Dokumentation Jahrestagung 2014
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Dokumentation Jahrestagung 2014
VERSORGUNGSSTRATEGIEN FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ Nachhaltigkeit in Praxis und Forschung Dokumentation der 5. Jahrestagung am 8.10.2014 Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) Standort Witten Stockumer Straße 12 58453 Witten tel +49 23 02 - 926 237 fax +49 23 02 - 926 239 web: http://www.dzne.de Eine kurze Zusammenfassung Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) wird im Jahr 2014 fünf Jahre alt! Zu diesem besonderen Anlass richtete die 5. Jahrestagung des DZNE-Standortes Witten den Fokus auf die nachhaltige Implementierung von Ergebnissen aus der Demenzforschung in die Praxis. Damit ist das kleine Experiment gelungen, den in Deutschland noch recht jungen Zweig der Implementierungsforschung zum Thema einer Tagung zu machen. Noch in den 1990ern waren Wissenschaftler/innen davon überzeugt, dass die Entwicklung und der anschließende Nachweis positiver Effekte von (Pflege-)Interventionen (neben der Publikation) ausreichen, um die Pflegepraxis dauerhaft positiv zu verändern. Erst langsam setzte sich die Erkenntnis durch, dass, auch wenn Empfehlungen oder konkrete Interventionen von politischen Entscheidern aufgegriffen werden, dies nicht notwendigerweise zu einer Qualitätsverbesserung in der „realen Welt“ führt. Bis in die 2000er Jahre begann erstmals ein Diskurs über die Bedeutung der Dissemination von Erkenntnissen und die Wichtigkeit der erfolgreichen, dauerhaften Implementierung. Seitdem entwickelt sich ein Forschungszweig, der sich explizit mit Fragen der Implementierung beschäftigt. In sogenannten hybriden Forschungsdesigns werden immer häufiger neben der Interventionstestung Fragen nach Einflussfaktoren in der Umsetzung gestellt. Die Arbeitsgruppe der Implementierungs- und Disseminationsforschung am DZNE Witten will einen Betrag dazu leisten, die Implementierungsforschung als relevante Disziplin im Kanon der Versorgungsforschung zu etablieren. Der wissenschaftliche Vorstand des DZNE Prof. Dr. Pierluigi Nicotera begrüßte die Teilnehmenden der Tagung und stellte das große, kurzfristig zu erreichende Potential für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz dar, falls Implementierung ernst genommen und die Implementierungsforschung weiter vorangebracht wird. Auch zeigte er die Chancen für die translationale Forschung auf: indem klinische Interventionen mit Ansätzen der Implementierungsforschung verknüpft werden, kann die externe Validität verbessert werden. Im Anschluss referierte Laura Damschroder des Ann Arbor Veterans Affairs Center for Clinical Management Research (USA) über Theorien der Implementierungsforschung und erläuterte, wie ein systematischer Einbezug von Implementierungsfragen in Interventionsstudien gestaltet werden kann. Die Sprecherin des Wittener Standortes Prof. Dr. Martina Roes stellte daraufhin die Herausforderung der Implementierungsforschung in Deutschland dar. Andere Länder sind in der Erforschung der Implementierung und der Dissemination Deutschland weit voraus, nicht zuletzt, da explizit Drittmittel für die Finanzierung von Implementierungsforschung zur Verfügung gestellt wird. Frau Roes stellte Beispiele dar, wie Implementierung am Wittener DZNE-Standort untersucht wird. In den folgenden interaktiven Nachmittagsworkshops und Kamingesprächen kamen sowohl Vertreter der Wissenschaft als auch Praktiker/innen auf ihre Kosten. Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimergesellschaft stellte die vor kurzem veröffentlichte Agenda „Gemeinsam für Menschen mit Demenz“ vor. Nach einer Einführung in die verschiedenen Handlungsfelder der Agenda, arbeiteten die Teilnehmenden ganz nach dem Motto des diesjährigen Weltalzheimertages „Demenz – jeder kann was tun“. In vier Arbeitsgruppen wurden konkrete Handlungsschritte für die vier Akteursgruppen „Medizinisches Fachpersonal“ „Kommunen“, „Politik/Rahmenbedingungen“, „Nachbarn/Freunde“ erarbeitet. Im Workshop von Prof. Dr. Myrra Vernooij-Dassen vom Radboud University medical Centre diskutierten Teilnehmende methodologische Herausforderungen der angewandten Demenzforschung. In zwei der vier Workshops stellten (ehemalige) Mitarbeiter/innen des DZNE Witten ihre Arbeit vor. Dr. Christine Riesner diskutierte mit den Teilnehmenden Fragen zur Implementierung von Dementia Care Mapping. Steffen Heinrich erläuterte seine Arbeit zur Untersuchung von Wissensmanagement innerhalb von Demenznetzwerken. Wir danken den Referentinnen und Referenten und natürlich den Teilnehmenden für die erfolgreiche Tagung! Prof. Dr. Martina Roes und das Team des DZNE-Standortes Witten Programm Jahrestagung, 8.10.2014 in Witten Plenum 09:30 – 10:00 Anmeldung/Empfang 10:00 – 10:30 Begrüßung durch Standotsprecherin Martina Roes Begrüßung durch das DZNE: Pierluigi Nicotera 10:30 – 11:15 Clarity out of Chaos: Using Theory in Implementation Research Laura Damschroder 11:15 – 11:45 Implementierungsforschung am Standort Witten – Forschung und Praxis im Spagat zwischen Evidence und Nachhaltigkeit Martina Roes 11:45 – 13:00 Workshops 13:00-14:30 Mittagspause mit interaktivem Programmpunkt Demenzmobil 1. Raising the standard of dementia care research Vernooij-Dassen; Moderation: Martina Roes 2. Wissensmanagement in Demenz Netzwerken Steffen Heinrich; Moderation: Milena von Kutzleben 3. Einflussfaktoren der Implementierung komplexer Interventionen - Ergebnisse der Leben-QD II Studie zur Implementierung von Dementia Care Mapping Christine Riesner; Moderation: Margareta Halek 4. Demenz in der Gesellschaft - "jeder kann etwas tun"!? Sabine Jansen; Moderation: Franziska Laporte Uribe 14:30 – 15:00 Kamin- 15:00-16:00 gespräche Mittagspause mit dem Demenzmobil 1. Clarity out of Chaos: Using Theory in Implementation Research Laura Damschroder; Moderation: Martina Roes 2. Wissensmanagement in Demenz Netzwerken Steffen Heinrich; Moderation: Milena von Kutzleben 3. Einflussfaktoren der Implementierung komplexer Interventionen - Ergebnisse d Leben-QD II Studie zur Implementierung von Dementia Care Mapping Christine Riesner; Moderation: Margareta Halek 4. Demenz in der Gesellschaft - "jeder kann etwas tun" !? Sabine Jansen; Moderation: Franziska Laporte Uribe Abschluss 16:00-16:30 Abschluss Die Referentinnen und Referenten Laura Damschroder Ann Arbor VA Center for Clinical Management Research, USA Dr. Margareta Halek DZNE, Witten Steffen Heinrich DZNE, Witten Dr. Bernhard Holle DZNE, Witten Sabine Jansen Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Allianz für Menschen mit Demenz Dr. Franziska Laporte Uribe DZNE, Witten Prof. Dr. Dr. Pierluigi Nicotera Vorstandsvorsitzender des DZNE Dr. Christine Riesner ehem. DZNE Witten, jetzt MGEPA, Düsseldorf Prof. Dr. Martina Roes DZNE, Witten Prof. Dr. Myrra Vernooij-Dassen Radboud Alzheimer Centre, Radboud University Nijmegen, NL Milena von Kutzleben DZNE, Witten Clarity out of Chaos: Using Theory in Implementation Research Laura J. Damschroder, MS, MPH Diabetes QUERI Ann Arbor VA Center for Clinical Management Research Health Services Research & Development Center of Excellence 2014 Oktober 8 Konferenz: Nachhaltigkeit in Praxis und Forschung für Menschen mit Demenz My Worldview • Embedded researcher in US Veterans Affairs healthcare system • QUERI: QUality Enhancement Research Initiative – Launched in 1998 as part of system-wide transformation initiative • Clinical dollars for research – Disease-focused e.g., Diabetes – Partnered research – Advancing Implementation Science 2 Outline • High-level Frameworks • The Role & Value of Theory • The Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) – Case Study • Synthesis: Greater than the Sum of the Parts • Use of Multiple Theoretical Frameworks • Future Directions 3 The Traditional Research Framework Problem Identification Efficacy / Effectiveness Trials Observational Research “Natural” Dissemination & Implementation Framework Disseminate the innovation Individual/ Organization ADOPT Individual/ Organization IMPLEMENTS Repeated in individuals/organizations worldwide Individual/ organization SUSTAINS USE What is Implementation vs. Dissemination? Dissemination is… the act of spreading something, especially information, widely; broadcast or circulate Implementation is … Efforts designed to get innovations into