Menschen, Musik, Maschinen

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Menschen, Musik, Maschinen
www.fijiband.ch
Musik berührt oder bewegt. Steht FIJI auf dem Cover, so ist beides
zugleich der Fall. Mit Schlagkraft und Sexappeal vermitteln Simone de
Lorenzi und Simon Schüttel das lang anhaltende Gefühl einer
verschwitzten Nacht des Fremdgehens und drängen als solches bis tief
ins Gewissen. Eine rhythmische Sünde, zu der ganz Europa tanzt Schweizer Franzosen, Deutsche, Österreicher, Italiener und Belgier, sie
alle mögen’s heiss. So rockte FIJI zusammen mit Madness und
Santigold das Jazzfestival in Montreux, spielte als Support von Vive la
Fête, Goldfrapp, Ebony Bones und Kosheen und rüttelte die Fassaden
der Discohallen Münchens, Mailands und Wiens durch.
Das neue Album SPELL ON ME ist am 20. April 2012 erschienen.
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FIJI Band
DISKOGRAPHIE
Text : Lukas Vogelsang
In einem Interview erklärte die Sängerin und Frontfrau Simone de
Lorenzi, dass der Bandname „Fiji“ keine grosse Bedeutung hätte – das
Logo und die Wortmarke hätten ihnen einfach gefallen. Nun, das mag
sein. Tatsache aber ist, dass „Fiji“ zur Zeit die wohl grossartigste und
spannendste Elektropop-Band der Schweiz ist. Die Wortmarke und die
Inszenierung sind nur halb so wichtig wie die Musik, welche das Duo mit
ihrem vierten Album vorlegen. Natürlich geht es nicht ohne – aber eine
Reduktion auf die visuelle Ästhetik wäre ein Frevel am guten
Musikgeschmack.
Drei Jahre mussten wir auf die Fortsetzung von dem erfolgreichen „Fun
SPELL ON ME
Factory“-Album warten. Immerhin lieferte uns „Fiji“ mit der Maxi-Single
20 April 2012
„No Fucking Cinema“ im Dezember 2011 einen kleinen Vorgeschmack
Smartship productions
Chop records
auf die vierte LP. Das war ein starkes Statement – doch kein leeres
Versprechen: Mit dem neuen Album „Spell On Me“ werfen sich Simon
Tracklisting:
Schüttel und die ausserirdische Simone de Lorenzi weit über die
1.
Spell on me
schweizerischen Grenzen hinweg. Das Trio von damals ist unterdessen
2.
Funny
aus familiären Gründen im Studio auf ein Duo geschrumpft. Live spielen
3.
Perfect summer
sie immer noch zu dritt: am Bass wummert der Österreicher Philipp Moll.
night
4.
Hamilton
5.
Don’t step down
6.
No fucking cinema
7.
Clouds don’t care
8.
Lovely disaster
9.
Funny – Liquid Light
schon lange nicht mehr gehört haben. Grandios. Aber so geht’s weiter:
remix
Track für Track greifen perfekt zurück in die 80’er Glamour-Welt – ohne
10. Spell on me –
Electric Blanket
Spätestens der Track „Perfect Summer Night“ verzaubert und spiegelt
die Glanzzeiten und den Sexappeal von Grace Jones wieder. Der
grosse Geheimtipp ist aber „Clouds don’t care“, dessen Refrain über
den Wolken zu schweben scheint - eine Elektropop-Hymne, wie wir sie
dabei eine langweilige Retrospektive anzustimmen, sondern dort
weiterzufahren, wo die Musik einer Generation verstummte.
remix
11. Funny – Filewile
remix
„Fiji“ überzeugen durch das ausgereifte Konzept, die intelligenten und
sanften Elektro-Pop-Stimmungsbilder und die überraschend kreativen
Ideen. Die Band spielt zurückhaltend, lässt unnötigen Ballast weg,
behält viele Reserven zurück und lässt sich dadurch nie auf billigen Pop
ein. Die Stimme von Simone de Lorenzi überzeugt und geht unter die
Haut. Die Elektrobeats sind ruhiger geworden, verträumter und das ist
sexy – durch und durch! Feiner Glamour-Staub bleibt an uns kleben und
vollendet die Magie von „Spell On Me“. Sehr schön durchdringen die
musikalischen Vorbilder den Sound, ohne Kopien zu sein zu müssen:
Les Rita Mitsouko, Goldfrapp und eben auch Grace Jones. Eine
spannende musikalische Mischung, die mit vielen eigenen Ideen zum
„Fiji“-Klang führen. Der klangliche Sog ist bemerkenswert: „Spell On Me“
hört man am wirkungsvollsten nachts, alleine, mit dem Album auf dem
MP3-Player, tanzend in einer schlafenden Stadt. Erinnerungen an den
Film „La Bohème“ leben wieder auf.
