Der Untergang der „Batavia“

Transcription

Der Untergang der „Batavia“
NUMISMATIK IN HARBURG Neben 10 Kisten mit Reichstalern und
Herzog Wilhelm zu Braunschweig Realen (spanischen Münzen) u. a. solund Lüneburg prägte von 1616-42. len eine weitere offene Kiste geborgen
An dieser Stelle sollen künftig kleinere worden sein, in der sich 10 Beutel mit
Beiträge über seine Prägetätigkeit im weiteren 5400 silbernen Reichstalern
Fürstentum
Lüneburg
erscheinen. befanden. Kurz darauf bot der Londo°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Rudolf Meier 16 ner Numismatiker Lobell einige oxiDer Untergang der „Batavia“ 1629. dierte Fundstücke zum Verkauf an.
Am 4. Juni 1629 strandete der Holländi- Mein Besuch bei ihm setzte mich dasche Segler „BATAVIA“ der Vereinig- von in Kenntnis, dass fünf Harburger
ten Ostindischen Companie etwa 60 km Reichstaler darunter waren. Ein
vor Australien auf den gefährlichen Exemplar (Moisburg 1622) ging in
Sandbänken von „Abrolhos“ der der 10. Auktion Tietjen+Co 1972 an einen
Wallibay-Inseln. Über 300 Personen: Berliner Sammler.
Seeleute, Soldaten, Männer, 22 Frauen Zwei weitere Exemplare aus der
und 16 Kinder retteten sich und warteten Münzstätte Moisburg o. J. gelangten
auf zwei kleinen süßwasserlosen Inseln über den Münzhändler Schulmann in
ohne Lebensmittel auf ihre Rettung.
Amsterdam an den Numismatiker
1648 wurde über diese Strandung ein Künker in Osnabrück. Der verkaufte
Buch veröffentlicht, das die Umstände ein Exemplar aus seiner 11. Verkaufsdieses Unfalls beschreibt.1) Um 1970 liste 9/73 Nr.166 (Abb.), das andere
sprach man erstmalig über eine Ber- Stück an einen Privatsammler (Brief
gung der Batavia.
v. 11.3.1974). Zwei weitere Exemplare
waren nicht mehr auffindbar.
Stark oxidierter Reichstaler o. Jahr
des Moisburger Münzmeisters Hans
Rücke, aus dem Segler „Batavia“.
1973 wurde erstmals in der Zeitung
über die Bergung des Wracks der
Batavia berichtet.2,3)
1) F. Pelsaert: Der Untergang der „Batavia“, 1648.
2) Heimatspiegel, Beilage zur HAN, 20.10.1973.
3, links) Hamburger Morgenpost vom 28. Juni 1974