Sternschuppen-Ausgabe Juni 2014

Transcription

Sternschuppen-Ausgabe Juni 2014
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5001 AARAU
Bahnhofstrasse 55
Telefon 062 838 22 22
www.trotteraarau.ch
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INHALTSVERZEICHNIS
STERNSCHNUPPEN
Ausgabe Juni 2014
IMPRESSUM ……………………………………...………….......
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EDITORIAL ………………………….…………………….……...
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AUS DER AVA …………………………………………......…….. 7
Zum Gedenken an unseren Paul Bachofer
Wir denken an unseren verstorbenen Andreas Hofer
EIN BUNTER STRAUSS VON WELTRAUM-NEWS ............... 10
1 - Seit dem Jahr 2000: 26-mal „Menschheit im Glück“
2 – Im Jahr 1969 – also vor 45 Jahren
3 - Kommen Sie doch gleich mit auf einen Mondspaziergang!
AUS DER AVA ......................................................................... 15
Protokoll der 59. Generalversammlung der AVA
AVA VERANSTALTUNGEN ..................................................... 22
Aktuelles
DIE GROSSEN TELESKOPE DES 3. GRAFEN (Teil 2) ......... 24
Starke Frauen
Frühe Astrofotografie
Astronomie im Herzen Irlands
Die Auferstehung des Riesenteleskops
AUS DER AVA .......................................................................... 27
Der Meteorit von Ensisheim
AUS DER AVA ......................................................................... 29
Beobachtungen von Gammablitzen mit dem Satelliten RHESSI
AUS DER AVA-FACHGRUPPE METEORITEN ....................... 32
Tscheljabinsk in Winterthur
SCHLUSSPUNKT .................................................................... 34
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IMPRESSUM
STERNSCHNUPPEN
Redaktion und Layout
Manfred Koch
Sonnhalde 23
5018 Erlinsbach
[email protected]
Abonnemente und Adressen
Fritz Maurer
Zopfweg 12
5033 Buchs
[email protected]
Druck und Verlag
Rohr Reprografie
Kasinostrasse 25
5000 Aarau
PräsidentJonas Schenker
Rütiweg 6
5036 Oberentfelden
[email protected]
Internet AVAwww.sternwarte-schafmatt.ch
PC-Konto (Vermerk: Sternschnuppen) 50-16754-7
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 1. September 2014
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EDITORIAL
Sternschnuppen: Glücks- oder Unglücksboten?
Liebe Leserin, lieber Leser
Jeden Monat gibt es in den aktuellen Astro-Vorausmeldungen Angaben über Sternschnuppenströme. Heutzutage weiss man, dass es sich hier meist um Rückstände
eines Kometen handelt. Da die Kometenbahn die Erdbahn kreuzt, können solch
grössere oder kleinere Staubpartikel in die Erdatmosphäre eintreten. Dabei kommt es
zu wunderschönen Leuchterscheinungen, die im Volksmund Sternschnuppen genannt
werden. Die auslösenden Partikel sind meist winzig klein, können gelegentlich aber
auch Faustgrösse aufweisen. (Bei noch grösseren Objekten spricht man jedoch nicht
mehr von Sternschnuppen!)
Täglich dringt solches Material mit der respektablen Gesamtmasse von etwa 40 Tonnen in die Atmosphäre. Davon können wir indessen bloss einen ganz kleinen Teil gelegentlich als nächtliche Leuchtspuren zu Gesicht bekommen. Wenn man eine solche
Leuchterscheinung sieht, wird sie im Volksglauben als Glücksbringerin betrachtet, denn
nun „soll“ ein geheim gehaltener Wunsch in Erfüllung gehen. Was aber steckt wohl
hinter diesem Wunschdenken? Ein Aberglaube? Woher aber der Aberglaube stammt,
der weltweit so viele Menschen beim Anblick einer Sternschnuppe ihre Wünsche gen
Himmel richten lässt, vermag niemand zu sagen.
Allerdings sind die leuchtenden Erscheinungen nicht in allen Kulturkreisen Glücksbringer. In ländlichen Gegenden der Mongolei gelten Nächte voller Sternschnuppen
als „Nächte des Schreckens“. Denn jede Schnuppe steht für einen unmittelbar zuvor
Verstorbenen, dessen Seele mit der Lichterscheinung die Erde verlassen hat.
Für die Ur-Bevölkerung der Andamanen-Inseln im Indischen Ozean stellen Sternschnuppen ebenfalls eine Bedrohung dar. Sie glaubt, dass Waldgeister ihre Fackeln
entzündet haben und jetzt die Menschen jagen, die noch nicht zu Hause sind.
Herzlichst, Ihr
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AUS DER AVA
Zum Gedenken an unseren Paul Bachofer
(31. Juli 1926 – 10. Januar 2014)
von Peter Grimm, Auenstein
Paul Bachofer wurde 1926 im Fricktal geboren.
Während des Krieges machte er eine Lehre bei
der BBC in Baden, etwas später absolvierte er
im Winterthurer Technikum den Studiengang
„Elektrotechnik“. Von 1951 an arbeitete er bei der
damaligen Aarauer Firma Sprecher & Schuh und
war bald weltweit für Montagearbeiten und Kundenservice unterwegs. Seine Persönlichkeit und
seine Arbeit wurden überall geschätzt und trugen
ihm sogar den Übernamen "Mister Sprecher" ein.
Obwohl die Firma mehrmals Besitzer und Namen
änderte, blieb Paul dem Betrieb bis zu seiner
Pensionierung treu.
Zeit seines Lebens war er an Natur, Technik
und Geschichte interessiert. So trat er dem SAC
Aarau bei und 1991 auch der AVA. Seine Tochter
Bernadette berichtet, dass er ihr während ihrer
Kantizeit auf der Spannort-Hütte begeistert einige Sternbilder gezeigt und es bedauert
hat, nicht noch weitere zu kennen. Mit ihm zusammen habe sie sich zudem bis jeweils
spät in die Nacht hinein alle Mondlandungen angeschaut. Nach seiner Pensionierung
Mitte 1991 blieb ihm endlich Zeit, all seinen Interessen nachzugehen, und so kam er
wohl zur AVA. Er schätzte es, dort nicht nur Wissen vermittelt zu bekommen und neue
Bekanntschaften zu schliessen, sondern
auch praktisch mitarbeiten zu können. Seine
Spende für die neue Montierung im Jahr
2007 ist gewiss Beweis dafür, dass ihm die
Sternwarte und die AVA am Herzen lagen.
Peter Steiner erinnert sich: „Nachdem der
Rohbau der Sternwarte fertig war, beteiligte
sich Paul mit grossem Engagement an den
Installationsarbeiten der haustechnischen
Einrichtungen: bei der Überwachung des
Aushubs, sodann bei der Verlegung des 600
Meter langen 400-Volt-Speisekabels und
des Telefonkabels sowie beim Einbau der
mechanischen Einrichtungen. Wir spürten Pauls Liebe und Hingabe zu den Arbeiten
in der Sternwarte. Die daraus resultierende Qualität seiner Arbeiten kann der Kenner
in der Warte heute noch „lesen“. Durch seine besonnene Art war Paul ein geschätzter
Kamerad für alle im Installations-Team“.
