elodie frege

Transcription

elodie frege
Tour de France Newsletter, Nr. 11-2010, 28. Oktober 2010
............................................................................
http://www.le-tour.net
Bonjour und Guten Tag!
Anbei der monatliche Newsletter für euch Frankophile dort draussen.
Wenn Ihr diesen Newsletter nicht mehr bekommen möchtet, dann bitte einfach ein kurzes Rückmail
an mich: unsubscribe. Sonst freue ich mich auch, wenn Ihr die TOUR DE FRANCE und den
Newsletter weiterempfehlt. Danke!
Dieser Newsletter ist sowohl eine Promo-Plattform für meine Aktivitäten mit der Tour de France
(Parties, Konzerte, Compilations mit französischer/frankophoner Musik, also die LeTour-Sampler) als
auch eine Neuigkeiten-Börse in Sachen französischer Musik: Es gibt ausgewählte CD- und
Konzerttipps (streng subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit!) sowie weitere News aus der
französischen/frankophonen Kulturszene.
Ein Info für die Medienkollegen (und auch andere Interessierte): auf http://www.le-tour.net/presse.htm
findet Ihr nicht nur druckfähige Pressefotos sondern auch ein ausführliches Interview zum Thema Tour
de France-Parties, Sampler, etc..
Seit 8. Oktober steht mein neuer Sampler LeTour 5 in den Läden. Die Compilation kann auch direkt
bei mir bestellt werden. Im Oktober noch zum Vorzugspreis von EUR 12 (plus 1,45 Porto; ins
europäische Ausland +EUR 3,40); danach kostet die CD dann EUR 14.
Eine gute Nachricht für alle LeTour-Fans. Im Lager des Presswerks sind unter diversen CDKartons einige Kisten mit LeTour1- CDs aufgetaucht. Die CDs können bei mir geordert werden.
Am besten Mail an mich: [email protected] oder thomas@target-concerts.
Parties: Nachdem ich vor einigen Jahren schon einmal in Hannover aufgetreten bin, werde ich am
Donnerstag, den 8. Dezember wieder dort sein. Im netten kleinen Laden Feinkost Lampe.
Nach längerer Pause wird es Anfang 2011 auch wieder einmal eine Party im Erlanger E-Werk geben.
Liebe Grüsse et à bientôt
Thomas Bohnet
www.le-tour.net
Inhalt
1. Termine TOUR DE France
2. Die LeTour-Sampler. LeTour 5 ist da und LeTour 1 auch !!
3. Franzosen-Acts live: Coming Soon, Hindi Zahra, French Kiss Tour, Yann Tiersen,
Phonoboy, Princes Chameaux, u.a.
4. Französische und francophone CDs: Katerine, Pony Pony Run Run, Erik
Truffaz, Tiken Jah Fakoly, etc.
5. Gewinner der Zaz-CDs
6. Playlist
01 Tour de France Termine
Hier die bereits feststehenden Daten der nächsten Monate: Die Termine findet Ihr auch unter
www.le-tour.net
In München gibt es die TOUR DE FRANCE bereits seit Mai 2000. Nachdem das zuerst im legendären
Club 2 über die Bühne gegangen ist, finden die Parties nun seit 2002 einmal im Monat – immer der
erste Freitag im Monat!!! – in der Muffathalle (im Club Ampere) statt. Co-DJ ist dort meistens mein
junger bretonischer Kollege DJ Leakim alias Mikael Bourdon.
Andere Städte wie Berlin, Düsseldorf, Saarbrücken oder Frankfurt, stehen ebenfalls regelmässig auf
dem Tour-Programm.
Wer die Tour de France buchen/booken möchte, Anfragen/Angebote bitte an [email protected] oder 089-22 83 660.
Freitag, 5. November 2010, München, Ampere, Etappe 126, 22 Uhr, mit Co-DJ Mikael Bourdon
Freitag, 3. Dezember 2010, München, Ampere, Etappe 127, 22 Uhr, mit Co-DJ Mikael Bourdon
Donnerstag, 8. Dezember 2010, Hannover, Feinkost Lampe, 21 Uhr
Freitag, 7. Januar 2010, München, Ampere, Etappe 128, 22 Uhr, mit Co-DJ Mikael Bourdon, l
Freitag, 21. Januar 2010, Erlangen, E-Werk, 22 Uhr (geplant!!!!!)
Freitag, 4. Februar 2010, München-Ampere, Etappe 128,
Freitag, 11. Februar 2010, Düsseldorf, Zakk, 22 Uhr (geplant!!!!!!)
Samstag, 12. Februar 2010, Saarbrücken, Sparte 4 (geplant!!!!!)
