Sammeln macht neugierig - Briefmarkenfreunde Rheingau eV | Start

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Sammeln macht neugierig - Briefmarkenfreunde Rheingau eV | Start
Briefmarkenfreunde Rheingau e.V.
Verein für Briefmarken-, Münzen- und Ansichtskartensammler
Sammeln macht neugierig
1955
Ausstellung
in der Scheune in Geisenheim
am 6. und 7. November 2010
2010
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Grußwort des Schirmherrn
„Sammeln macht neugierig“ – so lautet
das Motto der Briefmarkenfreunde Rheingau anlässlich ihrer dreitägigen Ausstellung. Wenn man sich der Philatelie einmal
etwas genauer zuwendet merkt man sehr
schnell, welche Faszination vom Umgang
mit den so unprosaisch „Postwertzeichen“
genannten Marken ausgeht.
Seit Jahrzehnten ist das Briefmarkensammeln der Deutschen liebstes Hobby.
Man muss kein Philatelist sein, um an
Briefmarken Gefallen zu finden. Die Perfektion, mit der auf kleinstem Raum Motive
der unterschiedlichsten Art wiedergegeben
werden, erstaunt immer wieder. Briefmarken führen ein in eine eigene Welt, bieten
eine Menge an Lehrreichem, vermitteln
Einblick in Geschichte und Geschichten.
Bei mehr als fünfzig Prozent der Sammler,
so sagt jedenfalls die Statistik, steht die
reine Freude an der Marke im Vordergrund. Ich kann das sehr gut nachempfinden. In einer immer schneller und komplizierter werdenden Welt voller Technik und Elektronik sehnen sich viele Menschen
nach Fundstücken aus einer besinnlicheren Vergangenheit. Aber auch der Wunsch,
etwas vergleichsweise Seltenes zu besitzen, anderen dabei zuvorgekommen zu
sein, ihnen ein Schnippchen geschlagen zu haben, ist sicher ebenfalls in ausgeprägter Form vorhanden und keineswegs ehrenrührig.
Insofern sind Freunde einerseits auch Rivalen, wenn es darum geht, bei der Jagd
nach Raritäten erfolgreich zu sein; sie zeigen sich andererseits aber auch als Ratgeber, von denen man lernen kann und auf die Verlass ist.
Aus diesem Grund bietet die große Ausstellung der Rheingauer Briefmarkenfreunde
allen Besuchern – ob Frau oder Mann, jung oder alt – eine hervorragende Gelegenheit, nicht nur Einblick in die Vielfalt der nationalen und internationalen Briefmarkenwelt zu gewinnen, sondern ein neues Hobby zu entdecken.
Ich wünsche den Rheingauer Briefmarkenfreunden weiterhin gute Kameradschaft,
Sammlerglück und viel Freude mit ihren kleinen „Stückchen Papier“, die für Sie die
Welt bedeuten!
Frank Kilian
Bürgermeister der Stadt Geisenheim
im Namen der Rheingauer Bürgermeister
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Gedanken zur Ausstellung
von Klaus-Peter Dietel
„Sammeln macht Spaß“. Unter diesem
Motto steht seit Jahrzehnten die Arbeit der
Briefmarkenfreunde Rheingau. Und unter
diesem Motto haben die Rheingauer
Sammler seit dem Jahr 2000 mit drei großen Ausstellungen in Geisenheim für dieses vielseitige Hobby geworben, zuletzt mit
der großen Jubiläumsausstellung 2005 im
Germania-Zentrum.
An diese Tradition knüpfen die Briefmarkenfreunde an, wenn sie anlässlich ihres
55-jährigen Bestehens in den Kulturtreff
„Die Scheune“ in Geisenheim einladen. Im
Mittelpunkt stehen dabei, wie auch früher
schon, der Brief und die Briefmarke. Beide
eröffnen Einblicke in Welten, die uns meist
verschlossen bleiben. Ob es dabei um alte
Briefe aus dem Rheingau geht, die Entwicklung der Briefmarkengestaltung am Beispiel
der bayerischen Post, die Dokumentation
des Weges zur deutschen Einheit, die Beschreibung der Entdeckung Alaskas oder
der Missbrauch der Briefmarke für ideologische Zwecke. Ähnliches gilt auch für die
ausgestellten historischen Ansichtskarten
und Notgeldscheine. Sie dokumentieren die
Entwicklung Geisenheims und des Rheingaus innerhalb eines Jahrhunderts.
Immer noch lautet die Botschaft der Aussteller: „Sammeln macht Spaß“. Diesmal
heißt das Motto: „Sammeln macht neugierig“. Aber: Ist Neugier nicht ein negativ
besetztes Wort?
Wer so denkt, verwechselt zwei Begriffe:
das positiv besetzte Wort Neugier und die
abfällig gebrauchte Neugierde. Neugierig
definiert der Duden mit „begierig auf etwas
Neues, erwartungsvoll“. Exakt das also,
was einen Sammler dazu bringt, aus der
schier unendlichen Menge von Dingen jene
auszuwählen, die seiner Sammlung Gewicht verleihen. Denn, um noch einmal zwei
Begriffe nebeneinander zu stellen: Eine
Sammlung ist kein Sammelsurium.
Sammeln leitet sich, um noch einmal den
Duden zu zitieren, vom mittelhochdeutschen Wort „samelen“ ab, das soviel hieß
wie „vereinigen“ oder „verbinden“. Woraus
sich ergibt, dass eine Sammlung demnach
nicht eine wahllose Anzahl von Einzelstücken ist, ein Sammelsurium, sondern diese
in einem inneren Zusammenhang stehen.
Das Reizvolle an einer solchen Sammlung
ist, dass deren jeweiliger Besitzer selbst
bestimmt, worin denn diese Gemeinsamkeit
besteht.