„Fiji“ repräsentieren neue Hoffnung und Freiheit – und liefern damit den
richtigen Soundtrack zum Frühling 2012.
Am 2. Dezember 2011 hat das Berner Duo die Maxi-Single «No fucking cinema»
mit einem guten Medienecho und begleitet von einer kleinen schweizer Tour
veröffentlicht: einen ersten Vorgeschmack auf ihr neues Album SPELL ON ME.
Und der schmeckt nach vorwärts - vom Computer aus den Boxen, direkt in
unsere Schädel und von da in die Gliedmassen. «No fucking cinema» ist definitiv
grosses Kino!
Zitat Virus.ch:
«Der sexy Elektro-Pop des Berner Trios ist genau das Richtige in der musikalisch
NO FUCKING CINEMA EP 2011
schwer belasteten Vorweihnachtszeit, in der an jeder Ecke Schlittelglöckchen
Sonic Angel
und Gutmenschen-Chöre lauern. Dabei predigen Fiji ja auch gar nicht viel
Mastering: Mazen Murad @Metropolis
London
anderes als Nächstenliebe ? nur ist sie bei ihnen mit einem gehörigen Schuss
Lust versetzt und spielt sich vor allem nachts in der Disco ab. Im März 2012
erscheint das vierte Album…
blog.rusty-pictures.de):
«Wem bei elektronischer Musik aus der Schweiz nur Yello oder DJ Bobo
einfallen, der sollte unbedingt weiterlesen!
Denn das, was Fiji auf ihren neuen Longplayer „Fijical“ gepresst haben, sei nicht
nur eingefleischten Elektro Fans ans Herz bzw. in den CD-Player gelegt. Dabei
geht die ganze Scheibe ordentlich nach vorne. Und zwar so vehement, dass DJ
Bobo’s unsäglicher „Chihuahua“ vermutlich schon beim ersten Track „I’m Not
Your Girl“ zurück ins Körbchen flüchten würde.»
FIJICAL 2010
Smartship Productions
((c) Medienkonverter Online, De):
Internationaler Release von Fun Factory
«… so ungefähr hätten sich Goldfrapp anhören können,
Co- Produzent: Ian Little (Duran Duran)
Mischer: Bertrand Siffert (Young Gods) in
wenn sie sich nicht in der Belanglosigkeit von ‚Seventh
Relief studios, Fribourg
Tree’ und der überflüssigen Flashdance-Orgie ‚Head
Mastering: Abbey Road Studios, London
First’ verloren hätten und Roisin Murphy für die Vocals
engagiert hätten. ‚Black Cherry’ hatte so geniale Ansätze,
und genau daran scheinen sich Fiji zu erinnern ….»
SINGLE / REMIXES 2009
I’m not your girl (single; Muve)
Physical – Liquid Light remix (Bluebass records, Greece)
I’m not your girl – Remixe von Fiji und Jono Podmore
Zitat music.ch:
roz. Zusammen mit der Sängerin Simone De Lorenzi formieren die Brüder
Menk und Simon Schüttel aus Bern das Trio Fiji. "Fun Factory" ist das dritte
Album der Combo. Darauf zu finden ist freche Tanzmusik im 80er-Stil.
Produziert wurde der Silberling von Ian Little (Roxy Music, Duran Duran) und
The-Young-Gods-Mixer Bertrand Siffert. Der Titel "Fun Factory" ist Programm!