use; preparation & execution 6 Accelerating D&I 1. Alternative Trial Designs – Quasi-experimental – Effectiveness-Implementation Hybrid Design 7 Effectiveness-Implementation Hybrid Design Study Characteristic Hybrid Type 1 Hybrid Type II Hybrid Type III Research Questions (examples) Primary Question: Will a clinical treatment work in this setting/these patients? Primary Questions: Will a clinical treatment work in this setting/these patients? Primary Question: Which method works better in facilitating implementation of a clinical treatment? Which core components are critical? Does the implementation method show promise? Secondary Question: What are the potential barriers/facilitators to a treatment’s implementation? Secondary Question: Is the clinical treatment effective in this setting/these patients? Curran, G. M., Bauer, M., Mittman, B., Pyne, J. M., & Stetler, C. (2012). Effectiveness-implementation hybrid designs: combining elements of clinical effectiveness and implementation research to enhance public health impact. Medical Care, 50(3), 217–226. doi:10.1097/MLR.0b013e3182408812 Hybrid Trial Designs Intervention Focus Implementation Approaches YES Clinical Effectiveness NO YES NO Hybrid Type II: Test clinical intervention, test implementation intervention Hybrid Type I: Test clinical intervention, observe/gather information on implementation Hybrid Type III: Test implementation intervention, observe/gather information on clinical intervention and outcomes Implementation Study Observational Studies Accelerating D&I 1. Alternative Trial Designs – Quasi-experimental – Effectiveness-Implementation Hybrid Design 2. Transparency – SQUIRE guidelines – PRECIS Tool • CONSORT – Pragmatic Trial Extension – Paper series and/or liberal use of Appendices • • Davidoff, F., Batalden, P., Stevens, D., Ogrinc, G., & Mooney, S. (2008). Publication guidelines for improvement studies in health care: evolution of the SQUIRE Project. Annals of Internal Medicine, 149(9), 670–676. Thorpe, K. E., Zwarenstein, M., Oxman, A. D., Treweek, S., Furberg, C. D., Altman, D. G., … Chalkidou, K. (2009). A pragmatic-explanatory continuum 10 indicator summary (PRECIS): a tool to help trial designers. Journal of Clinical Epidemiology, 62(5), 464–75. PRECIS Tool Pragmatic – Explanatory Continuum • 10 dimensions Thorpe, K. E., Zwarenstein, M., Oxman, A. D., Treweek, S., Furberg, C. D., Altman, D. G., Tunis, S., et al. (2009). A pragmatic-explanatory continuum indicator summary (PRECIS): a tool to help trial designers. Journal of clinical epidemiology, 62(5), 464–75. doi:10.1016/j.jclinepi.2008.12.011 11 MOVE! program delivery was unaffected by the study. Multiple practitioners led MOVE! sessions, varied by site, and were unaffected by the study. Delivered by non-clinician coaches with no prior coaching experience. However, the study paid coach salaries and provided supervision. High level session “roadmap” of structure but coaching tailored to participant Participant assessments were conducted at baseline, 3 and 12 months All obesity treatment candidates were eligible with few additional exclusions. Relatively few exclusions for mental/medical comorbidities. Primary outcome was weight which is commonly recorded in the electronic medical record which is part of usual care. Participant self-monitoring and reporting of goal attainment was part of treatment. Low intensity efforts were made to re-establish contact with participants who missed sessions. Primary analyses were intention-totreat with no exceptions. Style of coaching was monitored to ensure e.g., goals were set that were patientinitiated. Accelerating D&I 1. Alternative Trial Designs – Quasi-experimental – Effectiveness-Implementation Hybrid Design 2. Transparency – PRECIS Tool 3. Use Theory to Design Conduct and Evaluation of D&I 13 What works where and why? 14 State of Knowledge • Science in reverse? • Inconsistent use of terms & definitions • Theory used as heuristic • Stagnant science? • Persistent gaps in knowledge e.g., Helfrich CD, Damschroder LJ, Hagedorn HJ, et al. A critical synthesis of literature on the promoting action on research implementation in health services (PARIHS) framework. Implementation science : IS. 2010;5(1):82 Larsen, K. R., Voronovich, Z. A., Cook, P. F., & Pedro, L. W. (2013). Addicted to constructs: science in reverse? Addiction (Abingdon, England), 108(9), 1532–3. Ivers, N. M., Grimshaw, J. M., Jamtvedt, G., Flottorp, S., O’Brien, M. A., French, S. D., ... & Odgaard-Jensen, J. (2014). Growing Literature, Stagnant Science? Systematic Review, Meta-Regression and Cumulative Analysis of Audit and Feedback Interventions in Health Care. Journal of general internal medicine, 1-8. 15 Proliferation of Reviews Bastian, H., P. Glasziou, and I. Chalmers, Seventy-five trials and eleven systematic reviews a day: how will we ever keep up? PLoS Med, 2010. 7(9) 16 Persistent Gaps in Knowledge • Example: – Review of Quality and Safety Teams in acute care • “Findings revealed limited information about • attributes of successful and unsuccessful team initiatives, • barriers and facilitators to team initiatives, • unique or combined contribution of selected interventions, • or how to effectively establish these teams.” White DE, Straus SE, Stelfox HT, et al. What is the value and impact of quality and safety teams? A scoping review. Implementation science : IS. 2011;6:97 17 Innovations to Improve Patient Care • “Active Ingredients” • Adaptability Program Benefits Innovation: Improved health & well being of patients 18 Preparing for and Explaining Implementation • Barriers & Facilitators • Why did/will it work? Program Benefits Implementation: “…hypotheses and assumptions about how a specific intervention will facilitate a desired change, as well as the causes, effects, and factors determining success (or the lack of it) in improving health care.” Grol, et al. (2007). Planning and studying improvement in patient care: The use of theoretical perspectives. Milbank Quarterly, 85(1), 93–138. 19 Planning & Executing Implementation • Prescriptive steps to take • Tailor strategies for success Program Benefits e.g., Getting to Outcomes: http://www.rand.org/health/projects/getting-to-outcomes.html Implementation: how [implementation activities] should be planned, organized, and scheduled in order to be effective (the organizational plan) and how the target group will utilize and be influenced by the activities Grol, et al. (2007). Planning and studying improvement in patient care: The use of theoretical perspectives. Milbank Quarterly, 85(1), 93–138. 20 Achieving Optimal Outcomes Program Benefits 21 Levels of Application Policy E.g., QUERI Framework Community E.g., RE-AIM Organization E.g. CFIR Individual E.g., Theoretical Domains Framework 22 Applying Theory Assess targeted EBP change and context Use theory to guide assessment Sales A, Smith J, Curran G, Kochevar L. Models, strategies, and tools. Theory in implementing evidence-based findings into health care practice. J. Gen. Intern. Med. Feb 2006;21 Suppl 2:S43-49. Bartholomew, L. K., Parcel, G. S., & Kok, G. (1998). Intervention mapping: a process for developing theory- and evidencebased health education programs. Health Educ Behav, 25(5), 545-563. Weight Management in VA • Obesity prevalence is high and getting higher among Veterans • MOVE! Weight Management Program disseminated January 2006 • 1.5 years later: Sporadic Uptake 24 Highly Variable Implementation MOVE!® Number of Visits Reported by Study Site 1 & 2 Years Since Dissemination 70 # Visits / 1000 Veterans 60 50 40 30 20 10 0 FY 2007 FY 2008 25 Evaluation of National Program: MOVE!