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Nach dem Tod seiner Gattin lebte er allein in seinem Unterentfelder Haus, meisterte
aber sein Leben – auch dank der grossen Hilfe seiner 7 Töchter – ganz ausgezeichnet.
Im Jahr 2012 erlitt er jedoch verschiedene gesundheitliche Schicksalsschläge, die sein
Leben zeichneten. Im Suhrer Altersheim Steinfeld fand er aber wieder Boden unter den
Füssen. Er freute sich am Mailkontakt mit AVA-Freunden, und als ich ihn im November
2013 besuchte, zeigte er sich sehr optimistisch. Leider teilte ihm sein Schicksal einen
anderen Weg zu: Gegen Ende des letzten Jahres verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand sehr rasch, und am 10. Januar 2014 verliess er diese Welt.
Wir denken an unseren verstorbenen Andreas Hofer
(4. August 1934 - 26. Januar 2014)
von Josef Käser, Erlinsbach
Die Jugendjahre erlebte Andreas am schönen Sempachersee. Zusammen mit seiner
Frau Emmi hat ihn darauf der Lebensweg nach Erlinsbach geführt.
«Ziele nach dem Mond. Selbst wenn du ihn verfehlst,
wirst du zwischen den Sternen landen»
Dieser Sinnspruch, der auf seiner Todesanzeige zu lesen ist, gibt gewiss einen Hinweis
darauf, dass ihn das Geschehen am Firmament besonders interessiert hat. Jedenfalls
trifft man ihn schon früh in der Astronomischen Vereinigung Aarau an. In unserem Verein muss er sich wohlgefühlt haben, war er doch
sein halbes Leben lang ein aktives Mitglied
und an den verschiedenen Veranstaltungen
stets zugegen. Als AVA-Kassier stellte er seine
Zuverlässigkeit über viele Jahre hinweg auch
unserem Verein zur Verfügung.
In einem muffigen Keller am Rain in Aarau formte er zusammen mit einem knappen Dutzend
weiterer Sternfreunde und unter dem Kommando von Roland Piccard eine runde rohe Glasscheibe zu einem hochpräzisen Parabolspiegel.
Nach dem mühevollen „Spiegel-Schleifen“ ging
es jeweils noch zum gemütlichen Teil, wo uns
Andreas immer wieder mit anregenden Gedanken und Fragestellungen sowohl verblüffte als
auch bereicherte.
Gerne denke ich an eine Reise zurück, auf
der sich Andreas mit unserer AVA-Gruppe als
Schiffskapitän auf südfranzösischen Kanälen
versuchte. Beim abendlichen Grillieren am Kanalufer lernten wir ihn als humorvollen, geselligen Menschen schätzen und besser kennen.
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In seinen vielen Jahren als AVA-Mitglied setzte sich Andreas immer wieder für den Verein ein: Beispielweise als Helfer bei diversen Veranstaltungen, beim Bau der Sternwarte oder indem er zusammen mit seiner Frau Emmi - „einfach so“ - mal wieder das Gras
vor der Sternwarte mähte. Als langjähriger Demonstrator erklärte er unzähligen Leuten
auf der Schafmatt die Sterne mit ihren schwierigen morgenländischen Eigennamen.
Weil ihn solch’ Astronomisch-Historisches interessierte, wurde er Mitglied in der Fachgruppe der AVA-Historiker. Auch wenn ihm die Mitarbeit in den letzten Lebensjahren
aus gesundheitlichen Gründen immer schwerer fiel, fühlte er sich in dieser Runde wohl
und genoss die stattfinden Diskussionen über den gestirnten Himmel und die jeweiligen Vorstellungen der Menschen.
Auf der Schlusspunkt-Seite findet sich noch eine Facette von Andreas, die vermutlich
vielen Mitgliedern nicht bekannt gewesen ist. Ich denke, er hat die sorgfältig gereimte
„Mitteilung“ an den damaligen Sternwarten-Einsatzleiter so geschrieben: Auf seinem
geliebten Balkon, die wohlriechende Pfeife im Mund und ein Gläschen Roten vor sich
--- sowie ein Lächeln im Gesicht, wenn wieder ein Reim gepasst hat.
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EIN BUNTER STRAUSS VON WELTRAUM-NEWS
ausgewählt und kommentiert von Peter Grimm, Auenstein
1 - Seit dem Jahr 2000: 26-mal „Menschheit im Glück“
Medienberichte liessen kürzlich aufhorchen, laut denen die Erde seit dem Jahr 2000
mindestens 26-mal von einem grösseren Brocken aus dem Weltraum getroffen worden ist. Entdeckt wurden die „Treffer“ bei Auswertungen von Ergebnissen aus einem
weltumspannenden Netz von Atomtest-Sensoren in den vergangenen 14 Jahren. Die
erwähnten 26 Explosionen stammen nachweislich nicht von Nuklearwaffen und blieben
– bis auf eine, Tscheljabinsk – unbemerkt.
Die erwähnten 26 Einschläge sollen je die Sprengkräfte zwischen 1000 und 600'000
Tonnen (1 – 600 Kilotonnen KT) aufgewiesen haben. Der letztjährige Tscheljabinsk-Meteorit hat rund 600 KT erreicht. Das entspricht etwa dem 40-Fachen der
Hiroshima-Atombombe. Die meisten Explosionen ereigneten sich in grosser Höhe beim
Eindringen in die Erdatmosphäre, weshalb sie auch keine Schäden anrichteten. Und
zum Glück auch oft über den Ozeanen. Einzig das Tscheljabinsk-Ereignis gab uns eine
„Ernstfall-Kostprobe“.
Federführend bei der Veröffentlichung dieser Informationen war die im amerikanischen
Seattle beheimatete Stiftung U612. Sie stellt Dokumentationen zur Verfügung, in denen
mehr über diese Ereignisse zu finden ist – beispielsweise hier:
https://b612foundation.org/list-of-impacts-from-impact-video/
Dass alles gerade jetzt veröffentlicht wird, ist wohl kaum
zufällig: Die Stiftung sammelt nämlich Geld für ein privat
finanziertes Infrarot-Teleskop. Es soll im Erdorbit stationiert werden, um auf diese Weise potentiell gefährliche
Weltraumbrocken so frühzeitig erkennen zu können, dass
genügend Zeit für Abwehrmassnahmen bleibt. Der Name
der Stiftung – U612 - geht übrigens auf das Buch „Le Petit
Prince“ von Antoine de Saint-Exupéry (1900 - 1944) zurück
– genauer: auf den Namen des Heimat-Asteroiden der
Romanfigur.
Im Tagesanzeiger ist eine eindrückliche Weltkarte von globaia.org aufgeschaltet, auf welcher diese 26 „Treffer“ von
ihrer Grösse und dem Einschlagsgebiet her zu sehen sind:
http://blog.tagesanzeiger.ch/datenblog/index.php/2072/hier-hatte-die-erde-26-malglueck
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2 – Im Jahr 1969 – also vor 45 Jahren
Nicht ganz, doch fast auf den Erscheinungstermin dieser STERNSCHNUPPEN genau,
vor 45 Jahren, erfolgte die Landung der ersten Menschen auf dem Mond. Vielleicht haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, das sogar noch selber mitverfolgt, sind – wie der
Schreibende – die halbe Nacht über am Fernsehapparat geblieben, um das Ereignis
zwar noch nicht richtig farbig, sondern bloss zweifarbig am Bildschirm mitzuverfolgen.
