die komponente - IG Metall Braunschweig

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die komponente - IG Metall Braunschweig
DIE KOMPONENTE
Zeitung der IG Metall-Interessenvertretung bei Volkswagen in Braunschweig
Kompetenz für Standort- und Beschäftigungssicherung
Standortsymposium Business Unit Braunschweig am 20.02.2007
„Wir sind einen großen Schritt vorangekommen auf dem Weg zur nachhaltigen Standort- und Beschäftigungssicherung. Die Komponente hat
im Konzern endlich den Stellenwert,
auf den wir seit Jahren hingearbeitet
haben.“ Wie kommt der Betriebsrat zu
solchen Einschätzungen?
Die IG Metall stimmte einer Verlängerung der Arbeitszeit zu, wenn
Auslastung gewährleistet ist. Bei fehlender Arbeit kann der jährliche
Arbeitszeitfixpunkt bei gleichem Entgelt heruntergesetzt werden. Um die
Auslastung in Braunschweig sicherzustellen, wurden vom Unternehmen
Auflage, Wirtschaftlichkeit und Beschäftigung gleichrangig zu betrachten, wie es die Betriebsvereinbarung
vorsieht. Unsere jahrelangen Bemühungen haben innerhalb weniger Monate Früchte getragen, wichtige Entscheidungen für nachhaltige Beschäftigungssicherung wurden getroffen.
Das sind positive Entwicklungen.
Fortsetzung auf Seite 2
Metall-Tarifrunde
betrifft auch uns
Dr. J. Heizmann, U. Fritsch, Dr. M. Winterkorn, Dr. W. Neubauer, und
B. Wehlauer auf dem Symposium am 20.02.2007
Noch vor einem Jahr kursierten
Verkaufsgerüchte. Zahlreiche Arbeitsplätze im Maschinen- und Werkzeugbau und in der KT waren in Frage gestellt. Der Tarifvertrag bot zwar Sicherheit vor betriebsbedingten Kündigungen, aber die Zahlen und die Perspektive der Marke Volkswagen ließen
Produktionsverlagerungen und Zerstückelungen befürchten. Gleichzeitig
ging die politische Diskussion in Richtung Arbeitszeitverlängerung. 28,8
Wochenstunden galten in der gesellschaftlichen Diskussion als „nicht
mehr zeitgemäß“.
I
N
H
A
L
T
Seite 3:
Qualifikation für
Vertrauensleute der
AutoVision
konkrete Produktzusagen gemacht.
Diese Tarifvereinbarung wasserdicht
zu machen, war die Hauptarbeit noch
im Herbst letzten Jahres.
Die vereinbarten Auslastungszusagen sind seitdem eine Grundlage für
Produktentscheidungen zugunsten
der BU Braunschweig. Der andere Pfeiler, auf den wir unseren Optimismus
stützen, ist die Betriebsvereinbarung
zur Konzern-Komponente. Der Vorstand hat begonnen, die konkreten
Beschlüsse zur Entwicklung einer
konzernweiten Komponentenfertigung umzusetzen - und das mit der
Seite 6/7:
Nachtschicht S. Gabriel
und Rente mit 67
Seite 8:
Chancengleichheit
für Frauen bei
Volkswagen
6,5 Prozent mehr Entgelt und
Ausbildungsvergütungen! So lautet die Forderung der Tarifkommission für die 70.000 Beschäftigten der
Metallindustrie Niedersachsen.
Laufzeit: ein Jahr. Außerdem strebt
die IG Metall einen Flächentarifvertrag für die Studierenden im
Praxisverbund (Stipse) an. Darin soll
auch die Übernahme der Studiengebühren durch die Unternehmen
festgelegt werden. Seit 2006 fordert
Niedersachsen 500 Euro Studiengebühren im Semester.
Für die Beschäftigten muss ein
ordentliches Plus herausspringen.
Die deutsche Wirtschaft brummt,
sie ist im vergangenen Jahr um
Fortsetzung auf Seite 3
Weitere Themen:
• Was macht eigentlich ... der BR-Entgeltausschuss, Seite 4
• Aufsichtsratswahlen bei Volkswagen, Seite 5
• Der Volkswagen-Weg ist keine Einbahnstraße, Seite 9
• Mitbestimmung im Mittelpunkt, Seite 5/10
• Nacht der Arbeit, Seite 10
• Schwimmen in Braunschweig, Seite 11
• „Freshly Islands“ in Halle 30, Seite 12
• Neue Aufgabenfelder im MWB, Seite 12
In eigener Sache
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Betriebsratsarbeit transparent gemacht
Die Schwerpunkte dieser Komponente sind das Standortsympgeosium,
die Tarifrunde, Rente mit 67 und das
Thema Mitbestimmung.
Wie sieht betriebliche Mitbestimmung konkret aus? Dazu haben wir
die Rubrik „Was macht eigentlich…?“
eingeführt. Unter diesem Punkt wird
in den nächsten Ausgaben dargestellt,
womit sich die verschiedenen Fachausschüsse des Betriebsrates, die Vertretungen der Auszubildenden und
der Schwerbehinderten sowie die
Vertrauenskörperleitung gerade befassen. Diesmal stellt der Entgeltausschuss seine Herangehensweise
an die Umsetzung der neuen Arbeitszeiten dar. Die Sprecherin des BRAusschusses zur Gleichstellung der
Frau berichtet über ein Frauenseminar
zum Thema „Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz“.
Betriebsrat und Werkleitung haben sich zur Umsetzung des „Volkswagen-Weges“ auf gemeinsame Ziele für Braunschweig verständigt. Dieses Leitbild haben wir hier abgedruckt.
Wie die Umsetzung dann bei uns konkret erfolgte oder erfolgen soll, wird
in der nächsten Komponente untersucht werden. Wir können gespannt
sein!
