Integriertes Energie- und Klima- schutzkonzept für Juist
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Integriertes Energie- und Klima- schutzkonzept für Juist
Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept für Juist, Norderney, Baltrum und Norden Schlussbericht Juli 2012 Auftraggeber: REM Tourismusdreieck vertreten durch: Stadt N o r d e n FD 3.2 - Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Am Markt 43, 26506 Norden Erstellt durch: Am Wall 172/173, 28195 Bremen Tel.: (0421) 835 888 - 10 Fax: (0421) 835 888 - 25 Projektleitung: Dipl.-Ing. Kornelia Gerwien-Siegel Dipl.-Ing. Bernd Langer Unterstützt durch: Markus Otten Lahnstrasse 96, 28199 Bremen Tel.: (0421) 173 108 9 Fax.: (0421) 594149 Bremen im Juli 2012 Das Klimaschutz-Teilkonzept wurde im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gefördert mit Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unter dem Förderkennzeichen PTJ: 03KS1420 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Inhaltsverzeichnis 1 2 Einleitung/Auftragsziel ................................................................................................... 14 1.1 Aufgabenverteilung, Arbeitsschritte und Akteursbeteiligung ..................................15 1.2 Interviews von wichtigen Akteuren .........................................................................17 1.3 Vorgehen bei der Datenerhebung ..........................................................................17 Energie- und CO2-Bilanzierung ...................................................................................... 18 2.1 Zielsetzung .............................................................................................................18 2.2 Methodik der Bilanzierung ......................................................................................18 2.3 Betrachtete Treibhausgase ....................................................................................18 2.4 Erhebung und Gewinnung der Datenbasis .............................................................19 2.5 Berechnungsmethodik und Datenverarbeitung .......................................................23 2.5.1 Strom und Wärme ...........................................................................................24 2.5.2 Verkehr ...........................................................................................................24 2.5.3 Gebäude und Infrastruktur ..............................................................................25 2.5.4 Witterungskorrektur .........................................................................................26 2.6 Ergebnisse für das Tourismusdreieck ....................................................................26 2.6.1 Einwohnerzahl und Touristen ..........................................................................26 2.6.2 Wohnstruktur im Tourismusdreieck .................................................................27 2.6.3 Beschäftigtenstruktur im Tourismusdreieck .....................................................28 2.6.4 Endenergiebilanz des Tourismusdreiecks .......................................................28 2.6.5 CO2-Bilanz des Tourismusdreiecks (mit Vorkette) ...........................................30 2.6.6 CO2-Bilanz mit Vorketten – bundesweiter Strom-Mix.......................................31 2.6.7 CO2-Bilanz mit Vorketten – regionaler Strom-Mix ............................................32 Schlussbericht Seite 2 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 2.7 3 Ergebnisse für die einzelnen Kommunen ...............................................................35 2.7.1 Juist ................................................................................................................35 2.7.2 Norderney .......................................................................................................41 2.7.3 Baltrum ...........................................................................................................45 2.7.4 Norden ............................................................................................................50 2.7.5 Spezifische Kennzahlen im Vergleich..............................................................55 Sektor spezifische Einsparpotenziale ............................................................................. 57 3.1 Vorgehen und Methodik .........................................................................................57 3.2 Bisherige Aktivitäten im Tourismusdreieck .............................................................59 3.2.1 Juist ................................................................................................................60 3.2.2 Norderney .......................................................................................................63 3.2.3 Baltrum ...........................................................................................................65 3.2.4 Norden ............................................................................................................67 3.3 Sektor spezifische Einsparpotenziale .....................................................................70 3.3.1 Gemeinsames Potenzial im Tourismusdreieck ................................................70 3.3.2 Potenziale im Sektor Haushalte ......................................................................71 3.3.3 Potenziale im Wirtschaftssektor ......................................................................81 3.4 Kommunale Gebäude/Straßenbeleuchtung ............................................................85 3.4.1 Kommunale Gebäude .....................................................................................85 3.4.2 Straßenbeleuchtung ........................................................................................86 3.5 Methodik der Abschätzung und Annahmen zur Entwicklung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen im Bereich Verkehr ....................................................................88 4 Potenziale durch den Ausbau erneuerbarer Energien im Tourismusdreieck ................. 92 4.1 Akzeptanz zur Nutzung erneuerbarer Energie ........................................................94 Schlussbericht Seite 3 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5 4.2 Windenergieanlagen (WEA) ...................................................................................95 4.3 Biomasse/Biogas ...................................................................................................96 4.4 Photovoltaik ...........................................................................................................97 4.5 Solarthermie ...........................................................................................................98 4.6 Andere erneuerbare Energien ................................................................................99 4.7 Kraft-Wärme-Kopplung ...........................................................................................99 4.8 Zusammenfassung der Potenziale aus erneuerbaren Energien ...........................101 Maßnahmenkatalog und Kosten .................................................................................. 103 5.1 Methodik der Maßnahmenbewertung ...................................................................104 5.1.1 5.2 Überblick Gemeinsame Maßnahmen ..................................................................109 5.2.1 5.3 Maßnahmenblätter Baltrum ...........................................................................201 Überblick Norden .................................................................................................216 5.6.1 6 Maßnahmenblätter Norderney.......................................................................174 Überblick Baltrum .................................................................................................197 5.5.1 5.6 Maßnahmenblätter Juist ................................................................................135 Überblick Norderney.............................................................................................166 5.4.1 5.5 Maßnahmenblätter Gemeinsame Maßnahmen .............................................113 Überblick Juist ......................................................................................................128 5.3.1 5.4 Erläuterung der Kriterien ...............................................................................105 Maßnahmenblätter Norden ...........................................................................223 Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung ....................................................................... 250 6.1 Grundsätzliches ...................................................................................................250 6.2 Energie- und CO2-Bilanz und Indikatoren .............................................................250 Schlussbericht Seite 4 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 6.3 European Energy Award® ....................................................................................261 6.4 Dokumentation des Maßnahmenfortschritts .........................................................262 7 Anregungen zur Öffentlichkeitsarbeit ........................................................................... 263 8 Finanzierung ................................................................................................................ 265 Schlussbericht Seite 5 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Das Gebiet des REM Tourismusdreieck: Die Städte Norderney und Norden sowie die Inselgemeinden Juist und Baltrum..................................................................14 Abbildung 2: Berechnung des Endenergieverbrauchs für den Verkehr .................................22 Abbildung 3: Systematik der Bilanzierungsmethode .............................................................24 Abbildung 4: Wohngebäudetypologie im Tourismusdreieck ..................................................28 Abbildung 5: Verteilung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren im Jahr 2010 ................29 Abbildung 6: Endenergieverbrauch nach Energieträgern im Jahr 2010 im Tourismusdreieck ......................................................................................................................................30 Abbildung 7: CO2-Emissionen nach Energieträgern im Jahr 2010 im Tourismusdreieck, bundesweiter Strom-Mix ................................................................................................32 Abbildung 8: Strombilanz 2010 im Tourismusdreieck ...........................................................33 Abbildung 9: CO2-Emissionen des Tourismusdreiecks 2010 nach Sektoren, regionaler Strom-Mix ......................................................................................................................34 Abbildung 10: CO2-Emissionen des Tourismusdreiecks 2010 nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix und regionaler Strom-Mix im Vergleich ...................................34 Abbildung 11: Endenergieverbrauch 2010 der Insel Juist nach Sektoren .............................37 Abbildung 12: Endenergieverbrauch 2010 von Juist nach Energieträgern ............................38 Abbildung 13: CO2-Emissionen 2010 - Juist nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix ........39 Abbildung 14: CO2-Emissionen 2010 von Juist nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix ......................................................................................................................................40 Abbildung 15: Endenergieverbrauch 2010 von Juist nach Energieträgern, regionaler StromMix .................................................................................................................................41 Abbildung 16: Endenergieverbrauch 2010 von Norderney nach Sektoren ............................42 Abbildung 17: Endenergieverbrauch 2010 von Norderney nach Energieträgern ...................43 Abbildung 18: CO2-Emissionen 2010 - Norderney nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix ......................................................................................................................................44 Schlussbericht Seite 6 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 19: CO2-Emissionen 2010 - Norderney nach Energieträgern, bundesweiter StromMix .................................................................................................................................44 Abbildung 20: CO2-Emissionen 2010 von Norderney nach Energieträgern, regionaler StromMix .................................................................................................................................45 Abbildung 21: Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum nach Sektoren .................................46 Abbildung 22: Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum nach Energieträgern ........................47 Abbildung 23: CO2-Emissionen 2010 - Balturm nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix ...48 Abbildung 24: CO2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Energieträgern bundesweiter StromMix .................................................................................................................................49 Abbildung 25: CO2-Emissionen 2010 von Baltrum nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix ......................................................................................................................................50 Abbildung 26: Endenergieverbrauch 2010 in Norden nach Sektoren ....................................51 Abbildung 27: Endenergieverbrauch 2010 von Norden nach Energieträgern........................52 Abbildung 28: CO2-Emissionen 2010 - Norden nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix ...53 Abbildung 29: CO2-Emissionen 2010 - Norden nach Energieträgern, bundesweiter StromMix .................................................................................................................................54 Abbildung 30: CO2-Emissionen 2010 von Norden nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix ......................................................................................................................................55 Abbildung 31: CO2-Emission 2010 pro Einwohner, bundesweiter Strom-Mix ........................56 Abbildung 32: CO2-Emission 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix .............56 Abbildung 33: Endenergieverbrauch 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix .57 Abbildung 34: Aktivitätsprofil Juist ......................................................................................62 Abbildung 35: Aktivitätsprofil Norderney ...............................................................................64 Abbildung 36: Aktivitätsprofil Baltrum ...................................................................................66 Abbildung 37: Aktivitätsprofil Norden ....................................................................................68 Abbildung 38: Aktivitätsprofile der vier Kommunen im Vergleich ..........................................69 Schlussbericht Seite 7 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 39: CO2-Emissionen 2010 und 2020 mit Einsparpotenzialen (Regionaler Strommix) ......................................................................................................................71 Abbildung 40: Endenergieverbrauch der Haushalte nach Nutzungsart .................................72 Abbildung 41: Jährlicher Heizenergiebedarf für unterschiedliche Wärmestandards (Mittelwerte, berechnet jeweils für die Gesamtheit der Gebäude in Deutschland, Quelle: IWU 2007 .......................................................................................................................73 Abbildung 42: Energieverluste am Beispiel eines freistehenden Einfamilienhauses, Quelle: Energieagentur NRW .....................................................................................................74 Abbildung 43: Haus Störtebeker, Typische Wohnhaus mit Ferienwohnung auf Baltrum, Quelle: www.baltrum.de .................................................................................................77 Abbildung 44: EU-Effizienzlabel für Kühl- und Gefriergeräte ................................................80 Abbildung 45: Endenergie GHD-Sektor Juist 2008 nach Wirtschaftszweigen ......................83 Abbildung 46: Durchgeführte Maßnahmen im Best Western Hotel Scharper-Siedenburg....84 Abbildung 47: Neue LED-Leuchte an der Strandpromenade von Juist ................................87 Abbildung 48: Entwicklung der Erneuerbaren Energie in Deutschland ................................93 Abbildung 49: Entwicklung der Erneuerbaren Energie im Tourismusdreieck .......................94 Abbildung 50: Schematische Darstellung eines Standortes durch Berücksichtigung der Mindestabstände............................................................................................................96 Abbildung 51: Übersicht der Nahwärmebereiche auf Norderney, Quelle: www.wirtschaftsbetriebe-norderney.de ........................................................................100 Abbildung 52: Vergleich von Stromverbrauch und –erzeugung in der Tourismusdreieck 2010 und 2020 ......................................................................................................................101 Abbildung 53: Überschlägige Berechnung der Lokalen Wertschöpfung durch den Ausbau der erneuerbaren Energien im Tourismusdreieck...............................................................102 Abbildung 54: Beispiel für die Ergebnisdarstellung – http://www.benchmark-kommunalerklimaschutz.net/Maßnahmen-Controlling .....................................................................251 Abbildung 55: Beispiel für ein Ergebnis der Ist-Analyse im Rahmen des eea ....................261 Abbildung 56: Verschiedene Instrumente zur Kommunikation ...........................................264 Schlussbericht Seite 8 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 57: Logo des Klimaschutzprojekts Klima-Partner Juist.......................................265 Schlussbericht Seite 9 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Arbeitsschritte des Klimaschutzkonzepts Tourismusdreieck ................................17 Tabelle 2: Übersicht über Eingangsdaten in die Bilanzierung ...............................................19 Tabelle 3: Berücksichtigte Verkehrsarten in Bilanz ...............................................................22 Tabelle 4: Gradtagszahlen Emden, Quelle: www.DWD.de ...................................................26 Tabelle 5: Einwohnerzahl im Tourismusdreieck 2010 ...........................................................26 Tabelle 6: Einwohnerzahl im Tourismusdreieck 2010 ...........................................................27 Tabelle 7: Gebäudearten im Tourismusdreieck 2010 (Quelle: LSKN 2012) ..........................27 Tabelle 8: Beschäftigte im Tourismusdreieck in 2010 ...........................................................28 Tabelle 9: Endenergieverbrauch im Tourismusdreieck 2010 (witterungskorrigiert) ...............29 Tabelle 10: Verwendete CO2-Faktoren .................................................................................30 Tabelle 11: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern im Tourismusdreieck in 2010 ......................................................................................................................................31 Tabelle 12: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern auf Juist in 2010 .......36 Tabelle 13: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Juist in 2010 .....................38 Tabelle 14: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern Norderney in 2010 ....41 Tabelle 15: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norderney in 2010............43 Tabelle 16: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern Baltrum in 2010 ........45 Tabelle 17: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norden in 2010.................47 Tabelle 18: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern in Norden in 2010 .....51 Tabelle 19: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norden in 2010.................52 Tabelle 20: Angenommene Energiepreisentwicklung ...........................................................59 Tabelle 21: SWOT-Analyse Juist ..........................................................................................60 Schlussbericht Seite 10 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 22: SWOT-Analyse Norderney.................................................................................63 Tabelle 23: SWOT-Analyse Baltrum .....................................................................................65 Tabelle 24: SWOT-Analyse Norden......................................................................................67 Tabelle 25: Endenergieverbrauch 2010 und 2020 nach Sektoren und Energieträgern – Tourismusdreieck...........................................................................................................70 Tabelle 26: Endenergieverbrauch 2010 und 2020 im Haushalt nach Verwendungszweck....71 Tabelle 27: Endenergieverbrauch und Kennwerte 2010 für die Gebäudebeheizung .............73 Tabelle 28: Entwicklung des Endenergiebedarfs für Raumwärme bis 2020 ..........................75 Tabelle 29: Entwicklung des Endenergieverbrauchs für Raumwärme bis 202016..................76 Tabelle 30: Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2010-2020 ......................................77 Tabelle 31: Verteilung des Haushaltsstromverbrauchs für Elektrogeräte 2010 .....................78 Tabelle 32: Verteilung des Haushaltsstromverbrauchs 2010 und Einsparpotenziale bis 2010 ......................................................................................................................................79 Tabelle 33: Energieverbrauch für das Kochen ......................................................................80 Tabelle 34: Einsparpotenziale im Wirtschaftssektor nach Branchen, Verwendungszweck und Energieträgern bis 2020 im Überblick ............................................................................82 Tabelle 35: Verteilung des Endenergieverbrauchs Kommunale nach Bereich und Energieträgern bis 2010 .................................................................................................85 Tabelle 36: 11 kommunale Liegenschaften in Norden im Überblick ......................................86 Tabelle 37: Einsatzgrenzen für Leuchtmittel gemäß Öko-Design-Richtlinie ..........................87 Tabelle 38: Entwicklungsabschätzungen Emissionen aus Verkehr in Tourismusdreieck ......90 Tabelle 39: Potenziale durch den Zubau von Photovoltaikanlagen im Tourismusdreieck .....98 Tabelle 40: Solarthermische Anlagen im Tourismusdreieck .................................................99 Tabelle 41: Zusammenstellung der Kosten- und CO2-Einsparung des Kommunen im Tourismusdreieck.........................................................................................................104 Tabelle 42: Klimaschutzziel für das Tourismusdreieck .......................................................251 Schlussbericht Seite 11 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 43: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen – Gemeinsame Maßnahmen ....................................................................................................................................253 Tabelle 44: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Juist .................................254 Tabelle 45: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Norderney ........................256 Tabelle 46: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Baltrum ............................258 Tabelle 47: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Norden .............................259 Schlussbericht Seite 12 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abkürzungsverzeichnis a Jahr BEKS BEKS EnergieEffizienz GmbH CO2 Kohlenstoffdioxid CSR Corporate Social Responsibility: „Verantwortung von Unternehmen für Ihre Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft“ GWh Gigawattstunden (1.000 MWh) kg Kilogramm kWh Kilowattstunde l Liter LED Licht emittierende Diode MWh Megawattstunde t Tonne/n THG Treibhausgas SF Schornsteinfeger Schlussbericht Seite 13 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 1 Einleitung/Auftragsziel Im Rahmen des ILEK (Integriertes ländliches Entwicklungskonzept) wurde die BEKS EnergieEffizienz GmbH (im Folgenden BEKS) beauftragt, für das Gebiet des Regionalmanagements (REM) ein Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) zu erarbeiten. Das Planungsgebiet REM Tourismusdreieck umfasst (entsprechend dem Gebiet des ILEK) die Städte Norden und Norderney sowie die Inselgemeinden Juist und Baltrum. Unter der Internet-Adresse www.tourismusdreieck.de sind sämtliche bisherigen Projekte, die die einzelnen Kommunen oder das gesamte Tourismusdreieck betreffen, einzusehen. Abbildung 1: Das Gebiet des REM Tourismusdreieck: Die Städte Norderney und Norden sowie die Inselgemeinden Juist und Baltrum In der relativ dünn besiedelten REM Region leben ca. 33.000 EinwohnerInnen. Die Bevölkerungszahlen verteilen sich wie folgt: • • • • Norden Juist Norderney Baltrum 25.116 EinwohnerInnen 1.747 EinwohnerInnen 5.816 EinwohnerInnen 493 EinwohnerInnen Die Region Tourismusdreieck liegt außerhalb der Metropolregion Oldenburg-Bremen und gilt traditionell als einer der strukturschwachen Wirtschaftsräume Niedersachsens. Deshalb beschränkt sich das Wirtschaftsgeschehen in diesem Raum überwiegend auf Dienstleistungen und Handel. Außerdem gehört die Region Tourismusdreieck dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer an. Der Nationalpark gliedert sich in drei Zonen mit unterschiedlichem Schutzstatus. Vollständig ausgenommen vom Nationalparkschutz sind lediglich die eigentlichen Siedlungs- und Infrastrukturbereiche auf den bewohnten Inseln. Schlussbericht Seite 14 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Besonders auf den Inselgemeinden Juist und Baltrum sowie der Stadt Norderney dominiert der touristische Sektor das Wirtschaftsgeschehen, aber auch die Stadt Norden weist hohe touristische Potenziale auf. Darüber hinaus stellen der demographische Wandel wie auch der landwirtschaftliche Strukturwandel und die Veränderungen im touristischen Anspruchsverhalten die REM-Region Tourismusdreieck vor große Herausforderungen. Die vier Kommunen auf dem Gebiet des Regionalmanagements haben in der Vergangenheit bereits einige Projekte im Bereich Klimaschutz gemeinsam, wie z.B. den „Marktplatz Ostfriesland“ und auch Einzelprojekte, wie z.B. „Wettbewerb Licht“ (Juist) oder „Reaktivierung der Küstenbahn“ in Norden, durchgeführt. Das vorliegende Klimaschutzkonzept baut auf diese Klimaschutzarbeit auf. Besonders hervorzuheben sind die bisher geleisteten Klimaschutzaktivitäten der Inselgemeinde Juist. Umwelt- und Naturschutz haben auf Juist einen sehr großen Stellenwert. Schon 2010 beschloss der Gemeinderat, dass die Nordseeinsel bis zum 2030 klimaneutral, d.h. der CO2-Ausstoß auf null reduziert werden soll. Hierzu soll erst nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten auch die Kompensation gehören. Mit dieser Absichtserklärung unterstützt die Inselgemeinde Juist die Sylter Erklärung der Umweltminister der Niederlanden, Deutschlands und Dänemarks , in der erklärt wird, dass das Gebiet des Weltnaturerbes Wattenmeer, bis zum Jahre 2030 klimaneutral werden soll. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurde das Klimaschutzprojekt „Klimainsel Juist“ als Gemeinschaftsprojekt mit dem Energieversorger EWE AG entwickelt. Mit dem Klimaschutzziel und dem Klimaschutzprojekt „Klimainsel Juist“ hat Juist bereits erfolgreich beim Wettbewerb „Klima kommunal“ 2010 teilgenommen und ein Preisgeld von 50.000 Euro gewonnen, um das Projekt erfolgreich umzusetzen. Weitere umgesetzte Maßnahmen sind unter Punkt 3.2.1 aufgeführt. Administrativ zuständig für das Tourismusdreieck Norden ist Herr Jan-Berndt Swyter (Fachdienst Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing der Stadt Norden). Als Gutachterkonsortium wurden beauftragt: • • BEKS EnergieEffizienz GmbH, Bremen als Projektleiterin Büro für Verkehrsökologie (BVÖ), Bremen Das Klimaschutzkonzept ist in der Zeit vom 01.08.2011 bis 31.07.2012 erarbeitet worden und wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit der Förderrichtlinie „Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtung „ im Rahmen der Klimaschutzinitiative mit einem 65%igen Zuschuss gefördert. 1.1 Aufgabenverteilung, Arbeitsschritte und Akteursbeteiligung Eine besondere Herausforderung innerhalb der Organisation, aber auch bei der inhaltlichen Erarbeitung des Maßnahmenkatalogs war die Beteiligung von vier Kommunen, statt wie üblicherweise nur einer beteiligten Kommune. Hierdurch war ein erheblich höherer Abstimmungsaufwand notwendig. Deshalb wurde zunächst eine zahlenmäßig etwas größere LenSchlussbericht Seite 15 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden kungsgruppe, bestehend aus Vertretern aller vier Kommunen, eingerichtet. Die Lenkungsgruppe bestand aus folgenden Personen: 1. Herr Memmen, Fachbereichsleiter Bauen und Umwelt, Stadt Norden (Herr Eilers, Erster Stadtrat Stadt Norden bis 10/2012), 2. Herr Kumstel, Fachbereich Bauen und Umwelt, Stadt Norden 3. Herr Richtstein, Geschäftsführer Wirtschaftsbetriebe Norden 4. Herr Swyter, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, Stadt Norden 5. Herr Ulrichs, Bürgermeister, Stadt Norderney 6. Herr Loth, Kurdirektor, Stadt Norderney 7. Herr Patron, Bürgermeister Inselgemeinde Juist 8. Herr Vodde, Marketing und Event, Kurverwaltung Juist, 9. Herr Olchers, Stellvertretender Bürgermeister, Insel Baltrum 10. Herr Schierz, Landkreis Aurich 11. Herr Langer, Geschäftsführer BEKS EnergieEffizienz GmbH 12. Frau Gerwien-Siegel, BEKS EnergieEffizienz GmbH Nach dem Kick off traf sich die Lenkungsgruppe mehrfach nach wichtigen geleisteten Arbeitsschritten. Folgende Entscheidungen wurden in der Lenkungsgruppe getroffen bzw. folgende Teilergebnisse wurde innerhalb der Lenkungsgruppe diskutiert: • • • • Methodik der CO2-Bilanz Potenzialanalyse Themenauswahl für die einzelnen Workshop in den einzelnen Kommunen Maßnahmenauswahl für das Klimaschutzkonzept Die Grundlagen des Maßnahmenkatalogs, das Kernelement dieses Klimaschutzkonzeptes, wurden in fünf Workshops erarbeitet: 1. Workshop am 12.03.2012 auf Norderney, verwaltungsintern – aber übergreifend für alle vier Kommunen. Hierzu waren neben der Lenkungsgruppe auch Vertreter der Wirtschaftsbetriebe Norderney, der Wirtschaftsbetriebe Norden und der EWE AG eingeladen. Thema: Vorstellung der Arbeitsinhalte gesamt, Vorstellung von CO2Bilanz und Potenzialanalyse für das Tourismusdreieck gesamt sowie erste Maßnahmenfindung innerhalb der Verwaltung. 2. Workshop am 19.03.2012 auf Juist, mit Öffentlichkeit: Vorstellung der Arbeitsinhalte gesamt, Vorstellung von CO2-Bilanz und Potenzialanalyse für Juist sowie erste Maßnahmenfindung mit der Öffentlichkeit. 3. Workshop am 04.04.2012 auf Norderney, mit Öffentlichkeit: Vorstellung der Arbeitsinhalte gesamt, Vorstellung von CO2-Bilanz und Potenzialanalyse für Norderney sowie erste Maßnahmenfindung mit der Öffentlichkeit. 4. Workshop am 17.04.2012 in der Stadt Norden, mit Öffentlichkeit: Vorstellung der Arbeitsinhalte gesamt, Vorstellung von CO2-Bilanz und Potenzialanalyse für Norden sowie erste Maßnahmenfindung mit der Öffentlichkeit. 5. Workshop am 23.04.2012 auf Baltrum, mit Öffentlichkeit: Vorstellung der Arbeitsinhalte gesamt, Vorstellung von CO2-Bilanz und Potenzialanalyse für Baltrum sowie erste Maßnahmenfindung mit der Öffentlichkeit. Schlussbericht Seite 16 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Alle Protokolle der Lenkungsgruppensitzungen sowie der Workshops liegen dem AG vor. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Schritte bei der Erarbeitung des InEKK Tourismusdreieck: Tabelle 1: Arbeitsschritte des Klimaschutzkonzepts Tourismusdreieck 9. August 2012 Kick-Off InEKK Tourismusdreieck Okt.-Dez. 2012 Datenerfassung Januar 2013 SWOT-Analyse und Energie-/CO2-Bilanz 2010 bis April 2013 Potenzialanalyse März/April.2013 Akteursbeteiligung Workshops und Interviews Mai bis Juli 2013 Entwicklung Maßnahmenkatalog 15. Juni 2013 Abstimmung Maßnahmenkatalog in der Lenkungsgruppe Juli 2013 Endbericht 1.2 Interviews von wichtigen Akteuren Gemeinsam mit der Lenkungsgruppe wurden 8 Interviewpartner ausgewählt, die zur Umsetzung des InEKK beitragen und wichtige Impulse liefern konnten. Die Ergebnisse der Interviews wurden in den Maßnahmenplan 2020 aufgenommen. Folgende Akteure wurden telefonisch befragt: Herr Schäfer, AG Reederei Norden-Frisia Herr Meyer, Elektro-Fachbetrieb in Norden Herr Buse, Norder Energietage Herr Rachner, Verkehrsverbund Ems-Jade Herr Ulrichs, Reederei Baltrum-Linie Herr Prof. Dr. Edgar Kreilkamp; Leuphana Universität Lüneburg Frau Conring, Volkshochschule Herr Kiehne, Oldenburgische Landesbank 1.3 Vorgehen bei der Datenerhebung Für die Energie- und CO2-Bilanz wurden die Verbrauchsdaten aus dem Jahr 2010 herangezogen (= Basisjahr oder Referenzjahr). Waren diese nicht verfügbar, wurde auf Datenmaterial aus dem Jahr 2009 zurückgegriffen. War auch dieses Datenmaterial nicht verfügbar, wurden bundesweite statistische Werte zur Berechnung der Energieverbräuche herangezogen (siehe auch Punkt 2.4). Für die qualitative und quantitative Ist-Analyse wurden Fragebögen von der BEKS an den administrativ verantwortlichen Herrn Swyter versandt. Dieser reichte die Fragebögen an die Schlussbericht Seite 17 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden jeweils Verantwortlichen in den Kommunen weiter. Nach einer ersten Auswertung der Fragebögen durch die BEKS waren zahlreiche telefonische Nachforderungen direkt bei den jeweiligen Ressortleitern bzw. Wirtschaftsbetrieben/Energieversorgern notwendig. 2 Energie- und CO2-Bilanzierung 2.1 Zielsetzung Die Bilanzierung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen soll den Kommunen im Tourismusdreieck als Grundlage für ihre zukünftige Klimaschutzpolitik dienen. Sie soll bei weiteren Planungen argumentativ unterstützen, Prioritäten aufzeigen und Entscheidungen begründbar machen. Ziel ist es, eine hinreichend genaue und fortschreibbare Energie- und CO2-Bilanz zu erstellen. Dabei soll die Bilanzierungsmethodik vergleichbare und nachvollziehbare Ergebnisse liefern und eine Erfolgskontrolle bei der Umsetzung zukünftiger Klimaschutzmaßnahmen ermöglichen. Die vorliegende Energie- und CO2-Bilanz liefert eine hinreichend genaue Abschätzung des tatsächlichen Energieverbrauchs in der Region und der Ermittlung der daraus resultierenden CO2-Emissionen. In der vorliegenden Bilanz wurde ein möglichst hoher Anteil an individuell erhobenen Daten zu Grunde gelegt. Mit der vorgenommenen Datenerhebung kann eine relativ gute, aber keine absolute Genauigkeit in der Bilanz erreicht werden. Anhand der Ergebnisse der Energie- und CO2-Bilanz sollen Potenziale und Maßnahmen für den kommunalen Klimaschutz im Tourismusdreieck bis zum Jahr 2020 abgeleitet werden. Diese Maßnahmen werden im integrierten Klimaschutzkonzept zusammengefasst und ihre Umsetzbarkeit geprüft. 2.2 Methodik der Bilanzierung Im folgenden Kapitel werden die Methodik der Bilanzierung und die Datenherkunft beschrieben. Dies ist vor allem in Hinblick auf die verschiedenen Datenquellen notwendig und soll einen Überblick über die angewandte Vorgehensweise geben. 2.3 Betrachtete Treibhausgase In der im Folgenden vorgestellten CO2-Bilanz werden ausschließlich energiebedingte CO2Emissionen ausgewiesen. Andere Emissionsquellen und Treibhausgase wie Methan oder Lachgas wurden nicht berücksichtigt. Der Klimawandel ist auf zwar verschiedene Treibhausgase zurückzuführen. Der Anteil der verschiedenen Treibhausgase variiert von Region zu Region. Laut Umweltbundesamt sind in Deutschland 87% der verursachten Treibhauswirkung auf den Ausstoß von CO2 zurückzuführen [UBA 2010]. Damit ist Kohlendioxid das Schlussbericht Seite 18 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden wichtigste Treibhausgas in Deutschland, gefolgt von Lachgas mit 5,6% und Methan mit 4,5% der Treibhauswirkung. 2.4 Erhebung und Gewinnung der Datenbasis Bei der Beschaffung der Daten wurde zum größten Anteil auf bereits vorhandene Daten zurückgegriffen. Dies bezieht sich vor allem auf die leitungsgebundenen Energieträger und den Verkehr, sowie die nicht leitungsgebundene Energieträger. Für die Tourismusregion mit den vier Kommunen liegen in einigen, energetisch relevanten Bereichen, keine detaillierten statistischen Daten vor. Soweit es möglich war, wurden daher weitere Quellen, wie beispielsweise: • • • statistische Werte des bundesdeutschen Energieverbrauchs statistische Werte des Landkreises Aurich Daten der Bertelsmann Stiftung zur Prüfung, Dokumentation und für weitere Hochrechnungen herangezogen. Die Bearbeitung der Bilanz mit Hilfe des Bilanzierungstools ECORegionsmart erfolgte in vertiefter Form für das Jahr 2010. Das Jahr 2010 bietet sich auf Grund der sehr guten statistischen Datenlage als Basisjahr für eine zukünftige Fortschreibung der Bilanzen an. Die Eingangsdaten wurden aus den in der folgenden Tabelle dargestellt Quellen ermittelt. Bei fehlenden Daten wurden mit Hilfe der Software ECORegionsmart bundesweite statistische Werte auf die untersuchte Region bezogen und berechnet. Tabelle 2: Übersicht über Eingangsdaten in die Bilanzierung Energieträger/Kennzahl Erdgasverbrauch Juist, Baltrum und Norden Erdgasverbrauch Norden und Norderney Stromverbrauch Juist, Baltrum und Norden Stromverbrauch Norden und Norderney Hauptdaten-Quelle Zusätzliche Quellen Wirtschaftsbetriebe Norden und Wirtschaftsbetriebe Norderney EWE Netz GmbH 2012a (Netzdaten) Wirtschaftsbetriebe Norden und Wirtschaftsbetriebe Norderney EWE Netz GmbH 2012b (Netzdaten) Wirtschaftsbetriebe Norden und Wirtschaftsbetriebe Norderney Verkehr KBA 2011a, VBN 2011a KBA 2011a, VBN 2011a nicht leitungsgebundene Energieträger ECORegionsmart SF 2011a ECORegionsmart EWE Netz GmbH 2011c, Wirtschaftsbetriebe Norden und Stadtwerke Norden, TenneT TSO GmbH (Netzdaten) Stromproduktion im Tourismusdreieck Schlussbericht EWE AG 2012 Wirtschaftsbetriebe Norden und Wirtschaftsbetriebe Norderney EWE AG 2012 Seite 19 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Demografische Kennzahlen Einwohnerzahl: Die Einwohnerzahlen des Tourismusdreiecks wurden der Datenbank des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) entnommen.1 Die darin enthaltenen Daten beziehen sich nur auf den Hauptwohnsitz. Tourismus und Übernachtungen: Neben den Einwohnern spielen in einer touristisch geprägten Region die Zahl der Tagesgäste und der Übernachtungen eine wesentliche Rolle. Die Daten wurden von den jeweiligen Kommunen für 2010 zur Verfügung gestellt. Beschäftigtenzahlen: Die Anzahl der Beschäftigten im Tourismusdreieck wurde ebenfalls aus den Datenbanken des LSKN ermittelt und mit den Angaben der Kommunen abgeglichen. Zu den Beschäftigten gehören alle Personen, die als Arbeitnehmer/-in tätig sind. Darin inbegriffen sind ebenfalls Beamte und Soldaten. Die Berücksichtigung von geringfügig Beschäftigten und Selbstständigen erfolgt nur soweit, wie diese schon in dem von dem Tourismusdreieck zur Verfügung gestellten Datensatz enthalten sind. Es wurden nur die Daten bis zum Jahr 2007 bereitgestellt. Zur Ermittlung einer Datenbasis für das Referenzjahr 2010 wurde eine Hochrechnung vorgenommen. Stromverbrauch und Strom-Mix Stromverbrauch: Die gesamten Daten des Stromverbrauchs im Tourismusdreieck wurden durch den regionalen Stromnetzbetreiber EWE Netz GmbH (EWE Netz) sowie die Wirtschaftsbetriebe Norderney und Norden für das Jahr 2010 bereitgestellt. Der Stromverbrauch für die kommunalen Liegenschaften und Straßenbeleuchtung ist in diesen Daten bereits enthalten und wurde nur für die detaillierte Betrachtung bei der Gemeinde separat abgefragt. Allerdings lagen diese Daten teilweise nur unvollständig vor, so dass mit Annahmen gerechnet wurde. Strom-Mix: Bei der Berechnung der CO2- Emissionen, die aus dem Stromverbrauch im Tourismusdreieck resultieren, wurden auf Wunsch des AG zwei verschiedene Betrachtungen vorgenommen. Je nach Betrachtungsweise ergibt sich somit ein anderer CO2-Faktor für Strom, welcher in der CO2-Bilanz mit Vorketten angesetzt wird: • 1 Bundesweiter Strom-Mix, wie in der Datenbank von ECORegion hinterlegt. Hier bleiben die lokal erzeugten Strommengen in Wind-, Biogas- und Solaranlagen unberücksichtigt. Diese Betrachtung ermöglicht einen Vergleich mit anderen Kommunen. Der CO2-Faktor ist bundesweit gleich und im Fall des Tourismusdreiecks höher als beim regionalen Strom-Mix. LSKN 2011 Schlussbericht Seite 20 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden • Regionaler Strom-Mix berücksichtigt die Erzeugung von Strom im Tourismusdreieck. Hier wird unterstellt, dass der lokal erzeugte Strom auch komplett auf dem Gebiet des Tourismusdreiecks verbraucht wird, wobei eine Doppelzählung des EEG-Stroms vermieden wird. Der CO2-Faktor regionaler Strom-Mix des Tourismusdreiecks ist deutlich niedriger als der bundesweite Strom-Mix. Wärmeverbrauch Leitungsgebundene Energieträger: Der Großteil der Wärmeenergie wird im Tourismusdreieck mit dem Brennstoff Erdgas bereitgestellt. Die Daten für den Erdgasverbrauch wurden durch den regionalen Netzbetreiber EWE NETZ GmbH sowie durch die Wirtschaftsbetriebe Norderney und Norden bereitgestellt. Nicht-leitungsgebundene Energieträger: Für nicht-leitungsgebundene Energieträger wurde die Ermittlung des Energieverbrauchs nach der Empfehlung des Kommunalen UmweltAktioN .A.N. e.V. (KuK) vorgenommen.2 Die Feststellung der Anzahl der Feuerungsanlagen erfolgte durch eine Befragung der Schornsteinfeger im Tourismusdreieck. Der Energieverbrauch (kWh/a) wurde als Produkt aus der Anzahl der Heizungslagen für nichtleitungsgebundene Energieträger, der mittleren Leistung (kW) der installierten Feuerungsanlagen und der jährlichen Volllaststunden ermittelt. Die mittleren Vollaststunden werden in der Empfehlung wie folgt definiert: • • • • Heizungsanlagen mit Gas- und Ölfeuerung Holz- und Kohleheizungen <15 kW Holz- und Kohleheizungen >15 kW Einzelfeuerungsanlagen für feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe 1.400 Std./a 700 Std./a 700 Std./a 200 Std./a Verkehr Der Verkehrsbereich wird gemäß der Vorgabe von ECORegion in die folgenden vier Bereiche aufgeteilt: Personenverkehr, Personenfernverkehr, Straßengüterverkehr und übriger Güterverkehr. Aus den jeweiligen Fahrleistungen dieser Bereiche, dem spezifischen Treibstoffverbrauch und einem zugrunde liegenden Treibstoff-Mix wird der Anteil des Verkehrs an der Endenergiebilanz und somit auch an der CO2-Bilanz errechnet. Für den Personenverkehr und den Straßengüterverkehr wird mit Hilfe der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge, welche mit einer durchschnittlichen Fahrleistung je Fahrzeug multipliziert werden, eine Gesamtfahrleistung und somit der Endenergieverbrauch ermittelt. Für die Region wurden die Fahrleis- 2 KuK 2010 Schlussbericht Seite 21 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden tungen für den Linienbusverkehr vom Verkehrsverbund Bremen Niedersachsen(VBN) zur Verfügung gestellt. Für den Bereich übriger Güterverkehre und Personenfernverkehre wurden keine detaillierten Daten ermittelt. Zum Ansatz in der Bilanzierung kommen daher die Annahmen, welche durch ECORegion in der Startbilanz auf Grundlage von statistischen statist Werten ermittelt wurden. Die in der Bilanz berücksichtigten Verkehrsarten sind in der Tabelle 3 aufgelistet. Die Abbildung 2 stellt die Berechnung des Endenergieverbrauchs für den Sektor Verkehr dar. Tabelle 3:: Berücksichtigte Verkehrsarten in Bilanz Energie- und CO2-Bilanz des Tourismusdreiecks Motorisierter Individualverkehr (Pkw, Motor-, Zweiräder) Öffentlicher Personennahverkehr ÖPNV (Linienbus) SchienenpersonenNahverkehr SchienenpersonenFernverkehr x x x x Personenschifffahrt Zu Fähren zu den Inseln Straßengüterverkehr x Güterverkehr mit Bahn und Schiff x/- Flugverkehr Nur Zubringerflüge zu den Inseln 3 Abbildung 2:: Berechnung des Endenergieverbrauchs für den Verkehr 3 Quelle: ECOSPEED 2010 Schlussbericht Seite 22 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 2.5 Berechnungsmethodik und Datenverarbeitung Die Erstellung der Energie- und CO2-Bilanz wurde mit der internetbasierten Software ECO Regionsmart des Unternehmens ECO Speed AG vorgenommen. Das Tool wird bisher vor allem im Rahmen des Klimabündnisses europäischer Städte wie auch bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten angewandt. Die Erfassung der Daten und die Bilanzierung erfolgte sowohl internetbasiert als auch auf Basis einer eigenen Tabellenkalkulation. In der Datenbank von ECORegionsmart sind statistische Werte für den durchschnittlichen nationalen Energieverbrauch der einzelnen Sektoren hinterlegt, was eine vergleichbare Erarbeitung von Energie- und CO2-Bilanzen als „Startbilanz“ ermöglicht. Je mehr statistische Energiedaten der Region verfügbar sind, desto genauer kann eine „Endbilanz“ für die Region erstellt werden. Eine jährliche Fortschreibung der Bilanz ist mit relativ geringem Aufwand umsetzbar. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit des Vergleichs der Bilanz mit den Ergebnissen anderer Kommunen. Der Endenergieverbrauch wird in der folgenden Bilanzierung nach dem Territorialprinzip ermittelt. Es wird die im Tourismusdreieck durch den Endverbraucher konsumierte Energie ab Steckdose, Zapfsäule, Gashahn, Öltank etc. erfasst. Die Energie, die zur Bereitstellung notwendig ist, wird nicht erfasst (Produktion und Distribution der Energie). Die CO2-Emissionen werden nach dem Verursacherprinzip bilanziert. Die Zuteilung der CO2Emissionen wird auf die Energieträger vorgenommen. Das bedeutet, dass die CO2Emissionen der Primärenergie bilanziert werden. Strom und Wärme, welche in die Region importiert werden, sind nicht emissionsfrei. Durch die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien im Strom-Mix vermindern sich somit auch die CO2-Emissionen. Die CO2-Bilanz wird unter der Berücksichtigung von Vorketten, (Life-Cycle-Assessment, kurz LCA) erstellt. Es werden die Emissionen berücksichtigt, die aus Verlusten bei der Bereitstellung der Energieträger und der Distribution auftreten. Die zum Ansatz gebrachten LCAFaktoren sind in ECORegion aus der GEMIS 4.2- und der ecoinvent-Datenbank hinterlegt. In ECORegion wird nur die energetische LCA-Bilanz behandelt, eine Berücksichtigung der LCA-Bilanzen von Materialflüssen und Dienstleistungen erfolgt nicht. Es wird somit ein endenergiebasiertes Territorialprinzip zum Ansatz gebracht. In der folgenden Abbildung wird die in ECORegion angewandte Bilanzierungsmethode im Überblick dargestellt. Schlussbericht Seite 23 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 4 Abbildung 3: Systematik der Bilanzierungsmethode Diese Bilanzierungsmethode hat sich für Kommunen als praktikabel erwiesen und sie unterscheidet sich von der Verursachermethode (Inländerprinzip)5, bei dem auch der Energieverbrauch außerhalb des Territoriums (z.B. Fernreisen sowie Konsum und Ernährung) mit bilanziert werden. Diese Methode findet bei Internettools Anwendung, die eine persönliche CO2-Bilanz (CO2-Fußabgruck) erstellen. In der Regel fallen die Ergebnisse bei dieser Methode höher als bei der hier verwendeten Methode aus. 2.5.1 Strom und Wärme Die leitungsgebundenen Energieträger Erdgas und Strom werden nach dem Absatzprinzip bilanziert. Bei Erdgas wurde der Heizwert (nicht Brennwert) zum Ansatz gebracht. Der Verbrauch von nicht-leitungsgebundenen Energieträgern zur Bereitstellung von Wärmeenergie wie etwa Öl, Holz, Flüssiggas oder andere feste Brennstoffe wurde mit den hochgerechneten Verbrauchswerten aus der Befragung der Schornsteinfeger berücksichtigt. 2.5.2 Verkehr Die Bilanzierung im Verkehrsbereich mit ECORegionsmart erfolgt nur beim Fähr- und Flugverkehr uneingeschränkt nach dem Territorialprinzip. Die weitaus größten Anteile der CO2Emissionen und des Endenergieverbrauchs im Verkehrsbereich ergeben sich vor allem im Bereich der Stadt Norden durch den motorisierten individuellen Straßenverkehr. Daneben stehen bei der CO2-Bilanzierung im Tourismusdreieck allerdings die hohen Anteile des Fährverkehrs und des kleinräumigen Flugverkehrs, die naturgemäß ungewöhnlich für eine Gemeinde in Deutschland sind. Hier liegen konkrete und lokal zuordenbare Zahlen vor, die nicht – wie im Straßenverkehr - nur modellhaft in ECORegionsmart ermittelt wurden. 4 ECOSPEED 2010 5 DIfU, Praxisleitfaden Klimaschutz in Kommunen Schlussbericht Seite 24 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Der territoriale Bezug der Bilanzierung im Straßenverkehr ist in erster Linie durch den Bezug auf die Zulassungsstatistiken des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) gegeben. Eingang in das Bilanzierungs-Tool ECORegionsmart findet für den Straßenverkehr die auf vier Zahlen aggregierte Zulassungsstatistik für die Kommunen: Pkw, Lkw, Sattelschlepper, Motorräder. Dieses grundsätzlich normierte Vorgehen, dass auch von der niedersächsischen Klimaschutzleitstelle „Klima und Kommunen“ (KuK) durch Lieferung entsprechender Daten unterstützt wird, birgt ohne einen genaueren Blick in die Ausgangsstatistiken des KBA die Gefahr von erheblichen Fehleinschätzungen des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. Während also in den anderen Sektoren tatsächlich bekannte regionale Verbrauchswerte Eingang in die Bilanz finden, ist der Bereich Straßenverkehr im Bilanzierungs-Tool ECORegionsmart durch vorgegebene Standardwerte eng an bundesdurchschnittlichen Grössenordnungen orientiert. Soweit es möglich war, wurden Korrekturfaktoren (z. B. für die Inseln) entwickelt. Gleichwohl zeichnet ECORegionsmart trotz der verlässlichen und bekannten Größe der Zulassungszahlen, die weit über dem Bundesdurchschnitt liegen, immer noch ein eher freundliches Bild der Emissionen aus Verkehr in Norden vor allem, weil Pkw in ländlichen und kleinstädtischen Regionen überdurchschnittlich hohe Fahrleistungen aufweisen. Die bundesdurchschnittliche Fahrleistung für einen Pkw betrug 2009 14.100 km, was in etwa der Fahrleistung eines in der Stadt Norden wohnenden, in Emden in Vollzeit beschäftigten, Arbeitnehmers allein auf seinem Weg zur Arbeit entspricht. Die Emissionen aus Bahnverkehr und öffentlichem Nahverkehr spielen absolut und relativ gesehen in der Tourismusregion eine geringe Rolle, werden aber von ECORegionsmart auch mit Hilfe der von den Gemeinden gelieferten Daten territorial abgebildet. ECORegionsmart findet aufgrund einer Vielzahl von sich wechselseitig ausgleichenden Faktoren letztlich zu einem belastbaren Ergebnis auch für den Verkehrsbereich, wenn regionale Besonderheiten mit betrachtet und verlässlich abgeschätzt werden können. 2.5.3 Gebäude und Infrastruktur Der Energieverbrauch für die Gebäudestruktur und die vorhandene Infrastruktur wurde für das Jahr 2010 getrennt erhoben und verrechnet. Es erfolgte eine Aufteilung in die Bereiche Haushalte und Wirtschaft. Der Energieverbrauch der Wirtschaft wird auf die Sektoren • • • Primärer Sektor: Land- und Forstwirtschaft Sekundärer Sektor: Produzierendes Gewerbe und Tertiärer Sektor: Dienstleistungen aufgeteilt. Die in den kommunalen Liegenschaften und für die Straßenbeleuchtung verbrauchte Energie ist ein Teil des tertiären Sektors. Schlussbericht Seite 25 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 2.5.4 Witterungskorrektur Für die zur Raumwärme bereitgestellte Energie ist eine Witterungsbereinigung durchgeführt worden, damit bei einer Fortschreibung der CO2-Bilanz die Folgejahre mit dem Basisjahr 2010 vergleichbar werden. Ansonsten führen unterschiedliche Wetterverhältnisse zu starken Schwankungen des Energiebedarfs in einer Kommune. Die Witterungskorrektur erfolgt durch den Vergleich der Gradtagszahl des Analysejahres 2010 mit dem langjährigen Mittelwert, der durch den Deutschen Wetterdienst für Emden bereitgestellt wird. Tabelle 4: Gradtagszahlen Emden, Quelle: www.DWD.de Gradtagszahlen Emden - langjähriges Mittel Gt 15/20 (13 Jahre bis 2010) 3.524 Witterungsfaktor (Heizenergiebedarf wird mit Faktor multipliziert) 2009 3.558 0,99 2010 4.196 0,84 Das Basisjahr 2010 verzeichnet sehr hohe Gradtagszahlen und damit einen um 19% strengeren Winter als das langjährige Mittel. Es wurde davon ausgegangen, dass in dem Bilanzierungsgebiet 70% des Erdgases und Fernwärmeverbrauchs zu Heizenergiezwecken eingesetzt und somit witterungskorrigiert werden. 2.6 Ergebnisse für das Tourismusdreieck 2.6.1 Einwohnerzahl und Touristen Tabelle 5: Einwohnerzahl im Tourismusdreieck 2010 Daten für 2010 Einwohnerzahl (Erstwohnsitz) Norden Norderney Juist 25.116 5.816 1.747 Baltrum Tourismusdreieck 493 33.172 Am 31.13.2010 waren 33.172 Personen mit dem Hauptsitz im Tourismusdreieck gemeldet. Der fortschreitende demographische Wandel wird auch auf die Bevölkerungsentwicklung im Tourismusdreieck einen entsprechenden Einfluss nehmen. So prognostiziert eine aktuelle Standortprofilanalyse eine rückläufige Entwicklung der Bevölkerung bis zum Jahr 2030 in Norden um 7,1%.6 Die Altersstruktur wird sich danach deutlich verschieben. Im Jahr 2030 werden fast 45% der Bevölkerung 60 Jahre und älter sein. 2010 waren es lediglich etwa 7 RegioNord; NORD/LB. 2012 Schlussbericht Seite 26 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 32%. Eine positivere Entwicklung sagt der Demographiebericht der Bertelsmann-Stiftung voraus. Danach wird Norden sogar um etwa 2 % wachsen.7 Besonders auf den Nordseeinseln ist die Zahl der Gäste und Übernachtungen im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen sehr groß. Aber auch in der Stadt Norden sind die Auswirkungen der Übernachtungen auf den Energieverbrauch nicht zu vernachlässigen. Tabelle 6: Einwohnerzahl im Tourismusdreieck 2010 Daten für 2010 Norden Norderney Juist Baltrum Gesamt Gäste 224.885 446.392 109.064 39.171 819.512 Übernachtungszahlen 1.545.138 3.169.445 964.174 324.991 6.003.748 Verhältnis Gäste/Einwohner 8,95 76,75 62,42 79,45 24,71 2.6.2 Wohnstruktur im Tourismusdreieck Bei Betrachtung der Wohnstruktur zeigte sich, dass der Großteil der Gebäude lediglich über eine Wohneinheit verfügt (76%), gefolgt von Gebäuden mit einem Wohnungsbestand von zwei Wohneinheiten (13%). Nur 11% der Gebäude verfügen über mehr als 2 Wohneinheiten. Der hohe Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern wirkt sich signifikant auf den Energieverbrauch für Heizwärme in der Energie- und CO2-Bilanz aus. Die mittlere Wohnfläche im Tourismusdreieck betrug pro Person im Jahr 2010 ca. 56 m2 pro Person. Die Gebäudetypologie im Wohnbestand setzt sich im Tourismusdreieck wie in Tabelle 7 und Abbildung 4 dargestellt zusammen. In der Summe bestehen im Tourismusdreieck circa 12.000 Wohngebäude. Es wird deutlich, dass mehr als 8.000 der Wohngebäude noch vor der Umsetzung der 1. Wärmeschutzverordnung (Ende 1977) gebaut wurden und damit einen schlechten Wärmeschutzstandard aufweisen (Abbildung 4). Tabelle 7: Gebäudearten im Tourismusdreieck 2010 (Quelle: LSKN 2012) Gebäude im Tourismusdreieck EFH ZFH MGH NWG Summe 7 Anzahl der Gebäude 9.135 1.609 1.279 12.023 Anzahl Wohnungen 9.135 3.218 8.007 1.041 Fläche (m²) 1.024.950 267.390 479.630 92.850 Anteil Gebäude % 76% 13% 11% 0% 21.401 1.864.820 100% durchschnittliche Anteil Fläche Wohnungsgröße in % m² 55% 112 14% 83 26% 60 5% 89 100% 87 Demographiebericht Norden, www.wegweiser-kommunen.de Schlussbericht Seite 27 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Wohngebäudebestand Tourismusdreieck 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 8 Abbildung 4: Wohngebäudetypologie im Tourismusdreieck 2.6.3 Beschäftigtenstruktur im Tourismusdreieck Die Beschäftigtenstruktur im Tourismusdreieck liegt im Schwerpunkt auf dem Tertiärsektor (Dienstleistungen/Handel) mit 84% der Beschäftigten. Der Sekundärsektor (verarbeitendes Gewerbe, Handwerk, Baugewerbe, Energiewirtschaft) nimmt mit 15% eine nicht zu vernachlässigende Position ein. Der Primärsektor (Land- und Forstwirtschaft/Bergbau) macht einen sehr geringen Anteil mit 0,6% aus. Insgesamt wurden für das Jahr 2010 - 13.098 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte errechnet. Tabelle 8: Beschäftigte im Tourismusdreieck in 2010 Sektor Primär Sektor Sekundär Sektor Tertiär Sektor Beschäftigte im Jahr 2010 79 1.991 11.028 2.6.4 Endenergiebilanz des Tourismusdreiecks Die Endenergiebilanz wurde anhand der unter Abbildung 3 vorgestellten Systematik und den vorhandenen Daten ermittelt. Der Endenergiebedarf (witterungsbereinigt) im Jahr 2010 betrug insgesamt 957,29 GWh. Die Verteilung des Endenergieverbrauchs auf die einzelnen Sektoren im Jahr 2010, sowie die quantitative Entwicklung gegenüber dem Jahr 1990 ist in Tabelle 9 ersichtlich. 