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Schlüsselwörter J. Köhnlein* und K. Naujox Hausstaubmilben Langzeitwirksamkeit von akariziden Produkten Allergie Akarizide Produkte Wärmefluchtverfahren Vermehrungsreduktion Long-term Efficacy of Acaricidal Products Keywords House dust mites Allergy Acaricidal products Heat escape method Reduction of growth Dipl. Umweltwiss. Johanna Köhnlein, Katrin Naujox HygCen, Centrum für Hygiene und medizinische Produktsicherheit, Bornhövedstraße 78, 19055 Schwerin, E-Mail: [email protected] Summary Zusammenfassung The short-term and long-term efficacy of seven acaricidal products against house dust mites was tested in semi-natural biotopes. The reduction of growth was verified with the heat escape method 24 hours and six weeks after application of the acaricidal products. The long-term efficacy of the products differed remarkable. Products on the basis of neemoil and isopropylalcohol were less effective. Strongly effective was a product, which has besides the acaricidal efficacy also a microbiocid efficacy. Products with the active ingredients benzylbenzoate or a tannic formulation also showed a high reduction.To estimate the acaricidal efficacy the results of short term trials alone are not sufficient. Products have to be evaluated because of their long-term efficacy. The heat escape method performed in the long term trial can differentiate between the different products and application methods. Die Kurzzeit- und Langzeit-Wirksamkeit von sieben akariziden Mitteln gegen Hausstaubmilben wurde in standardisierten Milbenbiotopen getestet. Die Vermehrungsreduktion der Milbenpopulation wurde 24 h und sechs Wochen nach Einsatz der akariziden Produkte mit dem Wärmefluchtverfahren überprüft. Es ergaben sich deutliche Unterschiede zwischen den Produkten. Die Produkte auf Neemölbasis in Kombination mit Isopropylalkohol erwiesen sich als am geringsten wirksam. Als besonders effektiv in der Milbenbekämpfung zeigten sich Produkte, welche neben der akariziden Wirkung auch noch eine mikrobiozide Wirkung besitzen sowie Produkte mit dem Wirkstoff Benzylbenzoat oder Tanninsäure. Abbildung 1: Dermatophagoides pteronyssinus (Hausstaubmilbe), 500fach vergrößert. Quelle: eye of science, Meckes + Ottawa. 427 H M d 28 J h 2003 H f 11 Zur Beurteilung eines akariziden Effektes sind die Ergebnisse von Kurzzeit-Versuchen nicht ausreichend, vielmehr muss ein Produkt nach dem Langzeiteffekt beurteilt werden. Das Wärmefluchtverfahren im Langzeit-Test kann aussagekräftig zwischen verschiedenen Produkten und Applikationsarten unterscheiden. (Hyg Med 2003; 28 [11]: 427–430) Einleitung In den letzten Jahren ist in vielen westlichen Ländern die Prävalenz von Asthma, Heuschnupfen und atopischer Dermatitis gestiegen (1, 2, 3, 4). Eine mögliche Ursache dafür ist eine höhere Belastung von Innenräumen mit Allergenen der Hausstaubmilben. Auf Grund der Verbesserung der Innenraumisolation der Wohnungen und der dadurch bedingten geringeren Luftwechselrate steigen Luftfeuchte und Temperatur innerhalb der Wohnungen und bieten so ideale Bedingungen für Hausstaubmilben (1, 3). Hausstaubmilben (Abb. 1) sind Gliedertiere und gehören zur Klasse der Spinnentiere (Arachnidae). Günstige Lebensbedingungen haben Hausstaubmilben in einem Temperaturbereich zwischen 15°C und 30°C mit einem Optimum bei 25°C und einer relativen Luftfeuchte zwischen 55% und 85% mit einem Optimum bei 75% (5). Sie sind lichtscheu und daher in den tieferen Schichten von Matratzen, Teppichen, Staub und textilen Materialien zu finden. Die Nahrung besteht u. a. aus Hautschuppen und Mikroorganismen Die Exkremente der Milben sind verantwortlich für das allergene Potenzial von Hausstaubmilben. Bisher sind zwei Majorallergene Der p1 und Der f1 genau identifiziert (6). 