jaja» «Im - Ja. Im Norden

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jaja» «Im - Ja. Im Norden
Hebräer 10, 23
Hoffnung
Im Dunkeln
... und früher?
Wurstproduktion
Hallo, ich bin ...
Hoffen und Bangen
Gospels
Auch online lesbar:
www.ja-im-norden.de
KOSTENLOS
en
«
Foto: @ Brian Jackson - fotolia.com
Aus dem Inhalt, u.a. :
ja
»
I m N o rd
I
I.
Lasst uns festhalten
an dem Bekenntnis der Hoffnung
und nicht wanken; denn er ist treu,
der sie verheißen hat ...
2
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 G r usswo r t
03
Bitte beachten! Seite 31: „Impressum und mehr“
MEHR VON MIR
Mit meinem Grusswort „Ja, ich bin´s“ habe ich mich nach gut drei Jahren in der
ersten Ausgabe meines Magazins „Ja. Im Norden“ bei manchem wieder in Erinnerung gebracht. Jeder, der mit mir Begegnungen hatte, weiß um meine Ruhephase
von Amt und Auftrag und meiner frühzeitigen Zurruhesetzung. Die letzten Jahre haben mein Leben
wesentlich verändert und geprägt. Durch den Tod
meiner Ehefrau Norma, durch das Ausscheiden
aus meinem kirchlichen Amt und durch meinen
Umzug von Föhr nach Sylt (Firma geschlossen) ist
es um meine Person ruhiger geworden. Manchmal
hatte ich schon das Gefühl: Aus den Augen - aus
dem Sinn. Aber bitte, das soll nun wirklich keine
Klage sein! Ich denke, so ist die Normalität des
Lebens. Es geht jedem anderen wohl genauso.
Vor nunmehr geraumer Zeit habe ich „der Liebe
wegen“ (Roswitha Schulz) meinen Lebensmittelpunkt auf die Insel Sylt verlagert. Kurz und prägnant könnte man das Wort „Neubeginn“ gebrauchen. Dieser veränderten Lebenssituation habe
ich mich gestellt und möchte es auch weiterhin
tun. Ich stehe zu allen meinen Entscheidungen,
stufe sie bis heute als richtig ein und genieße die
neue Zeit auf meine Weise, wofür ich meinen Herzensdank gerne und oft „nach oben“ schicke.
Unser gemeinsames Glück müssen wir zur Zeit leider noch auf zwei Fotos darstellen, da uns ein „Familienfoto“ bisher nicht gelungen ist. Und damit
mag der Einblick in mein derzeitiges Privatleben
dann auch beendet sein.
Mit diesen Zeilen grüße ich alle diejenigen, die
mich über viele Jahre und in verschiedensten Situationen begleitet haben – und oft mehr als das!
Denen ich nicht von Angesicht her bekannt bin
darf ich vielleicht auf diesem Wege ein Stückchen
näher kommen.
Fotos: © Privat
Michaela, Uwe, Lana
Rosi, Julia
HOFFNUNG
Foto: © Roswitha Schulz, Sylt
Ein sicherer und fester Anker
(Hebräer 6,18-19)
der Seele ...
 Me in Them a
HOFFNUNG
05
Ein kleiner Streifzug
Hoffnung begleitet auf vielen Gebieten
das Leben jedes Menschen. Unter Hoffnung wird landläufig die Erwartung
verstanden, dass etwas Positives eintritt oder Negatives sich nicht einstellt.
Der Begriff ist also im Allgemeinen
positiv besetzt und tendenziell immer
auf die Zukunft gerichtet.
Die geistig-seelische Begabung des
Menschen macht es u.a. möglich und
notwendig zugleich, sein Leben im
Spannungsfeld von Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft zu empfinden und entsprechend zu handeln.
Notwendig wohl auch deshalb, weil
die durch Natur und Geschichte gegebenen Daseinsbedingungen des Menschen in dieser Welt von vielfältigen
leidvollen Erfahrungen und Vergänglichkeit geprägt sind. Ohne sein Zutun
in diese Welt getreten und weitgehend
ohnmächtig den schicksalshaft empfundenen widrigen Lebensumständen
ausgesetzt, braucht der Mensch ein
Gegengewicht: Die Hoffnung auf eine
positive, bessere Zukunft.
In der deutschen Sprache geht der
Begriff „hoffen“ auf mittelniederdeutsch „hopen“ zurück und meint
ursprünglich ´vor Erwartung zappeln,
aufgeregt umherhüpfen´. Der Mensch
ist sozusagen ein Wesen mit Hoffnung,
ob gläubig oder nicht, bewusst oder
unbewusst. Hoffnungen durchziehen in
den einzelnen Stufen das Leben, sind
alltäglichen Inhalts, beziehen sich auf
materielle Dinge und bereichern die
geistig-seelische Welt. „Ich hoffe, dass
morgen schönes Wetter ist; ich hoffe
auf einen Sechser im Lotto; ich hoffe,
dass mein Partner treu bleibt“: Erwartungen, Wünsche, Hoffnungen. Nur so
macht das Leben Sinn. Alles Denken
und Handeln, jede Therapie lebt von
der Hoffnung. In vielen volkstümlichen
Sprichwörtern kommt diese Grunddimension menschlicher Existenz zum
Ausdruck. Schließlich: die Hoffnung
stirbt zuletzt. Friedrich Schiller (1759
- 1805) dichtet: ... noch am Grabe
pflanzt er - die Hoffnung auf.
Bei aller positiven Bedeutung der Hoffnung darf natürlich nicht verkannt werden, dass sich nicht alle Hoffnungen
erfüllen. Hoffnungen erweisen sich gar
zu oft als bloße Wunschträume, Fiktionen oder rational nicht zu rechtfertigende Illusionen. „Hoffen und Harren
hält manchen zum Narren“ sagt der
Volksmund. Kaiser Marc Aurel (161 180): „Laß´ die leeren Hoffnungen und
hilf dir selbst, wenn dir etwas an dir
liegt, solange es noch möglich ist“. Im
schlimmsten Fall können Resignation,
Depression oder gar Verzweiflung die
Folgen unerfüllter Hoffnungen sein. All
diese Lebenserfahrungen können - wie
auch die Geschichte gezeigt hat - zu einer generell negativen Bewertung des
Phänomens Hoffnung führen. Dessen
ungeachtet zitiere ich Johann Wolfgang
v. Goethe (1749 - 1832): „Wir hoffen
immer, und in allen Dingen ist besser
hoffen als verzweifeln. Denn wer kann
6
Me in Th e ma 
das Mögliche berechnen?“ Das will sagen: Der Hoffnung immer eine Chance
geben! An dieser Stelle verweise ich
auf zwei sehr zur Sache sprechende
Abhandlungen im „Kalender Unsere
Familie 2013“ * auf den Seiten 76 79 (Hoffnung - was ist das?) und den
Seiten 84 - 85 (Hoffnung aus psychologischer Sicht).
Mit unten stehendem Foto werden unsere Gedanken auf das Kap der Guten
Hoffnung an der Südspitze Afrikas
gelenkt. Bekanntlich hatte ein portugiesischer König vor etwa 500 Jahren
dem gefährlichen Kap der Stürme einen anderen Namen und eine andere
Bedeutung gegeben. Einen besonderen
Akzent erhält das Phänomen Hoffnung
durch das ebenfalls im Menschen
begründete Phänomen Religion bzw.
des religiösen Glaubens. Der Mensch
bedarf offensichtlich zur Bewältigung
des von Leid, Katastrophen, Ungerechtigkeiten usw. geprägten Lebens neben
der Vernunft auch des Glaubens, einer
Glaubenshoffnung, die dem Leben Sinn
gibt.
Die
verschiedenen
Weltreligionen,
deren Geschichte durch Wandel und
Vielfalt geprägt ist, versuchen diesem urmenschlichen Bedürfnis in
differenzierter Weise Rechnung zu
tragen. Meistens ist dies mit einem
Glauben und Vertrauen auf eine wie
auch immer vorgestellte überweltliche
Macht bzw. Gottheit/Götter verbunden.