® • Embedded mixed methods cross-sectional study2 • Purposive sample of 5 sites – Maximize variation with respect to program volume • Indicator of implementation effectiveness • Semi-structured interviews with 24 stakeholders – 83% of those contacted and invited, participated in the study Damschroder, L., Aron, D., Keith, R., Kirsh, S., Alexander, J., & Lowery, J. (2009). Fostering implementation of health services research findings into practice: a consolidated framework for advancing implementation science. Implement Sci, 4(1), 50. Retrieved from http://www.implementationscience.com/content/4/1/50 Damschroder, L J & JC Lowery. Evaluation of a Large-scale Weight Management Program using the Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR). Implement Sci 8:51 26 So many models…frameworks…theories 27 A Small Sample of Recent Reviews • • • Tabak R.G., et al. Bridging research and practice: models for dissemination and implementation research. Am J Prev Med 2012;43(3):337-350 Flottorp, et al. (2013). A checklist for identifying determinants of practice: a systematic review and synthesis of frameworks and taxonomies of factors that prevent or enable improvements in healthcare professional practice. Implement Sci, 8(35), 1-11. Chaudoir S.R., et al. Measuring factors affecting implementation of health innovations: A systematic review of structural, organizational, provider, patient, and innovation level measures. Implementation Science 2013; 8:22 Applying Theory Assess targeted EBP change and context Who needs to do what differently? Which barriers & facilitators need to be addressed? French SD, Green SE, O'Connor DA, et al. Developing theory-informed behaviour change interventions to implement evidence into practice: a systematic approach using the Theoretical Domains Framework. Implement Sci. Apr 24 2012;7(1):38. Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) • A comprehensive framework to promote consistent use of constructs, terminology, and definitions – Consolidate existing models and frameworks – Comprehensive in scope – Tailor use to the setting Damschroder L, Aron D, Keith R, Kirsh S, Alexander J, Lowery J: Fostering implementation of health services research findings into practice: a consolidated framework for advancing implementation science. 2009, 4:50. 30 CFIR: 5 Major Domains Intervention Intervention Outer Setting Core Components Individual Characteristics Process Adaptable Periphery Inner Setting (adapted) Core Components Adaptable Periphery (unadapted) Consolidated Framework for Implementation Research CFIR: 5 Major Domains • Intervention – 8 Constructs (e.g., evidence strength & quality, complexity) • Outer Setting – 4 Constructs (e.g., patient needs & resources) • Inner Setting – 14 constructs (e.g., leadership engagement, available resources) • Individuals Involved – 5 Constructs (e.g., knowledge, self-efficacy) • Process – 8 Constructs (e.g., plan, engage, champions) 32 The CFIR: • Provides a “menu of constructs” – Embraces, consolidates, and standardizes key constructs from other models – Agnostic to specific models and theories • Provides a pragmatic structure for evaluating complex implementations • Helps to organize findings across disparate implementations • Paves the way for cross-study synthesis 33 Applying Theory Assess targeted EBP change and context Develop tailored implementation strategy Who needs to do what differently? How can change (progress) be measured and understood? Which barriers & facilitators need to be addressed? What techniques could be used to address barriers & facilitators? French SD, Green SE, O'Connor DA, et al. Developing theory-informed behaviour change interventions to implement evidence into practice: a systematic approach using the Theoretical Domains Framework. Implement Sci. Apr 24 2012;7(1):38. Change Theories • • • • • Individual behavior Team Unit Organization Policy Levers of Change • Intervention – 1 Construct: • Relative Advantage • Outer Setting – 2 Constructs: • Patient Needs/Resources & External Policy/Incentives • Inner Setting – 7 constructs: • Leadership Engagement, Available Resources, Networks/Communications, Relative Priority Tension for Change, Goals/Feedback, Learning Climate • Process – 3 Constructs: • Planning, Executing, Reflecting/Evaluating 36 Next: Tailored Implementation Strategy Construct Issue/Barrier Goals & Feedback • It is challenging to track patients’ weight and other measures over time. Often staff lack time and ability to analyze these data and develop cogent business cases needed to support the program. Change Techniques • Clearly align program data with org goals • Develop tools for quality monitoring1 • Audit and provide feedback1 • Anecdotal success stories help to bring data “alive” for leaders and other stakeholders. Powell, B. J., McMillen, J. C., Proctor, E. K., Carpenter, C. R., Griffey, R. T., Bunger, A. C., et al. (2012). A compilation of strategies for implementing clinical innovations in health and mental health. Medical Care Research and Review, 69(2), 123-157. doi: 10.1177/1077558711430690 38 Applying Theory Assess targeted EBP change and context Theory-informed Concurrent monitoring and refinement Develop tailored implementation strategy Execute tailored implementation strategy 39 Applying Theory Assess targeted EBP change and context Develop tailored implementation strategy Evaluate effectiveness of implementation strategy Execute tailored implementation strategy Proctor E., et al. Outcomes for implementation research: conceptual distinctions, measurement challenges, and research agenda. Adm. Policy Ment Health 2011;38:65-76 40 Applying Theory Assess targeted EBP change and context Develop tailored implementation strategy Assess fit of findings with initial theory Evaluate effectiveness of implementation strategy Execute tailored implementation strategy 41 41 Assess Theory • Was it useful? – Does theory still apply? • Modifications/refinements needed? • Building validity of theory(s) – Quantitative theory testing • Test hypotheses • Path analyses – Qualitative theory testing • Is terminology/language coherent? • Does it promote comparison of results across settings and studies over time? • Does it stimulate new theoretical developments? 42 Applying Theory Develop tailored implementation strategy Assess targeted EBP change and context Assess fit of findings with initial theory Add to the knowledge-base Evaluate effectiveness of implementation strategy Execute tailored implementation strategy 43 Synthesis of Findings 44 DZNE Cross-study Comparison DEMENTIA CARE MAPPING – BARRIERS AND FACILITATORS TO IMPLEMENTATION Tina Quasdorf, Christine Riesner Martin Dichter, Olga Dortmann, Margareta Halek 21st Alzheimer Europe Conference European Solidarity without borders Warsaw / 6-8 October 2011 45 Thank you! New & Improved CFIR Online Support Launching Oktober 2014: http://cfirwiki.net/site/index.html 47 Extras 48 A Sampling of Recent Catalogues & Frameworks • • • • • Tabak, R. G., Khoong, E. C., Chambers, D. A., & Brownson, R. C. (2012). Bridging research and practice: models for dissemination and implementation research. American Journal of Preventive Medicine, 43(3), 337-350. doi: 10.1016/j.amepre.2012.05.024 Flottorp, S. A., Oxman, A. D., Krause, J., Musila, N. R., Wensing, M., Godycki-Cwirko, M., . . . Eccles, M. P. (2013). A checklist for identifying determinants of practice: A systematic review and synthesis of frameworks and taxonomies of factors that prevent or enable improvements in healthcare professional practice. Implement Sci, 8, 35. doi: 10.1186/1748-5908-8-35 Meyers, D. C., Durlak, J. A., & Wandersman, A. (2012). The quality implementation framework: a synthesis of critical steps in the implementation process. American Journal of Community Psychology, 50(3-4), 462480. doi: 10.1007/s10464-012-9522-x Cane, J., O'Connor, D., & Michie, S. (2012). Validation of the theoretical domains framework for use in behaviour change and implementation research. Implement Sci, 7(1), 37. doi: 10.1186/1748-5908-7-37 Hendriks, A.-M., Jansen, M., Gubbels, J., De Vries, N., Paulussen, T., & Kremers, S. (2013). Proposing a conceptual framework for integrated local public health policy, applied to childhood obesity - the behavior change ball. Implementation Science, 8(1), 46. 49 3 Lifestyle Behavior Change Programs Program Mode Dose Content Delivered by MOVE!® Weight Management On-site • Weekly 1-1.5 hr in-person group sessions • 6-14 weeks Weight Loss DPP-inspired Multi-disciplinary team VA Staff in multidisciplinary team TeleMOVE In-home devices • 1 message/day for 82 days • Daily workbook lesson • 3 x 10-20 min monthly calls • Daily psycho-ed content • Safety checks • Motivational and problemsolving support MOVE! staff &/or Home Tele-Health coordinators Telephone Lifestyle Coaching (TLC) Telephone • 10 x 20 min sessions • 6 months • Unlmt inbound calls 6 topics MI coaching Coach continuity Vendor coaches (non-staff) 50 Highly Variable Implementation MOVE!