1–2 µg Der p1 pro Gramm Staub, das entspricht 100 Milben pro Gramm Staub, stellen die Schwellenkonzentration an Hausstaubmilben-Majorallergen dar, die bei Prädisponierten das Risiko für die Entwicklung eines Asthmas deutlich erhöhen (3). Die Symptome einer HausstaubmilbenAllergie sind mit denen von Heuschnupfen und Asthma vergleichbar. Nach Diagnose einer Hausstaubmilbensensibilisierung ist die Allergenkarenz, d. h. die Vermeidung eines Kontaktes mit dem Allergen, eine entscheidende Therapiemaßnahme zur Reduzierung von Krankheitssymptomen und des Medikamentenbedarfs (3, 6). Um vorbeugend das Sensibilisierungsrisiko zu senken und bei bereits bestehender Hausstaubmilbenallergie die Symptome zu verringern, muss die vorhandene Hausstaubmilbenpopulation dauerhaft eliminiert werden. Im Handel ist ein großes Angebot an akariziden Produkten, auch als „Anti-Milbenmittel“ bezeichnet, mit den unterschiedlichsten Wirkstoffen erhältlich. Besonders heftig umworben werden „umweltfreundliche“ Produkte auf der Basis von Neemöl/Niembaumsamenöl. Die Prüfung und Zulassung akarizider Produkte hinsichtlich ihrer Wirksamkeit unterliegt bislang keiner einheitlichen Methodik. Aus der Literatur ist das Wärmefluchtverfahren bekannt (5, 7). Erfasst wird mit dieser Methode das Fluchtverhalten von überlebenden Milben. Im Jahre 2002 wurden 15 akarizide Produkte hinsichtlich ihrer Pharmakologie, Inhaltsstoffe und Verpackung „gutachterlich“ beurteilt (8). Ob im Rahmen der Beurteilung auch Versuche mit Milben durchgeführt wurden ist nicht bekannt. Produkt Wirkstoffangaben laut Hersteller A Material und Methodik Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden sieben Produkte, die akarizide Wirkstoffe allein oder in Kombination enthalten, mit Hilfe des Wärmefluchtverfahrens auf ihre Wirksamkeit überprüft. Die Prüfungen wurden in zwei Zeitintervallen durchgeführt. Im ersten Teil der Studie wurde die akarizide Wirkung der unterschiedlichen Wirkstoffe 24 h nach Anwendung getestet. Im zweiten Teil wurde die Wirksamkeit der Produkte sechs Wochen nach der Anwendung überprüft. Ein Entwicklungszyklus von Milben dauert vier Wochen. Es war daher interessant zu prüfen, ob Milben überlebt haben und sich weiter vermehren konnten. Die Langzeitversuche wurden einmal reproduziert. Ein Teppichstück wurde mit einem Standardverfahren mehrfach gewaschen. Dadurch wurde sichergestellt, dass jegliche Reste von Tensiden und Chemikalien aus dem Teppich entfernt worden waren. Aus diesem Teppichstück wurden Quadrate von 55 cm Größe geschnitten. Diese wurden mit künstlichem Hausstaub (9) angeschmutzt, mit Milbenfutter, bestehend aus Barthaaren und Hefeextrakt, versehen und in Petrischalen gelegt. Diese Biotope wurden für mindestens 2 h in Milben in verschiedenen Entwicklungsstadien Milbeneier Schimmelpilze Benzylbenzoat B Tanninsäure C Neemöl D Neemöl, Orangenterpene, Isopropylalkohol E Ethanol, Didecylammoniumchlorid + F Niembaumsamenöl G Neemöl, Isopropanol NK1 NK2 Wasser NK1 = Negativkontrolle, keine Behandlung NK2 = Negativkontrolle, Behandlung mit Wasser nicht vorhanden wenig vorhanden massenhaft vorhanden Tabelle 1: Resultate der mikroskopischen Untersuchung der Milbenbiotope 6 Wochen nach Applikation der unterschiedlichen akariziden Mittel A–G (Versuch 1). 