s. hier - Karin van Arkel

Transcription

s. hier - Karin van Arkel
zaterdag 24 september 2011, 20.15 uur
Amstelkerk, Amsterdam
LIEDRECITAL
Karin van Arkel, sopraan
Ad Broeksteeg, piano
met liederen van
Martijn Hooning
PROGRAMMA
- Schließe mir die Augen beide (Theodor Storm)
- Der Wachtturm (uit: Lieder im alten Stil nach Gedichten von Joseph von Eichendorff, zweites Buch)
- Wenn du die kleine hand mir gibst (Bitte) (Hermann Hesse)
- Der Verspätete Wanderer (uit: Lieder im alten Stil nach Gedichten von Joseph von Eichendorff,
zweites Buch)
- toelichting door Martijn Hooning
- Schließe mir die Augen beide (Theodor Storm)
- pauze -
Lieder im alten Stil nach Gedichten von Joseph von Eichendorff, erstes Buch:
- Die Nachtblume
- Lockung
- Frühlingsnacht
- Bei einer Linde
- Es waren zwei jungen Grafen
- Der Einsiedler
- Treue
- In einem kühlen Grunde (Lied)
- Das Alter
KARIN VAN ARKEL studeerde aan het Koninklijk Conservatorium in Den Haag,
en behaalde haar master klassieke zang in 2001. Al tijdens haar studie vertolkte zij
diverse opera- en operetterollen, waaronder Lady Billows in de opera Albert
Herring van Benjamin Britten (in een productie van De Nieuwe Opera Academie)
en Rosalinde in Die Fledermaus van Johann Strauss jr. Zij volgde verschillende
masterclasses. In 2000 nam zij o.a. deel aan de prestigieuze belcanto cursus van
Dame Joan Sutherland en Richard Bonynge aan de Britten Pears School of Music
in Aldeburgh, Engeland. Na haar opleiding studeerde zij door bij Henk Smit en
Barbara Pearson. Op dit moment wordt Karin gecoached door Charlotte Margiono.
Karin van Arkel is regelmatig te horen in opera's, operaconcereten en liedrecitals,
alsmede bij oratorium-uitvoeringen. Verder werkt zij als soliste samen met
ensembles, zoals met het blazersensemble Cobla La Principal d'Amsterdam.
Karin is ook werkzaam als zangcoach, een van haar leerlingen is Noortje Herlaar, de succesvolle
musicalster, die de tv-wedstrijd "op zoek naar Mary Poppins" won.
AD BROEKSTEEG werd in 1964 in Veldhoven geboren en is een
veelzijdig musicus. Op jonge leeftijd volgde hij pianolessen aan de
muziekschool en al na enkele jaren begeleidde hij daar instrumentalisten
en zong op hoog niveau mee in het kinderkoor. Aan het conservatorium
studeerde hij piano bij Alexandru Hrisanide, koordirectie bij Joop Schets
en Hans van den Hombergh en orkestdirectie bij Jac van Steen. Als
pianist is hij een veelgevraagd begeleider en coacht vocale solisten in
hun voorbereiding op en uitvoering van lied-, oratorium- en
operarepertoire.
Als dirigent leidde hij uiteenlopende concerten met de grote werken voor koor, orkest en solisten van
Bach tot Strawinsky, maar ook a cappella koormuziek en onbekende 20-eeuwse muziek, waarbij Ad
regelmatig samenwerkt met nog levende componisten en onder zijn leiding gingen al diverse werken in
première. Ook leidt hij regelmatig zangersdagen alsmede bijzondere concerten met speciaal
samengestelde projectkoren en orkesten. Op operagebied was hij eerst enkele jaren repetitor en kreeg zo
de smaak van deze kunstvorm te pakken en als dirigent leidde hij inmiddels zowel concertante als
scenische opera-uitvoeringen van o.a. Verdi, Puccini en Bellini. Als repetitor en gastdirigent werkt hij o.a.
bij het Brabantkoor en momenteel is Ad vaste dirigent van het Veldhovens Kamerkoor, het Astens
Gemengd Koor Puur Sangh, mannenkoor De Brabantzangers en dirigent/artistiek leider bij de Vereniging
Bossche Opera.
MARTIJN HOONING (1959) componeert vanaf zeer jonge leeftijd. Hij studeerde
compositie, theorie der muziek en piano aan de Musikhochschule Rheinland in
Keulen en is sinds 1986 docent muziektheoretische vakken aan de conservatoria
van Hilversum (tot 1994), Den Haag (Koninlijk Conservatorium, tot 2006), en
Amsterdam (vanaf 1994). Hij heeft voornamelijk werken voor piano, kamermuziek
en liederen (zowel voor zang en piano, als voor zang en kamermuziek-ensemble)
geschreven. Daarnaast schreef hij veel composities voor kinderen en jongeren.
