Caramel - Tonkinese.ch

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Caramel - Tonkinese.ch
Caramel –
eine neue alte Farbe
Caramel und Apricot, zwei «neue» Farben,
die durch die Wirkung des Verdünnungsmodifikators (Dm) auf bereits verdünnte
Farben entstehen, spalten die Züchterwelt.
Die einen sind fasziniert vom charakteristischen Metallglanz dieser Farben, während
die anderen gar keinen Unterschied zu den
herkömmlichen Farben erkennen können
und ihre Existenz daher sogar anzweifeln.
Von Monika Wernli
OSH Apricot Silver
Tabby Spotted.
Foto: Linda Kitchener,
«Kimelpha», England
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Die Farbe Caramel ist in der Fédération Internationale Féline (FIFé)
noch nicht anerkannt, existiert jedoch schon längere Zeit. In England
und Holland, wo die Farbe bereits
anerkannt ist, wurde diese schon
vor über 30 Jahren beschrieben. Einer der Gründe, warum die Farbe
Caramel es bisher noch nicht bis zur
Anerkennung im grössten europäischen KatzenzüchterDachverband geschafft hat, mag auch daran liegen, dass
Caramel nicht so einfach von den anderen verdünnten
Farben zu unterscheiden ist.
Denn Caramel sieht aus, als wäre die Grundfarbe (Lilac, Blau, Fawn) bräunlich angehaucht und mit einem
metallischen Schimmer versehen, der sich mit zunehmendem Alter der Katze weiter ausprägt. Im Englischen
wird auch oft der Ausdruck «muddy» (schlammfarben)
benutzt, um den Farbton zu beschreiben. Apricot (modifiziertes Cream) sieht aus wie ein «hot» Cream mit
einem metallischen Schimmer anstelle des typischen
«Pudereffekts», der Cream charakterisiert.
Da die Farbe gerade bei Maskenkatzen (zum Beispiel Siamesen) und insbesondere bei den Tabby-Varietäten sehr
schwierig zu identifizieren ist, wurden viele Katzen in der
falschen Farbe registriert. Dazu kommt für Katzenbesitzer der Umstand, dass sich mit einer Katze in einer nicht
anerkannten Farbe auch keine Titel erringen lassen.
Ursprung und Geschichte der Farbe Caramel
Obwohl viele Leute meinen, Caramel und Apricot seien relativ junge Farben (und sich vielleicht aus diesem
Grund auch gegen eine Anerkennung wehren), so wurde bereits 1974 die erste Caramel farbene Katze als abweichende Farbe in einem Wurf in England identifiziert,
OSH Caramel Tortie.
Foto: Fran Armitage «Chapelrose», England
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Die Farbe Caramel
die erste Apricot 1975. Die Mutter
des Wurfes war das Resultat aus der
Verpaarung einer Silver Shaded Katze (Scintasilva Sue, manchmal auch
als Scinta Silver Sue bezeichnet) mit
einem Red Point Kater (Pitapat Zeno,
Verdünnungsträger). Die Silver Shaded Katze wiederum stammte aus
einer Verpaarung Chinchilla Perser
(Marisarni Retara) x Siam (Marisarni
Dandino).
Die Siamzüchterin und Genetikerin
Pat Turner erwarb Scintasilva Sue
und deren Mutter von der vorherigen Besitzerin, da sie von den Farben
(mit Silber) des Wurfes so fasziniert
war, und beschloss, mit diesen Katzen silberne Siamesen und Orientalen zu züchten. In der Folge wurde
eine Tochter von Sue, Scintilla Serene Sunset, mit verschiedenen Katern
Siam Caramel Tabby
Point (lilac based).
verpaart, unter anderem auch mit
Foto: Carolin Skirl
einem Chocolate Javanesen (South«Taiyoukai», Deutschland
view Trappist). So ist es nicht weiter
verwunderlich, dass man bei fast allen Siamesen/Orientalen, die entweder Silber oder Caramel sind, irgendwo weit hinten im
Stammbaum auf Scintasilva Sue stösst. Die Verbindung
mit der Southview-Cinnamon-Linie hat dazu geführt,
dass Caramel auch vermehrt in diesen Linien auftaucht,
wobei die Unterscheidung von Fawn und Fawn based
Caramel sehr schwierig ist.