Aber wissen Sie, was sonst noch alles im Jahr 1969 Schlagzeilen gemacht hat?
Hier eine kurze und nicht vollständige Chronologie solcher Ereignisse:
3. Januar: Das ZDF beginnt mit der Ausstrahlung der Fernsehserie Der Kommissar mit
Erik Ode in der Titelrolle.
21. Januar: Nach kurzer Betriebszeit ereignete sich im Waadtländer Reaktor Lucens ein
folgenschwerer atomarer Zwischenfall
30. Januar: Die Beatles spielen ihr letztes öffentliches Konzert auf dem Dach der Apple-Studios in der Londoner Savile Row
8. Februar: Über dem mexikanischen Bundesstaat Chihuahua zerplatzt der sogenannte
Allende-Meteorit. Eines der vielen niedergehenden Trümmerteile verfehlt nur knapp das
Postamt im Ort Pueblito de Allende, der zur Namensgebung führt.
9. Februar: Erstflug des Jumbo-Jets Boeing 747.
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2. März: Erstflug eines Prototyps des Überschall-Verkehrsflugzeuges Concorde.
28. April: In Frankreich tritt Charles de Gaulle vom Amt des Staatspräsidenten zurück.
17. Mai: Die sowjetische Landesonde Venera 6 erreicht den Planeten Venus und
landet darauf. Während 51 Minuten sendet sie Daten zur Erde, ehe sie der Atmosphärendruck zerstört.
20. Juli: Erste bemannte Mondlandung von Apollo 11; die Mannschaft bestand
aus Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins. - Collins verblieb im Mondorbit,
während Armstrong und Aldrin am 21. Juli 1969 als erste (von später insgesamt 12)
Menschen den Mond betraten. – Wer damals nicht dabei sein konnte, findet hier weitere Infos:
http://www.spiegel.de/flash/flash-21113.html
Neil Armstrong, Michael Collins, Buzz Aldrin (v.l.n.r.)
Quelle: Wikipedia Commons
21. Oktober: Willy Brandt wird zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
gewählt.
In diesem Jahr ist weltweit doch wirklich richtig viel los gewesen! Und zum Schluss
noch dies – passend zur gegenwärtigen Fussballweltmeisterschaft:
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19. November: Den wohl am längsten andauernden Beifall für einen Fussball-Treffer
produzierte das 1000. Tor (ein Penalty) von Brasiliens Superstar Pelé. Die Menge
explodierte in einem einzigen lang anhaltenden Jubelschrei. GOOOOOOOOOL! Im
ganzen Land läuteten daraufhin die Kirchenglocken, das Postministerium druckte eine
Sonderbriefmarke und die Kinder bekamen einen Tag schulfrei. - «Ganz ehrlich», meinte der König des Fussballs später, «eine Mondlandung ist viel wichtiger als irgendetwas, das sich auf irgendeinem Fussballfeld abspielt.»
3 - Kommen Sie doch gleich mit auf einen Mondspaziergang!
SpiegelOnline leitete am 26. April einen Artikel folgendermassen ein: Der Nordpol des
Mondes ist ein Sehnsuchtsziel für Raumfahrer: Die Gegend könnte eines Tages einen
Aussenposten für Menschen beherbergen. Möchtegern-Astronauten können den Pol
schon jetzt erkunden - auf einem Foto-Mosaik von gigantischen Ausmassen.
Vorgestellt wird nun das neue eindrückliche Nasa-Bild vom Nordpolgebiet unseres
Erdtrabanten. Google-Earth-gleich kann man sich hineinzoomen und auf dem Mond
spazieren-sehen. Und hier findet man das zoombare Bild:
http://lroc.sese.asu.edu/images/gigapan
SpiegelOnline dazu:
Gut, dass man in das Foto vom Nordpol hinein- und herauszoomen kann, ohne gleich
das ganze Bild auf einmal vor sich zu haben. Denn das wäre eine echte Herausforderung. Das Mosaik des Mond-Nordpols, das die Nasa jetzt veröffentlicht hat, besteht aus
10’581 Einzelbildern, die mit den beiden Engwinkel-Kameras des Lunar
Reconnaisance Orbiter (LRO) aufgenommen wurden.
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4 Jahre dauerte es laut Nasa, bis der Satellit alle Einzelbilder geschossen hatte. Herausgekommen ist eines der grössten Mosaikfotos überhaupt.
Die Auflösung des Riesenbildes liegt bei 2 Metern pro Bildpunkt. Die Fläche, die in
diesem enormen Detailreichtum zu sehen ist, umfasst 2,54 Millionen Quadratkilometer. Das entspricht in etwa der Grösse von Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien,
Grossbritannien, Österreich, Polen und der Schweiz zusammengenommen. Mit Hilfe
der Zoom-Funktion kann man sich entweder einen weiten Überblick verschaffen oder
so nahe auf die Mondoberfläche hineinzoomen, dass man beinahe einen virtuellen
Spaziergang unternehmen könnte.
Was für Laien ein faszinierendes Spielzeug ist, stellt für Raumfahrer ein wertvolles
Werkzeug dar. Die Nasa hat den Orbiter 2009 gestartet, um die Mondoberfläche
zu kartieren und Messungen an potentiellen zukünftigen Landestellen vorzunehmen.
Der Nordpol ist insbesondere für eine mögliche Besiedlung interessant: In der Gegend
haben Sonden grosse Eismengen nachgewiesen. Wasser wäre eine der wichtigsten
Voraussetzungen für eine dauerhafte menschliche Präsenz.
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AVA
Protokoll der 59. Generalversammlung der AVA
24. Februar 2014, 19.30 (Apéro) bzw. 20.00 Uhr im Restaurant «Schützen», Aarau
Vorsitz: Jonas Schenker
Vorstand:
Jürg Studerus (Leiter Sternwarte)
Fritz Maurer (Kassier)
Ueli Rapold (Einsatz-Koordinator)
Heiner Sidler (Medienarbeit)
Mani Koch (Redaktor STERNSCHNUPPEN)
Réka Weber (Leiterin Jugendgruppe
Andy Mazoll (Veranstaltungen)
Aktuar : Peter Grimm
Revisoren:
Heinz Blatter (entschuldigt)
Hansueli Sommer
Anwesende Mitglieder:
31 Mitglieder gem. Präsenzliste (im Anhang)
Entschuldigte Mitglieder:
Thomas Erzinger, Daniel Frey, Samuel Nyfeler, Kathrin Stocker, Heinz Suter, Herbert Wetter
Traktanden
1.Begrüssung und Traktandenliste
2.
Protokoll der letzten GV
3.Jahresberichte
4.
Jahresrechnung und Revisorenbericht
5.