Darüber hinaus ließ insbesondere die
Erfahrung der Begrenztheit des Lebens
den Wunsch und die Hoffnung auf eine
Fortdauer der Existenz jenseits der in
Foto: © flyinger-fotolia.com
 Me in Thema
dieser Welt erfahrbaren Wirklichkeit
aufkommen. Darüber gibt es Zeugnisse bereits aus vorhistorischer Zeit.
Hoffnung aus christlicher Sicht
Betrachten wir nun noch ein wenig unsere speziell christliche Glaubenshoffnung. Fundament aller unserer Hoffnungen ist der Glaube an Gott, dem
jüdisch-christlichen Gottesbild entsprechend. Im Neuen Testament finden
wir in Hebräer 11,1 die klassische Definition von Glauben in Verbindung mit
Hoffnung: „Es ist aber der Glaube eine
gewisse Zuversicht des, das man hofft,
und ein Nichtzweifeln an dem, das man
nicht sieht.“ Der Gott der Bibel ist ein
Gott der Hoffnung (Römer 15,13). Die
Bibel, unser Gesangbuch und Erlebnisse von vielen Gläubigen geben vielfältig
Zeugnis von durch Glauben und Hoffnung geprägten Lebenserfahrungen
und Zukunftserwartungen.
Die Hoffnung zählt bekanntlich zu den
drei großen christlichen Tugenden (1.
Kor. 13,13). Beispielhaft ist in Hebräer
6, 18 + 19 der Wert der Hoffnung im
Bild des Ankers beschrieben. Martin
Luther (1483-1546) sieht sogar die
Hoffnung als Summe der gesamten
christlichen Lehre.
Hoffnung
philosophisch
Das Phänomen Hoffnung beschäftigt
nun nicht nur die Religionen und die
Theologie, sondern - was nahe liegt als existenzielle Frage der Menschheit
07
auch die Philosophie. Der Vollständigkeit halber sollte deshalb m. E. dieser
wichtige Bereich menschlichen Denkens hier nicht fehlen. Natürlich kann
ich im Rahmen dieses Magazins nur
kurze Hinweise auf einige ausgewählte
Philosophen und ihre Werke geben.
Näher Interessierte mögen sich mit
Gewinn und Genuss in den Büchereien
oder dem Internet tummeln.
Kein Geringerer als Immanuel Kant
(1724 - 1 804), der die Geistesgeschichte nachhaltig beeinflusst hat,
stellt vier Fragen in den Mittelpunkt
seines Philosophierens. In unserem
Kontext ist dabei die dritte Frage von
Bedeutung: Was dürfen wir hoffen? In
seinem religionsphilosophischen Werk
„Die Religionen innerhalb der Grenzen
der bloßen Vernunft“ denkt Kant über
Glauben und Vernunft nach.
Der Philosoph Ernst Bloch (18851977) machte die Hoffnung zu einem
zentralen Begriff der Philosophie und
hat sie in seinem Hauptwerk „Das Prinzip Hoffnung“ behandelt. Dabei geht er
von fünf Fragen aus: Wer sind wir? Wo
kommen wir her? Wohin gehen wir?
Was erwarten wir? Was erwartet uns?
Die letzten drei Fragen beziehen sich
also auf das Mögliche einer jenseitigen
Welt. Hoffnung als Sehnen und Ahnung
einer Heimat. Eine ausführlichere, sehr
lesenswerte und gut lesbare Einführung in Blochs Denken findet sich im
schon erwähnten „Kalender 2013“ auf
den Seiten 94 + 95.
8
Me in Th e ma 
Als weitere philosophische Stimme
sei der Philosoph Albert Camus (1913
-1960) genannt. Dieser sieht symbolhaft in der bekannten Figur des Sisyphos die Sinn- und Hoffnungslosigkeit
des menschlichen Daseins unter dem
Begriff der Absurdität. Der ungeheure
Spannungsbogen in den menschlichen
Denkmöglichkeiten zwischen einem Leben mit oder ohne Hoffnung wird auch
hier deutlich.
Wie soll ich nun meinen kleinen Streifzug durch das Reich der Hoffnung
schließen? Hoffnungsfroh und hoffnungsmachend, aber auch nicht illusionär oder utopisch?
Ich bemühe Vaclav Havel (1936-2001),
den Staatspräsidenten der Tschechischen Republik: „Hoffnung ist nicht die
Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas
Sinn hat, egal, wie es ausgeht.“
Verwendete Literatur:
– Norbert Hoerster:
Die Frage nach Gott
– Lachmann / Adam / Rittter:
Theologische Schlüsselbegriffe
– dtv-Porträt:
Immanuell Kant
– dtv
Grundbegriffe der Theologie
Ich würde mich wirklich sehr freuen,
wenn durch das Lesen bzw. die Beschäftigung mit den vielfältigen Gedanken und Hinweisen die (der) eine oder
andere Leserin (Leser) zum eigenen
und mündigen Weiterdenken über
„Gott und die Welt“ angeregt würde.
* Bischoff Verlag, Frankfurt am Main
www.bischoff-verlag.de
Kalender Unsere Familie 2013
Thema Hoffnung
Broschüre, 19,2 x 27 cm, 160 Seiten
Bestell-Nr. 422013, Preis: Eur 12.90
Auf der nächsten Seite ist noch eine
von mir frei gewählte Sprüchesammlung zum Thema „Hoffnung“ zu finden.
Dieter Buck
– Buchkalender 2013
„Unsere Familie“, Bischoff-Verlag
– Hoffnung
aus Wikipedia
– Norbert Wokart
Die Welt im Kopf, Verlag Metzler
– Horst Poller
Die Philosophen und ihre Kerngedanken, bei Olzog
 Sp rüche
09
Was andere über Hoffnung sagten:
Was man hofft, glaubt man gern.
Sprichwort
Schlägt die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen.
Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen.
Friedrich Rückert, 1788 - 1857
Es ist die Hoffnung, die einen schiffbrüchigen Matrosen mitten im Meer
veranlasst, mit seinen Armen zu rudern, obwohl kein Land in Sicht ist.
Ovid, 43 v. Chr. bis 18 n. Chr.
Die größten Menschen sind die,
die anderen Hoffnung geben können.
Jean Jaurès, franz. Politiker, 1859 - 1914
Mut und Liebe haben eines gemeinsam.
Beide werden von der Hoffnung genährt.
Napoleon Bonaparte, 1883 - 1931
Alles, was auf Erden erreicht wurde,
wurde aus Hoffnung getan.
Martin Luther, 1483 - 1546
Über dieses Magazin:
Über dieses Magazin kann man viel erzählen. Die Auflage beträgt1200 Exemplare. Die Verteilung erfolgt über Freunde
unseres Magazins, vorrangig im Kirchenbezirk Flensburg. Gerne darf es auch den Kreis der neuapostolischen Christen
verlassen und an Freunde, Bekannte oder Interessierte weitergegeben werden. Pro Jahr sind vier Ausgaben angedacht. Lediglich die Druckkosten und zugekauften Fotos sowie evtl. Portokosten zum Zwecke der Verteilung müssen durch die wenigen
vorhandenen Anzeigen finanziert werden. Alle Mitarbeiter arbeiten ohne Honorar. Sollten die Einnahmen die Druckkosten
übersteigen, wird der darüber hinaus gehende Betrag zum Jahresende an die Hilfsorganisation der Neuapostolischen Kirche
„NAK-karitativ“ (siehe Seite 13/!4) gespendet.
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[ Hafenstraße 5, 25938 Wyk auf Föhr ]
B ÜRO AM RUM
[ Volkert-Quedens-Str. 2, 25946 Wittdün ]
TEL EF ON [ 0 46 81 / 59 82 -0]
FAX [ - 24 ] FAX -AMRUM [ -59 ]
E· MAIL [ [email protected] ]
INTERNET [ www.as-stb-gmbh.de ]
I HR E STE U ER B ER ATU N G SG E S E L L S C H A F T
AU F FÖ HR U N D AMR U M
 Ein besonderer Ort 0
IM DUNKELN
11
Wenn du auch einen „Besonderen Ort“ kennst, lass es uns bitte
wissen: [email protected] Es müssen nicht immer Friedhöfe
oder Trauerstätten sein. Es gibt auch viele andere „Besondere
Orte“ mit christlichem Charakter.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.
