Katalog 2015 - Theodor Körner Fonds

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Katalog 2015 - Theodor Körner Fonds
2015
Festakt der Preisverleihung der Theodor Körner Förderpreise
Universität Wien, Großer Festsaal, 11. Mai 2015, 10:00 Uhr
Empfang des Herrn Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer,
Hofburg, 13:00 Uhr
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Herausgeber: Theodor Körner Fonds,
c/o AK Wien, 1040 Wien, Prinz Eugen Straße 20-22
1040 Wien, Telefon (01) 501 65- 2396
Layout: Anna Haas
http://www.theodorkoernerfonds.at
[email protected]
Herstellungsort: Wien
Druck: Kopierdienst der AK Wien
Wien, April 2015
Bilder Titelseite:
1.Reihe von links: Bild 1+3 Universität Wien, Bild 2, 3, 5 Christian Fischer
2. Reihe von links: Bild 1 Carina Karlovits/HBF, Bild 2 Christian Fischer,
Bild 3 Peter Lechner/HBF, Bild 4 Präsidentschaftskanzlei
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Verleihung der Förderpreise 2015
Montag, 11. Mai 2015, 10:00 Uhr
Großer Festsaal der Universität Wien
Begrüßungsworte
Dekanin Univ.-Prof. Dr. Claudia Theune-Vogt
Ansprache
Kuratoriumspräsident Mag. Herbert Tumpel
Musikstück
Worte des
Beiratsvorsitzenden Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb
Festrede
Vea Kaiser (Preisträgerin 2011)
Musikstück
Vorstellung der PreisträgerInnen und ihrer Arbeiten und Übergabe der Urkunden durch
Kuratoriumspräsident Mag. Herbert Tumpel - Theodor Körner PreisträgerInnen 2015
Sektionschef Mag. Christian Weissenburger – TKF-Spezialpreis des BM VIT
OS Univ.-Prof. Dr. Hubert C. Ehalt – TKF-Wiener Preis der Stadt Wien 2015
Dir. Mag. Gerhard Bröthaler – TKF-ÖGB Verlag-Publikationspreis
Verleihung des „Herbert Tumpel-Preises“ an Ass.-Prof. Mag. Dr. Thomas Schoditsch
Vorstellung des Preisträgers und seiner Arbeit durch Dr. Christoph Klein
Bundeshymne und Europahymne
Moderation: Corinna Milborn
Musikstück: Komposition des Preisträgers Jean-Baptiste Marchand
„Für J.F.“ (2014) und Für S.G.“ (2015)
Musiker: Alessandro Batticci (Flöte); Caroline Wüst (Klarinette); Achille Dallabona (Fagott)
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Empfang des Herrn Bundespräsidenten
Dr. Heinz Fischer
Montag, 11. Mai 2015, 13:00 Uhr,
Hofburg, Großer Spiegelsaal
Musikstück
Begrüßung und Ansprache
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer
Dank für die Einladung
Kuratoriumspräsident Mag. Herbert Tumpel
Dankesworte
Beiratsvorsitzenden Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb
Musikstück
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Kuratoriumspräsident Mag. Herbert Tumpel
begeben sich zu den PreisträgerInnen.
Musik: Kompositionen des Preisträgers Jean-Baptiste Marchand – „Für J.F.“ + „Für S.G.“
Es spielen:
Alessandro Batticci – Flöte
Caroline Wüst – Klarinette
Achille Dallabona - Fagott
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Fußweg von der Universität zur Hofburg: 10 Minuten
A: Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien
B: Wiener Hofburg, Eingang Ballhausplatz, 1010 Wien
Universität
Hofburg, Präsidentschaftskanzlei
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DER THEODOR KÖRNER FONDS
Anlässlich des 80. Geburtstages von Bundespräsident Theodor Körner wurde - da der
Jubilar auf alle persönlichen Geschenke verzichtete - der Theodor Körner Förderungsfonds
für Wissenschaft und Kunst von Arbeitnehmerorganisationen errichtet.
Der Theodor Körner Fonds fördert junge WissenschafterInnen und KünstlerInnen
Österreichs, die hervorragende Leistungen erbringen und von denen wichtige Beiträge für
ihre jeweiligen Fachdisziplinen erwartet werden können. Die Auszeichnung ist mit einem
Preisgeld verbunden. Die Förderpreise sollen zur Durchführung und Fertigstellung
wissenschaftlicher bzw. künstlerischer Arbeiten ermutigen. Die eingereichten Projekte
beurteilt ein Beirat, unter der Leitung von Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb, der sich aus
ExpertInnen aus Wissenschaft und Kunst zusammensetzt.
Aufgrund der Empfehlungen des Beirates legt das Kuratorium den Kreis der PreisträgerInnen
fest. Die Höhe der Preise richtet sich nach den vorhandenen Geldmitteln und der Anzahl der
eingereichten, förderungswürdigen Arbeiten.
Voraussetzungen für die Einreichung einer Arbeit: Die eingereichte Arbeit darf noch nicht
fertig gestellt sein. Ausschlaggebend ist ihre allgemeine wissenschaftliche/künstlerische
Qualität und gesellschaftliche Relevanz.
Der Preis des Theodor Körner Fonds soll vor allem jungen, noch nicht etablierten
WissenschafterInnen und KünstlerInnen zugutekommen. BewerberInnen sollen bei
Antragstellung nicht älter als 40 Jahre alt sein. (Ausnahme: BewerberInnen, die nachweislich
ihre (schulische und) akademische Ausbildung im Zuge des zweiten Bildungsweges
absolviert haben sowie BewerberInnen aus dem Bereich der nicht akademischen Forschung.
Der Förderpreis ist projektgebunden. Die Arbeit muss innerhalb von zwei Jahren nach
Preisübergabe abgeschlossen werden.
Unter den bisherigen PreisträgerInnen befinden sich folgende heute sehr erfolgreiche
WissenschafterInnen und KünstlerInnen:
Renèe Schroeder (Mikrobiologin und Genetikerin), Erich Peter Klement (Filmemacher), Josef
Haslinger (Schriftsteller), Friederike Mayröcker (Schriftstellerin), Elfriede Czurda
(Schriftstellerin), Adolf Frohner (Bildhauer), Ulrike Truger (Bildhauerin), Clemens Jabloner
(Präsident des Verwaltungs-gerichtshofes), Ute Rakob (Malerin), Christian Ludwig Attersee
(Maler), Christine Busta (Schriftstellerin); Jörg Mauthe (Schriftsteller), Friedrich Cerha
(Komponist), Erich Eder de Lastra (Komponist), Rupert Riedl (Zoologe), Antal Festetics
(Zoologe), Hans Strotzka (Psychoanalytiker), Helmut Zilk (Journalist und späterer Wiener
Bürgermeister), Heinz Rudolf Unger, (Schriftsteller), Othmar Franz Lang (Kinderbuchautor),
Paul Angerer (Dirigent), Franz Sales Sklenitzka (Kinderbuchautor), Johann Karl Steiner
(Komponist), Dine Petrik (Schriftstellerin), Fridolin Dallinger (Komponist), Werner Schneyder
(Kabarettist), Wilhelm Holzbauer (Architekt), Gottfried Helnwein (Maler)
Foto: Wikipedia
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VORWORT
Bildung und Forschung sind die Grundlagen auf denen wir unsere Zukunft aufbauen.
