Jahresbericht Annual Report - AlPlanta
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Jahresbericht Annual Report - AlPlanta
Jahresbericht Annual Report 2007 Vorwort Preface Priv. Doz. Dr. Roland Kubiak Geschäftsführung und Leitung des IfA – Institut für Agrarökologie Management and direction of the IfA – Institute for Agroecology Prof. Dr. Gabriele Krczal Geschäftsführung und Leitung von AlPlanta – Institute for Plant Research Management and direction of AlPlanta – Institute for Plant Research Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 285 [email protected] Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1301 [email protected] Die RLP AgroScience GmbH betreibt Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung zum direkten Nutzen für private und öffentliche Unternehmen und für die wissenschaftliche Gemeinschaft. Vertragspartner sind Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, sowie die öffentliche Hand. Die Organisation erhält ferner Förderung durch Länder- und Bundesministerien, durch Forschungsgesellschaften und die Forschungsrahmenprogramme der EU um in zukunftsorientierten Projekten mitzuwirken. Durch die Entwicklung technischer Innovationen unterstützt die RLP AgroScience GmbH die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in der Region und hat sich selbst einen Platz in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft geschaffen. Insgesamt hat die RLP AgroScience GmbH mit Ihren Instituten - AlPlanta - Institut für Pflanzenforschung und dem Institut für Agrarökologie ihre erfolgreiche Arbeit des vorausgegangen Jahres erfolgreich fortgesetzt und das Geschäftsjahr 2007 erfolgreich abgeschlossen. The RLP AgroScience GmbH undertakes basic and applied research which is of use to private and public enterprise as well as to the scientific community. Its research work is solicited by contractual partners in industry, the service sector and public administration. The organisation also accepts funding from Federal German and federal state ministries as well as research foundations and EU research framework programmes to participate in future-oriented research projects. By developing technological innovations, RLP AgroScience GmbH helps reinforce the competitive strength of the economy in the local region and has moreover gained itself a place in the international scientific community. All in all, RLP AgroScience GmbH with its institutes - AlPlanta - Institute for Plant Research and the Institute for Agroecology - continued the successful work of the previous year and brought the business year of 2007 to a successful close. AlPlanta - Institut für Pflanzenforschung mit seinen Schwerpunkten Rebenbiotechnologie, Obstkrankheiten und Epigenetics baute seine nationalen und internationalen hochkarätigen For- AlPlanta - Institute for Plant Research with its main focus on Grapevine Biotechnology, Fruit Crop Diseases and Epigenetics, continued to establish high-profile national and interna- 5 schungskooperationen weiter aus: Der Leiter der Abteilung Epigenetics, Dr. habil. Michael Wassenegger, habilitierte sich zu der Ruprechts-Karl Universität Heidelberg um und veranstaltete zusammen mit dem Heidelberger Institut für Pflanzenwissenschaften - ein Epigenetics Praktikum für Heidelberger Studenten. Darüber hinaus wurde die Abteilung Epigenetics eingeladen, Partner im Antrag der Bioregion Rhein-Neckar im Rahmen des BMBF SpitzenCluster Wettbewerbs zu werden. Im Rahmen eines trilateralen Projekts, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, hat die Abteilung Epigenetics begonnen, ein Projekt zum Thema virale Suppressoren des Gene Silencing zu koordinieren. Weiter beteiligt sind Kollegen vom Volcani Center in Bet Dagan, Israel und vom Biodiversity & Environmental Research Center (BERC), Nablus, Palestina. Die Abteilung Virologie, geleitet durch Dr. Thierry Wetzel, initiierte zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit der Louis Pasteur Universität Straßburg und der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg eine "These Cotutuelle"; bei diesem Verfahren wird die Doktorurkunde von beiden Universitäten vergeben. Als weiteres "Highlight" veranstaltete die Arbeitsgruppe Molekulare Züchtungsforschung unter Dr. Michael Wallbraun den Workshop Gentechnik der Gesellschaft für Pflanzenbiotechnologie zum Thema: „Neue Impulse aus der Grundlagenforschung für die angewandte Pflanzenbiotechnologie". Dr. habil. Götz Reustle, der Leiter der Abteilung Rebenbiotechnologie organisierte und veranstaltete im Rahmen des wissenschaftlichen COST Programms Weinbau den COST585 Workshop: Grapevine Transformation Technologies im AlPlanta Institut. Drs. Wolfgang und Barbara Jarausch, die die Abteilung Obstkrankheiten verantwortlich sind, etablierten im Rahmen eines Interreg Projektes eine öffentlich zugängliche Internetseite mit Informationen zur Besenwuchskrankheit des Apfels, einschliesslich eines Bestimmungsschlüssels für Psylliden, die Überträger der Krankheit. Die Seite ist auf Deutsch und Französisch verfügbar (http://www.apfeltriebsucht.webseiten.cc/info_apf eltrieb.html). Der Leiter der Arbeitsgruppe Proteomics, Dr. KaJohn Boonrod verbrachte einen 6-monatigen Forschungsaufenthalt zum Thema Impfstoffentwicklung als Assistent Professor an der Obihiro 6 tional research collaboration: the head of the Epigenetics Department Dr. habil. Michael Wassenegger qualified as an associate professor of the Ruprecht-Karls University of Heidelberg and - together with the Heidelberg Institute for Plant Science – held an Epigenetics practical course for Heidelberg students. Moreover, the Epigenetics Department was invited to join the BMBF Spitzen-Cluster contest proposal of the Rhine-Neckar BioRegion. In the context of trilateral projects funded by the German Research Foundation, the Epigenetics Department started co-ordinating a project on viral silencing suppressors with colleagues from the Volcani Center in Bet Dagan, Israel and the Biodiversity & Environmental Research Center (BERC), in Nablus, Palestine. The Department of Virology, headed by Dr. Thierry Wetzel initiated the procedure of a "these cotutuelle" with the University Loius Pasteur, Strasbourg, France and the RuprechtKarls University of Heidelberg, where the PhD certificates will be awarded by both universities. As a further highlight, the Molecular Breeding section, headed by Dr. Michael Wallbraun organised and hosted the Genetic Engineering Workshop of the Society for Plant Biotechnology on the topic of "New ideas from basic research for applied plant biotechnology". The COST585 Training School within the COST scientific programme on Viticulture: grapevine transformation Technologies was organised by the head of the Department of Grapevine biotechnology, Dr. habil. Götz Reustle. It was held at the AlPlanta institute. In the framework of an Interreg project, Drs. Wolfgang and Barabara Jarausch, who run the Fruit Disease Section, established a publicly available website comprising different information about the devastating apple proliferation disease, including an identification key for its pysillid insect vectors. The site is available in German and French (http://www.apfeltriebsucht.webseiten.cc/info_ apfeltrieb.html). The Head of the Proteomics Section Dr. KaJohn Boonrod visited Obihiro University of Agriculture and Veterinary Medicine, Japan for six months as an assistant professor to carry out research in the field of vaccine development. The managing director Prof. Dr. Gabi Krczal, who was awarded an honorary professorship University of Agriculture and Veterinary Medicine, Japan. Die Geschäftsführerin Prof. Dr. Gabi Krczal - ihr wurde von der technischen Universität Bingen die Ehrenprofessur verliehen - besuchte im Rahmen einer seit mehr als 5 Jahren bestehenden DeutschChinesischen Kooperation die Landwirtschaftliche Universität in Peking und die Northwest SciTech Land- und Forstwirtschaftliche Universität in Shaanxi. IfA – das Institut für Agrarökologie hatte bez. der Einwerbung von Drittmitteln sein bisher erfolgreichstes Jahr und konnte seine Alleinstellungsmerkmale in allen Arbeitsgruppen deutlich ausbauen. So war insbesondere die Arbeitsgruppe Ökochemie mit Herrn Dr. Fent sehr erfolgreich in der Industrieforschung und konnte mit Partnern aus Europa, USA und Japan vor allem ihre Arbeiten zur realitätsnahen Bestimmung von Sorptionsund Abbaukonstanten weiter entwickeln. Mit dem an der ETH Zürich ausgebildeten Entomologen Herrn Dr. Guido Velten konnten wir einen engagierten Wissenschaftler gewinnen, der als Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Standortökologie, die bisher von Dr. Stephan Reuter geleitet wurde, neue Impulse einbringen wird. Darüber hinaus war die Arbeitsgruppe bei den Pflanzenschutzmittelprüfungen auf ökologische Nebenwirkungen wiederum sehr erfolgreich. Herrn Dr. Reuter möchte ich für sein Engagement in den zurückliegenden Jahren herzlich danken. Die von Herrn Dr. Trapp geleitete Arbeitsgruppe Umweltinformationssysteme hat Ihre Methodik der automatisierten Bildanalyse weiter entwickelt. Neben industriellen Partnern, die an Landschaftsanalysen zur sicheren Anwendung von Pflanzenschutzmitteln interessiert sind, hat sich vor allem die Zusammenarbeit mit Kommunen und Behörden zu einem wichtigen Forschungsfeld entwickelt. Hier werden z. B. neue Arbeitsmethoden zur Landschaftsplanung entwickelt oder die Konsequenzen baulicher Eingriffe in die Landschaft auf Agrarflächen können berechnet werden. In der Arbeitsgruppe Betriebliches Stoffstrommanagement hatte wiederum die energetische Nutzung von Reststoffen aus dem Weinbau oberste Priorität. Energieerzeugung in Form von Biogas oder Festbrennstoffen mit Rohstoffen aus der Region zur Nutzung in der Region wird angesichts steigender Preise für fossile Energie für Herrn Pollatz und seine Mitarbeiter immer wich- from the Technical University of Bingen, visited the China Agricultural University in Beijing, and the Northwest Sci-Tech University of Agriculture and Forestry, Shaanxi within the framework of a German-Chinese collaboration project, which has been running for over five years. IfA – the Institute for AgroEcology had its most successful year concerning the number of projects and its budget, and was able to further develop its special knowledge and tools in all working groups of the institute. The Ecochemistry group, headed by Dr. Fent, was particularly successful in research projects with partners from industry, and was able to further develop techniques for the realistic determination of sorption and degradation rate constants, together with partners from Europe, the USA and Japan. New impulses for the group of Applied Site Research, formerly headed by Dr. Stephan Reuter, can be expected by Dr. Guido Velten, an entomologist from the ETH Zurich, a highly committed young scientist and the new head of the group. The group was very successful again this year with regard to its research on the sideeffects of pesticide spraying on non-target plants. I would like to thank Dr. Reuter for his excellent commitment lasting recent years. The Environmental Information Systems group, headed by Dr. Matthias Trapp, further developed its tools of automated analysis of satellite and aerial photos. Beside partners from industry, who are interested in landscape analysis for the safe use of pesticides, co-operation with communities and local authorities was particularly established as an important research field. For example, new methods of landscape planning were developed and the consequences of new buildings on the quality of arable land were calculated. For the Material Flow Management group the energetic use of organic waste from viticulture was again the top priority. The use of energy as either biogas or solid fuel using renewable energy sources from the region is becoming increasingly important to Thorsten Pollatz and his co-workers in view of rising prices for gas and oil. In cooperation with the Environmental Information systems group, the feasibility of new sites for energy production from organic waste was investigated, enabling the best place 7 tiger. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Umweltinformationssysteme wurden in diesem Jahr erstmals Machbarkeitsanalysen durchgeführt, die eine optimale Standortwahl für die Energieproduktion aus organischen Reststoffen ermöglichen und insbesondere wirtschaftliche Berechnungen mit einbeziehen. In Bezug auf die Nutzung von Trester als Brennstoff wurde in diesem Jahr der Startschuss für eine vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, Rheinland-Pfalz finanzierte große Demonstrationsanlage auf dem Gelände der RLP AgroScience gegeben. Herr Dr. Düker hat in diesem Jahr ein großes vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziertes Projekt zur direkten Applikation von Pflanzenschutzmitteln in das Xylem von Reben beendet. In seiner Versuchsanlage werden Ertragsreben nun schon im vierten Jahr mit der von ihm entwickelten Technik vor Krankheiten geschützt – für den Umweltschutz in Agrarlandschaften ist dies ein wegweisendes Projekt, das in den nächsten Jahren weiter intensiv bearbeitet werden wird. Darüber hinaus unterstreicht die Vielzahl der Präsentationen und Publikationen in 2007 die herausragende Position der Institute in den Feldern der Pflanzenbiotechnologie und Agrarökologie. Unser Dank gilt allen Partnern aus der Industrie, öffentlichen Einrichtungen, Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen für das der RLP AgroScience GmbH in zahlreichen Kooperationen bewiesene Vertrauen. Wir werden darin fortfahren, unser Know-how weiter auszubauen, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Wir bedanken uns auch bei allen Mitarbeitern der RLP AgroScience GmbH für Ihre engagierte Arbeit, ohne die der Erfolg unserer Einrichtung nicht möglich wäre. for such plants in the region to be found. Concerning the use of grape mark for solid fuel production, the Rhineland-Palatinate Minister of the Environment, Forests and Consumer Protection, announced an extensive project, funded by her ministry, to demonstrate the use of this new solid fuel on the site of RLP AgroScience. This year, Dr. Düker completed a large project funded by the Federal Ministry of Education and Science on the direct application of pesticides into the xylem of grape vine. In his experimental station, grape vines have already been protected using this technique for the fourth year running – a groundbreaking project the environmental protection in areas of intensive agricultural use. Further intensive research will be carried out in the coming years. Neustadt/Weinstraße, im Mai 2008 Neustadt/Weinstraße, Mai 2008 Priv. Doz. Dr. Roland Kubiak 8 Moreover, the multitude of presentations given and publications released in 2007 emphasises the institutes’ prominent position in the fields of plant biotechnology and agro-ecology. We would like to extend our thanks to all our partners from industry, public authorities, universities and other research facilities for the confidence they have shown in the RLP AgroScience GmbH through contract work and other forms of co-operation. We will continue to expand our know-how to ensure such cooperation will continue and that we can meet the challenge of future demands. We would also like to thank all employees of RLP AgroScience GmbH for their dedicated work, which contributed enormously to our success. Prof. Dr. Gabriele Krczal Inhaltsverzeichnis Contents Vorwort __________________________________________________________ Preface 5 Inhaltsverzeichnis __________________________________________________ Contents 9 Aufsichtsrat _______________________________________________________ Supervisory board 12 Wissenschaftlicher Beirat ____________________________________________ Scientific Advisory Council 13 Organigramm der RLP AgroScience GmbH ______________________________ Organigram of RLP AgroScience GmbH 15 RLP AgroScience GmbH in Zahlen ____________________________________ AgroScience Data 16 Berichte von AlPlanta (Institut für Pflanzenforschung) _____________ 18 Reports of AlPlanta (Institute for Plant Research) Epigenetics: Viroid Diagnose und Resistenz gegen das “potato spindle tuber viroid” (PSTVd) ___________________________________________________ Epigenetics: Viroid diagnosis and resistance to potato spindle tuber viroid (PSTVd) 19 Genomics: Abiotischer Stress und differentielle Genexpression ______________ Genomics: Abiotic stress and differential gene expression 23 Molekulare Marker: Identifizierung, Entwicklung und Anwendung von molekularen Markern für die Sortenidentifizierung von Unterlagssorten im Weinbau _____ Molecular Markers: Identification, development and application of molecular markers for grapevine (Vitis spp.) rootstock varieties 27 9 Molekulare Pflanzenzüchtung: Entwicklung von Scharka-resistenten Pflaumenunterlagen mittels Gentechnik _________________________________ Molecular Plant Breeding: Development of Sharka-resistant plum rootstocks via genetic engineering 31 Obstkrankheiten: Etablierung eines Warndienstes zur Bekämpfung der Apfeltriebsucht ____________________________________________________ Fruit Crop Diseases: Establishment of an alert system for the control of apple proliferation 35 Proteomics: Expression, Lokalisierung, Funktion und Interaktion von Proteinen _ Proteomics: Expression, Localisation, Function and Interaction of Proteins 39 Reben-Biotechnologie _______________________________________________ Grapevine Biotechnology 43 Virologie: Molekulare Charakterisierung und Nachweis von Pflanzenviren _____ Virology: Molecular characterisation and detection of plant viruses 47 Berichte des Instituts für Agrarökologie (IfA) ____________________ 52 Reports of Institute for Agroecology (IfA) Angewandte Standortökologie: Erfassung von Mauereidechsen am Haardtrand __ Applied Soil and Plant Ecology: Monitoring of the Common Wall Lizard in the Haardtrand region 53 Innovative Pflanzenschutzsysteme: Behandlung von Solitärbäumen mittels Stamminjektion ____________________________________________________ Innovative Plant Protecting Systems: Treating solitary trees by means of trunk injection 57 Ökologische Chemie: Nationales Expositions- und Bioakkumulationsmonitoring mit einem Fungizid _________________________________________________ EcoChemistry: National Exposure- and Bioaccumulation monitoring with a fungicide 61 Betriebliches Stoffstrommanagement: Energie aus Biomasse – Machbarkeit, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit ____________________________________ Applied Materials Flow Management: Biomass energy – feasibility, infrastructure and cost-effectiveness 65 10 Umweltinformationssysteme: GIS-basierte Modellierung von Kleinklimafaktoren Environmental Information Systems: GIS-based modelling of microclimate factors 69 Publikationen AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung _____________________ Publications AlPlanta – Institute for Plant Research 73 Publikationen IfA – Institut für Agrarökologie ____________________________ Publications IfA – Institute for Agroecology 79 11 Aufsichtsrat Supervisory board Der Aufsichtsrat besteht aus Mitgliedern des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, RheinlandPfalz, je einem Vertreter des Ministeriums für Finanzen, Rheinland-Pfalz, des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Rheinland-Pfalz und des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, Rheinland-Pfalz sowie zwei Vertretern nicht-staatlicher Organisationen. Der Aufsichtsrat tagte in 2007 dreimal. The Supervisory Board is made up of representatives from the Rhineland-Palatinate Ministry of Economy, Traffic, Agriculture and Viticulture, one member of the Rhineland-Palatine Ministry of Finance, one of the Rhineland-Palatine Ministry of education, science, youth and culture and one of the Rhineland-Palatine Ministry of environment, forestry and consumer protection. Two representatives came from non-state organisations. The Supervisory Board met three times in 2007. Aufsichtsratsvorsitzender Herr Staatssekretär Prof. Dr. Siegfried Englert Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Herr Ltd. Ministerialrat Dr. Günter Hoos Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Herr Ministerialrat Richard Ortseifer Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Herr Oberregierungsrat Reinhold Bott Ministerium der Finanzen Frau Ltd. Ministerialrätin Brigitte Klempt (kooptiertes AR-Mitglied) Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Herr Ministerialrat Prof. Dr. Karl Keilen (kooptiertes AR-Mitglied) Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Herr Dr. Jürgen Schweden Senior Vice President Research & Development , BASF Plant Science Herr Hauptgeschäftsführer Franz Schatt Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd 12 Wissenschaftlicher Beirat Scientific Advisory Council Der wissenschaftliche Beirat der RLP AgroScience GmbH berät die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat in wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fragen. Die Amtszeit der Mitglieder des Beirates beträgt zwei Jahre. Eine erneute Ernennung ist möglich. The Scientific Advisory Council of RLP AgroScience GmbH advises the management and the supervisory board in economic and scientific matters. Its term of office is two years. A second nomination is possible. Prof. Dr. K.-D. Jany (Head) Dr. F. Dechet Industrieverband Agrar Dr. R. Gent Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie Frau G. Harring Fachgruppe Jungpflanzen beim Zentralverband Gartenbau Prof. Dr. P. Heck Fachhochschule Trier-Birkenfeld, Institut für Stoffmanagement Prof. Dr. K.-D. Jany Bundesanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Molekularbiologisches Zentrum Dr. A. Feldhoff InnovaPlant GmbH & Co. KG Herr H. Klöppel Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. Dr. H.-P. Lorenz Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz Prof. Dr. J.-P. Nap (ausgeschieden im September 2007) Institute for Life Science & Technology, Bioinformatics Expertise Center, Hanze University Groningen Dr. W. Reinert European Commission, Directorate Generale Health & Consumer Protection Prof. Dr. G. Rufa Fachhochschule Mannheim, Studiengang Biotechnologie Prof. Dr. E. Schmidt Johannes-Gutenberg Universität Mainz, Institut für Molekulargenetik, gentechnologische Sicherheitsforschung und Beratung Prof. Dr. R. Schulz Universität Koblenz-Landau, Campus Landau Umweltwissenschaften Prof. Dr. F. Wiesler Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) 13 Der wissenschaftliche Beirat tagte in 2007 einmal. 14 The Scientific Advisory Council met one time in 2007. Organigramm der RLP AgroScience GmbH Organigram of RLP AgroScience GmbH Geschäftsführung Management Prof. Dr. Krczal, Priv. Doz. Dr. Kubiak Institutsleitung Management of Institute AlPlanta Prof. Dr. G. Krczal Verwaltung & Personal Administration & Staff Th. Albert Institutsleitung Management of Institute IfA Priv. Doz. Dr. R. Kubiak Epigenetics Epigenetics Dr. habil. M. Wassenegger Angewandte Standortökologie Applied Soil and Plant Ecology Dr. G. Velten Genomics Genomics Dr. M. Höfer Innovative Pflanzenschutzsysteme Innovative Plant Protection Systems Dr. A. Düker Molekulare Pflanzenzüchtung Molecular Plant Breeding Dr. M. Wallbraun Ökochemie Ecological Chemistry Dr. G. Fent Obstkrankheiten Fruit Crop Diseases Dr. W. Jarausch Stoffstrommanagement Applied Materials Flow Management Th. Pollatz Proteomics Proteomics Dr. K. Boonrod Umweltinformationssysteme Environmental Information Sytems Dr. M. Trapp Rebenbiotechnologie Grapevine Biotechnology Dr. habil. G.M. Reustle Umwelt- und Verbraucherschutz Environment and Consumer Protection NN Virologie Virology Dr. Th. Wetzel 15 AgroScience in Zahlen AgroScience Data Haushalt Budget Der Gesamthaushalt der RLP AgroScience GmbH betrug in 2007 4,0 Mio. €. Davon entfielen 2,3 Mio. € auf Betriebshaushalt und Planstellen und 1,8 Mio. € auf Einnahmen aus Drittmitteln. The overall budget of RLP AgroScience GmbH amounted to € 4,0 million on 2007. Of this, € 2,3 million was allocated to operational expenditure and permanent staff, € 1,8 million was due to proceeds from third-party funds. Zusätzlich standen in 2007 0,5 Mio. € für Neuinvestitionen zur Verfügung. In addition, € 0,5 million were available in 2007 for new investment. Gesamthaushalt 2007 in Mio € 2500 2,3 1,8 2000 1500 Staff 1000 0,5 500 0 Grundförderung Drittmittel Investitionen Personal Im Jahresdurchschnitt 2007 waren in der RLP AgroScience GmbH mit den Instituten AlPlanta und Agrarökologie insgesamt 68 Personen angestellt (ohne Praktikanten / Aushilfen). 