Tussen 2002 en 2011 heeft hij een aantal liederen geschreven die men kan
beschrijven als stijlcopieën: zij zijn gebaseerd op onderzoek naar, en reconstructie
van compositietechnieken en -processen uit de 19e eeuw. Ook om redenen van
historische reconstructie is gekozen voor gedichten van dichters uit dezelfde
periode, voornamelijk van Joseph van Eichendorff en Theodor Storm:
gedichten van met name Eichendorff zijn in de 19e en 20e eeuw vaak, en door uiteenlopende componisten
op muziek gezet (o.a. door Schubert, Schumann, Brahms, Wolff, Richard Strauß). Het gaat dus bij deze
liederen nadrukkelijk niet om muziek in 21-eeuwse stijl die 'gaat over' oudere muziek, maar om muziek
die is gecomponeerd in een stijl uit het verleden.
Schließe mir die Augen beide
Wenn du die kleine hand mir gibst (Bitte)
Schließe mir die Augen beide
mit den lieben Händen zu!
Geht doch alles, was ich leide,
unter deiner Hand zur Ruh.
Wenn du die kleine Hand mir gibst,
Die so viel Ungesagtes sagt,
Hab ich Dich jemals dann gefragt,
Ob du mich liebst?
Und wie leise sich der Schmerz
Well' um Welle schlafen leget,
wie der letzte Schlag sich reget,
füllest du mein ganzes Herz.
Ich will ja nicht, daß du mich liebst,
Will nur, daß ich dich nahe weiß
Und daß du manchmal stumm und leis
Die Hand mir gibst.
Theodor Storm
Hermann Hesse
Der Wachtturm
Der Verspätete Wanderer
Ich sah im Mondschein liegen
Die Felsen und das Meer,
Ich sah ein Schifflein fliegen
Still durch die Nacht daher.
Wo werd’ ich sein im künft’gen Lenze?
So frug ich sonst wohl, wenn beim Hüteschwingen
In’s Tal wir ließen unser Lied erklingen,
Denn jeder Wipfel bot mir frische Kränze.
Ein Ritter saß am Steuer,
Ein Fräulein stand am Bord,
Im Winde weht' ihr Schleier,
Die sprachen kein einzig Wort.
Ich wußte nur, daß rings der Frühling glänze,
Daß nach dem Meer die Ströme funkelnd gingen,
Vom fernen Wunderland die Vögel singen,
Da hatt’ das Morgenrot noch keine Grenze.
Ich sah verfallen grauen
Das hohe Königshaus,
Den König stehn und schauen
Vom Turm ins Meer hinaus.
Jetzt aber wird’s schon Abend, alle Lieben
Sind wandermüde längst zurückgeblieben,
Die Nachtluft rauscht durch meine welken Kränze,
Und als das Schiff verschwunden,
Er warf seine Krone nach,
Und aus dem tiefen Grunde
Das Meer wehklagend brach.
Das war der kühne Buhle,
Der ihm sein Kind geraubt,
Der König, der verfluchet
Der eignen Tochter Haupt.
Da hat das Meer mit Toben
Verschlungen Ritter und Maid,
Der König starb da droben
In seiner Einsamkeit.
Nun jede Nacht vor Sturme
Das Schiff vorüberzieht,
Der König von dem Turme
Nach seinem Kinde sieht.
Joseph von Eichendorff
Und heimwärts rufen mich die Abendglocken,
Und in der Einsamkeit frag’ ich erschrocken:
Wo werd’ ich sein im künft’gen Lenze?
Joseph von Eichendorff
Lieder im alten Stil nach Gedichten von Joseph von Eichendorff, erstes Buch:
Die Nachtblume
Bei einer Linde
Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
Kommen so verworren her
In dem linden Wellenschlagen.
Seh’ ich dich wieder, du geliebter Baum,
In dessen junge Triebe
Ich einst in jenes Frühlings schönstem Traum
Den Namen schnitt von meiner ersten Liebe?
Wünsche wie die Wolken sind,
Schiffen durch die stillen Räume,
Wer erkennt im lauen Wind,
Obs Gedanken oder Träume? -
Wie anders ist seitdem der Äste Bug Verwachsen und verschwunden
Im härt’ren Stamm der vielgeliebte Zug,
Wie ihre Liebe und die schönen Stunden!
Schließ’ ich nun auch Herz und Mund,
Die so gern den Sternen klagen:
Leise doch im Herzensgrund
Bleibt das linde Wellenschlagen.
Auch ich seitdem wuchs stille fort, wie du,
Und nichts an mir wollt’ weilen,
Doch meine Wunde wuchs - und wuchs nicht zu,
Und wird wohl niemals mehr hienieden heilen!