Die Platte macht bedingungslos Spass und ist mit zahlreichen 80ern-Zitaten
gespickt. Allen voran die Textzeile "Paradise City, where the grass is green and
the girls are pretty". Was für eine Gaudi! Die verführerische Stimme von De
Lorenzi und die retrovertierten Synthieklänge werden aber nicht nur Kinder der
FUN FACTORY
80er begeistern. Tolle Songs, reizende Melodien, famose Klänge. Der
2009
hochgradig tanzbare Sound verwandelt garantiert jede Gesellschaft im nu in
Muve
eine "Fun Factory".
Co-Produzent: Ian Little (Duran Duran)
Mischer : Bertrand Siffert (Young Gods)
@ Relief studios in Fribourg Mastering:
Abbey Road Studios
Zitate Ane Hebeisen (Der Bund):
«[…] als wäre Pop die unkomplizierteste Sache der Welt»
Der Titelsong «Le Loup» […] ist vermutlich der verheissungsvollste und
vollkommenste französiche Techno-Knaller seit Plastic Bertrands «ça plane
pour moi» oder Stefan Eichers «Les filles du Limmatquai» « Aus der Hüfte
abgefeuert und doch zielgenau ins Herz treffend».
LE LOUP
2007
Chop Records
Author: Derek Sivers (CD baby):
«People like albums for different reasons. Some like to be wowed, others like
to be moved to tears. Some go for lyrical genius and others want to be
entertained. Fiji's sense of irreverent, quirky synthpoppy electronica could
possibly strike your funny bone, a sense of alternative taste or for the various
opportunities for some fun, kicked back dance music. But however it hits you,
we're pretty sure it's going to be a memorable impact. Taking cues from
Moloko, Air and Daft Punk, Fiji manages to bring in a taste of the 80s
ROSY
2005
Smartship Productions
intersecting with quirky leanings of today. Fun.»
INFOS
LIVE REFERENZEN
Live werden Fiji vom österreichischen Bassisten Philipp Moll unterstützt.
Montreux Jazz Festival with Santigold and Madness
Zürich Film Festival Opening ceremony
Les Docks, Lausanne; Fri-Son, Fribourg with Ebony Bones
Electroscope Springtime Festival, Reitschule Bern with Kosheen
Gurten Festival, Bern; Mascotte, Zürich (also with vive la Fête!)
Kaufleuten, Zürich; KKL, Luzern
M4Music, Schiffbau, Zürich
Muffathalle, München
Le Romandie, Lausanne
Kukuun, Hamburg; Kohi, Karlsruhe; Yono, Paris
ZMF, Berlin
Metropop Festival, Lausanne with Miky Green
D!Club, Lausanne
Muehle Hunziken, Rubigen b.Bern
Vision Festival, Sigriswil
Jazz Parade Fribourg
Schüür, Luzern
Turnhalle, Progr, Bern
Hive, Zürich
Exil, Zürich
Sous Soul, Bern
M2 Label Suisse, Lausanne
Case à Chocs, Neuchâtel
VIDEO
RADIO
VIDEO
….and many more
(für eine ausführliche Liste: www.fijiband.ch/shows.html)
Video von Michael Steiner für den Song «I’m not your girl»:
http://www.fijiband.ch/video.html
Rotation Deutschland auf:
RADIO
egoFM München, YOU FM Frankfurt, Uni Radios Aachen Bochum, Mannheim,
Bielefeld, Essen/Duisburg, Chemniz, Radio Feierwerk München, Radio
Dreyeckland Freiburg, Querfunk Karlsruhe, Bermuda Funk Mannheim, Bizarre
Radio Frankfurt, Uni Radio CT Bochum,Uni Radio Hertz Bielefeld, L unico
Paderborn u.v.a.
DRS3, Swiss Top Band 2007,Couleur 3 (Tagesrotation), Virus (heavy rotation)
RSR La première: Radio Paradiso (live), RETE3 (Tagesrotation)
Radio Fiume Ticino: Music club. Special über FIJI vom 9 - 15 Januar 12
radio99.de, EarCandy on102.3 Sweden, Yellow Kitty on Byte Fm Hamburg
Radio Goethe, California
Kanal K ,Radio 3fach,Toxic fm, Rouge FM, Radio Fribourg, Radio Chablais u.v.a.