Budget und Festsetzung des Jahresbeitrages
6.Anteilscheine
7.Ehrungen und Anerkennungen
8.Veranstaltungen 2014
9.Verschiedenes und Anträge
1. Begrüssung und Traktandenliste
Nach dem vom Verein spendierten Apéro begrüsst der Präsident Jonas Schenker um
20.00 Uhr die Anwesenden.
Werner Keller wird als Stimmenzähler gewählt. Die Traktandenliste erfährt keine Veränderungen.
Unserer im Jahr 2013/14 Verstorbenen (Hermann Meier, Paul Bachofer und Andreas
Hofer) gedenken wir in einer Schweigeminute.
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2. Protokoll der GV vom 25. Februar 2013
Das Protokoll der letztjährigen GV ist in der STERNSCHNUPPEN-Ausgabe vom Juni
2013 zu finden; es wird von der Versammlung einstimmig genehmigt. Der Präsident
dankt Peter Grimm mit einem Präsent für die Aktuariatsarbeit sowie für die monatlichen
Sternenhimmel-Artikel in den Blättern der „Nordwestschweiz“.
(Übrigens: Die jährlich 4 STERNSCHNUPPEN-AUSGABEN werden entweder in gedruckter Form (schwarzweiss) oder elektronisch (farbig) zugestellt und sind auch auf
unserer Homepage www.sternwarte-schafmatt.ch einsehbar.
Wer neu die elektronische Fassung als farbiges PDF via E-Mail-Adresse erhalten
möchte, soll seine Mailadresse an den Redaktor Mani Koch senden:
[email protected] - Mitglieder, die bereits jetzt die elektronische Fassung zugestellt
erhalten, müssen sich nicht mehr neu melden).
3. Jahresberichte
-Jonas Schenker liest den Bericht des Präsidenten vor. Speziell
erwähnt er den Vortrag von Claude
Nicollier und bezeichnet ihn als
grössten bisherigen Anlass der AVA.
Wichtig waren aber auch die gutbesuchten Vorträge, der gelungene
Grillanlass der Demonstratorengruppe bei Fritz Maurer und auch der
Besuch im Paul Scherrer-Institut.
Speziell gratuliert er Werner Keller
zur Ernennung als Ehrenmitglied
der «Gardiens de la Météorite
d’Ensisheim» im Elsass. Neu ist die
AVA Mitglied von Dark Sky Switzerland; ebenfalls neu ist die Arbeitsgruppe „Meteorbeobachtung“.
-Jürg Studerus verliest den Bericht des Sternwartenleiters und erläutert die Besucher-Statistik 2013. 1043 BesucherInnen haben anlässlich von 67 Führungen unsere
Sternwarte genutzt und der Sternwarten-Kasse zu 9633 Franken Einnahmen verholfen.
Wir freuen uns über die gelungene Spiegel-Reinigung sowie über die Anschaffung verschiedener Geräte. Nun hat der Verein auch ein leichtes und daher mobiles Kleinteleskop zur Verfügung, das wir bei Beobachtungsabenden zusätzlich einsetzen können.
-Die 2013 neu gegründete Jugendgruppe und ihre Aktivitäten stellt die Leiterin, Réka
Weber, vor. Da sie wegen einer starken Erkältung ihren Bericht nicht vorlesen kann,
übernimmt Heiner Sidler diese Aufgabe. Das neue Kurslokal befindet sich in der Alten
Kanti, Aarau. Die Gruppe umfasst 5 Jungmitglieder.
-Hans Tschopp informiert über die Aktivitäten der Fachgruppe Astronomie-Geschichte.
Er wirbt auch für neue Mitglieder: Interessierte können sich an ihn wenden.
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-Die Aktivitäten der Fachgruppe Astro-Fotografie stellt Sepp Käser vor. Die Gruppe
besteht mittlerweile seit 9 Jahren und hat 19 Mitglieder.
Im ablaufenden Vereinsjahr interessierten sich auch aussenstehende Berufsfotografen
für unsere Arbeit. Wissensstand und Ausrüstung sind hervorragend; Problembereich ist
aber der nicht mehr so dunkle Nachthimmel.
-Heiner Sidler informiert über die Tätigkeiten der 2013 gegründeten Fachgruppe
Meteoritenkunde. Im kommenden Vereinsjahr übernimmt Werner Keller das Präsidium
dieser Gruppe.
ie Versammlung nimmt die Jahresberichte einstimmig an.
D
Der Präsident verdankt den Ressort-Leitern die ausgezeichnete Arbeit im Dienste des
Vereins und überreicht ihnen je eine Flasche Wein. (Diese Jahresberichte sind dem
Original dieses Protokolls angehängt.)
© 2014 M. Koch
© 2014 M. Koch
Jürg Studerus, Réka Weber, (v.l.n.r.)
© 2014 M. Koch
© 2014 M. Koch
© 2014 M. Koch
Hans Tschopp, Sepp Käser, Heiner Sidler (v.l.n.r.)
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4. Jahresrechnung und Revisorenbericht 2013
Fritz Maurer präsentiert die Vereinsrechnung und die Schlussbilanz 2013. (Für genauere Infos können AVA-Mitglieder beim Kassier nachfragen).
Die Rechnung 2013 blieb im normalen Rahmen, allerdings war es nicht ganz einfach,
alle Aktivitäten schon im Voraus zu budgetieren. Schön, dass auch der gesellschaftliche Anteil grösser geworden ist - auch wenn dabei mehr (aber vertretbare) Ausgaben
entstehen. 2013 ergibt sich eine Vermögensverminderung um Fr. 6170.- bedingt durch
den Einbau von zwei zusätzlichen Stahlschränken in der Sternwarte und durch die
Anschaffung eines frei aufstellbaren Teleskops.
Mitgliederzahl: 6 Austritten stehen 9 Neueintritte gegenüber. Am 1.1.2014 zählt die AVA
120 Mitglieder: 110 Vollmitglieder, 5 Jungmitglieder, 5 Ehrenmitglieder.
Hans Roth möchte wissen, wie viel Steuern die AVA eigentlich bezahlen muss. Fritz
Maurer: ganze 67 Franken!
Die beiden Revisoren Hansueli Sommer und Heinz Blatter haben die Rechnung am
21. 2. 2014 geprüft und den Kassenbestand sowie sämtliche Belege detailliert mit der
Rechnung verglichen. Gemäss dem von Hansueli Sommer vorgelesenen Revisorenbericht ist die Rechnung sauber und ordnungsgemäss geführt und gibt zu keinen Beanstandungen Anlass. Er bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Kassier.
Die Revisoren beantragen der Versammlung, die vorliegende Jahresrechnung zu
genehmigen und dem Kassier unter bester Verdankung seiner Dienste Décharge zu
erteilen.
Der Präsident verdankt die Arbeit und überreicht den Revisoren je eine Flasche Wein.
Die Jahresrechnung 2014 wird einstimmig angenommen und dem Kassier Décharge
erteilt.
© 2014 M. Koch
© 2014 M. Koch
Fritz Maurer, Hansueli Sommer (v.l.n.r.)
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5. Budget 2014 und Festsetzung des Jahresbeitrages
Fritz Maurer stellt das Budget 2014 vor. Die Vereinsbeiträge werden trotz des kleinen
Defizits nicht verändert.
Die Versammlung heisst das Budget 2014 ohne Diskussion einstimmig gut.