Eure Redaktion
Fortsetzung von Seite 1
Kompetenz für Standort- und Beschäftigungssicherung
Auf dem Symposium konnte die BU Braunschweig zudem
ihre Kompetenz darstellen. Sie
hat bewiesen, dass sie in der
Lage ist, hochwertige Produkte
zu entwickeln und zu produzieren. Die Entwicklung unserer
Lenkung wurde vom Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Winterkorn als „außergewöhnliche Leistung“ bezeichnet. Dem Standort wurde eine hohe Entwicklungskompetenz und gute Produktqualität bescheinigt.
Und es konnten Weichen gestellt werden: Der Maschinen- und
Werkzeugbau wird in die Komponentenstrategie integriert. Gleichzeitig wurde ein Ausbildungskonzept
für den MWB in Aussicht gestellt.
Aus Sicht von Arbeitsdirektor Dr.
Neumann müssen Sparschäden aufgearbeitet werden. Über Personalzuführungen für den Entwicklungsbereich wird nachgedacht. Für die
Kunststoffteile-Fertigung wurden im
Rahmen des Konzern-Geschäftsfeldes Perspektiven aufgezeigt. Die
strategische Entwicklung der Modulmontage wird weiter diskutiert. Für
die Entwicklung eines modularen
DIE KOMPONENTE - SEITE 2
Dr. H. Neumann (li.) und Dr. M. Winterkorn (re.)
zeigten sich beeindruckt von der Produktausstellung
Baukastens für Achsen wurde ein
Arbeitsauftrag erteilt.
Auf dem Symposium wurde zudem
dargestellt, welchen Beitrag die Beschäftigten zu den guten Ergebnissen
geleistet haben. So haben z. B. im letzten Jahr 84 Neuentwicklungen aus
dem Kreis der 120 Entwickler ein Patent erhalten.
Es wurde außerdem klar: Die Verlängerung der Arbeitszeiten hat wesentlich zur Kostensenkung am
Standort beigetragen. Für die Beschäftigten, besonders für die Schichtarbeiter, ist das schmerzhaft spürbar,
obwohl 33 bzw. 34 Stunden in der Woche noch unter der durchschnittlichen
gesellschaftlichen Arbeitszeit
liegen. Jetzt sind Maßnahmen
zur Personalentwicklung, zur
Qualifizierung und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
im Rahmen des „VolkswagenWeges“ notwendig, ebenso wie
eine angemessene Beteiligung
am Unternehmensgewinn.
Keine Illusionen über die
Funktionsweise des kapitalistischen Marktes, aber realistischer Optimismus ist angebracht,
dass es nach diesem Symposium
nicht mehr um Arbeitsplatzabbau
oder Verkauf von Komponenten
geht. Das haben Tarifergebnis, Betriebsvereinbarung und
- nicht zuletzt - die überzeugende
Darstellung auf dem Symposium vorerst bewirkt. Jetzt muss es darum gehen, die aufgezeigten Handlungsfelder zu besetzen. Wir müssen heute schon daran arbeiten, die Beschäftigung am Standort Braunschweig
weit über 2011 hinaus abzusichern.
Mit dem Symposium wurden hierfür
gute Grundlagen gelegt, die das
Werkmanagement nutzen und ausbauen sollte.
Uwe Fritsch
Fortsetzung von Seite 1
Metall-Tarifrunde betrifft auch uns!
deren führenden Industrienationen
der Welt.
Trotz dieser günstigen Rahmenbedingungen müssen wir uns darüber
im Klaren sein: Die anstehende Tarifrunde wird kein Selbstläufer! Tarifauseinandersetzungen werden am Verhandlungstisch und im Ringen um die
öffentliche Meinung entschieden.
Letzteres wird im „Medienzeitalter“
immer wichtiger. Deshalb können die
Unternehmer die ewige Leier vom notwendigen Verzicht dieses Mal nicht
glaubhaft spielen.
Der Abschluss in der Metall- und
Elektroindustrie betrifft dieses Mal
auch die VW-Beschäftigten. Volkswagen und die IG Metall haben sich im
Verhandlungsergebnis von 2006 darauf geeinigt, den kommenden
Tarifabschluss der Fläche für das Jahr
2008 zu übernehmen. Aufgrund des
Haustarifvertrags sind die VW-Beschäftigten von Arbeitskampfmaßnahmen ausgenommen. Aber dass die
Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen auf vielfältige Weise solidarisch sein können, ist bekannt und
wurde zuletzt im Zusammenhang mit
den Protesten zur „Rente mit 67“ wieder eindrücklich unter Beweis gestellt.
Detlef Kunkel
Fahrplan der Tarifrunde
19. März
Die Tarifverhandlungen beginnen
31. März
Die Tarifverträge Löhne, Gehälter
und Ausbildungsvergütung
laufen aus.
28. April
Ende der Friedenspflicht
Beschäftigte im
Haustarifvertrag II
Für alle HTV II-Beschäftigte gelten ab 1. Januar 2007 alle HTVI-Tarifbedingungen mit Ausnahme
der Arbeitszeit (tarifliche Arbeitszeit 35 Std/Woche). Damit ist ein
Teil unserer Forderungen erfüllt.
Über die Zuordnung zu den entsprechenden Arbeitssystemen ab
01.04.07 wird zur Zeit noch verhandelt. Wir werden rechtzeitig und
umfassend darüber informieren.
Qualifikation für Vertrauensleute in den
AutoVisions-Projekten
In Braunschweig existieren 5 Projekte
der AutoVision:
- Montage Halle 30
- Logistik Halle 30
- ROL (Logistik-Bereich)
- IHU (Qualitätskontrolle Hinterachse) und
- KFC (Bewirtschaftung Konferenzcentrum Volkswagen Bank)
Im Februar haben die Vertrauensleute verschiedener AuVi-Projekte auf
einem Seminar die aktuellen betrieblichen Themen und die weitere Arbeit
diskutiert. Im Mittelpunkt standen die
anstehenden Tarifverhandlungen mit
der AutoVision. Außerdem wurden
16 KollegenInnen nahmen an dem VL-Seminar teil
Fragen wie Eingruppierungen, Arbeitszeiten, Mehrarbeit und Urlaub
diskutiert. Darüber hinaus spielte auch
die Perspektive der AutoVisions-Pro-
jekte in Braunschweig eine Rolle.
