BRECHT 3,2,1 - Theater Senftenberg

Transcription

BRECHT 3,2,1 - Theater Senftenberg
Die Kleinbürgerhochzeit ist Brechts berühmtester Ein­
akter und sein amüsantestes Stück zugleich. Wohl angeregt
durch den befreundeten Komiker Karl Valentin schrieb er als
21-jähriger Student über den schönsten Tag im Leben eines
Ehepaares: Die Hochzeit – wie das Stück zunächst auch hieß,
beschreibt die Kleinfamilie und ihre Gäste zwischen Spießertum und sexueller Anzüglichkeit.
Endlich verheiratet, feiert das Hochzeitspaar mit seinen Gästen, Brauteltern, Freunden, Verwandten, die von langer Hand
vorbereitete Hochzeit. Voller Stolz präsentiert der Bräutigam
seine selbstgebauten Möbel bei denen sogar der Leim »Marke
Eigenbau« ist. Es wird geschmaust, es werden Lieder zum
Besten gegeben, es wird »rassig« getanzt – ein ausgelassenes Hochzeitsgrüppchen hat sich da versammelt, um auf den
schönsten Tag im Leben des Paares gebührend anzustoßen.
Doch je später der Abend, desto wackliger die selbstgebauten
Stühle und desto ungestümer die Gäste, bis das Brautpaar
seufzend verkündet: »Gott sei Dank und dem Teufel, dass sie
endlich draußen sind!«
Festzelt
2
*
Der Vater der Braut
Die Mutter des Bräutigams
Maria, die Braut
Ina, ihre Schwester
Jakob, der Bräutigam
Sein Freund
Emmi, die Freundin der Braut
Ihr Mann
Hans Mildner,
ein junger Mann
Technische Leitung/
Werkstattleitung
Technische Einrichtung
Beleuchtung
Tontechnik
Leiterin der
Kostümabteilung
Gewandmeisterin
Maske
Requisite
Ingo Zeising
Marco Runge
Heinz Klevenow
Sybille Böversen
Marianne Helene Jordan
Marlene Hoffmann
Friedrich Rößiger
Wolfgang Tegel
Nadine Ehrenreich
Daniel Borgwardt
Sebastian Volk
Axel Tonn
Daniel Zschech
Frank-Thomas Klein
Sigurd Noack
Karin Laïd
Cornelia Weise
Claudia Schönberg
Carolin Liebschner
Lysann Rygiel
Andreas Kaiser
Lux in Tenebris
»Et lux in tenebris lucet et tenebrae
eam non conprehenderunt –
Und das Licht scheint in der Finsternis,
und die Finsternis hat‘s nicht begriffen.«
aus: Die Offenbarung des Johannes
Lux in tenebris ist eines der ersten Stücke von Bertolt Brecht
und gleichzeitig eines seiner anzüglichsten Werke. Als gerade
einmal 19-jähriger, in der Nähe des Augsburger Rotlichtmilieus
wohnend, schrieb er in »Lux in Tenebris« über den Zusammenhang zwischen Vernunft und Lust, zwischen Idealismus und
Ausbeutung.
Paduk, ein enttäuschter Bordellkunde, eröffnet gegenüber
einem Freudenhaus eine medizinische Ausstellung über Geschlechtskrankheiten: »Weicher Schanker eine Mark! Tripper
eine Mark sechzig! Syphilis zwei Mark fünfzig! Nicht drängen!«
Die Presse, die Katholiken, die kleinen Leute, sie alle kommen
aus Neugier zu Paduk um zu erfahren, was es aus den Lasterhöhlen zu erzählen und zu sehen gibt. Was als moralische Entrüstung beginnt, entpuppt sich jedoch als ein Vorwand für rein
wirtschaftliche Belange. Kaum ist seine medizinische Ausstellung eröffnet, lässt Paduk sich von der Bordellmutter Hogge
zum Kompagnon anwerben, als er die unsichere Finanzlage
seiner eigenen Unternehmung erkennt. Denn Frau Hogges
ökonomische Logik ist entwaffnend: Zu Paduks Aufklärungsvortrag kommt jeder nur einmal, das Bordell hingegen hat
