winter in viseu de sus

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winter in viseu de sus
IN
AUSGABE:
DIESER
HERBSTREISE
OSTEN
NAcH
AKTUELL :
RUMäNIEN
KLEIDERAKTION
IN
OSTUNGARN
WINTER IN VISEU DE SUS
Nur wenige Schritte von unserem Kinderheim entfernt befindet sich dieser Dorfplatz, wo regelmässig
Märkte stattfinden. Geduldig warten die Pferde auf ihre Ladung Holz, um sie nach Hause zu bringen. Die
Menschen sind sehr dankbar für jede Unterstützung, damit sie in diesen schlechten Zeiten genügend zu
essen, Kleidung und Heizmaterial für eine warme Stube haben. Im letzten Herbst sind wir mit den
Kindern von der „Casa Speranta“ über den gleichen Dorfplatz spaziert. Lesen Sie unseren Reisebericht auf
den Seiten 3-5.
zEITScHRIFT
DER
STIFTUNG OSTEUROPAMISSION
NR. 01, JANUNAR
2014, 45. JAHRGANG
IMPRESSUM
Stiftung Osteuropa Mission Schweiz
Postfach 43, 8624 Grüt ZH
Missionsleitung:
Eelco de Boer
Tel: 044 / 9327913, Fax: 044 / 9327057
Email: [email protected]
PC Zürich 80-24422-4
Sammelstellen für Kleider und Hilfsgüter:
* Fam. G. Schmid, Tel: 044 / 9481175
8617 Mönchaltorf
* Fam. K u. N. Albisser, 8049 Zürich
Tel: 044/3412081, Natel 079/4065420
HOMEPAGE IM INTERNET
http://www.osteuropamission.ch
Redaktion: Elsbeth de Boer
Osteuropa Mission Eggingen e.V.
Region Süddeutschland
Leitung: Daniela Gäng, Grünwiesen 2,
79805 Eggingen, Tel.: 07746-1553,
Email: [email protected]
Bankverbindung: Konto-Nr: 226951
bei Sparkasse-Bonndorf-Stühlingen,
Swift-Bic: DE65 6805 1207 0000 226951
BLZ 68051207, Sammelstelle für Kleider
und Hilfsgüter mit Voranmeldung bei
Daniela & Theo Gäng (siehe oben).
Partnerorganisationen:
Hilfswerk f. Rumänien, H. Hofmann Schweiz
Osteuropa Mission Eggingen e.V. Deutschland
Osteuropa Mission Österreich
Osteuropa Misjonen Norwegen
Kelet-Európa Misszió Ungarn
Est Europa Cluj Rumänien
Casa Speranta, Viseu de Sus Rumänien
Fundatia Umanitara, Ruscova Rumänien
Fundatia Casa Speranta, Arad Rumänien
Wostotschno-Ewropeickaja Missija Ukraine
Istocno Evropska Misija Serbien
Eastern European Mission Kosova
Eastern European Mission Georgien
Deti nadeje / OEM, Tschechische Rep.
www.osteuropamission.nl
Die Osteuropa Mission ist ein unabhängiges
christliches Hilfswerk, das in Osteuropa materielle und soziale Hilfe leistet. Unsere Zeitschrift erscheint monatlich. Im jährlichen Mitgliederbeitrag
von CHF 10,-- sind die Kosten für die Zeitschrift
enthalten. Der Nachdruck der hier veröffentlichten Texte ist nur mit Quellenangabe gestattet, wir
bitten um Zusendung von zwei Belegsexemplaren. Die Einnahmen und Ausgaben werden jährlich von der BDO Visura in Basel überprüft. Die
Prüfungsberichte können auf Anfrage eingesehen werden.
Wir bitten Sie, beiliegendenden Einzahlungsschein nicht als Aufforderung zu betrachten. Er
soll jene, die unsere Arbeit unterstützen wollen, entlasten.
LIEBE MISSIONSFREUNDE
Denn Gott hat Grosses an mir getan, Er, der mächtig und heilig ist.
Sein Erbarmen hört niemals auf; Er schenkt es allen, die Ihn
ehren, von einer Generation zur andern.