Auf diesem Seminar wurden Grundlagen geschaffen, um die Vertrauensleutearbeit effektiver zu gestalten
und den Informationsfluss zu gewährleisten.
Weitere Seminare, z. B. über den
qualifizierten Umgang mit den Tarifverträgen der AutoVision, sollen
folgen.
Unter‘m Strich, so die Kolleginnen und Kollegen, war es ein erfolgreiches Seminar und jetzt geht es an
die praktische Umsetzung der Aufgaben.
Karsten Schmidt, Katja Voges
SEITE 3 - DIE KOMPONENTE
INTRANET-ADRESSE DES BETRIEBSRATES : BR-BS.WOB.VW.VWG
2,7 Prozent gewachsen – so stark wie
seit 2000 nicht mehr. In der Metall- und
Elektroindustrie sieht es sogar noch
besser aus. Die Auftragsbücher für
2007 sind prall gefüllt, die Betriebe
produzieren an der Kapazitätsgrenze.
Produktions- und Absatzrekorde haben Deutschland auch im Jahr 2006
wieder zum „Exportweltmeister“ gemacht. Die Achillesferse der hiesigen
Wirtschaft bleibt jedoch der Binnenmarkt. Lohnmäßigung, gekürzte Renten und Sozialabbau haben in den letzten Jahren zu einer schwachen Binnennachfrage geführt. Eine ordentliche Entgelterhöhung ist dringend
notwendig. Sie kurbelt den privaten
Konsum an, stärkt damit den Binnenmarkt und sichert Arbeitsplätze.
Apropos Arbeitsplätze: Wenn einige Unternehmensvertreter angesichts der 6,5 %-Forderung sofort wieder reflexartig mit der Drohung von
Arbeitsplatzverlagerungen um die
Ecke kommen, so sei an dieser Stelle
nochmals auf die rasante Produktivitätsentwicklung in der Metallindustrie – zuletzt über 7 Prozent – hingewiesen. Seit dem Jahr 2004 sind die
Lohnstückkosten in der metallverarbeitenden Industrie um 4 Prozent gesunken. Das ist mehr als in allen an-
WAS
MACHT EIGENTLICH
...DER ENTGELTAUSSCHUSS
DES
.....
BETRIEBSRATES?
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Der Ausschuss besteht aus 7 Betriebsratsmitgliedern. Eigentlich müsste er „Ausschuss für Entgelt, Arbeitszeit und
Tariffragen“ heißen, denn diese Bereiche gehören zu seinen Aufgaben. Dabei geht es um Vereinbarungen mit dem
Werkmanagement zu betrieblichen Entgelt- und Arbeitszeitregelungen. Einzelfälle liegen im Verantwortungsbereich der
Bereichs-Betriebsräte.
Regelungen zur Arbeitszeit werden von 5 Ausschussmitgliedern mit Unternehmensvertretern in der paritätisch
besetzten „Technischen Kommission Arbeitszeit“ verhandelt.
Komponente: Weder die Arbeitszeitfragen (Schichtsysteme) noch die
Entgeltregelungen sind bei Volkswagen leicht zu lösende Aufgaben. Das
Verhandlungsergebnis 2006 machte neue Festlegungen bei den Arbeitszeiten am Standort notwendig. Wie
seid ihr in die Verhandlungen mit den
Vertretern des Werkmanagements
gegangen?
Fred Feige: Ich möchte vorausschicken, dass wir aufgefordert waren, die Arbeitszeit-/Schichtmodelle
für eine verlängerte Arbeitszeit festzulegen, nachdem uns das Unternehmen Beschäftigung für 33 bzw. 34
Stunden nachgewiesen hat. Hierzu
hat der Betriebsrat Ziele formuliert, die
wir versucht haben, in der Technischen Kommission Arbeitszeit durchzusetzen.
• Erhalt des Ansparprinzips und der
Möglichkeit zur Entnahme arbeitsfreier
Tage
• Erhalt der Schichtmodelle und der
Schichtgruppen. Insbesondere im 2Schicht-Modell mit aufgesetzter reduzierter Nachtschicht sollte vermieden
werden, dass Schichtgruppen aufgelöst und damit evtl. Entgeltausgleichsansprüche nach § 9 METV ausgelöst
werden.
• Verbindliches Reinsteuern, d. h.
Möglichkeit zur Nachleistung gleich
verteilt (nicht nach dem „Nasenprinzip“) über die Schichten
• Erhalt der Gleitzeitregelung
Das Ergebnis zeigt, dass es euch
gelungen ist, diese Punkte im Wesentlichen durchzusetzen. Wo lagen
auf Unternehmensseite die Widerstände?
Das Unternehmen wollte auf 3
Schichtgruppen umstellen und die An-
DIE KOMPONENTE - SEITE 4
Das sagt das Gesetz
Nach dem Betriebsverfassungsgesetz § 87 hat der Betriebsrat Mitbestimmungsrecht unter anderem
- bei „Fragen der betrieblichen
Lohngestaltung… (Ziff.10.)
- bei der „Festsetzung …leistungsbezogener Entgelte… (Ziff.11)
- sowie bei …Verteilung der Arbeitszeit auf die einzelnen Wochentage
(Ziff.2).
Diese Aufgaben kann der Betriebsrat zur Erledigung einem Ausschuss
übertragen. Über den Abschluss von
Betriebsvereinbarungen darf allerdings nur der gesamte Betriebsrat
entscheiden (§ 27/28 BetrVG).