8 Eigene Berechnung auf Grundlage von statistischen Daten für die Einzelgemeinden (LSKN) und den Ergebnissen der IWUStudie - Datenbasis Gebäudebestand – IWU 2010 Schlussbericht Seite 28 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 9: Endenergieverbrauch im Tourismusdreieck 2010 (witterungskorrigiert) Endenergieverbrauch 2010 nach Sektor (GWh) Haushalte Wirtschaft Verkehr Kommunale Verwaltung/Flotte Summe Tourismusdreieck gesamt 377,16 244,01 301,72 34,88 957,29 Norden 298,38 102,72 229,72 7,64 638,45 Norderney 60,01 89,40 58,67 19,22 227,30 Juist 12,76 38,37 9,06 6,02 66,21 Baltrum 5,54 13,52 4,27 2,00 25,33 Wie die Abbildung 5 zeigt, ergibt sich eine deutliche Verteilung des Endenergieverbrauchs auf die Bereiche Haushalte, Wirtschaft und Verkehr; die kommunale Verwaltung nimmt einen zu vernachlässigenden Stellenwert ein, ist aber bezogen auf Klimaschutzmaßnahmen ein guter Multiplikator und trägt Vorbildfunktion. Endenergieverbrauch 2010 im Tourismusdreieck nach Sektoren, witterungsbereinigt (MWh/a) 32% 39% 957 GWh Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr 4% 25% Abbildung 5: Verteilung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren im Jahr 2010 Der größte Anteil am Endenergieverbrauch im Jahr 2010 ergibt sich für Haushalte mit 39%, gefolgt vom Verkehr (32%) und der Wirtschaft (25%). Der Anteil der Endenergie für die kommunalen Gebäude/Flotten fällt hingegen mit 4% gering aus. Die Endenergie wird im Tourismusdreieck hauptsächlich aus den in der Abbildung 6 aufgezeigten Energieträgern aufgebracht. Den größten Anteil am Endenergieverbrauch des Tourismusdreiecks hat Erdgas mit fast 43%, gefolgt von Diesel 18% und Strom sowie Benzin (jeweils 18%). Der Energieträger Heizöl spielt mit einem Anteil von etwa 1% kaum eine Rolle. Fernwärme weist aufgrund der Versorgungsstruktur in Norden und Norden einen Anteil von 7% auf. Schlussbericht Seite 29 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergieverbrauch 2010 im Tourismusdreieck nach Energieträgern, witterungsbereinigt (MWh/a) Strom 7%0% Heizöl EL 18% Benzin Diesel 1% Kerosin 957.297 13% Erdgas 43% Fernwärme Holz 18% Sonnenkollektoren Flüssiggas Abbildung 6: Endenergieverbrauch nach Energieträgern im Jahr 2010 im Tourismusdreieck 2.6.5 CO2-Bilanz des Tourismusdreiecks (mit Vorkette) Für die im Tourismusdreieck verbrauchte Endenergie fallen nicht nur direkte CO2Emissionen in den Gemeindegrenzen an, sondern auch außerhalb der Gemeinde werden durch die Produktion und Distribution von Energie Emissionen verursacht. Diese werden bei der Erstellung der CO2-Bilanz mit Vorketten entsprechend berücksichtigt. Durch den Ansatz von spezifischen LCA-Faktoren für die Energieträger werden somit auch die bei der Produktion und der Distribution der Endenergie freigesetzten CO2-Emissionen erfasst. Folgende CO2-Faktoren wurden verwendet: Tabelle 10: Verwendete CO2-Faktoren CO2-Faktoren ((LCA gemäß ECORegion) Strom (Bundesmix 2010) Heizöl EL Benzin Diesel Kerosin Erdgas Fernwärme (eigene Berechnungen) Holz Sonnenkollektoren Flüssiggas Biodiesel Schlussbericht kg/MWh 540 320 302 292 284 228 155 24 25 241 87 Seite 30 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Bei der Berechnung der CO2-Emissionen aus dem Stromverbrauch wird der in der Datenbank ECORegion hinterlegte bundesweite Strom-Mix angesetzt. Dies ermöglicht einen Vergleich mit anderen Kommunen, berücksichtigt aber nicht den Anteil der Stromversorgung auf dem Territorium. In einer weiteren Betrachtung werden die CO2-Emissionen aus dem Stromverbrauch unter der Berücksichtigung des regionalen Strom-Mix ermittelt. 2.6.6 CO2-Bilanz mit Vorketten – bundesweiter Strom-Mix Im Tourismusdreieck wurden im Jahr 2010 insgesamt 285.971 Tonnen CO2-Emissionen freigesetzt. Die Verteilung der CO2-Emissionen nach Energieträgern ist in der Tabelle 11 ersichtlich. Bei einer Zuordnung der CO2-Emissionen auf die verschiedenen Sektoren ergibt sich der höchste Verbrauch für den Sektor der Haushalte, gefolgt vom Verkehrssektor und der Wirtschaft (Abbildung 7). Tabelle 11: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern im Tourismusdreieck in 2010 CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) Strom Heizöl EL Benzin Diesel Kerosin Erdgas Fernwärme Holz Sonnenkollektoren Flüssiggas Biodiesel Summe (t/a) Schlussbericht CO2Emission 2010 gesamt 2010 91.301 2.483 36.579 50.216 424 94.867 9.860 60 60 98 12 285.960 Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr 2010 39.509 1.287 0 0 0 63.150 2.959 58 12 51 0 107.026 2010 42.105 1.196 0 0 0 28.329 5.519 0 26 47 0 77.221 2010 8.032 0 2 12 0 2.504 1.382 2 23 0 0 11.957 2010 1.655 0 36.577 50.204 424 884 0 0 0 0 11 89.755 Seite 31 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 im Tourismusdreieck nach Sektoren, Bundes-Strom-Mix, witterungsbereinigt (kt/a) 31% Haushalte 38% Wirtschaft 286 kt Kommune Verkehr 4% 27% Abbildung 7: CO2-Emissionen nach Energieträgern im Jahr 2010 im Tourismusdreieck, bundesweiter Strom-Mix 2.6.7 CO2-Bilanz mit Vorketten – regionaler Strom-Mix Auf dem Territorium des Tourismusdreiecks wird aus verschiedenen Quellen Strom produziert, der in das Stromnetz des regionalen Netzbetreibers eingespeist wird. Im Jahr 2010 wurden folgenden Energieerzeugungsanlagen bilanziert: Regionale Stromerzeugung Tourismusdreieck 2010 Norden Norderney Juist Baltrum Summe Tourismusdreieck Installierte Leistung (kW) - 2010 Solar 9.654 984 123 59 10.820 Wind Gas-BHKW 80.900 3.417 0 1.233 0 92 0 0 80.900 Erzeugte Strommenge 2010 (MWh) berechnet Gesamt 93.971 2.217 215 59 96.462 Solar 8.689 886 111 53 9.738 Wind Gas-BHKW 177.980 4.425 0 6.822 0 368 0 0 177.980 11.615 Gesamt 191.094 7.708 479 53 199.333 Daraus wurde eine erzeugte Strommenge unter der Annahme eines durchschnittlichen Wind- und Sonnenjahres berechnet. Bei den Gas-BHKW werden die tatsächlich eingespeisten Strommengen verwendet. Die gesamt auf dem Gebiet des Tourismusdreiecks erzeugte Strommenge beträgt somit fast 200.000 MWh. Die folgende Grafik zeigt die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energie. Es wird deutlich, dass im Tourismusdreieck schon im Basisjahr 2010 fast 118 % des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien und Gas-BHKW gedeckt werden konnten. Schlussbericht Seite 32 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Strombilanz 2010 - Tourismusdreieck [MWh/a] 205.000 199.333 200.000 195.000 118% 190.000 185.000 180.000 Summe Stromverbrauch Summe EE-Erzeugung EE 175.000 170.000 169.076 165.000 160.000 155.000 Quelle: Energy map, EWEEWE Netze, Wirtschaftsbetriebe 150.000 2010 Abbildung 8: Strombilanz 2010 10 im Tourismusdreieck Unter der Annahme, dass der in der Region produzierte Strom auch regional verbraucht wird, wurde ein regionaler ler Strom-Mix Strom ermittelt. Dieser Mix aus erneuerbaren Energien Energie (Wind und Sonne) sowie die Gas betriebenen Blockheizkraftwerken weist einen deutlich niedrigeren CO2-Faktor auf als der bundesweite Strom-Mix. Strom Dieser beträgt 45 kg CO2 pro MWh im Gegensatz zum Bundesmix mit 540 kg CO2 pro MWh. Die Differenz der CO2-Emissionen Emissionen gegenüber der Bilanzierung mit dem bundesweiten Strom-Mix beträgt circa 84.000 .000 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Der Anteil des Energieträgers Strom reduziert ziert sich von 32 auf 4% 4 Anteil an den Gesamtemissionen. Auch die Verteilung auf die Sektoren ändert sich deutlich. Der Verkehrssektor hat im regionalen Strom-Mix Strom den größten Anteil an den Gesmatemissionen mit 44%. Jeder Einwohner hner des Tourismusdreiecks Tourismusdre versursacht eine CO2-Emission Emission von 6,1 Tonnen pro Jahr. Schlussbericht Seite 33 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 im Tourismusdreieck nach Sektoren, witterungsbereinigt - regionaler Strom-Mix (kt/a) 35% 44% Haushalte Wirtschaft 202 kt Kommune Verkehr 2% 19% Abbildung 9: CO2-Emissionen des Tourismusdreiecks 2010 nach Sektoren, regionaler Strom-Mix CO2-Emissionen Tourismusdreieck nach Energieträgern (t/a) - 2010 350.000 Biodiesel 300.000 Flüssiggas 250.000 Sonnenkollektoren -29 % 200.000 Holz Fernwärme Erdgas 150.000 Kerosin Diesel 100.000 Benzin Heizöl EL 50.000 Strom 0 Bundes-Strommix Regionaler Strommix Abbildung 10: CO2-Emissionen des Tourismusdreiecks 2010 nach Energieträgern, bundesweiter StromMix und regionaler Strom-Mix im Vergleich Schlussbericht Seite 34 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen Tourismusdreieck nach Energieträgern (t/a) - 2010 350.000 Biodiesel 300.000 Flüssiggas 250.000 Sonnenkollektoren Holz 200.000 Fernwärme Erdgas 150.000 Kerosin Diesel 100.000 Benzin Heizöl EL 50.000 Strom 0 Bundes-Strommix Regionaler Strommix Abbildung 10 stellt die die beiden Bilanzierungsmethoden mit dem Bundes-Strommix sowie dem regionalen Strom-Mix nebeneinander dar. Die Heranziehung des regionalen Stromixes reduziert sich aufgrund des hohen Anteils erneuerbaren Energie bei der regionalen Stromerzeugung deutlich, und zwar um 29%. 2.7 Ergebnisse für die einzelnen Kommunen 2.7.1 Juist Der Endenergieverbrauch der Nordseeinsel Juist betrug 2010 66.210 MWh (witterungsbereinigt). Hiervon entfielen fast 57% auf den Bereich Wirtschaft (GHD), gut 20% auf die privaten Haushalte, 9% auf die kommunale Verwaltung und 14% auf den Verkehr (siehe Abbildung 11). Schlussbericht Seite 35 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 12: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern auf Juist in 2010 Endenergieverbrauch der Insel Juist nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) 2010 Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Gesamt Strom Benzin Diesel Kerosin Erdgas Sonnenkollektoren Biogase Biodiesel 2.505 0 0 0 10.166 85 2 0 9.084 0 0 0 28.718 570 0 0 1.568 6 41 0 3.484 918 0 4 0 2.106 5.651 1.302 0 0 0 0 13.157 2.112 5.692 1.302 42.368 1.573 2 4 Summe (MWh/a) 12.759 38.372 6.020 9.060 66.210 Der Bereich Wirtschaft besteht auf der Ferieninsel Juist überwiegend aus den Beherbergungsbetrieben, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen und verbrauchte allein 38.372 MWh. Eine Aufteilung des Energieverbrauchs auf die Wirtschaftssektoren erfolgte durch das Bremer Energie Institut 20109. Demnach haben die Beherbergungsbetriebe einen Anteil von etwa 78% des Gesamtverbrauchs in diesem Sektor. Bezogen auf den Gesamtverbrauch der Insel Juist entspricht dies einem Anteil von etwa 45%. 9 Bremer Energie Institut 2010, CO2-Fußabdruck der Insel Juist Schlussbericht Seite 36 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergieverbrauch 2010 - Juist nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt 14% 19% 9% Haushalte 66.210 MWh Wirtschaft Kommune Verkehr 58% Abbildung 11: Endenergieverbrauch 2010 der Insel Juist nach Sektoren Dem Verkehr werden 9.060 MWh Energieverbrauch zugeschlagen. Davon entfallen 55% auf den Fährverkehr, etwa 14% auf den Flugverkehr auf der Insel. Der Insel Juist werden zudem die Fahrten mit dem eigenen PKW zugeordnet, den die Juister Bürger auf dem Festland vornehmen (siehe Kapitel 2.5.2). Eine Verteilung des Energieverbrauchs nach Energieträgern zeigt, dass Erdgas mit einem Anteil von 64% des Gesamtverbrauchs dominiert. Der Energieträger Strom folgt mit 20%, Diesel mit 8% sowie Benzin mit 2%. Das Warmwasser aus Sonnenkollektoren trägt über 2% zum Gesamtenergieverbrauch bei. Die restlichen Energieträger sind vernachlässigbar. Schlussbericht Seite 37 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergieverbrauch 2010 - Juist nach Energieträgern (MWh/a); witterungsbereinigt 2% 1% 20% Strom Benzin Diesel 3% 66.210 MWh Kerosin 8% Erdgas 2% Sonnenkollektoren 64% Biodiesel Abbildung 12: Endenergieverbrauch 2010 von Juist nach Energieträgern CO2-Bilanz Juist – bundesweiter Strom-Mix Auf der Nordseeinsel Juist wurden im Jahr 2010 insgesamt 19.461 Tonnen CO2Emissionen verursacht. Die Verteilung der CO2-Emissionen nach Energieträgern und nach Sektoren ist in der Tabelle 13 ersichtlich. Tabelle 13: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Juist in 2010 CO2-Emissionen der Insel Juist nach Sektoren und Energieträgern (t/a) - 2010 Strom Benzin Diesel Kerosin Erdgas Sonnenkollektoren Summe (t/a) gesamt Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr 7.105 639 1.660 370 9.647 40 1.353 0 0 0 2.315 2 4.905 0 0 0 6.539 14 847 2 12 0 793 23 0 637 1.648 370 0 0 19.461 3.670 11.459 1.677 2.655 Bei einer Zuordnung der CO2-Emissionen auf die verschiedenen Sektoren ergibt sich der höchste Verbrauch für den Sektor der Wirtschaft (GDH) mit 59%, gefolgt von den Haushalten 19%, dem Verkehrssektor 14% und der Kommune mit 8%. Schlussbericht Seite 38 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 - Juist nach Sektoren (kt/a) - Bundes-Strommix, witterungsbereinigt 14% 19% Haushalte 8% Wirtschaft 19.461 t CO2 Kommune Verkehr 59% Abbildung 13: CO2-Emissionen 2010 - Juist nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix Die Aufteilung nach Energieträgern weist Erdgas 50% der CO2-Emissionen zu, gefolgt von Strom mit 36% und Diesel mit 9%. Alle anderen Energieträger spielen mit zusammen 5% eine untergeordnete Rolle. Schlussbericht Seite 39 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 - Juist nach Energieträgern (t/a), Bundesweiter Strom-Mix, witterungsbereinigt 36% Strom 50% 19.461 Benzin t CO2 Diesel Kerosin 3% 2% Erdgas 9% Abbildung 14: CO2-Emissionen 2010 von Juist nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix CO2-Bilanz Juist – Regionaler Strom-Mix Unter Verwendung des CO2-Faktors für den regionalen Strom ergibt sich eine Reduzierung der CO2-Emissionen auf 12.954 Tonnen und damit 6.507 Tonnen weniger als bei der Heranziehung des bundesweiten Strom-Mixes. Schlussbericht Seite 40 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 - Juist nach Energieträgern (t/a), regionaler Strom-Mix 5% 5% 13% Strom Benzin 12.954 t CO2 3% Diesel Kerosin Erdgas 74% Abbildung 15: Endenergieverbrauch 2010 von Juist nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix 2.7.2 Norderney Der Endenergieverbrauch von Norderney betrug 2010 insgesamt 227.304 MWh (witterungsbereinigt). Der Wirtschaftssektor benötigt davon mit 39% den größten Teil, gefolgt von den Haushalten mit 26%, dem Verkehr mit 26% sowie der Kommunen mit 9%. Der Verkehr spielt gegenüber Juist eine weit größere Rolle als auf der Nachbarinsel Juist, da die Insel befahren ist und die Fähren viel häufiger die Insel ansteuern. Tabelle 14: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern Norderney in 2010 Endenergieverbrauch 2010 nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a), witterungsbereinigt - Norderney Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Gesamt Strom Benzin Diesel Kerosin Erdgas Nah- und Fernwärme Sonnenkollektoren Biodiesel Summe (MWh/a) Schlussbericht 12.512 0 0 0 40.784 6.597 121 0 21.761 0 0 0 61.157 6.307 177 0 8.872 0 0 0 2.633 7.712 0 4 60.014 89.402 19.221 0 12.738 45.740 189 0 0 0 0 43.145 12.738 45.740 189 104.574 20.616 298 4 58.667 227.304 Seite 41 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergiebedarf 2010 - Norderney Verteilung nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt 26% 26% Haushalte Wirtschaft 227.304 MWh 9% Kommune Verkehr 39% Abbildung 16: Endenergieverbrauch 2010 von Norderney nach Sektoren Die Verteilung des Energieverbrauchs auf die verschiedenen Energieträger wird in der Abbildung 17 dargestellt. Auch auf Norderney ist Erdgas der wichtigste Energieträger mit 46% Anteil am Gesamtverbrauch, gefolgt von Diesel 20%, Strom19% sowie Fernwärme mit 9%, Nennenswert ist auch noch der Anteil von Benzin mit 6%. Der Stromverbrauch setzt sich dabei zusammen aus der Summe der durch das Netz nach Norderney gelieferten Menge und der auf der Insel in Blockheizkraftwerken erzeugte Strommenge. Schlussbericht Seite 42 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergiebedarf 2010 - Norderney Aufteilung nach Energieträgern (MWh/a), witterungsbereinigt 9% 0% 19% Strom Benzin 6% Diesel 227 GWh Kerosin Erdgas 46% Nah- und Fernwärme 20% Sonnenkollektoren Abbildung 17: Endenergieverbrauch 2010 von Norderney nach Energieträgern CO2-Bilanz Norderney – Bundesweiter Strom-Mix Auf Norderney wurden im Jahr 2010 insgesamt knapp 68.000 Tonnen CO2Emissionen verursacht. Die Verteilung der CO2-Emissionen nach Energieträgern und nach Sektoren ist in der Tabelle 15 ersichtlich. Tabelle 15: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norderney in 2010 CO2-Emissionen Norderney nach Sektoren und Energieträgern (t/a) - 2010 Strom Benzin Diesel Kerosin Erdgas Nah- und Fernwärme Sonnenkollektoren Summe (GWh/a) gesamt Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr 23.299 3.852 13.337 54 23.812 3.587 8 6.757 0 0 0 9.286 1.148 3 11.751 0 0 0 13.925 1.097 4 4.791 0 0 0 600 1.342 0 0 3.852 13.337 54 0 0 0 67.947 17.194 26.778 6.732 17.242 Der Wirtschaftssektor – überwiegend der Beherbergungsbereich und die Gastronomie – trägt 39% an den gesamten CO2-Emissionen bei, gefolgt von den Haushalten und dem Verkehr mit jeweils 26%. Die kommunalen Gebäude und die Straßenbeleuchtung verursachen 9% der CO2-Emissionen. Schlussbericht Seite 43 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 - Norderney Verteilung nach Sektoren (t/a), witterungsbereinigt 26% 26% Haushalte Wirtschaft 67.947 t CO2 Kommune Verkehr 9% 39% Abbildung 18: CO2-Emissionen 2010 - Norderney nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix Auf Norderney spielen die Energieträger Erdgas mit 35%, Strom mit 34% und Diesel mit 20% den größten Anteil am CO2-Ausstoß. Benzin verursacht 6% und die Nahwärme 5% der CO2-Emissionen. CO2-Emissionen 2010 - Norderney nach Energieträgern (t/a), witterungsbereinigt 5% 34% Strom Benzin 35% 67.947 Diesel t CO2 Erdgas Nah- und Fernwärme Sonnenkollektoren 6% 20% Abbildung 19: CO2-Emissionen 2010 - Norderney nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix Schlussbericht Seite 44 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Bilanz Norderney – Regionaler Strom-Mix Unter Verwendung des CO2-Faktors für den regionalen Strom ergibt sich eine Reduzierung der CO2-Emissionen auf 47.564 Tonnen und damit 23.383 Tonnen weniger als bei der Heranziehung des bundesweiten Strom-Mixes. Der Anteil des Energieträgers Strom wird somit erheblich geringer und beträgt nur noch 4%. CO2-Emissionen 2010 - Norderney nach Energieträgern (t/a), regionaler Strom-Mix 10% 4% 8% Strom Benzin 47.564 t CO2 28% Diesel Erdgas Nah- und Fernwärme 50% Abbildung 20: CO2-Emissionen 2010 von Norderney nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix 2.7.3 Baltrum Der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch der Nordseeinsel Baltrum betrug 2010 insgesamt 25.331 MWh, wobei der Bereich Wirtschaft mit den Beherbergungsbetrieben und der Gastronomie mit 53% den größten Beitrag leistet. Es folgen die Haushalte mit 22%, der Verkehr mit 17% sowie die Kommune mit 8% Anteil am Gesamtenergieverbrauch. Tabelle 16: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern Baltrum in 2010 Schlussbericht Seite 45 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum - nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Strom (ohne BHKW-Strom) Heizöl EL Benzin Diesel Erdgas Sonnenkollektoren Biogase Biodiesel Summe (GWh/a) Gesamt 749 0 0 0 4.729 59 2 0 3.167 70 0 0 10.228 59 0 0 749 0 0 0 1.247 0 0 0 0 0 992 3.149 0 0 0 132 4.664 70 992 3.149 16.204 118 2 132 5.539 13.524 1.996 4.272 25.331 Endenergieverbrauch 2010 - Baltrum nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt 17% 22% Haushalte 8% Wirtschaft 25.331 MWh Kommune Verkehr 53% Abbildung 21: Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum nach Sektoren Die Verteilung des Energieverbrauchs nach Energieträgern zeigt, dass Erdgas mit einem Anteil von 64% des Gesamtverbrauchs dominiert. Der Energieträger Strom folgt mit 18%, Diesel mit 12% sowie Benzin mit 4%. Die restlichen Energieträger sind vernachlässigbar. Schlussbericht Seite 46 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergieverbrauch 2010 - Baltrum nach Energieträgern (MWh/a), witterungsbereinigt 1% 18% Strom (ohne BHKW-Strom) Heizöl EL 4% Benzin 25.331 MWh Diesel Erdgas 12% Sonnenkollektoren 64% Biodiesel Abbildung 22: Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum nach Energieträgern CO2-Bilanz Baltrum – Bundesweiter Strom-Mix Durch Baltrum wurden im Jahr 2010 insgesamt 7.463 Tonnen CO2-Emissionen verursacht. Die Verteilung der CO2-Emissionen nach Energieträgern und nach Sektoren ist in Tabelle 17 ersichtlich. Tabelle 17: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norden in 2010 CO2 -Emissionen 2010 auf Baltrum - CO2nach Sektoren und Energieträgern Emission gesamt (MWh/a) Strom (ohne BHKW-Strom) Heizöl EL Benzin Diesel Erdgas Sonnenkollektoren Biodiesel Summe (GWh/a) Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr 2.519 22 300 918 3.690 3 11 404 0 0 0 1.077 1 0 1.710 22 0 0 2.329 1 0 404 0 0 0 284 0 0 0 0 300 918 0 0 11 7.463 1.483 4.063 688 1.229 Der Wirtschaftssektor – überwiegend der Beherbergungsbereich und die Gastronomie – trägt mit 54% über die Hälfte an den gesamten CO2-Emissionen bei, gefolgt von den Haushalten (20%) und dem Verkehr (17%). Die kommunalen Gebäude und die Straßenbeleuchtung verursachen 9% der CO2-Emissionen. Schlussbericht Seite 47 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt 17% 20% Haushalte 9% 7.463 t Wirtschaft Kommune Verkehr 54% Abbildung 23: CO2-Emissionen 2010 - Balturm nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix Auf Baltrum spielen die Energieträger Erdgas mit 50%, Strom mit 34% und Diesel mit 12% den größten Anteil am CO2-Ausstoß. Benzin verursacht 4% aller CO2-Emissionen, die restlichen Energieträger spielen keine Rolle. Schlussbericht Seite 48 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Energieträgern (MWh/a) 0% Strom (ohne BHKW-Strom) 34% Heizöl EL Benzin 50% 7.463 t Diesel Erdgas Sonnenkollektoren 4% Biodiesel 12% Abbildung 24: CO2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Energieträgern bundesweiter Strom-Mix CO2-Bilanz Baltrum – Regionaler Strommix Mit dem CO2-Faktor für den regionalen Strom ergibt sich eine Reduzierung der CO2Emissionen auf 5.156 Tonnen und damit 2.307 Tonnen weniger als bei der Heranziehung des bundesweiten Strom-Mixes. Der Anteil des Energieträgers Strom an den gesamten CO2Emissionen sinkt von 34 auf 4% und ist somit erheblich geringer. Erdgas ist somit der dominante Energieträger mit 72% Anteil an den gesamten CO2-Emissionen. Schlussbericht Seite 49 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Energieträgern (t/a), regionaler Strom-Mix 4% 6% 18% Heizöl EL Benzin 5.156 t CO2 Diesel Erdgas Sonnenkollektoren 72% Abbildung 25: CO2-Emissionen 2010 von Baltrum nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix 2.7.4 Norden Die Stadt Norden hat einen Endenergieverbrauch im Jahr 2010 von insgesamt 638.451MWh (witterungsbereinigt). Die Verteilung des Energieverbrauchs auf die Sektoren ergibt ein völlig anderes Bild als auf den Inseln. Der Wirtschaftssektor benötigt in Norden nur 16% des gesamten Energieverbrauchs. Der größte Verbraucher sind mit 47% die Haushalte, gefolgt von dem Verkehr mit 36% sowie den städtischen Gebäuden und der Straßenbeleuchtung mit 1%. Schlussbericht Seite 50 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 18: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern in Norden in 2010 Endenergieverbrauch der Stadt Norden nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) 2010 Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Strom Heizöl EL Benzin Diesel Erdgas Nah- und Fernwärme Holz Sonnenkollektoren Flüssiggas Summe (MWh/a) Gesamt 57.398 4.018 0 0 221.660 12.436 2.445 206 213 43.962 3.665 0 0 24.309 30.380 0 206 194 3.686 0 0 0 3.632 257 65 0 0 3.064 0 105.129 117.643 3.882 0 0 0 0 108.109 7.683 105.129 117.643 253.483 43.073 2.510 412 407 298.377 102.716 7.640 229.718 638.451 Endenergieverbrauch 2010 - Norden nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt 36% Haushalte 638.451 47% MWh Wirtschaft Kommune Verkehr 1% 16% Abbildung 26: Endenergieverbrauch 2010 in Norden nach Sektoren Die Verteilung des Energieverbrauchs auf die verschiedenen Energieträger zeigt die Abbildung 27. Erdgas ist der wichtigste Energieträger mit 40% Anteil am Gesamtverbrauch, gefolgt von Diesel (18%), Strom und Benzin (jeweils 17%). Der Anteil an Nahwärme beträgt 7% am Energieverbrauch. Heizöl und andere Energieträger können vernachlässigt werden. Schlussbericht Seite 51 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergieverbrauch 2010 in Norden nach Energieträgern (MWh/a), witterungsbereinigt Strom 7% Heizöl EL 17% Benzin 1% Diesel 638.451 40% 17% MWh Erdgas Nah- und Fernwärme Holz 18% Sonnenkollektoren Flüssiggas Abbildung 27: Endenergieverbrauch 2010 von Norden nach Energieträgern CO2-Bilanz Norden – Bundesweiter Strom-Mix Durch die in Norden verbrauchte Energie wurden im Jahr 2010 insgesamt etwa 191.000 Tonnen CO2-Emissionen verursacht. Die Verteilung der CO2-Emissionen nach Energieträgern und nach Sektoren zeigt sich in der Tabelle 19 und den folgenden Abbildungen. Tabelle 19: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norden in 2010 CO 2-Emissionen der Stadt Norden nach Sektoren und Energieträgern (t/a) - 2010 Strom Heizöl EL Benzin Diesel Erdgas Nah- und Fernwärme Holz Sonnenkollektoren Biogase Flüssiggas Summe (t/a) gesamt Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr 58.379 2.460 31.788 34.302 57.718 6.266 60 10 0 98 30.995 1.287 0 0 50.472 1.809 58 5 0 51 23.739 1.173 0 0 5.535 4.420 0 5 0 47 1.990 0 0 0 827 37 2 0 0 0 1.655 0 31.788 34.302 884 0 0 0 0 0 191.083 84.678 34.920 2.856 68.629 Der Haushaltssektor trägt mit 44% Anteil zu den gesamten CO2-Emissionen bei. Der Verkehrssektor verursacht 36%, der Wirtschaftssektor 18% der CO2-Emissionen. Die kommunalen Gebäude und die Straßenbeleuchtung verursachen 2% der CO2-Emissionen. Schlussbericht Seite 52 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 - Norden nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt 36% Haushalte 191.083 44% t CO2 Wirtschaft Kommune Verkehr 2% 18% Abbildung 28: CO2-Emissionen 2010 - Norden nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix In der Stadt Norden hat der Energieträger Strom mit 31% den größten Anteil am gesamten CO2-Ausstoß, Erdgas folgt mit 30% und Diesel mit 18%. Benzin verursacht 17%, die Nahwärme 3% der CO2-Emissionen. Andere Energieträger können vernachlässigt werden. Schlussbericht Seite 53 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 in Norden Aufteilung nach Energieträgern (t/a), witterungsbereinigt 3% Strom 31% 30% Heizöl EL Benzin Diesel 191.083 Erdgas t CO2 1% Nah- und Fernwärme Holz 18% 17% Sonnenkollektoren Flüssiggas Abbildung 29: CO2-Emissionen 2010 - Norden nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix CO2-Bilanz Norden – Regionaler Strom-Mix Unter Verwendung des CO2-Faktors für den regionalen Strom ergibt sich eine Reduzierung der CO2-Emissionen auf 138.243 Tonnen und damit 52.840Tonnen weniger als bei der Heranziehung des bundesweiten Strom-Mixes. Der Anteil des Energieträgers Strom am Gesamt-CO2-Ausstoß sinkt somit auf lediglich 3 %. Schlussbericht Seite 54 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 in Norden Aufteilung nach Energieträgern (t/a) - regionaler Strom-Mix 5% 3%2% Strom 23% Heizöl EL Benzin Diesel 138.243 42% Erdgas t CO2 Nah- und Fernwärme Holz 25% Sonnenkollektoren Flüssiggas Abbildung 30: CO2-Emissionen 2010 von Norden nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix 2.7.5 Spezifische Kennzahlen im Vergleich Für den Vergleich mit anderen Kommunen können Kennzahlen interessant sein, zum Beispiel der Energieverbrauch pro Einwohner oder die CO2-Emissionen pro Einwohner. Voraussetzung für ein wirklich aussagekräftiges Ergebnis ist allerdings die Heranziehung der gleichen Bilanzierungsmethodik und ähnlicher Rahmenbedingungen. Für eine Urlaubsregion, besonders für die Nordseeinseln, kommen viele Gäste und Übernachtungen auf wenige Einwohner. Baltrum zum Beispiel hatte 2010 493 Einwohner und 325.000 Übernachtungen. Dies führt zu einer wenig aussagekräftigen einwohnerspezifischen Kennzahl (siehe Abbildung 31). Baltrum weist die meisten Übernachtungen in Bezug zu ihren Einwohnern auf, hat somit auch mit 15,1 Tonnen CO2 pro Einwohner die höchste Kennzahl. In der Stadt Norden mit einer spez. Emission von 7,6 t CO2/EW spielen die Touristen eine weit weniger entscheidende Rolle. Hier kommen auf 25.116 Einwohner ca. 1,5 Millionen Übernachtungen. Schlussbericht Seite 55 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emission 2010 pro Einwohner nach Sektoren [t/a] 16,0 15,1 t 14,0 11,7 t 12,0 11,14 t 10,0 8,0 Verkehr Kommune 7,6 t Wirtschaft 6,0 Haushalte 4,0 2,0 0,0 Norden Norderney Juist Baltrum Abbildung 31: CO2-Emission 2010 pro Einwohner, bundesweiter Strom-Mix Um die drei Nordseeinseln besser vergleichen zu können, werden die spez. Emissionen auf eine Kennzahl bezogen, die sich als Summe aus den Einwohnern und den Übernachtungszahlen, dividiert durch 365 Tage ergibt. (Kopf= Zahl der EW + Übernachtungszahl/365). Dies führt zu einem anderen Ergebnis, wie die Abbildung 32 zeigt. Juist liegt hier mit 4,4 t CO2/Kopf am niedrigsten, gefolgt von Norderney (4,7 t) und Baltrum (5,4 t). CO2-Emission pro Kopf 2010 nach Sektoren [t/a] 7,00 6,5 t 6,00 5,4 t 4,7 t 5,00 4,4 t Verkehr 4,00 Kommune 3,00 Wirtschaft Haushalte 2,00 1,00 0,00 Norden Norderney Juist Baltrum Abbildung 32: CO2-Emission 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix Schlussbericht Seite 56 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Endenergieverbrauch 2010 pro Kopf nach Sektoren (MWh/a) 25,0 21,8 MWh 20,0 18,3 MWh 15,7 MWh 15,1 MWh 15,0 Verkehr Kommune Wirtschaft 10,0 Haushalte 5,0 0,0 Norden Norderney Juist Baltrum Abbildung 33: Endenergieverbrauch 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix Der Endenergieverbrauch pro Kopf, wie in Abbildung 33: Endenergieverbrauch 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix, kann lediglich zum Vergleich der Nordseeinsel untereinander bzw. zum zur Beobachtung der Entwicklung des Kennwertes in den zukünftigen Jahren dienen. Zum Vergleich: Bundesweit wurden im Jahr 2008 (aktuellere Wert stand zum Zeitpunkt der Bearbeitung nicht zur Verfügung), 30.860 kWh je Einwohner verbraucht10. In der Stadt Norden beträgt der Energieverbrauch pro Einwohner und Jahr 25.420 kWh. 3 Sektor spezifische Einsparpotenziale 3.1 Vorgehen und Methodik Zur Bestimmung der Einsparpotenziale wurden in einem ersten Schritt die Aktivitäten der jeweiligen Kommunen aufgenommen und untersucht. Als Ergebnis wurde ein Aktivitätsprofil für jede Kommune erstellt. Zur überschlägigen Bestimmung der quantitativen Energieeinsparpotenziale bzw. der CO2-Minderungspotenziale werden die Sektoren Haushalte, Wirtschaft, Kommunale Gebäude und Infrastruktur sowie Verkehr getrennt betrachtet. Berücksichtigt werden dabei nur Maßnahmen, die mit bereits bestehenden Möglichkeiten und Technologien auch wirtschaftlich und realistisch umsetzbar sind. Dieses erschließbare Po- 10 Indikatoren zur Energieeffizienz, Okö-Institut-Fraunhofer ISI-Ziesing, Version 5 Schlussbericht Seite 57 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden tenzial ist damit kleiner als das technische Potenzial, das sich z.B. bei der Sanierung aller Gebäude auf den aktuellen technischen Stand ergibt. Das ausgewiesene Potenzial ist sehr wohl erreichbar, aber keineswegs ein Selbstläufer. Als Beispiel sei die Annahme genannt, dass jährlich 2% der Bestandsgebäude, die vor 1984 gebaut wurden, auf den aktuellen Neubaustandard saniert werden. Aktuell beträgt die bundesweite Sanierungsrate etwa 0,9 %. Die Kommunen müssen dafür erhebliche Anstrengungen unternehmen, um diese Potenziale auch auszuschöpfen. Mit der Ausweisung von Potenzialen an dieser Stelle werden keine Maßnahmen vorgeschlagen oder unterstellt. Es sollen damit Handlungsfelder aufgezeigt werden, die möglichst große Potenziale aufweisen. Die wirtschaftlichen Einsparpotenziale bis zum Jahr 2020 wurden überschlägig ermittelt, indem die auf der Grundlage bundesweiter Studien (Prognos, Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; IWU, BEI 2010) ermittelten Prozentsätze der Einsparung auf das Tourismusdreieck übertragen wurden. Die wesentliche Grundlage der Potenzialberechnung bildet die aktuelle Studie „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050“. Im Auftrag des WWF hat die Arbeitsgemeinschaft Prognos AG/Öko-Institut e.V. / Dr. Hans-Joachim Ziesing ein langfristiges Szenario zur Erreichung ambitionierter Klimaschutzziele (95% CO2Einsparung bis 2050) erarbeitet. Hierbei wird von den derzeit aktuellen Bedingungen in Deutschland sowie aktuellen Referenzentwicklungen bis 2050 ausgehend ein Szenario entworfen und gerechnet, das bis 2050 eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um ca. 95% gegenüber dem Stand von 1990 anstreben soll. Den Schwerpunkt bilden hierbei die energiebedingten CO2-Emissionen. Ausgangspunkt ist die heutige Situation mit den Daten der aktuellen Energiebilanz. Das Szenario zeigt, ob es mit heute denkbaren technischen Entwicklungen und Ausstattungen möglich ist das -95%-Ziel zu erreichen und welche Maßnahmen notwendig sind, um diese Reduktion zu erreichen. Dieses als „Innovationsszenario“ bezeichnete Szenario bildet die Grundlage der Potenzialbetrachtung für das Tourismusdreieck. Für das Tourismusdreieck werden Potenziale für den Zeitraum zwischen 2010 und 2020 ausgewiesen. Dabei soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass heutige Klimaschutzbemühungen häufig auch nach 2020 wirken und dabei immer auch die Zielerreichung für das Jahr 2050, mindestens 80 bis 95 Prozent CO2-Emissionsminderung gegenüber 1990 zu erreichen, nicht vergessen werden sollte. Wesentliche Basisparameter dieser Studien mit hohem Einfluss auf die Ergebnisse sind: Entwicklung der Energiepreise Sanierungszyklen bei Bauteilen und der Anlagentechnik/Geräte Betrachtungszeitraum Erneuerungszyklen Standards bei Durchführung von Sanierungen/Ersatzinvestitionen Entwicklung der Branchenstruktur und Bevölkerungszahlen Umsetzungshemmnisse Folgende Entwicklung der Energiepreise wurde angenommen. Schlussbericht Seite 58 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 11 Tabelle 20: Angenommene Energiepreisentwicklung Preise Haushalte (inkl. MWSt., real) Einheit 2005 2009 Heizöl leicht Cent/l Erdgas Cent/kWh 5 Strom Cent/kWh 18 Normalbenzin Cent/l 120 137,8 Preise Großhandel (ohne MWSt., real) Einheit Heizöl leicht EUR/t Erdgas Strom 53,6 2005 64,0 2020 mittlerer Preis 98,8 81,4 6,2 8,8 7,5 21,1 28,9 25 186,9 162,35 2009 2020 mittlerer Preis 499 601,7 884,0 742,85 Cent/kWh 3 3,2 5,1 4,15 Cent/kWh 7 8,5 13,2 10,85 Unter Annahme dieser Energiepreissteigerung wird basierend auf Potenzialstudien zur Wirtschaftlichkeit das entsprechende Energieminderungspotenzial, jeweils für die Sektoren Haushalte, Wirtschaft, Kommunale Gebäude sowie Infrastruktur und Verkehr ermittelt. Für die Bevölkerungszahl im Tourismusdreieck wird entgegen der Aussage einer sinkenden Bevölkerungszahl eine konstante Bevölkerungszahl bis 2020 angenommen. Auch die Touristenzahl bleibt in den Prognosen unverändert zu 2010. Da die Ausgangssituationen in den vier Kommunen des Tourismusdreiecks unterschiedlich sind, wird für jede Kommune eine Potenzialbetrachtung erstellt. Dabei werden die jeweiligen Klimaschutzaktivitäten dargestellt und eine SWOT-Analyse vorangestellt, die Stärken, Schwächen, sowie Chancen und Risiken benennt. 3.2 Bisherige Aktivitäten im Tourismusdreieck Die SWOT-Analyse vereint Stärken - Schwächen (Strengths and Weaknesses) und Chancen – Risiken (Opportunities and Threats) und dient als Instrument, um die analysierten Aktivitäten im Bereich Klimaschutz und die wesentlichen Akteure übersichtlich zusammenzustellen. Dabei werden sowohl die intern vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen (Stärken und Schwächen) als auch die externen Chancen und Risiken, die sich aus dem Umfeld ergeben, betrachtet. Für die nachstehenden SWOT-Analysen wurden Fragebögen der BEKS an die betreffenden Kommunen versandt. Die Tabellen zeigen eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Abfrage. Anschließend wurde auf Grundlage der SWOT-Analyse ein grafisches Aktivitätsprofil erstellt. Das Aktivitätsprofil der jeweiligen Kommune zeigt grafisch den Stand und Grad der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen in den vier Handlungsbereichen Klimapolitik, Energie, Verkehr und Abfallwirtschaft. Diese reichen von „noch nicht begonnen“ (Schritt 0) bis hin zum „Spitzenreiter“ im Klimaschutz“ (Schritt 4). 11 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009, Energiepreise für 2009 interpoliert Schlussbericht Seite 59 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 3.2.1 Juist Tabelle 21: SWOT-Analyse Juist SWOT-Analyse Juist Handlungsfeld: Sektor übergreifende Maßnahmen / Klimapolitik + + + + + + + + + + + + + + S W Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) Klimaschutz hat bereits hohen politischen Stellenwert: politischer Beschluss liegt vor, Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Verankerung der Klimaneutralität auch im „Touristisches Leitbild“. Themensäule Nachhaltigkeit. Förderung regionaler Produkte und Wirtschaftszweige, Traditionen bewahren, Inselschutz. Hohe Erholungseignung durch landschaftliche Attraktivität mit hoher Bedeutung für den Tourismus − Hervorragende Zusammenarbeit mit Energieversorger EWE: Projekt „KlimaInsel Juist“: CO2Fußabdruck von Juist erstellt. Viele Energiesparprojekte für verschiedene Zielgruppen in 2010/11 bereits umgesetzt. Teilnahme und Auszeichnung am „Green Globe Certification“ Programm − Unternehmensleitbild „Leitfaden zur Nachhaltigkeit“ für Kurverwaltung vorhanden CO2-Reduktion durch autofreie Insel. Darüber hinaus Anreiseverkehr CO2-Freistellung möglich, durch „Umwelt-Plus-RIT-Ticket“ Wichtige Kooperationen und Akteursgruppen bestehen bereits und können für Klimaschutzaktivitäten verstärkt ausgebaut werden: Tourismusverein Futouris, Leitbildgruppe, Nationalpark-Verwaltung u.v.a. Nutzung von Solarthermie bereits bei einigen Hotels/Pensionen vorhanden Vorreiterrolle städtische Liegenschaften durch Kompensation: 100 % Ökostrombezug und Kompensationszertifikate für Emissionen durch Energieträger Erdgas für Beheizung. Vertrag mit EWE bis 2012 abgeschlossen. Richtlinie für nachhaltigen Einkauf vorh. (u.a. Ökostrom, goGreen, Bioprodukte, Fair-Trade, Green-IT, klimaneutrale Drucke von Broschüren etc.) LED-Straßenbeleuchtung teilweise schon umgesetzt Erlebnisbad Energiekonzept: Solare Wassererwärmung und Wärmepumpe, Luftkollektor-Anlage zur Erwärmung Außenluft) Kurverwaltung hat „Grundsätze Geschäftsethik“ mit Unterpunkt Umweltschutz erarbeitet Schlussbericht − − − − − Klimaschutzpolitik nicht institutionalisiert. Keine ämterübergreifende Stabstelle vorhanden (weder für Juist noch für das gesamte Tourismusdreieck) Wenig Fläche für die Nutzung von regenerativen Energien (Biomasse, Wind) vorhanden Durch Projekt „Klimainsel Juist“ zwar Kenntnisse in der Bevölkerung über die eigenen Möglichkeiten und Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen vorhanden, jedoch dafür noch zu wenig Umsetzung Kaum eigene Handwerksbetriebe auf der Insel vorhanden, die in Kampagnen eingebunden werden könnten Zum Teil fehlende Verankerung klimafreundlichen Verhaltens im Alltagsleben, insbesondere der Touristen Fehlendes Energiemanagement bei den städtischen Liegenschaften (erst im Aufbau) Jährliche Verbrauchsauswertung (öffentl. Liegenschaften) nur für Kompensationsmaßnahmen Seite 60 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden O T Chancen (Opportunities) ⇑ Gute Voraussetzung für partizipativen Prozess durch vorhandene Strukturen ⇑ Durch Projekt „KlimaInsel Juist“ ist die Bevölkerung für das Thema Klimaschutz bereits sensibilisiert. ⇑ Wenige Einwohner und homogene Zielgruppe (fast alle Einwohner sind auch im Tourismus beschäftigt und von ihm wirtschaftlich abhängig) bieten hervorragende Grundlage, um Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Der Tourismus kann deshalb gut als Multiplikator genutzt werden. Zahlreiche Pensionen/Hotels (Leistungserbringer) sind bereits aktiv geworden. Durch Projekt „KlimaInsel Juist“ ist die Bevölkerung für das Thema Klimaschutz bereits sensibilisiert. ⇑ Risiken (Threats) ⇒ Einschränkungen der Nutzung von Windenergie durch das Naturschutzgebiet Wattenmeer vorgegeben und birgt Gefahr einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes mit negativen Auswirkungen auf den Tourismus ⇒ Optische Veränderung des Ortsbildes durch wärmegedämmte vorgesetzte Fassaden (jetzt Mauerwerk) ⇒ Das Sichtbarmachen der regenerativen Energieversorgung (Windräder, Solaranlagen, Biomasse etc.) kann negativ oder positiv gesehen werden ⇒ ⇑ Einbindung von bestehenden Netzwerken, Klimaschutzakteuren und Energieversorger ⇒ ⇑ Treibsel und Bioabfälle der Hotels/Pensionen für Biogasanlage nutzbar Sichtbarmachen der Nutzung von erneuerbaren Energie passt hervorragend zum Image der „Klimainsel Juist „ Schnell und umfassend möglich durch Nutzung von z.B. Solarthermie und PV. Differenzierte, kleinteilige Siedlungsstruktur ermöglicht dezentrale Energieversorgung, angepasst an die jeweiligen Voraussetzungen Potenzial zur Energieeinsparung in wenigen öffentlichen Gebäuden mit der Möglichkeit der Vorbildfunktion vorhanden relativ viele alte Gebäude mit hohem Energieverbrauch und hohem Sanierungspotenzial vorhanden Möglichkeit auch den vorhandenen An- und Abreiseverkehr durch Kompensationsmaßnahmen am Klimaschutz zu beteiligen Weitere Förderprogramme (BMU-Anpassung Klimawandel, Leuchttürme, Netzwerke Klimaschutz) nutzbar ⇒ ⇑ ⇑ ⇑ ⇑ ⇑ ⇑ Schlussbericht ⇒ Bei fehlender Berücksichtigung vorhandener Angebote und Kompetenzen, Risiko zur Schaffung von Konkurrenzsituationen Fehlende Vernetzung der Einzelakteure und bestehender Netzwerke und Aktivitäten im Klimaschutz birgt die Gefahr von Parallelaktivitäten, Doppelentwicklungen und nicht abgestimmter Informationen Kompensation statt Reduktion und Substitution 1.747 Einwohner – 109.064 Gäste/a – 964.174 Übernachtungen/a, nur 3 m über NN Seite 61 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Klimapolitik Abfall Ziele/Konzepte Verwertung 4 THG-Monitoring Vermeidung Institutionalisierung 3,5 Nachhaltige PKW-Nutzung Nutzung Aktionsprogramm 3 2,5 Parkraummanagement Öffentlichkeitsarbeit 2 1,5 Öffentlicher Nahverkehr Akteursbeteiligung 1 CO2-armer Verkehr Regionalisierung 0,5 0 Städtischer Fuhrpark Energiemanagement Verkehr Verkehrsplanung MA-Motivation Motivation Stadtplanung Vorbildrolle Kooperation mit EVU Gebäudemanagement Kooperation mit GV KWK/Fernwärmeausbau Kooperation KMU Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligung Energie Abbildung 34:: Aktivitätsprofil Juist Das Aktivitätsprofil der Insel Juist zeigt eindeutig die Stärke im Bereich Verkehr, Verkehr da Juist autofrei ist. Im Bereich Energie ist besonders stark die Zusammenarbeit und die Umsetzung von Maßnahmen mit dem Energieversorger EWE und andere bisherigen Kooperationen hervorzuheben. Das Thema Energieeffizienz in der Stadtplanung ist nicht in spezifischen Satzungen verankert,, jedoch gibt es bereits den übergeordneten politischen Beschluss zum Reduktionsziel, nämlich die Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Im Bereich der Nutzung von on erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung Kraft Kopplung sind erste Anfänge sichtbar. Bei der Öffentlichkeitsarbeit und Akteursbeteiligung sind bisher schon sehr gute Ergebnisse ere zielt worden. Die Klimaschutzpolitik ist jedoch nicht institutionalisiert, d.h. es gibt keine ämä terübergreifende Stabsstelle oder dergleichen verantwortliche Institution. Der Bereich Abfall sieht bei der Vermeidung sehr gut aus, aber bei der Verwertung ist noch Potenzial vorhanvorha den, obliegt jedoch der Kompetenz des Landkreises Aurich. Schlussbericht Seite 62 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 3.2.2 Norderney Tabelle 22: SWOT-Analyse Norderney SWOT-Analyse Norderney Handlungsfeld: Sektor übergreifende Maßnahmen / Klimapolitik + + + + + + + + + S W Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) Gute Zusammenarbeit mit kommunalen Wirtschaftsbetrieben als Energie- und Wasserversorger: gut ausgebautes Fernwärmenetz mit Anschluss vieler kommunaler Gebäude, Energieberatung vorhanden Vorreiterrolle Kommune im Ökostrombezug (100%) der eigenen Liegenschafen Klimaschutz schon Bestandteil der Stadtplanung: z.B. Grundstücksverkauf Fernwärmeanschluss in Verträgen oder Gestaltung der Dachflächen in BPlänen Eigener Fachbereich III – Bauen und Umwelt – vorhanden Bestbesuchte ostfriesische Insel − 75.000 Pkw/a auf der Insel − Keine Vorreiterrolle „Klimaschutz“ der Kommune erkennbar Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) Bisher noch keine Informationsveranstaltungen oder Klimaschutzkampagnen durchgeführt. Bürger noch offen für alles Eigener Fachbereich FB III – Bauen und Umwelt – vorhanden. Klimaschutzthemen können von hier aus weiter ausgebaut werden. Arbeitskreis AKUT vorhanden und einbinden Auszeichnung „Norderneyer Umweltblume“ für umweltfreundliche Vermieter Günstiger Mietwohnungen vorhanden, aber viel alter sanierungsbedürftiger Wohnungsbestand „kleine“ Energieberatung der Wirtschaftsbetriebe kann weiter ausgebaut werden ⇑ − Kein Energiecontrolling der eigenen Liegenschaften vorhanden, keine Hausmeisterschulungen Wenig Fläche für die Nutzung von regenerativen Energien (Biomasse, Wind) vorhanden (siehe Juist) T ⇑ ⇑ − O Eigene Wirtschaftsbetriebe (Stadtwerke) vorhanden ⇑ Kein energiepolitisches Leitbild. Reduktionsziele sind nicht definiert und daher nicht bekannt. Städtische Kläranlage als „Vorbildbetrieb“ (Vererdungsbeete, Schilfbeete, Umrüstung der Belüftung, PV-Anlage,) Abfall: Baumschnitt und Gartenabfälle werden aufbereitet und wieder verwertet Kommunale Fahrzeuge werden als HybridFahrzeuge angeschafft Energetische Sanierung weniger Wohnungen der WGN (Neubaustandard) erfolgt ⇑ ⇑ − Schlussbericht ⇒ Sehr viele „anonyme“ Touristen, als Zielgruppe schwieriger zu erreichen als Einheimische. ⇒ Das Sichtbarmachen der regenerativen Energieversorgung (Windräder, Solaranlagen, Biomasse etc.) kann negativ oder positiv gesehen werden ⇒ Durch energetisch aufwendig sanierte Wohnungen steigen die Mietpreise ⇒ 5.816 Einwohner – 446.392 Gäste/a – 3.15 Mio. Übernachtungen/a (entspricht in Hochsaison 50.000 Einwohner), nur 5 m über NN Seite 63 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Klimapolitik Abfall Ziele/Konzepte Verwertung 4 THG-Monitoring Vermeidung Institutionalisierung 3,5 Nachhaltige PKW-Nutzung Nutzung Aktionsprogramm 3 2,5 Parkraummanagement Öffentlichkeitsarbeit 2 1,5 Öffentlicher Nahverkehr Akteursbeteiligung 1 CO2-armer Verkehr Regionalisierung 0,5 0 Städtischer Fuhrpark Energiemanagement Verkehr Verkehrsplanung MA-Motivation Motivation Stadtplanung Vorbildrolle Kooperation mit EVU Gebäudemanagement Kooperation mit GV KWK/Fernwärmeausbau Kooperation KMU Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligung Energie Abbildung 35:: Aktivitätsprofil Norderney Das Aktivitätsprofil Norderneys zeigt Handlungspotenzial im Bereich der Klimapolitik. Bisher sind keine konkreten Reduktionsziele benannt, noch gibt es Aktionspläne zur Verminderung der CO2-Emissionen. Emissionen. Die Wirtschaftsbetriebe Norderney versorgen Norderney überwiegend von Nahwärmeinseln und einem BHKW aus.. Es gibt relativ viel alten, sanierungsbedürftigen Wohnungsbestand – vor allem im Mietwohnungsbereich. Grafisch wird auch deutlich, dass Norderney versucht im Verkehrsbereich einen Kompromiss zu finden: Einerseits gelangen jährlich bis zu u 75.000 Pkw auf die Insel, In , andererseits wird versucht dieses VerkehrsaufkomVerkehrsaufko men durch extern gelegene Parkplätze und innerstädtische Fahrverbote zu reglementieren. Klimaschutzinitiativen oder Beratungskampagnen für unterschiedliche Zielgruppen wurden bisherr noch nicht durchgeführt. Als sehr positiv ist der energieeffiziente Ausbau der KläranKlära lage zu bezeichnen. Schlussbericht Seite 64 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 3.2.3 Baltrum Tabelle 23: SWOT-Analyse Baltrum SWOT-Analyse Baltrum Handlungsfeld: Sektor übergreifende Maßnahmen / Klimapolitik S W Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) + Autofreie Insel − + Relativ hoher Anteil an solarthermischen Anlagen − − − ⇑ Keine Aussagen zur vorhanden Klimapolitik und CO2-Reduktionsziele Keine Aussagen zum Gebäudebestand Keine Vorreiterrolle „Klimaschutz“ erkennbar Wenig Fläche für die Nutzung erneuerbarer Energien O T Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) Wenige Einwohner: Aktionen erreichen schnell und umfassend die Zielgruppe Schlussbericht ⇒ 493 Einwohner – 39.171 Gäste/a – 324.991 Übernachtungen, etwa 3.000 Gäste in der Saison auf der Insel, damit ist die Kapazität erschöpft, nur 5 m über NN Seite 65 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abfall Klimapolitik Ziele/Konzepte Verwertung 4 THG-Monitoring Vermeidung Institutionalisierung 3,5 Nachhaltige PKW-Nutzung Nutzung Aktionsprogramm 3 Verkehr Parkraummanagement Öffentlicher Nahverkehr CO2-armer Verkehr 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Öffentlichkeitsarbeit Akteursbeteiligung Regionalisierung Städtischer Fuhrpark Energiemanagement Verkehrsplanung MA-Motivation Motivation Stadtplanung Kooperation mit EVU Vorbildrolle Gebäudemanagement Kooperation mit GV KWK/Fernwärmeausbau Kooperation KMU Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligung Energie Abbildung 36:: Aktivitätsprofil Baltrum Das Aktivitätsprofil Baltrums zeigt, dass es bisher noch sehr wenige Aktivitäten im Bereich Klimaschutz gab.. Der Verkehrsbereich sieht positiv aus, da Baltrum autofrei ist. Positiv herhe vorzuheben ist ebenfalls ein überproportionaler Ausbau an solarthermischen Anlagen. Schlussbericht Seite 66 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 3.2.4 Norden Tabelle 24: SWOT-Analyse Norden SWOT-Analyse Norden Handlungsfeld: Sektor übergreifende Maßnahmen / Klimapolitik + + + + + + + S W Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) Gute Zusammenarbeit mit eigenem Stadtwerk: regenerative Energieerzeugung vorhanden (Windparks, Holzhackschnitzelheizwerke, BHKW´s) – z.B. Rathaus und Standesamt werden mit Fernwärme (Holz) versorgt, zwei Erdgastankstellen vorhanden, z.T. kommunale Nutzung von Erdgasfahrzeugen, kostenlose Energieberatung (auch für KMU) Vorreiterrolle Kommune im Ökostrombezug (100%) − Kein energiepolitisches Leitbild. Reduktionsziele sind nicht definiert und daher nicht bekannt − Standortsitz für viele niedersächsische Behörden, von hier aus Bündelung aller Klimaaktivitäten gut möglich Fertigstellung „Zukunftsbahnhof“, Vernetzung von Fuß- und Radwegen sowie weiteren umfangreiche Maßnahmen i. d. Verkehrsplanung zur Reduzierung des Kfz-Verkehrs wie z.B. Urlauberbus und Zubringerbus Norder Energietag und 2. Norder Energietag in Planung − Klimaschutz ist nicht institutionalisiert. Keine Stabstelle, kein Verantwortlicher, kein zentraler Ansprechpartner Keine Arbeitskreise, Kooperationen oder Netzwerke im Bereich Energie vorhanden, die man für zukünftige Aktivitäten nutzen kann Kein Energiemanagement der eigenen Liegenschaften vorhanden, nur jährliche Erfassung, keine Hausmeisterschulungen. Standortprofilanalyse (von NordLB) stellt Energiewirtschaft als Fokusbranche heraus Erfolgreiche Teilnahme am Straßenbeleuchtungswettbewerb – 2012 Teile der Straßenbeleuchtung auf LED − Schlussbericht − − Klimaschutz nicht ausreichend in Stadtplanung integriert, z.B. wenig bis keine Auflagen in B- und F-Planung, keine energetischen Auflagen beim Verkauf von Grundstücken Keine Vorreiterrolle „Klimaschutz“ der Kommune erkennbar Seite 67 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden O Chancen (Opportunities) ⇑ Eigene Stadtwerke vorhanden Bisher noch keine Informationsveranstaltungen oder Klimaschutzkampagnen durchgeführt. Bürger noch offen für alles ⇑ Idealer dealer Standort für den Ausbau von Windenergie ⇑ Vielfältigere Wirtschaftsstruktur: struktur: nicht nur Tourismus Touris vorhanden. Handwerkerbetriebe vor Ort können in Kampagnen eingebunden werden ⇑ Abfall T Risiken (Threats) ⇒ Nach Standortprofilanalyse BevölkerungsrückBevölkerungsrüc gang bis 2030 von 7,1 % prognostiziert. Großer Anteil an 50+. ⇒ Leerstände stände größerer Wohnobjekte und der domidom nierenden Einfamilienhäuser, da deutliche ZuZ nahme von Ein- und Zweipersonenhaushalten um 13 %, ⇒ Das Sichtbarmachen der regenerativen EnergieEnergi versorgung (Windräder, Solaranlagen, Biomasse etc.) kann negativ oder positiv gesehen werden ⇒ 25.116 Einwohner – 224.885 Gäste/a – 1.545.138 Übernachtungen/a, Übernachtungen/a nur 5 m über NN Klimapolitik Verkehr Ziele/Konzepte Verwertung 4 THG-Monitoring Vermeidung Institutionalisierung 3,5 Nachhaltige PKW-… PKW Aktionsprogramm 3 2,5 Parkraummanagement Öffentlichkeitsarbeit 2 1,5 Öffentlicher Nahverkehr Akteursbeteiligung 1 CO2-armer Verkehr Regionalisierung 0,5 0 Städtischer Fuhrpark Energiemanagement Verkehrsplanung Stadtplanung Kooperation mit EVU MA-Motivation Motivation Vorbildrolle Gebäudemanagement Kooperation mit GV KWK/Fernwärmeausbau Kooperation KMU Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligung Energie Abbildung 37:: Aktivitätsprofil Norden Schlussbericht Seite 68 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Das Aktivitätsprofil von Norden zeigt das größte Handlungspotenzial im Bereich der KlimaKlim schutzpolitik. Die Stadt selbst hat bisher noch keine Reduktionsaussagen zur CO2Einsparung getroffen. Leitbilder und Visionen für eine energieeffizientere Zukunft gibt es nicht. Es sind jedoch Ansätze e vorhanden, in denen die Stadt und ihre städtischen GesellGesel schaften versuchen, ein umweltfreundliches Image aufzubauen. Dies geschieht bisher jej doch unkoordiniert. Im Bereich der Energieerzeugung gibt es bereits positive Ansätze für die Nutzung regenerativer ver Energien und den Ausbau von Nahwärmenetzen. Juist Norden Norderney Baltrum Abbildung 38: Aktivitätsprofile der vier Kommunen im Vergleich Schlussbericht Seite 69 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 3.3 Sektor spezifische Einsparpotenziale 3.3.1 Gemeinsames Potenzial im Tourismusdreieck Das Tourismusdreieck kann den Endenergieverbrauch gemäß durchgeführter Potenzialabschätzung bis 2020 um insgesamt circa 19 % mindern. Die größten Potenziale werden demnach im Bereich der Wirtschaft (Beherbergungsbetriebe, Verarbeitendes Gewerbe, Handel sowie Dienstleistungen) mit knapp 62.000 MWh ausgewiesen, gefolgt vom Sektor Verkehr, der vor allem im Bereich des Motorentechnik ein Einsparpotenzial bietet. Das anteilige Potenzial in den Haushalten wird mit 13 % am geringsten eingeschätzt. Wobei das absolute Potenzial in den Haushalten mit fast 48.000 MWh bis 2020 sehr wichtig ist. Die Kommunen selbst können bis 2020 etwa 30% einsparen. Dieses Potenzial ist sowohl bei der Straßenbeleuchtung als auch bei den kommunalen Liegenschaften zu finden. Absolut beträgt das Einsparpotenzial hier ca. 10.500 MWh. Tabelle 25: Endenergieverbrauch 2010 und 2020 nach Sektoren und Energieträgern – Tourismusdreieck Endenergieverrbauch nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) 2010 und 2020 gemäß Potenzialschätzung Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Gesamt 2010 73.164 4.018 0 0 0 277.339 19.033 2.445 471 6 213 0 2020 70.242 3.296 0 0 0 235.656 16.044 2.083 1.231 5 183 0 2010 77.973 3.735 0 0 0 124.412 36.687 0 1.012 0 194 0 2020 65.621 2.123 0 0 0 81.013 31.445 0 1.854 5 134 0 2010 14.875 0 6 41 0 10.996 7.969 65 918 0 0 7 2020 10.412 0 4 29 0 5.498 5.578 46 2.753 0 0 14 2010 3.064 0 120.965 172.183 1.492 3.882 0 0 0 0 0 132 2020 3.064 0 96.772 136.024 1.193 3.882 0 0 0 0 0 264 2010 169.076 7.753 120.970 172.224 1.492 416.630 63.689 2.510 2.401 6 407 139 2020 149.339 5.419 96.776 136.053 1.193 326.048 53.068 2.129 5.838 10 317 278 Summe (MWh/a) 376.689 Einsparpotenzial bis 2020 - absolut in MWh/a Einsparpotenzial bis 2020 - relativ in % 328.739 47.950 13% 244.014 182.195 61.819 25% 34.877 24.334 10.543 30% 301.717 241.199 60.518 20% 957.297 776.467 180.830 19% Strom Heizöl EL Benzin Diesel Kerosin Erdgas Fernwärme Holz Sonnenkollektoren Biogase Flüssiggas Biodiesel Das CO2-Einsparpotenzial fällt mit über 36% hingegen höher aus. Der Grund dafür ist der Ausbau der erneuerbaren Energien (Potenzial), wodurch der regionale CO2-Faktor sinkt (von 288 kg/MWh auf 60 kg kg/MWh). Somit reduzieren sich die CO2-Emissionen durch den Stromverbrauch stark, wie Abbildung 39 zeigt. Schlussbericht Seite 70 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Emissionen 2010 und 2020 nach Sektoren und Einsparpotenzial (t/a), regionaler Strommix 300.000 243.397 250.000 t CO2 200.000 154.986 150.000 88.410 100.000 50.000 0 Verkehr Kommune Wirtschaft Haushalte 2010 2020 Einsparpotenzial 88.984 8.064 57.753 88.595 70.329 1.966 23.505 59.186 18.655 6.098 34.248 29.409 Abbildung 39: CO2-Emissionen 2010 und 2020 mit Einsparpotenzialen (Regionaler Strommix) 3.3.2 Potenziale im Sektor Haushalte Für die Abschätzung der Potenziale in den Haushalten wurde eine Aufteilung des Energieverbrauchs nach Verwendungszweck analog der Systematik der Prognos/Öko-InstitutStudie vorgenommen. Demnach werden fast 77% der Endenergie, die sich hauptsächlich aus dem Energieträger Erdgas zusammensetzt, zur Beheizung der Gebäude benötigt. Es folgen die Elektrogeräte mit 11%, die Warmwasserbereitung (10%) und das Kochen (2 %). Kochen erfolgt sowohl mit den Energieträgern Strom als auch Gas. Bei der Abschätzung der Einsparpotenziale wurden die Endenergieverbräuche getrennt nach Verwendungszweck betrachtet. Tabelle 26: Endenergieverbrauch 2010 und 2020 im Haushalt nach Verwendungszweck Verwendungszweck der Endenergie in den Haushalten (MWh/a) 2010 Raumwärme 289.320 Warmwasser 36.979 Kochen 8.164 Elektrogeräte 42.227 Gesamt Energieverbrauch 376.689 Anteile, in % Anteile, in % Raumwärme 76,8% Warmwasser 9,8% Kochen 2,2% Elektrogeräte 11,2% Schlussbericht Seite 71 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Verteilung des Endenergieverbrauchs in den Haushalten 11% 2% 10% Raumwärme Warmwasser Kochen Elektrogeräte 77% Abbildung 40: Endenergieverbrauch der Haushalte nach Nutzungsart Raumwärme Ca. 290.000 MWh pro Jahr wurde 2010 für die Beheizung der Wohngebäude verbraucht. Zusätzlich wird auch der tariflich den Beherbergungsbetrieben und damit dem Gewerbe zugeordneten Gasverbrauch für die Beheizung der Gebäude benötigt. Betrachtet man nur den den Haushalten zugeordneten Energieverbrauch und teilt ihn durch die Wohnfläche gemäß Tabelle 7, errechnet sich einen Endenergiekennwert für die Raumwärme in Höhe von 153 kWh pro m² Wohnfläche und Jahr. Diese Endenergie (überwiegend Erdgas) wird in den Heizungsanlagen in Wärme umgewandelt und über die Heizungsverteilung in die Wohnräume geleitet (Nutzenergie). Dabei entstehen etwa 15% Verluste12. Der Rest (85% vom Endenergieverbrauch) ist der Heizenergieverbrauch (Nutzenergie). Der durchschnittliche Heizenergiekennwert beträgt im Tourismusdreieck 130 kWh/(m² a). Bundesweit beträgt dieser Wert etwa 136 kWh/(m² a) bewegt sich damit im üblichen Rahmen (siehe Abbildung 41). 