Vicco von Bülow
Aber... wie Sie sehen, können Sie hier
etwas lesen. Nämlich etwas über einen
„Besonderen Ort“, der im allgemeinen
vielleicht als touristischer Ausflugsort
bekannt geworden ist, oder dessen
Dasein bisher gänzlich unbekannt geblieben ist – und der nicht in unserem
Ältestenbezirk Flensburg zu finden ist.
Dennoch möchte ich darüber berichten. Es handelt sich um den „Dialog im
Dunkeln“.
Hamburg, Alter Wandrahm 4 (Speicherstadt). Nicht ganz so einfach ist
es, die Frage nach dem „Was ist..?.“ zu
beantworten.
Das erste Mal habe ich diesen Ort mit
meiner kleinen Familie besucht, danach
noch zwei Mal mit Freunden, um ihnen
den Ort zu zeigen, der mich dankbarer
und nachdenklicher gemacht hat. Und
diese Veränderungen meiner Sicht
und meines Gefühls haben mich tiefer
in christliches Denken und Handeln
geführt. Was ist nun der „Dialog im
Dunkeln“, was geschieht dort und wie
kommt man dort hin? Ich versuche in
Kurzform an dieser Stelle ein paar Informationen zu geben. Einen größeren
und umfangreicheren Überblick findet
man im Internet unter: www.dialog-imdunkeln.de.
„Dialog im Dunkeln“ ist ein Ort, sind
Räume, die total im Dunkeln - ich wiederhole - total im Dunkeln lebensnahe
Situationen darstellen, um Sehende
in die Welt der Blinden einzuführen.
Ich möchte noch einmal die Aussage
von Vicco von Bülow ganz deutlich
unterstreichen: Sehen (!!!) werden Sie
nichts. Gar nichts! Und bitte weichen
Sie meine Aussage nicht durch schon
selbst erfahrene Dunkelheit auf - in
den Räumen selbst ist es die ganze
Zeit stockdunkel. Und wenn Sie die
Örtlichkeit nach zwei bis zweieinhalb
Stunden wieder verlassen, haben Sie
immer noch nichts gesehen, denn auch
am Ende des Weges geht kein Licht an,
das einen Blick auf das Durchschrittene verrät - es ist und bleibt dunkel.
Genau wie bei jenen Menschen, die als
Blinde in einer für uns total schwarzen
Welt leben, ohne auch nur den Hauch
von Form und Farbe zu sehen.
Die Frage nach Lage des Ortes ist einfach zu beantworten:
Sehen können Sie also nicht, aber
staunen. Man muss nur lernen mit
12
Ein besonderer Ort 
den Händen, mit der Nase und mit den
Ohren „zu sehen“ – und das kann man
hier probieren! Die Räumlichkeiten
bieten ganz normale Alltagssituationen – keine Geheimnisse. Alles etwas,
was Sie schon einmal mit Ihren Augen
gesehen haben. Hier allerdings müssen Sie sich auf andere Möglichkeiten
der Wahrnehmung und des Erkennens
beschränken. Auf das Hören, Riechen,
Schmecken und Tasten und auf das
Gespräch mit den anderen Teilnehmern (Kommunikation) und dem Führer der Gruppe, der immer selbst ein
Blinder oder Erblindeter ist. Er hilft, er
führt, er „zeigt“, er leitet, er erklärt. Er
selber wird für die „blinden Besucher“
jetzt zum Blinden-Führer.
Man kann durch noch so viele Worte
nicht schildern, in welche „wundersame“ Welt man auf einmal eintauchen
kann.
Was man aber mit Worten beschreiben
kann, ist das, was man erlebt. Einfach
ausgedrückt: Anders wahrnehmen. Für
mich auch: Christliches Denken. Das
Erste, was man dort spürt, ist Dankbarkeit und immer wieder Dankbarkeit.
Und zwar darüber, dass man sehen
kann! Man lernt seine oft so oberflächlich wahrgenommene Umwelt anders,
intensiver und wirklicher kennen. Vorurteile werden abgebaut und Bewunderung aufgebaut. Aus Betrachten wird
Erkennen. Aus Mitleid wird Respekt.
Aus Ich wird Wir.
Die Vision von „Dialog im Dunkeln“ ist:
Eine Welt, in der ein Dialog auf Augenhöhe zwischen blinden und sehenden
Menschen selbstverständlich ist.
Und: Spaß hat man auch.
Uwe Asmussen
Einen ersten Eindruck könnte man eventuell bei einem Besuch
des Cafés „Lichtlos“ (Phänomenta) im Nordertor in Flensburg erfahren.
Foto: © Dialog im Dunkeln
Über nähere Angaben,
Öffnungszeiten und
Eintrittspreise
erkundigt sich am besten
jeder selber.
Hier noch ein Tipp:
Eine Voranmeldung
ist unbedingt notwendig.
Die Veranstaltungen
sind sehr schnell
ausverkauft.
 NA K- karita tiv
013
ES GEHT UM DIE WURST
„Ja. Im Norden“ möchte dem Hilfswerk der Neuapostolischen Kirche „NAK-karitativ“ jeweils zwei
Seiten für einen Bericht zur Verfügung stellen.
NAK-karitativ ist ein eigenständiger Verein, der sich
alleine durch Spendengelder finanziert.
Da wir auf diesen zwei Seiten keinen umfassenden
Bericht des Vereins insgesamt beschreiben können
empfehlen wir für weitere Informationen die Internetseite: www.nak-karitativ.de. An dieser Stelle
möchten wir, eher einem Puzzle ähnlich, kleine
„Teile“ der Gesamtarbeit darstellen und in jeder
unserer Ausgaben einen Blick auf verschiedene
Arbeitsfelder werfen.
Wurstproduktion zur Stärkung von Frauen in Sambia
Die Wurstproduktion in Sambia hat eine lange Tradition. Ob aus Schweinefleisch
oder Rinderfleisch hergestellt, würzig oder geschmacksneutral, lang, kurz oder
zur Schnecke eingerollt. Wurst ist in diversen Sorten erhältlich und die Produktion
ist ertragsreich. NAK-karitativ startete Ende 2012 ein Projekt zur Stärkung von
Frauen im Bereich der Wurstproduktion. Zunächst wurde ein Produktionsgebäude
errichtet und interessierte Frauen ausgewählt. Trainingstage zu den Herstellungsprozessen, Hygieneschulungen und die Investition in das notwendige Equipment,
wie einem Kühlschrank, einem Wurstfüller, einem Folienschweißgerät für die Verpackung und den Kauf von Etiketten gestalteten den Beginn der Projektdurchführung.
Martha, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin unseres Partners Henwood Foundation in Sambia, betreut das Projekt von Beginn an. Sie erarbeitet gemeinsam mit
den Gruppen Strategiepläne zur Vermarktung der Produkte, steht ihnen bei der
Buchhaltung unterstützend zur Seite, hilft bei Zertifizierungsprozessen und ist
eine vertraute Ansprechpartnerin für die Frauen. Noch verkaufen die Gruppen ihre
Produkte in kleinen Mengen in der Region, doch die Suche nach einem Großab-
14
NA K -k ar i t at iv 
Text / Fotos: © NAK-karitativ, Tatjana Augustin
nehmer ist in Gange. Zunächst werden die Hände
gewaschen und dann kann es losgehen. Während
eine Frau sich der gründlichen Säuberung der
Naturdärme widmet, beginnt die restliche Gruppe
mit dem Aufbau des Equipments. Der Wurstfüller
wird aufgestellt, eine Waage positioniert, Gewürze
werden aus dem Regal geholt und zu guter Letzt
darf die Verpackungsmaschine nicht fehlen. Eine
riesige Wanne mit Hackfleisch wird von den Frauen
herangetragen und auf einen Hocker gehievt. Zwei
Frauen vermischen nun mit den Händen die riesige
Fleischportion mit den Gewürzen. Nachdem der
gereinigte Darm nun über die befüllte Wurstspritze
gestülpt ist, beginnt das Kurbeln. Heraus kommt
eine mehrere Meter lange Wurst, die jetzt nur noch
in ungefähr gleichgroße Partien gezwirbelt wird und
ab geht’s mit den fertigen Würstchen in die Verpackung. Verpacken, Wiegen, Etiketten aufkleben und
beschriften. Fertig. Ach ja – das Kaufen, Braten und
Essen nicht vergessen. Ich muss sagen die Würste
waren sehr lecker. Doch nicht nur der Geschmack
ist entscheidend. Die Wurstproduktion sichert den
Frauen ihre Existenz und ermöglicht ihnen, durch
das daraus erzielte Einkommen, die Ernährung
und den Schulbesuch ihrer Kinder. Viele der Frauen
hatten vor dem Projekt keine Einkommensmöglichkeit und waren abhängig von ihren Männern. Leider
ist es in Afrika häufig der Fall, dass die Frauen von
dem Einkommen der Männer nicht viel sehen, wenn diese denn welches haben.