® Number of Visits Reported by Study Site 1 & 2 Years Since Dissemination 70 # Visits / 1000 Veterans 60 50 40 30 20 10 0 FY 2007 FY 2008 51 Highly Variable Implementation Tele-MOVE Number of Veterans Enrolled 140 120 100 80 60 40 20 0 Oct-09 Nov-09 Dec-09 Jan-10 Feb-10 Mar-10 Apr-10 Month-Year May-10 Jun-10 Jul-10 Aug-10 Sep-10 Highly Variable Implementation TLC Number of Referrals by Site Since Launch of Pilot Program #Referred/1000 Veterans 15 10 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Month Since Launch 53 3 Observational Implementation Studies • Overarching question: – What are barriers and facilitators to implementation? • CFIR-guided semi-structured interviews – Telephone or in-person during site visits N MOVE! TeleMOVE TLC TOTAL Sites 5 6 11 22 Interviews 24 28 103 155 54 Inner Setting Domain Study: MOVE! TeleMOVE TLC Structural Characteristics Networks & Communications Tension for Change Compatibility Relative Priority Goals & Feedback Learning Climate Leadership Engagement Available Resources Strongly Distinguishes Weakly Distinguishes Not assessed 55 Inner Setting Domain Study: MOVE! TeleMOVE TLC Structural Characteristics Networks & Communications Tension for Change Compatibility Relative Priority Goals & Feedback Learning Climate Leadership Engagement Available Resources Strongly Distinguishes Weakly Distinguishes Missing 56 Preliminary Synthesis Findings • 2 constructs distinguish between success and failure, regardless of program – Inner Setting: Networks & Communications – Process: Reflecting & Evaluating • Some constructs may be necessary but not sufficient – Larger sample needed with more variance in ratings 57 Preliminary Synthesis Findings • Some constructs may depend on Interactions: Program Characteristics * Inner Setting Program Characteristics * Process – E.g., • Leadership Engagement was important for the two more complex programs that required inputs across organizational boundaries • Compatibility was important for two programs with technology components 58 Model of Implementation Effectiveness • Implementation Framework for Complex Innovations Resources Management Support Champion(s) Implementation Policy & Practices InnovationValues Fit Implementation Climate Implementation Effectiveness Klein, K.J., A.B. Conn, and J.S. Sorra, Implementing computerized technology: An organizational analysis. Journal of Applied Psychology, 2001. 86(5): p. 811-824. Helfrich, C. D., Weiner, B. J., McKinney, M. M., & Minasian, L. (2007). Determinants of implementation effectiveness: adapting a framework for complex innovations. Med Care Res Rev, 64(3), 279-303. 59 Model of Implementation Effectiveness Available Resources Leadership Engagement Champion(s) Networks & Communications Compatibility Relative Priority Implementation Effectiveness Klein, K.J., A.B. Conn, and J.S. Sorra, Implementing computerized technology: An organizational analysis. Journal of Applied Psychology, 2001. 86(5): p. 811-824. Helfrich, C. D., Weiner, B. J., McKinney, M. M., & Minasian, L. (2007). Determinants of implementation effectiveness: adapting a framework for complex innovations. Med Care Res Rev, 64(3), 279-303. 60 Quantitative Results 5 Average Summary Scorea 4 3 Low Implementation Facilities High Implementation Facilities 2 1 0 Leadership Engagement Available Resources Networks & Relative Priority Communications 61 Model of Implementation Effectiveness Available Resources Leadership Engagement Champion(s) Networks & Communications Compatibility Relative Priority Implementation Effectiveness Klein, K.J., A.B. Conn, and J.S. Sorra, Implementing computerized technology: An organizational analysis. Journal of Applied Psychology, 2001. 86(5): p. 811-824. Helfrich, C. D., Weiner, B. J., McKinney, M. M., & Minasian, L. (2007). Determinants of implementation effectiveness: adapting a framework for complex innovations. Med Care Res Rev, 64(3), 279-303. 62 Seattle Implementation Research Collaborative • Repository of measures http://www.seattleimplementation.org/sirc-projects/sirc-instrument-project/ 63 Execute Implementation Strategy Study Resolve Construct Identity Fallacy • Larsen, K.R., Z.A. Voronovich, P.F. Cook, and L.W. Pedro, Addicted to constructs: science in reverse? Addiction, 2013. • Etc… Act PDSA Do Plan ID/Develop Quantitative Measures • Mapping e.g., Helfrich, C., Y.-F. Li, N. Sharp, and A. Sales, Organizational readiness to change assessment (ORCA): Development of an instrument based on the Promoting Action on Research in Health Services (PARiHS) framework. Implementation Science, 2009. 4(1): p. 38. • Construct e.g., Aarons, G.A., M.G. Ehrhart, and L.R. Farahnak, The implementation leadership scale (ILS): development of a brief measure of unit level implementation leadership. Implement Sci, 2014. 9(1): p. 45. 1. 2. Damschroder, L., D. Aron, R. Keith, S. Kirsh, J. Alexander, and J. Lowery, Fostering implementation of health services research findings into practice: a consolidated framework for advancing implementation science. Implement Sci, 2009. 4(1): p. 50. Cane, J., D. O'Connor, and S. Michie, Validation of the theoretical domains framework for use in behaviour change and implementation research. Implement Sci, 2012. 7(1): p. 37. Assess Context Technique Technique Select Selection Selection Technique(s) ID/Map Techniques to Mechanisms CFIR1 Taxonomy Adapt Innovation TDF2 Taxonomy Develop Pathways of Change Deep Tailoring (L. An) • Michie, S., M.M. van Stralen, and R. West, The behaviour change wheel: A new method for characterising and designing behaviour change interventions. Implement Sci, 2011. 6: p. 42. • Michie, S., M. Richardson, M. Johnston, C. Abraham, J. Francis, W. Hardeman, M.P. Eccles, J. Cane, and C.E. Wood, The Behavior Change Technique Taxonomy (v1) of 93 Hierarchically Clustered Techniques: Building an International Consensus for the Reporting of Behavior Change Interventions. Annals of Behavioral Medicine, 2013. • Powell, B.J., J.C. McMillen, E.K. Proctor, C.R. Carpenter, R.T. Griffey, A.C. Bunger, J.E. Glass, and J.L. York, A compilation of strategies for implementing clinical innovations in health and mental health. Medical Care Research and Review, 2012. 69(2): p. 123-57. • Expert Recommendations for Implementing Change (ERIC). Tom Waltz, PI. MH QUERI ID Context Gap Technique Domain Specific Technique Poor Goal specification and monitoring Quality Mgt Strategies Audit and provide feedback Implementierungsforschung am Standort Witten – Forschung und Praxis im Spagat zwischen Evidence und Nachhaltigkeit 5. Jahrestagung am DZNE/Witten “Nachhaltigkeit in Praxis und Forschung” Martina Roes, Prof. Dr. Sprecherin DZNE/Witten AG-Ltg. ‚Implementierungs- und Disseminationsforschung‘ AG-Ltg. ‚Methoden der Versorgungsforschung‘ AG-ImDi: Ines Buscher, Jan Dreyer, Franziska Laporte-Uribe, Tina Quasdorf, Jonathan Serbser Agenda 1. 2. 3. 4. 5. 6. Background – Mintzberg Bridge Analysis Der Blick zurück Die Gegenwart aus dem Gestern sehen Das Heute sehen Die Zukunft aus der Gegenwart sehen Wie weit wir gekommen sind DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 2 Background Anwendung der Mintzberg-Bruecken-Strategy (1993/95; Unger at al. 2000): • gestern – heute – morgen • Zurückblicken – zur Seite blicken – von unten her sehen – zusehen, dass umgesetzt wird – nach vorne sehen – weiter sehen DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 3 Der Blick zurück Aus Sicht der Implementierungsforschung kann konstatiert werden a) Nur ein Bruchteil der (Wirksamkeits-)Ergebnisse aus der Demenzforschung (Versorgung) ist so aufbereitet, dass sie für die Praxis handlungsleitend sind b) Gleichzeitig besteht die Herausforderung des Nachweises der Effektivität von psycho-sozialen Interventionen und ableitbarer Empfehlungen c) Die Implementierung psycho-sozialer Interventionen geschieht nicht systematisch und strukturiert; d.h. es wird selten “Implementierungszeit” eingeplant / budgetiert d) Eine nachhaltig angelegte Implementierung sowie kontinuierliche Evaluation des Implementierungserfolgs bleibt oft aus e) Implementationsforschung wird selten / gar nicht über Drittmittel finanziert (Roes et al. 2013a; Roes et al. 2013b) DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 4 Die Gegenwart aus dem Gestern sehen WIE das Black Box Phenomen der Implementierung bearbeitet wird a) Vor