Analyseergebnis der Staubproben aus den Schränken und Regalen

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Analyseergebnis der Staubproben aus den Schränken und Regalen
Wartig Nord Analytik GmbH Friesenweg 4 22763 Hamburg
Simone Neumann
Wartig Nord Analytik GmbH
Friesenweg 4
22763 Hamburg
Telefon: 040 / 88 18 03 - 11
Fax: 040 / 88 18 03 - 77
Email: [email protected]
www.wartig-nord.de
Ihr Schreiben vom
Ihr Zeichen
E – Mail vorab
:
Bericht
Ihr Auftrag
vom
:
:
:
unser Zeichen
Datum
A090599
29.04.2009
Durchwahl
33
A090599
Richard-Wagner-Grundschule, Berlin
24.04.2009
Sehr geehrte Frau Neumann,
anbei erhalten Sie die Ergebnisse der KMF -Untersuchung Ihrer Proben.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Wartig Nord Analytik GmbH
Anja Twest
Geschäftsführer
Bankverbindung
Sitz
Dr. Konrad Schwellnus
Hamburger Sparkasse
BLZ 200 505 50
Konto 1048 210 908
IBAN Nr. DE29 2005 0550 1048 210 908
SWIFT: HASP DE HH XXX
Friesenweg 4
22763 Hamburg
Telefon:
040 / 88 18 03 - 11
Fax:
040 / 88 18 03 - 77
Email:
[email protected]
Internet:
www.wartig-nord.de
Prokurist
Uwe Latarius
Amtsgericht Hamburg
HRB 97733
Ust.Id-Nr.
DE248950830
Steuernummer
57/880/42606
29.04.2009
A090599
Blatt 1 / 5
Untersuchungsbericht A090599 vom 29.04.2009
Auftrag:
Untersuchung von 6 Materialproben auf KMF
Auftraggeber:
Simone Neumann
Auftragnehmer:
Wartig Nord Analytik GmbH
Friesenweg 4
22763 Hamburg
Projekt lt. Kundenangabe:
Richard-Wagner-Grundschule, Berlin
Probenahme durch:
Auftraggeber
Anlieferung:
per Post am 27.04.2009
Kundenbezeichnung:
Probe 2,
Probe 4,
Probe 6,
Klassenzimmer 403,
Unterrichtsmaterial
Unterrichtsmaterial,
4. OG, Fußboden
in einem offenen
gelagert in einem
Nähe Tafel
Ablagefach,
Schrank,
Klassenzimmer 407
Klassenzimmer 314
Probennummer Wartig
A090599-001
A090599-002
A090599-003
Materialbeschreibung
Klebefilmprobe,
stark belegt
Teilfläche von c.a
1cm² ausgewertet
Klebefilmprobe,
gut belegt
Teilfläche von c.a
1cm² ausgewertet
Klebefilmprobe,
gut belegt
Teilfläche von c.a
1cm² ausgewertet
Ergebnis:
LIMI: KMF deutlich
LIMI: KMF vorhanden Keine KMF
vorhanden
nachweisbar
Fasern auf jedem
ein Einzelfund
Bildfeld nachweisbar nachweisbar
REM auf 4 mm²:
4 EF < 3 µm Ø
22 EF > 3 µmØ
Methode:
Wartig Nord Analytik GmbH
LIMI
Friesenweg 4
LIMI
LIMI
22763 Hamburg Tel.: 040 / 881 803 – 0 Fax.: 040 / 881 803 – 77
29.04.2009
A090599
Kundenbezeichnung:
Blatt 2 / 5
Probe 8,
Probe 9,
Probe 13,
Unterrichtsmaterial,
Arbeitsablage für
Nutzraum 3. OG,
offenes Regal,
Unterrichtsmat. der
für Material +
Klassenzimmer 305
Kinder, leer,
Spielzeug der
Klassenzimmer 305
Klassen 1 & 2
Probennummer Wartig
A090599-004
A090599-005
A090599-006
Materialbeschreibung
Klebefilmprobe,
gut belegt
Teilfläche von c.a
1cm² ausgewertet
Klebefilmprobe,
gut belegt
Teilfläche von c.a
1cm² ausgewertet
Klebefilmprobe,
gut belegt
Teilfläche von c.a
1cm² ausgewertet
Ergebnis:
Keine KMF
nachweisbar
Keine KMF
nachweisbar
LIMI: KMF vorhanden
6 Fasern auf c.a. 1
cm² nachweisbar
Methode:
LIMI
LIMI
LIMI
Bearbeiter:
Anja Twest
Berichtsumfang:
1 Seite(n) inkl. Methodenanhang
* s.u. Bewertungsschema
Die Probe A090599-001 wurde nach Feststellung von Künstlichen Mineralfasern in
deutlichem Umfang bei der lichtmikroskopischen Auswertung zusätzlich zur genaueren
Bestimmung im Rasterelektronenmikroskop untersucht.
Dabei wurden neben lungengängigen Künstlichen Mineralfasern auch in erheblichem
Umfang dickere und längere Fasern festgestellt. Fasern mit Durchmessern über 3µm sind
nicht lungengängig, sie führen aber zu Reizungen an Schleimhäuten, Augen, aber auch in
der Haut. Zwei Bildbeispiele der Probe sind beigelegt.