Es ist wichtig, die Frauen in Afrika zu stärken, ihnen eine Perspektive zu geben
sowie die Möglichkeit eigenes Einkommen zu erzielen. Die Frauen verbessern
ihre Produktion Schritt für Schritt und arbeiten an ihren Vermarktungsstrategien.
Ziel ist es, über sich im Aufbau befindende Projekte von NAK-karitativ bald eine
Wertschöpfungskette aus Schweine- und
Neuapostolische Kirche - karitativ e.V.
Hühnerhaltung, zwischengeschaltetem
Kullrichstr. 1, 44141 Dortmund
Schlachter und der Wurstproduktion
Spendenkonto (Deutschland):
sowie Vermarktung zu erreichen. Daran
Commerzbank AG, Dortmund
arbeiten wir gemeinsam mit unserem
IBAN: DE 35 4408 0050 0140 0145 00
Partner.
BIC: DRESDEFF440
Stichwort: Ja.Im Norden
Sie haben uns schon nach Erscheinen der Ausgabe Nr.1
durch die zahlreiche Verwendung des beigelegten Spenden-Überweisungsträgers herzlich und großartig unterstützt!
Wir danken für jede Spende!
Ja.Im Norden und NAK-karitativ
 H allo, ich bin . . .
015
SÖREN NISSEN
Gemeinde Ladelund
Zunächst möchte ich meiner Freude
Ausdruck verleihen, dass ich mich in
diesem Magazin einmal vorstellen und
von meiner Arbeit berichten darf.
Kirchlich gesehen bin ich in unserer
kleinen Gemeinde Diakon und zugleich
Chorleiter. Bedingt durch eine evtl.
Zusammenlegung
der
Gemeinden
Ladelund und Niebüll, fülle ich auch
dort schon meinen Platz aus. Musik
allgemein macht mir viel Freude. Falls
es interessiert, ich bin verheiratet mit
meiner Frau Nicole - wir haben drei
süße Kinder und wohnen in Westre, in
der Nähe von Ladelund
Nun möchte ich aber die Gelegenheit nutzen und etwas über meinen
Beruf und mein Aufgabenfeld im
Alltag berichten. Aus Platzgründen
kann dieses nur kurz geschehen, deshalb hier schon einmal der Hinweis,
dass ich unter der E-Mail-Adresse
[email protected]
eventuell
gewünschte Informationen gerne gebe
oder aber Fragen beantworte.
Beruflich bin ich Krankenpfleger. Über
den Zivildienst habe ich dann auch die
Rettungssanitäterausbildung gemacht.
Nach mehreren Stationen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und im Rettungsdienst bin ich nunmehr seit 14
Jahren stellvertretender Leiter eines
privaten ambulanten Pflegedienstes
in Niebüll. 2005 habe ich eine Weiterbildung zum Fachpfleger für Palliative
Care gemacht. Diese Schulung sensi-
bilisiert und ermöglicht von der sog.
normalen Pflege abzuweichen und
persönlichen Bedürfnissen intensiver
nachzukommen. Zum Beispiel können
wir schwerstkranke oder sterbende
Patienten in Zusammenarbeit mit
Fachärzten für Palliativmedizin begleiten und viele Symptome der letzten
Lebensphase lindern. Für Hilfe und
Tipps stehe ich gerne zur Verfügung.
Unser Haus-Notrufdienst erstreckt sich
über 24 Stunden. Wir rüsten unsere
„Kunden“ mit modernster Ruf-Technik
aus, über die wir per Telefon schnell
über Notfälle informiert werden. Wir
helfen dann unverzüglich: Wir untersuchen den Patienten und konsultieren
bei Bedarf den Hausarzt oder den
Rettungsdienst. Mein Alltag verläuft
natürlich nicht immer spektakulär, wie
gerade erwähnt, oft erschöpft er sich
16
H a l l o, i ch b i n ... 
Skizze: © trüffelpix / Fotolia.com
auch in Telefonaten, Briefen, E-Mails,
Faxen oder in der Kommunikation mit
Angehörigen, Ärzten, Krankenkassen,
Mitarbeitern, Bewerbern, Ämtern,
Therapeuten, Sanitätshäusern oder
den Patienten selber. Dienstbesprechungen, Erstellen von Dienstplänen,
Pflegetouren, Beratungen und Fortbildungen runden meinen Alltag ab.
Als ausgebildeter Pflegeberater gebe
ich ständig auf Anfrage „Tipps und
Tricks“. Z.B. in Sachen Pflegemittel,
Pflegestufe, häusliche Pflege oder Entlastung durch Pflegedienstleistungen
u.a.
Was ich nicht unerwähnt lassen möchte, ist eine intensive Qualitätsprüfung
durch unangemeldete Besuche, denn
die Zufriedenheit unserer „Kunden“
soll unbedingt Standard sein. Einer
persönlichen Pflege durch mich selber
weiche ich nicht aus. Nebenberuflich
beschäftige ich mich mit unserem
Hausarzt u.a. mit Nahrungsergänzungsmitteln. So halten wir auch Vorträge über Stoffwechselprogramme
zum entgiften, entschlacken oder
gesündere Ernährung und Gewichtsreduktion. Ein Weg, um Symptome zu
lindern und Medikamente zu sparen.
Das Besondere an meiner Arbeit ist
auch noch, dass meine Frau Nicole
im selben Betrieb als Büroassistenz
angestellt ist. Sie ist Bürokauffrau und
Rettungsassistentin. In unseren Funktionen arbeiten wir zusammen, so dass
es kaum Zeiten gibt, an denen man
sich nicht sieht. Nicole managt das Telefon, koordiniert Einsätze, Notrufe. Sie
tätigt Bestellungen und alles, was im
Büro so anfällt. Sie ist verantwortlich
für das Abrechnungswesen und steht
mir auf Messen und Ausstellungen mit
mehr als Rat und Tat zur Seite.
Text und Foto: © Sören Nissen
Wir haben im vorstehenden Text „Einen von uns“
vorgestellt, der bisher nicht in allen Gemeinden bekannt ist. Aber es ist für uns alle im Bezirk interessant
zu erfahren, was so der Einzelne von uns macht, wo
er wohnt, was er kann und was ihn auch ausmacht
(z.B. Beruf, Hobby, Begabung, Allgemeines): Alle
Veröffentlichungen unter der Überschrift „Hallo, ich
bin...“ werden uns entweder vom Verfasser direkt und
vollständig geliefert oder in Zusammenarbeit mit uns
erstellt. Vor Drucklegung hat jeder seinen persönlichen
Bericht gesehen und genehmigt. Uns ist wichtig zu
erklären, dass für uns die Persönlichkeitsrechte des
Einzelnen und auch der allgemeine Datenschutz
wertvolle Errungenschaften unserer Zeit sind und von
uns geachtet werden. Vielleicht magst du auch einmal
über dich oder aus deinem Leben berichten? Dann
lass es uns wissen: [email protected]
 ...und heute?
HÖRNUM / SYLT
Foto : Archiv G. Schott, Hörnum
Auch in unserem Ältestenbezirk ist es in den
vergangenen Jahren hier und da zu Gemeindezusammenlegungen gekommen. Das Ergebnis
dieser durch verschiedenste Gründe notwendig
gewordenen Maßnahmen sind u.a. die Schließungen und Verkäufe einiger Kirchengebäude.
Hin und wieder nimmt man wahr, dass bei
Einigen ein berechtigtes Interesse vorhanden ist,
zu erfahren, was aus „unseren“ alten Kirchen
geworden ist. Wir versuchen hier eine kurze
Antwort darauf zu finden.