Freitag, 18. Februar 2010, Frankfurt, Das Bett, 22 Uhr
02 LeTour 1- 4, die CD-Sampler, LeTour 5 ist da!
Zur Tour de France gibt es inzwischen vier Sampler unter dem Titel LeTour
Auf den Samplern finden sich etliche der jüngeren Hits der Tour-De-France-Parties. Auf Vol 1 etwa
Songs von Zebda, Louise Attaque, Les Hurlemetns d`Leo, Vincent Delerm, Dionysos, Mickey 3d,
Rachid Taha, Luke, Massilia Sound System. Auf Vol 2 Stücke von Cali, Tryo, Paris Combo, Kana,
Elista, Romeo, Sanseverio. Auf Vol 3 Hits von Olivia Ruiz und Sinsemilia, La Rue Ketanou, Babylon
Circus und Emilie Simon, Anais, Cali, Rachid Taha, Dionysos, Marc Lavoine, Ridan u.v.a. Auf Vol 4
Stücke von Benjamin Biolay, Boogalox, Olivier Libaux, Dionysos, Renan Luce, Electrique, u.a.Das
komplette Tracklisting aller vier CDs findet Ihr auf www.localmedia.de und auf www.le-tour.net.
Die Sampler gibt es im Laden (Vertrieb: Al!ve), bei den TDF-Parties oder direkt bei mir (mail an
[email protected]) zu kaufen.
Seit 8. Oktober ist nun auch LeTour 5 da.
Tracklisting:
LeTour 5
Tracklisting
01 L`HOMME PARLE: „La Crise“
02 RENAN LUCE: „La Fille de la bande“
03 AS DE TRÊFLE : „A l`oreille de ta femme“
04 MELANIE PAIN: „Ignore-Moi“
05 LA GRANDE SOPHIE: „Quelqu`un d`autre“
06 WATCHA CLAN: „Balkan Qoulou“
07 R-WAN: „À Pic“
08 BABYLON CIRCUS: „L`Envol“
09 CARAVAN PALACE: „Jolie Coquine“
10 MAGIC SYSTEM feat. KHALED: „Même pas fatigué!!!“
11 LES GOURMETS: „Sors tes couverts“
12 FÉFÉ: „Clichés“
13 PAULINE PARIS: „Corrida“
14 TIKEN JAH FAKOLY: „Ouvrez les frontières“
15 PRINCES CHAMEAUX: „Magic Cirkus“
16 DA SILVA: „L`indécision“
17 MICKEY 3D: „Méfie-toi l`escargot“
18 BENJAMIN BIOLAY: „Padam“ LeTour
Mein 2003 erschienener, seit einigen Jahren vergriffener erster Sampler LeTour wird nun leider doch
nicht nachgepresst. Wir haben allerdings im Presswerk noch einige Kisten gefunden, so dass die CD
wieder lieferbar ist. Die CD kann zum Preis von EUR 15,00 + Porto bei mir bestellt werden.
LeTour 1 (2003, vergriffen).
Tracklisting:
01 Dionysos: Coiffeur d`oiseaux
02 Mickey 3d: Respire
03 Dominique A: En secret
04 Louise Attaque: Je t`emmène au vent
05 Les Hurlements d`Leo: La der des der
06 Zebda: Tomber la chemise
07 N&SK: Ca l`fait
08 Rachid Taha: Ya Rayah
09 Samia Farah: Les temps difficiles
10 Massilia Sound System: Toute petite danse
11 Tiken Jah Fakoly: Y én a marre
12 Rubin Steiner: Minellos (Part Two)
13 Luke: Se taire
14 Vincent Delerm: Fanny Ardant et moi
15 Die Aereonauten: Poupée de cire, poupée de son
03 Franzosen-Acts live auf Tour :
Einen schönen Überblick über die Konzerte französischer und frankophoner Acts bietet die Seite des
Berliner Bureaus Export (Exportbüro für französische Musik): www.french-music.org/concerts
Coming Soon
Grossartige französische Americana-Band, von der ich schon bei der CD-Kritik im letzten Newsletter
geschwärmt habe:
Irgendwo zwischen den Moldy Peaches, Herman Düne, Velvet Underground, Violent Femmes und
Jonathan Richman ist die Band angesiedelt. Man kann auch Anti-Folk sagen. Jedenfalls stammen die
7 Freunde und Geschwister aus dem kleinen Ort Annecy am französischen Alpenrand und gerieten
schon 2005 in Kontakt mit Kymia Dawson, der New Yorker Antifolk-Legende, mit der sie zusammen
Songs aufnehmen. Einer davon, der „Vampyre Song“ landet später auf dem erfolgrechen Soundtrack
zu „Juno“. Die Zusammenarbeit mit Herman Düne bringt die Band, die sich jetzt Coming Soon nennt,
weiter: Angeblich wurden sie von einem Veranstalter in einem Kreuzberger Clube eingeladen. Ihr
Hinweis der Bandname käme später, „bandname is coming soon“ fürhte dann zu Coming Soon.