Investitionen in Forschung und Entwicklung sind somit Investitionen in die Zukunftsfähigkeit
unseres Landes. Die Förderung von Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kunst durch den
Theodor Körner Fonds ist deshalb ein wichtiger Beitrag zu Entwicklung und Sicherung des
Wohlstandes in unserem Land.
Es freut mich daher, dass der Theodor Körner Fonds auch heuer wieder eine Reihe von
Förderungen an junge AkademikerInnen und KünstlerInnen vergeben kann. Wie ein Blick auf
die lange Liste der bisherigen PreisträgerInnen zeigt, war dies in vielen Fällen der Ausgangspunkt für eine große Karriere.
Besonders bedanken möchte ich mich bei den Förderern des Theodor Körner Fonds, die mit
Ihrer Unterstützung wesentlich beitragen, das hohe Ansehen des Fonds zu erhalten.
Mag. Herbert Tumpel
Kuratoriumspräsident
Foto: AK Wien
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Ausgezeichnete Arbeiten 2015
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Auszeichnungen 2015
KUNST
Musik und Komposition:
2 Preise
a
Mag. Yu-Chun HUANG
Mag. Jean-Baptiste MARCHAND
Kunstfotografie:
Mag.a Eva EGERMANN
Mag. Lucas NORER
Sara OSTERTAG, MA
Mag. Fabian PATZAK
4 Preise
Literatur:
Irene DIWIAK
Margarita KINSTNER
2 Preise
WISSENSCHAFT
Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften:
4 Preise
a
Mag. Andrea KRETSCHMANN, MA
Mag.a Barbara LITSAUER
Mag.a Iris MURER
Mag. Philip RATHGEB
Medizin, Naturwissenschaften und Technik:
Dr.in Josa FRISCHER
Dr. Tobias PFINGSTL
Dr. Bernd RESCH – Spezialpreis des BM VIT
3 Preise
Geistes- und Kulturwissenschaften:
Mag. Perry BAUMGARTINGER-SEIRINGER
Mag.a Linda ERKER – Wiener Preis der Stadt Wien
Mag.a Sonja HINSCH – ÖGB Publikationspreis
Mag.a Theresa ZIFKO, MA
4 Preise
Auszeichnungen 2015:
19 BewerberInnen
HERBERT TUMPEL PREIS
Ass.-Prof. Mag. Dr. Thomas SCHODITSCH
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Musik und Komposition
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Musik und Komposition
Mag.a Yu-Chun HUANG
Rest In Peace
„Wir können tun, was wir tun können“
Das Projekt „Rest in Peace“ richtet sich explizit an die Menschen, deren Leben ein Ende gefunden hat,
dies aber ohne einen bestimmten nationalen oder religiösen Hintergrund. Es richtet sich dabei nicht an
die Hinterbliebenen, sondern stellt gewissermaßen einen Gruß hinüber auf die andere Seite dar.
Die Besetzung für das Projekt ist ein Großes Ensemble, das aus 2 Violinen, Viola, Cello, Flöte,
Klarinette, Horn, Posaune, Perkussion, Mundharmonika, Didgeridoo, Er Hu und Mezzo-Sopran besteht.
Durch Kombination dieser einzelnen, teils mit sehr unterschiedlichen kulturellen und künstlerischen
Hintergründen behafteten Instrumente, soll gemeinsam eine neue Klangfarbe entstehen lassen. Es
spielen also die einzelnen Musikkulturen und die ihnen entsprechenden geografischen und nationalen
Herkünfte keine Rolle für das Werk, vielmehr soll das klangliche Ergebnis der Zusammenführung dieser
Elemente etwas Neues entstehen lassen und sich so weit wie möglich von den einzelnen, isolierten
Klangfarben entfernen.
Als musikalische Idee fungiert die Suche nach dem Einzelnen, nach dem Einen. Aus einem begrenzten
Tonmaterial von nur 5 Noten soll sich das ganze Werk entwickeln.
Es soll insgesamt 3 Sätze geben, jeder Satz besteht aus 10 kleinen Momenten. Das Projekt soll als ein
„bewegliches“ Projekt an 10 verschiedenen Orten (Botschaften, Synagogen, Moscheen, buddhistischen
Zentren, Kirchen, Gedenkstätten) stattfinden. Die drei Sätze werden auch unvollständig gespielt. Ziel ist
es nicht, mehrere vollwertige Konzerte an verschiedenen Orten zu veranstalten, sondern Situationen zu
schaffen, die vom zufällig anwesenden Beobachter vor Ort zunächst nicht genau eingeordnet werden
können, aber eine gewisse Faszination oder im Idealfall einen Bann ausüben und dabei in Bild und Ton
aufgezeichnet werden.
Es entsteht am Ende ein Video, das die einzelnen Geschehnisse vereint und somit auf seine Art das
Ganze, die Gesamtheit darstellt. So möchte ich die augenscheinliche Sinnlosigkeit des Todes
künstlerisch umsetzen. Erst über ein „totes“ Medium, welches die eigentlichen, zwar wirklichen, aber
einzeln betrachtet eventuell unverständlichen Ereignisse nur reproduziert, sich in seiner „Totheit“ aber
über
Raum
und
Zeit
hinwegsetzen
und
voneinander
gänzlich
getrennte
Geschehnisse
zusammenfassen kann, wird das gesamte, das große Ganze erkennbar.
In meinem Herkunftsland, Taiwan, steht die Zahl 10 für das Runde, das Ganze, das Vollendete und
Zufriedenheit. Darum übernehme ich diese Zahl als Strukturelement in mein Projekt, als einen
symbolischen Gruß an die Toten.
Ziel ist es ein interessantes, für alle Beteiligten und Beobachtenden bereicherndes Projekt zu schaffen,
das irritiert und Fragen aufwirft, aber auch - und vielleicht gerade dadurch - Dialoge entstehen lässt.
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Musik und Komposition
Mag. Jean-Baptiste MARCHAND
"Les images du silence" / Komposition für
Ensemble
"Les images du silence" für Ensemble ist eine Komposition, die nach dem Drama "Die Stunde, da wir
nichts voneinander wußten" von Peter Handke entsteht.
Es gibt kaum ein Theaterstück, das mich dermaßen berührt wie jenes von Peter Handke und die Idee,
aus der Beschäftigung damit, eine musikalische Arbeit zu machen, ist ein langgehegter Wunsch von
mir.