Lukas 1: 49
Rückblick
Hinter uns liegt ein Jahr, in welchem
sich dieses Bibelzitat vielfach bestätigt
hat. Als Mission durften wir Gottes
Segen und Bewahrung immer wieder
erleben. So wurden gleich mehrere
Mitarbeiter in Osteuropa bei gefährlichen Zwischenfällen auf der Strasse
durch Gottes schützende Hand bewahrt.
Das können nicht nur Tibor Nagy und
Leonard Hankovics bezeugen (s. Heftausgabe 5 und 10), auch Norbert
Maksim blieb nach einer Frontalkollision
mit einem LKW im letzten August völlig
unversehrt, während sein total demoliertes Fahrzeug nur noch Schrott war.
Der LKW- Fahrer hatte bei einem regelwidrigen Wendemanöver mitten auf
einer Hauptstrasse das herannahende
Fahrzeug übersehen. Dass Norbert diesen heftigen Aufprall unverletzt überstand, ist ein Wunder. Wir können Gott
nur dafür danken. Auch sonst hat sich
im vergangenen Jahr viel Gutes in unserem Missionsfeld ereignet. Zahlreiche
bedürftige Menschen durften Hilfe in
der Not erfahren und neu ermutigt werden, Kinder und Jugendliche erlebten
Gottes Liebe und Fürsorge in den
Feriencamps, viele gescheiterte
Beziehungen in Ehen und Familien wurden wieder hergestellt. Gott hat viele
Gebete erhört.
Unsere Motivation
Die Bibel ist ein allumfassendes Buch,
das nicht nur für die Vergangenheit
geschrieben wurde, sondern auch in der
heutigen Zeit ihre Aktualität behalten
hat. Sie berichtet nicht nur über historische Ereignisse und enthält interessante
und lehrreiche Geschichten, sie ist auch
Wegweisung für unser Leben und unsere Zukunft. Aus ihr schöpfen wir Trost
und Hoffnung und erhalten Antwort auf
unsere Fragen. Sie gibt uns Aufwind
und Inspiration für unseren Dienst. Der
allmächtige Gott offenbart sich in seinem Wort als ein barmherziger, liebevoller Vater, der den Menschen seine
Gnade erweisen will. Jesus Christus,
Gottes Sohn, ist der Weg, uns mit Gott
dem Vater zu versöhnen.
Ausblick
Es ist gut, sich nach dem auszustrecken,
was vor uns liegt. Ein neues Jahr steht
vor der Tür, mit all den Möglichkeiten,
die Gott uns schenken will. Das Ernte-
feld ist gross und es gibt noch viel zu
tun. Die Not der Menschen ist überall
sichtbar. Jesus gebrauchte seine Jünger
als Verbindungsglied zwischen ihm und
der wartenden Menge. Der Hunger sollte gestillt werden. So sagte er zu ihnen:
„Habt Erbarmen mit den Menschen, die
hungern“ (Markus 8). Auch wir sind
durch dieses Wort angesprochen. Ein
Kurier erzählt: “Was ich hier im Osten
gesehen habe, ist unbegreiflich. Wie
kann so etwas in Europa geschehen?
Kaum Lebensmittel, Kleidung und Heizmaterial. Die Menschen erfrieren und
verhungern buchstäblich, eine unglaubliche Not!“ Die Armut in Osteuropa und
die wachsende Verfolgung der Christen
bereiten uns Sorge. Vor einiger Zeit
sagte jemand in Osteuropa Folgendes zu
uns: „Man versucht uns zu entmutigen,
uns abzuschieben, doch die Freude am
Herrn und seine Barmherzigkeit stimmen mich fröhlich. Die Hilfe der Osteuropa Mission haben mich ermutigt,
dem Herrn auch weiterhin zu vertrauen.“
Viele Menschen erkennen nicht die Not,
in der sich andere befinden. Gott jedoch
sieht diese Not, deshalb will Er jeden
von uns als seine Diener und Helfer
gebrauchen. Lasst uns Ihm vertrauen,
auch für das kommende Jahr, denn Er
kennt die Zukunft. Wir möchten Ihnen,
liebe Missionsfreunde, herzlich danken
für alle Gaben und Unterstützungen, die
wir im vergangenen Jahr empfangen
durften. Wir freuen uns, durch unsere
Missionsarbeit weiterhin mit Ihnen verbunden zu sein. Wir wollen uns weiterhin für die Hungrigen, Bedürftigen und
Unterdrückten in Osteuropa einsetzen,
solange uns die Türen offenstehen.
