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CHI RHO – DAS GEHEIMNIS Main Title Journey 4:58 2:36 DAS DUO: MORDBIER Suite 3:08 DIE TÜR Intro Nasses Grab Ein neues Leben Du und ich 2:41 1:59 2:36 5:21 FLIEGENDE FISCHE MÜSSEN INS MEER Suite 4:39 ES WIRD ETWAS GESCHEHEN Es geschieht 2:44 PRIVATE LAYS Private Lays 4:21 „Die Tür“ Indigo 959532 Booklet Römer.indd 2 08.06.11 13:23 DER MANN DER ÜBER AUTOS SPRANG Suite 7:49 DER GERECHTE RICHTER Unschuld Deportation 1:27 2:52 TATORT: SCHNEETREIBEN Das Versprechen 2:12 JIMMIE Intro 2:42 INSOUPÇONNABLE Ensemble Générique de fin 2:52 4:10 Gesamtlänge: 59:15 Indigo 959532 Booklet Römer.indd 3 08.06.11 13:23 Indigo 959532 Booklet Römer.indd 4 08.06.11 13:23 VON HOLLYWOOD BIS TUTTLINGEN ZUR FILMMUSIK VON FABIAN RÖMER Wer kein Fernsehen schaut, der hatte im Jahr 2009 Fabian Römer einfach noch nicht auf seiner Liste. Wie auch, lagen doch dessen Aktivitäten für die große Kinoleinwand seinerzeit bereits vier Jahre in der Vergangenheit: zwei Arbeiten für Freunde, mit denen er zuvor bereits an dem einen oder anderen Kurzfilm gearbeitet hatte; der eine Korse, dessen Werke in Deutschland bislang gar nicht zu sehen waren, der andere aus Koblenz. Dazu später mehr. Das Jahr 2009 war ein ganz besonderes Jahr – sowohl für Fabian Römer als auch für den deutschen Kinofilm allgemein. Die Deutsche Filmakademie, die (seit 2003) alljährlich den Deutschen Filmpreis, die „Lola“, verleiht, wusste es zwar noch nicht so richtig zu würdigen, aber mit „Die Tür“ von Anno Saul hatte das deutsche Kino seit einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder einen großen Genrefilm zu bieten. Einen Film, der Thriller- mit fantastischen Elementen zu verbinden verstand, der seinen Horror ernst nimmt und der so aussieht und, vor allem, sich so anhört, als ob er seinen Erfolg sogar in den Kinos von Los Angeles bis New York anstrebt. Dieses „Sich anhören“ war in erster Linie Fabian Römer zu verdanken, der dafür, für viele quasi aus dem Nichts, den Preis der deutschen Filmkritik erhielt und für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde. Indigo 959532 Booklet Römer.indd 5 Akif Pirinçci, Autor der Romanvorlage („Die Damalstür“), wollte Fabian Römer für dessen Leistung am liebsten gleich nach Hollywood verkaufen – und in der Tat: Die Musik für Streicher, Klavier und (ein wenig) Orchester klingt, als wäre sie mit dem Selbstbewusstsein eines Komponisten erschaffen worden, der schon einige „Oscars“ im Schrank hat. Schon im Jahr 2009 war Fabian Römer alles andere als ein Anfänger: Im Fernsehen konnte man ihn bis dato bereits rund 90-mal in den Filmcredits entdecken. Der 1973 in Zürich geborene Wahl-Münchner gehört zu den produktivsten und erfolgreichsten „Deutschen“ seiner Zunft. Mehr als ein Dutzend Produktionen waren es allein im Jahr 2009, in die er filmmusikalisch involviert war – damit hätte selbst Ennio Morricone in seinen besten Zeiten Schwierigkeiten bekommen! Nun könnte man vermuten, dass die kompositorische Qualität darunter leiden würde; doch neben „Die Tür“ entstanden zu dieser Zeit unter anderem noch drei Teile der Fernsehkrimireihe „Der Kommissar und das Meer“, vor allem aber auch zwei „Tatort“-Krimis, wobei einer – „Weil sie böse sind“ – musikalisch so zwingend und so brillant war, dass er zu Recht den Deutschen Fernsehmusikpreis 2010 für die beste Musik zugesprochen bekam. 