"Les images du silence" taucht in den Text ein und versucht Übertragungen des Dramas in Musik und
Klang. Dies kann über den Weg der Struktur der Sprache (Rhythmus, Grammatik etc.) oder aber über
den Weg der Umdeutung von Bildern, Metaphern und Inhalt geschehen.
In weiterer Folge baut "Les images du silence" die Übertragungen aus dem Drama aus. Die Musik
wird autonom, geht eigene Wege, schafft sich ihre Struktur und verarbeitet das gewonnene Material
weiter.
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Bildende Kunst und Kunstfotografie
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Bildende Kunst und Kunstfotografie
Mag.a Eva EGERMANN
„Crip Modes of Artistic Research“
Meine Recherche beschäftigt sich mit widerständigen Praktiken, Aneignungen, Sozialen Bewegungen
und Popkulturen, die mit Devianz, Abnorm, Krankheit und Behinderung zu tun haben. Verschiedenste
Materialien finden sich in meinen künstlerischen Projekten wieder, reinszeniert, verschiedenartig
überarbeitet, zum Beispiel in Form einer Wandzeitung oder während einer Bandprobe. Entstanden
sind dabei ein Zeitschriftenprojekt (das „Crip Magazine“), eine Ausstellung („Über unheimliche
Zustände und Körper“) und künstlerische Arbeiten wie Installationen, Performances („An Outcast
Night“) oder Videoarbeiten („A Rehearsal Situation“). Unterschiedliche Erzählungen sind Beispiele für
ontexte, in denen neben der Repression gegenüber als „behindert“ geltenden Personen auch
Aufbegehren ebenjener ausgeübt wurde. Ich arbeite mit unterschiedlichen Fallbeispielen wie z.B.
jenem der „Krüppelbewegung“ im deutschsprachigen Raum der 1970er Jahre, den „Outcast Nights“ im
Chicago des 18. Jh. oder aus Musik und Popkultur. Eine Verschiebung der Perspektive auf
Aneignungen, Konflikte und Verhandlungen, ermöglicht alternative Lesarten, Repräsentationen und
Bildproduktionen, kulturelle Darstellungen jenseits von Stigma. Theoretisch beziehe ich mich auf das
internationale Feld der „Disability Studies“, welche die Kategorie „Behinderung“ als Produkt sozialer
Organisation und kultureller Konstruktion betrachten. Um diesen Bezug zu vertiefen, erhielt ich die
Möglichkeit für einen Forschungsaufenthalt an der University of California Berkeley. Die entstehenden
Projekte sind Teil des Zusammenhangs meiner Forschungsarbeit (arts based research) im Rahmen
des „PhD in Practice“-Studiengangs an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Eine Ausstellung
meiner Arbeit ist in Planung.
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Bildende Kunst und Kunstfotografie
Mag. Lucas NORER
“Oh sea, just let me cross over”
„Oh sea, just let me cross over“ (Refrain von Cheb Khaleds Lied "Ya Rayah") thematisiert die aktuelle
Flüchtlingswelle im Mittelmeerraum in Form einer audiovisuellen Installation: Die Arbeit präsentiert
neben einer 10-teiligen Serie an Grafiken, die abstrahierte Ausschnitte aus dem Mittelmeerraum
zeigen, eine Sammlung von aktuellen “Auswandererliedern” von vornehmlich Nordafrikanischen
MusikerInnen die einen Einblick in das Leben auf der Flucht geben.
Die Sammlung an Liedern gibt einen ungefilterten Eindruck darüber, was tagtäglich an den Grenzen
im Mittelmeer passiert. Sie eröffnet einen Einblick in das Leben der Harragas, der Flüchtlinge, die auf
eine Gelegenheit warten, um nach Europa zu fliehen. Harga bedeutet in Maghreb so viel wie‚
brennen, verbrennen und die Harragas sind diejenigen, die ihre Papiere verbrennen um als “Illegale”
die riskante Überfahrt nach Europa zu versuchen.
Die Lieder die sie mitbringen, sind ihr Soundtrack: Sie hören sie im Radio, sie summen sie auf dem
Boot während der Überfahrt, und laden sie als Handyklingelton aus dem Internet herunter. Denn es
gibt mittlerweile eine Vielzahl an MusikerInnen die über die Harragas singen. Dabei berichten sie von
dem Leben an der Grenze, dem Abenteuer der Überquerung, der Herausforderung und dem Mut ein
neues Leben zu beginnen. Aber die Lieder thematisieren ebenso die Beweggründe und die
ausweglose Situation vieler Flüchtlinge und die Risiken und Gefahren der Flucht.
Über das Hörbarmachen der Lieder, aber auch das Übersetzten der zumeist arabischen Songtexte,
bekommen wir einen direkten Eindruck in die Situation, die Beweggründe, die Sehnsüchte und die
Gefahren der Flucht. Diese Art der musikalischen Auseinandersetzung von Emigration hat ein
historisches Vorbild im Genre des Auswandererliedes. Besonders die massenhafte Emigration im
18. & 19 Jhd. von Europa in die USA wurde musikalisch verarbeitet bzw. thematisiert.
Visuell stellt die Installation den konkreten musikalischen Auseinandersetzungen den leeren,
assoziativen Raum des mediterranen Meeres gegenüber. Die skalierten und somit abstrahierten
Flächen beziehen sich auf maritime Kartenausschnitte. Die Zeichnungen sind durch die “willkürliche”
geografische Grenzziehung der Meridiane beziehungsweise die Küstenverläufe begrenzt. Ausschnitte,
die erst auf den zweiten Blick das mediterrane Meer und somit den Raum um die Fluchtrouten der
Emigranten preisgeben.
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Bildende Kunst und Kunstfotografie
Sara OSTERTAG, MA
We are holding it together – Biofiktive Installation
Installation Recherche, Performance
Das eingereichte Projekt ist ein performatives Labor und agiert an der Schnittstelle zwischen Kunst
und Wissenschaft.
Ich trage schon sehr lange das Bedürfnis in mir ein Projekt über meine Großeltern zu machen Maria
und Horst Ebel.
Ausgehend von der Lebensgeschichte des renommierten österreichischen Physiker Paares, will ich
ihre persönliche und wissenschaftliche Biografie im Kontext der historischen und wissenschaftlichen
Ereignisse ihrer Lebenszeit mit künstlerischen Strategien untersuchen und in den Kontext des
heutigen Standes ihres Forschungsgebietes überführen.
In meiner Arbeit wird die Geschichte zweier Menschen re- und dekonstruiert, die nicht vergessen
werden soll – die sie aber langsam selber vergessen. Seit einigen Jahren ist die Großmutter an
Demenz erkrankt, nunmehr emeritiert und über achtzig Jahre alt, zerfällt langsam ein Archiv des
Wissens. Ein Leben lang haben sie geforscht was die Dinge der Welt zusammenhält. Jetzt brauchen
sie Hilfe dabei, die Dinge ihres alltäglichen Lebens zusammenzuhalten. Persönliche Dokumente sowie
ihre Publikationen sind Ausgangsmaterial meiner Recherche.
