Vielfalt birgt Chancen für Azubis

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Vielfalt birgt Chancen für Azubis
WIRTSCHAFT
DONNERSTAG, 17. SEPTEMBER 2015
Land: Kein
Gutachten
zu Meyer
Die Bürgerinitiative „Rettet die Ems“ kritisiert die
Meyer Werft.
BILD: PRIVAT
PAPENBURG/WI – In der Diskussion, ob die Papenburger
Meyer Werft durch die Gründung einer neuen Dachgesellschaft in Luxemburg auch
Steuern spart, wird es – anders
als angekündigt – offenbar
kein Gegengutachten des
Landes Niedersachsen geben.
Das schrieb am Mittwoch die
„Ostfriesen-Zeitung“.
Wie berichtet, hatte das
Unternehmen Mitte August
eine Expertise vorgelegt, aus
der hervorging, dass Meyer
durch die Verlegung des Sitzes
keine nennenswerten Steuervorteile
bekommt.
Wirtschaftsminister Olaf Lies
(SPD) hatte daraufhin über
einen Sprecher mitteilen lassen, dass man „ein eigenes
Gutachten in Auftrag gegeben“ habe, dessen Ergebnisse
man nach Ende eines Moratoriums veröffentlichen wolle.
Auf Nachfrage der „Ostfriesen-Zeitung“ teilte das Ministerium jetzt allerdings mit,
dass es solch eine Studie nie
gegeben habe – „nur kleinere
Einschätzungen der Sachlage“. „Es gibt für uns Baustellen, die wichtiger sind“, zitiert
die Zeitung das Ministerium.
Man wolle mit der Meyer
Werft „neue Wege“ gehen.
Derweil reißt die Kritik an
der Verlagerung nicht ab.
„Vorzeigeunternehmer wandern nicht nach Luxemburg
aus um Arbeitnehmerrechte
zu kürzen und Steuern zu sparen“, meinte jetzt Hajo Rutenberg, Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet die Ems“.
Emder VW-Werk
sieht sich gerüstet
EMDEN/WI – Das Emder VW-
Werk sieht sich gut aufgestellt
für die Zukunft. Durch vielfältige Umbaumaßnahmen in
den Werksferien sei der
Standort nun für eine „noch
modernere und effizientere
Fertigung aktueller und künftiger Modelle gerüstet“, sagte
Werkleiter Frank Fischer bei
einer Betriebsversammlung.
Das Werk befinde sich auf der
Zielgeraden, um die entsprechenden Volumen für die
Markteinführung der jüngsten Passat-Modelle „Alltrack“
und GTE vorzubereiten.
Preis-Chance für
„grüne Gründer“
OLDENBURG/JSM – Für Innova-
tionen in Klimaschutz und
Nachhaltigkeit lobt die nationale Gründerinitiative „StartUp4Climate“ einen neuen
Preis aus: den „StartGreen
Award“ für „grüne“ Gründer.
Bei dieser Initiative, mit ins
Leben gerufen von der Universität Oldenburg, können
sich Gründungswillige, Startups und junge Unternehmer
der „Green Economy“ bis 5.
Oktober für die mit insgesamt
20 000 Euro dotierten Auszeichnungen bewerben.
P @ http://startup4climate.de/
www.start-green.net/award
NR.217 | NORDWEST-ZEITUNG | SEITE 23
10 000 Jugendliche haben die große Auswahl
BERUFSWAHL
Ausbildungsmesse „job4u“ startet am Freitag in Oldenburg – Chancen bei 142 Ausstellern
OLDENBURG/RZK – Wichtiger
Termin für Tausende junger
Leute aus dem Nordwesten:
Am morgigen Freitag beginnt
in Oldenburg die zweitägige
Ausbildungsplatzmesse
„job4u“. Wie üblich werden
ganze Schulklassen mit ihren
Lehrern erwartet, zudem
zahlreiche Einzelbesucher, oft
auch in Begleitung von Eltern
oder Freunden. Der Eintritt ist
frei.
