Glückliche Versehen

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Glückliche Versehen
Ausgabe 43 — Winter 2015 — 3,50 €
Glückliche
Versehen
Werner Rom hat gleich zwei
wirklich gute Gründe zum Feiern
Der Neue stellt sich vor
TTT-Chef Stephan Köhl
im Interview
Auf Ludwig Erhards Spuren
Was vom Vater
des Wirtschaftswunders
geblieben ist
Nächster Halt New York
Das Plattenlabel von
Michael Nasswetter geht steil
Schauspiel in Schnee und Eis
Auf Ski, Schneeschuhen und
Kufen geht es diesen Winter
rund am Tegernsee
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Zu neuen Ufern“ – so ist eine unserer Kultur-Geschichten
getitelt. Sie berichtet, wie es der Fotograf Chris Tille schafft,
mit dem Tegernsee auf dem internationalen Kunstmarkt Fuß
zu fassen. Aber nicht nur er, auch Michael Nasswetter mit
seinem unabhängigen Plattenlabel in Rottach-Egern hat sich
auf zu neuen Ufern gemacht. Der Musikproduzent greift nach
dem Big Apple. Die neuen Ufer von Stephan Köhl indes liegen
hier im Tegernseer Tal. Vor seinem Amtsantritt zum Jahresbeginn 2016 hat die Seeseiten-Redaktion den neuen Chef der
Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) und Mitherausgeber
der Seeseiten schon einmal zum Maßnehmen für seine neue
„Amtstracht“ begleitet.
Weil die alten Ufer den Blick auf die neuen prägen, ist es uns im
Tegernseer Tal auch immer wichtig zu sehen, woher wir kommen. Deshalb erinnern wir in dieser Ausgabe an den Künstler
Sepp Mohr und an Ludwig Erhard, den ehemaligen Bundeskanzler und Vater des Wirtschaftswunders, und zeigen, wie sie bis
heute in unserem Tal wirken.
„Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er
nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen“ – das sagte
einmal der französische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger André Gide. Die Seeseiten-Redaktion gibt ihm Recht
und hofft, dass sich der langjährige TTT-Chef Georg Overs von
seinem neuen Wirkungskreis in Kärnten gerne an die alten
Gestade erinnert und uns gewogen bleibt. Wie auch Annette
Lehmeier, die zehn Jahre lang die Chefredaktion der Seeseiten
innehatte und sie mit sicherer journalistischer Hand und Liebe
zu ihrer Heimat zu dem Magazin machte, das Sie heute in den
Händen halten.
Wir freuen uns, wenn Sie uns hier- wie dorthin „seeseitig“ begleiten.
In dieser Ausgabe begegnen Sie außerdem der Kabarettistin Sissi
Perlinger und ihrer Einstellung zum Altern sowie Schauspieler
Werner Rom, der diesen Winter sein 50. Bühnenjubiläum und
seinen 70. Geburtstag feiert und richtig Gas gibt – in Richtung
neuer und altvertrauter Ufer.
Herzlichst,
Ihr Team von der Tegernseer Tal Tourismus GmbH
P.S. Bei allen Fragen rund um den Tegernsee oder auch zu einzelnen Veranstaltungen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Tegernseer Tal Tourismus GmbH sehr gern zur
Verfügung. Sie erreichen uns unter Tel. 08022/927380. Weitere
Informationen und Kontakte unter www.tegernsee.com
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 3
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4 SEESEITEN WINTER 2015/2016
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In dieser Ausgabe
13
20
AKTIV
6
10
13
16
Ein Traum in Eis
Über einen der schönsten Eisplätze Europas und andere
erstklassige Gelegenheiten zum Eislaufen
Beste Voraussetzungen für das Skispektakel
Über die Unterlage zur Neuauflage des Ski-Cross-Zirkus
Als die Skier fliegen lernten
Erwin Tontsch war dabei, als das Heli-Skiing
erfunden wurde
Erhebende Rundtouren auf großem Fuß
Schneeschuhwandern zwischen Galaun und Aueralm
50
KULTUR
44
Wie Sepp Mohr den Blick aufs Tal prägte
Auf den Spuren des Künstlers, Sagensammlers und
-erzählers, Sängers und Studienprofessors aus Tegernsee
Mit Kreisen zu neuen Ufern
Chris Tille macht den See zu einem Kunstmittel und hat
damit international einen Riesenerfolg
Glückliche Versehen
Volksschauspieler Werner Rom feiert sein
50. Bühnenjubiläum und seinen 70. Geburtstag:
Jetzt dreht er richtig auf
Die Narrenfreiheit kultivieren
Die Seeseiten im Interview mit der Kabarettistin
Sissi Perlinger
Kostüme von der Fachfrau
Angelika Hubner stattet Profis, Laien, Partygänger
und Faschingsnarrische aus
Mit Feuer und Fachverstand für die Musik
Weil Michael Nasswetter mit Kompetenz bei Musikern
punktet, punktet sein Plattenlabel jetzt in New York
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LEBENSART
20 „Netzwerken und alle Leistungspartner einbeziehen“
Die Seeseiten im Interview mit dem neuen
TTT-Chef Stephan Köhl
24 Gewusst, wo was abgeht
Wo junge Leute im Tegernseer Tal feiern
26 Auf den Hund gekommen
Groomerin Alexandra Hoellbauer hat was übrig für
artgerechte Zamperl-Wellness
29 Tierisch guter Einsatz
Im Rottacher Tierheim ist Tierschutz eine Sache von
Herz und Verstand
SHOPPING
32
Ein Stück vom Tegernsee
Einzigartige Geschenke, die im Tal entworfen
und gefertigt wurden
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59
40
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Vom Paradeisl bis zur „Heiligen Nacht“
Die gute alte staade Zeit: Was den Advent einst so
zauberhaft machte
Auf den Spuren von Ludwig Erhard
Im Kontext des Ludwig-Erhard-Gipfels spüren wir
dem Vater des Wirtschaftswunders und ehemaligen
Bundeskanzler nach, der auch ein Gmunder war
Wirkliche Wintergärten
Ein Plädoyer für die Schönheit des Vergänglichen
ESSEN UND TRINKEN
64
„Ein sehr schönes Spiel“
Einst machten Spitzenkoch Benjamin Schuster MichelinSterne glücklich. Heute sind es regionale Produkte
66 Wichtigste Zutat: Achtsamkeit
Autorin Susanne Seethaler ist die Fachfrau, wenn es um acht­
sames Kochen geht. Ein Küchenbesuch der besonderen Art
69GenießerNews
SEESTARS
TRADITION
36
66
70
Promis, Events & mehr
Die „Seh-Seiten“ der Seeseiten
RUBRIKEN
62 Neues aus der Region
71 Terminkalender & Vorschau
78Impressum
SEESEITEN WINTER 2015/2016 5
Aktiv
Ein Traum in Eis
Kenner rühmen das Tegernseer Stadion als „einen der schönsten Eisplätze Europas“ – und
meinen damit vor allem die erhabene Lage oberhalb der Stadt. Dazu kommt die besondere
familiäre Atmosphäre. Sie macht die von Ehrenamtlichen betriebene Anlage noch attraktiver.
TEXT: HEIDI SIEFERT / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG, SHUTTERSTOCK
Allein für diesen Blick lohnt sich der Weg hinauf zum Tegernseer Eisstadion. Ob den aber viele wahrnehmen, ist fraglich,
weil sie in der Regel genug mit Eisstockschießen und Eishockey
beschäftigt sind oder damit, elegante Kringel auf scharfen Kufen
zu drehen. Einer, der die besondere Konstellation von Bandenrand, Berg- und Seeblick durchaus genießt, ist Alfons Angl. Auch
an Tagen wie diesen, an denen es besonders viel zu tun gibt,
weil die lang herbeigesehnte Saison wieder beginnt. Während
Mensch und Maschine mit voller Kraft beschäftigt sind, den
Platz auf Winterbetrieb umzurüsten, erfreut sich der ehemalige
Vorsitzende des Eissportclubs Tegernsee (ECT), dem heute die
Eisbelegung obliegt, auch mal am Blick auf den glitzernden See
und die herbstlich leuchtenden Bäume drum herum.
Es ist noch nicht so lange her, da hatten sie ihr Domizil unterhalb; direkt an der Schießstätte. Seit in den 1990er Jahren die
Schützen ihr Gelände um eine Kleinkaliberanlage erweiterten,
schrumpfte der Eisplatz auf 30 x 30 Meter. Zum Eisstockschießen
ging das leidlich. Eishockey war auf einem Feld von halber Größe
nicht mehr wirklich richtig spielbar. „Das war wie Schach auf
einem halben Brett“, beschreibt es Angl.
Irgendwann überzeugte man die Feuerschützen, den Steinmetzhügel oberhalb der Schießstätte aufschütten zu dürfen und den
Eisplatz umzusiedeln. Das war 2003. Die kompletten Ersparnis6 SEESEITEN WINTER 2015/2016
se des Vereins (immerhin 60.000 Euro) waren verbraucht. Viel
Zeit und Herzblut investiert. Platz genug gab es nun, aber noch
viel zu tun, um einen geregelten Sportbetrieb zu organisieren.
So bat man Hubertus Altgelt um Unterstützung, weil der ein
Faible für Sport und Jugendarbeit hatte. Fein säuberlich wurde
aufgelistet, was der Verein macht und was er braucht. Und der
ebenso bescheidene wie tatkräftige Mäzen aus dem Tal sagte
seine Unterstützung zu.
Im Sommer 2007 kam dann der Anruf, den Alfons Angl nie vergessen wird. Beim Eisessen mit seinem Architekten fasste Hubertus Altgelt den Plan, dem ECT ein Kunsteisstadion zu finanzieren.
Angl sollte kommen, um Details zu besprechen, aber der rang
erst einmal nach Fassung. „Ich zitterte am ganzen Körper“, erinnert er sich. Das war im August. Im November eröffnete das
Stadion. Ein Traum ging in Erfüllung.
Nun konnte man frühzeitig und zuverlässig Eis machen. Hatte
man früher kurz vor Weihnachten angefangen, mit tausenden
Litern Wasser Schicht für Schicht eine Eisfläche anzulegen, die
dann doch wieder regelmäßig bei Wärmeeinbrüchen schmolz,
beginnt die Saison nun Anfang November. Der Clou an der Sache
ist ein wasserdurchlässiger Quarzbelag, der die Kühlrohre der
Eisanlage bedeckt. Im Sommer kann man auf glatter Oberfläche
perfekt Asphaltschießen und Rollhockey spielen. Im Winter ge-
nießt man die Vorzüge der künstlichen Eisbereitung. Sobald im Herbst die
ersten kalten Nächte kommen und das Laub entfernt ist, wird gewässert.
Das Wasser sickert nach unten durch, der Platz friert hoch.
Vier bis fünf Tage dauert es, bis die Eisschicht dick genug ist. Tage, auf die
sich das Dutzend Freiwilliger, das sich ehrenamtlich um die Anlage kümmert, jedes Jahr freut. Genau so, wie es sich Ende Februar dann auch wieder
freut, wenn die Saison ein gutes Ende findet. Länger ist es nicht machbar.
Einerseits, weil dann die Wärme kommt und der Aufwand, das Eis zu konservieren, deutlich größer wird als von November bis März, wenn der Schatten
die Energiekosten gering hält. Aber auch wegen der Belastung der Mannschaft, die den Laden am Laufen hält. „Geld für einen Eismeister haben wir
nicht“, sagt Angl. Er ist einer von sieben, die sich an festen Wochentagen um
alles kümmern: Das Eis pflegen. Bei Training, Wettkämpfen und Spielen die
Kabinen aufsperren. Eintritt kassieren, Schlittschuhe und Eisstöcke verleihen. Nur bewirten müssen sie nicht, denn aus Rücksicht auf die Schießstätte
gibt es im Vereinsheim keinen öffentlichen Ausschank.
Bei den Arbeitsdiensten müssen alle ran. Auch die nächste Generation ist
dabei. Schließlich muss sie übernehmen, wenn die Väter irgendwann nicht
mehr können. Und genau dieses Familiäre ist es, was den Tegernseer Eissport auszeichnet. Egal ob es darum geht, optimale Rahmenbedingungen
zu schaffen oder auf sportlicher Ebene. Alfons Angl ist das beste Beispiel
dafür. Wenn der ECT zum Eishockey in der NCL, der No Check Liga, antritt,
steht der 51-Jährige mit seinen Söhnen Daniel und Fabian auf dem Feld.
Seit 2011/12 ist Tegernsee dabei und war vier mal in Folge Meister (erstes
Heimspiel dieser Saison ist am 19. Dezember um 18.30 Uhr gegen die Oberhof Bulls). Das Publikum ist gut gemischt. Insbesondere am Wochenende,
wenn die Oberlandler Eishockeygrößen aller Altersklassen die allgemein
seltene Gelegenheit des Schlägerlaufs nutzen und bunt gemischte Gruppen
von Kleinstschülern bis Senioren gemeinsam um den Puck kämpfen.
Und dann sind da noch die besonderen Veranstaltungen, die unter Eishockeyfreunden längst Kultstatus genießen. Deutschlands Frauen-Nationalmannschaft gab hier ebenso ihre Visitenkarte ab (und unterlag dem ECT 2:3) wie
das Allstar-Team von Red Bull München, das 2015 zum ersten Muichkandl-Cup
antrat. Vor allem aber lockt das Winter Classic Game, bei dem jedes Jahr die
Tölzer Löwen zu Gast sind. Die Tricks von „Zaubermaus“ Yannik Dubé sind
noch Monate später Gesprächsstoff. Umgekehrt ist es wie ein Ritterschlag,
wenn der Frankokanadier mit der brillanten Technik lobt: „Es ist super hier!
So etwas habe ich noch nie erlebt: perfektes Eis, lustige Fans.“

Vier bis fünf Tage dauert es, bis die Eisschicht
dick genug ist. Tage, auf die sich das Dutzend
Freiwilliger, das sich ehrenamtlich um
die Anlage kümmert, jedes Jahr freut.

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SEESEITEN WINTER 2015/2016 7
FÜR EISVERGNÜGEN IM TEGERNSEER TAL
KREUTH
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Bei entsprechender Witterung täglich von 10–17
und 19–22 Uhr Eislauf und Eisstockschießen in der
Freihausstraße, Eisstock- und Schlittschuhverleih,
Gästewettbewerbe. Infos: Tel. 08022/8921.
Eisstockschießen und Eislauf beim FC Real Kreuth am Raineralmweg. Täglich bis 19 Uhr Eislauf, am Wochenende
mit Schlittschuhverleih. Dienstags und donnerstags Jedermann-Eisstockschießen (6 € ikl. Stock). Infos im Kiosk an
der Brücke, Tel. 08029/997413 und www.eisplatz-kreuth.de
GMUND
An den Samstagnachmittagen im Januar und Februar werden hinter dem Feichtner Hof die Eisstöcke weggeräumt. Ab
16 Uhr ist die Eisfläche geöffnet, mit Einbruch der Dunkelheit beginnt die Eisdisco (bis 22 Uhr). Eintritt: 1 €, Infos:
www.sfgmund.de
ROTTACH-EGERN
Eisplatz gegenüber dem Gasthof Almhof, Valepper Straße. Geöffnet auf Anfrage, Eisstockverleih. Infos: Tel.
08022/95266 oder 08029/509, www.eisclub-rottach.de
8 SEESEITEN WINTER 2015/2016
TEGERNSEE
Öffentlicher Eislauf täglich von 13 bis 16 Uhr, 3 € (bis 15
Jahre gratis), Platzmiete zum Eisstockschießen (120 € bis 20
Personen zzgl. 3 € pro Eisstock oder 6 €/Pers. für Gruppen
ab 20 Personen) oder Eishockey (125 €/Std.) möglich. Wochenende und Ferien: Schlittschuhverleih, www.ec-tegernsee.de
Aktiv
Beste Voraussetzungen
für das Skispektakel
Als der Ski-Cross-Zirkus 2015 erstmals in Ostin gastierte, blickte die Skiwelt nach langer Pause
wieder ins Tegernseer Tal. Und weil ihr das, was sie sah, so gut gefiel, gibt es im Februar
am Oedberg eine Neuauflage. Hier geht es um die richtige Unterlage für dieses Spektakel.
TEXT: HEIDI SIEFERT / FOTOS: ANDI LEDER, GEPA PICTURES
Die Bilder gingen in alle Welt: eine glitzernde Winter-Wunderwelt, in der Gruppen von Skifahrern durch Steilkurven und über
Schanzen rasen. Ski-Cross, die jüngste olympische Disziplin,
machte bei ihrer Premiere im Oberland richtig was her. Danach
freuten sich nicht nur die Kids aus der Umgebung, dass sie sich
selbst wagemutig in die Überreste des Parcours stürzen konnten.
10 SEESEITEN WINTER 2015/2016
An den Aufwand, der hinter so einer Strecke steht, dachte dabei
keiner. Und auch in diesem Winter wird lange vor dem ersten
Schnee geplant, wie alles laufen muss, damit der einzige SkiCross-Weltcup auf deutschem Boden unter besten Bedingungen
stattfindet. Die Vorbereitung beginnt schon im Herbst. Während
die Kühe dort grasen, wo Monate später eine weiße Schneebahn
Nicolas Vaudroz zählt
zu den gefragtesten
Streckenarchitekten im
Ski-Cross, weil er den
gewissen „Scan-Blick“
für das Gelände hat, das
die Voraussetzungen für
die Strecke liefert. Auch
für den Oedberg hat der
Schweizer individuell
geplant.
modelliert wird, beginnt der Schweizer Streckenarchitekt Nicolas Vaudroz zu planen. Den Oedberg ist er, der auch die Olympia­
strecke in Sotschi baute, längst abgegangen. Schritt für Schritt.
Mehrfach. Immer von oben nach unten. Immer klarer ist dabei
vor seinem inneren Auge die Strecke entstanden, auf der im Februar 2016 etwa 120 Athleten ihre Besten küren werden. Fehlt
nur noch der Schnee, damit losgelegt werden kann mit dem Hügel-Auftürmen, dem Bodenwellen- und Schneewände-Errichten.
„Etwa 15.000 bis 20.000 m³ Schnee benötigt man für künstlichen Geländeformen eines Ski-Cross“, erklärt Georg Reisberger,
Chef des Organisationsteam. Allein für eine Steilkurve braucht
man bis zu 2.000 m³ der weißen Pracht, die längst nicht mehr nur
vom Himmel fällt, sondern vorzugsweise aus Maschinen strömt,
die aus Kälte, Druck und Wasser Schnee bereiten. Technisch erzeugter Schnee ist die Grundvoraussetzung für eine optimale Piste. Auch wenn die meisten Skifahrer das nicht gerne hören. Aber
nur aus dem deutlich kompakteren „Kunst-Schnee“ könne man
eine schöne, glatte Abfahrt präparieren, betont der Skiclub-Vorsitzende und erinnert an früher: „Wer sich als Kind noch durch
die tiefen Wannen kämpfte, die selbst an gut gepflegten Hängen
nach ein paar Skistunden gang und gäbe waren, der ahnt, wie
gern wir heute die moderne Technik nutzen.“ Verantwortlich für
optimale Menge und Beschaffenheit der weißen Pracht am Oedberg sind die Schneimeister Max und Johann Haslauer sowie
Martin Pekny. Seit 14 Jahren sorgen sie dafür, dass der ohnehin
recht schneesichere Nordhang auch an neuralgischen Stellen keine grünen Flecken zeigt und darüber hinaus noch genug produziert wird, um Depots für den Ski-Cross anzulegen. An kalten Tagen, wenn optimale Temperaturbedingungen herrschen, laufen
die Maschinen dafür bis zu 24 Stunden. Jede einzelne ist autark.
Eine kleine Schaltzentrale im Gerät wirft den Motor an, wenn
die Umstände passen. Gibt es irgendwo ein Problem, kommt die
Nachricht per SMS aufs Handy. Doch das ist selten. Auch, weil die
Männer alle drei bis vier Stunden direkt am Gerät nachschauen,
ob alles passt. Ansonsten kann man im Liftbüro am Computer
sehen, wo gerade was geschieht. Mit den zehn Maschinen, die
am Oedberg im Einsatz sind, ist das übersichtlich. Sollte es knapp
werden, gibt es vom Skiverband noch eine Reserve.
170 Höhenmeter liegen zwischen Tal- und Bergstation. Wenig,
möchte man meinen. Und doch sei es keine Seltenheit, dass die
Temperatur zwischen dem einen und dem anderen Punkt um
fünf Grad differiere, erzählt Georg Reisberger. Perfekte Bedin-