Es wird vermutet, dass Caramel noch von einer andern
Seite her in die Siamlinien kam. Die ersten Tabby Point
Siamesen waren entweder Seal Tabby oder Chocolate
Tabby Point. Die meisten Tabby Point Siamesen entstammen der Verpaarung von Macji Dom Dija, einer Seal Point
Katze mit einem Silber Tabby Mischlingskater. Aus dieser
Verpaarung wurde 1960 Miss Tee Kat geboren, eine Silber Tabby Siamesin, die praktisch in den Stammbäumen
aller Tabby Siamesen vorkommt. Bei den Nachkommen
aus diesen Linien traten dann teilweise auch CaramelKatzen auf, anfänglich jedoch oft falsch registriert, da
den meisten Züchtern nicht bewusst war, dass sie es mit
einer andern Farbe zu tun hatten.
Auch in der deutschen Tai-Bagheera Linie (Züchterin:
Heide Stamm) tauchten relativ früh (in den 70er-Jahren
des letzten Jahrhunderts) Caramels auf. Zum einen gehen diese auf eine aus England importierte Scintilla-Katze (Scintilla Gay Beauty) zurück, zum andern hatte die
Züchterin auch einen aus Amerika importierten Chinchilla Perser (Jemari Sebastian) eingekreuzt, um Tabby
und Silber-Orientalen zu erhalten.
Auch in Amerika wurde bereits früh
eine abweichende Farbe bei Katzen
beschrieben. Der amerikanische Genetiker Don Shaw nannte sie «Barrington Brown» und nahm eine rezessive Vererbung an. Lange wurde
spekuliert, dass es sich dabei auch um
die Farbe Caramel handelte, aufgrund
neuerer Erkenntnisse geht man heute jedoch davon aus, dass es sich um
eine eigenständige Farbe handelt.
Bezeichnung
Tonkanese Apricot Tabby Mink.
Foto: Jo Hudson «Adoreatonk», England
Nebst dem heute gebräuchlichen «Caramel» findet man
auch noch andere Bezeichnungen für den Verdünnungsmodifikator, die teilweise auch verwirrend sein können.
Patricia Turner nannte ihre Caramel-Orientalen ursprünglich «Pastels».Anfang der 90er-Jahre organisierten die holländischen unabhängigen Vereine ein Treffen zum Thema
Caramel, und eine der holländischen Züchterinnen, die
selber recht dunkle Caramel-Katzen aus der Tai-BagheeraLinie hatte, schlug dann die Bezeichnung «Taupe» für auf
Blau basierende Caramels vor, während «Caramel» für
auf Lilac basierende Caramels verwendet werden sollte.
Die Verwirrung rührt nun daher, dass Roy Robinson in
seinem Buch «Genetics for Cat Breeders» (in der 3. und
OSH Caramel Tabby Spotted (Blue based).
Foto: Carolin Skirl «Taiyoukai», Deutschland
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Tonkanese Caramel Mink.
Foto: Pauline Mason «Taleh», England
andere Farbschattierung aufweisen.
Die Feststellung, dass es sich beim Dilute modifier um ein eigenständiges
Gen handelt, erklärt auch, warum die
Farbe Caramel unabhängig von Verdünnung vererbt werden kann.
Der Verdünnungsmodifikator Dm
modifiziert Lilac-, Blaue-, und FawnKatzen zu Caramel-Katzen und
Creme-Katzen zu Apricot-Katzen.
Bei unverdünnten Farben (Schwarz,
Chocolate, Cinnamon und Rot) zeigt
der Verdünnungsmodifikator keine
Wirkung und verhält sich diesen
Farben gegenüber «hypostatisch»,
das heisst, er wird «überdeckt».