TV
SF DRS live vom Montreux Jazzfestival
Tele Bärn: live vom Gurten Festival, Bern
Hilights (Telebärn): interview
Star TV (live vom Kaufleuten, Zürich),
TSR1: Tard pour Bar live vom D!Club in Lausanne
TSR2: Musicomax 2009
TSR2: Plein Le poste 2012
Helvetica Bold.TV: interview with Onome Ekeh, New York
COMPILATIONS
Soundtrack für zwei Promovideo von Tally Weijl
iChic by Alpinechic
Suisse Electro, fondation CMA, 2008
CAT SOUND, 2007 Berlin (Internationale Funkausstellung)
MINOTTI Sound compilation 2006, Italy
MIDEM Sampler (SwissMusiClub), 2005
-
PRESSE UND REVIEWS
(Auswahl)
NZZ.CH ZÜRCHER KULTUR
Fiji und Filewile im Kaufleuten
31.08.2012
Menschen, Musik, Maschinen
Zwei Berner Electro-Formationen traten im
Zürcher Kaufleuten auf: Fiji und Filewile.
Letztere begnügte sich mit einem Set am
Soundsystem. Fiji hingegen überzeugte durch
eine multimediale Performance.
Ueli Bernays
Zuerst die Street Parade. Vor einer Woche die Auftritte von Skrillex, von Kraftwerk
am «Zürich Openair». Und nun ging es am Mittwochabend im Kaufleuten
sozusagen weiter mit den inoffiziellen Zürcher Electro-Festwochen: Auf dem
Programm standen Fiji und Filewile. Präsentiert wurden diesmal heimische
Formationen, die globalen Standards indes entsprechen.
Griffige Songs
Und mehr als dies: Das Berner Duo Fiji mit der Sängerin Simone de Lorenzi und
dem Keyboarder und Beatbastler Simon Schüttel (live von einem
Gitarristen/Bassisten unterstützt) überzeugte schon mit seinem neuen, im
Frühling erschienenen Album «Spell On Me». Das Duo montierte Einflüsse aus
Disco und Electro-Pop in griffigen Songs. Die Arrangements wirken frisch,
transparent und schlank, obwohl Schüttel eigentlich nicht geizt mit üppigen
Klangfarben und rhythmischen Variationen.
Electro-Formationen fällt es immer wieder schwer, ihre am Computer und
allenfalls im Studio produzierten Songs und Tracks später in eine bühnengerechte
Form zu bringen: Entweder wirkt der Sound live zu steril, zu klinisch, oder LivePerformance und musikalische Konserven greifen nicht recht ineinander. Umso
mehr spricht deshalb für die musikalische und künstlerische Potenz von Fiji, dass
die Band live gar noch einen Zacken zulegen konnte, in jeder Beziehung.
Das bald französische, bald englische Repertoire, das neuere «Hits» wie «No
Fucking Cinema» mit älteren Stücken wie dem witzigen «Ulla» oder dem an Olivia
Newton-John erinnernden «Physical» verband, wurde in mehrteiligen Tracks
portioniert – quasi im Sinne der Spannungsbögen und Fieberkurven eines TechnoDJ-Sets. Dabei schien man in diesem barock verschlauften, musikalisch aber
bündigen Sound-Reigen diverse Stile anzutönen, Klischees zwischen Moroder und
New Order, Kraftwerk und Goldfrapp. Und doch schälte sich dabei eine
unverkennbar eigene Stilistik heraus: Electro-Pop mit Chanson- und VariétéCharakter.
Apropos Kraftwerk – die Cover-Art von «Spell On Me» erinnert in der farblichen
Gestaltung an das legendäre Album «Die Mensch-Maschine» (1978). Live liessen
einen die rot-schwarz-weissen Visuals in geometrischer Verspieltheit, in Op-ArtFugen und dichten Schraffuren abermals an die Düsseldorfer Electro-Pioniere
denken. Jedenfalls war die visuelle Gestaltung ein weiteres Moment der
multimedialen Performance, in deren Mittelpunkt indes stets die Sängerin Simone
de Lorenzi stand.