Hierzu leistet der Ausschuss wichtige Vorarbeit.
zahl der RG-Tage für Gleitzeit-Beschäftigte reduzieren. Das konnten wir verhindern. Zusätzlich wurde vereinbart,
dass:
• Nachleistung am Samstag auf freiwilliger Basis möglich ist
• für die Schichtübergabe 15 Minuten Zeitgutschrift erfolgt (anfallende
Zuschläge gemäß MTV § 4 werden
monatlich vergütet)
• auf 18-Schicht-Modell umgestellt
wird nach spätestens 15 Monaten
14+X-Schicht-Fahrweise
• das Gleitzeitkonto auf +/- 1500 Minuten ausgedehnt wurde
Wie ist denn die Abstimmung mit
den Betroffenen, also den Kolleginnen und Kollegen, erfolgt?
Wir haben den Verhandlungsstand auf der Betriebsversammlung
und auf Vertrauensleute-Schichtversammlungen diskutiert. Diese Ergebnisse sowie Punkte, die in der Vergangenheit häufiger zur Sprache ka-
...und das sind die
IG-MetallMitglieder im
Entgeltausschuss:
Fred Feige
Sprecher
Daniela Nowak
Stellv. Sprecherin
Thorsten Weiße
Stefan Hölzer
Frank Raupach
Jörg Sülflow
men, sind in unsere Vorgehensweise
eingeflossen. Da sind z. B. die freiwillige Samstag-Nachleistung und die
vergütete Schichtübergabe zu nennen. Allerdings gab und gibt es unterschiedliche, sich zum Teil widersprechende Erwartungen an einzelne
Schichtsysteme. Hier zeigt sich, dass
es trotz aller Anstrengungen nicht
immer gelingt, allen gerecht zu werden.
Vielen Dank für das Gespräch
Starke Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat
sichern Standorte!
Aufsichtsratswahlen bei Volkswagen
Die IG Metall hat ihr Team für den Aufsichtsrat der Volkswagen
AG nominiert, der am 12. April 2007 für 5 Jahre gewählt wird.
Unsere Kandidaten:
Bernd Osterloh (Gesamtbetriebsrats-Vorsitzender),
Bernd Wehlauer (stellv. GBR-Vorsitzender),
Günter Lenz (BR-Vorsitzender VW Hannover),
Jürgen Stumpf (BR-Vorsitzender VW Kassel),
Peter Jacobs (BR-Vorsitzender VW Emden),
Peter Mosch (Gesamtbetriebsrats-Vorsitzender der Audi AG),
Jürgen Peters (IG Metall-Vorsitzender),
Elke Eller und Olaf Kunz (IG Metall-Vorstand).
Aktiengesetz, Mitbestimmungsgesetz, Satzung sowie Geschäftsordnung regeln die Rechte von Aufsichtsratsmitgliedern.
Dazu gehören u. a., dass der Vorstand der vorherigen
Zustimmung durch den Aufsichtsrat bedarf bei
- Errichtung und Aufhebung von Zweigniederlassungen
- Errichtung und Verlegung von Produktionsstätten
(Beschlüsse über die Errichtung und Verlegung von
Produktionsstätten bedürfen der Mehrheit von zwei
Drittel der Mitglieder des Aufsichtsrats)
- Gründung und Auflösung anderer Unternehmen oder
Erwerb und Veräußerung von Beteiligungen an
anderen Unternehmen
Wenn das VW-Gesetz fällt:
Das Land Niedersachsen
soll Sperrminorität
bei Volkswagen erwerben!
Das „Gesetz über die Überführung
der Anteilsrechte an der Volkswagenwerk Gesellschaft mit beschränkter
Haftung in private Hand“ (VW-Gesetz)
von 1960 hat bewusst eine staatliche
Einflussnahme zur Absicherung der
Standorte und der Beschäftigten gewollt. Die Privatisierung von Volkswagen konnte nur gegen Widerstände
durchgeführt werden.
Darum wurden im VW-Gesetz Regelungen festgelegt, die eine mehrheitliche Einflussnahme der Kapital-
anleger verhindern sollte, zum Schutz
der Arbeitsplätze. Diese Regelungen
wurden in die Satzung der Volkswagen AG übernommen.
Eine bessere Absicherung gegen
eine Kapitalübermacht bei Volkswagen ist jedoch der Erwerb von Aktienanteilen auf 25,1 % (z. Zt. 20,8 %) durch
das Land Niedersachsen. Damit können Entscheidungen gegen Standorte und Beschäftigte auf den Hauptversammlungen verhindert werden.
Stefan Hölzer
Mitbestimmung
im Mittelpunkt
IGM-Arbeitskreis im
1. Bildungshalbjahr 2007
Bereits seit über 25 Jahren befasst
sich der Arbeitskreis „Gewerkschaften
und Gesellschaft“ (GuG) mit wechselnden Themen aus der deutschen
und europäischen Sozialpolitik. Im
Arbeitskreis werden die Hintergründe analysiert, mögliche Auswirkungen auf die ArbeitnehmerInnen
und die gewerkschaftlichen Positionen erarbeitet. Das 1. Bildungshalbjahr 2007 hat bereits begonnen.
In diesem Halbjahr wird sich der Arbeitskreis schwerpunktmäßig mit dem
Thema „Mitbestimmung“ befassen.
Fortsetzung Seite 10
SEITE 5 - DIE KOMPONENTE
INTRANET-ADRESSE DES BETRIEBSRATES : BR-BS.WOB.VW.VWG
Das Mitbestimmungsgesetz von
1976 regelt eine paritätische Besetzung des Aufsichtsrates, d. h. bei
Volkswagen je 10 Vertreter von Seiten
der Arbeitnehmer und der Anteilseigner. Unter den 10 Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer müssen sich 7
Arbeitnehmer des Unternehmens und
3 Vertreter von Gewerkschaften befinden. Von den 7 Arbeitnehmern muss
sich eine Person aus dem Kreis der
Leitenden Angestellten rekrutieren.
