Messungen an einem Modell-Tornado und Vergleich der
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Messungen an einem Modell-Tornado und Vergleich der
Projektpraktikum Universität Göttingen & DLR_School_Lab Messungen an einem Modell-Tornado und Vergleich der Messtechniken Praktikanten: Benjamin Dimond, Christoff Krüger, Charlotta Lorenz, Wieland Lühder, Nick Scholand E-Mail: [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Betreuer: Dr. Oliver Boguhn Prof. Dr. Dr. Andreas Dillmann E-Mail: [email protected] Durchgeführt: 01.04.2014 bis 16.07.2014 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Theorie 2.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Beschreibung und Entstehung bei einer Mesozyklone . . . . . . . . 2.2.1 Voraussetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.2 Entstehung und Ablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Beschreibung und Entstehung eines nicht-mesozyklonalen Tornados 2.4 Mathematische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.1 Geschwindigkeitsverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.2 Druckverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 2 2 2 5 5 5 7 3 Aufbau und Durchführung 3.1 Funktionsweise . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 Messmethoden . . . . . . . . . . . . . . 3.3.1 Direkte Geschwindigkeitsmessung 3.3.2 PIV . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4 Der verwendete PIV-Aufbau . . . . . . . 3.5 Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . 3.5.1 Geschwindigkeitsmessungen . . . 3.5.2 Druckmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 8 8 9 9 10 11 12 12 12 4 Auswertung 4.1 Horizontaler Geschwindigkeitsverlauf . . . . . . 4.1.1 Daten vom Geschwindigkeitsstab . . . . 4.1.2 Methodik der PIV-Auswertung . . . . . 4.1.3 Daten aus PIV . . . . . . . . . . . . . . 4.1.4 χ2red -Werte der Fits . . . . . . . . . . . 4.2 Vertikaler Geschwindigkeitsverlauf . . . . . . . 4.3 Skalierungsfaktor in Relation zur Fujita-Skala 4.4 Druckverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 13 13 14 15 16 16 17 19 5 Diskussion 5.1 Vergleich der Messmethoden . . . . . . . 5.2 Optimierung des Aufbaus . . . . . . . . 5.3 Vergleich der theoretischen Modelle . . . 5.4 Relation zum meteorologischen Tornado 5.4.1 Betrachtung der Reynolds-Zahlen 5.4.2 Dimensionsanalyse . . . . . . . . 5.5 Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 21 22 23 23 24 25 26 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A Literaturverzeichnis 28 B Mathematische Herleitung der Tornadomodelle 30 B.1 Rankine-Wirbel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 B.2 Burgers-Rott-Wirbel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 C Tabellen D Grafiken D.1 Tornado-Entstehung . . . . . . . . . . . . . . D.2 Messwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D.2.1 Geschwindigkeitsverläufe mit Messstab D.2.2 Geschwindigkeitsverläufe nach PIV . . D.2.3 Druckverlauf . . . . . . . . . . . . . . Projektpraktikum – Tornados 33 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 . 33 . 34 . 34 . 37 . 41 1 2 Theorie 1 Einleitung Naturgewalten faszinieren die Menschheit in ihrer Unberechenbarkeit und Stärke seit jeher. So werden katastrophale Stürme mit Hurrikanen assoziiert, obwohl auch kleinere Wirbelstürme wie Tornados verheerende Schäden verursachen. Vor kurzem starben 21 Menschen bei Tornados in den USA; hier sind vor allem Regionen im Bundesstaat Kansas von Tornados betroffen sind[20]. Viele solcher Unfälle hätten vermieden werden können, wenn eine frühzeitigte Prognose stattgefunden hätte. Das Verständnis dieses Wetterphänomens, insbesondere dessen Entstehung, ist notwendig, um eine präzisiere Prognose solcher Stürme zu ermöglichen. Dazu wird ein Modell-Tornado am Göttinger DLR_Schol_Lab mit zwei unterschiedlichen Verfahren – Geschwindigkeitsmessung via Particle Image Velocimetry-Verfahren (PIV) und Hitz-Draht-Sonde – vermessen. Die gewonnen Daten werden mit üblichen Tornado-Modellen und Messwerten eines realen Tornados verglichen, um eine Bewertung des Aufbaus bezüglich dessen Modellqualität vorzunehmen. 2 Theorie 2.1 Definition Laut [13] wird ein Tornado als „violently rotating column of air, in contact with the ground, either pendant from a cumuliform cloud or underneath a cumuliform cloud, and often (but not always) visible as a funnel cloud“ definiert. Ein Tornado ist also eine heftig rotierende Luftsäule, die von einer kumulusförmigen Wolke herabhängt und den Boden berührt. In der Regel ist seine Form mit der eines Schlauches zu vergleichen. Eine Charakterisierungsmöglichkeit bietet die am häufigsten verwendete Fujita-Skala (vgl. Tabelle 14 im Anhang), welche sich hauptsächlich am Grad der Zerstörung orientiert. Ihre Einstufung der Geschwindigkeit verläuft annähernd linear, weshalb auch hier auf sie zurückgegriffen wird. 2.2 2.2.1 Beschreibung und Entstehung bei einer Mesozyklone Voraussetzungen Nach [9, S. 368] sind folgende Faktoren für die Entstehung einer Mesozyklone, oder auch Superzelle genannt, entscheidend: Warme, feuchte Luft in tiefen Schichten, die ausreichend warme, statische Energie beinhaltet, strömt unter kältere Luft, sodass ein insgesamt instabiler atmosphärischer Zustand entsteht. So schiebt sich im sogenannten Tornado Alley der USA die kalte Luft der Rocky Mountains über die warme und feuchte Luft des Golfs von Mexiko, vlg. Abbildung 22 im Anhang. Weiterhin ist eine hohe „Convective Available Potential Energy“ (zur Konvektion verfügbare potentielle Energie) notwendig; sie stellt ein Maß für das Risiko, dass ein Gewitter entsteht, dar. Da kalte Luft aufgrund ihrer höheren Dichte zur Unterströmung der warmen Luft tendiert, ist das Potential einer Umwälzung der Schichten hoch. Damit ein vertikaler Tornadoschlauch entsteht, müssen seitliche Scherwinde in einem bestimmen Winkel, d.h. mit einem bestimmten horizontalen und vertikalen Anteil, aufeinander treffen. Diese Bedingungen führen zu einem sogenannten Superzellengewitter, dessen Charakteristikum nach [9, S. 371] ein anhaltender rotierender Aufwind ist. [17] zufolge, sind die genauen Auslöser eines Tornados heute immer noch nicht vollständig verstanden, weshalb im Folgenden die am häufigsten vertretenen Theorien vorgestellt werden. 2.2.2 Entstehung und Ablauf Die Entstehung eines superzelligen Tornados ist in Abbildungen 1 und 2 dargestellt. Insbesondere in Abbildung 2 wird von einer sich drehenden, horizontalen Luftrolle ausgegangen [16]. Trifft diese auf einen Sturm, wird sie in die Vertikale gedreht und in die Länge gezogen, weshalb die Rotationsgeschwindigkeit aufgrund der Drehimpulserhaltung zunimmt. Die dafür notwendigen Auf- und Abwinde sind in Abbildung 1 dargestellt. Vor allem die Region zwischen Aufwind (Updraft UD) und dem 2 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 2.2 Beschreibung und Entstehung bei einer Mesozyklone 2 Theorie seitlichen Abwind (Rear Flank Downdraft RFD) ist von Bedeutung, da sich in eben dieser Region der Tornados entwickelt. Diese Windkonstellationen sind notwendig, damit aus der anfangs horizontalen Rotationsbewegung in der Superzelle eine vertikale Bewegung wird. Ein starker, lokaler Seitenwind kündigt einige Minuten vor Berührung des Bodens den Tornado an [9, S. 371]. Der Mechanismus der Entstehung eines Tornados ist komplex, daher ist die Vorhersage, in welchen Fällen sich ein Tornado entwickelt, noch sehr unpräzise. Nach [9, S. 371f] wird die Entstehung und der Verlauf eines Tornados in vier Stadien unterteilt, die allgemein verwendet werden [4, S. 57ff]. 1. Die Aufwinde (UD) rotieren stark und niederschlagsbedingte Abkühlung erzeugt Abwinde. 2. Die abfallenden Seitenwinde (RFD) veranlassen einen ersten Wirbelschlauch, der sich zwischen den Aufwinden und dem seitlich abfallenden Wind bildet. Das Hakenecho, welches für Tornados unter Superzellen charakteristisch ist, formt sich in der Abzugsrichtung des Tornados, da die Aufwinde die Wolken in ausreichende Höhe tragen. 3. Der Wirbelschlauch wird mit Berührung des Bodens zum Tornado, der von Auf- und Abwinden eingeschlossen wird (Forward Flanking Downdraft RFD). Niederschlag verteilt sich über das gesamte System, weshalb der Tornado nachlässt. 4. Die Aufwinde werden schwächer und die Abwinde verteilen sich, da auch der Niederschlag nicht mehr konzentriert ist. Abbildung 1: Entstehung eines mesozyklonalen Tornados mit äußeren Winden [9, S. 342]. Projektpraktikum – Tornados 3 2 Theorie 2.2 Beschreibung und Entstehung bei einer Mesozyklone Abbildung 2: Schrittweise Entstehung eines Tornados. [12] 4 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 2.3 Beschreibung und Entstehung eines nicht-mesozyklonalen Tornados 2.3 2 Theorie Beschreibung und Entstehung eines nicht-mesozyklonalen Tornados Für die Entstehung eines Tornados ist nicht unbedingt eine Superzelle notwendig, vgl. Abbildung 3. Während Aufwinde durch Erwärmung des Bodens entstehen, kommt es an einer Konvergenzlinie zu bodennahen Wirbeln, die bereits vertikal verlaufen können. Feuchtkonvektive Aufwinde führen zur Bildung einer Gewitterwolke. Durch Niederschlag und Konvektion werden die rotierenden Winde zuerst nach unten transportiert und dann gestreckt, weshalb die Rotationsgeschwindigkeit aufgrund der Drehimpulserhaltung zunimmt. Wegen des sehr geringen Drucks im Schlauch, kondensiert das Wasser, sodass der Tornado sichtbar wird. Wenn sich die Temperaturverhältnisse durch den Niederschlag und kühlere Seitenwinde ausgleichen, verschwindet der Tornado. Wind- und Wasserhosen folgen einem ähnlichen Entstehungszyklus [9, S. 373ff]. Tornados dieser Art erreichen auf der Fujita-Skala ungefähr die Stufe F3, Superzellentornados hingegen reichen bis zur Stufe F5. Allgemein gilt: Je größer die Instabilität der atmosphärischen Bedingungen ist, desto stärker ist der Tornado. Abbildung 3: Entstehung eines nicht-mesozyklonaler Tornados[17]. 