Unterschiedliche künstlerische Techniken und Recherchestrategien ermöglichen innerhalb des
Projektes verschiedenen Mitforschenden und ExpertInnen aus Wissenschaft und Kunst jeweils
eigenen Zugang. Die geplante Installation stellt ein performatives Archiv dar, das Wissen und
Erinnerung birgt. Künstlerische Forschung wird ausgelotet und praktiziert.
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Bildende Kunst und Kunstfotografie
Mag. Fabian PATZAK
Unugly Buildings
Tausende Gebäude fielen 1945 in Europa. Es gab Lücken zu füllen und die internationale Moderne
fand Raum sich zu entfalten. Die in den Jahren zwischen 1950 und 1980 erstandenen modernen
Nachkriegsgebäude sind kontrovers.
In Wien aufgewachsen, empfand ich eine Abneigung zu dieser Art von Gebäuden. Erst nachdem ich
einen Monat mit einer befreundeten Architekturhistorikerin verbrachte, fand ich einen neuen
Blickwinkel auf die moderne Architektur. Die Repetition der Ausführung, der ehrliche Umgang mit den
Materialien und der Konstruktion, ihr historischer Kontext und nicht zuletzt ihre Ästhetik, beeindruckten
mich.
Während einzelne Gebäude der Nachkriegsmoderne exemplarisch erhalten werden, wurden andere
abgerissen oder sind dem Verfall ausgesetzt. Die Zukunft dieser Gebäude ist ungewiss. Sie zu
entfernen und durch einen Neubau zu ersetzen ist oft ökonomischer und populärer, als eine
Generalsanierung durchzuführen.
Die Malereien meiner “Unugly Buildings” Serie wirken auf den ersten Blick wie ikonische Portraits der
hier besprochenen Gebäude. Nachhaltige Dokumente aus einer Zeit in der sie aus dem kollektiven
Gedächtnis verdrängt und als “hässlich” bewertet werden. Sie sind jedoch auch Meditationen über
Formen, Strukturen, Repetition, Farbe, Linie und die Beziehung von der konstruierten und natürlichen
Welt in der Malerei und Architektur. Indem ich auf gerade Linien verzichte, verleihe ich diesen sehr
rasterartigen Architekturen eine menschliche Qualität der ihre imposante Präsenz gegenüber steht.
Kann durch meine malerische Behandlung ein ähnlicher Blickwinkelwechsel für den Betrachter, in
Bezug auf moderne Architektur, zustande kommen wie ich ihn selbst erlebt habe?
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Literatur
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Literatur
Irene DIWIAK
Der Klang der Frauen
"Der Klang der Frauen" ist ein unhistorischer Historienroman und ein unromantischer Liebesroman. Er
spielt zwar in der politisch aufgeladenen Österreichischen Zwischenkriegszeit, jedoch dient ihm dieser
Hintergrund nur als Kulisse für seine Figuren, die sich verloren fühlen in der neuen Zeit. Wer nicht mit
der Monarchie mit untergegangen ist, sucht sich Ablenkung. Denn die ist leicht zu finden in lauter
Musik und gutem Wein. Aber ihren Platz in der Welt haben sie alle verloren.
Es ist aber auch ein Liebesroman, weil es um die Liebe zwischen zwei Frauen geht. Einerseits die
nicht wirklich talentierte, aber erfolgreiche Sängerin Gisela Liebwies, andererseits die talentierte, aber
nicht wirklich erfolgreiche Komponistin Ida Gussendorff, geborene Padinsky. Sie glauben, ineinander
die Ergänzung des Fehlenden gefunden zu haben, und müssen doch zum Schluss einsehen, dass
auch ihre Liebe nicht den Halt gibt, nach dem sie suchen,
Wie eine Operette ist "Der Klang der Frauen" oberflächlich unterhaltsam mit schrägen Charakteren
und lustigen Dialogen, darunter aber liegen einsame Figuren versteckt, die sich mit allen Mitteln von
der Tatsache ablenken müssen, verloren zu sein. Denn anders als in der Operette führt das Ende
nicht jeden dorthin, wo er hingehört.
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Literatur
Margarita KINSTNER
Zwischen Hier und Dort
"Zwischen Hier und Dort" zeigt in 3 parallelen Handlungssträngen das Leben dreier Frauen, deren
Wurzeln in Bosnien leben. Während Mila (37) und Ivana 26) in Österreich (Wien und Graz) leben, hat
Jasmina (39) Sarajevo nie verlassen. Die Romanhandlung spielt sich vor dem Hintergrund der
Februarproteste in Bosnien ab (evl. folgt eine jahreszeitliche Angleichung nach meiner Reise Feber/
März 2015, da nach den Oktoberwahlen mit abermaligen Protesten zu rechnen ist). Durch meine
Teilnahme an einem Kunstprojekt in Banja Luka und meine dortige Recherche kam ich mit
AktivistInnen aus Sarajevo, Banja Luka und Tuzla in Kontakt. "Zwischen Hier und Dort" ist ein fiktiver
und kein politischer Roman (siehe Expose), in dem es vor allem um das Leben der drei Frauen, ihre
momentane private / familiäre Situation geht - die politische Lage Bosniens soll niemals im
Vordergrund stehen sondern dient als Rahmenhandlung, durch die ich jedoch durchaus auf die
wirtschaftlichen Probleme, die nationalistische Propaganda und vor allem auf die herrschende
Resignation unter der Bevölkerung aufmerksam machen möchte. Für 2015 sind mehrere
Recherchereisen geplant - eine große, einmonatige im Feber / März, in der ich AktivistInnen bitten
werde, mich an ihrem Alltag teilhaben zu lassen.