16 In yearly average 2007, a total of 68 persons were employed at RLP AgroScience GmbH with the Institutes AlPlanta and Agrarökologie (except Trainees). Directors 2 Engineers 8 Scientists 24 Technicians 23 PhD students 5 Administration / Infrastructure 6 Geschäftsführer 2 Ingenieure 8 Wissenschaftliche Mitarbeiter 24 Technische Mitarbeiter 23 Doktoranden 5 Verwaltung / Infrastruktur 6 Contact Thomas Albert Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1310 Mitarbeiter 2007 [email protected] Geschäftsführung 2 Verwaltung / Infrastruktur 6 Kontakt Ingenieure 8 Doktoranden 5 Wissenschaftliche Mitarbeiter 24 Technische Mitarbeiter 23 17 Berichte von AlPlanta - Institut für Pflanzenforschung Reports of AlPlanta - Institute for Plant Research AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Epigenetics Epigenetics Viroid-Diagnose und Resistenz gegen das “potato spindle tuber viroid” (PSTVd) Viroid diagnosis and resistance to potato spindle tuber viroid (PSTVd) Einleitung Introduction Viroide bestehen aus „nackten“, 250-400 Nukleotid langen, zirkulär geschlossenen Einzelstrang-RNA-Molekülen. Sie kodieren nicht für Proteine, infizieren ausschließlich Pflanzen und vermehren sich mittels eines RNA/RNA Mechanismus im Zellkern (Pospiviroidae) bzw. in den Chloroplasten (Avsunviroidae). Pospiviroidae haben ein weites Wirtsspektrum, das sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen einschließt. Viroids are non-encapsidated, singlestranded (ss), 250-400 nucleotides (nt) long circular RNA molecules that do not encode proteins. They exclusively infect plants and autonomously replicate via the RNA/RNA pathway in nuclei (Pospiviroidae) and chloroplasts (Avsunviroidae), respectively. Pospiviroidae have a wide host range including crop and ornamental plants. The family member of the Pospiviroidae is the potato spindle tuber viroid (PSTVd) of which more than 130 variants have been isolated. At least in Europe, the USA and Australia, PSTVd has been classified as a quarantine pathogen. Infection of potato and tomato plants can lead to massive crop losses. Since the end of the year 2006, an epidemical outbreak of PSTVd in the ornamental plants, Solanum jasminoides, Solanum rantonnetii, and Brugmansia spp. has been diagnosed in the Netherlands, Germany and Italy. In contrast to tomato and potato, PSTVd infection of the above ornamental plant species does not lead to visible disease symptoms. Unfortunately, infected plants were already widely distributed throughout Europe before viroid detection. Since transmission onto crop plants can not be ruled out and PSTVd resistant tomato and potato plants were not available strong restrictions for the production and distribution of ornamental PSTVd host plant species were decided. These restrictions are still causing severe problems for European plant producers attracting notice to the requirement of PSTVd resistant crop plants. Abb. 1: Solanum jasminoides Fig. 1: Solanum jasminoides Die Familie der Pospiviroidae wird durch das Potato Spindle Tuber Viroid (PSTVd) repräsentiert, von dem bisher mehr als 130 Varianten isoliert wurden. In Europa, USA und Australien gilt PSTVd als Quarantäneschaderreger. Infektion mit dem Viroid können zu massiven Ertragsausfällen bei Kartoffel und Tomate führen. Seit Ende 2006 wurde ein epidemisches Auftreten von PSTVd in Zierpflanzen, darunter Solanum jasminoides, Solanum rantonnetii und Brugmansia spp. in den Niederlanden, Deutschland und Italien beobachtet. Im Gegensatz zu Tomate und Kartoffel, führen PSTVd Infektion bei den Viroid diagnosis The Epigenetics group has an outstanding expertise in viroid research, including viroid 19 im vorausgehenden genannten Zierpflanzenarten nicht zu sichtbaren Krankheitssymptomen. Unglücklicherweise waren infizierte Zierpflanzen in weiten Gebieten Europas verbreitet, bevor mit der ViroidTestung begonnen wurde. Da eine ViroidÜbertragung von Zierpflanzen auf Nutzpflanzen nicht ausgeschlossen werden kann und PSTVd-resistente Tomaten- oder Kartoffeln dem Markt nicht zur Verfügung stehen, wurden strenge Einschränkungen für die Produktion und den Handel von ZierWirtspflanzen von PSTVd angeordnet. Diese Restriktionen führen zu erheblichen Problemen für europäische (Zier-) Pflanzenproduzenten und Bemühungen, PSTVd-resistente Nutzpflanzen zu erzeugen erscheinen daher sinnvoll. Viroid Diagnose Die Epigenetics Arbeitsgruppe verfügt über außerordentliche Expertise im Bereich Viroidforschung, einschließlich ViroidDiagnose. Im Jahr 2007 wurde unser Labor für die Viroid-Diagnose zertifiziert. Seitdem wurden etwa 200 Pflanzenproben von Pflanzenproduzenten und verschiedenen Pflanzenschutzdienst geliefert, die wir auf die Präsenz von 10 verschiedenen ViroidArten hin untersucht haben. Im Rahmen dieses Monitoring-Projekts haben wir erstmals citrus exocortis viroid- (CEVd) und tomato apical stunt viroid- (TASVd) in S. jasminoides (Abb. 1) entdeckt [1]. Potato spindle tuber viroid resistente Tomatenpflanzen RNAi-basierte Strategien zur Etablierung von Virusresistenz bei Pflanzen haben bereits in zahlreichen Fällen zum Erfolg geführt [2]. In den meisten Fällen erfolgte die Expression eines Palindrom (Inverted Repeat (IR)) oder Haarnadel (Hairpin) Genkonstrukts mit Sequenzhomologien zum betreffenden Virus. RNA Hairpins, die von einem IR Konstrukt transkribiert werden, werden in Pflanzen durch Dicer-ähnliche 20 diagnosis. In 2007, our laboratory was certified as a viroid diagnosis laboratory. Since that time about 200 plant samples provided by plant producers and Plant Health Services were analyzed for the presence of 10 different viroids. In the frame of our viroid monitoring project, we detected for the first time citrus exocortis viroid- (CEVd) and tomato apical stunt viroid- (TASVd) infected S. jasminoides (Fig. 1) plants, respectively [1]. Potato spindle resistant tomato tuber viroid RNAi-based strategies have been applied to establish resistance to numerous viruses in plants [2]. Most of the work involved the expression of inverted repeat (IR) gene or RNA hairpin constructs sharing homology with the infecting viruses. In plants, RNA hairpins that are transcribed from IR gene constructs are efficiently processed into short interfering RNAs (siRNAs) by dicerlike (DCL) proteins. The siRNAs are loaded onto the RNA-induced silencing complex (RISC) containing Argonaute 1 (AGO1). After release of the passenger strands, the guide strands are targeting the virus genome. The AGO1 slicer activity finally results in cleavage and inactivation of the virus RNA rendering the plant resistant to the virus (see also RNA-mediated gene silencing, annual report 2005). In plants, virus and viroid infections activate the RNAi-mediated defence mechanism that involves the accumulation of siRNAs corresponding to the infecting pathogen. However, these siRNAs apparently lack the potential to fully inactivate the pathogen genomes. Despite of the presence of high concentrations of potentially functional siRNAs, viruses and viroids can systemically infect their host. Most viruses encode silencing suppressor proteins that combat the plant defence system (www.agroscience.de/engl/projekte/epi_proj ekt3.html). By contrast, viroids do not encode any protein and recent data demonstrated that the PSTVd itself did not function as an RNA silencing suppressor. It was assumed that the highly-ordered structure of the viroid RNA had an effect on AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research (DCL) Proteine effizient in short interfering RNAs (siRNAs) prozessiert. Die siRNAs werden auf den RNA-induzierten Silencing Komplex (RISC) geladen, der Argonaute 1 (AGO1) enthält. Nach Freisetzen des Passagier- (Passenger) Strangs ist das Virusgenom Ziel des Führungs- (Guide) Strangs. Die Slice Aktivität von AGO1 resultiert letztendlich in der Spaltung und Inaktivierung der viralen RNA und führt in Konsequenz zu einer Virusresistenz der betreffenden Pflanze. (siehe auch RNAvermitteltes Gene Silencing, Jahresbericht 2005). In Pflanzen aktivieren Virus- und Viroidinfektionen einen RNAi-vermittelten Abwehrmechanismus, der die Anreicherung von siRNAs mit Sequenzhomologien zum infizierenden Pathogen beinhaltet. Diese siRNAs sind offensichtlich jedoch nicht in der Lage, die Pathogengenome komplett zu inaktivieren. Trotz großer Mengen potentiell funktionsfähiger siRNAs können Viren und Viroide ihre Wirte systemisch infizieren. Die meisten Viren kodieren für Proteine, die das Silencing unterdrücken können und das Abwehrsystem der Pflanze außer Kraft setzen können (www.agroscience.de/engl/projekte/epi_proj ekt3.html). Dagegen kodiert die ViroidRNA nicht für Proteine und neuere Daten zeigen, dass PSTVd selbst das Silencing nicht unterdrücken kann. Es wurde daher vermutet, dass die hoch geordnete räumliche Struktur von Viroid RNA die Zugänglichkeit für die RNAi Maschinerie einschränkt. Trotz dieser Vermutung stellten wir eine Tomate mit einem PSTVd Hairpin Konstrukt her und konnten zum ersten Mal zeigen, dass PSTVd RNA für RNAivermittelten Abbau zugänglich ist. [3]. Nach mechanischer Inokulation mit hohen Konzentrationen von PSTVd RNA, identifizierten wir PSTVd-infizierte und viroidfreie transgene Tomatenlinien. (Abb. 2). Linien, die sich nach Infektion als resistent erwiesen, reicherten schon vor der Infektion höhere Mengen an siRNAs an, als anfällige Linien. the accessibility of the RNAi machinery to the viroid RNA. However, we applied the RNAi technology to tomato using a PSTVd RNA hairpin construct and could show for the first time that PSTVd RNA is susceptible to RNAi-mediated degradation [3]. Subsequently to mechanical inoculation with high concentrations of PSTVd RNA we identified PSTVd-infected and viroid-free transgenic tomato lines (Fig. 2). Prior to challenging with PSTVd, transgenic lines that turned out to be PSTVd resistant accumulated higher levels of siRNAs than susceptible lines did. Abb. 2: PSTVd-infizierte (links) und viroidfreie (rechts) Tomate Fig. 2: PSTVd-infected (left) and viroid-free (right) tomato Kontakt Contact Dr. habil. Michael Wassenegger Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1330 [email protected] 1) Verhoeven J.Th.J., Jansen C.C.C., Roenhorst J.W., Steyer S., Schwind N. and Wassenegger M. (2008) First report of Solanum jasminoides 21 infected by Citrus exocortis viroid in Germany and the Netherlands and by Tomato apical stunt viroid in Belgium and Germany. Plant Disease, in press. 2) Prins M., Laimer M., Noris E., Schubert J., Wassenegger M. and Tepfer M. (2007) Strategies for antiviral resistance in transgenic plants. Mol. Plant Pathol. 9: 73-83. 3) Schwind N., Zwiebel M., Itaya A., Ding B., Wang M.-B., Krczal G. and Wassenegger M. (2008) RNAi-mediated resistance to Potato spindle tuber viroid in transgenic tomato expressing the viroid hairpin DNA construct. Submitted to Mol. Plant-Mircrobe Interactions. 22 AlPlanta – Institut für Pflanzenforschung AlPlanta – Institute for Plant Research Genomics Genomics Abiotischer Stress und differentielle Genexpression Abiotic stress and differential gene expression Einleitung Introduction Es ist notwendig, den negativen Effekten der Klimaänderung, die u. a. zu zunehmender Dürre und Versalzung von landwirtschaftlichen Flächen führen, entgegenzuwirken. In Tunesien beträgt die Fläche, die aufgrund von Bewässerung und Einsatz von Düngemitteln zunehmend versalzt, etwa 2 Millionen Hektar; das entspricht etwa 30% des landwirtschaftlich nutzbaren Gebietes. Die davon bedrohten Tafeltrauben und Weinreben nehmen in der tunesischen Landwirtschaft und einigen mediterranen Ländern eine besondere Stellung ein. Diese holzige, mehrjährige Pflanze wurde über Jahrhunderte mittels klonaler Selektion vermehrt. Gut etablierte, aber empfindliche Rebsorten sind in hohem Maße heterozygot und konventionelle Züchtungsprogramme können daher in übersehbaren Zeiträumen kaum Erfolge bringen. Daher ist es von besonderer Bedeutung, schnellere biotechnologische Werkzeuge zu nutzen. Mit Hilfe gentechnologischer Verfahren könnten sorgfältig ausgewählte Gene/Allele, die abiotische Stresstoleranz vermitteln, in Eliterebsorten übertragen werden. Derzeit mangelt es insbesondere an Sorten mit Toleranzen gegen abiotischen Stress. In Tunesien existieren jedoch autochthone Rebsorten von geringem wirtschaftlichen Interesse, die eine erhöhte osmotische Toleranz und Anpassungsreaktionen an Stressbedingungen zeigen und die deutlich höhere Salzkonzentrationen tolerieren als Elitesorten. Vorausgesetzt die Eigenschaft der Salztoleranz wird durch differentiell exprimierte Gene, induziert durch Salzstress, herbeigeführt, bieten diese toleranten Sorten die Möglichkeit, die molekularen Mechanismen der Salztoleranz in Vitis There is an urgent need to counteract the negative long-term effects of the climate changes leading to increasing drought and salinisation of the arable land. In Tunisia, soils affected by salinity, which is caused by intensive irrigation as well as use of fertilizers, count for approx. 2 million ha, representing about 30% of the arable land. Table grape and grapevine threatened by salinity occupies a privileged position in Tunisian agriculture, as well as in several Mediterranean countries. This woody perennial plant has been propagated by means of clonal selection for centuries. Well-established but very susceptible varieties are highly heterozygous and traditional breeding programmes cannot achieve advancement within a reasonable period of time. It is therefore of prime importance to take advantage of faster biotechnological tools. In particular by means of the "genetically modified organism" approach, carefully selected genes/alleles which confer abiotic stress tolerance could be introduced into elite grapevine varieties. Currently, there is a lack of grapevine varieties in particular that are tolerant against abiotic stresses. However, in Tunisia autochthonous varieties of low economic interest exist which exhibit enhanced osmotic tolerance and adaptive responses to stress conditions and which can tolerate much higher salt concentration than elite varieties. Provided that the tolerance trait is based upon specific differentially expressed genes which are induced by salt stress, those varieties provide an opportunity to characterise the molecular mechanism underlying the phenotypic salt tolerance in grapevine and to use them as an important 23 vinifera zu charakterisieren und als Quelle für neue Toleranz-vermittelnde Gene zu verwerten. Candidate cDNA related to salt stress response Muscat d‘italy Asli Syrah Kahli Razegui Galb Sardouk Abb.1: Von links oben nach rechts unten: Sorten mit abnehmender Salz- bzw. Trockentoleranz. Fig. 1: From top left to bottom right: varieties with decreasing salt and drought tolerance, respectively Eine Kandidaten cDNA mit Bezug zu einer Salzstress Reaktion Aus der ersten Sichtung einer SSH Bibliothek, erstellt aus der toleranten Sorte Razegui, wurde ein cDNA Fragment, kodierend für ein sogenanntes Samenwasseraufnahme-Protein (SIP1), das bei Razegui im Vergleich zu der anfälligen Sorte Syrah eine hohe Expression unter moderaten Salzstresskonditionen zeigt. Sequenzabgleiche zeigten eine 88%ige Homologie (und 79%ige Identität) mit Alpha Galaktosidase von Cucumis melo und hohe Ähnlichkeit zu SamenWasseraufnahme Proteinen von anderen Pflanzenarten., die eine Raffinose Synthase katalytische Domäne enthalten. Raffinose Synthase katalysiert die Biosynthese von Raffinose aus Galaktinol und Saccharose. Oligosaccharide aus der Raffinose Familie fungieren vermutlich als osmotischer Schutz im Rahmen abiotischer Stresstoleranz. Die vorliegenden Daten lassen vermuten, dass VvSIP1 in die Abwehr von abiotischen Stress bei Razegui involviert ist. Insgesamt wurden zwei SSH Bibliotheken aus Material erstellt, das für 6 bzw. 24 From a first screening of a SSH library, derived from the tolerant Razegui variety a cDNA fragment corresponding to an mRNA for a seed imbibition protein (SIP1) was isolated. It shows high expression levels under moderate salt stress conditions in Razegui compared to the sensitive variety Syrah. Sequence alignment revealed 88% homology (and 79% identity) with alpha galactosidase from Cucumis melo and high similarity to seed imbibition proteins from other plant species which contain a raffinose synthase catalytic domain. Raffinose synthase catalyses the biosynthesis of raffinose from galactinol and sucrose. Raffinose family oligosaccharides are supposed to function as osmoprotectans in abiotic stress tolerance in plants. The present data suggest that the VvSIP1 could be involved in the defence mechanism against abiotic stress in Razegui. VvSIP1-m RNA NaCl inducibility 10,0 Ratio [salt stress/control] Grapevine phenotypic variability Razegui 24 source for novel tolerance-mediating genes. 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 Ra 6&24 h Sy 6&24 h Abb. 2: Differentielle Expression des Imbibition" Proteins in Razegui und nach Salzstress Fig. 2: Differential expression of the imbibition" protein in Razegui and induced by salt stress "Seed Syrah "seed Syrah Two SSH library were prepared from material exposed for 6 or 24 hours to the maximum NaCl concentrations to detect AlPlanta – Institut für Pflanzenforschung AlPlanta – Institute for Plant Research Stunden der maximalen NaCl Konzentration ausgesetzt war, um frühe Ereignisse in der Stressantwort zu erfassen. Kreuzvergleiche zwischen den cDNA Pools aus der 24 h und 6 h Bibliothek, die gegeneinander hybridisiert wurden, zeigten geringe Überlappungen zwischen den beiden Bibliotheken. Die Bibliotheken sind daher als komplementär zu betrachten. Ein primäre Sichtung von beiden Bibliotheken wurde durchgeführt und ein Set von 848 möglichen Kandidatengenen wurde identifiziert. Die Klone wurden in ein nicht-redundantes Set für die weitere Auswertung rearrangiert. Dieses Set wird mittels reverser Northern Blot Hybridisierung einem zweiten Screening unterworfen werden. Die cDNA Fragmente aller Klone des nichtredundanten Sets wurden mittels KoloniePCR präpariert und in einer Agarose Gelelektrophorese überprüft. Diese Klone werden derzeit in Zusammenarbeit mit dem Laboratory of Cell and Molecular Biology (Prof. Dr. Jean-Marc Neuhaus, University of Neuchâtel) auf Glass-Mikroarrays aufgebracht. Die Klone sollen anschließend vom Schweizerischen Team auf BABAinduzierte Resistenz gegen abiotischen Stress und auf eine mögliche Beteiligung in der biotischen Stressantwort nach Plasmopara viticola Infektion in Blättern bei Rebe untersucht werden. Die Validierung unserer nicht-redundanten Klone hinsichtlich des Salzstresses mithilfe von Mikroarrayhybridisierungen erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Labor für Ecophysiologie et Génomique Fonctionnelle de la Vigne (Prof. Dr. Serge Delrot, Institut des Sciences de la Vigne et du Vin de Bordeaux, INRA). Echte Kandidaten cDNAs müssen in Volllängenklone konvertiert werden und weiteren Funktionsanalysen betreffend ihrer vermuteten Wirkung unterworfen werden. Wir werden daher transgene Tomatenpflanzen etablieren, die das oben beschriebene Kandidatengen exprimieren. Falls die transgenen Tomatenpflanzen eine verbesserte Salztoleranz zeigen, werden wir ebenfalls transgene Reben herstellen. early events in stress response. Cross-checks of pools of cDNAs derived from the 24-hour library which were hybridized to the 6-hour library, and vice versa, revealed that there is little overlap between both libraries. Indeed, they have to be regarded as complementary. The primary screening of both libraries was completed and a set of 848 putative candidates was identified. The clones have been rearranged into a nonredundant set for further validation. This set will be subjected to a secondary screening in reverse Northern hybridisations. DNA inserts for all clones of the non-redundant set have been prepared by colony PCR and were checked by agarose gel electrophoresis. These inserts are currently being purified and spotted onto glass slide microarrays in cooperation with the Laboratory of Cell and Molecular Biology (Prof. Dr. Jean-Marc Neuhaus, University of Neuchâtel). The Swiss group will test our SSH-derived clones for BABAprimed enhanced resistance against abiotic stresses as well as for possible involvement in biotic stress response to Plasmopara viticola infection in leaves of grapevine. Validation of our nonredundant set of clones by expression profiling for salt stress will be done in collaboration with the Laboratory of Ecophysiologie et Génomique Fonctionnelle de la Vigne (Prof. Dr. Serge Delrot, Institut des Sciences de la Vigne et du Vin de Bordeaux, INRA). True candidate cDNAs need to be converted into full-length clones and subjected to further functional analyses, according to their putative function. For this purpose, we will establish transgenic tomato plants that express the candidate gene described above. If the transgenic tomato plants show improved salt tolerance, transgenic grapevines will also be generated. Roots as a source for candidate cDNAs for abiotic stress tolerance Roots are involved in the water and ion uptake, and are hence the first organ to be confronted by salt stress. Moreover, roots are known to be very important in 25 Wurzeln als Quelle für Kandidaten cDNAs für abiotische Stresstoleranz Wurzeln sind an der Wasser- und Ionenaufnahme beteiligt und daher die ersten Pflanzenorgane, die mit Salzstress konfrontiert werden. Darüber hinaus ist die Bedeutung von Wurzeln für die Anpassung an hohe Salzkonzentrationen bekannt. Daher beabsichtigten wir, auch in Wurzelmaterial der toleranten Sorte Razegui nach differentiell exprimierten Genen zu suchen. Ein erhebliches Problem ist in diesem Zusammenhang der geringe RNA Gehalt in Wurzelmaterial, der ungefähr 10fach niedriger als in Blattmaterial ist. Es zeigte sich, dass die RNA-Reinigungsmethode, die wir für Blattmaterial verwendeten, mit Wurzelmaterial aus Hydrokulturen nicht angewandt werden kann. Daher wurde eine neue Reinigungsmethode etabliert. Zunächst wurde ein CTAB-basiertes Protokoll für Wurzelmaterial, in Hydrokultur oder Perlite (Kontrolle) gezogen, erstellt, das intakte RNA beider Wurzelproben erbrachte. Nach Bestätigung der RNA-Qualität aus dem optimierten Protokoll mittels spektrophotometrischer Analyse, Gelelektrophorese und Tests für nachgeschaltete Untersuchungen (reverse Transkription, PCR), wurde das Wurzelmaterial von Salzstressexperimenten aus 2007 quantitativ aufgearbeitet und steht nun für weitere Untersuchungen nach differentiell exprimierten Genen nach der Anwendung von Salzstress zur Verfügung. adaptations to high salt concentrations. We therefore intended to also search for differentially expressed genes in root material from the tolerant variety Razegui. A major problem is the low content of RNA in root material, which is approximately 10 times less than for leaves. As it had turned out that the RNA isolation procedure used for leaves could not be applied to root material from hydroponic cultures, a new purification method was established. First, a CTAB-based isolation protocol for root material from grapevine grown in hydroponic culture and Perlite (as a control) was established, which yielded intact RNA from both kinds of root material. After verifying the quality of the RNA obtained from the up-scaled protocol by spectrophotometric analysis, gel electrophoresis and tests for the usability in downstream applications (reverse transcription, PCR), the root material from salt stress experiments performed in 2007 was quantitatively processed and is now available for further studies revealing differentially expressed genes after the application of salt stress. Kontakt Contact Dr. Michael Höfer Tel: +49 (0)6321 / 671 – 1332 [email protected] 26 AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Molekulare Marker Molecular Markers Identifizierung, Entwicklung und Anwendung von molekularen Markern für die Sortenidentifizierung von Unterlagssorten im Weinbau Identification, development and application of molecular markers for grapevine (Vitis spp.) rootstock varieties Einleitung Introduction Ziel unserer Projekte sind die Entwicklung und Anwendung von molekularen Markern, für verschiedene Obst- und Zierpflanzensorten, aber auch für die in Rheinlandpfalz wichtige Sonderkultur Wein. Molekulare Marker werden bereits erfolgreich in der Charakterisierung und Abschätzung genetischer Diversität innerhalb und zwischen Spezies und Populationen eingesetzt. Multi-Locus Fingerprinting Methoden basierend auf PCR Techniken, wurden bereits umfangreich genutzt, um die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Sorten und Genotypen vieler verschiedener Pflanzenarten zu untersuchen. The aim of our projects is to develop and apply molecular markers for fruit and ornamental plant varieties, and grapevine, which is an important culture in our region. Molecular markers are already valuable tools in the characterisation and evaluation of genetic diversity within and between species and populations. Multilocus fingerprinting methods based on polymerase chain reaction (PCR) have been extensively used to study relationships between varieties and cultivars of many different plant species. In der Arbeitsgruppe werden verschiedenen Markertechniken eingesetzt. Hierzu gehören Mikrosatelitten oder Simple Sequence Repeats (SSR), Amplified Fragment Length Polymorphism (AFLP) und RAPD (random amplified polymorphic DNA). Ein Schwerpunkt liegt auf AFLP-Markern. Sie bieten den Vorteil, dass für unterschiedlichste Pflanzenarten schnell und kostengünstig Marker zu etablieren sind. Hierfür werden keine Sequenzinformationen benötigt. Damit ist die AFLP-Technik eine schnelle und zuverlässige Methode für die Sortenidentifizierung und Bestimmung des Verwandtschaftsgrades. SSR Marker sind eine relativ neue Klasse von DNA Markern, basierend auf kurzen Strecken von wiederholten aufeinander folgenden Sequenzmotiven, die gleichmäßig über das ganze Genom von Eukaryoten verteilt sind. Aufgrund der hohen Variation in der Anzahl der Sequenzwiederholungen ist Different marker techniques are used in our working group. These techniques include microsatellites or simple sequence repeats (SSR), amplified fragment length polymorphism (AFLP) and RAPD (random amplified polymorphic DNA). One focus is on AFLP markers, since the development of these markers does not require pre-existing DNA sequence information. They are also fast and inexpensive, providing a valuable tool for the identification of varieties and the evaluation of genetic diversity. Microsatellites or (SSRs) are one class of DNA markers of short runs of tandemly repeated sequence motifs, evenly distributed throughout eucaryotic genomes. Due to the high rate of variation in the number of repeat units, the polymorphism level shown by SSRs is high. Furthermore, SSRs are easy to analyse by means of PCR, using flanking unique sequence primers. These features make microsatellites suitable markers for several applications in genetic analysis. 