6000 Stammgäste, so ihre einfache Rechnung.
Hinterbühne
2
*
Frau Hogge
Paduk
Reporterin
Kaplan
Gehilfe
Leute
Mädchen der Frau Hogge
Technische Leitung/
Werkstattleitung
Technische Einrichtung
Beleuchtung
Tontechnik
Leiterin der
Kostümabteilung
Gewandmeisterin
Maske
Requisite
Heidrun Gork
Mirko Warnatz
Angelika Sautter
Robert Eder
Eva Geiler
Mirko Warnatz
Simon Elias
Ensemble
Statisten der
Musicalgruppe und
des Seniorentheaterclubs
»Jugendclub 60+«
Axel Tonn
Ralf Gärtner
Michael Zeising
Norbert Opolka
Karin Laïd
Cornelia Weise
Claudia Schönberg
Carolin Liebschner
Lysann Rygiel
Andreas Kaiser
Tränen,
Schnee und
gestern Abend –
Brecht Lieder
Bettler
Kaiser
Mirko Warnatz
Simon Elias
Bettler
Kaiser
Angelika Sautter
Eva Geiler
Mit
Sybille Böversen
Eva Geiler
Marlene Hoffmann
Marianne Helene Jordan
Hanka Mark
Robert Eder
Simon Elias
Friedrich Rößiger
Wolfgang Tegel
Mirko Warnatz
Nach einem gelungen Theaterabend mit Freunden in die nächste
Whisky-Bar zu gehen – was könnte es Schöneres geben!
Im dritten Teil möchten wir Sie musikalisch-poetisch verführen, den »sinnlichen Brecht« zu entdecken und noch mehr zu
genießen. Lebenslust, mitreißende Songs, Erotik, eine Prise
Melancholie und vieles mehr wartet auf Sie!
»Tränen, Schnee und gestern Abend« singt und erzählt von der
»Seeräuber-Jenny«, die sich im Bordell in »Mandalay« – oder
war es nicht doch vielmehr im alten Ballhaus in »Bilbao«? –
mit »Nanna« über ein »Liebeslied« entzweit und mit einem
»Eifersuchtsduett« die »Höllenlilly« herausfordert, sich nicht
von dem »Wasserrad« verführen zu lassen. Denn am Ende steht
man doch wieder am Ufer der »Moldau« und muss feststellen,
dass auch ein »Kanonensong« nicht über die »Unzulänglichkeit
menschlichen Strebens« hinweg täuschen kann. »Vielleicht«
sollte es lieber heißen: »Oh show us the way«!
Gute Unterhaltung!
Theatersaal
Der Bettler oder
Der tote Hund
Manuel Soubeyrand
Alexander Suckel
Gundula Martin
Jenny Schall
Saskia Wunsch
Christian Marten-Molnár
Ramona Bransch
Ingo Zeising
3
Band
Piano und Keyboard
Gitarre
Drums, Percussion
und Keyboard
Technische Leitung/
Werkstattleitung
Technische Einrichtung
Beleuchtung
Tontechnik
Leiterin der
Kostümabteilung
Gewandmeisterin
Maske
Requisite
Preliminary Injunction
Alexander Suckel
Scotti Gottwald
Jürgen Kober
D anksagung
Frühstück mit Brecht
Wir danken: Alexander Suckel, Alrun Herbing, Andrea Drayling,
Andrea Stark-Spasova, Andreas Ellerfeld, Andreas Frenzel,
Andreas Jennrich, Andreas Kaiser, Angelika Sautter, Anita
Iselin, Anna Schneider, Andreas Stanicki, Antje Schreiber,
Axel Tonn, Carolin Donath, Carolin Liebschner, Catharina
Struwe, Celine Matthewes, Christa Mahl, Christiane FreitagPittasch, Christian Marten-Molnár, Christina Hanschick,
Christina Linser, Christina Müller, ­Christine Mattuschka,
Claudia Schönberg, Cornelia Seidel, Cornelia Weise, Dagmar
Mittig, Daniel Borgwardt, Daniel Elgner, Daniel Zschech, Dirk
Girschik, Dirk Lück, Elke Heuberger, Eric Lieberwirth, Eva
Geiler, Eva Kammigan, Frank Köckritz, Frank-Thomas Klein,
Franziska Golk, Friedrich Rößiger, Gerald Wagner, Gesine
Wolf-Bergk, Gundula Martin, Hanka Mark, Harald Müller,
Heidrun Bergemann, Heidrun Gork, Heike Voigt, Heiko Bremer,
Heinz Kleve­now, Holger Gottwald, Igor Holland-Moritz,
Ines Just, Ingo Wiedemann, Ingo Zeising, Ingrid Janich, Jan