Lockung
Es waren zwei jungen Grafen
Hörst du nicht die Bäume rauschen
Draußen durch die stille Rund’?
Lockt’s dich nicht hinabzulauschen
Von dem Söller in den Grund,
Wo die vielen Bäche gehen
Wunderbar im Mondenschein
Und die stillen Schlösser sehen
In den Fluß vom hohen Stein.
Es waren zwei junge Grafen
Verliebt bis in den Tod,
Die konnten nicht ruh’n noch schlafen
Bis an den Morgen rot.
Kennst du noch die irren Lieder
Aus der alten, schönen Zeit?
Sie erwachen alle wieder
Nachts in Waldeseinsamkeit,
Wenn die Bäume träumend lauschen
Und der Flieder duftet schwül
Und im Fluß die Nixen rauschen –
Komm herab, hier ist’s so kühl.
Frühlingsnacht
Über’n Garten durch die Lüfte
Hört’ ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt’s schon an zu blühn.
Jauchzen möcht’ ich, möchte weinen,
Ist mir’s doch, als könnt’s nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein
Und der Mond, die Sterne sagen’s,
Und in Träumen rauscht’s der Hain,
Und die Nachtigallen schlagen’s:
Sie ist Deine, sie ist Dein!.
O trau’ den zwei Gesellen,
Mein Liebchen, nimmermehr,
Die geh’n wie Wind und Wellen,
Gott weiß: wohin, woher. Wir grüßen Land und Sterne
Mit wunderbarem Klang,
Und wer uns spürt von ferne,
Dem wird so wohl und bang.
Wir haben wohl hienieden
Kein Haus an keinem Ort,
Es reisen die Gedanken
Zur Heimat ewig fort.
(….)
Der Einsiedler
In einem kühlen Grunde (Lied)
Komm’ Trost der Welt, du stille Nacht!
Wie steigst du von den Bergen sacht,
Die Lüfte alle schlafen,
Ein Schiffer nur noch, wandermüd,
Singt über’s Meer sein Abendlied
Zu Gottes Lob im Hafen.
In einem kühlen Grunde,
Da geht ein Mühlenrad,
Mein’ Liebste ist verschwunden,
Die dort gewohnet hat.
Die Jahre wie die Wolken gehn
Und lassen mich hier einsam stehn,
Die Welt hat mich vergessen,
Da tratst du wunderbar zu mir,
Wenn ich beim Waldesrauschen hier
Gedankenvoll gesessen.
O Trost der Welt, du stille Nacht!
Der Tag hat mich so müd gemacht,
Das weite Meer schon dunkelt,
Laß’ ausruhn mich von Lust und Not,
Bis daß das ew’ge Morgenrot
Den stillen Wald durchfunkelt.
Treue
Wie dem Wanderer in Träumen,
Daß er still im Schlafe weint,
Zwischen gold’nen Wolken-Säumen
Seine Heimat wohl erscheint:
So durch dieses Frühlings Blühen
Über Berg’ und Täler tief,
Sah ich oft dein Bild noch ziehen,
Als ob’s mich von hinnen rief;
Und mit wunderbaren Wellen
Wie im Traume, halbbewußt,
Gehen ew’ge Liederquellen
Mir verwirrend durch die Brust.
Sie hat mir Treu versprochen,
Gab mir ein’n Ring dabei,
Sie hat die Treu gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.
Ich möcht’ als Spielmann reisen
Weit in die Welt hinaus,
Und singen meine Weisen
Und gehn von Haus zu Haus.
Ich möcht’ als Reiter fliegen
Wohl in die blut’ge Schlacht,
Um stille Feuer liegen
Im Feld bei dunkler Nacht.
Hör’ ich das Mühlrad gehen,
Ich weiß nicht, was ich will;
Ich möcht’ am liebsten sterben,
Da wär’s auf einmal still.
Das Alter
Hoch mit den Wolken geht der Vögel Reise,
Die Erde schläfert, kaum noch Astern prangen,
Verstummt die Lieder, die so fröhlich klangen,
Und trüber Winter deckt die weiten Kreise.
Die Wanduhr pickt, im Zimmer singet leise
Waldvöglein noch, so du im Herbst gefangen.
Ein Bilderbuch scheint Alles, was vergangen,
Du blätterst d’rin, geschützt vor Sturm und Eise.
So mild ist oft das Alter mir erschienen:
Wart’ nur, bald taut es von den Dächern nieder,
Und über Nacht hat sich die Luft gewendet.
Ans Fenster klopft ein Bot’ mit frohen Mienen,
Du trittst erstaunt heraus - und kehrst nicht wieder,
Denn endlich kommt der Lenz, der nimmer endet.