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Geistes- und Kulturwissenschaften
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Geistes- und Kulturwissenschaften
Mag. Perry BAUMGARTINGER-SEIRINGER
Staatliche Regulierung von Geschlecht als Zweigeschlechterkonstrukt –
kritische diskurshistorische Dispositivanalyse desGeschlechterdispositivs
anhand des sog. "Transsexuellen-Erlasses" 1980-2010 in Österreich
Das empirische, transdisziplinäre Dissertationsprojekt untersucht die staatliche Regulierung von
Geschlecht als Zweigeschlechterkonstrukt und ihre Verhandlung am Beispiel des so genannten
"Transsexuellen-Erlasses" (TSErlass) in Österreich. Der Erlass entstand 1980-1983 und wurde bis zu
seiner Absetzung 2010 von staatlichen Institutionen wie auch Trans*-Organisationen und
Einzelpersonen auf verschiedenen Ebenen verhandelt. Er stellte in Österreich ein zentrales Instrument
zur Regulierung heteronormativer Zweigeschlechterordnung dar. Das Dissertationsprojekt untersucht
einerseits die Frage, in welcher diskursiven Umgebung und aus welchen dispositiven Verhältnissen
heraus der TS-Erlass entstand, und andererseits, wie er verhandelt wurde. ln der historischen
Aufarbeitung und kritischen Analyse der Entstehung des Erlasses 1980-1983 sowie seiner
Verhandlung bis 2010 wird ein diesbezügliches Dispositiv herausgearbeitet, wobei der Fokus auf den
reg(ul)ierenden wie auch widerstehenden diskursiven wie nichtdiskursiven Mechanismen der WissenMacht-Formation liegt. Dafür wurde eine eigene Methodologie - die Kritische Diskurshistorische
Dispositivanalyse - entwickelt, die Disziplinen übergreifend die kritische diskurshistorische Analyse/n
mit dispositiv- und gouvernement-theoretischen Ansätzen und jenen aus den Queer und Transgender
Studies verbindet. Das umfangreiche und heterogene Datenkorpus umfasst u.a. Erlässe,
Gesetzestexte,
Fach-
und
Communityzeitschriften,
medizinische
Handbücher
und
Behandlungsempfehlungen, aktivistische Materialien wie Flyer und Unterschriftenlisten sowie
Interviews mit den zentralen Personen der verschiedenen Handlungsfelder rund um den "TS-Erlass".
Das Projekt verortet sich transdisziplinär sowohl in den Sprachwissenschaften wie auch der
Wirtschafts- und Sozialgeschichte und den TransGender Studies.
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Geistes- und Kulturwissenschaften
Mag.a Theresa ZIFKO, MA
Wem gehört das Objekt? Archäologische Sammlungen und Identitätsstiftung in
transnationalen Räumen
Wenn sich aufgrund des Zerfalls von Territorien Kulturgüter im "falschen" Museum oder Land
befinden, so stellt sich die Frage nach ihrer Zugehörigkeit. Im Zentrum der Untersuchung steht das
museale Objekt, konkret das bewegliche archäologische Artefakt, und dessen verhandelte
"Zugehörigkeit" nach dem Ersten Weltkrieg. Als Untersuchungsraum dient die ehemalige HabsburgMonarchie und ihre Nachfolgestaaten, insbesondere die gemeinsame Geschichte des heutigen
Sloweniens und Österreichs: Mit dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 wurden Grenzen zwar
neu gezogen, jedoch blieb ungeachtet dessen die gemeinsame Geschichte dieser Gebiete in den
historisch gewachsenen Sammlungen der Museen weiterhin präsent.
Genau hier beginnt die Besprechung, konkret bei jenen archäologischen Artefakten des steirischen
Landesmuseums Joanneum (heutiges Universalmuseum Joanneum GmbH), die sich nach 1918 in
dieser Österreichischen Sammlung befanden und deren Fundorte nun nicht mehr im "eigenen
Land", sondern
"auswärts"
lagen.
Es
wird
der
Umgang
mit
"eigenen"
und
"fremden"
Museumsobjekten in den Sammlungen untersucht und jenem im Wiener Naturhistorischen
(Bundes-)Museum vergleichend gegenübergestellt. Ziel der Dissertation ist es, nachvollziehbar zu
zeigen, wer unter welchen Rahmenbedingungen, mit welchen Mitteln, Methoden und Argumenten
musealen Objekten in der Zwischenkriegszeit nationale, regionale oder institutionelle Bedeutung
zuschrieb. Es soll deutlich werden, warum manche Objekte identitätsstiftend sein können.
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Medizin,
Naturwissenschaft und Technik
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Medizin, Naturwissenschaft und Technik
Dr.in Josa FRISCHER
A Synchrotron X-ray Fluorescence Based Approach to Examine the Role of
Metals in Multiple Sclerosis Pathology
Einleitung: Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des Zentralnervensystems (ZNS).
Oxidativer Stress, Veränderungen im Eisenhaushalt sowie eine Fehlregulation von Metalloproteinen
im Serum, Liquor und Hirngewebe von MS Patienten wurden mit der Pathogenese dieser Erkrankung
in Zusammenhang gebracht. Ziele: Unser Projekt wird auf der Hypothese aufgebaut, dass eine
Dyshomeostase spezifischer Metalle mit Läsionstypen, Immunopattern, Klinik und Outcome in MS
assoziiert werden kann. Unser Ziel ist es, die Metallverteilung in MS Läsionen bezugnehmend auf
Läsionstyp, strukturellen Eigenschaften und Immunopattern zu definieren und dies mit den Daten aus
Normalkontrollen zu vergleichen. Das Verteilungsmuster der Biometalle wird in Bezug zu Klinik und
Pathologie gesetzt.
Methoden: Wir wählen einen multidisziplinären Ansatz, welcher Synchrotron X-ray fluorescence
imaging,
histopathologische
Färbungen
und
Immunhistochemie
beinhaltet,
um
Metall-
Verteilungsmuster an einer einzigartigen Sammlung von MS Gewebe untersuchen zu können. Das
Projekt wird auf Basis einer Kooperation zwischen der Medizinischen Universität Wien, der Mayo
Clinic Rochester, USA, der Universität von Saskatchewan, Canada und der Stanford Synchrotron
Radiation
Lightsource(SSRL),
USA
durchgefuehrt. Wir
charakterisieren
MS
Läsionen
und
Immunopattern. Synchrotron X-ray fluorescence imaging wird eingesetzt um niedrig– und
hochauflösende Bilder der Eisenverteilung zu erstellen. Diese Verteilungsmuster werden mit den
histopathologischen Daten korreliert. Im Gegensatz zu histopathologischen Färbemethoden erkennt
und quantifiziert XRF alle chemischen Eisenformen und umgeht somit die bisherigen Limitationen der
konventionellen Eisenfärbemethoden. Die Möglichkeit zu untersuchen, in welcher Form sich eine
Eisendysregulation auf andere Biometalle im umgebenden Gewebe auswirkt, kann der Schlüssel zum
Verständnis der Biometallregulierung in MS sein.
Wissenschaftliche Bedeutung: Die Studie wird wichtige Einblicke in die pathophysiologischen
Mechanismen der Metallhomeostase und Eisenspeicherung im ZNS von MS Patienten geben sowie
den Weg für die Untersuchung von neuen Metall-Biomarkern neurodegenerativer Erkrankungen
bereiten.
25
Medizin, Naturwissenschaft und Technik
Mag. Dr. Tobias PFINGSTL
“Zurück ins Meer” – Der Ursprung der litoralen Lebensweise von marin
assoziierten Hornmilben (Acari)
Hornmilben sind hauptsächlich terrestrische Tiere die den Boden, Laubstreu, Bäume etc. bewohnen.