Mixsa, Jens Luboch, Jenny Schall, Johanna Schall, Johannes
May, Jürgen Kober, Kai Festersen, Karin Laïd, ­Karola Richter,
Karsten Friedrich-Putz, Katia Zaprianova, Kerstin Fleischer,
Kerstin Winkler, Kim Tabea Ludewig, Luisa Kunze, Lutz Jahn,
Lysann Rygiel, Mai-An Nguyen, Manfred Schwierz, Manuel
Soubeyrand, Manuela Bajic, Manuela Klocke, Manuela Sattler,
Maren Pfeiffer-Schleiff, Maren Simoneit, Marianne Helene
Jordan, Marlene Hoffmann, Martin Günther, Martina Kuban,
Martina Noack, Matthias Zeller, Melanie Kuschnik, Michael
Stertz, Michael Zeising, Mirko Warnatz, Monika Respa, Moritz
Krauß, Nadine Ehrenreich, Nicole Schlegel, Norbert Opolka,
Patrick Schumacher, Peggy Linge, Peter Jeske, Petra Bartsch,
Petra Lidzba, Rainer Fritzsche, Ralf Gärtner, Ramona Bransch,
Reino Pösch, Renate Püschel, Robert Eder, Robert Gehrmann,
Roland Kurzweg, Ronny Nitschke, Sandra Handschak, Saskia
Wunsch, Sebastian Volk, Sigurd Noack, Simon Elias, Steffen
Rasche, Steffen Wolf, Susann Matschack, Sybille Böversen,
Thea Stark, Tilo Esche, Tom Bartels, Udo Heuberger, Ulrike
Müller, Uwe Zuranski, Wolfgang Tegel, Yvette Noack
aber auch dem Theaterjugendclub, dem Nachwuchsmusical­
ensemble, dem Musicalensemble, dem Seniorentheaterclub
»Jugendclub 60+«, dem Theaterförderverein, dem Kultur- und
Freizeitzentrum Pegasus für die Graffiti und unseren Sponsoren
Brecht-Gespräche mit Gästen,
18. Oktober 2015, 11.00 Uhr, Rangfoyer
Vom vermeintlich tonangebenden Feuilleton vergraben in
der Kiste der ideologisch erledigten Fälle, feiert Brecht im
Theater der Gegenwart eine ungeahnte Renaissance. Die
These des Neoliberalismus vom Ende der Geschichte scheint
vorbei, die Realität meldet sich mit Gewalt zurück. Brecht´s
Ziel, die tradierten Grenzen der Künste zu überschreiten, sie
mit den Kategorien der Veränderung und der Veränderbarkeit zu verbinden, findet seine Entsprechung im zeitgenössischen Theater, welches auf einer künstlerischen Erfahrung
beharrt, die den Menschen ein gemeinsames Erleben ermöglicht, sie nicht vereinzeln lässt und in die Anonymität treibt.
Bei einem gemütlichen Brecht-Frühstück erwarten Sie mit
einer anregenden Melange aus Erkenntnis und G
­ enuss:
­Johanna Schall – Brecht-Enkelin, Schauspielerin und Regis­
seu­rin im In- und Ausland, Erdmut Wizisla – Leiter des BertoltBrecht-Archivs der Akademie der Künste Berlin, Ulrike Müller,
Regisseurin von »Lux in Tenebris«, Friedrich Dieckmann,
Schriftsteller und ehemals Dramaturg am Berliner Ensemble
unter Ruth Berghaus und Jan Knopf, bekannter Brecht-Forscher und Mitherausgeber der »Brecht-Handbücher« und
Leiter der Arbeitsstelle Bertolt Brecht an der Universität
Karlsruhe.
Eintrittskarten gibt es an der Tages- und Abendkasse. Das
Frühstücksbuffet ist im Preis inbegriffen.
Axel Tonn
Gerald Wagner
Michael Zeising
Sigurd Noack
Karin Laïd
Cornelia Weise
Claudia Schönberg
Carolin Liebschner
Lysann Rygiel
Andreas Kaiser
NEUE BÜHNE Senftenberg
Theaterpassage 1
01968 Senftenberg
Telefon (03573) 80 10
Fax (03573) 79 23 34
Unterstützt vom
Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kultur
des Landes Brandenburg
Intendant: Manuel Soubeyrand
www.theater-senftenberg.de
Spielzeit: 2015/2016
Redaktion: Dramaturgie,
Öffentlichkeitsarbeit, KBB
Aufführungsrechte:
Suhrkamp Verlag, Berlin
Gestaltung: wallat-knauth.de
Druck: Druckzone Cottbus
und natürlich Ihnen.
