Aufgabenstellung - RFH-Koeln
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Aufgabenstellung - RFH-Koeln
1.5. Einfluss der Temperatur Der Kerbschlagbiegeversuch eignet sich vor allem das Werkstoffverhalten bei verschiedenen Temperaturen zu untersuchen. Dabei kann der Übergang von duktilem zu sprödem Verhalten in Abhängigkeit von der Temperatur festgestellt werden. Die ermittelten Werte bei verschiedenen Temperaturen an gleichen Werkstoffen werden in einem Av – T – Diagramm dargestellt. Bild 10: Av – T – Diagramm Quelle: Uni Stuttgart, 15.04.2013, 17.00 Uhr; Chemie Die Abhängigkeit der Kerbschlagarbeit von der Temperatur erlaubt die Festlegung von Übergangstemperaturen. Dadurch können Klassifizierungen des Trennbruchverhaltens verschiedener Werkstoffe vorgenommen werden. Kfz-Gitter wie Al, Cu und austenitische Stähle sind auch bei tiefen Temperaturen zäh. Das Bruchverhalten ist nicht temperaturabhängig. Krz-Gitter wie α-Fe und Cr sind ausschließlich bei hohen Temperaturen (Hochlage) zäh und weisen einen Verformungsbruch auf. Bei tiefen Temperaturen (Tieflage) sind sie spröde und weisen einen Trennbruch auf. Im Übergang zwischen Tief- und Hochlage entstehen Mischbrüche. Dieser Teil wird auch Steilabfall genannt. Die Übergangstemperatur TÜ kennzeichnet die Lage des Stielabfalls. Die Übergangstemperatur hängt von der Probenform, der Schlaggeschwindigkeit und vom Gefüge ab. 1.6. Anwendungen: Beim Einsatz von Werkstoffen in Maschinen kommt es häufig zu schlagartiger Belastung. Um das richtige Material einzusetzen, ist die Prüfung der Sprödigkeit unabdingbar. Mit Hilfe des Kerbschlagbiegeversuches kann außerdem die Wirkung einer Wärmebehandlung untersucht werden. Laborskript für WP-10 Kerbschlagbiegeversuch WS 13/14 3) Messprinzip: Der angebrachte Schleppzeiger wird vor Auslösen des Pendelhammers auf null gesetzt. Wenn keine Probe im Lager einliegt, wird der Schleppzeiger bis zur höchsten Energie (im Praktikum 300 J) des Pendelhammers mitgeschleppt (kein Energieverlust des Hammers). Liegt eine Probe im Lager, so wird ein Teil der Energie zum Zerschlagen der Probe benötigt, der Schleppzeiger wird nur bis zur Rest Energie im Hammer geschleppt (h2). In der Ausgangslage h1 hat der Pendelhammer das potentielle Arbeitsvermögen Ap = ∗ℎ und in der Endlage h2 die überschüssige Arbeit AÜ ∗ℎ Ü = Das Pendel trifft im Nulldurchgang auf die Probe und zerschlägt sie. Die von der Probe aufgenommene Arbeit (verbrauchte Schlagarbeit) ist dann: = − Ü = ∗ (ℎ − ℎ ) 4) Aufgabenstellung: Im Praktikum wird ein kaltgewälzter S 235 Stahl bei verschiedenen Temperaturen untersucht. In einer Tabelle werden alle relevanten Daten eingetragen und das Av – T – Diagramm erstellt. Erläutern Sie den Kurvenverlauf und die dazugehörigen Brucharten. Seite 7 Aufgaben für WP-10 Kerbschlagbiegeversuch WS 13/14 Aufgabenstellung 1) Der Einfluss verschiedener Temperaturen an Proben mit gleicher Abmessung und gleicher Kerbform soll auf das Bruchverhalten eines Werkstoffes untersucht werden. Dabei soll die Kerbschlagarbeit (Av) in Abhängigkeit von der Temperatur (T) graphisch dargestellt und diskutiert werden. 2) Aufzunehmende Werte: a. Werkstoff b. Probenform c. Temperatur d. Kerbschlagarbeit e. Bruchaussehen 3) Beschreiben Sie das Bruchaussehen. Welche Bruchformen sind im Versuch aufgetreten? 4) Erläutern Sie die unterschiedlichen Kurvenverläufe des Stahls (mit unterschiedlichem Kohlenstoffanteil) in der Grafik. Av [J] 0,1% C 0,2% C 0,6% C T [°C] Tipp: Das Eisen-Kohlenstoff-Diagramm kann helfen. Was passiert mit zunehmendem Kohlenstoffanteil?