Die Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer werden durch Delegierte
gewählt. Die Durchführung der Wahl
obliegt dem Wahlvorstand.
Nein zur Rente mit 67 Sigmar Gabriel fährt Nachtschicht
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Einsatz im Leichtmetallzentrum, in der Lenkung und in der Hinterachse
Pause in der Hinterachse:
„Warum hat sich die Regierung
von den Menschen entfernt?“
...in der Lenkung mit Alexander
Funk
... in der Hinterachse mit
Bastian Lenz und Dietmar Quambusch
Pausengespräch in der Hinterachse
Arbeitsdirektor Dr. Neumann
gegen Abschaffung der gesetzlichen Altersteilzeit
... im Leichtmetallzentrum:
„Diese Arbeit ist mit 60 nicht mehr leistbar, aber
Rente erst mit 67 ist ökonomisch notwendig.“
... in der Lenkung mit Jens Karlisch:
„So bekommt auch mal ein Politiker
einen Eindruck von unserer Arbeit!“
...und was macht Sigmar Gabriel mit seinem „Lohn“?
Grundentgelt (LN8)
+ Zuschlag 2 Std. 30 %
+ Zuschlag 4 Std. 45 %
+ Zuschlag 2 Std. 30 %
Gesamt
DIE KOMPONENTE - SEITE 6
142,96 Euro
10,72 Euro
32,17 Euro
10,72 Euro
196,57 Euro
Er erhöhte den Betrag auf 400 Euro und
spendete dies unserem Straßenkinderprojekt „Eine Stunde für die Zukunft“
- Ja zur Altersteilzeit !!!
„Fünf vor zwölf“
Kundgebung am 31. Januar 2007 im Werk Braunschweig
INTRANET-ADRESSE DES BETRIEBSRATES : BR-BS.WOB.VW.VWG
Die beschlossene sogenannte
Gesundheitsreform zeigt, dass die
Bundesregierung weiter den Abbau
unseres Sozialstaates vorantreibt. Die
Proteste von Zehntausenden sind
noch nicht ausreichend. Mehr Druck
ist erforderlich, wenn wir diese unsoziale Politik aufhalten wollen.
Deshalb hat die VKL beschlossen,
unter dem Motto „Rote Karte für eine
unsoziale Politik“ mit den Aktionen zu
„Rente mit 67 - Nein Danke“! weiter
zu machen.
Die Rote Karte-Aktion soll nicht
nur bei VW in Braunschweig, sondern
auch bei den Kolleginnen und Kollegen der Volkswagen Bank und in den
VW-Standorten Wolfsburg und Salzgitter durchgeführt werden.
Am 9. März, dem Tag der dritten
Lesung der geplanten Rentenreform
im Bundestag, werden die unterschriebenen Karten der Bundesregierung
übergeben. Dazu wird eine Delegation aus den beteiligten Betrieben nach
Berlin fahren.
Wir bitten alle Kolleginnen und
Kollegen, an der Aktion „Rote Karte
für eine unsoziale Politik“ teilzunehmen, und mit ihrer Unterschrift deutlich zu machen, dass wir weder die verabschiedete Gesundheitsreform noch
eine Rente mit 67 hinnehmen werden.
Stefan Hölzer
Auszug aus der IGMetall-Umfrage in der
Belegschaft zum Thema
„Rente mit 67“
Wie findest du die geplante
Rente mit 67?
Richtig
1,4 %
Falsch
98,6 %
Ich würde eine Altersteilzeitregelung gern in Anspruch nehmen (Jahrgang
1952 und jünger)
Ja
88,6 %
Nein
11,4 %
Beteiligt haben sich insgesamt
776 KollegenInnen.
SEITE 7 - DIE KOMPONENTE
Chancengleichheit für Frauen bei Volkswagen?
IGM-Frauenseminar im Januar
Ende Januar fand ein 3tägiges Frauenseminar in der Heimvolkshochschule in Hustedt statt. Thema: „Die Bedeutung
des Gleichbehandlungsgesetzes für Betrieb und Gesellschaft“.
Die Teilnehmerinnen kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Business Unit Braunschweig, wie z.B. Lenkung, Kunststofftechnik, Hinterachse Halle 30, Vorderachse, MWB sowie Qualitätssicherung.
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Wie erleben die Kolleginnen Gleichbehandlung
bzw. Gleichstellung von Frauen bei Volkswagen?
Negative Beispiele
• Alle sind gleich, manche sind „gleicher“
• Qualifizierung nutzt nicht; ohne „Vitamin B“ keine
Weiterentwicklung
• Keine Rückmeldung auf Bewerbungen
• Bei der Weiterentwicklung werden Kollegen bevorzugt trotz geringerer Qualifizierung
• Teilzeitkräfte werden bei Qualifizierungsangeboten
kaum berücksichtigt
• Interne Stellenausschreibungen werden zu spät
ausgehängt bzw. sind bei Bewerbung schon besetzt
Positive Beispiele
• Vorgesetzte setzen bewusst Frauen ein, um das
Betriebsklima zu verbessern
• Variable Arbeitszeiten auf Wunsch
• Gleiches Entgelt für gleiche Arbeit (mit Einschränkung, nur in der Fertigung)
• Teilzeit auch für Väter möglich
Nach jahrelangem Streit um das Antidiskriminierungsgesetz ist das allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz (AGG) am 18.08.2006
in Kraft getreten. Im AGG werden EU-Richtlinien in deutsches Recht umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt im Bereich des Arbeitsrechts. Ziel
des Gesetzes ist es, eine Benachteiligung aufgrund der Merkmale
- Rasse oder ethnische Herkunft,
- Geschlecht,
- Religion oder Weltanschauung,
- Behinderung,
- Alter
- sexuelle Identität
zu verhindern oder zu beseitigen.
