Lernunterlage Maschinistenausbildung

Transcription

Lernunterlage Maschinistenausbildung
Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband
Abschnittsfeuerwehrkommando
Groß-Enzersdorf
Lernunterlage Maschinistenausbildung
Der Maschinist für Feuerlöschpumpen
Inhalt
1 AUFGABEN DES MASCHINISTEN IM LÖSCHEINSATZ...................................................2
2 LÖSCHWASSERENTNAHMESTELLEN.............................................................................2
2.1 FLIESENDES GEWÄSSER:........................................................................................................2
2.2 BRUNNEN:...........................................................................................................................2
2.3 ORTSFESTE SAUGLEITUNG:.....................................................................................................2
2.4 HYDRANTEN:........................................................................................................................2
2.5 ZUBRINGLEITUNG DURCH EINE ZUSÄTZLICHE GRUPPE.....................................................................3
3 AUFBAU UND EINSATZ VON FEUERLÖSCHPUMPEN....................................................3
3.1 DIE TRAGKRAFTSPRITZE..........................................................................................................3
3.2 EINBAUPUMPEN.....................................................................................................................5
4 DER BETRIEB VON FEUERLÖSCHPUMPEN....................................................................6
4.1 BETRIEB VON TRAGKRAFTSPRITZEN............................................................................................6
4.2 BETRIEB EINER EINBAUPUMPE................................................................................................10
5 GRUNDLAGEN DER LÖSCHWASSERFÖRDERUNG.....................................................12
6 QUELLENVERZEICHNIS..................................................................................................13
Feuerlöschpumpen
1 Aufgaben des Maschinisten im Löscheinsatz
Der Einsatzmaschinist ist in der Erstphase des Einsatzes zunächst Einsatzkraftfahrer des
ihm zugeteilten Fahrzeuges egal, welcher Bauart dieses ist.
Am Einsatzort angekommen, nach Erhalt des Einsatzbefehles, stellt sich als erste Aufgabe
die richtige Aufstellung des Fahrzeuges. Ein Ausleuchten das unmittelbaren
Arbeitsbereiches sollte auf jeden Fall möglich sein. Beim Löscheinsatz kommt es nun auf die
Art der Wasserentnahmestelle an wie das Fahrzeug zu positionieren ist. Prinzipiell kann jede
Wasserentnahmestelle mit jedem Löschfahrzeug zur Löschwasserförderung genutzt werden.
Wasserführende Löschfahrzeuge haben den Vorteil das sie einen Puffer besitzen, der bis zur
Errichtung der Wasserversorgung genutzt werden kann. Der Maschinist erkundet die
Wasserentnahmestelle und gibt die seiner Einschätzung nach erforderliche Anzahl der
Saugschläuche oder Druckschläuche bekannt.
2 Löschwasserentnahmestellen
2.1 Fliesendes Gewässer:
Der Saugkorb wird gegen die Strömung gelegt um den zusätzlichen Wasserdruck zu nutzen
und Wirbelbildungen zu vermeiden. Dazu muss der Saugkorb mind. 15cm unter Wasser
gehalten werden. Eine zusätzliche Halteleine verhindert das abtreiben der Saugleitung. Um
den Saugkorb vor Verstopfung zu schützen wird ein Schutzkorb verwendet.
2.2 Brunnen:
Die Anzahl der Saugschläuche muss auf die Saughöhe angepasst werden. Da der
Wasserspiegel bei der Wasserförderung absinkt (ca. 1m) ist eine Reserve der
Saugschlauchlänge einzuplanen. Es ist kein Fehler mehr Saugschläuche als nötig zu
verwenden, solange die Saugleitung den Grund des Brunnens nicht erreicht. Dies kann
durch eine Ortsveränderung der Pumpe gegebenenfalls ausgeglichen werden, was sicherlich
weniger Zeitverlust als eine zu kurze Saugleitung bewirken würde. Eine weitere Alternative
sind Tauchpumpen mit Förderleistung über 800l/min, hier ist zu beachten das aufgrund des
geringen Ausgangsdruck nur kurze Förderstrecken (20 bis 40m) zu bewältigen sind.
2.3 Ortsfeste Saugleitung:
Die Verbindung der ortsfesten Saugleitung mit der Pumpe erfolgt durch einen oder auch
mehrere Saugschläuche, wenn die Aufstellung der Pumpe bzw. des Fahrzeuges dies so
verlangt. Angemerkt wird das hier in der gesamten Saugleitung kein Rückschlagventil
vorhanden ist.