BRECHT
DAS FEST
Bräutigam
Tilo Esche
Saskia Wunsch
Jenny Schall
Maren Simoneit
Regie
Musikalische Leitung
Bühne
Kostüm
Ausstattungsassistenz
Dramaturgie
Regieassistenz
Inspizienz/Soufflage
E inmalig
*
»Ich habe nicht alle Tage Hochzeit!
Trinkt und sitzt nicht so steif da!«
Regie
Bühne
Kostüm
Dramaturgie
Regieassistenz/
Inspizienz/Soufflage
Neuvertonung der
Keuschheitsballade in D-Dur
Ulrike Müller
Gundula Martin
Jenny Schall
Saskia Wunsch
Maren Simoneit
*
Die Kleinbürgerhochzeit
Regie
Bühne
Kostüm
Ausstattungsassistenz
Dramaturgie
Regieassistenz/
Inspizienz/Soufflage
AUF!
Spektakel 2015
...
3,2,1
...
3 Stücke
2 Pausen
1 Fest
Grafik nach einem Foto von © Gerda Goedhart
Herzlich Willkommen
zu unserem Spektakel
Brecht Auf! Das Fest.
Bertolt Brecht schrieb im
Laufe seines kurzen Lebens
48 Stücke (Shakespeare
37), über 2.300 Gedichte
(Goethe, der allerdings älter
wurde, etwa 3.000), etwa 200
Erzählungen (Thomas Mann
32, freilich meist längere)
und drei Romane. Er wirkte
an vier Filmen als Dreh­
Freuen Sie sich auf 3 Stücke,
2 Pausen, 1 Fest. Auf dem
Jahrmarkt, auf dem Festplatz
vor dem Theater, helfen
Ihnen unsere Werber dabei,
sich die »Entdeckungen« auszuwählen, die Sie im zweiten
Teil des Abends sehen
Ablauf des Festes
Erleben Sie im ersten Teil des
Abends den Klassiker des
epischen Theaters: Mutter Courage und Ihre
Kinder. Nach einer ersten
Pause, die Ihnen die noch unbekannten und ungewöhnlichen Seiten Brechts näher
bringt, erleben Sie die »Entdeckung«, für die Sie sich
auf dem Jahrmarkt entschieden hatten: Entweder Sie
erfahren, wie sich im Baal
das Lebendigkeitscredo
des Expressionismus gegen
sich selbst wendet. Oder Sie
gehen mit den originellen
Puppen und einer Schauspielerin im Hannibal auf
eine Reise ins Ewige. Oder
Sie nehmen die Einladung
zur Kleinbürgerhochzeit
an, die sich aufs Komischste
als ein bürgerlicher Alptraum
entpuppt. Oder aber Sie sind
mit von der Partie, wenn
sich in Lux in Tenebris ein
Mensch auf eine irrwitzig
schnelle Achterbahnfahrt
durchs eigene Leben begibt.
Die zweite Pause dient
Ihrem leiblichen Wohl und
der Erkundung weiterer
Brecht'scher Entdeckungen.
Sehen Sie als Abschluss des
Abends das Brecht-Lieder
Programm Tränen, Schnee
und gestern Abend.
Lassen Sie den Abend mit
uns gemeinsam musikalisch
ausklingen.
Mutter
Courage
und ihre
Kinder
Regie
Musikalische Leitung
Bühne
Kostüm
Ausstattungsassistenz
Dramaturgie
Regieassistenz/Inspizienz
Soufflage
Manuel Soubeyrand
Alexander Suckel
Gundula Martin
Jenny Schall
Saskia Wunsch
Igor Holland-Moritz
Christian Marten-Molnár
Mirko Warnatz
Heidrun Gork
Fassung: Johanna Schall
Musik: Paul Dessau
» ... dass die Soldaten die Dörfer fast alle Nacht plünderten,
den Bauern ihre Wagen … mutwillig verbrennten, die Leute
prügelten, also dass dieselbigen bisweilen gar ums Leben
kämen ... «
Augenzeugenbericht aus dem Dreißigjährigen Krieg
Mit der »Courage« eröffnet eines der bekanntesten Dramen des
epischen Theaters unser Fest. Die Geschichte der Händlerin,
die versucht, ihr Geschäft mit dem Krieg zu machen und dabei
ihre drei Kinder verliert, hatte Brecht im schwedischen Exil
verfasst. Mit dem Stück, das noch während des Kriegs in Zürich
uraufgeführt wurde, zeigt der Dichter, dass jeder Krieg eine
Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, dass die
großen Geschäfte in jedem Krieg nicht von den kleinen Leuten
gemacht werden und dass Krieg die menschlichen Tugenden
pervertiert und tödlich macht – auch für die, die sie besitzen.