2.4 2.4.1 Mathematische Modelle Geschwindigkeitsverteilung Der Entstehungsmechanismus eines Tornados ist komplex und noch nicht vollständig verstanden, daher ist auch noch kein mathematisches Modell gefunden, das einen Tornado optimal beschreibt. Jedoch gibt es Modelle, die eine gute Approximation für das Geschwindigkeitsfeld eines Tornados liefern. Die bekanntesten drei Modelle sollen im Folgenden vorgestellt und diskutiert werden: Beim Rankine-Wirbel (zur mathematischen Herleitung vgl. Abschnitt B.1 des Anhangs) wird angenommen, dass die komplette Zirkulation des Tornados im Kern, d.h. bis zu einem Abstand R zum Auge, verteilt ist. Somit folgt für die Tangentialgeschwindigkeit vφR ein lineares Anwachsen mit zunehmendem Abstand r im Kern und im Fernfeld ein zum Radius inverser Abfall: ( vφR (r) = v0 · r R R r r≤R . R<r Dieses Modell tendiert im Maximum v0 , d.h. r = R, zu einer Überschätzung des realen Tornados, die durch Glättung zumindest teilweise behoben werden kann. Jedoch werden auch dann noch jegliche Effekte der radialen und vertikalen Bewegung vernachlässigt. Die Herleitung des Burgers-Rott-Modells (vgl. Abschnitt B.2 im Anhang) beginnt mit einem solchen Ansatz. Insbesondere werden Reibungseffekte, die durch die effektive Viskosität ν hervorgerufen werden, berücksichtigt, da die mathematische Beschreibung eine exakte Lösung der Navier-StokesGleichung darstellt. Mit der Zirkulation Γ im Unendlichen ergibt sich ein Geschwindigkeitsfeld ~v BR = Projektpraktikum – Tornados 5 2.4 Mathematische Modelle 2 Theorie (vrBR , vφBR , vzBR ) in Zylinderkoordinaten, vrBR (r) = −ar Γ a 2 BR 1 − exp − r vφ (r) = 2π r 2ν BR vz (z) = 2az dessen Tangentialkomponente im Grenzfall für verschwindende Reibung ν oder große Sogstärken a in das Fernfeld vom Rankine-Wirbel übergeht. Weiter fällt auf, dass die Vertikalgeschwindigkeit vzBR linear in der Höhe wächst. Dies impliziert, dass der Saugpunkt im Unendlichen liegt und sich somit eine realistische Anwendung nur in kleinen Höhen findet. Genau wie das Burgers-Rott-Modell ist der Sullivan-Wirbel [7] eine weitere exakte Lösung der Navier-Stokes-Gleichung für den viskosen Fall. Das Geschwindigkeitsfeld ~v S = (vrS , vφS , vzS ) wird durch vrS (r) = −ar + vφS (r) vzS (r, z) 6ν r 1 − exp − Γ = H 2πH(∞) r = 2az ar2 2ν a 2 r 2ν ! a 1 − 3 exp − r2 2ν mit Sogparameter a beschrieben, wobei sich für Zx H(x) = dt exp(f (t)) 0 f (t) = −t + 3 Zt dy 1 − exp(−y) y 0 keine geschlossenen Ausdrücke finden lassen. Weiterhin divergiert f (t), die Lösung konvergiert jedoch aufgrund des exponentiellen Abfalls. Physikalisch beruht diese Lösung auf einer zwei Zell-Struktur, d.h. der Tornado setzt sich wie in Abb. 4 (a) dargestellt aus zwei Zellen zusammen. Wie in Abb. 4 (b) dargestellt, stürzt das Fluid der inneren Zelle aufgrund eines intensiven Downdrafts nach außen und trifft dort auf den nach innen gerichteten Strom der äußeren Zelle, sodass eine gemeiname Aufwärtsbewegung, ein Updraft, entsteht. Die Graphen der Tangentialgeschwindigkeiten aller drei Modelle sind in Abb. 5 dargestellt. Es ist Abbildung 4: Zwei-Zell-Struktur des Sullivan-Wirbels (a) in x-y-Ebene und (b) in x-z-Ebene [3] 6 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 2.4 Mathematische Modelle 2 Theorie Abbildung 5: Tangentialgeschwindigkeiten nach Rankine, Burgers-Rott, sowie Sullivan. [22] ersichtlich, dass alle drei Modelle in großen Abständen vom Auge ineinander übergehen. Die hier geplotteten Funktionen sind [22] entnommen. Den Modellen von Burgers-Rott und Sullivan ist gemeinsam, dass ihre Radial- und Vertikalkomponenten von der Zirkulation unabhängig sind, und sie eine gute Approximation für insbesondere kleine, sich verjüngende System bilden. Der Vorteil des Sullivan-Modells gegen über dem von Burgers-Rott ist, dass es aufgrund der Zwei-Zell-Struktur einen ausgezeichneten Ort für die Lokalisierung des Sturms gibt: die innere Zelle. Prinzipiell ist jedoch für beide Modelle anzumerken, dass sie für die Beschreibung eines realen Tornados zu symmetrischen sind. 2.4.2 Druckverteilung Der Tornado als mechanisches System befindet sich in einer stabilen Gleichgewichtslage, dem sogenannten zyklostrophischen Gleichgewicht, wenn sich die Zentripedalkraft bei Winkelgeschwindigkeit Ω und der Gradient des Drucks p im Abstand r zum Auge genau ausgleichen, wenn also −Ω2 r = 1 ∂p ρ ∂r (1) bei Dichte ρ gilt [6, S. 58]. Unter Verwendung des idealen Gasgesetzes p = ρ Rs T [10, S. 103] bei konstanter Temperatur T und Gaskonstante Rs findet sich mit p(0) =: p0 1 p(r) − Ω2 r2 = log 2Rs T p0 . Somit ergibt sich in Abhängigkeit vom Ort bzw. von der Tangentialgeschwindigkeit vφ = Ω r die Gaußförmige Druckverteilung [6, S. 83] ! Ω2 2 pr (r) = p0 exp − r 2Rs T 1 2 pu (u) = p0 exp − v . 2Rs T φ (2) (3) Dabei nähert sich für r → ∞ der Druck dem Umgebungsdruck, hier pr (∞) = 0, an. Projektpraktikum – Tornados 7 3 Aufbau und Durchführung 3 3.1 Aufbau und Durchführung Funktionsweise Der zentrale Bestandteil des verwendeten Tornado-Aufbaus ist in Abbildung 6 dargestellt. b) Ventilator c) Auslässe Ventilator a) Auslässe d) Abbildung 6: Oberes Bauteil aus erhöhter und niedriger Ansicht Die im Zentrum liegende Luft wird durch einen regulierbaren Ventilator angesaugt und erhält damit eine vertikale Geschwindigkeit. Anschließend wird sie in eine äußere, von der zentralen Luft abgeschirmte Schicht gedrückt und durch die kreisförmig angeordneten Luftauslässen ins Zentrum zurück geleitet. Weil die Auslässe geneigt sind, wird die Luft in Rotation versetzt. Somit ergibt sich eine tornado-ähnliche Luftverwirbelung. 3.2 Aufbau Der verwendete Aufbau ist in Abbildung 7 schematisch dargestellt. Ventilator Auslässe Bereich der Tornado-Entstehung Windabschrimung Tischplatte Abbildung 7: Aufbau aus erhöhter Ansicht Eine Luftabschirmung wird verwendet, um den Tornado-Kegel möglichst ortsfest zu halten. Dieser Luftschutz ist, anders als in Abbildung 7 dargestellt, dicht mit der Abschirmung des Ventilators verbunden. Die Tischplatte im Bereich der Tornado-Entstehungszone ist durchsichtig. Abbildung 8 stellt den Aufbau aus Sicht der Tischplatte dar. 8 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 3.3 Messmethoden 3 Aufbau und Durchführung Tischplatte Ventilator Wind-Abschirmung Abbildung 8: Aufbau mit Blick auf den Ventilator 3.3 3.3.1 Messmethoden Direkte Geschwindigkeitsmessung Die direkte Geschwindigkeitsmessung wurde mit dem Hot-Wire-Anemometer PCE-423 durchgeführt. Dieses wurde, wie in Abbildung 9 dargestellt, auf einer beweglichen Stativschiene befestigt und in den Tornado geführt. Der Hitzdraht-Sensor arbeitet in einem Messbereich von 0.1 bis 25.0 ms bei einer Auflösung von 0.01 ms , wodurch präzise Messungen der Windgeschwindigkeiten möglich sind. Durch die Stativschiene kann eine relative horizontale Verschiebung auf 1 mm genau bestimmt werden. Um die vertikale Komponente variieren zu können, werden in die Plexiglasabschirmung 7 Löcher im Abstand von 5 cm gebohrt. So kann mit bestimmter Genauigkeit die vertikale Abhängigkeit des Tornados untersucht werden und die Verwirbelungen durch die Löcher auf einem akzeptablen Minimum gehalten werden. Das Abdecken anderer Löcher während einer Messung in einem Loch beeinflusst die Messung nicht, weshalb keines der Löcher verdeckt wird. Abbildung 9: Versuchsaufbau der direkten Geschwindigkeitsmessung Für diesen Teil des Versuchs wird ein Geschwindigkeitsmessgerät verwendet, welches dadurch funktioniert, dass ein stromdurchflossener Draht an der Spitze der Messstange in Abb. 9 von der Luft umströmt und dadurch abgekühlt wird. Dies wird vom Messgerät automatisch in die Windgeschwindigkeit umgerechnet und ausgegeben. Eine Richtungsangabe, bzw. die Bestimmung des Vorzeichens der Geschwindigkeit, ist mit dieser Methode nicht möglich und muss zum Beispiel durch Einführung von Nebel direkt beobachtet werden. Projektpraktikum – Tornados 9 3.3 Messmethoden 3 Aufbau und Durchführung Ein großer Vorteil des Messinstrumentes ist eine seitliche Abschirmung auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Drahtes, sodass nur Luft aus einer bestimmten Richtung an den Draht gelangt und nicht aus der Richtung senkrecht dazu. Dies wird verwendet, um nur die horizontale Geschwindigkeit zu vermessen und nicht gleichzeitig die vertikale Komponente. Diese Reduktion auf eine Richtung