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NEWS 1 Betriebsrat für die Bremer Belegschaft Nr. 186 August 2016 Es geht rauf ... und runter. 2 Aktuelle Situation Inhalt • Verschwiegenheit 3 • Altersteilzeit 3 • Lagerwirtschaft 4 • INGAVER4 • BEM5 • Eingliederung 5 • BGM5 • Kantine Hochofen 6 • Kinnriemen6 • Anti-Dumping 7 • Stahl in Europa 7 Auf der Welle statt im Wellental Die Stahlkonjunktur ist „volatil“. So würden es Wirtschaftler kurz und knapp ausdrücken und damit einen Markt beschreiben, indem man an einem Tag im Wellental ist und am anderen wieder von der Welle getragen wird. „Mal ist man oben und mal unten“ trifft es auch und wir sind momentan mehr oben. Seit Mai bleibt am Ende auch wieder Geld über und die Auftragsmengen stimmen auch. Alles auf einem guten Weg, wenn diese ständigen Schwankungen nicht wären. Da wir das nicht beeinflussen können, bleibt uns nur die Situation immer wieder neu zu bewerten und danach zu handeln. Die aktuell beschriebene Marktlage sieht auch für das 3. Quartal erfreulicherweise weiter gut aus. Wir werden die Situation und unsere Handlungsmöglichkeiten, unter Berücksichtigung der von der Belegschaft im Frühjahr getragenen Maßnahmen, im Anschluss bewerten. Wir gehen davon aus, dass gute Entwicklungen genauso beim Handeln zu berücksichtigen sind wie schlechte. Weiter handeln müssen wir ebenfalls, um die Stabilität im Stahlmarkt erreichen. Dafür waren wir am 20. Juli mit Kollegen von TKS, Saarstahl, Salzgitter und EKO in Brüssel zu einer Aktion vor der EUKommission. Das Thema „Schutz vor Dumpingstahl“ stand auf der Tagesordnung. Die Ergebnisse und damit die Grundlage für eine europäische Stahlindustrie sind weiterhin nicht klar. Die Aktionen werden deshalb weitergehen. Die IG Metall hat deshalb mit weiteren europäischen Gewerkschaften für den 9. November zum europäischen Stahlaktionstag aufgerufen. In den nächsten Wochen wird es Informationen dazu geben. Merkt Euch schon mal den Termin. Ob wir im neuen COS-Prozess noch auf der Welle oder auf dem Weg ins Wellental sind, lässt sich noch nicht beurteilen. Die Umsetzung(en) sind erfolgt. Leider auch mit unnötigen Störgeräuschen durch Einverständniserklärungen zu Arbeitsplatz- veränderungen ohne vorherige Erklärungen und dem dafür notwendigen Fingerspitzengefühl für die betroffenen Kollegen. In der Umsetzungsphase wird der Betriebsrat sein Augenmerk besonders auf die geänderten Abläufe durch die Streichung einer Hierarchieebene und die Einhaltung der Zusagen zu den Veränderungen der Arbeitsplätze und den dafür erstellten Beschreibungen für die Kollegen legen. Das Dauerthema Personalbemessung bekommt durch diese Umstrukturierung ebenfalls eine noch stärkere Bedeutung. Sollte es Fragen geben oder Probleme auftreten, sprecht bitte euren Betriebsrat im Bereich an. Handlungsnotwendigkeit besteht aus unserer Sicht beim Thema „Leistungsbeurteilung“. In diesem Thema sind wir unmissverständlich im absoluten Wellental. Wir haben unsere Lotus-Notes-Befragung Anfang August abgeschlossen und werten sie jetzt aus. Auf Grundlage des Ergebnisses werden wir dann mit dem Vorstand kurzfristig über den weiteren Umgang mit dieser Beurteilungsrunde und einer möglichen Korrektur der persönlichen Leistungszulage sprechen. Positives über abgeschlossene Verhandlungen von Vorstand und