08.06.11 13:23 Aus dem Jahr 2009 stammt auch Fabian Römers Musik zu jenem Animationsfilm, mit der die vorliegende Kompilation beginnt. Es ist, ganz dem Sujet einer Trickfilmserie für Kinder gemäß, eine freudige, beschwingte, über weite Strecken in euphorischem Dur gehaltene Musik. Mit viel Tempo, „Mickeymousing“ und dem deutlich spürbaren Spaß aller Beteiligten. Diese ersten knapp acht Minuten aus „Chi Rho – Das Geheimnis“ sind freilich die einzigen, in der es musikalisch gänzlich unbeschwert zugeht. „Mordbier“ aus der Fernsehkrimiserie „Das Duo“ ist von der Seele her in einer rauchigen JazzKneipe zu Hause, in der die Trompete schon mal wehmütig wimmert und der Kontrabass ein einsames Solo zupft. In „Der gerechte Richter“ spielt das Klavier ein melancholisches Impromptu für einen junger Untersuchungsrichter, der im totalitären Arbeiter- und Bauernstaat vor die Hunde geht. „Filmmusik ist eine heikle Angelegenheit“, erläutert Anno Saul. „Sie kann dienen oder zerstören, irritieren oder erschlagen.“ Sieben Monate hat es gedauert, bis der Regisseur jene „irritierenden“ und keineswegs „zerstörenden“ Töne von Fabian Römer vernommen hat, die er sich für „Die Tür“ sehnlichst erwünscht, aber nicht auszudrücken vermocht hatte. Irgendwie „krabbelnd-knisternd“ sollte sie sein; klingen wie eine Tür, die sich nur widerstrebend in die Vergangenheit öffnet, Himmels- und Höllentor zugleich ist. Es geht die Geschichte, dass Fabian Römer in einer Session an einem späten Abend „fast aus Frust“ den Bogen umgedreht und damit auf die Saiten seiner Violine eingeklopft habe. Dieses „col legno“ ist das sich ins Gedächtnis fräsende Geheimnis der Musik für „Die Tür“. Sicher, es wird höchst eindrücklich unterstützt durch Klangschalen („Nasses Grab“) und Dulcitar („Ein neues Leben“) – einer Gitarrenform der Dulcimer oder Zither –, doch dieses „Bogenhüpfen auf Violinseite“ gibt dem Score erst seine beunruhigende Färbung. Es macht den Film ein Stück weit unverwechselbar, etwa so, wie es der ungewöhnliche Einsatz des Klackerns einer Schreibmaschine in Dario Indigo 959532 Booklet Römer.indd 6 Marianellis Musik zu „Abbitte“ (2007) tut – und Marianelli hat nicht zuletzt deswegen einen „Oscar“ bekommen. Komödiantisches ist im Werk (sowie auf dieser CD) von Fabian Römer nicht dominant, gehört aber ebenso in sein Repertoire. Vielleicht hat er deshalb in seiner Zusammenstellung die verschleppte Polka aus dem Kurzfilm „Es wird etwas geschehen“ sowie die klezmerhaft anmutenden Themen aus dem Liebesdrama „Fliegende Fische müssen ins Meer“ der Musik von „Die Tür“ folgen lassen: aufgehellte Musik mit einem Knacks ins Schräge, das sich in einem verstimmten Orchester oder einem scheppernden Pianola andeutet. Das Bauchgefühl oder ein interessanter Klang ist für Fabian Römer stets wichtig für eine „gute Filmmusik“ – „nicht zwingend eine schöne Melodie“. Es waren solche Prämissen, mit denen besagte „Musik für Freunde“ im Jahr 2005 den Start von Fabian Römers Kinokarriere markierten: Der düstere Film-Noir „Katze im Sack“ bedeutete für den Koblenzer Regisseur Florian Schwarz ebenso den Durchbruch wie für seinen Komponisten: Beim Festival „Max Ophüls Preis“ in Saarbrücken wurde neben dem Drehbuch auch Römers eckig-kantige Musik ausgezeichnet. Viermal