Pädagogisches Material
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NMB Nouveau Musée Bienne / Neues Museum Biel Faubourg du Lac 52 / Seevorstadt 52 Case postale / Postfach 2501 Biel / Bienne Pädagogisches Material Workshop „Amulett, bring mir Glück!“ Aktionswochen 27.04.-12.06.2015 Kunst- und Kulturvermittlung [email protected] Tel.: 032 322 24 64 INHALTSVERZEICHNIS Workshop „Amulett bring mir Glück“ / Einführung 3 Was ist ein Amulett 4 Unterschied zwischen Amulett und Glücksbringer 5 Amulett und Archäologie 5 Amulette und Glücksbringer in der Ausstellung 6 Fragen, die den Schülerinnen und Schülern vor der Teilnahme am Workshop „Amulett, bring mir Glück“ gestellt werden können 16 2 Workshop „Amulett, bring mir Glück!“ Ob in Angola, Sri-Lanka, Ecuador oder in der Schweiz – auf der ganzen Welt verwendet man Amulette oder Glücksbringer. Von der Jungsteinzeit bis ins digitale Zeitalter – schon immer haben die Menschen versucht das Glück anzuziehen oder sich gegen den bösen Blick zu schützen. Ein Bärenzahn oder eine Krabbenschere, die Mistel oder das vierblättrige Kleeblatt, Abbilder von Händen und Augen, das Kreuz, die Sonne – das alles sind Symbole, um sein eigenes Schicksal zu beeinflussen. Beim Besuch der neuen Sonderausstellung des NMB Neues Museum Biel werden die Schülerinnen und Schüler den Reichtum an möglichen Glücksbringern entdecken. Und werden gefragt: Ist es damit möglich, den Zufall zu beeinflussen oder Reichtum und Glück herbeizuführen? Danach ist Fantasie gefragt, wenn sie ihre eigenen Glücksbringer herstellen! Einführung Haben Sie Schwein, vielleicht sogar einen Sechser im Lotto? Fallen Sie immer auf die Füsse? Ist Fortuna Ihnen hold und Ihre Glücksfee immer in der Nähe? Vielleicht weil Sie einen Glücksbringer in Ihrer Tasche oder um Ihren Hals hängen haben! Im Deutschen verwenden wir das Wort „Glück“ für verschiedene Bedeutungen, so dass nicht nur im Französischen zwei unterschiedliche Wörter dafür existieren: „le bonheur“ für Glück als positive Emotion, als Wohlergehen, das normalerweise beeinflusst werden kann, und „la chance“ für das zufällige Glück, zum Beispiel beim Würfeln, das einem entweder beschert ist oder nicht. Es bleibt Glaubenssache, ob man dieses Glück mit einem Glücksbringer beeinflussen kann. Glücksbringer sollen durch ihre Symbolik das Gute anziehen. Sie können aus pflanzlichem oder tierischem Material sein, aus Stein, Metall oder Plastik. Gewisse Gesten (z.B. Daumendrücken) und Redewendungen können auch als immaterielle Glücksbringer bezeichnet werden. Man kann sich einen Glücksbringer als Amulett umhängen oder im Hosensack bei sich tragen, ihn offen zur Schau tragen oder wie ein Geheimnis verstecken. Um seine Eigenschaften zu aktivieren wird er berührt, werden Worte gesprochen oder er 3 wird irgendwo bestimmtes aufgestellt respektive aufgehängt - dies meistens nach einem sehr präzisen, aber individuellen Ritual. Was ist ein Amulett? Ein Amulett (lateinisch amuletum Herkunft ungeklärt, arabisch hammala Tragband) ist ein Gegenstand, dem magische Kräfte zugeschrieben werden, mit denen er Glück bringen (energetische, sakramentale Wirkung) und vor Schaden schützen soll (apotropäische Wirkung). In seiner glückbringenden Eigenschaft wird es auch als Talisman bezeichnet. Das Amulett hat mit seiner vermuteten magischen Wirkung Parallelen zur Votivgabe. Während die Votivgabe aber typischerweise an einem Ort mit vermuteter magischer Wirkung hinterlegt wird, dient das Amulett dazu, am Körper getragen zu werden. Mit abnehmender Vermutung einer magischen Wirkung überwiegt immer mehr die Funktion als Schmuck oder als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer meist religiösen Gemeinschaft. Amulette werden am Körper (oft auch als Schmuck) oder in der Kleidung getragen, in Fahrzeugen oder der