Brecht legt die Spannung vom »Was« auf das »Wie«, also vom
bloßen »Suspense« auf die Beurteilung des Erlebten. Dabei
geht er so weit, dem Geschehen kurze inhaltliche Zusammenfassungen der jeweils folgenden Ereignisse voranzustellen. Als
Zuschauer dürfen wir uns also auf das »Wie« freuen.
Theatersaal
1
Mutter Courage
Kattrin, ihre stumme Tochter
Eilif, der ältere Sohn/
vermummter Soldat
Schweizerkas,
der jüngere Sohn/
eine herumliegende Leiche/
vermummter Soldat
Der Koch
Der Feldprediger
Yvette Portier
Ausrufer/ der Werber/ der
Feldhauptmann und andere
Ausrufer/ der Feldwebel/
der Obrist und andere
Ausrufer/ der mit der Binde/
die Bäuerin und andere
Band
Piano und Keyboard
Gitarre
Drums, Percussion
und Keyboard
Technische Leitung/
Werkstattleitung
Technische Einrichtung
Beleuchtung
Tontechnik
Leiterin der
Kostümabteilung
Gewandmeisterin
Maske
Requisite
Anita Iselin
Marlene Hoffmann
Sebastian Volk
Tom Bartels
Heinz Klevenow
Roland Kurzweg
Marianne Helene Jordan
Johannes May
Wolfgang Tegel
Alrun Herbing
Preliminary Injunction
Alexander Suckel
Scotti Gottwald
A blaufplan
Baal
*
Fassung: Kai Festersen
»Die Natur ist nur schön, wenn die Dichter sie beschreiben.«
Marcel Reich-Ranicki
Den jungen Künstler Baal lässt die Begeisterung, die ihm entgegen gebracht wird, unbeeindruckt. Er benimmt sich daneben
und wird wütend von der bürgerlichen Gesellschaft verstoßen.
Seine Geliebte hintergeht er mit dem jungen Liebchen eines
seiner Bewunderer. Er verliebt sich in Sophie, schwängert sie,
reicht sie aber bald an seinen Freund Ekart weiter, mit dem
er als Betrüger durchs Land zieht. Am Ende hat Baal seinen
Freund Ekart erstochen und ist selbst im Wald gestorben.
Der junge Brecht bedient sich in seinem Baal, der sich zu Natur
und Ekstase hinwendet, eines expressionistischen Stilmittels,
das bei ihm aber zur vollkommenen Abkehr vom Menschsein
führt. Der ersten Fassung dieses genialischen Wurfs fehlte
noch weitgehend die Dialektik, die für Brechts Werk typisch ist,
und von seinem späteren epischen Theater kann bei diesem
Erstling noch keine Rede sein. Bei den zahlreichen späteren
Fassungen sieht das dann anders aus, und der Verfremdungseffekt ist von Anfang an stark, da der Dichter viele seiner
eigenen frühen Lieder und Gedichte mitverwendete und sich in
der offenen Struktur seines Textes der klassischen Dramaturgie
verweigert.
Jürgen Kober
Regie und Raum
Kostüm
Ausstattungsassistenz
Dramaturgie
Regieassistenz/
Inspizienz/Soufflage
Baal
Johannes und andere
Ekart und andere
Johanna, Sophie und andere
Technische Leitung/
Werkstattleitung
Technische Einrichtung
Beleuchtung
Tontechnik
Leiterin der
Kostümabteilung
Gewandmeisterin
Maske
Requisite
Axel Tonn
Gerald Wagner
Michael Zeising
Eric Lieberwirth
Karin Laïd
Cornelia Weise
Claudia Schönberg
Carolin Liebschner
Lysann Rygiel
Andreas Kaiser
Studio
2
Kai Festersen
Jenny Schall
Saskia Wunsch
Igor Holland-Moritz
Christina Linser
Johannes May
Tom Bartels
Roland Kurzweg
Hanka Mark
Axel Tonn
Reino Pösch
Ingo Wiedemann
Eric Lieberwirth
Karin Laïd
Cornelia Weise
Claudia Schönberg
Carolin Liebschner
Lysann Rygiel
Andreas Kaiser
Hannibal
»Ceterum autem censeo Carthaginem esse delendam. (Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.)«
Cato der Ältere
Karthago und Rom stritten sich im dritten Jahrhundert vor
unserer Zeitrechnung aufs Ärgste um die Vorherrschaft im Mittelmeer. Hannibal überquerte mit 10.000 Pferden, 37 Elefanten
und 40.000 verfrorenen nordafrikanischen Soldaten die Alpen,
um die Apenninenhalbinsel von Norden her aufzurollen. Seltsamerweise führte Hannibal seinen Feldzug an der Metropole
Rom vorbei, die er – wir würden heute sagen: aus Respekt vor
der Hochkultur nicht angriff, bevor er einen einsamen Tod
fand. Was hat Brecht an Hannibal und an der Bearbeitung
des Stoffes durch Grabbe interessiert. Wir wissen es nicht, wir
können nur mutmaßen: war es die Monstrosität des interkontinentalen Themas, welches auch heute wieder oder noch immer
brandaktuell ist, war es seine Suche nach dem Menschen im
historischen Konflikt, war es seine Suche nach dem Komischen
in tragödischen Zeiten?