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SEESEITEN WINTER 2015/2016 11
Der Ski-Cross-Zirkus lockte vergangenen Winter Sportprominenz nach Gmund: Willy Bogner
und Christa Kinshofer sowie Markus und
Brigitte Wasmeier wollten sich das Spektakel
nicht entgehen lassen – sehr zur Freude von
Organisator Georg Reisberger.
gungen herrschen bei einer Lufttemperatur von mindestens zwei
Grad minus, einer Luftfeuchtigkeit von weniger als 80 Prozent
und wenn das verwendete Wasser eine Maximaltemperatur von
zwei Grad hat. Aus Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit ergibt
sich die Feuchtkugeltemperatur, mit der das Beschneiungspotenzial angegeben wird. „Optimal sind minus acht Grad“, erklärt
Reisberger und dass man von den technischen Voraussetzungen
her zwar durchaus auch unter anderen Bedingungen Schnee
herstellen könne. Doch das kostet Geld. „Der Kubikmeter kann
acht bis neun Cent kosten oder einen Euro“, rechnet er vor. Klar,
dass sich Letzteres nicht rechnet. So wird der sogenannte Depotschnee, den man zum Ausbessern und als Reserve vorhält,
normalerweise ausschließlich bei optimaler Außentemperatur
hergestellt.
Doch die Temperatur ist nicht alles. Schneebereitung ist eine ex­
trem sensible Sache. Mal gibt es Inversionswetterlagen, bei denen
es oben wärmer ist als unten. Mal ist es windstill. Mal bläst der
Wind und dann mal aus Ost und ein andermal aus West. Dann
sind da die unterschiedlichen Anforderungen an den Schnee aus
der Maschine, der landläufig zwar häufig Kunst-Schnee genannt
wird, mit den weißen Flöckchen aus Styropor oder Ähnlichem
aber nicht das Mindeste gemein hat.
Für Skirennen benötigt man sehr festen Schnee. Für einen SkiCross sogar reichlich davon. Etwa zwei Nächte müssen die Maschinen für die Extraportion laufen, die in schattigen Depots
gebunkert wird. Verteilt wird sie generell mit dem Pistengerät,
weil das viel weniger aufwändig ist, als die Schneekanonen zu
versetzen und anzuschließen. Insgesamt acht bis zehn Tage
dauert es, bis alles dort aufgehäuft ist, wo die Maschinisten
Florian Eder, Max Obermeier und Michael Zehendmaier nach
Nicolas Vaudroz’ Plänen weltcuptaugliche Geländeformationen
modellieren. Schummeln geht dabei nicht. Oft ist von Strohballen die Rede, um eine Grundstruktur zu schaffen. Doch „das
funktioniert nicht“, wehrt Georg Reisberger ab und beschreibt,
welcher Aufwand es wäre, müsste man die dafür notwendigen
125 vollen Heu-Anhänger auf den Berg transportieren. Es
braucht Schnee. Es braucht Kälte. Und es braucht Zuversicht,
dass alles rechtzeitig vorhanden ist. Aber die haben die Ostiner
nach den Erfahrungen der Vergangenheit.
Der Audi-Ski-Cross-Weltcup gastiert vom 19. bis 21. Februar
2016 in Ostin. Am Start sind Frauen und Männer, die jeweils zwei
Rennen ausfahren. Ein attraktives Rahmenprogramm wird derzeit vorbereitet. Aktuelle Infos unter www.skicrosstegernsee.com.
Für die kommenden Jahre ist der Worldcup Tegernsee im zweijährigen Rhythmus im FIS-Rennkalender eingetragen.
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12 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Aktiv
Als die Skier fliegen lernten
Nicht erst, seit alle Welt im Freeride-Fieber ist, bekommen gute Skifahrer
glänzende Augen, wenn von Heli-Skiing gesprochen wird. Erwin Tontsch
war dabei, als vor genau 50 Jahren in Kanada der erste Hubschrauber in die
Luft stieg, um Wintersportler zu unberührten Hängen zu bringen.
TEXTE: HEIDI SIEFERT / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG, ARCHIV TONTSCH
„Auch nach 50 Jahren gibt es noch nichts Besseres als Heliskiing“,
räsoniert der Wiesseer Erwin Tontsch. Erst kürzlich redete er
beim Ski-Weltcup in Sölden darüber mit seinem einstigen Weggefährten Mike Wiegele. Natürlich erinnerten sie sich auch an die
Zeiten, als die Burschen aus den Alpen in Übersee das Skifahren
salonfähig machten. Dabei waren es nicht die endlosen weißen
Weiten der Rocky Mountains, derentwegen Tontsch 1961 als
19-Jähriger mit seinem Freund Manfred Atzl nach Calgary ging.
Es war die pure Abenteuerlust. „Geld haben wir keins gehabt“,
erinnert sich Tontsch und dass der Vater die 1.600 Mark für den
abenteuerlichen Flug mit einer Propellermaschine via London
und Grönland zusätzlich zu den Schulden für den gerade abgeschlossenen Hausbau aufnahm.
Zuerst heißt es Englisch lernen, einen Job finden. Sein Gesellenbrief als Heizungsbauer hilft ihm nicht weiter. Er arbeitet, wo
es sich ergibt; baut Straßen und Wohnwagen. Irgendwann lernt
er im Mountain Club, einer dem Alpenverein vergleichbaren
SEESEITEN WINTER 2015/2016 13
Sie waren Pioniere: Bevor ein
Helikopter landen konnte,
mussten das Gelände eingehend studiert und Abfahrtsrouten getestet werden.
Zehn Tage dauerte die erste
Expedition in die unberührten
weißen Weiten.
Organisation, ein paar Österreicher kennen. Herbst ist es damals,
und das Gespräch kommt aufs Skifahren. Die neuen Freunde besorgen Tontsch ein Paar Bretter. „Unheimlich lange Latten waren
das“, erinnert er sich, „2,15 Meter.“ Er selbst ist nur eins siebzig.
Schön ist es trotzdem, die Hausberge der späteren Olympiastadt
zu befahren. Der neue Wahl-Kanadier beginnt die Ausbildung
zum Skilehrer, die er 1964 mit Erfolg abschließt. Fortan verbringt er die Winter auf der Piste. Zunächst zweimal mit spezieller Arbeitsgenehmigung am Bristol Mountain in New York.
Gerade sei er wieder zu Besuch dort gewesen, erzählt er, der bis
heute regelmäßig nach Nordamerika reist, weil es ihm ein Stück
Heimat geworden ist. Auch wenn er dort nicht für immer bleiben
wollte, weil ihm Bayern mit seinen Vereinen, Stammtischen und
vielen sozialen Kontakten „zehnmal mehr Lebensqualität“ bietet.
Damals, im Frühling 1965, brechen die Skifreunde zu einer großen Expedition durch die Rocky Mountains auf. Ihr Ziel sind
die Bugaboos in British Columbia. Was sie brauchen, haben sie
dabei. Und dazu die Kamera des Linzers Hans Gmoser, der auf
Celluloid bannt, welche traumhaften Hänge sie fahren.
Seine Filme animieren die Menschen. Doch als das überwiegend
amerikanische Publikum merkt, wie beschwerlich der Aufstieg
14 SEESEITEN WINTER 2015/2016
vor so einer Abfahrt ist, hält sich ihre Begeisterung in Grenzen.
„Hans, wenn du willst, dass wir wiederkommen, musst du Hubschrauber haben“, erzählt Tontsch mit schelmischem Lachen von
deren Reaktion. Als Gmoser im kommenden Jahr tatsächlich einen Helikopter als Aufstiegshilfe organisiert, ist das der Anfang
einer Erfolgsgeschichte. Dabei ist Erwin Tontsch, der immer öfter
selbst fotografiert und filmt. Auch damals, als der kriegsversehrte
Wiener Herbert Matz in den Hubschrauber steigt, um danach
auf einem Bein und mit Ski-Krücken elegant durch staubenden
Schnee zu schwingen. „Das war eine Sensation.“
Obwohl Heliskiing der Renner und Tontsch immer wieder dabei
ist, bleibt er doch Skilehrer. Einen langen kanadischen Winter
in einer Lodge jenseits der Zivilisation zu verbringen, ist nicht
sein Ding. Stattdessen wird er in Lake Louise Mike Wiegeles Assistent. Einen Winter verbringt er in Wengen, kehrt aber gern
zurück, weil es ihm gefällt, dass in Kanada noch nicht alles so gut
organisiert und routiniert läuft wie in der Schweiz. Hier gibt er
hühnenhaften Star-Footballern der Calgary Stampeders ebenso
Privatunterricht wie Bob Kennedy und dem späteren US-Vizepräsidenten Dick Cheney.
Als Erwin Tontsch 1972 wieder nach Bad Wiessee zurückkehrt,
bleibt er dem Skisport zunächst als Kameramann treu. Er filmt
bei den Olympischen Spielen in Innsbruck oder der WM in
Garmisch und trifft dort die Crazy Canucks Ken Read und Steve
Podborski, die er als Nachwuchsfahrer ebenso trainierte wie
Olympiasiegerin Kathy Kreiner. Doch irgendwann wird ihm
das Zigeunerleben zu viel. Er leitet 15 Jahre die Tennisanlage
in Bad Wiessee, danach wechselt er zum örtlichen Golfplatz,
wo er bis heute aushilft, weil er gern draußen und mit Sportlern zusammen ist. Dass er denen hilft, wo er kann, ist für ihn
selbstverständlich (etwa mit Filmabenden für das Trainingszentrum am Sonnenbichl). So selbstverständlich wie das „Bye
bye“, das er zum Abschied seinem „Pfüa Gott“ hinterherschickt.
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Aktiv
Erhebende Rundtouren
auf großem Fuß
Zwischen den Bäumen den frisch verschneiten Glaslhang hinunter und dem See
tief unten entgegengleiten. In die Kurven springen, einen wehenden Schleier
aus winzigen Schneekristallen hinter sich herziehend. Was für ein Traum!
TEXT: DAGMAR STEIGENBERGER / FOTOS: FOTOLIA
Aber Skifahren oder gar Freeriden ist nicht jedermanns Sache.
Selbst wenn sich der Aufstieg wie am Wallberg mittels Seilbahn
bequem überwinden lässt. Schließlich kommt zur umfangreichen Ausrüstung auch noch das Know-how dazu: die Orientierung im weg­losen, womöglich lawinengefährdeten Gelände,
dazu Schneeverhältnisse, die sich nur selten derart traumhaft
gestalten wie in den Freeride-Streifen der jungen Wilden gern
suggeriert wird.
16 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Also doch lieber nur hinausträumen in die Winterlandschaft, während der Körper auf der Couch die leckeren Plätzchen in Hüftgold
verwandelt? Nichts da! Spätestens seit dem Einzug moderner
Schneeschuhe in den Sportfachhandel haben auch Nicht-Skifahrer
gute Chancen, ihren bretternden Kollegen den Rang abzulaufen.
Schneeschuhgehen erfreut sich zunehmender Beliebtheit, das
stellt auch der Tegernseer Heimatführer Rudi Hauptvogel fest.
„Ich lege sehr viel Wert auf den Wildschutz“, erklärt
Hauptvogel ernst. „Wenn der Schnee einen halben Meter hoch liegt, muss das Gamswild viel Kraft aufwenden,
wenn es von Wanderern aufgescheucht wird und flieht.
Gerade im Winter geht es für die Tiere dann schnell mal
an lebensnotwendige Reserven.“ Ein Schneehuhn beispielsweise, das in der Nähe seiner Überwinterungshöhle Schritte vernimmt, fährt seinen Organismus unweigerlich hoch, um fluchtbereit zu sein. Passiert das öfter,
wacht das Tier möglicherweise nicht mehr aus seinem
Winterschlaf auf. Hauptvogel empfiehlt, die in den Alpenvereins-Karten eingezeichneten Wildschutzgebiete
weiträumig zu umgehen und sich auch als Schneeschuhwanderer über das DAV-Projekt „Skibergsteigen
umweltfreundlich“ zu informieren.
Und noch einen Tipp hat Hauptvogel parat: Wer sich
mit Skitourengehern gutstellen will, legt am besten
seine eigene Spur an, auch wenn die gut festgetretene Skispur dazu verlockt, auf ihr aufwärts zu stapfen.
Hinterher kommende Skitourengeher mögen es einfach lieber, wenn sie in ihrem Rhythmus nicht gestört
werden durch holprige Löcher, mit denen Vorgänger
auf Schneeschuhen die Spur umgepflügt haben.
Wer diese Regeln in der bewaldeten Hügellandschaft
rund um den Tegernsee beachtet, ist relativ gefahrlos
unterwegs und kann dennoch Abenteuer genießen. Spätestens wenn es abwärts geht, genießen auch Schneeschuhwanderer die Vorteile von Pulverschnee: Mit
jedem Schritt gleitet man weich ein paar Meter nach
unten. Und zwar fast schon so elegant wie die Freerider
am Wallberg.
Schneeschuhtouren mit Rudi Hauptvogel buchbar unter
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Zum Hofhaus am See
Schliersee
„Hofhaus am See“ steht für
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Ambiente, das seines Gleichen sucht!
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Und genau damit öffnen sie für viele das Tor zu einer
zauberhaften, wilden Winterlandschaft, die direkt vor
der Haustür beginnt – oder spätestens am Ortsrand,
hinter dem sich die bewaldeten Hügel über dem Tegernsee erheben. Mit Schneeschuhen an den Füßen
muss man nicht erst darauf warten, bis genügend
Leute den Pfad ausgetrampelt oder Traktoren den
Forstweg plattgewalzt haben. Wer im flachen Gelände bleibt, muss keine Lawinen fürchten. Heimatführer Hauptvogel weiß von einigen Routen, die diesen
Ansprüchen genügen: „Die Runde um den Suttensee
beispielsweise funktioniert fast immer, außer es hat
Lawinenwarnstufe fünf.“ Anfängern legt er dennoch
dringend ans Herz, nur unter der Obhut eines Bergführers oder mit erfahrener Begleitung aufzubrechen
– und das liegt nicht nur an der Lawinengefahr im
bergigen Gelände.
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 17
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„Vor zwei Jahren gab es einen richtiggehenden Boom“,
erinnert er sich. Und das hat seinen Grund: Die zwei
überdimensionalen Teller unter den Wanderstiefeln
machen das Stapfen durch den Schnee querfeldein sehr
viel einfacher, weil sie das Körpergewicht auf einer größeren Fläche verteilen und damit die Füße weniger tief
einsinken lassen.
Tourenvorschläge
Am schönsten ist es, wenn man nach dem Aufstieg durch
unverspurtes, frisch verschneites Gelände abwärts marschiert – und das am besten nicht zu steil. Fünf tolle Touren am Tegernsee, die nicht allzu hohe Anforderungen
an den Orientierungssinn stellen und jeweils eine Runde
beschreiben:
GINDELALM-RUNDE
Distanz: 10 km
Höhenunterschied: 600 Hm
Dauer: 4–5 Std.
MARC O’POLO TEGERNSEE
Die neue Herbst/Winter-Kollektion
2015 wartet auf Sie!
Schwaighofstraße 97
83684 Tegernsee-Süd
Mo – Fr 10.00 – 18.30 Uhr
Sa 10.00 – 16.00 Uhr
Für wen: Eine schöne Tour zum Auspowern für konditionsstarke Einsteiger und versierte Genießer.
Was einen erwartet: Der größte Teil des Aufstieges
verläuft über den Forstweg durchs Alpbachtal, erst
bei der Kreuzbergalm verlässt man die ausgetretenen
Pfade und folgt dem zunächst waldfreien Kamm über
die Gindelalmschneid. Hinter der Kuppe über der Alm
geht es auf einem breiten Forstweg durch den Wald
der Neureuth entgegen und von dort über eine der
zahlreichen Sommerweg-Varianten durch den Wald
steil abwärts nach Tegernsee.
Wo man sich stärken kann: Berggasthof Neureuth,
ganzjährig geöffnet außer 1. bis 25. Dezember, Montag
Ruhetag (www.neureuth.com)
GALAUN-RUNDE
Distanz: 5 km
Höhenunterschied: 360 Hm
Dauer: 2 Std.
Für wen: Nachmittags-Spaziergang für Sprinter und
ambitionierte Einsteiger, die sich von kurzen, steileren
Anstiegen nicht schrecken lassen.
Ristorante „Da Romolo“ Pizzeria
Michael-Schreiber-Weg 2
83666 Schaftlach
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18 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Was einen erwartet: Vom Alpbachtal geht es über
Treppen, dann auf Fahrwegen nördlich des
Pflie­gelecks den Wegweisern Richtung Riederstein/
Galaun nach. Der Rückweg verläuft entweder über den
sanften, bewaldeten Rücken des Pfliegelecks und dann
steil abwärts nach Tegernsee oder sofort steil abwärts
Richtung Rottach-Egern und auf dem Höhenweg gemächlich zurück nach Tegernsee.
Wo man sich stärken kann: Berggasthaus
Galaun, ganzjährig geöffnet, Dienstag Ruhetag
(www.berggasthaus-riederstein-am-galaun.de)
SUTTENSEE-RUNDE
Distanz: 2,5 km
Höhenunterschied: 60 Hm
Dauer: 1 Std.
Für wen: Kurze Schnuppertour durch herrliche Landschaft für Genießer und vorsichtige Einsteiger.
Was einen erwartet: Auf dem breiten, ebenen Weg
vom Parkplatz der Moni-Alm kann man sich erst mal
gut an die Teller an den Füßen gewöhnen, bevor es
auf dem Forstweg am Siebliberg sachte aufwärts geht.
Nach der Bachüberquerung und vor der steilen Linkskurve verlässt man den Weg und orientiert sich auf der
nordwestlichen Seite des Baches immer am Bachlauf
bis zurück zum Parkplatz.
Wo man sich stärken kann: Monialm, ganzjährig
geöffnet (www.moni-alm.de)
WALLBERG-/SETZBERG-RUNDE
Distanz: 4 bzw. 8 km
Höhenunterschied: 830 Hm
Dauer: 2 bzw. 5 Std.
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Für wen: Nimmt man die Wallbergbahn als Aufstiegshilfe, ist der Gipfel des Setzbergs relativ mühelos
auch für sportliche Einsteiger ins Schneeschuhgehen
zu erreichen. Wer es schweißtreibend will, steigt aus
eigener Muskelkraft von ganz unten hinauf.
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Was einen erwartet: Direkt neben der Talstation der
Wallbergbahn beginnt der gut ausgeschilderte Forstweg,
der sich in vielen Kehren zum Wallberg hinaufwindet. Von
der Bergstation geht es zunächst abwärts bis zum Wallberghaus, dann über einen freien Wiesenhang (Achtung bei
Neuschnee und Lawinengefahr!) zum Setzberg. Abwärts
mit dem Schlitten oder zu Fuß über den Forstweg.
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Wo man sich stärken kann: Panorama-Restaurant Wallberg (www.wallbergbahn.de), Wallberghaus, Betriebsferien im November, Montag Ruhetag (www.wallberghaus.de)
AUERALM-RUNDE
Distanz: 8 km
Höhenunterschied: 540 Hm
Dauer: 4 Std.
Für wen: Sportliche Winterwanderer ohne Furcht vor
steilen Abstiegen.
Was einen erwartet: Die Orientierung funktioniert auf
dem breiten Forstweg vom Parkplatz Söllbachtal zur
Aueralm problemlos dank guter Beschilderung. Auch
der Forstweg abwärts ins Zeiselbachtal ist gut ausgeschildert, anfangs jedoch über ein gutes Stück sehr steil.
Wo man sich stärken kann: Aueralm, ganzjährig
geöffnet außer 1.bis 25. Dezember, Montag Ruhetag
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 19
Lebensart
„Netzwerken und alle
Leistungspartner einbeziehen“
Ab Januar hat die Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) einen neuen Chef: Stephan Köhl, 51 Jahre und bisher
Geschäftsführer der Berchtesgadener Land Tourismus GmbH (BGLT). Wir wollten den „Neuen“, der auch Mitherausgeber
unseres Magazins sein wird, näher kennenlernen und haben ihn zum Maßnehmen seiner neuen „Amtstracht“ begleitet.
INTERVIEW: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Grüß Sie, Herr Köhl, schön, dass es geklappt hat. Sie haben gleich
hergefunden?
liegen). Die Farben sind sehr elegant: Sie passen zum Tegernsee.
Ja, kein Problem. Die Beschreibung „Rottacher Stachus“ war gut.
Entschuldigen Sie bitte, wenn ich einhake: Sie haben einen österreichischen Einschlag in Ihrem sprachlichen Klangbild. Ich bin jetzt ein
bisserl irritiert: Ich dachte, Sie sind Oberbayer…?
Wollen wir gleich loslegen? Wir sind ja hier, um uns um Ihre neue
Berufsbekleidung zu kümmern. Die Mitarbeiter der TTT tragen eine
klassische Tegernseer Joppe, allerdings in einem Blau, das es sonst
nicht zu kaufen gibt. Wir suchen heute nur die passende Größe aus.
Die Joppe wird dann entsprechend in TTT-Blau gefertigt und ist
rechtzeitig zum Amtsantritt fertig. Darf ich fragen, wie das bei Ihnen in der BGLT geregelt war?
Das ist schon richtig. Ich bin gebürtiger Münchner. Auch meine Eltern sind in Bayern geboren bzw. aufgewachsen. Aber ich
habe 17 Jahre in Wien und später in Niederösterreich gelebt.
Das lange, offene „A“ aus der Wiener Zeit kriegt man schwer
wieder raus …
Wir hatten eine dunkelgraue Trachtenjacke mit dem eingearbeiteten Namenszug „Berchtesgadener Land“. Mir gefällt die Original Tegernseer Joppe, an die wir uns das „Der Tegernsee“-Logo
als Pin anheften, wirklich sehr gut (mit Blick auf die Jacken der
Heimatführer, die zur Abholung im Trachtengeschäft Greif bereit20 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Sie haben auch eine Zeitlang während des Studiums in Dublin und
in Lissabon gewohnt. Ist da sprachlich auch was hängen geblieben?
Durchaus… mein Englisch hat einen leichten irischen Einschlag,
Portugiesisch spreche ich leider viel zu selten. Was auf jeden Fall
geblieben ist, ist die Liebe zu beiden Städten.
Maßnehmen über dem Herzen:
Trachtenexpertin Xandy Keil,
über die auch die Heimatführer
der TTT eingekleidet werden,
vermisst Stephan Köhl für seine
Tegernseer Joppe. Sie wird
eigens in TTT-Blau gefertigt.
Sie waren ursprünglich in der IT-Branche tätig, wechselten dann
aber 2007 in den Tourismus und zurück nach Bayern…
Ja, dieses „zurück nach Bayern“ war für mich wie ein „zurück“
in die Kindheit und Jugend und zu meinen Wurzeln. Insbesondere der jetzige Schritt an den Tegernsee ist für mich ein Schritt
nach Hause.
Sie haben hier viel Zeit in Ihrer Kindheit verbracht?
Mit meinen Eltern und meinen beiden Schwestern war ich oft am
Tegernsee beim Baden, Bergsteigen und Skifahren, aber übernachtet haben wir hier nie. Dafür ist München einfach zu nah.
Haben Sie noch weitere Berührungspunkte mit dem Tegernseer Tal?
Mein Großvater war im Krieg lange in Bad Wiessee im Lazarett,
weswegen meine Großmutter und meine Mutter auch für fast ein
Jahr hier lebten. In den vergangenen Jahren hatten wir einige
Touristiker-Tagungen am Tegernsee.
Was gefällt Ihnen am besten hier?
Der Tegernsee ist für mich ein Sonnensee in den bayerischen
Bergen mit einem besonderen Reiz. Er ist fast überall zugänglich
und bietet wunderbare Wassersport-Möglichkeiten.
Darf man annehmen, dass Sie ein Wassersportler sind?
Definitiv. Ich segle und schwimme leidenschaftlich gerne. Im
Sommer habe ich immer mein aufblasbares Kanu im Koffer-
raum. Den See spüren und untertauchen… das ist einfach toll.
Ein Sommertag, ohne nicht wenigstens einmal in den See eingetaucht zu sein, ist schon fast ein verlorener Tag. Und da das
Gebäude der TTT ja nicht weit vom See entfernt liegt, bietet
sich ein Sprung ins Wasser vielleicht sogar mal in der Mittagspause an. Ich tauche aber auch gerne in eiskalte Gumpen ein. In
Kreuth soll es ja einige wunderbare Bergbäche geben. Ich freue
mich jedenfalls auf beides. Ich habe auch den Eindruck, dass
der Tegernsee bei den Einheimischen eine größere Rolle spielt
als an anderen Seen…?
Ja, als gebürtige Tegernseerin und Gmunderin kann ich Ihnen das
bestätigen: Die Leute im Tegernseer Tal leben mit ihrem See und
fühlen sich ihm in vielfältigster Weise eng verbunden – nicht nur,
was die Freizeit und den Sport angeht. Der See prägt kulinarisch, die
Bräuche, den persönlichen Jahresrhythmus und letztlich auch das
Selbstverständnis. Man ist sich hier aber auch bewusst, dass man
vom See lebt. Entsprechend ist das Verantwortungsbewusstsein. Wie
ist denn die Marke „Der Tegernsee“ bei Ihnen angekommen? Wie
schätzen Sie sie ein?
„Der Tegernsee“ ist wirklich eine attraktive Premiummarke. Die
Markenkernwerte sind klar, und das Markenmanagement ist sehr
professionell. Auch im Logo kommt der Premiumaspekt sehr gut
zur Geltung: Es erinnert an ein Siegel eines k.u.k.-Hoflieferanten.
Man assoziiert „schick“ und „sauber“, „Himmel“ und „Wasser“…
Es ist wirklich die Quintessenz der Gesamtmarke. Und auch deshalb genial, weil es quadratisch ist und von ganz klein bis groß
auf Produkte, Plakate, Eintrittskarten, Webseiten und selbst auf
Handys sehr gut passt.
SEESEITEN WINTER 2015/2016 21
Energietechnik
Hagn
Was ist denn beim Markenmanagement das Wichtigste?
Das Wörtchen „Nein“ ist vielleicht das wichtigste Wort eines
Markenmanagers. Es ist wichtig zu wissen, welche Themen und
Produkte zur Marke passen und welche nicht. Zu viele Themen
gleichzeitig vermarkten zu wollen, verletzt die Glaubwürdigkeitsgrenze und verwässert die Marke.
W W W.T E G E R N S E E R H O F. AT
NICHT VERWECHSELN!
Das heißt was für das Tegernseer Tal?
Wir wollen echt bleiben – für ganz Oberbayern! Es geht nicht nur
darum, offen zu sein für Neues und für Entwicklung, sondern es
geht um die Konzentration auf die Identität und die Tradition.
Ich finde, das spiegelt sich hier auch im Baustil wider: Der ist
traditionell, aber doch modern. Das haben beispielsweise viele
Orte in Österreich nicht geschafft.
Welche Themen sind für die Marke „Tegernsee“ noch bedeutend?
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22 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Das Thema Einkaufen. Der Einzelhandel ist wichtig für die Attraktivität der Ortskerne, ebenso die Wirtshäuser. Sehen Sie sich nur
mal manche Städte in Österreich an. Da gibt es oft in den Ortskernen nur noch Souvenirläden und Food-Ketten und entsprechend
nur noch Touristen. Es sind aber die Einheimischen, die einen Ortskern beleben und authentisch machen und den Charakter eines
Ortes prägen. Viele bayerische Ortskerne sind da durchaus noch
gesünder, aber es liegt an uns, dass es so bleibt. Zudem halte ich
das Thema Kultur/Brauchtum für sehr wichtig. Es ist die DNA der
Einheimischen, schweißt sie zusammen und prägt ihre Lebensart.
Und das ist es, was eine Marke erst mit Leben füllt. Aber lassen Sie
mir bitte noch etwas Zeit, um die Tegernseer Kultur besser kennenzulernen. Ich fände es vermessen, dazu jetzt schon mehr zu sagen.
Ein Blick auf Ihre bisherige Arbeit: Worauf sind Sie besonders stolz?
Darauf, dass wir die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH zur
interaktivsten Tourismusorganisation im Deutschen Tourismus

„Das Wörtchen
‚Nein‘ ist vielleicht
das wichtigste
Wort eines
Markenmanagers.“
Baye
rn i n
sei
ne
rs
chön
sten Form.
STEPHAN KÖHL