Initiierung/Etablierung der Implementierungs-/ Disseminationsforschung (till ’90) Charakteristiken: Lineares Verständnis: Von der Interventionsstudie (c)RCTs über die Publikation der Ergebnisse zur Umsetzung in der Praxis (‘ohne alles’) b) Nachdenken über (≈ 90’ till 2000) Charakteristiken: beginnender Diskurs über Implementation und Dissemination basierend auf den Erfahrungen, dass Publizieren alleine nicht ausreicht um Praxis zu verändern bzw. die Qualität zu verbessern c) Vorbereitend (≈ 2000 till 2003) Charakteristiken: organisationale Faktors wurden als relevant identifiziert, Facilitator Programme wurden (vor allem im Kontext QM) entwickelt, erprobt und ‘implementiert’ Challenge: Focus lag auf dem WAS, nicht dem WIE d) Aktionsorientierung (≈ 2003 till today) Charakteristiken: Viele Systematische Reviews; Entwicklung von Frameworks (like Damschroder) mehr und mehr Forschung mit explizitem Blick auf Implementierung Challenge: Welche Evidenz? Was sind förderliche/hinderliche Faktoren? e) Nachhaltigkeit / Aufrechterhaltung (≈ the unforseen future) Charakteristiken: Akzeptanz der Implementations-/ Disseminationsforschung (science) als relevante Disziplin im Kanon der Versorgungsforschung (Brownson et al. 2012) DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 5 Die Gegenwart aus dem Gestern sehen Anwendung der Mintzberg-Bridge-Strategy in ‘ImDi’ (2013) identifizierte 3 gaps mit Relevanz Dtschl.: Praxis Implementierungs-Gaps hinsichtlich Versorgung von Menschen mit Demenz: (1) zwischen Praxis und Forschung (2) zwischen Forschung und politischen Entscheidern, (3) zwischen politischen Entscheidern und Praxis Praxis Wissenschaft Politik GAP (Roes et al. 2013a; Roes at al. 2013b) DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 6 Das Heute sehen Diskurs über Translational Forschung GrundlagenForschung T1 Patienten/Pro banden T2 Versorgungsroutine Vom Labor zum Menschen (klinische Studien) Praxisorientierte Forschung klinische Studien T3 T2 Entwicklung von Leitlinien/ Expertenstandards Systematische Reviews Meta-Analysen Forschung in Versorgung Diskurs über Evidenz/Effektivität insbesondere hinsichtlich psycho-sozialen Interventionen für MmD Implementierungsund Disseminationsforschung In Routine Modified, based on Colditz (2012) DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 7 Die Zukunft aus der Gegenwart sehen Wirksamkeitsstudie (a) Systematischer Review & Empfehlungen Expertenstandard ‘Mobilität’ (b) Feasibility Implementierte Interventionen aus dem Expertenstandard Angepasster Expertenstandard Mobilitätsserfolg Outcome (c) Output (f) Implementierungserfolg (d) (e) Pflegeeinrichtung Implementierungsstudie DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 8 Die Zukunft aus der Gegenwart sehen Follow-Up (8 NH) Grad der Implementierung CFIR Framework Intervention/ Implementierungsstrategie Reaktion Charakteristiken der Intervention Nachhaltigkeit Ausführung Äußeres Setting Primär outcome Mikro Ebene Effektivität • • • Sekundär outcome NOT Unbeabsichtigte Konsequenzen • Orientation/Interesse Verstehen/Gaps in Routine Bereitschaft zur/Akzeptanz der Änderung Handeln verändern/anpassen Grol/Anpassung Studienpopulation Pflegeeinrichtung/ WB/ Personal DZNE e. V. – Witten Rekrutierung Inneres Setting Charakteristiken der Individuen Prozess Grant/ Prozessevaluation Prozess Involvierung Cluster Prozess Involvierung Zielgruppe Theorie der Intervention S. 9 Die Zukunft aus der Gegenwart sehen Effektivitäts-Implementierungs-Hybrid Designs Hybrid I Hybrid II Hybrid III Test einer klinischen Intervention, Informationssammlung über die Ausführung während des Effektivitätstests und/oder des Potentials der Implementierung in der “realen” Welt Gleichzeitiges Testen einer klinischen Intervention und der Implementierung einer Intervention/Strategie Test der Implementierung einer Intervention/Strategie währenddessen Informationssammlung über die klinische Intervention und deren outcomes (Curran et al. 2012) DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 10 Wie weit wir gekommen sind a) Systematische und strukturierte Implementationsforschung ist relevant ab Phase der Interventionsentwicklung (u.a. Etablierung Hybrid-Ansaetze) b) Die Etablierung einer Evidence-informierten Praxis bedarf reziproker Strategien zwischen Praxis und Forschung (Armstrong et al. 2006) c) Gemeinsamkeit in der Forschung bedeutet neue Formen der Interaktion zwischen Interventionsentwicklern, Praktikern und Implementationsstrategen (Dagenais et al. 2009) d) Impact setzt eine Verständnis von Change mit dem Ziel der Verbesserung voraus und korrespondiert mit dem ‚kulturellen Zyklus des Gesundheitssystem‘ (Strauss et al. 2009) DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 11 Wie weit wir gekommen sind • International gesehen, sind andere Länder (insbesondere UK, NL, Kanada, Australien und USA) weit fortgeschritten in der Etablierung der Implementierungs-/Disseminationsforschung – auch da explizit Drittmittel für die Finanzierung von Implementierungsforschung zur Verfügung gestellt wird …. • in Dtschl. befindet sich die Implementierungs- und Disseminationsforschung noch in den Kinderschuhen. • Unsere ImDi Arbeitsgruppe hat NOCH Unikatcharakter. • Flankiert durch eine bundesweit aufgestellte ‘Sektion Dissemination und Implementierung’ (SDI) in der DGP DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 12 Wie weit wir gekommen sind Research strategy at DZNE Witten site (Jan 2013 - Jan 2014) Nationale Demenz Strategie Versorgungsforschung klinische Studien Implementierung PersonZentrierung IOM criteria Methodology Interventionen Soziale Teilhabe/Inklusion Versorgungsstrukturen Dissemination Interdisziplinarität Internationalität Gesundheitspolitik DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 13 Fragen? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit [email protected] DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 14 • Mintzberg, H. (1993). Structure in fives. Designing effective organizations. Englewood Cliffs: NJ, Prentice-Hall. • Mintzberg, H. (1995). Strategic Thinking as Seeing. In B. Garratt (Ed.), Developing Strategic Thought (pp. 67-70). London: McGraw-Hill. • Roes, M., Buscher, I., & Riesner, C. (2013a) Implementierungs- und Disseminationswissenschaft - Konzeptionelle Analyse von Gaps zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis. [Implementation and Dissemination Science – Analysis of Gaps between knowledge, politics and practice]. Pflege & Gesellschaft, 18(3), 213. • Roes, M., de Jong, A., & Wulff, I. (2013b) Implementierungs- und Disseminationsforschung – ein notwendiger Diskurs. [Implementation and Dissemination Science – A necessary discourse]. Pflege & Gesellschaft, 18(3), 197. • Unger et al. (2000). Through Mintzberg’s glasses: a fresh look at the organization of ministries of health. Bulletin of the World Health Organization, 78(8), 1005-1014. • Noch zu ergaenzen DZNE e. V. – Witten Roes (2014-10-08) S. 15 Raising the standard of dementia care research Prof. Dr. Myrra Vernooij-Dassen Radboud University medical Centre: Radboud Alzheimer Centre IQ healthcare Kalorama Foundation Evidence: effective interventions Multi-component Patient/carer centred care Opportunity to make choices (Brodaty et al., 2003; Olazaran et al., 2010; Spijker, Vernooij-Dassen et al.J Am Geriatr Soc, 2008) Evidence of no positive effects of psychosocial interventions Reviews (Olazaran et al., 2010; Spijker, Vernooij-Dassen et al.J Am Geriatr Soc, 2008;) Examples of recent programmes without positive effect: Support programmes (Waldorff et al., 2012) Telecare (Bardsley et al, 2013) Olazaran et al., 2 Failure to report positive outcomes Genuine ineffectiveness by failure to address basic human values (Vernooij-Dassen et al., BMJ 2011) Implementation error (Vernooij-Dassen,Moniz-Cook AMH 2014) Implementation error Type III error Threat to intern validity Undermines credibility of intervention Waste of resources (Vernooij-Dassen, Moniz-Cook AMH, 2014) Methodological problems in psychosocial intervention research • Variation in treatment fidelity (18-100%) (Perry M, Vernooij-Dassen et al., Int J Geriatr Psychiatry 2011) • Interventions with positive impact in exploratory trials not carried out according to plan in pragmatic trial: • Occupational therapy (Voigt-Radloff S, Graff, Vernooij-Dassen M. BMJ Open 2011) • Family counseling (Jolink, van Hout et al., PloS One, 2012) • DCM (van de Ven, Vernooij-Dassen et al. PLoS One, 2013) Variation in fidelity Level of control: Explanatory trial (high control) Pragmatic trial (low control) (Zwarenstein et al. , 2008) Effective trials (highly controlled) (Olazaran, 2010) Barriers to treatment fidelity Context daily practice: Patient characteristics Time constraints, motivation, no opportunity to make decisions (Spijker, Vernooij-Dassen et al. Am J Geriatr Psychiatry 2013) Implementation strategies (Leontjevas,Vernooij-Dassen et al. Lancet 2013) Barriers in psychosocial intervention research similar to those in implementation research Psychosocial intervention research can benefit from implementation research Adaptation of MRC framework The MRC framework (2008/2013) 1. 