Bei Volkswagen musste die Betriebsvereinbarung 2/96 „Partnerschaftliches Verhalten am
Arbeitsplatz“ dem Gesetz angepasst werden. Sie
ist zwischen Unternehmen und Betriebsrat verhandelt und derzeit im Unterschriftenumlauf.
Neu ist, dass eine Beschwerdestelle im Betrieb eingerichtet wird. Bestehen bleibt das
bewährte Beratungsangebot. An den Standorten werden Roadshows die Beschäftigten
flächendeckend über den Inhalt des Gesetzes
und der Vereinbarung informieren.
DIE KOMPONENTE - SEITE 8
Was könnte nutzen bzw. helfen, um eine Gleichstellung zu erreichen?
• Aufnahme Frauenanteil für Entwicklungsprogramme
(z. B. Talenteprogramm)
• Feedbackgespräche mit den Vorgesetzten
• Nicht aufgeben bei Absagen
• Hartnäckig Ziele verfolgen
• Selbstbewusst auftreten
• Nach Bedarf qualifizieren
• Im Gespräch bleiben mit den zuständigen Personen
• Hilfreich wäre eine Übersicht von Volkswagen, z. B.
im Intranet, welche Qualifizierungsbedarfe bestehen,
um sich entsprechend weiter entwickeln zu können.
Wie man sieht, hatten die Kolleginnen
viel Spaß
Es wurde verabredet, die Informationsveranstaltung zum Internationalen Frauentag am 8. März 2007
zu nutzen, um einige Punkte aufzuzeigen.
Weil es bei dem AGG und der Betriebsvereinbarung nicht nur um Diskrimierung aufgrund des Geschlechts geht, wurde auf dem Seminar auch diskutiert, wie ein „partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz“ insgesamt bei Volkswagen erreicht werden kann:
Voraussetzung wäre die Grundinformation in alle Ebenen (z. B. durch Broschüren, Schulungen), Gruppengespräche nutzen, Offenheit, miteinander reden, Wertschätzung jedes/r Einzelnen, Unterstützung anbieten,
auf Betroffene zugehen, nicht wegsehen.
Zusammenfassend fiel der Satz: „Was du nicht
willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern
zu!“
Martina Witkowski, Sprecherin des Betriebsratsausschusses zur Gleichstellung der Frau steht für weitere Auskünfte zu diesen Themen gerne zur Verfügung: Tel. 5258 im BR-Bereich Service.
„Volkswagen-Weg“ ist keine Einbahnstraße!
Leitbild ist unterschrieben
Der in der Betriebsvereinbarung zur Innovativen Arbeitsorganisation beschriebene „Volkswagen-Weg“ umfasst
mehr als Produktivitätssteigerungen. Die angestrebten Ziele der Business Unit Braunschweig wurden nach fast einjähriger Verhandlung im Februar in einem Leitbild festgelegt. Darin sind unter anderem die Ziele „Arbeitsplätze sichern“,
„Gestaltung von gesundheitsfördernden Arbeitsplätzen“ und „Arbeitszufriedenheit erhöhen“ genannt. Damit diese
Punkte nicht unter den Tisch fallen, müssen Beschäftigte und Betriebsrat den Volkswagen-Weg mit gestalten. Wir
werden das Werkmanagement an der Erreichung aller genannten Ziele messen.
Grüne Ampeln für gesunde
Spatenstich für
Arbeitsplätze!
Waschkauen
der KT sind die Erhebungen zum Arbeitsplatzkataster fast beendet. Am
in Halle 30 13. InOktober
2007 feiert die Kunststofftechnik ihr 25jähriges Jubiläum Das
Unter der Überschrift „Sozialkonzept“ wurde mit dem Bau eines
neuen Wasch- und Umkleidebereichs
für ca. 120 Kolleginnen und Kollegen
begonnen. Ein Dauerthema scheint
damit seinem Ende entgegen zu gehen.
schönste Jubiläumsgeschenk für die Beschäftigten wäre doch wohl: Bis Oktober sind alle Ampeln im Kataster grün! Daran werden wir arbeiten!
SEMINAR „Moderne Zeiten - leben und arbeiten heute“
Die Termine:
20.05. bis 25.05.2007
01.07. bis 06.07.2007
23.09. bis 28.09.2007
28.10. bis 02.11.2007*
18.11. bis 23.11.2007
09.12. bis 14.12.2007
* mit Kinderbetreuung
Die Seminare finden in der Heimvolkshochschule Hustedt statt. Die
Teilnahme ist für IG Metall-Mitglieder kostenfrei. Anmeldungen und
Infos im VKL-Büro bei Klaus
Samischka unter Tel. 2995!
SEITE 9 - DIE KOMPONENTE
INTRANET-ADRESSE DES BETRIEBSRATES : BR-BS.WOB.VW.VWG
Wir werden die bisher in Braunschweig getroffenen Maßnahmen näher untersuchen und in den nächsten Ausgaben
der Komponente über die Ergebnisse ausführlich berichten.
Mathias Möreke
Fortsetzung von Seite 5
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Mitbestimmung im Mittelpunkt
Zum Inhalt des aktuellen
Bildungshalbjahres:
Die Arbeitgeber sprechen von einem Sumpf, der endlich trockengelegt
gehört. In der Politik wird schon einmal von einem großen deutschen
Übel gesprochen, das ebenfalls abgeschafft gehört.
In Wissenschaft und Politik wird
dagegen davon gesprochen, dass die
deutsche Mitbestimmung nach 1945
ein Garant für soziale Ausgewogenheit sei. Aktuell steht das VW-Gesetz
vor dem europäischen Gerichtshof in
einer juristischen Prüfung. Ende letzten Jahres hat die sogenannte
„Biedenkopf–Kommission“ im Auftrag der Bundesregierung ihre Vorschläge zur Modernisierung der deutschen Mitbestimmung vorgelegt. Außerdem finden im April bei Volkswagen die Aufsichtsratswahlen statt.