Betriebsrat gibt es auch zu berichten. Die Betriebsvereinbarung zur Erhöhung der Altersteilzeitangebote ist unter Dach und Fach. Das Verfahren mit der Auswahl der 75 Kollegen in diesem Jahr und die sich daran anschließenden Beratungsgespräche laufen jetzt an. Ebenfalls abgeschlossen wurde die Vereinbarung zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement für Kollegen die aus längerer Krankheit zurück kommen. Beide Regelungen treffen sicherlich auf großes Interesse bei den betroffenen Kollegen. Details zu den beiden Regelungen findet ihr auf den folgenden Seiten oder könnt ihr bei einem Betriebsrat erfahren. In der Hoffnung auf eine weiter tragende Welle. Klaus Hering 3 Altersteilzeit ATZ-Aufstockung Aufgestockt Betriebsrat Bremen Wie auf der letzten Betriebsversammlung angekündigt, haben wir die Betriebsvereinbarung zur Altersteilzeit aktualisiert. Die Änderung beinhaltet im Wesentlichen die Steigerung von 25 auf 75 jährliche ATZ-Angebote und deren Verteilung. Uns war wichtig, dass die Kriterien zur Punkteverteilung unverändert bleiben. Der Arbeitgeber hatte das große Interesse die SSG&A-Bereiche (verwaltende Bereiche) stärker zu berücksichtigen. Im Ergebnis wird es in den Jahren 2016-2019 jährlich eine dritte SSG&A-Liste geben, über die 23 Kolleginnen und Kollegen ein ATZ-Angebot von den 75 möglichen Angeboten erhalten. Damit verdoppelt sich dann die Anzahl der Angebote der „Schichtgänger“ (von 20 auf 42) und in der Gesamtliste (von 5 auf 10). Die betroffenen 50 zusätzlichen Kollegen für das Jahr 2016 haben in diesen Tagen schon Post vom Arbeitgeber erhalten. Wir halten die Steigerung der ATZAngebote für einen richtigen Schritt, 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 2015 2016 Gesamtliste alt 2017 Schicht neu um den demographischen Wandel auf der Hütte in einem vernünftigen Rahmen gestalten zu können. Natürlich ist es dann auch notwendig die Altersteilzeitkollegen rechtzeitig durch jüngere Kollegen zu ersetzen. Doppelt hält schlechter Ralf Niemann + 125 Schicht alt Verschwiegenheitspflicht In den vergangenen Wochen gab es einige Irritationen bei Kolleginnen und Kollegen, die mit dem konzerninternen Projekt „Scale Up“ betraut sind. Der Arbeitgeber hielt es für erforderlich gesondert schriftlich den vertrauensvollen Umgang mit den Projektinhalten von den Mitarbeitern bestätigen zu lassen. Da diese zusätzliche Vereinbarung keine Änderung der arbeitsvertraglichen Pflichten oder des Verhaltens vorsieht, verunsichert so ein Vorgehen. Der in den letzten Jahren eingeführte Code of Business Conduct mit den einhergehenden Schulungen, sensibilisiert schon zusätzlich in regelmäßigen Abständen über die gesamte Belegschaft u.a. auch den Umgang mit vertraulichen Informationen. Ein ständiges Einholen von Mitarbeiterunterschriften zum gleichen Thema trägt irgendwann nicht mehr zu einer höheren Sensibilität bei, sondern stumpft ab oder verunsichert und wertet sämtliche bisherigen Bemühungen und Regelwerke ab. 200 Ralf Niemann 2018 Gesamtliste neu 2019 SSG&A = 325 4 Lagerwirtschaft Bestandsbereinigung Uns erreichen Rückmeldungen von Instandhaltern, dass bei der SAP-basierten Reservierung von Reserveteilen ein Löschvermerk auftaucht. Über eine Filterfunktion wurden anscheinend Teile, die im System längere Zeit (also mehrere Jahre) nicht „angefaßt“ wurden, ausgebucht. Dadurch sollen Lagerbestände gesenkt und Kosten reduziert werden. Das ist im Prinzip auch gut und richtig. In der Praxis stellt das jedoch unsere Instandhalter vor Probleme, da dringend benötigte Teile nicht mehr gelistet sind und auch nicht mehr bestellbar sind. Häufig sind diese Teile dann aber zum Glück doch noch nicht verschrottet, sondern finden sich irgendwie wieder. Baut man diese Teile dann ein, um einen längeren Anlagenstillstand zu vermeiden, lässt sich dies aber nicht ordentlich verbuchen. Solche fehlenden formalen Buchungen haben übrigens aus Sicht von Kollegen aus der Instandhaltung dazu geführt, dass im System Teile auf die „Schrottliste“ geraten sind, obwohl sie doch im echten Leben häufiger „angefasst“ wurden, weil im Störungsfall pragmatisch improvisiert wird. Dies ist aufgrund von Bestandsreduzierung von Reserveteilen immer weniger möglich und führt in Zukunft möglicherweise zu vermehrten Anlagenstillständen. Insgesamt scheint das Vorhaben der Bestandsreduzierung nicht zu Ende gedacht, da nicht ausreichend mit denjenigen gesprochen wird, die es im Fall der Fälle betrifft. Gleichzeitig wundern sich Kollegen, die in der Hauptverwaltung arbeiten. Stehen doch auf den Parkplätzen unter der Hauptverwaltung seit mehreren Monaten unbenutzte und zugestaubte Dienstwagen der Hütte, die man zu Geld machen könnte. Hier scheint eine „Bestandsbereinigung" etwas länger zu dauern. Daniel Tech INGAVER Offene Fragen Im Zuge der Hochofen-Zustellung und dem zeitlich darauf abgestimmten Modernisierungsprojekt des Kraftwerkblocks steht eine weitere Investition mit der Leitwarte an. Diese Investitionsaufgabe löste bei der swb und in unserem Unternehmen weitere Überlegungen aus, die in dem Gemeinschaftsunternehmen INGAVER zusammengebracht werden sollen. Dass es sich dabei nicht allein um ein technisches Projekt handelt, sondern auch eine Gesellschaft mit Personal von swb und AMB handeln soll, wurde den Kollegen in beiden Unternehmen vorgestellt. Zurzeit warten die Kollegen und der Betriebsrat auf die Beantwortung ihrer Fragen zu dieser möglichen neuen Gesellschaft und deren Auswirkung und Folgen. So bald Antworten auf dem Tisch liegen, werden wir sie prüfen und mit den Kollegen beraten. Der Betriebsrat hat dazu den Kontakt zum swb-Betriebsrat aufgenommen und wir stehen in direkten Kontakt mit den Kollegen bei TL. Aktuell ist festzustellen, dass die Interessen und Wege für eine gemeinsame Gesellschaft von swb und AMB von den jeweils Verantwortlichen in den Unternehmen unterschiedlich dargestellt werden. Für unsere Kollegen gilt das Wort von Herrn Dr. Ringel auf der Betriebsversammlung im Juni: „Die Mitarbeiter sind bei AMB und bleiben bei AMB!“ Klaus Hering, Ayhan Zeytin 5 Betriebliches Eingliederungsmanagement Vollbracht Nach fast vierjährigen Verhandlungen ist nun die neue Betriebsvereinbarung zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) in den Unterschriftenumlauf gegangen. Das heißt, dass diese Betriebsvereinbarung nun endlich rückwirkend ab dem 01.08.2016 Gültigkeit hat. Sie gibt allen im BEM vorhandenen Akteuren (Betriebsrat, Schwerbehindertenvertretung, Sozialberatung, Fallmanager, Werksärzten, etc.) Handlungs-und Rechtssicherheit, und erfasst alle Mitarbeiter, die länger als sechs Wochen (30 Arbeitstage) in