gemacht haben. Da haben wir richtig Gas gegeben, die digitale
Welt mit messbaren Ergebnissen erschlossen und gepunktet. Die
Digitalisierung wird auch weiterhin ein wichtiges Thema sein,
da stehen wir erst am Anfang. Aber auch die wirklich tollen Ergebnisse im Pressebereich oder die enge Kommunikation mit den
Gastgebern und touristischen Leistungspartnern in der Region
lassen mich stolz zurückblicken.
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Bayern entdecken. Natürlich genießen.
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mit der Sterneküche von Michael Fell.
Schön, wenn das Leben an Wert gewinnt.
Willkommen bei uns am Tegernsee!
Ihre Familie Graf von Moltke
In die Zukunft gesprochen: Was sind Ihre grundsätzlichen Ziele,
und worauf freuen Sie sich am meisten?
Touristiker müssen netzwerken und alle Leistungspartner einbeziehen. Ich freue mich darauf, kleine Gastgeber und große
Leistungspartner kennenzulernen, zu unterstützen und zu
einer engen Zusammenarbeit mit der TTT zu motivieren. Die
familiengeführten kleinen Betriebe sind für mich das Rückgrat
des Tegernsee-Tourismus. Mir ist es wichtig, dass Projekte und
Produkte nicht nur dem Gast, sondern auch den Einheimischen
zugutekommen. Und freilich liegt mir viel an einer Saison-Verlängerung, indem wir den Frühling früher beleben, den Winter
aktiv bespielen und unser Profil noch mehr schärfen. Persönlich
freue ich mich aber jetzt vor allem auf das tolle Team der TTT, die
Christkindlmärkte und schöne Pulverschneeabfahrten im Skigebiet Spitzingsee-Tegernsee… Auch meine beiden Buben – sie sind
17 und 16 Jahre alt – freuen sich schon darauf.
www.egerner-hoefe.de
Das heißt also, dass Sie schon vor Ihrem Amtsantritt hierher gezogen sein werden?
Ja, ich bin jetzt schon für Termine einmal pro Woche im Tegernseer Tal, doch der Umzugstermin ist Mitte Dezember. Meine
Lebensgefährtin, die im Tourismus in München arbeitet, und
ich haben eine schöne Wohnung in einem traditionsreichen Hof
in Gmund-Finsterwald gefunden. Jetzt freuen wir uns auf die
Advents- und Weihnachtszeit im Tegernseer Tal. Amtsantritt inklusive „Tegernseer Amtstracht“ ist dann im Januar. Und auch
darauf freue ich mich schon sehr.
SEESEITEN WINTER 2015/2016 23
Lebensart
Mitten in der idyllischen Landschaft auf der Sonnenseite des
Tegernseer Tals am Waldrand (See- und Zentrumsnah), liegt unser
gemütliches Appartementhaus im Landhausstil. Es besticht mit einem
beeindruckenden Blick auf den Tegernsee und die umliegenden Berge.
Zur schönsten Tradition vom „Fackler“ gehört der persönliche Kontakt
zu unseren Gästen. Unsere stilvoll eingerichteten Appartements laden
Sie zur Behaglichkeit ein und geniessen Sie ein Gaumenfreuden am
Frühstücksbuffet. Ein Haus zum genießen, entspannen und erholen.
Weitere Informationen zu unseren Appartements auf unserer Homepage.
Auf Ihren Besuch freuen wir uns und verbleibe herzlichst
Ihr Herbert Lacrouts mit Team
Lärchenwaldstr. 9, 83684 Tegernsee
Tel. 08022/9176-0, Fax 08022/9176-15
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Wissen, wo
was abgeht
Zum Feiern und Partymachen müssen junge Leute
nicht zwangsweise bis nach München, nach Bad
Tölz oder rauf an den Spitzingsee fahren. Das
geht auch ziemlich gut im Tegernseer Tal: Man
sollte nur wissen, wo man welche Szene findet.
Wir haben Autorin Tatjana Kerschbaumer, unsere
Berlin-Korrespondentin auf Heimaturlaub, ins
Nachtleben im Tegernseer Tal geschickt.
AUTORIN: TATJANA KERSCHBAUMER FOTOS: PHOTOCASE.DE, MATTHIAS ERHARDT
HEUSTADL, BAD WIESSEE
Der Wiesseer Heustadl ist der Trumpf im Ärmel gut informierter Tal-Taxifahrer. Am Westufer des Tegernsees
tummeln sich Nachtschwärmer nicht ganz so häufig wie
etwa in Rottach-Egern, das gastronomische Angebot ist
überschaubar. Ortskundige Taxler aber wissen Abhilfe:
Sie empfehlen Feierlustigen den Weg in die Setzbergstraße Nummer vier. Ab 21 Uhr öffnet dort Wirt Malte Kock
– gebürtiger Dortmunder – die Türen zu mittlerweile 50
Jahren Kneipentradition. Bierfässer als Sitze, ein uriger
Tresen, die Halbe für noch unter 3 Euro. Und auch dem
Tischkicker statten die Gäste im verwinkelten „Heu“ gerne einen Match-Besuch ab. www.heustadl-badwiessee.de
MOSCHNER, ROTTACH-EGERN
Im Moschner regnet es 50-Euro-Scheine. Zumindest lautet so ein Gerücht, das sich auf einen besonders gut betuchten Studenten bezieht, der dort vor einigen Jahren
ordentlich die Puppen tanzen ließ. Das Moschner lebt
vom Image als Bar der Schönen und eher Reichen und
spielt mit seiner Exklusivität. Während in der Weinstube
gemütlich zusammengesessen wird, steppt eine Etage
darüber donnerstags bis samstags die Oberlandler Upperclass. Das Moschner ist so innovativ, dass es sogar
eine App besitzt und auf seiner Website eine „Hall of
Fame“ für besonders aktive Club-Mitglieder eingerichtet
24 SEESEITEN WINTER 2015/2016
®
hat. Außerdem gilt die Bar als der absolute „Late-Night-Club“ des Tals: Die Partys
beginnen oft nicht vor ein Uhr morgens.
www.moschner.de/Bar/Welcome/
MONTE LAGO, ROTTACH-EGERN
Terrasse, Stüberl, Kaminstube: Im Monte Lago
in Rottach-Egern findet jeder sein Lieblingsplätzchen. Es geht eher ruhig zu, das Monte
Lago ist mehr Restaurant und gehobene Bar
denn wilder Party-Nachtclub. Trotzdem zieht
es etliche junge Talbewohner immer wieder
an die Nördliche Hauptstraße. Grund dafür
ist einerseits das junge, moderne Ambiente,
das schlicht und gekonnt mit der Tegernseer
„Urigkeit“ bricht, ohne dabei aus dem bayerischen Rahmen zu fallen. Außerdem punktet
das Monte Lago von Sonntag bis Donnerstag
mit seiner Cocktail-Happy-Hour: Von 23 bis 1
Uhr schlürfen die Gäste ausgewählte Drinks
für nur 6,50 Euro. www.monte-lago.de
tung wird dominiert von einem langen
Tresen mit hübschen Silberbeschlägen,
ein großer Wandspiegel verdoppelt die
Flaschen. Das Quantum setzt auf Puristik
statt auf Schnickschnack und ist Partygängern vor allem durch abwechselnde
Themensetzung bekannt: Mal kann zu
Schlagern, mal zu Rockmusik getrunken
und getanzt werden, ab und an treten auch
lokale Bands auf. Und obwohl es eigentlich
das „Moschner“ als letzte Feier-Anlaufstellte des Tals gibt, soll es Gäste in den frühen
Morgenstunden noch von dort ins Quantum verschlagen haben. Ein Quantum
Trost – nach einer langen Nacht. Nördliche
Hauptstraße 3, 83700 Rottach-Egern und
über Facebook
EL SHISHA, ROTTACH-EGERN
Wasserpfeifen haben es hierzulande nicht
leicht. Das Erfolgspotenzial bewies zwar bereits vor Jahren die legendäre „Shisha-Bar“
in Schliersee, zu der Jung und Alt aus dem
ganzen Landkreis pilgerten. Doch nachdem
sie einem Supermarkt weichen musste, verschwand der fruchtige Dampf aus dem Oberland. El Shisha in Rottach-Egern hat diese
Lücke erkannt. Zurzeit gilt sie als die beliebteste Bar des Tals, in der entspannt zwischen orientalischer Dekoration geraucht
wird. Die Musikauswahl reicht von R ’n’ B
bis hin zu Balkan Beatz, Tabak und Preise
stimmen ebenso. El Shisha ist vor allem ein
Treffpunkt für junges Publikum, das sich
via Facebook bedankt: Dort hat die Bar eine
5-Sterne-Bewertung. Nördliche Hauptstraße
20, 83700 Rottach-Egern und über Facebook
QUANTUM, ROTTACH-EGERN
Im Quantum kommen die Fans der
Bar-Klassik auf ihre Kosten. Die Einrich-
TRANQUILO, ROTTACH-EGERN
Vielleicht ist es die enorme Auswahl an
Weinen, Schnäpsen und Likören, die die
Tapas-Bar Tranquilo in Rottach-Egern so
beliebt macht. Oder doch die mediterranen
Gerichte? Das Tranquilo ist zwar eigentlich
ein klassischer Gastro-Betrieb, der die Gäste
mit hausgemachten spanischen Spezialitäten verwöhnt. Doch Inhaber Christian Wörner hat verstanden, dass auch abendliche
Events gut ankommen und junge Gäste garantieren. Deshalb gibt es im Tranquilo feste
kulinarische Institutionen wie beispielsweise das Paella-Essen jeden Montag. Auftritte
von Live-Bands mit spanischer Musik überzeugen ebenfalls, den Abend im Tranquilo
zu verbringen. Als Absacker danach eignet
sich übrigens hervorragend ein „Cardenal
Mendoza“ – einer der besten Brandys der
Welt. www.bar-tranquilo.de
Das Kultlabel
vom Tegernsee
seit 1991
„Mit Liebe zum Detail –
jedes Produkt –
vom Inhaber selbst entworfen,
bedruckt oder gestickt.”
Seelaub Hof
Zamenhofweg 5
83700 Rottach-Weißach
Tel. 0 80 22 - 8 59 79 15
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Sa 10 - 14 Uhr
SEESEITEN WINTER 2015/2016 25
Lebensart
FRIEDEN und MITEINANDER
statt KRIEG und TRENNUNG
in der Familie/Partnerschaft,
im Beruf und Alltag
Bewusste Menschen wissen,
dass die meisten seelischen
und körperlichen Schmerzen
bis hin zur Krebserkrankung
hervorgerufen werden durch
lieblose Kommunikations- und
Umgangsweise mit sich selbst
und seinen Nächsten.
Diejenigen, die heil werden wollen benötigen erfahrungsgemäss psychologisches/heilerisches Geheimwissen und dessen Anwendung im täglichen
Leben. Im internationalen Raum
erfolgreich erprobte „Heil“-Mittel
sind „ E L I “ und „ M a g S t “
(Magisch-hypnotisch-heilsamwohlwollender Kommunikationsund UmgangsStil) auf der Basis
der dazugehörigen weltweit
einmaligen Selbsttherapieund Wunscherfüllungsbücher,
die der weltweit größte Verlag
sehr gerne gehabt hätte.
Doch die Autoren ließen sich
nicht verlocken und
entschieden sich für ihre
Unabhängigkeit und haben
ihren Eigenverlag „Harmony
Balance Edition“ in Agatharied
(Gutshof
Fehn).
Buch:
ELI Heilweise
Auf den Hund gekommen
Friseur und Spezialshampoo, Regenmantel und Winterloden – und
das alles für den Hund? „Braucht’s denn des?“, fragt der gestandene
Bayer und glaubt an einen spinnerten Trend. Ein Gespräch mit der
Groomerin Alexandra Hoellbauer über Wellness für Zamperl und größere
zur Selbstheilung
Vierbeiner und artgerechte Haltung; trockener Humor inklusive.
Wunscherfüllung
TEXT: ANITA WESTPHAL-DEMMELHUBER / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Heilung und
Buch von Elisabeth Eberhard
Entwicklerin der Heilweise ELI
www.Elisabeth-Eberhard.de
www.Seelenwaschtage.de
Buch:
Das Geheimnis
heilsamer
Kommunikation
Buch von H.-Ulrich Schachtner
Entwickler des MagSt
www.MagSt.info
26 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Alexandra Hoellbauer frotzelt über sich selbst, sie sei ein „Tüpferlscheißer“, wenn es um
etwas geht, was ihr enorm wichtig ist: Gesundheit und Wohlbefinden bei Mensch und Tier.
Die Inhaberin der „Zamperlstubn“ in Gmund setzt dazu ihre selbst diagnostizierten Talente
„Medizin und Hund“ zielgerichtet ein. Einmal ist die chirurgisch-orthopädische Assistentin im OP der Münchner Isarklinik, ein anderes Mal als Rettungsassistentin unterwegs.
Neben ihrer Teilzeitstelle hat sie sich 2013 als Groomerin selbstständig gemacht. Weil den
Fachbegriff für fachgerechte Fellpflege kaum jemand kennt, heißt die „Zamperlstubn“
eben auch Hundesalon.
Über Dog-TV, lackierte Krallen und Dauerwelle für den Vierbeiner schüttelt die 35-Jährige aber wie viele andere den Kopf. Artgerechte Fütterung und Umgang mit dem Hund
sind ihr ein spürbares Anliegen. Daher sperrt sie sich auch gegen Dinge, „die der Natur
vollkommen widersprechen“, nimmt sich viel Zeit für Beratung und schickt uneinsichtige
Halter im Zweifel auch mal recht undiplomatisch weg.
DIE SACHE MIT DEM NACKERTEN SKILEHRER
Der Laie fragt sich aber, wie die „natürliche Hundehaltung“ mit der eigenen Mantelkollektion für pelztragende Tiere zusammengeht. Dazu holt die Fachfrau gerne etwas wei-
Für Mode und mehr
Bloß nicht über einen
Kamm scheren! Von
der Rasse hängt es ab,
ob ein Hund geschoren,
geschnitten oder getrimmt
wird. Für die haarigen
Unterschiede braucht es
unterschiedliche Scheren
und Bürsten und manchmal auch ein Manterl fürs
Zamperl.
Olsen · Backstage · sandwich · hofius · Kapalua
LauRie · Codello · voi und vieles mehr
Wir sind vorgerückt!
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ter aus. Eingängig ist, dass Haushunde im Winter mit
krassen Temperaturschwankungen zu kämpfen haben.
Wenn der Kachelofen eine Bullenhitze verströmt, ist
der Kontrast zu minus 15 Grad draußen umso schwerwiegender: „Den Hund friert’s wie einen nackerten
Skilehrer.“ Bei Rassen ohne wärmende Unterwolle
sind Mäntel oder Regenschutz sogar schon ab Herbst
angezeigt.
Hoellbauer ist viel im Freien unterwegs und wollte
ihren eigenen Hunden Wetterschutz bieten: „Das war
immer ein Geschiss, weil nix gepasst hat.“ Nachdem sie
mit den Sachen sowieso zum Ändern musste, bot sich
die Maßfertigung regelrecht an. Also gibt es jetzt das
eigene Label „Non solo Cane“. Der handgeschneiderte
Regenschutz für den Vierbeiner ist aus Cordura und
Filz, die wärmenden Mäntel sind aus Loden. In beiden
Fällen ist das Ausgangsmaterial Schafschurwolle. „Funktionell, natürlich, hygienisch, isolierend, schmutz- und
geruchsabweisend“, sagt die Fachfrau. Die Designs sind
bodenständig, jenseits aller pelzbesetzten Hundecapes
aus Designer-Stöffchen: Stickmotive (nicht nur den Namen, sondern gerne auch das Seelaub) und Farben nach
Wunsch.
Für die Menschen hinter dem Hund gibt es unter dem
neuen Label demnächst praktische Hosen mit genug
Laschen, Einschüben und reversiblen Taschen für Leckerlis, Spielzeug und Handy, wasserabweisend bis zum
Die Papierbrille aus Südtirol
– handmade –
komfortabel, stabil, bruchsicher und leicht
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 27
Knie, mit reflektierenden Details. Leichtdaunenjacken, Mützen,
Shirts „und alles, was der Hundler braucht“, sollen folgen, „funktional, aber halt in peppigen Farben“.
SCHNEIDEN, SCHEREN, TRIMMEN – WARUM?
Ein Exkurs über die Fellstrukturen unterschiedlicher Rassen
klärt dann auch noch, warum es eine Hundefriseurin überhaupt
braucht. Auf Schönheit gezüchtete Pudel oder Havaneser etwa
haben üblicherweise Haare ohne Unterwolle, ähnlich wie der
Mensch. „Wenn man die ohne entsprechende Pflege einfach
wachsen lässt, produziert man laufende Filzknödel“, erklärt die
Fachfrau. Waschen mit Shampoo und schneiden mit der Schere
sind Pflicht. Geschoren werden nur spezielle Rassen wie etwa
Portugiesische Wasserhunde, deren Fell sich ab der Haut bereits
kräuselt. Drahthaarige Rassen wie Dackel oder Terrier sind im
ständigen Fellwechsel und müssen „getrimmt“ werden. Bei einer
gewissen Felllänge stirbt die Haarwurzel, dann sollte altes und
abgestorbenes Haar mit einem speziellen Messer mitsamt der
Wurzel ausgezogen werden. Bei den ursprünglichen Jagdhunden
wurde das Fell im Unterholz abgestreift und ausgedünnt. Heute
muss da der Mensch ran.
Langhaarige Rassen dagegen schützen sich mit Deckhaar und
Unterwolle sowohl gegen Wärme als auch gegen Kälte. Darum
könnte Alexandra Hoellbauer schier explodieren, wenn jemand
im Sommer seinen Golden Retriever geschoren haben möchte,
„weil er ja so schwitzt“. Im Extremfall verändere sich durch die
Sonne die Haut. Das Fell wachse generell feiner nach. Das wiederum dauert rund neun Monate, zu spät für die Winterkälte.
Darum wird in ihrem Salon lediglich das Unterfell ausgedünnt,
„oder man bürstelt selber regelmäßig“.
Aber das kann bei langhaarigen Rassen Stunden dauern. „Damit
einem dabei nicht der Arm abfällt“, arbeitet sie mit dem Erfinder
einer elektrischen Handbürstenmaschine zusammen, für den sie
jetzt auch noch den Vertrieb leitet. „Ich bin halt ein Workaholic“,
lacht die Groomerin. Urlaub macht die Waakirchnerin ohnehin
lieber ortsnah: „Viele Wege führen zu sich selbst, meiner über
die Berge.“
28 SEESEITEN WINTER 2015/2016
BALANCE UND KOMMUNIKATION
Innere Balance schadet nicht im Umgang mit Mensch und Tier.
Das Handwerk muss sich ein Groomer ohnehin selbst aneignen.
Hoellbauer hatte Hunde, seit sie denken kann, hat bei Profis gelernt, in Kurse investiert, liest viel über Verhaltensforschung und
profitiert von ihren medizinischen Kenntnissen. „Die Technik ist
immer die gleiche. Der Rest ist Erfahrung.“
Die Kommunikation zwischen Menschen und Hunden muss stimmen, eine Sache von Körpersprache und passenden Signalen.
Manchmal müssen erst die Besitzer eine Runde alleine drehen,
damit ein Hund stressfrei frisiert werden kann. Ein „Galgen“ zum
Festschnallen, wie man ihn aus anderen Hundesalons kennt,
existiert nicht. Hoellbauer arbeitet mit Ruhe, Geduld und vielen
Leckerlis, also mit Konditionierung und Lernketten. Ihr „Ladenhüter“ Donna, ein extrem entspannter Beauceron, genießt das
Bürsten ganz offensichtlich.
Natürlich zwickt und ziept es, wenn Filze nicht regelmäßig entfernt werden. Wer schmerzhafte Erfahrungen macht und sich
durch Beißen davon befreien kann, muss erst lernen, wie es anders geht – zur Not erst mal mit Maulkorb. „Die Hunde merken,
dass es nicht weh tut, und entspannen sich ziemlich schnell“,
sagt die Fachfrau.
Die allermeisten Hunde mögen diese Form von Wellness: „Das
ist mit nichts zu bezahlen, wenn einem ein wildfremder Hund
dabei seine Zuneigung zeigt. Ein schöneres Dankeschön kann
es gar nicht geben.“
Lebensart
Tierisch guter Einsatz
Das Rottacher Tierheim in den idyllischen Weißachauen ist einen Abstecher
wert. Einen Zoo darf niemand erwarten. Naturgemäß wechselt die Besetzung
öfter. Aber ein Blick auf Samtpfoten, Zamperl oder Heuwusler ist möglich, und
man lernt: Tierschutz ist Herzens- und manchmal Auslegungssache.
TEXT: ANITA WESTPHAL-DEMMELHUBER / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Tierheimleiter Markus Glanz erklärt sich das Missverständnis
so: „Die Leute neigen zu dem Gedanken ‚Füttern und fertig‘. Es
hat aber mit Tierliebe nichts zu tun, wenn man beispielsweise
halbwilde Freigängerkatzen einsperrt.“ Da stehen scheinbar einfache menschliche Lösungen gegen individuelle Bedürfnisse. Das
vergessen viele beim Blick in herzige Tiergesichter. Schon bei der
Erwähnung von emotionalen Spontanentscheidungen vor Weihnachten friert den Fachleuten die Mimik ein. Eine Checkliste auf
der Tierheim-Website soll Fehlentscheidungen vorbeugen. Da­
rauf stehen so selbstverständliche Punkte wie Urlaubsbetreuung
und Mietvertrag, Kosten für Futter und Einstreu, Versicherungen
und Tierarzt, aber auch Hinweise auf langfristige Verantwortung
und Exkremente. Im Klartext: Eine Katze lebt länger als das süßeste Youtube-Video, und ihr Klo stinkt bisweilen.
Aktuelle Beispiele von explodierenden Farbratten- oder Kaninchenpopulationen zeigen, wie plötzlich Menschen überfordert
sind. Wer sich wegen finanzieller Probleme oder Krankheit nicht
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 29
Im Rottacher Tierheim treffen Idealismus
und Realismus zusammen. So konnten sich
Tierheimleiter Markus Glanz und Johanna
Ecker-Schotte, Vorsitzende des Tierschutzvereins Tegernseer Tal, jüngst über einen
Meilenstein freuen: das neue Katzenhaus.
mehr um sein Tier kümmern kann, ist oftmals am Verzweifeln.
„Es braucht sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen, tragfähige Lösungen zwischen Gesetz, Gefühl und dem Wohl der Kreaturen zu finden“, sagt Johanna Ecker-Schotte. Sie ist Vorsitzende
des Tierschutzvereins Tegernseer Tal, dem Träger des Tierheims.
Ihr Credo: „Das beste Tierheim ist ein leeres Tierheim.“
FINDLINGE UND RETTUNGSAKTIONEN
Doch das dürfte ein Wunschtraum bleiben. Denn es ist auch das
einzige Tierheim im Landkreis Miesbach, zuständig für Findlinge und Rettungsaktionen. Die glücklichsten Fundtiere gehen
nach Gesundheitscheck und Recherche zurück an die jeweilige
Familie. Andere herrenlose Hunde, Katzen, Nager, Schlangen,
Schildkröten, Ziervögel und sogar eine Ziegenherde mussten
schon aufwändig vermittelt werden. Nach dem BGB gelten noch
bei den freundlichsten Viecherln die Vorschriften für unbelebte Gegenstände. Im Tierschutzgesetz steht zwar etwas von der
erforderlichen Sachkunde eines Halters. Aber es bleibt immer
Auslegungssache, wie ein Tier angemessen ernährt, gepflegt und
untergebracht ist. Erst bei offensichtlichen Missständen darf der
Tierschutzverein einschreiten, in besonders schwierigen Fällen
in Zusammenarbeit mit Veterinäramt und Polizei.
Doch selbst Menschen mit den besten Vorsätzen können scheitern. Das zeigt der Fall des langjährigen „Dauergastes“ Timmy.
2012 war der Mischlingshund aus Rumänien von einer hiesigen
Familie „gerettet“ worden. Allerdings merkte man rasch, dass
das Leben auf der Straße sich auf sein Verhalten ausgewirkt hatte. Keine Hundeschule konnte das ändern. Schließlich wurde
er schweren Herzens im Tierheim abgegeben. Timmy ist immer
noch kein „Kinderspielzeug“. Dreimal wurde er vermittelt, dreimal kam er wieder zurück. Dabei ist er durchaus lernfähig. Mit
Hilfe der Hundetrainerin Lisa Bernauer gelang es sogar, den
Maulkorb fürs Gassigehen positiv zu besetzen. Jetzt hat Timmy
nach fast vier Jahren ein „neues, fantastisches Zuhause“ bei sehr
erfahrenen Haltern in München gefunden. „Wir sind alle überglücklich“, freut sich Ecker-Schotte.
HELFER MIT HERZBLUT
Der Tierschutzverein Tegernseer Tal wurde 1955 gegründet; das
Tierheim 1966 eröffnet. 2015 und 16 sind daher runde Jubiläen zu feiern. Über die Jahre wurde nach Kräften modernisiert.
2012 hat der Trägerverein in einer finanziellen Kraftanstrengung
das Gelände gekauft, teils neu gebaut und artgerecht gestaltete
Freiflächen geschaffen. „Wir haben da auch eine Vorbildfunktion“, sagt die Vereinsvorsitzende. Über 11.000 Euro kostet der
Betrieb monatlich, finanziert durch Zuschüsse der Landkreisgemeinden, durch Spenden, Erbschaften oder Veranstaltungen
wie der „Romantische Advent im Tierheim“. So ein Verein kann
natürlich immer Unterstützung gebrauchen. Daher ist die Öffentlichkeitsarbeit so wichtig. Sie macht klar, mit wie viel Herzblut
sich Angestellte und Ehrenamtliche für ihre Schützlinge einsetzen. Gesunde wie kranke Tiere müssen auch an Sonn- und Feiertagen versorgt und gepflegt werden. Bei dringenden Notfällen
springen die Mitarbeiter sogar in ihrer Freizeit ein. Doch Hilfe ist
willkommen. Wer beispielsweise einen Hund ausführen möchte,
ist herzlich zu einer kostenfreien Schulung eingeladen. Wer sich
engagieren möchte, sollte bei einem Spaziergang in den Weißachauen einfach mal einen Abstecher machen.
Tierheim Rottach-Egern
Weißachaustraße 46, 83700 Rottach-Egern
Tel.: 08022/5466, www.tierheim-rottach.de
Öffnungszeiten: Dienstag 11–16 Uhr, Donnerstag 11–18 Uhr,
Freitag 11–13 Uhr, Samstag 11–16 Uhr
Telefonzeiten: Dienstag und Donnerstag sowie Freitag und
Samstag jeweils 8–13 Uhr
Romantischer Advent im Tierheim:
Sonntag, 6. Dezember, 15 Uhr
30 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Anzeige
Echte Sterneküche: Zeiss-Gleitsichtbrillen
von Optik Rath in Miesbach & Rottach-Egern.
Ein Interview mit Augenoptikermeister Rainer Weik,
Inhaber von Optik Rath in Miesbach & Rottach-Egern.
und dem unglaublichen Glas-Portfolio das bestmögliche
Ergebnis für den Kunden „zusammenstellt“.
Man hört und liest viel über Gleitsichtbrillen. Die
einen sagen sie sind teuer, die anderen sagen, dass
man mit ihnen die Treppe hinunterfällt. Was stimmt?
Das hört sich ja fast wie bei einem Koch an,
der aus hervorragenden Zutaten ein Menü kreiert?
Rainer Weik (lacht): Wir hören jeden Tag die verschiedensten und unmöglichsten Dinge. Fakt ist, dass man
heute mit einer modernen und hochwertigen Gleitsichtbrille in der Regel überhaupt keine Probleme hat,
weder beim Blick in die Ferne, noch beim Lesen, noch beim
Treppensteigen. Beim Preis ist die Spanne aber riesig.
Von günstigen Importen aus Fernost bis Marken-Qualität,
made in Germany, ist nahezu jede Preislage möglich.
Worauf kommt es denn an, damit man mit einer
neuen Gleitsichtbrille optimalen Sehkomfort genießt?
Aus meiner Sicht kommt es im Wesentlichen auf drei Dinge
an: Zum einen ist da die Qualität der Brillengläser. Gerade
hier hat sich in den letzten 20 Jahren sehr viel getan. Die
Generation Gleitsichtgläser, die es heute gibt, haben mit
denen aus den 90er Jahren nicht mehr viel zu tun. Natürlich gilt das nur dann, wenn man moderne Gleitsichtgläser
wählt in der die Erfahrungen von 20 Jahren eingeflossen
sind. Bei günstigen Importen aus Fernost ist das in der
Regel nicht der Fall. Wir setzen daher konsequent auf echte
Marken-Qualität von Carl Zeiss. 100% made in Germany.
Das zweite ist die Messung der Sehstärke sowie aller notwendigen Parameter zur Fertigung der Gleitsichtbrille. Bei
modernen Gleitsichtgläsern sind das bis zu 20 verschiedene
Parameter, die exakt gemessen und berücksichtigt werden
müssen. Damit hierbei alles richtig gemacht wird, vertrauen wir nicht mehr nur auf den klassischen Filzstift und das
Lineal, mit dem man früher mehr oder weniger exakt z.B.
den Augenabstand gemessen hat. Wir setzen auch konsequent auf digitale Messtechnik von Carl Zeiss mit einer
Genauigkeit von 1/10 mm.
Und last but not least ist da der Augenoptiker, der aus all
diesen Daten, den individuellen Wünschen des Kunden
(lacht) Das ist tatsächlich so, nur wenn der Koch die
optimalen, frischen Zutaten hat und auch weiß, wie er das
Gemüse, das Fleisch und die Beilagen richtig kombiniert
und auf den Punkt gahrt, stimmt am Ende das Ergebnis
und es schmeckt dem Gast.
Schmeckt es denn Ihren Kunden?
Ich denke schon. Denn anders kann ich es mir nicht
erklären, dass wir trotz zunehmender Billig-Konkurrenz immer mehr Kunden gewinnen, die den Weg zu uns finden.
Sie sprechen für Viele etwas wichtiges an:
Was kostet eine gute Gleitsichtbrille?
Das kann man nicht so einfach beantworten. Fakt ist aber,
dass man einen Mercedes nicht zum Preis eines Fiat kaufen kann. Bei uns gibt es daher keine Gleitsichtbrille zum
absoluten Schnäppchenpreis von unter 100.- Euro, wie
sie teilweise bei Kollegen angeboten wird. Wir setzen mit
unserem Partner Zeiss auf den Entwicklungs- und Produktionsstandort Deutschland und damit auf höchste Qualität.
Nur so sind zufriedene Kunden garantiert. Übrigens gibt es
bei uns auch immer attraktive Angebote. Von Mondrabatten oder Scheinangeboten halten wir aber nichts.
Wie kommt man nun an eine gute Gleitsichtbrille?
Ganz einfach. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit unseren Zeiss-Sehexperten in Miesbach und Rottach-Egern.
Für die exakte Auswahl und Anpassung einer Gleitsichtbrille benötigen wir ca. 1 - 2 Stunden Zeit. Wir möchten uns für
jeden Kunden ausreichend Zeit und Ruhe nehmen, denn
eine Gleitsichtbrille gibt es bei Optik Rath nicht zwischen
„Tür und Angel“. Das Ergebnis soll nämlich schmecken.
Und zwar nicht dem Augenoptiker, sondern dem Kunden!
Vielen Dank!
Der Moment, in dem Ihr sehen von
nah bis fern zur Entspannung wird.
ZEISS Gleitsichtgläser
Staatlich geprüfter Augenoptiker
und Augenoptikermeister
Rathausstraße 3
83714 Miesbach
Telefon 0 80 25 / 15 78
[email protected]
Nördliche Hauptstraße 20
83700 Rottach-Egern
Telefon 0 80 22 / 51 01
www.optik-rath.de
Shopping
Ein Stück vom Tegernsee
Die Advents- und Weihnachtszeit im Tegernseer Tal ist eine besondere. So einzigartig
wie die Stimmung sind auch Geschenke, die hier entworfen und gefertigt werden. Ein
Streifzug durch die Geschäfte und über die Weihnachtsmärkte lohnt, findet unsere
Shopping-Expertin Katrin Pfeil. Ein Stück vom Tegernsee ist immer ein tolles Geschenk.
TEXT & PRODUKTION: KATRIN PFEIL / FOTOS: ANBIETER/HERSTELLER
EDELSTER WEIHNACHTSSCHMUCK
Die Kombination von schwarzem Onyx mit
warmem 18 kt Roségold ist schlichtweg faszinierend: gefasst im LOOPY-Armband Beluga, im MIKADO FLAMENCO-Armband und im HIPPIE GLAM-Ring
fällt die Wahl schwer. Uns begeistern alle drei Schmuckstücke. Ab 690 Euro bis 5.990 Euro.
TAMARA COMOLLI Boutique,
Seestraße 59, 83700 Rottach-Egern
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32 SEESEITEN WINTER 2015/2016
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Limitierte Geschenkesets von Gertraud Gruber Kosmetik
lassen das Herz pflegebewusster Damen und Herren höher
schlagen: Die Sets „menXO“, „Authentique“, „Symphonie“ erfreuen mit stimulierenden Wirkstoffen plus einer passenden
kleinen Präsentzugabe wie einem Touch-Pen für Smartphones oder Tablets, einem glitzernden Herz-Schlüsselanhänger
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32,50 Euro (UVP) in der Schönheitsfarm Gertraud Gruber in
Rottach-Egern sowie bundesweit in Gertraud Gruber Kosmetikinstituten. www.schoenheitsfarm-gruber.de
MEGATREND GANZ INDIVIDUELL
Weil man sich so schön reinkuscheln
kann, sind Capes, Ponchos und Schultertücher die Renner der Saison. Richtig
Klasse haben sie, wenn sie aus weicher,
wärmender Schurwolle gefertigt und mit
dem selbst ausgewählten Wunschmuster bedruckt sind. Wie die traumhaften
Kaschmirschals sind auch sie beidseitig
tragbar. Und die Druckmotive führen die
Namen der hiesigen Seen, Berge und Orte.
Ab 98 Euro. Handdruckerei Gistl, Gasse 16,
83703 Gmund am Tegernsee.
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Ob auf der Piste, der Loipe oder dem Eis:
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einfach Freude. Für den Winter mit witzigen Sprüchen und jahreszeitlich passenden
Motiven. Ab 19 Euro. Heimatschön, Ulrike
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und auf dem Rottacher Advent.
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TRACHTIGE BEANIES
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Tracht sind gestrickt und nicht gehäkelt
und trachtig interpretiert: aus 100
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 33
ROTER PLATZHIRSCH
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Die schönsten Augenblicke oder besten Ideen
festhalten: Das kann man stilvoll auf feinstem Gmund Papier. Diese Memory Books mit
Japanbindung und Leseband in den Farben
Blau, Pink, Silber und Braun eignen sich als
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Hirsch (anstatt eines rotnasigen
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Reiner Gerk ist stolz, dass er ihn ergattert hat:
den Plantation XO 20ème Anniversaire, in dem
sich die ältesten Reserve-Rumsorten des Hauses
Plantation Barbados zu einem märchenhaften
Blend verschmelzen. Die Brennmeister auf Château de Bonbonnet haben ausgesuchte, viele Jahre
in der Karibik gereifte Rumsorten behutsam vermählt und zwölf bis 18 Monate in kleinen Fässern
aus französischer Eiche veredelt. Dieses Double
Ageing ist es, das den Rum mit einer unvergleichlichen Harmonie und Samtigkeit am Gaumen vollendet. Zugegeben: nicht aus dem Tegernseer Tal,
aber trotzdem etwas Feines. Erhältlich für 49,50
Euro/0,7 l bei Rainer Gerk Geschenke – Spirituosen,
Lautererstraße 2, 83727 Schliersee.
34 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Ob bei der Auswahl an erlesenen Weinen und Tees, wo Genuss und guter Geschmack im
Vordergrund stehen, oder bei
den einzigartig gestalteten Wintergestecken, Adventskränzen
und Weihnachtsdekos: Die Liebe zum Detail und zu den Materialien sowie die Freude an der
Jahreszeit sind spürbar. Ab 25
Euro! Wein-Blüte, Groß-und Einzelhandel, Helmuth Gempel, Seestraße 3, 83700 Rottach-Egern,
www.wein-bluete.de
KUSCHELIGES AUF DIE OHREN
HIESIGER ADVENTSKALENDER
Die handgemachten Mützen-Unikate aus der Werkstatt
„Heiße Nadel“ werden nur aus den kuscheligsten Materialien wie Babyalpaka, Kaschmir oder weicher Merinowolle
gefertigt. Es gibt sie in fröhlichen, aber auch in gedeckteren Farben. Und mit Seelaub für bekennende Lokalpatrioten. Ab 49 Euro, www.heissenadel.net
Türchen öffnen und köstliche, in liebevoller Handarbeit
hergestellte Pralinenspezialitäten naschen: So kann man
das Warten auf das Christkind als Erwachsener genießen.
Der feine Adventskalender ist für 22,15 Euro bei der Schokoladenquelle Eybel sowie in deren Filialen oder online unter
www.trueffel.de zu haben. Schokoladenquelle, Moosrainerweg 2–6, 83666 Waakirchen. KÖSTLICHE PLATZERL
In der Vorweihnachtszeit offeriert der Hofladen des Saliterhofs neben dem bewährten Angebot an Kuchen, Brot, Marmeladen, Strudeln und anderen Köstlichkeiten raffinierte
hausgemachte Platzerl: Jedes Jahr backt Hauswirtschaftsmeisterin Sonja Liesch
60 bis 80 verschiedene Sorten. Ideal zum Verschenken oder um eigene Bestände
zu ergänzen. Ab 4,40 Euro pro 100 Gramm. Zu bekommen auf dem Schlossmarkt
Tegernsee oder beim Saliterhof, Bernloh 2, 83627 Warngau, www.saliterhof.de
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Passend zur Advents- und Weihnachtszeit gibt es
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Kleinen, die vielleicht sonst rechte Lauser sind.
Die T-Shirts sind aus 100 Prozent Biobaumwolle
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 35
Tradition
Vom Paradeisl bis zur
„Heiligen Nacht“
Es weihnachtet. Die sogenannte staade Zeit rauscht rasant und mit Getöse auf den Heiligen
Abend zu. Überall glitzert’s. Es scheppert aus Lautsprechern von Weihnachtsständen, wo sich
süßer Glühweinduft mit dem von Bratwürsten mischt. Übertrieben? Vielleicht. Dennoch stellt sich
die Frage nach dem Adventszauber der „guten alten Zeit“. Wo kam er her? Wo ist er hin?
TEXT: SONJA STILL / BILDER & ILLUSTRATIONEN: SEPP MOHR, DOLLAR PHOTO CLUB
LUDWIG THOMA UND SEINE „HEILIGE NACHT“
Nun ist sie fast hundert Jahre alt, die wohl bekannteste hiesige
Weihnachtsgeschichte. Im Kriegswinter 1915 begann Ludwig
Thoma damit, bis 1917 schrieb er an der „Heiligen Nacht“ in
seinem Haus auf der Tuften. In dem Versepos erzählt der gro-
36 SEESEITEN WINTER 2015/2016
ße Heimatdichter seine Version der Weihnachtslegende. Vom
erbaulichen, traditionellen Hirtenspiel geht er weg, verlegt
die Story ins bayerische Voralpenland. Josef und Maria, die
Hirten und Engel – sie stapfen durch den Schnee, über Berg
und Tal, durch ein verschneites Land mit Bergen und Almhütten, das eher den Tegernseer Bergen ähnelt als dem „echten“