OSH Apricot Spotted
Tabby.
Foto: Kerstin SchlieperBierans «with Orange Sox»,
4. Auflage) die Bezeichnungen umkehrte und «Taupe» für
auf Lilac basierendes Caramel verwendete und «Caramel»
für auf Blau basierendes. Die GCCF verwendet aber von
jeher einheitlich «Caramel» für beide Varianten.
Deutschland
Vererbung und Genetik
Lange gab die Vererbung der Farbe
Caramel den Züchtern und GenetikExperten Rätsel auf, verhält sich
Caramel doch anders als andere Farben; es tritt nur im Zusammenspiel
mit Verdünnung auf und verändert
verdünnte Farben. Nach vielen Testverpaarungen und genauer Beobachtung der Vererbung geht man heute
allgemein davon aus, dass ein Gen
mit der Bezeichnung Dm (Dilute modifier = Verdünnungsmodifikator) für
Caramel massgebend ist. Wie aus der
Grossschreibung ersichtlich ist, handelt es sich dabei um ein dominantes Gen (dominante Gene werden
konventionell immer gross geschrieben), das allerdings, wie die englische Bezeichnung schon sagt, nur auf
verdünnte Farben eine Wirkung hat.
Oft liest man, der Verdünnungsmodifikator verdünne bereits verdünnte
Farben; dies ist aber so nicht richtig, da die verdünnten Farben nicht
zusätzlich aufgehellt, sondern eben
modifiziert werden, somit also eine
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Implikationen für die Zucht
Was heisst das jetzt für die Zucht? Da der Verdünnungsmodifikator dominant vererbt wird, können Lilac- und
Blaue-Katzen kein Caramel tragen, sonst wären sie caramelfarben. Da der Verdünnungsmodifikator auf unverdünnte Farben keine Wirkung hat, können Braune/
Schwarze, Chocolate und Cinnamon (und Rote)-Katzen
Träger der Farbe Caramel sein.
Genetisch aufgeschlüsselt sieht das so aus, wobei
die Buchstaben für Folgendes stehen:
B (Schwarz), b (Chocolate), bl (Cinnamon), D (Dichte,
Vollfarbe), d (Verdünnung), Dm (Verdünnungsmodifikator), dm (kein Verdünnungsmodifikator), O(O) (Rot),
o(o) (nicht Rot), – (der Strich steht für «man weiss
es nicht»). Den Maskenfaktor und Tabby lasse ich in
diesem Fall aussen vor.
bbdddmdm eine phänotypisch Lilac Katze.
B-dddmdm eine phänotypisch Blaue Katze.
bbddDm- eine auf lilac basierende Caramel Katze.
B-ddDm- eine auf blau basierende Caramel Katze.
blblddDm- eine auf fawn basierende Caramel Katze.
B-D-dmdm eine schwarze (Seal) Katze, die kein Caramel trägt.
B-D-Dm- eine schwarze (Seal) Katze, die Caramel trägt.
bbD-dmdm eine chocolate Katze, die kein Caramel
trägt.
bbD-Dm- eine chocolate Katze, die Caramel trägt.
B-ddO(O)Dm- eine Apricot Katze, die Blau trägt.