Hieran ist ersichtlich, dass Mitbestimmung immer auf der „Tagesordnung“
in den Betrieben steht.
Hier die nächsten Themen und
Termine:
07.03.2007
- Mitbestimmung bei Volkswagen
21.03.2007
- Koalitionsfreiheit/Tarifautonomie
- Einzel-/kollektive Arbeitsverträge
04.04.2007
- Bedeutung der Mitbestimmung am
Beispiel Aufsichtsratswahl VW
- Kommission Mitbestimmung/ „Biedenkopf-Kommission“ (1.Teil)
18.04.2007
- Kommission Mitbestimmung / „Biedenkopf-Kommission“ (2.Teil)
- Gewerkschaftliche Positionen zur
Fortentwicklung der Mitbestimmung
Urteil
Betriebsversammlungen
22. März
3./4./10. Juli dezentral
19. September
5.Dezember
- Ausblick auf das nächste Bildungsjahr
Der Arbeitskreis trifft sich jeweils am
Mittwoch alle 14 Tage von 16.30 bis
18.00 Uhr im Gewerkschaftshaus,
Erdgeschoss, Sitzungszimmer 1,
Wilhelmstr. 5, 38100 Braunschweig
Die Themen sind so gestaltet, dass
auch eine Teilnahme an einzelnen Arbeitskreis-Terminen möglich ist.
Darüber hinaus findet im Sommer
2007 ein Wochenendseminar statt. Der
Termin stand bei Redaktionsschluss
noch nicht fest und kann, ebenso wie
eventuelle Nachfragen, beim
Arbeitskreisleiter erfragt werden.
Norbert Stoltze ist hierzu unter der Telefonnummer 0531/298-4374 oder per
Mail unter norbert.stoltze@
volkswagen.de erreichbar.
Norbert Stoltze
„Wer während der Arbeit einschläft, vom
Bürostuhl fällt und sich dabei verletzt, hat
dann einen Arbeitsunfall erlitten, wenn er infolge betrieblicher Überarbeitung vom Schlaf
übermannt worden ist.“
(Sozialgericht Dortmund S 36 U 294 / 97 )
„Nacht der Arbeit / Arbeit - gestern und heute“
Zum zweiten Mal findet am
Freitag, den 04. Mai 2007,
18.00 bis 24.00 Uhr
die „Nacht der Arbeit“ statt. Auch die Business Unit
Braunschweig beteiligt sich wieder an dieser Aktion. Geplant sind Info-Stände, Rundgänge sowie der
Episodenfilm „working man’s death“. Das genaue
Programm wird noch im April im Intranet veröffentlicht.
Alle teilnehmenden Institutionen und Betriebe sowie die Fahrpläne der Braunschweiger Verkehrsbetriebe sind unter
www.dgb-son.de/Nacht_der_Arbe.122.0.html
nachzulesen.
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!
Schwimmen in Braunschweig
DGB für den Erhalt der Stadtteilbäder
stellt: Es gibt einen großen Bedarf an
verschiedenen Schwimmbädern in den
Stadtteilen. Braunschweig braucht ein
„Freizeitbad“ ebenso wie ganz normale, einfache Bäder, die schnell zu erreichen sind. Experten haben in den Gesprächen bestätigt: Eine Konzentration auf nur drei Bäder engt den Schulund Vereinssport wie das Kinder- und
Seniorenschwimmen sehr stark ein. Es
gibt viele Menschen, die ein großes
„Erlebnisbad“ wollen. Aber genauso
viele Menschen wollen in Ruhe „ihre
Bahnen ziehen“. Mit der angedrohten
Schließung der drei Hallenbäder ist dies
so nicht mehr möglich. Wir sind nicht
gegen ein Erlebnisbad, aber für den
Erhalt der anderen Bäder. Ein
Kompromiss zwischen den Interessen
ist erforderlich.
Der DGB Braunschweig hat deshalb ein Konzept vorgelegt, das allen
Nutzergruppen Rechnung trägt:
• Renovierung von Nordbad und
Wenden
• Modernisierung von Gliesmarode
• Umwandlung von Waggum in ein
Naturbad
• Neubau eines kleinen „Erlebnisbades“ im Westen der Stadt. Denn
dort fehlt ein Hallenbad.
Die Kosten für diese Lösung sind
nicht höher als beim Verwaltungskonzept. Aber es berücksichtigt alle
Interessen. Das von Stadtbad GmbH
und Verwaltung favorisierte Konzept
dagegen spaltet die Stadt wieder in
zwei große Gruppen, es würde Gewinner und Verlierer geben. Gute
Kommunalpolitik aber heißt: Erstens
mit den verschiedenen Bürgergruppen zu sprechen und zweitens
ihre unterschiedlichen Interessen
auszutarieren. Aber wie der Rat auch
entscheidet: Noch ist es nicht zu spät
für die Stadtteilbäder. Ihre Schließung ist nicht unabwendbar. Notfalls
sollten die Bürger befragt werden.
Heinrich Betz
Linsencurry
NACHKOCHEN
ERWÜNSCHT
Winterzeit = Eintopfzeit!
Diesmal indisch, raffiniert, aber einfach.
Das Rezept ist für 8 Personen.
Vielen Dank an Kerstin Klewe
für das Rezept!
Zutaten:
200 g Zwiebeln
4
Knoblauchzehen
60 g Butterschmalz
400 g Linsen
2 EL Curry
1 Liter Brühe
3 EL Mango-Chutney
300 g Möhren
750 g Porree
60 g Butter
1 EL Ahornsirup
Zubereitung:
Zwiebeln und Knoblauch pellen, die Zwiebeln in schmale
Spalten schneiden, den Knoblauch fein hacken. Beides in
Butterschmalz bei milder Hitze glasig dünsten.