Über den alten Tempel in Jerusalem
sprach der Sohn Gottes einst selber
die entscheidenden, die Zukunft betreffenden Worte: „Es wird hier nicht
ein Stein auf dem anderen bleiben, der
nicht zerbrochen wird“. Damals bedeutete dieses Wort Zerstörung. Heute oft
Abriss. Auch den kleinen „Tempel“ in
Hörnum hat dieses Schicksal aus Sicht
der neuapostolischen Gläubigen ereilt.
Viele Besucher unserer Kirche haben
Foto: © Freiw. Feuerwehr Hörnum
017
in dem kleinen, traulichen Hörnumer
Kirchlein segensreiche und familiäre
Stunden erlebt. Allein beim Erwähnen
des Ortsnamens gerät schon mancher
Gottesdienstbesucher damaliger Zeit
ins Schwärmen. Der Name Friedrich
Havenstein ist mit Hörnum und der
Gemeinde bis heute eng verbunden.
Aber wie schon gesagt: Strukturelle
Gegebenheiten führten auch hier zur
Schließung
des
Kirchengebäudes.
Die Gemeinde Hörnum wurde mit der
schon vorhandenen größeren Gemeinde Westerland verschmolzen. Lange
stand die Kirche in Hörnum ungenutzt
in der schönen Dünenumgebung. Die
Freiwillige Feuerwehr Hörnum wurde
neuer Besitzer. Für sie war der Abriss
die einzige Option und so wurde das
Schicksal dieses Kirchengebäudes
auch dadurch besiegelt. Nicht ein Stein
ist auf dem anderen geblieben. Anstelle der Kirche steht nun eine moderne,
schöne Feuerwache an gleicher Stelle.
Im Jahr 2012 konnte sie fertiggestellt
und mit einem „Tag der offenen Tür“
feierlich bezogen werden. Ist etwas von
dem „Alten“ geblieben? Ich wage zu
sagen: Ja. Die Freiwilligkeit, die Freude
am Dienst, die Hilfe am Nächsten und
der Einsatz für die Sache. Wahrlich ein
gutes Ende eines ausgedienten Kirchengebäudes.
Uwe Asmussen
Gerald Stodtmeister
Fachberater für Testamentsvollstreckung
und Nachlassverwaltung (DStV e.V.)
Wozu ein Testament?
• Ohne letztwillige Verfügung erfolgt die Bestimmung der Erben gemäß
der gesetzlichen Erbfolge. Danach erben nur der Ehepartner und/oder
die Verwandten. Gibt es keine Erben, fällt der Nachlass dem Staat zu.
• Eine gesetzesabweichende Regelung oder Verteilung ist nur mit Errichtung
eines Testaments oder durch Abschluss eines Erbvertrages möglich.
Wer sollte eine Testamentsvollstreckung anordnen?
• Jeder, der schutzbedüftige Angehörige hat
• Jeder, der Streit in der Familie vermeiden möchte
• Lebensgemeinschaften mit nichtehelichen Kindern (Patchworkfamilien)
• Unternehmer, Immobilienbesitzer und Inhaber komplexer Vermögenswerte
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DIE BIBEL
 D i e B ibel
019
einmal anders
Wer zu den interessierten Lesern unseres Magazins Nr.1 gehört, hat an
dieser Stelle einen Beitrag gefunden,
von denen man sagen könnte: Der hat
es in sich.
Wir veröffentlichen unter der Rubrik
„Bibel“ immer etwas, was direkt mit
der Bibel zu tun hat. Dabei kann es
sich um die Beschreibung biblischer
Personen, Wunder, Psalmen, Evangelien oder anderer in der Heiligen Schrift
vorkommenden Briefe, Bücher oder der
Offenbarung handeln. Vielleicht dürfen
wir die Leser dieses Artikels gleich
dazu einladen oder inspirieren, auch
einmal das Wagnis einzugehen, uns etwas im weitesten Sinn über die „Bibel“
zu schreiben - wenn es denn überhaupt
ein Wagnis ist. Das Buch der Bücher ist
nicht nur dick sondern durchaus auch
interessant. Und das nicht nur für ein
kurzes Bibelwort, das in unserer und
in anderen Kirchen den Gottesdienst
prägen soll, sondern darüber hinaus
natürlich auch für Lesungen, Gespräche, Diskussionen und zum persönlichen Gebrauch in Haus und Familie.
Darf ich zwischendrin einmal fragen,
wann du das letzte mal selber in der
Bibel gelesen hast? Keine Angst, mir
geht es nicht um einen gefühlsmäßigen
Offenbarungseid, ich habe mich nur gerade selber mit der Frage beschäftigt.
Allerdings fällt meine Anwort heute (!)
sogar positiv aus, denn in Verbindung
mit der Arbeit an unserem Magazin
liegt eine Beschäftigung mit der Bibel
wohl geradezu auf der Hand. Sie liegt
zur Zeit auch gleich neben meinem
Computer auf dem Schreibtisch - griffbereit sozusagen. Aber ich will mein
Licht auch nicht unter den Scheffel
stellen (übrigens auch ein Zitat aus der
Bibel). Während meiner langjährigen
Amtszeit als ein Predigender gehörte
sie schon zu meinem kirchlichen Handwerkszeug, denn unsere Kirche legt
Wert darauf, dass die Heilige Schrift
die Grundlage der Verkündigung ist.
Heute nun möchte ich meinen Blick
trotz der Heiligkeit dieses Buches
einmal auf ein Erlebnis richten, das
ich vor Jahren einem Zeitungsartikel
entnommen habe. Es geht in diesem
Artikel um eine besondere Art der Nutzung. Und dabei lassen wir das Innere,
also das Gedruckte völlig außer acht.
In meiner Geschichte, von der ich hier
und heute berichten möchte, spielt
nämlich die Bibel insgesamt als Buch
eine entscheidende Rolle. Ich wäre
dankbar und froh, wenn man die nun
folgenden Zeilen nicht zu ernst nimmt
und sie als eine Abwertung der Bibel
oder einer Glaubensrichtung deutet.
In unserer nächsten Ausgabe kann es
ja wieder ernster und tiefgründiger
werden.
Vor etlichen Jahren las ich in einer Tageszeitung folgendes:
Daniel M., so nenne ich ihn, 33 Jahre,
lebt in einem kleinen Dorf in Norddeutschland. Eigentlich hatte er mit
Kirche nicht viel am Hut, pflegte aber
dennoch den „regelmäßigen“ Gottesdienstbesuch an Ostern, Weihnachten
20
Die Bib e l 
und meist auch zu Beerdigungen. Auf
einer von ihm besuchten kirchlichen
Veranstaltung warb der Pastor eines
Tages um Mitglieder für den neu zu
wählenden Kirchenvorstand. Die Zahl
der Bewerber sei dürftig und man würde sich über jeden Neuling in diesem
Kreis wirklich freuen. Daniel, als einem
den jeder kannte im Dorf, ging die Not
der Kirche ans Herz. Ja es trieb ihn geradezu, einen Teil seiner Freizeit auch
der Kirchengemeinde zu widmen. In einem so kleinen Dorf wird wirklich jeder
gebraucht. Kurzum: Er stellte sich zur
Wahl - und wurde gewählt. Eines Tages
erreichte ihn dann auch die Einladung
zur ersten Vorstandssitzung des neu
gewählten Gemeindevorstandes.
Daniel bereitete sich gut auf seinen
Einstieg vor, man will sich ja nicht
blamieren, als wüsste man über Gott
und Kirche nicht Bescheid. Da er noch
nicht über Unterlagen von vorherigen
Sitzungen verfügte, füllte er seine
Aktentasche lediglich mit seiner, inzwischen entstaubten, Bibel. Hiermit
fühlte er sich als Neuling auch wirklich
gut ausgerüstet und vorbildlich vorbereitet. Dann ging es los: Treffpunkt 20
Uhr im Gemeindesaal. Schnell hatte er
neue und alte Mit-Vorständler kennengelernt. Ihm wurde überaus herzlich
zu seiner Wahl gratuliert, und genau
so herzlich wurde er willkommen geheißen. Andächtig folgte er dann Punkt
für Punkt der Tagesordnung. Ständig
in der Erwartung, seine mitgebrachte
Bibel stolz zu präsentieren. Die Zeit
verging. Man unterhielt sich über die
Reinigung der Kirchendachrinne, das
Streichen der Friedhofspforten, den
Zukauf von Gesangbüchern, die Vermietung eines freien Zimmers im Pastorat, den 100. Geburtstag der ältesten
Schwester in der Gemeinde und über
die Ausgestaltung der Jugendfreizeit
betreffs Reisekosten und Anmeldedaten. Bisher hatte er seine Bibel noch
nicht einsetzen können, bis hierhin
war sie nicht gefragt. Aber es kam der
Augenblick doch noch, so beschrieb
es Daniel in seinem Zeitungsbericht.