Schnell wird die Band auch in der Pariser Szene rumgereicht, spielt ein schönes Debüt ein, das ich
auch schon hier abgefeiert hatte. Nun also die „Ghost Train Tragedy“. Wir hören tollen, knarzigen
Indie-Folk, schrammeligen Rock und verhuschten Pop. Lieblingsstück: Moonchild.
29.10. Offenbach, Hafen 2
30.10. Hamburg, Grüner Jäger
31.10. Berlin, Marie Antoinette
Mini Moustache
Das neue Album der amüsanten deutschen Fake-Franzosen Mini Moustache ist gerade erschienen:
siehe CD-Tipps. Live ist die Band mit ihrem knalligen Disco-Rock auf längerer Tour. Mehr unter
www.minmoustache.de
28.10. Biberach, Abdera
29.10. CH-St.Gallen, Flou
30.10. Stuttgart, Beatclub
31.10. Rastatt, Schnick Schnack
Charlie Winston
Der in Paris lebende „Soulbrother“ Charlie Winston, dessen nettes Album „Hobo“ mit der Hitsingle
„Like A Hobo“ auch bei uns viele Fans fand.
29.10. Köln, Luxor
Hindi Zahra
Die 30jäjhrige Sängerin mit den französisch-marokkanischen Wurzeln hat mit „Hand Made“ ein sehr
schönes Album zwischen Chanson und Weltmusik vorgelegt. Wobei nicht nur der kleine Hit „Beautiful
Tango“ hervorzuheben ist. Mehr unter www.myspace.com/hindizahra
30.10. Frankfurt, Nachtleben
31.10. München, Ampere
02.11. Mannheim, Alte Feuerwache
French Kiss Tour mit Elodie Frege, Constance Amiot und Katel
Die French Kiss im letzten Jahr war schon wunderbar mit Claire Denamur, Zaza Fournier und Oshen.
Diesesmal haben die Berliner wieder ein tolles Programm zusammengestellt. Drei wunderbar junge
Sängerinnen aus Frankreich, wobei Elodie Frege in ihrer Heimat gar ein kleiner Star ist. Alle Infos
unter www.frenchkiss-tour.com
04.11. Aachen, Jakobshof
05.11. Köln. Stadtgarten
06.11. Kiel, Die Pumpe
07.11. Berlin, Admiralspalast
13.11. Leipzig, Werk 2
14.11. Darmstadt, Centralstation
My Bee`s Garden
Ganz interessanter Indie-Pop aus Paris. Erinnert mich an Stereolab oder Broadcast. Dream-Pop. Das
Album „Hunt The Sleeper“ erscheint am 12.11. bei Bone Voyage/Cargo.
Die Band um Sängerin Melody Prochet reist als Special Guests bei den australischen Tame Impala
mit. Siehe uach www.myspace.com/mybeesgarden
04.11. Köln, Gebäude 9
05.11. CH-Zürich, Mascotte
06.11. CH-Lausanne, La Romandie
08.11. A-Wien, B72
09.11. München, 59:1
11.11. Hamburg, Beatlemania
Coeur de Pirate
Die grandiose kanadische Sängerin, von der ich hier schon öfters geschwärmt habe, gibt am 9.
November ein exklusives Konzert im Hamburger Thalia-Theater. Interessanterweise ist die 20jährie
Béatrice Martin, die sich hinter dem schönen Pseudonym Couer de Pirate versteckt, ausgerechnet in
der deutschen Grosstadt, die am wenigsten Frankreich-affin ist, erstmals auf deutschem Boden live zu
sehen. Sei`s drum: Glück für die Hamburger. Mehr unter www.myspace.com/coeurdepirate
09.11. Hamburg, Thalia Theater
Dub Inc.
