FK 04 - Hochschule München

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FK 04 - Hochschule München
Erfahrungsbericht ERASMUS
Universidad Miguel Hernández – Elx, Spanien
Wintersemester 2011-2012
FK 04 - Master Elecrical Engineering
Im Rahmen meines Master Studiums Electrical Engineering an der Hochschule München legte ich
im Wintersemester 11/12 ein Auslandssemester an der Universidad Miguel Hernández in Elche,
Spanien ein.
Der folgende Bericht zeigt meine während des Erasmus-Semester gesammelten Erfahrungen auf.
Angefangen vom Prozess der Bewerbung und meinen Beweggründen zur Auswahl der
Partnerhochschule über die Anreise und Wohnungssuche bis zur Studienzeit in Elche selbst werde
ich meine Erlebnisse auf den nächsten Seiten schildern.
Bewerbung und Wahl der Universität
Nachdem mein Wunschziel Australien wegen der Masse an Mitbewerbern und dem Mangel an
Plätzen nicht in Erfüllung ging stand für mich als Ziel Spanien fest. In Spanien zu leben war für
mich schon immer ein Traum und gleich auf mit Australien, den ich mir zu erfüllen gehofft habe.
Im der Fakultät Electrical Engineer ist es einerseits einfach einen Platz zu finden, da es wenig
Mitbewerber gibt, andererseits schwierig, da es weniger Auswahl an Universitäten gibt, als in
anderen Fakultäten. Nachdem ich mich für die Universität in Elche entschieden hatte ging das
Prozedere los mich dafür zu bewerben: ein Motivationsschreiben hatte ausgereicht um vom
verantwortlichen Professor die Unterschrift für dessen Unterstützung zu erhalten. Das Onlineportal
des International Affairs stellte keine Schwierigkeiten dar (abgesehen von der Vielzahl an zu
sammelnden Informationen und der Tatsache, dass das Portal eine Zeit lang den Zugriff meinerseits
verweigerte).
Nachdem ich das O.K von Seiten der Hochschule München erhalten hatte bekam ich sehr rasch die
Erlaubnis der Partnerhochschule. Allerdings nicht die Bestätigung Masterstudiengänge belegen zu
können, da das Abkommen lediglich dem Bachelorstudium galt.
Anreise
Nichts desto trotz entschied ich, mich auf den Weg nach Elche zu machen um mir dort das
Einverständnis zu holen, was ich nach einem Monat Aufenthalt (und bangen) problemlos erhielt.
Die Anreise war für mich unspektakulär, mit dem eigenem PKW vergingen die 1800km wie im
Schlaf. Keine größere Verkehrsaufkommen und freie Fahrt erleichterten diese zusätzlich, lediglich
die Autobahnmaut in Frankreich und in der Schweiz riss das erste Loch in die Reisekasse.
Kombiniert mit den Spritpreisen ist die Anreise mit dem Flugzeug sicherlich kostengünstiger,
allerdings würde ich das Auto nicht missen wollen.
Sprachkurs
Angekommen in Elche erwartete mich gleich zu beginn die erste Stunde des Intensivkurses
Spanisch A2. Hierbei war ich anfangs etwas überfordert, durch viel lernen und wiederholen der
Unterrichtsstunden bis in die späten Abendstunden konnte ich mein geringen Spanisch
Vorkenntnisse ausgleichen.
Wohnungssuche
Da ich von Deutschland aus keine Unterkunft organisiert hatte mussten die ersten Tage im Auto
verbracht werden, was bei den sommerliche Temperaturen im September kein Problem war.
Hier erwies sich der Spanischkurs als voller Glücksgriff, gleich in den ersten Tagen konnte ich
Kontakt mit anderen ERASMUS-Studenten schließen. Zufälliger weise ergab sich auf diesem Wege
meine neue Unterkunft:
Bei zwei ERASMUS-Studenten aus Slowenen ist ein WG-Mitglied abgesprungen und nun hatten
sie ein Zimmer frei. Gleich am nächsten Tag verabredete mich dem Vermieter zu einem Treffen und
besichtigte die Wohnung. Sehr groß direkt im Zentrum gelegen, zu einem Preis, der in München
undenkbar wäre wurde der Mietvertrag sofort unterschrieben. In der Wohnung lebte außerdem ein
spanischer Zahntechnikstudent, somit war auch gleich der erste Kontakt mit Einheimischen
hergestellt. In diesem Sinne würde ich jedem raten in eine WG zu ziehen.