Linsen und Curry unterrühren, leicht anschwitzen, dann
mit der Brühe auffüllen. Alles zugedeckt ca. 20 Minuten
leise garen, mit Salz und Mango-Chutney abschmecken.
Möhren und Porree putzen, waschen und in Scheiben
schneiden. Möhren in der Butten andünsten, Porree zufügen, alles 10 Minuten zugedeckt gar dünsten, mit Salz und
Ahornsirup würzen. Gemüse locker unter das Linsencurry
mischen. Guten Appetit!
(Honig geht auch)
Salz
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INTRANET-ADRESSE DES BETRIEBSRATES : BR-BS.WOB.VW.VWG
Vermutlich am 27. Februar - nach
Redaktionsschluss dieser Ausgabe wird der Rat über das von der Verwaltung vorgelegte 3-Bäder-Konzept
(Heidberg, Bürgerpark, Hamburger
Straße) entscheiden: Neubau eines
„Erlebnisbades“ an der Hamburger
Straße, gleichzeitig Schließung des
Nordbades, Hallenbad Wenden,
Badezentrum Gliesmarode und Freibad Waggum.
Über viele Jahre wurden hier nur
die notwendigsten Reparaturen vorgenommen. Nun erfordern diese vier
Bäder in den kommenden Jahren einen erheblichen Sanierungsaufwand.
Zu teuer, so die Verwaltung. Nicht
mehr zeitgerecht, so die Stadtbad
GmbH. Doch stimmt das?
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB ) Braunschweig hat in
vielen Gesprächsrunden mit Vereinen,
Schulen, Seniorengruppen, Kindergärten, Experten und in einer Umfrage unter Schwimmbadnutzern festge-
Nachgefragt....
Wie findet ihr die neue
Versorgung in Halle 30?
Elke Eggeling
„ Das Essen ist gesund, Auswahl und
Preise sind gut. Allerdings sollten mehr
Speisen mit Geflügel und Rind angeboten werden für unsere muslimischen
Kollegen.“
Das sind die neuen
„Freshly Islands“
INTERNET-ADRESSE DER IG METALL: HTTP://VOLKSWAGEN.IGM-BS.DE
Jens Marek
„Ich esse hier jetzt regelmäßig, die
Preise sind akzeptabel. Geschmacklich sind die Gerichte
besser als TK-Gerichte. Und mit der
Mikrowelle gehts superschnell.
Verbessert werden sollte die
Befüllung und Auswahl in der Spätund Nachtschicht“
Kemal Durmaz, Cem Tan,
Detlef Wittkop
„ Die Salate und Suppen sind
gut und preiswert. Statt
Schweinefleisch sollte mehr
Geflügel angeboten werden.
Die Portionen könnten etwas
größer sein. Und sie könnten
etwas besser gewürzt sein.“
Klaus Becker, Michael Kunath und
Andreas Oelmann
„ Die Auswahl ist gut, die Gerichte
schmackhaft. Die günstigen Gerichte
wie Spaghetti Bolognese oder Salat
sind leider oft ausverkauft, vor allem
in der Spät- und Nachtschicht.“
Neue Aufgabenfelder für den MWB
Anlagenbau-Technologie baut wieder Montagelinien um
Der Maschinen- und Werkzeugbau
mit der Unterabteilung AnlagenbauTechnologie ist erstmalig seit Mitte
2006 mit Aufträgen für die Halle 30 tätig. Das ist insofern etwas Besonderes,
weil der Anlagenbau sich seit langer
Zeit aus wirtschaftlichen Gründen aus
den Montagebereichen zurückgezogen
hatte. So wurden in der Vergangenheit
damit ausschließlich externe Firmen
beauftragt.
Die neuen Aufgaben umfassen
Umbauten vorhandener Montagelinien. Der Einstieg in dieses Aufgabenfeld erfolgte mit der Erweiterung der
Vorderachsmontagelinie PQ-35 Touran
um den zusätzlichen Typ VW 416
Tiguan. Eine recht komplexe Aufgabe,
weil eine Anlagenkürzung, diverse
Umbauten von Montagestationen
sowie weitreichende Änderungen
der Elektrik und Software notwendig waren und nur kurze Umbauzeiträume zur Verfügung standen. Dieser Umfang wurde jetzt erfolgreich
abgeschlossen. Weitere Aufträge
folgten bzw. sind derzeit in Anfrage: z. B. Integration VW 416 in die
Schenk-1-Hinterachs-Montagelinie
in der Halle 30.
Einen wichtigen Anteil an der
Umsetzung hatten die Beschäftigten
des Bereiches Anlagenbau-Technologie, die mit viel persönlichem Einsatz und Engagement die Arbeiten
ins Ziel brachten. Johann Eden
Diese neuen Montage-Umfänge sind für den
Maschinen- und Werkzeugbau anspruchsvolle
Aufgabenfelder. Sie schaffen eine Verbindung
zwischen der Fertigung und dem MWB und
sichern so nachhaltig unsere Arbeitsplätze.
IMPRESSUM V.i.S.d.P.: Detlef Kunkel, 1. Bevollmächtigter IG Metall Vwst. Braunschweig; Kernredaktion: Heinrich Betz, Stefan Hölzer, Norbert
Staubmann, Jürgen Schrader; Koordination/Gestaltung: Iris Wagenknecht, Angela Beutler; Mitgewirkt haben: Uwe Fritsch, Mathias Möreke,
Katja Voges, Karsten Schmidt, Fred Feige, Martina Witkowski, Jens Marek, Elke Eggeling, Klaus Becker, Michael Kunath, Andreas Oelmann, Cem
Tan, Kemal Durmaz, Detlef Wittkopp, Johann Eden, Norbert Stoltze, Kerstin Klewe Kontakt: [email protected] oder
[email protected], Redaktionsschluss: 26.02.2007
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