Exzellente französische Dub-Reggae-Band mit anderen Weltmusikeinflüssen. Mehr unter
www.myspace.com/dubincorporation
16.11. Hamburg, Waagenbau
17.11. Berlin, Magnet Club
18.11. München, Muffathalle
Princes Chameux
Dieses grandiose Pariser Quartett hat schon zweimal bei den grossen Tour-De-France-Parties in
München die Muffathalle zum Beben gebracht. Ihre Mischung aus Punk und Chanson, Straßenfolk,
Rockabilly und anderem zündet live ungemein. Mehr unter www.myspace.com/princechameaux
17.11. Frankfurt, Ponyhof
18.11. Fürth, Kofferfabrik
19.11. Augsburg, Jean Stein
20.11. Mücneh, IG Feuerwache
22.11. Castrop-Rauxel, Bahia de Cochinos
23.11. Neu Tramm, Raum 2
24.11. Hamburg, Hafenklang
25.11. Dresden, Chemiefabrik
26.11. Berlin, Supamolly
Phonoboy
Die Münchner Band um den Halbfranzösischen Sänger und Gitarristen Christian Höck hat schon mit
den letzten beiden Alben „Très chic, trashig“ und „Pas de temps“ bewiesen, dass man auch
hierzulande guten französischsprachigen Pop und Rock machen kann. Phonoboy verschmelzen
Sixites-Beat mit Chanson, elektronische Spielereien mit Neo-New Wave. Am 26. November wird ihr
drittes Album „This Is Not A Band“ erscheinen. Dazu gibt es dann auch eine Tournee. Mehr Infos
unter www.phonoboy.de
26.11. Berlin, Roter Salon
27.11. Landshut, Rocket Club
29.11. Köln, Blue Shell
30.11. Frankfurt, Dreikönigskeller
02.12. Hamburg, Molotow
03.12. Potsdam, Waschhaus
04.12. München, Atomic Café
Yann Tiersen
Der Bretone gehört mit zu den Wegbereitern der neuen französischen Szene. Nach Jahren des
Wirkens schaffte er mit dem Soundtrack zum Amelie-Film den Durchbruch. Seither experimentiert er
aber auch mit anderen Stile, rockt oder überrascht mit düsteren Kompositionen wie auf dem neuen
Album „Dust Lane“ (die CD kommt Anfang Oktober auch in Deutschland raus).
26.11. München, Backstage
28.11. Stuttgart, Wagenhallen
30.11. Leipzig, Werk II
14.12. Berlin, Astra
15.12. Darmstadt, Centralstation
16.12. Bochum, Bahnhof Langendreer
17.12. Nürnberg, Hirsch
18.12. Hamburg, Uebel&Gefährlich
19.12. Köln
Punish Yourself
Electro-Rock-Crossover. Da mischt sich Underworld mit Prodigy und Clawfinger.
Mehr unter www.myspace.com/punishyourself
10.12. Lörrach, Altes Wasserwerk
11.12. Landshut, Rocket Club
13.12. Reutlingen, FranzK
14.12. Köln, Underground
15.12. Bochum, Zwischenfall
16.12. Hamburg, Hafenklang
17.12. Berlin, Supamolly
18.12. Kiel. Alte Meierei
Pony Pony Run Run
Euphorisierender Synthie-Pop aus Nantes. Siehe auch CD-Tipps. Mehr unter
www.myspace.com/ponyponyrunrun
14.12. Hamburg, Grünspan
15.12. Berlin. Lido
16.12. Frankfurt, Ponyhof
17.12. München, Atomic Café
18.12. Köln, Luxor
04 Neue Platten aus der französischen/francophonen
Szene:
Album des Monats:
Katerine: Philippe Katerine (Universal Import)
Mit seiner neuen Platte etabliert sich der 40jährige Philippe Katerine alias Philippe Blanchard, der sich
nur kurz Katerine nennt, endgültig in der Liga zwischen Pop und Comedy. Was er schon auf seinem
letzten Album „Robots après tout“ (2005) angedeutet hatte, zieht er hier weiter durch. Damals eroberte
er mit dem sehr amüsanten Stück „Louxor j`adore“ die Charts und war fortan nicht nur Insidern ein
Begriff. Die neue Platte nun hält einige Songs zwischen Pop und Comedy bereit und Katerine teilt in
Frankreich die Fans in zwei Lager. Die einen, die mit der Komik nichts anfangen können (so finden wir
auch schon mal einen Artikel über ihn, der mit „Génie ou escroc, aloso Genie oder Hochstapler
überschrieben ist. Die meisten Kritiker lieben die Platte allerdings und nicht nur die Intellektuellen vom
Fachblatt „Les Inrcockuptibles“.
Anfang der Neunziger Jahre gehörte Katerine mit seinen ersten beiden, minimalistischen Indie-PopMeisterwerken „Le mariages chinoise“ (1991) und „L`education anglaise“ (1994) neben Dominique A,
Yann Tiersen und anderen zur Speerspitze des neuen französischen Pops. Mit seinem dritten Album
„Mes mauvaises fréquentations“ (1996) gelangen ihm auch erste kommerzielle Erfolge. Nach diesem
wunderbaren Werk, versuchte damals auch seine deutsche Plattenfirma den Künstler hierzulande zu
etablieren. Damals konnte ich ihn am Rande eines Auftrittes bei der Kölner Popkomm auch
interviewen. Eine kleine Tour folgte – das Album floppte leider. „Robots après tout“, neun Jahre später
war etwas erfolgreicher in Deutschland, den Durchbruch brachte es leider auch nicht. Zu speziell
französisch waren die Stücke und die Texte: man musste den Humor schon verstehen und
musikalisch war der Disco-Pop nun auch nicht gerade das neueste, auf das die deutschen Popfans
gewartet hatten.