Die TOPs waren abgearbeitet und zum
Schluss sollte nun noch ein kurzer Diavortrag über die Mission in Afrika folgen. Nach dem Aufbau des Projektors
fiel das Bild so tief an die Wand, dass
eine gemeinsame Sicht nicht möglich
war, es musste etwas vorne unter den
Projektor gelegt werden. Man schaute
sich suchend nach einem Gegenstand
um. Daniel bot spontan seine Bibel an.
Das war die Lösung. Der Pastor griff
dankbar zu, das Bild erschien in der
richtigen Höhe und der Vortrag nahm
einen gut gelungenen Verlauf.
Daniel war über eine solche Verwendung seiner Bibel total überrascht. So
hatte er sich den ersten Einsatz seines
heiligen Buches nun wirklich nicht
vorgestellt. Aber irgendwie musste er
innerlich lächeln und freute sich, dass
seine Bibel, wie gewünscht, nun doch
gebraucht wurde.
Uwe Asmussen
 Nachbar n
021
Wenn du auch Kirchen-Nachbarn hast, die du einmal
vorstellen möchtest, bitte: [email protected]
NACHBARN
hier ein paar erklärende Zeilen und
das Umblättern auf die nächste Seite
wird zusätzlich ein wenig für Klarheit
sorgen.
Wir wohnen hier auf der Insel Sylt im
Grenzgebiet zu Dänemark. Es ist von
uns aus nur ein Katzensprung zu unseren dänischen Nachbarn. Entweder mit
dem Zug nach Niebüll und dann weiter
nach Tondern, oder über List mit der
Fähre nach Röm (DK).
Foto: © Voyagerix / Fotolia.com
Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf. Oder
wie meine Mutter mich während meiner Pubertätsphase oft wissen ließ: Auch andere Mütter
haben schöne Töchter. Sie sollte recht behalten.
Ich finde noch heute viele von ihnen schön,
habe mich aber dennoch für Eine entschieden.
Das trübt eine gute Nachbarschaft nicht.
Andere Kirchen in unserer Nähe.
Wenn ich meinen Beitrag mit den
Worten beginnen würde: „...und alles
begann mit einem Stall“, dann gehen
wahrscheinlich bei vielen Lesern die
Gedanken um ca. 2000 Jahre zurück.
Schnell ist die alte Weihnachtsgeschichte im Kopf, und jeder weiß, es
kann sich nur um den Geburtsort Jesu
handeln.
Für den Fall, dass die Gedanken so waren, stelle ich gleich einmal die Frage:
Was hat denn der Stall von Bethlehem
mit dem oben abgebildeten „Dannebrog“, der dänischen Nationalflagge,
zu tun? Nun gut, man muss nicht
von alleine darauf kommen. Deshalb
Um nun dänischen Bürgern zu begegnen bedarf es aber der Reise nicht
unbedingt, wir treffen sie in den grenznahen Orten unseres Ältestenbezirkes
sehr oft an. Andererseits leben auch
deutsche Staatsbürger auf der anderen
Seite der Grenze.
Die Wurzel dieser Tatsache, dass es auf
beiden Seiten noch sogenannte Minderheiten des jeweils anderen Landes gibt,
ist, dass nach einer Volksabstimmung
1920 ein neuer Grenzverlauf zwischen
Dänemark und Deutschland festgelegt
wurde. Es ist kein Geheimnis, dass die
folgenden Jahre von Spannungen und
Konflikten gezeichnet waren.
Abkommen und Staatsverträge führten
in den 50er Jahren zu friedlichen Entwicklungen. Heute sind die Bedingungen für Minderheiten so, dass sie ohne
Einschränkungen ihre Eigenart leben
und entfalten können. Sie präsentieren
sich im Alltag in Parteien, Vereinen und
Institutionen jeder Art.
Auf religiösem Gebiet geschieht das
22
N ach b ar n 
auch. Auch auf Sylt. Hier findet man
im Ortskern des alten Westerlands z.
B. die Dänische Kirchengemeinde Sylt.
Ein kleines, trautes, schönes Kirchlein ist dort, - und nun komme ich
an den Anfang meiner Zeilen -, aus
einem ehemaligen Stall entstanden.
Unter großem Aufwand gelang es in
intensiver Eigenleistung, aus dem Stall
ein sehenswertes Kirchengebäude zu
schaffen. Jeden Sonntag finden hier
um 10.30 Uhr überwiegend dänischsprachige Gottesdienste statt, und das
nicht nur für eine Handvoll gläubiger
Christen. Denn die Dänische Kirchengemeinde Sylt zählt heute ca. 400 Mitglieder. Ein dezenter, feierlicher Raum,
versehen mit christlicher Kunst und
einer Sechs-Register-Orgel, zieren das
gemütliche Innere. Das Äußere ist geprägt von der dänischen Landesfahne,
dem Schwarzen Engel, dem Glocken-
stapel (mit elektrischem Geläut und
dem goldenen Hahn auf der Spitze)
sowie dem Pkw des Pastors.
Statt vieler weiterer Informationen in
Form von oft langweiligen Jahreszahlen, folgen noch ein paar bildhafte
Eindrücke. Zum Schluss sei die Empfehlung ausgesprochen, bei einem
Stadtbummel durch Westerland einmal das Gotteshaus der Dänischen
Gemeinde Sylt zu betrachten. Da die
Kirche außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen ist, bleibt für das
Kirchenschiff nur ein Blick durch ein
altes ... Stallfenster.
Dänische
Kirchengemeinde
Insel Sylt
Einige Informationen haben wir einem Flyer der Kichengemeinde entnommen.
Text und Fotos (3): © Uwe Asmussen
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24
Mu si k 
GOSPELS
Die Entstehungsgeschichte der Gospels
beschreibt eine düstere Zeit, die im
16. Jahrhundert ihren Anfang nahm.
Unzählige Schwarzafrikaner wurden
aus ihrer Heimat verschleppt und
zum Sklavendienst nach Nordamerika
deportiert. Über Jahrhunderte hinweg
fristeten sie dort als Sklaven ein menschenunwürdiges Dasein. Unter unvorstellbaren Bedingungen lernten sie von
ihren „weißen Herren“ die englische
Sprache und kamen in Kontakt mit
biblischen Geschichten. Diese nutzten
sie fortan für ihre eigene Musikschöpfung und ihre traditionelle afrikanische
Musikweise. So entstanden „Spirituals“
und „Gospelsongs“ – die geistlichen
Gesänge der schwarzen Sklaven. In
ausweglosen Situationen suchten sie
die Verbundenheit mit Gott. Die Inhalte
der Bibel, sonderlich die Evangelien,
gaben ihnen Halt und Lebensmut und
inspirierten sie zu neuen, ureigenen
Liedern um diese neu erfahrene, frohe
Botschaft von Sklave zu Sklave, von
Mensch zu Mensch weiter zu geben.
Die neuen Lieder standen für Trauer
und Verzweiflung, für Hoffnung und
Das Foto zeigt den Gospelchor „JOY IN BELIEF“ aus
Harsdorf / Oberfranken in Bayern. www.joyinbelief.de
Foto und Textinhalte wurden uns freundlicherweise zur
Verfügung gestellt. Wir danken dafür.
Freude - und für den Glauben an Gott.