haben Florian Schwarz und Fabian Römer seitdem erfolgreich zusammengearbeitet, u.a. auch bei „Weil sie böse sind“. Auch der Korse Gabriel Le Bomin gehört zu Römers bevorzugten Regisseuren. Fünf seiner bislang sieben Kinofilme sind im Team entstanden. Der (in Deutschland bislang nicht ins Kino gekommene) Film „Insoupçonnable“ präsentiert Römers dunkle, melancholische, zugleich klanglich rundeste Seite. So sollten auch in Hollywood Seelendramen klingen: suggestiv, geheimnisvoll und verstörend. Solche Adjektive passen auch zur Musik zu „Private Lays“, einem Schweizer Kurzfilm aus dem Jahr 1989, der durch einen Mix aus Jazz, frankophilem Charme, schrägen Effekten und der Melancholie der Trompete auf sich aufmerksam macht, 08.06.11 13:23 „Fliegende Fische müssen ins Meer“ neugierig macht auf das, was dahinter steckt – oder auch einfach nur Spaß am Besonderen provoziert. Bleiben auf der Reise durch die Filmmusik von Fabian Römer noch das Drama „Jimmie“ und der „Tatort“-Krimi „Schneetreiben“, die mal mit dem Klavier, mal mit tiefen Streichersaiten dem reinen, klaren, mitunter schweren Klang huldigen. Für den „Tatort“ „Schneetreiben“ hat Römer zum ersten Mal den Deutschen Fernsehpreis gewonnen; zum zweiten Mal erhielt er ihn für den „Tatort“ „Weil sie böse sind“. Auch wenn „Der Mann der über Autos sprang“ kein Fantasy-Film ist, braucht sein skurriler Plot aus Tuttlingen doch unbedingt eine surreale Note, einen Kick „Fantasy“, der die „Heilsgeschichte“ aber nicht ins Esoterische abdriften lässt. Dafür sorgt die Musik, die sich fast schon ein wenig wie eine Komposition von Richard Wagner einstimmt, bevor sie mit ätherischen Vokalisen in ein Reich führt, in dem außerordentliche Dinge geschehen. Auch hier ist der Klang zunächst elegisch, bis er sich (in der hier zu hörenden Suite) mit exotischem Schlagwerk und dem fordernden Klavier plötzlich unaufdringlich aufhellt. Einmal mehr wird hier der Melancholiker zum Optimist. Was hoffentlich bald zu hören sein wird, ist der 2010 fertig gestellte Film „Kaddisch für einen Freund“ von Leo Khasin, ein ganz besonderes Filmmusik-Experiment zu einem Generationen- und Kulturen-Drama, das Fabian Römer zusammen mit einem weiteren großartigen Klangvirtuosen aus München realisierte: mit seinem Freund und Kollegen Dieter Schleip. „Wir haben uns einfach zusammen ins Studio gesetzt und zum Film auf der Leinwand improvisiert; er mit der Gitarre, ich mit der Violine. So sind die meisten Kompositionen entstanden, die jetzt auch im Film zu hören sind. Ich mag so etwas sehr: sich einfach mal gehen lassen. Ich kenne das aus der Vergangenheit, als ich in einigen Bands am Klavier gespielt habe.“ Jörg Gerle Indigo 959532 Booklet Römer.indd 7 08.06.11 13:23 CHI RHO – DAS GEHEIMNIS DER FILM/DIE SERIE Deutschland 2008-2011 Produktion: Cross Media Medienprod. Gmbh Regie: Michael Schaack, Florian Wagner Buch: Pamela Hickey, Dennys Mccoy, Colin Davis, Michael L. Prescott Mit Hilfe eines Magischen Würfels kann die 12-jährige Cora Petersen in die Vergangenheit reisen, um ihren verschleppten Vater zu finden und um die Bibel zu retten. Auf den Abenteuern wird sie begleitet von einer tierischen Band und dem Jungen Habib. DIE MUSIK Dirigent: Enrique Ugarte, Slovak National Symphony Orchestra Orchestration: Fabian Römer, Enrique Ugarte Tonmeister: Peter