Wer sich ein schönes Bild ins Wohnzimmer
hängt, sich an einer dekorativen Vase erfreut oder eine alte Silbermünze in der
Hand hält, ist nach landläufiger Ansicht
noch kein Sammler. Er wird es erst, wenn
er beginnt, sich mit seinen Objekten zu
beschäftigen: Was zeigt das Bild im Wohnzimmer? Aus welcher Manufaktur stammt
die Vase? Wer ist auf der Silbermünze
abgebildet?
Deshalb setzt richtiges Sammeln Neugier
voraus. Und vielleicht findet der Forschende heraus, dass seine dekorative Vase aus
Meißner Porzellan gefertigt ist, das Bild die
Albrechtsburg in Meißen zeigt und die
Münze das Porträt August des Starken, in
dessen Regierungszeit das Meißner Porzellan erfunden wurde. Das wäre dann sogar
der Grundstock einer Sammlung.
Ein Album voller Briefmarken, ein Karton,
gefüllt mit alten Ansichtskarten, oder eine
Kassette voller Münzen machen noch keine
Sammlung aus. Erst wenn man beginnt,
sich mit den Dingen zu beschäftigen, neugierig geworden ist, beginnt sie zu ordnen
und in einen selbst gewählten Zusammenhang zu bringen, besitzt man sie nun auch
wirklich.
Eine junge Sammlerin in unserem Verein
hatte vor Jahren damit begonnen, aus der
Fülle ihr erreichbarer Briefmarken solche
mit Blumenmotiven zu sammeln. Und dann
ordnete sie diese nach Farben in einem
Album. Als sie älter war, begann sie in
Katalogen nach Blumenmotiven in anderen
Ländern zu suchen, die Blumen nach deren
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botanischen Familien zusammenzustellen.
Sie hat dabei eine Menge gelernt: Warum
hat die Post am 3. Mai 2007 eine Briefmarke mit dem Bild des Schlosses Bellevue
herausgebracht? Wo steht dieses Schloss?
Und welche Bedeutung hat es? Wer neugierig geworden beginnt, im Internet zu
suchen, lernt eine Menge über den Bundespräsidenten, das Wahlverfahren zu
dessen Berufung und die Funktionen von
Bundestag und Bundesrat.
Seit 1949 haben deutsche Postanstalten
rund 7300 Einzelwerte herausgegebenen,
wobei so genannte Blöcke, Dienstmarken,
Markenheftchen und Druckabarten noch
nicht mitgezählt sind. Sicherlich lohnt es
sich nicht, für jede Markenausgabe aufwändige Recherchen anzustellen. Aber
neugierig sollte man doch fragen, warum
gab es neben Briefmarken der Bundesrepublik und der DDR auch solche des Saarlandes (bis 1959) und Westberlins (sogar
bis 1990)? Oder warum trugen manche als
Wertangabe sowohl die Zahlen 110 als
auch 0,56? Und wer seinen Blick noch
weiter rückwärts lenkt und alte Briefe aus
dem Rheingau in die Hände bekommt,
dürfte sich solche Fragen stellen: Warum
sind darauf Briefmarken von Thurn und
Taxis und nicht die des Herzogtums Nassau? Warum gibt es Poststempel, auf denen neben dem Ortsnamen Eltville in
Klammer darunter auch Ellfeld erscheint?
Nun muss man wirklich nicht alles wissen.
In der Schule haben wir früher gelernt, viel
wichtiger sei es zu wissen, wo man finden
kann, was man wissen möchte. Das Internet vereinfacht heute diese Suche erheblich. Aber um überhaupt etwas wissen zu
wollen, muss man neugierig geworden sein.
Vielleicht hätten wir hinter das Motto unserer Ausstellung deshalb auch drei Pünktchen setzen können: „Sammeln macht
neugierig…“ Neugierig geworden?
Die drei Abbildungen auf dieser Seite faszinieren nicht nur durch ihre grafische Gestaltung im Jugendstil. Ihnen gemeinsam ist:
Sie waren Werbeansichtskarten Rüdesheimer Sektkellerein um die Wende des 19.
zum 20. Jahrhundert.
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Chronik der Briefmarkenfreunde Rheingau e.V.
von Klaus-Peter Dietel
Der Verein der Briefmarkenfreunde Rheingau wurde am 31. Juli 1955 im Gasthaus
„Zum Glockenhof“ in Eltville gegründet. Der
Geisenheimer Georg Geier, einer der Initiatoren der Vereinsgründung, wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Dessen Nachfolger wurde 1976 Gottfried Klein. Nach der
Amtsübergabe an Karl-Heinz Menges wurde
Klein zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
Auch Wiesbadener Sammler und einige aus
dem Untertaunus stehen in der Mitgliederliste der Briefmarkenfreunde aus dem Jahr
1957. Bemerkenswert vor allem aber dies:
Mit 21 Mitgliedern wies die Jugendgruppe
des Vereins mehr Zuspruch auf als die Seniorengruppe, die in jenem Jahr 19 Mitglieder
zählte.
Ursprünglich sollte der neue Verein seinen
Sitz in Eltville haben. Nachdem sich aber die
Aktivitäten auf Geisenheim konzentriert
hatten, wurde Geisenheim als Vereinssitz
festgeschrieben. Einer der Gründe dafür: Am
23. Mai 1964 hatten sich Philatelisten aus
dem oberen Rheingau in Eltville zu einer
eigenständigen Vereinigung zusammengeschlossen. Einziger noch aktiver Mitgründer
der Briefmarkenfreunde Eltville, so der Namen dieses Vereins, ist Marzel Bauer, heute
Obmann für Eltville und von 1998 bis zur
Fusion mit Geisenheim Vorsitzender des
Eltviller Vereins.
In der Öffentlichkeit stellten sich die Briefmarkenfreunde Rheingau 1959 zum ersten
Mal mit einer Ausstellung im Gasthaus
„Domkeller“ in Geisenheim vor. Während
sich jedoch in den folgenden vier Jahrzehnten die Arbeit im Geisenheimer Verein. von
wenigen Ausnahmen abgesehen, mehr und
mehr intern entwickelte, präsentierten sich
die Eltviller sofort mit zahlreichen Aktionen
der Öffentlichkeit.