Behausung aufbewahrt oder dem Vieh umgehängt. Sie können aus einer Vielzahl von Materialien bestehen und durch sie soll der Träger passiv geschützt werden. Schon in der Vorgeschichte hängten sich Menschen Überreste (Zähne und Krallen) ihrer erlegten Beute um. Sie sollten dem Träger die Kraft des Tieres geben. Amulette finden Anwendung in der (Para-)Medizin, als Schutz von Schwangeren, gegen den bösen Blick und als Liebeszauber. Am Amulett wirkt die animistische Vorstellung, dass magische Kräfte auf den Menschen einwirken, denen er durch das Amulett entgegenwirken kann. Amulette sind in allen Religionen bekannt. Seit der Steinzeit nutzte man Muscheln oder Perlen und besondere Steine wie beispielsweise Bernstein und Bergkristalle. In keltischen Siedlungsresten wurden polierte, durchbohrte Schädelfragmente (Amulette?) bei Grabungen gefunden. Bei den Arabern sind Amulette Ledertäschchen mit eingenähtem Papier, auf das eine Koransure oder ein magisches Zeichen geschrieben ist. Sie verbreiten die islamische Segenskraft Baraka. Eine amulettartige positive Wirkung entfalten im Volksglauben Buntmetalle, besonders Kupfer und Messing. (Wikipedia) 4 Unterschied zwischen Amulett und Glücksbringer Der Unterschied zwischen Talisman und Amulett lässt sich nur schwer erklären. Versuchen wir, die Begriffe zu definieren: Die Funktion eines Talismans besteht ganz einfach darin, der Person, die ihn besitzt, Glück und Zufriedenheit zu bringen; daher wird der Talisman auch Glücksbringer genannt. Mit einem Amulett ist hingegen noch eine zusätzliche Dimension verbunden: Es soll vor dem bösen Blick, vor Widrigkeiten, Unglück, Krankheit, Unfällen oder Feuer schützen. Bestimmte Amulette sollen Geld, Arbeit und Liebe anziehen oder es ermöglichen, verlorene Dinge wiederzufinden. Der Unterschied liegt vor allem darin, welche dieser Bedeutungen eine Person dem Gegenstand zuweist. Indem einem Gegenstand ein neuer Sinn als Glücksbringer oder eine Schutzfunktion zugeschrieben wird, definiert/erschafft die betreffende Person etwas, dessen Bedeutung sich aus dem ergibt, woran diese Person glaubt. So hat das, was für den einen ein schlichtes Schmuckstück ist (zum Beispiel das Shiva-Auge, das man auf vielen Kunsthandwerkermärkten findet), für jemand anderen eine mächtige Schutzfunktion. 5 Amulette und Glücksbringer in der Ausstellung Fünf beachtenswerte Gegenstände 1. Der Bärenzahn und das Glück des Jägers Prähistorische Höhlenzeichnungen bilden den Bär als Vertreter der Nacht bzw. der unzugänglichen Welt ab. Der vor Kraft strotzende Bär, seine Wildheit und sein unbeugsames Freiheitsstreben lebten im "Bärenhäuter" und Berserker der Germanen auf. Artio, die keltische Göttin der brachliegenden, bewaldeten Erde wie auch der schwangeren und stillenden Mütter wurde der Bär als Attribut beigestellt. Das Bild der zärtlich ihre Jungen grossziehenden, gewaltigen, Respekt einflössenden Bärin verkörpert das Bild der Mütterlichkeit, wie die beschützende Kraft der Grossen Mutter. Die griechische Göttin Artemis erschien in der Gestalt der Bärin und gilt als Herrin der Tiere. Die der Artemis als Opfer vorgesehene Iphigenie wurde von der Göttin selber geschont und statt ihrer eine Bärin getötet. Die massige, wie auch massive Lebenskraft des Bären verkörpert die Macht der Natur schlechthin. Der Bär verstand es, sich mit Stärke und Intelligenz auf die Widrigkeiten der Natur einzustellen. Der Bär verkörpert wilde, kraftvoll und ursprüngliche Lebendigkeit, Eigenwilligkeit und Intelligenz. Als Krafttier vermittelt er Ruhe und Gelassenheit, Bodenständigkeit. 