Mag ihre Stimme auf dem Album mitunter etwas schwächeln, so weiss sie im
Konzert ihr Schmeicheln und Flüstern, ihr Wimmern und Schreien theatralisch
pointiert einzusetzen. In ihrem schillernden Auftreten – mit forcierter Mimik,
frivoler Gestik, burlesker Gymnastik – zeigte sie sich selbstbewusst und doch von
physischen Mächten getrieben, verschlagen und doch von Musik beherrscht.
Ausstaffiert mit Toupet, Tournure und einem engen Korsett, erinnerte sie dabei
auch an die erotische Robotik jener Menschen- oder Frauen-Automaten, mit denen
sich einst schon ein Casanova vergnügte.
Kernige Beats
Auf das Konzert von Fiji der Auftritt von Filewile. Auch dieses Berner Duo glänzt
mitunter durch kunstfertig produzierte, originell gestaltete Tracks. Am Mittwoch
aber begnügte es sich mit einem lockeren Set am Soundsystem: Nach einem eher
holprigen Start verdichtete sich die Musik immer mehr in kernigen Beats, die
Menschen, Musik, Maschinen - NZZ.ch, 31.08.2012 01.09.12 09:41
http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/zuercher_kultur/menschen-mu…223939131230650%22%3A%22og.recommends%22%7D&action_ref_map=[]
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Der kleine Bund — Freitag, 20. April 2012
Gut geschmierte Discokugelmusik
Das Elektro-Duo Fiji gibt der Discomusik ihre Würde zurück.
Sein neues Album «Spell On Me» ist etwas
vom Aufreizendsten, was dieses Land in letzter Zeit an
Musik hervorgebracht hat.
Ane Hebeisen
Es gab eine Zeit, in der es noch nicht sonderlich glamourös war, ein Dasein als SynthesizerKünstler zu fristen. Der Underground lechzte in den frühen Achtzigerjahren nach
Stromgitarren, und der Mainstream war der festen Meinung, dass die neuzeitlichen
Tongeneratoren zu nichts anderem taugten, als ungute Gefühlskälte zu entfachen. Die
Synthie-Popper wurden als hüftlahm und unsexy belächelt und suchten Trost in der ebenfalls
nicht als besonders brünstig verschrienen New- Wave-Bewegung. Dabei hatte in den
Siebzigerjahren ein Südtiroler Produzent namens Hansjörg Moroder – besser bekannt unter
seinem Künstlernamen Giorgio Moroder – bewiesen, dass es durchaus klappen könnte mit
Synthesizern und Sex. Er hielt die Sängerin Donna Summer dazu an, zu einem monotonen
Sequenzer- Loop über aufkommende Liebesahnungen zu schmachten, und schaffte mit «I
Feel Love» den noch nach Jahrzehnten gültigen Prototyp wollüstiger Synthesizer-Musik. An
diese Ästhetik dockt nun – 35 Jahre später – das Berner Duo Fiji auf seinem vierten
Langspiel-Album «Spell On Me» an. Natürlich tut es das unter Einbezug heutiger
Produktions-Errungenschaften, natürlich ist das Songwriting ein klein wenig ausgeklügelter,
doch es ist genau diese schwüle und doch distanzierte Laszivität, die dieser
Discokugelmusik als Schmiermittel dient.
Ohne unnötiges Tamtam
Acht neue Songs und drei Remixe unterbreiten der Computermann Simon Schüttel und die
Sirene Simone de Lorenzi ihrer Hörerschaft (der Bassist Menk Schüttel ist kurz vor den
Aufnahmen aus der Band ausgestiegen). Und es ist Synthie-Pop in Formvollendung, was
hier aufgetischt wird. Das war nicht unbedingt zu erwarten nach dem verflixten dritten Album
der Band, das getrost als musikalisches Fashion-Victim abgetan werden darf. Es hiess «Fun
Factory», und Fiji befrachteten es mit allem, was gerade en vogue, aber künstlerisch
bedenklich war: mit Auto-Tune-Effekten, geschmäcklerischen Trance-Synthesizern und
ähnlichem Tamtam. Auf all dies haben sie auf ihrem neuesten Werk vornehm verzichtet, im
Zentrum der Songs stehen die aufreizende, von zwischenmenschlich Explizitem erzählende
Stimme von Simone de Lorenzi und der satt programmierte Synthesizer-Bass von Herrn
Schüttel. Die melodieführenden Flächen dienen der Sache, ohne unnötig ins Geschehen zu
funken, und die Beats betonen – ganz getreu dem guten alten Disco- Lehrbuch – den
Viervierteltakt, ohne allzu groovig in Erscheinung zu treten. Langweilig ist das trotzdem nicht.