27 der durch SSRs erzeugte Polymorphismus hoch. Darüber hinaus sind SSRs einfach mit Hilfe von PCR zu analysieren, indem man Primer nutzt, die homolog zu den die Sequenzwiederholungen flankierenden Regionen sind. Alle diese Eigenschaften machen Mikrosatelliten zu brauchbaren Markern für verschiedene Anwendungen der genetischen Analyse. In der Pflanzenproduktion mit hohem Durchsatz an neuen Sorten und großem wirtschaftlichen Interesse an der Vermarktung, ist eine schnelle und zuverlässige Methode für die Identifizierung von Sorten ein nützliches Werkzeug. Der Einsatz von molekularen Markern bietet für diesen Zweck viele Vorteile und kann die Methode der Wahl sein. Abb.1: Unterlagsreben (Vitis ssp.) Fig.1: Grapevine rootstock (Vitis ssp.) Identifizierung von Unterlagssorten der Rebe mit Hilfe von RAPD Markern Zielsetzung in unserem Projekt ist die Anwendung von RAPD Markern für die Identifizierung verschiedener Unterlagssorten der Rebe. Das moderne Weinmarketing und der Handel mit Pflanzmaterial verlangen nach klaren Kriterien für die Sortenechtheit der Reben. Bezogen auf die Unterlagen sind ampelographische Merkmale schwer heranzuziehen, da nur der untere Teil der Pflanze für die Veredelung durch die Pfropfung erhalten bleibt. Nur an den holzigen Stecklingen ist die Sorte nicht zu erkennen. Dazu muss in aufwendigen Versuchen im Gewächshaus jeder Steckling zum Austreiben gebracht werden, um anhand der Blätter und deren Merkmale die Sorte zu bestimmen. Aus diesem Grund ist die Entwicklung einfacher und leicht auszuwertenden molekularer Marker, die unabhängig vom physiologischen Zustand und von Umweltbedingungen sind, sehr wichtig. In den letzten Jahren wurde die Entwicklung molekularer Marker als eine ergänzende oder 28 In plant production, where the turnover of new varieties is very rapid and their trade is of high economic interest, a quick and reliable method for the identification of varieties is a valuable tool. The use of molecular markers for this purpose offers many advantages and may well be the method of choice. Identification of grapevine rootstock varieties using RAPD markers In this project we aimed to apply RAPD markers to identify different grapevine rootstock. Modern wine marketing and the trade of plant material requires clear criteria for grapevine variety identification. Concerning rootstocks, ampelographic criteria are hard to apply, since only the basal part of the plants remains once they have been used for grafting. For this reason, the development and application of molecular markers that are independent of the physiological status and environment, and which are also simple to evaluate, are highly desirable. In recent years, the development of molecular AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Binova 125 AA SO4 Binova 5BB 125 AA alternative Methode zur ampelographischen Begutachtung in den Weinbau eingeführt und wird helfen die Sortenechtheit der Reben weltweit zu klären. Die RAPD Marker werden auf Grund der einfach anzuwendenden Analysemethodik eingesetzt, da hierzu keine große Menge an genomischer DNA noch teuere Spezialausrüstung im Labor benötigt wird. Für die Methode werden nur geringe DNA Mengen, eine PCR Maschine und Gelelektrophorese- Ausrüstung für die Auftrennung und Dokumentation der DNA Fragmente, benötigt. Abb.2 : Spezifische RAPD-PCR Banden auf einen Agarosegel im UV-Licht Fig.2 : Specific RAPD-PCR bands on an agarosegel under UV-light Zuerst musste ein Protokoll für die Isolation der DNA aus den Unterlagsreben etabliert werden. Dies geschah in Anlehnung an das Protokoll beschrieben bei Thomas et al., 1993, was zu qualitativ hochwertiger genomischer DNA sowohl aus Blättern als auch aus holzigem Material führte. Mit der RAPD PCR Methode bei der ein 10 Basen langer Zufallsprimer (T. Wolf et al., Australian Journal of Grape and Wine Research, 1999) eingesetzt wird, konnten wir die Unterlagssorten Kober 125 AA, Kober 5BB, SO4 and Binova (siehe Abb.2) unterscheiden. Börner, eine weitere Unterlagssorte, kann mit dieser Methode ebenfalls eindeutig identifiziert werden (nicht in Abb.2 dargestellt). Die Untersuchungen markers as a supplementary or alternative method to ampelography, has entered viticulture and will help identify grapevine cultivars worldwide. Different strategies to obtain molecular markers have already been applied to rootstock varieties. RAPD markers have been applied due to their simplicity of analysis, since no large amounts of genomic DNA or highly specialised laboratory equipment are required. For this method, only small amounts of genomic DNA, PCR reaction with a random primer and gel electrophoresis equipment to visualise the DNA fragments are needed. We established a DNA isolation protocol for rootstocks according to the protocol described by Thomas et al., 1993, resulting in high-quality DNA from leaf material and woody material. With a RAPD PCR reaction, using one random decamer primer (T. Wolf et al., Australian Journal of Grape and Wine Research, 1999), we were able to differentiate the rootstocks Kober 125 AA, Kober 5BB, SO4 and Binova (see Fig. 2). As a further rootstock variety, we were able to clearly identify “Börner” (not portrayed in Fig. 2). This investigation is still in progress at our laboratory. This method will be extended to identify rootstock varieties with root tip material from the vineyard. Application of SSR and AFLP markers for fruit and ornamental plants Our working group also focuses on the application of molecular markers to issues and problems in the field of fruit and ornamental plants. In the case of ornamental plants, we focus on AFLP markers because their application does not require pre-existing DNA sequence information and is quick and inexpensive, providing a valuable tool for the identification of varieties and the evaluation of genetic diversity. We will apply these markers to evaluate the 29 werden zurzeit fortgeführt und auf die Identifizierung der Unterlagssorten mit DNA aus Wurzelmaterial ausgeweitet. Anwendung von SSR und AFLP Markern bei Obstund Zierpflanzen Weitere Schwerpunkte im Arbeitsbereich Molekulare Marker sind die Anwendung bei Fragestellungen aus dem Bereich der Obstund Zierpflanzen. Bei Untersuchungen aus dem Bereich der Zierpflanzen werden in den meisten Fällen AFLP Marker eingesetzt, da hierzu keine Kenntnis der DNA Sequenz notwendig ist. Für Zierpflanzenbetriebe und Züchter konnten hierbei wichtige Fragestellungen geklärt werden: i) handelt es sich bei einer Neuzüchtung um eine neue eigene oder abgeleitete Sorte. ii) Ermittlung der genetische Distanz (Verwandtschaftsgrad) zwischen den Sorten mit Hilfe von AFLP. iii) Aufklärung der Herkunft strittige Partien im Handel mittles AFLP-Makrern. Damit können möglicherweise illegal, d.h. ohne Lizenz, vermehrt Pflanzen identifiziert werden. Im Bereich Obstgehölze, wurde im Auftrag eines Züchter- und Vermehrungsbetriebes mit Hilfe von SSR Markern geklärt, ob es sich bei den Kirschunterlagssorten um GiselA 5 oder GiselA 6 handelt. Wie bei den Unterlagssorten der Rebe ist auch hier eine ampelographische Identifikation sehr zeitaufwendig und nicht immer eindeutig möglich. Mit Hilfe der molekularen Markern konnte die Sorte schnell und eindeutig zugeordnet werden. 30 genetic diversity (or relatedness) in commercially important cultivars as well as in cultivars that are essential for breeding purposes. This will help us plan breeding programmes more efficiently and clarify when a product of a crossing process can be referred to as a new variety. Moreover, AFLP markers allow us to test for varietal integrity and to use them to protect trademarked varieties. Furthermore, we work in the field of fruit trees, in particular with the cherry rootstock varieties GiselA 5 and GiselA 6. Here we were able to clarify the identity of propagated cuttings with SSR markers for a breeding company. The same problem existed as with the varieties of grapevine rootstocks, in that assessment with ampelographic criteria is very time-consuming and does not always give clear results. With the help of molecular markers, we were able to identify the rootstock variety quickly and clearly. Kontakt Contact Dr. Sandra Lang Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1335 [email protected] AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Molekulare Pflanzenzüchtung Molecular Plant Breeding Entwicklung von Scharka-resistenten Pflaumenunterlagen mittels Gentechnik Development of Sharka-resistant plum rootstocks via genetic engineering Einleitung Introduction Die AG Molekulare Pflanzenzüchtung beschäftigt sich auf molekularbiologischer Ebene mit anwendungsorientierten Aspekten zur züchterischen Verbesserung von Kulturpflanzen. Innerhalb von AlPlanta – Institut für Pflanzenforschung engagiert sich die Arbeitsgruppe verstärkt in den Forschungsschwerpunkten ‚Obstkrankheiten’ und ‚Epigenetik’. Neue Entwicklungsansätze werden sowohl an Modellpflanzen als auch an Kulturarten getestet. Im Rahmen des aktuellen Jahresberichtes wird das Projekt „Entwicklung von Scharkaresistenten Pflaumenunterlagen mittels gentechnischer Methoden vorgestellt. The Molecular Plant Breeding group deals with application-oriented aspects of crop improvement at the molecular biological level. At AlPlanta - Institute for Plant Research, the group engages in the main research area of ‘Fruit Crop Diseases' and ‘Epigenetics'. New strategies are being tested on both model plants and crops. Die Scharka-Krankheit Das Scharka oder Plum Pox Virus (PPV) verursacht eine der wirtschaftlich wichtigsten Erkrankungen im Steinobst, besonders betroffen sind Aprikose, Pfirsich und Pflaume. Bei infizierten Bäumen kommt es zu Fruchtfall vor der Ernte und zu deutlich reduzierter Fruchtqualität, so dass die Früchte nicht mehr vermarktungsfähig sind. Die Scharka-Krankheit wurde erstmals 1917 bei Pflaume und 1933 bei Aprikose in Bulgarien beschrieben. Danach verbreitete sich das Virus in weiten Teilen des Europäischen Kontinents und des nahen und mittleren Ostens. In Europa sind der Scharka-Krankheit auf diese Art und Weise mehr als 100 Millionen Steinobstbäume zum Opfer gefallen. Inzwischen wurde PPV auch in Nordamerika, Kanada, Südamerika und Indien gefunden. Aufgrund der verursachten Schäden und der nur unzureichend möglichen Bekämpfung hat PPV in Europa und in allen anderen wichtigen Steinobstanbaugebieten weltweit (Nord- und The Sharka disease The Sharka or Plum Pox Virus (PPV) causes one of the most economically important diseases in stone fruit, including apricot, peach and plum. Plum pox can cause fruit to be unmarketable and can decrease the yield of infected trees. The disease was first described in Bulgaria on plum in 1917 and on apricot in 1933. Since then, Sharka has spread to a large part of the European continent, the Mediterranean and the Middle East. In Europe, more than 100 million stone fruit trees are infected. Meanwhile PPV has also been detected in North America, Canada, South America and India. Abb. 1: Scharka-Smptome auf Pflaume Fig. 1: Sharka symptoms on plum 31 Südamerika, Südafrika, Australien etc.) den Status eines A2 Quarantäne-Schaderregers. Abb. 2: Frühzeitiger Fruchtfall verursacht durch Scharka-Befall Fig. 2: Premature fruit drop caused by Sharka Es existieren verschiedene Isolate des PPV, die sich in ihren biologischen und epidemiologischen Eigenschaften wie Aggressivität, Symptomatologie und Blattlausübertragbarkeit deutlich unterscheiden. Die wichtigsten Stämme sind die D- und M-Stämme, die man serologisch und molekular gut unterscheiden kann. Der aggressivere PPV-M-Stamm, der bisher besonders im osteuropäischen Raum verbreitet war, wurde auch in südwestdeutschen Steinobstanbaugebieten gefunden. In den letzten Jahren wurde ein vermehrtes Auftreten rekombinanter Stämme aus M- und D-Stamm in Osteuropa festgestellt. Diese rekombinanten Stämme erwiesen sich als sehr virulent, verhalten sich serologisch aber wie ein weniger virulenter D-Stamm. Scharka-Resistenz-Strategien Schon seit Jahrzehnten gibt es auf internationaler Ebene Bemühungen, tolerante Pflaumen- und Zwetschensorten zu finden bzw. auf klassischem Wege zu züchten, die auf eine Infektion mit dem Plum Pox Virus nur mit schwachen Fruchtsymptomen reagieren oder überhaupt keine derartigen Symptome entwickeln. Erst Ende der 90er Jahre konnte mit der Sorte ‚Jojo’ die weltweit erste wirklich Scharka-resistente Sorte präsentiert werden. 32 Due to the damage caused and the inadequate control and prevention measures, PPV has been given the status of an A2 quarantine pathogen in Europe and all other major stone fruit-growing areas of the world (North and South America, South Africa, Australia, etc.). Several different isolates of the PPV exist to date, which differ significantly in their biological and epidemiological characteristics, such as aggressiveness, symptomatology and aphid transmissibility. D and M strains are the main strains of PPV, which differ serologically and molecularly. The aggressive PPV M-strain, which is particularly widespread in Eastern Europe, has also been found in south-west stone fruit-growing areas. In recent years, an increased incidence of recombinant strains of M- and D-strains in Eastern Europe has been detected. These recombinant strains prove to be highly virulent but serologically behave like a less virulent D-strain. Strategies to achieve resistance to Sharka For decades, efforts have been made at international level to identify tolerant types of plum that only slightly react to Plum Pox Virus or have no symptoms at all, and to breed them using classic methods. It took until the end of the 1990s to be able to present ‘Jojo', the world’s first cultivar that is fully resistant to Scharka. Nevertheless, economically viable stone fruit cultivation can only be pursued with a wide spectrum of different cultivars. It is therefore important to develop a strategy to introduce resistance to a large proportion of cultivars established on the market. The application of genetic engineering could solve this problem, since genetic engineering enables resistance genes to be transferred without modifying the cultivar’s properties. AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Jedoch kann ein wirtschaftlicher Steinobstanbau nur mit einem breiten Sortenspektrum betrieben werden. Es ist deshalb entscheidend, eine Strategie zu entwickeln, um einen Großteil der am Markt etablierten Sorten Scharka-resistent zu machen. Hierfür bietet sich der Einsatz gentechnischer Methoden an, da es mit ihnen möglich ist, Resistenzgene zu übertragen ohne die Sorteneigenschaften zu verändern. Bis vor kurzem wurden PflaumenUnterlagen bezüglich Scharkaresistenz nicht züchterisch bearbeitet. Jedoch ist bekannt, dass die Ausschläge von Unterlagen sehr attraktiv für Blattläuse sind und daher erheblich zur Verbreitung der ScharkaKrankheit beitragen können. Im Rahmen dieses Projektvorhabens steht daher die Bearbeitung von Unterlagen-Genotypen im Vordergrund. Auch hier erscheint der Einsatz gentechnischer Methoden dabei als einziger Weg, um ein breites Spektrum an PPV-resistenten Unterlagen zu entwickeln. Aktuelle, wirtschaftlich bedeutsame Pflaumen-Unterlagen werden im Rahmen dieses Projektes mit einem PPVResistenzgen transformiert. Hierbei kann die Sortenechtheit der Unterlagen gewahrt bleiben, so dass keine langwierigen Anbauprüfungen vor der Vermarktung notwendig sind. Das Ziel wird sein, klassisch oder gentechnisch gezüchtete PPV-resistente Sorten auf gentechnisch veränderte, PPV-resistente Unterlagen zu pfropfen, um komplett resistente Pflaumenbäume zu erhalten. PPV-Resistenz durch RNAi Das Potential gentechnisch erzeugter VirusResistenzen in Kulturarten konnte in den USA bereits eindrucksvoll bei Zucchini und Papaya gezeigt werden. Der Resistenzmechanismus, welcher der in diesem Projekt angewendeter Strategie zugrunde liegt, basiert auf der Induktion des Post-Transkriptionellen Gene Silencing (PGTS) durch Transformation eines PPV Until recently, breeding plum rootstocks with a view to Sharka resistance was neglected. However, it is known that the sprouts of rootstock are highly attractive to aphides and can contribute considerably to the spread of Sharka. For this reason, the treatment of documents’ genotypes takes the leading role in this project plan. Again, the application of genetic-technical methods appears to be the only way to develop a broad spectrum of PPV-resistant plum rootstocks. Abb. 3: Pflaumen-Unterlagen in Gewebekultur Fig. 3: Plum rootstocks in tissue culture Only economically significant plum rootstocks will be genetically engineered in this project. The authenticity of the genotypes will be maintained, so that no extensive field trials will be necessary prior to their launch. The objective will be to graft conventional or genetically bred PPVresistant cultivars on genetically modified rootstocks to achieve fully resistant plum trees. PPV resistance via RNAi The potential of genetically engineered virus resistance in crops has already been impressively demonstrated on squash and papaya in the USA. The mechanism of the applied resistance strategy is based on the induction of post transcriptional gene silencing (PTGS), which can be achieved by expressing a PPVspecific, self-complementary inverted repeat. PTGS (or RNAi = RNA interference) 33 spezifischen ‚Inverted Repeat’-Konstrukts. PGTS (oder RNAi = RNA Interference) ist ein in vielen Organismusgruppen natürlicherweise vorhandener sequenzspezifischer Abwehrmechanismus gegen "fremde" Nukleinsäuren. Durch pflanzeneigene Enzymkomplexe wird die zum Transgen korrespondierende mRNA sowie RNAs mit Sequenzhomologien (hier die virale RNA des Scharka-Virus) im Zytoplasma der Pflanzenzelle degradiert. Die genetische Transformation von Pflaume Die Pflaume und auch andere Arten der Gattung Prunus gehören zu den recalcitranten d. h. schwer transformierbaren Pflanzenarten. Da die Pflaume ein vorwiegender Fremdbefruchter ist, muss zur Gewährleistung der Sortenechtheit unbedingt somatisches Gewebe wie z. B. Blatt oder Stängel als Ausgangsgewebe für die Transformation gewählt werden. Bis heute gibt es kein in der Literatur beschriebenes, etabliertes Transformationsprotokoll für Pflaume, das von somatischem Gewebe ausgeht. Nach aktuellem Kenntnisstand ist nicht die Transformation von PflaumenZellen durch Agrobacterium tumefaciens limitierend. Die Regeneration aus transgenen Zellen zu transgenen Pflanzen stellt die große Schwierigkeit in der PrunusTransformation dar, ganz besonders wenn von adultem Gewebe ausgegangen werden muß. Unter Verwendung verschiedener Reportergene muss zunächst ein effektives Regenerationsprotokoll für die UnterlagenGenotypen erarbeitet werden. Dieses Projekt basiert auf Kooperationen mit einem kommerziellen Gewebekulturlabor, mit Baumschulen und mit relevanten Forschungsgruppen in Deutschland und in den USA. 34 are an ancient eukaryotic genetic phenomenon which confers a homologydependent selective degradation of RNA, including the adaptive defence mechanism against plant viruses. The genetic transformation of plum Plum and other species of the genus Prunus are recalcitrant plant species that are difficult to transform. To ensure the genotype’s authenticity, somatic adult tissue, such as stem and leaf, must be used as the starting material for transformation. To date, no publications exist on the established transformation protocol starting from adult tissue. According to our present knowledge, it is not the transformation of plum cells but the regeneration of transgenic plants from transformed cells that is the restrictive stage of plum transformation. Different reporter gene system experiments are currently being performed to establish an optimised efficient regeneration protocol. This project is based on collaborations with a commercial micropropagation lab, tree nurseries and research teams in Germany and the USA. Kontakt Contact Dr. Michael Wallbraun Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1350 [email protected] AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Obstkrankheiten Fruit Diseases Etablierung eines Warndienstes zur Bekämpfung der Apfeltriebsucht Establishment of an alert system for the control of apple proliferation Einleitung Introduction Im Rahmen eines von AlPlanta-IPR koordinierten interregionalen EU-Projektes (INTERREG IIIA) mit Partnern aus Südwestdeutschland, Elsass und Nordschweiz wurden zwei Websites aufgebaut, die eine Bekämpfung der Apfeltriebsucht in den beteiligten Regionen erleichtern sollen. Within an interregional EU project (INTERREG IIIA) with partners from southwest Germany, Alsace and northern Switzerland, which is coordinated by AlPlanta-IPR, two web sites have been established to facilitate the control of apple proliferation in the participating regions. Apple proliferation (AP), one of the most important diseases in apple production in Central and Southern Europe, is caused by phytoplasmas, cell wall-less bacteria belonging to the class Molicutes, which are restricted to the phloem of infected plants. The disease is naturally transmitted by phloem-feeding psyllids of the genus Cacopsylla (C. picta and C. melanoneura). In 2007, the work carried out since 2001 enabled us to confirm that only C. picta has a meaning as a vector for apple proliferation in Southwest Germany, Alsace