funktioniert nicht immer verlässlich und ein Teil der anderen Geschwindigkeitskomponente stört die eigentliche Messung. Das beschriebene Geschwindigkeitsmessgerät (Abb. 9)wird an einem horizontal verschiebbaren Stativ befestigt, sodass es durch eines der Löcher in den Tornadobereich geschoben werden kann. 3.3.2 PIV PIV oder Particle Image Velocimetry ist eine optische Methode zur Bestimmung von Geschwindigkeitsfeldern [1]. Mit optischen Instrumenten wird ein Lichtstrahl zu einer möglichst dünnen, aber breiten Strahl-Ebene fokussiert und so nur eine spezielle Schicht der Tracer-Partikel im Geschwindigkeitsfeld angestrahlt (vgl. hierzu Abbildung 10). Abbildung 10: Darstellung eines PIV-Aufbaus [2] Die beleuchtete Tracer-Partikel-Schicht streut das Licht, welches von einer CCD- oder CMOS-Kamera aufgefangen und in ein Bild umgewandelt wird. 10 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 3.4 Der verwendete PIV-Aufbau 3.4 3 Aufbau und Durchführung Der verwendete PIV-Aufbau Abbildung 11: PIV-Aufbau Der verwendete PIV-Aufbau ist in Abbildung 11 dargestellt. Als Tracer-Partikel werden mit Helium gefüllte Seifenblasen verwendet. Deren Gewicht kann durch den Helium-Anteil des füllenden Gases variiert werden: Je höher der Helium-Anteil ist, desto leichter ist die Seifenblase. Eine Beleuchtung findet aus zwei senkrecht zueinander aufgestellten Lichtquellen statt. Hierbei handelt es sich um eine Halogen- und eine LED-Lampe. Zusätzlich zu den in Abbildung 11 gezeigten Aufbauten wird ein zylinderförmiger, durchsichtiger Windschutz verwendet. Dieser sorgt für einen möglichst ortsfesten Tornado. Die Kamera befindet sich unterhalb der durchsichtigen, eingelassenen Platte im Tisch. Eine beispielhafte Aufnahme ist in Abbildung 12 dargestellt. Abbildung 12: PIV-Aufnahme Abbildung 13: Cross-correlation Methode Projektpraktikum – Tornados Zur Veranschaulichung der von PIVview verwendeten Crosscorrelation Methode wird ein einfaches 3 × 3 Pixelfeld mit drei Teilchen (vgl. Abbildung 13) betrachtet. Das Feld oben links entspricht dem Zeitpunkt t = 0 und oben rechts dem Zeitpunkt t = t1 . Das Programm kann nicht erkennen um welche Teilchen es sich handelt, sondern registriert nur ob ein Teilchen in einem Pixel ist oder nicht. Demnach könnte sich das Teilchen 3 entweder nach oben, nach rechts oder nach oben-rechts bewegt haben. Für jedes dieser Möglichkeiten wird nun in einem Korrelationsfeld (unten links in Abbildung 13 zu sehen) ein Punkt eingetragen. Dieser Vorgang wird für alle drei Teilchen wiederholt, woraus sich eine Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Länge und Richtung des resultierenden Geschwindigkeitsvektors ergibt. In diesem einfachen Fall wird das mittig-rechte Feld als einziges von allen drei Teilchen „getroffen“, erhält dadurch die größten „Punkt“ und 11 3.5 Durchführung 3 Aufbau und Durchführung wird als Bestimmungsfeld für den Geschwindigkeitsvektor verwendet, der demnach nach rechts zeigt. Nun kann das ganze Bild nach diesem Verfahren abgerastert werden, um für jedes n × n Pixelfeld einen resultierenden Vektorpfeil zu erstellen. 3.5 3.5.1 Durchführung Geschwindigkeitsmessungen Die horizontale Geschwindigkeit kann in verschiedenen Höhen und bei verschiedenen Tornadostärken gemessen werden. Die Stärken von 0 bis 10 sind nur Referenzpunkte für weitere Messungen und stehen in keinem einfachen mathematischen Zusammenhang zur Windgeschwindigkeit. Bestimmt werden sie durch das Kontrollrad des Tornados in Abb. 14 durch die großen, markierten Unterteilungen. Bei einer festen Tornadostärke wird das verschiebbare Windmessgerät am Stativ bei einer gewählten Höhe in den Tornado eingeführt und auf das Zentrum ausgerichtet, welches vorher mit Nebel sichtbar gemacht wird. Danach kann das Messgerät radial zum nahzu ortsfesten Tornadoschlauch in Schritten von 1 cm verschoben werden. Nun wird bei jeder Position die Geschwindigkeit über einen Zeitraum von 5 bis 20 Sekunden, je nach Messreihe, gemittelt und diese Geschwindigkeit gegen die absolute angezeigte Abbildung 14: Position auf der Stativschiene aufgetragen. Die Bestimmung der genauen Stufenloses Stärkenrad Position des Tornadoauges erfolgt erst später anhand der gemessenen Daten. In den Bereich des Tornados werden vor der Messung zusätzliche Gegenstände wie eine Halbkugel oder ein 10 cm großes Styroporhaus gestellt, um die Veränderung des Geschwindigkeitsprofiles zu vermessen. Die Messungen werden mit der Geschwindigkeitssonde sowie mit dem PIV-Verfahren durchgeführt. Beim PIV-Verfahren werden die Geschwindigkeiten wie in Tabelle 3 vermessen. 3.5.2 Druckmessungen Auch der Luftdruck des Tornados wird vermessen, wobei diese Messung nur direkt am Boden zu realisieren ist, da das Messgerät den Tornado sonst zu stark beeinflusst. Für diese Messung wird das in Abb. 15 dargestellte Modul, welches aus 18 Drucksensoren besteht, verwendet. Die einzelnen Sensoren des Moduls sind jeweils im Abstand von 1 cm angeordnet. Dieses Messmodul wird so in den Plexiglasboden eingebaut, dass die Oberkante mit der bisherigen Grundfläche abgeschlossen wird und alle zusätzlichen Kanten und Erhebungen durch das Messgerät kleiner als 1 mm sind. Abbildung 15: Verwendeted Druckmessmodul 12 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 4 Auswertung Für die Messung wird der gesamte zentrale Bestandteil des Tornados, also Ventilator mit Gebläse, aber auch die Luftabschirmung über den Tisch bewegt, sodass sich die Position des Tornados relativ zum ortsfesten Drucksensor verändert. Durch diese Bewegung kann eine große Fläche von 31 × 35 cm2 abgerastert werden. Diese Bestimmung erfolgt über eine Software des DLR_School_Lab, mit der auf jedem Sensor für 10 Sekunden mit einer Frequenz von 10 Hz der Druck gemessen und diese 100 Werte gemittelt werden. Dies ergibt den Druck-Messwert an der genauen Position des Sensors. Eine Rekalibrierung der Sensoren ist nach fast jeder Messung notwendig, da einige einzelnen Sensoren schon nach kurzer Messzeit einen Offset von bis zu 20 Pa haben. 4 Auswertung 4.1 4.1.1 Horizontaler Geschwindigkeitsverlauf Daten vom Geschwindigkeitsstab Die Verläufe, die mit dem Geschwindigkeitsstab gemessen werden, befinden sich im Anhang D.2.1. In Abbildung 16 wird ein Verlauf exemplarisch vorgestellt. Nach den Angaben des Herstellers [14] Abbildung 16: Exemplarischer Geschwindigkeitsverlauf bei Messung mit dem Geschwindigkeitsstab. bestimmt sich der Fehler σv der Geschwindigkeit v auf 5% des Messwerts. σv = 0.05 v + 0.01 . Sowohl das Rankine- als auch das Burgers-Rott-Modell werden mit gnuplots χ2 -Methode auf die Messwerte angewandt. Hierbei reagiert letzteres Modell sehr empfindlich auf Veränderung der Startparameter, weshalb die Daten in Blöcke unterteilt und diese extra gefittet werden. Die Funktionen sind wie in Tabelle 1 aufgeführt. Die resultierenden Parameter sind in Tabelle 2 aufgeführt, wobei Modell Funktion Rankine Burgers-Rott b · (x + a) + d |x + a| ≤ R R b·R + d |x + a| > R x+a m x+k · (1 − exp (−n(x + k)2 ) ) + o Parameter R, a, b, d m, k, n, o Tabelle 1: Fitmodelle und Parameterwahl die Fehlerangaben für die Parameter aus dem Burgers-Rott-Fit fehlen, da teils manuelle Werte Projektpraktikum – Tornados 13 4.1 Horizontaler Geschwindigkeitsverlauf 4 Auswertung verwendet werden. Für Messreihen 1 bis 7 wurde Stärke 2 auf der Geschwindigkeitsskala eingestellt; Messreihe 8 wurde an einem anderen Tag aufgenommen. Anhand der Fitergebnisse berechnen sich die Messreihe 1 2 3 4 5 6 7 8 R [cm] a [cm] b 8.6 ± 0.4 8.1 ± 0.3 8.4 ± 0.2 10.0 ± 0.3 10.7 ± 0.4 10.2 ± 0.4 8.6 ± 0.2 8.1 ± 0.1 −19.0 ± 0.2 −58.4 ± 0.1 −56.2 ± 0.1 −51.7 ± 0.1 −52.4 ± 0.2 −52.4 ± 0.1 −50.0 ± 0.1 −50.1 ± 0.1 m d s 7.9 ± 0.4 8.3 ± 0.2 8.8 ± 0.2 7.6 ± 0.2 7.2 ± 0.3 7.4 ± 0.4 7.7 ± 0.2 6.6 ± 0.2 m m s 0.4 ± 0.2 0.1 ± 0.1 0.1 ± 0.1 0.4 ± 0.1 0.3 ± 0.1 0.1 ± 0.1 1.3 ± 0.1 1.8 ± 0.1 h m2 s i k [m] −0.20 −0.58 −0.56 −0.52 −0.52 −0.52 −0.50 −0.51 0.74 0.70 0.66 0.78 0.62 0.62 0.10 0.74 n h 1 cm 0.02 0.03 0.02 0.02 0.02 0.02 0.02 0.02 i o m s 1.0 −0.5 0.6 0.0 0.6 0.6 0.1 0.1 Tabelle 2: Fitergebnisse der Messreihen 1 bis 8 Winkelgeschwindigkeit ω und Zirkulation Γ0 durch b ω= R s ⇒ σω = ω · σb b 2 s Γ0 = 2πR b ⇒ σΓ0 = Γ0 · + σb b σR R 2 2 (4) + σR R 2 , (5) gewichtete Mittelung der Werte gleicher Geschwindigkeit aus Tabelle 2 ergibt die folgenden Resultate: ω = (91 ± 2) 1 s Γ0 = (44 ± 1) · 103 m2 . s Durch Positionierung eines Hauses im Tornadoschlauchs variiert die Geschwindigkeit, dies ist in Abb. 27 dargestellt. Die Verringerung des Maximums ist im deutlich erkennbar, der Verlauf bleibt jedoch erhalten. Ist der Schutzring entfernt oder der Ventilator angehoben ist keine Geschwindigkeitsänderung erkennbar. 