Tschudi, hör` he[e]r! - Zentralbibliothek Zürich
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Tschudi, hör` he[e]r! - Zentralbibliothek Zürich
Zu den Ausführenden Ensemble Tetraktys Das Ensemble Tetraktys ist im Jahr 2000 von Kees Boeke gegründet worden und hat seither fünf CDs beim Label O-live Music eingespielt: Trecento (Jill Feldman, Sopran; Kees Boeke, Flöte/Viella) und Dufay Chansons (zusätzlich mit Harfe und Viella). 2005 hat das Ensemble Werke aus dem Squarcialupi-Codex aufgenommen; darin sind eingeschlossen acht Ballata-Kompositionen des relativ unbekannten Andrea da Firenze. Im Februar 2007 fanden die Aufnahmen für das CD-Projekt Codex Chantilly statt (zusätzlich Silvia Tecardi, Viella; Marta Graziolino, Harfe; Carlos Mena, Altus). „Tetraktys“ war das Symbol der Pythagoräer, der philosophischen Schule, die mit der Figur des Pythagoras von Samos verbunden war. Ihr Bild gründet auf einem gleichseitigen Dreieck, dem die Zahlen 1, 2, 3 und 4 zugeordnet sind und deren Summe die perfekte Zahl 10 ergibt. Musikalisch repräsentieren sie die perfekten Konsonanzen: Einklang, Oktave, Quinte und Quarte. Den Pythagoräern waren diese Zahlen heilig, und sie standen am Anfang des Universums. Inga Mai Groote Inga Mai Groote ist Assistentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich. Im Rahmen ihrer Forschungen zu Musik und Musiktheorie der Renaissance hat sie sich besonders mit Musikpflege und Musikvermittlung in humanistisch geprägten Kontexten, unter anderem im Umfeld Heinrich Glareans, beschäftigt. Mühlegasse Für die grosszügige finanzielle Unterstützung danken wir dem Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Kultur. Eingang Predigerchor Musikabteilung Zentralbibliothek Zentralbibliothek Zürich Predigerkirche Predigerplatz Zentralbibliothek Zürich, Predigerchor, Predigerplatz 33, 8001 Zürich E-Mail: [email protected], Telefon: 044 268 31 00 www.zb.uzh.ch Zähringerplatz Bildlegende: Hieronymus Höltzel, Singende Scholaren, in: „De generibus ebriosorum“, Nürnberg 1516 Tschudi, Hör' He[e]r! Musik aus Schweizer Lieder- und Tabulaturbüchern des 16. Jahrhunderts von Aegidius Tschudi, Clemens Hör, Johannes Heer und Johannes Fries Ensemble Tetraktys / Inga Mai Groote Mittwoch, 21. September 2011, 18.15 Uhr Zentralbibliothek Zürich, Predigerchor Zum Programm Programm Was hörten und musizierten Zürcher Bürger im 16. Jahrhundert? Zahlreiche Musikliebhaber, die zudem häufig in freundschaftlichem Kontakt standen, legten Sammelhandschriften an, in denen sie Musikstücke für den eigenen Gebrauch zusammentrugen: deutsche Lieder, französische Chansons oder lateinische Motetten, aber auch Instrumentalwerke. In Zürich wurden sie häufig durch Johannes Fries (1505–1565) unterrichtet, der über Jahrzehnte an der Schola Carolina Musik und Alte Sprachen lehrte. Liederbuch von Johannes Heer Das Konzertprogramm stellt eine Auswahl von Stücken aus diesen Quellen vor, von denen einige – so die Tabulatur und das Fries gewidmete Liederbuch des St. Galler Schulmeisters Clemens Hör – in der Zentralbibliothek Zürich aufbewahrt werden. Im Zentrum stehen dabei die Sammlungen des Glarner Gelehrten und Historikers Aegidius Tschudi (1505–1572), das von ihm gekaufte Liederbuch des Johannes Heer (ca. 1489–1553) und Clemens Hörs (ca. 1515–1572) Tabulatur, die die Vielfalt und Internationalität des seinerzeit bekannten Repertoires bezeugen. O, werder mund4-stimmig Pour vos plaisirs3-st. Erhoer mich, lieb4-st. Caecus non iudicat de coloribus (Alexander Agricola) 3-st., instrumental On freud verzer ich mengen tag4-st. Alles, regrets (Loyset Compère) Von tugend mild3-st. Der hund (Heinrich Isaac) La gran pena che io sento4-st. 3-st. 3-st., instrumental Orgeltabulatur von Clemens Hör Ensemble Tetraktys Zsuzsi Tóth (Sopran), Baptiste Romain (Renaissancegeige), Silvia Tecardi (Viola), Kees Boeke (Viola, Blockflöte, Leitung) Dr. Inga Mai Groote, Universität Zürich A. du min Trost (Paul Hofhaimer?) Mag ich Unglück nit widerstahn (Ludwig Senfl) 3-st., instrumental 3-st., instrumental Referat Johannes Fries, Brevis musicae isagoge Billett-Verkauf an der Abendkasse: Fr. 25.-- / Fr. 15.-- (ermässigt, Studierende) In Zusammenarbeit mit: Froschauer, Zürich 1554 Ad Moecenatem (Ode 1, lib. 1) Heroici carminis Harmonia (Aeneide, lib. 1) 4-st. 4-st.