Wir wünschen Ihnen Gottes reichen
Segen für das Jahr 2014.
Eelco & Elsbeth de Boer, Missionsleiter
OEM Schweiz
HERBSTREISE
NAcH
OSTEUROPA – BESUcH
Reisebericht von Elsbeth de Boer, Missionsleitung OEM CH
Mitte September fuhren mein Ehemann Eelco und ich
nach Osteuropa mit dem Ziel, das Kinderheim „Casa
Speranta“ in Viseu de Sus zu besuchen und uns mit verschiedenen Mitarbeitern zu treffen. Wir freuten uns auf
das Wiedersehen mit den Kindern, der Hausmutter
Monica und der Schweizerin Simone Haag, welche zurzeit als Sozialbetreuerin im Kinderheim tätig ist. Schon
bei der Begrüssung fiel uns die gute und entspannte
Atmosphäre auf, die im ganzen Haus herrschte. Ausser
uns weilte noch ein weiterer Gast im Kinderheim. Es war
der frühere Deutsch- Lehrer am Lyzeum in Viseu de Sus,
der aus Deutschland zu Besuch nach Rumänien gekommen war. Er kennt die Kinder vom Unterricht und hat
sich sehr bemüht, sie zu fördern. Auf Anfrage von
Simone hatte er sich bereit erklärt, in der letzten Schulferienwoche ein Freizeitprogramm für sie zu gestalten.
IM
KINDERHEIM „cASA SPERANTA“
Monica musste während unseres Aufenthalts wieder
einmal einen ganzen Tag in Baja Mare verbringen, um
Vasile zur ärztlichen Kontrolle zu bringen und die
Personalpapiere für Stelian zu unterzeichnen, der mit 18
Jahren volljährig geworden ist. Die häufigen
Behördengänge sind für die Heimleiterin mit vielen
Umständen verbunden und durch die lange Fahrzeit
sehr zeitaufwendig. Da die Verantwortung für den
Heimbetrieb, für die Kinder und den dazugehörenden
Aufgabenbereich viele Anforderungen stellt, muss
Monica mehr entlastet werden. Sie würde gern einen
zusätzlichen männlichen Betreuer für die Jungs haben,
was für sie eine grosse Hilfe wäre. Wir haben unsere
Unterstützung zugesagt, um die frühere Lehrerin, die
zurzeit noch im Mutterschutz-Urlaub ist, wieder als
Teilzeitbetreuerin im Heim einzustellen. Die jetzige
Aufgabenhilfe kommt jeweils nur für ca. 2 Stunden, um
mit einzelnen Kindern zu lernen.
Das Nesthäkchen
Die meisten Kinder sind schon zu Jugendlichen herangewachsen und dementsprechend selbständig geworden.
Die Heimleiterin Monica geht mit allen sehr liebe- und
verständnisvoll um, so wie eben eine richtige Mutter. Ihr
Mann arbeitet als Chauffeur für eine Firma und kann
meistens nur die Wochenenden zuhause verbringen.
Ihre zwei eigenen Töchter im Alter von 12 und 6 Jahren
haben sich im Heim gut integriert. Das ist nicht selbstverständlich, denn sie mussten ihre Eltern, insbesondere ihre Mutter, plötzlich mit 12 anderen Kindern teilen.
Sie waren jedoch auf die neue Situation vorbereitet und
freundeten sich schnell mit den Kindern an. Die Jüngere
wird als Nesthäkchen sowieso von allen verwöhnt. Die
Sozialpädagogin Simone absolviert bereits ihr zweites
Jahr im Heim und wird von allen sehr geschätzt. Da sie
im nächsten Frühjahr ihren Einsatz im Kinderheim beendet und definitiv in die Schweiz zurückkehren wird, wird
für sie dringend
eine Nachfolgerin
gesucht, es könnte
auch eine männliche Person oder
ein Ehepaar sein,
die einen längeren Einsatz im
Kinderheim leisten
könnten.