2.4 Hydranten:
Der Hydrant ist vor der Wasserentnahme zu spülen, damit etwaige Ablagerungen in der
Leitung nicht in das Tankfüllsystem gelangen können. Zur Wasserentnahme sind nur
Druckschläuche zugelassen, Saugschläuche können dem Wasserdruck nicht standhalten.
Nach jeder Wasserentnahme ist darauf zu achten, das der Hydrant entwässert. Sollte dies
einmal nicht der Fall sein, ist der Betreiber der Wasserleitung auf schnellstem Wege zu
informieren.
Seite 2/13
Feuerlöschpumpen
2.5 Zubringleitung durch eine zusätzliche Gruppe
Das Löschwasser wird hier in B-Schläuchen zur Feuerlöschpumpe transportiert. Der
Maschinist legt eine B-Länge in Richtung der zubringenden Leitung und setzt einen Verteiler.
Dort wird die Zubringleitung in weiterer Folge angekuppelt.
Bei Tragkraftspritzen erfolgt die Speisung am Saugeingang mittels Übergangsstück A-B.
Bei Einbaupumen (in Kombination mit Löschwassertank) kann die Speisung ebenfalls über
den Saugeingang oder den Fülleingang des Wassertanks erfolgen.
Vorteil
Eingangsdruck wird
Genutzt; gleichmäßige
Wasserförderung
Speisung am
Wassertank direkt als
Tankfülleingang Puffer einsetzbar,
Fahrzeuge können
bereits Wasser liefern
wenn die
Entnahmestelle
noch kein Wasser
liefert
Speisung am
Saugeingang
Nachteil
Wassertank nicht
Direkt nachfüllbar
Abhilfe
Füllleitung vom Pumpenausgang zum Tankfülleingang;
Ungleichmäßiger
Erster Nachteil kann nicht
Förderstrom durch
umgegangen werden,
Auf- Zu- Rhythmus
letzter kann durch
Der Tankfüllregelung; erhöhen der
Wasserdruck der
Motordrehzahl
Zubringleitung wird
ausgeglichen
Auf Null reduziert
werden
3 Aufbau und Einsatz von Feuerlöschpumpen
3.1 Die Tragkraftspritze
Tragkraftspritzen sind für die Brandbekämpfung gebaute, durch Verbrennungsmotoren
angetriebene Feuerlöschkreiselpumpen, welche in der Regel von 4 Mann zur
Verwendungsstelle getragen werden können. Zur Bedienung ist ein Mann erforderlich
(Maschinist – MA).
In der Literatur werden Tragkraftspritzen auch Motorspritze oder Kraftspritze genannt.
Die Bezeichnung TS steht für Tragkraftspritze und die Ziffer für den hundertsten Teil des
Nennförderstromes [l/min]. Der Nennförderdruck ist bei allen TS 10 bar.
Es werden 3 verschiedene Typen unterschieden. Demnach sind genormte Typen:
TS 6 600 l/min Nennförderstrom bei 10 bar Nennförderdruck
TS 8 800 l/min Nennförderstrom bei 10 bar Nennförderdruck
TS 12 1200 l/min Nennförderstrom bei 10 bar Nennförderdruck
Gemäß Normprüfung gelten diese Werte bei 3m geodätische Saughöhe und 4,8m
Saugleitungslänge, bei Verwendung eines Saugkorbes mit Rückschlagventil. Im Jahr 2008
wurden bereits Tragkraftspritzen ausgeliefert welche eine Literleistung von 1600l/min bei 10
bar Ausgangsdruck erbrachten.
Seite 3/13
Feuerlöschpumpen
Aufbau der Tragkraftspritze
Besteht aus: - dem Traggestell
in den Abmessungen genormt;
- der Kreiselpumpe das Laufrad bewegt das Wasser
durch seine Drehbewegung (Zentrifugalkraft) in den
Leitapparat wo es beruhigt wird und sich der Druck
erhöht.