den letzten zwölf Monaten arbeitsunfähig erkrankt sind. Vor allem die Kollegen, die eine längere Krankheit hinter sich haben und eine Eingliederung durchlaufen haben, bekommen durch das BEM einen besonderen Schutz, weil Maßnahmen nur im Einverständnis mit den Fallmanager oder mit der Eingliederungsrunde zu treffen sind. Auch die Betreuung durch die Eingliederungsprozessbegleiter ist genau beschrieben. Diese betreuen die BEMKollegen während ihrer Eingliederung und sind gleichzeitig Ansprechpartner für die Betriebe. Das ganze BEM basiert natürlich auf Freiwilligkeit. Ich kann aber nur jedem Kollegen empfehlen, dem man einen BEM-Prozess anbietet, diesen anzunehmen. Burkhard Löchert Betriebliches Gesundheitsmanagement Wie weiter? Am Donnerstag 04.08.2016 wurde dem Team Gesundheit mitgeteilt das das Projekt Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) „in die Linie zurückgeführt“ werden soll. Das heißt die Stabsstelle BGM würde aufgelöst und die Aktivitäten auf bzw. in andere Bereiche verlagert. Wir im Team Gesundheit waren über diese Aussage entsetzt und geschockt. Einige Teammitglieder äußerten sich „das dies ein Rückschritt“ sei. Nach der anfänglichen Schockstarre entwickelte sich dann aber eine gute und konstruktive Diskussion. Daraus entstand dann der Wunsch eine Arbeitsgruppe mit einzelnen Akteuren des Teams Gesundheit zu bilden, mit dem Ziel die folgenden Fragen zu klären: • Welche Aufgabe und Rolle hat eigentlich so ein BGM? • Wie müssen wir das BGM für die Zukunft aufstellen? • Wo stehen wir heute? • Brauchen wir eine Stabstelle BGM? Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe sollen dann dem Vorstand präsentiert werden. Der Betriebsrat begrüßt dieses Vorgehen und wird sich selbstverständlich in dieser Arbeitsgruppe einbringen. Was wir vom Betriebsrat aber nicht verstehen ist die Frage, warum das BGM „in die Linie“ zurückgeführt werden muss? Das BGM ist ein Prozess und kein Projekt, das man mal eben so wieder zurückführt. Wir haben noch genug Baustellen und der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Gesundheitsfördergespräche, Betriebliches Eingliederungsmanagement ( gerade begonnen), Kurs Gesundheit, etc. sind nur einige Beispiele wo wir noch regen Handlungsbedarf haben. Der Betriebsrat warnt daher vor zu eiligen Entscheidungen seitens des Vorstandes. Burkhard Löchert Eingliederungswerkstatt Vertrauensräume Bei einem Treffen in den Bürorräumen der Eingliederungswerkstatt mit den Eingliederungsprozssbegleitern und einem Fallmanager haben wir über einen möglichen Umzug dieser Personengruppe diskutiert. Danach hat sich der Betriebsausschuss mit diesen Thema befasst. Dazu stellt der Betriebsausschuss folgendes fest: Ein Umzug würde der Qualität einer erfolgreichen Wiedereingliederung enorm schaden, da die Nähe zur Wiedereingliederungswerkstatt nicht mehr gegeben sein würde. Vertrauliche und zeitnahe Gespräche zur Potenzialanalyse besonders wenn sie einen psychischen Hintergrund haben und eine Betriebsöffentlichkeit unerwünscht ist, werden erschwert. Ferner ist die Eingliederungswerkstatt nach einer längeren „Hängepartie“ erst vor ca. einem Jahr dort eingezogen. Ein erneuter Umzug würde Irritationen in der Belegschaft auslösen. Daher lehnt der Betriebsrat einen Umzug aus den derzeitigen Räumen ab. Burkhard Löchert