12 Prognos/Öko-Institut 2009 Schlussbericht Seite 72 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 27: Endenergieverbrauch und Kennwerte 2010 für die Gebäudebeheizung Endenergieverbrauch für Raumwärme Heizenergiebedarf kWh/m² Nutzungsgrad % Endenergieverbrauch kWh/m² Wohnfläche (m²) Endenergieverbrauch Raumwärme (MWh/a) 2010 130 85 153 1.864.820 285.943 Abbildung 41: Jährlicher Heizenergiebedarf für unterschiedliche Wärmestandards (Mittelwerte, berechnet jeweils für die Gesamtheit der Gebäude in Deutschland, Quelle: IWU 2007 Der Heizenergieverbrauch kann durch Sanierung der Außenhülle (Fenster, Dach, Fußboden sowie der Fassade reduziert werden. In Hocheffizienzhäusern /z.B. Passivhäusern) beträgt der Heizenergiebedarf nur noch 15 kWh/(m² a). In gut sanierten Wohngebäuden kann der Heizenergieverbrauch auf 70 kWh/(m² a) und weniger reduziert werden. Die Verteilungs- und Umwandlungsverluste lassen sich durch moderne Heizungsanlagen und Dämmung der Verteilungsleitungen reduzieren. Schlussbericht Seite 73 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 42: Energieverluste am Beispiel eines freistehenden Einfamilienhauses, Quelle: Energieagentur NRW Das Potenzial durch die Gebäudesanierung hängt von verschiedenen Faktoren wie z.B. der Geometrie, dem Zustand der Bauteile und Art der Heizungsanlage ab und ist bei jedem Gebäude unterschiedlich. Insgesamt beträgt das technische Potenzial in diesem Bereich über 60%. Für die Abschätzung der erschließbaren Potenziale bei der Raumwärme im Tourismusdreieck bis 2020 wurden den Wohngebäuden der unterschiedlichen Baujahre verschiedene Heizenergieverbräuche zugeordnet. Eine differenzierte Betrachtung von Mehrfamilienhäusern erfolgt nicht, da der Anteil von gut 10% am Gebäudebestand zu vernachlässigen ist. Über die Anzahl der Gebäude wurde der Heizenergieverbrauch der Gebäudetypen berechnet. In Anlehnung an Prognos/Öko-Institut 2009 wird eine Sanierungsrate von durchschnittlich 2 % angenommen. Das bedeutet, dass die Gebäude alle 50 Jahre komplett saniert werden. Die aktuelle Sanierungsrate in Deutschland liegt unter 1% und es bedarf großer Anstrengungen, diese Sanierungsrate auf 2% zu steigern. Weiterhin wird angenommen, dass alle sanierten Gebäude den heutigen Neubaustandard erreichen. Außerdem wird eine Verbesserung des Nutzungsgrades durch die Verringerung der Heizungsverluste und Netzverteilverluste auf 94% angenommen. Dies geschieht durch nachträgliche Dämmung von Heizungsleitungen und durch den verstärkten Austausch von Heizungsanlagen. Da die Wohnfläche pro Person weiterhin ansteigen wird, ist ein Zubau von Wohnfläche unterstellt worden. Es wird ein Zubau von Wohngebäude bis 2020 von insgesamt 800 Gebäuden und 124.000 m² angenommen, analog den Jahren 1995 bis 2004. In der Potenzialberechnung wird angenommen, dass die zukünftigen Neubauten nur noch im Hocheffizienzstandard gebaut werden. Schlussbericht Seite 74 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Wohngebäudebestand Tourismusdreieck bis 1918 1919-1948 1949-1957 1958-1968 1969-1978 1979-1983 1984-1994 1995-2001 2002-2004 ab 2005 Summe Bestand Neubau ab 2011-2020 Summe Anteil % 12% 14% 10% 16% 14% 8% 10% 10% 3% 4% 100% Anzahl Wohnhäuser Anzahl 1.510 1.762 1.258 2.001 1.762 944 1.011 979 399 397 12.023 800 12.823 Heizenergie- Wohnfläche Heizenergie- Sanierungs- Sanierte Heizenergie- Heizenergiekennwert verbrauch rate Wohnfläche kennwert verbrauch bis 2020 nach Gebäude Sanierung 2020 kWh/a m² MWh/a % m² kWh/m² a MWh/a 160 234.229 37.477 2,30% 53.873 80 33.167 160 273.267 43.723 2,30% 62.851 80 38.695 155 195.191 30.255 2,30% 44.894 80 26.888 145 310.353 45.001 2,30% 71.381 80 40.361 140 273.267 38.257 1,75% 47.822 80 35.388 100 146.393 14.639 1,00% 14.639 60 14.054 95 156.811 14.897 0,60% 9.409 60 14.568 85 151.847 12.907 0,30% 4.555 50 12.748 75 61.887 4.641 0,30% 1.857 50 4.595 70 61.576 4.310 0,10% 616 50 4.298 132 1.864.820 246.108 311.896 224.760 15 124.084 1.861 0,00% 1.861 1.988.904 226.622 Der Heizenergiebedarf würde sich bei Realisierung dieser Potenziale auf 226.662 MWh/a reduzieren. Bei insgesamt etwa 2 Millionen m² Wohnfläche berechnet sich ein durchschnittliche Heizenergiekennwert 2020 nach dieser Berechnung von 114 kWh/(m² a). Über den Nutzungsgrad, der sich gegenüber 2010 von 85% auf 94% verbessert, kann ein Endenergiebedarf in Höhe von 245.000 MWh berechnet werden. Das Potenzial beträgt somit 14% und kann nur entschlossen werden, wenn die Gebäude in einen weit größeren Umfang energetisch saniert werden als bisher. 13 Tabelle 28: Entwicklung des Endenergiebedarfs für Raumwärme bis 2020 Potenziale Endenergie für Raumwärme Heizenergiebedarf kWh/m² Nutzungsgrad % Endenergieverbrauch kWh/m² Wohnfläche (m²) Endenergieverbrauch Raumwärme (MWh/a) Potenzial Endenergie 2010 130 85 153 2020 114 94 121 21% 1.864.820 2.019.924 285.943 244.847 14% Auch die Verteilung auf die verschiedenen eingesetzten Energieträger wird sich verändern. 13 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009, eigene Berechnungen Schlussbericht Seite 75 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 29: Entwicklung des Endenergieverbrauchs für Raumwärme bis 2020 Endenergieverbrauch für Haushalte Räumwärme (MWh/a) Strom Heizöl Erdgas Fernwärme Holz Sonnenkollektoren Biogase Flüssiggas Summe (GWh/a) 2010 2020 13.925 3.629 248.475 17.190 2.432 94 5 192 286 11.923 3.108 212.764 14.720 2.083 231 5 164 245 16 Die erneuerbaren Energien werden auch bei der Erzeugung der Raumwärme im Wohngebäudebestand zunehmen, während die fossilen Brennstoffe wie Erdgas, Flüssiggas und Heizöl weiterhin abnehmen werden. Der rückläufige Trend im Bereich der Fernwärme kann durch zusätzliche Gebäudeanschlüsse natürlich abgewendet werden. Es wird dringend empfohlen, zusätzlich Anschlussmöglichkeiten zu suchen. Exkurs: Sanierung einer zweischaligen Außenwand Im Norddeutschen Raum ist die zweischalige Außenwand mit einer dazwischen liegenden Luftschicht eine weit verbreitete Bauweise. Die Außenwand ist häufig eine Ziegelsteinwand, die nicht ohne eine gravierende Änderung des Gebäudes mit Wärmedämmverbundsystemen gedämmt werden kann. Eine sehr schnelle und kostengünstige Möglichkeit, die Wärmeverluste zu reduzieren, ist das Verfüllen der Hohlschicht mit Dämmstoff. Allerdings hat es mehrfach schlechte Erfahrungen auf den Inseln gegeben. Bei von der BEKS durchgeführten Beratungen auf der Insel Juist hat sich herausgestellt, dass große Unsicherheiten bei der Bevölkerung herrschten, ob eine Hohlraumdämmung zu Bauschäden führt oder nicht. Wichtig ist die genaue Untersuchung der Vorsatzmauerschale (Außenseite) vor der Maßnahme. Tatsächlich können bei der Verfüllung der Luftschicht Probleme mit eindringender oder Aufsteigender Feuchtigkeit auftreten. Deshalb sollte das Mauerwerk vom Fachmann genau untersucht werden. Auch Risse oder Undichtigkeiten in der Innenschale können durch Austreten des Dämmstoffs in den Wohnraumbereich Unannehmlichkeiten verursachen. Bei einem intakten Mauerwerk spricht nichts gegen die Verfüllung der Hohlschicht mit Dämmstoff. Je nach Gebäudezustand und Geometrie können bis zu 15 % des Energieverbrauchs eines Gebäudes dadurch reduziert werden. Zusätzlich trägt die Dämmung zu einer deutlich verbesserten Behaglichkeit im Gebäude bei, da die Innenwandtemperaturen deutlich steigen. Ausführliche Informationen zum Thema Hohlraumdämmung liefert ein Leitfaden der Hochschule Oldenburg, der im Internet verfügbar ist: (http://www.jadehs.de/fileadmin/fb_bauwesen_geoinformation/downloads/IfM/leitfaden_100603.pdf). Schlussbericht Seite 76 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 43: Haus Störtebeker, Typische Wohnhaus mit Ferienwohnung auf Baltrum, Quelle: www.baltrum.de Warmwasserbereitung in den Haushalten Der Endenergieverbrauch für die Warmwasserbereitung betrug 2010 in den Haushalten des Tourismusdreiecks etwa 37 GWh. Bei einer unterstellten, leichten Zunahme des Wasserverbrauchs wird angenommen, dass die herkömmlichen zentralen Warmwassersysteme auf Basis von fossilen Energieträgern zurückgehen. Der Marktanteil der Solaranlagen steigt stetig an. Elektrobetriebene Warmwasseranlagen inklusive der Wärmepumpen gewinnen ebenfalls leicht hinzu. Der durchschnittliche Nutzungsgrad der Warmwassererzeugung steigt von 78 auf 89% an. 14 Tabelle 30: Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2010-2020 Endenergie für Warmwasser Tourismusdreieck (MWh/a) Jahr Insgesamt 2010 36.979 2020 35.292 1.842 389 26.852 21 12 7.530 1.521 229 22.294 21 28 10.199 377 1.000 davon Energieträger Fernwärme Öl Gas Flüssiggas Holz Strom (Inkl. WP) Solar Das Potenzial bei der Warmwasserbereitung in Haushalten beträgt damit etwa 5%. Der Endenergieverbrauch könnte 2020 nur noch 35 GWh betragen. Der Energieträger Strom und die erneuerbaren Energien wie Solar und Umweltwärme (Erd- oder Luftwärmequellen für Wärmepumpen) gewinnen zunehmend an Bedeutung. 14 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009, Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; eigene Berechnungen Schlussbericht Seite 77 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Zusätzlich wird im Bereich der Beherbergung sehr viel Warmwasser und damit Energie verbraucht. Dieser Verbrauch ist allerdings im Sektor Wirtschaft bilanziell abgebildet. Auf den Nordseeinseln wird aufgrund von Untersuchungs- und Erfahrungswerten von einem Anteil am Gesamtenergieverbrauch von etwa 30% allein für die Warmwasserbereitung ausgegangen. Da diese Energie hauptsächlich im Sommer benötigt wird und gleichzeitig viel Sonnenenergie verfügbar ist, decken sich Nachfrage und Angebot sehr gut. Darüber hinaus ist das Angebot an Sonnenenergie an der Nordsee für Norddeutsche Verhältnisse hoch, da die Sonnenstunden zahlreich sind (über 1.500 h pro Jahr im Durchschnitt), die Luft klar ist und seebedingte Reflexionen die Strahlung erhöhen. Die Solarstrahlung beträgt über 1.000 kWh/m² (siehe Potenziale erneuerbare Energien). Stromsparpotenziale Der Stromverbrauch der Haushalte im Tourismusdreieck betrug gemäß Energie- und CO2Bilanz 2010 insgesamt 244 GWh. Dieser Verbrauch verteilt sich in Anlehnung an aktuelle Berechnungen und Studien (Prognos / Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009) wie folgt: 15 Tabelle 31: Verteilung des Haushaltsstromverbrauchs für Elektrogeräte 2010 Strombedarf in Haushalten nach Verwendungszweck Raumwärme Warmwasser Elektrogeräte Beleuchtung luK Geräte Kochen Sonstiges Summe 2010 20% 10% 25% 7% 23% 8% 7% 100% 13.925 7.530 18.453 5.434 16.872 6.097 4.853 73.164 25% des Stromverbrauchs wird für Elektrogeräte und 23% für den Betrieb von Fernseher, PC, Telefon usw. (Informations- und Kommunikation, IuK) benötigt. Es folgt mit 20% die Raumwärme, wobei darunter sowohl die Direktheizung als auch der Wärmepumpenstrom fallen, sowie die Warmwasserbereitung mit 10% Anteil am Gesamtstromverbrauch. Die Beleuchtung und das Kochen haben einen Anteil von jeweils 7 bzw. 8%, sonstige Kleingeräte 7%. Die aus der Verteilung des Stromverbrauchs abgeleiteten Einsparpotenziale sind je nach Einsatzzweck der Energie im Haushalt sehr unterschiedlich. 15 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; eigene Berechnungen Schlussbericht Seite 78 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Insgesamt beträgt das realistische Einsparpotenzial bis 2020 nur etwa 5% und fällt damit sehr niedrig aus. Während in den Bereichen Beleuchtung, Raumwärme und Elektrogeräte ein großes Einsparpotenzial zu verzeichnen ist, wird der Stromverbrauch für die Warmwasserbereitung und die Informations- und Kommunikationstechnologie (Fernseher, PC und Telefon etc.) stark zunehmen. Die Zunahme des Stromverbrauchs für die Warmwasserbereitung gründet sich auf der Annahme, dass sowohl der Wasserverbrauch als auch die zentrale Warmwasserversorgung zunehmen und damit Warmwasser seltener durch die Elektroheizung am Gerät erzeugt wird (Verlagerungseffekt). Der zentrale Warmwasserbereich wird zunehmend im Neubaubereich durch elektrisch betriebene Wärmepumpen erzeugt. 16 Tabelle 32: Verteilung des Haushaltsstromverbrauchs 2010 und Einsparpotenziale bis 2010 Strombedarfsentwicklung in Haushalten Raumwärme Warmwasser Elektrogeräte Beleuchtung luK Geräte Kochen Sonstiges Summe Einsparpotenzial 2010 2020 MWh/a % 13.925 7.530 18.453 5.434 16.872 6.097 4.853 19% 10% 25% 7% 23% 8% 7% 9.925 11.281 16.109 3.194 19.185 5.277 4.348 73.164 100% 69.319 5% Die großen Potenziale in den Bereich Beleuchtung und Elektrogeräte können nur dann realisiert werden, wenn intensive Bemühungen für den Einsatz effizienter Geräte und Beleuchtung unternommen werden. 16 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; eigene Berechnungen Schlussbericht Seite 79 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Unterschied zwischen dem technischen und dem erschließbaren Potenzial am Beispiel: „Kühl-Gefriergeräte“ Wie groß das technische Einsparpotenzial im Einzelnen sein kann, soll am Beispiel eines KühlGefriergerätes dargestellt werden. Nach Prognos/ÖkoInstitut 2010 beträgt der durchschnittliche Stromverbrauch in Deutschland der Kühl-Gefrier-Geräte etwa 320 kWh pro Jahr/Gerät. Im Tourismusdreieck werden etwa 6.600 solcher Geräte betrieben, was bei gut 20.000 Haushalten im Tourismusdreieck einer Ausstattungsquote von 33 % gemäß Bundesdurchschnitt entspricht. Würden alle Geräte im Tourismusdreieck bis 2020 durch das effizienteste Kühl-Gefrier-Gerät mit einem Stromverbrauch von 139 kWh pro Jahr/Gerät ersetzt werden, könnten die Haushalte insgesamt 1.200 MWh pro Jahr sparen. Das technische Einsparpotenzial beträgt damit 55 %. Weitere Effizienzentwicklungen im Kühlgerätebereich sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Realistisch ist aber nur eine langsamer Ersatz der alten Geräte, die eine Nutzungsdauer von etwa 15 Jahren aufweisen. Außerdem werden nicht nur Hocheffizienz-Geräte gekauft. Hier kann eine Kommune zusammen mit den lokalen Energieversorger zum Beispiel Anreize zum Kauf von A+++-Geräten schaffen. Abbildung 44: EU-Effizienzlabel für 17 Kühl- und Gefriergeräte Kochen Für das Kochen wurde im Tourismusdreieck im Jahr 2010 etwa 8.200 MWh verbraucht. Etwa 82% aller Herde in Deutschland sind Elektroherde, 18 % Gasherde. Damit verteilt sich der Endenergieverbrauch für das Kochen wie folgt auf die Energieträger Strom und Gas. Die Potenziale betragen etwa 11% für beide Energieträger (siehe Tabelle 33) Tabelle 33: Energieverbrauch für das Kochen Endenergiebedarfsentwicklung Kochen Strom Gas Kochen 17 2010 6.144 2.021 8.164 2020 Potenzial 5.486 11% 1.805 7.289 Quelle: Dena Schlussbericht Seite 80 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 3.3.3 Potenziale im Wirtschaftssektor Der Endenergieverbrauch im Wirtschaftssektor betrug 2010 gemäß Energie- und CO2-Bilanz 244 GWh. Auf Grundlage der Energie- und CO2-Bilanz erfolgte eine Zuordnung des Endenergieverbrauchs auf die einzelnen Branchen, für die wiederum gemäß Prognos/ÖkoInstitut 2009 statistische durchschnittliche Verbräuche bezogen auf die Zahl der Beschäftigten bzw. deren Bruttowertschöpfung vorlagen. Diese Daten wurden auf die Branchenstruktur des Tourismusdreiecks übertragen und die Endenergieverbräuche den Branchen zugewiesen. Auf Grundlage dieser branchenspezifischen Endenergieverbräuche wurden die Potenziale analog Prognos/Öko-Institut 2009 berechnet und nach Verwendungszweck und Energieträger ausgewiesen. Die Entwicklung des Energieverbrauchs im Sektor Wirtschaft ist von vielen Faktoren abhängig wie z.B. Effizienzentwicklung, Beschäftigungsstruktur sowie der Bruttowertschöpfung der unterschiedlichen Branchen. Die hier gewählte Vorgehensweise unterstellt, dass der Strukturwandel im Tourismusdreieck analog zum Bundestrend verläuft. Dabei sinken die Beschäftigungszahlen in den Branchen Gärtnerei, Kleinbetriebe und Handwerk, Baugewerbe sowie in der öffentlichen Verwaltung stetig. Im Gesundheitswesen und Sonstigem Dienstleistungsgewerbe erhöhen sich die Beschäftigungszahlen. Danach besteht in sämtlichen Branchen ein hohes Einsparpotenzial zwischen 18 und 32%. Insgesamt können im Bereich der Wirtschaft 62 GWh bis zum Jahr 2020 (25%) eingespart werden. Vor allem bei der Räumwärme, der Beleuchtung und dem Antrieb für Motoren ergeben sich sehr hohe Einsparpotenziale. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger wird auch in der Wirtschaft stark zunehmen. Schlussbericht Seite 81 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 34: Einsparpotenziale im Wirtschaftssektor nach Branchen, Verwendungszweck und Energieträ18 gern bis 2020 im Überblick Endenergieverbrauch (MWh/a) Sektor Branchen Landwirtschaft, Gärtnerei Industrielle Kleinbetriebe/Handwerk Baugewerbe Handel Kreditinst./ Versicherungen Verkehr, Nachrichtenübermittlung Gastgewerbe/Sonstige priv. Dienstleistungen Gesundheitswesen Unterrichtswesen Öff.Verwaltung, Sozialversicherung Verteidigung Gesamt Branchen davon Primärsektor Sekundärsektor Tertiärsektor Verwendungszweck Raumwärme Prozesswärme Kühlen und Lüften Beleuchtung Bürogeräte Kraft Gesamte Verwendungszwecke Energieträger Kohle Öl Gas Strom Nah-/Fernwärme Erneuerbare (ohne Biokraftstoff) Gesamte Energieträger Primär Sekundär Sekundär Tertiär Tertiär Tertiär Tertiär Tertiär Tertiär Tertiär Tertiär Ist 2010 MWh/a 2020 Einsparpotenzial MWh/a % 5.297 28.684 13.798 43.075 7.670 8.725 61.039 49.630 2.276 23.818 0 244.014 5.297 42.482 196.234 3.847 20.241 9.451 30.338 5.594 6.676 49.824 37.545 1.594 16.947 0 182.056 3.847 29.692 148.517 27% 29% 32% 30% 27% 23% 18% 24% 30% 29% 105.297 54.622 12.393 24.715 9.679 37.307 244.014 64.576 48.237 13.226 18.517 8.091 29.409 182.056 39% 12% -7% 25% 16% 21% 25% 0 3.735 124.606 77.973 36.687 1.012 244.014 0 2.123 81.013 65.621 31.445 1.854 182.056 35% 16% 14% -83% 25% 25% 27% 30% 24% Einsparpotenziale in den Beherbergungsbetrieben und Restaurants Auf den Nordseeinseln Juist, Baltrum und Norderney dominiert die Tourismusbranche den Wirtschaftssektor. Abbildung 45 zeigt die Aufteilung des Energieverbrauchs 2008 in diesem Sektor GDH. Die Beherbergungsbetriebe haben nach einer Untersuchung des Bremer Ener- 18 Der Heizölverbrauch wurde komplett den Haushalten zugewiesen, da keine Daten zur Verteilung des Heizölverbrauchs in Tourismusdreieck zur Verfügung standen. Deshalb werden im Sektor Wirtschaft keine Verbräuche und Einsparpotenziale ausgewiesen. Tatsächlich wird es Heizölverbrauch in diesem Sektor geben. Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009, Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; eigene Berechnungen Schlussbericht Seite 82 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden gie Instituts einen Anteil von über 78% am Gesamtverbrauch des Sektors. Es folgen Gaststätten und Freizeiteinrichtungen mit 9 bzw. 7%. Sonstige Branchen spielen auf den beiden Nordseeinseln eine ehr untergeordnete Rolle. Entsprechend liegen hier auch die Potenziale zum Energie sparen. In den Gebäuden mit Ferienwohnungen und Pensionen ähneln die Verbrauchsstrukturen denen der Haushalte, wobei der Anteil für die Warmwasserbereitung höher, die Anteil für die Raumwärme niedriger ausfällt als in privaten Haushalten. 19 Abbildung 45: Endenergie GHD-Sektor Juist 2008 nach Wirtschaftszweigen In Hotels oder Gaststätten liegt eine branchentypische Verteilung des Energieverbrauchs vor Neben der Gebäudebeheizung und der Warmwassererwärmung wird Strom für unterschiedliche Zwecke benötigt. Der Stromverbrauch eines Hotels ist geprägt durch die vorhandenen Beleuchtungseinrichtungen, Lüftungs- und Klimaanlagen, Küchengeräte, Wäscherei und in manchen Fällen auch durch Einzelverbraucher in den Gästezimmern des Betriebes. Am Beispiel eines Hotels mit 100 Betten und Restaurant kann in etwa von folgender Aufteilung des Stromverbrauchs ausgegangen werden: Je 20 Prozent gehen zu Lasten von Küche, Kälteanlage, Wäscherei und Beleuchtung. Etwa 10 Prozent werden für Lüftung und Haustechnik 19 Quelle: Bremer Energie Institut 2010 Schlussbericht Seite 83 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden verbraucht sowie weitere 10 Prozent für sonstige Verbraucher. Die Energiekosten eines solchen Betriebes liegen in der Regel zwischen 3 und 7 Prozent der Gesamtkosten.20: Die Potenziale in Hotels und Gaststätten sind erfahrungsgemäß groß. Im Einzelfall sind sie aber nur durch eine Energieanalyse vor-Ort zu konkretisieren. Als Beispiel für mögliche Maßnahmen in einem Hotel sind konkret durchgeführte Maßnahmen im Best Western Hotel Scharper-Siedenburg, Bremen in Abbildung 46 dargestellt. Neben der Energieeinsparung konnten hier durch konsequentes Handeln auch eine erheblich Kosteneinsparung erreichet werden. Über 21.000 Euro spart das Hotel jährlich ein. Abbildung 46: Durchgeführte Maßnahmen im Best Western Hotel Scharper-Siedenburg 21 Einen ausführlichen Überblick über Potenziale im Hotel- und Gaststättengewerbes bietet die Internetseite http://www.energie.ch/hotel und der Leitfaden „Klimaschutz im Hotelgewerbe“, Sustainability Center Bremen 2009, abrufbar unter www.klimawandel-unterweser.de. 20 Gloor 2007, Schätzungen des Bundesamt für Energie, Schweiz, http://www.energie.ch/hotel 21 Quelle: Klimaschutzagentur energiekonsens 2010 Schlussbericht Seite 84 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 3.4 Kommunale Gebäude/Straßenbeleuchtung Der Endenergieverbrauch des kommunalen Sektors gemäß Energie- und CO2-Bilanz betrug 35 GWh in 2010. Dieser Verbrauch verteilt sich folgendermaßen: Tabelle 35: Verteilung des Endenergieverbrauchs Kommunale nach Bereich und Energieträgern bis 22 2010 Endenergieverbrauch (MWh/a) Kommunale Gebäude Straßenbeleuchtung Kommunale Flotte Summe 2010 33.114 1.708 54 34.877 Verteilung auf Energieträger (MWh/a) Strom Erdgas Kraftstoffe Holz Nah-/Fernwärme Sonnenenergie 14.875 10.996 54 65 7.969 918 3.4.1 Kommunale Gebäude Zur Schätzung der Potenziale in den öffentlichen Gebäuden wurden die Endenergieverbräuche von 11 kommunalen Liegenschaften in Norden ausgewertet (hierfür lagen gesicherte Daten vor). Hierfür wurden flächenspezifische Verbrauchskennwerte berechnet und mit vorhandenen ages-Daten verglichen (ages 2005). Der Verbrauchskennwertebericht 2005 der ages GmbH Münster kann zu Vergleichszwecken auf eine Datengrundlage von 25.000 NichtWohngebäuden und 45.000 Verbrauchsdaten für Verbrauchskennwerte Wärme, Strom und Wasser für 48 Gebäudegruppen und 180 Gebäudearten zurückgreifen. Zur Bewertung der Kommunalen Liegenschaften im Tourismusdreieck sind Heizwärme- und Stromkennwerte getrennt betrachtet worden. Als Vergleichsgröße wurde der ages Median-Wert herangezogen, der nicht besonders ambitioniert, aber im Betrachtungszeitraum erreichbar und damit realistisch ist. Als langfristiges Ziel sollte das untere Quartilsmittel für den Energieverbrauch in den kommunalen Liegenschaften herangezogen werden. In der Bewertung sind die Gebäude eingeteilt nach großem, mittlerem und geringem Potenzial. Eine Übersicht der Gebäude bietet Tabelle 36: 22 Quelle: BEKS, Energie- und CO2-Bilanz für die Tourismusdreieck Schlussbericht Seite 85 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 23 Tabelle 36: 11 kommunale Liegenschaften in Norden im Überblick Stromkennwert kWh (bereinigt) Art der Liegenschaft Bezeichnung der Liegenschaft, Adresse Bahnhof Norden Bahnhofstraße 14 a 275 308 27.731 23.190 Rathaus Am Markt 15 2861,58 3205 93.419 226.822 29 Bauamtsgebäude Am Markt 39 432 484 19.469 50.825 40 Nettogrundfläche Bruttofläche m² KGS Norden m² Stromverbrauch 2010 Heizenergie 2010, Witterungsbereinigt nach VDI 3807 / G20/15 in kWh Vergleich mit ages Median Heizenergie-Kennwert Bewertung- Vergleich mit ages Median kWh/m² % kWh/m² Kennnwert 90 0% 46% 101% 47% 20% 2% 58% -8% 8% 0% 75 0% -23% 14% -11% 13% 11% 25% -30% -47% -62% In der Wildbahn 30 a 9900 11088 195.471 1.072.224 18 Grundschule im Spiet Im Spiet 16 5329 5968 64.620 815.324 11 Grundschule Lintel Linteler Straße 22 3508 3929 36.065 529.227 9 Grundschule Norddeich Nordmeerstraße 24 1675 1876 26.659 284.722 14 Grundschule Leybucht Am Dorfteich 57 960 1075 8.930 91.335 8 Feuerwehrhaus (HLZ) Osterstr. 93 A, Norden 1680 1882 26.394 130.657 14 Feuerwehrhaus OT Leybuchtpolder Alter Sielweg 60 A, Norden 195 218 2.833 10.782 13 32.920 520.519 3.587.916 16 Summe 71 105 97 137 135 152 85 69 49 109 Stromkennwert Heizenergiekennwert 4 Gebäude mit großem Potenzial (mind. 20% über Median) 1 6 Mittere Gebäude mit mittlerem Potenzial (±20 % Abweichung Median) 5 0 Gebäude mit gutem energtischen Zustand (mind. 20% unter Median) 4 10 Summe 10 Es wird deutlich, dass von 10 Liegenschaften vier Liegenschaften große Stromeinsparpotenziale und eine Liegenschaft große Heizenergiesparpotenziale aufweisen. Hier liegen die Verbrauchskennwerte bei jeweils mehr als 20% über dem ages-Median-Wert. 6 (Strom) bzw. 5 (Heizenergie) Gebäude weisen ein mittleres Potenzial auf. In weiteren 4 Liegenschaften ist das Einsparpotenzial im Heizungsbereich eher gering. Zur Potenzialberechnung wird davon ausgegangen, dass alle Liegenschaften bis zum Jahr 2020 auf das Niveau des MedianWertes saniert werden. Werden alle Liegenschaften bis 2020 saniert, beträgt das Einsparpotenzial bis 2020 in diesen kommunalen Liegenschaften des Tourismusdreiecks 25% bei Strom (3.300 MWh/a) und 15% bei der Heizenergie (2.850 MWh/a). Als langfristiges Ziel sollte aber ein Ambitionierteres angestrebt werden. Ein Anhaltspunkt kann dabei das durchschnittliche untere Quartilsmittel (ages-Wert) sein, das für Strom 8 kWh/m² BGF und für Heizenergie 64 kWh/m² BGF aufweist. Würde dieser Wert in allen kommunalen Liegenschaften erreicht, betrüge die Einsparung über 30% gegenüber dem jetzigen Energieverbrauch. Allerdings ist nicht für alle Gebäudenutzung ein solch niedriger Stromkennwert realistisch. 3.4.2 Straßenbeleuchtung Um die Potenziale für den Stromverbrauch der kommunalen Straßenbeleuchtung abzuschätzen, wurde auf Erfahrungswerte in anderen Kommunen, u.a. Cloppenburg, Ganderkesee und nicht zuletzt Norddeich zurückgegriffen. Häufig eingesetzte Leuchten für die Straßenbeleuchtung sind Quecksilber-Hochdrucklampen (HQL). Diese Lampen sind ineffizient und wartungsintensiv. Gemäß Öko-Design-Richtlinie der EU dürfen ab 2015 keine HQL mehr verkauft werden. Deshalb müssen die Leuchten ohnehin in den kommenden Jahren ausgetauscht werden. Grundsätzlich besteht bei folgenden Leuchtmitteln Handlungsbedarf: 23 Quelle: BEKS, auf Datenbasis der Tourismusdreieck, nach ages 2005 Schlussbericht Seite 86 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 24 Tabelle 37: Einsatzgrenzen für Leuchtmittel gemäß Öko-Design-Richtlinie LBS Bezeichnung Lampenleistung (W) T38 HME HSE Leuchtstofflampe Quecksilberdampflampe Natriumdampf/Ellipsoid 20/40 /65 50/80/125/250 100/150/250 2010 2012 2015 2017 *** Rot kennzeichnet den Zeitpunkt der Einstellung des Verkaufs. Grundsätzlich stehen als effiziente Leuchtmittel Natriumdampflampen (NAV), LED-Technik, Metalldampflampen (Cosmopolice) oder auch Kompaktleuchtstofflampen zur Verfügung. Die effizienteste aber bislang auch teuerste Anwendung ist die LED-Technik. Werden sämtliche Leuchtpunkte auf LED umgestellt, könnten ca. 60% Energie (1.020 MWh/a) eingespart werden. Bei der kostengünstigsten Umrüstung sämtlicher Leuchtpunkte auf NAV und Kompaktleuchtstofflampen würde sich der Energieverbrauch um ca. 35% reduzieren. Von der BEKS durchgeführte Berechnungen zeigen aber, dass die LED-Leuchten trotz der sehr hohen Investitionskosten die wirtschaftlichste Lösung darstellen und somit auch komplett in die Potenzialbetrachtung einfließen. Abbildung 47: Neue LED-Leuchte an der Strandpromenade von Juist 24 Quelle: Öko-Design-Richtlinie der EU Schlussbericht Seite 87 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 3.5 Methodik der Abschätzung und Annahmen zur Entwicklung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen im Bereich Verkehr Die Abschätzung der weiteren Entwicklung der Emissionen und des Energieverbrauchs durch Verkehr für das Tourismusdreieck stützt sich auf folgende Quellen: Überregional verfügbare Datengrundlagen • • • • • Niedersächsisches Landesamt für Statistik (lineare Annahmen zur Bevölkerungs- und Demografieentwicklung der Gemeinden, Pendlerstatistiken) Datenbank HBEFA 3.1 (Handbuch für Emissionsfaktoren). HBEFA ermöglicht, auch in die Zukunft gerichtet, unterschiedliche Kfz-Kollektive und Jahresreihen miteinander abzugleichen. Aus diesen Abschätzungen werden für eine Kontrolle und Plausibilitätsüberprüfung Äquivalente der Kfz-Zahlen mit Bezug auf das Jahr 2011 gebildet.25 Zulassungszahlen 2010 des Kraftfahrtbundesamtes Demografische IST- und Prognosedaten des Wegweisers Kommune (BertelsmannStiftung) DIW, Verkehr in Zahlen 2010, Entwicklungen der jährlichen Fahrleistungen, der bundesweiten Kfz-Bestände, der Erwerbstätigkeit und der Gesamtbevölkerung Lokal verfügbare Daten • • • • Verbrauchsdaten und Passagierdaten der Reederei Frisia Anzahl Flüge Juist / Festland, Passagierdaten, Verbrauchsdaten Touristen- und Übernachtungszahlen Auswertungen Gästebefragungen zu den Anfahrtswegen und -arten (Pkw/Bahn etc.) Abweichend von der großen Mehrzahl der Städte und Gemeinden in Deutschland spielen bei der Betrachtung der CO2-Emissionen aus Verkehr der motorisierte Individualverkehr zusammen mit dem Lkw-Verkehr nicht die alleinigen Hauptrollen. Mit dem Fähr- Ausflugsverkehr der Inseln werden für Norderney knapp die Hälfte der CO2-Emissionen und für Juist sogar 60% der Emissionen erzeugt. Addiert man noch den Flugverkehr hinzu, erreicht Juist eine Größenordnung von 75% der Emissionen aus Verkehr, die nicht aus den üblichen Quellen (Pkw und Lkw) stammen. Auch für Baltrum gilt: Mehr als 50% der Emissionen stammen aus dem Fährverkehr. Die auf Inselbewohner zugelassenen Personen- und Nutzfahrzeuge tragen folglich nur zum kleineren Teil zur Bilanz bei. Dieser Anteil wird zudem mit einem Minderungsfaktor berechnet, da die Fahrzeuge der Inselbewohner deutlich weniger bewegt werden, als Fahrzeuge im Bundesdurchschnitt. Durch die territoriale CO2-Bilanzierung, die sich grundsätzlich an den Gemeindegrenzen orientiert, wirken sich die Urlauberanreisever- 25 Dies ist notwendig, da das in der Bilanzierung für das Jahr 2010 angewendete Bilanzierungs-Tool „EcoRegion smart“ keine Prognosefunktion vorsieht. Schlussbericht Seite 88 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden kehre, die sich in der großen Mehrheit außerhalb des Tourismusdreiecks ereignen und die erst auf dem Territorium der Stadt Norden Eingang in die Bilanz des Tourismusdreiecks finden, bezogen auf den Pkw-Anteil eher gering aus (Anteil 2%). Auf dem Gebiet der Stadt Norden werden die Urlauberverkehre modellhaft auf Basis der vorliegenden Daten zur Anreise (Bahn, Pkw und deren Besetzungsgrad, Busse und deren Besetzungsgrad) und den Übernachtungszahlen in der Stadt Norden abgeschätzt. Diese Abschätzungen münden in ein Einwohner- bzw. Pkw-Zulassungsäquivalent, das schließlich in Form der gefahrenen Kilometerzahl Eingang in die Bilanzierungssoftware Eco RegionSmart findet. In der Abschätzung der Emissionsentwicklung aus (Straßen-)Verkehr werden kurzfristig veränderliche globale Entwicklungen nicht gesondert in die Berechnungen mit einbezogen. Die Erfahrung aus den kurzfristigen Verhaltensänderungen der Autofahrer und im Speditionsgewerbe in beiderlei Richtung nach dem Ölpreisschock von 2007/2008 und den wirtschaftlichen Boomjahren 2010 und 2011 lehrt erneut, dass kurzfristige starke Preisausschläge nur in geringem Maße zu einer Verstetigung von verändertem individuellen Mobilitätsverhalten führen. Stattdessen ist bei den Pkw gegenwärtig (seit 2011) bundesweit ein starker Anstieg der Verkehrsleistungen pro Fahrzeug zu beobachten. Hiermit wird auch ein lange Jahre andauernder positiver Trend gebrochen, der pro Pkw zu stetig geringeren Fahrleistungen führte. Zu den globalen Einflussfaktoren, die nicht in den Berechnungen für das Tourismusdreieck berücksichtigt wurden, zählen auch mögliche schnellere Marktdurchdringungen neuer Antriebstechnologien wie z. B. Elektrofahrzeuge. Das gleiche gilt auch für alternative Annahmen zur Effizienzentwicklung der Motoren, für energiepreisbedingte veränderte Nachfrageentwicklungen usw., da diese im Tourismusdreieck einen eher geringen Einfluss hätten. Eingang in die Abschätzung der Potenziale zur Minderung finden dagegen in kumulierter Form die Klimaschutz-Maßnahmen des Tourismusdreiecks, die über die allgemein erwartbare Entwicklung in Deutschland hinausgehen. In der folgenden Tabelle werden verschiedene mögliche Entwicklungen der CO2-Emissionen aus Verkehr für das Jahr 2020 vorgestellt und mit dem gewählten Basisjahr 2010 verglichen. Schlussbericht Seite 89 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 38: Entwicklungsabschätzungen Emissionen aus Verkehr in Tourismusdreieck CO2Emission aus Verkehr Prozentuale Veränderung gegenüber Startbilanz Veränderung absolut (t) 1.: Emissionen für 2011 gemäß Startbilanz 2.: Entwicklung bis 2020 ohne InEKK Tourismusdreieck 3.: Beeinflusste Entwicklung mit InEKK Tourismusdreieck 4.: Sehr hohe Minderung 89.755 Tonnen, 85.447 Tonnen (Szenario: Fährverkehr unverändert, Pkw- und LkwWachstum im Bundestrend) 70.906 Tonnen (Szenario: 1% zusätzliche Pkw p.a. bei Stagnation Fahrleistung, moderater Anstieg Lkw-Verkehr, allg. technischer Fortschritt bei Antrieben im Fährverkehr sowie Berücksichtigung veränderter exterritorialer Anreiseverkehre) 59.700 Tonnen (Szenario mit Vollsubstitution des Diesels im Fährverkehr durch z. B. verflüssigtes e-Gas sowie Nullwachstum bei den PkwZulassungen und Berücksichtigung veränderter exterritorialer Anreiseverkehre) 0 -4,8% -20,1% -31,1% 0 -4.308 Tonnen -18.849 Tonnen -20.055 Tonnen In das Klimaschutzkonzept für das Tourismusdreieck geht das Szenario einer durch das InEKK beeinflussten Entwicklung ein. Die in der Tabelle dargestellten Prognosewerte stützen sich rechnerisch zum einen auf die Verbrauchsdaten der Reederei Frisia (Szenario mit Treibstoffsubstitution im Fährverkehr) zum anderen auf die Kfz-Zulassungszahlen, die im Bilanzierungs-Tool EcoRegion für die vereinfachte Ermittlung der Verkehrsemissionen angewendet werden. Die im InEKK Tourismusdreieck angewendete Version des Bilanzierungswerkzeuges sieht grundsätzlich keine Prognosefunktion vor. Daher wurden unter anderem mit Hilfe • • • • • der im HBEFA 3.1 prognostizierten Entwicklung der Treibstoffverbräuche, der voraussichtlichen Bevölkerungsentwicklung gemäß dem Wegweiser Kommune der Bertelsmannstiftung, der voraussichtlichen Verkehrsmengenentwicklung gemäß der Prognosen des Bundesministeriums für Verkehr, der rückblickenden Betrachtung der Zulassungszahlen in Tourismusdreieck, der Kfz-Zulassungszahlen aus dem Jahr 2010 äquivalente Prognose-Zahlen für das Jahr 2020 entwickelt. Die oben genannten Einflussfaktoren werden im Folgenden noch ausführlicher erläutert: Im Bereich der Zugmaschinen und der Krafträder werden die Zahlen des Jahres 2010 auch auf 2020 angewendet, so dass in diesen Bereichen der unterstellte Fortschritt der Antriebstechnik fast vollständig positiv auf die CO2- und Energiebilanz durchschlägt. Die Betrachtung Schlussbericht Seite 90 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden und Umlegung der bundesweiten Rahmenbedingungen auf den nordwestdeutschen Raum ergibt in dem gemittelten, vom InEKK Tourismusdreieck beeinflussten Szenario ein Wachstum der Pkw-Verkehrsmengen im Zeitraum von 2010 bis 2020 von etwa 10% (1,0% p.a.) und bei den Güterverkehren von 15%. (1,5% p.a). Dieses Szenario fand in ähnlicher Form bereits im Integrierten Klimaschutzprogramm der Stadt Oldenburg Anwendung und stützt sich auf Prognosen im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) und Studien des Bundesumweltministeriums (BMU). Die Inbetriebnahme des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven, der die Verkehrsachsen in dem westlich Bremens gelegenen Raum voraussichtlich auf das bundesdurchschnittliche Wachstumsniveau beim Güterverkehr bringen wird, wirkt sich für den Raum des Tourismusdreiecks kaum aus. Hier spielen andere Faktoren wie z. B. der Trend zu kleinen Nutzfahrzeugen (z. B. “Sprinter“) eine größere Rolle. Gleichzeitig ergibt sich – wie zuvor beschrieben - aus Sicht des Jahres 2010 bis zum Jahr 2020 eine erhebliche Verbesserung der Motorentechnik. Im Pkw-Bereich beträgt dieser mehr als 20%. Im Segment der leichten Nutzfahrzeuge ist mit über 28 % die prognostizierte Verbesserung am stärksten ausgeprägt. Im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge wird eine Reduzierung der durchschnittlichen Flotten-Emission um 4,5% Prozent prognostiziert. Reisebusse werden in einem ähnlichen veränderten Entwicklungsrahmen erwartet. Für Linienbusse wird vor allem aufgrund der verbesserten Komfortfunktionen (Klimaanlage usw.) sogar eine Verbrauchszunahme prognostiziert. Absehbare Veränderungen in der Gesetzgebung zu den Beimischungsanteilen von Ethanol und Bio-Diesel werden in der vorliegenden Bilanzierung noch nicht berücksichtigt. In den obigen Annahmen zur Effizienzentwicklung finden sich die bislang gültigen Werte wieder. Alle Annahmen stützen sich auf die Datenbank HBEFA 3.1, die die bis zum Jahr 2010 beschlossene Gesetzes- und Richtlinienlage sowie die erwartbare Motorenentwicklung bis 2030 in Prognosehorizonte erfasst hat und rückwärts auch den Vergleich zum Beispiel mit dem Jahr 1990 ermöglicht. Die angewendeten Zahlen entspringen einer Abfrage dieser Datenbank unter Verwendung von bundesdurchschnittlichen Annahmen zu Fahrbahnneigungen, Verkehrsflüssigkeit und Motorenkonzepten. Unberücksichtigt bleiben in diesen Zahlen Kaltstartzuschläge, Klimaanlagenzuschläge und die sogenannte Tankatmung, bei der weitere Treibhausgase (z. B. Methan) sowohl während der Fahrt als auch im abgeschalteten Motorenzustand entweichen. Die dargestellte wahrscheinliche Entwicklung im Tourismusdreieck stützt sich auf die Annahme, dass im Tourismusdreieck nach den Boomjahren 2010/2011 bei den KfzZulassungen auf derzeitigen bundesweiten Wachstumspfad einschwenkt und jährlich 1,5% zusätzliche Pkw aufweist. Das zweite Szenario, dem eine vom InEKK beeinflusste Entwicklung zugrunde liegt, sieht die Pkw-Zulassungen um jährlich ein Prozent wachsen. Ein Anstieg der Gesamtfahrleistungen wird entgegen dem bundesweiten Trend dennoch nicht gerechnet. Hier werden Erfolge der Maßnahmen zur Verbesserung des Rad- und Fußverkehrs sowie zur höheren Nutzung des ÖPNV und SPNV unterstellt. Denn nachdem seit 2010 bundesweit wieder steigende KilomeSchlussbericht Seite 91 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden terleistungen pro zugelassenem Fahrzeug ausgewiesen werden26, ist schon eine gegenüber 2010 bis 2020 unveränderte durchschnittliche Pkw-Fahrleistung pro Fahrzeug eine durchaus optimistische Annahme. Sowohl das InEKK-Szenario als auch das Maximalszenario unterstellen einen Rückgang der Fahrleistung pro Pkw. Das mit einer 20,1%-Minderung der CO2-Emissionen aus Verkehr im Zusammenhang mit dem InEKK Tourismusdreieck erhoffte Szenario (dritte Spalte der Tabelle) ist ein sehr ambitioniertes Ziel. Die Gemeinden des Tourismusdreiecks hätten aber darüber hinaus mit der Maßnahmenoption, den Fährverkehr CO2-neutral zu machen eine ungewöhnlich wirksame lokal verfügbare Stellschraube, um die Bilanz im Bereich Verkehr um ein Mehrfaches zu verbessern. Mit dem absehbar lokal verfügbaren Überschuss an Windenergie, der neuen Technik der Überschussstromvergasung (Beispiel: Pilotanlage in Werlte) und den heute ausreichend starken Flüssiggas-Aggregaten, die auch für Schiffsantriebe ausreichend Leistung liefern27, wären alle Zutaten für eine Umsetzung ehrgeiziger Ziele bis zum Jahr 2020 vorhanden. Ohne die Umstellung der Motorentechnik und die Verbrennung CO2-neutralen „Erdgases“ aus der neuen e-Gas-Technik kann vor allem die Vielzahl der „kleinen“ vorgeschlagenen Maßnahmen für den innerörtlichen Rad- und Fußverkehr in Norden zu einer positiven Entwicklung im Verkehrsbereich beitragen. In möglichst vielen alltäglichen Situationen soll die Entscheidung für ein anderes, emissionsärmeres Verkehrsmittel begünstigt werden und immer leichter fallen. 4 Potenziale durch den Ausbau erneuerbarer Energien im Tourismusdreieck Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren vorangeschritten. Seit 1990 hat sich der Beitrag der erneuerbaren Energien versechsfacht (siehe Abbildung 48). Durch gesetzliche Regelungen wie das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und das Erneuerbare Energien Wärmegesetz (EE-Wärme-G) wurde dieser Ausbau beschleunigt und auf eine wirtschaftliche Basis gestellt. Das EEG regelt für die verschiedenen erneuerbaren Energien eine zu zahlende Einspeisevergütung, die auf alle Stromkunden umgelegt wird. Außerdem regelt ein Biokraftstoffquotengesetz eine Beimischung von Biokraftstoffen in Benzin und Diesel für den Verkehr. 26 gemäß „Verkehr in Zahlen“ (DIW) 27 Textlich aufbereitete Beispiele für den tatsächlichen Einsatz im Fährverkehr in den Niederlanden werden den Gemeinden des Tourismusdreiecks zur Verfügung gestellt Schlussbericht Seite 92 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Beitrag der erneuerbaren Energien zur Endenergiebereitstellung in Deutschland 300.000 Kraftstoffbereitstellung 2011: 34.216 GWh Wärmebereitstellung 2011: 143.467 GWh 250.000 Strombereitstellung 2011: 123.186 GWh [GWh] 200.000 150.000 100.000 50.000 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 1 GWh = 1 Mio. kWh; Quelle: BMU-KI III 1 nach Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat); Hintergrundbild: BMU / Bernd Müller; Stand: Juli 2012; Angaben vorläufig Abbildung 48: Entwicklung der Erneuerbaren Energie in Deutschland 28 Diese bundesweite Entwicklung ist auch im Tourismusdreieck erkennbar. Auch hier wurde der Ausbau seit 2000 stark beschleunigt. Waren im Jahr 2000 insgesamt 57 Windanlagen (TenneT TSO 2012) mit einer Leistung von 22,1 MW registriert, sind bis zum Jahr 2011 weitere 32 Anlagen mit einer Leistung von 63,4 MW hinzugebaut worden. Bei den PV-Anlagen beträgt die installierte Leistung immerhin 12,4 MW aus insgesamt 468 bei Tennet registrierten Anlagen. Biogasanlagen sind in Norden nicht vorhanden. Zu erwähnen ist noch der sehr große Anteil an Holz, dass in Heizwerken der Stadtwerke Norden eingesetzt wird. 28 Quelle: BMU 2012 Schlussbericht Seite 93 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 49:: Entwicklung der Erneuerbaren Energie im Tourismusdreieck 29 Die Stadtwerke Norden setzten 2010 über 2.400 MWh Holz Holz zur Erzeugung von Nahwärme in Holzheizwerken ein. Zusätzlich betreiben die Stadtwerke Norden und Wirtschaftsbetrieb Norderney gasbetriebene asbetriebene Blockheizkraftwerke (BHKW), die gleichzeitig Strom und Nahwärme erzeugen. 4.1 Akzeptanz zur Nutzung erneuerbarer Energie Aus den Gesprächen mit den Verantwortlichen Vertretern der Kommunen und Bürgern in den Workshops wurde eine eher skeptische Haltung zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien wahrgenommen.. Gerade bei Fragen der Windkraft und Biogasanlagen, für die d auch aus genehmigungsrechtlicher Situation eigentlich nur das Festland, also das StadtgeStadtg biet in Norden infrage kommt, sind große Befindlichkeiten festgestellt worden. Die Nordseeinseln liegen alle im Bereich des Nationalparks Nationalpark Wattenmeer, der auch UNESCO Weltnaturerbe und FFH-Gebiet ist. Hier gibt es naturschutzrechtlich Hemmnisse vor allem bei größegröß ren Windkraftanlagen. Norden weist exzellente Windverhältnisse auf, so dass die BegehrBegeh lichkeiten nach Standorten seit Jahren sehr groß sind. Es wurde in der Vergangenheit immer 29 Quelle: BMU 2012 Schlussbericht Seite 94 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden wieder über eine Möglichkeit der Ausweisung von neuen Standorten oder die Erweiterung bestehender Standorte politisch diskutiert. Das Thema ist damit stark vorbelastet. Auch die Akzeptanz von Biogasanlagen ist in Norden nicht vorhanden, da eine Unverträglichkeit mit dem Tourismus gesehen wird. Aber auch auf den Nordseeinseln Norderney und Juist gibt es Bedenken beim Ausbau von Solaranlagen auf den Dächern der Gebäude hinsichtlich der Ästhetik. Diese Bedenken konnten im Rahmen der Erstellung dieses Klimaschutzkonzeptes nicht näher untersucht und diskutiert werden, sind aber bei der folgenden Potenzialanalyse ernst genommen und berücksichtigt worden. 4.2 Windenergieanlagen (WEA) Ende 2011 betrug die installierte Leistung aus Windenergie insgesamt 85,5 MW. Verteilt auf 89 Anlagen wurden etwa 190 GWh Strom in das regionale Stromnetz eingespeist. Nach Gesprächen mit Vertretern der Stadt Norden und den Wirtschaftsbetrieben Norden stellte sich heraus, dass es grundsätzlich ein Potenzial für weitere Windkraftanlagen in Norden gibt. Als realistisch wurde der Bau von 9 weiteren großen Anlagen gesehen. Bisher unterliegen die Windkraftanlagen einer Höhenbegrenzung von 100 Meter, die im Flächennutzungsplan geregelt ist. Durch eine Aufhebung der Höhenbegrenzung, die vom Land Niedersachsen im „Energiekonzept des Landes Niedersachsen“ gefordert wird, kann der Ertrag aus den Windkraftanlagen deutlich verbessert werden. Bisher ist unklar, ob es eine Aufhebung der Höhenbegrenzung in Norden geben wird. Es wird deshalb mit einer Anlagenleistung von 2,3 MW pro Anlage und einem Ertrag von 6.000 MWh/a gerechnet. Allein dadurch können zusätzlich 54.000 MWh jedes Jahr erzeugt werden. Weiteres Potenzial könnte durch sogenanntes Repowering (Ersetzen von Altanlagen durch moderne Windkraftanlagen) entstehen. Beim Einsatz moderner Windenergieanlagen lässt sich deutlich mehr Strom erzeugen. So kann mit einer modernen Windenergieanlage mit zwei Megawatt etwa die fünffache Stromproduktion einer 600 Kilowatt-Anlage erreicht werden. Damit wächst der lokale Beitrag zum Klimaschutz und zu einer von Importen unabhängigen, schadstofffreien und ressourcenschonenden Energieerzeugung. Moderne Windenergieanlagen sind gegenüber Altanlagen optimiert in Bezug auf ihre Umweltauswirkungen wie z.B. Schallemissionen. Darüber hinaus weisen sie geringere Rotordrehzahlen auf und beim Betrieb ergibt sich eine Entlastung des Landschaftsbildes aufgrund großer Mindestabstände zwischen den Anlagen.30 30 DStGB 2009 Schlussbericht Seite 95 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 50: Schematische chematische Darstellung eines Standortes durch Berücksichtigung der MindestabstänMindes 31 de 15 Windkraftanlagen in Norden sind älter als 20 Jahre. Jahre Diese 15 Anlagen haben eine LeisLei tung von 1,87 MW und könnten durch eine moderne Anlage ersetzt werden. Allerdings liegen viele dieser älteren Anlagen im Bereich von naturschutzrechtlich bedenklichen chen Gebieten, G so dass auf eine Ausweisung von weiterem Potenzial an dieser Stelle verzichtet werden soll Das Land Niedersachsen beziffert das Potenzial durch Repowering-Projek Repowering Projekt auf 200% des bisher erzeugten Windstroms bei gleichzeitig 30% weniger Anlagen. Das Ausbaupotenzial beträgt folglich mindestens 28 %, was einer zusätzlichen CO2Entlastung von etwa 26.800 00 Tonnen führt. Die Nordseeninsel Juist wird zusätzlich eine Untersuchung Untersuchung der Potenziale im Bereich der ErE neuerbaren Energie durchführen lassen. Ergebnisse lagen zum Zeitpunkt der Erstellung diedi ses Klimaschutzkonzeptes noch nicht vor (siehe Maßnahme Juist E1) hat sich zum Ziel geg setzt, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein, se d.h. bilanziell kein CO2 zu verursachen. DieDi ses Ziel kann nur dann erreicht werden, wenn die Stromerzeugung komplett auf Basis „Er„E neuerbarer Energien“ ist. Ob dies auf der Insel selbst oder nur im Verbund mit dem TourisTouri musdreieck möglich ist, soll die Untersuchung aufzeigen. Auf jeden Fall wird in diesem RahRa men auch geprüft, ob die Realisierung einer Windkraftanlage auf Juist selbst möglich ist. Trotz der rechtlich schwierigen Rahmenbedingungen ist eine Realisierung einer kleiner Windkraftanlagen (< 1 MW) auf vorbelasteten Gebieten nicht unmöglich (z.B. Kläranlage). Kläranlage) 4.3 Biomasse/Biogas Die Stadtwerke Norden betreiben auf dem ehemaligen Doornkaatgelände und am Lehmweg zwei Holzhackschnitzel-Heizwerke Heizwerke,, in denen zur Wärmeerzeugung Biomasse CO2-arm verbrannt wird. 31 Veröffentlicht in DStGB 2009, Rechte für f die Grafik bei der DEWI GmbH Schlussbericht Seite 96 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Biogas-Anlagen sind in auf dem Gebiet des Tourismusdreiecks nicht vorhanden (siehe Abschnitt 4.1), obwohl es etwa 8.500 ha landwirtschaftliche Fläche, wovon etwa 60 % Ackerfläche und 40 % Grünland sind. Ein Potenzial für den Zubau weiterer Anlagen wird aufgrund der fehlenden Akzeptanz in Norden nicht ausgewiesen. Außerdem schreibt das aktuelle EEG ab 2012 verschärfte Auflagen zur Nutzung der Abwärme bei Biogas-Anlagen vor, so dass auch damit ein zusätzliches Hemmnis auftritt. Die Insel Juist lässt im Rahmen der erwähnten Untersuchung zu EE-Potenzialen auch die energetische Nutzung von Strandgut, das an den Stränden der Nordsee angespült wird, prüfen. Das Treibgut wird aktuell gesammelt, getrocknet und dann entsorgt. 