Rund 10 000 Besucher erwartet die federführende Ol-
denburgische Industrie- und
Handelskammer (IHK) in den
Weser-Ems-Hallen. Die Resonanz sei erneut „stark“, sagt
IHK-Ausbildungsgeschäftsführer Dr. Thomas Hildebrandt.
„job4u“ bietet zur Berufsorientierung und für konkrete
Erfahrungen, Kontakte und
Gespräche eine breite Palette
an: 142 Unternehmen, Hochschulen und andere Institutionen werden am Freitag (18.
September) und Sonnabend
Große Veranstaltung: Die
Messe „job4u“
BILD: IHK
(19. September) ihre Ausbildungsangebote präsentieren.
„Die Betriebe haben erkannt,
dass sie aufgrund sinkender
Schülerzahlen neue Konzepte
zur
Fachkräftegewinnung
nutzen müssen“, so Hildebrandt. „job4u“ sei die größte
Veranstaltung dazu in der Region.
Zu den Neuheiten 2015
zählt Organisatorin Iris Krause: QR-Codes an den Ständen
– Schülerinnen und Schüler
können sie scannen und vor
Gesprächen ersten Kontakt
aufnehmen; die Jade Hochschule bietet ein Speeddating
mit Studierenden an; Studienabbrecher finden ein speziel-
Vielfalt birgt Chancen für Azubis
WETTBEWERB PIA
Oldenburger BTC setzt schon in Ausbildung auf „Diversity“
Die Unterschiede zwischen Menschen werden
positiv gesehen. Systematik bringt ein Workshop.
OLDENBURG/RZK – Auch das Oldenburger Informationstechnik-Unternehmen BTC AG bewirbt sich um den „Preis für
Innovative Ausbildung“ (PIA)
der Ð . Mit dem Preis sollen
Betriebe gewürdigt werden,
die in der Ausbildung mit
kreativen Projekten mehr tun
als das Übliche.
Konkret geht es in der Bewerbung von BTC (1612 Mitarbeiter/72 Auszubildende),
die von Ausbildungsleiterin
Jennifer Oltmanns eingereicht
wurde, um das Thema „Diversity“ (quasi: Vielfalt leben) in
der Ausbildung. „Wir als BTC
haben uns als Ziel gesetzt, ein
Spiegelbild der vielfältigen
Gesellschaft
darzustellen.
Deshalb haben wir die Charta
der Vielfalt unterschrieben
und repräsentieren sie erfolgreich“, schreibt Jennifer Oltmanns. „Diese Vielfalt in der
Ausbildung möchten wir auch
zukünftig weiter fördern.“
Das Ziel der BTC AG sei es,
junge Erwachsene unabhängig ihres Geschlechts, ihres Alters, ihrer kulturellen Herkunft sowie möglicher psychischer oder physischer Beeinträchtigungen, für das Unternehmen zu gewinnen und ihnen die Möglichkeit zu geben,
ihre Fähigkeiten zu entfalten.
Zudem möchte man die
Auszubildenden und dual
Studierenden bereits zum
Ausbildungsbeginn für den
Umgang mit Vielfalt sensibilisieren, um Vorurteile abzubauen und ihnen die Vorteile
und Potenziale einer vielfältigen Belegschaft näher zu
bringen.
Und wie setzt BTC das um?
Workshop bei BTC mit (von links): Alena Oltmanns, Katharina Prahst, Kevin Fastje, Cora
Mahlstedt, Kristin Wessels, Jannetta Cichon und Mirko Auberg
BILD: BTC
Jennifer Oltmanns berichtet von einem Workshop, der
mit der Personalentwicklung
für die Azubis (bis 3. Lehrjahr)
und den dual Studierenden
konzipiert wurde, mit dem Titel „Vielfalt leben“. Der läuft
so ab: „Um die Vielfalt in der
Gruppe deutlich zu machen,
wird als Einstiegsübung eine
Aufstellung nach Diversitätskriterien (etwa: Frau/Mann,
mit/ohne Migrationshintergrund, aus Stadt/Land, religiös/nicht religiös) gewählt.