Gesundheitswoche 12. – 16. September Rücken & Co. Werksärzte am Arbeitsplatz Aktionsparcours „Rücken“ am 13.9. im SMART-Raum Aktionen an diversen Stationen: • Sprungwaage, Heben & Tragen, Balance Board, Interaktives Quiz, , Tipps zu Essen auf Schicht und Pausensnacks, Impfmobil, BKK firmus, Speedcoaching Gesundheit, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) • BR informiert über Gesundheitsfördergespräche Vorträge und Sportangebote… …Näheres im Gehaltsbeileger und der „1“ 09.08.2016 Betriebliches Gesundheitsmanagement 0 6 Aus den Bereichen Hochofen Kantine Hochofen Kinnriemen Auf Hüttenstandard Beim Thema Arbeitssicherheit darf man sich keinen Stillstand erlauben. Durch die Analyse von Unfällen müssen wir unsere Prozesse und Ausrüstung immer wieder überprüfen, ob etwas verändert werden kann. Vor diesem Hintergrund wird jetzt im Hochofenbetrieb der Einsatz von Kinnriemen neu geregelt. Gilt bislang hüttenweit eine Kinnriemenpflicht bei Arbeiten in Höhe und in gebeugter Haltung, soll im TH-Bereich ab sofort ein Kinnriemen generell am Helm mitgeführt werden. Das heisst der entsprechende Gabelkinnriemen ist an den vorgesehenen Stellen am Helm befestigt und kann bei Nicht-Benutzung im Helminneren verbleiben. Er ist also nur dann zu benutzen, wenn es erforderlich ist. Entsprechende Unterweisungen der Kollegen werden dazu durchgeführt. Es ist hierbei wichtig, die Akzeptenz für das Anlegen des Kinnriemens in den kritischen Situationen zu schaffen - damit Unfälle vermieden werden. Celal Ugurlu Lange hat es gedauert, lange sah es so aus, als würde am Hochofen in Sachen Kantine nichts mehr passieren. Aber Hartnäckigkeit zahlt sich eben manchmal doch aus. Die Kollegen vor Ort haben in der Vergangenheit mit spektakulären Aktionen (s. unten) auf den schlechten Zustand der TH-Kantine aufmerksam gemacht und eine Verbesserung gefordert. Nachdem auch die Kantine am KW saniert worden war, konnte man ja sonst überall auf der Hütte sehen, wie zeitgemäße Verpflegung aussieht. Schließlich wurde das Projekt gemeinsam mit unserem Kantinenbetreiber EUREST doch realisiert und auch dort der „Hüttenstandard“ hergestellt. Am 8. August fand die Eröffnung statt. Dort sind jetzt täglich zwei Stam- messen und ein Aktionsgericht sowie damit auch ein Job&Fit-Menü im Angebot. Die Öffnungszeiten wurden für die Kollegen auf Spätschicht und am Wochenende verlängert: Montag bis Freitag: 07:30 Uhr - 11:00 Uhr und 12:00 Uhr – 19:30 Uhr Samstag, Sonn- und Feiertag: 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr Anfang 2017 werden wir wohl auch in Sachen Kaue bei TH den „Hüttenstandard“ erreichen. Celal Ugurlu EBR / IG Metall / industriAll Anti-Dumping Stahl in Europa Langer Atem nötig In Bewegung Die Zukunft der europäischen Stahlindustrie ist nach wie vor unsicher. Zwar hat sich die Situation der Branche im Vergleich zum Jahresanfang etwas entspannt, da sich Preise und Mengen positiv entwickelt haben. Aber die weltweiten Überkapazitäten, die Belastungen durch den Emissionshandel und die Energiewende bleiben nach wie vor bestehen. Grund genug, den Druck, den wir im letzten halben Jahr auf die Straße gebracht haben, aufrecht zu erhalten. Dazu haben sich kleine Delegationen Juli geäußert und klar gemacht, dass auch nach einem möglichen Marktwirtschaftsstatus für China, wirksamer