- der Ansaugvorrichtung
ist in den meisten Fällen eine
Doppelkolbenpumpe oder
Membrandoppelkolbenpumpe
(ältere Modell sind mit dem
Gasstrahler ausgerüstet)
- dem Verbrennungskraftmotor
Zwei oder Viertakt Motoren mit zwei
oder vier Zylindern, Wasser oder Luftgekühlt;
Seite 4/13
Feuerlöschpumpen
3.2 Einbaupumpen
Für Einbaupumpen gelten die ähnlichen Bezeichnungen (EP, FPH [FeuerlöschpumpeHochdruck] statt TS) und Wartungsmaßnahmen wie für die TS. Der Aufbau erfolgt jedoch fix
im Fahrzeug und verfügt fallweise über zuschaltbaren der Regel sind diese immer noch
leistungsstärker als vergleichbare Tragkraftspritzen.
Jedoch befindet sich die Pumpenmitte um ca. 1 Meter höher als bei der TS, was bei Brunnen
mit wenig Wasser problematisch werden kann (vgl. Tiefsaugen).
Taktisch wird die Einbaupumpe bei der Tanklöschgruppe als Verteiler angesehen (daher
entfällt der Schlauchtrupp) und direkt vom Fahrzeug aus die Löschleitungen gelegt.
Die Einbaupumpe wird über einen Nebenabtrieb vom Fahrzeugmotor aus angetrieben,
wodurch eine Bewegung des Fahrzeuges im Pumpenbetrieb nicht ohne weiteres möglich ist.
Ebenso ist darauf zu achten das der gleichzeitige Betrieb eines Einbaugenerators zur
Stromerzeugung nur mit speziellen baulichen Vorkehrungen möglich ist.
Die Einbaupumpe wird wie bereits erwähnt oft mit einer zusätzlichen Hochdruckstufe
ausgerüstet. Nachstehende Abbildung zeigt das Schema einer Einbaupumpe:
Die Saugseite wird entweder durch Tankwasser oder durch eine Saugleitung oder einer
Zubringleitung mit Wasser versorgt. Im Fall vom Tankwasserbetrieb wird das Wasser über
den höher gelegenen Tank über eine fixe Verrohrung an den Saugeingang gebracht. Die
zusätzlichen Schaufelräder für den Hochdruckteil können bedarfsweise zu- oder
abgeschaltet werden. Nachstehende Abbildung zeigt das Betriebsschema bei Betrieb des
Hochdruckteil:
Der Nieder- und der Hochdruckteil werden beide mit Wasser versorgt. Maßgeblich für den
Ausgangsdruck am ND-Teil ist in diesem Falle der Ausgangsdruck an der HD-Stufe. Für den
Fall das nur der ND-Teil benötigt wird, kann der Hochdruck weggeschaltet werden.
Seite 5/13
Feuerlöschpumpen
4 Der Betrieb von Feuerlöschpumpen
Der Betrieb von Einbaupumpen und Tragkraftspritzen, im Allgemeinen Kraftspritzen ist im
Prinzip sehr ähnlich. Daher gelten viele Regeln für den Betrieb einer Tragkraftspritze auch
für den Betrieb von Einbaupumpen.
4.1 Betrieb von Tragkraftspritzen
4.1.1 Richtiges Aufstellen der Kraftspritze
Für das richtige Aufstellen der Pumpe ist der Maschinist verantwortlich. Er sollte daher
bereits beim erkunden der Wasserentnahmestelle darauf achten.
•
•
•
•
•
Möglichst eben (max. 15% Neigung)
So nah als möglich an der Wasserentnahmestelle
Auf Umgebung achten (Brandgefahr durch heißen Auspuff)
Abgassschlauch verwenden
Befestigungsmöglichkeiten der Saugschlauchleine beachten
Seite 6/13
Feuerlöschpumpen
4.1.2 Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme erfolgt zum frühest möglichen Zeitpunkt, damit der Motor möglichst
warm laufen kann. Der Motor gilt dann als warmgelaufen, wenn er ohne Kaltstarteinrichtung
(Choke) rund läuft.
•
•
•
•
•
•
Pumpe auskuppeln
(Benzinhahn öffnen)
Luftklappe zu (Kaltstart)
Motor starten
Motor warm laufen lassen (Choker auf)
Pumpe dicht setzen: Druckausgänge, Entlehrungshahn schließen
4.1.3 Der Ansaugvorgang
Vorgangsweise:
•
•
•
•
•
Kupplung bei Standgas langsam einlegen
Gashebelstellung laut Betriebsanleitung
zeigt das Manometer Druck an, Druckausgang öffnen(Restluft entfernen)
Druckausgang schließen, auf Standgas gehen und auskuppeln −−> „Angesaugt“
Sollte sich Luft in der Saugleitung befinden, so ist der gesamte Ansaugvorgang zu
wiederholen.