Der Puppenspieler Jan Mixsa sucht mit seinen Puppen einen
ganz eigenen Zugang zu Brecht und dessen Fragment von
1922. Er macht Ernst mit Brechts Meinung zum Hannibal:
»Tragisch und doch lustig.«
Regie und Figuren
Bühne
Kostüm
Dramaturgie
2
*
Jan Mixsa
Jan Mixsa
Martin Günther
Kerstin Fleischer
Harald Müller
Igor Holland-Moritz
Regieassistenz/
Inspizienz/Soufflage
Ramona Bransch
Han und andere
Hannibal und andere
Alrun Herbing
Jan Mixsa
Gelegenheit, das
Theatergelände
und verschiedene
Facetten des
Dichters zu
entdecken.
Theatersaal
1
Mutter Courage
erste Pause
Technische Leitung/
Werkstattleitung
Technische Einrichtung
Beleuchtung
Tontechnik
Leiterin der
Kostümabteilung
Gewandmeisterin
Maske
Requisite
Probebühne 3
*
Fassung: Harald Müller
und Jan Mixsa
Das Fest beginnt 17 Uhr auf dem Jahrmarkt
vor dem Theater. An der Kasse oder
direkt von den Schauspielern erhalten Sie
Ihre Karten für die Stücke des Abends.
(am 25.10. schon ab 15 Uhr)
Axel Tonn
Frank Köckritz
Frank-Thomas Klein
Norbert Opolka
Karin Laïd
Cornelia Weise
Claudia Schönberg
Carolin Liebschner
Lysann Rygiel
Andreas Kaiser
Festzelt
2
Hinterbühne
2
*
Kleinbürger
*
Lux in Tenebris
Studio
2
Probebühne 3
2
*
Baal
*
Hannibal
zweite Pause
*
gerade
brecht.
jetzt.
Es erwartet Sie nicht etwa
noch'n Brecht, sondern ein
Fest der Sinne, des Denkens
und des Vergnügens mit
einem Brecht, den Sie so
(vermutlich) nicht erwarten
werden.
­werden: Baal, Hannibal,
Die Kleinbürgerhochzeit oder Lux in Tenebris.
*
buch­autor mit, von denen
zwei – »Kuhle Wampe« und
»Hangmen Also Die« – zu
den Filmklassikern zählen.
Er schuf neue Genres und
führte neue mediale Techniken in die Künste ein. Er war
als Künstler Universalist, der
alle neuen Möglichkeiten
der Ästhetik der Avantgarde
erprobte und sich mit ihnen
auch durchsetzte. In der
Zeit der Weimarer Republik
und in den Jahren nach dem
Krieg war Brecht einer der
größten und erfolgreichsten Theaterregisseure, die
Deutschland je hatte, und
exportierte seinen neuen
Theaterstil in die ganze
Welt. Brecht lebte in fünf
verschiedenen Gesellschaftssystemen in Deutschland
(Kaiserreich, Weimarer
Republik, Nazidiktatur, DDR
und BRD) und war fünfzehn
Jahre lang auf der Flucht vor
seinen Landsleuten im Exil.
Seine Chroniken, geschrieben als Gedichte, Lieder,
Erzählungen, Romane, Filme
und Stücke, werden weiterhin Vergnügen bereiten.
Theatersaal
3
Liederabend
Ausgiebig
Gelegenheit,
dem lukullischen
Wohl zu frönen