„Im Wald is so staad,
Alle Weg san vawaht,
Alle Weg san vaschniebn,
Is koa Steigl net bliebn.“

Heiligen Land. Bertl Schultes, der bayerische Volksschauspieler, schreibt in seinen Erinnerungen, dass Thoma mit anderen bei starkem Schneefall auf der Jagd war, eisig kalt war
es wohl, als er die ersten Verse vor sich hinsagte: „Im Wald
is so staad, Alle Weg san vawaht, Alle Weg san vaschniebn,
Is koa Steigl net bliebn.“ Längst gelten die Gesänge der „Heiligen Nacht“ als Volksweisen und gehören zum weihnachtlichen
Repertoire vieler Volksmusik-Ensembles.
Nun mag man sich vorstellen, dass schon damals ein Medien­
hype um die Geschichte fegte. Doch mitnichten. Freilich lobten
beim Erscheinen einige Kritiker das Stück. Oskar Maria Graf,
sonst nicht als Bewunderer von Thoma bekannt, schreibt: „Es
mag mir vielleicht als Rührseligkeit ausgelegt werden, wenn ich
gestehe, dass ich die ‚Heilige Nacht‘ beim Lesen so empfinde,
als säße ich als Kind wieder in der warmen Stube und sähe all
das Göttliche dieser Legende so menschlich und geheimnisvoll,
als wär’s etwas, das jedem von uns geschehen könnte.“ Damit
bringt er auf den Punkt, was vielleicht viele Leser berührt. Literaturwissenschaftler sprechen davon, dass Thoma eine bis dahin erbauliche und im kirchlichen Kontext stehende Geschichte
säkularisierte – was, mit Verlaub, damals recht frech war. Später dann resakralisierte die Rezeptionsgeschichte die „Heilige
Nacht“. Das begann aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Es
gab vereinzelte Adventssingen im kleinen Kreis, die in München
durch Annette Thoma und den Kiem Pauli und in Salzburg durch
Tobi Reiser und Karl Waggerl prominent gemacht wurden. Das
Event selbst, das Adventssingen, ist ein Ausdruck der „Antimoderne“, eine Strömung der 1950er Jahre, die eine heile Welt
erzählen will. 1952 nahm Reiser einen Teil der „Heiligen Nacht“
in sein „Salzburger Adventssingen“ auf und stellte den literarischen Text als gleichberechtigtes Element zur bis dahin dominierenden Volksmusik. 1960 dann zogen die Adventsinger ins
Salzburger Festspielhaus – die bunten Gazetten berichteten, und
die Welt war um eine „echte und urständige Tradition“ reicher.
Erst seit den späten 1970er und frühen 1980er Jahren, im Zuge
einer, so erlauben wir es uns zu nennen, „Dirndelisierung von
Tradition“, glaubt jedes Kind, das Vorlesen von Weihnachtsgeschichten mit Musik sei schon immer „genau a so“ gewesen. Und
auch in diesem Glauben steckt bestimmt wieder ein Körnchen
Wahrheit ...
ADVENTSKRANZ
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann
drei, dann vier… jedes Kind kennt diesen Reim. Und genauso
selbstverständlich gehört der Adventskranz, der aus Tannenoder Fichtenzweigen gebunden wird, heute zur Vorweihnachtszeit. Die vier Kerzen, die drauf gesteckt werden, sind meist rot
und stehen für die vier Adventssonntage. Es scheint heute, als sei
der Adventskranz schon immer und sogar vor dem Tannenbaum
in die Weihnachtsstuben gekommen. Doch mitnichten! Erfunden
wurde der Adventskranz in einem Waisenhaus. Der Original-Adventskranz hatte 28 Kerzen und hing 1839 erstmals im Rauhen
Haus in Hamburg. Auf die Idee ist der evangelische Theologe
Johann Hinrich Wichern gekommen. Er wollte seinen Waisenkindern mit einem Kerzengebinde zeigen, wie lange sie sich noch bis
Weihnachten gedulden müssen. Auf ein Rad einer alten Kutsche
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 37
Faszination
Feuer...
befestigte er 28 Kerzen: 24 kleine rote und vier dicke
weiße. Seine Idee setzte sich durch – aber ganz langsam. Und es blieb auch vorläufig eine evangelische Idee.
Erst 1925 wurde in einer katholischen Kirche in Köln
ein Adventskranz aufgehängt. In München behaupten
die Quellen, war es gar 1937, in der Kirche St. Sylvester.
Die Katholiken reduzierten die 28 Kerzen übrigens auf
vier – es gab nur noch eine für jeden Sonntag.
PARADEISL
Üblich im Volksbrauchtum waren sogenannte Para­
deisl, es sind quasi die alpenländischen Vorläufer des
Adventskranzes. Das Paradeisl ist eine Apfelpyramide.
Ihren Grundriss bilden drei bunte Holzstöckchen, die
drei Äpfel – am besten rote Äpfel zwecks der Symbolik –
miteinander zu einem Dreieck verbinden. Der vierte Apfel wurde mit weiteren drei Steckerln darüber gesteckt.
Auf jedem Apfel kann eine Kerze angebracht werden.
In allen Äpfeln steckten wohlriechende Dinge: kleine
Tannenzweige, Nelken oder Nüsse.
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38 SEESEITEN WINTER 2015/2016
GEWÜRZE
Auch Gewürze haben ihre Bedeutung. Zum einen waren
Spezereien wie Anis, Zimt und Nelken, Muskat oder Vanille schon deshalb wichtig, weil es in früheren Zeiten
in den feuchten Häusern – ohne Dusche und Toilette,
dafür mit Misthaufen im Hof – einfach gestunken hat.
Diese Gewürze wurden, so behaupten Ethnobiologen,
wohl schon zu Vorzeiten ihres Wohlgeruchs wegen den
Göttern geopfert. Im Wesentlichen wird den Weihnachtsgewürzen aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Anis, auch als Brotsamen oder Römischer Fenchel
bekannt, wurde und wird in Ägypten und Indien mit
Tabak geraucht, im Jemen zur Potenzförderung auch
gekaut.
Weihnachtsgewürze wie Zimt und
Muskatnuss sind gesundheitlich nicht
ganz ungefährlich. Muskat hat einen
deutlich halluzinogenen Effekt. Schon die
Menge von einer halben frisch geriebenen Nuss
(rund 20 Gramm) kann Grundlage für einen spürbar
heftigen Rausch sein, der mehrere Tage anhält. Mehr
führt zur Vergiftungserscheinungen. Auch der in Zimt
enthaltene Aromastoff Cumarin, der für den charakteristischen Zimtgeschmack sorgt, ist umstritten: Er soll zur
Leberschädigung führen. Zumindest sollte man Zimtsterne deshalb in Maßen und nicht in Massen konsumieren.
Vanille ist ein bekannter, ganz legaler Stimmungsaufheller. Der Geruch von Vanille sorgt für die Ausschüttung
von Glückshormonen, stärkt die Nerven und beruhigt
allgemein. Außerdem ähnelt der Geruch von Vanille den
menschlichen Sexuallockstoffen, weshalb Vanille eine
aphrodisierende Wirkung zugeschrieben wird.
CHRISTBAUM
Das Farbspiel von Rot und Grün gehört seit langem zu
Weihnachten. Bereits im Mittelalter schmückte man
Häuser und Kirche von Advent bis Lichtmess mit grünen
Zweigen und immergrünen Girlanden, bevor der Tannenbaum Einzug in die gute Stube hielt. Grüne Zweige
und Pflanzen gelten als Symbol für neues Leben; und
für Christen symbolisieren sie das Leben, das wir durch
Christi Geburt erhalten. Kerzenschein brachte zusätzliches Licht in der sonst so düsteren Winterzeit. Ursprünglicher Christbaumschmuck waren Äpfel, als Symbol für
Adam und Eva, Lebkuchen für ein langes Leben und Rosen aus Seidenpapier, die den Christbaum „erblühen“
ließen. Der Christbaum selbst hat seinen Ursprung in
mittelalterlichen Krippenspielen in der Kirche. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird er in Straßburg Mode.
Auch er ist sehr bald in evangelischen Familien weihnachtliches Sinnbild „rechtgläubiger“ Protestanten und
war zunächst konfessionelles Gegensymbol zur katholischen Weihnachtskrippe.
ADVENTSKALENDER
Der Adventskalender ist neben dem Adventskranz der
zweite Brauch, bei dem man die Zeit bis zum Heiligen
Abend zählt. Denkbar simpel waren früher die Formen
des Kalenders: In manchen Familien wurden 24 Kreidestriche an die Tür gemalt, und jeden Tag durfte ein
Kind einen Strich wegwischen, andere Familien hängten
täglich ein neues Bild an die Wand oder brannten eine
Kerze bis zu einer bestimmten Markierung ab. Den ersten
gedruckten Adventskalender gab es 1902 in Hamburg,
von 1908 an wurden auch in München welche gedruckt
und verkauft. Dass jedes Kind einen eigenen Kalender
für sich hat, wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg
Tradition; die Schokoladenfüllung ist eine Erfindung
aus den 1950er Jahren.
KINDLEINWIEGEN
Ein wichtiger Weihnachtsbrauch war bis zur Säkularisierung das Kindleinwiegen: In den Kirchen versammelten sich zu Weihnachten die Kinder um eine Wiege,
schaukelten darin eine Jesusfigur aus Wachs oder Holz,
tanzten um die Wiege und sangen dazu Weihnachts- und
Wiegenlieder. Später zogen die Wiegen auch in die Bürgerhäuser ein. Heute ist der Brauch nur noch in alten
Liedern nachzuvollziehen.
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 39
Tradition
Auf den Spuren von Ludwig Erhard
Er war der Bundeskanzler nach Konrad Adenauer. Er war der Mann, der den Deutschen das
Wirtschaftswunder brachte. Von 1949 bis 1977 saß er im Deutschen Bundestag und prägte
maßgeblich das politische Geschehen der Bundesrepublik. Ludwig Erhard war aber auch
Gmunder: Er lebte 13 Jahre im Neben- und zehn Jahre im Hauptwohnsitz am Tegernsee.
TEXT: SONJA STILL / FOTOS: ELISABETH LEUTHEUSSER-VON QUISTORP, THOMAS PLETTENBERG, ULF HUBER, ARCHIV HANS SOLLACHER
Der Wirtschaftsprofessor aus Fürth, Jahrgang 1897, war der
Kopf hinter dem Wirtschaftswunder. Und darüber hinaus? An
was erinnert man sich im Tal, wenn man heute an Ludwig Erhard denkt? Vielleicht an das Begräbnis 1977 am Gmunder Bergfriedhof. Es war ein Staatsakt. Im Bericht von Dr. Michael Heim,
damals Tageszeitungs-Redakteur, heißt es: „Ludwig Erhard ist
in der Schlosskirche von Tegernsee aufgebahrt. Unter der Versammlung der Heiligen des Malers Hans Asam, über dem Sarg
mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepu­blik
Deutschland und den Wachoffizieren der Luftwaffe, des Heeres
und der Marine, löst sich der Barockhimmel in der Kuppel im
Licht der Verklärung auf ... Tausende waren an diesem Tag gekommen ... die Kränze bedecken die Wiese. Neben der Schleife
‚Die italienische Regierung‘ das Gebinde des VdK-Ortsverbandes
Dürnbach/Gmund, Hertha BSC hat einen Kranz geschickt, Grete
Schickedanz und die République Française.“
Erhards selbstkritische Haltung: Er habe durch die Soziale
Marktwirtschaft vor allem die Basis für unsere Freiheit schaffen
wollen, doch dann mit ansehen müssen, dass die Entwicklung
eine Wende nahm. Nämlich die, dass Wohlstand zum Wohlleben
wurde und dieses Wohlleben als alleinige Sinnerfüllung angesehen werde.
Von 1963 bis 66 war Ludwig Erhard Bundeskanzler. Zuvor hatte
er 14 Jahre lang als Bundeswirtschaftsminister die junge Republik geprägt, er gilt als Vater des „Deutschen Wirtschaftswunders“.
Seine Theorien zur Sozialen Marktwirtschaft bestimmten maßgeblich das Wirtschaftssystem in Deutschland. Das Schlagwort
„Wohlstand für alle“ wurde zum Slogan eines prosperierenden
Landes. Aber bereits bei Erhards Begräbnis zitiert der evangelische Bischof Hermann Kunst aus einem persönlichen Gespräch
Doch Ludwig Erhard selbst? Wie kam er hierher? Viele Jahre erholten sich die Erhards regelmäßig am Tegernsee. „Die Familie seiner
Frau Luise hatte in Holz ein Ferienhäusl“, erinnert sich Elisabeth
Leutheusser-von Quistorp. Sie war als junge Frau in den Kanzlerhaushalt gekommen und diente dort als Hausdame. „Aber die
Familie hat mich mehr als Haustochter denn als Angestellte behandelt“, sagt sie, und ihre Augen glänzen, wenn sie von der damaligen Zeit erzählt. Zwar blieb sie auch im Kanzleramt beschäftigt, als
40 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Experten aus Wissenschaft und Politik verlieren sich heute in
Theorien, Thesen und Antithesen zur Sozialen Marktwirtschaft.
In der Forschung wird Erhards Theorie gelobt, allein wie diese
in einen Masterplan für die globalisierte Welt übersetzt werden
kann, bleibt offen. Konsens scheint es nicht zu geben. Es ist ein
weites Feld, das beim ersten Ludwig-Erhard-Gipfel (siehe Kasten
Seite 42) am Tegernsee beackert werden mag. Die Konferenz holt
den Namen „Ludwig Erhard“ im Januar 2016 wieder prominent
ins Tegernseer Tal.
die Nachfolger einzogen, doch ihrem ersten Chef hält sie bis heute
die Treue, schwärmt von ihm. Erhard war später sogar ihr Trauzeuge. Stolz zeigt sie die Unterschrift auf einer Kopie der Heiratsurkunde. „Sehr umgänglich“, schildert sie den ehemaligen Kanzler.
Ein feinsinniger Mann, der sich mit seiner Frau Luise wirklich für
die Kunst und Kultur der Zeit interessierte – nicht nur im Auftrag
seiner offiziellen Funktion. Dass er von Sep Ruf, dem Architekten
der Moderne, sein Haus am Ackerberg von Gmund erstand, war
eine Mischung aus Zufall und Sympathie für das Design. „Erhard
wollte ein eigenes Haus am See haben. Er musste sich innerhalb
Ludwig Erhard und die Frauen an seiner
Seite: im Kanzleramt mit Hausdame Elisabeth
Leutheusser-von Quistrop (links und rechts
oben) und in Gmund am Ackerberg mit Gattin
und Hausherrin Luise (rechts).
SEESEITEN WINTER 2015/2016 41
LUDWIG-ERHARD-GIPFEL
„Wirtschaft trifft Politik trifft Medien“ – zum ersten Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee (8.1.2016 im Seeforum
in Rottach-Egern) sind Vertreter der Eliten aller drei Bereiche geladen. Es ist ein Jahresauftakt für Entscheider,
die mit Impulsvorträgen und Podien zu brennend-aktuellen Themen (etwa „Freiheit und Marktwirtschaft“,
„Infrastruktur und Digitalisierung“ und „Globale Wirtschaftstrends und die Finanzmärkte“) Denkansätze und
neue Lösungswege finden wollen. Bundesminister und
Staatsminister haben ihr Kommen zugesagt. Zudem werden Vertreter aus Vorständen, Aufsichtsräten und anderen wirtschaftlichen Gremien zur Diskussion erwartet.
Veranstalter ist die WEIMER MEDIA GROUP, Tegernsee.
Der Verlag, der sich auf anspruchsvollen Wirtschafts- und
Finanzjournalismus spezialisiert hat, hält für Bürger des
Tegernseer Tals ein Kontingent an Plätzen zu reduzierter
Tagungspauschale vor. Diese beträgt statt 298 Euro nur
149 Euro. Tickets sind über die Veranstaltungswebsite
zu erhalten. www.ludwig-erhard-gipfel.de
Elisabeth Leutheusser-von Quistorp war Hausdame im
Kanzleramt: in der Ära Erhard aber auch noch unter den
Nachfolgern. Gerne erinnert sie sich an ihren ersten Chef,
seine Familie und die Zeiten in Gmund.
der Familie absprechen, wann wer nach Holz durfte; das war bisweilen sehr mühsam. Da erfuhr er von den drei Häusern, die Ruf
am Ackerberg baute. Und der verkaufte ihm eines mit der Auflage,
dass der Bau so bleiben muss.“ 1954 war das.
Raucher. Allenthalben ist er mit einer dicken Zigarre abgebildet.
„Da wird behauptet, er habe 20 Zigarren am Tag geraucht. So ein
Unsinn! Zwei waren es – und die Stumpen haben wir gesammelt
und aus den Resten Pfeifentabak gemacht.“
„In allem war Luise Erhard ihrem Mann die nächste Ratgeberin“,
erinnert sich Elisabeth Leutheusser-von Quistorp. Luise Erhard
war selbst Volkswirtin und eine scharfsinnige Beraterin, die erste
Kanzlergattin der Republik. „Sie war völlig entsetzt, als sie mal in
einem Artikel nur als Hausmütterchen beschrieben wurde“, erzählt Elisabeth Leutheusser-von Quistorp amüsiert. „Wissen Sie,
es sind so viele, die behaupten, sie kannten Erhard gut! Dabei zeigen sie nur eine rege Phantasie.“ Als Beispiel nennt sie die Legenden um seine Rauchgewohnheiten. Freilich war Erhard starker
Im Tegernseer Tal war Ludwig Erhard durchaus auch im öffentlichen Leben eingebunden. Ob das Tegernseer Hallenbad oder das
Olaf Gulbransson Museum – er eröffnete es persönlich. Volksnah,
wie er war, kaufte er selbst ein, wenn er Bekannte zu seinem
Pichelsteiner Eintopf eingeladen hatte. In Finsterwald saß er
gern im „Feichtner Hof“. Nach dem Rücktritt Erhards als Kanzler
verlegte die Familie Anfang 1967 ihren Lebensmittelpunkt ganz
nach Gmund. Von hier aus ging Ludwig Erhard bis zuletzt seiner
politischen Arbeit im Bundestag nach. Er starb am 5. Mai 1977.
Wildspezialitäten
42 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Wirkliche Wintergärten
Die Pflanzen im Tegernseer Tal müssen Schneedruck und zweistellige Minusgrade aushalten.
Frostsicher gemacht, mutieren die Gärten oft zur daxenbedeckten Ödnis. Immergrünes
und leuchtende Beeren haben zwar schon wegen der Adventsdeko einen Stammplatz.
Doch immer mehr Gartler öffnen sich auch für die Schönheit des Vergänglichen.
TEXT: ANITA WESTPHAL-DEMMELHUBER / FOTO: SHUTTERSTOCK
Der Gartenbauverein Gmund-Dürnbach beispielsweise hat sich
schon im Herbst die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und
Landespflege zum Thema „Winterliche Gärten“ eingeladen. Eva
Bichler-Öttl hält ein überzeugendes Plädoyer dafür, nicht spätestens zu Allerheiligen alles „abzuräumen“ und den Kreislauf
der Natur auszublenden: „Manchmal kommt es mir so vor, als
ob man damit auch die Gedanken an die eigene Vergänglichkeit
wegschiebt.“ Das „Stehen lassen“ hat neben dem philosophischen
auch einen ökologischen Aspekt. In vertrockneten Stängeln und
Gräsern überwintern Insekten und Kleintiere. Samen und Beeren
sind Nahrung für Vögel und kleine Säugetiere.
rät die Landschaftsarchitektin. Nach ihrer Überzeugung „darf
alles stehen bleiben, solange es gut ausschaut.“ Da fremdeln
meist die älteren Gartler, weil es an ihrer Vorstellung von Ästhetik kratzt. Aber diese ist insgesamt im Wandel. So kann
man ohne schlechtes Gewissen verschneite Samenstände von
Sonnenhut oder Fetter Henne wie abstrakte Etageren im glitzernden Weiß genießen. Gräserhorste, gerade wenn sie zum
Schutz vor Schneelasten zusammengebunden sind, setzen neue
Akzente. Und wenn der Winter doch sehr heftig einbricht, plädiert Bichler-Öttl für Gelassenheit: „Ein halber Meter Schnee
macht aus jedem unaufgeräumten Staudenbeet eine hübsche,
weiße Hügellandschaft.“
DER CHARME DES VERBLÜHENS
Auch wenn Braunes und Vertrocknetes manchmal den Sehgewohnheiten widersprechen, haben natürliche Verfallserscheinungen ihren Charme. Wer zu früh zur Schere greift, bringt
sich beispielsweise bei Rispen- und Ballhortensien „um das
Schauspiel, wie die Blütenstände nach und nach filigran und
durchsichtig werden“. Bodendecker-Rosen blühen oft noch bis
in den Dezember, und die fluffigen Fruchtstände der Herbst­
anemonen sind eine Augenweide. „Wenn der Schnee einen
Zweig abdrückt, kann man immer noch zur Schere greifen“,
ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY: „UM KLAR ZU SEHEN, REICHT
OFT EIN WECHSEL DER BLICKRICHTUNG.“
Die kalte Jahreszeit eröffnet generell neue Ansichten – auf unbelaubte Bäume und ihren spezifischen Wuchs oder auf Rindenstrukturen. Die „Hardware“ im Garten – Pflasterung, Stühle,
Tische oder Tröge – erscheint ungewohnt präsent. Angesichts
der langen Nächte gewinnt die Lichtgestaltung an Bedeutung.
Laternen mit anheimelnd flackernden Kerzen sind in jedem Fall
eine geschmackvolle Winter- und Weihnachtsbeleuchtung.
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 43
Kultur
Wie Sepp Mohr den Blick
aufs Tal prägte
Wer sich im Tegernseer Tal mit dem Thema Kultur beschäftigt, begegnet diesem
Namen regelmäßig und in ganz verschiedenen Kontexten: Sepp Mohr. Er war Künstler,
Sagensammler und -erzähler, Sänger und Studienprofessor am Gymnasium Tegernsee. Als
solcher prägte und prägt er nicht nur das Tegernseer Tal, sondern auch den Blick darauf.
AUTORIN: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG, ARCHIV KNEVELS
Auch Jahrzehnte nach seinem Tod ist Sepp Mohr präsent: im
Winter, weil er als begnadeter Holzschnittkünstler allein über
20 Motive für Weihnachts- und Neujahrsgrüße gefertigt hat,
die bis heute von den Kunstfreunden im Tegernseer Tal gerne
verschickt werden. Im Sommer, weil man dann im Tal immer
wieder auf Motive und Stimmungen stößt, die Mohr in seinen
luftig leichten Aquarellen so treffend festgehalten hat. Zuletzt
bei der Tegernseer Kunstausstellung, welche von Eva Knevels,
einer Tochter von Sepp Mohr, organisiert und kuratiert wurde. Gemeinsam mit ihrer Schwester verwaltet Eva Knevels den
Nachlass ihres Vaters, der 1981 fast 82-jährig verstarb. Sie sorgt
auch dafür, dass man hinter seiner Kunst die Persönlichkeit
„Sepp Mohr“ nicht vergisst.
Sepp Mohr kann man ohne weiteres als bayerischen Charakterkopf bezeichnen: 1899 in Exing in Niederbayern geboren, kommt
er aus familiären Gründen mit zwei Jahren zu seiner Tante Karoline „Lina“ Aufinger. Die war Volksschullehrerin zu Tegernsee, so
dass der kleine Josef im Schulhaus großgezogen wird. Er besucht
mehrere Internate, bis er deutlich machen kann, dass er keinesfalls Ordensgeistlicher werden will, und schließlich in Rosenheim
44 SEESEITEN WINTER 2015/2016
am humanistischen Gymnasium landet, wo Geschichte ganz groß
geschrieben wird. Gleich nach dem Notabitur 1917 wird er „hergeschliffen“ und eingezogen. Im Ersten Weltkrieg kämpft er als Infanterist am Maschinengewehr 08/15 an der französischen Front,
unter anderem in Sedan (Anm. der Redaktion: Jeder, der Erich
Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ gelesen hat, kann erahnen, was das bedeutet!). Wer weiß, ob Sepp Mohr nicht auf dem
Schlachtfeld geblieben wäre, wäre er nicht an der Ruhr erkrankt
und hätte so nach München zurückkehren können. Nach seiner
Entlassung besucht Sepp Mohr das Lehrerseminar in Freising –
er will Volksschullehrer werden. Als Schulamtsbewerber lebt er
mehr schlecht als recht, indem er alle vier bis sechs Wochen an
verschiedenen Volksschulen in halb Oberbayern eingesetzt wird.
Immerhin lernt Mohr, dessen Vita von einer beeindruckenden
Resilienz gekennzeichnet ist, das Oberland (inklusive seiner Geschichten) auf diese Weise bestens kennen und lieben. Schon damals gestaltet er seinen Unterricht lebendig und spannend, indem
er oberbayerische Sagen wie die des „Kaibiplärrers“ oder die vom
„Schatz im Leeberg“ erzählt und parallel dazu an der Tafel illustriert. „Die Schultafel entwickelt sich zum Schulkino“, beschrieb
es einst ein Kollege im Magazin „Tegernseer Tal“ (Nr. 83).
Sepp Mohrs künstlerischer Blick auf das
Tegernseer Tal von einst prägt den unsrigen
heute. Berühmt sind seine Holzstiche. In
ihnen hielt er das Tal, dessen Geschichte und
Geschichten und dessen Bräuche fest.
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1926 beantragt Mohr seine Entlassung, um an der
Technischen Hochschule und an der Akademie der Bildenden Künste in München zu studieren. Sein Ziel: das
höhere Lehramt für Kunsterziehung. Zehn Jahre später
unterrichtet er an der Hochschule für Lehrerbildung in
München-Pasing; mit kriegsbedingten Unterbrechungen
bleibt er dort bis 1945. Nach dem Zweiten Weltkrieg
zieht es ihn vehement zurück an den Tegernsee, wo er
am neu gegründeten Gymnasium (das zuerst noch im
Sengerschloss untergebracht ist, dem heutigen Hotel
„Das Tegernsee“) als Studienprofessor für Kunsterziehung wirkt. Schüler wie der Denkmalpfleger und Orgel­
experte Sixtus Lampl und die Künstler Hans Reiser aus
Reichersbeuern und Klaus Altmann aus Rottach-Egern
erinnern sich gerne an ihn. Er machte sie über die Kunstgeschichte hinaus mit dem Kulturgut des Oberlands
vertraut. Unterrichtet wurde nicht nur im Zeichensaal,
sondern auch nebenan in der Kirche St. Quirinus, in den
Werkstätten der Handwerker oder am See; dazu erzählte
Mohr Sagen wie jene vom „Rockadirndl“ und der „Durlhexe von Gmund“. Zeit seines Lebens hat Mohr solche
Erzählungen und Überlieferungen gesammelt und illustriert; nach seinem Tod veröffentlichte seine Witwe
Hildegard sie als Büchlein „Tegernseer Sagen“. Maler
Klaus Altmann, dessen Aquarellen man den Mohr’schen
Einfluss in ihrem leichten, hellen, sonnigen Duktus und
in der Motivwahl ansieht, verehrt seinen ehemaligen
Lehrer noch heute; vor allem, „weil er es schaffte, Kunst
und Musik so kongenial zu verbinden“. Sepp Mohr sei
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 45
Das Werk Sepp Mohrs ist von größter Vielfalt.
Neben den bekannten Holzstichen schuf er
anrührende Aquarelle oder auch Wandgemälde,
wie hier in der Eingangshalle des Gymnasiums
Tegernsee. Seine Tochter Eva Knevels sorgt dafür, dass Sepp Mohr nicht in Vergessenheit gerät.
die Verbindung und der Kontakt zu den legendären Innviertler
Sängern gewesen. „Bis nach Österreich war mein Vater als Sänger unterwegs“, erinnert sich auch Eva Knevels. Auch, dass dies
mit Carl Vögele und im Umfeld des Kiem Pauli geschah und dass
Mohrs Alperer-Jodler, mit den Schülern gesungen, legendär gewesen sei.
Weitaus bekannter ist Mohr aber als Holzschneider: ein Könner
jener uralten Technik, die schon Albrecht Dürer verwendete und
die keinen auch nur ach so kleinen Fehler erlaubt. Während die
Aquarelle alle vor Ort im Freien entstanden, fertigte Mohr die
Holzschnitte – am liebsten auf Stirnholz vom Birnbaum – zu Hause an. „Geduldig, besonnen und sorgfältig – so wie er auch war
– hat er gearbeitet“, berichtet Eva Knevels. Stundenlang habe er
mit Stichel und Lupe die verschiedenen Motive in das Holz geschnitten, habe sein Werkzeug immer wieder geschliffen und sich
in das Werk versenkt, das durch das spiegelverkehrte Arbeiten
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eine große Denkleistung erforderte. Rund 200 Holzschnitte sind
so entstanden: fünf auf 2,5 Zentimeter kleine, aber auch größere
im DIN-A4-Format. Sie zeigen figürliche Motive aus dem Bereich
Brauchtum, die besagten Sagengestalten, historische Ereignisse
wie den „Letzten Bär“ und den „Letzten Wolf“ am Tegernsee,
historische Ansichten des Klosters, von Kirchen und Kapellen,
aber auch Landschaften wie den weltberühmten Malerwinkel in
Egern. „Mein Vater, der sich zusammen mit Gulbransson, Beck
und Witschel für das Gedeihen der Tegernseer Kunstausstellung
eingesetzt hat, hat etwas vom Tal sichtbar gemacht, was vorher
so und in dieser Art noch nicht gezeigt wurde“, betont Eva Knevels, die selbst als Kunstlehrerin in der Nähe von München tätig
war. Heute seien die Werke von Sepp Mohr, zu denen auch das
Fresko des „Walther von der Vogelweide“ im Tegernseer Gymnasium gehört, nicht nur künstlerisch, sondern auch entwicklungsgeschichtlich interessant: als Bezugsgrößen, wenn wir den Blick
auf das Tal und seine Entwicklung richten.
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Kultur
Mit Kreisen zu neuen Ufern
Er gilt als der Tegernsee-Fotograf schlechthin. Über mehrere Jahre ergründete
Chris Tille in seiner Fotokunst den Tegernsee, seine Oberflächenstrukturen,
seine Spiegelungen und Reflexe, seinen Grund. In seinen neuen Arbeiten
macht sich Tille den See zu eigen und zu einem Kunstmittel. Weil er damit
international riesigen Erfolg hat, trägt er den See in die Welt hinaus.
AUTORIN: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: MAGDALENA TILLE, CHRIS TILLE
Der Tegernsee hat Chris Tille seit Jahren in seinen Bann gezogen.
Durch ihn und mit ihm hat sich Tille erst vom Fotografen zum
Fotokünstler und nun auch zum Künstler von internationalem
Renommee entwickelt: Der heute 44-Jährige erfasste mit seinen stimmungsgeladenen Landschaftsaufnahmen das Wesen
des Sees, entdeckte ihn mit dem Zyklus „Oberflächenstrukturen“ als Projektionsfläche meditativen Charakters, ergründete
das Universum durch die „Sternenbilder“ im Zyklus „Aqua as­
tra“ und erlebte ihn als Schöpfer abstrakter Kunst mit „Bewegten
Reflexen“ im Zyklus „Aqua Motum“. Mit seinen „Klangbildern“
begann der Fotokünstler in den Ausdruck einzugreifen, indem er
künstlich (und gleichsam künstlerisch) eine weitere Dimension
integrierte. Tille nahm zeitgleich zur Fotografie die unmittelbaren Geräusche der Umgebung auf, also alles, was den optischen Eindruck in just diesem Moment akustisch ergänzte, und
veränderte damit das Bild am Computer durch einen speziellen
Filter. Der Rhythmus der Amplituden, die so einen einzigartigen
Moment wiedergeben, muten grafisch, wie ein Sonogramm an.
Seit diesem „Herzschlag des Augenblicks“ bildet Chris Tille den
See nicht mehr nur fotografisch und künstlerisch ab. Sondern er
greift kreativ in den Ausdruck ein. Der See wird zum Kunstmittel,
wie Farben beim Maler oder Klänge beim Komponisten.
Beim neuen Zyklus „Wasserkreislauf“ nimmt der Künstler gezielt Ausschnitte aus den Oberflächenstrukturen und Reflexen,
vervielfältigt sie und setzt sie zu Kreisbildern zusammen. Wie
gigantische, in sich bewegte Kaleidoskop-Bilder wirken diese
neuen Arbeiten, die durch das besondere Metallic-Papier, auf
das sie gedruckt sind, einen silbrigen Glanz haben. Oder einen
goldenen, wenn sie sich aus den Spiegelungen der Tegernseer
Bootshäuser zusammensetzen. Chris Tille ist selbst noch völlig
gebannt von der unglaublich starken Wirkung der VervielfältiSEESEITEN WINTER 2015/2016 47
Und immer wieder der Tegernsee. Er
inspiriert Chris Tille zu stimmungsdichten
Landschaftsaufnahmen wie zu abstrakten
Reflexionen. Beides kommt international
extrem gut an.
gung und zentrierten Anordnung. Im Fokus hat er dabei das Rad
des Lebens, den magischen Kreis aus Werden und Vergehen, die
Essenz oder auch – wenn man so will – den Kreislauf des Lebens.
Damit ist Chris Tille jetzt zu neuen Ufern aufgebrochen: Er hat
vor allem, aber nicht nur den Tegernsee im Gepäck. Den Kreislauf
stellt er auch aus Eindrücken eruptierender Vulkane zusammen,
die er auf Hawaii fotografierte: „Neben Wasser verbindet man
keinen anderen Stoff so sehr mit dem Anfang und dem Ende,
dem Entstehen und dem Vergehen wie flüssiges, fließendes
Magma. Feuer und Wasser sind die ursprünglichsten Kräfte. Sie
beschreiben weder einen Beginn noch ein Ende, sondern beides
oder auch alles.“ Sie seien die Stoffe, aus denen der Kreislauf des
Lebens gewebt ist. „Zu der Idee des Ursprünglichen, Keimzelligen
passen auch die Kreisläufe der Blätter- und Blütenstrukturen“,
sagt Chris Tille mit Blick auf die Baum- und Blatt-Kaleidoskope.
48 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Diese „zen-trischen“ Werke kommen in Asien extrem gut an:
Zwischen April und Juni 2016 werden die Arbeiten deshalb in
Ausstellungen im „Park Lane Hotel“ in Hongkong, in der Galerie
Junger in Shanghai und im „The Portman Ritz-Carlton Shanghai“
zu sehen sein.
Über diese internationale Resonanz und den entsprechenden
Schub für seine Arbeiten auf dem Kunstmarkt freut sich Chris Tille
sehr. „Andererseits“, räumt er ein, „reagieren Freunde und Sammler meiner Landschaftsfotografien und Tegernsee-Landschaften
verhalten auf die Kreisbilder. Es ist ihnen oft zu viel Manipulation
am Bild. Das ist wie bei Gemälden: Die einen mögen gegenständliche, die anderen abstrakte Kunst.“ Kein anderer Zyklus würde so
polarisieren wie die Kreisbilder. Aber just dieser Diskurs um seine
Arbeiten scheint die Tille-Kunst nur weiter voranzubringen, denn
die Preise für alle seine Werke haben sich in den vergangenen
Monaten beinahe verdoppelt. Und das sollte wiederum die „alten“
Sammler und die Fans der Tegernsee-Landschaften freuen. Ein
Ende dieser dynamischen Entwicklung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: In München gibt es ab November gleich zwei Ausstellungen mit Tilles Fotoarbeiten: einmal ab 17.11.2015 in den Räumen
der Kanzlei SNP Schlawien im Officium an den Pinakotheken (Türkenstraße 16, 80333 München) und einmal ab 26.11.2015 in der
Galerie der Moderne/Stefan Vogdt (Kurfürstenstraße 5, 80799
München). Durch diese wird der Diskurs über seine Arbeiten weiter befeuert, was sich wiederum auf den Marktwert der Preise
auswirkt. Nach den insgesamt fünf Leistungsschauen werden sich
die Preise vermutlich verdreifacht haben. Durch sie macht Chris
Tille nicht nur den Schritt zum internationalen Künstler, er trägt
auch den Tegernsee nach draußen in die Welt.
Weitere Infos: www.chris-tille.com
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Kultur
Glückliche Versehen
Er ist der berühmteste Landrat Bayerns: Seit acht Jahren spielt Schauspieler Werner Rom aus Gmund
den Lorenz Schattenhofer in „Dahoam is Dahoam“. Die Rolle seines Lebens, die er selbst mitentwickeln
darf. Ihr voran gingen etwa 100 Film- und unzählige Theaterrollen. Und es ist noch lang noch nicht
Schluss, wenn Rom im Dezember sein 50. Bühnenjubiläum und im Januar seinen 70. Geburtstag feiert.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Einige hundert Bühnen- und Szenenbilder zeugen in Werner
Roms Zuhause von einem langen, spannenden, vielfältigen und
erfolgreichen Arbeitsleben. Werner Rom beim „Komödienstadl“,
in der „Löwengrube“, im „Schafkopfrennen“, in „Einmal Leben“
und der „Lindenstraße“, im „Tatort“, im „Bullen von Tölz“, bei
„SOKO“ und im „Polizeiruf 110“, im „Café Meineid“, den „Weißblauen Geschichten“ und natürlich in der täglichen BR-Serie
„Dahoam is Dahoam“, als Alter oder ganz Junger, als jugendlicher komischer Liebhaber oder als Charakterdarsteller und ganz
oft als Bürgermeister. Beeindruckend. So auch die drei wuchtigen Ordner, die gefüllt sind mit weiteren Fotos, Berichten und
Kritiken. Sogar ein Gagenzettel ist dabei, der belegt, dass Werner
Rom 1965 für sein Engagement netto 460 D-Mark erhielt – für
einen Monat, wohlgemerkt.
Klein hat er angefangen: Als Schulbub in Lenggries, wo er in der
Jugendtheatergruppe der katholischen Kirche spielte und diese
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Gruppe auch alsbald leitete. „Bei mir war früh der Wunsch da,
Volksschauspieler zu werden“, sagt Werner Rom. Aber zuvor musste er eine Lehre als Werkzeugmacher absolvieren. Und dann stand
er im Dezember 1965 als Eleve tatsächlich auf einer Profibühne,
die der Siegfried-Lindner-Bühne in Gmund. Das sei eher ein Versehen gewesen, wenngleich schicksalhaft. Denn beworben hatte
sich Werner Rom für das Tegernseer Volkstheater. Sein Brief aber
landete im Briefkasten der Lindner-Bühne, der direkt neben dem
der Tegernseer hing. Dort lernte der Jungschauspieler nicht nur
das kleine Einmaleins der Theaterkunst, sondern auch die Tochter
von Siegfried und Marianne Lindner kennen, seine spätere Frau.
In der Folge spielte Rom auch an der Ludwig-Thoma-Bühne in
Rottach-Egern, beim Tegernseer und am Chiemgauer Volkstheater, am Kellertheater rechts der Isar, am Theater der Jugend
der Kammerspiele, am Stadttheater Ingolstadt. „Beim Tegernseer
Volkstheater hatten wir damals noch zwei Vorstellungen pro Wo-
Speckhütte mit Speck und Spirituosenverkauf!