Beim Ansaugen evakuiert die Entlüftungseinrichtung das Pumpengehäuse und die
angeschlossenen Saugschläuche. Dadurch entsteht in dem Pumpengehäuse und in der
Saugleitung eine Druckdifferenz zum Umgebungsdruck. Aufgrund dieser Druckdifferenz
drückt der Umgebungsdruck das Wasser von außen in die Ansaugleitung. Die Steighöhe des
Wassers in der Ansaugleitung richtet sich nach der Druckdifferenz zwischen
Umgebungsdruck und Ansaugdruck.
Beim Normluftdruck von 1013 mbar, also etwa 1bar absolut und einer Dichte von Wasser
von 1kg/dm³ (4°C) beträgt die maximale theoretische Saughöhe bei wasserfördernden
Pumpen 10 Meter.
Da es aber in allen Maschinen zu Verlusten kommt (Undichtigkeiten, Reibung, Druckverluste
durch Strömung etc.), beträgt auf 150m Seehöhe die maximale Saughöhe bei
Feuerlöschpumpen ca. 7,5 Meter. Diese ist aber auch noch abhängig von weiteren Faktoren
wie zum Beispiel Gegendruck, Strömungsgeschwindigkeit durch die Pumpe (Fördermenge)
oder Temperatur des Wassers. Falls der Ansaugdruck in der Pumpe unter den Dampfdruck
des Wassers sinkt, kommt es in der Pumpe zu Kavitation (siehe Punkt 3).
Wenn das Wasser in die Pumpe gelangt und die Pumpe anfängt zu fördern, steigt der Druck
im Pumpengehäuse an und schaltet bei modernen Pumpen über eine Vorrichtung (z. B.
einen Hubkolben) die Entlüftungseinrichtung aus oder wird per Hand deaktiviert.
Die Ansaugvorrichtung entfernt die Luft im Pumpengehäuse und in der Saugleitung, daher
reicht der atmosphärische Luftdruck, um das Wasser durch die Saugleitung in das
Pumpengehäuse zu drücken.
Seite 7/13
Feuerlöschpumpen
Rote Skala
Theoretische Saughöhe: 10,33m bei 4°C Wassertemp. und 1033mbar Luftdruck auf
Meereshöhe;
Geodätische Saughöhe: 7,5m (senkrechter Abstand zwischen Wasseroberfläche u.
Pumpenwellenmitte;); wird am Eingangsdruckmesser bei geschlossenen Druckausgang
(Nullförderung) angezeigt.
Manometrische Saughöhe: Wird vom Eingangsdruckmesser (rote Skala) angezeigt.
4.1.4 Löschwasserförderung
•
•
•
•
•
•
Kommando: „Wasser Marsch“
Pumpe bei Standgas einkuppeln
Druck auf ca. 3 bar erhöhen
Druckausgang öffnen
nach Füllen der Zubringleitung auf erforderlichen Druck
einstellen
Im Betrieb ist Kavitation auf jeden Fall zu vermeiden. Kavitation entsteht durch verdampfen
von Wasser im Saugteil der Pumpe. Dies ist auch bei niedrigen Wassertemperaturen durch
Unterdruckbildung im Pumpenraum möglich. Nach dem Verdampfen kondensiert das
Wasser schlagartig unter Blasenbildung. Es werden kleine Luftblasen gebildet (Microjets),
die plötzlich zerplatzen und so Material abtragen. Kavitation kann prinzipiell an allen
Armaturen entstehen, jedoch ist die Schadensbildung in Pumpen mit Abstand am größten.
Seite 8/13
Feuerlöschpumpen
Kavitation tritt ein:
1. bei zu hoher manometrischer Saughöhe die Fördermenge erhöht wird. (Wasserstand zu
niedrig)
2. bei freiem Auslauf, (ohne Gegendruck) die Fördermenge zu groß ist. (Verteiler komplett
offen)
3. bei verstopfter Ansaugung der Druck erhöht wird. (Saugkorb verstopft)
Erkennen der Kavitation:
•
•
•
Vibrieren der Tragkraftspritze und abnormales Pumpverhalten
Rasselnde Geräusche (wie Kieselsteine)
Absinken des Förderdruckes bei steigender Drehzahl
Konsequenz: Bewirkt starken Verschleiß der Pumpe und führt in kurzer Zeit zu deren
Zerstörung.