Natürlich sind auch
kürzere Einsätze
möglich.
Bogenschiessen mit dem Deutschlehrer
Hausmutter Monica
feiert mit Florin
Im Kinderheim ging gerade eine Magen-Darmgrippe
um, einige Kinder hatten sie bereits hinter sich, dann
traf es Florin, der während unseres Aufenthalts krank
war. Wir verbrachten drei intensive Tage mit den
Kindern, nahmen uns Zeit für Gespräche und unternahmen gemeinsame Spaziergänge. Wir freuten uns besonders über Florina, welche in letzter Zeit grosse Fortschritte gemacht hat. Früher konnte sie lange kaum
richtig sprechen und gab nur unverständliche Laute von
sich, jetzt spricht sie ganze Sätze und hat auch schreiben
gelernt. Sie besitzt ein fröhliches Gemüt, was ihre
Defizite ausgleicht und ihr überall viel Sympathie einbringt. Sie war ständig an unserer Seite, brachte uns Tee
oder Kaffee und war überhaupt sehr aufmerksam und
dienstbereit. Sie zeigte uns ihre Schule im Stadtzentrum.
Die staatliche Sonderschule befindet sich in einem uralten Gebäude, das zurzeit renoviert wird. Im Schulhof
Florina bringt Tee
Simone mit Bianca
begegneten wir Florinas Lehrerin.
Sie zeigte uns die Innenräume
und erzählte, wie schwierig sich
der Unterricht gestalte, da sie alle
Schüler, gleich mit welchen
Behinderungen, in denselben
Klassen unterrichten müssten. Da
komme es vereinzelt zu Aggressionen, worunter andere Kinder
zu leiden hätten. Sie könnten aber
nichts dagegen unternehmen,
Vasile in Aktion
weil nach den neuen EUBestimmungen keine Strafmassnahmen oder Versetzungen einzelner Schüler mehr erlaubt seien. Florina scheint jedoch keine
Probleme zu haben. Sie geht sehr gern zur Schule und mag auch
ihre freundliche Lehrerin.
Bianca besucht zusammen mit Florina die Sonderschule und hat
grosse Fortschritte im Schreiben gemacht, sie korrespondiert gern
mit Heidi via Internet. Sünzian, der Jüngste, erkundigte sich beim
Essen in fehlerlosem Hochdeutsch über mein Befinden. Er ist ein
aufgewecktes Bürschchen, jederzeit zu allerhand Streichen aufgelegt, genau wie Cornel, der uns voller Stolz seine selbstgezimmerte Holzhütte im Garten zeigte. Die beiden besuchen zusammen mit
Radu die deutsche Schule. Sie haben noch genügend Zeit, sich
über ihre spätere Berufsausbildung Gedanken zu machen. Vasile
hat auch eine Hütte im Garten gebaut, sogar mit einer
Dachterrasse. Er zeigt auch sonst viel handwerkliches Geschick und
technisches Gespür. Seit er durch die behördliche Instanz einmal ins
„Kreuzverhör“ genommen wurde, hat sich sein Benehmen merklich gebessert, er hat auch keine Dummheiten mehr angestellt. Wir
hoffen für ihn, dass er seine Talente nutzen und später einen richtigen Beruf erlernen kann. Zusammen mit Florin besucht er die 8.
Klasse in der deutschen Schule. Ende Schuljahr wechseln sie ins
Lyzeum. Gabriela, Andrea und Madalina sind liebenswürdige
Teenies, welchen das äussere Erscheinungsbild enorm wichtig ist,
jedoch selten damit zufrieden sind – eine typische Erscheinung in
dieser Alterskategorie. Gabriela besucht weiterhin die Schule für
Gastronomie und Tourismus und macht ihre Sache ganz gut, nur
das Rechnen gehört nicht zu ihren Stärken. Sie wird im nächsten
Jahr 18 Jahre alt und möchte am liebsten in die Schweiz kommen.
Ein Vorteil ist, dass sie wie die anderen Kinder die deutsche
Sprache gelernt hat, Schweizerdeutsch haben sie ja alle schon von
Heidi und Walter gelernt. Madalina und Andrea besuchen die 9.