Die neue Platte wird vermutlich hierzulande gar nicht veröffentlich werden. Dabei hat das schlicht
„Philippe Katerine“ betitelte Werk absolut seinen Reiz. Ob nun in dem wunderbaren Folk-Pop-Song
„Liberté“, einem hintersinnig-absurden „Protest“-Song (Liberté mon cul) oder in der ersten Single, dem
hm, sexuell aufgeladenen, „La Banane“ oder dem Duett „J`aime tes fesses“ mit der Sängerin Jeanne
Balibar, einem dezenten Disco-Stomper. Ausgesprochen amüsant ist auch der Titel „Il veut faire un
film“, bei dem gar Katerines Eltern kleine Sprechrollen haben. Oder der kleine Rocksong „à toi – à toi“,
bei dem sich Katerine ein minimalistisches Duett mit seiner Tochter Edie liefert. Stücke wie das
Soundtrackartige „Musique d`ordinateur“ oder das schlichte, in tolle Musik verpackte Statement „Juifs
arabes“ mit dem Schluss „ensemble“ erweitern das Spektrum.
Wie schon die letzte Platte wird auch diese hier Kindern gefallen: Mein neunjähriger Sohn jedenfalls
rennt seit Tagen mit dem Text von „Philippe“ durch die Gegend: ein kleines Mädchen fragt permanent
„Comment tu t`appeles?“ während der Sänger schlicht „Philippe“ antwortet, zusehends bei weiteren
Frage genervter. Verpackt sind die kleinen Songs oder Textminiaturen in wirklich teils sehr schönen
Pop. „Philippe Katerine“ ist ein Füllhorn intelligenten, dabei amüsanten, verwirrenden, mal auch
verstörenden Pops – eine DER Platten des Jahres 2010! Mehr „génie“ als „escroc“, um noch einmal
auf das Statement weiter oben zurückzukommen.
La Voisin: A part ça tout va bien ([email protected])
Hinter La Voisin verbirgt sich ein Interessantes französisch-deutsches Duo aus Rottweil, das seit drei
Jahren zusammenspielt und hier mit dem hübschen Album „A part ça tout va bien – Abgesehen davon
geht`s gut“ debütiert,
Hinter dem Projekt stecken die 30jährige französische Sängerin Emilie Viosin, die auch für die
meisten Texte verantwortlich zeichnet und der 49jährige Schwarzwälder Gitarrist Armin Block, der
eigentlich Journalist ist und unter anderem als TV-Redakteur für ARD, ZDF und RTL gearbeitet hat.
Gitarre hat er sich am „Konservatorium der Autodidakten“ beigebracht. Zusammengearbeitet hat er
unter anderem mit dem seit fast 4 Jahrzehnten in Deutschland lebenden US-amerikannischen FolkGitarristen David Qualiey – ältere Fingerpicking-Folk-Fans werden den Mann kennen.
Dritter Mann im Bunde ist der Kölner Jazz- und Filmmusiker Loy Wesselburg.
Zusammmen richtet man, wenn man so will einen schönen Chanson-Cocktail an. Meist ist das mehr
klassisches Chanson („Même Jeté“) als Nouvelle Chanson, kommt aber wie im Eröffnungsstück
„Roland Barthes“ (eine Band, die einen ihrer Songs nach diesem grossen französischen Philisophen
benennt, kann ja gar nicht schlecht sein, oder?) auch mal poppig daher. Die überschaubar
instrumentierten und fein arrangierten Songs sind zugeschnitten auf Emilie Voisins sehr angenehme
Stimme. Zwischendurch singt sie ein Stück auf Deutsch: „Liebeslied“ des Wiener Violinvirtuosen und
Komponisten Fritz Kreisler. Schönes Album.
Französisches Chanson hat inzwischen auch in Deutschland eine Heimat, wie unter anderem La
Voisin, die Münchnerin Fouxi oder die Berliner Corinne Douarre, Christophe Bourdoiseau oder
Berangere Palix zeigen.
Pony Pony Run Run: You Need Pony Pony Run Run (3ème bureau/Wagram Music/Edel)
Ich muss zugeben, zu Anfang war mir diese Band irgendwie zu aufdringlich und hat mich auch ihr Hit
„Hey You“, der sich in Frankreich stolze 150 000 mal verkauft hat, nicht besonders beeindruckt.