Fuchs, Radiostudio 1, Bratislava Contractor: Paul Talkington Mischung: Peter Fuchs, Dorian Gray Studios Verlag: Tellux Musikverlag Fabian Römer: Die Musik für „Chi Rho – Das Geheimnis“ zu schreiben, war ein riesiger Spaß – wann hat man schon mal die Möglichkeit, für ein 85-köpfiges Symphonieorchester zu schreiben? Und die Bilder dazu zu haben, die dies verlangen. Die Musik sollte in der Tradition moderner amerikanischer Abenteuerfilme entstehen. Eine Herausforderung dabei waren die aufwändige Orchestration und das Finden eines starken Hauptthemas. Dieses, „Cora Thema“, zieht sich als roter Faden durch den Film und bildet das emotionale Rückgrat der Geschichte. DAS DUO: MORDBIER DER FILM Deutschland 2010 Produktion: TV 60 Filmproduktion (für ZDF) Regie: Markus Imboden Buch: Wolfgang Stauch Kamera: Carl-Friedrich Koschnick Schnitt: Dagmar Pohle Darsteller: Charlotte Schwab (Marion Ahrens), Lisa Martinek (Clara Hertz), Peter Prager (Viktor Ahrens), Bernhard Piesk (Frank Düblin), Sandra Borgmann (Kerstin Steiner) Länge: 90 Min. Der Mord an der Besitzerin einer Steakhouse-Kette konfrontiert die beiden Kommissarinnen durch eine DNA-Spur an der Tatwaffe mit einem 17 Jahre zurückliegenden Verbrechen, das nie aufgeklärt wurde. DIE MUSIK Komponisten: Fabian Römer, Manuel Römer, Matthias Hillebrand Kontrabass: Patrick Sommer Drums & Percussion: Manuel Römer Trompete: Christoph Flüeler (Kriz Flew) Tonmeister: Matthias Hillebrand, Phatmedia Prod., Schweiz Verlag: Enterprises Sonor Musikverlag Indigo 959532 Booklet Römer.indd 10 08.06.11 13:23 Fabian Römer: Für mich ist diese Musik das beste Beispiel dafür, wie sich eine gelungene musikalische Zusammenarbeit anhören kann: Ist es nicht toll, wenn sich drei Menschen mit unterschiedlichem musikalischem Hintergrund und verschiedenen Musikansätzen gegenseitig beeinflussen und zusammen Musik schreiben? Mein Bruder Manuel ist einer der besten Schlagzeuger und im Jazz sehr bewandert – Matthias Hillebrand ein toller Produzent, der auch davor nicht zurückschreckt, bei der Aufnahme eines einzelnen Kontrabasses fünf unterschiedliche Mikrofone einzusetzen... DIE TÜR DER FILM Deutschland 2009 Produktion: Wüste Film Regie: Anno Saul Buch: Jan Berger, nach einem Roman von Akif Pirinçci Kamera: Bella Halben Schnitt: Andreas Radtke Darsteller: Mads Mikkelsen, Jessica Schwarz, Valeria Eisenbart, Heike Makatsch Ein erfolgreicher Maler vernachlässigt Ehefrau und kleine Tochter, die bei einem Unfall ertrinkt. Fünf jahre später durchschreitet der seelisch zerstörte, schwer an seiner Schuld tragende Mann eine magische Tür, die ihn in die Vergangenheit zurückführt. DIE MUSIK Dirigent: Enrique Ugarte, The Slovak National Symphony Orchestra Orchestration: Fabian Römer Zusätzliche Orchestration: Steffen Kaltschmid Tonmeister: Peter Fuchs, Radiostudio 1, Bratislava Indigo 959532 Booklet Römer.indd 11 Mastering: Dieter Pimiskern, Dorian Gray Studios Solo Violine, Solo Cello, Col Legno Streicher, Präpariertes Klavier: Fabian Römer Drums & Percussions: Manuel Römer Verlag: Edition Wüste, GYSKO Musikverlag Fabian Römer: Schon das Buch hatte mich begeistert, und als dann die ersten Bilder kamen, war mir klar: Dieser Film verlangt eine sehr spezielle Musik. Ich wollte eine starke Intimität schaffen – in der Komposition, wie auch in der Produktion durch die tontechnisch ganz nah aufgenommen Instrumente. Und sehr kleine feine Themen. Außerdem lässt das Genre „Mystery Drama“ natürlich sehr viele interessante Klangexperimente zu. Klangschale, Col-Legno-Streicher, Dulcitar, präpariertes Klavier und viele andere Instrumente kamen zum Einsatz. Für mich eine meiner wichtigsten Arbeiten. 