„Die Sprache, das bin ich. Ich habe mich
entschieden, für meine Sprache zu spielen:
ein originales oder gewähltes Bairisch. Und:
Ich bin ein Menschendarsteller und spiele
die Menschen, die ich kenne und erlebe.“
WERNER ROM

che im Stammhaus, dem Ludwig-Thoma-Saal. Obendrein waren
wir mehrere Wochen im Jahr auf Tournee von Norddeutschland
bis Südtirol, vom Schwarzwald bis in den Bayerischen Wald,
sogar bis nach Wien“, erinnert sich Rom. „Pro Jahr hatte ich
durchschnittlich 280 bis 310 Vorstellungen in einem rollierenden
Spielplan und mit bis zu fünf, sechs verschiedenen Stücken.“ Das
habe großen Spaß gemacht, habe spielerisch gefordert, sei aber
auch sehr anstrengend gewesen. Die Schauspieler haben damals
üblicherweise auch den Bühnen-Auf- und -Abbau übernommen
und sogar plakatiert. Darüber hinaus ist Werner Rom auf Permission gegangen, hat also auch Tourneen zusammengestellt,
die Säle gebucht, die Verträge ausgearbeitet und hat sich um die
Unterkunft für die Truppe gekümmert. Rom war damals mehr
Theatermacher, denn nur Schauspieler.
„Mein Traum war es, mit all den hervorragenden Schauspielern
und Regisseuren, die es im Tegernseer Tal und im ganzen LandSEESEITEN WINTER 2015/2016 51
Gagenzettel, Programmhefte und Zeitungsausschnitte (wie
der, als der damalige Staatssekretär Edmund Stoiber die
TV-Serie Schafkopfrennen als „Saustall“ bezeichnete) künden von einem spannenden, abwechslungsreichen Schauspielerleben. Die Rolle als Landrat Schattenhofer in Dahoam is
Dahoam beschert Rom ein hohes Maß an Unabhängigkeit.
kreis Miesbach gab, ein Landkreistheater aufzuziehen: Alle hiesigen Profi-, Amateur- und Laienschauspieler auf eine gemeinsame
Bühne zu bringen, und zwar im schönen Schlierseer Bauerntheater, das wär’s gewesen“, erzählt Rom. Er hatte bereits Aufführungen von dem bei Irschenberg lebenden Schauspieler, Regisseur
und Autor Ludwig Schmid-Wildy geleitet. In der Art sollte es weitergehen. Er wollte mit Stücken von Anzengruber und Thoma und
anderen großen Autoren der Moderne, die eine große Besetzung
fordern, an die Kulturära vom Anfang des 20. Jahrhunderts anknüpfen. Damals, als am See Autoren wie Ludwig Thoma selbst,
Ludwig Ganghofer und Bühnengrößen wie Leo Slezak lebten.
Abgesehen davon, dass die Theaterszene dafür nicht bereit war,
dass die bespielbaren Säle und Bühnen knapp wurden, weil die
zunehmend anderweitig genutzt wurden oder auch abgerissen
wurden, musste Werner Rom mit der Schauspielerei kürzertreten. „Ich war alleinerziehender Vater. Und als solcher konnte ich
ja nicht mehr jeden Abend auf der Bühne stehen oder gar auf
Tournee gehen“, erklärt der Schauspieler mit einem Schulterzucken. Er habe seinen Wunschberuf zurückgestellt und sich einen
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Job gesucht und ist „versehentlich“ in der Versicherungsbranche
gelandet. „Das war damals einfach eine Existenzfrage“, sagt er
heute mit stolzem Blick auf seine Tochter Sonja, ihres Zeichens
Kamerafrau, die in Hollywood studierte und dort immer wieder
arbeitet. Aus Solidarität zu seinen Versicherungskunden, die ihm
nicht selten Inspiration für so manch volksnahe Rolle gewesen
seien, „gab“ Rom 32 Jahre lang den Versicherungsagenten. „Es
war aber organisierbar und zeitlich machbar, dass ich kleinere Rollen beim Fernsehen annehmen konnte, solange Sonja noch klein
war“, erinnert er sich. Unabsichtlich wechselte er so das Genre,
blieb dem Theater aber auch in jener Zeit eng verbunden, indem
er immer Inszenierungen der Kollegen ansah. Durch Zufall sei er
damals dann bei den Hirschberglern gelandet. Zwölf Jahre lang
stellte er dort jährlich eine Inszenierung auf die Beine. „Wir haben
eine gute Theaterbasis geschaffen und ein paar Stücke so entwickelt, wie ich es früher mit dem Landkreistheater vorgehabt hatte.“
Obwohl das harte Zeiten gewesen seien, hadert er nicht. „Letztlich hat mir meine Versicherungsagentur auch die Freiheit gegeben, Rollen abzulehnen, die mir nicht gefielen. Und durch
die Verlagerung von der Bühne zum Film bin ich vom naiven,
komischen Liebhaber weg gekommen und habe plötzlich Charakterrollen gespielt.“ Rollen wie den Bäcker Max Kreitmeier in
der „Löwengrube“ (1989-92); den Metzger Hans in der „Rumplhanni“-Verfilmung (1981) oder den Kaspar in „Der Ruepp“-Verfilmung (1979) des Bayerischen Rundfunks unter der Regie von
Kurt Wilhelm. Weil er nie eine Schauspielschule besucht habe,
sei sein Weg zum Erfolg mit Selbstzweifeln gepflastert gewesen.
Er habe Glück gehabt, mit guten und auch schwierigen Regisseuren zusammenzuarbeiten, die ihm was zutrauten und ihn forderten. Und auch mit großartigen Kollegen, von denen er sich viel
abgeschaut habe. „Ich bin Autodidakt“, sagt Rom, dem über seine
gesamte Karriere hinweg die bayerische Sprache extrem wichtig
war: „Die Sprache, das bin ich. Ich habe mich entschieden, für
meine Sprache zu spielen: ein originales oder gewähltes Bairisch.
Ich bin ein Menschendarsteller und spiele die Menschen, die ich
kenne und erlebe.“
Authentizität bestätigt man auch Lorenz Schattenhofer, dem
einstigen Bürgermeister und jetzigen Landrat in der BR-Serie
„Dahoam is Dahoam“. Den spielt Rom nicht nur seit acht Jahren; seit mindestens vier entscheidet er auch mit, wie sich die
Rolle entwickelt. „Es gibt genügend Vorbilder in meinem Umfeld, die ich in die Rolle des Lorenz Schattenhofer einbringe“,
sagt er schelmisch. Dass Schattenhofer jetzt Landrat sei, liefere
zum einen die Basis für die Rivalität mit der neuen Film-Bürgermeisterin. Zum anderen müsse ein Landrat nicht immer vor Ort
sein. Das spielt Rom in die Karten, der mit seinen nunmehr fast
70 Jahren nicht mehr so viel und so lange arbeiten will. Dabei
scheint er jetzt erst richtig aufzudrehen: Vergangenes Jahr legte
sich Werner Rom zu seiner Vespa noch eine Harley zu, tourte mit
einer Harley Heritage Softail durch Arizona und Nevada und
heiratete dann auch gleich noch seine Lebensgefährtin Helga in
Las Vegas. Dieses Jahr stand er neben dem Dreh für „Dahoam is
Dahoam“ wieder einmal auf der Theaterbühne, für ein Gastspiel
in Ingolstadt. Auch ging er mal fremd und drehte für die „Rosenheim Cops“. Im Dezember feiert Werner Rom sein 50. Bühnenjubiläum auf der Fernsehbühne beim Chiemgauer Volkstheater.
Wir freuen uns darauf und gratulieren auch gleich zum 70. Geburtstag im Januar.
SEESEITEN WINTER 2015/2016 53
Kultur
Die Narrenfreiheit
kultivieren
Sissi Perlinger ist eine herausragende Kabarettistin und als
solche wieder einmal am Tegernsee zu Gast. Im PremierenStress nahm sie sich Zeit, um mit Seeseiten-Autorin
Sonja Still über ihr neues Programm, das Tegernseer
Kabarett-Publikum und das Älterwerden zu sprechen.
TEXT: SONJA STILL / FOTO: LENA BUSCH
Jedes Kind kennt sie – ist sie doch die Stimme von „Prinzessin Lillifee“ auf den gleichnamigen Hörbüchern. Jeder Mann kennt sie – ist
sie doch Mutter für „Harte Jungs“. „Sissi – Die Perlinger Show“ in
den 1990er Jahren in der ARD war Kult. Sie wird die „Kaiserin der
Comedy“ genannt. Ausgezeichnete Kabarettistin und Comedian ist
sie, nämlich Preisträgerin des Bayerisches Kabarettpreises und des
„Adolf Grimme Preises mit Gold“. Von der Deutschen Akademie
für Film und Fernsehen erhielt sie die Auszeichnung „für die herausragende schauspielerische Leistung“. Der Merkur Preis für die
„beliebteste Bühnenpersönlichkeit Münchens“ ist ihrer, ebenso wie
der „Deutsche Kleinkunstpreis“ und der bayerische Kabarettpreis
in der Sparte Musik. Die künstlerische Vita von Sissi Perlinger ist
lang und schillernd. Als Schauspielerin spielte sie in über 30 Fernseh- und Kinofilmen, schrieb acht Bühnenshows, veröffentlichte
mehrere Bücher und CDs.
Seit Oktober tourt die 53-Jährige mit einem neuen Programm
durch die Republik. „Ich bleib dann mal jung“, heißt der Titel.
Zwischen Generalprobe und Premiere hat Sissi Perlinger sich
trotz Mega-Stress Zeit für ein Gespräch genommen.
„Die Festplatte im Kopf entmüllen und ne frische Denke hochladen“,
steht in Ihrer Programmvorstellung. Um was geht’s denn in Ihrer
neuen Show?
Es ist eine richtig aufwendige komödiantische Show, mit Gesang
Tanz und mehr als 20 verschiedenen Figuren, in die ich schlüpfe.
Dabei behandle ich die gesamte Thematik ums Älterwerden auf
sehr lustige Weise. Die Leute erfahren viel darüber, worauf man
achten sollte, wenn man älter wird. Dabei ist aber jeder zweite
Satz ein Lacher. Das ist mir sehr wichtig. Es gibt nämlich viele
positive Seiten am Älterwerden, die zähle ich alle auf!
Wir können Sie mit der neuen Show auch am Tegernsee erleben und
freuen uns sehr auf Sie. Freuen Sie sich denn auch aufs Tegernseer
Publikum?
Es war bisher immer eine super Stimmung, wenn ich am Tegernsee gastierte. Und dieses ist das lustigste Programm, das ich je
hatte, also mach ich mir da keine Sorgen. Ja, ich freue mich richtig auf den Abend.
Sie waren ja schon öfter in der Winner’s Lounge in Bad Wiessee.
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Publikum hier?
Die Leute hören aufmerksam zu, sie wirken sehr aufgeschlossen
und im Leben stehend und schätzen gute Unterhaltung.
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Das Tegernseer Publikum kann schon recht speziell sein – eine Kollegin erzählt
gerne von dem Termin, an dem Moses Wolff in seinem Programm über Franz Josef
Strauß, die CSU und die Großkopferten hergezogen ist. Das Rottacher Publikum
hörte es sich eine halbe Stunde an und hat ihn dann ignoriert und sich lautstark
unterhalten. Fürchten Sie so etwas?
Nein, ich bin keine Polit-Kabarettistin. Ich erzähle Dinge, die mich persönlich
bewegen, und älter werden wir alle.
Gibt es denn eine persönliche nette Anekdote mit Tegernseer Publikum?
Oh ja! Einmal bestand eine Dame darauf, dass das ganze Team in ihrer Villa
übernachten könnte. Wir mussten aber leider gleich weiter, zum nächsten Hotel
auf halber Strecke zum nächsten Auftritt. Da hat sie spontan gesagt: „Dann
komm ich einfach mit!“
„Getting old isn’t for Sissies“ (engl. für „Memmen“) heißt es auf Englisch. Aber für
Sissi Perlinger schon?
Wenn wir die Zeit, die uns durch die viel höhere Lebenserwartung geschenkt
wurde, bewusst und sinnvoll nutzen, kann jeder zu seinem allerhöchsten Potenzial erblühen. Was in uns steckt, gehört erweckt!
Das klingt nach Tiefgang, nicht nur nach Spaß und auf den Punkt bringen.
Ich versuche seit jeher, Humor und Weisheit zu verknüpfen. Ich bin eine „Bühnen-Schamanin“, die die Ängste der Menschen kennt, vorlebt und in einem
heilsamen Lachen auflöst.
Ist das ein Imagewandel oder dem Älter- und Reifer-Werden geschuldet?
Nein, früher habe ich immer die Krisen meines Lebens im Nachhinein in Comedy transformiert, heute gehe ich die Sache endlich prophylaktisch an, damit es
erst gar nicht mehr zum Drama kommt.
Eine Kollegin von Ihnen, Veronika von Quast, früher mit ihrer Sketchshow „Kanal
fatal“ berühmt, ist jetzt mit großartigen eigenen, tiefgehenden Theaterprogrammen unterwegs. Muss man einfach mit dem Alter ins „Charakterfach“ wechseln?
Ich glaube, man sollte im Alter seine Narrenfreiheit kultivieren. Man darf auch
immer frecher werden und endlich alles sagen, darauf freue ich mich besonders.
Haben Sie selbst Angst vorm Alter?
Nicht mehr, seitdem ich mich so intensiv damit auseinandergesetzt habe. Ich
konnte in meinem neuen Buch „Ich bleib dann mal jung“ dem Alter 280 positive
Seiten abringen, und es gibt wirklich viel, was man richtig machen kann. Älterwerden ist gewissermaßen eine Kunstform geworden, in der man sich üben
kann. Man muss die Sache positiv angehen, dann wird es auch was werden.
Wo holen Sie sich Ihre Anregungen?
Wo ich geh und steh im Leben und auch aus der entsprechenden Fachliteratur.
Haben Sie bei so viel Arbeit noch Zeit, öfter an den Tegernsee zu kommen?
Ich habe Freunde dort, die ich ab und an besuche, und dann gehen wir ins
Bräustüberl und tauschen die neuesten Witze aus.
Infos: Sissi Perlingers „Ich bleib dann mal jung“ am 28.11.2015 um 20 Uhr in
der Winner‘s Lounge, Bad Wiessee. Karten über München Ticket, an der Spielbank-Rezeption und den Tegernseer Tourist-Informationen.
SEESEITEN WINTER 2015/2016 55
Kultur
ESSKULTUR
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Aperitif + 4-Gang Christkindl-Menü, 105,- € pro Person
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Aperitif + 4-Gang-Menü, 98,- € pro Person
Aperitif + 6-Gang-Menü, 135,- € pro Person
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Silvester-Soirée: Aperitif, Canapées, 5-Gang Gourmet-Menü
vom Sternekoch, Piano Musik, Feuerwerk-Spektakel
am Tegernsee, Mitternachtssnack, 250,- € pro Person
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Aperitif + 4-Gang Neujahrs-Menü, 98,- € pro Person
Wir bieten auch Genießer-Hotelarrangements!
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Telefon: 08022 187700 - www.schwingshackl-esskultur.de
Kostüme von
der Fachfrau
Angelika Hubner ist mit ihrer Passion für Stil,
Authentizität und Details ein Glücksfall in der hiesigen
Kulturlandschaft: Als Kostümbildnerin stattet sie
professionelle Theater- und Musikproduktionen sowie
Laien- und Schülerinszenierungen aus. Und als Kostümund Modeliebhaberin hat sie einen beachtlichen
Fundus angelegt, einen Kostümverleih, aus dem man
kostengünstig schöpfen kann – sogar für den Fasching
oder angesagte Mottopartys.
AUTORIN: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Angelika Hubner kann nicht anders, als hochprofessionell
und mit ganzem Herzblut arbeiten – egal ob es Produktionen
an großen Theatern oder Schüler- und Laienaufführungen
im Landkreis Miesbach sind. „Kostüme müssen die Seele einer Rolle wiedergeben und den Inhalt und die Aussage des
Stücks transportieren“, fordert die Schlierseerin. Sie würden
dem Schauspieler helfen, seine Rolle zu spüren und sie auszufüllen. Dabei muss auf den Brettern, die die Welt bedeuten,
nicht alles Gold sein, was glänzt. Soll heißen, es müssen keine
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echten, historischen Gewänder oder Materialien sein. „Es muss nur alles zusammenpassen, damit eine Inszenierung eine emotionale Wirkung hat“, sagt Angelika Hubner, die
nach ihrer Ausbildung an der Meisterschule
für Mode und einem Studium in der Accademia di Belle Arti in Venedig viele Jahre an
Theatern wirkte, etwa in Landshut und am
Residenztheater in München. Für Ballett,
Musik- und Sprechtheater hat sie Kostüme
entworfen. Zuletzt für die szenische Aufführung „In Aeternum“ bei den Inntaler Klangräumen, einer Veranstaltungsreihe, welche
die Symbiose zwischen geistlicher Musik
und barocker Kirchenarchitektur hervorheben möchte. Für den Abend, in dessen Mittelpunkt das Vanitas-Motiv (lat. Eitelkeit)
stand, entwickelte sie eine regelrechte Kostümdramaturgie, die zum Veranstaltungsort
und zu den Musiken passte. Sie wälzte dafür Bücher über Mode im Barock, fotografierte den Veranstaltungsort und besorgte
beziehungsweise färbte farblich entsprechende Stoffe ein, und fertigte die Kostüme
schließlich nach Maß. Für Angelika Hubner
liegt der einzige Unterschied zwischen einer
Profi- und einer Laienproduktion im Budget.
„Und wenn nicht so viel Geld da ist, muss
man halt etwas kreativer werden“, sagt sie
lachend und zwinkert: „Das ist dann der
Punkt, an dem mein persönlicher Ehrgeiz
geweckt wird.“ Sie verrät, dass sie bei der
„Aeternum“-Produktion die Brokatgewänder, sogenannte Caseln, aus einem alten
schweren Vorhang, zahllosen Stickdeckchen
vom Flohmarkt und einer Unmenge von zuvor irgendwo abgetrennten Goldborten genäht habe. Für das Musical „Joseph And The
Amazing Technicolor Dreamcoat“ des Gymnasiums Miesbach dezimierte sie ihren über
lange Zeit gesammelten Stoff-Bestand, auch
weil ihr das Thema Recycling und Upcycling
ein wichtiges Anliegen ist. Für Molières „Der
Bürger als Edelmann“ spritzte sie Barockperücken kurzerhand aus Bauschaum und
sprühte sie farbig an.
Geschenke?
Feine Papiere, kreative
Papierpräsente,
Glückwunschkarten
und Geschenkpapiere,
erstklassige Beratung,
Design und Druck aus
einer Hand finden Sie im
▶ Gmund Papier Shop
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Mangfallstraße 5
83703 Gmund am Tegernsee
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 57
Adventszauber am Tegernsee 2015
Christkindlmarkt Dürnbach 28.11. von 12 - 19 Uhr
Christkindlmarkt Kreuth
29.11. von 14 - 18 Uhr
Gmunder Nikolausmarkt
06.12. von 10 - 18 Uhr
Rottacher Advent
28.11./05./12./13./19./20.12. von 14 - 19 Uhr
Seeweihnacht Bad Wiessee 28./29.11./05./06.12. von 14 - 19 Uhr
Weihnachtlicher Schlossmarkt Tegernsee 05./06./12./13./19./20.12.
von 14 - 19 Uhr
Die Pendelschiffe verkehren an folgenden Tagen:
28.11./05./06./12./13./19./20.12.2015 von 14 - 19 Uhr (letzte Fahrt
ca. um 18:30 Uhr) zwischen dem Rottacher Advent, der Seeweihnacht
Bad Wiessee und dem Weihnachtlichen Schlossmarkt Tegernsee.
Einfache Fahrt 3 Euro, Hin- und Rückfahrt 5 Euro.
Die Broschüre mit vielen Informationen rund um den Adventszauber liegt in
allen Tourist-Informationen rund um den See bereit. Weitere Infos erhalten
Sie online unter www.tegernsee.com/advent
Tegernseer Tal Tourismus GmbH · Tel. +49 8022 92738-0
Die Zeugnisse ihrer Kreativität, wie etwa die „Gräfin
Wallenburg“, die Hubner zur Eröffnung des Waitzinger
Kellers 1997 nach einem barocken Schnitt aus Moiré
genäht hat, kann man in ihrem Kostümfundus bewundern. Aus diesem schöpfen nicht nur Theatergruppen
aus dem gesamten Landkreis und drüber hinaus. Auch
Theaterausstatter von Musik- und Sprechbühnen klopfen
regelmäßig an – vor allem, wenn sie echte Mode aus dem
vergangenen Jahrhundert suchen: Hier hängt ein original 50er-Jahre-Negligé aus Rom, verführerisch, mintgrün
mit weißer Spitzenrüsche. „Vom damals noch dezenten
Label ‚Nylon Stile‘ auf der Via Condotti, der Adresse der
Alta Moda, le dernier cri! Der letzte Schrei“, sagt Angelika Hubner gleichermaßen bedeutungsvoll wie begeistert
und informiert, dass das Stück einst einer entfernten Verwandten gehörte, die in einem römischen Modellsalon
ihre Schneiderlehre machte und nebenher noch als Model arbeitete. Daneben ein Traum aus cognacfarbenem
Samt mit weitem Dekolleté und breiter brauner Hüftschärpe, die in einem opulenten Schleifentüll gipfelt und
an Scarlett O‘Hara in „Vom Winde verweht“ erinnert, wo
ebenfalls ein zauberhaftes Ballkleid aus einer schweren
Übergardine genäht wurde. Ein keckes Cocktailkleid im
Christian-Dior-Stil, ein Karl-Lagerfeld-Herrenanzug aus
den 1970ern im jetzt wieder aktuellen Glencheck; ein
weißes Jackenkleid mit grünen stilisierten Blumen aus
den 60ern, Dirndl aus allen Epochen – alles Originale. An
der Wand gegenüber: rosa Kinder-Prinzessinnenkleider,
eine Strohhutsammlung und Kopfbedeckungen jedes
Genres! Zu allen Teilen kennt Hubner die Geschichte.