Motor der Eltviller Briefmarkenfreunde war
Kurt Plehn. In der Gründungsversammlung 1964 zum Vorsitzenden gewählt,
schaffte er es schon ein Jahr später in der
kurfürstlichen Burg eine Ausstellung mit
Großtauschtag und Sonderpostamt auf
die Beine zu stellen. Dass dabei der Geisenheimer Vorsitzende Georg Geier die
Ausstellungsleitung übernommen hatte
zeigt, dass sich trotz der Abspaltung zwischen den beiden Vereinen ein freundliches Nebeneinander entwickelte.
Kurt Plehn gab auch den Anstoß zur
Gründung einer eigenen Jugendgruppe,
die sich im Januar 1965 zusammenfand.
Die „Jungen Briefmarkenfreunde Eltville
am Rhein“, so der offizielle Name, organisierten 1966 erstmals im Rheingau eine
nationale Briefmarkenausstellung im Rang
3 in der Kurfürstlichen Burg.
Ein Jahr später folgten die Senioren dem
Beispiel der Jugend und veranstalteten
ebenfalls eine nationale Ausstellung im
Rang 3 gemeinsam mit Philatelisten aus
der französischen Partnerstadt Montrichard. Von diesen Ereignissen künden
noch heute zahlreiche Sonderstempel:
1965 zur Ausstellung mit der Inschrift: „Die
Briefmarke – auch ein Helfer der Menschheit“, 1967 zur Ausstellung während der
Europatage mit den Stadtwappen der
beiden verschwisterten Städte und der
Inschrift „Eltville – Montrichard – Partnerstädte“, schließlich 1980 zur 100-Jahrfeier
des Gesangvereins Liederkranz und 1982
anlässlich der Feier „650 Jahre Stadtrechte“ in Eltville.
War es in den 70er Jahren etwas ruhiger
um den Eltviller Verein geworden, kam der
neuen Aufschwung, als 1983 Franz Zweifler den Vorsitz übernahm. 1985 stellte
sich der Verein in der Kurfürstlichen Burg
mit einer Ausstellung zur Verleihung der
Europa-Fahne an die Stadt Eltville vor.
Die Feiern zum 850-jährigen Bestehen
des Klosters Eberbach feierten die Eltviller
Briefmarkenfreunde mit einer neuerlichen
nationalen Ausstellung im Rang 3. Glanz-
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licht in der Vereinschronik aber wurde die
Landesverbands-Briefmarkenausstellung
1989, ebenfalls im Kloster Eberbach. Bei
diesem Ereignis stellten mehr als 100
Philatelisten aus der gesamten Bundesrepublik ihre Sammlungen aus, unter ihnen
auch der heutige Präsident des Bundes
Deutscher Philatelisten Dieter Hartig.
Mit der Gründung der Jugendgruppe
„Junge Briefmarkenfreunde Rheingau“
unter der Leitung von Dr. Michaela Wagner-Heck, die sich der Geisenheimer
Gruppe zuwendete, verlagerten sich die
Aktivitäten der Rheingauer Philatelisten
wieder stärker nach Geisenheim. Anfang
des Jahres 1998 hatte es sowohl in Eltville
als auch in Geisenheim einen Wechsel im
Vorstand gegeben. Franz Zweifler hatte in
Eltville den Vorsitz an Marzel Bauer übergeben, in Geisenheim hatte Klaus-Peter
Dietel den Vorsitz von Karl-Heinz Menges
übernommen. Die beiden neuen Vorsitzenden hatten gleich nach ihrer Wahl eine
enge Zusammenarbeit vereinbart: Fachvorträge sollten in Geisenheim, Tauschtage künftig in Eltville stattfinden. Schwerpunkt der Vereinsarbeit der Briefmarkenfreunde sollte es künftig sein, die neuen
Trends in der Philatelie zu vermitteln.
Einhellige Ansicht aller Mitglieder ist, dass
Sammeln in erster Linie Spaß machen
soll, die persönliche Note bei der Auswahl
der Objekte viel wichtiger ist, als das Streben nach Vollständigkeit einer ansonsten
alltäglichen Sammlung. Dieses „kreative
Sammeln“ hatte der Verein in einer viel
beachteten Ausstellung 2000 im Geisenheimer Kulturtreff „Die Scheune“ exemplarisch vorgestellt.
Zum Jahresende 2001 löste sich der Verein der Briefmarkenfreunde Eltville auf,
seine Mitglieder schlossen sich fast alle
der Geisenheimer Gruppe an. Die Wiedervereinigung der beiden Rheingauer
Vereine trug bereits im ersten Jahr ihre
Früchte. Im Germania-Center in Geisenheim fand 2002 die Ausstellung „150
Jahre Briefmarken im Rheingau“ statt, zu
der beide Gruppen ihren Beitrag leisteten.
Jüngster Glanzpunkt in der Geschichte
des Vereins waren die Feiern zum 50jährigen Bestehen im Jahre 2005. Unter
dem Motto „Ein Verein stellt sich vor“,
präsentiertem die Briefmarkenfreunde
eine große Jubiläumsausstellung im Germania-Center in Geisenheim. Erstmals
gab es bei dieser Veranstaltung auch
wieder ein Sonderpostamt wieder einen
Rheingauer Sonderstempel.
In den folgenden Jahren haben die Briefmarkenfreunde zu besonderen Anlässen
diese Sonderstempelaktionen fortgesetzt.
So beispielsweise anlässlich der Erstausgabe
der
Sondermarke
UNESCOWeltkulturerbe Oberes Mittelrheintal in
Rüdesheim und der Sondermarke 150.
Geburtstag von Prälat Lorenz Wertmann
in Geisenheim. Weitere wichtige Ereignisse im Rheingau nahm der Verein zum
Anlass, sich mit kleineren Ausstellungen
und Sonderpostämtern der Öffentlichkeit
zu präsentieren.