428 H M d 28 J h 2003 H f 11 eine feuchte Kammer bei 70–80 % relativer Luftfeuchte und Temperaturen zwischen 20 und 25 °C inkubiert. Anschließend wurde jedes Biotop mit 50 adulten Hausstaubmilben bestückt. Damit die Milben sich verkriechen können, erfolgte vor Anwendung der Produkte eine weitere Inkubation in der feuchten Kammer für mindestens 2 h (5). Die Anwendung der akariziden Produkte erfolgte nach Herstellerangaben durch „feuchtes Einsprühen“ des Biotops. Auf Grund der unterschiedlichen Sprühvorrichtungen ergaben sich Volumina von 0,10ml/cm2 bis 0,18ml/cm2. Selbstverständlich wurden diese Volumina in allen Tests eingesetzt. Um die Wirkung der Produkte im Kurzzeitversuch zu testen, wurde das Wärmefluchtverfahren verwendet. Die Biotope wurden nach Applikation für 24 h in der feuchten Kammer inkubiert, nach Ablauf der Inkubationszeit mit Klebefolie überklebt, auf eine Wärmeplatte gelegt und mit einer lichtundurchlässigen Platte abgedeckt. Die Temperatur wurde kontinuierlich erhöht bis in den Biotopen 40 °C erreicht war. Nach 1 h wurden die Folien abgezogen und auf Klarsichtfolie geklebt. Diese Prozedur wurde noch einmal bei 50 °C wiederholt. Da Hausstaubmilben Temperaturen über 55 °C nicht tolerieren, wurde auf eine weitere Erwärmung der Biotope verzichtet (4). Die Kontrolle der Temperatur erfolgte mit Temperaturfühlern in den Biotopen. Die Wärmewirkung von unten bewirkt eine Verringerung der relativen Luftfeuchte und veranlasst die Milben zu einer Fluchtbewegung nach oben in kühlere und feuchtere Luftschichten. Dabei werden sie an der Klebefolie fixiert. Die Milben auf den Folien werden mit Hilfe eines Rasters unter dem Stereomikroskop ausgezählt (5, 7). Es wurde die komplette Teppichfläche ausgewertet. Zur Überprüfung der Langzeitwirkung erfolgte nach ebenfalls nur einmaliger Behandlung der Biotope mit den akariziden Produkten eine Inkubation für sechs Wochen in der feuchten Kammer. Danach wurde das Wärmefluchtverfahren, wie oben für den Kurzzeitversuch beschrieben, durchgeführt. Produkt Aufgebrachtes Volumen (lt. Herstellerangaben) [ml/cm2] Versuch 1 Vermehrungsreduktion R [%] Versuch 2 Vermehrungsreduktion R [%] A 0,10 96 100 B 0,18 100 82 C 0,10 100 64 D 0,12 99 82 E 0,14 100 100 F 0,10 28 0 G 0,16 44 0 Tabelle 2: Vermehrungsreduktion nach Durchführung des Wärmefluchtverfahrens im Langzeitversuch. Anzahlbehandelte Milben Ergebnisse R = (1 Anzahl ) 100 [%] unbehandelte Milben Kurzzeitversuch Alle eingesetzten Produkte zeigten im Kurzzeitversuch eine deutliche Wirkung. Im Wärmefluchtverfahren konnten keine Hausstaubmilben nachgewiesen werden. Aus den Kontroll-Biotopen waren 22–30 % der ausgesetzten Milben nachzuweisen. Langzeitversuch Sechs Wochen nach Einsatz der akariziden Produkte erfolgte vor Beginn des Wärmefluchtverfahrens zunächst eine mikroskopische Untersuchung der Milbenbiotope, d. h. der inkubierten Teppichstücke, auf Schimmelpilze. Während der Auswertung der Klebefolien nach Durchführung des Wärmefluchtverfahrens, wurde das Vorkommen unterschiedlicher Entwicklungsstadien der Milben sowie von Milbeneiern notiert. Wie in Tabelle 1 aufgeführt, konnte bei mehreren behandelten Biotopen ein leichter Schimmelpilzbefall beobachtet werden. Das mit Produkt F behandelte Biotop wies hingegen einen starken Schimmelpilzbefall auf. Milbeneier sowie Milben in verschiedenen Entwicklungsstadien konnten insbesondere bei den Produkten F und G sowie den Kontrollen beobachtet werden. Um die akarizide Wirksamkeit der Produkte zu beurteilen, wurde die Vermehrungsreduktion (R) nach folgender Formel berechnet (7): 429 H M d 28 J h Je höher die Vermehrungsreduktion, umso wirksamer ist das akarizide Produkt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt. Nachdem sich im ersten Langzeitversuch die Produkte F und