Klasse im Lyzeum, wo sie gut mitkommen. Viorel befindet sich zurzeit in einer schwierigen Phase. Leider wurde er auf Verlangen der
Lehrer in die Spezialschule versetzt, da er dem Unterricht nicht
mehr folgen konnte. Wir hoffen, dass diese Lernschwäche vorübergehend ist und er das Defizit wieder aufholen kann. Stelian, der
Andrea und Elsbeth
Cornel mit selbstgebauter Hütte
im letzten Jahr 18 Jahre alt wurde, hat leider
nicht nur die Schule, sondern auch die
Lehrstelle vorzeitig aufgegeben. Doch sein
ehemaliger Deutsch- Lehrer hatte sich darum
bemüht, für ihn eine Arbeitsstelle in
Deutschland zu finden, wo Stelian schon einmal für eine Schnupperlehre war. Er hat ihm
dort probeweise eine Arbeit bei einem
Bekannten verschafft und wollte ihn gleich
mitnehmen. Doch leider hatte die MagenDarmgrippe auch unseren guten Lehrer
erwischt. So musste die Abreise um einige
Tage verschoben werden. (Inzwischen ist
Stelian schon seit gut zwei Monaten in
Deutschland und seine Arbeit in einem
Gastronomiebetrieb gefällt ihm gut. Wir hoffen, dass er diesmal länger durchhält).
Madalina und Gabriela beim Musizieren
Unsere Besuchstage gingen schnell vorbei und
so fuhren wir nach dem Abschied nach Cluj,
wo wir unseren ältesten Missionskontakt in
Rumänien, George und Palaghia Presecan,
besuchten. Mit ihnen und ihrer ältesten
Tochter Lucia verbinden uns viele gemeinsamen Erlebnisse aus der Zeit des Eisernen
Vorhangs, wo unsere Aktivitäten unter
schwierigsten Bedingungen und Gefahren
stattfinden mussten. Wir durften damals auch
viel Segen, Bewahrung und Führung von Gott
erleben. Palaghia hatte vor einem Jahr einen
weiteren Schlaganfall erlitten und ist seither
auf einer Seite teilweise gelähmt. Es tat uns
weh, sie so hilflos im Bett liegen zu sehen,
doch ihr Verstand war klar und ihr Geist hellwach. Sie freute sich sehr über unseren
Besuch und vor dem Abschied beteten wir
und dankten Gott gemeinsam. Dann fuhren
wir zu Lucia und ihrem Mann Viktor. Sohn
Christian und Tochter Manuela, die beide im
Frühling ihre Ausbildung beendet hatten,
waren auch wieder zuhause. Viel Aufmerksamkeit erhielt Manuelas neuer Mitbewohner,
das süsse Hundebaby Paddy.
Gegenüber dem Wohnhaus befindet sich das
christliche Ferienzentrum, das von Lucia und
Victor geleitet wird. In den Sommerferien
durften unsere Kinder von der „Casa
Speranta“ während 2 Wochen an einem
Feriencamp teilnehmen.
Am nächsten Tag feierten wir zusammen
Lucias Geburtstag und fuhren mit dem
Geländewagen auf holprigem Pfad den 1000
Meter hohen Hausberg hinauf. Oben angekommen, kam die Sonne hervor und tauchte
die schöne, unberührte Natur in ein warmes
Licht. Die Gegend erinnerte uns stark an
unsere Schweizer Alpen, nur ohne Infrastruktur wie Seilbahn, Bergrestaurant etc.
Etwas unterhalb wuchsen wilde, süsse
Brombeeren, wovon wir uns alle bedienten.
Später luden wir die Familie zum Geburts-
unterwegs zur Alp
tagsessen in ein schönes Ausflugsrestaurant ein. Leider begannen
bei mir genau dann die Magen- Darmbeschwerden, die mir vom
Kinderheim bekannt waren. Mit einem Medikament und einem
Fastentag ging es mir jedoch bald wieder besser, sodass wir am 3.
Tag nach Ungarn weiterreisen konnten. In Inarcs pflegten wir die
Gemeinschaft mit unseren Freunden Imre und Elisabeth Fekete und
führten diverse Gespräche mit Mitarbeitern, bevor wir unsere
Rückfahrt in die Schweiz antraten.