Mit rund 50 Mitgliedern sind die Briefmarkenfreunde Rheingau wichtigster Ansprechpartner für Philatelisten sowie Münzen- und Ansichtskartensammler zwischen Walluf und Lorch. Zwei monatliche
Fixtermine stehen auf dem Programm der
Briefmarkenfreunde: jeweils am ersten
Montag eines Monats im Geisenheimer
Vereinshaus in der Kapellenstraße um 19
Uhr mit Vorträgen, sowie jeweils am zweiten Samstag eines Monats Tauschtage
um 17 Uhr im Haus der Vereine in der
Schwalbacher Straße in Eltville. Zu beiden
Veranstaltungen sind regelmäßig auch
Gäste willkommen.
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Die Post im Rheingau
von Klaus-Peter Dietel
Bis zum Jahr 1866 oblag die Postbeförderung im Rheingau der Kaiserlichen
Reichspost, die per Dekret dem Fürstenhaus von Thurn und Taxis oblag.
Ursprünglich wurden Sendungen (in erster
Linie Amtspost, nur wenige private Briefe)
vom Reichspostamt Mainz, dem Sitz des
Rheingauer Landesherrn, dem Kurfürsten
von Mainz, zu den Amtskellereien in Eltville
und Rüdesheim transportiert.
Thurn- und Taxis-Marke sowie Ortsund Nummernstempel Geisenheim
Nach der Annexion der linksrheinischen
Gebiete durch Napoleon musste das Postwesen im Rheingau neu organisiert werden. 1801 eröffnete deshalb die Kaiserliche
Reichspost in Eltville und Rüdesheim Postexpeditionen. Erst 1848 wurde dieses Netz
weiter ausgebaut. Nun
erhielten auch
Oestrich, Winkel, Geisenheim und Lorch
Postexpeditionen.Zu dieser Zeit gab es
noch keine Briefmarken. In der Regel bezahlte der Empfänger die zum Teil beträchtlichen Portokosten.
Posturkunde mit Ortsstempel Neudorf,
dem heutigen Martinsthal
Stempel der Poststelle Niederwald
Erst 1852 führte auch Thurn und Taxis
nach dem Beispiel anderer Postanstalten
Briefmarken ein, die in den folgenden eineinhalb Jahrzehnten nach einen ganz bestimmten Muster entwertet werden mussten: Die Marke erhielt einen so genannten
Nummernstempel (Eltville 174, Geisenheim
178. Oestrich 200, Winkel 216 und Lorch
193) zur Entwertung und daneben einen
Ortsstempel, der in der Regel Aufgabetag
und –jahr, in jedem Fall aber auch die
Uhrzeit der Einlieferung zeigte. Kurz bevor
1867 Preußen das Postregal im Rheingau
übernahm, hatte Thurn und Taxis auch in
Johannisberg und Hattenheim Postexpeditionen eingerichtet. Doch während Johannisberg noch einen Nummernstempel (424,
die höchste Zahlenkombination der Taxispost) für rund ein halbes Jahr führte,
blieb dies Hattenheim verwehrt.
In der nur ein halbes Jahr dauernden
Preußenzeit 1867 wurden im Rheingau
keine neuen Postexpeditionen eröffnet,
vorhandene aber übernommen. Der Begriff der Expeditionen aber wurde durch
den Namen Postämter abgelöst, den es
nun in den Stufen I bis III gab.
Eltville und Rüdesheim wurden Postämter I
(erste Klasse), die übrigen Rheingauer
Expeditionen Postämter III. Lediglich
Geisenheim rückte kurz vor der Jahrhundertwende in die Kategorie II auf. In den
Jahren 1868 und 1869, in denen der
Rheingau zum Norddeutschen Postbezirk
gehörte, wurden in Assmannshausen,
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Niederwalluf
und Erbach Postämter III
eröffnet. Aber erst zur Zeit der Deutschen
Reichspost, also nach 1870, entstand im
Rheingau mit so genannten Postagenturen
(PAg) und Posthilfsagenturen (PHi) ein
flächendeckendes Netz von Poststellen.
Postagenturen erhielten 1874 Mittelheim
(1896 aufgehoben und Winkel zuordnet,
später aber wieder eröffnet), 1876 Neudorf
(heute Martinsthal) und Rauenthal, 1877
Kiedrich, 1882 Hallgarten und 1883, dem
Jahr der Weihe der Germania, das Postamt
Niederwald, das jedoch nur in den Monaten
Mai bis September geöffnet war. Posthilfsagenturen bekamen 1888 Ransel, 1889
Lorchhausen, 1890 Eibingen, 1891 Aulhausen, 1892 Presberg, 1896 Espenschied und
1897 Stephanshausen. Erst im 20. Jahrhundert gab es dann auch Posthilfsagenturen in Oberwalluf und Wollmerschied. Noch
bis zu Anfang der 90er Jahre des vorigen
Jahrhunderts gab es auch in Marienthal
und auf der Rüdesheimer Windeck eine
Poststelle.
Alle diese Postdienststellen im Rheingau
sind inzwischen aufgelöst und durch privat
betriebene Postagenturen ersetzt worden.
Lediglich in Eltville gibt es, als Filiale der
Postbank geführt noch eine Postdienststelle, in der man auch noch bestimmte Sondermarken erwerben kann.
Die ersten zehn Jahre blieben den Karten
aus Rüdesheim vorbehalten, bei denen
Abbildungen des Denkmals im Mittelpunkt
standen. Die überwiegend kolorierten Lithografien, in hervorragender Qualität gedruckt,
erschienen in großen Auflagen.
Und wurden zu wichtigen Werbeträgern.
Denn schon bald zeigen die Rüdesheimer
Ansichtskarten nicht mehr allein das Niederwalddenkmal. Das Kartenbild wurde in
mehrere Segmente geteilt und darauf auch
andere markante Punkte der Gemeinde
vorgestellt. Denn um das Jahr 1895 folgten
weitere Städte und Gemeinden des Rheingaus dem Rüdesheimer Beispiel.