and Northern Switzerland. Unlike the situation in the fruit crop-producing areas in Northern Italy, the population of C. melanoneura does not transmit apple proliferation in Southwest Germany and neighbouring regions. Although the populations of C. picta were rather low in all investigated regions for 2007 and 2006, the spread of the disease increased, as shown by regular monitoring in selected orchards. All current data collected in this project between 2005 and 2007 have been available online to all interested growers and advisers since 2007. Parallel to this, a web site has been established with an electronic key for the determination of psyllids on Rosaceae in Central Europe to enable advisers and experienced growers to identify phytoplasma-vectoring psyllid species correctly. Furthermore, a forecase model has been Abb. 1: Startseite Website „Apfeltriebsucht“ Fig. 1: Homepage „Apfeltriebsucht“ Die Apfeltriebsucht, eine der bedeutendsten Krankheiten des Apfelanbaus in Mittel- und Südeuropa, wird durch Phytoplasmen verursacht - zellwandlosen Bakterien der Klasse Mollicutes, die nur im Phloem befallener Pflanzen vorkommen. Die Krankheit wird natürlicherweise durch Phloem-saugende Blattsauger der Gattung Cacopsylla (C. picta und C. melanoneura) übertragen. In den seit 2001 laufenden Arbeiten konnte auch für das Jahr 2007 gezeigt werden, dass in Südwestdeutschland, Elsass und Nordschweiz nur C. picta als Überträger der Apfeltriebsucht in Frage kommt. Im Gegensatz zu der Situation in norditalienischen Anbaugebieten überträgt die Population von C. melanoneura in Südwestdeutschland und angrenzenden Gebieten die Apfeltriebsucht nicht. Obwohl 35 die Populationen von C. picta in den untersuchten Regionen auch in 2007 wie in 2006 sehr niedrig waren, breitete sich die Krankheit weiter aus, wie durch die regelmäßigen Befallsbonituren in Referenzanlagen gezeigt werden konnte. Die im Rahmen des Projektes in den Jahren 2005 – 2007 gesammelten aktuellen Daten wurden in 2007 im Rahmen einer Website allen interessierten Anbauern und Beratern zugänglich gemacht. In einer parallel hierzu aufgebauten Website wurde ein elektronischer Bestimmungsschlüssel für Psylliden auf Rosaceen in Mitteleuropa entwickelt, der es Beratern und versierten Anbauern ermöglichen soll, die Phytoplasma-übertragenden Psylliden sicher zu identifizieren. Darüberhinaus wurde im Projekt ein Prognose-Modell entwickelt, dass die Migration von C. picta von den Überwinterungswirten zurück in die Apfelanlagen vorhersagen soll. Hierbei wurden die Überwinterungswirte – wie in anderen untersuchten Regionen – als Koniferen in höheren Lagen des Pfälzer Waldes identifiziert. Aus den Fangdaten von C. picta in den Apfelanlagen in den Jahren 2002 – 2007 konnte ein empirisches Prognose-Modell abgeleitet werden. Während bei vielen anderen Insektenarten Temperatur-Summen-Modelle zur Prognose verwendet werden, führte dies bei C. picta zu keinem Ergebnis. Die Migration von C. picta wird vielmehr durch die Photoperiode und einen Temperaturimpuls gesteuert, d.h. in der Zeit von Mitte bis Ende März wird die Migration bei Überschreiten einer Temperaturdifferenz zwischen täglicher Maximal- und Minimaltemperatur von über 10°C im Pfälzer Wald ausgelöst. Hierbei muss die mittlere Tagestemperatur ebenfalls hoch liegen. Die ersten überwinternden Adulten von C. picta werden dann wenige Tage später in den Anlagen gefangen. Informationen zum Thema Apfeltriebsucht im Internet Die Website bietet sowohl allgemeingültige Informationen zur Krankheit der Apfeltriebsucht als auch die aktuelle Befallsituation in den verschiedenen 36 developed in this project, which should be able to predict the migration of C. picta from their overwintering host plants back to the apple orchards. As in other studied regions, the overwintering hosts have hereby been identified as conifers in higher altitudes in the Palatinate forest. An empiric forecast model was derived from the capture data of C. picta in apple orchards between 2005 and 2007. While classic temperature-sum models are used for forecast purposes for many other insect species, these did not lead to reliable results for C. picta. The migration of C. picta seems to be triggered by the photoperiod and a temperature impulse, i.e. migration is induced in the period from mid to the end of March when the difference between the minimum and maximum temperature exceeds 10°C. Moreover, the mean temperature must also be high. In these conditions, the first overwintering adults of C. picta can be captured just a few days later in the orchards. Information on apple proliferation on the web The web site provides general information on apple proliferation disease as well as the current state of infection in the different fruit crop-producing areas of the INTERREG region (Southwest Germany, Alsace, Northern Switzerland). The page entitled “Background information” initially gives an introduction to the most important information required to understand the disease. This information corresponds to the current state of science and includes a list of references. New information can be entered on the “News” page. A practical tool for the recognition of the disease is implemented on the “Symptoms” page. By means of photographs, both typical and atypical symptoms and the best point in time for identifying them are documented. The page on “Infection status” presents the latest results of the project concerning the infection of orchards with apple proliferation, as well as the presence and natural infection rate of the phytoplasmavectoring psyllid species. Based on these data, a risk assessment is elaborated for the AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Anbaugebieten der INTERREG-Region (Südwestdeutschland, Elsass, Nordschweiz). Auf der Seite „Hintergrundinformationen“ werden zunächst die für das Verständnis der Krankheit wichtigen Informationen geliefert. Sie sind auf dem derzeitigen aktuellen Stand der Wissenschaft und sind mit einer Referenzliste belegt. Neue Informationen können in Zukunft auf der Seite „News“ eingestellt werden. Eine praktische Hilfe zum Erkennen der Krankheit soll die Seite „Symptome“ bieten. Hier werden anhand von Fotos die sicheren und unsicheren Symptome sowie der beste Zeitpunkt ihrer Erkennung dargestellt. Die Seite „Befallsituation“ stellt die aktuellen Untersuchungsergebnisse des Projektes zum Apfeltriebsucht-Befall in den Anlagen sowie zum Auftreten und natürlichen Infektionsgrad der Apfeltriebsucht-übertragenden Psylliden dar. Anhand dieser Informationen wird eine Risikoabschätzung für die weitere Ausbreitung der Krankheit in den einzelnen Regionen des INTERREG-Gebietes vorgenommen und es werden Empfehlungen für Bekämpfungsmaßnahmen gegeben. Auf der Seite „Überträger“ werden speziellere Informationen zur Populationsdynamik der Überträger im INTERREG-Gebiet und zu ihrem Entwicklungszyklus gegeben. Des Weiteren werden für den Hauptüberträger Cacopsylla picta die für eine gezielte Bekämpfung relevanten Daten des Zeitpunktes des ersten Auftretens in den Anlagen und die Periode des Populationsmaximums für die letzten Jahre angegeben. Obwohl auf Grund der geringen Populationsdichten im INTERREG-Gebiet zur Zeit keine direkte Bekämpfung empfohlen werden kann, sollen diese Daten jährlich aktualisiert werden, um bei einem vermehrten Auftreten der Psylliden gezielte Bekämpfungsmaßnahmen zu ermöglichen. Die Erstellung der Website erfolgte durch ts-internetauftritt, Betreiber der Seite ist die RLP AgroScience. Die Website ist über die links www.apfeltriebsucht.de, www.apfeltriebsucht.info, www.apfeltriebsucht.com und www.apfeltriebsucht.net zugänglich further spread of the disease in each zone of the INTERREG region, and possible control strategies are proposed. The page on “Vectors” contains specific information with regard to the population dynamics and life cycle of the vectors in the INTERREG area. Additionally, relevant data for the efficient control of the main vector C. picta, e.g. the date of the first appearance in orchards and the maximum population for recently investigated years, are listed. Even though it is not yet possible to propose specific control strategies, due to the low population densities in the INTERREG regions, this information should be updated each year to be able to adopt appropriate measures if the appearance of psyllid vectors increases. This web site, which was compiled by ts-internetauftritt, will be operated by RLP AgroScience. The web site can be accessed via the following links: www.apfeltriebsucht.de, www.apfeltriebsucht.info, www.apfeltriebsucht.com www.apfeltriebsucht.net Abb. 2: Startseite Website “Bestimmungsschlüssel für Psylliden” Fig. 2: “Psyllid key” home page E-key for the determination of psyllids on Rosaceae in Central Europe Many important phytoplasma diseases on pome and stone fruit crops in Europe are transmitted by psyllids. Besides the vectors of apple proliferation (C. picta and C. melanoneura), the psyllid species C. pyri, C. 37 Bestimmungsschlüssel für Psylliden auf Rosaceen in Mitteleuropa Bedeutende Phytoplasmosen im Kern- und Steinobst werden in Europa durch Psylliden übertragen. Neben den Überträgern der Apfeltriebsucht (C. picta und C. melanoneura) kommen als Überträger des Birnenverfalls Cacopsylla pyri, Cacopsylla pyricola und Cacopsylla pyrisuga in Frage. Die Europäische Steinobstvergilbung wird durch Cacopsylla pruni übertragen. Das genaue Erkennen dieser Arten ist für eine Risikoabschätzung der Ausbreitung der Krankheiten und für die Einleitung gezielter Bekämpfungsmaßnahmen Voraussetzung. Die Bestimmung wichtiger Arten – wie z.B. C. picta – ist jedoch bislang nur durch spezielle Bestimmungsliteratur in englischer Sprache möglich. Dieses Problem will der neue elektronische Bestimmungsschlüssel beheben, der sich an Pflanzenschutzberater und interessierte Laien richtet. Im Rahmen des INTERREG-Projektes hat der Schweizer Taxonom und Psyllidenspezialist Dr. Daniel Burckhardt eine Bestimmungshilfe entwickelt, die in einem neuartigen, auf Detailfotos basierenden Konzept anhand spezifischer Merkmale im Ausschlußverfahren die sichere Bestimmung der Psylliden-Arten ermöglicht, die eine Phytoplasmose übertragen. Weitere, in Kern- und Steinobstanlagen anzutreffende Psylliden können auf der Ebene von Familien und Gattungen ausgeschlossen werden. Weitere Arten der Gattung Cacopsylla, die ebenfalls in Obstanlagen anzutreffen sind, können bis zur Art bestimmt werden. Steckbriefe geben weitere Informationen zu allen wichtigen Cacopsylla-Arten. Darüberhinaus bietet die Website allgemeine Informationen zur Morphologie der Psylliden und enthält ein Verzeichnis weiterführender Literatur. Auch diese Website wird von RLP AgroScience betrieben und ist über die links www.psyllidkey.eu, www.psyllidkey.com, www.psyllidkey.info und www.psyllidkey.net zugänglich. 38 pyricola and C. pyrisuga are putative vectors for pear decline. European stone fruit yellows is transmitted by Cacopsylla pruni. The accurate identification of these species is the prerequisite for risk assessment related to the spread of the disease and for the initiation of efficient control strategies. So far, the determination of important vector species, such as C. picta, is only possible using technical determination literature in English. This problem shall be corrected by the new e-key for determination, which mainly addresses advisers and interested laymen. Within the INTERREG project, the Swiss taxonomist Dr. Daniel Burckhardt has developed a new concept based on a process of elimination, using detailed photographs of specific characteristics leading to the reliable identification of psyllid species that are vectors for a specific phytoplasma. Other psyllid species occurring in pome and stone fruit orchards can be excluded at the family or genus level. Portraits provide further information for all important Cacopsylla species. Moreover, the website provides general information on psyllid morphology and includes a panel of advanced literature. As with the apple proliferation homepage, this web site will be run by RLP AgroScience and is accessible via the following links: www.psyllidkey.eu, www.psyllidkey.com, www.psyllidkey.info and www.psyllidkey.net. Kontakt Contact Dr. Wolfgang Jarausch Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1307 [email protected] AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Proteomics Proteomics Expression, Lokalisierung, Funktion und Interaction von Proteinen Expression, Localisations, Function and Interaction of Proteins Untersuchungen zur Biochemie viraler RNA-abhängiger RNA Polymerasen Studying the biochemistry of a viral RNA-dependent RNA polymerase Die RNA-abhängige RNA Polymerase (RdRp) ist das Schlüsselenzym für die Replikation von Tier- und Pflanzenviren. Generell ähnelt die Gestalt der Polymerase einer halb geschlossenen rechten Hand und besteht aus drei Unter-Domänen, den Fingern, der Handfläche und dem Daumen (Abb.1). Derzeit sind acht konservierte RdRp Motive bekannt. Vier davon werden in allen Klassen von Polymerasen gefunden und befinden sich im katalytischen Zentrum der Handflächen-Domäne. Die Motive der Handflächen Unter-Domäne sind die Motive A, B, C und D, sowie ein weiteres Motiv E, das nur bei Reversen Transkriptasen (RTs) und RdRps vorkommt. Für das Motiv E wurden verschiedene Funktionen vorgeschlagen: a) Motiv E als Bestandteil der Region, die das erste während der Initiation der RNA Synthese inkorporierte NTP beherbergt (P Site), b) Motiv E als Signatur-Sequenz einer GTP bindenden Region in der das GTP notwendig ist, um den Initiationskomplex in Position zu halten, c) Bildung einer Wasserstoffbrücke mit einem beta-Strang der Daumen-Domäne, d) Interaktion mit dem Primer-Strang. Die Aminosäuren dieses Motivs sollen ebenfalls zu Prozessivität und Lesegenauigkeit der Polymerase beitragen. Das Motiv E von RdRps und RTs besteht (vorwiegend) aus hydrophoben Aminosäuren und die Primärsequenz ist kaum konserviert. Tomato bushy stunt virus (TBSV) ist eine Pflanzenvirus aus der Familie der Tombusviridae. Obwohl die Motive der TBSV RdRp ähnlich sind wie die anderer RdRps, ist die Struktur des Motivs E unterschiedlich. Wir The RNA dependent RNA polymerase (RdRp) is the key enzyme for viral replication found in animal and plant viruses. Generally, polymerase shapes resemble a semi-closed right hand and are made of three subdomains: fingers, palm and thumb (Fig. 1). Currently, there are eight conserved RdRp motifs identified. Four of these are known to be present in all classes of polymerases and reside in the catalytic portion of the “palm” domain. The motifs of the palm sub-domain are named A, B, C and D, plus a fifth motif E, unique to Reverse transcriptase (RTs) and RdRps. Fig. 1: 3D structure of 3Dpol poliovirus RdRp representing the RdRp of ssRNA viruses. In yellow: palm domain. Abb. 1: 3D Model der 3Dpol Poliovirus RdRp, als Repräsentant für die RdRp von ssRNA Viren. Gelb: Handflächen-Domäne (Source/Quelle http://www.ncbi .nlm.nih.go/entrez/query.fcgi?CMD=&DB=str ucture ). Different functions of motif E have been proposed: a) Motif E as part of the site that accommodates the first NTP incorporated during initiation of RNA synthesis (P site), 39 haben daher die Bedeutung der konservierten Aminosäuren des E Motivs durch Mutationsanalyse untersucht. Das Motiv E der Tombusviridae zeigt folgende Struktur: XEXXXFCX (E = Glutaminsäure, F = Phenylalanin und C = Cystein). Substitution von Glutaminsäure und Phenylalanin zerstört oder vermindert die Infektiosität des Virus. Einige Virusmutanten bildeten die originale Aminosäuresequenz zurück. Wir haben entdeckt, dass die zweite Stelle des E Motivs eine Aminosäure benötigt, die eine Carboxyl, Hydroxyl oder Sulfhydryl Gruppe trägt. Die strikte Notwendigkeit einer polaren Aminosäure mit Elektrondonor-Eigenschaft in der Position 2 mag daher rühren, dass die Seitenkette in dieser Position als Elektrondonor mit einer Elektronakzeptor Aminosäure der Daumen-Subdomäne interagiert. Die sechsten Stelle des Motivs benötigt eine stark hydrophobe und große Aminosäure für die optimale Aktivität des Enzyms (oder der TBSV Replikation). Verschiedene Mutationsanalysen zeigten, dass das Ersetzen von Phenylalanin mit einer nicht-aromatischen Aminosäure zu einem Verlust der Infektiosität oder zu einer Restauration des ursprünglichen Phenylalanins führt. Substitution von Phenylalanin durch Tyrosin (ebenfalls mit aromatischer Seitenkette) führte ebenfalls zur Reversion zum Wildtyp Motiv E. Tyrosin ist eine aromatische Aminosäure, ist aber weniger hydrophob als Phenylalanin. Die ionisierbare Seitenkette von Tyrosin könnte daher mit noch unbekannten Elementen (rNTP, Primer, etc.) in Wechselwirkung treten, was die Prozessivität der RdRp beeinträchtigen könnte. Außerdem haben wir weiterhin entdeckt, dass das E Motiv der TBSV eine weitere Signatur (CS-18X) aufweist, die bereits von Flaviviridae RdRps bekannt ist. Diese Ergebnisse werden uns helfen, die Funktion des E Motivs der Tombusviridae RdRp besser zu verstehen. Wir untersuchen derzeit detaillierter die Rolle der genannten Aminosäuren bezüglich der Enzymaktivität. 40 b) motif E as the signature sequence of a GTP binding site in which GTP is required to hold the initiation complex tight, c) formation of a hydrogen bound interaction with a beta-strand of the thumb domain, d) interaction with the primer strand. The residues in this motif have also been implicated in processivity and fidelity of the polymerase. Motif E in RdRps and RTs is composed of hydrophobic amino acid residues and its primary sequence is not well conserved. Tomato bushy stunt virus (TBSV) is a plant virus within the Tombusviridae family. Although TBSV RdRp comprises the same motives found in other RdRps, the structure of the E motif is different. Therefore we have examined by mutational analysis the importance of conserved amino acids in the E motif for polymerase activity. The motif E of Tombusviridae shows XEXXXFCX (E = glutamic acid, F = Phenylalanine, C = cysteine). Substitution of glutamic acid and phenylalanine with various amino acids displaying different biochemical properties abolished infectivity. Some of the mutated viruses showed, however, reversion to original amino acid sequence. We found that in the position 2 of the E motif, an amino acid containing a carboxyl, hydroxyl or sulfhydryl side chain is required. The strict requirement of a polar and electron donor amino acid residue in the position 2 may arise because the side chain in this position may interact with the thumb subdomain by giving an electron to an electro acceptor amino acid residue in this domain. In the position 6 there is a preference for a strong hydrophobic and bulky amino acid for optimal activity (or TBSV replication). The results of the different mutation analysis showed that substituting phenylalanine with non aromatic amino acid residues abolished infectivity or led to restoration to the original phenylalanine. Substitution of phenylalanine by tyrosine (an aromatic residue) caused also reversion of the mutant clone to the wt motif E. Tyrosine is an aromatic amino acid but it is less hydrophobic than phenylalanine. The ionisable side chain of tyrosine could therefore form an interaction with unknown elements (rNTP, primer, etc) and this could disturb the processivity of the RdRp. AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Charakterisierung des Bi-partiten Kernlokalisations Signals der DNA rearrangement methyltransferase aus N. benthamiana (ntDRM1) Die Domains Rearranged Methyltransferase (DRM) ist eine der drei bekannten planzlichen DNA Methyltransferasen und ist sehr wahrscheinlich in epigenetisches Gene Silencing involviert. NtDRM1 ist eine DRM, deren cDNA aus einer Tabak-Art (N. benthamiana) isoliert worden ist. Die Motiv Analyse hat gezeigt, dass NtDRM1 zwei Ubiquitin-Assoziations-Domänen (UBA) und eine doppelte KernlokalisationsSequenz (NLS) enthält. Transkribierte NtDRM1 akkumulierte sich in allen Geweben und Zellzyklen der Tabaksuspensionskulturen der Linie BY2. Exprimierte DRM fusioniert an GFP (grün fluoreszierendes Protein) akkumulierte sich meistens im Zellkern. Wir haben gezeigt, dass die Mutation der einzelnen NLS nicht die gesamte NLS Aktivität unterbinden kann (Abb. 2). Das Fusionsprotein akkumuliert sich jedoch nicht mehr in Zellkern, wenn beide NLS mutiert worden sind (Abb. 2). Desweiteren haben wir gezeigt, dass die putative doppelNLS der NtDRM1 heterogene Proteinen in den Pflanzenzellkern führen können. Wir untersuchen derzeit, ob die NLS der NtDRM1 heterogene Proteine in Insektenund Säugerzellkerne einführen können. Moreover we also found that the extension of E motif of TBSV contains the CS-18X signature also known for the Flaviviridae RdRps. These results will help to better understand the function of the motif E in the Tombusviridae RdRp. we are currently identifying the role of the described amino acids on enzyme activity in detail. Characterization of the bipartite nuclear localization signal of protein DNA rearrangement methyltransferase isolated from N. benthamiana (ntDRM1) The Domains Rearranged Methyltransferase (DRM) is one of the three known DNA methytransferases in plants and is probably involved in epigenetic gene silencing. NtDRM1 is a domain rearrangement methyltransferase for which the cDNA was isolated from N.benthamiana plants. The motif scanning revealed that the NtDRM1 contains two ubiquitin associated domains and a bipartite nuclear leader sequence (NLS). Transcripts of NtDRM1 accumulated in all tissues during the cell cycle in tobacco BY2 cells. Transient expression of NtDRM1 as a green fluorescence protein (GFP) fusion protein demonstrated that the fused protein predominantly accumulated in the plant nucleus. We demonstrated that mutation of each of the NLS did not completely abolish the NLS ability to target the fused protein into the plant nucleus (Fig. 2). However, the fused proteins did not accumulated any more in the nucleus when both NLS domains were mutated (Fig. 2). We also showed that the putative bipartite NLS of NtDRM1 can target heterogeneous proteins to the plant cell nucleus. We are currently investigating the ability of the NLS derived from NtDRM to target a heterogenous protein into the nucleus of insect and mammalian cells. 