Als Dank für seine wertvolle Arbeit als Kassier und mit der Mitglieder-Verwaltung erhält
Fritz die traditionelle Flasche Wein.
6. Anteilscheine
Unter der Aufsicht von Kassier Fritz Maurer werden wieder 5 Anteilscheine an der
Sternwarte Schafmatt zur Rückzahlung ausgelost. Als Glücksfee amtet Melanie Wildi.
Gezogen werden die Nummern 31 - 33 - 34 - 44 - 71. Fritz Maurer wird die ausgelosten
Anteilscheine im Wert von je Fr. 200.- demnächst auszahlen.
7. Ehrungen und Anerkennungen
Der Präsident schlägt der Versammlung Fritz Maurer als Ehrenmitglied vor. Ausschlaggebend sind seine hervorragenden Leistungen im Zusammenhang mit der Wartung der
Sternwarte und ihrer Geräte. Als langjähriger Demonstrator ist er zudem immer wieder
für Sonder- bzw. „Feuerwehr“-Einsätze zu gewinnen. 1974 trat er in die AVA ein, seit
2005 ist er Vorstandsmitglied. Hier amtet er als äusserst zuverlässiger Kassier und Verwalter der Mitgliederliste. Seien es Arbeitseinsätze, Demonstratoren- oder Fototreffen:
Fritz ist immer dabei und bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Die Versammlung nimmt Fritz mit Akklamation als Ehrenmitglied auf. Er erhält eine
schöne Urkunde sowie einen Gutschein für ein Essen für 2 Personen (Helene soll ja
auch etwas davon haben, dass Fritz oft für die AVA unterwegs ist...). Gerührt dankt
Fritz für diese von ihm nicht erwartete Ehrung.
© 2014 M. Koch
© 2014 M. Koch
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Der Präsident verdankt auch das grosse Engagement und die vielen wertvollen Dienstleistungen Einzelner zu Gunsten unseres Vereins. Als Zeichen der Anerkennung ehrt
er die folgenden Mitglieder und überreicht ihnen je eine Flasche Wein:
- Fabienne Dubler für die Pflege unserer sehr schön gestalteten und von ihr stets aktuell gehaltenen Homepage.
- Manfred Koch für Gestaltung und Redaktion der Vereinszeitung
STERNSCHNUPPEN sowie als Hoffotograf der AVA.
- Peter Steiner für seine Arbeiten an der Gebäudetechnik und den elektrischen Installationen auf der Sternwarte.
- Ueli Rapold als Einsatzkoordinator der Demonstratoren auf der Sternwarte.
- Hans Roth für das wiederum feine Sternenhimmel-Jahrbuch.
- Fredi Bachmann für die stetige Mitarbeit bei der Wetterstation.
- Heinz Bühlmann für seine mehrfachen Einsätze bezüglich Unterhalt und
Wartungsarbeiten auf der Sternwarte.
Zur Wertschätzung ihrer zahlreichen und zuverlässigen Einsätze während des ganzen
Jahres erhalten die Demonstratoren jeweils ein Exemplar des Jahrbuchs Der Sternenhimmel gleich nach dessen Erscheinen im Herbst. Der Präsident nennt die Namen
aller im Demonstratoren-Team Tätigen.
Jürg Studerus meldet sich zu Wort und spricht
dem Präsidenten im Namen des Vorstandes
und auch der Mitglieder den herzlichen Dank
aus für seine grosse Arbeit und die umsichtige
Vereinsführung.
Er überreicht ihm mit einer launigen kurzen
Rede einen Bastelbogen für das Keck-Teleskop
sowie eine spezielle und selber mitgebrachte
Hawaii-Teleskop-Mütze.
© 2014 M. Koch
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8. Veranstaltungen 2014
Der Präsident stellt den Veranstaltungskalender 2014 vor, soweit dieser schon festgelegt ist. Der aktualisierte Kalender kann jederzeit auf unserer Homepage
www.sternwarte-schafmatt.ch eingesehen werden und ebenso im ORION. Zuständig
für diesen wichtigen Bereich des Vereins ist Andy Mazoll; der Präsident verdankt seine
Arbeit mit einem Präsent.
Für die SAG-Delegiertenversammlung vom 3./4. Mai in Bern, bei der die AVA über 3
Stimmen verfügt, stimmt die Versammlung der Vertretung des Vereins durch Jonas
Schenker, Othmar von Arx und Fabienne Dubler zu.
9. Verschiedenes und Anträge
- Hier sind keine Anträge eingegangen.
- Hans Roth: Die SAG sucht einen Präsidenten, denn der gegenwärtige ist bloss „a.i.“.
Erwünscht ist nicht primär „ein Astronom“, sondern ein „Manager“.
- Die GV 2015 ist auf Montag, den 23. Februar 2015 festgelegt.
Schluss der GV: 21.50 Uhr
Auenstein, 6. April 2014
Der Präsident:Der Aktuar:
Jonas SchenkerPeter Grimm
Anhänge beim Original-Protokoll:
- Präsenzliste (Original)
- Jahresberichte
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Veranstaltungen der Astronomischen Vereinigung Aarau
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Sonntag, 22. Juni 2014
Sonntag, 20. Juli 2014
Sonntag, 17. August 2014
Thema:
Sonnenapéros
Beobachtung der Sonnenflecken und Protuberanzen
im H-alpha- und im Weisslicht
Ort:
Sternwarte Schafmatt, Oltingen
Beginn: ab 13:30 Uhr
(Die Führung findet nur bei schönem Wetter statt,
ab 12 Uhr erteilt Tel. 062 / 298 05 47 Auskunft über die
Durchführung).
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Veranstaltungen der Astronomischen Vereinigung Aarau
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Montag, 20. Oktober 2014: Referent:
Werner Keller, Astronomische Vereinigung Aarau
Thema: „ASTEROIDEN UND KOMETEN“
(Aus der Sicht eines Meteoritensammlers)
M
eteoriten kommen aus dem inneren Asteroidengürtel. Dieses Trümmerfeld zwischen
Mars und Jupiter kennen wir seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Asteroiden sind
Trümmerteile aus der Entstehungszeit des Sonnensystems, die es durch die Gezeitenkräfte von Jupiter nicht geschafft haben, sich zu einem Planeten zu vereinigen. Aber
es gibt noch andere „Trümmergürtel“: Weiter draussen im Sonnensystem beispielsweise den Kuiper-Gürtel und ganz aussen die Oort’sche Wolke. Sie ist die Heimat der
geheimnisvollen Kometen.
Gibt es eigentlich auch die Möglichkeit von Kometeneinschlägen auf der Erde oder gar
die Möglichkeit, Kometenmaterial in Form von Meteoriten zu finden?
Ort:
Beginn: Restaurant Schützen, Aarau (Schachen)
20:00 Uhr
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Bitte vormerken:
Mittwoch, 12. November 2014:
Referent:
Prof. Fritz Gassmann
Thema:
„Das verflixte Higgs-Teilchen“
Ort:
Beginn: Naturama Aarau Mühlbergsaal
(gemeinsamer Anlass mit der Aargauischen Naturforschenden
Gesellschaft SAG).