Speziell die heimische Gastronomie nutzte
diesen Werbeträger, indem sie eines dieser
zusätzlichen Segmente auf der Karte für
eine Abbildung ihres Hauses reservierte.
Diesem Beispiel folgten Andere. Heimische
Sektkellerein ließen künstlerisch herausragende Ansichtskarten drucken. Einige
Beispiele zeigen unsere Abbildungen auf
Seite 5 dieses Katalogs. Und von der Geisenheimer Forschungsanstalt gibt es zahlreiche Ansichtskarten, wie das Exponat von
Heinz-Dieter Molitor zeigt
Ansichtskarten im Rheingau
von Josef Hell
Seit wann es Ansichtskarten gibt, darüber
streiten sich die Fachleute bis heute. Immer
wieder macht man neue Entdeckungen.
Weltweit sicher ist, vor 1870. In Deutschland tauchen unmittelbar danach die ersten
Ansichtskarten auf.
Für den Rheingau gibt es ein festes Datum: 1883, das Jahr der Einweihung des
Niederwalddenkmals. Denn das brachte
dem Rhein-Tourismus einen ungeahnten
Aufschwung.
Die Blütezeit dieser Karten im Rheingau
kann man eingrenzen auf die Zeit vom 1890
bis etwa 1910. Das älteste Exemplar des
ausgestellten
Exponats
„Geisenheimer
Ansichtskarten“ stammt aus dem Jahr 1896.
Dies schließt nicht aus, dass ältere Karten
aus Geisenheim existieren.
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Diese vorwiegend künstlerisch und drucktechnisch schönen und in der Produktion
teuren Karten sind jedoch bereits um 1910
kaum noch in Gebrauch. Sie werden abgelöst durch Karten minderer und billigerer
Drucktechnik. Die Fotografie hält Einzug,
und die Karten verlieren weitgehend ihren
künstlerischen Wert.
lungen liegt der Schwerpunkt auf militärischen
Motiven. Dies wiederholt sich auch in der Zeit
1939 bis 1945. Eine Belebung der Ansichtskarten-Szene ist um 1960 erkennbar. Jetzt
werden auch die Sammler wieder aktiv und
erinnern sich an die schönen Karten der
früheren Jahre.
Heute ist die Schar der Sammler groß und im
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 lässt Wachsen begriffen. Auch sind Ansichtskarten
auch die Papierqualität nach, bei den Darstel- zu einer begehrten Handelsware geworden.
Auktionshäuser,
Antikund Trödelläden sowie der
Versandhandel
bieten
diese Karten oft zu horrenden Preisen an.
Mehr als 100 Jahre Ansichtskarten im Rheingau
zeigen die Veränderungen
dieser Zeit. Heute haben
Sie eine gute Gelegenheit,
an Hand dieser ausgestellten Karten einmal
selbst festzustellen, wie
sich unsere Heimat in
diesen mehr als 100 Jahren verändert hat.
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Das Notgeld im Rheingau
von Heinz-Dieter Molitor
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges verschwanden alle Gold- und Silbermünzen,
später auch Kupfer- und Nickelmünzen,
aus dem Verkehr. Sie wanderten in die
Tresore der Reichsbank oder wurden privat
gehortet. Die Folge war ein akuter Mangel
an Kleingeld. Die Notenbank duldete
schließlich eigene Prägungen und die Herausgabe von Scheinen von Städten und
Gemeinden, ab 8. Oktober 1918 auch
privates Notgeld. Im Rheingau wurde Papier-Notgeld von der Kreisverwaltung in
Rüdesheim und von den Städten Lorch und
Eltville aufgelegt; in Lorch auch von einer
dort ansässigen Firma.
Notgeld der Kreisverwaltung in Rüdesheim
erschienen die letzen Scheine zu 5, 10 und
50 Milliarden Mark.
Das Notgeld der Stadt Lorch am Rhein
Die erste Ausgabe von Serienscheinen zu
10, 25 und 50 Pf datiert vom 20. August
1920. Eine zweite Serie folgte am 15. Juni
1921. Der 50 Pf Schein der zweiten Serie
war
besonders
interessant, weil
er den „Freistaat
Flaschenhals“
darstellte.
Während
der
Inflation erschienen mit Datum
14. August 1923
zwei Scheine zu
20.000
und
50.000 Mark. Weitere folgten mit immer
höheren Wertstufen bis zur letzten Ausgabe eines 50 Milliardenscheines am 26.
Oktober 1923.
Notgeld der Stadt Eltville am Rhein
Mit Datum 6. Juli 1923 wurden Notgeldscheine im Wert von 1.000, 5.000, 20.000
und 50.000 Mark auszugeben.
Der Rheingaukreis ließ am 26. Juni 1917
Scheine zu 10, 25 und 50 Pfennig herausgeben. Es handelte sich um amtliche Verkehrsausgaben die zur Behebung des
akuten Kleingeldmangels dienten. Im Jahre
beteiligte sich der Rheingaukreis an der
Ausgabe von so genannten Serienscheinen zu 10, 20 und 50 Pfennig, die eher
Werbezwecken dienten und das Sammlerinteresse befriedigten.
Firmennotgeld im Rheingau
Im Inflationsjahr 1923 wurden dann von
der Kreisverwaltung in Rüdesheim Scheine
mit hohen Nominalen aufgelegt. Es begann
am 5. Juli 1923 mit einem nur einseitig
bedruckten 100.000 Mark Schein. Es folgten in rascher Folge immer höhere Nominale. Kurz vor Einführung der Rentenmark
Durch private Firmen veranlasste Notgeldausgaben sind im Rheingau die Ausnahme. Insofern kommt dem Notgeldschein des "Verein für chemische Industrie Aktiengesellschaft Lorch-Rhein" vom
10. August 1923 mit Nennwert von 50.000
Mark eine besondere Bedeutung zu.