4.4 Photovoltaik In 2010 betrug die aus Photovoltaikanlagen erzeugte Strommenge etwa 9.700 MWh. Bis Mitte 2012 waren insgesamt 468 PV-Anlagen registriert, die durchschnittlich etwa 11.200 MWh jährlich produzieren. Allein im Jahr 2010 wurden Anlagen mit einer Leistung von 1.387 kW zugebaut. Durch eine Trendextrapolation bis 2020, wobei von einer jährlichen Reduktion der Zubaurate um 15% ausgegangen (Marktsättigung), gleichzeitig aber eine Zunahme der Wirkungsgrade der PV-Module um 1% unterstellt wird, könnten 2020 etwa 18 MW Leistung durch Photovoltaik installiert sein. Die Stromerzeugung aus Solarenergie betrüge etwa 18.000 MWh/a. Bezogen auf die Einwohneranzahl wären 2020 im Tourismusdreieck ca. 550 Watt installierte PV-Leistung pro Einwohner zu verzeichnen. Nach einer Leitstudie des Bundesumweltministeriums (BMU 2008) beträgt die bundesweite mögliche Pro-Kopf-Leistung aus PV-Anlagen 224 Watt pro Einwohner. Aufgrund der ländlichen Struktur und großer Dachflächen pro Einwohner scheint diese Potenzialbetrachtung für das Tourismusdreieck aber plausibel. Schlussbericht Seite 97 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 32 Tabelle 39: Potenziale durch den Zubau von Photovoltaikanlagen im Tourismusdreieck Potenzial Solare Stromerzeugung Installierte Leistung/ Zubau kW Wirkungsgrad Installierte Leistung gesamt kWh/kW kW Erzeugte Strommenge PV-Strom 2009 3.543 900 3.543 MWh/a 3.189 Zubau 2010 7.272 900 10.815 9.734 Zubau 2011 1.386 909 12.202 11.091 Zubau 2012 1.178 918 13.380 12.284 Zubau 2013 1.002 927 14.382 13.336 Zubau 2014 851 937 15.233 14.267 Zubau 2015 724 946 15.957 15.094 Zubau 2016 615 955 16.572 15.833 Zubau 2017 523 965 17.095 16.496 Zubau 2018 444 975 17.540 17.094 Zubau 2019 378 984 17.918 17.637 Zubau 2020 321 994 18.239 18.132 18.239 18.132 Summe 2020 4.5 18.239 Solarthermie Weitere Potenziale zur Reduzierung der CO2-Emissionen bietet der Ausbau der Solarthermie im Tourismusdreieck. Gerade der hohe Warmwasserbedarf im Sommer auf den Inseln kann zu einem hohen Anteil durch Solarenergie gedeckt werden. Aktuell gibt es im Tourismusdreieck 136 solarthermische Anlagen, die von der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert wurden (Tabelle 40). Zusätzlich sind einige Großanlagen wie die Anlage auf dem Meerwasser-Erlebnisbad auf Juist, dem Anlage im Gorch-Fock-Weg auf Norderney installiert. Der Ertrag aus Solarthermischen Anlagen betrug gemäß Energie- und CO2-Bilanz im Jahr 2010 etwa 2.400 MWh. Stellt man nur die BAFA geförderten Anlagen bzw. Fläche ins Verhältnis zur Einwohnerzahl (Tabelle 40) fällt auf, dass Baltrum mit 0,6 m² solarthermischer Fläche die weitaus größte Zahl an Solarthermie-Anlagen im Verhältnis zur Größe aufweist. Würden Norderney und Juist ähnlich viele Anlagen realisieren, könnte der Ertrag nur aus BAFA geförderten solarthermischen Anlagen auf den beiden Inseln etwa verfünffacht werden. Auch in Norden und auf Baltrum wird die Anzahl der solarthermischen Anlagen zunehmen, vor allem durch das EE-Wärme-Gesetz, das den Einsatz von Erneuerbaren Energien im Neubau vorschreibt. Insgesamt wird von einem realisierbaren Potenzial aus Solarthermischen Anlagen von circa 3.400 MWh bis 2020 ausgegangen. 32 Quelle: BEKS, eigene Berechnungen Schlussbericht Seite 98 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 33 Tabelle 40: Solarthermische Anlagen im Tourismusdreieck Nur BAFA geförderte Anlagen Solarthermie Fläche in m² Fläche pro Einwohner (m²/EW) 4.6 Norden 1.032 0,041 Norderney 605 0,104 Juist 212 0,121 Baltrum 296 0,600 Summe 2.144 0,065 Andere erneuerbare Energien Potenziale bei anderen erneuerbaren Energien, wie Erdwärme und Holzpellets sind zwar vorhanden, werden aber eher als vernachlässigbar eingeschätzt. Gerade auf den Inseln ist der Einsatz von festen Ersatzbrennstoffen schwierig, da der Transport mittels Fähre sehr aufwendig und kostspielig ist. Der Einsatz von Wärmepumpen mit Erdsonde wird in Zukunft vor allem im Bereich des Neubaus zunehmen. Damit Wärmepumpen wirtschaftlich und ökologisch betrieben werden können, sind ein niedriger Heizenergiebedarf und niedrige Vorlauftemperaturen im Heizungssystem, z.B. durch Fußbodenheizung, notwendig. Beides ist im Gebäudebestand nur mit sehr viel Aufwand zu realisieren. 4.7 Kraft-Wärme-Kopplung Norden und Norderney besitzen jeweils Nahwärmenetze, die in Norden mit Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerken (BHKW), zwei Holzheizwerken und Heizzentralen gespeist, auf Norderney nur mit Gas betriebenen BHKW und Heizzentralen gespeist werden (siehe Abbildung 51. Eine Untersuchung des Zustands der Wärmenetzte erfolgte nicht, in Norden ist aber festgestellt worden, dass die BHKW-Laufzeiten im Analysejahr 2010 sehr niedrig waren. Durch eine Laufzeiterhöhung ergibt sich für diese BHKW ein zusätzliches Potenzial für die Stromerzeugung. Ein weiteres Potenzial bietet der Ausbau von dezentralen Blockheizkraftwerken. In Norderney bieten sich die Nahwärmenetze Altenheim Inselfrieden und Lüttje Legde an, neben die vorhandenen Heizkessel jeweils ein Blockheizkraftwerk zu installieren. Überschlägige Berechnungen könnte im Nahwärmenetz Altenheim Inselfrieden ein BHKW mit einer elektrischen Leistung von mindesten 250 kW wirtschaftlich betrieben werden, das Wärmenetz Lüttje Legde könnte die Wärme eines BHKW mit 230 kW elektrischer Leistung aufnehmen. Bei einer grob geschätzten Laufzeit dieser BHKW von 4.500 Jahresstunden, würden 2.160 MWh KWK-Strom zusätzlich erzeugt. 33 Quelle: BAFA 2011 Schlussbericht Seite 99 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Der Ausbau dezentraler Mini- und Klein-BHKW-Anlagen (mit Leistungen zwischen 6 kW el und 200 kW el) wird bundesweit als eine wichtige Strategie für die Erreichung der Klimaschutzziele betrachtet. Für das Tourismusdreieck wird aufgrund der Struktur ein erhebliches Potenzial für BHKWs von dieser Größe gesehen, da besonders im Bereich der Beherbergungsbetriebe sowohl ein hoher Strom als auch Wärmebedarf auftritt. Für BHKW wird ein Ausbaupotenzial von etwa 8.000 kW el geschätzt. BHKW weisen aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades ein hohes CO2-Einsparpotenzial aus. Besonders hoch ist die CO2-Einsparung, wenn die Anlagen mit Biogas betrieben werden. Dieses Biogas kann aus ausgewählten Biogasanlagen mit einer Gasaufbereitungsanlage bezogen werden. Der Mehrpreis kann über die EEG-Vergütung häufig kompensiert werden, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist im Einzelfall nötig. Diese Möglichkeit bildet vor allem für die Inseln eine Möglichkeit, dem Ziel der CO2-Neutrlität näher zu kommen, da so auch im Wärmebereich erneuerbare Energieträger eingesetzt werden können. Ein zunehmendes Potenzial bieten auch Mikro-KWK-Anlagen mit einer Leistung < 6 kW el. Das Marktforschungsinstitut Trendresearch14 sagt den zunehmenden Einsatz von MikroKWK-Anlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern voraus (0,001 Anlagen pro Einwohner in 2020). Bei einer angenommenen durchschnittlichen Leistung von 2 kW el ergibt sich für das Jahr 2020 eine neu installierte Gesamtleistung von 64 kW el und ist damit vernachlässigbar. Abbildung 51: Übersicht der Nahwärmebereiche auf Norderney, Quelle: www.wirtschaftsbetriebenorderney.de Schlussbericht Seite 100 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 4.8 Zusammenfassung der d Potenziale aus erneuerbaren Energien Energie Strombilanz Tourismusdreieck [MWh/a] 300.000 270.123 250.000 199.333 200.000 169.076 149.568 150.000 Summe Stromverbrauch Summe EE-Erzeugung EE 100.000 50.000 Quelle: Energy map, Tennet, EWE-Netze, Netze, Wirtschaftsbetriebe Norden und Norderney, eigene Berechnungen 0 2010 2020 34 Abbildung 52:: Vergleich von Stromverbrauch und –erzeugung erzeugung in der Tourismusdreieck 2010 und 2020 2020 könnten bei Ausnutzung vorhandener Potenziale und Umsetzung bereits laufender Planungen 270 GWh/a durch erneuerbare Energien auf dem Gebiet des Tourismusdreiecks erzeugt werden. Dies entspricht einem Zubau gegenüber 2010 von 70 GWh. Der StromverStromve brauch der vier Kommunen wird bei ca. 150 GWh pro Jahr liegen. Das Tourismusdreieck könnte so 180 % des Stroms auf eigenem Territorium erzeugen. Die CO2-Einsparpotenziale Einsparpotenziale betragen damit etwa 35.000 Tonnen CO2. Neben den Auswirkungen auf die CO2-Bilanz hat der Ausbau von erneuerbaren rneuerbaren Energien einen weiteren positiven Effekt für das Tourismusdreieck. Durch die Planung, Installation Installa und den Betrieb ergeben sich erhebliche Einnahmen für die Kommune durch zusätzliches SteuSte eraufkommen. Außerdem verbleibt verbleibt ein großer Anteil der Investitionen und Betriebskosten in der Region und erhöht damit die lokale Wertschöpfung (IÖW 2010). Gemäß WertschöpWertschö fungsrechner, der eine erste Orientierung geben soll, beträgt die maximaler Wertschöpfung 34 Quelle: BEKS, Energie- und CO2 der Tourismusdreieck, eigene Berechnungen Schlussbericht Seite 101 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 2020 nur durch die zusätzlichen Windkraft- und Solaranlagen über 2 Millionen Euro. Allein die kommunalen Steuereinnahmen durch die angenommenen Anlagen betragen ca. 226.000 Euro pro Jahr35. Abbildung 53: Überschlägige Berechnung der Lokalen Wertschöpfung durch den Ausbau der erneuerba36 ren Energien im Tourismusdreieck Das Tourismusdreieck kann heute schon seinen Strombedarf zu 100 % aus eigenen, klimaschonenden Erzeugungsanlagen decken. Bis 2020 werden fast 200% des Strombedarfs erzeugt. Strom hat aber nur einen Anteil am Gesamtenergieverbrauch von 18 % (siehe Abbildung 10). Andere Energieträger für die Wärmebereitstellung oder Kraftstoffe sind weitaus schwieriger zu ersetzten. Gerade für die Zielerreichung der Nordseeinseln, bis 2030 Klimaneutral zu sein, sind aber Anstrengungen – wie z.B. der Einsatz von Biogas in BHKW oder Heizungsanlagen in diesem Bereich nötig. Ob dies wirtschaftlich realisierbar ist, wird ebenfalls im Rahmen der von Juist in Auftrag gegebenen Potenzialstudie untersucht. 35 http://www.kommunal-erneuerbar.de/de/kommunale-wertschoepfung/kommunale-wertschoepfung.html Schlussbericht Seite 102 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5 Maßnahmenkatalog und Kosten Jede Kommune kann auf vielfältige Weise im Klimaschutz Beiträge leisten und kann verschiedene Rollen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen übernehmen. Deshalb ist es wichtig, dass sich die einzelnen Kommunen, aber auch die Kommunen im Verbund des Tourismusdreiecks darüber im Klaren sind, über welche Möglichkeiten im kommunalen Klimaschutz sie verfügen. Bei der Umsetzung der im Folgenden dargestellten Maßnahmen spielt die Kommune die Rolle • • • • als Verbraucher und Vorbild als Planer und Regulierer als Versorger und Anbieter und als Berater und Promoter. Deshalb wurde zunächst ein verwaltungsinterner Workshop durchgeführt. Bei diesem Workshop wurden relevante Verwaltungsvertreter aus allen vier Kommunen und den eigenen Wirtschaftsbetrieben/Stadtwerken bzw. Energieversorger eingeladen, um Ergebnisse aus der CO2-Bilanz und Potenzialanalyse zu diskutieren und darauf aufbauend erste Ideen für Maßnahmenvorschläge zu sammeln. Außerdem wurde auch darüber diskutiert, welche Maßnahmen für eine gemeinsame Umsetzung aller beteiligten Kommunen ausgewählt werden können. Anschließend fanden vier weitere Workshops in den betreffenden Kommunen mit der Öffentlichkeit statt, die vorab durch Pressemitteilungen und Internet-Auftritt bekannt gegeben wurden. Das Ergebnis ist der nachfolgende Maßnahmenkatalog, der von den Gutachtern mit weiteren, sinnvollen Maßnahmen ergänzt wurde. Der Maßnahmenkatalog gliedert sich in: • • • • • Gemeinsamen Maßnahmen für das Tourismusdreieck Norden Maßnahmen für die Inselgemeinde Juist Maßnahmen für die Stadt Norderney Maßnahmen für die Inselgemeinde Baltrum Maßnahmen für die Stadt Norden Bei der Darstellung der Maßnahmen der einzelnen Kommunen ist zur besseren Übersicht eine Aufteilung nach Sektoren erfolgt. Folgende Unterteilung wurde vorgenommen: • • • • • • • E HH K W V I Ü Schlussbericht = Energieversorgung = Private Haushalte = Kommunale Einrichtungen = Wirtschaft/Gastgewerbe = Verkehr = Information/Öffentlichkeitsarbeit = Übergeordete Maßnahmen Seite 103 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Insgesamt umfasst der Maßnahmenkatalog 84 Maßnahmen. Davon verteilen sich: • • • • • 10 Maßnahmen für Gemeinsame Maßnahmen 24 Maßnahmen für Juist 19 Maßnahmen für Norderney 12 Maßnahmen für Baltrum 19 Maßnahmen für Norden. Die angegebenen Kosten sind als grobe Kostenschätzung zu verstehen und beziehen sich auf den Zeitraum 2013 bis 2020. Die Kostenangaben beziehen sich dabei auf die von der jeweiligen Kommune aufzubringenden Anschubkosten und nicht auf Kosten etwaiger weiterer Akteure. Dabei wurden Personal-, Investitions-, Sachkosten sowie Aufwendungen für externe Gutachter berücksichtigt. Für die Berechnung der Personalkosten für etwaiger Verwaltungstätigkeiten der Kommunen im Tourismusdreieck wurden von einer Ing. Stelle nach TVöD11 von 66.000 €/a AG brutto ausgegangen oder eine andere Stelle wurde extra ausgewiesen und beschrieben. 28die eingesparten CO2-Emissionen auf einen Blick. Tabelle 41: Zusammenstellung der Kosten- und CO2-Einsparung des Kommunen im Tourismusdreieck Kommune Einmalige Anschubkosten € Jährliche Durchführungskosten € Gemeinsame Maßnahmen Juist 175.500,-- CO2-Einsparung t/a (wenn berechenbar) 35.000,-4.881 105.500,-- 68.000,-- 1.799 Norderney 493.500,-- 97.500,-- 2.999 Baltrum 132.000,-- 3.500,-- 224 Norden 27.762.750,-- 334.000,-- 37.051 Die gesamten Anschubkosten für alle umzusetzenden Klimaschutzmaßnahmen jeder einzelnen Kommune sowie die gemeinsam umzusetzenden Maßnahmen betragen etwa 28,7 Mio. Euro. Die jährlichen Durchführungskosten (von 2013 bis 2020) aller Maßnahmen betragen 538.000,-- Euro. Die dadurch zu diesem Zeitpunkt errechneten CO2-Einsparungen betragen etwa 37.000 Tonnen CO2. 5.1 Methodik der Maßnahmenbewertung In der Regel werden in dem Maßnahmenkatalog nur Maßnahmen vorgeschlagen, die aus Sicht der Akteure Akzeptanz bei der Umsetzung finden. Im Rahmen der Konzepterarbeitung Schlussbericht Seite 104 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden konnte dies jedoch noch nicht für alle vorgeschlagenen Maßnahmen abschließend geprüft werden. In diesem Fall wurde anhand der Priorität entschieden, ob eine Maßnahme vorgeschlagen wird. Auch beschränken sich die Maßnahmenvorschläge auf lokal verfügbare Maßnahmen, also Maßnahmen, die auf kommunaler Ebene entschieden werden können. Die Maßnahmenbeschreibung erfolgt in einem Maßnahmenblatt mit einem Buchstaben und einer laufenden Nummer. Die wesentlichen Eckpunkte werden beschrieben und die oder der Akteur benannt. Die Bewertung der vorgeschlagenen Maßnahmen erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt werden alle Maßnahmen einer Grobbewertung unterzogen. Ähnliche Vorschläge werden zusammengefasst, aus Autorensicht unrealistische Vorschläge aussortiert. Dies können zum Beispiel Vorschläge sein, die hohe Kosten aufwerfen und denen kein Akteur zugeordnet werden kann. Auch Vorschläge, die zu keiner nennenswerten direkten oder indirekten CO2-Einsparung führen, fallen darunter. Ebenso unkonkrete Vorschläge oder Forderungen an andere Akteuren werden nicht in den Katalog aufgenommen. Die Bewertung der Maßnahmenvorschläge und damit die Priorisierung erfolgt nach folgenden Kriterien: • Wirksamkeit hinsichtlich der Energie- und CO2-Einsparung • Kosten (Budgetansatz, für öffentlichen Haushalt relevante Kosten) • Wirkungstiefe • Kommunale Wertschöpfung • Umsetzungsfähigkeit (Akzeptanz/Kooperationsaufwand) Diese Kriterien werden im Maßnahmenblatt kommentiert und in fünf Abstufungen bewertet. In der Regel ergibt sich aus dieser Bewertung die Priorisierung nach dem gleichen Bewertungsraster: • Sehr niedrig (0) • Niedrig (1) • Mittel (2) • Hoch (3) • Sehr hoch (4) Nur bei Maßnahmen, die zur Umsetzung empfohlen werden, ist auch eine Laufzeit der Maßnahme angegeben. 5.1.1 Erläuterung der Kriterien Wirksamkeit hinsichtlich der Energie und CO2-Einsparung: Die Wirksamkeit einer Maßnahme ist umso höher, je größer die erreichbaren Energie- und CO2-Reduktionen pro Jahr sind. Für die Mehrzahl der Maßnahmen ist es jedoch nicht mögSchlussbericht Seite 105 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden lich, diese Effekte unmittelbar quantitativ zu bewerten. Dabei handelt es sich vor allem um Maßnahmen, die nicht selbst zu einer Einsparung führen, sondern die andere Akteure zu zielführenden Aktivitäten motivieren sollen (z. B. die Beratung von Hausbesitzern in Bezug auf Gebäudesanierung: die Beratung selbst spart kein CO2 ein, die Reduktion ergibt sich erst, wenn die Akteure selbst einen Vorschlag umsetzen) und dies häufig in einem Paket von ähnlich gelagerten Maßnahmen, d. h. es lässt sich nicht eindeutig festlegen, was letztlich den Ausschlag gab, dass es zu einer Akteursaktion kommt und was die konkrete Umsetzung bestimmte (was wurde alles saniert, in welcher Qualität etc.). In solchen Fällen bezieht sich die Bewertung auf diejenigen Einspareffekte, die sich letztlich als Summe der Aktivitäten ergeben. In den Maßnahmenblättern ist dieser Bezug jeweils angegeben. Ist eine direkte CO2Einsparung der Maßnahmen zuzuordnen, wird nach dem Vorschlag des Praxisleitfadens Klimaschutz in Kommunen, Deutsches Institut für Urbanistik (DiFu 2011) bewertet: Einsparpotenzial der Einzelmaßnahme in % des Gesamtpotenzials: • > 0,6 % = sehr hoch • > 0,4 % = hoch • > 0,2 % = mittel • > 0,1 % = niedrig • > 0,01 % = sehr niedrig Bewertet wird dabei die aufaddierte jährliche Einsparung im Betrachtungszeitraum bis 2020, nicht die kumulierte Einsparung über den Gesamtzeitraum. Kosteneffizienz: Die Kosten für die Durchführung einer Maßnahme können auf unterschiedlichen Ebenen entstehen. Führt die Kommune eine Gebäudeenergieberatung mit dem Ziel ein, die Sanierung von Bestandgebäuden voranzutreiben, fallen Kosten für die Kommune für die Kampagne und die Finanzierung der Energieberater an. Die Kosten der Sanierung selbst werden aber vom Gebäudebesitzer getragen, er profitiert auch von der Einsparung. Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes werden diejenigen Kosten- und Ertragselemente berücksichtigt, die für den öffentlichen Haushalt relevant sind (Budgetansatz). Dabei wird zwischen Personalkosten und Investitions- oder Anschubkosten unterschieden (DiFu 2011). Die Wirtschaftlichkeit für den Gebäudeeigentümer ist dagegen im Detail sehr unterschiedlich und wird nicht betrachtet. Die Bewertung geschieht nach folgender Einteilung: • >100.000 Euro = sehr hoch • bis 100.000 Euro = hoch • bis 50.000 Euro = mittel • bis 25.000 Euro = niedrig • bis 10.000 Euro = sehr niedrig Schlussbericht Seite 106 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Wirkungstiefe: Die Wirkungstiefe beschreibt die Qualität von Maßnahmen. Maßnahmen, die Strukturveränderungen auslösen, haben eine hohe Qualität und stehen für eine langfristige Klimaschutzpolitik. Technische Maßnahmen, die keine Änderungen beim Nutzer bewirken, haben eine geringe Wirkungstiefe, können aber sehr wohl eine relevante CO2-Einsparung bewirken. Ein Klimaschutzkonzept enthält in der Regel eine Mischung aus Maßnahmen von geringer, mittlerer und hoher Wirkungstiefe. Kommunale Wertschöpfung: Die kommunale Wertschöpfung umfasst alle in der Kommune erbrachten wirtschaftlichen Leistungen. Werden Gebäude saniert und erneuerbare Energien ausgebaut, kommt dies direkt der betreffenden Kommune und den Akteuren (z.B. den Handwerkern) zu Gute (DiFu2011). Gemäß IÖW 20010 setzt sich die kommunale Wertschöpfung zusammen aus: • den erzielten Gewinnen der beteiligten Betriebe • den Nettoeinkommen der beteiligten Beschäftigten • den gezahlten Steuern (Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Einkommenssteuer) Die Bewertung erfolgt in der Regel nur qualitativ, nur in Ausnahmefällen quantitativ. Umsetzungsfähigkeit (Akzeptanz/Kooperationsaufwand): Die Umsetzungsfähigkeit einer Maßnahme vereint unterschiedliche Betrachtungen. Es fließt zunächst ein, wie hoch der Konkretisierungsgrad eines eingereichten Maßnahmenvorschlages ist. Entscheidend ist weiterhin, wie groß der Kooperationsaufwand für eine Umsetzung wäre und wie groß die Akzeptanz bei denjenigen Personen eingeschätzt wird, die an einer Umsetzung auf den unterschiedlichen Ebenen beteiligt wären. In Einzelfällen sind weitere einschränkende Faktoren wie beispielsweise technische oder auch rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten. Die Bewertung erfolgt lediglich qualitativ. Priorität: Aus der Summe der Punktzahlen der fünf Bewertungskriterien ergibt sich dann die Priorität der Maßnahmen nach folgendem Schema: • Sehr niedrig (0-3 Punkte) • Niedrig (4-7) • Mittel (8-11) • Hoch (12-15) • Sehr hoch (16 und mehr) Schlussbericht Seite 107 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Dies ist als Vorschlag für die Priorität der Umsetzung von Maßnahmen aus Sicht der Autoren zu verstehen. Natürlich gibt es Gründe für eine Kommune, diese Priorität zu ändern. Dies können Kapazitätsgründe oder auch haushaltstechnische Gründe sein. Schlussbericht Seite 108 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.2 Nr. Überblick Gemeinsame Maßnahmen Für wen Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen G Gemeinsame Maßnahmen G1 Alle Einstellung eines Klimaschutzmanagers für das gesamte Tourismusdreieck Um die Klimaschutzziele des Tourismusdreiecks zu erreichen und die Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes umzusetzen, muss Klimaschutz in Norden personell verankert werden. Vorgeschlagen wird hier die Schaffung einer Klimaschutzstelle (Klimaschutzmanager). Der Klimaschutzmanager ist zuständig für die Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes und für das Maßnahmencontrolling sowie die Fortführung der Energie- und CO2-Bilanz. Das Vorhaben wird gefördert im Rahmen der Klimaschuztinitiative (BMU). Antrag auf Förderung bei PTJ für 3 Jahre. Förderung in Höhe von 65 % plus 20.000 € für Öffentlichkeitsarbeit. hoch 2.500 21.000 - 2013-2017 ja G2 alle Energieeffizienz Analyse für Abwasserreinigungsanlagen (ARA) Abwasseranlagen verbrauchen ein Fünftel der Energie in deutschen Städten und Gemeinden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Energiebedarf von Abwasseranlagen im Betrieb um bis zu 20 % senken lässt. Außerdem könne eine Verdoppelung bis Vervierfachung der Eigenenergieerzeugung erreicht werden. Moderne Abwasseranlagen leisten darüber hinaus einen Beitrag zum stofflichen Ressourcenschutz. (Quelle: Umweltbundesamt) Durch eine Energieanalyse der Verbrauchsdaten und der Daten zur Eigenenergieerzeugung lässt sich ein Vergleich zu anderen Kläranlagen ziehen und somit kann das Einsparpotenzial ermittelt und bilanziert werden. Bei allen Ansätzen zur Energieeinsparung auf Kläranlagen spielt der Betrieb eine Schlüsselrolle. Nachhaltige Erfolge können nur erreicht werden, wenn es gelingt, das primäre Ziel der Abwasserreinigung in Einklang mit den energetischen Zielen zu bringen. Dem Betriebspersonal müssen die entsprechenden Daten verfügbar gemacht werden und es muss mit der energetischen Seite des Kläranlagenbetriebs vertraut gemacht, entsprechend qualifiziert und motiviert werden. (Quelle: Publikation 2008, Dipl.-Ing. Johann Flohr, Pforzheim) mittel 90.000 0 2.133 2013-2020 ja Schlussbericht Seite 109 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G3 alle Energiebericht für kommunale Liegenschaften Analyse des Energieverbrauchs in kommunalen Liegenschaften und Darstellung von Minderungspotentialen bei Energieverbrauch und -kosten. Mit einem jährlichen Energiebericht über die Energieverbrauchsstruktur wird der Kosten- und Umweltfaktor Energie im kommunalen Haushalt transparent gemacht. Die Abfrage erfolgt über Erfassungsbögen, die Auswertung erfolgt über ein Analysetool der EWE. Maßnahme kann gekoppelt werden mit der Maßnahme G9 "Liegenschaftskonzept". mittel einmalige Anschubkosten [€] k.A. G4 alle Initialberatung Energieberatung für kommunale Liegenschaften/Nichtwohngebäude zur Identifizierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Die Initialberatung umfasst eine Vor-Ort-Begehung, bei denen Fotos gemacht und Messungen durchgeführt werden. Als Ergebnis werden Empfehlungen von Maßnahmen und Einschätzungen der Umsetzungskosten gegeben. Die Initialberatung ist detaillierter als der Energiebericht aus Maßnahme G3 und wird individuell auf den Kunden zugeschnitten. mittel k.A. k.A. - 2013 - 2015 ja Aktionstag zum Thema Energiewende mit dem Zweck einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit unter Beteiligung kommunaler Akteure (z. B. Gewerbe). Die Bürger sollen mit verschiedenen Aktionstagen oder an einem Wochenende in Form einer "Verbrauchermesse" zum eigenen Handeln motiviert werden. Unter Einbeziehung der Gewerbebetriebe vor Ort soll die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz und die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen erhöht werden. Außerdem kann der Informationsweg verbessert und damit die Handlungshemmnisse abgebaut werden. Themen für Energietage können z. B. sein: 1. Biomasse-Tag, 2. Energietag mit Geräteaustausch-Aktionen, 3. Ausstellungen zum Thema "Klimaschutz" im Tourismusdreieck, z. B. Vorstellung der Kampagne "Meine Heizung kann mehr" (G10) 3. Öffentliche Baumpflanzaktion Die Energietage sollten zudem begleitet werden von verschiedenen Aktionselementen wie: Direktvermarktung von regionalen und Bio-Produkten ("Essen aus der Region"), Visualisierung von CO2- und Energieverbrauch etc. Ziel sollte sein, möglichst viele Bürger und Gewerbebetriebe einzubinden. Der Energie- und Klimatag sollte regelmäßig jährlich stattfinden. hoch - - - 2013 - 2020 ja Nr. Für wen Maßnahmentitel Energietag für Bürger G5 Juist, Baltrum, Norden Schlussbericht Kurzbeschreibung Priorität jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] k.A. 711 Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 2013 - 2020 ja Seite 110 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Für wen Maßnahmentitel G6 Alle Car-Sharing-Angebote im Landkreis Aurich schaffen G7 Alle Gemeinsames realistisches CO2Reduktionsziel für das Tourismusdreieck formulieren G8 Alle Einrichtung einer Einkaufsgenossenschaft für nachhaltige Produkte Schlussbericht Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] 23.000 jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] 13.000 435 Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen Einführung eines Carsharing-Angebotes für den Landkreis Aurich mit dem Ziel der Reduktion des Fahrzeugbestandes und der Fahrzeugemissionen (durch Hybrid/Erdgas/Elektrofahrzeuge) und weitere Erschließung in der Fläche. Der ÖPNV könnte als Zubringer genutzt werden. Erfahrungen aus anderen Gemeinden, die solche Modelle bereits umgesetzt haben, sollten genutzt werden. Grundlage der hier beschriebenen Maßnahme samt deren Kosten wäre die Bereitstellung von zunächst fünf Fahrzeugen, die mit einer Auslastungs- bzw. Mindestumsatzgarantie versehen werden müssten. Pauschal werden dafür 1.000,- Euro pro Fahrzeug vorgesehen. Die Erstellung von CSStationen verursacht einmalige Anschubkosten. Ergänzend dazu, könnte ebenfalls eine Initiative "take my car" initiiert werden, bei der Privatleute ihre Fahrzeuge an andere vermieten. So könnten Spitzennachfragen bei Ankunft einer Fähre aufgefangen werden. Alle beteiligten Kommunen wollen ein gemeinsames realistisches CO2Reduktionsziel formulieren. (Dieses Reduktionsziel muss nicht das von Juist sein (Klimaneutral bis 2030).) Voraussetzung ist, dass Klimaschutz als strategisches Ziel auf allen Ebenen verankert wird. Dazu wird ein übergeordnetes Ziel im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen formuliert und politisch beschlossen. Dieser Beschluss ist Grundlage der Umsetzung von Maßnahmen und sollte zur Akzeptanzerhöhung auch mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden. mittel nein hoch 0 - - 2013 - 2014 ja Stärkung regionaler Produkte (Nahrungsmittel) durch Kooperation mit "Onno", Initiierung von Verbrauchergemeinschaften und Einkaufsgenossenschaften, Fortbildungen, Wettbewerbe usw. Regionalität sollte in den Gastgewerben stark beworben werden, um die Touristen auf das Thema aufmerksam zu machen. Siehe Link: http://www.onnonet.de/?text=OKulinarisch mittel 5.000 1.000 - 2013 - 2020 ja Seite 111 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Für wen Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität G9 Alle Liegenschaftskonzept mit Einführung eines Kommunalen Energiemanagement sehr hoch Zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs ist eine vertiefende Untersuchung aller kommunalen Gebäude notwendig. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Als Grundlage kann ein Liegenschafts-Klimaschutz-Teilkonzept durchgeführt werden, das über die Klimaschutzinitiative wieder gefördert wird (Förderung 50 %). Um strategische Gebäudesanierung zu betreiben, ist die Einführung eines KEM notwendig. Die Verbrauchswerte sollen kontinuierlich für Energie-, Wasser, (Abfall für Juist zusätzlich) erfasst werden. Es sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. Das Energiemanagement erfordert Energiebeauftragte, die technische, elektronische und betriebswirtschaftliche Qualifikationen haben. Hausmeister und Vor-Ort-Personal, die maßgeblichen Einfluss auf den optimalen Anlagenbetrieb nehmen können, sollen unterschiedliche Instrumente des kommunalen Energiemanagements kennenlernen. Hausmeister-Workshops sollten regelmäßig durchgeführt werden. Im Rahmen des KEM werden auch qualitätssichernde Maßnahmen z. B. Blower-Door-Messungen durchgeführt. Diese Maßnahme kann auch mit G3 (Energiebericht) gekoppelt werden. Sie ist aber weitaus umfangreicher, da sie den Anforderungen der Förderrichtlinie gerecht wird. G10 Alle Förderung des hydraulischen Abgleichs und Kampagne "Meine Heizung kann mehr" Heizungsanlagen bieten ein erhebliches Einsparpotenzial. Allein der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage birgt mit 10 - 20 % ein erhebliches und oft unterschätztes Energieeinsparpotential. In Gebäuden mit mehreren Stockwerken und Anbauten verteilt sich die Wärme oft nicht gleichmäßig. Die unteren Wohnungen sind "mollig warm", im Dachgeschoss kommt die Wärme nicht mehr an. Beim hydraulischen Abgleich werden nur die Wassermengen in die Heizkörper jedes Raumes geleitet, die für eine optimale Wärmeversorgung auch notwendig sind. Siehe auch: http://www.meine-heizung.de/ Kampagne sollte alle Zielgruppen ansprechen: Privat, Hotels/Pensionen und Gastronomiebetriebe. Thematik sollte auch bei dem angestrebten "Energietag für Bürger" (G5) beworben werden. G Gemeinsame Maßnahmen Schlussbericht SUMME hoch einmalige Anschubkosten [€] 50.000 jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] 711 5.000 - 891 170.500 35.000 4.881 Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 2014 ja 2013 - 2018 ja Seite 112 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.2.1 Maßnahmenblätter Gemeinsame Maßnahmen G1 Einstellung eines Klimaschutzmanagers für das gesamte Tourismusdreieck Kurzbeschreibung Um die Klimaschutzziele des Tourismusdreiecks zu erreichen und die Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes umzusetzen, muss Klimaschutz in Norden personell verankert werden. Vorgeschlagen wird hier die Schaffung einer Klimaschutzstelle (Klimaschutzmanager). Der Klimaschutzmanager ist zuständig für die Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes und für das Maßnahmencontrolling sowie die Fortführung der Energie- und CO2-Bilanz. Das Vorhaben wird gefördert im Rahmen der Klimaschuztinitiative (BMU). Antrag auf Förderung bei PTJ für 3 Jahre. Förderung in Höhe von 65 % plus 20.000 € für Öffentlichkeitsarbeit. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen 2 Kosteneffizienz: 2.500 € 21.000 €/a Bei externer Vergabe entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 3 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Personalkosten für eine volle Stelle (ca. 60.000 Euro/a) und personeller Aufwand für die verwaltungsinterne Implementierung. Förderung der Personalkosten durch BMU wahrscheinlich (65 %), evtl. Antragstellung 2.500 € durch externe Dienstleister in 2013. 4 Wirkungstiefe: Strukturelle Änderung in der Verwaltung und nachhaltige Implementierung des Klimschutzes im gesamten Tourismusdreieck Lokale Wertschöpfung: indirekt, durch Umsetzung möglichst vieler Maßnahmen 3 Umsetzungsfähigkeit: Klimaschutzmanager wäre idealerweise im Fachbereich 3 der Stadt Norden zu besetzen. 4 Hauptakteure: Wirtschaftsförderung Norden, Herr Swyter, Fachbereich 3 Norden, Herr Vodde (Juist) Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: viele Maßnahmen abhängig von der Schaffung personeller Voraussetzungen Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013-2017 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Beantragung sofort vorbereiten, ab 2013. Einstellung des Klimaschutzmanagers ab 2014. Voraussetzung: Klimaschutzkonzept muss politisch beschlossen sein; Antragstellung kann umgehend vorbereitet werden Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 113 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G2 Energieeffizienz-Analyse für Abwasserreinigungsanlagen (ARA) Kurzbeschreibung Abwasseranlagen verbrauchen ein Fünftel der Energie in deutschen Städten und Gemeinden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Energiebedarf von Abwasseranlagen im Betrieb um bis zu 20 % senken lässt. Außerdem könne eine Verdoppelung bis Vervierfachung der Eigenenergieerzeugung erreicht werden. Moderne Abwasseranlagen leisten darüber hinaus einen Beitrag zum stofflichen Ressourcenschutz. (Quelle: Umweltbundesamt) Durch eine Energieanalyse der Verbrauchsdaten und der Daten zur Eigenenergieerzeugung lässt sich ein Vergleich zu anderen Kläranlagen ziehen und somit kann das Einsparpotenzial ermittelt und bilanziert werden. Bei allen Ansätzen zur Energieeinsparung auf Kläranlagen spielt der Betrieb eine Schlüsselrolle. Nachhaltige Erfolge können nur erreicht werden, wenn es gelingt, das primäre Ziel der Abwasserreinigung in Einklang mit den energetischen Zielen zu bringen. Dem Betriebspersonal müssen die entsprechenden Daten verfügbar gemacht werden und es muss mit der energetischen Seite des Kläranlagenbetriebs vertraut gemacht, entsprechend qualifiziert und motiviert werden. (Quelle: Publikation 2008, Dipl.-Ing. Johann Flohr, Pforzheim) 2 CO2-Einsparung: 2.133 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme im Nachgang (!) ca.: Analyse selbst ergibt keine direkten Einsparungen. Im Nachgang bei Umsetzung der Effizienzmaßnahmen sind 20 - 40 % Energie-Einsparungen möglich (hier insb. Strom); entspricht etwa 1.400 bis 2.800 t/a 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 90.000 € 0 €/a 10 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Energie-Analyse einer Abwasserreinigungsanlage erzeugt einmalige Kosten in Höhe von ca. 15 bis 30 T€ (kleinere und große Anlagen). (Angaben stammen von EWE) In der Regel sind keine stark investiven Maßnahmen erforderlich; Einsparungen sind so hoch, dass sich die Investition in die Analyse schnell amortisiert. Bei der Annahme von 30%iger Stromeinsparung ergibt sich eine Einsparung von etwa 50 MWh/a, dies entspricht etwa 9.700 €/a eingesparte Stromkosten (bei 19 ct./kWh) Im Jahr 2011 gab es ein Förderprogramm seitens des BMU. Ggf. soll dieses Programm wieder aufgelegt werden. Wirkungstiefe: durch technische Maßnahmen gering; durch Vorbildfunktion für andere Kommunen hoch Gesamtbewertung: mittel 2 Lokale Wertschöpfung: hohe lokale Wertschöpfung, da große Energieeinsparungen möglich 3 3 Umsetzungsfähigkeit: gut; EWE stellt den Kommunen/Stadtwerken einen Fragebogen zur Verfügung, in dem Daten und Fakten zu den ARAs abgefragt werden; Auswertung erfolgt über EWE Hauptakteure: EWE in Zusammenarbeit mit den Kommunen/Produkt der EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013-2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Kontaktaufnahme EWE/ARA-Betreiber; Abfrage über Beratungsbogen Priorität: Schlussbericht ja mittel Seite 114 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 115 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G3 Produkt: Energiebericht für kommunale Liegenschaften Kurzbeschreibung Analyse des Energieverbrauchs in kommunalen Liegenschaften und Darstellung von Minderungspotentialen bei Energieverbrauch und -kosten. Mit einem jährlichen Energiebericht über die Energieverbrauchsstruktur wird der Kosten- und Umweltfaktor Energie im kommunalen Haushalt transparent gemacht. Die Abfrage erfolgt über Erfassungsbögen, die Auswertung erfolgt über ein Analysetool der EWE. Maßnahme kann gekoppelt werden mit der Maßnahme G9 "Liegenschaftskonzept". 1 CO2-Einsparung: 711 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Durch Einführung eines Energiecontrollings können 8-10% des aktuellen Energieverbrauchs eingespart werden. Annahme: 100% der Liegenschaften. k. A. k.A. € k.A. €/a Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Kosten müssen im Einzelfall bei der EWE angefragt werden. Die Kosten hängen davon ab, wieviele Liegenschaften untersucht werden sollen (je mehr, desto günstiger) Im Rahmen von Klimaschutzteilkonzepten (G9) Förderung in Höhe von 50 % möglich. 4 Wirkungstiefe: sehr hoch, Vorbildcharakter, Strukturveränderungen Lokale Wertschöpfung: hoch, da im Nachgang durch Einsparungen in den Liegenschaften Verbrauchskosten gesenkt werden 3 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut; EWE bietet bereits fertiges Produkt an; Förderung durch BMU möglich, bei Kopplung mit Maßnahme G9 4 Hauptakteure: EWE mit Unterstützung der Kommune; Produkt der EWE; kann auch bei anderen externen Dienstleistern angefragt werden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G4 - Initialberatung, evt. mit G9 - Liegenschaftskonzept als Klimaschutzteilkonzept Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Kontakt zu EWE oder anderen DL aufnehmen und Angebot anfragen Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 116 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G4 Produkt: Initialberatung für kommunale Liegenschaften Kurzbeschreibung Energieberatung für kommunale Liegenschaften/Nichtwohngebäude zur Identifizierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Die Initialberatung umfasst eine Vor-OrtBegehung, bei denen Fotos gemacht und Messungen durchgeführt werden. Als Ergebnis werden Empfehlungen von Maßnahmen und Einschätzungen der Umsetzungskosten gegeben. Die Initialberatung ist detaillierter als der Energiebericht aus Maßnahme G3 und wird individuell auf den Kunden zugeschnitten. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkte Einsparung - t/a k. A. Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € k.A. €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 2 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Kosten müssen im Einzelfall bei der EWE angefragt werden. Wirkungstiefe: sehr hoch, Vorbildcharakter, Strukturveränderungen 4 Lokale Wertschöpfung: hoch, da im Nachgang durch Einsparungen in den Liegenschaften Verbrauchskosten gesenkt werden 3 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut 4 Hauptakteure: EWE mit Unterstützung der Kommune; Produkt der EWE; kann auch bei anderen externen Dienstleistern angefragt werden. Für Juist liegt bereits ein Angebot der EWE vor. Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Kontakt zu EWE oder anderen DL aufnehmen und Angebot anfragen ja mittel Priorität: CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 117 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G5 Produkt: Energie- und Klimatag für Bürger Kurzbeschreibung Aktionstag zum Thema Energiewende mit dem Zweck einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit unter Beteiligung kommunaler Akteure (z. B. Gewerbe). Die Bürger sollen mit verschiedenen Aktionstagen oder an einem Wochenende in Form einer "Verbrauchermesse" zum eigenen Handeln motiviert werden. Unter Einbeziehung der Gewerbebetriebe vor Ort soll die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz und die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen erhöht werden. Außerdem kann der Informationsweg verbessert und damit die Handlungshemmnisse abgebaut werden. Themen für Energietage können z. B. sein: 1. Biomasse-Tag, 2. Energietag mit Geräteaustausch-Aktionen, 3. Ausstellungen zum Thema "Klimaschutz" im Tourismusdreieck, z. B. Vorstellung der Kampagne "Meine Heizung kann mehr" (G10) 3. Öffentliche Baumpflanzaktion Die Energietage sollten zudem begleitet werden von verschiedenen Aktionselementen wie: Direktvermarktung von regionalen und Bio-Produkten ("Essen aus der Region"), Visualisierung von CO2- und Energieverbrauch etc. Ziel sollte sein, möglichst viele Bürger und Gewerbebetriebe einzubinden. Der Energie- und Klimatag sollte regelmäßig jährlich stattfinden. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von ca.: -€ Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Aktionen können über Sponsoren finanziert werden. Personeller Aufwand für Organisation und Aktionsdurchführung (Klimaschutzmanager) EWE bietet eine kostenlose individuelle Beratung, Konzepterstellung und Veranstaltungsplanung an. Wirkungstiefe: sehr hoch, da auch Verhaltensänderungen bei Bürgern ausgelöst werden 4 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch 4 Umsetzungsfähigkeit: mittel; Personal- und Kostenwaufwand 2 Hauptakteure: Verwaltung, Klimaschutzmanager, Energieversorger, Banken, Gewerbebetriebe Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Kontakt zu EWE, Stadtwerke oder anderen DL aufnehmen und Angebot anfragen; Planung im Rahmen der Arbeiten des Klimaschutzmanagers sofort möglich; Jährliche Wiederholung des Energie- und Klimatages Priorität: Schlussbericht ja hoch Seite 118 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 119 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G6 Car-Sharing-Angebote im Landkreis Aurich schaffen Kurzbeschreibung Einführung eines Carsharing-Angebotes für den Landkreis Aurich mit dem Ziel der Reduktion des Fahrzeugbestandes und der Fahrzeugemissionen (durch Hybrid/Erdgas/Elektrofahrzeuge) und weitere Erschließung in der Fläche. Der ÖPNV könnte als Zubringer genutzt werden. Erfahrungen aus anderen Gemeinden, die solche Modelle bereits umgesetzt haben, sollten genutzt werden. Grundlage der hier beschriebenen Maßnahme samt deren Kosten wäre die Bereitstellung von zunächst fünf Fahrzeugen, die mit einer Auslastungs- bzw. Mindestumsatzgarantie versehen werden müssten. Pauschal werden dafür 1.000,- Euro pro Fahrzeug vorgesehen. Die Erstellung von CS-Stationen verursacht einmalige Anschubkosten. Ergänzend dazu, könnte ebenfalls eine Initiative "take my car" initiiert werden, bei der Privatleute ihre Fahrzeuge an andere vermieten. So könnten Spitzennachfragen bei Ankunft einer Fähre aufgefangen werden. 2 CO2-Einsparung: 435 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Initialakteure für Carsharing im Rahmen kleinerer Gemeinden können in der Regel nur Kommunen und/oder Eigenbetriebe der Kommunen sein, die eine Teil Ihrer Fahrzeugflotte mit Carsharing flexibler organisieren und über einen garantierten Mindestumsatz dem Carsharing-Anbieter eine Bereitstellung von Fahrzeugen ermöglichen, ohne zu sehr in ein wirtschaftliches Risiko zu gehen. Weitere Investitionsbeteiligungen müssen in der Regel bei der Erstellung von CarsharingStationen einkalkuliert werden, da die Wirtschaftlichkeit solcher Infrastrukturen stark vom Umsatz und der realen Nutzungsdauer, d.h. der langfristigen Etablierung des Angebots abhängen. Eine CO2-Einsparung entstünde damit bei diesem Modell zunächst in erster Linie auf der Verbrauchsseite durch den Austausch der vorhandenen Pkw-Flotte gegen Fahrzeuge mit aktueller Motorentechnik. Der Unterschied zu Leasingverträgen bestünde in der Bereitstellung der Fahrzeuge außerhalb von Kernzeiten für eine allgemeine Nutzung durch private Kunden, die in der Folge gewonnen werden müssten. Diesen würde dann auch nach und nach ein erweitertes Angebot auch außerhalb der Kernzeiten der Verwaltung und mit mehr Stationen und Fahrzeugen gemacht werden müssen. 2 Kosteneffizienz: 23.000 € Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 13.000 €/a - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Durchsetzung des Angebots am Markt hängt neben der Qualität des Angebots maßgeblich vom langen Atem des Anbieters und der fördernden Kommune ab. Im Landkreis Aurich bietet sich zunächst die Kreisstadt selber als Ansiedlungsort an. Dort ist die höchste Chance auf eine kosteneffiziente Umsetzung gegeben. Die Maßnahme benötigt in der Umsetzung einen Ansprechpartner in der Verwaltung, der ggf. auch die interne Abwicklung und Wagenbuchung mit betreut. Dafür wird eine 1/8-Stelle kalkuliert, die mit weiteren 8.000,- Euro jährlich zu Buche schlägt. Der Arbeitsbereich kann aber vermutlich von bereits bestehenden Fuhrparkmangementstrukturen in der Verwaltung und den Betrieben abgedeckt werden. Für die Startphase wird die Errichtung einer Carsharing-Station (15.000,-€) und für ein Jahr eine weitere 1/8-Stelle für die Koordination angesetzt. Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: Wirkungstiefe: Sehr hohe Wirkungstiefe bei den gewonnenen Kunden, da erfahrungsgemäß umfangreiche Verhaltensänderungen erwartbar sind. Hoher Multiplikationsfaktor durch Kommunikation funktionierender Angebote. 3 2 Lokale Wertschöpfung: Die Etablierung von Carsharing würde mit einer Verminderung des individuellen Bedarfs am Besitz 1 Umsetzungsfähigkeit: Die Umsetzungschancen sind mit bislang am Markt bestehenden Modellen eher gering. Der nach obigem Modell am Markt agierende Anbieter tut sich schwer damit, in kleinere Kommunen und Hauptakteure: LK Aurich, beteiligte Kommunen, ÖPNV, Carsharing-Anbieter Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: Schlussbericht nein mittel Seite 120 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 121 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G7 Gemeinsame Formulierung eines CO2-Reduktionsziel für das Tourismusdreieck Kurzbeschreibung Alle beteiligten Kommunen wollen ein gemeinsames realistisches CO2-Reduktionsziel formulieren. (Dieses Reduktionsziel muss nicht das von Juist sein (Klimaneutral bis 2030).) Voraussetzung ist, dass Klimaschutz als strategisches Ziel auf allen Ebenen verankert wird. Dazu wird ein übergeordnetes Ziel im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen formuliert und politisch beschlossen. Dieser Beschluss ist Grundlage der Umsetzung von Maßnahmen und sollte zur Akzeptanzerhöhung auch mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen 4 Kosteneffizienz: 0€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1 Jahr Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Personalaufwand für die Erarbeitung der Beschlüsse vorhanden; Verbreitung via Internet und Presse. 4 Wirkungstiefe: sehr hoch; Vorbildfunktion der Kommune für andere Kommunen; Maßnahme gibt der langfristigen und nachhaltigen Klimaschutzpolitik das notwendige Grundgerüst Lokale Wertschöpfung: sehr gut; Sinn und Zweck des Leitbildes 4 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut Gemeinsames Ziel, aber individuelle Umsetzung! 4 Hauptakteure: alle beteiligten Kommunen Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Koordination durch Klimaschutzmanager (Maßnahme G1) Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2014 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: sofortige Zielformulierung empfohlen, Einbindung aller Akteure notwendig und sinnvoll, Ratsbeschluss vorbereiten Priorität: ja hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 122 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G8 Einrichtung einer Einkaufsgenossenschaft für nachhaltige Produkte Kurzbeschreibung Stärkung regionaler Produkte (Nahrungsmittel) durch Kooperation mit "Onno", Initiierung von Verbrauchergemeinschaften und Einkaufsgenossenschaften, Fortbildungen, Wettbewerbe usw. Regionalität sollte in den Gastgewerben stark beworben werden, um die Touristen auf das Thema aufmerksam zu machen. Siehe Link: http://www.onno-net.de/?text=OKulinarisch 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: niedrig bei direkten CO2-Einsparungen 4 Kosteneffizienz: 5.000 € 1.000 €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von max.: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: ggf. Förderung durch N-Bank. Die Kosten der Neugründung einer Genossenschaft bestehen in der Regel aus den Kosten für die Gründungsprüfung und die Eintragung in das Genossenschaftsregister. Die Erstberatung beim genossenschaftlichen Prüfungsverband ist in der Regel kostenfrei. Die Prüfungskosten der Neugründung können je nach Komplexität des Geschäftsmodells zwischen 500 und 5.000 EUR variieren. Jährliche Durchführungskosten: 1000 €. 2 Wirkungstiefe: mittel; Kommune geht mit gutem Beispiel voran und ist Impulsgeber für umliegende Lokale Wertschöpfung: sehr gut, da regionale Produkte und damit regionale Anbieter gestärkt werden 4 Umsetzungsfähigkeit: gut 2 Hauptakteure: Alle Kommunen, Landkreisverwaltung, ILEK; Klimamanager, DEHOGA, ONNO-Netzwerk, alle Gastgewerbe Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: CO2-Online-Urlauber-Fußabdruck Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Gründung einer Einkaufsgenossenschaft für das Gastgewerbe Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 123 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G9 Liegenschaftskonzept mit Einführung eines Kommunalen Energiemanagement (KEM) Kurzbeschreibung Zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs ist eine vertiefende Untersuchung aller kommunalen Gebäude notwendig. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Als Grundlage kann ein Liegenschafts-Klimaschutz-Teilkonzept durchgeführt werden, das über die Klimaschutzinitiative wieder gefördert wird (Förderung 50 %). Um strategische Gebäudesanierung zu betreiben, ist die Einführung eines KEM notwendig. Die Verbrauchswerte sollen kontinuierlich für Energie-, Wasser, (Abfall für Juist zusätzlich) erfasst werden. Es sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. Das Energiemanagement erfordert Energiebeauftragte, die technische, elektronische und betriebswirtschaftliche Qualifikationen haben. Hausmeister und Vor-Ort-Personal, die maßgeblichen Einfluss auf den optimalen Anlagenbetrieb nehmen können, sollen unterschiedliche Instrumente des kommunalen Energiemanagements kennenlernen. Hausmeister-Workshops sollten regelmäßig durchgeführt werden. Im Rahmen des KEM werden auch qualitätssichernde Maßnahmen z. B. Blower-Door-Messungen durchgeführt. Diese Maßnahme kann auch mit G3 (Energiebericht) gekoppelt werden. Sie ist aber weitaus umfangreicher, da sie den Anforderungen der Förderrichtlinie gerecht wird. 1 CO2-Einsparung: 711 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Konzept selbst ergibt keine direkten Einsparungen; Im Nachgang können 8-10 % des aktuellen Energieverbrauchs eingespart werden. 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 50.000 € - €/a 1 Jahr Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten für den Energiebeauftragten oder Beauftragung eines Dritten. Kosten für Teilkonzept bei 20 Gebäuden ca. 50.000 € (mit BMU-Förderung). 4 Wirkungstiefe: Einbindung des KEM in Entscheidungsprozess bei Sanierung der kommunalen Gebäude, Schulung der Hausmeister und Nutzer. Verhaltensveränderungen werden angeregt. Lokale Wertschöpfung: Bei Einstellung eines Energiebeauftragten oder Beauftragung eines Fachbüros in der Region gut umzusetzende Maßnahmen. 3 Umsetzungsfähigkeit: Einbindung der Gebäude-Nutzer und Hausmeister notwendig 3 Hauptakteure: Verwaltung, Hausmeister Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager; G3 - Energiebericht für kommunale Liegenschaften Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Erarbeitung eines Ratsbeschlusses und Entscheidung darüber, ob eigener Energiebeauftragter eingestellt oder Fachbüro beauftragt wird. Antragsstellung beim BMU für Klimaschutzteilkonzept für alle kommunalen Liegenschaften des Tourismusdreiecks Norden. Priorität: Schlussbericht sehr hoch Seite 124 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 125 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden G 10 Förderung des hydraulischen Abgleichs und Kampagne "Meine Heizung kann mehr" Kurzbeschreibung Heizungsanlagen bieten ein erhebliches Einsparpotenzial. Allein der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage birgt mit 10 - 20 % ein erhebliches und oft unterschätztes Energieeinsparpotential. In Gebäuden mit mehreren Stockwerken und Anbauten verteilt sich die Wärme oft nicht gleichmäßig. Die unteren Wohnungen sind "mollig warm", im Dachgeschoss kommt die Wärme nicht mehr an. Beim hydraulischen Abgleich werden nur die Wassermengen in die Heizkörper jedes Raumes geleitet, die für eine optimale Wärmeversorgung auch notwendig sind. Siehe auch: http://www.meine-heizung.de/ Kampagne sollte alle Zielgruppen ansprechen: Privat, Hotels/Pensionen und Gastronomiebetriebe. Thematik sollte auch bei dem angestrebten "Energietag für Bürger" (G5) beworben werden. 1 CO2-Einsparung: 891 t/a Die CO2-Einsparung betragen: Kampagne selbst hat keine Einsparungen; Einsparungen ergeben sich erst im Nachgang des durchgeführten hydraulischen Abgleichs in den jeweiligen Gebäuden. Annahme: 10 % aller Haushalte lassen hydraulischen Abgleich vornehmen; bei ca. 10% Energieeinsparung ergeben sich Einsparungen im Privatsektor von ca. 891 t CO2 pro Jahr. Sukzessiv sollten alle Haushalte erreicht werden; dann können sich Einsparungen in Höhe von 8.910 t/a ergeben. 