Inzwischen, nachdem das Debütalbum der englische singenden französischen Band bei mir im Player
ordentlich rotiert ist, finde ich den einfachen Synthie-Pop der Band aus Nantes allerdings
ausgesprochen ansprechend.
Die Gebrüder mit den zungenbrecherischen Namen Gaetan und Amael Réchin Lé Ky-Huong haben
zusammen mit ihrem Kumpel Antonin Pierre ein Händchen für euphorisierenden, einfach gestrickten,
aber höchst effektiven Synthie-Pop mit catchy Melodien, simplen Texten und kleinen Sound-Finessen.
Da wurden ordentlich die Achtziger geplündert, aber auch die 90s und jüngeren Entwicklungen
zwischen Electro-Punk und Neu-New-Wave sind an den drei Studenten der Kunstwissenschaften
nicht spurlos vorbeigegangen. Nicht nur die Single „Hey You“ will ins Ohr sondern auch das
technoide, flotte „First Date Mullet“ oder das eher ruhige „Love Veritable“ schleimen sich wunderbar in
die Gehörgänge. Mal mehr Electro, mal mehr Rock. Einiges erinnert mich an die „grossen Brüder“ der
Band, die formidablen Phoenix. Ich bin gespannt, wie das Trio live sein wird. Siehe auch die
Livedaten.
Mini Moustache: L`Odeur de Disco (Groove Attack)
Zweites Album der ausgesprochen amüsanten Fake-Franzosen aus Mannheim und Berlin. Die Kinder
von Claude François, La Boum und Plastic Bertrand mixen wieder sehr elegant Disco, Rock, Funk und
Pop und knallen uns 10 Discostampfer um die Ohren. Die Songs heissen dann „J`adore ton corps“,
„Bonjour Psychatre“, „Tout le monde“ oder noch schlichter „Chaud chaud chaud“. Ein nettes Album.
Nach wie vor gilt allerdings: die zum Trio geschrumpfte Band ist auf der Bühne am stärksten. Die
Klasse ihrer Liveauftritte fangen sie auf CD nur bedingt ein.
Erik Truffaz: In Between (Blue Note/EMI, VÖ: 29.10.2010)
Nach seinem fulminanten letzten Werk – dem Trippel-Album „Rendez-vous – das ich auch hier
vorgestellt hatte, folgt nun ein fast schon klassisches neues Werk. Wobei der 50jährige französische
Trompeter die Grenzen zwischen Jazz und Soundtrackmusik, avanciertem Pop, Jazzrock und
anderem auslotet. Heraus kommen dabei atmosphärisch dichte Stücke. Als Gastsängerin ist
diesesmal übrigens die Schweizerin Sophie Hunger mit dabei, die bei den Stücken „Dirge“ (ein Bob
Dylan Cover!) und dem phantastischen „Let Me Go“ zu hören ist.
Travelling – Les Acteurs Français Chantent (Discograph/Al!ve, VÖ: 29.10.2010)
Sehr schöner Sampler mit Stücken, die Schauspielerinnen und Schauspieler gesungen haben. Die
Auswahlkriterien sind mir nicht ganz klar, umfassen die 18 Songs doch eine Bandbreite von den
Fünziger Jahren bis heute. So hören wir Yves Montand mit Marilyn Monroe bei „Incurably Romantic“
auf der einen Seite, auf der anderen Thomas Ductronc und Louise Bourouin in „La Chanson d`Adèle“
aus dem Soundtrack zum neuen Besson-Film „Adèle Blanc-Sec.“ Ein Klassiker ist Anna Karina mit der
Gainsbourg-Komposition „Sous le soleil exactement“ aus Gainsbourgs Musical „Anna“ (1967),
während sich Vanessa Paradis am Klassiker „I Love Paris“ versucht und Féloche mit Nora Arnezeder
„Singing in the rain“ interpretieren. Eric Elmosnino, der den Gainsbourg so schön im Bio-Pic
„Gainsbourg“ spielt, gibt mit Laetitia Casta (als Bardot im sellben Film) den Bubblegum-Pop von
„Comic Strip“, während Berry einen alten Titel von Marie Lafôret singt („La Tendresse“).
Ohne Ende Gainsbourg: „Boomerang 2005“ kennen wir unter anderem vom Duo Dani/Daho und wird
hier von Dani und den Kanadiern Feist und Gonzalez interpretiert, während die GainsbourgKompostion „Beau qui comme Bowie“ von Isabell Adjanis Album „Pull Marine“ (1983) stammt – eine
nette Platte der Schauspielerin übrigens.