4.1.2 Methodik der PIV-Auswertung Für die Auswertung der PIV-Bilder (siehe Beispielabbildung 12) wird die vom DLR Göttingen mitentwickelte Software PIVview der Firma PIVTEC genutzt. Die verwendete Kamera nimmt dabei stets Doppelbilder im Abstand von 1.5 ms bzw. 3.0 ms für hohe bzw. gering bis mittlere Geschwindigkeiten auf. Mit der CrossCorrelation-Methode wird für jede Geschwindigkeit ein 2D-Geschwindigkeitsprofil (vgl. Abbildung 17) erstellt und dann über die 300 Doppelbilder umfassende Messreihe gemittelt. Die Ergebnisse sind für die vier Geschwindigkeitsstufen in Abbildung 29 dargestellt. Die Umrechnung der PIV-Geschwindigkeitsangaben in die definierte Geschwindigkeitsskala ist dabei Tabelle 3 zu entnehmen. Abbildung 17: Auswertung eines Doppelbildes 14 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 4.1 Horizontaler Geschwindigkeitsverlauf Geschwindigkeitsangabe Gering Mittel Hoch Höchste 4 Auswertung Korrespondierende Geschwindigkeitsstärke 5 6 6.5 10 Tabelle 3: Umrechnung der PIV Geschwindigkeitsangaben 4.1.3 Daten aus PIV Die bisherigen Daten stammen alle aus der Geschwindigkeitsstabsmessung. Werden die Aufnahmen mit PIV gemacht, ergibt sich ein Profil wie in Abbildung 30 für eine geringe Auflösung. Das gesamte Geschwindigkeitsfeld ist in Abbildung 32 bei mittlerer Auflösung dargestellt. Bei geringer Auflösung ist kaum ein lokales Geschwindigkeitsminimum in der Mitte des Tornadoschlauchs zu erkennen, weshalb die Anwendung des Burgers-Rott- oder Rankine-Modells nicht sinnvoll erscheint. Bei mittlerer Auflösung lässt sich wieder das Auge des Tornados erkennen (vgl. Abbildung 32). Wird die Auflösung dagegen zu hoch gewählt, verläuft die Geschwindigkeit nicht mehr nach den erwarteten Funktionen (vgl. Abbildung 31). Auch die Vektorgrafik des Geschwindigkeitsfeldes wie in Abbildung 28(b) ist unregelmäßig und zeigt nicht das übliche Bild. Daher wird wie oben erwähnt als Kompromiss zwischen zu hoher, zu genauer Auflösung und zu geringer, ungenauer Auflösung die mittlere Auflösung gewählt, auch wenn diese weniger Daten enthält als die höchste Auflösungsstufe. Wie in Abbildung 32 zu erkennen (a) Zweidimensionales Geschwindigkeitsbild durch PIV (b) Querschnitt der Geschwindigkeit durch das Auge des Tornados Abbildung 18: Beispiel der PIV-Daten, welche für die Auswertung verwendet wurde. ist, werden die Fits über das Rankine- und das Burgers-Rott-Modell ermöglicht, ohne dass die Daten aufgeteilt werden, wie es bei den Daten aus der Geschwindigkeitsstabsmessung nötig ist. Ein Fit über die Daten bei mittlerer Geschwindigkeitsstufe (vgl. Tabelle 3) ergibt keine sinnvollen Ergebnisse. Alle anderen Daten können erfolgreich gefittet werden (vgl. Tabelle 4 und Tabelle 5). Es werden die gleichen Funktionen und Parameter verwendet, wie für die Daten, die mit dem Geschwindigkeitsstab verwendet werden. Analog zu der Auswertung der Messung mit dem Geschwindigkeitsstab werden Projektpraktikum – Tornados 15 4.2 Vertikaler Geschwindigkeitsverlauf 4 Auswertung Geschwindigkeit gering mittel hoch sehr hoch R [mm] 51 ± 2 71 ± 2 66 ± 4 55 ± 2 a [mm] −266 ± 1 −264 ± 2 −267 ± 3 −241 ± 2 b ms 1.8 ± 0.1 −2.2 ± 0.1 −5.9 ± 0.6 −3.1 ± 0.2 d ms 0.7 ± 0.1 0.7 ± 0.1 0.3 ± 0.4 1.1 ± 0.1 Tabelle 4: Ergebnisse des Rankine-Fits nach Messung der Geschwindigkeit mittels PIV. Geschwindigkeit gering mittel hoch sehr hoch m m·mm k [mm] s 124 ± 6 − 540 ± 60 230 ± 12 −265 ± 1 − −267 ± 3 −242 ± 1 n h i 1 m 0.50 ± 0.02 − 0.30 ± 0.03 0.40 ± 0.03 o m s 0.47 ± 0.04 − −0.60 ± 0.40 0.68 ± 0.08 Tabelle 5: Ergebnisse des Burgers-Rott-Fits nach Messung der Geschwindigkeit mittels PIV. hier die Winkelgeschwindigkeit und die Zirkulation mittels Γ∞ = 2π m σm σΓ∞ = Γ0 m berechnet. Es folgt: ω = (36 ± 2) 1 s m2 s 2 m = (93 ± 4) · 104 . s Γ0 = (75 ± 3) · 104 Γ∞ 4.1.4 χ2red -Werte der Fits Um die Güte der Fits einstufen zu können, wird der χ2red -Wert der jeweiligen Fits vom Programm gnuplot [21] berechnet. Ein χ2red -Wert von 1 liegt vor, wenn die Daten exakt zu der vorgesehen Kurve passen. Je geringer die Abweichungen, desto treffender beschreibt das Modell die Daten. Die χ2 -Funktion ist durch χ2 := n X (f (ti ) − yi )2 i σf2(ti ) + σy2i definiert, wobei f (t) die zu nähernde Funktion ist und yi die gesammelten Datenpunkte darstellen. Anhand χ2red := minimales χ2 Anzahl der Freiheitsgrade berechnet sich das reduzierte χ2 . Somit ergeben sich die χ2red -Werte wie in Tabelle 6. 4.2 Vertikaler Geschwindigkeitsverlauf Die Ergebnisse der vertikalen Geschwindigkeit w befinden sich in graphischer Form in 25 im Anhang. Wie in dem Graphen zu erkennen ist, lässt sich kein eindeutiger Trend feststellen, weshalb es sinnvoll 16 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 4.3 Skalierungsfaktor in Relation zur Fujita-Skala Messstab Messreihe 1 2 3 4 5 6 7 8 Rankine χ2red 13.6 9.5 13.1 12.6 11.2 11.8 7.1 2.8 PIV Geschw. gering mittel hoch sehr hoch 4 Auswertung Rankine χ2red 0.02 0.03 0.91 0.09 Burgers-Rott χ2red 0.009 0.706 0.041 Tabelle 6: χ2red -Werte der Fits für das Burgers-Rott-Modell und das Rankine-Modell erscheint, zwar den Mittelwert der vertikalen Geschwindigkeit zu bestimmen, aber keine anzupassende Funktion über die Daten zu legen. Die mittlere, vertikale Geschwindigkeit w ergibt sich mit einem Fehler σw (vgl. Gleichung 4) bei jedem Messwert zu σ σw = √ n w = (0.515 ± 0.003) m . s Da mit dem Messgerät nicht aufgezeichnet werden kann, in welche Richtung sich die Luft bewegt, bezieht sich die gemittelte Geschwindigkeit auf die Magnitude, nicht auf die Richtung der Bewegung. Bei einem Tornado in Kansas wurde eine vertikale Geschwindigkeit von vg = 30 ms gemessen [18]. Für den Fehler dieses Wertes wird σvg = 5 ms angenommen, um die Größe des Tornados nicht zu genau festzulegen. Der Skalierungsfaktor errechnet sich somit aus λw = vg w v u u σw 2 σλω = λw · t + w σvg vg !2 und ergibt sich zu λw = 58 ± 9 . 4.3 Skalierungsfaktor in Relation zur Fujita-Skala Die Geschwindigkeitsmessungen vg bei verschiedenen Stärken (vgl. Kapitel 3.5.1) werden mit den Geschwindigkeiten der Fujita-Skala verglichen, so dass einer Stufe der Fujita-Skala eine Tornado-Stufe mit korrespondierender Geschwindigkeit zugeordnet wird. Aus dem Verhältnis der Geschwindigkeiten wird der Skalierungsfaktor λ berechnet. Die maximalen Geschwindigkeiten der Stufen 1 bis 10 sind in Abbildung 26 des Anhangs verzeichnet. Es ist ein annähernd linearer Verlauf zwischen den Stärken 2 bis 8 zu erkennen, der an die sechs Stufen der Fujita-Skala angepasst wird. Es ergeben sich die Skalierungsfaktoren in Tabelle 7. Für den Fehler der Geschwindigkeitsmessung wird σv = 0.02 ms angenommen, so dass sich der Fehler des Skalierungsfaktors σλ wie folgt berechnet, wenn angenommen wird, dass die Werte der Fujita-Skala Projektpraktikum – Tornados 17 4.3 Skalierungsfaktor in Relation zur Fujita-Skala 4 Auswertung vF fehlerfrei sind: λ= vF vg σ vg σλ = . vg Die Faktoren liegen ungefähr in der gleichen Größenordnung, es scheint jedoch einen „Bruch“ von F2 Stärke 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Geschwindigkeit vg [m/s] 0.56 0.77 1.30 1.83 3.80 5.00 5.80 6.20 6.30 6.35 Fujita-Skala F0 F0 F1 F2 F3 F4 F5 F5 F5 F5 Geschwindigkeit vF [m/s] 25.0 25.0 41.4 60.4 81.1 104.2 129.4 129.4 129.4 129.4 Skalierungsfaktor 32.5 ± 0.9 31.8 ± 0.5 33.0 ± 0.4 21.4 ± 0.1 20.8 ± 0.1 22.3 ± 0.1 - Tabelle 7: Vergleich zur Fujita-Skala und Skalierungsfaktors zu F3 zu geben. Deshalb werden die Skalierungsfaktoren nur über den jeweiligen Bereich (F0 bis F2 und F3 bis F5) gemittelt. Die gewichteten Mittelwerte ergeben sich zu λm1 = 32.6 ± 0.3 λm2 = 21.6 ± 0.1 . 18 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 4.4 Druckverteilung 4.4 4 Auswertung Druckverteilung Die Druckverteilungen werden geplottet (vgl. Abbildung 19 und Abschnitt D.2.3) und mit dem gleichen Anpassungsverfahren ausgewertet. Dabei wird jeweils das Profil einer bestimmten Sensornummer verwendet, die ungefähr in der Mitte des Tornados liegt. Der Fehler der Druckmessung beträgt σp = 1 Pa. Die Messwerte werden an den Verlauf angepasst, dabei wird dem Programm die Funktion in Gleichung 6 übergeben. ω2 f (x) = p0 · exp − 2RT x −a 100 2 ! Die Temperatur wird hierfür als konstant T = 293 K angenommen; die spezifische Gaskonstante[11] ist durch R = 287.058 kgJK bestimmt. Der Fitergebnisse der Winkelgeschwindigkeit ω, Verschiebung a und Minimaldruck p0 sind in Tabelle 8 aufgeführt. Aufgrund der unrealistischen Winkelgeschwindigkeit x-Position [cm] p0 [Pa] 15 16 17 18 −71 ± 3 −72 ± 3 −70 ± 3 −66 ± 3 ω h i 1 s a [m] 3500 ± 190 3500 ± 190 3500 ± 200 3400 ± 200 0.136 ± 0.004 0.137 ± 0.005 0.136 ± 0.005 0.136 ± 0.005 Tabelle 8: Ergebnisse des Fits der ersten Druckmessung. ωw ∼ 3500 1s , wird ein neuer Skalierungsfaktor eingeführt. Dennoch gelten die Gleichungen 1 und 3. Aus Winkelgeschwindigkeit ωg , Geschwindigkeit vg und typischem Tornadoradius rg nach der Fujita-Skala wird der Skalierungsfaktor λω berechnet. Dabei wird das Maximum der Fujita-Skala verwendet, da zum Zeitpunkt der Messung der Tornado auf die höchste Stufe gestellt ist. Für den rg wird ein Radius von rg = (300 ± 100) m geschätzt (z. B. vgl. [23][24]). ωg = vg rg v ! u u σv 2 g σω = ωg · t + vg σrg rg !2 ωg λω = , ωw v ! u u σω 2 σω 2 g r t σλω = λω · + ωg ωr Das gewichtete Mittel des Skalierungsfaktors ergibt sich zu λ1,ω = (1.25 ± 0.01) · 10−4 . Nach dem gleichen Verfahren werden auch die Daten der zweiten Druckmessung genähert, sodass sich die Parameter in Tabelle 9 ergeben. Analog folgt λ2,ω = (9.15 ± 0.01) · 10−5 . Projektpraktikum – Tornados 19 