„Wenn nicht so viel Geld da ist, muss
man halt etwas kreativer werden. Das
ist der Punkt, an dem mein persönlicher
Ehrgeiz geweckt wird. Re- und
Upcycling sind meine Leidenschaft.“
ANGELIKA HUBNER

Die Kleiderständer stehen dicht, und die Kostüme hängen so eng, dass es nicht ohne gewisse Vorlaufzeit zum
Heraussuchen für einen Anprobetermin geht. Der ist vor
allem wichtig, damit die Expertin für ein authentisches
Aussehen beraten und eventuelle Änderungen selbst
fachmännisch ausführen kann, egal ob für Theatervorstellungen oder Faschingspartys. Auch wenn sich Angelika Hubner als Ein-Frau-Betrieb nicht mit den großen
Münchner Verleihhäusern vergleichen möchte, so stehen
die Chancen gut, bei ihr fündig zu werden, wenn man
sich rechtzeitig meldet. Mit 20 Euro pro Kostüm, fünf
Euro pro Accessoire, den Reinigungskosten und der Kaution, die den Wert bei Beschädigung oder Verlust im Faschings- oder Bühnentrubel ungefähr abdecken würde,
ist man nicht nur authentischer, sondern auch günstiger
dran als mit einem optisch wie ökologisch fragwürdigen
Kostüm aus dem Internet. Stilvoller und kreativer sind
die Einzelstücke, die durch Angelika Hubners Hände
gegangen sind, ohnehin.
58 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Kultur
Mit Feuer und Fachverstand
für die Musik
Michael Nasswetter kommt gerade aus New York. Von Jetlag und Erschöpfung aber
keine Spur. Im Gegenteil. Der Macher und Inhaber der Nasswetter Music Group
sprüht vor Energie. Schon wieder ein Meilenstein für das gar nicht mehr so kleine
Independent Plattenlabel aus Rottach-Egern. Worauf sich Nasswetters Erfolg
gründet? Er hat’s musikalisch einfach drauf: He simply has got the music!
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: LENA SEMMELROGGEN
Unter den zahlreichen Indie-Plattenlabeln Deutschlands ist die
Nasswetter Music Group aus Rottach-Egern eines der bekannteren und eines, das von Musikfans, insbesondere des Jazz, geschätzt wird. Von den USA bis Asien, von Nordeuropa bis Australien werden die Platten, die Michael Nasswetter produziert,
verkauft – und das, obwohl der 42-jährige Reiseverkehrskaufmann das Label vor nicht einmal zehn Jahren gegründet hat.
Ziemlich hemdsärmelig ist Michael Nasswetter damals an die
Gründung seiner Plattenfirma herangegangen. Geradezu naiv,
aber mit Feuer und Fachverstand für die Musik, die bis dato sein
Hobby war. 2006 also erlebte der Hobbymusiker Nasswetter,
der bis heute noch in den Formationen Brazoul und Lakeside
Legends für Hochzeiten, Empfänge und Partys Hand an Kontrabass und Cajon legt, eine befreundete Band in Rosenheim. Solid
Gospel begeisterte ihn mit jazzigen, souligen Gospels. „Die haben
fantastische Musik gemacht und dabei ein bisschen wie Manhattan Transfer geklungen“, erinnert sich Nasswetter. Damals kam
ihm der Gedanke, wie viel sehr gute Musik es doch gebe, die nie
groß Gehör finden würde. Er schlug vor, das Konzert in München
zu wiederholen. Und weil Solid Gospel keinen Booker hatte und
Nasswetter als Reiseverkehrskaufmann vermeintlich ohnehin
den ganzen Tag nichts anderes tat als „Booking“, buchte er zu
Ostern die Nazarethkirche in Bogenhausen und verteilte obendrein ein paar Ankündigungsflyer. Die Nazarethkirche war dann
komplett ausgebucht, und der erste Erfolg im Musikgeschäfte
SEESEITEN WINTER 2015/2016 59
Michael Nasswetter ist ein Künstler-Versteher: Selbst mit ordentlich
musikalischem Fachverstand
ausgestattet, trifft er sich mit
Musikern auf Augenhöhe. Vor
allem aber in vielen Gesprächen,
in denen gemeinsam visioniert
und beraten wird.
fühlte sich nach „mehr“ an. Eine CD sollte her, um das nächste
Konzert noch rentabler zu machen. Und weil Solid Gospel freilich auch keine Plattenfirma hatte, verkündete Nasswetter, dass
er dann eben eine gründen werde. „Das war eigentlich ziemlich
dreist“, lacht er heute. Damals aber zog er los, um sich ein Handbuch zu kaufen. Mit „How to found a label“, das heute nicht mehr
erhältlich ist und das, so Nasswetter, im Nachhinein gesehen das
Thema auch nicht wirklich erschöpfend ausleuchtete, fand er
quasi eine Gebrauchsanweisung. Er hielt sich daran und kam so
zu seinem Labelcode 20292, der jede CD oder LP als eine Nasswetter-Produktion ausweist. Er lernte, wie das mit der Abrechnung mit der GEMA und der GVL (Gesellschaft zur Verwertung
von Leistungsschutzrechten) funktioniert. „Sechs Wochen später
hatte ich die CD in der Hand. Sie verkauft sich bis heute bestens,
insbesondere in den USA“, erzählt Michael Nasswetter stolz.
Danach reihte sich langsam ein Projekt an das andere, meist im
Genre Jazz. „Dabei bin ich nie losgezogen und habe nach Künstlern gesucht, wir wurden glücklicherweise immer weiterempfohlen“, berichtet er. So machte er sich in der Branche einen Namen.

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60 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Bis 2009 häuften sich die Anfragen und Projekte derart, dass
Nasswetter vor der Entscheidung stand, ob es nun nicht an der
Zeit wäre, dem Reisebüro Lebewohl zu sagen und sich nur noch
seiner Leidenschaft Musik zu widmen. Und es war Zeit.
Mittlerweile hat Nasswetter mehr als 350 CDs auf den Markt
gebracht. Seine Nasswetter Music Group zählt nicht zu jenen
Plattenfirmen, die ihren Künstlern vorschreiben, wie sie sich
nennen sollen und in welche Richtung ihre Musik gehen soll,
damit sie sich gut verkauft. Nasswetter, selbst hervorragender
und passionierter Musiker, begegnet den Künstlern musikalisch
auf Augenhöhe, als Partner. „Wir gehen außerdem individuell
auf die Künstler ein und klären, welche Leistungsbausteine wir
ergänzen können, damit die Scheibe eine runde Sache wird.“
Nasswetter überlegt sich, wie und wo er eine CD verkaufen kann,
nicht wie man die Musik so hinbiegt, dass sie sich verkaufen lässt.
„Ich würde einem Musiker nie vorschreiben, was er spielen oder
wie seine Artworks auszusehen haben“, sagt er. Die Artworks,
also das Cover und das Booklet, seien nämlich ebenfalls Teil des
künstlerischen Ausdrucks. Die Künstler würden das hoch zu

„Wir gehen individuell auf die Künstler
ein und klären, welche Leistungsbausteine
wir ergänzen können, damit die
Scheibe eine runde Sache wird.“
MICHAEL NASSWETTER

schätzen wissen. Plattenverträge, wie sie die Nasswetter Music
Group anbietet, die neben Herstellung und Vervielfältigung den
Vertrieb, das Marketing, die Pressearbeit und Promotion inklusive der Release-Konzerte übernimmt, sind bundesweit begehrt.
Freilich steht Nasswetter beratend zur Seite, schließlich hat er
ungeheuer viel Erfahrung gesammelt und ein Gespür für den
weltweiten Markt entwickelt. „Weil Musik so vielschichtig und
bunt ist, dass ich mich nicht verschließen kann, habe ich mich
bei meinem Label auf kein Genre festgelegt. Vielleicht erscheint
das Portfolio deshalb ein bisschen wie ein Gemüsegarten“, lacht
er und zuckt mit den Schultern. Aber egal in welchem Genre,
er setzt auf höchste Qualität. Und weil das so ist, steht Michael Nasswetter hinter jeder Platte, die er produziert. Ob das nun
„Boundless“ des international renommierten Kontrabass-Ensembles Bassiona amorosa ist, das den ECHO-Klassik 2014 in
der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ gewann. Oder ob das der
preisgekrönte russische Kontrabassist Artem Chirkov und das St.
Petersburg Philharmonic & Symphonic State Orchestra sind, die
Nasswetter sechs Tage lang für die Aufnahmen der CD „Beyond“
in Russland begleitete. Oder die Jazz-CD „The Duo“ von Tom
Reinbrecht, die sogar Hugo Strasser „mit Hochachtung genossen“ hat und dies via handgeschriebener Widmung kundtat.
Oder das jazzige Kinderhörbuch „Matze mit der blauen Tatze“,
das sich so gut im gesamten deutschen Sprachraum verkauft,
dass es jetzt eine Fortsetzung gibt. Die CD „Pulli“ von Urban
Academy, die im bekannten Hamburger Jazzclub „Birdland“ released wurde und die mit Hip-Hop Experimental Jazz dann mal
eben einen Nachwuchsförderpreis abräumte. Oder „Soultrain
Babadee“ von Ecco DiLorenzo and his Innersoul, das Nasswetter
im Oktober im Münchner Schlachthof vorstellte und das so einen
Drive und Speed hat, dass es schon in den ersten zwei Wochen
alle Verkaufsrekorde brach. Sogar an Pop hat sich Nasswetter mit
Erfolg gewagt: Mitte Oktober veröffentlichte er den Song „Trag
mich“ von Leonie digital und jagte ihn – wie er sagt – einfach mal
durch die „Promomaschine“. Morning-Man Mike Thiel von Radio Gong gefiel die Nummer und er empfahl die junge Sängerin
als Newcomerin, so dass der Song nun durch die Decke schießt
und es bald eine ganze CD geben wird. In dieser Art werden von
Tegernsee aus Musikkarrieren gemacht.
„Nicht alle CDs müssen sich Millionen Mal verkaufen“, bremst
Michael Nasswetter ein, und auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept sagt er: „Du musst all die Arbeit und den Künstler sehen,
die hinter einem Album stehen. Dieser Verantwortung musst du
dir bewusst sein. Dann kannst du was Großes kreieren!“ So groß
wie die Sache in New York? Nasswetter nickt und verrät doch
noch, dass er in der American Chamber of Commerce war und
dass er zusammen mit einem weltweit renommierten US-Label
ein Projekt vorbereitet – quasi dann mit einer New Yorker Filiale
des Rottacher Stammhauses…
SEESEITEN WINTER 2015/2016 61
TEGERNSEE KALENDER 2016
KLINIK IM ALPENPARK
Design trifft auf Funktionalität
Sie sind Orte der Genesung und Heilung sowie der Rehabilitation. Deshalb setzen Kliniken heute auf Wohlfühlatmosphäre und
Ambiente. Sie erinnern dabei mehr an komfortable und schicke
Hotels denn an Krankenhäuser. So auch die Klinik im Alpenpark,
die ihren Bestand in den vergangenen Jahren großzügig, modern, licht und stilvoll gestaltet hat. Beim Gebäudekomplex, der
derzeit neu errichtet wird, übertrifft sich die Eigentümerfamilie
Klitzsch geradezu: Beim Richtfest präsentierte sie anhand digitaler 3D-Renderings, wie die künftigen Räume aussehen werden.
Das Architektenbüro Rüterhenke plant in enger Zusammenarbeit
mit der renommierten Schreinerei Eham das Innendesign-Konzept der Lobby, der zwölf Suiten, darunter die größte Kliniksuite
Bayerns, sowie des neuen Restaurantbereiches mit 140 Sitzplätzen. Das Ziel ist es, das hotelähnliche Ambiente mit medizinischer Funktionalität des Mobiliars für die Rehabilitationspatienten zu verbinden. Das Investitionsvolumen für die Erweiterung
der Traditionsklinik beläuft sich auf rund neun Millionen Euro.
Im Frühjahr 2016 sollen die neuen Räumlichkeiten in Betrieb
genommen werden. Und man darf gespannt sein, ob das tatsächliche Ambiente das auf den Fotos noch übertrifft.
www.klinik-alpenpark.de
Beste Aussichten
Man gewöhnt sich an alles: auch daran, dass das Tegernseer
Tal mit eindrucksvollen Naturlandschaften beschenkt ist. Ein
Perspektivenwechsel hilft da durchaus, damit sich die, die hier
leben, darauf besinnen, wie einzigartig schön es ist, und jene, die
hier zu Gast sind, daran erinnert werden, doch bald wiederzukommen. Derlei Perspektivenwechsel bieten Kalender aus dem
Tegernseer Tal:
Mit ungewöhnlichen Ansichten spielt der Kalender „Der Tegernsee 2016“. Er umfasst 13 Kalenderblätter (Ringbindung) im Format A3 quer (42 x 30 cm), von denen eines das Titelblatt ist. Zu
bestellen für 18,50 Euro pro Exemplar (zzgl. Versandkosten) unter:
www.mein-tegernsee.de/tegernsee-kalender-2016
Toni Wackersberger widmet sich in seinen „Tegernseer Aussichten 2016“ wieder den einmaligen Naturschauspielen, die sich
aus dem Dreiklang von Himmel, Bergen und Wasser ergeben. In
den Formaten A3 (22 Euro) und A4 (13 Euro).
Eine tierisch gute Perspektive nimmt unser Seeseiten-Fotograf Thomas Plettenberg nunmehr seit 13 Jahren ein: „Meine
Kühe“, so der Titel seines Schwarz-weiß-Kalenders, ist einfach
Kult. Für 19,95 inkl. Mehrwertsteuer und Versandkosten unter:
www.thomas-plettenberg.de/shop
Genießen Sie traditionelle bayerische Gastlichkeit
fernab vom hektischen Alltag
In direkter Seelage erwartet Sie das Hotel Bachmair am See:
7 Tagungsräume und 15 Tagungssuiten für bis zu 200 Personen
Panorama-Restaurant mit Blick auf den Tegernsee
gemütliche Bierstube und Bistro „Hansi am See“
Hallenbad, Sauna- und Badelandschaft
beheizter Außenpool von ca. Mai bis ca. Oktober
im 30000 m² großen Hotelpark
Fitnessraum, 2 Kegelbahnen, 2 Billard-Tische, Mehrzweck-Sporthalle
Beauty & Spa Resort
Einfach einmal die Seele baumeln lassen Verbringen Sie erholsame Tage am Tegernsee!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Seestraße 47 · 83700 Rottach-Egern · Telefon 08022/2720
[email protected] · www.bachmair.de
62 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Fotos: Eham/Alpenpark, Thomas Plettenberg, Toni Wackersberger, Thomas Müller/Mein Tegernsee, Alexandra Motschmann
Neues aus der Region
ZAHNGESUNDHEIT AM TEGERNSEE
SCHLANK & SCHICK AM SEE
Reife Leistung
Mit Genuss
abnehmen
Intraoralscanner versprechen Zahn- und
Kieferabdrücke ohne die unangenehme
Abdruck-Prozedur mit seltsam schmeckenden Pasten, riesigen konfektionierten Abformlöffeln und Kraftaufwendung. Rund
zehn Jahre hat der Tegernseer Zahnarzt Dr.
Siegfried Marquardt eng u.a. mit der LMU
München zusammengearbeitet, welche die
Scantechnik für den Mund mit erforscht
hat. „Bisher waren die Intra­oralscanner
noch nicht so präzise. Aber jetzt sind sie
ausgereift, jetzt sind die Ergebnisse genauso gut wie bei einem guten herkömmlich
hergestellten Abdruck“, sagt Dr. Siegfried
Marquardt. Nur der Weg dahin ist eben
viel einfacher. Innerhalb von zwei bis fünf
Minuten kann eine Kieferhälfte gescannt
werden. Benötigt werden immer die genauen Bilder von Ober- und Unterkiefer
und vom Schlussbiss. Dafür wird eine
3D-Kamera, die nicht viel anders geformt
ist als ein Winkelinstrument, im Mund bewegt. Sie liefert exakte Bilder der Zähne,
ihrer Höckerstruktur, der Ränder und auch
des Zahnfleisches. Die Datensätze werden
ins Labor übertragen, wo die passenden
Brücken, Kronen oder Schienen entstehen. Der digitale Workflow kann in ein bis
zwei Tagen stattfinden, so dass der Patient
sehr schnell zu seinem Zahnersatz kommt.
Noch schneller geht es, wenn die Fräsmaschinen für die Herstellung des Zahnersatzes direkt am Behandlungsstuhl stehen.
Mit der aktuellen Entwicklungsgeneration
werden Maßstäbe gesetzt. „Die Fertigung
und das Einsetzen des Zahnersatzes in nur
einer Sitzung spart nicht nur Zeit, sondern
auch das Provisorium“, begeistert sich Dr.
Siegfried Marquardt über die neue Technik. Weitere Infos: www.dr-marquardt.de
Abnehmen, seinen Körper formen und
es genießen: Das ist das einzigartige
Konzept, das Elke Wendels in ihrem Studio „Schlank & Schick am See“ in Rottach-Weißach anbietet. Neuerdings steht
dieses auf vier statt wie bisher auf drei
Säulen. Säule eins ist ein Ernährungskonzept, durch das die „Kilos purzeln wie bei
einem Abreißkalender die Blätter“. Das
läge daran, so Wendels, dass man gesund,
abwechslungsreich, ausgewogen und
einfach lecker esse. Die zweite Säule ist
das Body-Styling im sogenannten „Jungbrunnen“, einem Trainingsgerät, durch
das man radelnderweise und durch den
Einsatz von Intensiv-Infrarotlicht, welches
bis auf die Knochen wirkt, „Hüftgold“ und
andere Pölsterchen schmelzen lässt. Der
Stoffwechsel wird angekurbelt, man entgiftet und entschlackt. „Der Effekt ist eine
straffe, feste, bella figura“, sagt Wendels.
Säule drei umfasst Wellness- und BeautyBehandlungen wie die Airbrush-Bräunung
und Permanent-Makeup. Um dieses Wohlfühl-Genuss-Konzept abzurunden, bietet
Elke Wendels neuerdings französische
Mode zu vernünftigen Preisen an. Damit
können sich nicht nur die Studio-Besucherinnen belohnen: Jede Kundin kann sich
im körperlichen Befinden wie im Outfit
neu erfinden.
Schlank & Schick am See, Elke Wendels,
Im oberen Ficht 26, 83700 Kreuth / Rottach-Weissach, Telefon: 08022/9152310,
Mobil: 0176/98604911,
E-Mail: [email protected],
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www.wellness-beauty-tegernsee.de
MOTSCHI VON RICHTHOFEN
Musik in der Poesie
Alexandra Motschmann alias Motschi
von Richthofen zählt zu den ernst zu nehmenden Lyrikerinnen unserer Zeit. Die
Gmunderin, deren Werke in der Frank­
furter Bibliothek als „wertvolle Gedichte
zeitgenössischer Dichter“ kategorisiert
sind und die schon im deutschen Literaturfernsehen auf 3sat vorgestellt wurde,
ist ein Sprachengenie. Sie beherrscht neben Deutsch auch Englisch, Französisch,
Italienisch, Russisch, Griechisch, Spanisch und Arabisch und jonglierte bisher
zweisprachig (deutsch und englisch) mit
Jamben, Daktylen, Reimen, Verben, Adjektiven sowie Substantiven und das immer im Kontext mit modernen, teils auch
tagesaktuellen Ereignissen und Entwicklungen. Ihr beim Rezitieren zuzuhören, ist
ein philologischer Ohrenschmaus. Jetzt
hat Alexandra Motschmann ihren ersten
dreisprachigen Gedichtband mit dem Titel „Mia Bavarians verstengan d’Leit“ herausgegeben. Und richtig! Darin befinden
sich auch bairische Gedichte, wie das über
den „Bayerischen Humor“ (Wenn a Bayer
di mog). Live zu hören gibt es die Lyrikerin
übrigens am 12. Dezember bei „Musik und
Poesie“ im Fools Theater in Holzkirchen.
Motschi von Richthofen: „Mia Bavarians
verstengan d’Leut“, Tredition GmbH, Hamburg, im Buchhandel, Paperback für 13,58
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Spezialitäten aus
unserer feinen Heumilch.
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 63
Essen & Trinken
„Ein sehr schönes Spiel“
Michelin-Sterne: Von Beginn seiner Kochkarriere an waren sie dem gebürtigen Münchner
Benjamin Schuster wichtig. Heute setzt er auf regionale Produkte, die er international
interpretiert, und ist dadurch ein entspannter Mensch und glücklicherer Koch.
AUTORIN: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: THOMAS PLETTENBERG
Benjamin Schuster suchte erst seine Lehr- und später seine Arbeitsstellen danach aus, ob und wie viele Himmelskörper über
den jeweiligen Restaurants leuchteten. Seine beruflichen Stationen als Koch und Restaurantfachmann lesen sich deshalb wie ein
Restaurantführer der Extraklasse. Mit gerade einmal 27 Jahren
erkochte sich Benjamin Schuster den ersten eigenen Michelinstern im „Schwarz Das Restaurant“ in Heidelberg. Anschließend
ging er ins Restaurant „Délice“ nach Stuttgart, das neu eröffnete
und wo er mit seinem Team aus dem Stand heraus, sprich innerhalb von nur acht Monaten, mit einem Stern geadelt wurde. Fünf
Jahre lang wiederholte Schuster diesen Erfolg – bis er keine Lust
mehr hatte auf den Druck und Stress. Seit diesem Sommer ist
Benjamin Schuster Küchendirektor im Hotel Bachmair Weissach
ZAHNGESUNDHEIT
AM TEGERNSEE
DR. MARQUARDT
64 SEESEITEN WINTER 2015/2016
und einfach entspannt. „Für mich war der Stern plötzlich nicht
mehr wichtig“, sagt der 37-Jährige rückblickend. „Was mich früher, sieben Jahre lang, antrieb, nämlich das beste Restaurant der
Stadt zu sein, hatte an Bedeutung verloren. Und da war es an
der Zeit, etwas zu ändern.“ So begann Schuster, an einer Schule
zusammen mit Schülern und deren Müttern zu kochen. Er wollte
die Lust auf gutes Essen wecken und referierte neben den Einheiten am Herd darüber, was gutes Essen ausmacht und wie sich bei
Kindern der Geschmack entwickelt – oder auch nicht, wenn sie
sich einseitig ernähren. „Ich wollte einfach was Gutes, Wertiges,
Gradliniges kochen – ohne Druck. Etwas, worauf ich selber Lust
hatte. Ich verstelle mich nicht gerne“, erklärt er. In Stuttgart und
im Freundeskreis, zu dem selbstredend auch Sterneköche zäh-
Früher war Benjamin Schuster
ein „Sterne-Jäger“. Heute ist
er entbrannt für regionale
Produkte und „gutes, wertiges
und geradliniges Kochen“ und
damit sehr glücklich.
len, verstand man die Welt nicht mehr. In dieser Phase fand ihn
Korbinian Kohler, Eigentümer des Hotels Bachmair Weissach,
gebürtiger Tegernseer und ein großer Freund von Produkten
aus dem Tal und der Region. Er konnte Benjamin Schuster für
das Kulinarik-Konzept seines Designhotels gewinnen. „Der Chef
möchte alles regional haben, am liebsten nur vom Tegernsee,
wenn das ginge“, lacht Benjamin Schuster. Mit Käse aus Franken
oder Kaviar aus Salzburg würde es schon schwierig, die zählten
nicht mehr zu „seiner“ Region. Was für Schuster dann bedeute, dass er auf die Suche gehen müsse. „Aber hey, so entdecke
ich viel Neues“, sagt der Küchendirektor lachend. Die Käse der
Naturkäserei in Kreuth habe er schließlich anfangs auch nicht
gekannt, und jetzt sei er davon ein großer Fan. Besonders von
den Joghurts und dem Topfen, die auch regelmäßig auf dem
Frühstücksbüfett landen.
„Unser Ziel ist es, eine ordentliche Küche zu machen. Unser Anspruch ist richtig gutes Essen“, sagt Schuster mit Nachdruck und
erzählt von den Klassikern wie Tafelspitz, Rinderfilet und Wiener
Schnitzel, die es in den „Stuben“ gibt. Er begeistert sich für die
Dezemberkarte, auf der Gänsebraten, Ente und Wild stehen, und
die Tagesempfehlung, die er saisonal und regional bespielt. Alles ziemlich normal, fast selbstverständlich, sollte man meinen.
Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich da doch mehr als
„nur“ das „richtig Einfache und Solide“. Zum Gänsebraten nämlich gesellen sich Maronen, Blaukraut, Grünkohl und Bratapfel,
zum Zander in der Terrine Tomatengel, angemachte Flusskrebse
und Kaviarbolognese und zu Reh und Hirsch Blaubeer-Kaiserschmarrn mit geschmortem Kohl. „Ich stehe auf die Kombination
aus fruchtig, herzhaft und süß-sauer“, räumt er ein. „Das ist ein
sehr schönes Spiel!“ Nicht bei den Produkten selbst, sondern bei
der Zusammenstellung sei es ihm wichtig, dass man mal was
anderes bekomme als das Übliche. Das setzt er kurzerhand in
der Küche in die Tat um, indem er Karotten zusammen mit einer
Vanilleschote andünstet, weil der Vanillegeschmack die Süße der
Karotten unterstütze. „Die weihnachtliche Variante ist dann zusätzlich mit einem Hauch Sternanis. Das sieht dann auch noch
spitze aus!“ Generell, so rät er, sollte man von Sternanis, Nelken,
Muskat, Zimt, Koriander & Co. nur so viel nehmen, dass man
es nicht schmeckt, aber vermisst, wenn es nicht drin wäre. Und
genauso ist das mit der sternenhaften Raffinesse in Benjamin
Schusters Küche.
So nah iSt der perfekte Winter!
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– das ideale Skivergnügen ist ganz nah: Auf 1.100 bis 1.700 Metern gelegen und nur
eine Stunde von München entfernt, mit dem Auto oder mit den Öffentlichen und
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SEESEITEN WINTER 2015/2016 65
Wichtigste Zutat: Achtsamkeit
Susanne Seethaler galt als jüngste bayerische Brauchtumsexpertin: „Unfreiwillig“, wie sie
rückblickend sagt. Heute ist die aus Festenbach stammende Autorin mit voller Hingabe Fachfrau,
wenn es um achtsames Kochen geht. Ihre Bücher verkaufen sich wie warme Bio-Semmeln, und ihre
Achtsamkeitskochkurse sind bis Mitte 2016 ausgebucht. Wir haben sie in ihrer Küche besucht.
TEXT: ALEXANDRA KORIMORTH / FOTOS: JONATHAN HÄLLMAYER
„Herrin der Lage“ steht auf einem Schild, das in Susanne See­
thalers kleiner Küche über dem Spülbecken und dem Plattenherd
hängt. Daneben kleben Karten mit weisen oder witzigen Sprüchen, meditative Bilder, eigene Gemälde und Ansichten vom Tegernsee, wo Susanne Seethaler schon lange nicht mehr wohnt,
aber regelmäßig bei ihrer Familie und Freunden zu Gast ist. Nach
der Schulzeit am Gymnasium Tegernsee und einer Banklehre bei
der Kreissparkasse ging Susanne Seethaler nach München, um
in einer der größten Buchhandlungen der Landeshauptstadt zu
arbeiten. Dort wurde sie immer wieder nach Literatur über Legenden und Sagen bayerischer Burgen, Klöster und Schlösser gefragt.
Außerdem nach einem bayerischen Kochbuch in englischer Spra-
,PREHUHQ)LFKW5RWWDFK:HL‰DFK7HO
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66 SEESEITEN WINTER 2015/2016