Anti-Dumping-Schutz für die europäische Industrie erhalten bzw. entwickelt werden muss. Dazu soll unter anderem eine „Plattform“ eingerichtet werden. Damit ist wohl eine Arbeitsgruppe von Akteuren aus der Branche gemeint. Dort soll das Thema Überkapazitäten und Subventionen direkt diskutiert werden. Die EU-Kommission hat zwischenzeitlich die zeitlich befristeten Anti-Dum- aus allen deutschen Stahlwerken am 20. Juli nach Brüssel aufgemacht, um die im hochsommerlichen Brüssel tagende EU-Kommission an die Einhaltung ihres Versprechens zu erinnern, die europäische Stahlindustrie wirksam gegen Dumping zu schützen. So deutlich hatte sich Jean-Claude Juncker bei einem China-Besuch Mitte ping-Zölle auf Kaltband-Importe aus Russland und China für einen Zeitraum von fünf Jahren bestätigt. Dazu haben sicherlich auch unsere permanenten Aktionen beigetragen. Nur so können wir uns gegenüber den Interessen anderer Branchen Gehör verschaffen und Stahl langfristig sichern. Dafür braucht es einen langen Atem. Daniel Tech Die Branche ist im Zeichen der weltweiten Überkapazitäten weiter in Bewegung. Fusionspläne, Übernahmen und Verkäufe bzw. Schließungen kleinerer Standorte stehen weiterhin auf der Tagesordnung. Der größte Brocken dabei bleibt TATA. Im März hatte der indische Konzern angekündigt seine britischen Standorte zu veräußern - und dann den niederländischen Standort Ijmuiden möglicherweise mit TKS zusammenzubringen. Dann kam Ende Juni der BREXIT-Schock und alles wurde erstmal auf Halt gestellt. Aktuell scheint TATA am walisischen Standort in Port Talbot festzuhalten und drei kleinere Standorte veräußern zu wollen. Auch die Gespräche mit TKS laufen nach Medienberichten weiter. Entsprechend verunsichert sind unsere Kollegen an Rhein und Ruhr, was ein mögliches Zusammengehen solch großer Flachstahlstandorte für die Arbeitsplätze bedeuten könnte. Die IG Metall hat deshalb für den 31. August zu einem Aktionstag in Duisburg aufgerufen. Eine solche Fusion hätte sicherlich Auswirkungen auf den gesamten Stahlmarkt – genauso wie die ungeklärte Zukunft von ILVA in Süditalien. Nach wie vor ist offen, ob ArcelorMittal zusammen mit Marcegaglia den Zuschlag bekommt, oder ein italienisches Konsortium unter der Führung von Arvedi das Rennen macht. Derweil trennt sich der ArcelorMittal-Konzern von kleineren Langstahlstandorten in Frankreich und Spanien durch Veräußerung von Anteilen. Zwischenzeitlich hat der Konzern auch seine Quartalszahlen veröffentlicht. Die Ergebnisse sehen deutlich besser aus als in Q1. Ein Effekt soll dabei in den Einsparungen aus einem neuen Tarifvertrag in Nordamerika resultieren. Stabilere Preise kommen hinzu. Der Aktienkurs des Konzerns hat sich im Vergleich zum Jahreswechsel fast verdoppelt und ist inzwischen wieder bei rund 5,50 € angekommen. Zur Erinnerung: zum Zeitpunkt der Fusion von Arcelor und Mittal vor 10 Jahren lag der Kurs bei 25 € und hatte im Sommer 2008 sogar kurzfristig 65 € erreicht, bevor die Lehman-Pleite den Stahlboom jäh beendete. Daniel Tech 7 8 Jubilare ... im Juli, August und September Termine Besuch Bundestagsabgeordnete Sarah Ryglewski 23. August 2016 Besuch EU-Abgeordneter Joachim Schuster 2. September 2016 23.08. 01.09. 01.09. 03.09. 05.09. Günther Willuweit Walter Gubernatis Jürgen Schmidt Ulf Dieckmann Peter Pohrl TLW TLP TLP TAS TLW02 01.07. 