Ganz im Gegenteil. Weil da Songs sind, die erst hinter dem Trommelfell ihre ganze Pracht
entfalten, die schöne Assoziationsketten knüpfen, mal an die Nullerjahre zum cineastischen
Disco-Pop von Goldfrapp, mal an die tiefen Achtziger zu den Tanzboden-Klassikern von
Bronski Beat oder Visage («Fade to Grey»). «Wir sind Kinder der Achtzigerjahre, das können
wir wohl nicht verbergen », bestätigt Simone de Lorenzi den Eindruck. «Allerdings sind wir
gar nicht einmal so nostalgisch veranlagt. Wir sind sehr an neuer Musik interessiert, an
heutigen Produktionstechniken, wir lieben Bands wie Air oder I Monster, aber natürlich
haben wir auch Donna Summer und Visage irgendwo in unserem Unterbewusstsein
abgespeichert.» Und Simone de Lorenzi weist auf einen Aspekt ihrer Musik hin, der nicht
aufs erste Hinhören auffällt: «Es steckt eine ganze Menge Ironie in unserem Tun. Eine
Ballade wie ‹Hamilton› hätte ansonsten nie geschehen können.» Das erwähnte Lied ist ein
Schmachtfetzen in der Tradition eines Angelo Badalamenti, blaue Töne im Rotlicht-Bereich,
Stieriges für die Chill-out-Zone. Die ganze Sexyness ist also bloss vorgegaukelt? Bloss eine
hübsch klingende Pointe? «Nein, aber sexy kann nur sein, wer auch Spass hat», präzisiert
Simone de Lorenzi. «Alles andere wäre geziertes Posieren.»
Auf eigene Faust
Der Tonmann Bertrand Siffert, der unter anderem für die Young Gods arbeitet, hat das
Knackige in den Songs herausgearbeitet, ohne das Schmierige zu verdrängen. «Wir haben
schon in der Vorproduktion eine neue Technik ausprobiert», erklärt Simone de Lorenzi.
«Zuerst pferchten wir die Songs mit all unseren Ideen voll, dann haben wir sie Schicht für
Schicht entblättert, bis ihre Essenz zum Vorschein kam.» Erscheinen werden diese Lieder
nicht wie zunächst geplant bei der belgischen Plattenfirma Lectroland, sondern auf dem
hauseigenen Label Smartship Records. «Wir haben uns in letzter Minute gegen den
internationalen Deal entschieden», sagt Simone de Lorenzi. «Wöchentlich hat dort unser
Ansprechpartner gewechselt, die Kommunikation wurde immer schwieriger – also haben wir
beschlossen, die Kontrolle in den eigenen Händen zu behalten.» Dass Fiji ein prima Gespür
für die ohrwurmige Pop-Miniatur haben, bewiesen sie auf ihren Vorgängeralben bereits des
Öftern: «Ulla» ist eine der rolligsten Disco-Nummern, die in diesem Land je geschrieben
wurden, und «Le Loup» ist vermutlich der vollkommenste franko-helvetische Elektro- Knaller
seit Stefan Eichers «Les filles du Limmatquai». Auf Fijis neuer CD ist die Amtssprache
wieder Englisch. Und mit Songs wie «No Fucking Cinema», «Spell On Me» oder «Funny»
knüpfen Fiji punktgenau an ihre gedeihlichsten Zeiten an. Es sind Lieder, die in den Clubs
die Late-Night-Schicht übernehmen werden. Und sie werden in diesen kunst- und glanzlosen
David-Guetta- Zeiten für kurze, aber wertvolle Weilchen den Glamour auf die Tanzfläche
zurückbringen.
Fiji: «Spell On Me» (Smartship Records/
Chop Records).
blog.rusty-pictures.de
Let’s get „Fijical“ – Schweizer
Elektro-Pop Trio Fiji mit neuem Album
Wem bei elektronischer Musik aus der Schweiz nur Yello oder DJ Bobo einfallen,der sollte
unbedingt weiterlesen! Denn das, was Fiji auf ihren neuen Longplayer „Fijical― gepresst
haben, sei nicht nur eingefleischten Elektro-Fans ans Herz bzw. in den CD-Player gelegt.