41 Kontakt Contact Abb. 2: links: Lokalisierung der DRM-GFP in infiltrierten Protoplasten von N. benthamiana im Zytoplasma und Zellkern nach Mutation einer NLS. rechts: Mutation beider NLS führt zum Ausschluss der DRM-GFP vom Zellkern Fig. 2 left: Localisation of DRM-GFP in infiltrated N. benthamiana protoplasts to the nucleus and the cytoplasm when one NLS is mutated. right: Mutation of both NLS leads to exclusion of the DRM-GFP from the nucleus. Dr. Kajohn Boonrod Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1333 [email protected] 42 AlPlanta – Institut für Pflanzenforschung AlPlanta – Institute for Plant Research Rebenbiotechnologie Grapevine Biotechnology Einleitung Introduction Weinbau ist abgesehen von seiner kulturellen Bedeutung ein wichtiger landwirtschaftlicher Produktionszweig in Europa mit einer Anbaufläche von ca. 5,5 Millionen ha. Dies entspricht ungefähr 68 % der Rebfläche weltweit, mit einer Rebfläche in Deutschland von ca. 100.000 ha. Der weitaus größte Teil der Rebfläche ist mit klassischen Rebsorten bestockt, welche die Erzeugung qualitativ hochwertiger Weine ermöglichen. Hierfür müssen allerdings intensive Maßnahmen zum Pflanzenschutz durchgeführt werden. Durch die klassische Rebenzüchtung wurde der Durchbruch hin zu neuen Sorten geschafft, die Weinqualität, weinbauliche Eignung und Krankheitsresistenz in sich vereinen. Allerdings ist die Vermarktung neuer Sorten im Vergleich zu klassischen Rebsorten erheblich schwieriger. The grapevine (Vitis spp.) represents one of the major horticultural crops grown in temperate climates. In Europe, grapevine production covers approximately 5.5 million hectares (100,000 hectares in Germany), accounting for 68% of the total world acreage. Most of the areas used for viticulture are planted with elite varieties, allowing the production of high-quality wines. However, as for most vegetatively propagated crops, grapes are exposed to attacks from a variety of pests and pathogens, requiring regular plant protective treatments. Meanwhile, longterm cross-breeding programmes have successfully been able to combine wine quality, disease resistance and viticultural applicability in new varieties. However, marketing new varieties is still difficult compared to the established and well-known classical varieties. A main focus of research at AlPlanta is the development and application of molecular and biotechnological methods for grapevine breeding. This includes the investigation of resistance mechanisms against biotic and abiotic stress, discovering genes of viticultural interest, as well as the development and establishment of efficient analysis and selection strategies for interesting characteristics. The present focus of our investigation, in cooperation with the wine industry and national and international research institutions, is the improvement of elite varieties and rootstocks for virus resistance by transferring appropriate genetic information. Furthermore, recording and preserving the genetic diversity of Vitis spp. is of great importance. Here we investigate the possibility of using molecular methods to differentiate clones of rootstocks and wine varieties. Ein Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten von AlPlanta ist die Entwicklung sowie der Einsatz molekularbiologischer und biotechnologischer Methoden für die Rebenzüchtung. Hierzu gehören die Aufklärung von Resistenzmechanismen gegenüber biotischem und abiotischem Stress, das Aufspüren weinbaulich wichtiger Gene im Genom der Rebe sowie die Etablierung effizienter Analyse- und Selektionsverfahren für weinbaulich wichtige Eigenschaften. Derzeit erfolgt im Rahmen von Kooperationen mit der Weinwirtschaft sowie mit Institutionen im Inund Ausland die gezielte Verbesserung von Elite-Rebsorten und Unterlagen gegenüber Viruskrankheiten durch die Übertragung geeigneter genetischer Information sowie die Entwicklung von Methoden zur funktionellen Genanalyse in Reben. Ein weiterer Aspekt ist die Erfassung und Erhaltung genetischer Diversität von Vitis spp. Hier wird die Möglichkeit einer Differenzierung von Klonen von Rebsorten und Unterlagen mit Hilfe molekulargenetischer Verfahren überprüft. 43 Erzeugung virusresistenter Reben Virus resistance in grapevines Nachhaltigster und wirkungsvollster Schutz gegen schädigende Viren ist die Züchtung virusresistenter Rebsorten und Unterlagen. Da der klassischen Züchtung keine natürlichen Resistenzquellen zur Verfügung stehen, welche in Kreuzungsprogrammen eingesetzt werden können, werden bei AlPlanta gentechnische Strategien (Induktion von RNA Silencing, Expression von scFv-Antikörpern) eingesetzt, um Virusresistenz in Sorten und Unterlagen zu etablieren. The most sustainable and efficient protection against viral infection is the development of virus-resistant grapevines. However, no natural resistance is known in Vitis species that can be used in cross-breeding programmes. For this reason, transgenic strategies (induction of RNA silencing, expression of scFv antibodies) have been chosen at AlPlanta to develop rootstocks and varieties resistant to viral diseases. Evaluierung der Virusresistenz in gentechisch veränderten Reben In Kooperation mit der Weinwirtschaft sowie dem DLR Rheinpfalz wurden bei AlPlanta verschiedene Verfahren zum Screening von Reben auf Virusresistenz entwickelt und auf ihre Effizienz und Reproduzierbarkeit hin überprüft. In einem vom Forschungsring des Deutschen Weinbaus (FDW) geförderten Projekt werden drei der etablierten Methoden für die Evaluierung gentechnisch veränderter Reben (Unterlagen und Sorten) eingesetzt: a) gemeinsame Kultur virusinfizierter Reben mit anfälligen (nicht gentechnisch verändert) und gentechnisch veränderten Reben in der in vitro Kultur. Dem Substrat der Kulturen werden virusinfizierte Nematoden (Xiphinema index) zugegeben. Nach einer Inkubationszeit von ca. 6-8 Wochen erfolgt die molekularbiologische Analyse (RT-PCR) der Reben zum Nachweis möglicher Virusinfektionen. b) ein entsprechendes Versuchsdesign wird unter quasi Freilandbedingungen im Saranhaus durchgeführt. Die Reben werden hierbei in großen Containern kultiviert. Das Substrat in den Containern wurde zuvor mit virusinfizierten Nematoden inokuliert. Zweimal jährlich erfolgt eine immunologische Überprüfung (ELISA) der Reben auf Virusinfektion. c) gentechnisch veränderten Reben werden mittels Agro-Infiltration mit einem gfp-Sensorkonstrukt infiziert. Bei etablierter Virusresistenz unterbleibt auf Grund eines gegen das Sensorkonstrukt gerichteten SilencingMechanismus die GFP-Expression. Bei nicht resistenten bzw. nicht transgenen Reben ist nach 3 bis 5 Tagen die GFP-Fluoreszenz 44 Strategies to evaluate virus resistance in grapevine In co-operation with the wine industry and the DLR Rheinpfalz, systems for screening virus resistance in grapevines are being developed and evaluated. In a project supported by the "Forschungsring Deutscher Weinbau" (FDW), three methods to evaluate genetically modified grapevines (rootstocks and scions) were established and are currently being employed: a) In vitro co-cultivation of virus-infected grapevine plants with susceptible (not genetically modified) and genetically modified, potentially resistant plants. Virus-infected nematodes (Xiphinema index) are added to the culture substrate. Six to eight weeks after inoculation, the potential virus infection of the plants is assessed by molecular biological methods (RT-PCR). b) A comparable approach in a Saran net greenhouse (comparable to field growth conditions) is under way. In this approach, plants are grown in large containers, the soil content of which was inoculated with virus-infected nematodes. Twice a year the plants are assessed for virus infection using immunological methods (ELISA). c) In another assessment for virus resistance, genetically modified grapevine plants are infected by infiltrating agrobacteria harbouring a gfp-sensor construct. In the case of virus resistance, GFP expression ceases, due to silencing directed against the transcript of this gfp-fusion sensor construct. Nonresistant and nontransgenic plants show GFP fluorescence under UV-A light three to five days, respectively, after agro-infiltration. The research project commenced in 2007; AlPlanta – Institut für Pflanzenforschung AlPlanta – Institute for Plant Research unter UV-A Licht nachweisbar (Abb.1). Das Forschungsprojekt wurde 2007 begonnen, erste Ergebnisse werden 2008 erwartet. Eine abschließende Bewertung der Virusresistenz in den transgenen Reben kann frühestens gegen Ende des Projektes (2010) erfolgen. Etablierung von Methoden zur funktionellen Genanalyse in Reben In jüngster Zeit haben Genomprojekte eine Vielzahl von Gensequenzen der Rebe generiert. Die Herausforderung in naher Zukunft ist nun, die biologische Funktion dieser Gene aufzuklären. Neben der Herstellung gentechnisch veränderter Reben ist der Einsatz transienter Systeme (vorübergehende Expression der Gene) wie z.B. Überexpression oder Silencing von Genen mittels viraler Vektoren (Virus induziertes Gene Silencing, VIGS) oder RNAi (RNA interference) Technologie, für die systematische Erforschung von Genfunktionen der Rebe von großem Interesse. Als Werkzeug zur funktionellen Genanalyse wurde ein System zur Agro-Infiltration von Blättern der Rebe entwickelt. Die hierdurch erfolgte transiente Expression von Genen kann zum Silencing bestimmter Gene führen und damit durch die Erzeugung eines bestimmten Phänotyps zur Aufklärung der Funktion einer fraglichen Gensequenz beitragen. Die Funktionalität des Systems konnte an einer GFP exprimierenden Rebe demonstriert werden. Hierbei wurde diese Rebe (GFP-Gen wurde durch Transformation in das Genom der Rebe integriert) mittels Agro-Infiltration mit einem weiteren GFPKonstrukt infiziert. Die Struktur des GFPTranscripts induziert hierbei einen spezifischen, gegen die GFP-Sequenz gerichteten Silencing Mechanismus. In der Folge entsteht ausgehend vom infiltrierten Gewebebereich ein sich systemisch ausbreitendes Silencing der GFP-Fluoreszenz in der gesamten Pflanze (Abb. 2). Differenzierung von Klonen der Rebe Ein Schlüssel zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Weinbaus ist initial results are expected in 2008. A final evaluation of virus resistance will be carried out at the earliest in 2010 at the end of the project. Development of tools for functional genomics in grapevine In recent years, grape genome projects have generated a wealth of gene sequence information. The future challenge is now to accelerate the identification of the biological function of these genes. Beside creating transgenic grapevines, the approach of transient systems, such as over-expression or the silencing of genes in grapevine using viral vectors (virus-induced gene silencing, VIGS) or RNAi (RNA interference) technology, is of great importance to systematically explore the function of genes in the entire plant. As a tool for functional gene analysis in grapevine, a system for the agrobacterium infiltration of nondetached grapevine leaves was developed. With this system, the transient expression of genes can induce the silencing of endogenous genes, leading to phenotypes that help explore the function of the gene sequence in question. It was able to demonstrate the functionality of this system using stably transformed GFPexpressing grapevine plants. These plants were agro-infiltrated with another GFP construct, which induces a silencing mechanism directed against the specific GFP transcript sequence. As a result, a systemic quenching of GFP fluorescence in the plant can be observed, starting from the infiltrated tissue area. Differentiation of grapevine clones To maintain the competitive capacity of the domestic wine industry, the availability of appropriate grapevine clones that meet the present demands of viticulture and the wine market is an important requirement. However, the financial demands on breeders and plant producers to set up and register a new clone are very high. The joint research project with the wine industry aims to investigate whether differentiation of grapevine clones is possible 45 die Bereitstellung und Verwendung von Rebklonen, welche den derzeitigen Ansprüchen des Weinbaus und des Marktes gerecht werden. Dem entgegen stehen die hohen finanziellen Vorleistungen der Züchter und Pflanzgutproduzenten für die Selektion und den Aufbau eines Klons. Das Kooperationsprojekt mit der Rebenindustrie untersucht, inwiefern eine Unterscheidung von Rebklonen auf Grund epigenetischer Veränderungen der DNA (methylierungssensitive AFLP) möglich ist. Damit könnte die für die Weinwirtschaft so wichtige Erhaltung der Diversität von Rebsorten durch die klonenzüchterische Arbeit privater Betriebe auch weiterhin als wirtschaftlich attraktives Arbeitsgebiet erhalten werden. Die Ergebnisse des ersten Jahres zeigten, dass Klone der Unterlage SO4 sowie der Sorte Silvaner auf Grund spezifischer Methylierungsmuster, unabhängig von Standort und physiologischem Alter, unterschieden werden können. Diese Ergebnisse bestätigten sich im 2. Untersuchungsjahr. Im Projektverlauf werden weitere Unterlagsund Edelreissorten in die Untersuchungen mit einbezogen. Außerdem soll ein möglicher Zusammenhang von molekularem Marker und dem Phänotyp überprüft werden. by means of clone-specific epigenetic modifications of the DNA (methylation sensitive AFLP). This method would contribute to the maintenance of the genetic diversity of grapevines and would make clone breeding an economically attractive activity to private plant producers. Results from the first year show that, independent of location and physiological age, methylation-sensitive AFLP allows the differentiation of clones of the rootstock SO4 and of the variety Silvaner. Analysis in the second year confirmed these results. More rootstock and wine varieties will be included in the analysis in the course of the project. Furthermore, a potential correlation of molecular markers and the phenotype will be investigated. Abb. 1: Transiente Expression Von GFP im Rebenblatt nach Agro-Infiltration pGJpRTGFP. Fig. 1: Transient expression of GFP in a grapevine leaf after agro-infiltration of pGJpRT-GFP. Kontakt Contact Abb. 2. Silencing von GFP im Blatt einer GFP-transgenen Rebe. Fig. 2 Silencing of GFP in a GFP-transgenic grapevine leaf. 46 Dr. habil. Goetz M. Reustle Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1302 [email protected] Dr. Günther Buchholz Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1351 [email protected] AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research Virologie Virology Molekulare Charakterisierung und Nachweis von Pflanzenviren Molecular characterisation and detection of plant viruses Einleitung Introduction Pflanzenviren verursachen zahlreiche Pflanzenkrankheiten, die zu erheblichen Ertragsverlusten führen können. Um Bekämpfungsstrategien für diese Krankheiten zu entwickeln, sind die Identifizierung und molekulare Charakterisierung der betreffenden Viren, und die Entwicklung von empfindlichen Nachweismethoden notwendig. Plant viruses are the causative agents of many diseases in the field, which can result in major economic losses. As the first step towards protecting plants against these viruses, it is necessary to identify and characterise them at molecular level, and to develop methods of detection. Molecular characterisation Arabis mosaic nepovirus Abb. 1: Nepovirus particles Fig. 1: Nepovirus particles Molekulare Characterisierung vom Arabis mosaic nepovirus Das Arabis mosaic virus (ArMV) verursacht zusammen mit dem Grapevine fanleaf virus (GFLV) und dem Raspberry Ringspot virus (RpRSV) die Reisigkrankheit (Grapevine fanleaf disease), eine der am weitesten verbreiteten Viruskrankheiten der Rebe, die hohe Ertagsverluste verursacht. Eine Infektion kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung oder sogar Absterben der betroffenen Weinstöcke führen, verbunden mit einer Produktivitätsminderung und einer verkürzten Lebensdauer und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Verlusten. of Along with the Grapevine fanleaf virus (GFLV) and the Raspberry ringspot virus (RpRSV), the Arabis mosaic virus (ArMV) is the causative agent of the grapevine fanleaf disease, one of the most widespread and damaging virus diseases affecting grapevines. The fanleaf disease is present in all wine-producing areas in Germany. The infection can cause a decline or even the destruction of vinestocks, and is responsible for significant economic losses. Full-length infectious clones of the genomic RNAs of the grapevine isolate NW (Neustadt an der Weinstrasse) of ArMV have been constructed. Furthermore, the complete nucleotide sequence of the genomic RNAs 1 and 2 of an additional isolate of ArMV, originating privet (Ligustrum vulgare, Lv) has been determined. In contrast to ArMV-NW, which produces very mild or no symptoms on Chenopodium quinoa, a very severe cholorosis and necrosis, leading to the death of the plant, is observed with ArMV-Lv. With the help of infectious clones, fragments of the genomes between ArMV-NW and ArMV-Lv have been swapped in order to locate the 47 Volllängen infektiöse Klone der genomischen RNAs des Reben-Isolats NW (Neustadt Weinstrasse) von ArMV wurden hergestellt. Darüber hinaus wurde die vollständige Nukleotidsequenz der genomischen RNAs 1 und 2 eines weiteren Isolats von ArMV - isoliert von Ligustrum vulgare (Lv) - bestimmt. Im Gegensatz zu ArMV-NW, das nach Infektion von Chenopodium quinoa nur leichte oder überhaupt keine Symptome hervorruft, führt die Infektion mit ArMV-Lv zu ausgeprägten Chlorosen und Nekrosen, gefolgt vom Absterben der betroffenen Pflanzen. Mit Hilfe der infektiösen Klone wurden Genomfragmente zwischen ArMV-NW und ArMV-Lv ausgetauscht, mit dem Ziel, Symptomdeterminanten im ArMV Genom zu lokalisieren. Die Virus-kodierten Gene beider Isolate wurden ebenfalls in einen binären Vektor kloniert, um nach Agroinfiltration deren Fähigkeit, Gene Silencing in GFP-supprimierten GFPNicotiana benthamiana Pflanzen zu untersuchen. Darüber hinaus wurde in einer Zusammenarbeit mit dem Pacific Agrifood Research Center in Summerland B.C., Kanada, oberhalb des Nukleotid-bindendes Protein (NTB) eine zusätzliche Schnittstelle für die virale Protease des RNA1-kodierten Polyproteins identifiziert. Diese zusätzliche Schnittstelle scheint ein allgemeines Merkmal aller Nepoviren zu sein. Molekulare Charakterisierung des Ribgrass Mosaik Tobamovirus Die vollständige Nukleotidsequenz eines Isolats des Ribgrass Mosaik Virus von gewerblich produzierten Impatiens Neu Guinea mit schweren Chlorosen und Blattdeformationen wurde ermittelt (RMVImp).Ein volllängen infektiöser Klon des Virus wurde unter der Kontrolle des 35S Promotors konstruiert. Es wurden verschiedene Mutanten des infektiösen Klons durch Mutation des ATG Start Kodons kleiner offener Leserahmen, putativ kodierend für ein 2K und 4K Protein, in den Leserahmen des Movement Proteins 48 symptom determinants on the ArMV genome. The different viral-encoded genes of both isolates have also been cloned in a binary vector, to assess by agroinoculation their aptitude to reversing gene silencing in GFPsilenced transgenic GFP Nicotiana benthamiana plants. In addition, in collaboration with the Pacific Agrifood Research Center in Summerland B.C., Canada, an additional cleavage site for the viral protease on the RNA1-encoded polyprotein has been identified upstream of the nucleotide-binding protein (NTB). This additional cleavage site seems to be a feature common to all nepoviruses. Molecular characterisation of the Ribgrass mosaic tobamovirus The complete nucleotide sequence of an isolate of Ribgrass mosaic virus from commercially grown Impatiens New Guinea showing severe leaf chlorotic mottling and deformation was determined (RMV-Imp). A full-length infectious clone of the virus was constructed under the control of the 35S promoter. Several mutants of the full-length infectious clone were generated,, by mutating the ATG start codon of small open reading frames putatively encoding for proteins of 2K and 4K, nested in the viral movement protein gene. While the mutated clones were still infectious, a reduction in symptomatology and efficiency of replication were observed in planta, suggesting these small proteins play a role in the viral infection process. These clones were subcloned under the control of the T7 promoter, to be tested for their replication efficiency in a protoplast system, in collaboration with the Scottish Crop Research Institute in Dundee (Scotland, U.K.). The above-mentioned mutations, however, had no effect on the replication of the virus in protoplasts. Additional experiments are currently underway to determine the role(s) of these small proteins in the life cycle of RMV-Imp. AlPlanta – Institut für Pflanzenzüchtung AlPlanta – Institute for Plant Research geschachtelt, erzeugt. Die mutierten Klone waren noch infektiös, es wurde jedoch eine Reduktion der Symptome sowie der Replikationseffizienz in planta beobachtet. Dies deutet auf eine Rolle dieser kleinen Proteine im viralen Infektionsprozess hin. Die Klone wurden unter Kontrolle des T7 Promotors subkloniert, um die Replikationseffizienz in einem Protoplastensystem in Zusammenarbeit mit dem Scottish Research Institute in Dundee (Scottland, U.K.) zu untersuchen. Die im vorausgehenden beschriebenen Mutationen zeigten jedoch keinen Einfluss auf die Virusreplikation in Protoplasten. Es werden derzeit weitere Experimente durchgeführt, um die Rolle(n) dieser kleinen Proteine im Lebenszyklus des RMV-Imp zu untersuchen. Nachweis von Pflanzenviren Die Verbreitung von Viruskrankheiten von Pflanzen entweder durch natürliche Vektoren oder durch infiziertes Material verursacht jedes Jahr weltweit erhebliche wirtschaftliche Schäden. Daher besteht der Bedarf, Nachweismethoden mit hoher Empfindlichkeit und Spezifität anwendbar in Massenuntersuchungen zu entwickeln. Bereits existierende Nachweismethoden für unterschiedliche Pathogene sind häufig entweder nicht hinreichend empfindlich (immunologische Tests wie ELISA), zu langwierig (biologische Tests, z.B. Nachweis mittels Indikatorpflanzen) oder schwer zu standardisieren (Immunoflioreszenz). PCR-abgeleitete Pathogen-Nachweismethoden zeigen eine hohe Sensitivität und Spezifität. Wir entwickeln, zusammen mit industriellen Partnern, hochspezifische und sensitive Techniken, die die Extraktion von GesamtRNAs/DNAs aus Pflanzen, gefolgt von einer PCR oder RT/PCR erlauben und die einfach in Routineverfahren anwendbar sind. Darüber hinaus haben wir an einem internationalen "Ringtest", organisiert durch die Plant Pathology Unit, Agronomical University of Gembloux, Belgien, teilgenommen, an dem 12 Labore aus 7 Detection of plant viruses The dissemination of plant virus diseases either by their natural vectors or through the propagation of infected material causes major economic losses every year throughout the world. Methods of detection that are high sensitive and specific and that are applicable in large-scale routine testing need to be developed. The existing methods for the detection of the pathogens are often either not sensitive enough (immunological tests ELISA type), too slow (biological tests, for example, on indicator plants), or difficult to standardize (Immunofluorescence). PCR-derived methods for the detection of pathogens show a high sensitivity and specificity. In collaboration with industrial partners, we are currently developing techniques that allow the extraction of total RNAs/DNAs from plants, followed by a PCR or RT/PCR test, in a format that is highly specific and sensitive, easy and applicable in routine testings. Additionally, we took part in an international “Ringtest”, organised by the Plant Pathology Unit, Agronomical University of Gembloux, Belgium, and involving twelve different laboratories from seven different countries, for the validation of RT/PCR methods for the detection of six different viruses in fruit trees. This test proved to be robust and reliable for the routine detection of plant viruses in fruit trees. Abb. 2: Multiplex Nachweis von ASGV/ASPV Fig. 2: Multiplex detection of ASGV/ASPV 49 verschiedenen Ländern beteiligt waren. In dem Test wurden Methoden für den Nachweis von 6 verschiedenen Baumobstviren validiert. Diese Tests erwiesen sich als robust und geeignet für Routinenachweise von Viren bei Obstbäumen. Kontakt Contact Dr. Thierry Wetzel Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 1331 [email protected] 50 Berichte des Instituts für Agrarökologie (IfA) Reports of the Institute for Agroecology (IfA) Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Angewandte Standortökologie Applied Habitat Ecology Erfassung von Mauereidechsen am Haardtrand Monitoring of the Common Wall Lizard in the Haardtrand region Die Mauereidechse Podarcis muralis (LAURENTI, 1768), ein typischer Kulturfolger der häufig an Bahngleisen und Trockenmauern zu finden ist, gilt als Charakterart des Weinbaus. Die Art ist eng an xerotherm geprägte Lebensräume gebunden und daher häufig in den klimatisch begünstigten Flusstälern und Weinbauregionen in Rheinland-Pfalz anzutreffen. Die enge Bindung an anthropogen beeinflusste Lebensräume geht mit einer großen Empfindlichkeit gegenüber Änderungen der Landnutzung einher. So stellt z.B. die Verfugung oder Beseitigung alter Weinbergsmauern, im Zuge von Weinbergsflurbereinigungen eine wesentliche Gefährdung dar. Landnutzungsänderungen haben vielerorts zu einer Zerstörung oder Verinselung der Lebensräume und resultieren so in einer Vielzahl kleiner, isolierter Populationen, deren Fortbestand ungewiss ist. The Common Wall Lizard Podarcis muralis (LAURENTI, 1768), a typical synanthropic species often observed along railway tracks and dry stone walls, is a key species of viticulture. It is tightly linked to xerotherm habitats and regularly encountered in the climatically advantaged river valleys and vine-growing regions in RhinelandPalatinate. The close association with anthropogenic-influenced habitats causes concomitant susceptibility to land use changes. For example, the jointing or removal of old vineyard stone walls poses substantial threats. In many places, land use change has led to the loss and fragmentation of habitat, resulting in numerous small isolated populations with uncertain continuity. Land consolidation measures Abb. 1: Die Mauereidechse Podarcis muralis (Laurenti, 1768) ist ein typischer Kulturfolger in den rheinland-pfälzischen Weinbauregionen. Fig. 1: The Common Wall Lizard Podarcis muralis (Laurenti, 1768) is a synanthropic key-species in viticultural regions of Rhineland-Palatinate. To maintain the economic efficiency of viticultural farming in the Palatine region Haardtrand, land consolidation measures are required to improve the agricultural structure. The implementation of such measures frequently affects xerotherm structures (e.g. old dry stone walls, stone cairns). As the Common Wall Lizard and its habitats are legally protected by European (FFH directive) and national (BArtSchV, BnatSchG) regulations, it is necessary to find a way to combine species conservation measures in future planning of land consolidation with the refinement of the agricultural structure. 