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Aufmerksamkeitsstörung (ADS) mit Hyperaktivität (ADHS)
1.Beschreibung des Krankheitsbildes
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Aufmerksamkeitsstörungen ohne
Hyperaktivität (ADS) und Aufmerksamkeitsstörungen mit Hyperaktivität (ADHS).
ADHS ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, dessen Ursachen und Entstehungsbedingungen
noch nicht ausreichend erklärt werden können. Charakteristisch sind die drei
Symptombereiche Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Die einzelnen
Symptome sind unterschiedlich stark ausgeprägt und müssen nicht gleichzeitig auftreten.
Symptome, die auf eine ADHS hindeuten können, sind:
 Störung der Aufmerksamkeit mit Mangel an Ausdauer bei Leistungsanforderungen
 Die Tendenz, Tätigkeiten zu wechseln, bevor sie zu Ende gebracht wurden
 Unruhiges Verhalten und Unfähigkeit, still sitzen zu können
 Impulsivität mit abrupten motorischen und / oder verbalen Aktionen, die nicht in den
sozialen Kontext passen
Als Kriterien für die Diagnose einer ADHS gelten, dass mindestens zwei dieser Symptome
stark ausgeprägt sein müssen, dass die Störungen bereits vor dem 6. Lebensjahr begonnen
haben und über mindestens 6 Monate bestehen. Die Symptome müssen in mehreren
Lebensbereichen (Schule, Familie, Freizeit) auftreten.
Zusammen mit einer ADHS können weitere Störungen auftreten, wie Depressionen, Ängste,
Tic-Störungen, Auffälligkeiten im Sozial- und Lernverhalten, LRS, Störungen in der
Entwicklung im Bereich Sprache und Sprechen.
2. Empfehlungen für den Pädagogen
Schüler mit ADHS-Symptomatik brauchen oft erheblich mehr Aufmerksamkeit und Geduld
vom Pädagogen als ihre Altersgenossen. Je nach Schwere der Erkrankung kann eine kleinere
Lerngruppe erforderlich sein.
Für die Gestaltung des schulischen Alltags hat sich Folgendes als hilfreich erwiesen:
 Klare Strukturierung des Unterrichts mit deutlichem Signal zu Stundenbeginn und
-ende, sowie deutlichen Übergängen zwischen einzelnen Unterrichtsphasen
 Klare, eindeutige Regeln, nicht zu viele Regeln und eventuell entlastende
Sonderregelungen
 Besprechen aller Veränderungen des Tagesablaufs und der Regeln
 Unmittelbares Feedback zum Verhalten, Positives verstärken, Störungen ansprechen
und produktiv umlenken
 Immer nur eine Arbeitsanweisung auf einmal
 Auditive und visuelle Signale (z.B. als Piktogramm)
 Sitzplatz in der Nähe des Lehrers, so dass guter Blickkontakt möglich ist
3. Weitere Informationen
Bundesverband Aufmerksamkeitsstörung / Hyperaktivität e.V.
Postfach 410724, 12117 Berlin
Tel. 030 / 85 60 59 02
www.bv-ah.de
[email protected]