Kyrie Kristmanson: Origin Of Stars (No Format/Al!ve)
Die kanadische Folksängerin mit ihrem dritten Album. Die zarten zerbrechlichen Kompositionen sind
eine eigenartige Mischung aus Folk, Pop und dezentem Jazz. Namen wie Björk, aber auch PJ Harvey,
Buffy Sainte-Marie oder Joni Mitchell tauchen im Hintergrund auf, wenn man Songs wie „Song X“,
„Jump“, „Song For A Blackwind“ oder das jazzige „Eruption“ (mit Akustikgitarre und Trompete) hört.
Vorwiegend auf englisch gesungen, ist mit „Oh, Montmartre“ auch ein hübscher französischer Song
drauf. Interessante Platte.
Tiken Jah Fakoly: African Revolution (Nuzzcom, VÖ: 12.11.2010)
Neues Album des Reggaestars von der Elfenbeinküste. Der politisch engagierte Hit „Ouvrez les
frontiéres“, bei dem Rap-Star Soprano mit von der Partie ist, findet sich übrigens auch auf meinem
neuen Sampler „LeTour 5“. Doch auch der Rest des Albums ist sehr schön. Ob nun die französische
Adaption von „An Englishman in New York“, die hier „Africain à Paris“ heisst oder „Non à l`excision“.
Einige der Stücke hat übrigens kein Geringerer als Magyd Cherfi – einst Kopf der Band Zebda, seit
einigen Jahren erfolgreich solo unterwegs – mitgeschrieben.
Bachar Mar-Khalifé: Oil Slick (InFiné/Al!ve, VÖ: 12.11.2010)
Moderne Kammermusik des in Paris lebenden libanesischen Musikers, der diverse Konservatorien mit
Auszeichnung absolvier hat. Musik, die auch Pop-Elemente, Jazziges und Filmmusikartiges bringt.
Die atmosphärischen Stücke erinnern manchmal an Yann Tiersen, aber auch an den holländischen
Avantgardisten Wim Mertens oder an die isländische Pop-Band Sigur Ros. Der Perkussionist und
Pianist bringt uns sechs Parabeln, die mal von der Liebe („Around The Lamp“), mal aber auch von
gesellschaftspolitischen Dingen handeln. In „Democratia“ etwa zählt Bachar die Namen politischer
Gefangener auf, die aufgrund ihres Kampfes für die Freiheit eingesperrt wurden. Gesungen wird
übrigens auf arabisch, wobei auch die palästinensische Sängerin Lita Jana zu hören ist.
Geholfen haben ihm drei Kommilitonen vom Pariser Konservatorium: sein Bruder Rami Mar-Khalifé
(Klavier), Aymeric Westrich (Schlagzeug, Synthesizer) und Alexander Angelov (Bass,
Hintergrundstimme).
Various Artists: Le Pop 6 (Le Pop Musik/Groove Attack, VÖ: 19.11.2010)
Auch die geschätzten Kollegen von Le Pop haben einen neuen Sampler rausgebracht. Dieses Mal
ohne Überschneidung mit meinem eigenen Sampler – obwohl wir diesmal nicht gesprochen hatten.
Die wunderbaren Féloche hätte ich auch fast auf LeTour 5 gepackt; allerdings einen anderen Track
(„Darwin avait raison“) als die Kölner, die sich für das ebenfalls wunderbare „La vie cajun“ entschieden
haben.
Wie immer eine äusserst geschmackvoll zusammengestellte Compilation, die zwischen Pop und
Nouvelle Chanson pendelt, dieses Mal vor allem auch frankokanadische Sängerinnen und Sänger
bringt. Allen voran die bezaubernde Coeur de Pirate, deren grossartiges Debüt hierzulande bei Le
Pop Musik erschienen ist. Dazu Caracol, eine Hälfte des Duos Caracol, die auch auf LeTour 3 zu
finden waren. Soundminimalist Jerome Minière dürfte bekannt sein. Neu sind die junge Stéphanie
Lapointe, die sich durch „Eau salée“ mehr schlecht als recht piepst und die Band La Patière Rose,
deren Banjo-Folk ganz hübsch ist. Mit Marianne Dissard, Toma und Fredda sind typische Le PopKünstler drauf. Sehr toll ist das Duett von Cécile Hercule mit Mickey Furnon (von Mickey 3d) und auch
Yvan Marcs „Propaganda“ gefällt; der weitgehend unbekannte Sänger hatte mich vor einigen Jahren
schon einmal mit dem flotten Song „Ally MacBeal“ beeindruckt. Trotz einiger für meine Ohren nicht
soooo spannende Tracks wieder mal ein schöner Sampler und die beste Ergänzung zu den LeTourCompilations
Syd Matters: Brotherocean (Because Music/Al!ve, VÖ: 19.11.2010)
Die Pariser gelten ja inzwischen als so etwas wie die französischen Radiohead, wuchert ihr
ambitionierter Indie-Pop doch ebenfalls in alle Richtungen aus und fährt man teils abenteuerliche
Arrangements auf, hinter denen aber ein grosses Schild „Achtung, ambitioniert“ aufzuleuchten
scheint.. Mir erschliesst sich der Kosmos der Band jedenfalls, trotz einzelner wunderbarer Songs wie
„Hadrian`s Wall“, nicht so richtig. Ich finde die Platten meist ganz okay, aber berühren tun sie mich
nicht wirklich. Und oft ist das, trotz einzelner guter Stücke, eben auch etwas langweilig.