6 2. Das Vierblättrige Kleeblatt Da vierblättrige Blätter des Klees (oder Sauerklees) in der Natur nur sehr selten sind (Mutationen), braucht es einiges an Glück, um ein solches Kleeblatt zu finden. Hierbei ist es angeblich wichtig, dass das Kleeblatt zufällig gefunden wurde und nicht gezüchtet ist. (Gezüchtete Kleeblätter dagegen sollen wiederum das Pech anziehen.) Auf Reisen mitgeführt schützt das Kleeblatt den Reisenden, und näht man es in die Kleidung ein, soll er vor dem Bösen schützen. Die Legende dazu lautet folgendermassen: Die biblische Gestalt Eva nahm ein vierblättriges Kleeblatt als Andenken aus dem Paradies mit. So heisst es, dass der Besitzer eines vierblättrigen Kleeblattes ein Stück vom Paradies besitzt. Meist wird sich aber mangels Finderglückes mit dem Glückssymbol als solches – auf Pappe, Papier oder virtuell (zum Beispiel Website) – oder entsprechend geformtem Schmuckanhänger (besonders für Kinder) zufriedengegeben. Ein echtes, natürlich gewachsenes Kleeblatt besitzen oder kennen heute die wenigsten, ausser als Züchtung vom Gärtner. Berichten zufolge gibt es Sammler, die mehrere tausend vierblättrige Kleeblätter gefunden haben. (Wikipedia) 7 3. Der Schlüsselanhänger des heiligen Christoph und der Schutz während der Reisen Christophorus (griech. Χριστόφορος „Christusträger” (pherein = tragen)) ist ein frühchristlicher Märtyrer, der vermutlich im 3. oder beginnenden 4. Jahrhundert gelebt hat und in der katholischen und der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt wird. Aus den Quellen geht nicht eindeutig hervor, ob er zur Regierungszeit des römischen Kaisers Decius (249–251) oder der des Kaisers Maximinus Daia (308–313) lebte. Christophorus wird in der Ikonographie häufig als Hüne mit Stab dargestellt, der das Jesuskind auf den Schultern über einen Fluss trägt. Er zählt zu den Vierzehn Nothelfern und ist heute besonders bekannt als Schutzheiliger der Autofahrer. (Wikipedia) 8 4. Die chinesische Katze (Maneki-neko), um die Kunden und das Geld eintreten zu lassen Maneki-neko, auch Manekine, ist ein beliebter japanischer Glücksbringer in Gestalt einer aufrecht sitzenden Katze, die den Betrachter mit ihrer rechten oder linken Pfote herbeiwinkt. Maneki-nekos sind heute besonders in Japan, China und Thailand beliebt und werden bevorzugt in Eingängen von Läden in Einkaufspassagen, Restaurants, Bordellen und Lotterien aufgestellt. Dort sollen sie mit ihrem unablässigen Winken Kunden anlocken. Auf Marktplätzen und Ausstellungen sollen sie finanzielles wie geschäftliches Glück bringen. In privaten Häusern werden sie gerne aufgestellt, um Wohlstand zu bringen und Unglück fernzuhalten. Ihre heutige Gestalt geht auf die Katzenrasse Japanese Bobtail zurück; der japanischen Tradition zufolge ist die Maneki-neko die Wiedergeburt der Göttin der Gnade, Kannon. Legenden und Anekdoten um glückbringende Katzen sind in Japan etwa seit Beginn der Edo-Zeit (1603–1867) überliefert. (Wikipedia) 9 5. Das südamerikanische „Glückspaket“, das nichts dem Zufall überlässt Das südamerikanische Glückspaket, zu dem unter anderem zwölf versilberte Kugeln gehören, setzt sich aus vielen symbolischen Elementen zusammen. Sehen wir uns eines von ihnen genauer an: die Zahl 12. Steht sie für gute Neuigkeiten oder verkündet sie Unglück? Die Zahl 12 symbolisiert etwas Abgeschlossenes; sie wird zuweilen auch als „erhabene Zahl“ bezeichnet. Sie kann gleichermassen als Abschluss eines Zyklus oder im Sinne eines harmonischen Gleichgewichts interpretiert werden. Unabhängig davon, ob mit ihr etwas Positives oder Negatives verbunden wird, ist die Zahl 12 in vielen Bereichen unserer Kultur allgegenwärtig. Beim Messen Die Zahl 12 ist ein wichtiger Bezugspunkt, der uns unter anderem die zeitliche Orientierung ermöglicht. So beruht unser Zeitsystem auf zwölf Stunden. Jeder Tag ist in zwei gleiche Teile aufgeteilt, von denen einer am Mittag und der andere um Mitternacht endet. Das Duodezimalsystem wird auch verwendet, um ein Jahr in zwölf Monate aufzuteilen. Darüber hinaus wird die Zahl 