Die Überfamilie der Ameronothroidea jedoch hat es im Laufe der Evolution geschafft weltweit das
marine Litoral zu besiedeln. Obwohl die Tiere in diesem extremen Lebensraum vorkommen und
tagtäglich von der Flut überschwemmt werden, atmen sie noch immer Luft und unterscheiden sich auf
den ersten Blick kaum von typisch terrestrischen Hornmilben. Wie diese Milben die Gezeitenzone
erobert haben ist unklar. Trotzdem nahm man bislang an, dass die Ameronothroidea, die momentan
aus vier Familien bestehen, auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückzuführen sind. Neueste
molekulargenetische
Untersuchungen,
sowie
biogeographische
Lücken
und
der
Besitz
unterschiedlicher Plastron-Mechanismen (ermöglichen Atmung unter Wasser) widersprechen jedoch
dieser Theorie und weisen auf einen unabhängigen Ursprung einzelner Familien hin.
Ziel des vorliegenden Projektes ist es, 1) herauszufinden ob einzelne Familien evolutionär unabhängig
voneinander ins Litoral abgewandert sind, 2) zu klären wie die Kolonisierung dieses extremen
Lebensraumes tatsächlich vor sich gegangen ist und 3) festzustellen welche Anpassungen dafür
notwendig waren.
Durch umfangreiche morphologische und molekulargenetische Analysen soll die evolutionäre
Geschichte der Ameronothroidea im Detail rekonstruiert werden und paläobiogeographische
Verbreitungsmuster abgeleitet werden.
Diese Untersuchung liefert darüber hinaus nicht nur Einblicke in die Entstehungsgeschichte dieser
Gruppe, sondern stellt auch eine wichtige Datenbasis für bioklimatische Überlegungen dar. Da die
einzelnen Familien der Ameronothroidea in ihrer Verbreitung auf bestimmte Klimazonen beschränkt
sind, wird die globale Erwärmung zu einer Veränderung dieser spezifischen Verbreitungsmuster
führen. Durch die Kenntnis der Paläobiogeographie können möglicherweise Voraussagen über die
zukünftige Verbreitung verursacht durch den Klimawandel getätigt werden.
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Rechts-, Sozial- und
Wirtschaftswissenschaften
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Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Mag.a Andrea KRETSCHMANN, MA
Die Normierung des Irregulären. Carework und die symbolische Qualität des
Rechts
Zwischen 2006 und 2009 wurde die "24-Stunden-Pflege" für ältere Menschen in österreichischen
Privathaushalten
rechtspolitisch
RechtsadressatInnenkreises
reguliert.
erstmals
die
Mit
der
Regulierung
Möglichkeit
eröffnet,
wurde
auf
Akteuren
Angestellten-
des
oder
Selbständigenbasis in der ..24-Stunden-Pflege" zu arbeiten beziehungsweise zu beschäftigen. Das
Projekt untersucht aus einer rechtssoziologischen Perspektive, wie die Regulierung der "24Stunden-Pflege" von Akteuren des RechtsadressatInnenkreises vollzogen wird. Hierfür werden
problemzentrierte Interviews mit den Angehörigen von Pflegebedürftigen und den in der "24Stunden-Pflege" Beschäftigten geführt. Ziel des Projekts ist es, Aufschluss über die Beschaffenheit
rechtskonformer Handlungsorientierungen unter den spezifischen Bedingungen der rechtlichen
Regulierung
eines ethnisierten, vergeschlechtlichten
Beschäftigungsfelds zu geben.
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und gering bezahlten privathäuslichen
Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Mag.a Barbara LITSAUER
Die Bildung politischen Bewusstseins während der Französischen Revolution:
Louise de Keralio-Robert und der Mercure National
Die Zeitung "Mercure national et etranger" erschien von 16. April 1791 bis 5. Juli 1791 in Paris. ln
diesen Zeitraum fiel ein Schlüsselereignis der Französischen Revolution: Die Flucht der königlichen
Familie nach Varennes. Herausgeberin und erstgenannte Redakteurin der Zeitung war Louise
Keralio Robert, die nach derzeitigem Forschungsstand als erste politisch journalistisch tätige Frau
ihrer Epoche gilt. Im Unterschied
zum Großteil der bekannten
weiblichen
Figuren der
Französischen Revolution handelte sie nicht aus gemäßigten, royalistischen oder girondistischen
Motiven, sondern trat für die Etablierung der Republik und die Entmachtung von König und Adel
ein. Ihr politischer Einsatz brachte sie auch in Konflikt mit den Beschlüssen der bürgerlichen, an
der Sicherung von Eigentumsverhältnissen und nach politischer Stabilität trachtenden Vertreter der
Nationalversammlung, der sich beim so genannten Massaker auf dem Marsfeld entlud. ln der
Dissertation wird die Schwerpunktsetzung von Berichterstattungen und Analysen des "Mercure
national et etranger'', unter Zuhilfenahme eines Kategorien- und Kodiersystems der qualitativen
lnhaltsanalyse, ermittelt. Die daraus erzielten Forschungsergebnisse sollen Aufschluss über die im
französischen
Sprachraum
kaum,
im
deutschen
Revolutionärin und ihrer Zeitung geben.
29
nicht
bekannte,
radikal-republikanische
Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Mag.a Iris MURER
Verfassungsrechtliche Grenzen der Reglementierung des Prostitutionswesens
im Verwaltungsrecht
Das Prostitutionswesen stellt den Gesetzgeber auf Grund seines hochsensiblen Charakters vor
zahlreiche Herausforderungen, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten und Moral und
Volksgesundheit zu schützen. Der Staat kann sich unterschiedlicher Ansätze bedienen, um damit
rechtlich umzugehen. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um die Entscheidung, Prostitution
entweder zuzulassen oder
zu
untersagen. ln
Österreich
ist Prostitution
innerhalb
der
strafrechtlichen Grenzen erlaubt; es wird vornehmlich ein Regulierungsansatz verfolgt. Diese
Entscheidung gründet auf der Annahme, dass Prostitution ein unvermeidliches Übel darstellt und
lediglich durch die Regulierung die Interessen aller Betroffenen Ausgestaltung finden können. Die
Regulierung dient insbesondere dazu, die Arbeitsbedingungen der Betroffenen verbessern und
Missbrauch durch regelmäßige staatliche Kontrollen identifizieren zu können, da sich die
Situation der in der Prostitution in Österreich tätigen Frauen, in den letzten Jahrzehnten frappant
verschlechtert hat und es sich nach wie vor um eine häufig von Zuhälterei geprägte Tätigkeit
handelt. Im Zuge dieses Regulierungsmodells stellt sich die Frage, durch wen und inwiefern das
Prostitutionswesen rechtlich ausgestaltet werden darf. Grenzen für die Regulierung liegen unter
anderem in der verfassungsrechtlichen Zulässigkeit; sie finden sich insbesondere in den
Kompetenznormen und in den Grundrechten. Bei nüchterner juristischer Betrachtung hat eine
erste Prüfung ernste Bedenken hinsichtlich der Kompetenz- und Grundrechtskonformität der
einschlägigen Rechtsvorschriften zu Tage gebracht. Im Rahmen dieses Dissertationsprojekts sollen
daher
die
bestehende
Reglementierung
des
Prostitutionswesens
in
den
einschlägigen
Landesgesetzen und der Verordnung über die Untersuchungspflicht auf ihre kompetenzrechtliche
und grundrechtliche Zulässigkeit untersucht und gegebenenfalls Verfassungswidrigkeiten
aufgezeigt werden.