G als besonders gering wirksam erwiesen hatten, wurde der zweite Langzeitversuch mit diesen Produkten doppelt angesetzt. Mit je einem Biotop erfolgte die Reproduktion von Versuch 1, die wie in Tabelle 2 dargestellt, in noch niedrigerer Vermehrungsreduktion resultierte. Die anderen beiden Biotope wurden noch ein zweites Mal behandelt und eine Woche später im Wärmefluchtversuch untersucht. Nunmehr betrug die Wiederfindung bezogen auf die anfangs ausgesetzte Milbenanzahl 24 % bei Produkt F und 108 % bei Produkt G. Dies entspricht einer Vermehrungsreduktion von 82,6 % (Produkt F) und 21,7 % (Produkt G). Somit ist insbesondere Produkt G auch nach einer zweiten Applikation als praktisch wirkungslos anzusehen. Diskussion In der vorliegenden Studie wurden unter kontrollierten, standardisierten Bedingungen sieben Produkte, die nach Herstellerangaben eine akarizide Wirkung besitzen, auf ihre Wirksamkeit überprüft und miteinander verglichen. Der Einsatz standardisierter Biotope in feuchten Kammern mit optimalem Klima für Hausstaubmilben sowie die 2003 H f 11 Durchführung eines modifizierten Wärmefluchtverfahrens mit einer Maximaltemperatur von 50°C ermöglichen eine reproduzierbare Wiederfindung überlebender Milben im Langzeitversuch. Alle Produkte zeigten eine hohe Wirksamkeit im Kurzzeitversuch. 24 h nach Anwendung der akariziden Produkte konnten im Wärmefluchtversuch keine Hausstaubmilben nachgewiesen werden. Diese hohe, aber nur kurzfristige Wirksamkeit lässt vermuten, dass es sich hier bei einigen Produkten nur um eine narkotisierende, mobilitätseinschränkende Wirkung handelt, dies dürfte insbesondere für die Produkte der Fall sein, die sich im Langzeitversuch nicht bewährten. Die Schwankungen zwischen dem ersten und zweiten Langzeitversuch lassen sich durch das biologische System selbst erklären. Von den zufällig ausgewählten Milben ist die Zusammensetzung der Geschlechter nicht bekannt. Ein größerer Anteil weiblicher Milben erhöht die Nachkommenzahl in behandelten und den unbehandelten Kontroll-Biotopen und wirkt sich somit auf die Berechnung der Vermehrungsreduktion aus. Der zweite Versuch bestätigt in der Aussage die Ergebnisse des ersten Versuchs. Die Behandlung der Biotope mit den Produkten aus Niembaumsamenöl bzw. Neemöl und Isopropanol verhindert das Populationswachstum nicht, sondern ermöglicht zu einem Anstieg der Population. Auch die zweimalige Anwendung der Produkte F und G erzielt nicht den ausgelobten Erfolg. Die Vermehrungsreduktion lag zwischen 0 % und 44 %. Neben adulten Milben konnten nach Applikation der Produkte F und G eine große Anzahl von Milbeneiern auf den Klebefolien gefunden werden, also ein weiterer Hinweis auf die Vermehrungsaktivität. Darüber hinaus waren Milben in unterschiedlichen Größen und Entwicklungsstadien vorhanden. Das mit Produkt F behandelte Biotop zeigte zudem in beiden Versuchen einen starken Schimmelpilzbefall. Milben leben häufig in Symbiose mit Schimmelpilzen, die die Nahrung sozusagen „vorverdauen“ und für Milben leichter zugänglich machen. Interessant ist auch die Tatsache, dass Neemöl gelöst in Wasser (Produkt C) oder in Kombination mit Orangenterpenen (Produkt D) mit einer Vermehrungsreduktion von 100% bzw. 64 % und 99 % bzw. 82 % eine deutlich höhere akarizide Wirkung aufweist als in Kombination mit Propan-2-ol. Möglicherweise sind neben Wasser in Produkt C noch weitere wirksame Substanzen enthalten. Die Wirkstoffe im Neemöl/Niembaumsamenöl, sogenannte Azadirachtine bewirken bei einigen Insekten Störungen in der Produktion des Häutungshormons Ecdyson bzw. der Juvenilhormone. Dies führt zu Phänomenen wie