Um das bildlich darzustellen, nehmen wir einmal
folgendes Beispiel an: Ein Caramel Tabby Point Kater
wird mit einer Chocolate Point Kätzin verpaart. Nehmen
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Die Farbe Caramel
FIFé / EMS-Code
GCCF
Siam/Balinesen
Langhaar
Caramel Point
SIA/BAL a/c/pm
24n
61n
Apricot Point
SIA/BAL em
32fn
61f
Caramel Tortie Point
SIA/BAL g/j/rm
32b8
61p
Caramel Tabby Point
SIA/BAL a/c/pm 21
32/8
61nt
Apricot Tabby Point
SIA/BAL em 21
32/10
61fnt
Caramel Tortie Tabby Point
SIA/BAL g/j/rm 21
32t8
61pt
Caramel Point mit Weiss
SYS/SYL a/c/pm 01/02/03
48 40 n
Apricot Point mit Weiss
SYS/SYL em 01/02/03
48 40 fn
Caramel Tortie Point mit Weiss
SYS/SYL g/j/rm 01/02/03
48 40 p
Caramel Tabby Point mit Weiss
SYS/SYL a/c/pm 01/02/03 21
48 40 nt
Apricot Tabby Point mit Weiss
SYS/SYL em 01/02/03 21
48 40 rt
Caramel Tortie Tabby Point mit Weiss
SYS/SYL g/j/rm 01/02/03 21
48 40 pt
Caramel self
OSH/OLH a/c/pm
37n
62 15n
Apricot self
OSH/OLH em
37fn
62 15fn
Caramel Tortie self
OSH/OLH g/j/rm
37p
62 21n
Seychellois Kurzhaar/
Langhaar
OSH Caramel Classic Tabby.
Foto: Jaime Jonsson «Aurelius/S* Aglianico», Schweden
wir weiter an, dass der Kater ein auf Lilac basierender
Caramel Tabby Point ist, der für Caramel und Tabby heterozygot (sprich mischerbig) ist. Sein Farbcode sieht
demzufolge so aus: AabbcscsddDmdm (wobei A für
Agouti steht, a dafür, dass er non-Agouti trägt und cscs
für die Siammaske). Die hypothetische Chocolate Point
Katze trägt Verdünnung (Lilac): aabbcscsDddmdm.
Folgende Nachkommen sind nun möglich:
AabbcscsddDmdm
auf Lilac basierendes Caramel Tabby Point.
aabbcscsddDmdm auf Lilac basierendes Caramel Point.
Aabbcscsdddmdm Lilac Tabby Point.
aabbcscsdddmdm Lilac Point.
AabbcscsDddmdm
Chocolate Tabby Point (trägt kein Caramel).
AabbcscsDdDmdm
Chocolate Tabby Point (Caramel-Träger).
aabbcscsDddmdm Chocolate Point (trägt kein Caramel).
aabbcscsDdDmdm Chocolate Point (Caramel-Träger).
Aus obiger Verpaarung können wir also Chocolate (Tabby) Point Katzen erhalten, die Caramel tragen. Verpaaren wir jetzt diese Katzen ihrerseits wieder mit Schwarzen (Seal) Katzen, welche keine Verdünnung tragen,
erhalten wir in der Folge Schwarze und eventuell Chocolate Kitten. Einige dieser Kitten können aber Caramel-Träger sein. So ist es möglich, dass sich das Gen für
Caramel (Dm) unbemerkt über mehrere Generationen
vererben kann und erst wieder zum Vorschein kommt,
wenn Kitten in verdünnten Farben geboren werden. Ist
dem Züchter nicht bewusst, dass Caramel in der Linie
vorkommt (weil das Caramel bei den Vorfahren schon
weit zurück liegt), so ist es gut möglich, dass er die Kitten als Lilac und Blue registrieren lässt.