4.4 Druckverteilung 4 Auswertung Position [cm] p0 [Pa] ω 17 18 19 −70 ± 2 −73 ± 3 −72 ± 3 h i 1 s a [m] 4800 ± 200 4700 ± 200 4900 ± 200 0.189 ± 0.002 0.195 ± 0.002 0.195 ± 0.002 Tabelle 9: Ergebnisse des Fits der zweiten Druckmessung. Aus den Daten von einigen Tornados in den USA lässt sich auch der dort vermessene Druck mit dem Druck bzw. dem Druckunterschied vergleichen. Einer der stärksten Druckunterschiede beträgt pg = (19400 ± 100) Pa. Der maximale Druckunterschied beläuft sich auf ungefähr pw = (58 ± 1) Pa [5, S. 2]. Daraus lässt sich eine Skalierungskonstante λp für den Druck mit λp = pg pw (6) v ! u u σp 2 σp 2 g w t σλp = λp · + pg (7) pw berechnen. Somit ergeben sich λ1,p = 334 ± 6 (8) λ2,p = 288 ± 5 (9) für die beiden Druckmessungen. Druck relativ zum Umgebungsdruck [Pa] 2D-Druckprofil bei Tornadostärke 7 0 Pa -10 Pa -20 Pa -30 Pa -40 Pa -50 Pa -60 Pa -70 Pa -80 Pa 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60 -70 -80 0 5 10 15 20 y-Position [cm] 25 30 5 0 15 10 20 x-Position [cm] 30 25 -5 Abbildung 19: Druckverlauf: Eindimensional bei x = 18 cm und zweidimensionaler Druckverlauf bei Tornadostärke 7 20 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 5 Diskussion 5 5.1 Diskussion Vergleich der Messmethoden Messungen ohne Windschutzring Zur Untersuchung des Geschwindigkeitsfeldes in Randregionen wurden einige wenige Messungen ohne Abschirmung durchgeführt. Einige sind in Abbildung 27 dargestellt. Die Messwerte wurden durch die große räumliche Bewegungsfreiheit des Tornados beeinflusst, da die Verhinderung von Randeffekten nur begrenzt funktionierte. Auch die Tornadostärke und damit die maximale Windgeschwindigkeit änderten sich fortwährend an jeder Position des Anemometers. Aus diesem Grund sind die entstandenen Messreihen nicht aussagekräftig. Verwendung zeitlicher Mittelwerte Da der Tornado nicht ortsfest ist, werden zeitliche Mittelwerte verwendet. Für das Anemometer liegen diese bei 10 s bis 20 s. Die PIV-Auswertung hingegen verwendet den Mittelwert von 100 bis 300 Doppelbildern zu je 1.5 ms bis 3.0 ms, also einem größerem Zeitraum. Diese großen Zeitspannen erlauben präzise Aussagen über die durchschnittliche Position des Tornados. Ein Vergleich der gemessenen Maximalgeschwindigkeiten beider Verfahren zeigt, dass die PIV-Werte um einiges geringer sind als die der Hitz-Draht-Sonde. Eine mögliche Ursache wird in der größeren Mittlung und der relativen Bewegung des Tornadozentrums beim PIV-Verfahren gesehen, da sowohl Betrag als auch Richtung der Geschwindigkeit gemittelt werden. Dadurch wird der Wert von 10 ms hier nicht erreicht. Eine mögliche Verbesserung der Auswertungsprogrammes wäre, jedes einzelne Bild so zu verschieben, dass der Tornado genau zentral ist. Dies würde deutlich bessere Werte liefern, ist aber schwer realisierbar. Weitere Fehlerquellen der Messungen Die Auflösung beim PIV-Verfahren spielt eine entscheidende Rolle. Wird ein zu kleines Pixelfeld gewählt, ist es möglich, dass Teilchen im gegeben Zeitintervall dieses Feld verlassen bzw. neue Teilchen eintreten oder nicht genug Teilchen im Pixelfeld vorhanden sind, um eine sinnvolle Analyse durchzuführen. Diese Probleme werden in Abbildung 28(b) ersichtlich. Eine grobe Struktur ist zwar zu erkennen, dennoch spiegelt dieses Ergebnis nicht das tatsächliche Geschwindigkeitsprofil wider. PIV hat dadurch eine technisch bedingte Auflösungsobergrenze. Wird eine viel gröbere Auflösung gewählt, wie in Abbildung 28(a) dargestellt, ergibt sich zwar eine genauere Geschwindigkeitsverteilung aber nur mit sehr geringer Auflösung, wodurch die Ergebnisse zur weiteren Analyse ungeeignet sind. Die Vektorfeldgröße 32 × 32 erscheint am sinnvollsten, da sie sowohl eine genügend hohe Auflösung bietet, als auch groß genug ist, um sinnvolle Ergebnisse zu erhalten. Diese Größe wurde auch für alle weiteren Auswertungsschritte verwendet. Mit dieser Vektorfeldgröße wird auch das Problem der aus dem Feld herausfliegenden und dazukommenden Teilchen gelöst. Ein viel größerer Überlapp hätte zur Folge, dass ein viel größerer Bereich ausgewertet wird und es insbesondere bei hohen Geschwindigkeitsgradienten zu einer ungewollten Vereinheitlichung kommt. Entscheidend ist auch die relative Teilchengröße, da nur die Helligkeit registriert wird und nicht etwa die Teilchenanzahl in einem Pixel. Die optimale Teilchengröße lässt sich nicht bestimmen, da die Paramter durch Auflösung und Entfernung der Kamera aufbaubedingt fest vorgegeben war. Da die registrierten Lichtpunkte lediglich Reflexionen an bestimmten Stellen der Seifenblasen und nicht die Seifenblasen selber sind, kann die Lichtpunktgröße auch nicht variiert werden. Eine weitere Fehlerquelle sind die Fremdteilchen, da auch kleinere Partikel (bspw. Staub) und Streuungen durch Fremdlicht registriert werden. Das Verhältnis Fremdteilchen zu Seifenblasen ist insbesondere im Außenteil sehr groß. Daher wird nur der sich innerhalb der Plexiglasscheibe befindliche Teil des Luftstroms ausgewertet. Projektpraktikum – Tornados 21 5.2 Optimierung des Aufbaus 5 Diskussion Befinden sich die Teilchen nicht im hydrostatisches Gleichgewicht mit der umgebenden Luft, so entsteht ein Teilchendichtegradient, da ein Gleichgewicht zwischen Druckgradient und Zentrifugalkraft wie bei der umgebenden Luft nicht mehr gegeben ist. Bei zu schweren Teilchen überwiegt die Zentrifugalkraft, sie fliegen nach außen und im Zentrum sind zu wenige für eine sinnvolle Messung. Ein präzise Einstellung des verwendeten Gasgemisches und der Seifenblasengröße ist daher notwenig. Soll ein spezieller Teil des Tornados jedoch näher betrachtet werden, können diese Parameter variiert werden, um die Teilchendichte in diesem Bereich zu erhöhen. Ein Messfehler des Geschwindigkeitsstabes kommt durch die Richtungsselektion zustande. Von zwei Seiten ist der Messdraht durch dünnen Plastikwände abgeschirmt, wodurch nur die Luftströmung aus einer Richtung an den Hitz-Draht gelangen kann. Dies hat jedoch zur Folge, dass Turbulenzen an den Abschirmwänden entstehen und die Messung beeinflussen. Ein Indiz hierfür ist, dass bei Anströmung der Messsonde von Seiten der Abschirmung eine Geschwindigkeit messbar ist. Demnach enthält jede mit dieser Methode aufgenommene Messung auch einen nicht gewollten Anteil der Windgeschwindigkeit. Diese Effekte machen eine Messung der Updrafts unmöglich, da die Einflüsse der horizontalen Kreisströmung viel größer als die der vertikalen Bewegung sind. Vergleich der beiden gemessenen Geschwindigkeitsprofile Das Geschwindigkeitsprofil der direkten Anemometer-Messung hat eine deutlich höhere räumliche Auflösung als das der PIV-Messungen. Dies erleichtert Regressionen und macht die Verläufe der Graphen besser sichtbar. Die große Mittlung sorgt in den PIV-Ergebnissen für einen schmaleren Geschwindigkeitsabfall in der Tornadomitte. Es gibt bei PIV einen sehr kleinen Bereich, in dem sich alle Einzelmessungen der Geschwindigkeiten annullieren. Diesen Bereich gibt es, da die Windgeschwindigkeit bei einem horizontalen Schnitt durch das Bild ihr Vorzeichen ändert. Dagegen erreicht die direkte Messung des Geschwindigkeitsbetrages nur minimale Werte von knapp unter 1 ms . Die Windstille im Auge des Tornados lässt sich folglich im Experiment nicht realisieren und messen, sie ergibt sich nur als zeitliches Mittel der Geschwindigkeiten im Kern. Weiterhin unterscheidet sich auch der äußere Abfall der Geschwindigkeiten, welcher bei der direkten Messung eher zum Burgers-Rott-Modell passt, während der Abfall auf dem PIV-Diagramm jedoch eher linear erscheint. Druckmessung Die Druckmessmethode liefert prinzipiell zuverlässige Ergebnisse. Insbesondere ist der geringe Fehler von 1 Pa ein Vorteil, der eine verlässliche Messung ermöglicht. Während der Messung müssen die Drucksensoren regelmäßig rekalibriert werden, da anderenfalls einige Sensoren unverhältnismäßig große Werte anzeigen. Die Druckmessung erfolgte auf der Tischplatte, sodass der Druck von Störfaktoren am Boden abhängig war. Da diese bei dem Modell-Tornado ohne weitere Konstruktionen (z. B. Modell-Häuser, Landschaften), minimal sind, wird davon ausgegangen, dass die Messung genau war, aber in dieser Hinsicht nicht den realen, gestörten Tornado widerspiegelt. 5.2 Optimierung des Aufbaus Die mögliche Optimierung des Ausbaus ist ein Kompromiss zwischen Ortsfestigkeit des Tornados und den dadurch entstehenden Fehlern. Je mehr Einschränkung die Luftbewegung erfährt, desto weniger spiegelt der Modell-Tornado die Realität wider und desto mehr besitzt er nur noch die Eigenschaften einer stationär rotierenden Luftsäule. Das zyklostrophische Gleichgewicht wäre weniger entscheidend, die Geschwindigkeitsverteilung richtete sich nach den äußeren Einflüssen und entstünde nicht mehr nur durch den zentralen Wirbel. Für eine Prognose über die Auswirkungen und für eine Angabe der so entstandenen Fehler hätte ein ungestörter Tornado vermessen werden müssen, was jedoch an der mangelnden Ortsfestigkeit scheiterte. Gäbe es diese Daten, so könnten andere Alternativen zur Stabilisierung getestet werden. Die Tornadoerzeugung kann optimiert werden, indem die kreisförmig angeordneten Luftauslässe, welche 22 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 5.3 Vergleich der theoretischen Modelle 5 Diskussion die Luft in Rotation versetzen, regelmäßiger angeordnet werden und die Luft gleichmäßig aus allen Auslässen herausströmt. Dies würde den Tornado symmetrischer und stabiler halten. 