Apéro 19.30 Uhr, (Beginn Vortrag) 20:00 Uhr
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DIE GROSSEN TELESKOPE DES 3. GRAFEN (TEIL 2)
Instrumentenbau und astronomische Forschung in Irland von 1827 bis 1914
von Heiner Sidler, Safenwil
Starke Frauen
Mary, Countess of Rosse, die Frau des 3. Grafen,
war eine Pionierin auf dem Gebiet der Fotografie.
Ihre Aufnahmen sind sehr eindrücklich, denn sie
hatte auch eine grosse künstlerische Begabung.
Mit ihren fotografischen Arbeiten gab sie einen
Einblick in die damalige Welt und dokumentierte
Entstehung und Betrieb des Riesen von Parsonstown. So wurden ihre Bilder später zu einer wertvollen Quelle für die Ingenieure, die ihn nachbauten. Mary Rosse benutzte die Werkstätten ihres
Mannes aber auch für eigene Arbeiten, wie zum
Beispiel für den Entwurf des massiven Eisentors
am Eingang zum Schloss.
Mary Ward, die Cousine William Parsons, machte sich mit Mikroskopier-Arbeiten
und Zeichnungen einen Namen als Wissenschafterin. In Birr verunglückte sie am 31.
August 1869 tödlich mit einem dampfgetriebenen Fahrzeug, das die Söhne des 3. Earl
selber gebaut hatten. Mary Ward gilt als die erste Verkehrstote in der Geschichte des
Automobils.
Frühe Astrofotografie
Die Entdeckung und Verbreitung von fotografischen Verfahren erfolgte ab ca. 1839
von Daguerre in Frankreich und von Fox Talbot in England. Diese Techniken entwickelten sich rasch weiter, bis sie auch zur Astronomie einen sehr wichtigen Beitrag
leisten konnten. Die ersten Mondfotografien waren Bilder nach dem Daguerre-Verfahren; sie wurden im Jahre 1840 von J.W. Draper in New York aufgenommen. Ende des
19. Jahrhunderts gab es gute Fotografien von Sternhaufen und Nebeln und bereits
konnte ein fotografischer Mondatlas veröffentlicht werden. Astrofotografie begründete
zusammen mit der Spektroskopie die Astrophysik als Wissenschaft.
Auch der 3. Graf experimentierte mit der Daguerreotypie. Nach 1850 versuchte er
den Mond mit dem 91cm-Teleskop zu fotografieren und holte sich Rat von seinem
Freund W.H. Fox Talbot.
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Das Fotografieren mit dem 180cm-Teleskop war erwartungsgemäss nicht sehr erfolgreich. Das 91cm-Teleskop erwies sich hingegen als anpassungsfähiger, und nach
entsprechenden Modifikationen entstanden einige interessante Fotografien vom Mond,
der Milchstrasse und den Nebeln im Sternbild Orion.
Astronomie im Herzen Irlands
Das Observatorium von Birr bestand aus dem gigantischen Riesen und dem kleineren
91cm-Teleskop. Dem Instrumentarium wurde später ein drittes Teleskop, ein 45cm-Reflektor, hinzugefügt.
Der Graf hatte eine sehr grosszügige Lebenseinstellung und dachte nicht an den
eigenen Ruhm. Sein Observatorium sollte zum Nutzen aller Wissenschafter und der
ganzen astronomischen Welt dienen und sein offenes Haus führte viele Besucher nach
Birr. Wann immer möglich wurden Beobachtungen gemacht und die Entdeckungen
vollständig veröffentlicht.
William Parsons starb im Alter von 67 Jahren; seine Frau und 4 von 11 Kindern
überlebten ihn. Nach seinem Tod wurden die Beobachtungen vom 4. Grafen weitergeführt. Bereits als junger Mann nahm dieser aktiv an Beobachtungsprojekten teil; seine
Mondzeichnungen sind sehr detailliert. Das Interesse am Mond führte zu ersten Untersuchungen der Mondtemperatur, und dieser Themenkreis stand fortan im Mittelpunkt
seiner astronomischen Studien.
Der atmosphärelose Mond wird von der Sonne stark erhitzt. Die Wärmemenge ist jedoch mit einem gewöhnlichen Thermometer nicht zu messen. So benutzte der 4. Graf
den 91cm-Reflektor, um die Mondstrahlung auf ein Gerät zu fokussieren, das er selbst
entworfen und gebaut hatte. Er berechnete damit die maximale Oberflächentemperatur
des Mondes mit 247 Grad Fahrenheit (119° C), was der allgemeinen Auffassung der
damaligen Zeit zwar widersprach, später im grossen Ganzen jedoch bestätigt wurde.
Erst der Erste Weltkrieg brachte die astronomischen Forschungsarbeiten in Birr zum
Erliegen. Nach dem Tod des 5. Grafen, der an den Folgen von Kriegswunden starb,
und dem Weggang von Otto Boeddicker, dem letzten Beobachter in Birr, ging diese
erfolgreiche Ära zu Ende.
Die Auferstehung des Riesenteleskops
In den Jahren 1996 bis 1998 erfolgte eine komplette Restauration und ein Wiederaufbau des grossen Teleskops mit dem Ziel, trotz neuer Technik dem Zustand vor 150
Jahren so gerecht wie möglich zu werden. Der neue Spiegel wurde nun jedoch nicht
mehr aus einer Bronzelegierung gefertigt, sondern man setzte einen Aluminium-Spiegel ein, der nur noch ein Drittel wiegt und nicht mehr korrosionsanfällig ist. Die mechanischen Antriebe sind wieder funktionstüchtig, werden jetzt allerdings mit diskret
versteckter Technik hydraulisch und elektrisch betrieben.
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Eindrücklich ist der Leviathan noch heute, und ein Besuch im Science Centre in Birr
Castle Demesne lohnt sich auch wegen der informativen und reich dotierten Ausstellung.
© 2013 H. Sidler
Das grosse Teleskop nach Instandstellung und Rekonstruktion
© 2013 H. Sidler
Die Seilwinden werden heute elektrisch betrieben
Quellen:
Rolf Riekher: Fernrohre und ihre Meister (1990)
Volker Witt: Astronomische Reiseziele (2004)
Birr Castle Demesne: Texte der Ausstellung
Wikipedia: Text zu Mary Ward
Link zu den Bildern: http://l.bitcasa.com/vInu10cD
Aktuelle Bilder: Heiner Sidler (Oktober 2013)
Historische Aufnahmen: Mary, Countess of Rosse
Zeichnungen astronomischer Objekte: entstanden zwischen 1848 und 1866 am
183cm-Teleskop
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AUS DER AVA
Der Meteorit von Ensisheim
Vortrag von Werner Keller (AVA-Mitglied) vom 5. Mai 2014
von Andreas Mazoll, Strengelbach
1492, am 12. Oktober, erreichte Christoph Kolumbus mit 3 Schiffen die Ostküste von Amerika, genauer gesagt: die Bahamas. Keinen Monat später,
am 7. November 1492 ging im Elsass, in der Nähe
des Dorfes Ensisheim, ein rund 130 kg schwerer
Steinmeteorit nieder. Unter gewaltigem Getöse
bohrte er sich in den Ackerboden. Ein Hirtenjunge,
der als einziger den Meteoritenfall beobachtete,
war wahrscheinlich sehr erstaunt, als praktisch vor
seinen Füssen ein Stein einschlug.