30
Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Mag. Philip RATHGEB
The Viability of Social Solidarity: Political Parties and Trade Unions in the Era
of Liberalisation
Wachsende Ungleichheit stellt eine Herausforderung für Demokratie und Gesellschaft dar. Die
auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich wird zunehmend mit den drängendsten
Problemen unserer Zeit in Verbindung gebracht: sinkendes Wirtschaftswachstum, ungleiche
Lebenschancen,
steigende
Armut,
rückgängige
Wahlbeteiligung
und
steigende
Fremdenfeindlichkeit.
Aber warum wächst Ungleichheit in manchen Ländern mehr als in anderen? Warum verabschieden
politische Akteure in manchen Ländern Reformen, die Ungleichheit verschärfen, während sie in
anderen Ländern Ungleichheit abmildern?
Meine Dissertation am EUI Florenz ergründet diese Fragestellung durch eine ländervergleichende
Untersuchung von Arbeitsmarktpolitik im Zeitalter der Liberalisierung. Arbeitsmarktpolitik stellt ein
zentrales Politikfeld in der Umverteilungsaktivität nationaler Wohlfahrtsstaaten dar und beeinflusst
folglich die Effekte der ökonomischen Liberalisierung auf soziale Spaltungen.
Der Vergleich basiert auf einer Auswahl kleiner Länder mit einer dreigeteilten Methodologie von
systematischer Prozessanalyse: Österreich, Dänemark und Schweden. Der Grund für diese
Länderauswahl
liegt
Entscheidungssysteme
darin,
dass
die
drei
Länder
(a)
ähnliche
korporatistische
aufweisen und (b) trotzdem unterschiedliche Reformpfade einschlugen.
Dieses "most similar systems design" ermöglicht mir, mein Argument für steigende Ungleichheit zu
evaluieren und gleichsam bereits existierende Theorien in meine Erklärung mit einzubeziehen.
Meine
Dissertation
geht
über
machtressourcentheoretische
bestehende
Interaktion
Ansätze
zwischen
hinaus,
Parteien
indem
und
es
konkret
die
Gewerkschaften
in
reformpolitischen Entscheidungsprozessen untersucht. Dabei entwickle ich einen integralen
Theorierahmen
zur Erfassung
von den Auswirkungen
verbandlicher Machtressourcen auf soziale Solidarität.
31
sich verändernder
elektoraler und
TKF – Sonderpreis
(Medizin, Naturwissenschaft, Technik)
gewidmet vom
Bundesministerium für Verkehr,
Infrastruktur und Technologie
32
Medizin, Naturwissenschaft und Technik
Dr. Bernd RESCH
Urban Emotions – Fusion von Emotionsdaten aus technischen und
menschlichen Sensoren zur bürgerzentrierten Unterstützung stadtplanerischer
Prozesse
Stadtplanung fand ursprünglich und bisher oft am Reißbrett bzw. am Computer statt, also ohne
ausreichende Einbindung von Bürgern oder es wurde „am Bürger vorbei“ geplant. Mit dem
Aufkommen der starken Forderung nach Bürgerbeteiligung im Zuge von Web 2.0-Phänomenen gilt es
nun, Methoden für bürgerzentrierte Stadtplanung zu entwickeln, die den individuellen Bedürfnissen
der Bürger gerecht werden. Deshalb liegt der interdisziplinäre Ansatz des „Urban Emotions“Konzeptes darin, neue technologische Erkenntnisse in die Methodensets der Stadtplanung zu
integrieren.
Die methodische Innovation von Urban Emotions besteht in der Entwicklung eines Verfahrens, das
Algorithmen aus den Domänen Geoinformatik, Computerlinguistik und Zeitreihenanalyse in sich
vereint. Darüber hinaus ist Urban Emotions der erste Ansatz, der drei verschiedene Quellen für die
Gewinnung von kontextueller Emotionsinformation verwendet: Messungen von Biometriesensoren,
subjektive Beobachtungen von Bürgern an Hand des „People as Sensors“-Konzeptes, und Daten aus
sozialen Medien (Twitter-Posts, Annotationen von Flickr-Fotos, etc.). Erste – noch nicht validierte und
publizierte – Feldstudien zeigen, dass das Urban Emotions Konzept an sich zu eindeutig
interpretierbaren Ergebnissen führt, also Emotionsinformationen mit Hilfe des vorgestellten Ansatzes
gewonnen und für stadtplanerische Zwecke verwendet werden können. Damit können zukünftige
Entwicklungen in einer klar definierten Roadmap adressiert werden. Diese umfassen primär das
Design von aussagekräftigen Feldstudien, die Entwicklung des Algorithmus zur Emotionsextraktion
aus Social Media Daten gemeinsam mit Wissenschaftern der Harvard University, die Umsetzung des
People as Sensors Konzeptes in Form einer Smartphone-App, und die individuelle Kalibrierung von
Sensoren und der People as Sensors-Eingaben zusammen mit Umweltpsychologen. Danach werden
die Studien im Feld durchgeführt, die resultierenden Daten ausgewertet und als Information für
Stadtplaner zur Verfügung gestellt.
33
TKF – Sonderpreis
gewidmet von der
Kulturabteilung der Stadt Wien
(Wissenschafts- und Forschungsförderung)
34
Geistes- und Kulturwissenschaften
Mag.a Linda ERKER
Zwei Universitäten, zwei Städte, zwei faschistische Regime? Diachroner
Vergleich der Universität Wien im Austrofaschismus und der Universität
Madrid im Franquismus.
Im Rahmen des Dissertationsprojektes werden die Universität Wien im Austrofaschismus (1933/34–
1938) und die Universidad Central de Madrid im frühen Franquismus (1939–1956) vergleichend
untersucht. Beide Universitäten waren die größten Hochschulen ihrer Länder und befanden sich in
den Hauptstädten, den jeweiligen Machtzentren der Regime. Mittels eines historischen Vergleichs
werden die strukturellen und ideologischen Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede der beiden
Systeme
herausgearbeitet.
Die
Arbeit
stellt
damit
die
erste
komparative
Studie
der
Herrschaftssysteme im Allgemeinen sowie im Speziellen ihrer größten Universitäten und der
Hochschulpolitik dar. Die Fragestellung der Arbeit ist zudem nicht nur in Bezug auf die vergleichende
Untersuchung der staatlichen und kulturellen Wirkungsmacht der Regime an den Universitäten
innovativ, sondern stellt auch die erste umfassende Untersuchung über die Universität Wien zur Zeit
des Austrofaschismus dar. Auf Basis umfangreichen Archivmaterials, das sowohl in Wien als auch in
Madrid gesichtet wurde, sollen die Wechselbeziehung zwischen Staat und Universität sowie mögliche
Eingriffe
in
die
universitäre
Autonomie
beleuchtet
werden.