53 Bodenordnungsverfahren Species conservation Zur Erhaltung der Wirtschaftlichkeit des Weinbaus am pfälzischen Haardtrand sind Bodenordnungsverfahren (BOV) zur Agrarstrukturverbesserung erforderlich, von deren Umsetzung zahlreiche xerotherme Strukturen (z.B. alte Trockenmauern, Lesesteinhaufen) betroffen sind. Da die Mauereidechse und ihre Lebensräume strengen europarechtlichen und nationalen Artenschutzbestimmungen (FFH-Richtlinie (92/43/EWG), BArtSchV, BnatSchG) unterliegen, müssen für die Planung zukünftiger BOV Wege zur Umsetzung europarechtskonformer Artenschutzmaßnahmen bei gleichzeitigen agrarstrukturellen Verbesserungen gefunden werden. In the Red List of Rhineland-Palatinate (1995), the Common Wall Lizard is registered as ‘endangered’, while nationwide (1997) it is classified as ‘strongly endangered’. In annex IV of the European FFH-directive, P. muralis is listed as ‘in need of strict protection’ and is therefore subject to explicit protective provisions. Artenschutzrecht In der Roten Liste Rheinland-Pfalz (1995) wird die Mauereidechse als „gefährdet“, deutschlandweit sogar als „stark gefährdet“ (1997) eingestuft. Im Anhang IV der FFHRichtlinie wird P. muralis als „streng zu schützende Art“ aufgeführt und unterliegt somit besonderen Schutzvorschriften. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um einen möglichst günstigen Erhaltungszustand der Art zu erreichen und Einflüsse, die sich negativ auf die Verbreitung und Größe der Populationen auswirken, zu vermeiden. Auf nationaler Ebene wird die Art durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) unter „besonderen“ Schutz gestellt. Vorschriften zum Schutz der laut FFH-Richtlinie und BArtSchV geschützten Arten werden in Deutschland durch das BNatSchG geregelt. Der Europäische Gerichtshof bemängelte allerdings in einem Urteil vom 10. Januar 2006, dass die Bundesrepublik ihrer Verpflichtung zur Umsetzung der FFHRichtlinie in nationales Recht nur unzureichend nachgekommen sei. Den Belangen europarechtlich besonders geschützter Arten muss daher bei der Planung und Durchführung von BOV zukünftig mehr denn je genüge getragen werden. 54 Abb. 2: Die Beseitigung alter Trockenmauern aus Weinbergen führt zu einem Verlust des Lebensraumes der Mauereidechse. Fig. 2: The removal of old dry stone walls from vineyards results in habitat loss for the Common Wall Lizard. Consequently, the obligation arises to preserve a favourable conservation status of the species and to avoid negative effects on its distribution and population size. On the national scale, the species is protected by the Federal Species Protection Order (BArtSchV) and the Federal Environmental Protection Law (BNatSchG), which stipulates the measures for the protection of species named in the FFH-directive and BArtSchV. However, in its judgement of 10 January 2006, the European Court of Justice criticised an insufficient implementation of the FFH-directive into national law. Hence, the interests of species which are specifically protected by European legislation have to be considered more than ever in future planning and the realization of land consolidation. Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Erfassung & Bewertung Monitoring & Assessment Vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtsprechung, bedarf es einer Klärung der Frage, inwieweit im Rahmen der Bodenordnung ein großräumiger Interessensausgleich erfolgen könnte. Unter Berücksichtigung des artenschutzrechtlichen Handlungsspielraumes müssen Vorgaben und Notwendigkeiten erörtert werden, die einen günstigen Erhaltungszustand der zu schützenden Arten bei gleichzeitiger strukturell verbesserter landwirtschaftlicher Nutzung sicherstellen. Es müssen Handlungsempfehlungen für die Erhaltung und ggf. Aufwertung vorhandener Lebensräume, sowie eine optimierte Gestaltung neuer Ersatzlebensräume formuliert werden. With regard to recent adjudication, the extent to which a reconcilement of interests could be effectuated within the framework of farm consolidation needs to be elucidated. Taking the latitude of species conservation regulations into consideration, guidelines and necessities have to be discussed which ensure a favourable conservation status and concomitant structural improvement of agricultural structure. Recommendations for the maintenance and refinement of existing structures, as well as for the optimization of compensatory habitats, need to be developed. In the scope of the present project, habitat conditions and populations of the Common Wall Lizard were assessed at aged stone structures and at structures that have been constructed during recent land consolidation. Furthermore, the success of a population relocation that took place in the course of a recently terminated land consolidation was evaluated. From the results, suggestions were derived about the optimal design of future compensatory habitat structures and about the possibilities to enhance the habitat quality of existing structures. Exposure to the sun, regular maintenance to avoid vegetation encroachment and a high degree of interconnectedness are essential for the successful colonization of habitats and the long-term survival of populations. The conservation status was evaluated separately for each population at the selected study sites and plotted in survey maps. On the basis of the results, recommendations were formulated for the implementation of species conservation measures in future land consolidation practice, in conformity with European legislation. Abb. 3: Vielerorts dienen Gabionen als Ausgleichs-Lebensraum. Fig. 3: In many places gabions provide compensatory habitat. Im Rahmen dieses Projektes wurden die Habitatbedingungen und Mauereidechsenpopulationen verschiedener, in vorangegangenen Flurbereinigungsverfahren neu errichteter Strukturen, sowie alter Strukturen in einem in Planung befindlichen Verfahrensgebiet am Haardtrand erfasst. Weiterhin wurde der Erfolg einer Umsiedlungsmaßnahme im Rahmen eines kürzlich abgeschlossenen Verfahrens überprüft. Anhand der Ergebnisse wurden Handlungsempfehlungen für die Optimierung der Gestaltung zukünftiger Ersatzhabitate bzw. Aufwertung vorhandener Lebensräume formuliert. Für die individuenreiche Besiedlung und das langfristige Überleben der Populationen sind Recommended course of action The present study aimed at emphasising how future land consolidation practice could meet the demands of the FFH-directive regarding the protection of endangered species. In order to reveal potential improvement measures, the efficiency of 55 vor allem eine günstige Exposition zur Sonne, regelmäßige Pflege zur Vermeidung von Verbuschung sowie eine gute Vernetzung mit anderen Populationen wesentlich. Der Erhaltungszustand der Populationen in den ausgewählten Gemarkungen wurde ermittelt und in Übersichtskarten dargestellt. Anhand der Ergebnisse wurden planungsbezogene Handlungsempfehlungen für die europarechtskonforme Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen in zukünftigen BOV abgeleitet. compensatory and natural habitat structures was assessed on the basis of habitat quality, habitat connectedness, colonization rate and density, as well as the survivability of populations. For the development of a species conservation management plan the mode and range of long-term monitoring of the conservation status was proposed. Handlungsempfehlungen Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, aufzuzeigen, wie in BOV den durch die FFH-Richtlinie geforderten Artenschutzmaßnahmen optimal entsprochen werden kann. Die Effizienz neu errichteter Ausgleichsstrukturen und vorhandener Lebensräume wurde anhand der Habitatqualität, der Vernetzung, der Besiedlungsgeschwindigkeit und -dichte, sowie der Überlebensfähigkeit beurteilt, um Empfehlungen zu potentiellen Aufwertungsmaßnahmen einerseits und zur Optimierung der Gestaltung neuer Ausgleichslebensräume andererseits, abzuleiten. Zur Entwicklung eines artbezogenen Managementplans auf Grundlage des aktuellen Artenschutzrechts und im Hinblick auf einen Interessensausgleich in zukünftigen BOV wurden Empfehlungen für die Art und den Umfang einer längerfristigen Bestandsüberwachung zur Dokumentation eines „günstigen Erhaltungszustandes“ gegeben. Rechtlicher Handlungsspielraum besteht in erster Linie in der Vermeidung von Beeinträchtigungen durch vorgezogene, funktionserhaltende oder Kompensations- Maßnahmen zum Erhalt des günstigen Erhaltungszustandes einer Population. Um einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes entgegenwirken zu können, sind längerfristige, regelmäßige Bestandsüberprüfungen erforderlich, die Entwicklungstrends rechtzeitig erkennen lassen. Abb. 4: Populationen und Lebensräume von P. muralis sind europarechtlich streng geschützt. Fig. 4: Populations and habitats of P. muralis are strictly protected by European law. Statutory freedom of action primarily includes the possibility to prevent a negative impact on the species’ conservation status by previously arranged compensation measures, which retain habitat functionality. In order to prevent deterioration, long-term monitoring is crucial for the early recognition of development trends. Kontakt Contact Dr. Guido Velten Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 422 [email protected] 56 Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Innovative Pflanzenschutzsysteme Innovative Plant Protecting Systems Behandlung von Solitärbäumen mittels Stamminjektion Treating solitary trees by means of trunk injection Die Durchführung von Pflanzenschutzbehandlungen an Solitärbäumen in Agrarlandschaften und urbanen Räumen gestaltet sich bisweilen schwierig und birgt gewisse Risiken. Bei der Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten mittels konventioneller Spritzund Sprühverfahren ist mit einem Eintrag der eingesetzten Pflanzenschutzmittel in angrenzende Flächen zu rechnen. Durch Verwehung oder Abtropfen können diese Substanzen in urbanen Räumen den Verkehr sowie die Gesundheit von Passanten und Anwohnern gefährden. In Agrarlandschaften können die Einträge von Pflanzenschutzmitteln in Oberflächengewässern die Umwelt belasten. Die Anwendung geeigneter Wirkstoffe mittels Stamminjektion kann diese Einträge jedoch minimieren bzw. unterbinden. Until now, performing plant protective treatments on solitary trees in agricultural landscapes and urban areas has not only been difficult but has also harboured certain risks. When pests and diseases are controlled by means of conventional spraying and sprinkling methods, it is assumed that the plant protection agent applied will enter neighbouring areas. Due to drift or dripdown, these substances can endanger traffic and the health of passers-by and residents in urban areas. In agricultural landscapes, the entry of plant protection agents into surface waters can pollute the environment. Applying suitable agents by means of trunk injection, however, can minimise or prevent such emissions. Abb. 1: ChemJet®-Bauminjektor Fig. 1: ChemJet® tree injector Abb. 2: Bohren des Injektionslochs Fig. 2: Drilling the injection hole The ChemJet® tree injector Der ChemJet®-Bauminjektor Ein in der Praxis (Australien) eingesetzter Bauminjektor ist der ChemJet® (Abb. 1). Es handelt sich hierbei um eine Art Spritze, welche, nach vorheriger Montage am zuvor One type of tree injector that is used in practice (Australia) is the ChemJet® (Fig. 1). The ChemJet® is a type of syringe that is attached to a pre-drilled trunk (Fig. 2). With the force of a spring, the substance to be administered is pushed into the xylem vessels of the tree requiring treatment (Fig. 3). 57 angebohrten Stamm (Abb. 2), die zu applizierende Substanz durch die Kraft einer Feder in die Xylembahnen des zu behandelnden Baums drückt (Abb. 3). Dieses Werkzeug hat sich bereits in experimentellen Untersuchungen zur Klärung grundlegender Fragestellungen bewährt. In experimental trials, this tool has already succeeded in clarifying fundamental issues. Die Platanennetzwanze Die frühjährliche Injektion eines geeignet erscheinenden Wirkstoffs in die Stämme (Abb. 4) von drei, mit Platanennetzwanzen befallenen Versuchsbäumen, erzielte in der ersten Vegetationsperiode zunächst keinen Erfolg. Im darauf folgenden Jahr resultierte jedoch bereits während der Vegetationsperiode eine deutliche Verringerung des Befalls. Im Herbst wurden keine Platanennetzwanzen mehr auf den drei Versuchsbäumen detektiert; weder an den Blättern, noch unter der Borke. Im Gegensatz dazu konnte zur selben Zeit ein starker Befall an benachbarten Kontrollbäumen nachgewiesen werden (Abb. 5). Abb. 3: Applikationsvorgang Fig. 3: Application process The sycamore lace bug Although in spring an agent that was deemed suitable was injected into the trunks of three experimental trees that were infested with sycamore lace bug (Fig. 4), no success was initially achieved in the first vegetation period. In the following year, however, the treatment resulted in a considerable reduction of infestation, even during the vegetation period. In autumn, no more sycamore lace bugs could be detected on the three experimental trees – neither on the leaves nor beneath the bark. By contrast, a more severe infestation of the neighbouring control trees was detected at the same time (Fig. 5). Abb. 4: Stammapplikation Fig. 4: Trunk application Stammverletzungen Leider resultieren durch den Einsatz mit dem ChemJet® relativ große Wunden an den Stämmen (Abb. 6). 58 Abb. 5: Platanenetzwanzen an der Borke Fig. 5: Sycamore lace bugs on the bark Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Stem wounds Abb. 6: Injektionsloch Fig. 6: Injection hole Unfortunately, use of the ChemJet® resulted in relatively large wounds to the trunks (Fig. 6). To avoid a secondary infestation of rot fungi to these wounds, they were sealed with a flexible adhesive, following the removal of the injector (Fig. 7). After several months, the wounds treated in the above manner were easily healed over (Fig. 8). Nevertheless, the aim of future advancements should be to mitigate such wounds. Um einen Sekundärbefall mit Fäulepilzen an diesen Wunden zu vermeiden, wurden selbige nach dem Entfernen des Injektors mit einem flexiblen Kleber verschlossen (Abb. 7). Die so behandelten Verletzungen wurden erfreulicherweise nach einigen Monaten problemlos überwallt (Abb. 8). Dennoch sollten künftige Entwicklungen die Verringerung solcher Verletzungen zum Ziel haben. Abb. 7: Verschließen des Injektionslochs Fig. 7: Sealing the injection hole Own developments Abb. 8: Überwallung der Verletzung Fig. 8: Healing over the wound A purpose-built needle (Fig. 9) has already been developed and tested in collaboration with the Faculty of Mechanical and Process Engineering at the Technical University of Kaiserslautern (Fig. 10 and 11). 59 Eigene Entwicklungen Thanks to this development, the diameter of the resulting wounds to the trunk has already been reduced to a third of the original size. Eine speziell für diesen Zweck entworfene Kanüle (Abb.9) wurde bereits in Kooperation mit dem Fachbereich Maschinenbau der TU Kaiserslautern entwickelt und getestet (Abb. 10 und 11). Der Durchmesser der am Stamm resultierenden Verletzungen konnte durch diese Entwicklung bereits auf ein Drittel des ursprünglichen Ausmaßes begrenzt werden. Abb. 9: Aufbau der neuen Kanüle Fig. 9: Construction of the new needle Abb. 10: Einschlagen der Kanüle Fig. 10: Driving in the needle The future of this successful collaboration with the Technical University of Kaiserslautern has also been secured, thanks to funding from the Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) to research the subject of “Controlling the fire blight pathogen (Erwinia amylovora) in pomiculture by means of xylem application without use of antibiotics”. Kontakt Contact Abb. 11: Injektionsvorgang Fig. 11: Injection process Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der TU Kaiserslautern bleibt auch künftig, durch eine Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zum Thema „Bekämpfung des Feuerbranderregers (Erwinia amylovora) im Obstbau mittels Xylemapplikation ohne Antibiotika“ erhalten. 60 Dr. Andreas Düker Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 481 [email protected] Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Ökochemie Ecological Chemistry Nationales Expositions- und Bioakkumulationsmomitoring mit einem Fungizid National Exposure- and Bioaccumulation monitoring with a fungicide Einleitung Introduction Als eine Bedingung für die Aufnahme des Fungizids in die europäische Liste zugelassener Pflanzenschutzmitteln (Annex I) wurde ein Umweltmonitoring in Boden und Gewässersedimenten gefordert. Wegen dieser Forderung wurde ein Expositionsmonitoring für Deutschland initiiert, um die Konzentration des Fungizids, nach wiederholter Anwendung, in Boden, Sediment und in Nichtzielorganismen in unmittelbarer Nähe, sowie der weiteren Umgebung der applizierten Flächen des Fungizids zu messen. As one condition of the inclusion of a fungicide into the European list of registered pesticides (Annex I), the need to address the environmental impact of residues of the fungicide in soil and aquatic sediment was identified. Therefore, an exposure monitoring was designed to investigate fungicide residues in soil and sediment as well as in non-target organisms close to the point of application and at a wider area scale following repeated use of the fungicide in representative cereal-growing regions of Germany. Methodik Methodology Um die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in den Getreideanbaugebieten Deutschlands zu erfassen, wurden 3 Monitoringebiete (Northeim, Lehrte, Kraichgau) ausgewählt. Kriterien waren: frühere langfristige Anwendung des Fungizids, Applikation in 2005/06, enge Nachbarschaft von Applikations- und Nichtzielflächen, Neigung der behandelten Flächen ermöglicht Fungizideinträge durch Run-off, und die vorherrschende Windrichtung kann zu einem Wirkstoffeintrag durch Abdrift während der Applikation führen. Abb. 1 zeigt eine typische Monitoringfläche mit der fungizidbehandelten Zielfläche und dem angrenzenden Oberflächengewässer (Nichtzielfläche). Das Fungizid wurde in Winterweizen entsprechend guter landwirtschaftlicher Praxis jeweils im Frühjahr 2005/2006 mit einer Menge von 250 g/ha ausgebracht. Three monitoring regions (Northeim, Lehrte and Kraichgau) were selected to encompass different environmental conditions that are found in cereal areas of Germany. The monitoring sites were selected according to the following criteria: historical long-term use of the fungicide, and subsequent use in 2005/2006; close relationship between target and non-target areas; slope of the landscape (run-off events); and wind direction. A typical monitoring site is given in Fig. 1. The fungicide was used in fields cultivated with winter wheat according to GAP (one application at 250 g a.s./ha) in spring 2005 and 2006. In 2005 and 2006, four sampling occasions were defined: before application, one week after application, after harvest and in autumn. Biota were only sampled in autumn 2005, before application in 2006 and in autumn 2006. Earthworms were sampled at the 61 N 30 NW NE 20 10 W 0 E SW SE S ™ Google Earth© gefährdetes Fliessge wässer Behandelte Fläche Probenahme von Boden und Regenwürmern Probenahme Sediment, Makroinvertebraten, Fische Abb. 1: Luftbild einer Monitoringfläche und Probenahmemuster Fig. 1: Aerial view of a monitoring site and sampling scheme Für beide Jahre wurden je 4 Probenahmezeitpunkte festgesetzt: vor Applikation, eine Woche nach Applikation, nach Ernte und im Herbst. Nichtzielorganismen wurden im Herbst 2005/06 und vor Applikation 2006 beprobt. Als „Bodenbewohner“ wurden Regenwürmer auf den applizierten Feldern gesammelt. Als „Sedimentbewohner“ wurden bentische Makroinvertebraten aus den Gewässern, die direkt an die applizierten Felder angrenzen, entnommen. Ebenfalls wurden aus diesen Gewässern Fische gefangen und analysiert. Aufgrund der Stellung von Fischen in der Nahrungskette sollte hiermit das Anreicherungspotential, unter realistischen Bedingungen, untersucht werden. Sediment-, Makroinvertebraten- und Fischproben wurden ebenfalls aus Teichen der Region gewonnen um den Nahtransport des Fungizids zu beurteilen. Die Konzentration des Fungizids in den Proben, wurde nach Aufarbeitung mittels LC-MS/MS bestimmt. Ergebnisse Die in den Proben vor der ersten Applikation in 2005 gefundenen Bodenkonzentrationen des Fungizids (2,119 µg/kg) belegen frühere Applikationen des Fungizids. Die Proben vor und nach 62 fungicide treated fields as representatives of soil-dwelling organisms. As representatives of sediment-dwelling organisms, benthic macroinvertebrates collected from the water bodies next to the treated fields were sampled and analyzed. From these water bodies also fish, which represent higher trophic levels, were collected in order to assess the biomagnification potential under realistic exposure conditions. Sediment, benthic macroinvertebrate and fish samples were also collected from ponds at the area scale to assess if the fungicide is subject to short-range transport. The fungicide residues in soil, sediment and biota samples were identified after workup by LC-MS/MS. Results Positive findings of low level fungicide residues (2.1-19 µg/kg) in soil taken before application in 2005 confirmed the historical use of the fungicide. Further sampling before and after application in 2005 and 2006 demonstrated that the additional loading (9.5-204 µg/kg in 2005, and 59-182 µg/kg in 2006) was below the nominal PECS of 208 µg/kg. With the exception of one site (0.49 µg/kg), the historical use of the fungicide resulted in sediment concentrations <LOQ. Increases in sediment concentrations were generally low following the fungicide applications in 2005 and 2006 (<1 µg/kg), and the results showed no trend towards accumulation. As a result of greater distances between fungicide treated areas and the area scale monitoring sites, sediment concentrations were lower than those seen at field scale, with values only around or below the LOQ. As an example, the fungicide concentrations observed in the Lehrte soil (0-10 cm) and in the adjacent aquatic sediment (05 cm) of the “Billerbach” ditch are given Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) 160 140 1.6 Boden Regenwürmer Bioakkumulationsfaktor 1.4 1.2 [µg/kg] 120 1 100 0.8 80 0.6 60 0.4 40 0.2 20 W eiherbach Söhlen Krumberg Lehrte W eiherbach Söhlen Frühjahr 2006 Krumberg Lehrte W eiherbach Söhlen Herbst 2005 Krumberg 0 Lehrte 0 Bioakkumulations Faktor 180 in Fig. 2 250 Treated soil Sediment Application 1.4 1.2 200 1 0.8 150 0.6 100 0.4 50 Sediment [µg/kg] 300 Treated soil [µg/kg] 0.2 0 0 Apr-05 May-05 Jun-05 Jul-05 Sep-05 Oct-05 Nov-05 Jan-06 Feb-06 Mar-06 May-06 Jun-06 Jul-06 Sep-06 Oct-06 Nov-06 Applikation 2005/06 zeigten das die zusätzliche Fracht (9,5-204 µg/kg in 2005, 59-82 µg/kg in 2006) unterhalb der berechneten nominalen Boden-konzentration von 208 µg/kg lag. Mit Ausnahme eines Standortes (0,49 µg/kg) konnte in den angrenzenden Bachsedimenten kein Fungizid aus früheren Anwendungen nachgewiesen werden. Der Anstieg in der Konzentration des Fungizids im Sediment nach den Applikationen 2005/2006 war gering (<1 µg/kg) und zeigte keinen Trend in Richtung einer Anreicherung. Aufgrund der größeren Distanzen zwischen den applizierten Flächen und den