Seite 9/13
Feuerlöschpumpen
Kontrollen während des Betriebes
•
•
•
•
•
•
Kraftstoff
Kühlung
Öldruckkontrollleuchte
Pumpendruck
Dichtheit der Pumpe
Temperatur der Pumpe
Unterbrechen der Löschwasserförderung
„Wasser halt“
•
•
auf Standgas gehen
Pumpe auskuppeln
„Wasser Marsch“
•
•
Pumpe einkuppeln
Gashebel auf gewünschten Druck einstellen
4.1.5 Außerbetriebnahme einer Tragkraftspritze
Bei Kommando: „Wasser halt, zum Abmarsch fertig“
•
•
•
•
•
•
•
•
auf Standgas gehen
Pumpe auskuppeln
Entleerungshahn öffnen
Saugleitung abkuppeln
Pumpe vollständig entleeren
Ansaugvorrichtung trockensaugen
Motor abkühlen lassen
abstellen
Kontrollen nach dem Betrieb
•
•
•
•
Kraftstoff auffüllen
Ölstand kontrollieren
Pumpe einkuppeln
Druckausgänge druckentlasten
4.2 Betrieb einer Einbaupumpe
4.2.1 Vorraussetzungen zur Inbetriebnahme
•
•
•
Fahrzeug zum Stillstand bringen
Feststellbremse betätigen
Getriebe in Neutralstellung
Seite 10/13
Feuerlöschpumpen
4.2.2 Tanksaugbetrieb
•
•
•
•
•
•
Pumpe dichtsetzen
Tanksaugleitung öffnen
Nebenabtrieb zur Pumpe einschalten
Gegebenenfalls ansaugen bis Wasseraustritt
bei „Wasser Marsch“ den jeweiligen Druckausgang öffnen
(ca. 3 bar auf Normaldruckmanometer)
Pumpendruck mittels Handgas auf notwendigen Druck einstellen
4.2.3 Saugbetrieb
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Fahrzeug möglichst nahe zur Wasserentnahmestelle
Saugschläuche an Sauganschluss ankuppeln
Pumpe dichtsetzen
Saugventil öffnen
Nebenabtrieb einschalten
Ansaugvorrichtung einschalten
Gashebel laut Betriebsanleitung einstellen
wenn Ausgangsdruck am Manometer angezeigt wird, Druckausgang etwas öffnen
(Restluft entfernen)
zur gleichen Zeit muss Wasser bei der Ansaugvorrichtung austreten
Ansaugvorrichtung ausschalten
„Angesaugt“
bei „Wasser Marsch“ den jeweiligen Druckausgang öffnen
Pumpendruck mittels Handgas auf notwendigen Druck einstellen
4.2.4 Wasserversorgung über Saugeingang
•
•
•
•
•
•
Sammelstück oder Übergangsstück am Saugeingang ankuppeln
Druckschläuche ankuppeln
Saugventil öffnen
gewünschten Druckausgang öffnen um Druckspitzen abzubauen
Nebenabtrieb einschalten
Pumpendruck mittels Handgas auf notwendigen Druck einstellen
4.2.5 Kontrolle während des Betriebes
•
•
•
•
•
•
Ein- und Ausgangsdruck beobachten
Kavitation vermeiden
Kühlung und Kraftstoffvorrat des KFZ kontrollieren
Wassertankinhalt beobachten
Dichtheit der Pumpe kontrollieren
Maschinist ist immer in der Nähe der Pumpe
Seite 11/13
Feuerlöschpumpen
4.2.6 Außerbetriebnahme einer Einbaupumpe
bei Kommando „Wasser Halt, zum Abmarsch fertig“
•
•
•
•
•
•
•
Handgashebel auf Standgas stellen
Nebenabtrieb ausschalten
Tanksaugleitung bzw. Saugeingang schließen
Schläuche abkuppeln
Pumpe und Leitungen entleeren
Trockensaugen der Ansaugvorrichtung
Wassertank füllen
5 Grundlagen der Löschwasserförderung
Der Ausgangsdruck muss mindestens dem kleinsten eingesetzten Verbraucher entsprechen
plus den zu erwarteten Reibungsverlusten.