Immer auf dem Weg und auf der Suche
nach Freiheit. Eine neue mitreißende
Musik war geboren. Der Siegeszug von
„Spiritual“ und „Gospelsongs“ begann,
obwohl der Leidensweg noch hart und
lang war. Erst im Jahre 1865 wurde
die Sklaverei durch die amerikanische
Verfassung abgeschafft. Doch das Leid
nahm damit noch kein endgültiges
Ende, wie die Bewegung Dr. Martin
Luther Kings zeigt. Nun allerdings gewaltfrei, mit hinreißenden Worten und
Träumen. Im Jahr 1968 wurde Dr. Martin Luther King ermordet. „Schwarze“
Kirchen, von befreiten Sklaven gegründet, bewahrten das Erbe der tragischen
Geschichte in ihren Gottesdiensten und
hielten die Gospelsongs lebendig. Ihre
Überzeugung war eindeutig:
Gospel = Evangelium = Gute Botschaft.
Bis heute!
Hier einige Titel, die Ihnen auch bekannt sein dürften: Amazing Grace, Glory! Glory! Hallelujah!,
Down by the riverside, Oh, when the saints oder
Go, tell it on the mountain.
Uwe Asmussen
 Wi r erinner n uns
0 25
GEDENKET...
an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben, welcher Ende
schauet an und folget ihrem Glauben nach.
Hebräer 13; 7
Wir erinnern an verstorbene Amtsträger des Bezirkes Flensburg
Priester
Hans-Günther Armonis
Gemeinden Tolk, Böklund, Schleswig
Wir haben die Tochter des ehemaligen Pr. H.-G.
Armonis gebeten, uns etwas über ihren Vater zu
schreiben. Hier folgt ihr Bericht.
Seit ich zurückdenken kann, war Vati
Vorsteher der kleinen Gemeinde Tolk.
Diese Gemeinde bestand hauptsächlich aus Schwester Gertrud Bluschies,
Familie Otto und einzelnen anderen
Geschwistern, die ich als Kind nur nebenbei wahrgenommen habe. Es muss
Ende der 70er Jahre gewesen sein. In
Tolk wurde der Gottesdienst im Haus
von Schw. Bluschies abgehalten. Dazu
wurde das ca. 16 qm große Wohnzimmer leergeräumt und durch Stühle
aus Küche und Esszimmer ersetzt.
Hinten an der Wand stand das große
Sofa, davor zwei Stuhlreihen. Vorne
links das alte Tret-Harmonium und die
andere Ecke zierte ein riesiger, grün
gekachelter Ofen - auf dem stand der
kleine Opferkasten. Einen Chor gab es
nicht. Vati saß nebenan im Esszimmer,
welches ihm als Sakristei diente. Pünktlich um halb zehn kam er durch die
knarrende Tür, worauf Tante Gertrud
in die Pedale des Hamoniums trat und
der Gottesdienst begann. Ihre Finger
flogen über die vergilbten Tasten, die
z.T. schon hoch standen. Sie wirkte auf
mich stets aufgeregt. Vati stellte sich
hinter den Altar, der einem Rednerpult
glich - nicht ohne vorher die Zwischentür zu schließen, denn sonst wäre da
kein Platz gewesen. Hinten auf dem
Sofa lag immer „Tante“, die dort bis zu
ihrem Heimgang gepflegt wurde. So verging Sonntag um Sonntag um Sonntag.
Abwechslungen gab es nur wenig in der
winzigen Gemeinde Tolk. Im Rückblick
war es sicher „Schwarzbrot“ für Vati,
wenn nicht sogar „Knäckebrot“.
Seine seelsorgerische Arbeit würde ich
als „unermüdlich“ bezeichnen. Als Vorsteher durfte er sonntagabends auch
gerne mal einen Gottesdienst in Hörnum
halten und den Mittwochsgottesdienst
z.B. in Ladelund oder Kappeln. Wenn
er über die Dörfer fuhr um „Zeugnis“
zu bringen, kam ihm die Fähigkeit plattdeutsch zu sprechen sehr zugute. Ich
26
Wir erinner n uns 
Text und Fotos: © Nissen-Armonis
erinnere mich noch an Tante Anna Kuhr,
die auf einem Bauernhof wohnte. Von
damals her ist mir noch der unangenehme Geruch in Erinnerung geblieben,
und dass Vati von ihr oft frische Eier geschenkt bekam. Sonntags hatte Tante
Anna, die recht beleibt war und einen
schwerfälligen Gang hatte, aber immer
ein hübsches Kleid an und trug ihre obligatorische Riesenhandtasche. Eine andere Schwester, die Vati betreute, wohnte in Lottorf. Immer wenn ich heute am
Parkplatz „Lottorf“ vorbei komme, denke ich an sie. Dieser Schwester hat Vati
drei- oder vier mal den Segen zur Grünen Hochzeit gespendet. Sie war schon
älter, überlebte ihre Ehemänner aber
immer. Somit hielt Vati auch für diese
Brüder die meisten Trauergottesdienste. Jeden Mittwoch, abends um viertel
vor sieben, kam Schwester Bluschies
persönlich zu uns nach Hause, um das
Opfergeld vom Sonntag abzugeben. Vati
war immer gerade dabei, sich für den
Gottesdienst fertig zu machen, während
Mutti den Abendbrotstisch abdeckte.
Jeden Mittwoch dasselbe. Viel wäre
noch zu erzählen über Vatis Gewohnheiten und „Rituale“. Ein Letztes noch,
es sagt auch etwas aus über ihn: Jahre
später arbeitete ich als Saisonkraft auf
Amrum. Vati war eingeteilt, den Gottesdienst in Wyk auf Föhr zu halten - nachmittags wollte er mich dann besuchen.
Ohne mein Wissen hatte er getauscht
und hielt den Gottesdienst auf Amrum.
Als der Gottesdienst begann und er den
Raum betrat, verschwammen meine Orgelnoten hinter den Freudentränen.
H.-G. Armonis
mit Ehefrau Eva
...mit Tochter
Nicola
...bei seiner
Zurruhesetzung
Gemeinde
Böklund,
damals
Unser Bemühen soll sein, in jeder unserer Ausgaben über einen heimgegangenen Amtsbruder aus unserem Ältestenbezirk zu berichten.
Da wir im Jahr somit nur über wenige Brüder schreiben, kann es lange dauern, bis wir an eure Vorfahren gelangen. Wir werden bei
unserem Vorgehen versuchen, den Bezirk gerecht darzustellen. Eine hierarchische Vorgehensweise haben wir dabei nicht vorgesehen.
Wir beschränken uns allerdings auf priesterliche Ämter. Für Hinweise und Mitarbeit sind wir offen: [email protected]
 NAK-Ka techismus
27
DAS VORWORT
Haben wir den Lesern in Nr. 1 unseres
„Ja-Magazins“ mit der sogenannten
„Präambel“ des Katechismus einen
ersten Einblick in das 527 Seiten umfassende Werk der Neuapostolischen
Kirche angeboten, möchten wir heute
einen weiteren Schritt folgen lassen.
Unter dem „Vorwort“ finden wir vier
Teilüberschriften: Neutestamentliche
Bekenntnisse, Zum Begriff, Aufbau und
Inhalt, Aufgaben.
Wir werfen gerne einen Blick in zwei
Teilabschnitte und informieren unsere
Leser „in freier Rede“ über die eine
oder andere Dokumentation, wobei es
uns aus Platzgründen nicht möglich
ist, alle vier Untertitel umfassend zu
beschreiben. Letztlich soll ja unser
Magazin auch nur eine Einladung sein,
sich selber hin und wieder einmal mit
den Grundlagen seiner, oder für Nichtmitglieder, unserer Kirche zu beschäftigen.
Zugegeben, die Seitenzahl 527 wirkt
auf Anhieb ein bisschen entmutigend.
Wenn man aber das Buch zunächst,
statt es ganz durchzulesen, zu einem
Nachschlagewerk für auftretende Fragen über den neuapostolischen Glauben und die ihn lehrende Kirche nutzt,
ist es durchaus ein wichtiges und auch
interessantes Buch.
Wir fangen heute einmal ganz vorne
an, nämlich auf den ersten Seiten
des Buches, beim Vorwort. Noch ein
kleiner Hinweis: Sollten Sie unseren
Artikel mit dem Original-Katechismus
vergleichen, ist es vielleicht hilfreich zu
wissen, dass wir bei unserer Darstellung nicht chronologisch vorgehen. Wir
würden gerne gleich mit Punkt 2, „Zum
Begriff“, beginnen. Bevor wir das aber
tun, erlauben Sie uns noch einen kleinen, geschichtlichen Blick zurück.