Manchmal begegnen einem in Stammbäumen auch Caramels mit zwei Lilac oder zwei Blauen oder je einem
Lilac/Blauen Elternteil, was ja genetisch eine Unmöglichkeit darstellt. In den meisten Fällen ist wohl davon
auszugehen, dass mindestens einer der Elternteile falsch
registriert ist. >
Orientalisch Kurzhaar/
Langhaar
(Silber)
Silber
Caramel Tabby Spotted
OSH/OLH a/c/pm(s) 24
38n(s)
62 20n
62 18n
Apricot Tabby Spotted
OSH/OLH em(s) 24
38fn(s)
62 20fn
62 18fn
Caramel Tortie Tabby Spotted
OSH/OLH g/j/rm(s) 24
38p(s)
62 20p
62 18p
Caramel Tabby Mackerel
OSH/OLH a/c/pm(s) 23
44n(s)
62 20n
62 18n
Apricot Tabby Mackerel
OSH/OLH em(s) 23
44fn(s)
62 20fn
62 18fn
62 18p
Caramel Tortie Tabby Mackerel
OSH/OLH g/j/rm(s) 23
44p(s)
62 20p
Caramel Tabby Blotched/Classic
OSH/OLH a/c/pm(s) 22
41n(s)
62 20n
62 18n
Apricot Tabby Blotched/Classic
OSH/OLH em(s) 22
41fn(s)
62 20fn
62 18fn
Caramel Tortie Tabby Blotched/Classic
OSH/OLH g/j/rm(s) 22
41p(s)
62 20p
62 18p
Caramel Tabby Ticked
OSH/OLH a/c/pm(s) 25
45n(s)
62 20n
62 18n
Apricot Tabby Ticked
OSH/OLH em(s) 25
45fn(s)
62 20fn
62 18fn
Caramel Tortie Tabby Ticked
OSH/OLH g/j/rm(s) 25
45p(s)
62 20p
62 18p
Caramel Shaded
OSH/OLH a/c/pm(s) 11
43n(s)
62 43n
62 43ns
Apricot Shaded
OSH/OLH em(s) 11
43fn(s)
62 43fn
62 43fns
Caramel Tortie Shaded
OSH/OLH g/j/rm(s) 11
43p(s)
62 43p
62 43ps
Caramel Smoke
OSH/OLH a/c/pms
42n
62 36n
Apricot Smoke
OSH/OLH ems
42fn
62 36fn
Caramel Tortie Smoke
OSH/OLH g/j/rms
42p
62 36p
Caramel mit Weiss
OSH/OLH a/c/pm 01/02/03
48n
Apricot mit Weiss
OSH/OLH em 01/02/03
48fn
Caramel Tortie mit Weiss
OSH/OLH g/j/rm 01/02/03
48p
Bicolor
Für Silber wird bei den Tabby- und Shaded-Varietäten (OSH) beim EMS sowie dem GCCFCode jeweils ein «s» nach dem letzten Buchstaben angehängt, also zum Beispiel OSH ems
22/41fns für eine Apricot Silber Tabby Blotched (Besonderheiten: OLH Tabby haben bei der
GCCF unabhängig vom Tabbymuster alle die gleiche Nummer; die Silbervarietäten haben
eine eigene Nummer, wird also nicht mit dem angehängten «s» gebildet).
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ner Burmazüchterin, die eine Burma mit einer seltsamen
Farbe hatte. Pat Turner war der Meinung, diese Burma
sei Caramel, aber um Konflikte zu vermeiden, liess die
Züchterin ihre Burma als Lilac registrieren.
Seit ein paar Jahren sieht man ab und zu auch Caramel
Burmesen in Neuseeland, wo diese aussergewöhnlich
schöne Varietät von der New Zealand Cat Fancy Inc. auch
anerkannt ist. In Neuseeland scheint das Caramel über
das Mandalay Zuchtprogramm (Mandalay = vollfarbige
Katze im Burmatyp, die aus der Kreuzung von Burma x
Abessinier und Burma x Orientalisch Kurzhaar Cinnamon
entwickelt wurde), in die Burmalinien gelangt zu sein.
Tonkanese Caramel Tabby Mink.
Foto: Monika Wernli «Nashira‘s», Schweiz
Tonkanesen – Die Farbe Caramel ist ausserdem in England (GCCF) noch bei den Tonkanesen anerkannt. Zwar
untersagen die Tonkanesen-Zuchtrichtlinien direkte Verpaarungen von Burmesen mit Caramel-Siamesen (weil
zum Zeitpunkt der Verfassung der Zuchtrichtlinien Caramel bei den Siamesen noch nicht anerkannt war und
Caramel Siamesen demzufolge im Experimental-Stammbuch registriert wurden), da aber unverdünnte Siamesen das Dilute-modifier-Gen versteckt tragen können, ist
es trotzdem in die Tonkanesen-Linien gelangt.