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5.000 € - €/a 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten für Kampagne: Internet; Flyer; Fördergelder; Personal geschätzt einmalig ca. 5.000 €. Seit dem 1. September 2010 gilt die Förderung der KfW für den hydraulischen Abgleich einer Heizung nur noch für Neuanlagen. Selbstfinanzierer, die ein Haus oder eine Wohnung nach KfWStandard optimieren, können einen Zuschuss erhalten. Förderprogramme der BAFA und der KfW für Modernisierungen einer Heizung oder im Neubau schreiben den hydraulischen Abgleich zwingend vor. 4 Wirkungstiefe: sehr hoch; Kampagne kann Strukturveränderungen auslösen; Vorbildcharakter 4 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch bei Einbindung lokal ansässiger Handwerksbetriebe und durch Energieeinsparungen 3 Umsetzungsfähigkeit: gut; keine Hemmnisse erkennbar Hauptakteure: Klimamanager, Handwerker der Gemeinden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Kontakt mit der KfW aufnehmen. Förderprogramm für Tourismusdreieck vereinbaren. Kampagne sofort starten Priorität: Schlussbericht hoch Seite 126 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 127 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.3 Überblick Juist Priorität einmalige Anschubkosten [€] Zur genauen Untersuchung, welche Energieerzeugungspotenziale (Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme sowie BHKW) auf Juist bestehen, wird eine Analyse in Auftrag gegeben. In diesem Rahmen werden Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung geprüft. (Alternative Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle, z. B. Energiegenossenschaften). Untersucht werden sollen Wirtschaftlichkeit, Genehmigungsfragen, Nachhaltigkeit, Bürgerzustimmung. Die Erstellung einer derartigen Pozenzialanalye wird als Teilkonzept vom BMU mit 50 % im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert. mittel 20.000 - E 2 Gebäudekataster in Verbindung Die Erstellung einer digitalen Karte schafft einen Überblick über mit einem Solarkataster erstellen Wärmenutzung, Sanierungsstand und Solarflächenpotenziale der einzelnen Gebäude. Dabei werden mit Hilfe von Geodaten oder Luftbildanalyse gut geeignete Dächer identifiziert und markiert. Diese Daten können dann über eine Website der Insel für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden. Ein Zubau von Solaranlagen kann nur über eine langfristig angelegte ÖffentlichkeitsKampagne erzielt werden, die regelmäßig auf die Internetseite aufmerksam macht. Ist-Analyse Netze und Speicher: Einholung der Netzauskünfte; Auswertung und E 3 Maßnahmen zu Netzen und Speichermöglichkeiten Visualisierung der physikalischen Gegebenheiten; Abgleich der Ergebnisse mit den PV-Potentialen und Erweiterung des Solarkatasters; Aufbereitung resultierender Speicherpotentiale. E 4 Energiegenossenschaft Klärung der Voraussetzungen zur Etablierung einer Energiegenossenschaft auf Juist. Infoveranstaltungen. Einbeziehung der Bevölkerung. Klärung von möglichen Kooperationspartnern, z.B. EWE, Volksbank. Kostenklärung. Ziel: Eröffnung einer Energiegenossenschaft/Fonds. Diese Maßnahme wäre auch im Rahmen des zu beantragenden Teilkonzeptes zu bearbeiten (E1) oder als alleinstehende Maßnahme. mittel 30.000 niedrig hoch Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - 1 ja 5.000 - 1 ja k.A. k.A. k.A. 1 ja 5.000 5.000 - 1 Ja E E 1 Potenzialanalyse "Erneuerbare Energien und BHKW" auf Juist Schlussbericht Seite 128 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] mittel 8.000 15.000 hoch - mittel 500 Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - 3 ja - - 3 ja - - 1 nein HH HH1 Qualifizierte Gebäudeenergieberatung z. B. Haus-zu-Haus-Beratung für Haushalte und Gastgewerbe Entwicklung von individuellen Paketlösungen HH2 Solarkampagne für solarthermische Anlagen HH3 Tauschbörsen Schlussbericht Durchführung einer Beratungskampagne zur Erhöhung der Gebäudesanierungsrate mit Schwerpunkt Kerndämmung und Fassadensanierung, zusätzlich sollen gezielt für den Vermieter Energiesparmöglichkeiten aufgezeigt werden. Die Gebäude-Sanierungskampagne könnte analog der Kampagne "Bremer Modernisieren" (Stadtteilkampagne der energiekonsens - Zuschuss zur BAFABeratung in Höhe von 125,-- €) ) oder Haus zu Haus-Beratung der Klimaschutzagentur Hannover durchgeführt werden. Ziel ist es, in einer qualifizierten Vor-Ort-Energieberatung einen "Modernisierungsfahrplan"mit individuellen Paketlösungen (welche Maßnahmen amortisieren sich am schnellsten) inklusive Fördermöglichkeiten (u.a..KfW) aufzuzeigen. Die Aktion sollte mit Unterstützung des Bürgermeisters über mindestens 5 Jahre durchgeführt werden. Die Durchfühung erfolgt durch erfahrene Energieberater mit entsprechender Qualifikation, die von der Kommune beauftragt werden. Unterstützt wird die Aktion durch Bürgermeister-Anschreiben. Wirkungsvoll, um Investitionen im Bereich energetischer Gebäudesanierung auszulösen und den Haushalten und Vermietern Einsparpotenziale aufzueigen. Sinnvoll wäre die Entwicklung von Gemeinschaftsmaßnahmen mit Nachbarn (für die spätere Solarthermische Anlagen sind wirtschaftlich zu betreiben, wenn in den Sommermonaten des Sonnenangebotes eine große Nachfrage nach Warmwasser besteht. Dies ist gerade auf Juist bei zahlreichen Touristen der Fall. Deshalb sollte in einer Solarkampagne auf die Wirtschaftlichkeit von solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung (und auch für den Heizungsbetrieb) hingewiesen werden. Gleichzeitig könnte ein ContractingAngebot (mit Austausch der Heizungsanlage) für eine beschleunigte Umsetzung sorgen. Ein zusätzliches, kleines Förderprogramm des Energieversorgers (zur vorhandene Bafa-Förderung) könnte ebenfalls zum verstärkten Einbau von solarthermischen Anlagen führen. Entwicklung und Durchführung von Tauschbörsen für Kleidung und andere Produkte, z. B. auch für "weiße Ware" (Elektrogeräte), nach dem Vorbild der "SWAP-Partys". ("Swap" heißt übersetzt "tauschen".) Frei nach dem Motto "swappen statt shoppen - tauschen statt kaufen" bietet die Swap Party die Gelegenheit gut erhaltene Produkte zu erstehen, ohne zu bezahlen. Seite 129 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH4 Green-Building-Award - Juister Wärmesiegel Alle energetisch sanierten Gebäude erhalten eine Kennzeichnung, dass sie energetisch saniert wurden, wenn möglich mit Energiepass. Das am vorbildlichsten sanierte Haus pro Jahr erhält den "Green-Building-Award". Ein Fachgremium aus Handwerk, Architekten und Bauabteilung der Gemeinde vergibt diesen Preis. mittel 5.000 3.000 - - nein Die demnächst anstehenden umfangreichen Sanierungen oder Neubauten (z.B. Kindergarten) der öffentlichen Hand sollen energetisch vorbildich, über die gesetzlichen Mindestauflagen hinaus, als Vorzeige- bzw. Leuchturmprojekte ausgeschrieben werden. Diese Häuser haben Vorbildcharakter für die Bürger und sollten daher zukunftsweisend saniert oder als Neubau zu einem "EnergiePlus-Haus" geplant werden. Während der gesamten Bauphase sollen die Gebäude zu einem Demonstrationsobjekt ("gläserne Baustelle") genutzt werden können. Daraus sollen viele vergleichbare Renovierungen entstehen. Möglichkeit eines Modellvorhaven mit Förderung ist vorab zu prüfen (z.B. DENA, KfW u.a.). Alle zukünftig erstellen Neubauten in öffentlicher Hand werden mit einen erhöhten baulichen Standard erstellt. Vorschlag: Passivhaus-Standard. Dies wird durch einen Ratsbeschluss bestätigt. Hierzu gibt es bereits zahlreiche Beispiele aus anderen Städten (z.B. Bremen, Oldenburg). Ab 2020 gilt die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, wonach nur noch Hocheffizienz-Gebäude (Passivhaus-Standard oder Plusenergiehaus) gebaut werden dürfen. mittel k.A. k.A. - 5 ja hoch - - 11 6 ja K K1 Energetische Modellprojekt schaffen K2 Neubau von öffentlichen Liegenschaften Schlussbericht Seite 130 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung K3 Energetische Sanierung der Personalwohnungen Auf Juist sind 40 Personalwohnungen der Verwaltung vorhanden. Diese Personalwohnungen sollen energetisch saniert werden: Austausch/Erneuerung der Heizungsanlagen und Durchführung von Kerndämmung (Hohlwanddämmung). Dringend empfohlen wird hier ein Konzept zur Sanierung dieser Gebäude. Siehe Maßnahme G9. Die Veranstaltungen der Kurverwaltung Juist sollen klimaneutral werden. Das könnte durch Kompensation mit den Firmen "COOL2" oder "Compense"geschehen. Hierfür muss die Menge an CO2 bestimmt werden. Ebenso müssen Maßnahmen zur CO2-Reduktion zusätzlich durchgeführt werden. (1. Vermeiden, 2. Vermindern, 3. Kompensieren) Ausgewählte Verwaltungsmitarbeiter (in erster Linie Hausmeister) der Inselgemeinde Juist werden durch Fortbildung zu Fachkräften (Klimaberatern) ausgebildet. Diese Fortbildung bietet der Bundesverband für Umweltberatung an. K4 Klimaneutrale Veranstaltungen K5 Fortbildung zu Klimaschutzberatern Schlussbericht Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] mittel - - niedrig - hoch - Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - 5 ja - k. A. - nein - - 1 ja Seite 131 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] mittel 2.000 1.000 sehr hoch - hoch - Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - 2 ja - 418 1 ja - - 3 ja W Konkrete Energie und CO2 Einsparmöglichkeiten für W1 Ferienwohnungen Funksteckdosen für Ferienwohnungen W2 CO2-Klimaversprechen der Urlauber W3 Schlussbericht In den FeWos soll bei einigen Elektrogeräten (z. B. TV, Kaffeemaschine, Kühlschrank, CD-Player, Waschmaschine, etc.) eine Energieverbrauchsübersicht beiliegen. Anhand eines zu entwickelnden Vordrucks/Exceltools soll der Vermieter den Energieverbrauch eintragen. Kontaktaufnahme mit Herstellern von Funksteckdosen. Ziel ist es, sie davon zu überzeugen, dass sie für die Ferienwohnungen auf Juist kostenfrei Funksteckdosen zur Verfügung stellen. Gäste können diese während ihres Urlaubs auf Juist kennen lernen und selbst erfahren wie benutzerfreundlich Energie- und CO2-Einsparung ist und die Steckdose für zuhause bestellen. Im Internet unter www.klimainsel-juist.de können die Gäste ein vordefiniertes CO2-Klimaversprechen für Juist machen, in der sie z. B. klimafreundlich mit der Bahn anreisen oder Duschen statt Baden usw. Über Facebook sollen diese Klimaspenden allen Freunden mitgeteilt werden. Alle Klimaversprechen werden sich positiv auf den zu ermittelten CO2-Urlauberfußabdruch (Maßnahmen I2) auswirken. Seite 132 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V Fährverkehr energetisch verbessern V1 Neugestaltung des Hafengeländes an der Mole V2 V3 V4 Stromtankstelle an der Mole Inkludierung der Kompensation für Fähre und Flug Schlussbericht Gemeinsam mit der Frisia soll der Fährverkehr von Norden nach Juist und Norderney (Maßnahme V2-Norderney) energetisch verbessert werden. Hierzu gibt es bereits ein Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Juist, Herr Vodde), das zunächst auf eine Substitution der mit Diesel betriebenen Generatoren für den Bordstrom mit Brennstoffzellen setzt. Nach Abschluss der ersten Phase mit der Erzeugung von Bordstrom soll auch die Anwendbarkeit von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb geprüft werden. Auch die Substitution des Generatorbetriebes durch Brennstoffzellen müsste im Bordbetrieb durch Frisia geprüft werden (Kosten/Nutzenanalyse). Prüfbar wäre außerdem, ob der Diesel-Motor zwischenzeitlich nicht durch einen Erdgasmotor zu ersetzen wäre. Erdgas wiederum sollte durch Biogas oder wie bereits bei Audi angewandt, durch "Wind-Gas" ersetzt werden. Auch ist der Einsatz von Gasmotoren denkbar. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Schiffbau und in der Motorenentwicklung ist eine sukzessive Einführung mit LNG (Liquid Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas) betriebener Schiffe für alle Fahrtgebiete und Einsatzprofile bis zum Jahre 2020 ein konkret mögliches Szenario, das aus Gründen der betrieblichen Ökonomie und des Klimaschutzes zu befürworten wäre und dessen Realisierung konkrete Formen anzunehmen beginnt. In Nordfriesland wird derzeit eine weitgehend emissionsfreie Fähre mit geringst möglichem Tiefgang (1,5 m) entwickelt, deren Ersteinsatz im Herbst 2013 geplant ist. Ab August 2014 sollen zwei LNG Hybrid Fähren die Orte Dagebüll – Wyk – Wittdün anfahren Die angestrebte Verminderung des klimawirksamen CO2 Ausstoßes beträgt 40% allein über die höhere Effizienz des Antriebes. Juist ist eine tideabhängige Insel. Deshalb ist eine verbesserte Anbindung der Fähre an den Bahnverkehr nicht möglich. 30% der Gäste reisen bereits mit der Bahn an. Weitere 25% würden dies machen, wenn z. B. die Anbindung (kürzere Wartezeiten) besser wäre. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll die Hafensituation zu verbessern, damit eine längere Wartezeit attraktiv wird, z. B. durch Gepäckstationen, Gastronomie, Ausstellung zum Weltnaturerbe etc. Aufstellen von ein oder zwei Stromtankstellen für E-Fahrzeuge incl. Service bei den Parkplätzen der Frisia an der Mole. Zurzeit ist eine CO2-freie Anreise mit dem Flugzeug oder der Fähre nicht möglich. Die einzige Möglichkeit ist die Kompensation. Mit der Frisia und der FLN soll die Möglichkeit und die Kosten pro Fahrt/Flug geklärt werden. Ziel muss es sein, die Kosten der Kompensation direkt in den Preis zu inkludieren. mittel k.A. 8.000 650 7 ja mittel k.A 8.000 320 - nein mittel k.A. k.A. k.A. 7 ja hoch k.A. - 400 8 ja Seite 133 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] hoch 10.000 10.000 mittel 5.000 niedrig mittel Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - 7 ja 3.000 k. A. - nein - - - - nein 20.000 10.000 - - nein 105.500 68.000 1.799 I Energiefitness für Handwerksbetriebe I1 I2 Durch die Evaluation der Erstenergieberatungen im Rahmen des Projekts "Klimainsel Juist" ist die Bedeutung der Qualität der Handwerksbetriebe deutlich geworden. Bei energetischen Renovierungsmaßnahmen werden die Handwerksbetriebe gefragt. Deren Beratung ist von entscheidender Bedeutung. Deswegen müssen die Betriebe auf dem neuesten Stand der (energieeffizienten) Technik sein, um gut und richtig beraten zu können. Laufende Fortbildung für Handwerker und Einbeziehung in das Projekt Klimainsel Juist. Entwicklung einer Datenbank mit qualifizierten Handwerkern etc. auf www.klimainsel-juist.de. Diese wird allen Vermietern zur Verfügung gestellt. Online-CO2-Urlauber-Fußabdruck Am Rechner können die Urlauber schon vor dem Urlaub durch die Beantwortung von Fragen ihren CO2-Urlaubsfußabdruck bestimmen. Den Urlaubern wird mit dem Fußabdruck die Möglichkeit der Kompensation für ihre Reise angeboten. Ü Ü1 Ü2 Zielformulierung: Energieautarkie Langfristig möchte Juist sämtliche, auf der Insel benötigte Energie, auch auf der Insel erzeugen und damit Energie autark werden. Zielerreichung ist nur mit erheblichen Ausbau der EE (auch Wind) möglich. Der Endenergiebedarf liegt gemäß Potenzialanalyse 2020 bei etwa 57.000 MWh, davon allein 35.000 MWh Erdgas zur Gebäudebeheizung. Klimaschutzfonds durch KlimaZur Finanzierung der Maßnahmen auf der Insel Juist soll die Einführung eines Euro Klima-Euros geprüft werden. Pro Übernachtung wird dabei 1 € abgeführt. Die Befragung im Auftrag von Futouris hat eindeutig ergeben, dass die Bereitschaft der Touristen sehr groß ist. Summe Schlussbericht Seite 134 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.3.1 Maßnahmenblätter Juist E1 Potenzialanalyse "Erneuerbare Energien und BHKW" auf Juist Kurzbeschreibung Zur genauen Untersuchung, welche Energieerzeugungspotenziale (Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme sowie BHKW) auf Juist bestehen, wird eine Analyse in Auftrag gegeben. In diesem Rahmen werden Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung geprüft. (Alternative Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle, z. B. Energiegenossenschaften). Untersucht werden sollen Wirtschaftlichkeit, Genehmigungsfragen, Nachhaltigkeit, Bürgerzustimmung. Die Erstellung einer derartigen Pozenzialanalye wird als Teilkonzept vom BMU mit 50 % im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar, aber nach Umsetzung hoch - t/a 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 20.000 € - €/a 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Geschätzte Kosten für die Potenzialanalyse im Rahmen des Klimaschutz-Teilkonzepts 20.000,--€ (40.000,-- €) bei Förderung von 50 %. Wirkungstiefe: sehr hoch, da große Strukturveränderung durch Umsetzung notwendig. 4 Lokale Wertschöpfung: zunächst gering, da Potenzialanalyse extern vergeben und noch keine lokale Umsetzung 1 4 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut, lt. Herrn Vodde liegt hierzu bereits ein Angebot der EWE vor. Ratsbeschluss notwendig. Hauptakteure: Inselgemeinde Juist, EWE, externe Berater Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ein zusammenfassendes Angebot mehrerer Maßnahmen der EWE (Potenzialanalyse (E1), Gebäudekataster (E2), Speichermöglichkeiten (E3), Energiegeneossenschaft (E4) liegt bereits vor. Überprüfung ob Förderung im Rahmen des Kimaschutzteilkonzeptes möglich, sonst ggf. Anpassung an Inhalte der Förderrichtlinie. Priorität: Schlussbericht mittel Seite 135 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 136 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden E2 Gebäudekataster in Verbindung mit einem Solarkataster erstellen Kurzbeschreibung Die Erstellung einer digitalen Karte schafft einen Überblick über Wärmenutzung, Sanierungsstand und Solarflächenpotenziale der einzelnen Gebäude. Dabei werden mit Hilfe von Geodaten oder Luftbildanalyse gut geeignete Dächer identifiziert und markiert. Diese Daten können dann über eine Website der Insel für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden. Ein Zubau von Solaranlagen kann nur über eine langfristig angelegte Öffentlichkeits-Kampagne erzielt werden, die regelmäßig auf die Internetseite aufmerksam macht. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen; nur durch die anschließende Informationskampagne zur energetischen Sanierung in Zusammenhang mit solarer Nutzung. 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 30.000 € 5.000 €/a 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten belaufen sich auf ca. 10.000,-- € (ca. 550 EUR pro km²) nur für die Erstellung des SolarKatasters, weitere Kosten würden die Festlegung des Gebäudetypologie (Sanierungsstand) und die Zuordnung der Wärmenutzung pro Gebäude verursachen (ca. 10.000,--). Für die Kampagne zum Bewerben der Internetseite entstehen (mind. 10.000 Euro). Kostenreduktion eventuell durch Kooperation mit anderen Kommunen möglich (z.B. Norden). Jährlich 5.000 Euro für Pflege und Aktionen. 2 Wirkungstiefe: mittel, da zunächst erstes Potenzial abschätzbar. Hohe Wirkungstiefe wird nur durch Kombination mit einer Öffentlichkeitskampagne und Beratung erreicht. 1 Lokale Wertschöpfung: gering, erst duch Sanierung und Zubau von solarthermischen oder photovoltaik-Flächen höhere lokale Wertschöpfung. 3 Umsetzungsfähigkeit: gut, Angebot EWE liegt vor, keine Hemmnisse erkennbar, Datenschutz beachten; Finanzierung klären Hauptakteure: Juist, EWE, externe Berater Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Solarkataster mit Norden gemeinsan (Norden, E2) Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Zustand der privaten Gebäude zu veröffentlichen, kann Datenschutzrechtlich problematisch sein. Ein zusammenfassendes Angebot mehrerer Maßnahmen der EWE (Potenzialanalyse (E1), Gebäudekataster (E2), Speichermöglichkeiten (E3), Energiegeneossenschaft (E4) liegt bereits vor. Priorität: Schlussbericht mittel Seite 137 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 138 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden E3 Maßnahmen zu Netzen und Speichermöglichkeiten Kurzbeschreibung Ist-Analyse Netze und Speicher: Einholung der Netzauskünfte; Auswertung und Visualisierung der physikalischen Gegebenheiten; Abgleich der Ergebnisse mit den PV-Potentialen und Erweiterung des Solarkatasters; Aufbereitung resultierender Speicherpotentiale. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: k.A. € k.A. €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Angebot der EWE liegt vor. Wirkungstiefe: gering 1 Lokale Wertschöpfung: gering 1 Umsetzungsfähigkeit: hoch, da EWE hier kooperativ 4 Hauptakteure: Juist, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: E1, E2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ein zusammenfassendes Angebot mehrerer Maßnahmen der EWE (Potenzialanalyse (E1), Gebäudekataster (E2), Speichermöglichkeiten (E3), Energiegenossenschaft (E4) liegt bereits vor. Maßnahme wird deshalb empfohlen, da auf berechneten Potenzialen aufgebaut werden kann. Priorität: niedrig CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 139 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden E4 Energiegenossenschaft Kurzbeschreibung Klärung der Voraussetzungen zur Etablierung einer Energiegenossenschaft auf Juist. Infoveranstaltungen. Einbeziehung der Bevölkerung. Klärung von möglichen Kooperationspartnern, z.B. EWE, Volksbank. Kostenklärung. Ziel: Eröffnung einer Energiegenossenschaft/Fonds. Diese Maßnahme wäre auch im Rahmen des zu beantragenden Teilkonzeptes zu bearbeiten (E1) oder als alleinstehende Maßnahme. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quanifizierbar 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5.000 € - €/a 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Kosten der Neugründung einer Genossenschaft bestehen in der Regel aus den Kosten für die Gründungsprüfung und die Eintragung in das Genossenschaftsregister. Die Erstberatung beim genossenschaftlichen Prüfungsverband ist in der Regel kostenfrei. Die Prüfungskosten der Neugründung können je nach Komplexität des Geschäftsmodells zwischen 500 und 5.000 EUR variieren. Machbarkeitsstudie an externe Berater, spätere Umsetzung mit Klimaschutzmanager, Kosten für Öffentlichkeitsarbeit für Beteiligung an Genossenschaft. Wirkungstiefe: hoch, da sich jeder Juister mit Genossenschaftsanteil beteiligen kann 4 Lokale Wertschöpfung: hoch, da Gewinne in der Region verbleiben. 4 Umsetzungsfähigkeit: mittel, da noch wenig konkret, Machbarkeitsstudie abwarten 2 Hauptakteure: Klimamanager, Juist, Juist-Stiftung, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Verknüpfung mit E1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ein zusammenfassendes Angebot mehrerer Maßnahmen der EWE (Potenzialanalyse (E1), Gebäudekataster (E2), Speichermöglichkeiten (E3), Energiegeneossenschaft (E4) liegt bereits vor. Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 140 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 1 Qualifizierte Gebäudeenergieberatung z. B. Haus-zu-Haus-Beratung für Haushalte und Gastgewerbe - Entwicklung von individuellen Paketlösungen Kurzbeschreibung Durchführung einer Beratungskampagne zur Erhöhung der Gebäudesanierungsrate mit Schwerpunkt Kerndämmung und Fassadensanierung, zusätzlich sollen gezielt für den Vermieter Energiesparmöglichkeiten aufgezeigt werden. Die Gebäude-Sanierungskampagne könnte analog der Kampagne "Bremer Modernisieren" (Stadtteilkampagne der energiekonsens - Zuschuss zur BAFA-Beratung in Höhe von 125,-- €) ) oder Haus zu Haus-Beratung der Klimaschutzagentur Hannover durchgeführt werden. Ziel ist es, in einer qualifizierten Vor-Ort-Energieberatung einen "Modernisierungsfahrplan"mit individuellen Paketlösungen (welche Maßnahmen amortisieren sich am schnellsten) inklusive Fördermöglichkeiten (u.a..KfW) aufzuzeigen. Die Aktion sollte mit Unterstützung des Bürgermeisters über mindestens 5 Jahre durchgeführt werden. Die Durchfühung erfolgt durch erfahrene Energieberater mit entsprechender Qualifikation, die von der Kommune beauftragt werden. Unterstützt wird die Aktion durch Bürgermeister-Anschreiben. Wirkungsvoll, um Investitionen im Bereich energetischer Gebäudesanierung auszulösen und den Haushalten und Vermietern Einsparpotenziale aufzueigen. Sinnvoll wäre die Entwicklung von Gemeinschaftsmaßnahmen mit Nachbarn (für die spätere Realisierung). 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Beratungen selber erzielen keine Einsparungen; Einsparungen erst im Nachgang durch umgesetzte Effizienzmaßnahmen bis zu 30 % möglich Maßnahme ist wichtiger Bestandteil, um Gebäudesanierungsquote von derzeit 1 auf zukünftig 2 % zu erhöhen. Bei 50 Beratungen pro Jahr, davon 10 % Realisierung nach Gebäudeenergieberatung und 30 % Einsparung, ca. 180 t/a., siehe Gebäudesanierungspotenzial 3 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 € 15.000 €/a 3 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: ca. 8.000 Euro einmalig für die Konzepterstellung Haushalte und speziell Gastgewerbe, dann jährlich ca. max. 13.000 Euro für die eigentliche Beratungsaktion inkl. Förderung bei angestrebten 50 Vor-Ort-Beratungen/a x 125 Euro, Personalaufwand durch Klimaschutzmanager und BAFA-Vor-Ort-Berater 4 Wirkungstiefe: Hohe Qualtiät durch Beratung der Bürger und Öffentlichkeitsarbeit. Netzwerk mit Energieberatern und Handwerksbetrieben. Lokale Wertschöpfung: hoch; Umsetzung der Sanierung erfolgt zum großen Teil durch lokale Handwerksbetriebe 3 Umsetzungsfähigkeit: Koordinationsaufwand; Einsatz/Schulung von Energieberatern und Einbindung von Kooperationspartnern. 2 Hauptakteure: Handwerker, Inselgemeinde Juist, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Maßnahme ist wichtiger Bestandteil, um Gebäudesanierungsquote von derzeit 1 auf zukünftig 2 % zu erhöhen. 50 Beratungen pro Jahr sind anzustreben; Kontakt zu Klimaschutzagenturen aufnehmen und Übertragbarkeit der Konzepte prüfen. Priorität: Schlussbericht mittel Seite 141 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 142 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 2 Solarkampagne für solarthermische Anlagen Kurzbeschreibung Solarthermische Anlagen sind wirtschaftlich zu betreiben, wenn in den Sommermonaten des Sonnenangebotes eine große Nachfrage nach Warmwasser besteht. Dies ist gerade auf Juist bei zahlreichen Touristen der Fall. Deshalb sollte in einer Solarkampagne auf die Wirtschaftlichkeit von solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung (und auch für den Heizungsbetrieb) hingewiesen werden. Gleichzeitig könnte ein Contracting-Angebot (mit Austausch der Heizungsanlage) für eine beschleunigte Umsetzung sorgen. Ein zusätzliches, kleines Förderprogramm des Energieversorgers (zur vorhandene Bafa-Förderung) könnte ebenfalls zum verstärkten Einbau von solarthermischen Anlagen führen. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar. Bei solarthermischen Anlagen zur Warmwasseraufbereitung betragen die Einsparungen 50 - 60% der Energie für die Warmwasseraufbereitung. Bei zusätzlichem Heizungsbetrieb werden noch einmal 10 - 15% des Heizenergiebedarfs eingespart. Die Einsparungen im Warmwasserbereich können noch höher ausfallen, da der Warmwasser-Bedarf durch den Tourismus gesondert betrachtet werden muss. Geschätztes Potenzial, ca. 300 MWh, entspricht ca. 750 m² zusätzlich Kollektorfläche, ca. 125 Solaranlagen 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 3 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Wenn Solarkampagne durch EWE mit örtlichen Handwerkern organisiert und durchgeführt wird, entstehen Juist keine Kosten. Wirkungstiefe: mittel 2 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch, da lokales Handwerk eingebunden werden kann. 4 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut, da EWE über derartige Produkte verfügt 4 Hauptakteure: Handwerker, Inselgemeinde Juist, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: HH1, E2, Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Eine Zusammenarbeit mit EWE wird empfohlen, da hierdurch auch bestehende Handwerkerkooperationen genutzt werden können. Priorität: Schlussbericht ja hoch Seite 143 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 144 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 3 Tauschbörsen Kurzbeschreibung Entwicklung und Durchführung von Tauschbörsen für Kleidung und andere Produkte, z. B. auch für "weiße Ware" (Elektrogeräte), nach dem Vorbild der "SWAP-Partys". ("Swap" heißt übersetzt "tauschen".) Frei nach dem Motto "swappen statt shoppen - tauschen statt kaufen" bietet die Swap Party die Gelegenheit gut erhaltene Produkte zu erstehen, ohne zu bezahlen. CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen; Einsparungen ergeben sich durch vermeidene Neueinkäufe; nicht quantifizierbar 0 - t/a 4 Kosteneffizienz: 500 € - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Initiierung einer "SWAP-Kampagne"; Internetseite Juist; Presse; geringe Kosten für Konzeption der Kampagne ca. 500 €; Organisation von SWAP-Partys ggf. über ehrenamtliche Arbeit engagierter Bürger oder als Schulprojekt o. ä. Wirkungstiefe mittel; löst Strukturveränderungen im Handeln der Bürger aus 2 Lokale Wertschöpfung: gering 1 Umsetzungsfähigkeit: gut; mit geringem Aufwand leicht umsetzbar 3 Hauptakteure: Kurverwaltung Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G5 - Energietag für Bürger Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: nein Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: zunächst Modellversuch für 1 Jahr starten Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe Seite 145 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 4 Green-Building-Award - Juister Wärmesiegel Kurzbeschreibung Alle energetisch sanierten Gebäude erhalten eine Kennzeichnung, dass sie energetisch saniert wurden, wenn möglich mit Energiepass. Das am vorbildlichsten sanierte Haus pro Jahr erhält den "Green-Building-Award". Ein Fachgremium aus Handwerk, Architekten und Bauabteilung der Gemeinde vergibt diesen Preis. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar - t/a 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € 3.000 €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten für Erstellung/Layout Energiepass; geschätzte Kosten ca. 5.000 € Personalaufwand zur Auswahl und Vergabe des Preises; Kampagnen-Dauer zunächst auf drei Jahre ansetzen Wirkungstiefe: hoch; Wettbewerb fördert die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen 3 Lokale Wertschöpfung: gering 1 Umsetzungsfähigkeit: gut 3 Hauptakteure: Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2015 - 2018 Handlungsempfehlung: nein Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: zunächst müssen Gebäudeenergieberatungen angeboten und Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden; Kampagnen-Start ca. in zwei Jahren sinnvoll Hinweis: Name sollte überdacht werden => zur besseren Identifizierung und Werbewirksamkeit des Preises auch bei den Touristen sollte ggf. besser ein Name mit lokalem Bezug gefunden werden, z.B. "der grüne Leuchtturm" oder "die grüne Robbe" o. ä. Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 146 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K1 Energetische Modellprojekt schaffen Kurzbeschreibung Die demnächst anstehenden umfangreichen Sanierungen oder Neubauten (z.B. Kindergarten) der öffentlichen Hand sollen energetisch vorbildich, über die gesetzlichen Mindestauflagen hinaus, als Vorzeige- bzw. Leuchturmprojekte ausgeschrieben werden. Diese Häuser haben Vorbildcharakter für die Bürger und sollten daher zukunftsweisend saniert oder als Neubau zu einem "Energie-PlusHaus" geplant werden. Während der gesamten Bauphase sollen die Gebäude zu einem Demonstrationsobjekt ("gläserne Baustelle") genutzt werden können. Daraus sollen viele vergleichbare Renovierungen entstehen. Möglichkeit eines Modellvorhaven mit Förderung ist vorab zu prüfen (z.B. DENA, KfW u.a.). 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar - t/a Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € k.A. €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten der energetischen Sanierung oder eines Neubaus können hier nicht geschätzt werden. Modellprojekt kann über lokale Presse und Internetauftritt kommuniziert werden; Besuchertage können während den Bauphasen eingerichtet werden. 3 Wirkungstiefe: hoch; Vorbildfunktion Lokale Wertschöpfung: sehr hoch; lokal ansässige Handwerksbetriebe werden eingesetzt oder mit einbezogen 4 Umsetzungsfähigkeit: gering, da Finanzierung ungeklärt 1 Hauptakteure: Inselgemeinde Juist, eventuell Modellprojekt DENA Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K2, G9 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2015 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Maßnahme nachranging zu K1, darin erzielte Ergebnisse abwarten! ja Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 147 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K2 Neubau von öffentlichen Liegenschaften Kurzbeschreibung Alle zukünftig erstellen Neubauten in öffentlicher Hand werden mit einen erhöhten baulichen Standard erstellt. Vorschlag: Passivhaus-Standard. Dies wird durch einen Ratsbeschluss bestätigt. Hierzu gibt es bereits zahlreiche Beispiele aus anderen Städten (z.B. Bremen, Oldenburg). Ab 2020 gilt die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, wonach nur noch Hocheffizienz-Gebäude (Passivhaus-Standard oder Plusenergiehaus) gebaut werden dürfen. 0 CO2-Einsparung: 11 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: gering; pro m² werden ca. 50 kWh Wärmeenergie eingespart, bei Realisierung von 1.000 m² ca. 11,2 Tonnen CO2 2 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 6 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: mittel; 50-100 Euro/m² Mehrkosten (ca 5%), bei 1.000 m² sind dies 50.000-100.000 Euro Mehrkosten; dagegen stehen die niedrigeren Energiekosten von ca. 4.000 Euro jährlich; Amortisation im Rahmen der Nutzungsdauer 3 Wirkungstiefe: hoch, da Fortbildung von Planern und Handwerk notwendig; Vorbildfunktion für Bürger 4 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch, da Bauleistungen überwiegend von lokalen Handwerksbetrieben durchgeführt werden 4 Umsetzungsfähigkeit: gut, keine Hemmnisse erkennbar Hauptakteure: Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Maßnahme nachrangig nach K1; Konzept muss zunächst erstellt werden; Parallel dazu sollte Kommune aber Vorreiter im Neubau sein. Ab 2020 ist Passivhaus-Standard obligatorisch. Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 148 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K3 Energetische Sanierung der Personalwohnungen Kurzbeschreibung Auf Juist sind 40 Personalwohnungen der Verwaltung vorhanden. Diese Personalwohnungen sollen energetisch saniert werden: Austausch/Erneuerung der Heizungsanlagen und Durchführung von Kerndämmung (Hohlwanddämmung). Dringend empfohlen wird hier ein Konzept zur Sanierung dieser Gebäude. Siehe Maßnahme G9. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Keine Daten vorhanden, daher zu diesem Zeitpunkt nicht quantifizierbar. Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Konzepterstellung und Energieberatungen im Zuge der Maßnahme G9; es werden keine zusätzlichen Kosten generiert. Finanzierung für Sanierung muss geklärt werden. Wirkungstiefe: hoch 2 Lokale Wertschöpfung: hoch; Ausführung durch lokale Handwerksbetriebe 3 Umsetzungsfähigkeit: gut 3 Hauptakteure: Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G9 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 - 2019 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: im Zusammenhang mit G9 Sanierungskonzept erstellen mittel Priorität: CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 149 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K4 Klimaneutrale Veranstaltungen Kurzbeschreibung Die Veranstaltungen der Kurverwaltung Juist sollen klimaneutral werden. Das könnte durch Kompensation mit den Firmen "COOL2" oder "Compense"geschehen. Hierfür muss die Menge an CO2 bestimmt werden. Ebenso müssen Maßnahmen zur CO2-Reduktion zusätzlich durchgeführt werden. (1. Vermeiden, 2. Vermindern, 3. Kompensieren) 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Einsparungen im Voraus nicht quantifizierbar k. A. t/a -€ - €/a Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten für Bilanzierung der Veranstaltungen durch externen Dienstleister oder intern, dann Personalaufwand; Kosten für Bilanzierung je nach Veranstaltungsgröße zwischen 2.000 und 5.000 €; zusätzliche Kosten für Kompensationsmaßnahmen (ca. 25 € pro Tonne CO2) Wirkungstiefe: mittel; Vorbildcharakter 2 Lokale Wertschöpfung: nur hoch bei Kompensation in lokale Projekte; sonst gering; Bewertung: mittel 2 Umsetzungsfähigkeit: gut; keine Hemnisse erkennbar 2 Hauptakteure: Kurverwaltung Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Öffentlichkeitsarbeit insgesamt Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Effizienzmaßnahmen sollten immer im Vordergrund stehen nein Priorität: niedrig CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 150 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K5 Fortbildung zu Klimaschutzberatern Kurzbeschreibung Ausgewählte Verwaltungsmitarbeiter (in erster Linie Hausmeister) der Inselgemeinde Juist werden durch Fortbildung zu Fachkräften (Klimaberatern) ausgebildet. Diese Fortbildung bietet der Bundesverband für Umweltberatung an. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar 4 Kosteneffizienz: 4.000 € - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1.000 bis 2.000 Euro pro Berater-Ausbildung; Annahme 2 Berater: 4.000 €; Ausbildung innerhalb des nächsten Jahres Wirkungstiefe: hoch; Energieberater nutzen dem Klimaschutz vor Ort; Vorbildfunktion für andere Inseln 3 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch; Energieberater sind vor Ort tätig 4 Umsetzungsfähigkeit: gut;keine Hemnisse erkennbar; Finanzierung klären 2 Hauptakteure: Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Maßnahmenumsetzung innerhalb der nächsten zwei Jahre wird empfohlen Priorität: ja hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 151 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W1 Konkrete Energie und CO2 - Einsparmöglichkeiten für Ferienwohnungen Kurzbeschreibung In den FeWos soll bei einigen Elektrogeräten (z. B. TV, Kaffeemaschine, Kühlschrank, CDPlayer, Waschmaschine, etc.) eine Energieverbrauchsübersicht beiliegen. Anhand eines zu entwickelnden Vordrucks/Exceltools soll der Vermieter den Energieverbrauch eintragen. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar 4 Kosteneffizienz: 2.000 € 1.000 €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 2 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Entwicklung eines Exceltools/Vordrucks für bestimmte elektronsiche Geräte: 2.000 € Durchführung durch die Vermieter, Auswertung extern 1/jährlich = 1.000 € oder auch durch den Klimaschutzmanager möglich 1 Wirkungstiefe: gering. Vermieter beschäftigt sich mit dem Thema Energieeffizienz, hat jedoch nur Einfluss auf den Kauf der Geräte, weniger auf die Nutzung. Feriengäste werden auf das Theme Energieeffizienz aufmerksam. 1 Lokale Wertschöpfung: gering 2 Umsetzungsfähigkeit: mittel. Vermieter müssen eingebunden werden und mitmachen. Synergieeffekt => Zusammen mit den Funksteckdosen (W3) ein guter Anreiz, um diese zu benutzen Hauptakteure: Gastgewerbe, externe Berater, Klimaschutzmanager Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Eine zweijährige Pilotphase sollte den Erfolg dieser Maßnahme belegen. Priorität: ja mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 152 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W2 Funksteckdosen für Ferienwohnungen Kurzbeschreibung Kontaktaufnahme mit Herstellern von Funksteckdosen. Ziel ist es, sie davon zu überzeugen, dass sie für die Ferienwohnungen auf Juist kostenfrei Funksteckdosen zur Verfügung stellen. Gäste können diese während ihres Urlaubs auf Juist kennen lernen und selbst erfahren wie benutzerfreundlich Energie- und CO2-Einsparung ist und die Steckdose für zuhause bestellen. 4 418 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Stand-by Verluste von elektrischen Geräten im Bereitschaftszustand verursachen in einem durchschnittlichen Haushalt fast 500 kWh/a. Auf ein Jahr hochgerechnet sind das rund 100 Euro und 325 kg CO2. In Summe ergibt sich für alle Haushalte auf Juist eine potenzielle Einsparung von 418 t/a. CO2-Einsparung: 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Veranstaltung mit Leistungsträgern zu diesem Thema. Keine Kosten, wenn man Sponsor für Funksteckdosen findet. Fachmännischer Personaleinsatz zum Anschluss/Installation der Dosen notwendig. 4 Wirkungstiefe: sehr hoch; Gäste werden auf Energiesparen und Klimaschutz aufmerksam gemacht und schaffen sich möglicherweise auch zu Hause Funksteckdosen an Lokale Wertschöpfung: mittel durch Energieeinsparungen 2 Umsetzungsfähigkeit: Synergieeffekt mit Energielabels (W2) ein guter Anreiz, um diese zu benutzen 3 Hauptakteure: Thomas Vodde Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: W2 - Energielabels Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ab sofort Mögliches Problem: nicht jeder Vermieter lässt den Klimaberater in die FeWos, um eine Bestandsaufnahme zu machen => Information vorab! Priorität: sehr hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 153 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W3 CO2-Klimaversprechen der Urlauber Kurzbeschreibung Im Internet unter www.klimainsel-juist.de können die Gäste ein vordefiniertes CO2Klimaversprechen für Juist machen, in der sie z. B. klimafreundlich mit der Bahn anreisen oder Duschen statt Baden usw. Über Facebook sollen diese Klimaspenden allen Freunden mitgeteilt werden. Alle Klimaversprechen werden sich positiv auf den zu ermittelten CO2Urlauberfußabdruch (Maßnahmen I2) auswirken. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Einsparungen ergeben sich in undefinierbarer Höhe durch energiebewußtes Verhalten der Urlauber 4 Kosteneffizienz: -€ Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 3 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: geringe Kosten für Installation der Links auf der Juister Homepage Wirkungstiefe: sehr hoch; Gäste werden auf Energiesparen und Klimaschutz aufmerksam gemacht. Identifikation mit der Klimainsel Juist. 4 Lokale Wertschöpfung: mittel 2 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut in Zusammenhang mit Maßnahme I2 umzusetzen 4 Hauptakteure: Kurverwaltung Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: sofort Infos und links auf Homepage einbinden; Kontrolle/Auswertung nach einem Jahr Priorität: ja hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 154 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V1 Fährverkehr energetisch verbessern Kurzbeschreibung Gemeinsam mit der Frisia soll der Fährverkehr von Norden nach Juist und Norderney (Maßnahme V2-Norderney) energetisch verbessert werden. Hierzu gibt es bereits ein Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Juist, Herr Vodde), das zunächst auf eine Substitution der mit Diesel betriebenen Generatoren für den Bordstrom mit Brennstoffzellen setzt. Nach Abschluss der ersten Phase mit der Erzeugung von Bordstrom soll auch die Anwendbarkeit von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb geprüft werden. Auch die Substitution des Generatorbetriebes durch Brennstoffzellen müsste im Bordbetrieb durch Frisia geprüft werden (Kosten/Nutzenanalyse). Prüfbar wäre außerdem, ob der Diesel-Motor zwischenzeitlich nicht durch einen Erdgasmotor zu ersetzen wäre. Erdgas wiederum sollte durch Biogas oder wie bereits bei Audi angewandt, durch "Wind-Gas" ersetzt werden. Auch ist der Einsatz von Gasmotoren denkbar. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Schiffbau und in der Motorenentwicklung ist eine sukzessive Einführung mit LNG (Liquid Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas) betriebener Schiffe für alle Fahrtgebiete und Einsatzprofile bis zum Jahre 2020 ein konkret mögliches Szenario, das aus Gründen der betrieblichen Ökonomie und des Klimaschutzes zu befürworten wäre und dessen Realisierung konkrete Formen anzunehmen beginnt. In Nordfriesland wird derzeit eine weitgehend emissionsfreie Fähre mit geringst möglichem Tiefgang (1,5 m) entwickelt, deren Ersteinsatz im Herbst 2013 geplant ist. Ab August 2014 sollen zwei LNG Hybrid Fähren die Orte Dagebüll – Wyk – Wittdün anfahren Die angestrebte Verminderung des klimawirksamen CO2 Ausstoßes beträgt 40% allein über die höhere Effizienz des Antriebes. 4 650 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Das grundsätzliche Einsparpotenzial pro Personenkilometer auf der Fähre beträgt ca. 0,3 bis 0,4 kg CO2. Pro Fährfahrt beträgt das Potenzial ca. 1,0 bis 1,6 Tonnen CO2. Unter der Annahme einer Nullemission mit veränderter Antriebstechnik auf Basis regenerativ erzeugter Brenn- bzw. Kraftstoffe und der vollständigen Substitution von zunächst 500 konventionellen Fahrten jährlich im Rahmen eines Modellversuchs können 500 bis 800 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspräche für Juist der Hälfte der Emissionen aus dem Fährverkehr, für Norderney knapp 10%. Der Modellversuch bzw. das Forschungsvorhaben, das von einer Klimaschutzmaßnahme der Insel Juist ausgehend die Erzeugung von Bordstrom mit Brennstoffzellen statt mit Dieselgeneratoren anstrebt, kann die Grundlage für eine mögliche Erweiterung des Forschungsvorhabens auch auf den eigentlichen Schiffsantrieb sein. CO2-Einsparung: 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. € 8.000 €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten im Rahmen eines Modellversuchs bzw. Modellvorhabens würden annahmegemäß nicht auf die Kommunen zurückfallen. Es wird dennoch von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand während des Modellvorhabens ausgegangen (1/8-Stelle). Bei Einsatz von Erdgasmotor evtl. Förderprogramm durch kleines Gas-BKHW. Wirkungstiefe: Die Maßnahme wäre von ungemeiner Sichtbarkeit und Signalwirkung weit über das Tourismusdreieck hinaus. Die Befreiung des Schiffsverkehrs von der "Fesselung" an Dieselmotoren wäre ein starkes, olfaktorisch und akustisch wahrnehmbares Signal an alle Touristen und in die ganze Welt der Schifffahrt. Schlussbericht 4 Seite 155 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden - Lokale Wertschöpfung: Abhängig von eventueller Nutzung lokal erzeugter regenerativer Energien. 2 Umsetzungsfähigkeit: Technische Umsetzbarkeit u.a. im Zusammenhang mit bestehenden schiffbaulichen Vorschriften wird ebenso wie ökonomische Darstellbarkeit im Modellversuch getestet. Norden Frisia steht einer notwendigen Weiterbelastung der Betriebskosten/Investitionen an den Kunden kritisch gegenüber. Hauptakteure: Stadt Norderney, Inselgemeinde Juist, AG Norden-Frisia Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: V2 Norderney Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Vorab Kostenübernahme klären! Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 156 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V2 Neugestaltung des Hafengeländes an der Mole Kurzbeschreibung Juist ist eine tideabhängige Insel. Deshalb ist eine verbesserte Anbindung der Fähre an den Bahnverkehr nicht möglich. 30% der Gäste reisen bereits mit der Bahn an. Weitere 25% würden dies machen, wenn z. B. die Anbindung (kürzere Wartezeiten) besser wäre. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll die Hafensituation zu verbessern, damit eine längere Wartezeit attraktiv wird, z. B. durch Gepäckstationen, Gastronomie, Ausstellung zum Weltnaturerbe etc. 4 CO2-Einsparung: 320 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Bei Betrachtung von etwa 10.000 veränderten Gästeanreisen (Bahn statt Pkw, Pkw-Besatz 2 Personen) sind unter der Annahme "Bahn fährt ohnehin" bei einer An- und Abreise mit zusammen 400 km, CO2-Minderungen von über 320 Tonnen pro Jahr erreichbar. 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A € 8.000 €/a - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Effizienz der beschriebenen Maßnahmen zielt insgesamt auf eine erhöhte Urlauberzufriedenheit. Die Kosten sind damit nicht allein dem Klimaschutzziel zuordenbar. Die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Hafenbereich verlängert den Aufenthalt im Tourismusdreieck. Es wird von einem kontinuierlichen erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/8-Stelle). 2 Wirkungstiefe: Das Maßnahmenspektrum spricht die Touristen vor allem von der Serviceseite, aber auch von der Erlebnisseite aus an. Mit der Weltnaturerbeausstellung wäre ein besonderer Ansatz für eine hohe Wirkungstiefe gegeben. Lokale Wertschöpfung: Mit der Angebotsverbesserung wird auch eine erhöhte Annahme der Angebote und der Verweildauer erwartet, die sich in verbesserter Wertschöpfung niederschlägt. Umsetzungsfähigkeit: schwierig. Viele Akteure müssen zusammen gebracht werden und die Finanzierung ist unklar. Eng verbunden mit der Investitionswilligkeit der Kommune, der Fährgesellschaft, der Hafengesellschaft und der Mobilisierung weiterer privater Investoren. Hauptakteure: 1 N-Port, FRISIA, Stadt Norden, Juist, Bahn Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: Schlussbericht nein mittel Seite 157 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 158 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V3 Stromtankstelle an der Mole Kurzbeschreibung Aufstellen von ein oder zwei Stromtankstellen für E-Fahrzeuge incl. Service bei den Parkplätzen der Frisia an der Mole. 0 CO2-Einsparung: k.A. t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: im Kontext der weiteren Maßnahmen zur Elektromobilität 2 Kosteneffizienz: k.A. € k.A. €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Es wird davon ausgegangen, das "ein bis zwei" Stromtankstellen der Auftakt bzw. ein Signal für eine kontinuierliche Vorreiterrolle zur Elektromobilität im "Erneuerbare-Energien-Überschussland" im Tourismusdreieck sind. Weitere Tankstellen im Zeitraum bis 2020 werden dann erwartet. Wirkungstiefe: Signalwirkung für Elektromobilität auf den Inseln. 2 Lokale Wertschöpfung: Verbrauch von lokal hergestelltem Strom aus erneuerbaren Energien. 1 Umsetzungsfähigkeit: 4 Hauptakteure: FRISIA, Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 159 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V4 Inkludierung der Kompensation für Fähre und Flug Kurzbeschreibung Zurzeit ist eine CO2-freie Anreise mit dem Flugzeug oder der Fähre nicht möglich. Die einzige Möglichkeit ist die Kompensation. Mit der Frisia und der FLN soll die Möglichkeit und die Kosten pro Fahrt/Flug geklärt werden. Ziel muss es sein, die Kosten der Kompensation direkt in den Preis zu inkludieren. 4 CO2-Einsparung: 400 Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: t/a Atmosfair veranschlagt die Kompensation von Hin- und Rückflug mit deutlich zu hoch gegriffenen 80 kg CO2 pro Fluggast und errechnet daraus eine Kompensationszahlung von 9,00 Euro. Die Analyse der Verbrauchswerte von Juist zeigt dagegen unter Zugrundelegung der Atmosfair-Werte auf, dass mit 15,00 Euro der gesamte durchschnittliche Hin- und Rückflug einer Maschine kompensierbar wäre. Damit sänke der Zuschlag auf unter 1,00 Euro pro Fluggast und würde im Vergleich mit der Luftverkehrsabgabe der Bundesregierung nur minimale Auswirkungen haben. 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. € - €/a 8 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Mit der sogenannten Flugsteuer bzw. Luftverkehrsabgabe wird die Lenkungsfunktion von erhöhten Kosten für bestimmte Verkehrsmittel bereits eindrucksvoll nachgewiesen. Der Verzicht auf Reisen nach Juist wäre für die Insel entsprechend fatal. Mit der oben dargestellten überschlägigen Abschätzung der Kompensationskosten wäre die Maßnahme grundsätzlich darstellbar und kommunizierbar. Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand für die lokale Verwendung der Kompensationszahlungen ausgegangen (1/8-Stelle). 1 Wirkungstiefe: Die Wirkungstiefe hängt vom Mut zu einer aktiven Kommunikation der Maßnahme gegenüber den Passagieren ab. 2 Lokale Wertschöpfung: Nach Möglichkeit Verwendung von Kompensationszahlungen für lokale klimafreundliche Projekte. 3 Umsetzungsfähigkeit: Akzeptanz sollte geprüft werden, bürokratischer Aufwand Hauptakteure: FRISIA, FLN, Atmosphär Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Ü2: Klima-Euro, I2: CO2-Fußabdruck Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung in Verbindung mit dem Klima-Euro empfohlen: Priorität: Schlussbericht ja hoch Seite 160 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 161 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I1 Energiefitness für Handwerksbetriebe Kurzbeschreibung Durch die Evaluation der Erstenergieberatungen im Rahmen des Projekts "Klimainsel Juist" ist die Bedeutung der Qualität der Handwerksbetriebe deutlich geworden. Bei energetischen Renovierungsmaßnahmen werden die Handwerksbetriebe gefragt. Deren Beratung ist von entscheidender Bedeutung. Deswegen müssen die Betriebe auf dem neuesten Stand der (energieeffizienten) Technik sein, um gut und richtig beraten zu können. Laufende Fortbildung für Handwerker und Einbeziehung in das Projekt Klimainsel Juist. Entwicklung einer Datenbank mit qualifizierten Handwerkern etc. auf www.klimainsel-juist.de. Diese wird allen Vermietern zur Verfügung gestellt. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine 4 Kosteneffizienz: 10.000 € 10.000 €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Gründung eines Netzwerks für Handwerksbetriebe; Anschubfinanzierung von max. 10.000 € für Initiierung und Umsetzung via Internet und Fachtagungen etc.; regelmäßige Fortbildungen organisieren. Wirkungstiefe: sehr hoch; Strukturveränderungen/Umdenken in den Betrieben vor Ort 4 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch durch geschulte Fachbetriebe 4 Umsetzungsfähigkeit: gut; Vorbild Langeoog 3 Hauptakteure: Energieberater in Kooperation mit Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K6 - Energieberater; G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Möglichst für das ganze Tourismusdreieck, auch mit Langeoog Kontakt aufnehmen Priorität: ja hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 162 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I2 Online-CO2-Urlauber-Fußabdruck Kurzbeschreibung Am Rechner können die Urlauber schon vor dem Urlaub durch die Beantwortung von Fragen ihren CO2-Urlaubsfußabdruck bestimmen. Den Urlaubern wird mit dem Fußabdruck die Möglichkeit der Kompensation für ihre Reise angeboten. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar k. A. t/a 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € 3.000 €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: es entstehen Kosten für das Rechnentool, das auch regelmäßig gepflegt werden muss; Hinweis/Verlinkung mit CO2-Fußabdruck-Tool/Kompensationstool 2 Wirkungstiefe: niedrig; thematisiert Klimaschutz 1 Lokale Wertschöpfung: bei Kompensation in lokale Projekte könnte ein regionaler Nutzen gezogen werden; sonst gering 2 Umsetzungsfähigkeit: keine Umsetzungshemmnisse erkennbar, aber Akzeptanz der Urlauber beachten Hauptakteure: Kurverwaltung Juist, externer Berater, Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: hängt zusammen mit Maßnahme V4 und Ü2, Gast sollte nicht das Gefühl der Abzockerei bekommen. Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Maßnahmen V4 und Ü2 konkurrieren und sollten Priorität umgesetzt werden Modellversuch für 1 Jahr, Konkurriert mit Ü 2: Klima-Euro Kooperation mit dem WWF ist angestrebt. Priorität: nein mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 163 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Ü1 Zielformulierung: Energieautarkie Kurzbeschreibung Langfristig möchte Juist sämtliche, auf der Insel benötigte Energie, auch auf der Insel erzeugen und damit Energie autark werden. Zielerreichung ist nur mit erheblichen Ausbau der EE (auch Wind) möglich. Der Endenergiebedarf liegt gemäß Potenzialanalyse 2020 bei etwa 57.000 MWh, davon allein 35.000 MWh Erdgas zur Gebäudebeheizung. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Zielformulierung selber erzielt keine Einsparung; Ziel bedeutet aber Einsparung der Endenergie in Höhe von 66.685 MWh/a; dies entspricht einer CO2-Reduktion auf Null von 19.472 t/a -€ - €/a Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Zielformulierung selber erzeugt keine Kosten; lediglich Personalaufwand; Kosten für Umstieg auf erneuerbare Energien nicht quantifizierbar; hierfür ist ein umfassendes Konzept nötig; Basis bietet Potenzialanalyse, siehe E1. Wirkungstiefe: hoch 3 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch 4 Umsetzungsfähigkeit: Akteptanz auf Juist für Erneuerbare Energien, vor allem bei Wind und PV nicht sehr hoch. Unrealistisch ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, den Wärmebedarf auf der Insel zu decken substituiert werden. 0 Hauptakteure: Juist, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G7 - Reduktionsziel gesamtes Tourismusdreieck, E1 Potentialanalyse Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: nein Es wird eine Umsetzung empfohlen: Zielformulierung erst nach Vorliegen der Ergebnisse der EE-Potenzialanalyse, dann realistisches Ziel formulieren (z.B. Stromautarkie, Klimaneutralität) Priorität: niedrig CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 164 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Ü2 Klimaschutzfonds durch Klima-Euro Kurzbeschreibung Zur Finanzierung der Maßnahmen auf der Insel Juist soll die Einführung eines Klima-Euros geprüft werden. Pro Übernachtung wird dabei 1 € abgeführt. Die Befragung im Auftrag von Futouris hat eindeutig ergeben, dass die Bereitschaft der Touristen sehr groß ist. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 4 20.000 € 10.000 €/a - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 964.174 Übernachtungen im Jahr 2010 würden knapp 1 Mio. Euro einbringen!, ca. 10 % Verwaltungskosten und Konzept- und Einrichtungskosten von 20.000, geschätzt Wirkungstiefe: hoch 3 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch, wenn Mittel für Maßnahmen auf der Insel finanziert werden, z.B. Förderung der Gebäudemodernisierung, Umsetzungsfähigkeit: Wärmedämmmaßnahmen, Solaranlagen-Förderung, Strandduschen 4 0 Lenkungsgruppe reagierte sehr verhalten, rechtliche Probleme bei der Umsetzung, Akzeptanzprobleme, 1-Euro-Abgabe zu hoch. Hauptakteure: Kurverwaltung Juist, Futouris Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: W5 - Klimaspende, V4 und I2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: nein Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: aufgrund der Akzeptanzprobleme, rechtliche Klärung notwendig, Lenkungsgruppe lehnt Vorschlag weithin ab. Es ist zu prüfen, ob auch andere Klimaschutzakteure, wie Energieversorger, Sparkasse, örtliches Handwerk, EEG-Einnahmen oder Teile der Konzessionsabgabe in den Klimaschutzfonds fließen sollen. Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 165 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.4 Überblick Norderney jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] Priorität einmalige Anschubkosten [€] Kampagne zur verstärkten Einführung von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern und im Gastgewerbe, z.B. über Contractingangebote der WBN. Mini-BHKW (bis 50 kWel) in Haushalten und Gewerbebetrieben können E1 durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom die Effizienz der Energieerzeugung verbessern. Der Gesamtwirkungsgrad der Geräte liegt bei etwa 90 %. mittel - - Die Stadt Norderney/Bauamt gibt rechtliche Sicherheit bei der Umsetzung von solarthermischen und PV-Anlagen. Hierfür wäre ein Ansprechpartner der E2 Stadtverwaltung regelmäßig für interessierte Bauherren erreichbar. mittel - hoch 5.000 Nr. Kurzbeschreibung Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - 2013 - 2020 ja - 1.000 2013 - 2020 ja 1.000 - 2013 - 2018 ja E HH Die Stadt Norderney informiert in einer Kampagne über den Zusammenhang zwischen Ernährung und CO2-Emissionen. Hierzu kann sie selber Vorbild sein, mit der Einführung eines "Vegetarischen Tages" in der Kantine oder diesen Tag HH1 als Kampagne in den privaten Haushalten/Hotels/Gastronomie bewerben. Gleichzeitig können Kurse zum energieeffizienten Kochen angeboten werden. Schlussbericht Seite 166 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Kurzbeschreibung Die Wirtschaftsbetriebe belohnen Energieeinsparung. Über einen Zeitraum von z. B. 3 Jahren wird die Energieeinsparung in ausgewählten Haushalten/Hotels durch die WBN begleitet und durch z.B. 20 Euro pro HH2 eingesparte Tonne CO2 vergütet (analog dem Projekt der EWE "CO2Reduktionszertifikate" im LK Emsland). Zusätzlich kann eine Auszeichnung für das Gastgewerbe erfolgen. Informationskampagne zu Wärmedämmmaßnahmen (auch Kerndämmung) um Vorbehalte abzubauen und Einsparpotenziale aufzuzeigen. Die Informationskampagne besteht aus a)Öffentlichkeitsarbeit b)Qualifizierter Beratung c)Fördertopf für Wärmedämm-Maßnahmen (siehe I 2). Als Ergänzung des KfW-Sanierungsprogramms, das auf eine umfassende Sanierung abzielt, erhalten Bürger und Gastgewerbe auf Norderney einen Zuschuss zu einer qualifizierten Energieberatung und eine Anreizförderung für die wärmetechnische Sanierung von Einzelbauteilen (Außenwand, Dach, HH3 Geschossdecke, Kellerdecke, Passivhausfenster). Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Fördergelder für den Wärmeschutz ist ist eine im Vorfeld durchgeführte Beratung durch einen fachkundigen Energieberater. Diese qualifizierte Energieberberatung als Vor-Ort-Beratung sollte zusätzlich zur BAFA-Vor-Ort-Beratung gefördert werden (z.B. mit 125 Euro je qualifizierter Vor-Ort-Beratung). Der Energieberater könnte von der WBN oder ein externer Bafa-Energieberater sein. Schlussbericht hoch einmalige Anschubkosten [€] - sehr hoch 9.000 Priorität jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] - 9.000 - Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 2013 - 2016 ja 2013 - 2018 ja Seite 167 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] hoch - - hoch - - Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 238 2013 - 2020 ja 0 2013 - 2020 ja K Städtische Gebäude sollen energetisch saniert werden. Dazu wird ein ausgewogenes Konzept zur Sanierung verschiedener Gebäude(typen) mit einem Sanierungsstandard entwickelt. Beispielsweise könnte das Rathaus als Leuchtturmprojekt saniert werden. Kindergärten und Schulen folgen (Multiplikatoren). Zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs ist eine vertiefende Untersuchung der Gebäude notwendig. Dies kann durch K1 Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Als Grundlage kann hier ein Liegenschafts-Klimaschutzkonzept (G9) durchgeführt werden, das über die Klimaschutz-Initiative mit 50 % gefördert wird. Um strategische Gebäudesanierung zu betreiben, ist die Einführung eines KEM notwendig. Es sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. Es wird auf ein klimafreundliches Beschaffungswesen umgestellt. Informationen zur umweltfreundlichen Beschaffung allgemein liefert das EUProjekt "Buy Smart" (http://www.buy-smart.info/german). Auf der Internetseite des Projekts erhalten öffentliche Institutionen Leitfäden und Ausschreibungshilfen, Beschaffungsrichtlinien, Informationen über Label und gute Praxisbeispiele. Informationen zu den Produktgruppen Bürogeräte, K2 Fahrzeuge, Beleuchtung, Ökostrom und Haushaltsgeräte stehen bereit. Dabei steht auch das Thema Green IT im Mittelpunkt: der Austausch aller Geräte (PCs, Drucker, Kopierer, etc.) bei Ersatzbeschaffung gegen Geräte mit der aktuell besten Energieeffizienzklasse spart erheblich Energie. Standard sollte die Verwendung von 100% Recyclingpapier sein. Schlussbericht Seite 168 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Kurzbeschreibung Den Wohnungsbestands der städtischen Wohnungsbaugesellschaft (WGN) sukzessive energetisch sanieren (Wärmeverbundsystem, Austausch Fenster K3 und andere weitreichende Maßnahmen). KfW-Programme und mögliche andere Fördermittel sollten genutzt werden. Energieberatung durch Wirtschaftsbetriebe. Um Energie zu sparen und die eingesparten Kosten dem Kindergarten zur Verfügung zu stellen wird ein Anreizmodell/Nutzerprojekt im Kindergarten eingeführt. Dieses Anreizmodell ist über die Klimaschutzinitiative des BMU mit 65 % förderfähig. (Stichwort: fifty-fifty-Projekt). Externe Fachkräfte führen pädagogische Schulungen zu den Themen Strom, Wärme und Wasser durch. Diese sollen die Erzieherinnen und Erzieher dazu befähigen, Kindern das Energiesparen mit Hilfe von kindgerechtem und altersspezifischem Material sowie Experimenten zu vermitteln. Somit kann K4 schon den Kindergartenkindern ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen nahe gebracht werden. In allen beteiligten Einrichtungen wird eine Gebäudebegehung durchgeführt sowie ein Gebäudegutachten durch einen erfahrenen Energieberater erstellt. Die Gebäudebegehung dient zur Ermittlung der energetischen Schwachstellen. Es werden Vorschläge in allen Verbrauchsbereichen für organisatorische bzw. nicht- und gering-investive Maßnahmen erarbeitet, die später in Zusammenarbeit mit den Kitas aufgegriffen und umgesetzt werden sollten. Schlussbericht hoch einmalige Anschubkosten [€] - hoch 8.000 Priorität jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] - 8.000 15 Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 2013 - 2020 ja 2013 - 2016 ja Seite 169 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Priorität einmalige Anschubkosten [€] Um die Energieeffizienzpotenziale in den kleinen Pensionen bis hin zu größeren Hotels (KMU) zu erschließen, eignet sich das Instrument der Energieeffizienzberatung, das aktuell von der KfW gefördert wird. Dabei wird zwischen einer Initialberatung (80% Förderung) und der Detailberatung (60% Förderung) unterschieden. Hierzu sollte die Stadt Norderney, WBN oder ein externer Berater jedes W1 Gestgewerbe (KMU) auf Norderney von dieser Möglichkeit informieren. Das Gastgewerbe wird an eine oder mehrere regionale Beratungsstellen (BEKS EnergieEffizeinz GmbH in Bremen oder passenden Regionalpartner) verwiesen, über die eine Antragstellung abgewickelt wird. Als Slogan könnte z.B. dienen: "Wie umweltfreundlich ist unsere Einrichtung?" sehr hoch - - Kampagne zur Minimierung von Verpackungsmaterialien und Müll. Im Fokus sollten regionale, bzw. nicht weiter verarbeitete Produkte stehen, da nur hier eine wirkliche Einflussnahme auf die Verpackung gegeben ist. Es könnten z.B. W2 werbewirksam "Vorratsdosen" für den Aufschnitt- oder Käseeinkauf ausgegeben werden oder beim Bäcker gibt es "Mehrweg"-Brötchenbeutel. Bei Non-Food-Artikel könnten ebenfalls keine Plastiktüten mehr ausgegeben werden. Die öffentlichen Liegenschaften beziehen bereits zu 100 % Ökostrom. Für das Gastgewerbe sollen Anreizsystem entwickelt werden, um auf Ökostrombezug umzustellen. Im Anbieterverzeichnis könnten diese Betriebe prioritär gelistet werde. Es können zusätzlich finanzielle Anreize bei einem Tarifwechsel zu W3 Ökostrom gegeben werden (Gutscheine, Preisrabatte). Der Ökostrompreis darf nicht viel höher sein als der Normaltarif. Parallel dazu wäre eine Informationskampagne in Presse und Flyern auch für die privaten Haushalte empfehlenswert. mittel 10.000 hoch - Nr. Kurzbeschreibung jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 1.000 2013 - 2020 ja 5.000 - 0 nein - - 2013 - 2018 ja W Schlussbericht Seite 170 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Kurzbeschreibung Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung soll durch einen gemeinsamen Einkauf o.a. gefördert werden.Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung, vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Für Gewerbebetriebe, Privathaushalte, W4 Hotels und Pensionen die Möglichkeiten einer Beratung prüfen (hier vor allem die Außenbeleuchtung) und Info-Flyer oder Broschüre verteilen. Umsetzung kann auch über eine Contracting-Ausschreibung realisiert werden. mittel einmalige Anschubkosten [€] - hoch 400.000 Priorität jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] - Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 2013 - 2016 ja 2013 - 2020 ja V Ausstattung der öffentlichen Betriebe vornehmlich mit Elektro- und Hybridfahrzeugen. Erste Fahrzeuge werden bereits mit gutem Erfolg V1 eingesetzt. Eventuell Kampagne mit VW und unterstützend Werbeflächen vermarkten (Finanzierung). Schlussbericht 8.000 96 Seite 171 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Kurzbeschreibung Gemeinsam mit der Frisia soll der Fährverkehr von Norden nach Juist und Norderney (Maßnahme V2-Norderney) energetisch verbessert werden. Hierzu gibt es bereits ein Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Juist, Herr Vodde), das zunächst auf eine Substitution der mit Diesel betriebenen Generatoren für den Bordstrom mit Brennstoffzellen setzt. Nach Abschluss der ersten Phase mit der Erzeugung von Bordstrom soll auch die Anwendbarkeit von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb geprüft werden. Auch die Substitution des Generatorbetriebes durch Brennstoffzellen müsste im Bordbetrieb durch Frisia geprüft werden (Kosten/Nutzenanalyse). Prüfbar wäre außerdem, ob der Diesel-Motor zwischenzeitlich nicht durch einen Erdgasmotor zu ersetzen wäre. Erdgas wiederum sollte durch Biogas oder wie bereits bei Audi angewandt, durch "Wind-Gas" ersetzt werden. Auch ist der V2 Einsatz von Gasmotoren denkbar. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Schiffbau und in der Motorenentwicklung ist eine sukzessive Einführung mit LNG (Liquid Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas) betriebener Schiffe für alle Fahrtgebiete und Einsatzprofile bis zum Jahre 2020 ein konkret mögliches Szenario, das aus Gründen der betrieblichen Ökonomie und des Klimaschutzes zu befürworten wäre und dessen Realisierung konkrete Formen anzunehmen beginnt. In Nordfriesland wird derzeit eine weitgehend emissionsfreie Fähre mit geringst möglichem Tiefgang (1,5 m) entwickelt, deren Ersteinsatz im Herbst 2013 geplant ist. Ab August 2014 sollen zwei LNG Hybrid Fähren die Orte Dagebüll – Wyk – Wittdün anfahren Die angestrebte Verminderung des klimawirksamen CO2 Ausstoßes beträgt 40% allein soll überbesser die höhere Effizienz des Antriebes. Der ÖPNV ausgebaut werden um den Individualverkehr zu mittel einmalige Anschubkosten [€] k.A. niedrig k.A. Priorität jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] 8.000 650 k.A. k.A. Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 2013 - 2020 ja 2013 - 2020 ja reduzieren. Zusammenarbeit mit Landkreis Aurich. Das Angebot "Urlauberbus" V3 im Landkreis Aurich gilt bisher nicht für Norderney. Überprüfung, ob dieses Angebot zukünftig auch auf Norderney übertragen werden kann, um eine noch bessere Akzeptanz für den ÖPNV zu schaffen. Schlussbericht Seite 172 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] hoch - - hoch 61.500 mittel Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - 2013 - 2018 ja 58.500 - 2013 - 2018 ja - - - 2.013 ja 493.500 97.500 2.999 I Die bisher schon eingeführte Energieberatung durch die WBN soll überprüft und erweitert werden. Gegebenenfalls können externe Bafa-Energieberater mit eingebunden werden, die die Unternehmen betreuen würden. Die Energieberatung könnte Haushalte kostenlos beraten und bei einem Hausbesuch "Stromfressern" aufspüren und nützliche Tipps zum Stromsparen I1 an den Bürger übermitteln, außerdem könnte die Energieberatung bei der "Norderney-LED" unterstützende Arbeit leisten. Diese Maßnahmen ließe sich auch hervorragend mit "Informationskampagne Wärmedämmung" (HH3) kombinieren. Diese Energieberatung wäre in Zusammenhang mit HH3 eine einführende Initialberatung. Die Stadt Norderney in Zusammenarbeit mit der WBN legen drei nebenstehende Anreiz-Förderprogramme auf, um die Energieeffizienz und die I2 Sanierungsrate zu erhöhen. Gleichzeitig sollen Best-Practice-Beispiele gezeigt und Veranstaltungen durchgeführt werden (siehe Maßnahme G5) Ü Angebot einer Hochschule zur wissenschaftlichen Begleitung für eine CO2Messung im bodennahen Bereich für ein Jahr liegt der Stadt Norderney vor. Ü1 Über diese Aktion und andere durchgeführten Klimaschutz-Maßnahmen, die die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes betreffen, könnte auf der Internetseite Norderneys aktuell berichtet werden. Summe Schlussbericht Seite 173 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.4.1 Maßnahmenblätter Norderney E1 Ausbau von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern/Gastgewerbe Kurzbeschreibung Kampagne zur verstärkten Einführung von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern und im Gastgewerbe, z.B. über Contractingangebote der WBN. Mini-BHKW (bis 50 kWel) in Haushalten und Gewerbebetrieben können durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom die Effizienz der Energieerzeugung verbessern. Der Gesamtwirkungsgrad der Geräte liegt bei etwa 90 %. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Kampagne selbst erzeugt keine direkten CO2-Einsparung; Potenzial durch BHKW-Einsatz bei Umsetzung aber hoch, geschätzt bei 1.000 kWel Zubau bis 2020 ca. 1.600 t CO2-Einsparung 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: -€ - €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Prüfung im Einzelfall oder vorab durch Potenzialanalyse, Konzept durch WBN oder externe Berater. Eventuell kann Stadt Norderney Kampagne mit Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Wirkungstiefe: gering 1 Lokale Wertschöpfung: Regionale Handwerksbetriebe übernehmen im Idealfall Einbau und Wartung. 3 Umsetzungsfähigkeit: gut, durch mögliche Zusammenarbeit von WBN mit WGN, eventuell Förderprogramm als Anschub notwendig, event. Konkurrenz zu den vorhandenen Nahwärmenetzen 3 Hauptakteure: WBN, WGN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Norden E3, eventuell gemeinsame Kampagne und Öffentlichkeitsarbeit Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Zusammenarbeit mit WGN und eventuell mit Stadtwerke Norden, die ebenfalls eine Kampagne für Mini-BHKW durchführen wollen. Priorität: Schlussbericht mittel Seite 174 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden E2 Rechtliche Sicherheit für die Umsetzung zum Ausbau von solarthermischen und PV-Anlagen Kurzbeschreibung Die Stadt Norderney/Bauamt gibt rechtliche Sicherheit bei der Umsetzung von solarthermischen und PV-Anlagen. Hierfür wäre ein Ansprechpartner der Stadtverwaltung regelmäßig für interessierte Bauherren erreichbar. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar, keine direkten Einsparung - t/a 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: -€ - €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kann durch Bauamt mit übernommen werden. Keine zusätzliche Kosten durch zusätzliches Personal. Wirkungstiefe: mittel. 2 Lokale Wertschöpfung: Durch die angebotene Hilfestellung kann die Auftragslage für Handwerker verbessert werden. 2 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut, da Fachbereich III Bauen und Umwelt vorhanden 4 Hauptakteure: Stadt Norderney Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Grundsätzlich ist eine solche Hilfestellung zu begrüßen, sollte in Kombination mit anderen Maßnahmen stattfinden, jedoch ist auf Norderney keine weitere Maßnahme in Zusammenhang mit Solarnutzung geplant. Bekanntmachung der Hilfestellung in den regionalen Medien. Solarpotenziale vorhanden. Priorität: Schlussbericht mittel Seite 175 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 1 Kochen und Essen für den Klimaschutz Kurzbeschreibung Die Stadt Norderney informiert in einer Kampagne über den Zusammenhang zwischen Ernährung und CO2-Emissionen. Hierzu kann sie selber Vorbild sein, mit der Einführung eines "Vegetarischen Tages" in der Kantine oder diesen Tag als Kampagne in den privaten Haushalten/Hotels/Gastronomie bewerben. Gleichzeitig können Kurse zum energieeffizienten Kochen angeboten werden. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar. 4 Kosteneffizienz: 5.000 € 1.000 €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten für externe Berater für Kampagne = 5.000,--, evtl. mit DEHOGA, Kosten für jährliche Anpassung an externe Berater = 1.000,-- (Öffentlichkeitsarbeit). Die Kochkurse für energieeffizientes Kochen für die Gastronomie könnten von der DEHOGA angeboten werden und sind nicht enthalten. 3 Wirkungstiefe: gut, Einwohner und Touristen können für das Thema CO2 nachhaltig sensibilisiert werden. Lokale Wertschöpfung: mittel, je mehr Produkte regional beschafft werden. 2 Umsetzungsfähigkeit: auf Juist wird diese Maßnahme bereits umgesetzt 4 Hauptakteure: Stadt Norderney, evtl. externer Berater, DEHOGA Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G8 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Zusammenarbeit mit Juist und diese Erfahrung nutzen Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 176 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 2 CO2-Prämie für Haushalte und Gastgewerbe Kurzbeschreibung Die Wirtschaftsbetriebe belohnen Energieeinsparung. Über einen Zeitraum von z. B. 3 Jahren wird die Energieeinsparung in ausgewählten Haushalten/Hotels durch die WBN begleitet und durch z.B. 20 Euro pro eingesparte Tonne CO2 vergütet (analog dem Projekt der EWE "CO2Reduktionszertifikate" im LK Emsland). Zusätzlich kann eine Auszeichnung für das Gastgewerbe erfolgen. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar. 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 3 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: keine Kosten für die Stadt Norderney, Prämie wird durch WBN ausgezahlt, evtl. Kosten für die Stadt für die zusätzliche Auszeichnung des Gastgewerbes. 4 Wirkungstiefe: Sensibilisierung der Bürger nicht nur für die Kostenersparnis, sondern auch für das Thema CO2Einsparung über einen längeren Zeitraum. Lokale Wertschöpfung: hoch, da Maßnahmen zur Energieeinsparung lokal umgesetzt werden. 3 Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut. Die WBN kann in Zusammenarbeit mit der EWE aus deren Projekt CO2Reduktionszertifikate" vorhandenes Know-how nutzen. Hauptakteure: WBN, Haushalte, Gastgewerbe, eventuell EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Kontaktaufnahme zu EWE und deren Erfahrung nutzen Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 177 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 3 Informationskampagne und qualifizierte Beratung zu Wärmedämmung für Haushalte und Gastgewerbe Kurzbeschreibung Informationskampagne zu Wärmedämmmaßnahmen (auch Kerndämmung) um Vorbehalte abzubauen und Einsparpotenziale aufzuzeigen. Die Informationskampagne besteht aus a)Öffentlichkeitsarbeit b)Qualifizierter Beratung c)Fördertopf "Wärmeschutz im Gebäudebestand" (siehe I 2). Als Ergänzung des KfW-Sanierungsprogramms, das auf eine umfassende Sanierung abzielt, erhalten Bürger und Gastgewerbe auf Norderney einen Zuschuss zu einer qualifizierten Energieberatung und eine Anreizförderung für die wärmetechnische Sanierung von Einzelbauteilen (Außenwand, Dach, Geschossdecke, Kellerdecke, Passivhausfenster). Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Fördergelder für den Wärmeschutz ist ist eine im Vorfeld durchgeführte Beratung durch einen fachkundigen Energieberater. Diese qualifizierte Energieberberatung als VorOrt-Beratung sollte zusätzlich zur BAFA-Vor-Ort-Beratung gefördert werden (z.B. mit 125 Euro je qualifizierter Vor-Ort-Beratung). Der Energieberater könnte von der WBN oder ein externer BafaEnergieberater sein. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Maßnahme ist wichtiger Bestandteil, um Gebäudesanierungsquote von derzeit 1 auf zukünftig 2 % zu erhöhen. Beratung selbst erzielt noch keine CO2-Einsparung. Sehr hohes Potenzial! 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 9.000 € 9.000 €/a 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Fördertopf in einer Größenordnung von 1,5 Euro pro Einwohner = 9.000,-- € pro Jahr. Angestrebt sollten 50 Energieberatungen/Jahr sein = 50 x 125,-- = 6.250,--€ plus 2.750,--€/a für Öffentlichkeitsarbeit und Information. Abwicklung der Informationskampagne und Abwicklung des Zuschusses für Energieberatung durch Klimschutzmanager. Abwicklung des Förderprogramms (I 2) durch WBN. 4 Wirkungstiefe: Über Beratungspflicht eine deutliche Qualitätserhöhung bei Sanierung. 4 Lokale Wertschöpfung: Ca. 50 % der Investitionen in Wärmedämmmaßnahmen an Gebäuden sind Lohnkosten. Da davon auszugehen ist, dass die überwiegende Anzahl der Sanierungsarbeiten durch lokale Handwerksbetriebe durchgeführt werden, wird von einer sehr großen lokalen Wertschöpfung ausgegangen. In Bremen wurde eine durchschnittliche Investition nach erfolgter Gebäudeenergieberatung von ca. 38.000 Euro festgestellt. (Kamagne "Bremer Modernisieren") Umsetzungsfähigkeit: Grundsätzlich sollte die Kampagne nicht ohne einen Anreiz (Förderprogramm Wärmeschutz) durchgeführt werden. Hauptakteure: 4 Stadt Norderney, WBN, eventuell externe Bafa-Berater Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I1, I2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Die Umsetzung wird empfohlen. Priorität: Schlussbericht ja sehr hoch Seite 178 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 179 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude Kurzbeschreibung Städtische Gebäude sollen energetisch saniert werden. Dazu wird ein ausgewogenes Konzept zur Sanierung verschiedener Gebäude(typen) mit einem Sanierungsstandard entwickelt. Beispielsweise könnte das Rathaus als Leuchtturmprojekt saniert werden. Kindergärten und Schulen folgen (Multiplikatoren). Zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs ist eine vertiefende Untersuchung der Gebäude notwendig. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Als Grundlage kann hier ein LiegenschaftsKlimaschutzkonzept (G9) durchgeführt werden, das über die Klimaschutz-Initiative mit 50 % gefördert wird. Um strategische Gebäudesanierung zu betreiben, ist die Einführung eines KEM notwendig. Es sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. 2 CO2-Einsparung: 238 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Mindestens 30% des Energiebedarfs; das sind im Kommunalsektor ca. 1.045 MWh/a ErdgasEinsparungen, das entspricht ca. 240 t CO2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: -€ - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Zunächst Klimaschutzteikonzept Liegenschaften (G9). Kosten sind in dieser Maßnahme enthalten. Wirkungstiefe: Hoch - da Vorbildfunktion der Kommune für die Bürger. 3 Lokale Wertschöpfung: Aufträge an lokale Firmen vergeben. 4 Umsetzungsfähigkeit: Vorher Liegenschaftskonzept (G9) durchführen. 4 Hauptakteure: Stadt Norderney, Wirtschaftsbetriebe (Energiekonzept), WGN, SBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G9 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Liegenschaftskonzept erstellen lassen. Förderung BMU. ja Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 180 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K2 Energetische Sanierung des Gebäudebestands der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Kurzbeschreibung Den Wohnungsbestands der städtischen Wohnungsbaugesellschaft (WGN) sukzessive energetisch sanieren (Wärmeverbundsystem, Austausch Fenster und andere weitreichende Maßnahmen). KfW-Programme und mögliche andere Fördermittel sollten genutzt werden. Energieberatung durch Wirtschaftsbetriebe. CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: t/a Keine Angabe des Energieverbrauchs. Aber Energieeinsparung mind. 30 % bis 70 % möglich. 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 4 -€ - €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten trägt WGN. Wirkungstiefe: sehr hoch, Wohnstandard wird angehoben - Vorbildfunktion. 4 Lokale Wertschöpfung: Aufträge an lokale/regionale Handwerker. 4 Umsetzungsfähigkeit: Zunächst sollte in einem internen Gutachten der WGN (Fördermöglichkeiten prüfen) der Sanierungsbedarf festgestellt werden, um dann sukzessive die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Eventuell extern vergeben. 3 Hauptakteure: Stadt Norderney, Wirtschaftsbetriebe, WGN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Die Umsetzung dieser Maßnahme wird empfohlen. ja sehr hoch Priorität: CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 181 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K3 Umweltfreundliche Beschaffung Kurzbeschreibung Es wird auf ein klimafreundliches Beschaffungswesen umgestellt. Informationen zur umweltfreundlichen Beschaffung allgemein liefert das EU-Projekt "Buy Smart" (http://www.buy-smart.info/german). Auf der Internetseite des Projekts erhalten öffentliche Institutionen Leitfäden und Ausschreibungshilfen, Beschaffungsrichtlinien, Informationen über Label und gute Praxisbeispiele. Informationen zu den Produktgruppen Bürogeräte, Fahrzeuge, Beleuchtung, Ökostrom und Haushaltsgeräte stehen bereit. Dabei steht auch das Thema Green IT im Mittelpunkt: der Austausch aller Geräte (PCs, Drucker, Kopierer, etc.) bei Ersatzbeschaffung gegen Geräte mit der aktuell besten Energieeffizienzklasse spart erheblich Energie. Standard sollte die Verwendung von 100% Recyclingpapier sein. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: -€ - €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: "Buy Smart" ist ein kostenloses Hilfstool. Bei der Anschaffung in der Regel sehr gute Kosteneffizienz, da die Mehrkosten über die Nutzungsdauer durch niedrige Energie- und Wartungskosten rentabel werden. Wirkungstiefe: hoch, da Mitarbeiter direkt mit dem Thema konfrontiert werden. Kommune geht mit gutem Beispiel voran und ist Impulsgeber. 3 Lokale Wertschöpfung: mittel, je nach möglicher Einbeziehung lokal ansässiger Firmen. 3 3 Umsetzungsfähigkeit: Verwaltung sollte einen Ratsbeschluss herbeiführen; personeller Aufwand bei der Umstellung auf klimafreundliche Beschaffungsrichtlinien Hauptakteure: Stadt Norderney Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ratsbeschluss einholen Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 182 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K4 Nutzerprojekt in Kindergarten etablieren Kurzbeschreibung Um Energie zu sparen und die eingesparten Kosten dem Kindergarten zur Verfügung zu stellen wird ein Anreizmodell/Nutzerprojekt im Kindergarten eingeführt. Dieses Anreizmodell ist über die Klimaschutzinitiative des BMU mit 65 % förderfähig. (Stichwort: fifty-fifty-Projekt). Externe Fachkräfte führen pädagogische Schulungen zu den Themen Strom, Wärme und Wasser durch. Diese sollen die Erzieherinnen und Erzieher dazu befähigen, Kindern das Energiesparen mit Hilfe von kindgerechtem und altersspezifischem Material sowie Experimenten zu vermitteln. Somit kann schon den Kindergartenkindern ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen nahe gebracht werden. In allen beteiligten Einrichtungen wird eine Gebäudebegehung durchgeführt sowie ein Gebäudegutachten durch einen erfahrenen Energieberater erstellt. Die Gebäudebegehung dient zur Ermittlung der energetischen Schwachstellen. Es werden Vorschläge in allen Verbrauchsbereichen für organisatorische bzw. nicht- und gering-investive Maßnahmen erarbeitet, die später in Zusammenarbeit mit den Kitas aufgegriffen und umgesetzt werden sollten. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt ca.: Annahme: 3 Kindergärten und eine 10%ige Einsparung pro Einrichtung bei einer durchschnittlichen angenommenen CO2-Emission von 50 t/a. 15 t/a 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 € 8.000 €/a 3 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Kosten betragen etwa 2.500,-- €/a und Einrichtung (ohne Förderung). 22.500,-Gesamtsumme. Mit Förderung BMU =ca. 7.875,-- Eigenanteil. Wirkungstiefe: sehr hoch; Kinder werden früh mit dem Thema Klimaschutz vertraut gemacht und leben ihn zukünftig automatisch 4 Lokale Wertschöpfung: gering, da keine großen Investitionen im lokalen Handwerk 1 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut, Fördermöglichkeiten sind vorhanden; pädagogische Maßnahmen erfordern Zeit- und Personalaufwand in den Kitas. 4 Hauptakteure: Stadt Norderney, externer Berater Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Die Maßnahme sollte unbedingt durchgeführt werden.Ausweitung des Projektes auf Schulen empfehlenswert. Priorität: hoch Schlussbericht Seite 183 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 184 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W1 Energieanalyse für das Gastgewerbe Kurzbeschreibung Um die Energieeffizienzpotenziale in den kleinen Pensionen bis hin zu größeren Hotels (KMU) zu erschließen, eignet sich das Instrument der Energieeffizienzberatung, das aktuell von der KfW gefördert wird. Dabei wird zwischen einer Initialberatung (80% Förderung) und der Detailberatung (60% Förderung) unterschieden. Hierzu sollte die Stadt Norderney, WBN oder ein externer Berater jedes Gestgewerbe (KMU) auf Norderney von dieser Möglichkeit informieren. Das Gastgewerbe wird an eine oder mehrere regionale Beratungsstellen (BEKS EnergieEffizeinz GmbH in Bremen oder passenden Regionalpartner) verwiesen, über die eine Antragstellung abgewickelt wird. Als Slogan könnte z.B. dienen: "Wie umweltfreundlich ist unsere Einrichtung?" 4 CO2-Einsparung: 1.000 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Pro Maßnahmen wurden gemäß Evaluation des KfW-Programms (IREES, Fraunhofer IS) ca. 68.000 kWh Energie eingespart (52.000 kWh Wärme, 16.000 kWh Strom), ca. 20 t pro Maßnahme im Durchschnitt. Bei 50 Maßnahmen pro Jahr = 1.000 t CO2 pro Jahr (Zielzahl) 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: keine zusätzlichen Kosten für Norderney Wirkungstiefe: sehr hoch, da auch organisatorische Maßnahmen und Verhaltensänderungen Inhalt von Initialberatungen sind 4 4 Lokale Wertschöpfung: Pro Maßnahme wurden gemäß Evaluation des KfW-Programms (IREES, Fraunhofer IS) 23.000 Euro investiert. Eine hohe regionale Wertschöpfung ist möglich. 4 Umsetzungsfähigkeit: sehr hoch, da bereits langjährige Erfahrung der regionalen Beratungsstellen Hauptakteure: Stadt Norderney,regionale Beratungsstelle oder BEKS EnergieEffizienz GmbH, zugelassene Energieberater, WBN, Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Die Laufzeit ist abhängig von der Laufzeit des Förderprogramms Priorität: ja sehr hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 185 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W2 Kampagne "Norderney - umverpackungsfrei!" Kurzbeschreibung Kampagne zur Minimierung von Verpackungsmaterialien und Müll. Im Fokus sollten regionale, bzw. nicht weiter verarbeitete Produkte stehen, da nur hier eine wirkliche Einflussnahme auf die Verpackung gegeben ist. Es könnten z.B. werbewirksam "Vorratsdosen" für den Aufschnitt- oder Käseeinkauf ausgegeben werden oder beim Bäcker gibt es "Mehrweg"-Brötchenbeutel. Bei NonFood-Artikel könnten ebenfalls keine Plastiktüten mehr ausgegeben werden. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar. - t/a 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 10.000 € 5.000 €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten für externe Berater für Kampagnenerstellung/Konzept = 10.000.-- €. Öffentlichkeitsarbeit/jährliche Durchführungskosten = 5.000,-- € Jahre 3 Wirkungstiefe: hoch, Sensibiliersierung der Bürger und Urlauber. 2 Lokale Wertschöpfung: Bei Förderung des Konsums von regionalen Produkten, oder nicht weiterverarbeiteten Produkten kann eine mittlere bis hohe Wertschöpfung erreicht werden. Umsetzungsfähigkeit: Die Maßnahme kann nur durch den Einkauf von regionalen Produkten umgesetzt werden, da sonst die Verpackung schon auf dem Festland entfernt werden müsste. Aber durch Änderung des Einkaufsverhaltens der Urlauber, kann dennoch Verpackungsmüll gespart werden. 2 Hauptakteure: Stadt Norderney, externe Berater, örtlicher Einzelhandel Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G8 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Die Umsetzung der Maßnahme wird empfohlen. nein Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 186 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W3 Anreizsysteme Ökostrombezug Kurzbeschreibung Die öffentlichen Liegenschaften beziehen bereits zu 100 % Ökostrom. Für das Gastgewerbe sollen Anreizsystem entwickelt werden, um auf Ökostrombezug umzustellen. Im Anbieterverzeichnis könnten diese Betriebe prioritär gelistet werde. Es können zusätzlich finanzielle Anreize bei einem Tarifwechsel zu Ökostrom gegeben werden (Gutscheine, Preisrabatte). Der Ökostrompreis darf nicht viel höher sein als der Normaltarif. Parallel dazu wäre eine Informationskampagne in Presse und Flyern auch für die privaten Haushalte empfehlenswert. 0 - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Anreizsystem selbst hat keine Einsparung; Umstieg auf Ökostrom kann im Gastgewerbe gesamt ca. 4.900 t CO2 pro Jahr sparen. EE-Anteil im lokalen Stromnetz aber ohnehin schon bei über 100%. CO2-Einsparung: 4 -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Wechsel zu Ökostromanbieter verursacht keine Kosten. Ein Anreizsystem könnte für einen Monat die Mehrkosten (falls es diese gibt) übernehmen. Kosten für Info-Kampagne WBN. Wirkungstiefe: gering, da durch Ökostrombezug allein keine Verhaltensänderung ausgelöst wird. 1 Lokale Wertschöpfung: Herkunft des Ökostroms muss transparent nachvollziehbar sein. Indirekt hoch, bei eigener Ökstromproduktion (PV, Windkraftanlagen-Beteiligungen u.a.). 3 Umsetzungsfähigkeit: sehr hoch durch eigene Wirtschaftsbetriebe unkompliziert möglich. 4 Hauptakteure: WBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 187 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W4 LED-Beleuchtung für Gastgewerbe Kurzbeschreibung Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung soll durch einen gemeinsamen Einkauf o.a. gefördert werden.Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung, vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Für Gewerbebetriebe, Privathaushalte, Hotels und Pensionen die Möglichkeiten einer Beratung prüfen (hier vor allem die Außenbeleuchtung) und Info-Flyer oder Broschüre verteilen. Umsetzung kann auch über eine Contracting-Ausschreibung realisiert werden. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 3 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Gerade der Ersatz von Halogenlampen durch LED ist aufgrund der Energieeinsparung und der längeren Lebensdauer der LED sehr wirtschaflich (eigene Berechnungen). Kosten für Beratung durch WBN zum Thema Beleuchtung. Empfehlenswert wäre die Erstellung einer Broschüre für das Gastgewerbe. 2 Wirkungstiefe: mittel. Lokale Wertschöpfung: gering, LED-Leuchten werden nicht produziert - jedoch könnte ein Gemeinschaftseinkauf sehr werbewirksam geutzt werden, Stichwort: "die Norderney-LED". 1 Umsetzungsfähigkeit: mittlerer organisatorischer Aufwand und mittlerer finanzieller Aufwand für die Umsetzung 3 Hauptakteure: WBN, Stadt Norderney Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I1,W1, Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Die Umsetzung wird empfohlen. Kontaktaufnahme zu LED-Herstellern. Informationen über WBN zum Thema LED, Beratung. Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 188 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V1 Ausstattung der Fahrzeugflotte mit Elektrofahrzeugen (aus regenerativen Energien) Kurzbeschreibung Ausstattung der öffentlichen Betriebe vornehmlich mit Elektro- und Hybridfahrzeugen. Erste Fahrzeuge werden bereits mit gutem Erfolg eingesetzt. Eventuell Kampagne mit VW und unterstützend Werbeflächen vermarkten (Finanzierung). 1 96 Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: t/a Elektrofahrzeuge können rechnerisch nahe an einer Nullemission betrieben werden, wenn Sie mit erneuerbaren Energien "gerechnet" werden. Voraussetzung ist aber grundsätzlich die Inanspruchnahme eines lokalen Erzeugungsüberschusses, der aber absehbar in vielen norddeutschen Kommunen erreicht wird. CO2-Einsparung: Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 400.000 € 8.000 €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Kosten der Maßnahme hängen vollständig vom Umfang der Substitution von konventionellen Fahrzeugen ab. Mehrkosten in der Anschaffung stehen geringere Energiekosten im Betrieb gegenüber. Mittel- und langfristige Unterhaltungskosten der Fahrzeuge werden derzeit noch in vielen Modellversuchen ermittelt. Es wird in dieser Maßnahme die sukzessive Anschaffung von fünf Fahrzeugen pro Jahr bei Mehrkosten von 10.000,-€ pro Fahrzeug bei einer Projektlaufzeit von 8 Jahren zugrunde gelegt. Die Maßnahme kann parallel oder auch überschneiden mit Ansätzen für ein Carsharing-Modell verfolgt werden. Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/8-Stelle). 4 Wirkungstiefe: Die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik ist von hohem Symbolwert und trägt eine Vorbildfunktion in sich. Insbesondere bei Elektrofahrzeugen kommt den Kommunen eine Vorreiterfunktion zu. 3 Lokale Wertschöpfung: Die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik ist von hohem Symbolwert und trägt eine Vorbildfunktion in sich. Insbesondere bei Elektrofahrzeugen kommt den Kommunen eine Vorreiterfunktion zu. 4 Umsetzungsfähigkeit: Die Umsetzung ist durch die verbesserte reale Verfügbarkeit von Elektrofahrzeugen - auch jenseits von Modellversuchen - grundsätzlich ohne weiteres möglich. Hauptakteure: Stadt Norderney, Wirtschaftsbetriebe (Energiekonzept), WGN, SBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Denkbar bei Verknüpfung mit lokaler regenerativer Energieerzeugung. Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: Schlussbericht ja hoch Seite 189 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 190 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V2 Fährverkehr energetisch verbessern Kurzbeschreibung Gemeinsam mit der Frisia soll der Fährverkehr von Norden nach Juist und Norderney (Maßnahme V2-Norderney) energetisch verbessert werden. Hierzu gibt es bereits ein Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Juist, Herr Vodde), das zunächst auf eine Substitution der mit Diesel betriebenen Generatoren für den Bordstrom mit Brennstoffzellen setzt. Nach Abschluss der ersten Phase mit der Erzeugung von Bordstrom soll auch die Anwendbarkeit von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb geprüft werden. Auch die Substitution des Generatorbetriebes durch Brennstoffzellen müsste im Bordbetrieb durch Frisia geprüft werden (Kosten/Nutzenanalyse). Prüfbar wäre außerdem, ob der Diesel-Motor zwischenzeitlich nicht durch einen Erdgasmotor zu ersetzen wäre. Erdgas wiederum sollte durch Biogas oder wie bereits bei Audi angewandt, durch "Wind-Gas" ersetzt werden. Auch ist der Einsatz von Gasmotoren denkbar. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Schiffbau und in der Motorenentwicklung ist eine sukzessive Einführung mit LNG (Liquid Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas) betriebener Schiffe für alle Fahrtgebiete und Einsatzprofile bis zum Jahre 2020 ein konkret mögliches Szenario, das aus Gründen der betrieblichen Ökonomie und des Klimaschutzes zu befürworten wäre und dessen Realisierung konkrete Formen anzunehmen beginnt. In Nordfriesland wird derzeit eine weitgehend emissionsfreie Fähre mit geringst möglichem Tiefgang (1,5 m) entwickelt, deren Ersteinsatz im Herbst 2013 geplant ist. Ab August 2014 sollen zwei LNG Hybrid Fähren die Orte Dagebüll – Wyk – Wittdün anfahren Die angestrebte Verminderung des klimawirksamen CO2 Ausstoßes beträgt 40% allein über die höhere Effizienz des Antriebes. 4 CO2-Einsparung: 650 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Das grundsätzliche Einsparpotenzial pro Personenkilometer auf der Fähre beträgt ca. 0,3 bis 0,4 kg CO2. Pro Fährfahrt beträgt das Potenzial ca. 1,0 bis 1,6 Tonnen CO2. Unter der Annahme einer Nullemission mit veränderter Antriebstechnik auf Basis regenerativ erzeugter Brenn- bzw. Kraftstoffe und der vollständigen Substitution von zunächst 500 konventionellen Fahrten jährlich im Rahmen eines Modellversuchs können 500 bis 800 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspräche für Juist der Hälfte der Emissionen aus dem Fährverkehr, für Norderney knapp 10%. Der Modellversuch bzw. das Forschungsvorhaben, das von einer Klimaschutzmaßnahme der Insel Juist ausgehend die Erzeugung von Bordstrom mit Brennstoffzellen statt mit Dieselgeneratoren anstrebt, kann die Grundlage für eine mögliche Erweiterung des Forschungsvorhabens auch auf den eigentlichen Schiffsantrieb sein. 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. € 8.000 €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten im Rahmen eines Modellversuchs bzw. Modellvorhabens würden annahmegemäß nicht auf die Kommunen zurückfallen. Es wird dennoch von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand während des Modellvorhabens ausgegangen (1/8-Stelle). Wirkungstiefe: Die Maßnahme wäre von ungemeiner Sichtbarkeit und Signalwirkung weit über das Tourismusdreieck hinaus. Die Befreiung des Schiffsverkehrs von der "Fesselung" an Dieselmotoren wäre ein starkes, olfaktorisch und akustisch wahrnehmbares Signal an alle Touristen und in die ganze Welt der Schifffahrt. Schlussbericht 4 Seite 191 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Lokale Wertschöpfung: Abhängig von eventueller Nutzung lokal erzeugter regenerativer Energien. 0 Umsetzungsfähigkeit: Technische Umsetzbarkeit wird ebenso wie ökonomische Darstellbarkeit im Modellversuch getestet. Die Alternativlosigkeit bei der Anfahrt (bis auf das Fliegen) ermöglicht die maßvolle Umlegung von zusätzlichen Kosten auf Fahrkartenpreise. 2 Hauptakteure: Stadt Norderney, Inselgemeinde Juist, Frisia Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 192 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V3 ÖPNV verbessern, Urlauberbus auch auf Norderney Kurzbeschreibung Der ÖPNV soll besser ausgebaut werden um den Individualverkehr zu reduzieren. Zusammenarbeit mit Landkreis Aurich. Das Angebot "Urlauberbus" im Landkreis Aurich gilt bisher nicht für Norderney. Überprüfung, ob dieses Angebot zukünftig auch auf Norderney übertragen werden kann, um eine noch bessere Akzeptanz für den ÖPNV zu schaffen. 0 k.A. t/a ÖPNV wirkt in der Regel in der Gesamtbetrachtung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds CO2mindernd. Eine Verbesserung des Angebots fügt sich in das übergeordnete Ziel den individuellen Motorisierungsgrad im Raum des Tourismusdreiecks nicht weiter wachsen zu lassen, um das technische Potenzial von ca. 20% bei den Kfz-Emissionen voll auszuschöpfen. Ein direkter Nachweis von Einsparungen lässt sich nur an konkreten Strecken und Auslastungsgraden unmittelbar errechnen. 1 Kosteneffizienz: k.A. € Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: k.A. €/a 7 Jahre 3 Wirkungstiefe: Hoch. Verbesserungen des ÖPNV haben immer dann starken Signalcharakter, wenn "geklotzt" und nicht "gekleckert" wird. Vervollständigungen von Taktzeiten, die eine höhere zeitliche Flexibilität bei der Nutzung ermöglichen, sind dabei ebenso wie günstige und vor allem einfache Tarifangebote von besonderer Bedeutung. Lokale Wertschöpfung: Vermutlich geringere Einnahmen aus Fahrkartenverkauf bei Einführung des Tarifs "Urlauberbus" bei gleichzeitig erhöhter Anzahl Fahrgäste. 1 Umsetzungsfähigkeit: Umsetzbarkeit hängt stark am Finanzierungswillen der Kommunen. Hauptakteure: Stadt Norderney, LK Aurich, ÖPNV Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Priorität: niedrig CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 193 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I1 Energieberatung (Initialberatung) für private Haushalte und Unternehmer erweitern Kurzbeschreibung Die bisher schon eingeführte Energieberatung durch die WBN soll überprüft und erweitert werden. Gegebenenfalls können externe Bafa-Energieberater mit eingebunden werden, die die Unternehmen betreuen würden. Die Energieberatung könnte Haushalte kostenlos beraten und bei einem Hausbesuch "Stromfressern" aufspüren und nützliche Tipps zum Stromsparen an den Bürger übermitteln, außerdem könnte die Energieberatung bei der "Norderney-LED" unterstützende Arbeit leisten. Diese Maßnahmen ließe sich auch hervorragend mit "Informationskampagne Wärmedämmung" (HH3) kombinieren. Diese Energieberatung wäre in Zusammenhang mit HH3 eine einführende Initialberatung. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: nicht quantifizierbar 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Energieberatung der WBN kostenlos. Denkbar wäre aber einen kleinen Beitrag (z.B. 25,-- €) ür die Initialberatung zu fordern, um diese auch "Wert zu schätzen". 4 Wirkungstiefe: Bei qualitativ guter Beratung werden viele Haushalte erreicht, die so über Energieeffizienzthemen aufgeklärt werden können. 1 Lokale Wertschöpfung: zunächt gering, aber hoch bei anschließender Maßnahmenumsetzung 4 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut, da Energieberatung bereits etabliert. Aufbauarbeit. Hauptakteure: Stadt Norderney, WBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: HH3, I2, Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: hoch Priorität: CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 194 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I2 1. Förderprogramm Energiespargeräte 2. Förderprogramm Thermische Solaranlagen (auch für Bettenanbieter) 3. Förderprogramm für Wärmedämm-Maßnahmen Kurzbeschreibung Die Stadt Norderney in Zusammenarbeit mit der WBN legen drei nebenstehende AnreizFörderprogramme auf, um die Energieeffizienz und die Sanierungsrate zu erhöhen. Gleichzeitig sollen Best-Practice-Beispiele gezeigt und Veranstaltungen durchgeführt werden (siehe Maßnahme G5) 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Förderprogramme erzielen selbst keine CO2-Reduktionen 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 61.500 € 58.500 €/a 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1. Förderprogramm Energiespargeräte = 50,-- €/Gerät, angenommen 50/a = 2.500,--€/a 2. Förderprogramm Thermische Solaranlagen = 150,-- € für Warmwasser und 300,-- € für WW und Heizungsunterstützung, angenommen 20/ = 6.000,--/a 3. Förderprogramm Wärmedämm-Maßnahmen = ca. 2.000,-- €/je Projekt = 25/a = 50.000,--/a. Anschubkosten für Bekanntmachung, Öffentlichkeitsarbeit und Information einmalig = 3.000,-- € Personal bei WBN. 4 Wirkungstiefe: Förderprogramme bieten einen Anreiz, um das Thema Klimaschutz auch wirklich umzusetzen. Lokale Wertschöpfung: Bei Wärmedämmung: Ausführung durch lokale Handwerker. 4 Umsetzungsfähigkeit: Die Finanzierung der Förderprogramme könnte zusätzlich über Sponsoren erreicht werden. Mögliche Ansprechpartner: Sparkassen, Baustoffhändler, Elektrobetriebe, EWE 3 Hauptakteure: Stadt Norderney, WBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: HH2, HH3, Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Die Umsetzung der Maßnahme wird empfohlen. Bei Inanpruchnahme von Fördertöpfen ist parallel immer eine qualifizierte Beratung (HH3) anzubieten. Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 195 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Ü1 Wissenschaftliche Begleitung "CO2-Messung im bodennahen Bereich" Kurzbeschreibung Angebot einer Hochschule zur wissenschaftlichen Begleitung für eine CO2-Messung im bodennahen Bereich für ein Jahr liegt der Stadt Norderney vor. Über diese Aktion und andere durchgeführten Klimaschutz-Maßnahmen, die die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes betreffen, könnte auf der Internetseite Norderneys aktuell berichtet werden. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 4 Kosteneffizienz: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: -€ - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Wirkungstiefe: gering, nur bei Berichterstattung. 1 Lokale Wertschöpfung: sehr gering 0 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut, da Hochschule der Stadt Norderney bereits ein Angebot gemacht hat. 4 Hauptakteure: Stadt Norderney, Hochschule Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Die Umsetzung der Maßnahme wird empfohlen. Interessant wären Messungen in 2013 und 2020 durchzuführen, um wissenschaftlich nachzuweisen, ob es nicht nur eine rechenbare Reduzierung sondern auch eine messbare Reduzierung der CO2-Emissionen gibt. Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 196 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.5 Überblick Baltrum Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] E E1 Klein-Windkraftanlagen Kleine, leise Windkraftanlagen mit einer Leistung von 200 W bis 10 kW. Vom Hafen führt ein Weg über den Deich und die Promenade bis zum ZeltschuppenOst. Hier könnte an jedem 2. oder 3. Mast ein kleiner Windgenerator angebracht werden (300-600 W). Farblich an die Lampe angepasst, ist er relativ unauffällig. Aufgrund der Statik ist es erforderlich jeweils einen neuen Mast inkl. Fundament zu errichten. Die Geräuschentwicklung ist minimal und die Touristen erkennen, dass Baltrum etwas für den Klimaschutz tut. Einspeisung des Stroms für die Wärmepumpe des Sindbads denkbar (K2). Dieses Projekt könnte als Forschungsprojekt oder im Rahmen der Klimaschutzinitiative evtl. gefördert werden. (siehe auch www.windkraft-anlagen.com) niedrig 70.000 3.000 mittel - sehr hoch 2.000 HH HH1 HH2 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Gemeinschaftsaktion LED-Leuchten Einkauf: Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung, vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Für Gewerbebetriebe, Privathaushalte, Hotels und Pensionen die Möglichkeiten einer Beratung prüfen (hier vor allem die Außenbeleuchtung) und Info-Flyer verteilen. Umsetzung kann auch über eine Contracting-Ausschreibung realisiert werden. Aktion "Wärmelecks erkennen" Schlussbericht Die vorhandene Wärmebildkamera der Feuerwehr soll für ThermografieAufnahmen an Wohnhäusern und Hotels/Pensionen genutzt werden, um auf "Wärmelecks" aufmerksam zu machen und damit die Sanierungsrate zu erhöhen. jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 1 2013 -2015 nein - - 2013 - 2018 ja - - ab 2013 ja Seite 197 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. K K1 Priorität einmalige Anschubkosten [€] Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Hallenbades, Turnhalle, Rathaus, Mehrzweckhalle, Kinderspielhaus, Nationalparkhaus u.a. Die PV-Anlage auf der Inselschule soll vorrangig realisiert werden. Die Dächer aller öffentlichen Gebäude werden auf Eignung für Solaranlagen geprüft. Im Falle von Dachsanierungen wird immer auch die Möglichkeit der Realisierung einer Solaranlage geprüft. Für die Finanzierung der Maßnahme kommen unterschiedliche Möglichkeiten in Frage. Zur Akzeptanzsteigerung wird die Bürgerbeteiligung in Form von Bürgersolaranlagen empfohlen. Die Wärme der Nordsee (bis in den Dezember meist noch 10 Grad) soll mithilfe einer "Wasser-Wasser-Wärmepumpe" für die Schwimmbadwassererwärmung genutzt werden. Dazu soll eine Buhne als "Energiebuhne" mit installiertem Wärmetauscher dienen. Um den Wirkungsgrad zu verbessern, wird auf dem Dach des Bades zusätzlich eine solarthermische Anlage installiert. Die elektrische Energie für die Wärmepumpe kommt idealerweise von einer PVAnlage, die ebenfalls auf dem Dach installiert ist. Alternativ soll der Einsatz eines Blockheizkraftwerks geprüft werden. sehr hoch 10.000 - hoch 5.000 Für die öffentlichen Strandduschen sollen solarthermische Anlagen installiert werden. Eine Anlage ist bereits erfolgreich auf Baltrum installiert. hoch mittel Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Photovoltaikanlagen auf allen öffentlichen Liegenschaften installieren K2 Energiekonzept für das Sindbad K3 Solarthermie für öffentliche Strandduschen K4 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Gemeinschaftsaktion LED-Leuchten Einkauf: Alle alten Leuchtmittel in den öffentlichen Liegeschaften sollen durch neue sparsame und innovative Leuchten (LED-Leuchten) ersetzt werden. Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung als Querschnittsmaßnahmen in öffentlichen Liegenschaften (Ersatzbeschaffung). Vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Umsetzung kann auch über eine ContractingAusschreibung realisiert werden. Schlussbericht jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 77 2013 - 2016 ja - - 2013 - 2014 ja 15.000 500 k.A. 2013 - 2015 ja - - - 2013 - 2015 ja Seite 198 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Priorität einmalige Anschubkosten [€] Die Fähre der Baltrum-Linie 3 hat Anfang 2012 einen neuen, effizienteren Motor bekommen, der etwa 15-20 % Treibstoff einspart. Die Baltrum 1 soll im in den nächsten Jahren ebenfalls umgerüstet werden. hoch k.A. - Auf Baltrum gab es in der Vergangenheit bereits einen Agenda 21-Prozess durch den Arbeitskreis Energie. Dieser Prozess sollte wieder eingeführt werden und könnte sich mit der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept befassen. Analog dem Heizungsprojekt der Stadtwerke Emden (vor ca. 10 Jahren) eine Heizungsmodernisierungs-Kampagne für Privathaushalte und Hotels/Pensionen starten. Dieses Projekt hatte damals einen beeindruckenden Erfolg (ca. 50% der alten Heizungen wurden ausgetauscht). Die effektivste Methode, um Heizkosten zu senken, ist eine Modernisierung der Heizungsanlage. Denn so lässt sich ungenutztes Energiepotenzial nutzen. Der Einsatz fortschrittlicher Brennwerttechnik mit Erdgas oder Heizöl ist dabei ein schneller Weg, um die Energieeffizienz im Haus zu verbessern. mittel - hoch Die vorhandene BAFA-Energieberatung wird zurzeit nicht genutzt. Deshalb muss über diese geförderte Energieberatung für Privathaushalte informiert und sie zusätzlich beworben werden. Der Landkreis Aurich beschäftigt einen eigenen Energieberater, der auch für Beratungen auf den Inseln in Anspruch genommen werden kann. Beherbergungsbetrieb können die Förderung durch die KFW (Energieberatung Mittelstand) in Anspruch nehmen. Hier werden 80 % der Kosten gefördert. hoch Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung V V1 Neuer Motor für die Baltrum 3 Agenda 21-Prozess (Arbeitskreis Energie) wiederbeleben I I1 I2 HeizungsmodernisierungsKampagne I3 Information über BAFAEnergieberatung und KFWEnergieberatung Schlussbericht jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 146 2012-2017 ja - - kontinuierlich ja 15.000 - - 2013 - 2015 ja 5.000 0 0 2013-2015 ja Seite 199 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Ü Ü1 Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Zielformulierung: Stromautarkes Durch Installation von PV-Anlagen und BHKWs soll Baltrum rechnerisch bis 2020 Baltrum stromautark werden. Hierfür ist eine Gesamtstromproduktion von ca. 4.000 MWh/a nötig (Prognose Verbrauch von 2020). PV-Anlagen können 2020 dabei etwa ca 400 MWh liefern, der Rest müsste durch BHKWs geleistet werden. Dazu müssten Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von etwa 700 kW installiert werden (z.B. 14 Anlagen a 50 kWel.) Draus würden ca. 5.500 MWh Wärme bereitgesteltl werden, etwa 1/3 des gesamten Erdgasverbrauchs auf der Insel. Das wäre nur dann realsitisch, wenn ein Nahwärmenetz auf Baltrum gebaut würde. Summe Schlussbericht Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] hoch 10.000 - k.A. 132.000 3.500 224 Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 2013 ja Seite 200 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.5.1 Maßnahmenblätter Baltrum E1 Klein-Windkraftanlagen Kurzbeschreibung Kleine, leise Windkraftanlagen mit einer Leistung von 200 W bis 10 kW. Vom Hafen führt ein Weg über den Deich und die Promenade bis zum Zeltschuppen-Ost. Hier könnte an jedem 2. oder 3. Mast ein kleiner Windgenerator angebracht werden (300-600 W). Farblich an die Lampe angepasst, ist er relativ unauffällig. Aufgrund der Statik ist es erforderlich jeweils einen neuen Mast inkl. Fundament zu errichten. Die Geräuschentwicklung ist minimal und die Touristen erkennen, dass Baltrum etwas für den Klimaschutz tut. Einspeisung des Stroms für die Wärmepumpe des Sindbads denkbar (K2). Dieses Projekt könnte als Forschungsprojekt oder im Rahmen der Klimaschutzinitiative evtl. gefördert werden. (siehe auch www.windkraft-anlagen.com) 1 CO2-Einsparung: 1,4 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Annahme: Bei Installation von 10 Klein-Windkraftanlagen (Ertrag bei mittlerer Größe ca. 500kWh/Jahr Strom) entstehen Einsparungen in Höhe von ca. 2,5 MWh/a, das entspricht ca. 1,4 Tonnen/Jahr. 