5.3 Vergleich der theoretischen Modelle Um die Modelle zu vergleichen, wird in Kapitel 4.1.4 der χ2red -Wert der Fits berechnet. Obwohl das Rankine-Modell wegen des „Knicks“ am Tornadoschlauch weniger realistisch erscheint, ergeben seine Näherung an die Messwerte ein besseres χ2red -Ergebnis als die des Burgers-Rott-Modells. Diese Aussage wird noch einmal dadurch bekräftigt, dass es bei den Daten vom Geschwindigkeitsstab nicht gelang, das Burgers-Rott-Modell für einen Datensatz anzuwenden. Erst durch Unterteilung der Daten in Datenblöcke gelingt der Fit. Bei den PIV-Daten wird das Burgers-Rott-Modell vollständig auf einen Datensatz angewendet. Auch hier passt der Rankine-Wirbel besser zu den Messwerten. Auffällig ist, dass die PIV-Daten der höheren Geschwindigkeit eine höher Qualität des Fits als der Fit der Stabmessung aufweisen. Wird die Geschwindigkeit zu niedrig, ist die Fitqualität geringer als bei den Daten vom Geschwindigkeitsstab. Die Qualität scheint also von der Geschwindigkeit abzuhängen. Beim graphischen Vergleich der genäherten Verläufe, fällt die starke Abweichung des RankineWirbels am Tornadoschlauch zu den gemessenen Daten auf. Da sich dort nur wenige Datenpunkte befinden und die meisten anderen Werte sehr nah an der Kurve liegen, wird die Qualität des Fits wenig beeinflusst. Die Burgers-Rott-Näherung vermeidet den Bruch am Tornadoschlauch, so dass die Daten insgesamt näher an der Kurve zu liegen scheinen. Bei den Anemometerdaten liegen antisymmetrische Verläufe (vgl. Figur 32(b)) vor, weshalb sich weder das Rankine- noch das Burgers-Rott-Modell problemlos anwenden lassen. Besonders beim Burgers-Rott-Modell kommt es zu Schwierigkeiten, da die exponentielle Näherung sehr empfindlich auf die Anfangsparameter reagiert. Deshalb gelang der Fit über das Burgers-Rott-Modell insgesamt weniger erfolgreich. Der Verlauf wird graphisch, vor allem am Tornadoschlauch, besser beschrieben. 5.4 Relation zum meteorologischen Tornado Der Modell-Tornado eignet sich für qualitative Beobachtungen sehr gut und verläuft annähernd nach den Modellen, die auch bei Systemen auf einer größeren Skala angewendet werden. Der Geschwindigkeitsabfall weist einen zu realen Systemen ähnlichen Verlauf auf; der Druckverlauf wird treffend mit dem zyklostrophischen Gleichgewicht genähert. Allerdings ist der Entstehungszyklus in der Realität anders, da bspw. jegliche Auswirkungen von thermodynamischen Prozessen und Niederschlägen nicht von Modelltornado berücksichtigt werden. Durch Konvektion entstehen die Strömungen eines Tornados, folglich dsa Modell nicht als Analogon für die Evolution eines solchen Phänomens zu verstehen. Das Auflösen des Tornados ist ebenfalls schwierig zu klassifizieren. Hier lässt sich keine Aussage gewinnen. Die Situation während des Sturms lässt sich modellieren, wobei sich der Tornado im Vergleich zum realen Sturm nicht als ganzer bewegt. Tritt ein instabiles Gleichgewicht ein, kann es zu einer Teilung des realen Tornados kommen; dieses und weitere Phänomene können am Modell nicht simuliert und untersucht werden. Für den quantitativen Vergleich wird ein Skalierungsfaktor λ λ= dg dw aus den von uns gemessenen Daten dw und den Daten eines meteorologischen Tornados dg berechnet. Damit ergeben sich für verschiedene Größen des Systems die Skalierungskonstanten aus Tabelle 10. Die Konstanten befinden sich alle ungefähr in der gleichen Größenordnung, wenn von der ermittelten Skalierungskonstante abgesehen wird, die sich durch den Fit der Druckverläufe ergibt. Da die Konstante für die direkte Umrechnung zum Druck nicht gleich klein ist, scheint ein Fehler bei der Übertragung der Formel des Druckverlaufs 3 auf unsere Daten vorzuliegen. Übertragungs-, Einheitenund Vorzeichenfehler wurden ausgeschlossen. Wird das Vorzeichen in der Gleichung 3 umgekehrt, ergibt sich eine Winkelgeschwindigkeit von ω ≈ 60 1s , also genau dem erwarteten Wert. Der dann divergente Verlauf ist jedoch in keiner Weise sinnvoll. Warum die Winkelgeschwindigkeit einen derartig hohen, Projektpraktikum – Tornados 23 5.4 Relation zum meteorologischen Tornado 5 Diskussion Parameter Horizontale Geschwindigkeit Vertikale Geschwindigkeit Winkelgeschwindigkeit Druck Skalierungskonstante 32.6 ± 0.3 21.5 ± 0.1 58 ± 9 (1.25 ± 0.01) · 10−4 (9.15 ± 0.01) · 10−5 334 ± 6 228 ± 5 Tabelle 10: Übersicht der in Abschnitt 4 ermittelten Skalierungskonstanten. unrealistischen Wert annimmt, kann nur mit der nicht sinnvollen Transferierbarkeit der Gleichung 3 erklärt werden. Da der Verlauf selbst widergegeben wird und nur die Konstanten nicht passen, liegt der Unterschied vermutlich in den Konstanten des Nenners (R und T ), die nicht auf den Modell-Tornado zu übertragen sind. Eine weitere Diskussion der sehr kleinen Skalierungskonstante erfolgt im folgenden Abschnitt 5.4.1. Die übrigen Skalierungsfaktoren liegen in der gleichen Größenordnung. Wird die horizontale Geschwindigkeit als Maßstab verwendet, müsste die vertikale Geschwindigkeit ungefähr verdoppelt werden, um einen Tornado in der Natur maßstabsgetreu widerzugeben. Die Druckunterschiede sind nicht gleich skaliert, wobei sich die Skalierungskonstanten um einen Faktor von ca. 10 unterscheiden. 5.4.1 Betrachtung der Reynolds-Zahlen Wie in vorherigen Abschnitt 5.4 angedeutet, fällt für die Skalierungskonstante der Winkelgeschwindigkeit auf, dass sie um einen Faktor von ca. 105 kleiner ist. Es wird vermutet, dass die Größenordnung so stark variiert, weil eine makroskopische Formel mit Konstanten für ein korrespondierendes System auf ein Modell übertragen wird (vgl. Gleichung 3). R und T ohne weitere Änderung oder Reskalierung zu verwenden kann eine mögliche Ursache für den sehr kleinen Wert des Skalierungsfaktors sein. In der Tat ist dann fraglich, warum alle anderen Konstanten in der erwarteten und ungefähr gleichen Größenordnung liegen. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass in den Formeln für die Geschwindigkeit keine weiteren makroskopischen Größen verwendet werden (vgl. Gleichung 22 und 41). Eine Möglichkeit, die Gleichung 3 einem kleineren System anzupassen oder die Größen R und T mit dem kleineren System zu vergleichen, stellt die Reynoldszahl Re dar. Die Reynoldszahl gibt Auskunft über das Verhältnis von Trägheits- und Zähigkeitskräften. Sie ist durch Re = vd ν (10) mit der charakteristische Geschwindigkeit v und der charakteristischen Länge d des Systems, sowie der charakteristisch dynamischen Viskosität ν des Fluids definiert. Üblicherweise wird diese Zahl auch verwendet, um größere Systeme auf Modellgröße zu skalieren. Daher stammt die Überlegung, auf die Reynoldszahl zurückzugreifen. Für den Vergleich der Reynoldszahlen werden Werte, wie in Tabelle 11, gewählt. Für die Geschwindigkeit v wird die maximale Geschwindigkeit des Modell-Tornados verwendet. Als charakteristische Länge wird der Radius des Wirbelschlauches herangezogen. Die dynamische Viskosität für Luft beträgt ν = 18.2 · 10−6 Pa s [15, S. 7]. Der Vergleich der Reynoldszahlen ergibt, dass eine Größenordnung von ca. 105 zwischen den Systemen liegt. Die berechnete Skalierungskonstante für die Winkelgeschwindigkeit liegt um den gleichen Faktor neben den anderen Konstanten. Wird der Faktor 105 direkt in die Gleichung 3, wie in Gleichung 11, eingesetzt, ergibt sich nach Näherung der Daten mit gnuplot eine Winkelgeschwindigkeit von ω = 20 1s . Dieses Ergebnis liegt im vorstellbaren Bereich und spiegelt die Messwerte wider. 105 r2 2 p1 (r, T ) = p0 exp − ω 2Rs T 24 ! (11) B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 5.4 Relation zum meteorologischen Tornado 5 Diskussion Größe maximale Geschwindigkeit [m/s] Radius [m] Reynoldszahl Modell-Tornado 6 0.1 3.3 · 104 realer Tornado 100 300 1.5 · 109 Tabelle 11: Charakteristische Größen eines großen Tornados und eine Modell-Tornados zur Berechnung der Reynoldszahl. Wird der Faktor jedoch als direkte Skalierung der Länge betrachtet, 2 105 r p1 (r, T ) = p0 exp − ω2 2Rs T ! (12) kann ein Fit der Daten nicht mehr ausgeführt werden. Schlussendlich stellt die Reskalierung mittels Reynoldszahl eine interessante Möglichkeit dar, um die unterschiedlichen Größenordnungen in Tabelle 10 zu erklären, jedoch ist das nur eine Vermutung. Die exakte Anwendung in den Modellen muss also näher untersucht werden. 