Probenahmeorten in der Region waren die Konzentrationen in den Sedimenten geringer, mit Werten um oder unter der Nachweißgrenze. Als Beispiel sind die gemessenen Fungizidkonzentrationen im Lehrte Boden (0-10 cm) und im angrenzenden aquatischen Sediment „Billerbach“ (0-5 cm) in Abb. 2 dargestellt. Abb. 3 zeigt für alle Standorte und Probenahmezeitpunkte die im Boden und in Regenwürmern gemessenen Konzentrationen des Fungizids sowie die berechneten Bioakkumulationsfaktoren. Fig. 2: Fungicide in treated Lehrte soil and adjacent aquatic sediment Abb. 2: Fungizid in Lehrte Boden und Sediment The results of residues measured in earthworms at the sites are given in Fig. 3. The graph shows the fungicide concentration in soil and earthworms and the calculated bioaccumulation factor for all test sites and all sampling dates. Fungicide concentrations in earthworms were in the majority of cases lower than the corresponding soil concentrations and generally correlated well with the soil concentrations of the different field sites. With one exception (1.34) the bioaccumulation factors were ≤1, indicating that fungicide had not accumulated in earthworms. In total 46 biota samples, were sampled in ditches adjacent to and in ponds in the neighbourhood of fungicide treated areas. The results are given in Fig. 4a. 5% 2,50 und 4,65 µg/kg 13% 0,37 - 1,56 µg/kg Herbst 2006 Abb. 3: Fungizidkonzentration im Boden, Regenwurm und Bioakkumulation Fig. 3 Fungicide in soil, earthworms and derived bioaccumulation factors Die Fungizidkonzentrationen in den Regenwürmern waren in der Mehrzahl der Fälle geringer als die entsprechende Bodenkonzentration. Beide Werte zeigten 50% 57% 45% 30% > LOQ < LOQ > LOD < LOD > LOQ < LOQ > LOD < LOD Abb. 4: Fungizidkonzentration in Sedimentbewohnern (a) und Fischen (b) Fig 4.: Fungicide residues in sediment dwelling organisms (a) and fish (b) 63 eine gute Korrelation zueinander. Mit einer Ausnahme (1,34) war der Bioakkumulationsfaktor ≤1, was eine Anreicherung des Fungizids im Regenwurm unter Freilandbedingungen weitgehend ausschließt. Insgesamt wurden 46 verschiedene Organismenproben in Gewässern angrenzend zu den Applikationsflächen und in Teichen der Anwendungsregion entnommen. Abb. 4a zeigt die Ergebnisse. Nur 13% der Proben enthielten das Fungizid in Mengen größer als die Bestimmungsgrenze (0,33 µg/kg). Abgesehen von einer Ausnahme waren die Konzentrationen des Fungizids in Sedimentbewohnern kleiner oder gleich der Sedimentkonzentration. Insgesamt wurden 40 Fischproben analysiert. Mit einer Ausnahme waren alle Proben unter der Bestimmungsgrenze (0,59 µg/kg) (Abb. 4b) unabhängig vom Probenahmeort und –zeitpunkt. Eine Anreicherung des Fungizids in Fischen über die Nahrungskette kann daher weitgehend ausgeschlossen werden. Fazit Weder die frühere Anwendung des Fungizids noch die Applikationen in 2005 und 2006 führten zu höheren Konzentrationen des Fungizids in Regenwürmern, benthischen Makroinvertebraten und Fischen, als die Konzentration in ihrem Lebensraum oder ihrer Nahrung. Das umfangreiche Monitorprogramm konnte dazu beitragen, eventuelle unvertretbare Auswirkung auf den Naturhaushalt sicher identifizieren zu können. Only 13% of the samples contained fungicide above the LOQ (0.33 µg/kg). With one exception the concentrations observed in sediment-dwelling organisms were lower than, or in the range of, sediment concentrations. In total 40 fish were sampled. With one exception all other fish contained fungicide below the LOQ (0.59 µg/kg) (Fig. 4 b), independent of site or sampling occasion. Therefore, there is no evidence that fungicide uptake via sediment-dwelling macroinvertebrates leads to significant concentrations in fish. Conclusions It can be concluded that neither the historical use of the fungicide nor the additional treatments in 2005 and 2006 led to fungicide concentrations in earthworms, benthic macroinvertebrates and fish greater than the concentration of their habitat or food. The extensive exposure monitoring program makes an important contribution to indentify potential indefensible effects to the natural environment. Kontakt Contact Dr. Gunnar Fent Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 244 [email protected] 64 Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Stoffstrommanagement Applied Material Flow Management Energie aus Biomasse – Machbarkeit, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit Biomass energy – feasibility, infrastructure and cost-effectiveness Fossile Energien wie Erdöl, Erdgas und Kohle haben den Nachteil, dass sie mit ihrer Nutzung untergehen. Sicherlich sind unterschiedliche Nutzungspfade denkbar und auch wahrscheinlich, letztlich haben aber alle fossilen Energien die Eigenschaft der Erschöpfbarkeit als gemeinsames Merkmal. Hinzu kommt, dass die Verbrennung fossiler Energien zur Emission von CO2 führt, was sekundär zu einer Belastung der Umwelt beiträgt. Die Nachteile fossiler Energien schärfen den Blick für die überragenden Eigenschaften der Bio-Energien. Die Novelle des Erneuerbaren Energien-Gesetzes legt einen weiteren Biomasse-Begriff zugrunde. Dieser umfasst neben Energiepflanzen und Waldholz auch Biogas sowie die biologisch abbaubaren Anteile der Abfälle von Haushalten, Industrie und Landwirtschaft. Biologische Energieressourcen sind zwar – ähnlich wie fossile Energien – auch erschöpfbar, dies setzt allerdings eine exzessive Nutzung voraus. Denn im Unterschied zu den fossilen Energien sind alle Bio-Energien grundsätzlich erneuerbar. D.h., dass es trotz Nutzung möglich ist, den Bestand der Ressource aufrechtzuerhalten. Vor dem Hintergrund des nahen Endes des Ölzeitalters sind die nachwachsenden Rohstoffe (NawaRo) sehr gut geeignet, die sich perspektivisch öffnende Schere zwischen der weltweit steigenden Energienachfrage und der unsicheren Expansion des Energieangebots – zumindest zum Teil – zu schließen. Eine zunehmende Nutzung der erneuerbaren Energien ermöglicht eine sparsamere Verwendung, also ein reduziertes Abbautempo der fossilen Energien. Das schont die knappen fossilen Vorräte, die als Basisrohstoffe für bedeutsame nichtenergetische Verwertungen, wie die Erzeugung von Kunststoffen, einen hohen Wert haben und kaum zu substituieren sind. Zusätzlich ist Fossil fuels, such as oil, gas and carbon, are disadvantageous because they are wasted once used. Although different possibilities of utilisation exist, all fossil fuels will ultimately be exhausted. Furthermore, combustion of fossil fuels leads to the emission of CO2, resulting in environmental stresses. The characteristics of energy from biomass appear to be excellent, when considering the above-mentioned disadvantages of fossil fuels. The amendment of the Renewable Energy Sources Act enlarges the definition of biomass, including biogas and biodegradable materials from municipal, industrial and agricultural waste in addition to energy crops and wood. As with fossil fuels, biological energy resources are also exhaustible raw materials, if used excessively. Unlike fossil fuels, however, bio-energy is generally renewable. For this reason, these resources can be utilised without being exhausted. Abb. 1: Trester als nachwachsender Rohstoff für die Gewinnung von Energie aus Biomasse. Fig. 1: Grape pomace as a renewable primary product for the production of biomass energy Renewable primary products are capable of satisfying increased demands for energy. With the prospective shortage of oil in mind, they will be useful for compensating for the 65 Biomasse dank ihrer CO2-Neutralität und Erneuerbarkeit gut geeignet, einen positiven Beitrag zur Erreichung der energiepolitischen Ziele im Umweltschutz und der Versorgungssicherheit zu leisten. Biogas aus Reststoffen Die Biogaserzeugung aus landwirtschaftlichen und agroindustriellen Reststoffen sowie NawaRos ist ein bewährtes Mittel, aus organischen Rohstoffen Energie zu erzeugen. Beispielsweise entspricht eine jährliche Produktion von ca. 4,5 Mio. m³ Biogas einem Heizöläquivalent von ca. 2,4 Mio. Litern bzw. einer jährlichen CO2-Einsparung von ca. 6.300 Tonnen. Neben allen ökologischen Vorteilen ist bei der Planung und dem Bau einer Biogasanlage jedoch deren Wirtschaftlichkeit ausschlaggebend. Diese wiederum ist abhängig von den zur Verfügung stehenden Rohstoffen und der zu erwartenden Energieausbeute und somit in der Regel von den Ergebnissen einer Vorstudie. Bei der Finanzierung entsprechender Baumaßnahmen wird die Vorlage einer solchen detaillierten Machbarkeitsstudie vorausgesetzt. Abb. 2: Versuchslabor anaeroben Fermentation zur Untersuchung von Biogasmengen und -qualitäten Fig. 2: Laboratory for anaerobe fermentation experiments to evaluate biogas quantity and quality. Grundsätzlich sind die zu erwartenden Biogaserträge bei der anaeroben Fermentation von NawaRos zum größten Teil bekannt. Allerdings handelt es sich hierbei in der 66 future lack of energy caused by increased world-wide energy requirements and the unsafe expansion of energy substitutes. The increased utilisation of renewable energies permits a more economical consumption of fossil fuels, followed by less degradation. Thus the limited supply of fossil fuels can be saved for use as essential raw materials for non-energetic purposes, such as in the production of plastics. In addition, due to its CO2-neutrality and regenerability, biomass helps make a positive contribution towards attaining the energy policy aims with regard to protecting the environment and securing supplies. Biogas from residues The production of biogas from agricultural and agro-industrial residues, as well as energy crops, is a proven method to generate energy from organic materials. For example, an annual production of approximately 4.5 million m³ biogas is equivalent to about 2.4 million litres of oil, or an annual CO2 reduction of approximately 6,300 tonnes. In addition to the environmental benefits, the decisive factor is the economic and costeffective operation in the planning and construction of biogas plants. This in turn is dependent on available resources and the expected energy output and, therefore, on the results of a preliminary study. Detailed feasibility studies need to be presented when looking for funding for such construction plans. In principle, the expected biogas quantities in the anaerobe fermentation of energy crops are generally well known. However, in this case we are dealing with biogas potentials from “fresh” substrates. In particular, the biogas potentials of co-substrates cannot simply be added, due to their different inhibitions. Moreover, the expected yields of biogas, e.g. grape pomace, are heavily dependent on the treatment measures. Furthermore, the accumulated "rotted sludge" from anaerobic fermentation can be used as a fertilizer (for example, as a replacement for pomace in vineyards) due to its high nutrient levels (biochemical nutrients are not converted and accumulate in the sludge). Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Regel um die Biogaspotentiale „frischer“ Substrate bzw. bekannte Silagen wie aus Mais. Insbesondere können bei einer KoVergärung aufgrund von möglichen Hemmungen die einzelnen Biogaspotentiale der Ko-Substrate nicht einfach „addiert“ werden. Zusätzlich sind die zu erwartenden Biogaserträge z.B. von Traubentrester stark abhängig von den Aufbereitungsmaßnahmen. Weiterhin bietet es sich an, den bei einer anaeroben Vergärung anfallenden „ausgefaulten Schlamm“ aufgrund seiner hohen Nährstoffgehalte (Nährstoffe werden biochemisch nicht umgesetzt und reichern sich im Schlamm an) als Dünger zu verwerten (z.B. als Ersatz für den Trester im Weinberg). Es ist daher zusätzlich erforderlich, den ausgefaulten Schlamm hinsichtlich seines Düngewertes und seiner Schwermetallgehalte vor dem Hintergrund der Düngemittel- und Klärschlammverordnung zu analysieren. Im Hinblick auf einen optimierten Gasertrag in der geplanten Großanlage und einer möglichen Verwertung des AnaerobSchlamms müssen daher im Rahmen von Laborversuchen etliche Untersuchungen durchgeführt werden: It is therefore also necessary to analyse the rotted sludge with regard to its fertilizer quality and concentrations of heavy metals in terms of the Fertilizer and Sewage Sludge Regulation. With regard to the optimised yield of gas in the planned plants and the possible use of the anaerobic sludge, several investigations have to be carried out in the laboratory: Feasibility and cost-effectiveness The effective performance and costeffectiveness of planned biogas plants are dependent on the potentials of available raw materials, the location, and the potential for treating and storing the substrates to ensure a year-round uniform substrate mix and the expected biogas quantities and qualities. In addition to the established process technology and the associated investments, these are the key criteria for or against the construction of a biogas plant. Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit Die effektive Leistung und Wirtschaftlichkeit einer geplanten Biogasanlage ist abhängig von den zur Verfügung stehenden Rohstoffpotentialen, dem Standort, den Möglichkeiten zur Aufbereitung und Lagerung der Substrate zur Gewährleistung eines ganzjährig einheitlichen Substratmixes und den zu erwartenden Biogasmengen und – qualitäten. Neben der eingesetzten Verfahrenstechnik und den damit verbundenen Investitionen sind dies die entscheidenden Kriterien für oder gegen den Bau einer Biogasanlage. Im Vorfeld der konkreten Bauplanung und zur Realisierung eines Großprojektes können durch die Arbeitsgruppe Stoffstrommanagement im Rahmen einer Machbarkeitsstudie nachstehend aufgeführte Untersuchungen abgearbeitet werden. Abb. 3: GIS Karte zur Charakterisierung der Agrarflächen in der Umgebung von Neustadt. Fig. 3: GIS map for the characterisation of agricultural areas in the surrounding areas of Neustadt, Weinstrasse. Prior to specific construction planning and the realisation of a large project, the Applied Material Flow Management working group is able to perform the investigations listed below. - Analysis and characterisation of agricultural areas using geographic information systems (GIS), see Fig. 3 - Calculation of the actually available 67 - Analyse und Charakterisierung von Agrarflächen mit Hilfe digitaler Geodaten, siehe auch Abb.3 - Berechnung der tatsächlich vorhandenen Rohstoffpotentiale in einer Region - Erstellung einer Datenbank mit allen potentiellen Rohstofflieferanten - Möglichkeiten zur Aufbereitung, Konservierung und Lagerung der Substrate - Untersuchungen zur Fermentation im Hinblick auf die Biogasausbeute und – qualität - Ermittlung von möglichen Standorten unter Berücksichtigung der vorhandenen Infrastruktur - Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der geplanten Anlage - Durchführung von Antrags- und Genehmigungsverfahren - Beurteilung der Einsatzfähigkeit des Gärsubstrates als Dünger Zusammenfassung und Ausblick Die Ausbauziele der Bundesregierung, den Anteil der regenerativen Energien am Primärenergieverbrauch bis 2020 auf 20% und bis 2050 auf 50% zu steigern, können ohne die erheblichen Potentiale der Biomasse nicht erreicht werden. Auf Basis dieser umweltpolitischen Rahmenbedingungen ist es daher erforderlich, neue Technologien zur Nutzung von Biomasse als Energieträger zu entwickeln und praxisreif zu machen. Die RLP AgroScience GmbH beabsichtigt, durch Machbarkeitsstudien im Vorfeld der konkreten Planung von Biomasseanlagen den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz voranzutreiben. Neben der Einsparung von fossilen Ressourcen ist hierbei die Minderung von CO2-Emissionen zentrales Ziel unserer Arbeit. - substrate potential in a region Creation of a database containing all potential suppliers of raw materials Possibilities of processing, preserving and storing substrates Studies on fermentation with regard to biogas yield and quality Identification of possible biogas plant sites taking into account the existing infrastructure Review of the efficiency of the planned plant Execution of application and approval procedures Evaluation of the utilisability of the residues of fermentation as fertilizer Summary and outlook The goal of the federal government to increase the percentage of renewable energies to 20% by 2020 and to 50% by 2050 will not be attained without the significant potentials of biomass. Based on these environmental conditions, it is therefore necessary to develop new technologies for the efficient use of biomass as a renewable energy source and to put these procedures into practice. RLP AgroScience GmbH intends to increase the percentage of renewable energy in Rhineland-Palatinate by carrying out feasibility studies prior to the specific planning of biomass systems. In addition to saving fossil resources, a central objective of our work is to reduce CO2 emissions. Kontakt Contact Thorsten Pollatz Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 348 [email protected] 68 Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Umweltinformationssysteme Environmental Information Systems GIS-basierte Modellierung von Kleinklimafaktoren GIS-based modelling of microclimate factors Einleitung Introduction Ein Forschungsfeld der Arbeitsgruppe Umweltinformationssysteme (AG UIS) stellt die Erfassung und Ableitung ertragsrelevanter Standortfaktoren, insbesondere im Bereich lokales Geländeklima dar. Im Mittelpunkt aktueller Untersuchungen steht die Quantifizierung der potentiellen Sonneneinstrahlung und der Frostgefährdung mittels GeoInformations-Systemen (GIS) für rheinlandpfälzische Weinanbaugebiete. Dies ist zum Beispiel wichtig für die Beurteilung der natürlichen Bedingungen an einem Rebenstandort, welche sich letzten Endes auf die Qualität der Trauben auswirken. One field of research of the Workgroup Environmental Information Systems (WG EIS) is gathering and deriving site-related factors that are relevant to crops. The main focus of the current research is quantifying potential solar radiation and the risk of frost in Rhineland-Palatinate vine-growing regions using geographic information systems (GIS). This is important, for example, in the evaluation of natural conditions in vineyards and, ultimately, to the quality of the grapes. Abb. 1: Betrachtungen zur Frostgefährdung im GIS (Snapshot) Fig. 1: Considerations on frost hazard in the GIS (snapshot) State of research In recent years, many analogue microclimate maps concerning solar radiation and the risk of frost in Rhineland-Palatinate vinegrowing regions initially generated by the German Weather Service (Deutscher Wetterdienst, DWD) between the 1960s and 1980s, have been digitised. This data, which has since been digitised, forms the basis of further models. Furthermore, they are provided to interested wine-growers and public authorities. The overview map for the risk of frost for the Palatinate and Rhinehesse is freely accessible at www.geoportal.rlp.de. The microclimate data can be used in manifold topics concerning viticulture: - choice of variety, fertilisation, plant protection - consulting - administrative purposes - characterisation of location (quality of vineyards) - marketing (posters, brochures) - terroir research To improve the database generated from the 69 Forschungsstand In den vergangenen Jahren wurden von der AG UIS zahlreiche analoge Kleinklimakarten zu Frostgefährdung und Sonneneinstrahlung in rheinland-pfälzischen Weinanbaugebieten digitalisiert, welche zwischen den 60er und 80er Jahren vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erstellt wurden. Diese nun digital vorliegenden Daten werden als Grundlage für weitergehende Modellierungen verwendet. Außerdem werden sie für interessierte Winzer und alle Landesbehörden zur Verfügung gestellt. Die Übersichtskarte zur Frostgefährdung für die Pfalz und Rheinhessen kann für jeden zugänglich auf der Internetseite www.geoportal.rlp.de abgerufen werden. Zur Anwendung können die Kleinklimadaten dabei in vielfältigen Themengebieten rund um den Weinbau kommen: - Sortenwahl, Düngung , Pflanzenschutz - Beratung - administrative Zwecke - Standortcharakterisierung (Lagegüte) - Marketing (Werbeprospekte, Plakate) - Terroir-Forschung Zur Verbesserung der Datengrundlage aus den digitalisierten Karten werden Geländemodellierungen zur Ableitung kleinklimarelevanter Parameter (z.B. potentielle Besonnung, Kaltluftabflüsse etc.) auf Basis hochauflösender Geländemodelle durchgeführt. Die Ergebnisse können anschaulich in 3DDarstellungen visualisiert werden. Aktuelle Forschung Eine aktuelle Diplomarbeit befasst sich mit der Modellierung der Frostgefährdung auf Basis hochauflösender digitaler Geländemodelle (DGM 10 des Landesvermessungsamtes Rheinland-Pfalz) am Beispiel des Weinanbaugebiets Mosel. Die Frostgefährdung spielt in den meisten deutschen Weinbauregionen eine entscheidende Rolle, weil vor allem Spätfröste im Frühjahr zur Zeit des Knospenaustriebs bzw. zu Beginn der Blüte schwere Störungen des Rebenwachstums bewirken können, so dass innerhalb weniger 70 digitised maps, digital climate models to derive parameters relevant to microclimates (e.g. solar radiation, cold air flow, etc.) based on high-resolution digital landscape models were implemented. The results can be graphically visualised in 3Dpresentations. Abb. 2: Die Frostgefährdung kann auch dreidimensional dargestellt werden. Fig. 2: The risk of frost can also be displayed three-dimensionally Recent research A recent Diplom thesis explores the modelling of frost risk on the basis of highresolution digital landscape models (DGM 10 by Rhineland Palatinate Land Survey Office) using the example of the Moselle vine-growing region. The risk of frost plays a significant role in most German vinegrowing regions. Late frost in spring, when buds and flowers are beginning to form, can particularly lead to the severe disturbance of vine growth. The whole annual return can be endangered within a matter of hours,. Institut für Agrarökologie (IfA) Institute for Agroecology (IfA) Stunden der gesamte Jahresertrag gefährdet sein kann. Ergebnisse Mit Hilfe von Geo-Informations-Systemen lassen sich Parameter simulieren, die einen Einfluss auf die Frostgefährdung ausüben. Als Haupteinflussgrößen wurden die Höhe über der Tiefenlinie, Hangneigung und Oberflächenkrümmung bestimmt. Mit Hilfe dieser drei Parameter lässt sich eine sinnvolle und realitätsnahe Frostgefährdung modellieren, die lokale topographische Reliefgegebenheiten sehr gut erfassen kann. 2538500 2540000 2541500 2543000 5500800 . 5499200 Saar 5497600 Abb. 3: Herkömmliche analoge Kleinklimakarten zur Sonneneinstrahlung bei Boppard (Mittelrhein) Fig. 3: Conventional analogue microclimate maps concerning solar radiation close to Boppard (Middle Rhine) 5496000 5494400 With the aid of geographic information systems, the parameters that influence frost risk can be simulated. The main parameters that influence frost are altitude above depth contour, slope and curvature. Pertinent and realistic frost risk can be modelled using these three parameters, enabling local topographic relief realities to be captured accurately. 2544500 Frostgefährdung selten gering 5492800 Results mäßig stark sehr stark 0 1.000 2.000 m Abb. 4: Ausschnittkarte zur modellierten Frostgefährdung an der Saar Fig. 4: Detailed map of modelled risk of frost at the Saar (river) Die Rasterdaten der drei Parameter wurden in fünf Klassen reklassifiziert und mit einem Punktwertungssystem gewichtet. Der Frostgefährdungsparameter „Höhe über der Tiefenlinie“ erhielt aufgrund des starken Einflusses eine dreifache Gewichtung, die beiden anderen Parameter wurden einfach gewichtet. Die Bewertungspunkte der einzelnen Parameter wurden schließlich summiert und in Frostgefährdungsklassen aufgeteilt. The raster data of these three parameters were reclassified in five parameters and weighted with a point-based valuation system. Due to its considerable influence, the parameter of potential frost risk “Altitude above depth contour” was weighted threefold. The other two parameters were given single-weighting. The valuation points of the single parameters were added and classified in frost risk categories. The result shows high accuracy in simulating category borders of the DWD. Inside the single categories a significantly refined and locally differentiated frost risk could be simulated, based on the digital landscape model. This model can be transferred to other vine-growing regions. 