2010 – Nominierung Deutscher Filmpreis; Auszeichnung Preis der deutschen Filmkritik Lizenziert von Königskinder Music GmbH, a Division of Constantin Music. Vom Album „O.S.T. Die Tür“ KK 011. Music Supervision: Pia Hoffmann 08.06.11 13:23 Drums & Percussions: Manuel Römer Solo Violinen & Pianos: Fabian Römer Orchesterpassagen: The Slovak National Symphony Orchestra Dirigent: Alan Wilson Tonmeister: Peter Fuchs, Radiostudio 2, Bratislava Fabian Römer: „Fliegende Fische“ ist ein kleiner, sehr sympathischer Film mit viel Herz. Genau so wollte ich meine Musik dazu schreiben. Es ist selten großes Orchester gefragt, sondern es dominieren die zuweilen an Klezmer erinnernden Themen mit kleiner Besetzung. FLIEGENDE FISCHE MÜSSEN INS MEER DER FILM Schweiz/Deutschland 2010 Produktion: Vega Film/Neue Bioskop Film Regie und Buch: Güzin Kar Kamera: Benjamin Dernbecher Schnitt: Benjamin Fueter Darsteller: Meret Becker (Roberta Meiringer), Elisa Schlott (Nana Meiringer), Barnaby Metschurat (Eduardo), Hanspeter Müller (Karl Hauser), Mona Petri (Dorsi Gilbert) Länge: 100 Min. Erstaufführung: 19.5.2011 Schweiz/25.8.2011 Deutschland Sie ist 38 Jahre alt, hat keinen „richtigen“ Job, drei Kinder von drei Vätern, ist dem Alkohol zugetan: Das hört sich verkorkst an, findet nicht nur die älteste Tochter, die 15-jährige Nana, die sich um die beiden jüngeren Geschwister kümmert, sondern auch das Jugendamt, weshalb es Mutter Roberta das Sorgerecht entziehen will. Um die Familie aus der Misere zu holen, will Nana einen Mann für ihre Mutter suchen. DIE MUSIK Klarinetten: Raul Alvarellos Akkordeon: Enrique Ugarte Indigo 959532 Booklet Römer.indd 12 ES WIRD ETWAS GESCHEHEN DER FILM Deutschland 2000 Produktion: Haifisch Entertainment, Michel Morales Regie und Buch: Roland Gießer Darsteller: Rufus Beck (Benno), Sky Du Mont (Bestattungsunternehmer), David Greedon (Wohlmeer), Hanns Zischler (Wunsiedel) Länge: 15 Min. Benno, ein Mann des Nachdenkens und der Philosophie, muss die Dienste der Arbeitsvermittlung in Anspruch nehmen. Mit sechs Leidensgenossen wird er in die Wunsiedelsche Fabrik geschickt und sieht sich mit einer Welt konfrontiert, der er zutiefst misstraut. DIE MUSIK Orchester: Rundfunkblasorchester Leipzig Orchestration: Fabian Römer Dirigent: Markus Römer Fabian Römer: Auch bei dieser Musik stand der Spaß im Vordergrund. Besonders entschuldigen möchte ich mich noch immer bei den Mitgliedern des Rundfunkblasorchester Leipzig – es war schon erniedrigend, so falsch spielen zu müssen... 