Dabei geht die ganze Scheibe ordentlich nach vorne. Und zwar so vehement, dass DJ
Bobo’s unsäglicher „Chihuahua― vermutlich schon beim ersten Track „I’m Not Your Girl―
zurück ins Körbchen flüchten würde. Der Song ist übrigens gleich zweimal auf dem Album
vorhanden, geremixt von den Machern selbst. Er wird am 27.
August als Single-Auskopplung erscheinen. Charakteristisch für den Longplayer sind die
kompromisslosen Synthesizer, die treibenden Beats aus dem Drumcomputer und die
Arpeggien, mit denen die Eidgenossen das Trommelfell und die Magengegend ihrer Zuhörer
massieren. Viele der Songs klingen verdächtig nach Achtziger Jahre, zum Beispiel „It Feels
So Good― im leicht trashigen 6/8-Rhythmus oder „T’Hésites―, mit herrlich analogen
Flächensounds. Und bei „Faiblesse― klingt sogar der gute alte Popcorn-Melodie an. Immer
präsent und Dank Effekten mal als schrille Sirene, mal schreiender Vamp: Simone De
Lorenzi, die bei Fiji für die Vocals zuständig ist. „Fijical― ist der dritte Longplayer der Berner,
die längst über die Grenzen der Schweizer Hauptstadt bekannt sind – und sogar schon das
etablierte Montreux Jazzfestival zum Kochen gebracht haben. Es erscheint am 10.
September 2010 in Deutschland.
Fiji – Fijical
(c) Medienkonverter Online - Alle Rechte vorbehalten
… so ungefähr hätten sich Goldfrapp anhören können, wenn sie sich nicht in der
Belanglosigkeit von ‚Seventh Tree’ und der überflüssigen Flashdance-Orgie ‚Head First’
verloren hätten und Roisin Murphy für die Vocals engagiert hätten. ‚Black Cherry’ hatte so
geniale Ansätze, und genau daran scheinen sich Fiji zu erinnern. Gut gemacht! Eigentlich ist
‚Fijical’ bereits ein Jahr alt, denn in der Schweiz, wo Fiji her kommen, wurde eine fast
identische Zusammenstellung von Songs bereits 2009 unter dem Namen ‚Fun Factory’
veröffentlicht. Auch der auf ‚Fijical’ zweimal gefeaturte Song ‚I’m not Your Girl’ wurde in der
Alpenrepublik bereits als Single ausgekoppelt. Im Vorprogramm von Vive la Fete haben sie
auch schon gespielt und das passt hervorragend, denn hier und da kommen die leicht
elektrorockigen Anteile auch bei Fiji durch, den Hauptteil bestreitet das Berner Trio allerdings
mit Glitter-Electrodisco-Perlen. Simone de Lorenzi versorgt die gefälligen aber zugleich
unkonventionellen Soundstrukturen der beiden Brüder Menk und Simon Schüttel mit dem
notwendigen Charisma und der notwendigen Schlagkraft. Mal mit Kopfstimme mal als
frecher Vamp stimmt hier die Interpretation bis ins Detail und macht ‚Fijical’ somit zu einer
abwechslungsreichen Ansammlung von musikalischen Überraschungen. Der aufgespannte
Scope offenbart sich gut an ‚I’m not your girl’: der erste Song stampft energisch, fast schon
wütend durch die Elektrolandschaft wobei Simone mit bezirzendem Gesang im Refrain die
Zügel in der Hand behält und in den Strophen einer leicht zornigen Grace Jones Konkurrenz
macht. Gleicher Song, wie gesagt, ist nochmal am Ende des Albums im Fiji-Remix
vorhanden, der dort insgesamt lockerer im Synth-Disco-Style mehr an St. Etienne erinnert.
Ob und welche Version nun besser ist, das wage ich gar nicht zu sagen… Auch ‚Black and
White’ ist zweimal enthalten, einmal regulär, dann nochmal als Hidden Track. Die versteckte
Version kombiniert sirenenhafte Verse mit Vocoder-Parts und Pet-Shop-Boys Hook-Lines.