Christian, Lucia und Viktor
Manuela mit Hundebaby Paddy
OSTUNGARN: KLEIDERAKTION IM HERBST
Unser ungarischer Mitarbeiter Attila Kérészi
schreibt: Es gibt hier kaum eine Familie, die
sich nicht mit dem Schulbeginn und den
damit verbundenen Kosten für Schulbücher,
Lehrmaterial und Kleidung für die Kinder
auseinandersetzen mussten. Vor einigen
Tagen habe ich in den Nachrichten gehört,
dass der Schulanfang für jede zweite Familie
in unserem Land ein Problem ist. Viele können die Lehrmittel nur bezahlen, wenn sie für
einen Monat keine Miete zahlen. Als Vater
weiss ich, wie gross die Ausgaben für
Familien sind. Wenn sich meine Sprösslinge
am Ende des Sommers vor den Spiegel stellen und ihr Sonntagskleid anprobieren, sagen
sie: "Vati, das ist mir schon zu klein". Dann
weiss ich, dass ich mich darum kümmern
muss. Durch meine Arbeit in der Mission
habe ich mit vielen unterprivilegierten
Familien Kontakt und es werden immer
mehr. Vor einigen Tagen hat mich ein
Mitglied unserer Gemeinde um Hilfe für eine
Familie ersucht, wo der Mann trotz einer
Sehschädigung von 90% voll arbeitet, damit
seine Familie überleben kann. Wir
tun unser Möglichstes, ihnen zu helfen. Mit diesem Beispiel möchte ich
ausdrücken, wie wichtig eine
Hilfsorganisation wie die OEM ist,
welche die Möglichkeit hat, dort zu
helfen, wo grosse Not herrscht. Ich
bin sehr dankbar, dass ich in diesem
Werk mitarbeiten und meinen Teil
dazu beitragen darf.
Seit einigen Jahren bieten wir
bedürftigen Familien, die wir im
Rahmen der OEM- Hilfsprogramme betreuen, bei speziell organisierten Kleideraktionen vorbeizukommen und Kleidungsstücke für
ihre Familie auszusuchen. Mehrere Familien haben dieses Angebot
in Anspruch genommen und waren glücklich, etwas für sich und
ihre Kinder gefunden zu haben. Sie waren dankbar, die Kleider
nicht kaufen zu müssen. Es gibt wirklich Familien, die das ganze
Jahr hindurch nur die Kleider tragen, die sie von uns erhalten, weil
sie sich neue Kleider nicht leisten können. Viele können sich nicht
vorstellen, wie es sich in einer Familie lebt, wo die Eltern die
Grundbedürfnisse ihrer Kinder nicht oder nur unzureichend erfüllen können. Dies nicht, weil sie faul oder nachlässig wären,
sondern weil sie keine Arbeit haben
und ihr kleines Einkommen kaum
für Lebensmittel und die Bezahlung
der laufenden Kosten reicht.
Deshalb bedeutet jede unserer
Aktionen eine viel grössere Hilfe, als
man allgemein annimmt. Ich möchte allen Spendern, welche die OEM
mit Hilfsgütern oder Geldbeträgen
unterstützen, im Namen vieler
armer Familien von Herzen danken.
Wir sind weiterhin dankbar für jede
Unterstützung, damit wir den in Not
geratenen Menschen helfen können.
OSTEN AKTUELL
NOTHILFE
NOTHILFE
VOJVODINA (SRB)
UNGARN: Unser Mitarbeiter
Unsere Mitarbeiter Gabor&
Etelka Muzslai schreiben:
Die
RomaFamilie
Kolompar gehört zu
unserer Gemeinde in
Horgos. Sie sind sehr
ordentlich und gehen
arbeiten. Sie haben 6
Kinder, alle gehen zur Schule. Leider hat eines der Kinder die
Krankheit MS und ist deshalb auf einen Rollstuhl angewiesen.
Ende Sommer haben sie aus eigener Kraft begonnen, mit selber
angefertigten Lehmziegeln ein Haus zu bauen. Leider ist ihr Geld
aufgebraucht und sie sind zur Grossmutter gezogen. Für die
Fertigstellung des Hauses ohne Badezimmer würden noch
CHF 620.-/ Euro 500.- benötigt. Mit Badezimmer würde es
CHF 1240.-/Euro 1000.- kosten. Die Familie wäre für jede Hilfe
sehr dankbar.