„Meine ersten Bücher waren für Marktlücken
geschrieben. Heute verfasse ich mit
ganzem Herzen, Leib und Seele.“
SUSANNE SEETHALER

che. Beides gab es vor rund 15 Jahren noch nicht auf dem
Markt. Und weil jene Buchhandlung eng mit Verlagen zusammenarbeitet, die aber keine Autoren auftreiben wollten, die sich für derlei Randthemen erwärmen konnten,
fragten sie kurzerhand Susanne Seethaler. Schließlich
kam sie ja vom Tegernsee: einer durchaus sagenhaften
wie sagenreichen Region mit internationalen Gästen, in
der zudem die Kulinarik großgeschrieben wird. Obendrein wusste die Buchhändlerin am besten, was die
Leser in diesen Büchern zu finden wünschten. „Meine
ersten Bücher waren für Marktlücken geschrieben. Ich
musste da selbst erst recherchieren und mich einlesen“,
sagt Susanne Seethaler, die bisher 13 Bücher veröffentlicht hat und aktuell an zwei weiteren arbeitet. Heute
gilt „Die echte bayerische Küche – Traditional Bavarian
Cooking“ als Standardwerk und hat sich fast 30.000 Mal
verkauft. Auch ihr Werk über bayerisches Brauchtum
war ein Auftrag. Über ein halbes Jahr hat sie dafür recherchiert. „Das war anstrengend und auch nicht so sexy.
Besonders, wenn Brauchtum bierernst gesehen wird und
zu einer Bayerntümelei gerät“, räumt sie ein. Das war
sie vom Tegernsee nicht gewohnt. Hier wurde und wird
Brauchtum ganz natürlich gelebt. Der Mensch steht im
Vordergrund, nicht ein statisches Brauchtumsreglement.
Jedenfalls galt sie nach der Veröffentlichung von „Unsere
bayrische Lebensart“ 2004 als jüngste Brauchtumsexpertin Bayerns. Und da sie die Recherchen auch auf Almen
und abgelegenen Höfen geführt hatte, legte sie zwei Bücher über das Heilwissen der Bauern und der Frauen auf
dem Land nach. Das einfache, bodenständige Leben, das
sie besonders auf den Almen kennenlernte, faszinierte
sie. Es schien ihr die Basis nicht nur für Gesundheit, sondern auch für die Zufriedenheit und Gelassenheit der
Almerer. Ihre Sehnsucht danach wuchs, und Susanne
Seethaler beschloss, ein einfaches Leben zu führen – projektmäßig für mindestens ein Jahr: bei ihrer Schwester
auf der Alm, als Küchenhilfe bei einem Zen-Meister, im
buddhistischen Schweigeretreat und mit TV- und Internet-Abstinenz zu Hause. (Diese Erfahrung hat sie zu dem
humorvollen und herzerfrischenden Buch „Von einer, die
auszog, ein besserer Mensch zu werden“ verarbeitet.)
SEESEITEN WINTER 2015/2016 67
Weder für ihre Achtsamkeitskochkurse noch für ihre
Kochbücher braucht Susanne
Seethaler eine schicke Designerküche. Hier geht es um
fokussiertes Arbeiten und einen
liebevollen Umgang mit den
Dingen.
Auf die Idee, als Küchenhilfe in ein Zen-Kloster zu gehen, kam sie
durch den Doris-Dörrie-Kinofilm „How to Cook Your Life“ über
den Zen-Lehrer Edward Espe Brown und dessen Kochkurse. Seine
weltweit beliebten Kochseminare basieren auf dem Küchen-Sutra, einer Meditationsanleitung für Chefköche in buddhistischen
Zen-Klöstern, den sogenannten Tenzos. Übersetzt heißt Tenzo
„himmlischer Mönch“. „Der muss nicht zwangsweise der beste
Koch im Kloster sein, sondern derjenige mit der ausgereiftesten
Achtsamkeitspraxis, damit er positive Energien in das Essen kocht“,
erklärt Susannne Seethaler. Das Küchen-Sutra ist eine Lehre aus
dem 13. Jahrhundert, mit Meditationsanleitungen, an die sich
weltweit alle Zen-Klöster halten. „Ich war völlig fasziniert: eine
meditative Kochanleitung, auch für den Alltag! Das wollte ich ausprobieren“, erzählt sie. Deshalb reiste sie 2010 erstmals für drei
Monate in die USA, um den Köchen in den Küchen der Meditationszentren Spirit Rock und Green Gulch (mit Edward Espe Brown)
zur Hand zu gehen. Vier Wochen sollte sie schweigen, meditieren,
Achtsamkeit und nebenbei das Zen-Kochen erlernen: Heimlich verfasste sie nächtens ein begleitendes Koch- und Meditationsbuch,
dessen Datei dann auch prompt abstürzte. Sie war gezwungen, alles noch einmal neu zu schreiben. Aber schon im August desselben
Jahres erschien „Vom Glück, mit Liebe zu kochen“.
Mittlerweile ist die 46-Jährige Edward Espe Browns Assistentin
und gibt selber Achtsamkeitskochkurse. Die Kursteilnehmer lernen bei ihr fokussiertes Arbeiten und einen mitfühlenden und
zärtlichen Umgang mit Lebensmitteln ebenso wie mit den Alltagsgegenständen in der Küche, etwa mit Löffeln und Töpfen.
„Wie du mit den Dingen und deinem Essen umgehst, so gehst
du auch mit dir um – und mit anderen“, sagt Seethaler. Für
ihre Kurse, die entweder bei ihr zu Hause oder bei einem der
Kursteilnehmer stattfinden, verwendet sie ausschließlich biologische Zutaten, zwingend vegetarisch sind die Gerichte aber
nicht. „Selbst der Dalai Lama isst Fleisch. Aber es ist eben eine
Sache des Maßes“, sagt die Achtsamkeitsköchin und lacht: „Auch
wenn ich überwiegend vegetarisch esse, so esse ich sehr gerne
die Fische aus der Fischzucht in Kreuth, wo die Tiere im Wasser
einer Heilquelle leben.“ Auch das ist achtsames Essen. Oder die
Verwendung des Topfens aus der Naturkäserei. Aus dem bäckt
sie zum Beispiel ihren sensationellen „Oberbayrischen Quarkkuchen“, wie in ihrem 2014 erschienenen Kochbuch „Bayerisch
süß – Sweet Bavarian Treats“ beschrieben. Aus den Zwetschgen
von Tegernseer Bauerngärten zaubert sie einen feinen Zwetschgen-Marzipan-Crumble.
Ob bei ihren Besuchen bei der Familie in Festenbach oder bei
ihren Achtsamkeitskochkursen, ob im Studentencafé „Gartensalon“ in München, wo sie regelmäßig als Köchin arbeitet, oder
im Waisenhaus in Nepal, wohin sie mindestens einmal im Jahr
reist, um ihr Patenkind zu besuchen: Überall sammelt Susanne
Seethaler neue Ideen für Rezepte und überzeugt sich davon, wie
gut ihre Gerichte ankommen.
seit 36 Jahren in Ihrer Nähe
68 SEESEITEN WINTER 2015/2016
Essen & Trinken
GenießerNews
TEXT & PRODUKTION: ALEXANDRA KORIMORTH
WEIHNACHTLICHE BIERSPEZIALITÄT
ARAN AM TEGERNSEE
WINTERGRUSS UND -KUSS
Gerstensaft aus
dem Sherryfass
Wachgeküsst
und überzeugt
Heißgemacht?
Bedächtig genießen ist angesagt, wenn
man sich zum Fest die erste Flasche der
neuen Edelbierserie aus der Hoppe-Brauerei munden lässt. Stattliche 11,5 % Alkoholgehalt hat das Weihnachtsbier, das der
umtriebige Braumeister aus Waakirchen
zur Reifung sechs Monate in Pedro-Ximénez-Sherryfässer füllte. Schwarz seine
Farbe, charakterstark sein Geschmack,
der an einen feinen Edelbrand erinnert.
Dem Stil nach ist Markus Hoppes neueste Kreation ein Oak Aged Imperial Stout,
der perfekte Digestif nach einem besonderen Weihnachtsessen. Und es wäre
kein Hoppe, würde es nicht auch optisch
was hermachen. Analog zum Jahrgang
beim Wein steht nur das Abfülldatum auf
der 0,25-l-Flasche.
Jetzt hat es doch ein bisschen länger gedauert als von der Rosenheimer Eigentümer-Familie Baur geplant. Aber Tegernsee
ist nun um eine kulinarische Attraktion reicher. Ende August hat „ARAN Brotgenuss
& Kaffeekult“ im ehemaligen Schlosscafé
eröffnet. Nach einer 18-monatigen Bauzeit und Investitionen im sechsstelligen
Bereich präsentiert sich das Tagescafé,
das sich auf ehrlichen Genuss mit herrlich
frischem Natursauerteigbrot, köstlichen
Brotaufstrichen, Kuchen, Premium-Kaffee,
Kakao, Tee und Schokoladen spezialisiert
hat, schlichtweg einnehmend und umwerfend. Innen stehen 120 Plätze inklusive
Wintergarten bereit; außen 160 Plätze im
Gastgarten. Auf der Terrasse laden stylische, neuenglische Adirondack-Chairs
und Regiestühle zum Verweilen ein. Von
überall hat man einen herrlichen Blick
über den See. Kein Wunder also, dass einige Tegernseer schon jetzt leidenschaftliche „Aran-ier“ sind. Chefin Catharina Baur
hat jedenfalls nicht zu viel versprochen als
sie sagte, sie wolle das Schlosscafé aus seinem Dornröschenschlaf wach küssen. Sie
hat das mit einer liebevollen Umarmung
der hiesigen Lebensart getan.
Zu feierlich? Keine Sorge. Gleich im
neuen Jahr kommt Bier Nummer fünf
aus der Wuid-Serie. „Fuchsteufelswuid“
heißt das neue double IPA. Mit Hopfen
der Sorte Calypso extrem hopfengestopft
verspricht der Braumeister „eine heftige
Geschmacksbombe. Sehr fruchtig, blumig, aber auch entsprechend bitter.“ Na,
dann prost!
(hs)
www.hoppebraeu.de
Der lässt keinen kalt. Der „Heissmacher“
aus dem Hause Hirschkuss hat das Potenzial zum winterlichen In-Getränk, und das
nicht nur an Après-Ski-Bars und Christkindlmarktständen. Man genießt den
Cocktail warm, damit er mit seinen 10,5 %
Vol. auch richtig einheizen
kann. Dafür gibt man Limonenstücke in einen hohen
Becher, fügt zwei Teelöffel
Rohrzucker dazu und gießt
das Ganze dann mit dem erwärmten (nicht gekochten!)
Premix aus der Flasche
auf. Der basiert auf dem
Hirschkuss-Kräuterlikör
mit 38 verschiedenen,
größtenteils aus dem
Alpenraum stammenden Kräutern
und Wurzeln. Minzblatt drauf, fertig.
Unbedingt probieren!
www.heissmacher.com
www.aran.coop oder
www.facebook.com/Aran.kaffee
SEESEITEN WINTER 2015/2016 69
Seestars
NEUES SCHMUCKKÄSTCHEN
Goldschmied Sven Leimer ist umgezogen
und feierte mit seinen Freunden, Kunden
und Gästen sein neues Schmuckkästchen
im Zentrum von Rottach-Egern. In der
Nördlichen Hauptstraße 13 präsentiert
er seine handgefertigte Kollektion, bei der
individuelle Zusammenstellungen ganz
großgeschrieben werden.
HOCHZEIT
Für Filmaufnahmen des Senders Arte
weilte Schauspieler und Feinschmecker
Gérard Depardieu bei den Fischern am
Tegernsee. Für eine Gourmet-Reportage
wollte der Schauspieler mehr wissen über
das Fangen, Filetieren und Räuchern Tegernseer Fische.
60 JAHRE SCHÖNHEITSFARM
300 Kosmetikerinnen aus dem deutschsprachigen Raum folgten dem Ruf von
Gertraud Gruber zum Fachkongress nach
Rottach-Egern, um sich zwei Tage lang
von Profis zu aktuellen Produkten und
Anwendungen, aber auch zu Marktentwicklung und wirtschaftlichen Themen
der Branche informieren zu lassen.
70 SEESEITEN WINTER 2015/2016
BERGAUSFLUG
NOCH MEHR FEINSCHMECKER
Tegernseer Schmankerln auf der Spur waren im Bräustüberl Sänger Andreas Bourani („Auf uns“, oben l.) und Schauspieler
Jan Hartmann („Sturm der Liebe“).
Model, Sängerin, Schauspielerin und Moderatorin Eva Padberg genoss Anfang November zusammen mit ihrem Mann, dem
Musikproduzenten Niklas Worgt, die Sonne und den Blick vom Wallberg.
Autorin: Alexandra Korimorth
Fotos: Mick Zollenkopf, Schneider-Press, Sven Leimer, Herzogliche Verwaltung, Bräustüberl, TTT
FISCH STATT WILDSCHWEIN
Herzogin Anna in Bayern hat sich getraut.
Im Oktober gaben sich die Tegernseer
Schloss- und Brauherrin und der Münchner Internetunternehmer und Fotokünstler Freiherr Andreas von Maltzan das Jawort. Die Seeseiten gratulieren herzlich!
Terminkalender
DONNERSTAG, 26. NOVEMBER
Unsere Empfehlungen für den Fasching
14 Uhr, Gmund
Adventsmarkt
Kirchenweg 8
19 Uhr, Tegernsee
Filmvorführung (Bertram Verhaag)
„Der Bauer, der das Gras wachsen hört“
Schlossbrennerei Tegernsee,
Schlossplatz 1
JETZT Karten bestellen:
�alerwinkel
Kicherer
Markeng + Kommunikaon
Communication Experts
Seehotel & Restaurant
Dirk Fromm
Jurist, zertifizierter Datenschutzbeauftragter und
Datenschutzauditor (TÜV® PersCert)
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Wittelsbacherstrasse 15, 80469 München
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Mobil:STEUERBERATER
+49 171 9352 000
Tel.: +49 89 7167 211-30
Email: [email protected]
www.ce21.de
Kreuther Gaudiwurm
Alle sechs Jahre müssen die Lokalmatadore im Tegernseer Tal und diesmal
insbesondere in Kreuth ein dickes Fell haben. Denn da windet sich vom Ortsteil
Scharling aus der Gaudiwurm durch die gesellschaftlichen, moralischen und
politischen Untiefen. Da wird von rund 40 Wagen und Gruppen aus derbleckt
und ausgeteilt (und ned nur Guatl!). Zart besaitet darf man also nicht sein am
Faschingssonntag, 7. Februar ab 13 Uhr. Und davor auch nicht, wenn die Kreuther
Narren ihre Faschingszeitung veröffentlichen. www.faschingszug-kreuth.de
SAMSTAG, 28. NOVEMBER
Fotos: Ernst Lehmhofer, Fotolia, Shutterstock, TTT, Kantorei Tegernsee, Christine Eixenberger/Matthias
Robl, Roland Hefter, Marco Vogl, Stefan Kröll, Krippenfreunde Tegernseer Tal, Miroslav Nemec/ Katrin Jäger
und Erwin Lanzenberger, Maria Reiser/Max Hofstetter, Isarschixn, Michael Fitz/Agentur Reisinger
10 Uhr, Bad Wiessee
Duftwerkstatt – Kreativ Werkstatt
Sonja Reichel, Schwoagaweg 12
11 Uhr, Tegernsee
Heimat im Museum? – Vortrag und
Führung mit Dr. Roland Götz
Die „etwas andere“ Führung
durch das „Heimat“-Museum,
Museum Tegernseer Tal – Kultur
und Geschichte, Seestr. 17
Kabarett-Quadriga
Beim ersten Tegernseer Kabarett-Brettl am 15. Januar erwartet das Publikum viel
Unterhaltung, Musik und noch mehr Kabarett. Es handelt sich um ein Bühnenexperiment
der besonderen Art. Gleich vier namhafte Künstler treten an einem Abend auf: Erstmals
stehen Christine Eixenberger, Roland Hefter, Marco Vogl und Stefan Kröll gemeinsam
auf einer Bühne. Sie zeigen Ausschnitte aus ihren aktuellen Programmen und bieten dem
Publikum im Ludwig-Thoma-Saal in Tegernsee eine abwechslungsreiche Mischung aus
gesellschaftskritischen Liedern, Geschichten aus dem Leben und witzigen Anekdoten,
verpackt als Kabarett vom Feinsten. 20 Uhr, Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstraße 5.
12 Uhr, Gmund
Christkindlmarkt
Dorfplatz Dürnbach
14 Uhr, Bad Wiessee
Seeweihnacht
Seepromenade
14 Uhr, Rottach-Egern
Rottacher Advent
Kuranlage am See
SONNTAG, 29. NOVEMBER
15 Uhr, Rottach-Egern
Tegernseer Heimatführer –
Ökumenischer Pilgerweg*
Tourist-Information,
Nördliche Hauptstr. 9
15 Uhr, Tegernsee
Musiknachmittag im LudwigThoma-Haus*
Sepp Eibl und Freunde; Tuften 12
19.30 Uhr, Tegernsee
Maria Reiser & Band – „Bayern goes
world“*
Bayerischer Mundart-Pop, LudwigThoma-Saal, Rosenstraße 5
20 Uhr, Bad Wiessee
Sissi Perlinger*
Winner’s Lounge/
Spielbank, Winner 1
Love, Peace & Lederhosen
Die 60er und 70er Jahre, die von der Hippiebewegung, wilden Partys, grellen Farben,
schrägen Klamotten, Love & Peace, Woodstock und schlichtweg einzigartig genialer Musik
geprägt waren, sind dieses Jahr das Motto der mittlerweile legendären Club-TegernseeMega-Faschingsparty. Am 6. Februar steigt das Fest im Seeforum. Darum haben die
Veranstalter zu Love & Peace auch noch die Lederhosen dem Motto hinzugefügt. Damit
kann es jeder im schrägen psychedelischen Ambiente mit den Seegeistern, dem bekannten
DJ München und der Liveband Cagey Strings krachen lassen. Und das auch noch für einen
guten Zweck, denn der erwirtschaftete Gewinn geht komplett an eine soziale Einrichtung.
Die (limitierten) Karten ab 27 Euro gibt es seit Oktober. Infos unter www.clubtegernsee.de
14 Uhr, Bad Wiessee
Seeweihnacht
Seepromenade
14 Uhr, Kreuth
Christkindlmarkt der Kreuther
Ortsvereine
Waldfestplatz am Leonhardstoana
Hof, Raineralmweg, Riedlern
15 Uhr, Tegernsee
Adventslesung mit Toni
Wackersberger
Mit Musik im Berggasthaus Galaun;
Reservierung: Tel. 08022/273022
17 Uhr, Rottach-Egern
Kirchenkonzert mit der Blaskapelle
Rottach-Egern
Kath. Pfarrkirche St.
Laurentius, Kißlingerstr. 45
Ihr Immobilienmakler.
zCenter
Kompeten
Immobilien
DONNERSTAG, 3. DEZEMBER
DEZEMBER
DIENSTAG, 1. DEZEMBER
17 Uhr, Kreuth
Adventszauber/Raclette unterm
Sternenhimmel
Naturkäserei TegernseerLand,
Reißenbichlweg 1
MITTWOCH, 2. DEZEMBER
14.30 Uhr, Tegernsee
Advents-Lesung mit Beni Eisenburg
Westerhof-Café im StielerHaus, Seestr. 74
17.30 Uhr, Kreuth-Weißach
Table Ronde Tegernsee-Schliersee
Soirée Père Noël – Weihnachtsfeier,
Hotel Bachmair Weissach,
Wiesseer Str. 1
20 Uhr, Rottach-Egern
Drei Männer nur mit Gitarre*
Bayr. Musikkabarett mit Roland
Hefter, Michi Dietmayr und Keller
Steff; Seeforum, Nördl. Hauptstr. 35
FREITAG, 4. DEZEMBER
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Alpenländisches Adventssingen*
Mit: Bairer Saitenmusi, Brucker
Sänger, Geschwister Schabmair,
Dreigesang Öttl-Hamberger,
Goinger Weisenbläser, Röpfl
Geigenmusi; Sprecher: Beni
Eisenburg. Kath. Kirche MariaHimmelfahrt, Fritz-von-Miller-Weg
Sparkassen-Finanzgruppe
S Kreissparkasse
Miesbach-Tegernsee
Unser Experten-Team steht Ihnen bei der Suche, Vermittlung, Planung, Finanzierung und Absicherung Ihrer Immobilie zur Seite. Mehr Informationen
erhalten Sie im KompetenzCenter Immobilien, Wiesseer Straße 5, 83703 Gmund, Telefon 08022 96920. www.ksk-mbteg.de
SEESEITEN WINTER 2015/2016 71
* Karten für die Veranstaltung sind in allen TIs, online im Webshop unter www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich.
NOVEMBER
Ausstellungen & Museen
Bis 15. Januar 2016
„Augenblicke 2015“
Die Fotofreunde Tegernseer Tal e.V. präsentieren eine Auswahl
ihrer besten Aufnahmen der vergangenen Jahre.
MEISTERBETRIEB FÜR POLSTEREI UND VORHÄNGE
Jod-Schwefelbad, Adrian-Stoop-Straße 37–47; Montag bis
Freitag 8–13 Uhr, Dienstag und Donnerstag auch 16–19 Uhr
Bis 6. Dezember 2015
Hans Reiser: Lätschn, Larvn, Gfriesa
13. Dezember 2015 bis Februar/März 2016
Olaf Gulbransson. Werke im neuen Glanz
1974 übernahmen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
fast 500 Werke aus dem Nachlass von Olaf Gulbransson. Nach
aufwändigen Restaurierungsarbeiten können die Zeichnungen
von der Familie, von Freunden und einige Landschaftsstudien
des Künstlers in neuem Glanz bewundert werden.
Olaf Gulbransson Museum (im Kurgarten Tegernsee, täglich außer Montag
10–17 Uhr). Infos: Tel. 08022/3338 und www.olaf-gulbransson-museum.de
Bichlmairstr. 12 · 83703 Gmund
Tel. 0 80 22 / 7 55 69
www.huber-derraumausstatter.de
5. Dezember 2015 bis 31. Januar 2016
Krippenausstellung der Krippenfreunde Tegernseer Tal
Kath. Pfarrzentrum Tegernsee/Quirinal, Seestraße 23,
83684 Tegernsee, täglich außer Montag 13–17 Uhr
4. bis 6. Dezember
Kreuther Krippen-Ausstellung
Zu sehen sind Krippen aus Kreuther Familien, die noch nie oder nur selten
gezeigt wurden. Glühwein und Weihnachtsgebäck gibt es obendrauf.
Leonhardstoana Hof, Raineralmweg, Kreuth; Freitag und Samstag
13–18 Uhr, Sonntag 10–18 Uhr. Infos: www.leonhardstoana.de
Heimatmuseum im Jagerhaus
Seestraße 2, Gmund. Geöffnet: montags (14–17 Uhr), freitags
(15–18 Uhr) und sonntags (14–17 Uhr). Museumsferien:
1. November bis 31. Dezember. Infos: www.jagerhaus-gmund.de
SAMSTAG, 5. DEZEMBER
14 Uhr, Bad Wiessee
Seeweihnacht
Seepromenade
14 Uhr, Gmund
Die 24 Advents-Sterne: Köstliches
Brot – ganz einfach selbst backen
Nicole Heidinger, Hoferstraße 9
14 Uhr, Rottach-Egern
Rottacher Advent
Kuranlage am See
14 Uhr, Tegernsee
Weihnachtlicher Schlossmarkt
Schlossplatz 1
15 Uhr, Rottach-Egern
Adventsführungen mit den
Tegernseer Heimatführerinnen –
Krippen- und Stieler-Weg*
inkl. Schifffahrt zum Rottacher Advent
72 SEESEITEN WINTER 2015/2016
17 Uhr, Kreuth
Von Barbara bis Heiligdreikönig
Lesung mit Toni Wackersberger in
der Naturkäserei TegernseerLand;
musikalische Umrahmung: Reisberger
Sängerinnen; Reservierung:
Tel. 08022/188352-0
17.30 Uhr, Tegernsee
Der Nikolaus kommt mit der
Kutsche vorbei
Westerhof-Café im StielerHaus, Seestr. 74
20 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Volkstheater – „Bitte
keine Blumen“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstraße 5
SONNTAG, 6. DEZEMBER
14 Uhr, Bad Wiessee
Seeweihnacht
Seepromenade
www.schlank-am-see.de
Unsere Empfehlungen
Miroslav Nemec
Schau, schau, der Kommissar geht um! Der Schauspieler Miroslav Nemec, vor allem
bekannt als Kriminalhauptkommissar Ivo Batic im bayerischen
„Tatort“, ist auch Musiker und
weit mehr als nur seine Filmrolle. In „Miroslav Jugoslav“, das
er am Samstag, 12. Dezember
in der Winner’s Lounge präsentiert, rezitiert, liest und singt
Nemec aus seiner unter diesem
Titel kürzlich erschienenen
Autobiografie. Er teilt Erinnerungen an den kroatischen
Lausbub und an seine Lehrjahre
während des Musik- und Schauspielstudiums und auf zahlreichen Bühnen. Nemec erzählt und besingt eine geglückte Integrationsgeschichte.
Großer Stoff und viele herrliche Anekdoten – umrahmt von Gitarren- und
Klavierspiel! 20 Uhr, Winner’s Lounge/Spielbank, Winner 1, Bad Wiessee.
* Karten für die Veranstaltung sind in allen TIs, online im Webshop unter www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich.
Tel. 08022 9152310
[email protected]
Schlank und Schick am See
Im oberen Ficht 26
83700 Kreuth/Rottach-Weissach
Maria Reiser
Man kennt sie aus dem Radio, wo ihr Hit „Zefix“ im Sommer
rauf und runter gespielt wurde. Weil sie klingt wie eine Mischung
aus Hubert von Goisern, LaBrassBanda und Alanis Morissette, hat
man sie mit dem Titel „Erfinderin des bayerischen Jodelpop“ gekürt.
Ihre Musik ist ein voglwuides Kombinat aus Pop, Dancehall, Country
und Reggae: mitreißend, laut, schräg und bayerisch authentisch.
Die Weltbürgerin aus der Holledau stellt am Samstag, 28. November
ihre brandneue erste CD vor. Das ist „Bavarian Wildstyle“ at it’s best
um 19.30 Uhr im Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstraße 5, Tegernsee.
Isarschixn
Die Isarschixn – das sind die vier
Musikerinnen Andrea Lenz, Birgitt Binder,
Dagmar Kratzer und Sabine Schubart.
Weil sie mitreißend, schäumend und
unbegradigt sind wie einst die Isar, ist bei
ihnen „Ois im Fluss“, so der Namen ihres
Programms, mit dem sie am 27. Februar in
Tegernsee gastieren. Mit ihrem erfrischenden Musikkabarett-Strudel ziehen sie ihre
Gäste hinab in die tiefsten Intimsphären
weiblichen Gedankenguts. Thematisch wie musikalisch geht es frisch ans
Eingemachte. 20 Uhr, Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstraße 5, Tegernsee.
14 Uhr, Tegernsee
Weihnachtlicher Schlossmarkt
Schlossplatz 1
15 Uhr, Rottach-Egern
Romantischer Advent im Tierheim
Weissachaustraße 46
MONTAG, 7. DEZEMBER
15 Uhr, Gmund
Die 24 Advents-Sterne:
Weihnachtspost
auf GMUND-Papier schreiben;
Handdruckerei Gistl, Gasse 16
19 Uhr, Rottach-Egern
English-Stammtisch
Andrebar, Seestr. 43
19 Uhr, Bad Wiessee
Luftgewehrschießen für Gäste
Schützenhaus am
Sportplatz, Hagngasse
DIENSTAG, 8. DEZEMBER
11 Uhr, Kreuth
Die 24 Advents-Sterne: Führung in
der Naturkäserei
Von Heumilch zum Käse; Naturkäserei
TegernseerLand, Reißenbichlweg 1
18 Uhr, Tegernsee
Bayr. Advent mit Antonia Grauvogel
Fannydui Musi und Seeleitn
Dreig’sang mit Ziach-Zither-Gitarre.
Inkl. 3-Gänge-Menü; WesterhofCafé im Stieler-Haus, Seestr. 74
MITTWOCH, 9. DEZEMBER
20 Uhr Rottach-Egern
Advent im Kutschenmuseum
ausnahmsweise wegen der
Umbauarbeiten im Seeforum,
Nördl. Hauptstr. 35
SEESEITEN WINTER 2015/2016 73
Führungen
& Besichtigungen
Montag und Samstag 14 Uhr,
Donnerstag und Freitag 10 Uhr
Führung durch die
Naturkäserei TegernseerLand,
Kreuth
Mehr Infos: Naturkäserei,
Tel. 08022/188352-0
Jeden Montag im Dezember,
14 Uhr
Führung durch das JodSchwefelbad
Adrian-Stoop-Straße 37-47,
keine Anmeldung erforderlich