Dann macht man sich gemeinsam zum Begriff der
„Vielfalt“ Gedanken, tauscht
Assoziationen, Ideen und Erfahrungen dazu aus. Ergänzt
wird dies durch einen „Input
zum Thema Diversity Management bei BTC“.
Den Schwerpunkt des
Workshops bildet eine Simulationsübung zu kultureller
Auslieferung in Nordenham
NORDENHAM/FIL – Termingerecht hat Premium Aerotec in
Nordenham die erste Rumpfsektion für die verlängerte
Ausgabe des neuen AirbusFlugzeugs A350 fertiggestellt.
Die Übergabe des Bauteils,
das mit einer Länge von 17,30
Metern das größte in der
Werksgeschichte ist, erfolgte
am Mittwoch. Das aus vier
Schalen zusammengesetzte
Rumpfteil besteht aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. 500 Kilometer oder zwei
Tonnen
Kohlenstofffasern
werden dafür benötigt.
Während von dem Basismodell A350-900 bereits die
ersten Exemplare im Flugbetrieb sind, steht die Premiere
P @ www.job4u-oldenburg.de
3D-Druck
bei Airbus
preiswürdig
MÜNCHEN/VAREL/BREMEN/DPA/
RZK – Für den Deutschen Zu-
NWZ-AKTION
Preis für
ür
Innovative
ative
e
Ausbildung
ildungg
Die Bewerbungsfrist für
„PIA“ läuft bis zum 30. September. Bewerbungen (eine
Seite Umfang; mit Logo und
gern mit Foto) per Mail an
[email protected]
P @ Info und Beispiele:
www.nwzonline.de/pia
Vielfalt, die die Wirkung kultureller Aspekte auf die Zusammenarbeit in Unternehmen erlebbar macht. Unterschiedliche Regeln, Verhaltensweisen und Erwartungen
können die Zusammenarbeit
zwischen Gruppen erschweren. Gemeinsam werde dann
„eine Brücke gebaut, um die
Perspektive zu wechseln und
einen sensibleren Umgang
mit Unterschieden zu fördern“.
„Die Rückmeldungen der
Auszubildenden
zu
dem
Workshop sind sehr positiv.
Neben einem ganzheitlicheren Verständnis für das Thema Vielfalt wird insbesondere
das Erleben von kulturellen
Unterschieden als besonders
gewinnbringend hervorgehoben“, berichtet Jennifer Oltmanns. Der bewusste Umgang mit Vielfalt und die Förderung von Offenheit gegenüber neuen Menschen und
deren Persönlichkeiten seien
Teil der Unternehmenskultur.
Die kontinuierliche Kommunikation des Vielfaltsgedankens in den Unternehmensalltag trage maßgeblich zu
dieser offenen Unternehmenskultur bei.
Erstes Rumpfbauteil Lager 3000 unter
für A350-Langversion besten Mittelständlern
AIRBUS
les Angebot für einen nahtlosen Übergang vom Studium in
die Berufsausbildung vor. Wie
in den Vorjahren beteiligen
sich viele Aussteller wieder
am
Praktikumsparcours:
Durch praktische Übungen an
den Ständen wird den Schülern eine Vorstellung von verschiedenen Tätigkeiten vermittelt. Erneut sind „AzubiScouts“ im Einsatz.
Öffnung Freitag 9 bis 16
Uhr, Sonnabend 10 bis 16 Uhr.
PREIS
Wiefelsteder Firma ausgezeichnet
WIEFELSTEDE/DÜSSELDORF/JSM
Bei Premium Aerotec in Nordenham entstehen Rumpfsektionen für den Airbus
A350.
BILD: NORBERT HARTFIL
der sieben Meter längeren
1000er-Version noch bevor.
Mitte 2017 will Airbus die erste A350-1000 an Qatar Airways
ausliefern.