08.06.11 13:23 PRIVATE LAYS DER FILM Schweiz 1998 Produktion: Dudu Filmprod. Regie und Buch: Marco Canclini Länge: 12 Min. Eine sehr kleine skurrile Geschichte über einen Gauner, der alles verliert und in dieser tiefsten Krise seines Lebens ungeahnte Talente in sich entdeckt. DIE MUSIK Trompete: Christoph Flüeler (Kriz Flew) Präpariertes Klavier, Rhodes, Gitarre: Fabian Römer Fabian Römer: Nach so langer Zeit ist mir diese Musik noch immer sehr wichtig. Ich wollte diese Skurrilität im Klang und die Melancholie im Thema, die ich musikalisch von Vorbildern wie Tom Waits oder Goran Bregovic her kannte, mit einem persönlichen Zugang zu diesem außergewöhnlichen kleinen Film verbinden. Indigo 959532 Booklet Römer.indd 13 DER MANN DER ÜBER AUTOS SPRANG DER FILM Deutschland 2010 Produktion: Ophir Film / Burkert Bareiss Development Regie und Buch: Nick Baker-Monteys Kamera: Eva Fleig Schnitt: Dagmar Lichius Darsteller: Robert Stadlober (Julian), Jessica Schwarz (Ju), Martin Feifel (Jan), Anna Schudt (Ruth) Länge: 105 Min., Erstaufführung: 8.6.2011 DIE MUSIK Fabian Römer: „Der Mann, der über Autos sprang“ ist ein sehr optimistisches und sympathisches Road Movie. Die Musik begleitet die Protagonisten auf ihrem Weg und sorgt für einen immer stärker werdenden Sog. Die Musik erscheint auf dem Label „Königskinder“ und ist als Download im Handel erhältlich. 2011 Auszeichnung: FIFA 2010, Festival International de Film d‘Aubagne, beste Filmmusik 08.06.11 13:23 DER GERECHTE RICHTER DER FILM Deutschland 2000 Produktion: NFP TELEART GmbH & Co. KG im Auftrag des Südwestrundfunks 2000. Lizenziert durch SWR Media Services GmbH Regie: Torsten C. Fischer Buch: Peter Steinbach Kamera: Theo Bierkens Schnitt: Petra Heymann Darsteller: Frank Giering (Jan), Jürgen Hentsch (Kalam), André Hennicke (Viktor Gasko), Julia Jäger (Marie), Anian Zollner (Stefan) Länge: 80 Min. Erstaufführung: 16.11.2000 ARD Ost-Berlin in den 1950er-Jahren: Ein junger Untersuchungsrichter wird mit einem Fall von Hochverrat betraut, in dem seine Vorgesetzten eine zügige Verurteilung erwarten. Aber angesichts des Falls und des Angeklagten, eines befreundeten Wissenschaftlers, kommen dem Juristen Zweifel. Er versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Eine juristische Überzeugung, die dem jungen Richter einen Konflikt mit dem DDR-Staat beschert und ihn ins Arbeitslager bringt. DIE MUSIK Illustrationsmusik zur TV-Produktion „Der gerechte Richter“ Piano: Fabian Römer Fabian Römer: Die emotionale Musik zu diesem bewegenden Drama musste einfach sein und eine Schönheit ausdrücken, die im Gegensatz zu den düsteren Teilen der Filmmusik die fast naiven Ideale der Hauptfigur aufrecht erhalten. Auch sollte dieser musikalische Strang – den Mechanismen des Sozialismus gleich – mit ständigen musikalischen Wiederholungen arbeiten und sich immer tiefer in den Zuhörer „reindrehen“. Indigo 959532 Booklet Römer.indd 14 TATORT: SCHNEETREIBEN DER FILM Deutschland 2005 Produktion: Bavaria Film (für BR) Regie: Tobias Ineichen Buch: Claus C. Fischer Kamera: Thomas Hardmeier Schnitt: Vera Van Appeldorn Darsteller: Miroslav Nemec (Ivo Batic), Udo Wachtveitl (Franz Leitmayr), Michael Fitz (Carlo Menzinger), Nicole BelstlerBoettcher (Sophie Berger), Michael Brandner (Ludwig Thaller) Länge: 90 Min. Erstaufführung: 18.12.2005 ARD Winter in München. Die offiziellen Wetteraufzeichnungen sprechen von einem der kältesten Tage in der bayerischen 08.06.11 13:24 Landeshauptstadt. Nach einem Schneesturm findet ein Förster am Rand eines Gewerbegebiets im Münchner Norden eine junge Frau halb nackt und erforen. DIE MUSIK Verlag: Bavaria Sonor Musikverlag Fabian Römer: Dieser Track zeigt zwei Teile der Filmmusik. Zum einen die kalten, kühl elektronischen Klänge als Synonym für die gefühlskalten Antagonisten, die aus reiner Mordlust ein junges Mädchen halbnackt durch den Schnee zu Tode treiben und darauf ein abgebrühtes Spiel mit dem Vater und den ermittelnden Kommissaren treiben; zum anderen, zeigt das Thema „Das Versprechen“, wie der Vater den Tod seiner Tochter nicht akzeptieren kann und er ihr verspricht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. 