4. 2. 3. Evidence RCT Quelle: S. 8 Explanatory trial Adapted MRC framework (Vernooj-Dassen & Moniz-Cook 2014) • Prior to trial • Select setting(s) receptive to change • Select highly skilled and motivated practitioners Adapted pragmatic trial • Prior to trial • Analysis of target group and applicable settings • Determine barriers and facilitators anticipated by practitioners across their settings • Adapt protocol to overcome anticipated barriers • Define relevant strategies for change in practitioner practice • Training Practitioners • Training Practitioners • Controlled trial • Cluster Randomized Controlled trial (cRCT) • Trained practitioners deliver the intervention according to protocol • Process analysis: • Treatment fidelity • Study of barriers and facilitators for practitioners • Study of patient experience • Use adapted protocol /strategies for change in practice • Intervention protocol delivered adapted to daily practice across setting(s) • Process analysis: • Treatment fidelity • Study of barriers and facilitators for practitioners across settings • Study of patient experience across settings Adaptation MRC framework First test efficacy under highly controlled conditions whilst studying variety patient and practitioner Then: adjusting intervention to context of daily care test effectiveness in daily practice Implementation phase redundant (Vernooij-Dassen, Moinz-Cook , AMH, in press) Urgency People with dementia and their family carers deserve high quality interventions Efficiency in research and practice Learn from failures, don’t repeat them Consider role of practitioner Acknowledge daily practice Consider potential barriers Adapt design accordingly Wissensmanagement in Demenznetzwerken Experten-Workshop im Rahmen der DZNE Jahrestagung 2014 Steffen Heinrich // Milena von Kutzleben 05.11.2014 Hintergrund 13 Demenznetzwerke (550 Dyaden) 1. Demenznetzwerk Memoclinic 2. 2. Demenznetzwerk 1. 1. Uckermark 1. QVIA e.V. BerlinPankow 2. 1. Demenznetz 2. Demenzfreundliche Kommune Charlottenburg 2. Düsseldorf 2. DemenzNetz 3. Demenzfreundlich! Aachen 3. DemNet-D DZNE 1. Ahlener System 3. Demenznetzwerk Kommune Lichtenberg 4. IfaS DHBW Stgt. 2. Demenznetzwerk Minden-Lübbecke 4. Demenzfreundliche Standorte: Rostock/ Greifswald Witten 1. Werkstatt 5. Demenznetz TeltowFläming ASH Berlin 1. 5. Krefeld 4. Arnsberger Lern- Treptow-Köpenick DemNet-D 2. 3. 4. Wissensmanagement in Demenznetzwerken 3 Definition Demenznetzwerke Akteure der häuslichen Versorgung von MmD und Angehörigen - kommunale Netzwerke Keine eindeutige Definition vorhanden stark ausgeprägte Heterogenität keine einheitlichen Standards - ehrenamtliche Netzwerke - Profit-orientierte Netzwerke Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Therapeuten, Ärzte Verbesserung der Versorgungssituation für Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen im häuslichen Setting! Wissensmanagement in Demenznetzwerken 4 Relevanz von Demenznetzwerken Theorie: - Gewährleistung umfassender multidiziplinärer Versorgunungsangebote Fokussierung Praxissituation: - Oft mangelhafte Vernetzung der Unterstützungsangebote Fragmentierung - Eingeschränkter Informationszugang für die Betroffenen Wissensmanagement in Demenznetzwerken 5 Ziele von Demenznetzwerken Teilhabe/Lebensqualität (Mikroebene) - Vernetzung von Akteuren [NW-Mitarbeiter] - Vernetzung von Stakeholdern [NW-Interessensgruppen] - Vernetzung der Betroffenen [NW-Nutzer] - Vernetzung zwischen Demenznetzwerken Optimierung Versorgung (Makroebene) Professionalisierung (Mesoebene) Kommunikation essentieller Bestandteil der oben genannten Prozesse Informationsaustausch durch Kommunikation essentieller Bestandteil von Wissensmanagement (Reinmann 2009) Wissensmanagement in Demenznetzwerken 6 Definition Wissensmanagement - Daten Angaben, (Zahlen)-Werte oder formulierbare Befunde - Informationen interpretierte Daten - Wissen Aufnahme, Verarbeitung und persönliche Integration von Informationen - Wissensmanagement reflektierte Aneignung, Nutzung und Modifikation von Wissen formalisiert: -Journal Club in einem Qualitätszirkel informell: - Austausch von Erkenntnissen in unprotokoliertem Gespräch Wissensmanagement in Demenznetzwerken 7 Fragestellungen 1. Welche Wissensmanagementstrukturen bestehen im Hinblick auf heterogen aufgebaute Demenznetzwerke? 2. Welche unterschiedlichen Wissensmanagementprozesse finden in den Demenznetzwerken statt? 3. Welche potentiellen Hemmnisse und Lösungen bestehen im Bereich Wissensmanagement? Auf welchen Wegen wird Wissen aufgebaut, ausgetauscht und evaluiert? Was ist hierbei zu beachten? Wissensmanagement in Demenznetzwerken 8 Methodik Datenerhebung - Erstellung eines semi-standardisierten Leitfadens Einzelinterview - Netzwerkkordinatoren Gruppendiskussion - Netzwerkakteure Fragebogen - Netzwerkkoordinatoren Datenanalyse - Strukturierte Inhaltsanalyse (Mayring, 2010) - Analyserahmen nach Probst (Probst, 2010) Wissensmanagement in Demenznetzwerken Folie 9 Methodik (Probst, 2012) Wissensmanagement in Demenznetzwerken 10 Ergebnisse Teil 1 Netzwerkcharakteristika: Aufbau unterscheidet sich je nach Setting und Netzwerkzielen Fragmentierte Netzwerkstrukturen vs. zentralisierte Netzwerkstrukturen Akteur-Netzwerke vs. Akteur-Nutzer-Netzwerke Wissensmanagement-Charakteristika: Ähnliche Informationsziele heterogene Strukturen und Prozesse gering bis stark formalisiert Standortfaktoren haben Einfluss auf Wissensmanagement-Prozesse Wissensmanagement in Demenznetzwerken 11 Formalisierte Netzwerkstrukturen Wissensmanagement in Demenznetzwerken 12 Formalisierte Netzwerkstrukturen Wissensmanagement in Demenznetzwerken 13 Formalisierte Netzwerkstrukturen Wissensmanagement in Demenznetzwerken 14 Formalisierte Netzwerkstrukturen Wissensmanagement in Demenznetzwerken 15 Was sind aus Ihrer Sicht (und aus Ihrer beruflichen Erfahrung) hemmende und fördernde Faktoren für Wissensmanagement in Netzwerken? Wissensmanagement in Demenznetzwerken 16 Ergebnisse Teil 2 Potentielle Hemmnisse für Wissensmanagementprozesse Wissensmanagement in Demenznetzwerken 17 Ergebnisse Teil 2 Potentielle Hemmnisse für Wissensmanagementprozesse Wissensmanagement in Demenznetzwerken 18 Diskussion Haben Sie Rückfragen oder Anmerkungen zu den eben besprochenen Themen? Wissensmanagement in Demenznetzwerken 19 Vielen Dank!! Wissensmanagement in Demenznetzwerken 20 Literatur - Brinks, R. & Landwehr, S. (2014). Age- and time-dependent model of the prevalence of non-communicable diseases and application to dementia in Germany. Theor Popul Biol: 2014 Mar;92:62-8. - Germeroth, A. (2011). Auswirkungen von Nutzung und Nicht-Nutzung einer vom Hausarzt vermittelten zugehenden Form der Angehörigenberatung bei zu Hause versorgten Patienten mit leichter und mittelschwerer Demenz. Erlangen: Friedrich-Alexander-Universität - Graham et al. (2006). Lost in knowledge translation: time for a map? J. Contin. Educ. Health Prof:26/01 - Grass-Kapanke, B., Kunczik, T. & Gutzmann, H. (2008). Studie zur Demenzversorgung im ambulanten Sektor. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie e.V., Band 7. Access on: http://www.dggpp.de/documents/DIAS.pdf - Mayring, P. (2010). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. 11. Edition. Weinheim: Beltz - Probst, G, Raub, S. & Romhardt, K. (2012). Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. 