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Wartungskosten inklusive Personal betragen: 70.000 € 3.000 €/a 2 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Annahme: Bei Installation von 10 Klein-Windkraftanlagen entstehen pro Anlage Kosten von ca. 7.000 €, das heißt in Summe ca. 70.000 €. (siehe hierzu link: www.kleinwindanlagen.de) Wirkungstiefe: gering, aber hohe positive Außenwirkung 1 Lokale Wertschöpfung: mittel, da lokale Fachfirmen nicht unter dem Vertrieb der Windräder, die auch die Installtion übernehmen. Aber bei Nutzung der Einspeisevergütung für lokale Klimaschutzprojekte gute Wertschöpfung. 2 Umsetzungsfähigkeit: gering, da Projekt noch wenig konkret. 1 Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum, eventuell Genossenschaft, externer Berater, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K2 - Energiekonzept Sindbad Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 -2015 Handlungsempfehlung: nein Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ausschreibung anfertigen und Fachfirma mit Installation beauftragen; ggf. Projekt mit Uni/FH initiieren. Anlagen ab 1 KW sind netzgekoppelt, darunter Batteriebetrieb. Sinnvoll in Kombination mit Stromversorgung für die Wärmepumpe des SindBads (K2). Maßnahme wird nicht empfohlen aufgrund hoher Kosten. Priorität: Schlussbericht niedrig Seite 201 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 202 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 1 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Kurzbeschreibung Gemeinschaftsaktion LED-Leuchten Einkauf: Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung, vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Für Gewerbebetriebe, Privathaushalte, Hotels und Pensionen die Möglichkeiten einer Beratung prüfen (hier vor allem die Außenbeleuchtung) und Info-Flyer verteilen. Umsetzung kann auch über eine ContractingAusschreibung realisiert werden. 1 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: mittel bis gering, nur grobe Schätzung möglich, da keine Datengrundlage vorhanden - t/a 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: -€ - €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Gerade der Ersatz von Halogenlampen durch LED ist aufgrund der Energieeinsparung und der längeren Lebensdauer der LED sehr wirtschaflich (eigene Berechnungen). Wirkungstiefe: in Verbindung mit Öffentlichkeitsarbeit und Informationen kann Baltrum Vorbild für Bürger sein 2 Lokale Wertschöpfung: gering, da Lampen nicht lokal hergestellt werden, lediglich der örtliche Fachhandel profitiert 1 Umsetzungsfähigkeit: mittlerer organisatorischer Aufwand und mittlerer finanzieller Aufwand für die Umsetzung 3 Hauptakteure: Handwerkerinnung, Inselgemeinde Baltrum, Verwaltung, Klimaschutzmanager Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Potenzialanalyse und Konzept sofort. Untersuchung der Halogen-Innenbeleuchtung und Außenbeleuchtung sofort. Mit dem Ersatz von Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen durch LED sollte noch gewartet werden, bis die Effizienz und die Kosten der LED-Technik optimiert werden. Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 203 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 2 Aktion "Wärmelecks erkennen" Kurzbeschreibung Die vorhandene Wärmebildkamera der Feuerwehr soll für Thermografie-Aufnahmen an Wohnhäusern und Hotels/Pensionen genutzt werden, um auf "Wärmelecks" aufmerksam zu machen und damit die Sanierungsrate zu erhöhen. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen 4 Kosteneffizienz: 2.000 € - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2.000 € für Start der Kampagne für Öffentlichkeitsarbeit. Keine Leihgebühr der Kamera veranschlagt. Kosten für Personaleinsatz und Zeitaufwand; Kosten für Analyse; interessierte Bürger können einen Kostenaufwand übernehmen 4 Wirkungstiefe: sehr hoch 3 Lokale Wertschöpfung: gut; Bürger werden mit einbezogen; lokal ansässige Firmen können Folgeaufträge für Sanierungen erhalten; Vorbildwirkung Umsetzungsfähigkeit: ggf. in Schülerprojekt einbinden; sehr anschauliche Darstellung von Energieeffizienz, nur in Heizperiode möglich Hauptakteure: 3 Inselgemeinde Baltum, BAFA-Enerbieberater, Freiwillige Feuerwehr Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I2, G5 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: ab 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen:, kann nur in Heizperiode durchgeführt werden ja wenn Kapazität vorhanden Infokampagne starten und mit Messungen beginnen Priorität: sehr hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 204 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K1 Photovoltaikanlagen auf allen öffentlichen Liegenschaften installieren Kurzbeschreibung Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Hallenbades, Turnhalle, Rathaus, Mehrzweckhalle, Kinderspielhaus, Nationalparkhaus u.a. Die PV-Anlage auf der Inselschule soll vorrangig realisiert werden. Die Dächer aller öffentlichen Gebäude werden auf Eignung für Solaranlagen geprüft. Im Falle von Dachsanierungen wird immer auch die Möglichkeit der Realisierung einer Solaranlage geprüft. Für die Finanzierung der Maßnahme kommen unterschiedliche Möglichkeiten in Frage. Zur Akzeptanzsteigerung wird die Bürgerbeteiligung in Form von Bürgersolaranlagen empfohlen. 4 CO2-Einsparung: 77 t/a Zubau von 200 kW realistisch, pro kW ca. 900 kWh/a Stromertrag, 180 MWh/a, ca. 77 t CO2Einsparung. Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 10.000 € - €/a 15 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Höchstens Anschubfinanzierung notwenig. Bei Bürgersolaranlagen oder Investorenmodell fallen für die Verwaltung keine Kosten an. Bei Eigenfinanzierung über KfW-Kredit über Anlagenlebensdauer wirtschaftlich. Anschubkosten < 10.000 Euro. Wirkungstiefe: Vorbildfunktion der Kommune und kann Bürger der Kommune zum eigenen Handeln bewegen. 1 4 Lokale Wertschöpfung: Das IWÖ (Institut für Wirtschaftsökologie) hat errechnet, dass allein die Installation einer 1 MW-PVAnlage (Investition ca. 2,5 Mio. Euro) eine lokale Wertschöpfung von 300.000 EUR generiert wird. Über die Laufzeit von 20 Jahren fallen 157.000 Euro kommunale Steuern an, die lokale Wertschöpfung beträgt ca. 2,5 Mio. Euro pro MW. 4 Umsetzungsfähigkeit: keine Hemmnisse erkennbar, Kommune hat direkten Zugriff auf die Dächer. Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum; EWE steht für Gespräche zur Verfügung. Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager; G9 - Liegenschaftskonzept Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: sofortige Klärung empfohlen, wie Finanzierung geregelt werden soll und starten! Gespräche mit EWE führen, ob eine zusätzliche Förderung (für Inselschule) möglich ist. Priorität: Schlussbericht ja sehr hoch Seite 205 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 206 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K2 Energiekonzept für das Sindbad Kurzbeschreibung Die Wärme der Nordsee (bis in den Dezember meist noch 10 Grad) soll mithilfe einer "WasserWasser-Wärmepumpe" für die Schwimmbadwassererwärmung genutzt werden. Dazu soll eine Buhne als "Energiebuhne" mit installiertem Wärmetauscher dienen. Um den Wirkungsgrad zu verbessern, wird auf dem Dach des Bades zusätzlich eine solarthermische Anlage installiert. Die elektrische Energie für die Wärmepumpe kommt idealerweise von einer PV-Anlage, die ebenfalls auf dem Dach installiert ist. Alternativ soll der Einsatz eines Blockheizkraftwerks geprüft werden. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Einsparung bei der Wärmeerzeugung des Schwimmbads von ca. 70 - 80 %; Konzepterstellung ergibt keine direkte CO2-Einsparung - t/a 4 Kosteneffizienz: 5.000 € - €/a 1 Jahre Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Zuerst Erstellung eines Konzeptes ca. 5 T€ Wirkungstiefe: Vorbildfunktion der Kommune 4 Lokale Wertschöpfung: hoch durch sehr hohe Einsparungen 4 Umsetzungsfähigkeit: ggf. ist eine Förderung der Anlage möglich; ggf. als Forschungprojekt 3 Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum, Kurverwaltung Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: E1 - Kleinwindkraftanlagen Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2014 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: wird aktuell bereits untersucht; Versorgungskonzepte (regenerative Energien oder BHKW) müssen verglichen Priorität: und die bestmögliche Variante ausgewählt werden hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 207 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K3 Solarthermie für öffentliche Strandduschen Kurzbeschreibung Für die öffentlichen Strandduschen sollen solarthermische Anlagen installiert werden. Eine Anlage ist bereits erfolgreich auf Baltrum installiert. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Keine Angaben zur gewünschten Anzahl der Strandduschen. k.A. t/a 3 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 15.000 € 500 €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 2 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Solarthermie Preise richten sich nach der Größe der Kollektorfläche, dem Wärmespeicher sowie den übrigen erforderlichen Komponenten. Für jeden installieren Quadratmeter Kollektorfläche werden zwischen 80 und 100 Liter Warmwasserspeicher veranschlagt. Wenn man die Solarthermie Preise in die einzelnen Komponenten aufschlüsselt, müssen für die Kollektoren etwa 50% der Gesamtkosten angenommen werden. Der Pufferspeicher kann mit 25% der Gesamtkosten bewertet werden. Die Verlegung der Rohre sowie die Pumpe machen den Rest des Preises aus. Für eine typische Dimensionierung einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung geht man von 1m² Solarkollektorfläche pro Person aus. Die Kosten belaufen sich dabei auf ca. 1000 €. Zum Vergleich: für einen 4-Personen-Haushalt benötigt man etwa 5 m² Flachkollektoren mit einem 300-lSpeicher. Hierbei lassen sich etwa 50 - 60 % am jährlichen Energieverbrauch durch Warmwasser einsparen. Die Investitionskosten schwanken beim Einsatz von Flachkollektoren zwischen 4.000 und 6.000 Euro (inkl. Montage). (Quelle: http://www.iwr.de/solar/erricht/solarthermie.html) Angenommene Investitionskosten: 15.000,-- Euro. 500,-- Euro für jährliche Wartungsarbeiten. Wirkungstiefe: sehr hoch; hohe positive Außenwirkung und Vorbildfunktion für andere Inseln und Gemeinden 4 Lokale Wertschöpfung: gut wenn lokale Installationsfirmen/Handwerker beauftragt werden 3 Umsetzungsfähigkeit: eine Anlage ist bereits in Betrieb; Umsetzungsfähigkeit demnach gut; technisch machbar; Erfahrungswerte können übernommen werden 4 Hauptakteure: Inselgemeinde Baltum Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ausschreibung erstellen und Fachfirma mit Installation beauftragen Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 208 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K4 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Kurzbeschreibung Gemeinschaftsaktion LED-Leuchten Einkauf: Alle alten Leuchtmittel in den öffentlichen Liegeschaften sollen durch neue sparsame und innovative Leuchten (LED-Leuchten) ersetzt werden. Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innenund Außenbeleuchtung als Querschnittsmaßnahmen in öffentlichen Liegenschaften (Ersatzbeschaffung). Vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Umsetzung kann auch über eine Contracting-Ausschreibung realisiert werden. 1 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: mittel, nur grobe Schätzung möglich, da keine Datengrundlage vorhanden 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 2 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Gerade der Ersatz von Halogenlampen durch LED ist aufgrund der Energieeinsparung und der längeren Lebensdauer der LED sehr wirtschaflich (eigene Berechnungen). Wirkungstiefe: in Verbindung mit Öffentlichkeitsarbeit und Informationen kann Baltrum Vorbild für Bürger sein 2 Lokale Wertschöpfung: gering, da Lampen nicht lokal hergestellt werden, lediglich der örtliche Fachhandel profitiert 1 Umsetzungsfähigkeit: mittlerer organisatorischer Aufwand und mittlerer finanzieller Aufwand für die Umsetzung 3 Hauptakteure: Handwerkerinnung, Inselgemeinde Baltrum, Verwaltung, Klimaschutzmanager Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager und HH1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Potenzialanalyse und Konzept sofort. Untersuchung der Halogen-Innenbeleuchtung und Außenbeleuchtung sofort. Mit dem Ersatz von Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen durch LED sollte noch gewartet werden, bis die Effizienz und die Kosten der LED-Technik optimiert werden. Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 209 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V1 Neuer Motor für die Baltrum 3 Kurzbeschreibung Die Fähre der Baltrum-Linie 3 hat Anfang 2012 einen neuen, effizienteren Motor bekommen, der etwa 15-20 % Treibstoff einspart. Die Baltrum 1 soll im in den nächsten Jahren ebenfalls umgerüstet werden. 4 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: sehr hoch, nur Schätzung möglich, 500 MWh Treibstoffeinsparungen 146 t/a 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. € - €/a 5 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten liegen nicht vor, keine reine Klimaschutzmaßnahmen, deshalb keine Kosten ausgewiesen. Wirkungstiefe: gering, da rein technische Maßnahmen 1 Lokale Wertschöpfung: mittel, wenn Umnau durch lokale Werft durchgeführt 2 Umsetzungsfähigkeit: keine Hemmnisse erkennbar, Maßnahme bei einer Fähre bereits umgesetzt 4 Hauptakteure: Baltrum-Linie Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2012-2017 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Maßnahme zum Teil bereist umgesetzt. Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 210 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I1 Agenda 21-Prozess (Arbeitskreis Energie) wiederbeleben Kurzbeschreibung Auf Baltrum gab es in der Vergangenheit bereits einen Agenda 21-Prozess durch den Arbeitskreis Energie. Dieser Prozess sollte wieder eingeführt werden und könnte sich mit der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept befassen. - CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen - t/a Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: kontinuierlich Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: es entstehen lediglich Kosten für Meetings; Personalkosten keine: Ehrenamt 3 Wirkungstiefe: hoch, da Arbeitskreis u. a. die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen verfolgt und somit Strukturveränderungen mit beeinflusst Lokale Wertschöpfung: 1 4 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: ab 2013 starten Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Arbeitskreis im Rahmen des Klimaschutzmanagements wieder einführen; Personenkreis identifizieren und sofort mit dem Prozess beginnen. Priorität: ja mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 211 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I2 Heizungsmodernisierungs-Kampagne Kurzbeschreibung Analog dem Heizungsprojekt der Stadtwerke Emden (vor ca. 10 Jahren) eine Heizungsmodernisierungs-Kampagne für Privathaushalte und Hotels/Pensionen starten. Dieses Projekt hatte damals einen beeindruckenden Erfolg (ca. 50% der alten Heizungen wurden ausgetauscht). Die effektivste Methode, um Heizkosten zu senken, ist eine Modernisierung der Heizungsanlage. Denn so lässt sich ungenutztes Energiepotenzial nutzen. Der Einsatz fortschrittlicher Brennwerttechnik mit Erdgas oder Heizöl ist dabei ein schneller Weg, um die Energieeffizienz im Haus zu verbessern. CO2-Einsparung: - - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Kampagne selber hat keine direkten Einsparungen; In Verbindung mit regenerativen Techniken wie beispielsweise der Solarthermie lassen sich durch eine Heizungsmodernisierung bis zu 40 % der Heizkosten einsparen. Allein der Austausch alter Heizungspumpen gegen eine Hocheffizienzpumpen spart bis zu 10% des jährlichen Stromverbrauch. 3 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 15.000 € - €/a 2 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten für Kampagne ca. 10 T€ für Infoveranstaltungen, Werbemittel, Referenten etc.; zusätzlich ca. 5.000 € für Gestaltung einer Internetseite oder Einbindung in eigene Seite; newsletter etc. Wirkungstiefe: hoch 3 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch 4 Umsetzungsfähigkeit: gut 3 Hauptakteure: Handwerker-Innung, EWE, Inselgemeinde Baltrum Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Kontakt mit den Stadtwerken Emden aufnehmen und neue Kampagne starten; ggf. Beratung durch externen Dienstleister bzw. in Kooperation mit EWE Priorität: Schlussbericht hoch Seite 212 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 213 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I3 Information über BAFA-Energieberatung und KFW-Energieberatung Kurzbeschreibung Die vorhandene BAFA-Energieberatung wird zurzeit nicht genutzt. Deshalb muss über diese geförderte Energieberatung für Privathaushalte informiert und sie zusätzlich beworben werden. Der Landkreis Aurich beschäftigt einen eigenen Energieberater, der auch für Beratungen auf den Inseln in Anspruch genommen werden kann. Beherbergungsbetrieb können die Förderung durch die KFW (Energieberatung Mittelstand) in Anspruch nehmen. Hier werden 80 % der Kosten gefördert. - CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine 4 Kosteneffizienz: 5.000 € Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: €/a Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: geschätzte Personalkosten für Beratungsgespräche mit dem Energiebeauftragten 2 Jahre Wirkungstiefe: mittel; Beratungen lösen unter Umständen Strukturveränderungen aus 2 Lokale Wertschöpfung: durch Informationen über Förderprogramme hoch; technisch ansonsten keine; insgesamt mittel 2 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut 4 Hauptakteure: BAFA-Energieberater, Inselgemeinde Baltrum, Landkreis Aurich Verwaltung Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzbeauftragter Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013-2015 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Energiebeauftragten des Landkreises Aurich kontaktieren und darauf aufbauend Konzept für Beratung erstellen und als Kampagne in die Öffentlichkeit tragen. An externes Ing.-Büro vergeben. hoch Priorität: CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 214 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Ü1 Zielformulierung: Stromautarkes Baltrum Kurzbeschreibung Durch Installation von PV-Anlagen und BHKWs soll Baltrum rechnerisch bis 2020 stromautark werden. Hierfür ist eine Gesamtstromproduktion von ca. 4.000 MWh/a nötig (Prognose Verbrauch von 2020). PV-Anlagen können 2020 dabei etwa ca 400 MWh liefern, der Rest müsste durch BHKWs geleistet werden. Dazu müssten Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von etwa 700 kW installiert werden (z.B. 14 Anlagen a 50 kWel.) Draus würden ca. 5.500 MWh Wärme bereitgesteltl werden, etwa 1/3 des gesamten Erdgasverbrauchs auf der Insel. Das wäre nur dann realsitisch, wenn ein Nahwärmenetz auf Baltrum gebaut würde. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Aus der Zielformulierung ergeben sich noch keine direkten Einsparungen. k.A. t/a 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 10.000 € - €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Eine Kosteneinschätzung kann nicht vorgenommen werden, da zunächst ein Konzept erstellt werden muss, mit welchen Maßnahmen und Techniken dieses Ziel umgesetzt werden soll. Wirkungstiefe: sehr hoch; löst Strukurwandel auf allen Ebenen aus 4 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch 4 Umsetzungsfähigkeit: Durchführung einer Potenzialanalyse empfohlen, Nahwärmenetz mit hohen Investitionskosten verbunden Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum, EWE 1 Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: auf Grundlage des InEKK sollte ein Energieversorgungskonzept bzw. Potenzialanalyse erstellt werden, die die KWK und PV-Potenziale im Einzelnen untersucht; Zahlen müssen fixiert und beschlossen werden: Bis wann soll wie viel Strom eigenerzeugt werden? Zielformulierung sollte auf Grundlage der Ergebnnisse der deteillierten Potenzialanalyse vorgenommen werden! Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 215 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.6 Überblick Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] niedrig 67.750 5.000 sehr hoch - mittel - Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - - nein - 30.000 7 ja 1.000 - 2 ja E E 1 Solarkataster erstellen Erstellung eines Solardachkatasters für die gesamte Gemeinde. Dabei werden mit Hilfe von Geodaten oder Luftbildanalyse gut geeignete Dächer identifiziert und markiert. Diese Daten können dann über eine Website der Stadt für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden. Ein Zubau-Erfolg kann nur über eine langfristig angelegte Öffentlichkeits-Kampagne erzielt werden, die regelmäßig auf die Internetseite aufmerksam macht. E 2 Ausbau der Windkraft in Norden Insgesamt sollen mindestens 9 zusätzliche Windanlagen je 3 MW auf dem Stadtgebiet von Norden bis 2020 installiert werden. Zusätzlich ca. 54.000 MWh Stromproduktion. E 3 Mini-/Mikro BHKW für Ein- bis Mini-BHKW in Haushalten und Gewerbebetrieben können durch die Zweifamilienhäuser durch gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom die Effizienz der Stadtwerke mit Energieerzeugung verbessern. Der Gesamtwirkungsgrad der Geräte liegt bei etwa 90 %. Zur Förderung des Ausbaus von Mikro- und Mini-BHKW (bis 50 kWel) Finanzierungsmodell erstellen die Stadtwerke Norden ein Finanzierungsmodell. Eine begleitende Kampagne zur Einführung von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern und im Gastgewerbe, z. B. über Contractingangebote ist notwendig. Schlussbericht Seite 216 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen HH HH1 Energieberatung durch die Stadtwerke ausbauen Förderung der Energieberatung durch Angebotsverbesserung oder Kampagne zur Förderung der BAFA-Energieberatung oder einer Haus zu Haus-Kampagne. Es ist ein Förderprogramm, wie z.B. "Bremer modernisieren" (Projekt der energiekonsens) denkbar. Private Gebäudebesitzer sollen motiviert werden, solche qualifizierten Beratungen häufiger in Anspruch zu nehmen; zudem kann durch Beratung Umfang und Qualität der später umgesetzen Maßnahmen gesteigert werden. In Bremen fördert die energiekonsens die Gebäudeenergieberatung mit 125,-Euro je Beratung. Diese können bei Energieberatern, die im Rahmen des Programms "Bremer Modernisieren" zugelassen sind eingelöst werden. Die Gebäudeenergieberatung enspricht den Anforderungen der BAFA-Vor-OrtBeratung. BAFA-Förderung kann zusätzlich in Anspruch genommen werden. Ergebnis: Anzahl der BAFA-Beratungen konnte verdoppelt werden, hohe Umsetzungsquote der Maßnahme (88% mit durchschnittlich 38.000 € Sanierungsinvestition). http://www.bremer-modernisieren.de/_BEK/ sehr hoch - - - 7 ja HH2 Energierechner auf StadtwerkeHomepage einrichten Die Stadtwerke richten einen Energieverbrauchsrechner auf ihrer Homepage ein. Dies ermöglicht die Einordnung des eigenen Energieverbrauchs (Erdgas und Strom) mittels Ranking. Einspartipps ergänzen dieses Online-Tool. Siehe: http://www.energieagentur.nrw.de/heizenergiecheck/flash.htm und http://www.energieagentur.nrw.de/tools/energiecheck/default.asp?site=ea mittel - - - 7 ja HH3 Verstärkter Einsatz Smart-Meter Entwicklung eines Handy-Apps zur Anzeige des aktuellen Energieverbrauchs im Zuge der Umrüstung auf intelligente Zähler. niedrig - - - - nein Schlussbericht Seite 217 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] sehr hoch - - hoch - - Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 856 7 ja - 7 ja K K1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude einschl. Wirtschaftsbetriebe Konzept zur Sanierung verschiedener Gebäude(typen) auf angepasste Sanierungsstandards. Ziel: Stadt als Vorreiter! Z. B. das Rathaus als Leuchtturmprojekt. Kindergärten und Schulen sollten als Multiplikatoren einbezogen werden. Zur Vorbereitung dieser Maßnahme wird ein Liegenschaftskonzept für Norden empfohlen (G9) (Teilkonzept Liegenschaften), da zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs eine vertiefende Untersuchung der Gebäude notwendig ist. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Anschließend sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. K2 Neubau Kommunaler Gebäude im Zukünftige öffentliche Neubauten in Norden sollten den Passivhaus-Standard Passivhausstandard oder Plusenergiehaus-Standard erreichen. Die Kommune kommt ihrer Vorbildfunktion nach und sorgt dafür, dass Planer und Handwerker sich an die Bauweise gewöhnen. Ab 2020 gilt die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, wonach nur noch HocheffizienzGebäude gebaut werden dürfen. Schlussbericht Seite 218 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] hoch 2.000 1.000 sehr hoch 8.000 6.000 Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen - 2 ja 2.000 7 ja W Reihenfolge im Vermieterverzeichnis aufgrund von Ökolabel/ Bezug von Ökostrom ändern W1 1. Zielvereinbarung mit großen Unternehmen 2. Beratung der KFW-Förderprogramme Die Unternehmen in Norden sollen einen erheblichen Anteil der CO2Einsparungen tragen (siehe Potenzialbetrachtung). Die Kommunen haben nur einen begrenzten Einfluss auf die Unternehmen und wenig Kontrollmöglichkeiten. Eine Möglichkeit der Konkretisierung kann eine Zielvereinbarung mit wichtigen und größeren Unternehmen über zu erreichende Einsparziele sein, die über ein Energiemonitoring überprüft und bei Einhaltung mit einem Label (Klimafreundliches Unternehmen) ausgezeichnet werden. Zusätzlich könnte sich ein Unternehmen als Klimaschutzunternehmen zertifizieren lassen. Dazu ist eine Kooperation mit der IHK notwendig. Begleitend ist eine Energieeffizienzberatung, die aktuell von der KfW gefördert wird in Anspruch zu nehmen. Dabei wird zwischen einer Initialberatung (80% Förderung) und der Detailberatung (60% Förderung) unterschieden. Hiezu informiert die Wirtschaftsförderung alle KMU in Norden von dieser Möglichkeit (regelmäßig!). Die Betriebe werden an regionale Beratungsstellen oder die BEKS Energieeffizienz GmbH verwiesen, über die eine Antragstellung abgewickelt wird. Alle Gastbetriebe, die einen Ökostrombezug nachweisen, werden im Energieeffizienzberatung und W2 Zielvereinbarungen für Gewerbe Vermieterverzeichnis mit einem Öko-Label gekennzeichnet und werden in der und Industrie Listung bevorzugt behandelt. Schlussbericht Seite 219 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] mittel k.A. k.A. sehr hoch 200.000 mittel Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen k.A. 7 ja 200.000 3.600 7 ja 15.000 5.000 58 7 ja mittel 27.000.000 16.000 k.A. 7 ja sehr niedrig k.A. k.A. k.A. - nein mittel 400.000 8.000 537 7 ja V V1 V2 V3 V4 V5 Ganzjähriger Verkehr Urlauberbus Der "Urlauberbus" ist in erster Linie ein Tarifangebot, dass sich an Touristen der VEJ richtet und zur Nutzung des ÖPNV anregen soll. Der günstige Tarif soll zudem auch die Anreise ohne Auto attraktivieren. Dies gilt umso mehr für die Zeiträume der Nebensaison, in denen die Anreise mit dem Auto in der Regel staufrei vonstatten gehen kann und umso attraktiver ist. Die ganzjährige Ausweitung des Tarifangebots ist daher konsequent. Förderung des Fahrradverkehrs in Entwicklung und Förderung des Radverkehrs in Norden und der Norden Tourismusregion, Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer. Das beinhaltet auch positiven Nutzen für das Stadtmarketing im Sinne einer fahrradfreundlichen Stadt mit Schaffung von adäquaten Angeboten für Radtouristen. Die Stadt Norden stellt jährlich 200.000,-€ zusätzlich für gezielte Radverkehrsförderung zur Verfügung. Car-Sharing Angebot in Norden Besonders für die Insulaner könnte das Angebot von Leih-PKW in Norden oder schaffen Norddeich von Interesse sein. Einführung eines Carsharing-Angebotes in der Stadt Norden mit dem Schwerpunkt einer Station an den Fähranlegern mit dem Ziel der Reduktion des Fahrzeugbestandes und der Fahrzeugemissionen (durch Hybrid/Erdgas/Elektrofahrzeuge). Küstenbahn einführen Reaktivierung der Bahnverbindung Norden-Esens-Wilhelmshaven. Küstenbahn als Gemeinschaftsaufgabe der Region sichern (regionalpolitische Abstimmung und Einigung). Es sind verschiedene betriebliche Varianten denkbar. Zusätzlich liegen genügend Potenziale für Zukunftsvisionen vor (z.B. Optimierung des Tourismusangebots (Museumsbahn), Anbindungsverbesserung der Inseln und Fährhäfen). ÖPNV Anbindung von Ostermarsch/Westermarsch verbessern E-Mobilität V6 Schlussbericht Ausbau des ÖPNV (Linien, Taktzeiten) auch in dezentralen Bereichen der Stadt Norden Erstellung eines Konzeptes zur verstärkten Einführung der E-Mobilität. Ausstattung der öffentlichen Betriebe vornehmlich mit Elektro- und Hybridfahrzeugen. Seite 220 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I Schaffung einer lokalen Energieagentur Gründung einer lokalen Energieagentur, event. in Verbindung mit dem Klimaschutzmanager, als eine Einrichtung für Information und Beratung zu allen Fragen der energetischen Sanierung und Beleuchtung im Bereich Gewerbe, Dienstleistung und Handel sowie Haushalte. Die zentrale Informationsstelle berät auch zu Förderprogrammen von Land, Bund und EU. Die Akteure in Norden, die in dem Bereich der Energieberatung tätig sind, könnten gebündelt vertreten werden. Ihre Arbeit wird damit optimiert. Die Informationsstelle dient als Anlaufstelle für Haushalte und Unternehmen jeglicher Art sowie Freiberuflern. Eine Vernetzung und Optimierung der Beratungsaktivitäten ist Ziel der lokalen Energieagentur. Durch die Bündelung sollen Angebote besser wahrgenommen werden. Die lokale Energieagentur führt zur besseren Wahrnehmung auch verschiedene Aktionen durch: Informationen und Aktionen starten: - Öffentlichkeitsarbeit mit fachlichen Beiträgen - Geschäftsstelle als Anlaufstelle für Informationssuchende - Vermittlung von Förderprogramm/Auflegen eigener Programme/Abwicklung - Anerkennungssystem für gute/gelungene Beispiele entwickeln - Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes mit dem Klimaschutzmanager mittel 50.000 82.000 - - nein Klimaschutzkampagne Um die Bürger und Haushalte aber auch Gewerbebetriebe besser einzubeziehen und zum eigenen Handeln zu motivieren, soll eine Kampagne für den Klimaschutz initiiert werden. Mit verschiedenen Aktionen wird die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz erhöht und das Image von Klimaschutzmaßnahmen verbessert. Außerdem kann der Informationsweg verbessert und damit die Handlungshemmnisse abgebaut werden, wenn über alle Aktionen gründliche informiert wird, die die Stadt Norden im Klimaschutz durchführt. Die Kampagne besteht aus Informations- und Aktionselementen wie: 1. Internetseite mit einem neuen Aktionslogo 2. Aktionstage/Veranstaltungen/Messen/Themenwochen, z. B.: Energietage mit Geräteaustausch-Aktionen, Ausstellungen zum Thema "Klimaschutz" 3. Direktvermarktung von regionalen und Bio-Produkten ("Essen aus der Region") 4. Visualisierung von CO2- und Energieverbrauch (online) hoch 20.000 10.000 - 6 ja I1 I2 Schlussbericht Seite 221 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität einmalige Anschubkosten [€] jährliche CO2DurchführungsEinsparung kosten [t/a] [€/a] hoch - - - 27.762.750 334.000 37.051 Laufzeit [Jahre] sofortige Umsetzung empfohlen 1 ja Ü Übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen Ü1 Klimaschutz soll als strategisches Ziel auf allen Ebenen verankert werden. Dazu wird eine übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen formuliert und politisch beschlossen. Dieser Beschluss ist Grundlage der Umsetzung von Maßnahmen und sollte zur Akzeptanzerhöhung mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden. Z.B. "2020 - 200% ernerbare Energie-Region! ". Die Zielformulierung ist in Zusammenhang mit der Maßnahmen G7 (gemeinsames CO2-Reduktionsziel) zu beschreiben. Summe Schlussbericht Seite 222 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 5.6.1 Maßnahmenblätter Norden E1 Solarkataster erstellen Kurzbeschreibung Erstellung eines Solardachkatasters für die gesamte Gemeinde. Dabei werden mit Hilfe von Geodaten oder Luftbildanalyse gut geeignete Dächer identifiziert und markiert. Diese Daten können dann über eine Website der Stadt für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden. Ein Zubau-Erfolg kann nur über eine langfristig angelegte Öffentlichkeits-Kampagne erzielt werden, die regelmäßig auf die Internetseite aufmerksam macht. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen; nur durch die anschließende Informationskampagne, die einen weiteren Zubau von PV-Anlagen generieren kann. 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 67.750 € 5.000 €/a - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten belaufen sich auf 57.750 € (ca. 550 EUR pro km²) nur für die Erstellung des Katasters, weitere Kosten würden für die Kampagne zum Bewerben der Internetseite entstehen (mind. 10.000 Euro). Kostenreduktion eventuell durch Kooperation mit anderen Kommunen möglich. Jährlich 5.000 Euro für Pflege und Aktionen. 1 Wirkungstiefe: gering, da nur erstes Potenzial abschätzbar. Hohe Wirkungstiefe wird nur durch Kombination mit einer Öffentlichkeitskampagne und Beratung erreicht. 1 Lokale Wertschöpfung: Nur bei der Installation selbst wird ein Beitrag erzielt. Das IWÖ hat errechnet, dass bei der Installation einer 1 MW-PV-Anlage (Investition ca. 2,5 Mio. Euro) eine lokale Wertschöpfung von 300.000 EUR generiert wird. Über die Laufzeit von 20 Jahren fallen 157.000 Euro kommunale Steuern an, die lokale Wertschöpfung beträgt ca. 2,5 Mio. Euro pro MW. 3 Umsetzungsfähigkeit: keine Hemmnisse erkennbar, Datenschutz beachten; Finanzierung klären Hauptakteure: Stadt Norden, Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: nein Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Solarenergienutzung ist vorhanden und es gibt bereits eine große PV-Freiflächenanlage. Deshalb wird die Umsetzung der Maßnahme kurzfristig nicht empfohlen. Sie sollte bei nachlassendem Zubau erneut diskutiert werden. Priorität: Schlussbericht niedrig Seite 223 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 224 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden E2 Ausbau der Windkraft in Norden Kurzbeschreibung Insgesamt sollen mindestens 9 zusätzliche Windanlagen je 3 MW auf dem Stadtgebiet von Norden bis 2020 installiert werden. Zusätzlich ca. 54.000 MWh Stromproduktion. 4 30.000 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt ca.: 9 Windräder a 3 MW installierter Leistung erzielen einen Stromertrag von jeweils etwa 6.000 MWh/a; in Summe ergibt sich eine Stromproduktion von ca. 54 GWh/a, das entspricht einer CO2CO2-Einsparung: Reduktion von rechnerisch 29.160 Tonnen pro Jahr (ca. 15% der gesamten CO2-Emissionen in Norden) 4 Kosteneffizienz: Es entstehen Investitionskosten in Höhe von ca.: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: -€ - €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: keine gesonderten Kosten (bei Privatinvestoren); lediglich Personalaufwand durch Änderungen im Flächennutzungsplan, dagegen werden Steuereinnahmen erzielt Wirkungstiefe: Vorbildfunktion der Kommune und kann Bürger der Kommune zum eigenen Handeln bewegen; durch das Erreichen einer 200%-EE-Gemeinde und Kommunikation dieses Ziels, können Auswirkungen auch für Bürger erzielt werden. 2 Lokale Wertschöpfung: 70 €/kW durch Anlagenplanung und -installation und 55 €/kW im Jahr durch den Betrieb; kommunale Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommensteuern belaufen sich auf ungefähr 11 €/kW; zusätzlich kann 8 € Pacht/kW erzielt werden, die ebenfalls in der Region bleiben. 4 Umsetzungsfähigkeit: hoch, wenn Stadtrat politischen Beschluss fasst. 3 Hauptakteure: Stadt Norden, Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Gespräche mit potenziellen Betreibern führen, unterschiedliche Finanzierungsmodelle analysieren, geeignete Fläche ausweisen. Flächennutzungsplanänderung und Ausweisung einer Vorrangfläche, Prüfung einer Bürger-Windkraftanlage. Wichtig: Stadt Norden behält Hoheit/die Kontrolle! Priorität: sehr hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 225 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden E3 Mini-/Mikro BHKW für Ein- bis Zweifamilienhäuser durch Stadtwerke mit Finanzierungsmodell Kurzbeschreibung Mini-BHKW in Haushalten und Gewerbebetrieben können durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom die Effizienz der Energieerzeugung verbessern. Der Gesamtwirkungsgrad der Geräte liegt bei etwa 90 %. Zur Förderung des Ausbaus von Mikro- und Mini-BHKW (bis 50 kWel) erstellen die Stadtwerke Norden ein Finanzierungsmodell. Eine begleitende Kampagne zur Einführung von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern und im Gastgewerbe, z. B. über Contractingangebote ist notwendig. CO2-Einsparung: k. A. t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkten Einsparungen; Abschätzung aufgrund der Komplexität zu diesem Zeitpunkt nicht möglich wenn der regionale Strommix zu 100 % aus erneuerbaren Energien besteht, keine CO2Entlastung durch Gas-BHKW 0 Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: -€ - €/a 2 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: keine Kosten für Kommune. Stadtwerke Norden übernehmen Kosten für Kampagne. Mit Wirkung zum 01.04.2012 werden Mini-BHKW bis 20 kW elektrischer Leistung wieder mit einem Impulsprogramm gefördert. Die Abwicklung der Förderung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernommen. Wirkungstiefe: gering 1 Lokale Wertschöpfung: hoch, da Einbau und Wartung durch lokale Handwerksbetrieb umgesetzt werden kann 3 3 Umsetzungsfähigkeit: gut durch Stadtwerke Norden. Finanzierungsmodell durch Contracting. Potenzialberechnung und Informationskampagne durch Stadtwerke Norden. Hauptakteure: Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013- 2015 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ergebnisse der Potenzialstudie abwarten. Besser Biogas als Brennstoff für BHKW´s einsetzen. mittel Priorität: CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 226 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 1 Energieberatung durch die Stadtwerke ausbauen Kurzbeschreibung Förderung der Energieberatung durch Angebotsverbesserung oder Kampagne zur Förderung der BAFA-Energieberatung oder einer Haus zu Haus-Kampagne. Es ist ein Förderprogramm, wie z.B. "Bremer modernisieren" (Projekt der energiekonsens) denkbar. Private Gebäudebesitzer sollen motiviert werden, solche qualifizierten Beratungen häufiger in Anspruch zu nehmen; zudem kann durch Beratung Umfang und Qualität der später umgesetzen Maßnahmen gesteigert werden. In Bremen fördert die energiekonsens die Gebäudeenergieberatung mit 125,-- Euro je Beratung. Diese können bei Energieberatern, die im Rahmen des Programms "Bremer Modernisieren" zugelassen sind eingelöst werden. Die Gebäudeenergieberatung enspricht den Anforderungen der BAFA-Vor-Ort-Beratung. BAFA-Förderung kann zusätzlich in Anspruch genommen werden. Ergebnis: Anzahl der BAFA-Beratungen konnte verdoppelt werden, hohe Umsetzungsquote der Maßnahme (88% mit durchschnittlich 38.000 € Sanierungsinvestition). http://www.bremer-modernisieren.de/_BEK/ 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Maßnahme nicht direkt quantifizierbar. Diese Maßnahme ist wichtig, um das aktuelle Sanierungsniveau von 0,9 % auf 2 % anzuheben. 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten der Kampagne und dem Zuschuss für die qualitfizierte Energieberatung tragen die Stadtwerke Norden. Wirkungstiefe: 4 durch Sanierung des "Altbestands" kann eine langfristige Einsparung erzielt werden. 4 Lokale Wertschöpfung: sehr hohe lokale Wertschöpfung, da Sanierung angestrebt wird. Es profitieren regionale Handwerker und Berater. Umsetzungsfähigkeit: Sponsoren (z.B. Handwerker, Sparkasse) könnten die Finanzierung mit Gutscheinen unterstützen. 4 Hauptakteure: Stadtwerke Norden, EWE, evtl. Stadt Norden bei Förderung durch Stadt Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Sofern finanzielle Mittel bereitgestellt werden, kann bei begleitender Kampagne sofort umgesetzt werden. Evaluation der umgesetzen Maßnahmen. Priorität: Schlussbericht sehr hoch Seite 227 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 228 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 2 Energierechner auf Stadtwerke-Homepage einrichten Kurzbeschreibung Die Stadtwerke richten einen Energieverbrauchsrechner auf ihrer Homepage ein. Dies ermöglicht die Einordnung des eigenen Energieverbrauchs (Erdgas und Strom) mittels Ranking. Einspartipps ergänzen dieses Online-Tool. Siehe: http://www.energieagentur.nrw.de/heizenergiecheck/flash.htm und http://www.energieagentur.nrw.de/tools/energiecheck/default.asp?site=ea 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Einsparung möglich, aber Kontrolle schwierig. 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten wie Lizenzgebühren und regelmäßige Überprüfung übernehmen die Stadtwerke Norden. Wirkungstiefe: mittel. Für den Verbraucher ist die Bereitstellung eines Energierechners ein guter Service um weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung einzuleiten. 2 Lokale Wertschöpfung: gering 1 4 Umsetzungsfähigkeit: Ein Programm in dieser Art kann sofort angeschafft werden und in die Homepage der Stadtwerke integriert werden. Hauptakteure: Stadtwerke Norden, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: event.mit HH 1 kombinierbar Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Hinweis auf Bereitstellung des Energierechners in Presse / Internet. Möglichst Verlinkung mit anderen Instrumenten und Maßnahmen zur Energieeinsparung (HH1) Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 229 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden HH 3 Verstärkter Einsatz Smart-Meter Kurzbeschreibung Entwicklung eines Handy-Apps zur Anzeige des aktuellen Energieverbrauchs im Zuge der Umrüstung auf intelligente Zähler. 0 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Einsparung nicht direkt quantifizierbar. - t/a Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Kosten tragen Stadtwerke Norden. Wirkungstiefe: hoch, da sich durch die Anwendung des Apps detailliert mit dem Thema Energieeffzienz auseinandergesetzt wird. Lokale Wertschöpfung: 3 sehr gering Umsetzungsfähigkeit: Realisierung nach Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen, voraussichtlich ab 2016 2 Hauptakteure: Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: nein Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Eher als begleitende und stetig im Hintergrund laufende Maßnahme zu behandeln, da technische Entwicklung noch nicht weit genug ist, um den Einsatz von smart metern wirklich sinnvoll zu gestalten. Priorität: niedrig CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 230 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude einschl. Wirtschaftsbetriebe Kurzbeschreibung Konzept zur Sanierung verschiedener Gebäude(typen) auf angepasste Sanierungsstandards. Ziel: Stadt als Vorreiter! Z. B. das Rathaus als Leuchtturmprojekt. Kindergärten und Schulen sollten als Multiplikatoren einbezogen werden. Zur Vorbereitung dieser Maßnahme wird ein Liegenschaftskonzept für Norden empfohlen (G9) (Teilkonzept Liegenschaften), da zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs eine vertiefende Untersuchung der Gebäude notwendig ist. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Anschließend sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. CO2-Einsparung: 856 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Einsparungen liegen bei mindestens 30% des Energiebedarfs im Sektor Kommune. Das entspricht ca. 856 t/a. 3 Kosteneffizienz: 1 -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Zunächst Klimaschutzteikonzept Liegenschaften (G9). Kosten für die energetische Sanierung nicht abschätzbar. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch - da Vorbildfunktin der Kommune für die Bürger. 4 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch, da Aufträge an lokale Firmen vergeben werden, soweit nach Vergabe recht möglich. 4 Umsetzungsfähigkeit: Nach Feststellung der Kosten, sollte wegen der Vorbildfunktion eine Sanierung der öffentlichen Gebäude erfolgen. Hauptakteure: Stadt Norden, Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: siehe Maßnahme G9 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ratsbeschluss Liegenschaftskonzept für alle Liegenschaften des Tourismusdreiecks gemeinsam oder allein für Norden. Priorität: sehr hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 231 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden K2 Neubau Kommunaler Gebäude im Passivhausstandard Kurzbeschreibung Zukünftige öffentliche Neubauten in Norden sollten den Passivhaus-Standard oder Plusenergiehaus-Standard erreichen. Die Kommune kommt ihrer Vorbildfunktion nach und sorgt dafür, dass Planer und Handwerker sich an die Bauweise gewöhnen. Ab 2020 gilt die EURichtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, wonach nur noch HocheffizienzGebäude gebaut werden dürfen. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: gering; pro m² werden ca. 50 kWh Wärmeenergie eingespart, bei Realisierung von 1.000 m² ca. 11,4 Tonnen CO2 3 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: mittel; 50-100 Euro/m² Mehrkosten (ca 5%), bei 1.000 m² sind dies 50.000-100.000 Euro Mehrkosten; dagegen stehen die niedrigeren Energiekosten von ca. 4.000 Euro jährlich; Amortisation im Rahmen der Nutzungsdauer 4 Wirkungstiefe: sehr hoch, da Kommune hier als Vorreiter klar erkennbar 4 Lokale Wertschöpfung: sehr hoch, da Bauleistungen überwiegend von lokalen Handwerksbetrieben durchgeführt werden 4 Umsetzungsfähigkeit: keine Hemmnisse erkennbar. Hauptakteure: Stadt Norden, Bauabteilung Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Je nach Ergebnis des Konzepts mit K1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ratsbeschluss vorbereiten Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 232 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W1 Reihenfolge im Vermieterverzeichnis aufgrund von Ökolabel/ Bezug von Ökostrom ändern Kurzbeschreibung Alle Gastbetriebe, die einen Ökostrombezug nachweisen, werden im Vermieterverzeichnis mit einem Öko-Label gekennzeichnet und werden in der Listung bevorzugt behandelt. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkte CO2-Einsparung quantifizierbar 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 2.000 € 1.000 €/a 2 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Vermieter müssten informiert werden. Das Verzeichnis müsste geändert werden. Jährliches Update. Empfehlenswert: Kampagne für Ökostromumstieg mit Stadtwerken. Wirkungstiefe: mittel; durch Nutzung von Ökostrom keine Verhaltenänderung 2 Lokale Wertschöpfung: hoch, bei Hinweis auf eigener Ökostromproduktion 3 Umsetzungsfähigkeit: gut, wenn Gastgewerbe und Stadtwerke kooperieren. 3 Hauptakteure: Stadtwerke Norden, Kurverwaltung Norddeich Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Zusammenarbeit mit Stadtwerken und Kurverwaltung/Gastgewerbe. Kleine Kampagne zum Umstieg auf Ökostrom empfehlenswert. Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 233 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W2 Energieeffizienzberatung und Zielvereinbarungen für Gewerbe und Industrie Kurzbeschreibung 1. Zielvereinbarung mit großen Unternehmen 2. Beratung der KFW-Förderprogramme Die Unternehmen in Norden sollen einen erheblichen Anteil der CO2-Einsparungen tragen (siehe Potenzialbetrachtung). Die Kommunen haben nur einen begrenzten Einfluss auf die Unternehmen und wenig Kontrollmöglichkeiten. Eine Möglichkeit der Konkretisierung kann eine Zielvereinbarung mit wichtigen und größeren Unternehmen über zu erreichende Einsparziele sein, die über ein Energiemonitoring überprüft und bei Einhaltung mit einem Label (Klimafreundliches Unternehmen) ausgezeichnet werden. Zusätzlich könnte sich ein Unternehmen als Klimaschutzunternehmen zertifizieren lassen. Dazu ist eine Kooperation mit der IHK notwendig. Begleitend ist eine Energieeffizienzberatung, die aktuell von der KfW gefördert wird in Anspruch zu nehmen. Dabei wird zwischen einer Initialberatung (80% Förderung) und der Detailberatung (60% Förderung) unterschieden. Hiezu informiert die Wirtschaftsförderung alle KMU in Norden von dieser Möglichkeit (regelmäßig!). Die Betriebe werden an regionale Beratungsstellen oder die BEKS Energieeffizienz GmbH verwiesen, über die eine Antragstellung abgewickelt wird. CO2-Einsparung: 2.000 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Pro Maßnahmen wurden gemäß Evaluation des KfW-Programms (IREES, Fraunhofer IS) ca. 68.000 kWh Energie eingespart (52.000 kWh Wärme, 16.000 kWh Strom), ca. 20 t pro Maßnahme im Durchschnitt. Bei 100 Maßnahmen pro Jahr = 2.000 t CO2 pro Jahr (Zielzahl) 4 Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 € 6.000 €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: geringe Kosten für das Labeling-Konzept, 2.000 Euro einmalig; personeller Aufwand für Ansprache, Vereinbarung und Energiecontrolling, 6.000 Euro (1/8-Stelle) 3 Wirkungstiefe: hoch, da auch organisatorische Maßnahmen und Verhaltensänderungen Inhalt von Initialberatungen sind. Instrument bindet Betriebe in Norden nachhaltig in Klimaschutzstrategie ein 4 Lokale Wertschöpfung: Pro Maßnahme wurden gemäß Evaluation des KfW-Programms (IREES, Fraunhofer IS) 23.000 Euro investiert. Eine sehr hohe regionale Wertschöpfung ist möglich. 3 Umsetzungsfähigkeit: Umsetzung abhängig von dem Interesse der Betriebe in Norden; personeller Aufwand für Ansprache Hauptakteure: Stadt Norden/Wirtschaftsförderung, IHK Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: Schlussbericht 2013 - 2020 ja sehr hoch Seite 234 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 235 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V1 Ganzjähriger Verkehr Urlauberbus der VEJ Kurzbeschreibung Der "Urlauberbus" ist in erster Linie ein Tarifangebot, dass sich an Touristen richtet und zur Nutzung des ÖPNV anregen soll. Der günstige Tarif soll zudem auch die Anreise ohne Auto attraktivieren. Dies gilt umso mehr für die Zeiträume der Nebensaison, in denen die Anreise mit dem Auto in der Regel staufrei vonstatten gehen kann und umso attraktiver ist. Die ganzjährige Ausweitung des Tarifangebots ist daher konsequent. 1 CO2-Einsparung: k.A. t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: ÖPNV wirkt in der Regel in der Gesamtbetrachtung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds CO2mindernd. Eine Verbesserung des Angebots fügt sich in das übergeordnete Ziel den individuellen Motorisierungsgrad im Raum des Tourismusdreiecks nicht weiter wachsen zu lassen, um das technische Potenzial von ca. 20% bei den Kfz-Emissionen voll auszuschöpfen. Ein direkter Nachweis von Einsparungen lässt sich nur an konkreten Strecken und Auslastungsgraden unmittelbar errechnen. 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. € k.A. €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: gering 2 Wirkungstiefe: Verbesserungen des ÖPNV haben immer dann starken Signalcharakter, wenn "geklotzt" und nicht "gekleckert" wird. Vervollständigungen von Taktzeiten, die eine höhere zeitliche Flexibilität bei der Nutzung ermöglichen, sind dabei ebenso wie günstige und vor allem einfache Tarifangebote von besonderer Bedeutung. Lokale Wertschöpfung: gering 1 Umsetzungsfähigkeit: Der Verzicht auf Einnahmen der VEJ bedarf der Kompensation aus den Haushalten der Kommunen. Gesetzt der Voraussetzung, dass diese gewährleistet wird, spricht nichts gegen eine schnell mögliche Umsetzung. 4 Hauptakteure: Stadt Norden, VEJ Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 236 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V2 Förderung des Fahrradverkehrs in Norden Kurzbeschreibung Entwicklung und Förderung des Radverkehrs in Norden und der Tourismusregion, Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer. Das beinhaltet auch positiven Nutzen für das Stadtmarketing im Sinne einer fahrradfreundlichen Stadt mit Schaffung von adäquaten Angeboten für Radtouristen. Die Stadt Norden stellt jährlich 200.000,-€ zusätzlich für gezielte Radverkehrsförderung zur Verfügung. 4 CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 3.600 t/a Jeder Kilometer, der mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück gelegt wird, mindert die CO2-Emission deutlich. 6 Kilometer Radfahren statt Autofahren spart Geld und 1 kg CO2. Die mehr als 12.000 Pkw in Norden fahren statistisch mehr als 180 Millionen Kilometer jährlich. Würden davon 18 Millionen km stattdessen mit dem Fahrrad zurückgelegt, so würde das 3.600 Tonnen weniger CO2 bedeuten. 4 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 200.000 € 200.000 €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die effiziente Anwendung zusätzlicher Mittel für den Radverkehr bedarf einer vorangehenden Untersuchung der sichtbaren Bedarfe und vor allem der noch nicht bekannten Potenziale im Sinne einer Bestandsaufnahme und gutachtlichen Erarbeitung von Maßnahmeprioritäten. Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/4-Stelle), der sich aber mglw. bereits durch bestehende Zuständigkeiten in der Verwaltung im Sinne eine(r) "Radverkehrsbeauftragte(n)" abbildet. Die Annahmen zu den Anschubkosten umfassen neben der gutachtlichen Betrachtung auch bereits bauliche und straßenverkehrsbehördliche Maßnahmen zugunsten des Radverkehrs. Ihre Höhe richtet sich an den Bevölkerungszahlen und entsprechenden Kennwerten aus anderen Kommunen aus. 4 Wirkungstiefe: Der Radverkehr ist für alle Kommunen die kostengünstigste Variante, um die Verkehrsmittel des Umweltverbundes insgesamt nachhaltig auch in der Personenverkehrsleistung voranzubringen. Die Nutzung des Fahrrades ist grundsätzlich CO2-frei und damit auch dem ÖPNV überlegen. Ansätze für eine verbesserte Infrastruktur für das Radfahren finden sich vor allem beim - Fahrradparken auf öffentlichen und privaten Grundstücken (privat: vor allem relevant beim Einkaufen) - qualitativ hochwertigen Radwegen auf und neben Fahrbahnen - Ladestationen für E-Bikes an öffentlichen Orten Ansätze für eine Statusverbesserung des Radverkehrs finden sich in der Straßenverkehrsordnung - durch die Möglichkeit zur gegenläufigen Freigabe von Einbahnstraßen, - der Freistellung der Fahrbahnnutzung, um schnelle Radfahrer (u. a. E-Bikes) die Ausnutzung ihrer Geschwindkeitspotenziale auch zu ermöglichen Klassische Förderungsansätze können sich zum Beispiel auch mit der Bezuschussung des Erwerbs von Fahrrädern z. B. gemeinsam durch Kommune und Arbeitgeber ergeben. Öffentlichkeitsarbeit und Imagekampagnen können den Radverkehr voranbringen, z. B. - "Mit dem Rad zur Arbeit", eine Aktion der AOK - autofreie Sonntage auf vielbefahrenen Straßenabschnitten - Tag des Fahrrades Generell gilt, dass das Fahrrad gerade angesichts sich verändernder demografischer Zusammensetzungen der Bevölkerung ein sehr sanftes und demokratisches Verkehrsmittel ist, dass - auch durch die Entwicklung des E-Bikes - unabhängige Fortbewegung bis ins hohe Alter ermöglicht. Gerade hier können befürchtete Wachstumsszenarien zum Fahrzeugbestand und Motorisierungsdichte verhindert werden. Schlussbericht Seite 237 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 2 Lokale Wertschöpfung: Verbesserung für lokalen Fahrradhandel (E-Bikes gewinnen mit der Fahrbahnnutzung deutlich an Attraktivität), Werkstätten, Freisetzung bislang gebundener Kaufkraft 4 Umsetzungsfähigkeit: Das "Rad muss nicht neu erfunden werden". Die Ansätze sind vielfältig und nahezu unerschöpflich. Hauptakteure: Stadt Norden, Wirtschaftsförderung Norden, VEJ Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: sehr hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 238 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V3 Car-Sharing Angebot in Norden schaffen Kurzbeschreibung Besonders für die Insulaner könnte das Angebot von Leih-PKW in Norden oder Norddeich von Interesse sein. Einführung eines Carsharing-Angebotes in der Stadt Norden mit dem Schwerpunkt einer Station an den Fähranlegern mit dem Ziel der Reduktion des Fahrzeugbestandes und der Fahrzeugemissionen (durch Hybrid/Erdgas/Elektrofahrzeuge). 0 CO2-Einsparung: 58 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Initialakteure für Carsharing im Rahmen kleinerer Gemeinden können in der Regel nur Kommunen und/oder Eigenbetriebe der Kommunen sein, die eine Teil Ihrer Fahrzeugflotte mit Carsharing flexibler organisieren und über einen garantierten Mindestumsatz dem Carsharing-Anbieter eine Bereitstellung von Fahrzeugen ermöglichen, ohne zu sehr in ein wirtschaftliches Risiko zu gehen. Weitere Investitionsbeteiligungen müssen in der Regel bei der Erstellung von CarsharingStationen einkalkuliert werden, da die Wirtschaftlichkeit solcher Infrastrukturen stark vom Umsatz und der realen Nutzungsdauer, d.h. der langfristigen Etablierung des Angebots abhängen. Siehe dazu auch Maßnahme 1, die als gemeinsame Maßnahme im Tourismusdreieck formuliert ist. Aus evaluierenden Untersuchungen ist bekannt, dass Carsharing-Kunden ihr Mobilitätsverhalten nach einer Phase intensiver Nutzung - analog zum privaten Pkw – nach und nach ihr Mobilitätsverhalten umstellen und vermehrt die Angebote des Umweltverbunds nutzen. Auf diese Weise werden pro Carsharing-Kunden jährlich 290 kg CO2 weniger ausgestoßen. Pro Fahrzeug können 40 Kunden veranschlagt werden. Mit 5 Autos im Angebot würden zunächst maximal 200 Nutzer angesprochen. Bei Erreichen dieser Kundenzahl könnte von einer Minderung der jährlichen CO2-Emissionen von 58 Tonnen ausgegangen werden. 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 15.000 € 5.000 €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Durchsetzung des Angebots am Markt hängt neben der Qualität des Angebots maßgeblich vom langen Atem des Anbieters und der fördernden Kommune ab. Im Landkreis Aurich bieten sich neben der Kreisstadt selber gerade die Schnittstellen zu den schwach motorisierten Inseln als Ansiedlungsort an. Dort ist eine gute Chance auf eine kosteneffiziente Umsetzung gegeben. Der kontinuierliche Koordinationsaufwand wird bereits von der Maßnahme V1 abgebildet. Dieser läge ggf. beim Landkreis Aurich. Wirkungstiefe: Sehr hohe Wirkungstiefe bei den gewonnenen Kunden, da erfahrungsgemäß umfangreiche Verhaltensänderungen erwartbar sind. Hoher Multiplikationsfaktor durch Kommunikation funktionierender Angebote. 3 2 Lokale Wertschöpfung: Die Etablierung von Carsharing würde mit einer Verminderung des individuellen Bedarfs am Besitz von Pkw einher gehen, was grundsätzlich die Umsätze des lokalen Pkw-Handels mindert. Grundsätzlich aber setzt die Verringerung der individuellen Mobilitätsausgaben Kaufkraft frei, die im Gegensatz zu Ausgaben für fossile Energie umfangreich regional und lokal wirken kann. Gleiches gilt für die Anschaffungskosten für private Pkw. Schlussbericht Seite 239 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 1 Umsetzungsfähigkeit: Die Umsetzungschancen sind mit bislang am Markt bestehenden Modellen eher gering. Der nach obigem Modell am Markt agierende Anbieter tut sich schwer damit, in kleinere Kommunen und vor allem "in die Fläche" zu gehen. Neue Chancen könnten sich mit den sich beständig erweiternden Angeboten der Automobilindustrie ergeben, die Carsharing. als Marktsegment entdeckt hat. Mögliche Partner vor Ort könnten dann auch die ansässigen Autohäuser sein, was der lokalen Wertschöpfung zuträglich wäre. Hauptakteure: Stadt Norden, Wirtschaftsförderung, Autohäuser, CS-Anbieter Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: mittel CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 240 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V4 Küstenbahn einführen Kurzbeschreibung Reaktivierung der Bahnverbindung Norden-Esens-Wilhelmshaven. Küstenbahn als Gemeinschaftsaufgabe der Region sichern (regionalpolitische Abstimmung und Einigung). Es sind verschiedene betriebliche Varianten denkbar. Zusätzlich liegen genügend Potenziale für Zukunftsvisionen vor (z.B. Optimierung des Tourismusangebots (Museumsbahn), Anbindungsverbesserung der Inseln und Fährhäfen). 0 CO2-Einsparung: k.A. t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Verbesserungen des ÖPNV, hier SPNV, haben immer dann starken Signalcharakter, wenn "geklotzt" und nicht "gekleckert" wird. Dichte Taktzeiten, die eine höhere zeitliche Flexibilität bei der Nutzung ermöglichen, sind dabei ebenso wie günstige und vor allem einfache Tarifangebote von besonderer Bedeutung. Die Bereitstellung einer gänzlich neuen (alten) Infrastruktur, wie sie hier mit der Wiederherstellung der historischen Bahnstrecke vorgenommen würde, hätte ein sehr herausgehobene Qualität, die mglw. die Beibehaltung autoarmer Lebensstile in Norden und auf den Inseln in besonderer Weise voranbringt. Bilanziell sind direkte Vergleiche von CO2-Bilanzen pro Personkilometer zwischen Bahn und dem Auto meist enttäuschend. Die CO2-mindernde Wirkung der Bahn entfaltet sich im Zusammenspiel mit den Verkehrsmitteln "zu Fuß" und "mit dem Rad", um insgesamt eine hohe Mobilitätsqualität auch ohne Auto zu ermöglichen. Die Berechnungen des Büros PGT zeigen auf, dass jährlich mehr als 5 Millionen Fahrgastkilometer zusätzlich mit der Bahn zurückgelegt werden könnten. 1 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 27.000.000 € 16.000 €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/4-Stelle). 4 Wirkungstiefe: siehe auch Absatz zur CO2-Einsparung. Maßnahme mit sehr grundsätzlichem Symbolcharakter Lokale Wertschöpfung: Baumaßnahmen, Reaktivierung von Bahnhöfen, Erschließung von vielen neuen Gebieten mit Angeboten des öffentlich Nahverkehrs. 3 2 Umsetzungsfähigkeit: Das Projekt bedarf der Bundes- und Landesfinanzierung. Ein Vorteil des Projektes ist, dass die Realisierbarkeit grundsätzlich bereits gutachtlich nachgewiesen ist. Hauptakteure: Arbeitsgemeinschaft Küstenbahn der Küstengemeinden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: VEJ, Deutsche Bahn, Kommunalpolitik, Landespolitik Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Priorität: Schlussbericht ja mittel Seite 241 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsf ähigkeit: Lokale Wertschöpf ung: Schlussbericht Kostenef f izienz: Wirkungstief e: Seite 242 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V5 ÖPNV Anbindung von Ostermarsch/Westermarsch verbessern Kurzbeschreibung Ausbau des ÖPNV (Linien, Taktzeiten) auch in dezentralen Bereichen der Stadt Norden 0 k.A. t/a ÖPNV wirkt in der Regel in der Gesamtbetrachtung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds CO2mindernd. Eine Verbesserung des Angebots fügt sich in das übergeordnete Ziel, den individuellen Motorisierungsgrad im Raum des Tourismusdreiecks nicht weiter wachsen zu lassen, Dies ist ein Beitrag, um das technische Potenzial von ca. 20% bei den Kfz-Emissionen voll auszuschöpfen. Ein direkter Nachweis von CO2-Einsparungen lässt sich nur an konkreten Strecken und Auslastungsgraden unmittelbar errechnen. CO2-Einsparung: Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 0 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. € k.A. €/a - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Wirkungstiefe: Verbesserungen des ÖPNV haben immer dann starken Signalcharakter, wenn "geklotzt" und nicht "gekleckert" wird. Vervollständigungen von Taktzeiten, die eine höhere zeitliche Flexibilität bei der Nutzung ermöglichen, sind dabei ebenso wie günstige und vor allem einfache Tarifangebote von besonderer Bedeutung. Lokale Wertschöpfung: sehr gering 0 Umsetzungsfähigkeit: schwierig 1 Hauptakteure: VEJ Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: nein Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Im Rahmen einer Prioritätensetzung sind ÖPNV-Verbesserungen in der Fläche mit geringen zusätzlichen Nutzerpotenzialen aus Sicht der Minderung von CO2-Emissionen sogar kontraproduktiv. Bessere und kostengünstigere Ansätze finden sich gerade für die Fläche der Stadt Norden eher in der Förderung des Radverkehrs. Priorität: sehr niedrig CO2-Einsparung: CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigke it: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 243 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden V6 E-Mobilität Kurzbeschreibung Erstellung eines Konzeptes zur verstärkten Einführung der E-Mobilität. Ausstattung der öffentlichen Betriebe vornehmlich mit Elektro- und Hybridfahrzeugen. 2 537 t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: Elektrofahrzeuge können rechnerisch nahe an einer Nullemission betrieben werden, wenn Sie mit erneuerbaren Energien "gerechnet" werden. Voraussetzung ist aber grundsätzlich die Inanspruchnahme eines lokalen Erzeugungsüberschusses, der aber absehbar in vielen norddeutschen Kommunen und auch in Norden erreicht wird. Bei einem Anteil von 2% Elektrofahrzeugen mit rechnerischer Nullemission bis 2020 würden bei gleichzeitiger Erreichung des Ziels, keine zusätzliche Fahrzeuge in Norden zuzulassen, wären etwa 240 Fahrzeuge als elektrisch unterwegs. Damit könnten über 500 Tonnen CO2 eingespart werden. CO2-Einsparung: Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1 400.000 € 8.000 €/a 7 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Die Kosten der Maßnahme hängen vollständig vom Umfang der Substitution von konventionellen Fahrzeugen ab. Mehrkosten in der Anschaffung stehen geringere Energiekosten im Betrieb gegenüber. Mittel- und langfristige Unterhaltungskosten der Fahrzeuge werden derzeit noch in vielen Modellversuchen ermittelt. Es werden in dieser Maßnahme die sukzessive Anschaffung von fünf Fahrzeugen pro Jahr durch die öffentliche Verwaltung und ihrer Eigenbetriebe bei Mehrkosten von 10.000,-€ pro Fahrzeug und bei einer Projektlaufzeit von 7 Jahren zugrunde gelegt. Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/8-Stelle). 2 Wirkungstiefe: Die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik durch die öffentliche Verwaltung ist von hohem Symbolwert und trägt eine Vorbildfunktion in sich. Insbesondere bei Elektrofahrzeugen kommt den Kommunen eine Vorreiterfunktion zu. Bei einer Zielsetzung von 240 Fahrzeugen bis 2020 müssten auf 40 Fahrzeuge im öffentlichen Gebrauch weitere 200 Fahrzeuge im privaten Gebrauch hinzu kommen. Maßnahmen, die zum Beispiel die Schaffung von Infrastrukturen wie einem Netz von Stromtankstellen vorsehen, könnten wichtige Voraussetzungen sein, um derartige Zielsetzungen zu erreichen. 2 Lokale Wertschöpfung: 1 Umsetzungsfähigkeit: Absehbar scheint sich keine private Nachfrage nach Elektromobilität einzustellen. Die öffentliche Verwaltung ist aber in der Lage, voranzugehen, wenn sie will. In Kommunen mit Überschüssen der Erzeugung von regenerativen Energien erscheint das Vorangehen plausibel und rechtfertigbar. Hauptakteure: Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Priorität: Schlussbericht 2013 - 2020 ja mittel Seite 244 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 245 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I1 Schaffung einer lokalen Energieagentur Kurzbeschreibung Gründung einer lokalen Energieagentur, event. in Verbindung mit dem Klimaschutzmanager, als eine Einrichtung für Information und Beratung zu allen Fragen der energetischen Sanierung und Beleuchtung im Bereich Gewerbe, Dienstleistung und Handel sowie Haushalte. Die zentrale Informationsstelle berät auch zu Förderprogrammen von Land, Bund und EU. Die Akteure in Norden, die in dem Bereich der Energieberatung tätig sind, könnten gebündelt vertreten werden. Ihre Arbeit wird damit optimiert. Die Informationsstelle dient als Anlaufstelle für Haushalte und Unternehmen jeglicher Art sowie Freiberuflern. Eine Vernetzung und Optimierung der Beratungsaktivitäten ist Ziel der lokalen Energieagentur. Durch die Bündelung sollen Angebote besser wahrgenommen werden. Die lokale Energieagentur führt zur besseren Wahrnehmung auch verschiedene Aktionen durch: Informationen und Aktionen starten: - Öffentlichkeitsarbeit mit fachlichen Beiträgen - Geschäftsstelle als Anlaufstelle für Informationssuchende - Vermittlung von Förderprogramm/Auflegen eigener Programme/Abwicklung - Anerkennungssystem für gute/gelungene Beispiele entwickeln - Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes mit dem Klimaschutzmanager 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkte Einsparung 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 50.000 € 82.000 €/a - Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Anschubfinanzierung und personeller Aufwand nötig, Konzepterstellung: 5.000 Euro, dann Gründung z..B. einer gemeinnützigen GmbH (25.000,-- Gründungskosten). 20.000 € Sachkosten im 1. Jahr/a, sonst 10.000,--/a, Personalkosten mind.: 1 Ing. Stelle 72.000,--/a (Leitung) Einbindung des Klimaschutzmanagers (Kosten in G1). Synergieeffekt durch Kimaschutzmanager und Wirtschaftsförderung und Einbindung Dritter. Wirkungstiefe: Durch die Errichtung einer lokalen Energieagentur wird die Notwendigkeit der strukturellen Veränderung aufgezeigt. 4 Lokale Wertschöpfung: hoch, da durch Beratung Investitionen in Gebäude und Technik ausgelöst wird 3 Umsetzungsfähigkeit: niedrig, da noch wenig konkret. Konzept muss vorher erstellt werden. 1 Hauptakteure: Förderverein zur Schaffung lokaler Energieagenturen, Stadt Norden, LK Aurich, Tourismusdreieck Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: grundsätzlich können alle Maßnahmen von einer gemeisamen Koordinierungsstelle profitieren, Einbindung von G1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: nein Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Grundsatzbeschluss herbeiführen, Akteure identifizieren, Gesamtkonzept entwickeln und dabei das genaue Aufgabenfeld und Abgrenzung zu bestehenden Beratungsangeboten definieren, event. Einrichtung eines Beirats, je nach Organisationsform. Priorität: Schlussbericht mittel Seite 246 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 247 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden I2 Klimaschutzkampagne Um die Bürger und Haushalte aber auch Gewerbebetriebe besser einzubeziehen und zum eigenen Handeln zu motivieren, soll eine Kampagne für den Klimaschutz initiiert werden. Mit verschiedenen Aktionen wird die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz erhöht und das Image von Klimaschutzmaßnahmen verbessert. Außerdem kann der Informationsweg verbessert und damit die Handlungshemmnisse abgebaut werden, wenn über alle Aktionen gründliche informiert wird, die die Stadt Norden im Klimaschutz durchführt. Die Kampagne besteht aus Informations- und Aktionselementen wie: 1. Internetseite mit einem neuen Aktionslogo 2. Aktionstage/Veranstaltungen/Messen/Themenwochen, z. B.: Energietage mit Geräteaustausch-Aktionen, Ausstellungen zum Thema "Klimaschutz" 3. Direktvermarktung von regionalen und Bio-Produkten ("Essen aus der Region") 4. 0 COVisualisierung -Einsparung:von CO - und Energieverbrauch (online) 2 - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine direkte Einsparung 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 20.000 € 10.000 €/a 6 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Für Konzepterstellung ist Klimaschutzmanager zuständig, mind. 20.000 Euro für Konzeption einer Internetseite und Logo, Aktionen können über Sponsoren finanziert werden. Personeller Aufwand für Organisation und Aktionsdurchführung (Klimaschutzmanager). Jährliche Durchführungskosten: 10.000,--/Sachkosten. 4 Wirkungstiefe: sehr hoch, Klimaschutzaktionen erreichen direkt den Bürge, dadurch Identifizierung mit dem Ziel und Verhaltensänderungen/Bewußtseinveränderung in Bezug auf die Umwelt und das Klima Lokale Wertschöpfung: hoch 2 Umsetzungsfähigkeit: Die Kommunikation der Tätigkeiten gehören zu allen zukünftigen Aktivitäten dazu. 4 Hauptakteure: Stadtmarketing in Verbindung mit dem Klimaschutzmanager Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I1, G1, G5 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 248 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Ü1 Übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen Kurzbeschreibung Klimaschutz soll als strategisches Ziel auf allen Ebenen verankert werden. Dazu wird eine übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen formuliert und politisch beschlossen. Dieser Beschluss ist Grundlage der Umsetzung von Maßnahmen und sollte zur Akzeptanzerhöhung mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden. Z.B. "2020 - 200% ernerbare Energie-Region! ". Die Zielformulierung ist in Zusammenhang mit der Maßnahmen G7 (gemeinsames CO2-Reduktionsziel) zu beschreiben. 0 CO2-Einsparung: - t/a Die CO2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: keine Einsparung, nur Kommunikation der Einsparungsziele 4 Kosteneffizienz: -€ - €/a Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1 Jahre Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Personalaufwand für die Erarbeitung der Beschlüsse; Verbreitung via Internet, Flyer, Broschüren etc. Wirkungstiefe: in der Wirkungstiefe gering da nur theoretische Willensbekundung 1 Lokale Wertschöpfung: sehr gut; Sinn und Zweck des Leitbildes ist eine hohe lokale Wertschöpfung 4 Umsetzungsfähigkeit: sehr gut 4 Hauptakteure: Stadt Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Maßgebliche Zielformulierung für alle Maßnahmen, G7 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: ja Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Zielvereinbarung essentiell für Klimaschutz, auch um das Ziel für das gesamte Bundesgebiet zu erreichen Priorität: hoch CO2-Einsparung: Umsetzungsfähigkeit: Lokale Wertschöpfung: Schlussbericht Kosteneffizienz: Wirkungstiefe: Seite 249 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 6 Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung 6.1 Grundsätzliches Die Umsetzung des kommunalen Energie- und Klimaschutzkonzepts mit dem vorliegenden Maßnahmenprogramm bedarf einer regelmäßigen Positionsbestimmung und Anpassung an aktuelle Entwicklungen. Um personelle und finanzielle Mittel effektiv einzusetzen, ist die Einführung eines Controlling Systems wesentlicher Bestandteil des Umsetzungskonzeptes. Dabei soll das Controlling über den Vergleich des Ist- und Soll-Zustandes hinausgehen. Die Erkenntnisse dienen der Steuerung und Koordinierung des Klimaschutzmanagements in der Kommune. Werden bei der regelmäßigen Analyse des Umsetzungsstands Abweichungen vom Plan festgestellt, werden die Instrumente gegebenenfalls angepasst. Die Einrichtung eines effizienten Maßnahmencontrollings erfordert die Festlegung von – im optimalen Fall - überprüfbaren Zielen mit einem zeitlichen Rahmen. Allerdings muss hierbei zwischen „harten oder unmittelbaren“ und „weichen oder mittelbaren“ Klimaschutzmaßnahmen unterschieden werden. Eine mittelbare Maßnahme ist z. B. der Bau einer PV-Anlage mit eindeutig zu berechnender und messbarer Energieeinsparung. Eine unmittelbare Klimaschutzmaßnahme meint z. B. eine Beratungsstelle, die über Förderprogramme aufklärt. Durch diese Maßnahme kann keine direkte Energieeinsparung erzielt werden, also auch keine messbare CO2-Emission ermittelt werden. Hier müssen andere Zieldefinitionen, wie z. B. die Anzahl der Beratungen gefunden werden. Wesentlich für ein gut funktionierendes Klimaschutzmanagement ist außerdem eine klare personelle Zuordnung. Wir schlagen dafür das von dem Tourismusdreieck geplante Klimaschutzmanagement mit Einstellung eines „Klimaschutzmanagers“ vor, das im Rahmen der Klimaschutzinitiative des BMU im Frühjahr 2013 beantragt werden soll. Der Klimaschutzmanager legt einem Entscheidungsgremium Klimaschutzberichte, Maßnahmenberichte und die fortzuführende Energie- und CO2-Bilanz vor. Außerdem schlägt der Klimaschutzmanager dem Gremium weitere Strategien und Maßnahmen vor. Der Klimaschutzmanager kann dabei nicht für die Umsetzung aller Maßnahmen verantwortlich sein, er behält aber den Überblick über den Sachstand des gesamten Maßnahmenpakets und ergänzt dieses mit weiteren Maßnahmen, die sich im Laufe der Umsetzung noch ergeben oder angeregt werden. Wichtig ist außerdem, dass das Klimaschutzmanagement in die vorhandenen Verwaltungsstrukturen eingebunden ist und vor allem mit der Unterstützung des Bürgermeisters und der Politik die volle Akzeptanz innerhalb der Verwaltung genießt. 6.2 Energie- und CO2-Bilanz und Indikatoren Das zentrale Instrument zur Kontrolle der Klimaschutzaktivitäten ist die Energie- und CO2Bilanz, die mindestens zweijährig oder dreijährig fortgeschrieben wird. Hier kann die Entwicklung der Energieverbräuche nach Sektoren abgelesen werden. Zusätzlich sollten als Information für eine differenzierte Betrachtung weitere Unterziele anhand von geeigneten Indikatoren überprüfbar gemacht werden: Vorschläge für weitere Unterziele für das Tourismusdreieck sind: Schlussbericht Seite 250 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 42: Klimaschutzziel für das Tourismusdreieck Bereich Stromerzeugung aus erneuerbaren Energie auf kommunalem Gebiet: Ziel bis 2020 Zusätzlicher Strom aus BHKW: 8.500 MWh/a Durchschnittlicher Heizenergiekennwert in kommunalen Gebäuden: 70 kWh/(m² a) Stromkennwert in kommunalen Gebäuden: 10 kWh/(m² a) Maximaler Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung: 850 MWh/a 250.000 MWh/a Eine weitere Möglichkeit, die eigenen Aktivitäten und Energiekennzahlen zu überprüfen, bietet das Benchmark Kommunaler Klimaschutz ein internetfähiges Monitoring- und Beratungs-Tool, das in einer Vielzahl von Kommunen angewendet werden kann. Die Kommune kann per Internet eine Einschätzung der Klimaschutzkennzahlen erhalten (siehe Abbildung 54). Abbildung 54: Beispiel für die Ergebnisdarstellung – http://www.benchmark-kommunalerklimaschutz.net/Maßnahmen-Controlling Um den Erfolg der empfohlenen Klimaschutzmaßnahmen beurteilen zu können, wird ein einfaches Controlling vorgeschlagen. Im Vorfeld ist unbedingt notwendig, das angestrebte Ziel der jeweiligen Maßnahme möglichst exakt zu definieren. Dies kann z. B. die Reduktion von CO2-Emissionen sein oder die erhöhte Teilnehmerzahl einer Veranstaltung. Für das Tourismusdreieck wird ein eigenes Indikatorensystem vorgeschlagen, das für die spezifischen Maßnahmenempfehlungen des Klimaschutzkonzeptes entwickelt wurde. Schlussbericht Seite 251 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Zunächst wird für jede Maßnahme des Handlungsprogramms der jeweilige Erfolgsmaßstab, bzw. das Ziel formuliert. Anschließend werden Indikatoren ausgewählt, mit deren Hilfe es möglich ist, den Erfolg der Maßnahme zu bestimmen bzw. zu messen. Der jeweils gewählte Indikator sowie das mögliche Instrument der Überprüfung beziehen sich dabei auf die spezifisch formulierte Zielformulierung. Die begleitende Erfolgskontrolle der Umsetzung des Maßnahmenprogramms für das Tourismusdreieck ist eine Aufgabe, die durch das Klimaschutzmanagement weitestgehend intern geleistet werden sollte. Dafür wird von Seiten des Gutachters ein theoretisches Zeitbudget von ca. 10% der verfügbaren Arbeitszeit kalkuliert, ggf. auch der Bedarf eines Sachmitteletats von 2.000 – 5.000 EUR/a für die Durchführung einfacher Befragungen (z. B. gemeinsam durchgeführt mit Kooperationspartnern). Ein begleitendes Berichtswesen gegenüber der Politik gibt dabei Einblick über den Entwicklungsstand hinsichtlich der geplanten und der tatsächlichen zeitlichen Umsetzung. Gleichzeitig dient eine schriftliche Dokumentation des Umsetzungsstandes nicht nur dem Gesamtüberblick, sondern lässt gleichermaßen Rückschlüsse bezüglich des jeweils nächsten notwendigen Arbeitsschrittes zu. In den nachstehenden Tabellen ist für jede Kommune ein Indikatorensystem für die ihre spezifischen Maßnahmen abgebildet. Schlussbericht Seite 252 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 43: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen – Gemeinsame Maßnahmen Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Gemeinsame Maßnahmen Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Nr. Erfolg Erfolgsindikator Überprüfung G1 Einstellung eines Klimaschutzmanagers für das gesamte Tourismusdreieck Stellenausschreibung und Einstellung Energiebericht, der die Arbeit des klimaschutzmanagements belegt. G2 Energieeffizienz-Analyse für Abwasserreinigungsanlagen (ARA) G3 Produkt: Energiebericht für kommunale Liegenschaften Ratbeschluss über Einrichtung eines Klimaschutzmanagements und Integration des Klimaschutzes in kommunales Denken und Handeln Beschluss über Durchführung und in Auftrag geben - event. Ausschreibung erarbeiten. Beschluss über die regelmäßige Erstellung G4 Produkt: Initialberatung für kommunale Liegenschaften G5 Produkt: Energie- und Klimatag für Bürger G6 Car-Sharing-Angebote im Landkreis Aurich schaffen G7 Gemeinsame Formulierung eines CO2-Reduktionsziel für das Tourismusdreieck G8 Einrichtung einer Einkaufsgenossenschaft für nachhaltige Produkte G9 Liegenschaftskonzept mit Einführung eines Kommunalen Energiemanagement (KEM) G10 Förderung des hydraulischen Abgleichs und Kampagne "Meine Heizung kann mehr" Schlussbericht Vorlage der Analyseergebnisse und Umsetzungscontrolling in jeder Umsetzung der Maßnahmen Kommune Vorlage und Auswertung der Berichte, Zielwerte einführen Energieverbrauchsentwicklung und CO2-Bilanz der kommunalen Liegenschaften, Zielwerterreichung Energieverbrauchsentwicklung und CO2-Bilanz der kommunalen Liegenschaften, Zielwerterreichung Beschluss über die Durchführung Vorlage und Auswertung der der Initialberatungen Analysen, Zielwerte einführen und Anzahl der umgesetzten Maßnahmen Regelmäßige Durchführung Anzahl der Aussteller und Besucher Zählung der Besucher und Ausstellerabfrage und Zufriedenheit Realisierung Anzahl der Car-Sharing-Kunden, Abfrage der Daten bei dem CarAnzahl der Buchungen pro Jahr Sharing-Anbieter Verankerung der Ratsbeschlus und Veröffentlichung Fortschreibung der Energie- und Klimaschutzstrategie in allen des Ziels CO2-Bilanz, Maßnahmenkommunalen Controlling Entscheidungsbereichen Gründung der Genossenschaft Anzahl der Umtellung des Einkaufs Dokumentation der Aktionen und und Aufnahme der Arbeit auf regionale Produkte, Anzahl von Erfolge Aktionen Vorlage des Konzepts und Umsetzung der Ergebnisse des Energiemanagement und Reduktion des Energieverbrauchs Liegenschaftskonzepts und Monitoring, Jährlicher (z.B. Stromkennwert: 10 Erreichung der Zielkennwerte, z.B. Energiebericht kWh/m²a, Wärmekennwert: 70 jährliche Verbesserung der EnergiekWh/m²a) Kennwerte um 5-10 %, Anzahl der Hausmeisterschulungen Start der Kampagne mit Anzahl der durchgeführten Evaluation und Auswertung der Koopartationspartner Abgleiche, z.B. 100 pro Jahr Kampagne Seite 253 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 44: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Juist Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Juist Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Nr. Erfolg Erfolgsindikator Überprüfung E1 Potenzialanalyse "Erneuerbare Energien und BHKW" auf Juist Beschluss zur Erstellung und Auftragsvergabe durchgeführte Potenzialanalyse Zwischenziel formulieren nach Vorlage eines konkreten Potenzial Fortschreibbare Energie und CO2Bilanz E2 Gebäudekataster in Verbindung mit einem Solarkataster erstellen Durchführung der Analyse und Anzahl der Anfragen und Anzahl der Links auf Homepage Veröffentlichung der Ergebnisse auf Veröffentlichungen der Homepage E3 Maßnahmen zu Netzen und Speichermöglichkeiten Durchführung der Analyse k.A. ggfs. Maßnahmencontrolling E4 Energiegenossenschaft Gründungsbeschluss Formulierung von konkreten Zielen notwendig ggfs. Maßnahmencontrolling HH 1 Qualifizierte Gebäudeenergieberatung z. B. Haus-zu-Haus-Beratung für Haushalte und Gastgewerbe - Entwicklung von individuellen Paketlösungen 50 Beratungen im Jahr Anzahl der Beratungen, jährlich 50, insgesamt 250-300 Anzahl der Förderbescheide auswerten und ggfs. Befragung der Hauseigentümer durchführen HH 2 Solarkampagne für solarthermische Anlagen Ausgezahlte Bafa-Förderung BAFA-Zahlen erhältlich HH 3 Tauschbörsen ca. 15 neue Anlagen pro Jahr, insgesamt 750 m² neue Kollektorfläche Durchführung eines Modellversuchs Akzeptanz Befragung HH 4 Green-Building-Award - Juister Wärmesiegel Preisvergaben Dokumentation der Gebäude K1 Energetische Modellprojekt schaffen Durchführung von Modellhaften Sanierung Anzahl der Bewerbungen und Resonanz Anzahl der Modellsanierungen K2 Neubau von öffentlichen Liegenschaften Ratsbeschluss zur Umsetzung einer Anzahl der durchgeführten Sanierungsrichtlinie Sanierungen Energiemanagement und Monitoring, Jährlicher Energiebericht K3 Energetische Sanierung der Personalwohnungen Durchführung Energiemanagement und Monitoring, Jährlicher Energiebericht K4 Klimaneutrale Veranstaltungen K5 Fortbildung zu Klimaschutzberatern Beschluss zur Erstellung eines Sanierungskonzeptes und Durchführung Durchführung der Kompensation bei 100% der Veransatltungen 2 zertifizierte Berater Anzahl der kompensierten Veranstaltungen Zertifikat Auswertung der kompensierten CO2Mengen Zertifikat Schlussbericht Energiemanagement und Monitoring, Jährlicher Energiebericht Seite 254 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W1 Konkrete Energie und CO2 - Einsparmöglichkeiten für Ferienwohnungen W2 Funksteckdosen für Ferienwohnungen W3 CO2-Klimaversprechen der Urlauber V1 Fährverkehr energetisch verbessern V2 Neugestaltung des Hafengeländes an der Mole V3 Stromtankstelle an der Mole V4 Inkludierung der Kompensation für Fähre und Flug I1 Energiefitness für Handwerksbetriebe I2 Online-CO2-Urlauber-Fußabdruck Ü1 Zielformulierung: Energieautarkie Ü2 Klimaschutzfonds durch Klima-Euro Schlussbericht Durchführung der Aktion, Erstellung Akzeptanz bei Vermeitern und des Infoblatts und Verteilung Gästen 300 Haushalte erreicht Anzahl derverteilten Funksteckdosen Einführung und Veröffentlichung auf Anzahl der Klimaspenden der Homepage Modellprojekt durchführen Senkung des Energie- und CO2Ausstoßes Umbau durchgeführt Anzahl der Bahnreisenden erhöht, 10.000 zusätzliche Bahnanreisen Umsetzung der Maßnahmen Nutzung und Auslastung, "getankte" Strommenge Einführung der Kompensation und eingenomme Kompensationsmittel Inkludierung in Fahrpreis Gründung des HandwerkerAnzahl der teilnehmenden Betriebe; Netzwerks mit mindestens aus allen Anzahl der durchgeführten Gewerken 2 Betriebe Fortbildungsveranstaltungen Erstellung des Rechentool und Anzahl der Anfragen und Anzahl der Veröffentlichung auf der Homepage Veröffentlichungen Erreichung des gesetzten Ziels 100% des Strom und Gasverbrauchs Entwicklung des Stromverbrauchs Beschlussfassung über Einführung und Veröffentlichung Verwendungsbericht der Fondsmittel Einnahmen Entwicklung des Stromverbrauchs Auswertung der Kampagne nach dem ersten Jahr Auswertung und wissenschaftlich Begleitung des Modellversuchs Auswertung der Gästezufriedenheit und Anreise Maßnahmenbezogene Auswertung Energiebericht, Dokumentation des Einsatzes der Ausgleichsprojekte Befragung der Betriebe Evaluation und Auswertung des Modellversuchs Energie- und CO2-Bilanz, Monitoring der Energie erzeugenden Anlagen Seite 255 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 45: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Norderney Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Norderney Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Nr. Erfolg E1 Ausbau von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern/Gastgewerbe Zubau von 1.000 kWel, entspricht 20 Anzahl der realisierten Anlagen, Bafa-Förderung,eingespeiste Anlagen á 50 kWel elektrische Leistung der zugebauten Strommengen, Anzahl der BHKW Contracting-Verträge E2 Rechtliche Sicherheit für die Umsetzung zum Ausbau von solarthermischen und PV-Anlagen Regelmäßige Inanspruchnahme der Anzahl der durchgeführten Beratung Beratungsgespräche, indizierte Solaranlagen HH 1 Kochen und Essen für den Klimaschutz Steigerung der Ausgabe von vegetarischen Menüs im Jahr Anzahl der durchgeführten Anzahl der ausgegebenen "Vegetarischen Tage"/a. Anzahl der vegetarischen Mahlzeiten verkauften "vegetarischen Menüs"/a. HH 2 CO2-Prämie für Haushalte und Gastgewerbe Einführung des Produktes durch WBN Anzahl der Haushalte/Gastgewerbe. Dokumentation des Projektverlaufs Eingesparte t CO2. Ausgeschüttete über 3 Jahre Prämie. HH 3 Informationskampagne und qualifizierte Beratung zu Wärmedämmung für Haushalte und Gastgewerbe 50 qualifizierte und geförderte Energieberatungen pro Jahr. Beratungsbudget 6.250,--/a ausgeschöpft. Anzahl der qualifizierten Überprüfung durch Evaluation des Energieberatungen. Höhe des Förderprogramms ausgezahlten Beratungszuschusses K1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude Umsetzung der Ergebnisse des Gestellter BMU-Antrag Liegenschafts-konzept. Vorlage des Liegenschaftskonzepts Konzeptes. Reduktion des Energieverbrauchs (Stromkennwert:10 kWh/m2h, Wärmekennwert: 70 kWh/m2a) K2 Energetische Sanierung des Gebäudebestands der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Umsetzung der Ergebnisse aus dem Energiemanagement und Monitoring Sanierungsfahrplan K3 Umweltfreundliche Beschaffung Vorlage Sanierungsfahrplan, einschl. Fördermöglichkeiten. Reduktion des Energieverbrauchs Politischer Beschluss über Einführung der klimafreundlichen Beschaffung Senkung des Strombedarfs in der Verwaltung Jährlicher Energiebericht K4 Nutzerprojekt in Kindergarten etablieren Antrag Nutzerprojekt BMU. Teilnahme aller Kitas am Energiesparprogramm Energiecontrolling über Verbrauchswerte und Anzahl der durchgeführten pädagogischen Aktionen Energiecontrolling über Verbrauchswerte, CO2-Einsparung bzw. Bilanz, Energiebericht Schlussbericht Erfolgsindikator Überprüfung Dokumentation der Beratung Energiemanagement und Monitoring Seite 256 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W1 Energieanalyse für das Gastgewerbe W2 Kampagne "Norderney - umverpackungsfrei!" W3 Anreizsysteme Ökostrombezug 25 % des Gastgewerbes/Private Haushalte beziehen Ökostrom W4 LED-Beleuchtung für Gastgewerbe Broschüre und Informationsarbeit durch WBN fertig gestellt. Kontaktaufnahme zu LEDHerstellern erfolgt. Einkauf. Auswechslung herkömmlicher Glühbirnen durch LED. V1 Ausstattung der Fahrzeugflotte mit Elektrofahrzeugen (aus regenerativen Energien) Gesamte Fahrzeugflotte mit Elektrofahrzeugen V2 Fährverkehr energetisch verbessern Modellprojekt durchgeführt V3 ÖPNV verbessern, Urlauberbus auch auf Norderney Urlauberbus eingeführt Fahrgastzahlen I1 Energieberatung (Initialberatung) für private Haushalte und Unternehmer erweitern Initialberatung eingeführt und bekannt gemacht. I2 1. Förderprogramm Energiespargeräte 2. Förderprogramm Thermische Solaranlagen (auch für Bettenanbieter) 3. Förderprogramm für Wärmedämm-Maßnahmen Einführung der Förderprogramme Ausschöpfung des Budgets Anzahl der durchgeführten Initialberatungen, Anzahl derer die aufgrund der Initialberatung auch qualifizierte Beratung in Anspruch nehmen wollen (HH3) Anzahl der Zuwendungsbescheide Höhe des Förderbetrags gesamt Ü1 Wissenschaftliche Begleitung "CO2-Messung im bodennahen Bereich" Vertrag mit Hochschule abgeschlossen Schlussbericht Erhöhung der Bekanntheit des Förderprogrammsund damit Erhöhung der Beratungszahlen auf 50 geförderte KfW-Beratungen/a Konzept zur Kampagne liegt vor. Kampagnenstart. Anzahl der durchgeführten KfWEvaluation in Abstimmung mit KfW Beratungen. Erfolgte Investitionen in und gewählten Regionalpartner Effizienzmaßnahmen Anzahl der Einzelhändler die bei der Jährliches Monitoring Aktion mitmachen Anteil des Ökostroms am Jährliche Überprüfung der Anzahl an Gesamtstromverbrauch. Anzahl der Ökostromkunden. Energie- und CO2Ökostromkunden. Bilanz Anzahl der erneuertes Leuchtstellen Energie- und CO2-Bilanz Anzahl Elektrofahrzeuge, substituierte konventionell angetriebene Fahrzeugkilometer, Energie- und CO2-Bilanz mit ggf. auch Berechnung und Darstellung anderer vermiedener Emissionen (Feinstaub, Stickoxide etc.). Anzahl Schiffe, Anzahl substituierter Auswertung und wissenschaftliche konventioneller Fahrten, Anzahl Begleitung des Modellversuchs substituierter konventioneller Personenkilometer Jährliche Statistik der Fahrgastzahlen Evalutation der durchgeführten Initialberatungen Jährliche Evaluation Messung durchgeführt, evtl. weitere Veröffentlichung der Ergebnisse Messungen am gleichen Standort in 2020 Seite 257 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 46: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Baltrum Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Gemeinsame Maßnahmen Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Nr. Erfolg Erfolgsindikator E1 Klein-Windkraftanlagen Erarbeitung eines Konzeptes mit ökologisch und ökonomisch günstigen Rahmenbedingungen könen erst dann konkretisiert Eingespeisten Kilowattstunden werden wenn ein umsetzungsfähiges dokumentieren! Konzept vorliegt HH 1 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Vorlage eines Detailkonzeptes Broschüre und Einkauf organisiert, Anzal der eigestzten LED-Lampen Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz, Maßnahmen-Controlling HH 2 Aktion "Wärmelecks erkennen" Kampagne ist vorbereitet und Angebot wird angenommen. Anzahl der durchgeführten Thermografien, Anzahl der dadurch angestoßenen Sanierungsmaßnahmen Auswertung der Kampagne K1 Photovoltaikanlagen auf allen öffentlichen Liegenschaften installieren Durchführung der Prüfung der Dächer der öffentlichen Gebäude 40 kW - Neu-Installation pro Jahr, 200 kW insgesamt Fortschreibung und Dokumentation der installierten PV-Anlagen und deren Leistung K2 Energiekonzept für das Sindbad Vorlage und Umsetzung des Energiekonzeptes Reduktion des Energieverbrauch des Fortschreibung der Energie- und bades um 70-80 % CO2-Bilanz, Maßnahmen-Controlling K3 Solarthermie für öffentliche Strandduschen Aussattung aller Strandduschen mit Anzahl der jährlich installierten Solarthermischen Anlagen Anlagen, in % K4 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Lampenkataster erstellt und Austauschbarkeit geprüft, Austausch alle zu ersetzenden Leuchtmittel Anzahl der Ausgetauschten Lampen Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz, Maßnahmen-Controlling V1 Neuer Motor für die Baltrum 3 Treibstoffverbrauch reduziert Einsparung 15-20 % Auswertung des spez.Treibstoffverbrauchs I1 Agenda 21-Prozess (Arbeitskreis Energie) wiederbeleben Regelmäßige Durchführung des AK Energie Anzahl der Treffen und beschlossenen Maßnahmen Protokolle, Jährlicher Energiebericht I2 Heizungsmodernisierungs-Kampagne Start der Kampagne mit Kooperationspartnern Evaluation und Auswertung der Kampagne I3 Information über BAFA-Energieberatung und KFW-Energieberatung Ü1 Zielformulierung: Stromautarkes Baltrum Start der Kampagne mit Kooperationspartnern Erstellung einer Potenzialanalyse Anzahl der durchgeführten Beratungen, Anzahl der dadurch erzielten Maßnahmen Anzahl der durchgeführten Beratungen Formulierung eines Ziels mit jährlichen Schritten Schlussbericht Überprüfung Dokumentation im Energiebericht Auswertung der Beratungszahlen, von BAFA und KfW erhältlich! Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz, Maßnahmen-Controlling Seite 258 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Tabelle 47: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Norden Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Norden Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Nr. Erfolg E1 Solarkataster erstellen Durchführung des Überfliegens und Anzahl der Anfragen oder Präsentation der Ergebnisse auf der Presseartikel Homepage Links auf der Homepage E2 Ausbau der Windkraft in Norden Realisierung von 27 MW zusätzlicher Windkraftleistung bis 2020 E3 Mini-/Mikro BHKW für Ein- bis Zweifamilienhäuser durch Stadtwerke mit Finanzierungsmodell Zubau von biogasbetriebenen BHKW Anzahl der realisierten BHKW, eingespeiste Strommenge CO2-Bilanz, angemeldete Zahl und Größe der Anlagen über Stadtwerke oder Energy map CO2-Bilanz, angemeldete Zahl und Größe der Anlagen über Stadtwerke oder Energy map HH 1 Energieberatung durch die Stadtwerke ausbauen 10 % der Einwohner = 250 Beratungen/pro Jahr. 10 % der Maßnahmen in Umsetzung. Anzahl der Beratungen. Ausschöpfung des ZuschussBudget. Investitionen in den Gebäuden nach der Beratung. Auswertung der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen (z.B. durch Interviews), Ausertung der Aktion gesamt, HH 2 Energierechner auf Stadtwerke-Homepage einrichten Energierechner installiert. Bekanntmachung in Öffentlichkeit. 10 % der Stadtwerke-Kunden besuchen den Energierechner. Anzahl der Besuche auf dem Energierechner. Jährliche Auswertung der Besuche auf dem Energierechner HH 3 Verstärkter Einsatz Smart-Meter Entwicklung/Fertigstellung der App Anzahl der Nutzer der App Jährliche Auswertung der Nutzung des App K1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude einschl. Wirtschaftsbetriebe Liegenschaftskonzept (G9) oder eigenes Liegenschaftkonzept liegt vor. Reduktion des Energieverbrauchs (Stromkennwert: 10 kWh/m2a, Wärmekennwert: 70 kWh/m2a) Umsetzung der Ergebnisse des Liegenschaftskonzeptes Energiemanagement und Monitoring K2 Neubau Kommunaler Gebäude im Passivhausstandard Poltischer Beschluss über den zukünftigen Neubaustandard kommunaler Gebäude liegt vor Anzahl der realisierten Passivhausgebäude Stichprobenhafte Kontrolle einzelner Bauvorhaven, Heizenergieverbrauch der kommunalen Liegenschaften Schlussbericht Erfolgsindikator Anzahl der jährlich realisierten Windkraftanlagen, eingespeister Strom in MWh/a Überprüfung Seite 259 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden W1 Reihenfolge im Vermieterverzeichnis aufgrund von Ökolabel/ Bezug von Ökostrom ändern W2 Energieeffizienzberatung und Zielvereinbarungen für Gewerbe und Industrie V1 Ganzjähriger Verkehr Urlauberbus der VEJ V2 Förderung des Fahrradverkehrs in Norden V3 Car-Sharing Angebot in Norden schaffen V4 Küstenbahn einführen V5 ÖPNV Anbindung von Ostermarsch/Westermarsch verbessern V6 E-Mobilität Konzept zur Einführung von EAnzahl der angeschafften ElektroMobilität in öffentlicher Verwaltung und Hybridfahrzeugen liegt vor. Erste Fahrzeuge werden angeschaft. CO2-Bilanz Verkehr I1 Schaffung einer lokalen Energieagentur Konzept zur Gründung einer Projekt umgesetzt Energieagentur liegt vor. Energieagentur gegründet. Personal eingestellt. Projekt umgesetzt I2 Klimaschutzkampagne Klimaschutzmanager hat Konzept für Klimaschutzkampagne erstellt. Konzeption einer Internet-Seite und Logo sind erstellt. Anzahl der durchgeführten Aktionen/a Ü1 Übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen Energiepolitisches Leitbild ist Ratsbeschluss und Veröffentlichung Energie- und CO2-Bilanz formuliert. Politischer Beschluss ist erfolgt. Verankerung deiner Klimaschutzstrategie in allen kommunalen Handlungsfeldern. Schlussbericht Kooperation Stadtwerke/Kurverwaltung/ GastgewerbeVermieterverzeichnis geändert. Erhöhung der Bekanntheit des Förderprogramms und damit Erhöhung der Beratungszahlen, Energie- und CO2-Einsparung durch Tarifangebot Urlauberbus ganzjährig eingeführt Anzahl der aufgeführten Gastgewerbe im Vermieterverzeichnis. Jährliches Update des Vermieterverzeichnisses. Anzahl der durchgeführten Beratungen, Investitionen in Effizienzmaßnahmen, Anzahl der Zielvereinbarungen und der damit Zahl der Fahrgäste Abfrage bei den Unternehmen, Energie-Monitoring, CO2-Bilanz Gutachten Radverkehr liegt vor Maßnahmenumsetzung aus dem Jährliches Budget in Haushalt Gutachten eingestellt Schaffung einer Car-Sharing Station Anzahl der Buchungen Bundens- bzw. Landesfinanzierung klären. Küstenbahn eingeführt. Ausbau des ÖPNV erfolgt Küstenbahn eingeführt ÖPNV-Linie eingerichtet Durchgeführte Aktionen Jährliches Monitoring Anzahl der Fahrgäste im Urlaubertarif Anzahl der Maßnahmenumsetzung, CO2-Bilanz Verkehr Jährliche Überprüfung der Anzahl der Buchungen Projekt umgesetzt Jährliche Überprüfung der Anzahl der Fahrgastzahlen Seite 260 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden European Energy Award® Aw ® 6.3 Der European Energy Award® ist ein europaweites ZertifizierungsZertifizierungs und Managementsystem für Kommunen. Dabei wird ein Energieteam der Kommune durch einen externen Berater unu terstützt. Erfolgreiche Kommunen werden ausgezeichnet. Das System bietet auch ein gut geeignetes Controllingtool. ntrollingtool. Zur Bewertung werden sechs Maßnahmenbereiche herangezogen: • Entwicklungsplanung/Raumordnung • Kommunale Gebäude/Anlagen • Ver- und Entsorgung • Mobilität • Interne Organisation • Kommunikation/Kooperation tion/Kooperation Die Teilnahmekosten des Qualitätsmanagementsystems Qualitätsmanagementsystems liegen bei 500 Euro jährlich für kleikle ne Kommunen unter 5.000 Einwohnern und bei 1.500 Euro jährlich für Kommunen zwischen 10.000 und 50.000 Einwohnern rn.. Zusätzlich werden Kosten für einen externen Berater fällig, der die Kommune in einem zunächst vierjährigen vi Prozess betreut. Abbildung 55: Beispiel für ein Ergebnis der Ist-Analyse Ist im Rahmen des eea Durch das jährliche Re-Audit Audit wird der Fortschritt der Klimaschutzbemühungen der Kommune sichtbar. Der externe Berater erstellt regelmäßig einen Bericht, der die Fortschritte dokumendokume tiert und nachvollziehbar macht. Dieses Instrument eignet sich hervorragend zum Controlling der im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes beschlossenen Maßnahmen. Das Energieteam kann dabei helfen, den n Klimaschutz in das tägliche Handeln der Kommune zu integrieren sowie den Klimaschutzmanager als Energieteamleiter zu entlasten. Schlussbericht Seite 261 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 6.4 Dokumentation des Maßnahmenfortschritts Für eine regelmäßige Übersicht zum aktuellen Sachstand der Klimaschutzmaßnahmen bietet sich ein jährlicher Maßnahmenüberblick in Kurzform an. Mit einfach zu erhebenden Zahlen kann hiermit die Entwicklung der Einzelmaßnahmen dargestellt werden. Alle zwei bis vier Jahre sollte darüber hinaus ein ausführlicher Klimaschutzbericht erstellt werden. Hier werden neben der Fortschreibung der Energie- und CO2-Bilanz der Stand der Maßnahmenumsetzung und -koordination sowie die Zielerreichung beschrieben. Dabei wird empfohlen, den Klimaschutzbericht neben einer internen (fachlichen) Fassung auch in Form einer Veröffentlichung einzusetzen, um alle Akteure im Tourismusdreieck zu informieren. Auch bei der Berichterstellung kann der eea-Prozess helfen, da hier der externe Berater regelmäßig Berichte vorlegt. Schlussbericht Seite 262 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 7 Anregungen zur Öffentlichkeitsarbeit Die Erreichung von ambitionierten Klimaschutzzielen erfordert neben technischen sowie innovativen Maßnahmen auch eine Veränderung des menschlichen Verhaltens. Zwar ist das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz in den letzten Jahren stark gestiegen, jedoch fehlt es noch an der Bereitschaft, die einschränkenden Konsequenzen des klimaschonenden Handels zu tragen. Diese wird sehr deutlich, wenn man sich die neuesten Verkehrsstatistiken ansieht. Noch nie waren so viele Fahrzeuge gemeldet, noch nie wurden so viele Kilometer mit dem Auto gefahren und auch die Leistung der Neuwagen hat mit durchschnittlich 138 PS einen Höchststand erreicht. Diesen Trend umzukehren, auf das Handeln der Bürger Einfluss zu nehmen, bedeutet für die Kommunen eine große Herausforderung. Sie kann durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation nach außen in Richtung Bürger geschehen, aber auch nach innen in Richtung der kommunalen Mitarbeiter/innen. Denn die Kommunen haben eine Vorbildfunktion, die nur dann ausgeführt werden kann, wenn durch eigenes konsequentes Handeln die Glaubwürdigkeit gestärkt wird. Für die Kommunikation nach außen ist das Tourismusdreieck mit den drei Nordseeinseln bestens geeignet. Jede der vier Kommunen hat eine professionelle Marketing-Abteilung in der Verwaltung. Öffentlichkeitsarbeit ist damit für das Tourismusdreieck ein Selbstverständnis und mit Profis besetzt. Zusätzlich sind die Kommunikationswege besonders auf den kleinen Nordseeinseln sehr kurz und direkt. Auch zu den Touristen gibt es über die Internetseiten und den sehr persönlichen Kontakt zwischen Gast und Vermieter einen direkten Kommunikationsweg. Noch ein weiterer Aspekt ist auf den Nordseeinseln gegeben: Die Küstenbewohner nehmen die Klimaveränderungen und das damit verbundene Gefährdungspotenzial für den Lebensraum viel besser wahr als Binnenland-Bewohner. Schlussbericht Seite 263 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 56: Verschiedene Instrumente zur Kommunikation 37 Eine besonders einfache Kommunikationsmöglichkeit bietet das Internet, die Homepage der Kommunen. Die Klimainsel Juist hat diese Möglichkeit bereits in ausführlicher Art genutzt und bietet viele gute Beispiele, wir das Thema Klimaschutz platziert werden kann (http://www.juist.de/inselurlaub/natur-umwelt/klimainsel-juist.html). Ein gutes Bespiel für eine zielgruppengerechte Ansprache ist das Projekt Klimapartner. Jeder Betrieb auf Juist, der seine. eigenen CO2-Fußabdruck berechnen lässt und das Ergebnis an die Kurverwaltung Juist sendet, nimmt am Projekt teil und erhält eine Urkunde und Aufkleber. Des Weiteren werden Sie kostenfrei auf der neuen Internetseite „www.klimainsel-juist.de“ aufgeführt. So werden alle Betriebe auf Juist angesprochen und an das Thema herangeführt. Gleichzeitig werden die Betriebe motiviert teilzunehmen, da durch die Kennzeichnung im Gästekatalog Vorteile für den teilnehmenden Betrieb entstehen. In der Kommunikation im Rahmen des Projektes besteht dann die Möglichkeit, Potenzial aufzuzeigen sowie die Betriebe zu einer detaillierten Energieberatung mit dem Ziel der Umsetzung von Maßnahmen zu motivieren. Die vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit der Insel Juist könnte von einer zuständigen Stelle für das gesamte Tourismusdreieck übertragen und kontinuierlich weitergeführt werden. Diese Aufgabe ist auch von dem Klimaschutzmanager, den das Tourismusdreieck für die Umsetzung der Maßnahmen dieses Klimaschutzkonzeptes schaffen will, zu koordinieren und mit Hilfe der Marketingprofis der vier Kommunen voranzubringen. 37 DiFU 2011 Schlussbericht Seite 264 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden Abbildung 57: Logo des Klimaschutzprojekts Klima-Partner Juist Unterstützung bei Aktionen und Öffentlichkeitsarbeiten finden die Nordwestdeutschen Kommunen auch bei der Klimaschutzagentur energiekonsens Weser-Ems, die eine Reihe von Angeboten für Kommunen fördern und mithilfe von Material und Knowhow unterstützen kann (www.energiekonsens.de). . 8 Finanzierung Auch wenn viele Klimaschutzmaßnahmen langfristig wirtschaftlich sind, müssen Anfangsinvestitionen getätigt werden. Häufig fehlen den Kommunen ausreichende Mittel im Haushalt, um die anfänglich eventuell höheren Kosten für klimaschonende Anschaffungen oder Maßnahmen aufzubringen. Dies ist für Kommunen mit knappen Haushaltsmitteln nicht immer einfach. Trotzdem sollte in jeder Kommune über mögliche Finanzierungsinstrumente- und wege für den kommunalen Klimaschutz diskutiert werden. Folgende Möglichkeiten sind auf Umsetzbarkeit in jeder Kommune zu diskutieren: 1. Einen eigenen Haushalt für den kommunalen Klimaschutz einrichten. 2. Eine eigene Haushaltsstelle für das kommunale Energiemanagement einrichten (umfasst gering investive, einfache technische und organisatorische Maßnahmen, nicht aber die umfassende Gebäudesanierung, die wiederum evtl. über das Finanzierungsmodell Contracting finanziert werden könnte. 3. Konzessionsabgaben des Energieversorgers sollten zweckgebunden für den Klimaschutz eingesetzt werden. 4. Bei eigenen erneuerbaren Energie-Anlagen kann ein Teil der EEG-Vergütung entweder in eine Haushaltsstelle zum Energiemanagement fließen oder für andere Klimaschutzprojekte verwendet werden. Auch zweckgebundene Mittel aus der Verpachtung von kommunalen Dachflächen können in diese Finanzierungsform einbezogen werden. 5. Einnahmen aus Gewerbesteuern für Windenergieanlagen (70% der Gewerbesteuer fließen an die Standortkommune) sollten zweckgebunden für Klimaschutzmaßnahmen ausgegeben werden. 6. Auch Pachteinnahmen aus erneuerbaren Energieerzeugungs-Anlagen, die auf dem Grund der Kommune errichtet werden, können für Klimaschutzprojekte ganz oder teilweise verwendet werden. Schlussbericht Seite 265 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden 7. Einen Teil der Konzessionsabgabe oder auch der EEG-Vergütung können in einen kommunalen Klimaschutzfonds eingezahlt werden. In den Klimaschutzfond können auch Handwerker und andere lokale Institutionen einzahlen. Aus dem Klimaschutzfonds kann z.B. ein lokales Klimaschutzförderprogramm (z.B. Zuschuss für eine umfangreiche Vor-Ort-Beratung für private Haushalte und Gastgewerbe) gestartet werden. 8. Bei eigenen Stadtwerken/Wirtschaftsbetrieben können diese Beteiligungsfonds auflegen. Über diese Fonds können sich die Bürger an Anlagen zur klimaschonenden Energieerzeugung vor Ort beteiligen. Hierbei kann auch die Zusammenarbeit mit einem regionalen Geldinstitut erfolgen, an dem die Kommune beteiligt ist. 9. Eine Energiegenossenschaft mit anderen benachbarten Kommunen oder im Verbund des Tourismusdreiecks gründen, um erneuerbare Energieanlagen gemeinschaftlich zu finanzieren. So können auch größere Investitionen getätigt werden. 10. Für alle Maßnahmen und Aktionen, wie z.B. Energie-Tage können lokale Unternehmen zu Sponsoringzwecken gewonnen werden. Eine weitere Möglichkeit wird auf Juist diskutiert. Die Universität Freiburg hat dort im Rahmen des Branchenprojekts “KlimaInsel Juist” eine Onlinebefragung zum Thema “nachhaltiger Urlaub” entwickelt. Die Gäste wurden u.a. befragt, ob Sie für den Klimaschutz auf Juist bereit sind, einen Euro pro Übernachtung extra zu zahlen. Es wurde dabei eine positive Resonanz festgestellt, so dass Juist eine Detailprüfung aktuell vornimmt. Bei fast einer Millionen Übernachtungen würden somit etwa eine Millionen Euro für Klimaschutzmaßnahmen nur auf Juist bereitstehen. Schlussbericht Seite 266