12 im Masssystem verwendet (heutzutage allerdings immer seltener). Beispielsweise sprechen wir von einem Dutzend Eiern. Die Verwendung des Begriffs Dutzend geht fraglos auf die Tatsache zurück, dass das Jahr zwölf Umlaufzeiten des Mondes hat, der Mond also etwa zwölf Mal pro Jahr die Erde umkreist. In den grossen Religionen Die Zahl 12 spielte bei der Gründung der drei grossen monotheistischen Religionen eine zentrale Rolle. Von ihr ist sehr häufig in der Bibel die Rede. Zu erwähnen sind insbesondere die zwölf Jünger, die Jesus in den Evangelien begleiten. Im Alten Testament hatte Jakob zwölf Söhne, aus denen die zwölf Stämme Israels hervorgingen. Die Zahl 12 ist auch in einer der Richtungen des Islam ein starkes Symbol, nämlich in der Zwölfer-Schia, die als einen ihrer Kerngedanken den Glauben an die zwölf Imame enthält. In der Mythologie In der griechischen Mythologie gehen aus der Verbindung von Gaia und Uranos zwölf Titanen hervor, und der Held Herakles muss zwölf Arbeiten verrichten – zum Beispiel in die Unterwelt hinabsteigen, um Eurydike zu holen. 10 Andere Objekte in der Ausstellung Anhänger in Scheibenform mit vier oder acht Strahlen Bronze Mörigen, Bronzezeit Die Scheibe wurde von der Bronzezeit an als Anhänger getragen und tauchte bereits am Ende der Jungsteinzeit in Felsgravuren auf. Sie ist ein wichtiges Symbol für die Sonne und deren fortwährender Lauf. Man nimmt an, dass das Scheibensymbol während der Frühgeschichte als Amulett diente. Anhänger in Form der Khamsa (Hand der Fatima) Silber Maghrebinische, später islamische Tradition Heutige Zeit Das Symbol der Khamsa (Arabisch für «fünf»), gemeinhin auch «Hand der Fatima» genannt, ist maghrebinischen Ursprungs. Die symmetrische Hand mit den zwei Daumen soll vor dem bösen Blick schützen. In der islamischen Tradition ist die Zahl fünf sehr wichtig. So gibt es etwa die fünf Säulen des Islams, die fünf Glaubensartikel und die fünf Zeichen der Apokalypse. Anhänger namens Nazar boncuk Glaspaste Türkische und griechische Tradition Heutige Zeit Von «Nazar», Arabisch für «Auge», und «Boncuk», Türkisch für «Perle». Das Symbol schützt Dinge und Menschen vor dem bösen Blick. Es wird oft in Form eines Anhängers an einer Halskette oder am Schlüsselbund getragen oder auch am Rückspiegel von Autos angebracht. Bisweilen schmückt es gut sichtbar Eingangstüren und Arbeitsplätze. Kinder, vor allem Neugeborene, tragen das blaue Auge auf sich. Wenn das Nazar boncuk einen Sprung bekommen hat, zeigt dies, dass es gewirkt hat. In zahlreichen Kulturen wird das abwehrende Auge als Schutzsymbol vor bösartigen Absichten verwendet. Neben dem griechischen und türkischen Auge gibt es auch das ägyptische Auge Oudjat, das Auge der Heiligen Lucie, das Auge Gottes und das Auge Salomons. 11 Hufeisen Eisen Abendländische Tradition Heutige Zeit Das Hufeisen ist zweifellos einer der beliebtesten Glücksbringer der abendländischen Kultur. Es entfaltet seine Kräfte dann, wenn man ein handgeschmiedetes Eisen findet, dessen Wölbung im Boden steckt. Das Hufeisen muss ausserdem sieben Nagellöcher aufweisen. Hasenpfote Abendländische Tradition Heutige Zeit «Die Hasenpfote bringt Glück, aber nicht dem Hasen.» Louis Aragon, La Diane Française, 1944. Dieser Glücksbringer soll dann am wirksamsten sein, wenn das Kaninchen oder der Hase von einer schielenden Person in der Nacht eines Freitags, des 13. oder eines Karfreitags getötet wurde. 