Sofort eilten zahlreiche Menschen herbei, die die
Explosion gehört hatten, und begannen Stücke
abzuschlagen, um sie als Glücksbringer und
Erinnerung mitzunehmen. Einige kräftige Männer
holten den Meteoriten aus seinem Loch, um den
"Donnerstein" in die Kirche zu bringen. Dort wurde
er in Ketten gelegt und aufgehängt, wie dies bei
"Teufelszeug" zu tun war, um weiteres Unheil zu verhindern.
Knapp 2 Wochen später traf der damalige König Maximilian I. von Habsburg und spätere römisch-deutsche Kaiser in Ensisheim ein. Er hatte Kunde von dem Fund erhalten,
liess den Stein ins Schloss bringen, um dort 2 Stücke abzuschlagen - eines für sich
selber sowie eines als Geschenk. Danach liess er den Stein wieder in der Ensisheimer
Kirche in Ketten legen und gebot, ihn fortan nicht mehr zu schmälern. Allerdings nutzte
dieses Verbot nicht allzu viel, denn in den folgenden Jahren wurden immer wieder
Stücke des Meteoriten abgeschlagen.
Albrecht Dürer war zur Zeit des Meteoritenfalls in Basel. 1514 fertigte er einen Kupferstich an, auf dem ein explodierender Himmelskörper zu sehen ist. Man geht davon aus,
dass Dürer in Basel den Meteoriten gesehen und dieses Ereignis dargestellt hat.
Verschiedene berühmte Zeitgenossen besuchten den „Donnerstein“ ebenfalls.
Unter anderem auch der Alchemist Paracelsus, der ihn 1528 untersuchte, sowie Johann Wolfgang von Goethe, der in seiner Autobiographie „Dichtung und Wahrheit“ über
seinen Besuch in Ensisheim im Jahre 1771 berichtete.
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300 Jahre verblieb der Stein in der Kirche. Während der Französischen Revolution
wurde er zum Schutz nach Colmar gebracht. 10 Jahre später kehrte er nach Ensisheim
zurück. Wie zuvor wurde er wieder an Ketten in der Kirche aufgehängt. Nachdem am
6. November 1854 der Kirchturm von Ensisheim eingestürzt war, wurden zuerst die
Schule und anschliessend das Gemeindeamt zur neuen Heimat des Meteoriten.
Dort befindet sich heute ein diesem Meteoriten gewidmetes Museum, wo er seit einer
im Jahre 1984 gegründeten St. Georgs-Bruderschaft des Meteoriten von Ensisheim
in ihrer rot-weissen Tracht bewacht wird. Der Meteorit von Ensisheim ist der älteste
bezeugte Meteoritenfall Europas, von dem heute noch Material vorhanden ist.
Ein kleines Fragment vom Ensisheimer Meteorit
aus der privaten Sammlung von Werner Keller
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STERNWARTE SCHAFMATT
Öffnungszeiten
Jeden Donnerstag Abend
Jeden Freitag Abend
Die Sternwarte kann für individuelle
Gruppenführungen reserviert werden.
Öffentliche Führungen - die Sternwarte ist bei
guter Witterung für jedermann und jedefrau
geöffnet.
Benutzen Sie dazu die Online-Anmeldung
auf http://www.sternwarte-schafmatt.ch
Bitte beachten
Wir empfehlen Ihnen nebst warmer
Kleidung (sogar Sommernächte können
empfindlich kühl werden) auch eine
Taschenlampe mitzubringen. Der Fussweg
vom grossen Parkplatz führt via Naturfreundehaus Schafmatt bis zur Sternwarte und ist
ausgeschildert, aber nicht beleuchtet.
Sommer
Winter
ab 21:00 Uhr MESZ
ab 20:00 Uhr MEZ
(Die Öffnungszeiten Sommer/Winter wechseln mit
der Umstellung auf die Sommer- bezw.. Winterzeit)
Bei zweifelhafter Witterung gibt die Telefon-Nr.
062 298 05 47 jeweils ab 18:00 Uhr Auskunft,
ob die Führung stattfindet.
Koordinaten (WGS84)
Breite:
47.420240° N
(47°25‘12,9“)
Länge:
7.950819° O
(07°57‘03.0“)
Höhe:
820 M.ü.M
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AUS DER AVA
Beobachtungen von Gammablitzen mit dem Satelliten RHESSI
Vortrag von Dr. Claudia Wigger
von Heiner Sidler, Safenwil
Auf jedem Stuhl im Saal des Restaurant
Schützen sassen interessierte Zuhörer und
kein Quadratmeter Platz blieb frei, als Claudia
Wigger am 24. März im Rahmen der AVA-Monatsversammlung über ihre Arbeit mit dem
Gammastrahlen-Satelliten RHESSI berichtete.
Von 2001 bis 2007, während der aktivsten
Flugphase des Satelliten, arbeitete sie am
PSI (Paul Scherrer Institut in Villigen); heute
ist sie Lehrerin für Physik und Mathematik an
der Kantonsschule Baden sowie Hausfrau
und Mutter. Wir freuen uns, Claudia Wigger zu
unserem Mitgliederkreis zählen zu dürfen.
Massgebliche Teile, ja sogar knapp die Hälfte
des HESSI-Satelliten-Gewichts, wurden in der
Schweiz gebaut. Hauptaufgabe ist die Beobachtung von besonders aktiven Zonen auf
unserer Sonne. Weil sich mit Gammastrahlen
nicht so einfach Bilder im üblichen Sinn erzeugen lassen, sind aufwendige Technik und eine ausgeklügelte Software notwendig.
Vereinfacht gesagt, ist das rotierende Teleskoprohr mit verschieden engen Gitterpaaren ständig auf die Sonne gerichtet, und 9 Detektoren hinter der eigentlichen „Röhre“
registrieren die einfallende Gammastrahlung: jene von der Sonne, aber auch Gammastrahlung aus beliebiger Richtung und aus den entferntesten Regionen unseres
Universums. Um diesen Nebennutzen zu erreichen, wurden die Sensoren nach aussen
bewusst nur wenig abgeschirmt.
Claudia Wiggers Aufgabe war die Auswertung der Daten, die der Satellit aus seiner
Umlaufbahn auf 580 km Höhe zur Erde sandte. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei
den Gammablitzen (englisch Gamma Ray Bursts, kurz GRBs). Gammablitze stammen
aus den Tiefen des Weltalls, ihre Verteilung am Himmel lässt keine räumliche Ordnung erkennen. Sie dauern typischerweise 10 bis 100 Sekunden und gehören zu den
stärksten bekannten Energieausbrüchen im Universum. Nicht ganz einfach war es,
die zum Teil schwachen Signale überhaupt zu erkennen und sie den unterschiedlichen
Quellen korrekt zuzuordnen.
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Oft wurden auch Signale von Neutronensternen aus unserer Milchstrasse
(Soft Gamma Repeater) aufgefangen - ja die empfindlichen Satelliten-Detektoren
registrierten sogar Gammastrahlung von besonders aktiven Gewitterregionen in der
Erdatmosphäre.