– Toller Erfolg für die Lager
3000 GmbH: Das Wiefelsteder
Unternehmen, eine der führenden Firmen für Aktenlagerung, Archivmanagement und
Aktendigitalisierung, ist jetzt
in Düsseldorf von der OskarPatzelt-Stiftung im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ als einer der „Finalisten des Jahres“ in der Region Niedersachsen/Bremen
ausgezeichnet worden.
Mit dem bereits im 21. Jahr
verliehenen Preis, der als eine
der begehrtesten Wirtschaftsauszeichnungen
Deutschlands gilt, würdigt die Stiftung
herausragende
Leistungen
von Mittelständlern. Bundes-
weit wurden in diesem Jahr
5009 mittelständische Unternehmen für den „Großen
Preis des Mittelstandes“ nominiert – davon 237 aus Niedersachsen/Bremen.
Als weitere Finalisten neben Lager 3000 wurden Spies
Kunststoffe (Melle-Gesmold),
die Hanrath Gruppe (Papenburg), die Exportverpackung
Sehnde GmbH (Sehnde) und
Symex (Bremerhaven) gewürdigt. Als Preisträger in Niedersachsen/Bremen wurden die
Bohlsener Mühle GmbH
(Bohlsen), Assmann Büromöbel (Melle) und H.-J. Fiedler
Meeresdelikatessen (Bremerhaven) ausgezeichnet.
P @ www.mittelstandspreis.com
kunftspreis 2015 ist auch ein
Projekt aus Norddeutschland
nominiert: Der Bau leichterer
Flugzeuge durch 3D-Druck
für Flugzeugteile. Erstmals sei
es möglich, hoch belastete
und hoher Hitze ausgesetzte
Metallteile im 3D-Verfahren
zu drucken, erläuterten die
Wissenschaftler am Mittwoch
bei der Vorstellung des Projekts im Deutschen Museum
in München. Das bedeute
eine Material-, Energie- und
Kostenersparnis bei der Fertigung – und eine Gewichtsreduzierung um bis zu gut 55
Prozent.
Beteiligt an dem Projekt
sind Airbus (Hamburg sowie
eine starke Gruppe in Bremen), Laser Zentrum Nord
(Hamburg) und Concept
Laser aus Franken. Der stellvertretende Leiter der AirbusAbteilung Neue Technologien
& Konzepte, Peter Sander, hatte erst vor kurzem angekündigt, der Flugzeugbauer schaffe industrielle 3D-Drucker an.
2016 solle mit der Serienproduktion von Bauteilen begonnen werden. In Varel wurden
bereits Teile gefertigt.
Bundespräsident Joachim
Gauck verleiht die Auszeichnung am 2. Dezember. Sie ist
mit 250 000 Euro dotiert.
Peters an Spitze des
Bankenverbandes
BERLIN/DPA – Der Chef der Privatbank Berenberg, HansWalter Peters, soll neuer Präsident des Bundesverbands
deutscher Banken (BdB) werden. Darauf habe sich der Vorstand des Verbandes verständigt, sagte BdB-Sprecherin Iris
Bethge am Mittwoch in Berlin. Der 60 Jahre alte Peters
folgt in diesem Amt auf den
Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen.
Dessen dreijährige Amtszeit
als Verbandspräsident endet
mit der Amtsübergabe am 11.
April 2016. Die Wahl Peters’ ist
für den 9. November geplant.
80 Unternehmen
lassen sich beraten
OLDENBURG/WI – Knapp 80
Unternehmen aus dem Oldenburger Land haben sich
jetzt beim siebten Internationalen Beratertag über Märkte
im Ausland informiert. Eingeladen hatten Oldenburgische
Industrie- und Handelskammer (IHK), Niedersächsisches
Wirtschaftsministerium und
Niedersächsischer Industrieund
Handelskammertag
(NIHK). Besonders gefragt seien derzeit Russland, China,
die Vereinigten Arabischen
Emirate und Skandinavien.