Attila Kérészi schreibt: Vor
einigen Wochen war ich
bei einer Roma Familie,
die mein Herz sehr berührt
hat. Die Eltern haben 5
Kinder, die alle noch minderjährig sind. Sie leben in
einem einfachen, kleinen Haus. Sie sind sehr offen für das
Evangelium. Der Vater ist zu 70% blind und sieht nur Flecken,
dennoch verrichtet er jede Arbeit, um die Familie über Wasser zu
halten. Weil er praktisch nichts sieht, begleitet ihn meistens seine
Ehefrau und sagt ihm, was er genau machen muss. Ihre Augen
sehen für ihn und er hat die Kraft, zu arbeiten, nur so ist es
möglich, zu arbeiten.
Jetzt ist ihre Lage sehr schwierig geworden. Ihr alter Ofen hat ein
Loch und sie wissen nicht, wie sie ihr Häuschen im Winter heizen sollen. Obwohl der Vater schwer arbeitet, reicht das Geld
nicht für einen neuen Ofen und Brennholz. Als sie mir dies
erzählten, weinten sie beinahe, sie taten mir sehr leid. Während
ich bei ihnen war, stellte sich heraus, dass sie keinen
Personalausweis haben. Da dieser vor einem Jahr abgelaufen ist,
erhalten sie keine Hilfe vom Staat. Die Familie ist sehr arm und
benötigt auch sonstige Hilfe.
Wir haben das Geld für einen neuen Ofen und Brennholz
vorgestreckt. Wenn Sie der Familie mit einem Beitrag helfen
möchten, vermerken Sie „Roma-Familie Attila“, vielen Dank.
PAKETAKTION
LEBENSMITTELPAKETE FÜR BEDÜRFTIGE IN OSTEUROPA
Pro Paket CHF 40.- / € 30,•
•
•
•
•
•
lokal zusammengestellt
keine Transportkosten
keine Grenzformalitäten
fördert den einheimischen Markt
mehr Produkte für weniger Geld
Verteilung durch örtliche Mitarbeiter
Machen Sie mit?
Vermerken Sie auf dem Einzahlungsschein
«Paketaktion»
AKTION BRENNHOLz
Eine Fuhre kostet CHF 100.- / EUR 75.und reicht für ca. 1-2 Monate.
Dringend nötig für den Winter!
• Wärmstens empfohlen •
Wenn Sie der Familie helfen möchten, vermerken Sie „Familie
Kolompar“, vielen Dank.
GESUCHT: Volontärinnen / Volontäre
für Kinderheim „Casa Speranta
Ab nächsten Frühling werden wieder eine oder zwei Personen
für einen längerfristigen, freiwilligen Einsatz im Kinderheim in
Viseu de Sus gesucht. Nähere Auskünfte erhalten Sie beim
Sekretariat in Grüt oder bei Familie Burgener.
Nora Hegedis ist die jüngere Schwester von Laci Hegedis (der
Bettenschreiner) aus der Gemeinde Petro Selo (Peterreve). Sie ist
unsere Mitarbeiterin in der Gemeinde. Sie lebt in sehr ärmlichen
Verhältnissen, da sie schon lange keine Arbeit findet. Sie hätte
die Möglichkeit, einen Sprachkurs in Englisch zu besuchen, wo
ihr ein Zeugnis ausgestellt würde, das ihre Arbeitssuche erheblich erleichtern würde. Der Kurs kostet CHF500.-/ Euro 400.-. es
wäre eine grosse Hilfe für Nora.
Wenn Sie helfen möchten, vermerken Sie „Nora Hegedis“,
vielen Dank.
PATENSCHAFTSCOUPON
Ich bitte um Information über:
❏ Kinderpatenschaft
❏ Seniorenpatenschaft
S
❏ Mitarbeiterpatenschaft
S
❏ M
❏ M
Name:______________________
Strasse:______________________
Plz:_________________________
Ort:_________________________
Bitte zusenden an:
Stiftung Osteuropamission,
Postfach 43, 8624 Grüt