7. Auflage. Wiesbaden: Springer-Verlag - Reinmann, G. (2009). Studientext Wissensmanagement. University Augsburg. Access on: http://gabi-reinmann.de/wpcontent/uploads/2009/07/WM_Studientext09.pdf Wissensmanagement in Demenznetzwerken 22 Workshop 3 08. Oktober 2014 Einflussfaktoren der Implementierung komplexer Interventionen Ergebnisse der Leben-QD II Studie zur Implementierung von Dementia Care Mapping Projektteam: Dr. Christine Riesner, Tina Quasdorf, Martin Dichter, Olga Dortmann, Dr. Margareta Halek DZNE e. V. – Standort Witten Seite 1 Inhalte • komprimierte Darstellung des Dementia Care Mappings • ausführlichere Darstellung der Untersuchung des Implementierungsprozesses mit den zwei Komponenten • Implementierungserfolg • Einflussfaktoren für den Implementierungserfolg Workshop Regeln • Diskussion hat Vorrang • Aber Moderation versucht, Diskussion & Präsentation zu verbinden • Möglicher Verlust von Inhalten kann durch spätere Foliensichtung ausgeglichen werden • Kamingespräch gibt weitere Möglichkeit der Diskussion DZNE e. V. – Standort Witten Seite 2 DCM Instrument und Methode Ziel: Personzentrierte Pflege implementieren Relatives Wohlbefinden • persönlichen Wert haben • etwas tun können Einführung • mit anderen Kontakt haben • Hoffnung und Vertrauen haben können Handlungsplan DCM DCM Methode durch das Beobachtung Team DCM Instrument Feedback mit • Verhalten beobachten und kodieren dem Team • Affekt/Kontakt beobachten und kodieren • Interaktion mit fördernder Beziehungsqualität beobachten und kodieren • Interaktion mit einschränkender Beziehungsqualität beobachten und kodieren DZNE e. V. – Standort Witten Seite 3 Warum ist die Implementierung von DCM komplex? • Lebensqualität für Menschen mit Demenz ist ein vielschichtiges Thema • Lebensqualität kann letztlich nur individuell eingeschätzt werden • Die Implementierung von DCM hat verschiedene Komponenten und Implementierungen, die auf Verhaltensveränderungen abzielen, sind immer komplex DZNE e. V. – Standort Witten Seite 4 Hintergrund der LebenQD II Studie • Dementia Care Mapping (DCM) ist eine prozesshaft angelegte Methode zur Entwicklung personzentrierter Pflege (Riesner 2014, Brooker 2005; BSI- British Standards Institution 2010) • Anwendung in Deutschland seit 1998 • In Deutschland als auch international fehlen bislang Studien zur Implementierung von DCM DZNE e. V. – Standort Witten Seite 5 Vergleich II: QUALIDEM Intervention: DCM Vergleich II: DCM Die Leben-QD II Studie Studiendesign 3 Wohnbereiche 3 Einrichtungen Anwendung von DCM vor Leben-QD II 3 Wohnbereiche 3 Einrichtungen 3 Wohnbereiche 3 Einrichtungen DZNE e. V. – Standort Witten T0 T1 T2 (Monat 1-3) (Monat 9-11) (Monat 21-23) 1. DCMZyklus: DCMBeobachtung, Feedbackgespräche, Erstellen der Handlungspläne, Umsetzung der Handlungspläne Ersterhebung QUALIDEM 2. DCM Zyklus dito 3. DCM Zyklus dito Folgeerhebung bei Bedarf & spätestens nach 6 Monaten; Fallbesprechungen bei Bedarf auf Basis der QUALIDEM-Erhebung Seite 6 Forschungsfragen 1. Konnte die Intervention wie vorgesehen implementiert werden? (Implementierungserfolg) 2. Was waren fördernde und hemmende Faktoren der Implementierung? (Einflussfaktoren) DZNE e. V. – Standort Witten Seite 7 Implementierungserfolg1 Theoretischer Hintergrund: Implementierungserfolg 1 Protokolltreue Dosis Reaktion/Akzeptanz der Beteiligten Qualität der Durchführung Dusenbury, L., et al. (2003). "A review of research on fidelity of implementation: implications for drug abuse prevention in school settings." Health Educ Res 18(2): 237-256. DZNE e. V. – Standort Witten Seite 8 Implementierungserfolg Theoretischer Hintergrund: Implementierungserfolg und Einflussfaktoren Einflussfaktoren2 Protokolltreue Dosis Reaktion/Akzeptanz der Beteiligten Qualität der Durchführung Damschroder, L. J., et al. (2009). "Fostering implementation of health services research findings into practice: a consolidated framework for advancing implementation science." Implement Sci 4: 50. DZNE e. V. – Standort Witten Seite 9 Daten- Mix Interviews Zu mehreren Zeitpunkten wurden halbstrukturierte Interviews mit Wohnbereichsleitungen und Mitarbeitenden geführt MitarbeiterBefragung Zu mehreren Zeitpunkten wurden die Mitarbeitenden mit einem Fragebogen befragt Organisations- Quartalsweise wurden Daten der Organisation z.B. zu Struktur Bewohnerstruktur und Mitarbeiterstruktur erhoben Prozess-Daten Milieu-Daten Fortlaufend wurden Informationen wie Protokolle oder Memos zum Implementierungsprozess in jeder Einrichtung gesammelt Zu Beginn und zum Ende der Studie fand eine assessmentgestützte Begehung jedes Wohnbereichs zum Demenzmilieu statt DZNE e. V. – Standort Witten Seite 10 Auswertung Implementierungserfolg und Einflussfaktoren: Mixed Methods Design Schritt 1: Datensatz wird mit angemessener Methode analysiert Schritt 2: Datensätze werden fallbezogen (d.h. pro Wohnbereich) zusammengeführt. Dabei können sich Datensätze entsprechen, ergänzen oder differierende Ergebnisse liefern. Schritt 3: Beschreiben und zuordnen der Fälle DZNE e. V. – Standort Witten Seite 11 Implementierungserfolg DCM-Intervention Dimension: Protokolltreue Fall 1 Fall 2 Fall 3 Fall 4 Fall 5 Fall 6 Prozessdokumente und Interviews: Formale Interventionskomponenten Keine Umsetzung Interviews: Umsetzung der Handlungsplanung Keine Umsetzung „Das Problem war einfach da, dass dieser Maßnahmenplan nicht richtig eingehalten werden konnte,…“ (Interview 24 T2) DZNE e. V. – Standort Witten Seite 12 Implementierungserfolg DCM-Intervention Dimension: Dosis Komponenten der DCM-Intervention 1) Kick-off Veranstaltung (1)1 2) Ausbildung der DCM Basic User (2) 3a) DCM Beobachtung 5h/8h/8h (3) 3b) DCM Datenanalyse/Erstellen d. Berichts (3) 3c) Feedback für das Team (3) 3d) Feedback für Leitung (3) • in den Fällen 1-5 wurden die formalen Interventionskomponenten in der vorgesehenen Dosis durchgeführt • in Fall 6 gab es eine Abweichung von der vorgesehenen Dosis 3e) Erstellen des Handlungsplans (3) 1Anzahl lt. Protokoll DZNE e. V. – Standort Witten Seite 13 Implementierungserfolg DCM-Intervention Dimension: Reaktion und Akzeptanz der Mitarbeiter • in Fall 1 nahm im Vergleich zu den anderen Einrichtungen ein kleinerer Anteil der Mitarbeiter an den Feedbackgesprächen teil Durchschnittlicher Anteil negativer Rückmeldungen 35% Ist DCM hilfreich? 30% 25% 20% • in Fall 1 gab es einen größeren Anteil fehlender Werte zu den einzelnen Items 15% 10% 5% 0% Fall 1 Fall 2 DZNE e. V. – Standort Witten Fall 3 Fall 4 Fall 5 Fall 6 • In Fall 6 wurden anteilig mehr negative Rückmeldungen dazu gegeben, ob DCM als hilfreich eingeschätzt wird. Seite 14 Implementierungserfolg DCM-Intervention Dimension: Qualität der Durchführung 25% Durchschnittlicher Anteil negativer Rückmeldungen Feedbacks und Information über DCM • in Fall 1 gab es einen größeren Anteil fehlender Werte zu den einzelnen Items 20% 15% • in Fall 6 gab es deutlich negative Rückmeldungen zu den Feedbackgesprächen 10% 5% 0% Fall 1 Fall 2 DZNE e. V. – Standort Witten Fall 3 Fall 4 Fall 5 Fall 6 Seite 15 Zusammenfassung Implementierungserfolg Fall 1 Fall 2 Fall 3 Fall 4 Fall 5 Fall 6 Dimension: Protokolltreue - + + + + - Dimension: Dosis + + + + + - Dimension: Reaktion und Akzeptanz der Mitarbeiter - + + + + - Dimension: Qualität der Durchführung - + + + + - DCM Interventionsgruppe 2 Fälle mit Implementierungserfolg; 1 Fall mit Abweichungen zu unterschiedlichen Dimensionen DCM Vergleichsgruppe 2 Fälle mit Implementierungserfolg; 1 Fall mit Abweichungen zu unterschiedlichen Dimensionen DZNE e. V. – Standort Witten Seite 16 Einflussfaktoren der Implementierung von DCM DZNE e. V. – Standort Witten Seite 17 Einflussfaktoren (Zusammenfassung) Netzwerke & Kommunikation Verfügbare Ressourcen Inneres Setting Strukturelle Eigenschaften Kultur Einflussfaktoren Einbindung von Mitarbeitern Planung DZNE e. V. – Standort Witten Wissen & Einstellung zur Intervention Eigenschaften beteiligter Personen Seite 18 Ergebnisse Einflussfaktoren Inneres Setting – Netzwerke und Kommunikation Fördernde Faktoren Hemmende Faktoren • Stabiles Team • Instabiles Team (Wechsel auf • Gut funktionierendes Team • niedrige Hierarchien • Offene Kommunikationsstrukturen verschiedenen Hierarchieebenen) • Konflikte/schwierige Kommunikation • ausgeprägte Hierarchien DZNE e. V. – Standort Witten Seite 19 Ergebnisse Einflussfaktoren Inneres Setting – Kultur Fördernde Faktoren Hemmende Faktoren • Demenzfreundliche Kultur • Funktionales • Positive Einstellung zur Arbeit mit Menschen mit Demenz • Gemeinsames Verständnis