5.4.2 Dimensionsanalyse Der Skalierungsfaktor, wie er in Abschnitt 5.4 berechnet wird, dient einer schnellen Umrechnung vom Modell-System zum tatsächlichen Sturm. Um die Daten physikalisch genauer zu untersuchen, wird eine Dimensionsanalyse durchgeführt und die Gleichungen dimensionslos geschrieben. Die dafür verwendeten charakteristischen Größen des Systems sind in Tabelle 12 aufgelistet. Der gemessene Radius r bzw. die gemessene Geschwindigkeit v werden mithilfe des Tornadoradius R aus Tabelle 2 bzw. der gemessenen Maximalgeschwindigkeit vmax = 7 ms auf eine dimensionslose Größe r0 bzw. v 0 skaliert. Die Fehler der Werte des realen Tornados werden auf σv = 2 ms und σr = 5 m geschätzt. Größe R [m] vmax [m/s] Entdimensionalisierung r0 = Rr v 0 v = vmax Modell-Tornado 0.086 ± 0.001 7.00 ± 0.36 großer Tornado 100 ± 5 70 ± 2 Tabelle 12: Entdimensionalisierung der Modell- und großer Tornado[24, s. 2160] Somit ergeben sich die für die fehlerbehafteten Größen v0 = v vmax r r0 = R ⇒ σv 0 = v 0 · 0 ⇒ σr 0 = r · s s σr r σv v 2 + 2 + σR R σvmax vmax 2 (13) 2 . (14) Der dimensionslose Geschwindigkeitsverlauf der Tornados ist Abbildung 20 zu entnehmen. Insgesamt ist deutlich zu erkennen, dass die Verläufe beider Tornados sehr ähnlich sind. Die Vermessung des ModellTornados erfolgte auf einem kleineren Gebiet als die des großen Tornados, weshalb die Datenpunkte am Zentrum dichter liegen. Somit ist ein genauer Vergleich nahe dem Mittelpunkt des Sturmes nicht möglich. Auch kommt der Modell-Tornado im Auge nicht vollständig zum Stillstand. Daher ergibt sich eine etwas geringere Steigung bis zum Geschwindigkeitsmaximum. Weiterhin ist eine Messung der Geschwindigkeit in einem großen Tornado kompliziert. [24] nutzt das Doppler-Verfahren für die Messung der Geschwindigkeit, aber auch dabei kommt es zu Ungenauigkeiten, die mit Fehlerschätzungen wie oben unterschätzt werden. Daher verläuft die abklingende Kurve der Daten vom großen Tornado nicht entlang des erwarteten Verlaufs. Diese Abweichungen reichen jedoch nicht aus, um ein physikalisch sehr ähnliches, wenn auch ungleiches Verhalten zu widerlegen. Für die Druckdaten wird das gleiche Verfahren der Entdimensionalisierung angewendet. Um Daten für den großen Tornado zu erhalten, wird auf [23, S. 534] zurückgegriffen. Projektpraktikum – Tornados 25 5.5 Zusammenfassung und Ausblick 5 Diskussion Abbildung 20: Dimensionsloser Geschwindigkeitsverlauf Es werden die folgenden Gleichungen und Parameter (vgl. Tabelle 13) zur Entdimensionalisierung verwendet. Die Messwerte r bzw. p werden durch den Tornadoradius R bzw. die maximale relative Druckdifferenz p1 auf die dimensionslosen Größen r0 und p0 skaliert. Abbildung 21 zeigt den entdimenGröße R [m] p1 [Pa] Entdimensionalisierung r0 = Rr p0 = pp1 Modell-Tornado 0.086 ± 0.001 70 ± 1 großer Tornado 450 ± 10 6000 ± 10 Tabelle 13: Entdimensionalisierung der Modell- und großer Tornado[23, S. 534]. sionalisierten Druckverlauf. Es ist deutlich zu erkennen, dass der Druck bei einem großen Tornado weit schneller steigt und sich nicht mit dem Verlauf des Modell-Tornados deckt. Die Analyse der Anstiege unterstreicht den unrealistischen Wert der Skalierungskonstanten in Tabelle 10. Da der Druck viel langsamer als bei einem großen Tornado ansteigt, kann hier keine quantitative Übertragung stattfinden. 5.5 Zusammenfassung und Ausblick Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass vor allem der Geschwindigkeitsverlauf eines Tornados mit dem Modell am DLR_School_Lab gut wiedergegeben wird. Der Druckverlauf ähnelt in groben Zügen allein durch den Anstieg dem Druck in einem großen Tornado. Im Gegensatz zu den Geschwindigkeitsprofilen ist eine quantitative Übertragung jedoch nicht sinnvoll. Die Übertragung in die Realität erfolgt mithilfe der Modelle, wie sie in Abschnitt 5.3 ausführlicher verglichen werden. Beide Modelle eignen sich zur Beschreibung des Modells, sind aber durch ihre jeweiligen Stärken und Schwächen eingeschränkt. Der Rankine-Wirbel weist eine einfache Funktion auf, aber ein zu starkes Geschwindigkeitsmaximum. Der Burgers-Rott-Verlauf ist dagegen aufgrund der Exponentialfunktion schwer zu nähern, verfügt aber insgesamt über ein glatteres Profil. Neben den Geschwindigkeits- und Druckverläufen werden auch die Messmethoden begutachtet. Insgesamt wäre eine symmetrischere Platzierung der Austrittsdüsen des Ventilators am besten. Hier und an der örtlichen Instabilität des Tornados liegen die Hauptfehlerquelle des Aufbaus. Weitere Fehler sind die Beeinflussung des Tornados durch die Messung, da jedes Messgerät Turbulenzen erzeugt. Basierend auf diesen Überlegungen ergeben sich viele interessante, weiter zu untersuchende Aspekte. Von besonderem Interesse ist die vollständige Vermessung des Tornados mithilfe von PIV, sodass ein ganzes Geschwindigkeitsfeld in einer Höhe über den gesamten Querschnitt gemessen wird. Erfolgten diese 26 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand 5.5 Zusammenfassung und Ausblick 5 Diskussion Abbildung 21: Dimensionsloser Verlauf der Druckdifferenz eines großen Tornados und des ModellTornados im Vergleich. Messungen über die gesamte Höhe des Tornados, könnte der dreidimensionale Geschwindigkeitsverlauf mit dem eines großen Tornados verglichen werden. Darüberhinaus wurden die Messmöglichkeiten von PIV noch nicht ausgeschöpft. Es können auch vertikale Geschwindigkeitskompenten, die Rotation und weitere Parameter mit PIV bestimmt werden, die hier nicht weiter in die Auswertung eingebunden werden. Auch über die optimale Auflösung der Aufnahmen und weitere Parameter der graphischen Auswertung könnte nachgedacht werden (vgl. Abschnitt 4.1.3). Interessant wäre auch, eine eventuelle Bewegung des Zentrums des Tornados mit PIV genauer zu beobachten und daraus eine Periodendauer der hin- und herschwankenden Position zu berechnen, oder eine automatische Verschiebung des Auges zu implementieren. Was die weitere Auswertung betrifft, sind zusätzliche Modelle, wie das Sullivan-Modell, das im theoretischen Teil beschrieben aber nicht angewendet wird, interessant. Außerdem ist wie in [24] eine Näherung der Geschwindigkeitsdaten mit Verläufen der Form rα für α ∈ [0.5, 0.9] zu analysieren und diskutieren. Bisher wurde die Rauigkeit der untersten Strömungsschicht nicht variiert, was bspw. durch eine Modell-Landschaft geschehen könnte. Deren Beschaffenheit beeinflusst maßgeblich die Druck- und Geschwindigkeitsverteilung am Boden. Bei dem verwendeten Aufbau ist der Boden vollständig glatt und die Grenzschicht in Relation zum meteorologischen Tornado fast nicht vorhanden. In dieser Grenzschicht nahe des Bodens befinden sich Widerstände, wie Häuser und Bäume, die vollständig vernachlässigt wurden. Dieser Unterschied könnte einen Teil der ungleichen Druckverläufe, wie sie auch die Dimensionsanalyse der Druckverteilungen ergibt, erklären. Hierfür sollten weitere Daten eines realen Tornados zu Rate gezogen und mit den hier gemessenen Verläufen verglichen werden. Gleichzeitig ist eine komplette Druckvermessung des Tornados aufschlussreich. Dafür würde ein anderes Druckmessgerät benötigt werden, welches den Luftdruck in der freien Strömung messen kann. Die hier verwendeten Gerät würden einerseits die Strömung zu stark beeinflussen und andererseits nur den aerodynamischem Druck der Körperoberfläche und nicht den tatsächlichen Luftdruck messen. Um grundsätzlich die Dynamik eines Tornados zu verstehen, sind Temperaturmessungen an einem realen Tornado hilfreich. Bei einem Modell-Tornado ist diese nicht zielführend, da die Wirbelströmung lediglich durch mechanische, nicht thermodynamische Effekte entsteht. Wären die Temperaturverteilungen allerdings bekannt, könnten Konvektionsströmungen durch mechanische Vorrichtungen an dem Modell nachgebaut werden. Auch könnte Temperatur des gesamten Tornados gezielt geändert werden, da diese zusammen mit der Viskosität und der Dichte der Luft die Dynamik beeinflusst. Projektpraktikum – Tornados 27 INTERNETQUELLEN A Literaturverzeichnis Literatur [4] C. Church et al. „The Tornado: Its Structure, Dynamics, Prediction and Hazards“. In: Geophysical Monograph Series (2009). [5] Scott F. Blair et al. „In Situ Observations of the 21 April 2007 Tulia, Texas Tornado“. In: Electronic Journal of Severe Storms Meteorology (). [6] An Introduction To Dynamic Meteorology. Academic Press, San Diego, International Geophysics Series, 1992. [7] J. Majdalani B. A. Maicke. „Characterization of the Bidiractional Vortex Using Particle Image Velocimetry“. In: (2012). [8] Cloud Dynamics. San Diego International Geophysics Series, 1993. [9] William R. Cotton. „Storm and Cloud Dynamics“. In: International Geophysics Series (2011). [10] Das große Tafelwerk. Cornelsen Verlag, 2008. 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Der stärkste Sturm der Welt. 1.07.2014, 20:02 Uhr. url: http://www.wetteronline. de/wetter-spezial/2007-03-01-td?section=Tornado. 28 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand INTERNETQUELLEN INTERNETQUELLEN [17] Wetter Online. Gefahr auch ohne Superzellen. 1.07.2014, 20:14 Uhr. url: http://www.wetteronline. de/wetter-spezial/2007-03-06-td?section=Tornado. [20] Tagesschau. Mehrere Tote nach Tornados in den USA. 13.07.2014, 17:54 Uhr. url: http : //www.tagesschau.de/ausland/tornado-usa104.html. [21] Colin Kelley et al. Thomas Williams. gnuplot. 