An die Achtziger der Franzosen schliesst ‚T’hesites’ an. Französische Lyrics vordergründige
Synths und weiche Bassläufe sind willkommene Bestandteile. Und wenn dann auch noch die
pointiert eingesetzte dreckige Gitarre unterstützt weiß man, dass ‚Fijical’ dieses Jahr definitiv
ins Plattenregal gehört. Noch etwas also, was die Schweizer neben ihren Kräuterbonbons
extrem gut gemacht haben. Farbenfroh, mit gekräuselten Extras, kleinen schleifenförmigen
Akzenten und der Frage was sich denn da gerade offenbart – genauso wie das Cover auf
dem eine extravagante Lady mit schwarz lackierten Zehennägeln ein blaues
Rüschenhöschen über ihre High-Heels zieht – so ist ‚Fijical’.
***** Ecclectic Electric!!!!
author: Stuart Immelman
This is what Moloko would sound like if they where tripping on a jazz Hangover-strong powerful vocals backed by a throbbing
bass of electro bliss-just the thing to make you want to throw back another martini!!!!!
***** Great album
author: Grete Tulinius
This is one of the best albums I've bought at CD Baby. If you like Moloko, Smoke City and the like, this is the album for you.
Love the accent...
***** AWESOME ELECTRO POWER!!!
author: Matt Davey
5 stars without hesitation! The vocalist has an amazing distinctive voice, i'd be more inclined to compare this band with
Morcheeba, with a twist of electro synth pop.
***** Really like this CD`s sound
author: Marco
Really good sound, and like the vocals, good job!
***** CD BABY
author: CD BABY
People like albums for different reasons. Some like to be wowed, others like to be moved to tears. Some go for lyrical genius
and others want to be entertained. Fiji's sense of irreverent, quirky synthpoppy electronica could possibly strike your funny bone,
a sense of alternative taste or for the various opportunities for some fun, kicked back dance music. But however it hits you,
we're pretty sure it's going to be a memorable impact. Taking cues from Moloko, Air and Daft Punk, Fiji manages to bring in a
taste of the 80s intersecting with quirky leanings of today. Fun.
***** YOYOYO!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
author: Spencer
This Group is GREAT! The best I've heard in long Time! Rosy is a Sweet beat, and song! I'm a Huge Fan Buy This CD!
Music.ch
Bedingungsloser Spass
roz. Zusammen mit der Sängerin Simone De Lorenzi formieren die Brüder Menk und Simon Schüttel aus Bern
das Trio Fiji. "Fun Factory" ist das dritte Album der Combo. Darauf zu finden ist freche Tanzmusik im 80er-Stil.
Produziert wurde der Silberling von Ian Little (Roxy Music, Duran Duran) und The-Young-Gods-Mixer Bertrand
Siffert. Der Titel "Fun Factory" ist Programm! Die Platte macht bedingungslos Spass und ist mit zahlreichen
80ern-Zitaten gespickt. Allen voran die Textzeile "Paradise City, where the grass is green and the girls are pretty".
Was für eine Gaudi! Die verführerische Stimme von De Lorenzi und die retrovertierten Synthieklänge werden aber
nicht nur Kinder der 80er begeistern. Tolle Songs, reizende Melodien, famose Klänge. Der hochgradig tanzbare
Sound verwandelt garantiert jede Gesellschaft im nu in eine "Fun Factory".
Helvetica Bold New York
The name Fiji doesn't exactly spring to mind the idea of a "Swiss Band" —but then again, what does?
Fittingly, Fiji, a Bern based electro-pop outfit is an unexpected delight: catchy synth riffs, warm then glacial
textures complexifying; a generous sense of play coupled with a haunting sense of drama. Downright sensual.
Whiffs of Blondie, Les Rita Mitsouko, Goldfrapp hover-- but always culminating in a musical bouquet all their own.
Three razor sharp albums under their belts, a rigorous tour schedule and a dynamic live show, it's unlikely these
glam-rock connoisseurs will remain Switzerland's best kept secret for long. We caught up with Fiji's
frontwoman, Simone de Lorenzi, while she was in London, promoting their new album, Fijical.