Die neuapostolische Kirche verfügte
schon sehr lange über ein Nachschlagewerk, in dem Weg und Ziel der
neuapostolischen Lehre beschrieben
wurden. Es hieß „Fragen und Antworten“ und wurde jahrelang als Grundlagenwerk für den neuapostolischen
Konfirmandenunterricht genutzt. Es
war darüber hinaus auch so etwas wie
die „christliche Hausapotheke“ und in
fast allen Haushalten der Mitglieder
vorhanden. Zurückschauend könnte
man es auch einen „Kurzkatechismus“
nennen. Es beschrieb in Frage- und
28
NA K - Ka t e ch i smu s 
Antwortform das Grundgerüst der
Neuapostolischen Kirche. Es beinhaltete 258 Fragen und Antworten. 2005
wurde das kleine Büchlein noch einmal überarbeitet und 2012 von dem
heutigen Katechismus abgelöst. Eine
revidierte Neuauflage ist in Arbeit.
Nun aber zum Abschnitt 2 des Vorwortes: „Zum Begriff“. Das Wort „Katechismus“ hat seinen Ursprung im Griechischen und ist ein zusammengesetztes
Wort aus kata = herab/entgegen und
echein = schallen/tönen. Ursprünglich
wurde damit der Unterricht derjenigen
bezeichnet, die auf die Wassertaufe
vorbereitet wurden. Welchen Inhalt der
christliche Glaube hat und wie sich das
auf die Lebensführung auswirkt, wurde
im Katechismus entfaltet.
Grundlage ist die Heilige Schrift. Zusätzlich helfen ökumenische Konzile
und altkirchliche Bekenntnisse, um
die wesentlichen Aussagen des christlichen Glaubens zu thematisieren. Dazu
kommen noch Erkenntnisse, die sich
seit der Wiederbesetzung des Apostelamtes im frühen 19. Jahrhundert
entwickelt haben und im neuapostolischen Glaubensbekenntnis formuliert
worden sind.
Die Abschnitte 1 und 3 lassen wir an
dieser Stelle aus, empfehlen sie aber
durchaus zum Selbststudium.
Und nun noch ein kurzer Blick in Punkt
4: Aufgaben. Anrissweise haben wir
schon in Ausgabe 1 zwei wesentliche
Aufgaben beschrieben. Darüber hi-
naus jetzt noch ein paar zusätzliche
Zeilen. Eine wichtige Aufgabe ist darin
zu sehen, dass er Grundlage für die
kirchlichen Unterrichte und Zusammenkünfte ist. Ferner soll er Lehraussagen vereinheitlichen, gerade im Angesicht von Sprache und Kultur. Er soll
die Erkenntnis der neuapostolischen
Christen vertiefen und den Glauben
stärken. Er soll auch gegenüber anderen christlichen Kirchen seine eigenen
Standpunkte deutlich machen. Er soll
Ausgangspunkt für einen fruchtbaren
Dialog mit anderen Christen sein.
Für die Leser und Interessenten, die
gerne „mit der Zeit gehen“, sei noch
der Hinweis erlaubt, dass der Katechismus auch online zu lesen ist: nakorg.de/katechismus
Wir versuchen weiter, wichtige Abschnitte in
Kurzform zusammenzufassen und in unserem
Magazin zu präsentieren.
Uwe Asmussen
Katechismus
der Neuapostolischen Kirche
© 2012 Neuapostolische Kirche
International, Zürich/Schweiz
Alle Rechte vorbehalten
Verlag Friedrich Bischoff GmbH
Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-943980-00-4
3. Auflage
 sp ecia ls
29
HOFFEN
UND BANGEN
Jetzt ist es schon fast ein Jahr
her, dass die nebenstehenden
Fotos hier bei uns in SchleswigHolstein durch alle Medien gingen. Wir haben Blutkrebs: Diana
(32) und Tochter Johanna (6) aus
Lübeck.
Eines Tages traf das Schicksal unsere
kleine Glaubensschwester Johanna.
Und, als wenn das nicht schon schlimm
genug wäre, kam wenige Wochen eine
zweite Hiobsbotschaft ins Haus: Auch
die Mutter, Diana, war an Blutkrebs
erkrankt. Von nun an prägten nicht
nur Aufenthalte in Spezialkliniken den
Alltag der beiden, sondern zusätzlich
der ständige Wechsel zwischen Hoffen
und Bangen.
Da musste mit allen Mitteln geholfen
werden. Jede Unterstützung war jetzt
notwendig. Eine Knochenmarkspende musste her. Federführend für die
Organisation einer bis dahin auch
für unsere Kirche einmaligen und unvergesslichen Typisierungsaktion in
Schleswig-Holstein steht eine Gruppe
neuapostolischer Glaubensgeschwister
aus Lübeck. Nach langen und intensiven Vorbereitungen, unter Einbindung
vieler kirchlicher Helfer, Freunde, Vereine, Firmen und Medien, gelang es
ihnen, für die geplante Typisierungsaktion „die halbe Welt“ zu bewegen.
Mit unvorstellbarem Zeitaufwand und
Engagement warb man um kräftige
Unterstützung. Vielen von uns werden
die Zeitungsberichte, Fernsehinfor-
mationen, Flyer und Plakate noch in
Erinnerung sein. Das Ergebnis: Ein
überwältigender Ansturm am Tag der
Typisierungsmöglichkeit in unserer
Lübecker Kirche. Mehr als 3000 Menschen (!) folgten den Einladungen und
Aufrufen der Akteure. Die verantwortlichen der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) konnten ihr
Erstaunen und ihre Bewunderung fast
nicht in Worte kleiden. Mit der Aussage „sensationell“ lobten sie die Teilnehmer und ca. 100 ehrenamtlichen
Helfer. Jeder Mitmacher staunte über
den anderen, wobei man sich überall
und auf allen Seiten mit großer Freude
begegnete. Wir wollten mit unserem
kleinen Bericht noch einmal an das
unvergessliche Geschehen erinnern.
Bis heute konnten als Ergebnis der Lübecker Typisierung sechs Krebskranke
einem Spender zugeordnet werden.
Auch Diana und Johanna konnten,
wenn auch von anderer Seite, eine
Stammzellentransplantation erhalten.
Und wie geht es ihnen heute? Sie sind
zutiefst dankbar für die einmalige und
großartige Hilfe, leben aber immer
noch zwischen Hoffen und Bangen.
Uwe Asmussen
Übrigens: Wussten Sie, dass alle 16 Minuten ein Patient in Deutschland die Diagnose „Blutkrebs“ erhält?
30
N a ch d e n k lich e s 
Hoffnung bedeutet auch ...
auf etwas zu warten, das noch nicht geschehen ist.
Apostel Paulus formuliert es in seinem Brief so ...
1. Thessalonicher 4, 13 - 18
Wir wollen euch aber, liebe Brüder, nicht im Ungewissen lassen
über die, die entschlafen sind, damit ihr nicht traurig seid wie die
andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, daß
Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die
entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen. Denn das
sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, daß wir, die wir leben
und übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr,
wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels
und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel,
und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem
Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.
So tröstet euch nun mit diesen Worten
untereinander.
Bibeltext in der Fassung von 1984
Grundgesetz Art. 4.1,2 und Art. 5
 Im
pressum
0 31
Religions-, Meinungs- und Pressefreiheit
Je suis Charlie
Alles ist mir erlaubt,
aber nicht alles dient zum Guten.
Bibel: aus 1. Kor 6, 12
31
IMPRESSUM UND MEHR ...
Ja. Im Norden •
Magazin über Kirche und Glauben
Vornehmlich in den Orten Flensburg, Mürwik, Husum, Kappeln, Ladelund,
Niebüll, Schleswig, Sörup, St. Peter-Ording, Westerland, Wyk.
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Redaktion: Uwe Asmussen, Roswitha Schulz
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Auflage: 1200 Exemplare
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OT Westerland.
Sie sind herzlich zu
den Gottesdiensten und anderen
Veranstaltungen eingeladen.
sonntags:
9.30 Uhr
mittwochs: 19.30 Uhr
(Westerland 20.00 Uhr)
Evtl. Änderungen
siehe örtliche Aushänge
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