Sa. 12.12.15
MIROSLAV NEMEC
Miroslav Jugoslav
Beginn: 20.00 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr
Eintritt: 24,– € zzgl. Systemgebühr
Jeden 1. und 3. Donnerstag
(außer feiertags) 15.30 Uhr
Führung durch die
Büttenpapierfabrik Gmund
Info und Anmeldung bei der TI
Gmund, Tel. 08022/7060350
Jeden Freitag 15–17 Uhr
Besichtigung der Edelbrand
Destillerie Fischerweber,
Rottach-Egern
Info und Anmeldung unter
Tel. 08022/92040
Geführte Schnee­
schuh­touren,
Pferdekutschen- und
Pferdeschlittenfahrten
und Langlaufkurse sowie Ortsund Kulturführungen finden
regelmäßig in allen Talorten
statt. Infos hierzu bei allen
Tourist-Informationen. Infos zu
Ausflugsfahrten mit Autobus
Oberbayern: www.ao-tegernsee.de
und Tel. 08022/81338
19.30 Uhr, Tegernsee
Schlosskonzert „Ihr Himmel tut
euch auf!“*
Bairische Volksmusik zum Advent.
Seeleitn Dreigsang, Miesbacher
Musikanten, Andreas Waldschütz
(Zither), Bläserensemble; Sprecher:
Martin Köck. Barocksaal im
Gymnasium, Schlossplatz 3
20 Uhr, Bad Wiessee
Miroslav Nemec*
erzählt, rezitiert, liest und singt
aus seiner Autobiografie; Winner’s
Lounge/Spielbank, Winner 1
SONNTAG, 13. DEZEMBER
Vorverkauf:
• Tourist-Information Bad Wiessee Tel. 0 80 22 / 86 03 0
• Casino-Rezeption Tel. 0 80 22 / 98 35 0 (ab 15.00 Uhr)
• Alle Tourist-Informationen am Tegernsee
• www.muenchenticket.de, www.tegernsee.com (Web-Shop)
Freitag, 27. November und
4./11./18. Dezember 15–16 Uhr
Besichtigung der Edelbrand
Destillerie Liedschreiber,
Gmund
Info und Anmeldung unter
Tel. 08022/75412
14 Uhr, Rottach-Egern
Rottacher Advent
Kuranlage am See
spielbankenbayernblog.de
Freitag, 27. November 14.30 Uhr
Hausführung im Seelaubhof
Info und Anmeldung unter
Tel. 08022/8597915
MONTAG, 14. DEZEMBER
DONNERSTAG, 10. DEZEMBER
16 Uhr, Bad Wiessee
Die 24 Advents-Sterne: Badepralinen herstellen
in der Duftwerkstatt von Sonja
Reichel; Schwoagaweg 12
18 Uhr, Tegernsee
Adventslesung mit Mundart-Dichter
Martin Köck
inkl. 3-Gänge-Menü; WesterhofCafé im Stieler-Haus, Seestr. 74
16 Uhr, Bad Wiessee
Die 24 Advents-Sterne:
Körperbalsam selbst
zusammenstellen
Sonja Reichels Duftwerkstatt,
Schwoagaweg 12
19 Uhr, Bad Wiessee
Luftgewehrschießen für Gäste
Schützenhaus am
Sportplatz, Hagngasse
DIENSTAG, 15. DEZEMBER
FREITAG, 11. DEZEMBER
16 Uhr, Bad Wiessee
Die 24 Advents-Sterne: Tief
durchatmen
Kostenlose Jod-SchwefelInhalation; Jod-Schwefelbad,
Adrian-Stoop-Str. 37–47
20 Uhr, Tegernsee
Günther Maria Halmer „Fröhliche
Weihnachten!“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstraße 5
17 Uhr, Kreuth
Adventszauber/Raclette unterm
Sternenhimmel
Naturkäserei TegernseerLand,
Reißenbichlweg 1
SAMSTAG, 12. DEZEMBER
14 Uhr, Rottach-Egern
Rottacher Advent
Kuranlage am See, Seestraße
14 Uhr, Tegernsee
Weihnachtlicher Schlossmarkt
Schlossplatz 1
15 Uhr, Tegernsee
Adventsführungen mit den
Tegernseer Heimatführerinnen –
Krippen- und Stieler-Weg*
Treffpunkt TouristInformation, Hauptstr. 2
18 Uhr, Rottach-Egern
Weihnachtslesung
auf dem Wallberg im
Panorama-Restaurant; Karten
unter Tel. 08022/6800
74 SEESEITEN WINTER 2015/2016
14 Uhr, Tegernsee
Weihnachtlicher Schlossmarkt
Schlossplatz 1
19 Uhr, Bad Wiessee
Arztvortrag: „Ergotherapie – zurück
zur Selbstständigkeit“
Klinik im Alpenpark,
Defreggerweg 2–6
FREITAG, 18. DEZEMBER
18 Uhr, Tegernsee
Klassisches Weihnachtskonzert
mit dem Pianisten Vladimir Valdivia,
inkl. 4-Gänge-Menü; WesterhofCafé im Stieler-Haus, Seestr. 74
SAMSTAG, 19. DEZEMBER
14 Uhr, Rottach-Egern
Rottacher Advent
Kuranlage am See
Unsere Empfehlungen
Natürliche Schönheit
individuell gestalten
Plastische Chirurgie
am Tegernsee
* Karten für die Veranstaltung sind in allen TIs, online im Webshop unter www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich.
An allen Adventswochenenden
Weihnachts- und Christkindlmärkte
Die Adventszeit im Tegernseer Tal ist einfach
zauberhaft. An allen Adventswochenenden
locken Weihnachts- und Christkindlmärkte,
die überwiegend direkt am See stattfinden.
Ob der Rottacher Advent, der Tegernseer
Schlossmarkt, die Seeweihnacht in Bad
Wiessee, der Gmunder Nikolaus- oder der
Dürnbacher Christkindlmarkt: Sie haben alle
ihre ganz eigene Atmosphäre. Je nachdem,
wonach einem der vorweihnachtliche Sinn
steht, ob festlich-feierlich oder staad und
besinnlich: Für jede Stimmung ist etwas
geboten. Und das Beste daran ist, dass man
den Rottacher Advent, den Tegernseer
Schlossmarkt und die Wiesseer Seeweihnacht
mit einer romantischen Schifffahrt verbinden
kann. Nur am 5. Dezember kann man das mit
allen dreien. www.tegernsee.com/advent
25. Dezember
„Weihnachten in Wien“*
Die Reihe musica sacra tegernsee ist ein Garant
für große Konzerterlebnisse; auch weil sich
Kantor Sebastian Schober immer etwas Neues
einfallen lässt. Von einem Gespräch mit seinem
ehemaligen Studienfreund und heutigen Wiener
Domkappellmeister Markus Landerer ließ er
sich inspirieren und bringt Weihnachtsmusik
aus Wien nach Tegernsee: „Omnes de Saba“ von
Joseph Eybler, Anton Diabellis weltberühmte
Pastoralmesse mit ihrem ergreifenden SoloTerzett „et incarnatus est“ und schließlich
aus der Feder des Bruckner-Lehrers Johann
Ritter von Herbeck die Hymne für Sologesang,
Orchester und Chor „Pueri concinite“.
Wenn es richtig festlich werden darf, ist das
Oratorienkonzert unser Tipp. 17 Uhr, Tegernsee,
Katholische Pfarrkirche/ehem. Klosterkirche
St. Quirinus, Schlossplatz 1, Tegernsee.
Vom 1. bis 24. Dezember
24 Advents-Sterne
Nicht nur dabei, sondern mittendrin im Oberland-Advent
ist man mit den 24 Advents-Sternen der Alpenregion
Tegernsee Schliersee. Wie an einem Adventskalender
öffnen Einheimische, hiesige Organisationen und
Unternehmen ihre Türen und lassen Interessierte an
ihrer persönlichen „staaden Zeit“ teilhaben. Da werden
dann gemeinsam Brot oder Plätzchen gebacken oder
die Weihnachtspost auf Büttenpapier erledigt. Die
Geheimnisse bayerischer Weihnachtsschmankerl werden
ebenso gelüftet wie Weihnachts-Wellness zelebriert
wird. Kräuterpädagoginnen erklären die mystischen
Raunächte. Kinder können in einem Tenniscamp sportlich
aufs Christkind warten oder gemeinsam mit den Papas
zum Christbaumschneiden gehen. Das sind
24 Möglichkeiten, die Adventszeit glanz- und sinnvoll
und heimelig zu gestalten. www.tegernsee-schliersee.de/
veranstaltungen/die-24-adventssterne
Die 24 Advents-Sterne
der Alpenregion Tegernsee Schliersee
Faltenbehandlung
Lidstraffung
Facelift
Nasenkorrektur
Halsstraffung
Fettabsaugung
Brustaufbau-/straffung
Bauchstraffung
Arm-/Schenkelstraffung
www.tegernsee-schliersee.de
14 Uhr, Tegernsee
Weihnachtlicher Schlossmarkt
Schlossplatz 1
15 Uhr, Tegernsee
Adventsführungen mit den Tegernseer
Heimatführerinnen – Krippen- und Stieler-Weg*
Inkl. Schifffahrt zum Rottacher Advent;
Treffpunkt Tourist-Information, Hauptstr. 2
20 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Volkstheater – „Bitte keine Blumen“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstraße 5
SONNTAG, 20. DEZEMBER
14 Uhr, Rottach-Egern
Rottacher Advent
Kuranlage am See
14 Uhr, Tegernsee
Weihnachtlicher Schlossmarkt
Schlossplatz 1
18 Uhr, Gmund
Die 24 Advents-Sterne: Das Brauchtum der
Raunächte wiederentdecken
mit der Kräuterpädagogin Ulla Menke; Oedberg
Skilifte/Parkplatz, Angerlweber 2/Ostin
19 Uhr, Kreuth
Adventssingen
Traditionelle Adventsandacht im Gedenken
an den Kiem Pauli; Kirche St. Leonhard
MONTAG, 21. DEZEMBER
19 Uhr, Bad Wiessee
Luftgewehrschießen für Gäste
Schützenhaus am Sportplatz, Hagngasse
Dr. med. Torsten Kantelhardt
Facharzt für Plastische
und Ästhetische Chirurgie
19 Uhr, Rottach-Egern
Stunde der Lichter
Ökumenisches Abendgebet mit Gebeten
und Gesängen aus Taizé. Kath. Pfarrkirche
St. Laurentius, Kißlingerstr. 45
MITTWOCH, 23. DEZEMBER
10 Uhr bzw. 13 Uhr
Die 24 Advents-Sterne: Tennis-Camp
Tennis-Workshop; Anmeldung über
www.aignerkarner.com; Tennisanlage des
TV Dürnbach, Finsterwalderstr. 24
Praxisklinik
für Plastische Chirurgie
83700 Rottach-Egern
Nördliche Hauptstraße 17
Tel. 0 80 22 / 70 41 25
Fax 70 41 26
www.plastische-chirurgie-am-tegernsee.de
SEESEITEN WINTER 2015/2016 75
Der direkte Draht
Tegernseer Tal Tourismus
GmbH
Tel. 08022/92738-0
Tourist-Info Bad Wiessee
Tel. 08022/8603-0
Tourist-Info Gmund
Tel. 08022/706035-0
Tourist-Info Kreuth
Tel. 08029/9979080
Tourist-Info Rottach-Egern
08022/673100
Tourist-Info Tegernsee
Tel. 08022/9273860
FREITAG, 25. DEZEMBER
9.30 Uhr, Rottach-Egern
Festmesse am 1. Weihnachtsfeiertag
Pastoralmesse von K. Kempter
und „Transeamus“ von
J. Schnabel; Kath. Pfarrkirche
St. Laurentius, Kißlingerstr. 45
17 Uhr, Tegernsee
musica sacra tegernsee –
„Weihnachten in Wien“
Oratorienkonzert mit Solisten,
Chor und Orchester der
Kantorei Tegernsee; Leitung:
Sebastian Schober; Katholische
Pfarrkirche/ehem. Klosterkirche
St. Quirinus, Schlossplatz 1
18 Uhr, Bad Wiessee
Waldweihnacht
Spaziergang unter Sternenhimmel
mit Laternen und weihnachtlichen
Lesungen; Treffpunkt am
Söllbachparkplatz
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Jazz Christmas
Jod-Schwefelbad, AdrianStoop-Str. 37–47
20 Uhr, Bad Wiessee
Tegernseer Volkstheater –
„Schmuggleralm“*
Gasthof zur Post Bad Wiessee,
Lindenplatz 7 (Einlass und
Bewirtung ab 18.30 Uhr)
SONNTAG, 27. DEZEMBER
10 Uhr, Bad Wiessee
Weißwurstfahrt
Pferdeschlittenfahrt mit Einkehr
und musikalischer Umrahmung.
Infos und Reservierung unter
Tel. 08022/865546
Martin Köck führt vom alten ins neue
Jahr. Einlass ab 18.30 Uhr, Hotel
Gasthof Zur Post, Lindenplatz
20 Uhr, Rottach-Egern
Musical Classics*
Gala-Abend im Seeforum,
Nördliche Hauptstr. 35
DIENSTAG, 29. DEZEMBER
19.30 Uhr, Kreuth
Gsunga und gspuit ins neue Jahr –
Volksmusikabend*
Leonhardstoana Hof, Raineralmweg
20 Uhr, Bad Wiessee
Salonorchester – Festkonzert zum
Jahreswechsel
Jod-Schwefelbad, AdrianStoop-Str. 37–47
MITTWOCH, 30. DEZEMBER
19 Uhr, Gmund
Vor-Silvesterparty
Dorfplatz Dürnbach
16.30 Uhr, Bad Wiessee
Weihnachtskonzert des
Salonorchesters
Jod-Schwefelbad, AdrianStoop-Str. 37–47
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Swing und Latin Band
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
MONTAG, 28. DEZEMBER
9 Uhr, Rottach-Egern
Gustl-Moschner-Gedächtnislauf
Langlaufrennen auf der Sutten; Infos
und Anmeldung unter www.scre.de
19 Uhr, Bad Wiessee
Luftgewehrschießen für Gäste
Schützenhaus am
Sportplatz, Hagngasse
20 Uhr, Bad Wiessee
Bayerischer Jahresausklang*
Volksmusik und Brauchtum aus dem
Tegernseer Tal und der Umgebung.
Unsere Empfehlungen
DONNERSTAG, 31. DEZEMBER
14.30 Uhr, Bad Wiessee
Silvesterkonzert der Blaskapelle
und des Spielmannszuges
Standkonzert an der Seepromenade,
bei großer Kälte im Jod-Schwefelbad
17. Januar
Langlaufen
Testen, was das Zeug hält, heißt es am
17. Januar in Rottach-Egern bei der
dritten der insgesamt fünf Stationen,
die Intersport für seinen großen
Langlaufskitest anfährt. In Kooperation
mit Sport Schlichtner bring Intersport
beim Langlaufzentrum Sonnenmoos
(Feldstr. 11) passionierten Langläufern
wie auch Anfängern die Faszination
der schmalen Brettl näher. Es
stehen die neuesten Materialien
namhafter Hersteller für Praxistests
zur Verfügung. Experten beraten in
Schnupperkursen wie auch individuell
hinsichtlich der Langlauf-Skitechnik
und geben Pflegetipps. Kostenbeitrag:
15,00 Euro, Tageskasse: 20,00
Euro (Restplätze, falls vorhanden).
Voranmeldung bei Sport Schlichtner
in Rottach-Egern oder online
unter www.sport-schlichtner.de
und www.intersport.de
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Egal, ob zum Langlaufen, Schlittenfahren oder Schneeschuhwandern: Oberbayernbus bringt
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Niederlassung Tegernsee/Bad Tölz, Bahnhofsplatz 5d, 83684 Tegernsee, telefonisch unter
08022 18750-0 oder auf www.rvo-bus.de
Die Bahn macht mobil.
76 SEESEITEN WINTER 2015/2016
14. Februar
Pferde-Schlittenrennen
„Das ist Ben Hur“, rief einmal Moderator Bruno
Six angesichts der spannenden Duelle, die
beim bäuerlichen Pferde-Schlittenrennen auf
der Ropferwiese ausgekämpft werden. Unter
eindeutigen Kommentaren und großem Hallo
der Zuschauer liefern sich auf einem 400
Meter umfassenden Renn-Oval Oberlandler,
Haflinger, Ponys, Traber, vor allem aber ihre
stolzen Besitzer heiße Rennen durch staubenden
Schnee. Es ist so ein Riesenspaß, den wiehernden,
schnaubenden und dampfenden Rössern
und ihren furchtlosen Lenkern zuzuschauen,
dass das Pferde-Schlittenrennen mittlerweile
fast als Winter-Roßtag gilt. Vielleicht liegt es
aber auch an der Rottacher Blaskapelle, den
Rottacher Goaßlschnalzern, den Tegernseer
Alphornbläsern und den Schmankelrn, die das
ursprünglich bäuerliche Rennen regelmäßig
zu einem richtigen Winterfest machen. Es
findet am Sonntag, 14. Februar ab 14 Uhr in
der Wolfsgrubstraße in Rottach-Egern statt.
24. bis 29. Februar
Europäische Luftschiff-Meisterschaft
Kaum sind die Heißluftballone vom Tegernseer
Himmel verschwunden, kommen die Zeppeline.
Die eindrucksvollen Giganten der Lüfte werden
von internationalen Fahrer-Teams gesteuert.
Denn nach 25-jähriger Pause wird wieder
eine Europäische Luftschiff-Meisterschaft
durchgeführt, diesmal vom Internationalen
Verband der Aerostaten (CIA), des Internationalen
Verbandes (FAI) in Lausanne, der sich dafür mit
dem Deutschen Aero Club e.V. und dem Deutschen
Freiballonsport-Verband e.V. zusammengetan
hat. Nach Mondorf (1991, Luxemburg) und
Besancon (1989, Frankreich) kommt die Szene
vom 24. bis 29. Februar ins Tegernseer Tal. Es
werden zwölf Teilnehmer aus fünf europäischen
Nationen erwartet. An fünf Wettkampftagen
sind insgesamt neun Starts vom Startgelände
neben der Naturkäserei geplant. Es geht um
Geschicklichkeit und Schnelligkeit. Der spannende
Höhepunkt wird sicherlich das LONG DISTANCERennen sein, das der Länge nach über den
Tegernsee führt. www.airship-champions.eu
Alpenbrasserie
Die reine Verführung hoch über
dem Tegernsee. Fleisch- und
Fischgenuss inmitten der Natur.
Donnerstag bis Montag
von 18 bis 23 Uhr geöffnet.
www.dastegernsee.de
DAS TEGERNSEE
Neureuthstraße 23 · 83684 Tegernsee
Fon +49 (0) 80 22 1 82 0
www.dastegernsee.de
SEESEITEN WINTER 2015/2016 77
* Karten für die Veranstaltung sind in allen TIs, online im Webshop unter www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich.
29. Januar bis 7. Februar
Montgolfiade
Es sind Bilder, die nicht nur durch die Medien
gehen, sondern sich einem auch ins Bewusstsein
brennen: Wenn sich bei der Montgolfiade in
Bad Wiessee rund zwanzig Heißluftballons in
ausgefallenen Formen und Farben, Luftschiffe
und Modellballone knallbunt vor dem bayerischblauen Himmel abzeichnen oder die Giganten
beim Ballonglühen mystisch Feuer speien, dann
ist das ein schlichtweg unvergesslicher Eindruck.
Spannend wird es dieses Jahr obendrein,
wenn am Sonntag die Fuchsjagd der Ballone
stattfindet. Am Boden erwarten Besucher unter
dem Motto „Winternachtzauber – Feuer. Alpen.
Glühen“ ein Markt mit mehr als 50 Künstlern,
Kunsthandwerkern und Ausstellern, welche
sich entlang der Seepromenade in Bad Wiessee
präsentieren, sowie ein buntes Aktiv-Programm
mit Hüttenabenden, Schneeschuh-Wanderungen
und Pferdeschlittenfahrten. Vom 29. Januar bis
7. Februar wird Bad Wiessee zum zauberhaften
Winter-Wonder-Land. www.montgolfiade.de
Herausgeber
Zeitungsverlag Oberbayern
GmbH & Co. KG
Tegernseer Tal Tourismus GmbH
Objektverantwortlich
Stefan Hampel (Anzeigenleiter)
Anzeigenverkauf
Evelyn Geyer
Tel. 08151/973015
Redaktion
PRak, Alexandra Korimorth
(verantwortlich)
Tel. 08021/506398
Gestaltung
Manufaktur Design München
Titelbild
Werner Rom im Schlierseer
Bauerntheater, fotografiert
von Thomas Plettenberg.
Verlag
Zeitungsverlag Oberbayern
GmbH & Co. KG
Pfaffenrieder Str. 9,
82515 Wolfratshausen
Aus demselben Verlag
DES
MUASS
I HAM.
E-Mail
[email protected]
Geschäftsführer
Daniel Schöningh
Druck
Amper Druck GmbH,
Fürstenfeldbruck
Erfüllungsort und
Gerichtsstand für das
Mahnverfahren ist München.
Anzeigen politischen
Aussageinhalts stellen
allein die Meinung der dort
erkennbaren Auftrag­geber dar.
Die Seeseiten erscheinen
vierteljährlich zu Beginn
der Monate März, Juni,
September und Dezember.
Redaktionsschluss für
die nächste Ausgabe ist
der 10. Januar 2015.
16.30 Uhr, Rottach-Egern
Festmesse zu Silvester
Missa St. Joanni de Deo
(Orgelsolo-Messe) von Joseph
Haydn; Kath. Pfarrkirche
St. Laurentius, Kißlingerstr. 45
17 Uhr, Rottach-Egern
Silvesterfeier auf dem Wallberg
im Panorama-Restaurant.
Reservierung unter Tel. 08022/6800
78 SEESEITEN WINTER 2015/2016
20 Uhr, Tegernsee
Tegernseer Volkstheater – „Bitte
keine Blumen“*
Ludwig-Thoma-Saal, Rosenstraße 5
SONNTAG, 3. JANUAR
10 Uhr, Bad Wiessee
Weißwurstfahrt
Pferdeschlittenfahrt zum
Prinzenruhstüberl; Reservierung
unter Tel. 08022/865546
DIENSTAG, 5. JANUAR
20 Uhr, Gmund
Neujahrskonzert der
Dorfmusikanten Gmund
Neureuthersaal, Tölzer Str. 4
MITTWOCH, 6. JANUAR
17 Uhr, Tegernsee
Schlosskonzert der Stadt Tegernsee
2016 – Krönungskonzert
Werke von Bach, Vivaldi und
Mozart. Leitung Sebastian
Schober. Katholische Pfarrkirche/
ehem. Klosterkirche St.
Quirinus, Schlossplatz 1
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Swing und Latin Band
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
POWERED BY
HEIMATZEITUNGEN
20 Uhr, Rottach-Egern
Neujahrskonzert
der Blaskapelle unter der Leitung
von Hans Weber, Moderation
Florian Oberlechner; Einlass
ab 19 Uhr, Seeforum
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Tanzparty
mit der Tanzschule Kroll; Hotel
Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
DONNERSTAG, 14. JANUAR
19.30 Uhr, Tegernsee
Norwegen – ein Land, von Licht
durchflutet
Diavortrag zum „Internationalen
Jahr des Lichts und der lichtbasierten
Technologien“; Museum
Tegernseer Tal, Seestr. 17
20 Uhr, Bad Wiessee
Bananafishbones Live & unplugged*
Winner’s Lounge/Spielbank, Winner 1
FREITAG, 15. JANUAR
20 Uhr, Tegernsee
1. Tegernseer Kabarett-Brettl*
Premiere in Tegernsee: mit Christine
Eixenberger, Roland Hefter, Marco
Vogl und Stefan Kröll. LudwigThoma-Saal, Rosenstraße 5
SONNTAG, 17. JANUAR
9 Uhr, Rottach-Egern
INTERSPORT Langlaufskitest
Voranmeldung bei Sport
Schlichtner, Langlaufzentrum
Sonnenmoos, Feldstr. 11
MONTAG, 18. JANUAR
18 Uhr, Bad Wiessee
Silvester – Menü – Theater*
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
19.30 Uhr, Tegernsee
Flucht oder Verelendung – Warum
Menschen fliehen
Stadtbücherei St. Quirinus
Tegernsee, Rathausplatz 1
FREITAG, 1. JANUAR
MITTWOCH, 20. JANUAR
15.30 Uhr, Rottach-Egern
Neujahrsanblasen
Kuranlage, Musikpavillon, Seestraße
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Swing und Latin Band
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
* Karten für die Veranstaltung sind in allen TIs, online im Webshop unter www.tegernsee.com sowie über München Ticket erhältlich.
Online-Shopping
auf bayerisch.
Impressum
FREITAG, 22. JANUAR
19 Uhr, Tegernsee
Entlang der Seidenstraße
Bildervortrag über Westchina,
Kirgistan, Tadschikistan;
Museum Tegernseer Tal – Kultur
und Geschichte, Seestr. 17
DIENSTAG, 26. JANUAR
19 Uhr, Tegernsee
Richtiger Umgang mit künstlichem
Licht
Vortrag von Monika Kröner zum
„Internationalen Jahr des Lichts und
der lichtbasierten Technologien“;
Museum Tegernseer Tal, Seestr. 17
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Tanzparty
mit der Tanzschule Kroll; Hotel
Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
SAMSTAG, 6. FEBRUAR
24. BIS 29. FEBRUAR
SONNTAG, 7. FEBRUAR
SAMSTAG, 27. FEBRUAR
13.13 Uhr, Kreuth
Faschingszug
www.faschingszug-kreuth.de
20 Uhr, Tegernsee
Isarschixn – „Ois im Fluss“*
Musikkabarett; Ludwig-ThomaSaal, Rosenstraße 5
MONTAG, 8. FEBRUAR
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Swing und Latin Band
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
19.59 Uhr, Tegernsee
Schlosskonzert der Stadt Tegernsee
– Faschingskonzert
Leitung Sebastian Schober; Barocksaal
im Gymnasium, Schlossplatz 3
16. Tegernseer Tal Montgolfiade
www.montgolfiade.de
SAMSTAG, 30. JANUAR
18.30 Uhr, Bad Wiessee
Das weißblaue Beffchen – „Die Welt
ist nicht genug“+
Kirchlich-bayrisches Pfarrkabarett;
Einlass ab 18.30 Uhr, mit Bewirtung.
Hotel Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
20 Uhr, Bad Wiessee
Wolfgang Krebs – Können Sie
Bayern?*
Kabarett in der Winner’s Lounge/
Spielbank, Winner 1
19.30 Uhr, Bad Wiessee
Tanzparty
mit der Tanzschule Kroll; Hotel
Gasthof Zur Post, Lindenplatz 7
20 Uhr, Rottach-Egern
Love, Peace & Lederhosen
Faschingsparty des Club
Tegernsee. Karten und Infos
unter www.clubtegernsee.de
MITTWOCH, 27. JANUAR 2016
29. JANUAR BIS 7. FEBRUAR
SAMSTAG, 20. FEBRUAR
13 Uhr, Rottach-Egern
Bäuerliches Pferde-Schlittenrennen
An der Wolfsgrubstraße
(Ropferwiese); Moderation:
Bruno Six, mit der Blaskapelle
Rottach-Egern, den Rottacher
Goaßlschnalzern und den Tegernseer
Alphornbläsern. VT: 21.2.2016
20. UND 21. FEBRUAR
Audi FIS Ski Cross Welt Cup
Tegernsee 2016
www.skicrosstegernsee.com
Vorschau
3. Europäische LuftschiffMeisterschaft 2016
www.airship-champions.eu
17.3.2016
Michael Fitz
19./26.3.2016
Parallelslalom Finals
SAMSTAG, 5. MÄRZ
19 Uhr, Bad Wiessee
Akademisches Blasorchester
München*
„Danzas Fantásticas“ unter der Leitung
von Michael Kummer. Hotel Gasthof
zur Post Bad Wiessee, Lindenplatz 7
5.–21.4.2016
Internationaler SchachSenioren-Cup
Der Seeseiten-Terminkalender
zeigt nur einen Ausschnitt aus dem
umfangreichen und vielfältigen
saisonalen Veranstaltungsangebot.
Den kompletten und stets aktuellen
Veranstaltungskalender für das
Tegernseer Tal finden Sie im Internet
unter www.tegernsee.com
16.4.2016
Luise Kinseher
Die nächsten Seeseiten erscheinen
am 3. März 2016.
4.6.–5.6.2016
13. Haibike MTB Festival
Tegernseer Tal
30.4.–16.5.2016
Gmundart
4.5. – 7.5.2016
Kunst- und Kulturtage
Rottach-Egern
Fragen Sie sich auch manchmal, was man gegen Fältchen und Falten tun kann,
ohne gleich einen operativen Eingriff vorzunehmen?
Frau Dr. Kühnemann hat die Antwort:
Antifaltenspritzen mit Hyaluronsäure und Botulinumtoxin
Zornesfalten verschwinden, Nasolabialfalten werden weicher, Lippenkonturen oder schmal gewordene Lippen
lassen sich verbesern, Mundwinkel wieder anheben, Einsenkungen auffüllen oder Unebenheiten glätten.
VITAL-ZENTRUM ı Dr. med Antje-Katrin Kühnemann ı Termine nach Vereinbarung unter Tel.: 0 80 22/6 51 82 oder 66 65 48
www.dr-med-kuehnemann.de ı Park-Hotel Egerner Höfe ı Aribostraße 19-26 ı 83700 Rottach-Egern
SEESEITEN WINTER 2015/2016 79
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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