Die gefundenen Fasern sind ein Hinweis auf eine Kontamination der beprobten
Raumoberflächen. Über die Art der dort vorhandenen Mineralwollprodukte liegt uns keine
Kenntnis vor, bei Altprodukten (vor 1996 eingebaut) ist jedoch davon auszugehen, dass es
sich um krebserzeugendes Material handelt. Dies bedeuten, dass die betreffenden
Raumoberflächen bzw. Räume auf jeden Fall gereinigt werden sollten. Als krebserzeugend
einzustufende Mineralfasern sollten auf Oberflächen in genutzten Räumen jeweils nur
höchstens als Einzelfunde auftreten. Über eine Raumluftkonzentration kann anhand der
Oberflächenproben keine Aussage getroffen werden. Bei flächiger Kontamination mit
Faseranzahl wie bei Probe 090599-001 ist aber nach unserer Erfahrung auf jeden Fall mit
nachweisbar erhöhten Faserkonzentrationen zu rechnen.
Wartig Nord Analytik GmbH
Friesenweg 4
22763 Hamburg Tel.: 040 / 881 803 – 0 Fax.: 040 / 881 803 – 77
29.04.2009
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Methode der lichtmikroskopischen Untersuchung von Materialproben (LiMi):
Die Beschreibung der Proben bezieht sich auf den Anlieferungszustand und wird anhand des
Aussehens und durch Vergleich mit ähnlich bekannten Materialien vorgenommen.
Aufgrund fehlender Kenntnisse über die Entnahmeorte von angelieferten Proben kann es zu
abweichenden Bezeichnungen in der Beschreibung kommen. Die Beschreibung dient
hauptsächlich dazu, die Wiedererkennung zu gewährleisten.
Für die Untersuchung im Lichtmikroskop wird die Probe präpariert, soweit erforderlich
werden organische Bestandteile der Probe durch Veraschen und Säurebehandlung entfernt.
Die Probe wird bei 200- bis 400facher Vergrößerung unter dem Lichtmikroskop (Auflicht und
Durchlicht) betrachtet und auf die Anwesenheit von Fasern untersucht. Verdächtige Fasern
werden unter dem Polarisationsmikroskop näher untersucht. Asbestfasern werden aufgrund
ihrer optischen Eigenschaften identifiziert, unter Einsatz verschiedener
Immersionsflüssigkeiten.
Anhang: Methode REM-Staubuntersuchung KMF und Bewertungsschema
Die Abdruckproben werden mit einer dünnen Goldschicht bedampft (Sputter Coater,
Edwards S105B), um sie für die Untersuchung im Rasterelektronenmikroskop (REM)
elektrisch leitend zu machen. Im REM wird eine Teilprobenfläche von 4 mm² bei ca. 500 2000facher Bildschirmvergrößerung nach Künstlichen Mineralfasern (KMF) abgesucht. Bei
ungleichmäßig belegten Abtupfstempeln werden, soweit möglich, dazu gezielt Bereiche mit
erkennbarer Staubbelegung abgesucht. KMF werden durch energiedispersive
Röntgenstrahlmikroanalyse (EDX) analysiert und von anderen Fasern, z.B. Asbestfasern
unterschieden.
Die Einteilung vorhandener KMF erfolgt nach „Fasern mit einem Durchmesser < 3 µm“ oder
„Fasern mit einem Durchmesser > 3 µm“.
Neben der Biobeständigkeit wird das krebserzeugende Potential von Faserstäuben im
wesentlichen von der Fasergeometrie bestimmt. Als Faserstäube werden solche Fasern
bezeichnet, die folgende Kriterien erfüllen:
Durchmesser
Länge
Verhältnis Länge : Durchmesser
< 3 µm
> 5 µm
> 3:1
Fasern die diese Definition erfüllen, werden als WHO-Fasern oder „Fasern kritischer
Abmessungen“ bezeichnet.
Fasern mit einem Durchmesser von > 3 µm sind nicht lungengängig.
Ein wesentliches Merkmal von künstlichen Mineralfasern besteht darin, dass sie im
Gegensatz zu Asbestfasern keine bevorzugte Spaltbarkeit oder Teilbarkeit parallel zur
Faserachse aufweisen. Dies bedeutet, dass eine Verringerung des Faserdurchmessers
aufgrund mechanischer Bearbeitung nicht zu erwarten ist.
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Bei mechanischer Beanspruchung brechen diese Fasern quer, so dass sich an der
ursprünglich gegebenen Durchmesserverteilung praktisch nichts ändert.
Jedoch ist mit erheblichen Längenreduzierungen zu rechnen.
Das bedeutet, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass bei mechanischer Bearbeitung
die Faserlängen reduziert werden und somit „Fasern kritischer Abmessungen“ entstehen
können.
Beim Umgang mit künstlichen Mineralfasern wie z.B. das Bearbeiten sind die Vorschriften
der Gefahrstoffverordnung (Anhang V Nr. 7) und der TRGS 521 „Faserstäube“ zu beachten
und einzuhalten.
Wartig Nord Analytik GmbH
Dr. Konrad Schwellnus, Dipl.-Chem.
Anja Twest
Vorbehalt
Untersuchungsergebnisse beziehen sich ausschließlich auf das uns vorliegende Probenmaterial; bei nicht von uns
entnommenen Proben beziehen sich die Untersuchungsergebnisse auf den Anlieferungszustand.
Auszugsweise Veröffentlichungen von Untersuchungsberichten und Gutachten bedürfen unserer schriftlichen Einwilligung.
Rückstellung, Entsorgung
Sofern mit dem Auftraggeber nicht anders vereinbart, werden von uns nicht verwendete
Anteile von Proben für drei Monate nach Ausgang des Untersuchungsberichtes
zurückgestellt. Nach Ablauf der Rückstellfrist werden Probenreste verworfen.
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Bildnachweis
A090599-001
Probe 2
Übersicht
A090599-001
Probe 2
Zwei künstliche
Mineralfasern
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