Andere Rassen
Burmesen – Zur Zeit, als Pat Turner Scintilla Dresden
Rosa hatte (SIA am = Blue based Caramel), eine Tochter
von Scintilla Serene Sunset, bekam sie Besuch von ei-
Heilige Birma – Ebenfalls aus Neuseeland kommen
Heilige Birma in Caramel. Es wird vermutet, dass diese Farbe schon länger im Genpool vorhanden ist und
auf Einkreuzungen von Chinchilla-Persern (angeblich
ebenfalls aus Jemari-Linien) zurückgeht, um die TabbyVarietäten zu erhalten. Aufgrund der weissen Socken ist
die Farbe jedoch eher noch schwieriger zu erkennen
als bei anderen Pointkatzen, da man sich bei der Identifizierung ganz auf die Maske und den Nasenspiegel
verlassen muss.
Burmilla (und Asian) – Wenn man sich ein wenig in
der Geschichte der Burmillas auskennt, erstaunt es nicht,
dass Caramel auch bei der Burmilla vorkommt (obwohl
nicht überall anerkannt), hat die Rasse doch ihren Ursprung in einer ungeplanten Verpaarung zwischen dem
Chinchillakater Jemari Sanquist und der Burmakatze
Bambino Lilac Fabergé. Es scheint, dass hinter praktisch
allen Caramel farbenen Katzen Verpaarungen mit Chinchillas aus der Jemari-Linie stecken.
Anerkennung und EMS-Code
Heilige Birma Caramel Tabby Point.
Foto: Sandy Steward «Fancypawz», Neuseeland
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Heute sind bei der GCCF (dem englischen Dachverband)
fast alle Caramel- und Apricot-Varietäten anerkannt; die
Siam Apricot hat seit Juni 2009 Championship Status,
während die Orientalisch Kurzhaar Caramel noch Provisional Status hat.
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Die Farbe Caramel
Tonkanese Caramel Tabby (Blue based); von links: zwei Mink,
eine Point, eine Solid.
Foto: Linda Vousden «Mymystic», England
Quellen und weiterführende Links
Caramel & Apricot – Hetty Berntrop
http://maaw.net/reviews34.html
The Birth of Caramel – Pat Turner
http://morcheebas.oriental-cats.no/articles/TheBirthofCaramels.htm
Caramel & Apricot in the Oriental Shorthair – John S. Harrison
http://www.harislau.co.uk/article9.htm
Caramel & Apricot Federation
http://www.caramelapricotfederation.co.uk/
Obwohl Caramel und Apricot in der FIFé noch nicht anerkannt sind, können Katzen in diesen Farben registriert
werden. Dem normalen Farbcode wird einfach ein x vorangestellt (für nicht anerkannte Farbe) und ein m für
den Dilute modifier hinzugefügt. So hat eine auf blau basierende Caramel Point Siam den EMS-Code SIA x (am)
und eine auf creme basierende Apricot Spotted Tabby
Orientalin wird als OSH x (em 24) registriert.
Es bleibt zu hoffen, dass sich einige Siam- und Orientalenzüchter in der FIFé dieser tollen Farben annehmen
und sie zur Anerkennung bringen.
Vielen Dank allen Züchtern und Liebhabern, die ihre
Katzenfotos zur Verfügung gestellt haben: Fran Armitage
«Chapelrose», England; Kim Baines «Saikou», England;
Gaynor Beck «Tegatco», England; Pauleen Fowler, England; Jo Hudson «Adoreatonk», England; Jaime Jonsson
«Aurelius/S*Aglianico», Schweden; Linda Kitchener «Kimelpha», England; Pauline Mason «Taleh», England; Marianne Reumer «Khiri Khan‘s», Schweiz; Kerstin SchlieperBierans «with Orange Sox», Deutschland; Carolin Skirl
«Taiyoukai», Deutschland; Sandy Steward «Fancypawz»,
Neuseeland; Linda Vousden «Mymystic», England.
Tonkanese Caramel Tabby Mink/Caramel Tabby Solid.
Foto: Linda Vousden «Mymystic», England
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