Der Tod Grenouilles

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Der Tod Grenouilles
THEMA 7
Philipp, Hannes
Im Entwicklungsroman ‚Das Parfum‘, welches von Patrick Süskind im Jahre
1985 geschrieben worden ist, ist Jean Baptiste Grenouille der Hauptcharakter. In
der folgenden literarischen Charakteristik wird beschreiben, welche
Motivationen des Protagonisten zu dessen Tod führen.
Grenouille hat bis auf die Vollendung seines Meisterwerkes keinen Grund zu
leben. Er sieht sich als Genie und fasst sich zum ersten Mal ein Ziel im Leben,
entwickelt Ehrgeiz, und sieht einen tieferen Sinn in seinem Dasein.
Mit der Vollendung seines Werkes schwindet auch der einzige Sinn seiner
Existenz, denn ohne Geruch ist er identitätslos, er kann die Menschen nur
täuschen und über Gerüche andere Identitäten annehmen.
Nur etwas kann er nicht, so sein und olfaktorisch wahrgenommen werden, wie
er ist. Durch seine Gefühlskälte bedingt interessiert ihn nicht einmal die Macht
die er durch sein Parfum erlangt. Sein einziger Ausweg ist der Tod.
All das könnte er tun, wenn er nur wollte.
Er besaß die Macht dazu. Er hielt sie in der Hand.
Eine Macht, die stärker war als die Macht des Geldes
oder die Macht des Terrors oder die Macht des Todes:
die unüberwindliche Macht, den Menschen Liebe einzuflößen.
Nur eines konnte diese Macht nicht: sie konnte ihn nicht vor sich selber
riechen machen. Und mochte er auch vor der Welt durch sein Parfum
erscheinen als ein Gott - wenn er sich selbst nicht riechen konnte und
deshalb niemals wüsste, wer er sei, so pfiff er drauf, auf die Welt, auf sich
selbst, auf sein Parfum.
(S.316)
In der Auvergne kam er dem Plomb du Cantal nahe. Er sah ihn westlich
liegen, groß und silbergrau im Mondlicht, und er roch den kühlen Wind, der
von ihm kam. Aber es verlangte ihn nicht hinzugehen. Er hatte keine
Sehnsucht mehr nach dem Höhlenleben. Diese Erfahrung war ja schon
gemacht und hatte sich als unlebbar erwiesen. Ebenso wie die andere
Erfahrung, die des Lebens unter den Menschen. Man erstickte da und dort. Er
wollte überhaupt nicht mehr leben.
Er wollte nach Paris gehen und sterben. Das wollte er.
(S.315)
Desweiteren ist zu sagen das Grenouilles Tod nicht repräsentativ für sein Leben
ist,
da er durch seinen Tod erstmals Liebe in die Welt bringt.
Als sie es dann wagten, verstohlen erst und dann ganz offen, da mussten sie
lächeln.
Sie waren außerordentlich stolz. Sie hatten zum ersten Mal etwas aus Liebe
getan.
(S.319)
THEMA 7
Philipp, Hannes
Hier muss jedoch angeführt werden, dass dies von Grenouille nicht beabsichtigt
ist, da seine Intention eine rein egoistische ist.
Meiner Meinung nach ist es vom Autor auch sehr geschickt gelöst, dass er
Grenouille nahezu am gleichen Ort sterben lässt, an dem er auch geboren wurde.
Dadurch schließt sich quasi der Kreis seines Lebens.