Letztendlich hatte ich sehr viel Glück bei der Wohnungssuche. Allerdings hatten alle ERASMUSStudenten innerhalb weniger Tage eine geeignete Unterkunft gefunden, da es in Elche keinen
Mangel an freien Wohnungen gibt. Bei vielen stellte sich hier lediglich die Frage ob Alicante oder
Elche, Großstadt oder Universitätsnähe. Meine Wahl viel hierbei wie bei den meisten Studenten auf
Elche. Gründe hierfür waren die Nähe zur Universität, Kostenvorteile der Unterkunft und Anfahrt,
Nähe zu den anderen Studenten, sowie die Tatsache, dass ich ein Auto zur Verfügung hatte.
Freizeitmöglichkeiten und Integration
Die Befürchtung, dass in Elche weniger los sei als in Alicante hat sich schnell zerstreut, da die
Studenten, vor allem die ERASMUS-Studenten einige Partys, Ausflüge und sonstige Treffen
veranstalteten. Einziger Nachteil an Elche: die unzähligen Palmenparks können den Stadtstrand in
Alicante nicht ersetzen.
Da die Region um Elche sehr viele Vorzüge hat, jedoch etliche Ziele nur mit dem Auto zu erreichen
sind war dieses von großer Wichtigkeit für mich. In diesem Sinne möchte ich kurz auf die
Freizeitmöglichkeiten eingehen: Da ich ein begeisterter Kitesurfer bin war es von großem Vorteil in
einer halben Stunde am Surfstrand in Santa Pola zu sein. Außerdem bietet die Region großartige
Klettermöglichkeiten (Kletterführer aus Deutschland mitgebracht) die ich gerne nutzte. Durch
Ausübung dieser Sportarten stellte sich schnell Kontakt zu Einheimischen dar. Des weiteren bietet
Elche sehr gute Jogging Möglichkeiten sowie unzählige Parks in denen man an zahlreichen Palmen
eine Slackline spannen und entspannte Nachmittage verbringen konnte. Die Nähe zu Alicante und
Valencia stellte sich ebenfalls als Vorteil heraus, da diese einen kulturellen Gegenpol zu meinen
sportlichen Aktivitäten bildeten.
Kurswahl
Da ich die Bestätigung erst verspätet bekam Masterkurse zu belegen, konnte ich die Kurswahl erst
vor Ort treffen und entschied ich mich neben dem Spanisch-Intensivkurs für lediglich ein weiteres
Fach:
„TÉCNICAS AVANZADAS DE INTELIGENCIA ARTIFICIAL „ Das sollte reichen, da ein
technisch versierter Kurs in einer mir nicht allzu geläufigen Sprache sich als sehr schwierig
gestaltete und ich somit weitere eingeschriebene Kurse nicht antrat. Zudem hatte ich in Deutschland
noch weitere Prüfungen zu schreiben.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass ich die Zeit sehr genossen habe.
Schwierigkeiten gab es nur Organisatorische, auch wenn die Kontaktperson in Elche sehr hilfreich
und freundlich war. Außerdem ist zu raten, dass man sehr gute Spanischkenntnisse mitbringen
sollten, auch wenn man es anders bewältigen kann. In Spanien ist es schwierig englisch kundige zu
finden, auch unter den Professoren und Studenten. Englische Vorlesungen sucht man vergebens.
Meine Spanischkenntnisse haben sich enorm verbessert. Ich habe in der Zeit in Spanien viel
gesehen, gelernt, Freundschaften geschlossen und würde die Zeit um nichts missen wollen!
Ich bin froh, dass es letztendlich nicht Australien sonder Spanien geworden ist!