Gewürze und Kräuter gegen Entzündungen

Gewürze und Kräuter gegen Entzündungen
- egal ob gegessen oder äußerlich angewendet
Fachinformation von Dr. rer. nat. Wolfgang Feil
Mit Chili den Schmerz dämpfen
Mehrere Studien konnten inzwischen eindeutig belegen, dass Chili äusserlich als
Massagecreme angewendet Entzündungen senkt und schmerzlindernd wirkt (Deal u.a.
1991; Mc Carthy u.a. 1992; Schinitzer u.a.1992). Der direkte schmerzlindernde Effekt
beruht dabei auf dem Inhaltsstoff Capsaicin, der den Neurotransmitterspeicher im
Bereich der Schmerzweiterleitung (Substanz P = pain releasing substance) entleert.
Substanz P sorgt auch dafür, dass eine Entzündungsreaktion anhält. Wenn weniger
Substanz P aufgrund der Chiliwirkung da ist, dann klingt somit eine Entzündung
schneller ab. Auch bei Krebspatienten wurde erfolgreich mit Chili-Balsam gearbeitet,
um Schmerzen zu dämpfen (Ellison u.a. 1997).
Die schmerzlindernden Effekte wurden dabei erzielt durch täglich viermaliges
Auftragen des Chili-Balsams.
Innerlich zu sich genommen aktivieren Chilischoten und Chilipulver den Stoffwechsel
und kräftigen das Immunsystem. Ebenso konnte nachgewiesen werden, dass Chili die
Endorphinproduktion im Gehirn erhöht und damit glücklich macht. Auch bei
Magengeschwüren wird heute Chili verwendet, da der Wirkstoff im Chili, das
Capsaicin, schleimhautschützend wirkt (Kasper 2004).
Mit Brennnessel und Ingwer Entzündungen herunterregulieren
Brennnessel äußerlich angewendet, kann bei Entzündungen ebenfalls helfen: In der
Studie wurden täglich Brennnesselblätter äusserlich aufgetragen und es kam innerhalb
von 1 Woche zu einer deutlichen Schmerzreduzierung (Randall, 2000). Bei innerlicher
Anwendung konnte für Brennnesselextrakte darüber hinaus eine Hemmung des
Entzündungsmediators TNF-a nachgewiesen werden (Setty u.a. 2005).
Auch für Ingwer gibt es inzwischen Studien, die die Wirksamkeit bei Schmerzen
belegen: in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie an 247 Patienten
verringerte ein Ingwerextrakt die Schmerzen der Teilnehmer beim Gehen und Stehen
(Altmann u.a. 2001). Bestätigt wurde die Wirksamkeit von Ingwerextrakt in einer
weiteren Studie bei Kniegelenksarthrose (Wigler u.a. 2003). Ebenfalls konnte
nachgewiesen werden, dass Ingwer die Produktion von Entzündungsmediatoren (TNFa; Prostaglandine, Leukotriene und auch Cyclooxygenase I und II) hemmt (Setty u.a.
2005; Grzanna u.a. 2005; Altern 2005).
Literatur:
Altern J. (2005): Ginger extract components suppress induction of chemokine expression in
human synoviocytes. Complement Med.; 11; (1); 149-54.
Altmann, R. D. u.a. (2001): Effects of a ginger extract on knee pain in patients with
osteoarthritis. Arthritis Rheum. 44 (119:2531-2538.
Deal, D.L. (1991): Treatment of arthritis with topical capsaicin: a double-blind trial. Clin
Ther; 13; 383-91.
Ellison N. u.a. (1997): Phase III placebo-controlled trial of capsaicin cream in the
management of surgical neuropathic pain in cancer patients. Journal of Clinical Oncology;
15(8): 2974-80
Grzanna R. u.a. (2005): Ginger – an herbal medicinal product with broad anti-inflammatory
actions. J Med Food; 8 (2): 125-32.
Kasper, H. (2004): Ernährungsmedizin und Diätetik, 10. Auflage, Urban und Fischer Verlag.
Mc Carthy u.a. (1992): Effect of topical capsaicin in the therapy of painful osteoarthritis of
the hands. J Rhematol; 19: 604-07.
Randall, C. u.a. (2000): Randomized controlled trial of nettle sting for treatment of base-ofthumb-pain. J R Soc Med; 93; 305-09.
Schinitzer T.J. u.a. (1992): Effectiveness of reduced applications of topical capsaicin in
osteoarthritis. Arthritis Rheum; 35: 132.
Setty, A. u.a. (2005): Herbal medications commonly used in the practice of rheumatology.
Mechnisms of action, efficacy and side effects. Seminars in Arthritis and Rheumatism, 34,
6, 773-784.
Wigler, I. u.a. (2003): The effects of Zintona (a ginger extract) on symptomatic gonarthritis.
Osteoarthritis Cartilage, 11 (11); 783-9.