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Die Poststempel des Königreichs Sachsen
Alt-Bayern – ein reizvolles Sammelgebiet
von Eberhard Stelzer
von Heinrich Scharhag
Mit der Einführung von Briefmarken im
Königreich Sachsen am 1. Juli 1850 musste die Postverwaltung eine Lösung zur
Entwertung der Postwertzeichen finden.
Nicht nur der berühmte „Schwarze Einser“, die erste deutsche Briefmarke überhaupt, macht die Faszination einer Bayern-Sammlung aus. Es sind die vielen
Möglichkeiten, die dieses Gebiet jenem
bietet, der eine individuelle Sammlung
aufbauen will.
In vorphilatelistischer Zeit waren bereits
Stempel verwendet worden, anhand derer
der Absendeort festgestellt werden konnte.
Für die Entwertung der Briefmarken wurden neue Stempel entworfen, die in der
Folgezeit immer wieder verändert wurden
und oft auch von Ort zu Ort verschieden
gestaltet waren. Zu Beginn der Briefmarkenzeit sind auch des Öfteren noch Stempel der vorphilatelistischen Zeitz verwendet
worden. Darüber hinaus gab es für verschiedene Bereiche des Postdienstes, wie
z. B. Bahnpost, Stadtpost und Feldpost,
besondere Stempel. Die Stempelfarbe war
in der Regel schwarz, es wurden jedoch
auch blau, violett, grün und rot verwendet.
Auch nach dem Ende der Eigenständigkeit
der sächsischen Post, am 31. Dezember
1867, wurde eine Vielzahl dieser Poststempel noch bis in die Zeit der Deutschen
Reichspost weiterverwendet. Von dieser
Vielfalt der Entwertungen und Kennzeichnungen der Postsendungen soll mit meinem Exponat ein kleiner Überblick gegeben werden.
Ursprünglich hatte ich per Abo aus mehreren Ländern die Neuheiten bezogen,
dann aber das Sammeln unterbrochen.
Die Lücken nach rund zehn Jahren zu
schließen, wäre kaum machbar gewesen.
Einer Anregung folgend entschied ich
mich stattdessen für eine Alt-BayernSammlung. Den Grundstock kann man
relativ preisgünstig erwerben, denn gut
sortierte Bayern-Sammlung werden in
Auktionshäusern häufig für rund 250 Euro
angeboten.
Und
welche
Fülle
bietet
dieses Sammelgebiet:
schöne Briefe
aus der Vorzeit der Briefmarke,
die
ersten
Markenausgaben , die zeitlos schönen Marken der Quadratausgaben von 1949 an
mit einer großen Stempelvielfalt, die Wappenausgaben mit verschiedenen Wasserzeichen, die Ausgaben zum 9o. Geburtstag von Prinzregent Luitpold, die
Vielfalt der Farbnuancen der KönigLudwig III.-Ausgaben und deren Überdrucke mit „Freistaat Bayern“ und „Volksstaat
Bayern“ und zum Schluss 1920 die so
genannte Abschiedsausgabe. Dienst-,
Porto- und Telegrafenmarken, Zusammendrucke oder Plattenfehler bieten dem
Sammler zusätzliche Anreize, auch wenn
er Mut zur Lücke haben sollte.
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Deutsche Geschichte auf Briefen und
Postkarten
Und die Inflation mit zuletzt fast wöchentlichen
sich ändernden Portogebühren lässt eine
Markenflut hereinbrechen.
von Marzel Bauer
Meine Sammlung zeigt die deutsche Geschichte seit der Einführung der ersten
Briefmarke im Jahre 1849 in Bayern.
Mit dem 1871 gegründeten Kaiserreich
dehnt sich die Post und damit auch die von
ihr herausgegebenen Briefmarken, wie
man heute sagen würde, global aus. In den
neuen Kolonien erscheinen Briefmarken
und damit Briefsendungen mit zum Teil
ganz neuen Motiven. Wobei Schiffe eine
besondere Rolle spielen. Denn zu Beginn
des 20. Jahrhunderts hatte die Politik die
Marine verstärkt und mit ihr zahlreiche
Kampfeinsätze in Übersee ermöglicht, wie
das Beispiel China zeigt.
Philatelistisch gesehen ist die Zeit während
und Ende des Ersten Weltkriegs besonders
interessant. Mit dem Verfall der Goldmark,
dem Verlust der Kolonien und dem Versailler Friedenvertrag brechen Not und Elend
über Deutschland herein. Teile des Landes, beispielsweise das Saarland, Danzig
oder Memel werden abgetrennt, in anderen
Teilen gibt es Volksabstimmungen.
In der Weimarer Republik werden erstmals Briefmarken mit Zuschlägen gedruckt, um damit karitative Einrichtungen
finanziell zu unterstützen. Diese Entwicklung setzt sich auch im so genannten
Dritten Reich, der Zeit zwischen 1933 und
1945 fort.
Nun aber beginnen Briefmarke und Poststempel auch als Träger der Propaganda
missbraucht zu werden. Eine Erntwicklung, die sich nach 1945 auch in der sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR beobachten lässt.
In den Folgejahren gibt es in Deutschland,
abgesehen von Lokalausgaben zahlreicher Städte und Gemeinden vier verschiedene Postanstalten, die eigene Marken herausbringen: das Saarland (bis
1957), Westberlin (bis 1990), die DDR
(ebenfalls bis 1990) und die Bundesrepublik Deutschland.
Nicht berücksichtigt in der Sammlung ist
der Komplex der Wiedervereinigung.
Noch eine Anmerkung: Da ich keinen
Computer besitze, habe ich
mein
Material
mit der Hand
beschriftet. Ich
möchte
damit
Allen, die ein
Exponat erstellen wollen zeigen, dass es
auch
ohne
Computer geht.