Beispiel:
für ein C-Rohr mit Mundstück werden 4 bar benötigt, bei 2 ebenen B-Längen, einem Verteiler
und 2C-Schläuchen sollten an der TS ca. 5-6 bar anliegen.
Damit die Werte aus nachstehender Tabelle eingehalten werden, ist es wichtig das der
richtige Strahlrohrdruck angewendet wird.
C-Rohr
C-Rohr
B-Rohr
B-Rohr
Werfer
∅m
m
9
12
16
22
24
Werfer
30
HD
Rohr
7
Rohr
l/min Druc
k
100 4 bar
200 5 bar
400 6 bar
800 7 bar
120 10
0
bar
200 10
0
bar
170 30
bar
Wurfweit
e
9
12
16
21
40-60m
Wurfhöh
e
7
9
12
16
k.A.
Deckungsbrei
te
10
15
20
25
---
40-60m
k.A.
---
gering
gering
---
Bei gleichzeitigem Einsatz von B- und C- Rohren ist das B-Rohr für den Ausgangsdruck der
Pumpe maßgebend.
Verhalten des Wassers in Schlauchleitungen und Druckverluste
Bei der Förderung von Löschwasser in Druckschlauchleitungen verursacht die durch die
Bewegung entstehende Reibung Verluste.
Diese richten sich nach dem Durchmesser des Schlauches, der geförderten Menge, der
Beschaffenheit des Schlauches und der Schlauchleitungslänge
Höhenunterschiede ( Geodätisch )erzeugen in der Schlauchleitung, bei Steigungen
Druckverlust und bei Gefälle einen Druckgewinn.
10m Höhenunterschied = 1bar (10mWS)
Die zur Vornahme von verschiedenen Strahl- und Schaumrohren in die Schlauchleitung
eingebauten Armaturen ( Verteiler, Zumischer etc.) bewirken ebenfalls einen Druckverlust,
dieser Druckverlust wird mit ca 1 bar gerechnet.
Der Gesamtdruckverlust ergibt sich daher aus:
•
•
•
dem Reibungsverlust in der Schlauchleitung
dem Steigverlust durch die Überwindung von Höhen
durch die eingebauten Armaturen
Seite 12/13
Feuerlöschpumpen
Der richtige Strahlrohrdruck wird vom Maschinisten an der Feuerlöschpumpe eingestellt.
Nachstehende Tabelle zeigt die Druckverluste beim Wassertransport bei einer
Schlauchlänge von 100m:
Liter/Minute
200
400
600
800
1000
1200
1400
A 110mm
5
B 75mm
0,1
0,25
0,5
1
1,5
2,5
3,5
C52mm
0,6
2
5
9
14
20
C42mm
2
7
17
HD
3,5
28
In der Praxis sind die Druckverluste der B-Schläuche einer Zubringleitung von wesentlicher
Bedeutung.
Reibungsverlusttabelle B. Druckschlauch
Fördermenge
200
400
600
100 m
0,10
0,25
0,50
20 m
0,02
0,05
0,10
800
1,00
0,20
1000
1,50
0,30
1200
2,50
0,50
1600
5,00
1,00
l/min.
bar
bar
Beispiel
Gegeben ist:
Fördermenge Q= 200 l/min
Druck am Strahlrohr 5 bar
Länge der Löschleitung ist 200m
Steigung ist 20 m
Gesucht ist der Ausgangsdruck der TS
Rechenvorgang:
Ausgangsdruck am Strahlrohr
Druckverlust durch Reibung in Zubringleitung
Druckverlust durch Höhe
Druckverlust Verteiler + Löschleitung
Ausgangsdruck TS
5 bar ( Sollwert lt. Tabelle )
0,2 bar
2 bar
1 bar
8,2 bar
Daraus folgt: 10 bar oder Vollgas sind nicht immer notwendig!
Weiterführende Informationen werden in den Ausbildungsmodulen BD10 Löschmittelbedarf
für den Einsatz und BD20 Löschwasserförderung der NÖ Landesfeuerwehrschule vermittelt.
6 Quellenverzeichnis
NÖ Landesfeuerwehrverband
ÖBFV Fachschriften Heft Nr. 2
FF Probstdorf, Skriptum Einsatzmaschinistenausbildung
Textzusammenstellung und Layout: ASB BI Dipl.-Ing.[FH] Heinrich Reinolt
Seite 13/13