Welche Spannung und Faszination in der
Auswertung von vordergründig langweiligen
Zahlenreihen liegt, musste Claudia Wigger den
Zuhörern nicht erklären. Ihr ganzes Wesen zeigte ihr inneres Feuer und ihre Begeisterung für
wissenschaftliche Arbeit. Es blieb der Eindruck
zurück: Nichts kann spannender sein, als in der
Zahlenwüste echte Berge zu entdecken und
diese von Dünen unterscheiden zu können!
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AUS DER AVA-FACHGRUPPE METEORITEN
Tscheljabinsk in Winterthur
von Werner Keller, Wohlen
Es ist zwar schon wieder eine Weile
her, aber es hat für mich eine gewisse Nachhaltigkeit gezeitigt. Auch
wenn man meint, das Meiste über ein
Thema zu wissen, erstaunt es immer
wieder, wie bei Vorträgen anderer Referenten neue Aspekte ans Tageslicht
kommen, an die man vorher gar nicht
gedacht hat.
Im März waren Heiner Sidler und ich
in Winterthur beim Vortrag von Rico
Mettler „Wenn uns der Himmel auf
den Kopf fällt“. Gleichzeitig waren
im Naturmuseum einige Meteoriten,
u.a. kleine Fragmente des Tscheljabinsk-Meteoriten ausgestellt. Die Meteoritenausstellung war eher bescheiden, aber die
Leute im Museum waren so etwas von nett und freundlich! Der Museumsbesuch hat
richtig gut getan! Es ist klar: Wer schon einmal im Naturhistorischen Museum in Wien
war, ist hinterher schwer zu befriedigen.
Der Vortag hat einige Highlights geboten.
Das, was mir aber am besten gefallen hat,
waren diese kleinen Schneesäulen mit
einem Meteoriten an der Spitze. So etwas
hatte ich noch nie gesehen. Wenn der
Meteorit in den tiefen Schnee eintaucht, verdichtet er vor sich den unter ihm liegenden
Schnee derart, dass eine ziemlich kompakte
Schneesäule entsteht, auf der dann der
Meteorit thront.
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Nun kann man ganz profan den Meteoriten oben abpflücken oder man kann ihn, die
spezielle Situation gebührend würdigend, mitsamt seiner Schneesäule vorsichtig ausgraben und eine hübsche Schneelandschaft damit bilden.
Das Bild rechts habe ich im Naturmuseum
durch die Vitrine gemacht. Qualitativ könnte es besser sein. Aber auch so sind gewisse Eigenheiten des Meteoriten Tscheljabinsk zu erkennen. Klar zu sehen ist,
dass es sich um eine Brekzie (ein Trümmergestein) handelt. Die roten Punkte sind
uns schon 2013 in Ensisheim aufgefallen,
da schienen sie noch röter. Hier aber ist
gut zu sehen, dass es sich um Rostflecken
des eingeschlossenen Eisens handelt. Die
schwarzen Adern sind „Schockvenen“ und
zeugen von einem wuchtigen Impaktereignis im Weltall. Durch den Zusammenstoss
zweier Asteroiden sind diese z.T. zerborsten, z.T. aufgeschmolzen, wobei die Schmelze
sofort in die Risse eingedrungen ist und sich wieder verfestigt hat.
Am rechten Rand ganz deutlich zu erkennen ist die Dicke der Schmelzrinde, die beim
Durchflug des Meteors durch die Atmosphäre unter enormer Hitzeeinwirkung (bis 5‘000
°C!) entstanden ist. Obwohl diese Schmelzrinde beim Meteoriten Tscheljabinsk relativ
ausgeprägt, d.h. dick ist, ist sie auf das Ganze gesehen immer noch sehr dünn. Die
ganze Bruchstelle hat einen Querschnitt von geschätzten 30 - 40 mm. Dass Schmelzrinden so dünn sind, hat damit zu tun, dass der Durchflug durch die Atmosphäre bei
der enormen Geschwindigkeit des Meteors von 20 - 30 km/s nur sehr kurz währt.
Der Tscheljabinsk-Meteorit ist ein nicht sehr
stabiler LL5-Chondrit. Das doppelte „L“
steht für „Low Iron“ und „Low Metal“, also
wenig Eisen und wenig Metall. Der Gehalt
an Gesamteisen (frei und in Verbindungen)
liegt bei 19 - 22 %. Freies Nickeleisen gibt
es dabei nur 1 - 3 %. Die Herkunft dieses
Meteoritenmaterials ist mit den Asteroiden
8 Flora und 433 Eros (Typ S - Asteroiden)
assoziiert und die Entstehung der Asteroiden-Bruchstücke wird dem sogenannten Ordovizischen Meteorereignis (engl.
Ordovician Meteor Event) vor rund 470 Mio.
Jahren zugeschrieben.
Solche Fälle von Asteroiden-Zusammenstössen mit einer darauf folgenden vermehrten
Meteor-und Meteoritenrate und letztlich einer Häufung bestimmter Meteoritenarten
auf der Erde scheint es in der Geschichte des Sonnensystems mehrere gegeben zu
haben.
[email protected]
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SCHLUSSPUNKT
Hier ist der auf Seite 8 im Nachruf zu Andreas Hofer erwähnte Text von Andreas
zu lesen, den uns Sepp Käser zur Verfügung gestellt hat. Ebenso das wunderschöne Sternenbild mit den beiden offenen Sternhaufen h + chi zwischen den
Bildern Cassiopeia und Perseus.
Lieber Franz!
Diesmal bin ich nicht zu spät
was dieses E-Mail Dir wohl verrät
Der neue Plan, so ich ihn erwarte,
erklärt mir den Einsatz auf der Sternenwarte.
Franz Wildner macht die Organisation
und ist zuständig für die Koordination.
Franz möchte bald wissen, wann es mir passt,
damit er in Ruhe plant und nicht in Hast.
Er kennt aber meinen Lebenswandel,
darum ist Planung für uns ein kurzer Handel.
Jeden ersten Freitag im Monat
bin ich nicht zu haben in der Tat.
Da bin ich nämlich in geselliger Runde
und führe den Becher froh zum Munde.
Hier wird dann viel diskutiert,
öfters auch noch gross plagiert.
Ist denn die Erde in der Mitte platziert,
damit sie ringsum erleuchtet und gewännet wird?
Oder hat sie noch den Grössenwahn
und bestimmet selber ihre Bahn.
Haben die Griechen ihre Götter geliebt
und abends dann ihr Geld verspielt?
Hat Pythagoras sich sehr gefreut,
wenn er sich über das Quadrat gebeugt?
Ist denn die Polizei nicht ganz daneben,
wenn sie uns eine Busse gegeben?
So wird geredet den ganzen Abend,
dazwischen die Kehle mit Wein gelabet.
Immer lauter wird die Runde
und die ganze Beiz vernimmt die Kunde.
Drum muss ich Dich um die Absenz erfragen
und hoffe Du werdest nicht verzagen.
Vielen Dank für Deine Arbeit!
Gruss und viele schöne Sternennächte:
Andreas
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Kölliken-Entfelden
Telefon 062 737 07 37
www.raiffeisen.ch/koelliken
E-Mail: [email protected]
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