Fraßstopp, Inaktivität, Häutungshemmung und Mortalität. Die Übertragbarkeit dieser Befunde auf Hausstaubmilben muss noch durch weitere Studien bewiesen werden. Der Einsatz der Produkte mit den Wirkstoffen Benzylbenzoat oder Tanninsäure führte zu einer deutlichen Reduktion der Milben, aber nicht zur völligen Vernichtung der Population. Nach einer Behandlung mit Produkt E, Didecyldimoniumchlorid, vermutlich Didecyldimethylammoniumchlorid, konnten im Wärmefluchtversuch keine Hausstaubmilben nachgewiesen werden. Didecyldimoniumchlorid ist eine quaternäre Ammoniumverbindung mit einem ausgelobten breiten Wirkungsspektrum gegen Bakterien, Pilze und Hefen. Der Verlust der Nahrungsgrundlage bzw. der Organismen, mit denen Milben in Symbiose leben, führt auch zu einer Reduktion der Milbenpopulation. Akarizide Produkte werden häufig von Personen angewendet, die bereits eine Allergie gegen Hausstaubmilben und möglicherweise weitere Allergene aufweisen. Daher muss neben der Wirksamkeit des Anti-Milbenmittels das vom Produkt ausgehende Gefährdungspotenzial hinsichtlich einer Haut- und Schleimhautreizung sowie das Sensibilisierungsrisiko berücksichtigt werden. Von Benzylbenzoat sind bei sachgemäßer Anwendung trotz der bekannten haut- und schleimhautreizenden Wirkung des Stoffes, in der Anwendungskonzentration keine akut toxischen Wirkungen auf den Menschen bekannt (10). Untersuchungen über die Langzeitwirkung niedriger Konzentrationen sind nicht bekannt. Das Produkt sollte jedoch nicht von allergisch disponierten oder empfindlichen Personen angewendet werden. Auch im Falle von Tanninsäure und Orangenterpenen sind eine haut- und schleimhautreizende Wirkung bekannt. Die akariziden Mittel A, B und E, gefolgt von C und D können, ordnungs- 430 H M d 28 J h gemäß angewendet, Sanierungsmaßnahmen gegen Hausstaubmilben unterstützen. Empfehlenswert ist die Anwendung im Winter, wenn die Milbenpopulation auf Grund der geringeren relativen Feuchte in der Wohnung niedriger ist. Eine Wiederholung der Behandlung nach 2–3 Monaten erhöht die Effektivität (7). Um eine dauerhafte Reduzierung von Hausstaubmilben und HausstaubmilbenAllergenen zu erreichen, müssen jedoch weitere Maßnahmen wie Senkung der Luftfeuchte durch häufiges Lüften, der Austausch von Matratzen durch Matratzen mit milbendichten Überzügen sowie das Entfernen von Teppichböden und „Staubfängern“ durchgeführt werden. Literatur 1. Mutius E: Epidemiologie allergischer Erkrankungen, in Heppt, W et al. (Hrsg.): Allergologie Springer 1998; 1–12. 2. Schulze-Werninghaus, G: Allergische Atemwegserkrankungen – Diagnostik am Beispiel des Asthma bronchiale. Internist 2001; 8 [42]: 1096–1107. 3. Schmidt S: Sinnvolle Wohnraumsanierungsempfehlungen bei Hausstaubmilben, Tier- und Schimmelpilzallergie (Teil 1). Allergo J 1998; 7 [3]: 156–163. 4. Custovic, A et al: Allergen avoidance in the treatment of asthma and atopic disorders. Thorax 1998; 53: 63–72. 5. Bischoff E, Fischer A, Wetter G: Untersuchungen zur Ökologie der Hausstaubmilben. Allergologie 1986; 9 [2]: 45–54. 6. Lau, S:Allergenkarenz und Klimatherapie in Heppt, W et al. (Hrsg.): Allergologie Springer 1998; 147–152. 7. Koren, W: Allergen avoidance in the home environment, 1995; ISBN 90-386-0147-6. 8. ÖKOTEST-Ratgeber Gesundheit und Fitness 2, September 2002; 62–65. 9. Schober,G.: Control of allergenic mites and funghi in house dust: Allergologie 1991. 10. Kniest FM, Bischoff ERC: Wirksamkeit und Sicherheit der Milbenbeseitigung durch einen neuen Benzylbenzoat enthaltenden Waschzusatz: Vortrag auf dem 16. European Congress of Allerg. and Clinical Immunology 1995. 2003 H f 11