71 Das Ergebnis zeigte eine hohe Genauigkeit bei der Nachbildung der Klassengrenzen des Deutschen Wetterdienstes. Innerhalb der einzelnen Klassen konnte durch das hochauflösende digitale Geländemodell eine deutlich verfeinerte und lokal differenziertere Frostgefährdung modelliert werden, die auch auf andere Weinanbaugebiete mit einer ähnlichen Reliefstruktur übertragbar ist. Kontakt Contact Dr. Matthias Trapp Tel.: +49 (0)6321 / 671 – 426 [email protected] 72 Publikationen Publications AlPlanta - Institut für Pflanzenforschung AlPlanta - Institute for Plant Research Publikationen Publications Ben Amar A., Bassler A., Ghorbel A., Mliki A., Krczal G., and Wetzel T. (2007). Determination of the length of the poly(A) tails of the Arabis mosaic nepovirus genomic RNAs. Plant Viruses 1(2), 208-210 Ben Amar A., Cobanov P., Boonrod K., Krczal G., Bouzid S., Ghorbel A. Reustle G. M. (2007). Efficient Procedure for Grapevine Embryogenic Suspension Establishment and Plant Regeneration: Role of Conditioned Medium for Cell Proliferation, Plant Cell reports, 26 (9), 1439-1447. Bisogni C., Ciccotti A.M., Salvadori A., Moser M., Grando M.S., Jarausch W. (2007). Effect of different strains of Candidatus phytoplasma mali in susceptible and resistant Malus genotypes inculated by in vitro grafting. Bulletin of insectology, 60, (2), 205-206. 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Cheravirus and Sadwavirus: two unassigned genera of plant positive-sense single-stranded RNA viruses formerly considered atypical members of the genus Nepovirus (family Comoviridae). Archives of Virology 152(9), 1767-1774. Maiwald T., Vrålstad T., Jarausch W., Schulz H.K., Smietána P., Schulz R. (2007). Status des Krebspesterregers Aphanomyces astaci in mitteleuropäischen Gewässern mit Koexistenz zwischen einheimischem Europäischen Edelkrebs Astacus astacus (L.) und amerikanischem Kamberkrebs Orconectes limosus (Raf.). Tagungsband Jahrestagung 2007, Deutsche Gesellschaft für Limnologie. Mattedi L., Forno F., Cainelli C., Grando M.S., Jarausch W. (2007). Transmission of Candidatus phytoplasma mali by psyllid vectors in Trentino. IOBC wprs Bulletin 30 (4), 31 Moser M., Sprenger C., Bisognin C., Velasco R., Jarausch W. (2007). Gene expression study in different Ca. Phytoplasma mali-infected micropropagated Malus genotypes. Bulletin of insectology, 60, (2), 207-208. Shiboleth Y. M., Haronsky E., Leibman D., Arazi T., Wassenegger M., Whitham S. A., Gaba V. and Gal-On A. (2007). The Conserved FRNK Box in HC-Pro, a Plant Viral Suppressor of Gene Silencing, is Required for Small RNA Binding and Mediates Symptom Development. J. Virol. (81), 13135-13148. Wetzel T. and Krczal G. (2007). Molecular Biology of Raspberry ringspot nepovirus. Plant Viruses 1(1), 45-51. 74 Winterhagen P., Br endel G., Krczal G., Reustle G.M. (2007). Development of an in vitro dual culture system for grapevine and Xiphinema index as a tool for virus transmission. S. Afr. J. Enol. Vitic., 28 (1), 1-5 Promotion Conferral of a doctorate Bisognin C. (2007): Study of the natural resistance towards apple proliferation disease and establishment of an in vitro resistance screening system in view of the development of resistant apple rootstocks. Agrarwissenschaftliche Fakultät Universität Hohenheim Khidr Y. (2007): Development of a strategy to induce RNA-silencing in squash against virus diseases by genetic transformation. Universität Hohenheim Vorträge Lectures Dupuis L., Bassler A., Krczal G. et Wetzel T.: Analyse du phenomene de „Recovery“ et de Silencing chez Nicotiana benthamiana infecte par le virus de la mosaique de l’arabette. Xieme Rencontre de Virologie Végétale, 28/01-02/02/2007, Aussois, France. Fuchs A.: Ergebnisse aus dem ProInnoProjekt zum ESFY. Neustadt/W., 6. März 2007 Fuchs A.: Aktuelles zur Steinobstvergilbung (ESFY). Bundesarbeitstagung für Pflanzenschutzberater im Obstbau, Grünberg, 23. Oktober 2007 Höfer M.: Molekulare Analyse zur Salzstress Toleranz in tunesischen V. vinifera Sorten. Frühjahrstagung des FDW in Oppenheim, AK „Rebenzüchtung“, 27. März 2007 Jarausch B.: Präsentation eines Internetgestützten Bestimmungsschlüssels für Psylliden auf Rosaceen in Mitteleuropa. Bundesarbeitstagung für Pflanzenschutzberater im Obstbau, Grünberg, 23. Oktober 2007 Jarausch B.: Cacopsylla picta as most important vector for Candidatus Phytoplasma mali in Germany and neighbouring regions. First International Phytoplasmologist Working Group Meeting, Bologna, Italy, 12-15 November 2007 Jarausch B.: Research on European stone fruit yellows (ESFY) in Germany. First International Phytoplasmologist Working Group Meeting, Bologna, Italy, 12-15 November 2007 Jarausch W.: Aktueller Stand der Forschungsareiten zur Apfeltriebsucht. 54. Südtiroler Obstbautagung, Meran, 09. Januar 2007 Jarausch W.: Das Chlorotische Blattrollen der Aprikose (ESFY). Pfirsich- und Aprikosentagung, Neustadt/W., 6. März 2007 Jarausch W.: Präsentation der website „Apfeltriebsucht“. Bundesarbeitstagung für Pflanzenschutzberater im Obstbau, Grünberg, 23. Oktober 2007 Jarausch W.: Breeding of apple rootstock resistance to ‘Candidatus Phytoplasma mali’. First International Phytoplasmologist Working Group Meeting, Bologna, Italy, 1215 November 2007 Jarausch W.: Gene expression study in different Ca. Phytoplasma mali-infected micropropagated Malus genotypes. First International Phytoplasmologist Working Group Meeting, Bologna, Italy, 12-15 November 2007 Krczal G.: Einsatzmöglichkeiten von BtMais. Vortrag für den Bauernverband Speyer, Römersberg, 29. Januar 2007 Krczal G.: Gentechnik in der Landwirtschaft allgemein und insbesondere in Deutschland. Vortragsveranstaltung des Landwirtschaftlichen Clubs Mannheim, Schriesheim 25. Januar 2007 Krczal G.: Anwendungsmöglichkeiten der Gentechnik in der Landwirtschaft, speziell im Gemüsebau. 19. Heilbronner Gemüsebautag, Heilbronn, 06. Februar 2007 Krczal G.: Gentechnik und Nutzpflanzen. Liberales Forum Oppenheim, Oppenheim 05. März 2007 Krczal G.: Einsatzmöglichkeiten der Gentechnik im Wein- und Obstbau. Vortragsveranstaltung für Mitarbeiter der BASF, Neustadt, 06. März 2007 Krczal G.: Einsatzmöglichkeiten der Gentechnik in der landwirtschaftlichen Produktion. Sitzung des Fachausschusses für „Pflanzliche Produktion“ des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Koblenz 07. März 2007 Krczal G.: Gentechnik im Gartenbau. Gartenbauverband Lachen-Speyerdorf, Lachen, 13. März 2007 Krczal G.: Vorstellung der Arbeiten von AlPlanta – Institute for Plant Research. Exkursion des Instituts für Gartenbauwissenschaften Fachgebiet Phytomedizin der Humboldt Universität Berlin Krczal G.: Einsatzmöglichkeiten der Gentechnik in der Gemüsezüchtung. Besuch der Gruppe Lava (Belgische GemüseQualitätsmanager) in Neustadt 26. Juni 2007 Kopp B.: Untersuchungen zur SBP-BoxGen vermittelten Blühverfrühung in Raps. Workshop AK Gentechnik, Gesellschaft für Pflanzenbiotechnologie, Neustadt, 12. Juli 2007 75 Krczal G.: Einsatzmöglichkeiten der Grünen Gentechnik in der Landwirtschaft. Besuch von Mitgliedern des Heinrich Pesch Haus, Center for Applied Ethics, Ludwigshafen/Rhein in AlPlanta – Institute for Plant Research am 04. Juli 2007 Krczal G.: Grüne Gentechnik. Besuch des Seniorenverbandes der CDU in AlPlanta – Institute for Plant Research am 06. September 2007 Krczal G.: The conserved FRNK box in the plant viral suppressor Hc-Pro is required for RNA binding. Advances in Virology, University of Greenwich, UK, 11-12. September 2007 Krczal G.: Improvement of Grapevine and Fruit Trees with Plant Biotechnology. Horticultural Research Institute, Yangling, China, 16.10.2007 Krczal G.: Epigenetics Seminar, University of Beijing, China, 22.10.2007 Reustle G.M.: Erzeugung Markergen-freier Reben durch Nutzung des Cre-Iox Rekombinationssystems. BMBFVerbundprojekt ‚Sicherheit transgener Pflanzen’, Berlin, 07.-08. März 2007 Reustle G.M.: Entwicklung und Überprüfung von Strategien zur Erzeugung virusresistenter Reben, - Einsatz der Gentechnik als Ergänzung zur klassischen Züchtung. OIV-Weltkongress für Reben und Wein, Budapest, Ungarn, 10.-16. Juni 2007 Reustle G.M.: Gentechnik in der Landwirtschaft. Mitgliederversammlung der Tabakanbauer, Hatzenbühl, 12. Oktober 2007 Reustle G.M.: Development and evaluation of strategies to produce virus resistant grapevines – use of transgenic approaches to complete traditional breeding. Grapevine Transformation Technologies, COST-action 858, Neustadt/W., 24.-29. Oktober 2007 76 Reustle G.M.: Seminar on Grapevine Transformation. Université de Bordeaux, UMR Ecophysiologie et Génomique Fonctionelle de la Vigne. Sanfacon H., Wetzel T., Bassler A., Chisholm J.: Genomic organization of arabis mosaic nepovirus RNA 1: Proteolytic processing assays delineate two protein domains upstream of the putative NTBbinding protein. Annual Meeting of the American Society of Virology, Cornvallis, Oregon, USA, 14-18/07/2007 Wallbraun M.: Anwendungsmöglichkeiten der grünen Gentechnik in der Landwirtschaft. Besuch des Landwirtschaftlichen Clubs Mannheim, Neustadt/W., 13. Juli 2007 Wassenegger M.: Nuclear RNAi-mediated epigenetic gene regulation in plants. Societas biochemical, biophysica et microbiologica Fenniae, Scientific symposium on Epigenetics, Helsinki, Finnland, 28. März 2007 Wassenegger M.: Nuclear RNAi-mediated silencing in plants: A mediator of epigenetic phenomena. The world of small non-coding RNAs: from basic to applied science, Rom, Italien, 11.-12. Juni 2007 Wassenegger M.: Nuclear RNAi-mediated silencing in plants: A mediator of epigenetic phenomena. Gesellschaft für Pflanzenbiotechnologie, Workshop 2007, Neue Impulse aus der Grundlagenforschung für die angewandte Pflanzenbiotechnologie, Neustadt/W., 12.-13. Juli 2007 Wassenegger M.: Viroide. Fachgruppe Jungpflanzen, Neustadt/W., 18. September 2007 Wetzel T.: Plant virus detection in Neustadt – State of the art. Ringtest Meeting – Detection of plant viruses, Gembloux, Belgique, 27/02-01/03/2007 Poster Posters Dupuis L., Bassler A., Krczal G. Wetzel T.: Analyse du phenomene de „recovery“ et de silencing chez Nicotiana benthamiana infecte par le virus de la mosaique de l’arabette. XI Rencontres de Virologie Vegetale, Aussois, France, 28/0101/02/2007 Dupuis L., Bassler A., Krczal G. and T. Wetzel: Search for symptom determinants on the genomic RNAs of the Arabis mosaic nepovirus. Advances in Virology, University of Greenwich, UK, 11.-12. September 2007 Heim F., Lot H., Delecolle B., Krczal G., Wetzel T.: Le virus de la marbrure jaune de la laitue (lettuce yellow mottle virus), un noveau cytorhabdovirus. XI Rencontres de Virologie Vegetale, Aussois, France, 28/0101/02/2007 Heim F., Lot H., Delecolle B., Krczal G., Wetzel T.: Lettuce yellow mottle virus (LYMoV), a new cytorhabdovirus infecting lettuce. DPG-AKV meeting, Quedlingburg, Germany Höfer M., Daldoul S., Jouira H.B., Linhard C., Ghorbel W., Krczal G., Reustle G.M.: Molecular approaches to characterise salt stress tolerance in Mediterranean grapevine. COST 858 workshop: “Understanding the genetic and molecular basis of quality and production traits in grapevine: from traits to genes and backwards” in Logroño, La Rioja, Spain, May 6-8th 2007 Krczal G.: Novel approaches for transgenic virus resistance in plants – plantibodyderived strategies. XI Rencontres de Virologie Vegetale, Aussois, France, 28/0101/02/2007 Wallbraun M., Khidr Y., Wetzel T., Cobanov P., Krczal G., Reustle G.M.: Agrobacterium-Mediated Transformation of Embryogenic Calli to Induce Virus Resistance in Squash. International Conference Plant Transformation Technologies, Wien, Österreich, 04.-07. Februar 2007 Beiträge in Medien Press coverage Schwerpunkt Epigenetics: Interview mit dem Thema Epigenetik, Nationales Radio Finnland (YLE) mit Journalistin Sisko Loikkanen Lehraufträge University teaching positions Krczal G.: - Plant Biotechnology FH Mannheim, Fachbereich Biotechnologie (MSc Biotechnology), Wintersemester FH Mannheim, Department „Biotechnologie (MSc Biotechnology)“, winter term. - Grüne Gentechnik Green Genetics FH Bingen, Fachbereich “Life Sciences and Engineering”, Sommersemester FH Bingen, Department “Life Sciences and Engineering”, summer term. Reustle G.M.: - Molekularbiologie und Biotechnologie der Pflanzen Molecuar Biology and Biotechnology of Plants Universität Hohenheim, Institut für Pflanzenzüchtung, Saatgutforschung und Populationsgenetik, Sommersemester Universität Hohenheim, Institut für Pflanzenzüchtung, Saatgutforschung und Populationsgenetik, summer term. 77 - Biotechnologische Verfahren in der Pflanzenzüchtung Biotechnological Methods in Plant Breeding Universität Hohenheim, Institut für Populationsgenetik, Wintersemester Universität Hohenheim, Institut für Pflanzenzüchtung, Saatgutforschung und Populationsgenetik, winter term. Jarausch W.: - Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft (DPG) - International Society for Horticultural Science (ISHS) - Arbeitsgruppe “Apfeltriebsucht” - Scientific commitee „International Phytoplasmologist Working group (IPWG) Wallbraun M.: - Plant Biotechnology FH Mannheim, Fachbereich Biotechnologie (MSc Biotechnology), Wintersemester FH Mannheim, Department „Biotechnologie (MSc Biotechnology)“, winter term. Krczal G.: - Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft (DPG) - International Society for Horticultural Science (ISHS), Working Group on Fruit Tree Viruses - Scharka Working Group of ISHS - American Phytopathological Society - European Plant Protection Organization (EPPO), Panel on Pathogen-tested Ornamentals (Ers) - Deutsche Gartenbauliche Gesellschaft (DGG), Arbeitsgruppe „Virus Diseases of Fruit Trees“ - Gesellschaft für Pflanzenzüchtung - Gesellschaft für Virologie e.V. - Grüne Gentechnik Green Genetics FH Bingen, Fachbereich “Life Sciences and Engineering”, Sommersemester FH Bingen, Department “Life Sciences and Engineering”, summer term. Wassenegger M.: - Umhabilitierung an die Universität Heidelberg - Lecture 13.12. 2007: Molecular bottlenecks of transgene expression in higher plants - Vertiefungskurs: Anwendung des RNA interference zur Funktionsaufklärung pflanzlicher Gene Mitgliedschaften in Fachorganisationen und Gremien Memberships of Professional Organisations and Bodies Höfer M.U.: - Deutsche Botanische Gesellschaft und deren Sektion Pflanzephysiologie und Molekularbiologie - American Society of Plant Biologists Jarausch B.: - Arbeitsgruppe “Apfeltriebsucht” - Scientific commitee „International Phytoplasmologist Working group (IPWG) 78 Reustle G.M.: - Gesellschaft für Pflanzenzüchtung - Gesellschaft für Pflanzenbiotechnologie - Forschungsring des Deutschen Weinbaus (FDW) bei der DLG Wallbraun M.: - Gesellschaft für Pflanzenzüchtung - Gesellschaft für Pflanzenbiotechnologie Wetzel T. : - Societe Francaise de Phytopathologie (SFP) - Comoviridae Sub Group of the International Comitee of Virus Taxonomy (ICTV) - Association of Applied Biologists (AAB) Publikationen Publications Institut für Agrarökologie Institute for Agroecology Publikationen Publications Patente Patents Düker A., Kubiak R., Höfer V., Rothmeier M. (2007): Umweltschonender Weinbau durch Stammapplikation von Pflanzenschutzmitteln. Shaker Verlag. Vorrichtung und Verfahren zum Applizieren von Substanzen in die Gefäßbahnen von verholzten Pflanzen. Deutsches Patent- und Markenamt, Patentnummer DE 10 2006 018 993 A1 2007.11.08. Düker A., Rothmeier, M (2007): Stammapplikation – Etappenziel erneut erreicht. Das deutsche Weinmagazin, 7, 8, 34-38. Fent G., Kubiak R. (2007): Outdoor wind tunnel experiments with vine to asses the shortrange transport and deposition behaviour of volatilised pesticides. XIII Symposium Pesticide Chemistry – Environmental Fate and Ecological effects. A.A.M. Del Re, E. Capri, Fragoulis and M. Trvisan (Eds.) 262-269. Nendel, C., K.C. Kersebaum, R. Nieder, and R. Kubiak (2007): Nitrogen mineralization from mature bio-waste compost in vineyard soils. III. Simulation of the soil mineral nitrogen dynamics. J. Plant Nutr. Soil Sci. 170 (5), 598-607 Pollatz T. (2007): Trester und Rebholz als fester Biobrennstoff. Das deutsche Weinbaujahrbuch 2007. Siemoneit-Gast S., Reuter S., Kubiak R., Höllrigl-Rosta (2007): Development of an extended method for assessing the risk to terrestrial plants exposed to plant protection products and their active ingredients. A.A.M. Del Re, E. Capri, Fragoulis and M.Trevisan (Eds.), Environmental Fate and Ecological Effects of Pesticides. La Goliardica Pavese, Pavia, Italy, 649-656. Promotion Conferral of a doctorate Barhorst J.B. (2007): Untersuchungen zur Bildung, Relevanz und Nachweis von adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen (AOX) bei der Weinbereitung durch Reinigung und Desinfektion. Diplomarbeiten Diplom theses Odrosek M. (2007): Laboruntersuchungen zur Regenerationsfähigkeit gestörter Bodenproben und der Einfluss nichtstationärer Fließbedingungen in einem Higher-Tier Labortestsystem auf den Abbau von 14C-Isoproturon. Staffa C. (2007): Einfluss der Bodenfeuchte auf das Abbauverhalten von 14C-markiertem Simazin in einem neuen Labortestsystem. Vorträge Lectures Barhorst J.B.: Bildung und Verbleib von organischen Halogenverbindungen im Weinbau. FDW-Arbeitskreistagung Oppenheim, März 2007 79 Barhorst J.B.: Untersuchungen zur Bildung, Relevanz und Nachweis von adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen (AOX) bei der Weinbereitung durch Reinigung und Desinfektion. Disputation Braunschweig, November 2007 Pollatz T.: Energie im Wandel – Eine Chance für den Weinbau? Fachtagung mit Generalversammlung Verein ehemaliger Weinbauschüler Neustadt a.d. Weinstraße, Februar 2007 Barhorst J.B., Pollatz T.: Formation of AOX in viticulture during disinfection. CRTE scientific group meeting Esch-surAlzette, January 2007 Pollatz T.: Perspektiven der regenerativen Energien für die Landwirtschaft und den Weinbau. Generalversammlung des Maschinen- und Betriebshilfsrings Südpfalz e.V. in Steinweiler, April 2007 Düker A.: First Steps with a StemApplication-System for Viticulture. CRTE Scientific Group Meeting. Esch, 25. Januar Pollatz T.: Betriebliches Stoffstrommanagement. Seminartag der Universität Landau, Mai 2007 Düker A.: Reduzierter Umwelteintrag beim Pflanzenschutz im Weinbau mittels Xylemapplikation. 12. SETAC-GLB Jahrestagung Leipzig, 12.-14. September Pollatz T.: Stoffstrommanagement in der Weinbereitung. UMBERTO Fachtagung am Umweltcampus in Birkenfeld, Mai 2007 Fent G.: Outdoor wind tunnel experiments with vine to asses the short-range transport and deposition behaviour of volatilised pesticides. 3rd Workshop on Pesticide Volatilisation from Soil, Plant and Water Surfaces, 13-14 June, 2007, Grignon, France Minarski A.: Erfassung und Auswertung von Mauereidechsenvorkommen am Haardtrand – Handlungsanleitungen zur Bewältigung der artenschutzrechtlichen Anforderungen in Bodenordnungsverfahren. Landespflegetagung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz, 03. Dezember 2007, Simmern Pollatz T.: Energie aus Abfällen im Weinbau. Veranstaltung des Weinbauvereins St. Martin, März 2007 Pollatz T.: Heizen - Holz - Pellets – Trester. Veranstaltung des Weinbauvereins Maikammer, Februar 2007 Pollatz T.: Erneuerbare Energien sind auch in der Weinwirtschaft möglich. Hambacher Weinseminar, März 2007 Pollatz T.: Energetische Potentiale der Weinwirtschaft. Generalversammlung des Weinbauamtes Bad Dürkheim, März 2007 80 Pollatz T.: Biogasanlage Vorderpfalz – Rohstoffpotentiale, Infrastruktur und Wirtschaftlichkeit. Tagung Lenkungsausschuss Erneuerbare Energien RLP in Mainz, Juni 2007 Pollatz T.: Energy recovery of residues from wine production. Egyptian-German Symposium on circular economy. Kairo, Oktober 2007 Pollatz T.: Utilisation énergétique des résidus de la vinification. Séminare algéroallemand sur le Cicuit Économique Environnemental. Algier, Oktober 2007 Siemoneit-Gast S., Reuter S., Kubiak R., Velten G., Höllrigl-Rosta A.: Development of an extended method for assessing the risk to terrestrial plants exposed to plant protection products and their active ingredients. XIII. Symposium in Pesticide Chemistry, September 3-6, 2007, Piacenza, Italy Poster Posters Barhorst J.B., Pollatz T., Kubiak R.: Bildung und Eintrag von halogenierten Substanzen durch die Desinfektion mit chlorhaltigen Mitteln im Weinbau. Jahrestagung SETAC-GLB Leipzig, September 2007 Barhorst J.B., Pollatz T., Kubiak R.: Untersuchungen zur Bildung, Relevanz und Nachweis von adsorbierbaren organischen Halogenverbindungen (AOX) bei der Weinbereitung durch Reinigung und Desinfektion. Rheinland-Pfalz Ausstellung Mainz, März 2007 Düker A., Kubiak R.: Stammapplikation als alternative Pflanzenschutzmethode im Steillagenweinbau. Intervitis – Interfructa, Messe Stuttgart Fent G., Reeves G., Meregalli G.:Exposure monitoring and bioaccumulation potential of Quinoxifen residues in soil and sediment following repeated use in cereal growing regions of Germany. SETAC Europe 17th Annual Meeting in Port 20-24 May 2007 Siemoneit-Gast S, Reuter S., HöllriglRosta A.: Erfassung von Konkurrenz und Erholung in einem Testsystem mit Wildpflanzen. Stoffbewertung in einer sich wandelnden Umwelt. 12. SETAC-GLB Jahrestagung, 12.-14. September 2007, Leipzig Staffa C., Wolf R., Fent G.: Laborversuche zum Einfluss der Bodenfeuchte auf das Abbauverhalten von Pflanzenschutzmitteln. SETAC-Jahrestagung in Leipzig, 12.-14. September 2007 Wolniewicz Z., Pollatz T., Kubiak R.: Pellets aus Reststoffen der Weinbereitung als biogener Festbrennstoff. Rheinland-Pfalz Ausstellung Mainz, März 2007 Messeauftritt Fair exhibitions Institut für Agrarökologie. Rheinland-Pfalz Ausstellung Mainz, Sonderschau Energiesparen, März 2007 Kuhn K., Pollatz T., Kubiak R.: Biogas aus landwirtschaftlichen Rückständen – Untersuchungen zur anaeroben Fermentation im halbtechnischen Maßstab. Rheinland-Pfalz Ausstellung Mainz, März 2007 Minarski A.: Besonderer Artenschutz in der Flurbereinigung – die Mauereidechse als Charakterart des Weinbaus. Stoffbewertung in einer sich wandelnden Umwelt, 12. SETAC-GLB Jahrestagung, 12.-14. September 2007, Leipzig Pollatz T., Trapp M., Kubiak R.: GISbasierte Flächenanalyse zur Ermittlung des energetischen Potenzials von Rebflächen. Rheinland-Pfalz Ausstellung Mainz, März 2007 Lehraufträge University teaching positions Fent G.: Umweltchemisches Praktikum in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltwissenschaften, Universität Landau 81 Kubiak R.: Umweltchemie Environmental chemistry Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, Institut für Umweltwissenschaften. Pollatz T.: Computergestütztes Stoffstrommanagement im Weinbau Computer-aided applied materials flow management in viticulture FH Trier - Umweltcampus Birkenfeld, Wintersemester 2005/2006. Trapp M.: Übung: Einführung in Geo-Informationssysteme Exercise: Introduction to Geo-Information Systems Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, Institut für Umweltwissenschaften Mitgliedschaften in Fachorganisationen und Gremien Memberships of Professional Organisations and Bodies Barhorst J.B.: - Verein zur Förderung der Lebensmittelchemie in Braunschweig Kubiak R.: - American Society of Agronomy (ASA) - American Soil Science Socitey - European Weed Research Society (EWRS) - Society of Environmental Toxicology and Safety, Europe (SETAC-Europe): Member of the Council - Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG) 82 - Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft (DPG) - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (ATV-DVWK) - Forschungsring des Deutschen Weinbaus, K Phytomedizin (FDW) - SVA – Sachverständigenausschuß beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der Bundesrepublik - Fachbeirat Naturhaushalt beim BVL, Braunschweig - Fachbeirat Nachhaltiger Pflanzenbau beim BVL, Braunschweig - FOCUS Steering Committee, Brüssel Pollatz T.: - Forschungsring des Deutschen Weinbaus, Arbeitskreis Kellerwirtschaft - Abwasser Technische Vereinigung (ATV DWA) Reuter S.: - Forschungsring des Deutschen Weinbaus, AK I Bodenkunde und Pflanzenernährung - Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG) - Internationaler Arbeitskreis Begrünung im Weinbau - Groupe National Paysages Viticoles (Frankreich) Trapp, M.: - Arbeitsgruppe Bündelungsstelle / Geobasisdaten, MWVLW Rheinland-Pfalz