Dinner At The Thompson`s: Off The Grid (Earth At Work/Bonne Pioche/Groove Attack, VÖ:
21.11.2010)
Das französisch-amerikanische Duo mit neuem Album. Eine groovende Platte zwischen so etwas wie
TripHop, Nu-Soul, Capuccino-Jazz, Funk, Disco, etwas HipHop und Breakbeats. Für meinen
Geschmack kommt diese Arbeit der US-amerikanischen Sängerin/Rapperin Lucille Tee und den
französischen Producer Fablife allerdings zu glatt daher.
Phonoboy: This Is Not A Band (Smarten Up/Rough Trade Distribution, VÖ: 26.11.2010)
Neues, drittes Album der Münchner Band. Mehr dazu im nächsten Newsletter.
VA: Gainsbourg – Vie heroique (Universal Import, VÖ: 15.10.2010)
Der Sampler zum Mitte Oktober startenden exzellenten Gainsbourg-Film. Mehr dazu im nächsten
Newsletter.
Nouvelle Vague: (Universal, VÖ: 05.11.2010)
Viertes Album des Pariser Coverprojektes um Olivier Libaux und Marc Collin. Diesmal hat man
ausschliesslich französische Stücke der New Wave-Szene neu bearbeitet. Darunter Lios
„Amoureuxes solitaires“, L `aventurier von Indochine und Rita Mitsoukos „Marcia Baila, das die erste
Single sein wird. Gesungen ist die NV-Version von „Marcia Baila“ übrigens von Adrienne Pauly. Eine
junge Sängerin, die nicht nur ich sehr schätze. Mehr im nächsten Newsletter.
Souad Massi: The Hours (Nuzzcom, VÖ: 12.11.210)
Neues Album der algerisch-stämmigen Algerierin. Mehr dazu im nächsten Newsletter.
In den vergangenen Monaten erschienen und hier schon in den anderen Newslettern
vorgestellt:
Zaz: Zaz (Sony Music)
Various Artists: LeTour 5 (Localmedia/Al!ve)
Coming Soon: Ghost Train Tragedy (Bone Voyage/Cargo)
Brisa Roché: All Right Now (Discograph/Al!ve)
Raphael: Pacific 231 (EMI)
Yann Tiersen: Dust Lane (Mute/EMI)
Christophe Maé: On Trace La Route (Warnermusic)
Féloche: La vie cajun (Ya Basta/Naive/Indigo)
The Truffauts: The Pleasures of Life (TP9 Records/RTD)
Ghinzu: Mirror Mirrors (Pias/Rough Trade)
Raul Paz: Havanization (Naive/indigo)
Smooth: The Parade (Do You Like/Al!ve)
Hightone: Out Back (Jarring Effects/Cargo)
Coeur de Pirate: Coeur de Pirate (Le Pop Musik/Groove Attack)
Grimoon: Super 8 (Solaris Empire/Broken Silence, www.solaris-empire.de),
KAD: Lettre à Marianne (skycap/Groove Attack)
Daara J Family: School Of Life (Wrasse Records/_Harmonia Mundi)
05 CDs zu gewinnen
Im letzten Newsletter hatte ich 3x die neue CD von Zaz verlost. Das wunderschöne Debütalbum der
französischen Sängerin – das mein Album des Monats Oktober war, haben gewonnen:
Die schöne Debüt-CD „Zaz“ der Sängerin Zaz haben gewonnen:
Claudia Schott
Simone Becker
Kirsten Lüders
06 Playlist, Alben. Nicht nur französisches
Katerine: Philippe Katerine
The Builders And The Butchers: Dead Reckoning
Zaz: Zaz
Edwyn Collins: Losing Sleep
Bachar Mar-Khalifé: Oil Slick
Pony Pony Run Run: You Need….
Teenage Fanclub: Shadows
Erik Truffaz: In Between
th
Dead Brothers: 5 Sin-Phonie
Robyn Hitchcock & The Venues 3: Propellor Time
Serge Gainsbourg: L`homme à tête de chou
Solomon Burke: Nashville
Elgar: Symphony No 1 . Royal Philharmonic Orchestra, André Previn
Kontakt:
Thomas Bohnet
www.le-tour.net
[email protected]
[email protected]
Tel. 089-22 83 660