01.07. 01.07. 01.07. 01.07. 01.07. 01.07. 07.07. 07.07. 14.07. 14.07. 20.07. 21.07. 21.07. 01.08. 01.08. 04.08. 04.08. 04.08. 11.08. 11.08. 18.08. 18.08. 18.08. 25.08. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 08.09. Thomas Renken Mehmet Nurdogan Volker Wittpenn Ibrahim Kalayci Haci-Ahmet Demir Burkhard Löchert Axel Cramm Dieter Lodders Hartmut Gerling Günter Logemann Thomas Kirchhof Uwe Kolbe Jochen Bullwinkel Harald Göritz Ansgar Bußmann Angelika Eßmann Michael Jahnke Ralf Soldin Ingo Berg Jörg Schulz Burkhard Herrendorf Lothar Bunke Heinz-Peter Hildebrandt Heiko Lüllmann Jürgen Busch Jens Dadschun Thomas Hörmann Jens Lübkemann Norbert Steinmetz Mario Arena Olaf Burkandt Martin Malik Sven Müller Thomas Müller Gerald Woitaschik Frank Knoche Maik Schnibbe Hamza Yavuz Holger Schmidt Uwe Becker Jutta Claußen Jürgen Gand-Hennings Bernd Freke Maik Lucas Manfred Müller Manfred Vogelsang Jürgen Schnibbe Nico Liebschner Ines Halke Stephan Ziebs Carsten Dreyer Remo Sauer Torsten Riemeier Jörg Wrede Andreas Rolle TWB TSK TLA SFI2 SLC1 BR PWW1 SDR1 TLW2 TSR TLP TWE THH TLW TLP VM SFI2 SDR1 THZ41 TSI THM VDT1 TKP THH02 TWL TSI TWM TKT02 VDI1 VDI TSP TLP TLW TWI HBM1 TKI TSP HBT TKP VDL1 TQL TQL TCK VDT TLI02 TK01 PPA TB01 THH02 TK01 VB01 TCA TQB TKO02 TKP 15.09. 01.07. 01.07. 01.07. 02.07. 02.07. 04.07. 04.07. 09.07. 09.07. 14.07. 16.07. 23.07. 23.07. 01.08. 01.08. 01.08. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. 01.09. Frank Jankowski Dieter Mölk Peter Schumacher Frank Keunecke Andreas Leu Dieter Wittig Horst Ziemann Ralf Suhling Oliver Chuttek Frank Witt Zbigniew Janc Ole Kielinger Miroslaw Dobrzynsk Marko Wandelt Dr. Heike Wenz Dr. Harald Hoppe Dr. Dietmar Ringel Hayati Fetting Peter Michaelis Sven Tölken Gökay Bilercioglu Andre Böschen Hayrettin Cetinkaya Ufuk Ergin Rene Gietz Marcel Grzeschik Beyic Gündüz Stefan Haake Tino Haase Matthias Heiringhoff Erol Isik Oliver Kopec Ronny Lühr Luca Meier-Ohmstedt Mike Schöttcker Matthias Tatzig Mehmet Ünal Halil Üzüm Thorsten Wohlfromm Turgut Yaz Gökhan Bilercioglu Üzeyir Güner Akif Günes Marc Meyer Ilker Orakoglu Ahmet-Ali Demirezen Christian Kassuba Thomas Schlack Jörg Raida Jörg Remmert Joachim Stenger Martin Stubben Dennis Wendt Andreas Westphal Markus Wölki Hans-Jörg Schwertfeger Ralf Krenz Margrit Krüger Ralf Siemens Ina Horsch Rafael Bettermann Stefan Fierdag Kerstin Niderehe Mirko Drusch Stefan Thewes Nicole Schwarze Kai Albrecht Wir wünschen unseren Jubilaren weiterhin alles Gute! TSL02 TC01 TL01 PPV TLW1 TWE VDD1 TLA PWF VDL1 TB01 TLP THO1 THR TH01 TQB V THS02 TST TWI TLI TSP TSI TWI TWI TWM THA TLP TSI TH01 TKO TSL02 THA TKI TKO TH01 TWI TSI TK01 TWI TLP THA VDL1 TWI TWI TSP TWE TSP VPT TBQ TSP VDL1 TSP TKO TKO TAI VFA TQ01 PPE PPM VDP TIB TQM TQL TBK VBI PPA Betriebsräte-Vollkonferenz ArcelorMittal Deutschland 8.-9. September 2016 Fotonachweis: Titel: Fotolia.com © Sergey Nivens Seite 3: Betriebsrat AMB, Fotolia.com @ Stefan Redel Seite 5: Fotolia.com © frank peters Seite 6: Betriebsrat AMB, Fotolia.com Seite 7: Betriebsrat AMB, EU-Kommission betriebsratnews ArcelorMittal Bremen Flat Products V.i.S.d.P. Klaus Hering, Ilka Burghardt, Ralf Niemann Redaktion: Daniel Tech Telefon: 0421-648-2267 E-Mail: [email protected] www.huette-bremen.igmetall.de