Anhand
der
Akten
der
„Säuberungstribunale“ in Madrid ab 1939 sowie der Akten der Disziplinarverfahren gegen Lehrende in
Wien werden Maßnahmen und Zielsetzungen der Repressionen untersucht, um die Frage zu
beantworten, ob man in beiden Fällen von „elitenbezogenen Reinigungsstrategien“ sprechen kann.
Darüber hinaus wird für beide Systeme die Rolle der Studierenden in deren Bedeutung als „neue
Elite“ analysiert. Das Projekt stellt eine Auseinandersetzung mit den grundlegenden Fragen der
wissenschaftlichen Freiheit, der Instrumentalisierbarkeit von Universitätspolitik und den Folgen von
wissenschaftspolitischer Repression dar. Der thematische Spezialvergleich soll ein klareres Bild der
Rolle und Funktionen von Universitäten in den beiden faschistischen Systemen zeichnen.
35
TKF – Publikationspreis
gewidmet vom
Verlag des ÖGB
36
Geistes- und Kulturwissenschaften
Mag.a Sonja HINSCH
"Arbeitsscheue" und "Arbeitslose": Hierarchisierungen zwischen
unterschiedlichen Formen der Nicht-Arbeit in Zwangsarbeitsanstalten und
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (Österreich 1918-1938)
ln meiner Dissertation untersuche ich die unterschiedlichen Bedeutungen von Nicht-Arbeit im
zunächst expandierenden Sozialstaat und ab dem Austrofaschismus regressiven Entwicklungen im
Österreich der Zwischenkriegszeit in dieser Phase wurde in manchen Fällen staatliche
Unterstützung angeboten - in Form der Vermittlung oder des Arbeitslosengeldes - in anderen
Fällen wurde Nicht-Arbeit staatlich sanktioniert. Nicht alle diese Interventionen sind gleich bekannt.
So gehören das Problem der Arbeitslosigkeit und die mögliche Unterstützung von Arbeitslosen im
Österreich der Zwischenkriegszeit zum heutigen Allgemeinwissen. Die Internierung von als nicht
arbeitend angesehenen Personen in Zwangsarbeitsanstalten in der Zwischenkriegszeit ist hingegen
fast unbekannt. Ich empfinde es zum einen als eine moralische Verpflichtung, die nahezu nicht
erforschte Existenz von Zwangsarbeitsanstalten in der Zwischenkriegszeit bekannt zu machen.
Andererseits ist die Analyse der Bedeutung von der Bestrafung von sogenannten ,,Arbeitsscheuen"
eine notwendige Voraussetzung, um die Bedeutung anderer Interventionen bei als anders
verstandenen Formen von Nicht-Arbeit wie Arbeitslosigkeit besser verstehen zu können.
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Herbert Tumpel Preis
gewidmet von
Bundesarbeitskammer und ÖGB
Zu Ehren des langjährigen AK Präsidenten beschlossen
Bundesarbeitskammer und ÖGB die Stiftung eines
„Herbert Tumpel Preises“ für besondere politische,
ökonomisch oder kulturelle Arbeiten. Eine herausragende
wissenschaftliche Leistung aus diesen Bereichen wird
jährlich mit 7.000 Euro prämiert.
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Ass.-Prof. Mag. Dr. Thomas SCHODITSCH
Gleichheit und Geschlecht - Neue Herausforderungen für das
österreichische Recht
Die eingereichte
Arbeit
befasst sich mit dem
Thema "Gleichheit und Geschlecht" aus
rechtswissenschaftlicher Sicht und untersucht die praktischen Auswirkungen des Gender-Diskurses,
der mittlerweile viele verschiedene Themenbereiche umfasst: Erörtert werden etwa Fragen der
Diskriminierung am Arbeitsplatz, des gleichen Entgelts für alle ArbeitnehmerInnen oder der
familienrechtlichen
Situation
heterosexueller
PartnerInnen.
Ebenso
kommen
auch
neue
gesellschaftliche Herausforderungen zur Sprache: So etwa die rechtliche Stellung von Minderheiten
wie homosexuellen, trans- oder intersexuellen Personen; zusätzlich aber auch die Beschneidung von
Kindern aus religiösen Gründen, die infolge des steigenden Anteils der muslimischen und jüdischen
Bevölkerung in Österreich stärker in den Blickpunkt rückt.
All diese Fragestellungen sollen in einen rechtlichen Kontext gebracht werden, der zunächst von den
Grundrechten
der
Verfassung
geprägt
wird.
Freilich
betreffen
diese
Themen
stets
Querschnittsbereiche - vom Arbeits- und Sozialversicherungsrecht über das Familienrecht bis hin zum
Verwaltungsrecht-, sodass insbesondere der Einfluss der Grundrechte auf die einfachgesetzliche
Rechtslage von Bedeutung sein wird. Besonderes Augenmerk wird neben der Judikatur des VfGH
dabei auf die Erkenntnisse des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, aber auch des
Europäischen Gerichtshofs gelegt: Diese werden für die Auslegung des nationalen Rechts immer
bedeutsamer, weshalb aktuell eine Tendenz zur "Konstitutionalisierung" des Privatrechts feststellbar
ist.
Die eingereichte Arbeit verknüpft damit die unterschiedlichen Themenbereiche der "legal gender
studies" unter dem Mantel der Grundrechte. Mit diesem Ansatz soll klarer werden, dass die zuvor
angesprochenen Themen nicht jeweils Einzelprobleme sind, sondern ihnen Gemeinsamkeiten
zugrunde liegen: Dadurch treten Problemlagen stärker vor Augen; zudem lassen sich die
Begründungen von Behörden und Gerichten leichter untereinander vergleichen. Gleichzeitig wird
dadurch die Basis für neue Lösungsvorschläge in diesem Bereich geschaffen, um diesen
gesellschaftlichen Herausforderungen rechtlich angemessen begegnen zu können.
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Mit Ergänzungsblättern der PreisträgerInnen 2014 und 2015
ISBN: 978-3-7035-1546-0
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Der Theodor Körner Fonds dankt
seinen Sponsoren für die Unterstützung:
Bundesarbeitskammer (BAK)
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA)
BAWAG PSK
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technik
Die Produktionsgewerkschaft (PRO-GE)
Fachverband österreichischer Banken und Bankiers
Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck-Journalismus-Papier (GPA)
Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD)
Land Oberösterreich
Oesterreichische Nationalbank
Österreichische Kontrollbank AG
Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB)
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Stadt Wien – Wien Kultur
Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group
Voestalpine AG
Wirtschaftskammer Österreich
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