12 Agathenzettel Papier, 20. Jahrhundert Abendländische Tradition Die Agathenzettel wurden in Häusern und Ställen angebracht, um die Gebäude vor Feuersbrünsten zu bewahren und ihre Bewohner vor Krankheiten, die man mit Brandwunden in Verbindung brachte, zu schützen. Am Gedenktag der Heiligen Agatha, dem 5. Februar, legte man die Zettel nach der Messe auf dem Altar aus und liess sie vom Pfarrer segnen. Spray, Money House Blessing Abendländische Tradition, vor allem Nord- und Südamerika Heutige Zeit Öl des Heiligen Joseph Abendländische Tradition Heutige Zeit Gesegnetes Wasser mit Echtheitszeugnis Lourdes Heutige Zeit Vornehmlich in Geschäften, die auf den spirituellen Bedarf spezialisiert sind, kann man Produkte für mehr Glück, Liebe, Arbeit und Gesundheit kaufen. So sollen etwa Körperöle, gesegnete Wasser, Sprays und Kerzen die Schutzkräfte von Heiligen sowie alle möglichen guten Geister aktivieren. 13 Das Auge der Heiligen Lucie Verschlussstein der roten Turbo-Meeresschnecke Abendländische Tradition, vor allem Mittelmeerraum Heutige Zeit Der Verschlussstein der roten Turbo-Meeresschnecke ist ein Symbol für die Heilige Lucie, die Schutzheilige der Blinden sowie der Elektriker und der Augenärzte. Ihr Name ist eine Ableitung des lateinischen Wortes «lux» für «Licht». Sie wird angerufen, um Augenkrankheiten zu heilen; entsprechend schützt sie auch vor dem bösen Blick, führt günstige Umstände herbei und bringt Glück. 14 Edelsteine Den Edelsteinen und Halbedelsteinen, die man zumeist in Form von Schmuck auf sich trägt, werden vorbeugende, beschützende und teilweise sogar magische Kräfte zugeschrieben. Das Heilsspektrum reicht dabei sehr weit: So sollen sich die Steine etwa günstig auf die Verdauung, das Selbstvertrauen, die Liebe und den Teint auswirken, ebenso sollen sie bei der Heilung von Augenkrankheiten sowie bei der Lösung juristischer Probleme förderlich sein. Bernstein Fördert aufgrund seiner Heilkräfte die Blutzirkulation und lindert die Schmerzen beim Zahnen kleiner Kinder. Aventurin Symbol für Glück, Wohlstand und finanziellen Erfolg. Besonders bei Spielern beliebt. Karneol Gegen den bösen Blick und die Eifersucht. Ist wundheilend und verleiht der Haut eine gesunde Farbe. Fluorit (Flussspat) Der Energiestein schlechthin. Verleiht Vitalität und Hoffnung. Jaspis Wendet das Böse ab. Vertreibt Kopfschmerzen und unterstützt die Verdauung. Lapislazuli Wird mit finanziellem Erfolg und Reichtum in Verbindung gebracht. Schützt den Schlaf der Kinder. Topas Glückssymbol. Weckt die Leidenschaft und bringt Weisheit. 15 Fragen, die den Schülerinnen und Schülern vor der Teilnahme am Workshop „Amulett, bring mir Glück“ gestellt werden können: 16 - Was ist ein Amulett bzw. ein Talisman/Glücksbringer? - Habt ihr ein Amulett oder einen Glücksbringer? - Wie sieht es/er aus? - Aus welchem Material besteht es/er? - Habt ihr es/ihn gefunden oder von jemandem erhalten? - Tragen Personen aus eurem Umfeld (z. B. die Eltern) ein Amulett/einen Glücksbringer bei sich oder haben sie eines/einen im Auto oder zu Hause? Was für den einen nur ein Alltagsgegenstand ist, kann für den anderen eine grössere Bedeutung haben und somit auch viel wertvoller sein. Auch wenn diese Gegenstände nicht bewusst in unseren Gedanken allgegenwärtig sind, fliessen sie doch mit ihrer Symbolik in unseren Alltag ein und markieren die Höhepunkte im Kalender: der Mistelzweig an Neujahr, das Maiglöckchen, abwehrende Hände und Augen (die Hand der Fatima oder das Blaue Auge), das christliche Kreuz, die Hasenpfote oder diverse Heiligenbilder. Ohne in eine religiöse Debatte einzutreten, wäre es bestimmt aufschlussreich, sich für den Glauben und Aberglauben jedes Einzelnen zu interessieren, indem den Schülerinnen und Schülern vorgeschlagen wird, eine kleine Umfrage in ihrem Umfeld durchzuführen. Um das Thema zu vertiefen und langfristig zu verfolgen, können die Schülerinnen und Schüler auf das Buch „The Story of the Amulet“ von Edith Nesbit hingewiesen werden. Das folgende Dossier, das die Kunstvermittlung fürs CentrePasquArt entwickelt hat, kann für diesen Workshop auch verwendet werden: http://www.pasquart.ch/files/Kunstvermittlung/Archiv/Dokumentation_felicita.pdf 17