Dekorativer
Luftpostbrief
aus dem Jahr
1922
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14
Die Exponate und ihre Aussteller
Heinrich Scharhag:
Wolfgang Diehl:
Alt-Bayern – ein reizvolles Sammelgebiet
Die große Nordische Expedition
Eberhard Stelzer:
Buntes aus aller Welt
Poststempel des Königreichs Sachsen
Marken aus dem Gründungsjahr 1955
Marzel Bauer:
Dieter Michelson:
Deutsche Geschichte auf Postkarten und
Briefen
Handillustrierte Briefe
Dietmar Donner:
Stefan Weser;
Der Weg in die Deutsche Einheit
Autographenpost
Klaus-Peter Dietel:
Christof und Horst Gehrke:
Alte Post aus dem Rheingau
Minnesänger
Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts
Horst Gehrke:
Propaganda auf Briefmarken
Propaganda auf Briefmarken
Lorenz Werthmann
Heinz-Dieter Molitor:
Sonderstempel
Rheingau
der
Briefmarkenfreunde
Ansichtskarten der Forschungsanstalt
Geisenheim
Stephan Fleschner:
Notgeldausgaben im Rheingau
Sammlung von Ersttagsbriefen
Helga Teubner:
Josef Hell:
Ferienland Deutschland
Ansichtskarten von Geisenheim
Postkrieg
„Gruss aus …“-Karten Rheingau
Franz Göller:
Sektwerbung auf Ansichtskarten
Weihnachten in aller Welt
Hans-Günther Schobner:
Märchen auf Briefmarken
Deutsche Münzen
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Der Weg in die deutsche Einheit
von Dietmar Donner
Wir befinden uns heute im Jahre 20 Gesamtdeutschlands. Die Wiedervereinigung
im Jahre 1990 ist heute für einige Menschen
Thema für schlechte Scherze. Für viele
junge Menschen ist die Zeit vor 1990 eine
ziemlich verschwommene Angelegenheit.
Natürlich finden die damaligen Tage den
ihnen gebührenden Platz in den Geschichtsbüchern - doch Geschichte ist für die Mehrheit der Leute eine
ziemlich
trockene
Sache. Wie spannend aber sieht der
Geschichtsstoff dieser Tage und Monate
durch die Lupe eines Philatelisten aus! Die
politischen und philatelistischen Geschehnisse überstürzten sich förmlich.
Die DDR feierte im Oktober 1989 vor dem
Hintergrund von Demonstrationen ihr
40jähriges Bestehen. Einen Monat später
tanzen die Menschen auf der Berliner Mauer. Ganz und gar untypische BriefmarkenMotive in der DDR folgten: der Papst, „Wir
sind das Volk!“
Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion
hießen auch: Die Posttarife der DDR, gültig
seit dem 1.7.1971, verlieren am 1.7.1990
ihre Gültigkeit.
Von einem Tag auf den anderen kann man
für DM alte DDR-Postwertzeichen kaufen
und diese, ein Fest für jeden Philatelisten,
auf einem Brief mit Bundesdeutschen, denen
von West-Berlin und den gerade neu erschienen DDR-Marken zu DM-Währung
verkleben und versenden.
Es gehörte in diesen Tagen eine gewisse Art
von Sturheit zum Sammeln. Amtsblatt - Mitteilungen wurden mehrfach widerrufen. Zur
gleichen Zeit „tobte“ gerade der Disput unter
Fachleuten, was Bedarfspost ist, und was
nicht. Dies alles machte das Sammeln
Frankaturen von vier verschiedenen
Postverwaltungen auf einem Brief.
DBP – DBP-Berlin – DDR – und
DDR (DM- Währung),vom Verkehrsgebiet Ost ins Verkehrsgebiet West
nicht gerade leichter, wollte doch keiner am
Ende „Makulatur“ zusammentragen.
Eine Sammlung dieser Art aufzubauen
geht natürlich nicht ohne Partner auf der
anderen Seite, der damaligen DDR.
Gerade den Sammlern von dort machte
es einen ungeheuren Spaß, ohne amtliche Genehmigung mit Gleichgesinnten im
westlichen Teil Deutschlands zu tauschen
und zu kommunizieren. Zufälle und gute
Termin - Informationen spielten
eine
Rolle!
Am Einigungstag in Berlin - Postamt am
Alexanderplatz, eher ein Bahnhof als ein
Postamt: Hunderte Menschen drängten zu
den Schaltern. (Der Briefkasten ist letzter
Ausweg). Sonderpostamt am Reichstag.
Besonderer Stempel: „Staatsakt in Berlin“.
Nur mit „blauen Flecken“ ein Durchkommen zum Schalter. Die gestressten Beamten am Schalter müssen beim Stempeln
bestimmt gedacht haben, wir sind irre!
Wie kommt man an Poststempel der
Hauptstädte der neuen Bundesländer vom
Landtagswahltag (Sonntag!) Leicht konnte
man hier auch schief liegen. Eine Hauptstadt war noch am Wahltag strittig!
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Die Sammlung beginnt mit einem kleinen
Vorspann zur Deutschen Geschichte, und
zeigt dann ab dem 9.November 1989 chronologisch den Weg zur Deutschen Einheit.
Gezeigt werden Briefe und Postkarten mit
Stempeln des hierzu relevanten Datums,
sowie die in dieser kurzen Zeitspanne möglichen Frankaturen (z.B. die Kombinationen
aus vier verschiedenen Postverwaltungen).
Auch die letzten Markenausgaben der DDR
in DM-Währung spielen eine große Rolle.
Mit dem letzten Bezugstag für die Marken
der Deutschen Post könnte man das Thema
abschließen. Aber das Gültigkeitsende für
die Postwertzeichen der Deutschen Post
bzw. von Berlin, diverse Tarifänderungen,
sowie die Einführung der 5-stelligen Postleitzahlen und alle Veränderungen durch das
Poststrukturgesetz geschahen unter Einfluss
des 3. Oktober 1990 und werden Sammlungen dieser Art auch noch in der Zukunft
beeinflussen…
Die 2. Kamtschatka-Expedition, genannt Große Nordische Expedition
(Vitus Bering, der Columbus des Zaren)
von Wolfgang Diehl
Wie kommt ein Sammler zu diesem Thema?