12.07.2014, 16:40 Uhr. url: http://www.gnuplot. info/documentation.html. Projektpraktikum – Tornados 29 B Mathematische Herleitung der Tornadomodelle B B.1 Mathematische Herleitung der Tornadomodelle Rankine-Wirbel Nach Definition berechnet sich die Wirbelstärke ω ~ = rot ~v (15) anhand der Rotation des durch einen Wirbel induzierten Geschwindigkeitsfeldes. Sind mehrere Elementarwirbel über eine Fläche A verteilt, so wird die Gesamtheit der Elementarwirbel im Folgenden als Wirbel bezeichnet. Insbesondere wird die durch den Wirbel erzeugte Zirkulation Γ durch Z Γ := ~·ω dA ~ (16) defininert. Eine Verkettung von Wirbeln wird als Wirbelfaden bezeichnet, wobei die Kettung parallel zur Rotationsrichtigung sein soll. Der betrachtete Wirbelfaden sei geradlinig und habe den Radius R. Dann ist hierfür ω ~ parallel zum Faden und somit parallel zum Flächenvektor. Also ist Γ = ω πR2 . (17) Um das durch den Wirbelfaden induzierte Geschwindigkeitsfeld zu bestimmen, wird ein Zylinder Z mit Radius r um den Wirbelfaden betrachtet. Ein fester Ort auf der Zylindermantelfläche liegt im Schnitt von Z und einer Ebene E, die senkrecht zum Wirbel liegt. Dieser Schnitt ist eine Kreisscheibe und werde mit K := Z ∩ E bezeichnet. Mit Anwendung des Satzes von Stokes ergibt sich für die in K hier wirkende Zirkulation Z ~·ω dA ~ = ΓK = K I d~l · ~v . (18) ∂K ein Wegintegral über den ∂K mit dem gerichteten Wegelement d~l. Nach Wahl von E ist ω parallel zu ~ also ist mit ω := |~ dA, ω| Z ΓK = ( ( r≤R r2 Γ = 2· R r>R R2 ω πr2 ω πR2 ~·ω dA ~ = K r≤R , r>R (19) da der Wirbelfaden durch R beschränkt ist. Weiterhin sind auch die induzierte Geschwindigkeit v und das gerichtete Wegelement d~l parallel. Aus der Rotationssymmetrie folgt ebenfalls, dass die Geschwindigkeit entlang ∂K konstant ist, da r ≡ const, also gilt für v := |~v |, dass ΓK = v 2πr . (20) Damit folgt schlussendlich die Geschwindigkeitsverteilung nach Rankine [7] ( v= Γ 2π R2 Γ 2πr r r≤R ; r>R (21) ( r R R r r≤R r>R (22) oder umformuliert v = v0 · für Maximalgeschwindigkeit v0 = v(R) = Γ 2π R . 30 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand B.2 Burgers-Rott-Wirbel B.2 B Mathematische Herleitung der Tornadomodelle Burgers-Rott-Wirbel Bewegt sich ein Fluid mit Geschwindigkeit v, so gibt das Newtonsche Kraftgesetz unter Beachtung der durch Viskosität ν induzierten Reibungskräfte beim Druck p die Navier-Stokes-Gleichung [8, S. 26], ∂~v 1 + (~v · ∇) ~v = − ∇p + ν (∇ · ∇) ~v ; ∂t ρ (23) wobei die Dichte des Fluids durch ρ beschrieben wird. Aufgrund der idealerweise vorhandenen Zylindersymmetrie eines Tornados ist es sinnvoll die Navierstokesgleichung 23 unter der Transformation Φ [19] x r cos(φ) y = Φ(r, φ, z) = r sin(φ) z z (24) in Zylinderkoorindaten für Abstand r, Azimutalwinkel φ und Höhe z zu betrachten. In der lokalen orthonormal Basis (~er , ~eφ , ~ez ) mit cos(φ) − sin(φ) 0 ~er = sin(φ) ~eφ = cos(φ) ~ez = 0 0 0 1 (25) stellt sich die Geschwindigkeit ~v dann durch ~v = vr ~er + vφ ~eφ + vz ~ez (26) dar. Mit den Differenzialoperatoren dv ∂v dr ∂v dφ ∂v dz ∂v = + + + dt ∂t dt ∂r dt ∂φ dt ∂z vφ ∂ ∂ ∂ ∂ Dv = + vr + + vz v =: ∂t ∂r r ∂φ ∂z Dt 2 2 1 ∂ ∂ 1 ∂ ∂ ∆= r + 2 + 2 2 r ∂r ∂r r ∂φ ∂z (27) (28) (29) ergibt sich für 23 in ~er -Richtung vφ2 1 ∂p 2 ∂vφ Dvr vr − =− + ν ∆vr − 2 − 2 , Dt r ρ ∂r r r ∂φ (30) in ~eφ -Richtung Dvφ vφ vr vφ 1 ∂p 2 ∂vr − =− + ν ∆vφ − 2 + 2 Dt r ρ ∂φ r r ∂φ (31) und in ~ez -Richtung Dvz 1 ∂p =− + ν ∆vz . Dt ρ ∂z (32) Mit dem zeitunabhängigen Ansatz für den hier betrachteten statischen Fall ~v = −ar ~er + vφ (r) ~eφ + 2az ~ez (33) für a ≡ const reduzieren sich 30, 31 und 32 zu vφ2 1 ∂p =− r ρ ∂r vφ ∂vφ ∂vφ vφ 1 ∂ ~eφ : − ar + =ν r − 2 r ∂r r ∂r ∂r r 1 ∂p ~ez : 4a2 z = − . ρ ∂z ~er : Projektpraktikum – Tornados a2 r − (34) (35) (36) 31 B.2 Burgers-Rott-Wirbel B Mathematische Herleitung der Tornadomodelle In Anlehung zur Geschwindigkeitsverteilung nach Rankine aus Kapitel B.1 wird vφ = Γ ⇔ 2πr vφ = Γ 2π r (37) mit Zirkulation Γ = Γ(r), damit vφ (0) nicht singulär ist, gesetzt. Damit reduziert sich 35 auf ∂ 2 Γ 1 ∂Γ − ∂r2 r ∂r ∂Γ −ar =ν ∂r ! . (38) Mit Γ(0) = 0 ergibt zweimalige Integration Γ(r) = Γ(∞) 1 − exp − a 2 r 2ν (39) (40) Schlussendlich ist mit const ≡ Γ(∞) =: Γ∞ das Burgers-Rott-Modell [RO1] gefunden. vφ (r) = 32 Γ∞ 2π r 1 − exp − a 2 r 2ν (41) B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand D Grafiken C Tabellen Stufe F0 F1 F2 F3 F4 F5 Untere Grenze [m/s] 18 33 51 71 92 117 Obere Grenze [m/s] 32 50 70 92 116 142 Mittel [m/s] 25 41 60 81 104 129 Tabelle 14: Die Fujita-Skala mit ihren Stufen und jeweiligen Geschwindigkeiten. D D.1 Grafiken Tornado-Entstehung Abbildung 22: Meteorologische, geografische Bedingungen über dem Tornado-Alley [12]. Projektpraktikum – Tornados 33 D.2 Messwerte D Grafiken D.2 D.2.1 Messwerte Geschwindigkeitsverläufe mit Messstab (a) Höhe 25 cm, Messung 1 (b) Höhe 25 cm, Messung 2 (c) Höhe 25 cm, Messung 3 (d) Höhe 25 cm, Messung 4 (e) Höhe 50 cm, Messung 1 (f) Höhe 50 cm, Messung 2 Abbildung 23: Geschwindigkeitsmessreihen mit dem Messstab bei Tornadostärke 10. 34 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand D.2 Messwerte D Grafiken (a) Höhe 25 cm (b) Höhe 20 cm Abbildung 24: Weitere Geschwindigkeitsmessreihen mit dem Messstab bei anderen Tornadostärken Vertikale Geschwindigkeit 1.1 erste Messung zweite Messung Geschwindigkeit [m/s] 1 0.9 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 Höhe [cm] Abbildung 25: Vertikaler Geschwindigkeitsverlauf, Höhe 35 cm, Tornadostärke 6 Projektpraktikum – Tornados 35 D.2 Messwerte D Grafiken maximale Geschwindigkeit in Abhängigkeit der Tornadostärke Maximale Geschwindigkeit [m/s] 7 Höhe 0.2 Höhe 0.25 Höhe 0.3 Höhe 0.35 6 m m m m 5 4 3 2 1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Stärke des Tornados Abbildung 26: Geschwindigkeit nach Stärke des Tornados bei verschiedenen Messhöhen. Geschwindigkeit [m/s] Verlauf der Geschwindigkeit 5.5 5 4.5 4 3.5 3 2.5 2 1.5 1 0.5 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Relative Position [cm] Normalbedingungen Haus bei 75 cm Haus bei 63 cm ohne Schutzring ohne Schutzring, Wolke oben Abbildung 27: Geschwindigkeit des Tornados unter den Bedingungen: Mit Haus an den Positionen 63 cm und 75 cm, ohne Schutzring (mit und ohne Wolke) und unter Normalbedingungen. 36 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand D.2 Messwerte D.2.2 D Grafiken Geschwindigkeitsverläufe nach PIV (a) Maximale Geschwindigkeit, minimale Auflösung (b) Mittlere Geschwindigkeit, maximale Auflösung Abbildung 28: Vektorgrafiken zu PIV bei geringster und bei höchster Auflösung als Beispiel für PIV-Aufnahmen. Da die mittlere Auflösung für die Fits verwendet wird und die deutlichsten Geschwindigkeitsfelder ergibt, werden die geringste und höchste Auflösung nur exemplarisch aufgeführt. Projektpraktikum – Tornados 37 D.2 Messwerte D Grafiken (a) Geringe Geschwindigkeit (b) Mittlere Geschwindigkeit, 2. Messung (c) Hohe Geschwindigkeit (d) Höchste Geschwindigkeit Abbildung 29: Geschwindigkeitsprofile bei hoher Auflösung der PIV-Daten an den Stellen x = 240 mm, x = 320 mm bzw. 360 mm. Die Profile werden jeweils Stellen entnommen, die in der Mitte des Tornados liegen und die einen unerwarteten Verlauf aufweisen. 38 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand D.2 Messwerte D Grafiken (a) Position 256cm (b) Position 240cm Abbildung 30: Geschwindigkeitsprofile bei geringer Auflösung der PIV-Daten an den Stellen x = 256 mm und x = 240 mm. Das „Auge“ des Tornados wird von den hier gewählten Profilen gekreuzt und ist in den Profilen kaum erkennbar. (a) Geringe Geschwindigkeit (b) Mittlere Geschwindigkeit, 2. Messung (c) Hohe Geschwindigkeit (d) Höchste Geschwindigkeit Abbildung 31: Geschwindigkeitsprofile bei hoher Auflösung der PIV-Daten an den Stellen x = 240 cm, x = 320 cm bzw. 360 cm. Die Profile werden jeweils Stellen entnommen, die in der Mitte des Tornados liegen und die einen unerwarteten Verlauf aufweisen. Projektpraktikum – Tornados 39 D Grafiken D.2 Messwerte (a) Geringe Geschwindigkeit (b) Mittlere Geschwindigkeit (c) Höhere Geschwindigkeit (d) Höchste Geschwindigkeit Abbildung 32: Geschwindigkeitsprofile bei mittel-hoher Auflösung der PIV-Daten an der Stelle x = 240 cm. Das Geschwindigkeitsminimum ist deutlich zu erkennen. Bei der mittleren Geschwindigkeit lieferte der Fit über das Burgers-Rott-Modell keine sinnvollen Ergebnisse. Die Geschwindigkeitsunterschiede sind am Einstellrad des Tornados gekennzeichnet und liegen auf unserer Skala bei einem Schritt von ca. 6 zu 7. 40 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand D.2 Messwerte D.2.3 D Grafiken Druckverlauf Abbildung 33: Profil des Drucks an der Position x = 18 cm bei Tornadostärke 10. Weitere Profile werden für die Bestimmung der gemittelten Fitparameter verwendet, sollen hier aber nicht aufgeführt werden, um Redundanz zu vermeiden. Druck relativ zum Umgebungsdruck [Pa] 2D-Druckprofil bei Tornadostärke 10 20 Pa 0 Pa -20 Pa -40 Pa -60 Pa -80 Pa 20 0 -20 -40 -60 -80 0 5 10 15 20 y-Position [cm] 25 30 5 0 10 20 15 25 x-Position [cm] 30 -5 Abbildung 34: Zweidimensionaler Druckverlauf bei Tornadostärke 10 Projektpraktikum – Tornados 41 D Grafiken D.2 Messwerte Abbildung 35: Entdimensionalisierter Druckverlauf, wenn absolute Druckwerte verwendet werden. 42 B. Dimond, C. Krüger, C. Lorenz, W. Lühder, N. Scholand