2006 Auszeichnung Deutscher Fernsehpreis. JIMMIE DER FILM Schweiz 2007 Produktion: C-Films Regie: Tobias Ineichen Buch: Thomas Peter Kamera: Martin Fuhrer Schnitt: Mike Schaerer Darsteller: Stefanie Japp (Kathy Berger), Joel Basman (Jimmie Berger), Martin Rapold (Jan), Michael Neuenschwander Länge: 89 Min. Erstaufführung: 4.5.2008 SF 1/DRS DIE MUSIK Fabian Römer: Bei „Jimmie“ geht es um einen autistischen Jungen, der den ganzen Tag Wassertropfen zählt – und nur Indigo 959532 Booklet Römer.indd 15 dabei seine innere Ruhe findet. Die Musik fängt genau dies auf und versucht gleichzeitig, den Zuhörer in den gleichen Schwebezustand zu versetzen wie Jimmie. Klanglich setzte ich auf den Einsatz von klar elektronischen Klängen und die etwas „kratzige“ Violine. IMPRESSUM Die EDITION FILMMUSIK – KOMPONIERT IN DEUTSCHLAND wird initiiert und herausgegeben vom Filmmagazin FILM-DIENST, Heinrich-Brüning-Str. 9, 53113 Bonn, Tel. 0228-884-0. Im Internet: www.film-dienst.de Redaktion und Gesamtkonzeption der CD-Reihe: Horst Peter Koll, Jörg Gerle Layout: Wolfgang Diemer, Köln Fotonachweis: Senator („Die Tür“), Petra Schramböhmer (Porträt Fabian Römer), Vega Film („Fliegende Fische ...“), Arsenal Film („Der Mann, der ...“), Cross Media („Chi Rho“), BR/Moovie/Trümper/FM („Tatort“), Film Oblige/ Studio Canal („Insoupçonnable“) Die vorliegende CD wurde gefördert duch die DEFA-Stiftung. 08.06.11 13:24 INSOUPÇONNABLE DER FILM Schweiz/Frankreich 2010 Produktion: Film Oblige/Cab Prod./Studiocanal Prod. Regie: Gabriel Le Bomin Buch: Gabriel Le Bomin, Olivier Gorce Kamera: Pierre Cotterau Schnitt: Bertrand Collard Darsteller: Marc-André Grondin (Sam), Laura Smet (Lise), Charles Berling (Henry) Grégori Derangère (Clement) Länge: 95 Min. Ein Film über große Hoffnungen und noch größere Enttäuschungen – und Verrat. Kriminalgeschichte und Liebesroman in einem: Sam und Lise sind ein Paar. Sie arbeitet als Animierdame und schläft am Tag. Er hingegen schläft nachts und verbringt seine Tage vor dem Fernseher. Der Traum von einem anderen Leben scheint auf ewig ein Traum zu bleiben. Indigo 959532 Booklet Römer.indd 16 DIE MUSIK Orchester: The Slovak National Symphony Orchestra Orchestration: Fabian Römer, Vladimir Genin, Steffen Kaltschmid Dirigent: Alan Wilson Tonmeister: Peter Fuchs, Radiostudio 2, Bratislava Drums & Percussions: Manuel Römer Piano: Fabian Römer Fabian Römer: Die Musik wollte ich im klassischen orchestralen Stil schreiben. Mein Regisseur und Freund Gabriel Le Bomin ist selbst ein großer Bewunderer der Filmmusiken von Bernard Herrmann – so haben wir uns einen ganzen Abend nur CD-Aufnahmen der Musiken von alten AlfredHitchcock-Filmen angehört – dies hat mich sicherlich geprägt, thematisch zwar in der Jetztzeit zu komponieren, aber doch immer mit einem Ohr für die damalige Zeit. Lieben Dank an Steffen Kaltschmid! Die Musik ist auf dem Label Studiocanal erschienen und im Handel erhältlich (online). 08.06.11 13:24