guter Versorgungsverständnis • Negative Einstellung zur Arbeit mit Menschen mit Demenz Versorgung von Menschen mit Demenz (z.B. Selbstbestimmung) DZNE e. V. – Standort Witten Seite 20 Ergebnisse Einflussfaktoren Inneres Setting – Verfügbare Ressourcen Fördernde Faktoren Hemmende Faktoren • Gleiche Projektressourcen (finanziell, personell, edukativ) • ABER: unterschiedliche Wahrnehmung des Arbeitspensums • Hohe Arbeitsbelastung im • Hohe Arbeitsbelastung im Zusammenhang mit einem hohen Zusammenhang mit funktionaler Qualitätsanspruch an Versorgung Pflege von Menschen mit Demenz DZNE e. V. – Standort Witten Seite 21 Ergebnisse Einflussfaktoren Inneres Setting – Strukturelle Eigenschaften Fördernde Faktoren Hemmende Faktoren • Demenzfreundliche • Weniger demenzfreundliche Raumgestaltung • Flexible Strukturen • Spezieller Demenzbereich Raumgestaltung • Abhängigkeit von strukturellen Bedingungen der Einrichtung • Kein spezieller Demenzbereich DZNE e. V. – Standort Witten Seite 22 Ergebnisse Einflussfaktoren Eigenschaften der beteiligten Personen – Wissen und Einstellung zur Intervention Fördernde Faktoren Hemmende Faktoren DCM • Positive Haltung zur Intervention • ablehnende Haltung zur Intervention • Wenig Wissen über die Intervention DZNE e. V. – Standort Witten Seite 23 Ergebnisse Einflussfaktoren Prozess – Planung Fördernde Faktoren • Methode wurde für den Praxisgebrauch entwickelt und enthält Implementierungsvorgaben (DCM Methode) • Detaillierte Integration der Interventions- und Implementierungskomponenten in der internen Projektplanung DZNE e. V. – Standort Witten Seite 24 Ergebnisse Einflussfaktoren Prozess – Einbindung von Mitarbeitern in das Projekt I Fördernde Faktoren Hemmende Faktoren • Kontinuierlich begleitende • Lediglich formale Übernahme von „Champions“ auf unterschiedlichen hierarchischen Ebenen Projektverantwortung • Wechsel von projektverantwortlichen Personen • Aktive, zielorientierte Teilnahme • Keine oder wenig aktive Teilnahme von Wohnbereichsleitung und von Wohnbereichsleitung und examinierten Pflegekräften an examinierten Pflegekräften an Feedbackgesprächen Feedbackgesprächen DZNE e. V. – Standort Witten Seite 25 Ergebnisse Einflussfaktoren Prozess – Einbindung von Mitarbeitern in das Projekt II Fördernde Faktoren • Einheitliche Zielgruppe für Feedbackgespräche • DCM-geschulter Projektkoordinator mit Erfahrung in der Anwendung von DCM • Projektkoordinator über den gesamten Projektzeitraum verfügbar DZNE e. V. – Standort Witten Seite 26 Ergebnisse Implementierungserfolg und Einflussfaktoren • Zwei Einrichtungen konnten die Implementierung weniger erfolgreich umsetzen. • Die gefundenen Einflussfaktoren bilden sich im individuellen Fall in individueller Weise ab, denn es ist jeweils eine komplexe Intervention. • Einflussfaktoren sind beeinflussbar, setzen aber pro Fall individuelle Herangehensweisen voraus. Empfehlung: • Auf offensichtliche Anzeichen für Erfolg und Misserfolg achten. • Ist-Analyse vor Implementierungsprozessen sowie fortlaufende Evaluation im Prozess • Interventionen mit vorstrukturierter Implementierungsvorgabe wie DCM scheinen, wenn sie komplex sind, bessere Voraussetzungen zu haben. DZNE e. V. – Standort Witten Seite 27 Das Projektteam Tina Quasdorf, MScN Wissenschaftliche Mitarbeiterin Email: [email protected] Dr. Christine Riesner Wissenschaftliche Mitarbeiterin bis 02.2014 Email: [email protected] Martin Dichter , MScN Wissenschaftlicher Mitarbeiter Email: [email protected] Dr. Margareta Halek Projektleitung Email: [email protected] DZNE e. V. – Standort Witten Seite 28 Literatur Brooker, D. (2005). Dementia care mapping: a review of the research literature. Gerontologist, 45 Spec No 1(1), 1118. BSI- British Standards Institution, & University of Bradford. (2010). PAS 800: 2010. Use of Dementia Care Mapping for improved person-centred care in a care provider organisation - Guide. London: BSI-British Standards Institution. Chenoweth, L., King, M. T., Jeon, Y. H., Brodaty, H., Stein-Parbury, J., Norman, R., . . . Luscombe, G. (2009). Caring for Aged Dementia Care Resident Study (CADRES) of person-centred care, dementia-care mapping, and usual care in dementia: a cluster-randomised trial. Lancet Neurol, 8(4), 317-325. Damschroder, L. J., et al. (2009). "Fostering implementation of health services research findings into practice: a consolidated framework for advancing implementation science." Implement Sci 4: 50. Dusenbury, L., et al. (2003). "A review of research on fidelity of implementation: implications for drug abuse prevention in school settings." Health Educ Res 18(2): 237-256. Rokstad, A. M. M., Røsvik, J., Kirkevold, Ø., Selbaek, G., Saltyte Benth, J., & Engedal, K. (2013). The Effect of Person-Centred Dementia Care to Prevent Agitation and Other Neuropsychiatric Symptoms and Enhance Quality of Life in Nursing Home Patients: A 10-Month Randomized Controlled Trial. Dementia and Geriatric Cognitive Disorders, 36(5-6), 340-353. van de Ven, G., Draskovic, I., Adang, E. M. M., Donders, R., Zuidema, S. U., Koopmans, R. T. C. M., . . . Laks, J. (2013). Effects of Dementia-Care Mapping on Residents and Staff of Care Homes: A Pragmatic ClusterRandomised Controlled Trial. PLoS ONE, 8(7) DZNE e. V. – Standort Witten Seite 29 Die Nationale Allianz für Menschen mit Demenz Jahrestagung DZNE, Standort Witten 8. Oktober 2014 Sabine Jansen Der Beginn: Welt-Alzheimertag 2012 Teil der Demografiestrategie der Bundesregierung Ein Ziel „Selbstbestimmt leben im Alter“ Verschiedene Arbeitsgruppen, darunter die „Allianz für Menschen mit Demenz“ Parallel Programm für 500 lokale Allianzen Zu Beginn gemeinsame Erklärung: Mehr Hilfen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen und mehr Verständnis und Sensibilität Ziel: Maßnahmen zu formulieren und dabei auf Bestehendes aufzubauen 4 Handlungsfelder Wissenschaft und Forschung Gesellschaftliche Verantwortung Unterstützung von Menschen mit Demenz und deren Familien Gestaltung des Unterstützungs- und Versorgungssystems 22 externe und 9 interne Gestaltungspartner Feierliche Unterzeichnung der Allianz am 15. September 2014 II. Handlungsfeld: Gesellschaftliche Verantwortung (1) 3.1 Milieu-Schaffung Veränderung der gesellschaftlichen Perspektive Öffnung des Lebensumfelds Betroffener für Begegnung, Austausch und Teilhabe und im Sinne von sorgenden Gemeinschaften zu entwickeln Erkrankte und Angehörige unterstützen, am sozialen und gesellschaftlichen Leben weiter teilzunehmen II. Handlungsfeld: Gesellschaftliche Verantwortung (2) 3.2 Barrierefreiheit Bewältigung des Alltags durch Gestaltung des Umfelds erleichtern Anpassung von Wohnung und Wohnumfeld an die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz Vermeidung baulicher Barrieren Barrierefreien/-reduzierten Zugang zu Informationssystemen und Gesundheitseinrichtungen Einsatz assistierender Technologien fördern II. Handlungsfeld: Gesellschaftliche Verantwortung (3) 4. Vernetzung Aufbau von Netzwerken fördern Angebote zur Aufklärung und Information zu bündeln und aufeinander abzustimmen Bessere Verfügbarkeit und Erreichbarkeit von Angeboten im ländlichen Raum II. Handlungsfeld: Gesellschaftliche Verantwortung (4) 5. Rechtliche Fragen (Geschäftsfähigkeit, Verkehrs- und Ordnungsrecht, Rechtliche Vorsorge, Zwangsmaßnahmen) Aufklärung über rechtliche Fragen zu intensivieren Ermutigung zu Vorsorge und die Einbindung von Angehörigen, Freunden, Beratungsstellen, Ärzten Ehrenamtliche und hauptamtliche BetreuerInnen und Bevollmächtigte unterstützen Größere Transparenz über freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM) Aufklärung über alternative Maßnahmen Reduktion von FEM II. Handlungsfeld: Gesellschaftliche Verantwortung (5) 6. Information und Öffentlichkeitsarbeit Aufklärung über die Krankheit fördern und zur Enttabuisierung beitragen Bestehende Angebote zur Information und Öffentlichkeitsarbeit ausweiten Informationen über Diagnose- und Therapiemöglichkeiten verbessern und insbesondere in der Frühphase Hilfe anbieten Wie geht es weiter? Regelmäßige Treffen der Gestaltungspartner: Beginn Ende Oktober 2014 Erster Fortschrittsbericht geplant für Anfang 2016 Informationen unter www.allianz-fuer-demenz.de „Demenz – jede/r kann etwas tun“ www.deutsche-alzheimer.de Wer kann was tun? Medizinisches Fachpersonal Kommunen Politik/Rahmenbedingungen Nachbarn, Freunde