Kurze Vorgeschichte: Ich sammle primär
Marken/Belege der ehemaligen Sowjetunion
(1923-1991), ein großes Land mit vielen
Markenausgaben und ebenfalls vielen interessanten Ausgabe von Bild-Ganzsachen.
Und zu diesem Land gehören u.a. auch
Sibirien und die Halbinsel Kamtschatka, die
als „Ferner Osten“ bezeichnete Region.
Mehrere Markenausgaben der Sowjetunion
beziehen sich auf Kamtschatka und auch auf
Bering.
Wenn ich nun Marken sammle. So möchte
ich nicht nur aus dem Michel-Katalog erfahren, wer darauf abgebildet ist, sondern auch,
was dieser Person die Ehre eingebracht hat,
auf einer Marke abgebildet zu werden.
Oder wenn eine Stadt eine JubiläumsAusgabe erhält, wo sich diese geografisch
befindet und was sie besonderes aufzuweisen hat. Oder aus welchem historischen oder sonstigen Anlass kam es zu
der Markenausgabe?
Gerade in Bezug auf die ehemalige Sowjetunion bestehen doch erhebliche Wissensdefizite zwischen dem Wenigen, was
man weiß (wissen durfte) und den heutigen Erkenntnissen. So ist/wird nach und
nach aus meiner Sowjetunion-Sammlung
ein (ganz kleines) Lexikon über die Sowjetunion mit dem Wesentlichen zur jeweiligen Markenausgabe.
Zum Exponat:
Von Bering oder Kamtschatka hat man
natürlich schon mal gehört, aber was hat
Bering eigentlich vollbracht, wer war er?
Bering-Meer oder Bering-Straße, ja schon
gehört und das liegt ganz weit hinten
zwischen Sibirien und Alaska, das war’s.
Also Bücher/Zeitschriften beschafft, Lexika gewälzt, das Internet bemüht. Das
Ergebnis war hoch interessant und hat mir
einerseits gezeigt, welche Wissenslücken
vorhanden waren (und noch sind), andererseits den „Fernen Osten“ wesentlich
näher gebracht und die unter großen
Entbehrungen vollbrachten Leistungen
von Bering und seiner Mannschaft deutlich gemacht. Das Exponat wurde dann
noch mit Marken/Belegen zum Thema aus
Dänemark (Geburtsland von Bering) und
der USA (Bering gilt als Entdecker von
Alaska) ergänzt.
Sammeln macht neugierig? Aber Hallo!!!
Buntes aus aller Welt
Das Exponat soll zum Sammeln anregen
und einen ganz kleinen Querschnitt zeigen,
was es so alles auf Briefmarken gibt. Bunt
sind sie alle, allein die Vielfalt an Markenformen und Abbildungen lassen sich natür-
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lich in diesem Exponat nur sehr lückenhaft
darstellen.
Marken sind groß- oder kleinformatig, quadratisch, rechteckig, dreieckig, sechseckig,
rund, oval, wellenförmig …, aber hat man
schon mal eine Marke in Form des Galliers
Obelix oder seines Hundes Idefix mit Knochen gesehen (siehe Frankreich-Beleg)?
Oder das Bild einer vermutlich historischen
Begebenheit als Abbildung über mehrere
Marken wie auf dem Taiwan-Beleg (Republic
of China)? Kennt man Belege von der russischen Treibeis-Station aus der Nordpolregion oder vom chilenischen Territorium in der
Antarktis?
Es handelt sich ausschließlich um echt gelaufene Belege. Ist nicht jedes Motiv, jedes
Land, jeder Beleg sammelwürdig?
Versehen mit dem Ersttagsstempel des
damaligen noch philatelistischen Postamts
Eltville, wurde dann der Brief per Einschreiben abgeschickt.
In den darauf folgenden drei bis vier Monaten hatte der genannte Empfänger
dann die Möglichkeit, den Brief gegen
Vorzeigen seines Ausweises abzuholen.
Da es jedoch den auf dem Brief geannten
Empfänger nicht gab, schickte das Empfängerpostamt den Brief mit dem jeweiligen Ortsstempel versehen an den Absender wieder zurück.
Allein der Gedanke, der Post einen legalen Streich zu spielen, amüsierte viele
Jugendliche. Man hatte seinen Spaß und
man hatte gleichzeitig eine Sammlung mit
einem gewissen ideellen Wert, die ohne
großen finanziellen Aufwand zustande
kam.
Sammlung von Ersttagsbriefen
Ein Projekt der Eltviller Jungphilatelisten in
den 60-er Jahren
von Stephan Fleschner
In Eltville am Rhein gab es in den 60er Jahren beim damaligen Briefmarkenverein unter
dem Vorsitzenden Kurt Plehn eine Gruppe
von so genannten Jungphilatelisten, die vom
Jugendwart Heinz Herpertz betreut wurde.
Ein Projekt von vielen anderen war das
Versenden von Ersttagsbriefen und zwar
postlagernd in das Ausland. Bei den Eltviller
Jungphilatelisten lernte man außerdem, dass
Französisch die Weltpostsprache ist.
So entstand eine interessante Sammlung
von Ersttagsbriefen echt gelaufen und mit
tollen Stempeln versehen. Für diese Leistung einschließlich einiger anderer erhielt
der damalige Jungphilatelist Stephan
Fleschner eine bestimmte Anzahl von
Punkten, die für die Verleihung des Silbernen Leistungsabzeichens durch den
Deutschen Philatelisten Jugendring die
Voraussetzung waren. Mehr als 40 Jahre
danach sind einige dieser Sendungen bei
den Briefmarkenfreunden Rheingau ausgestellt
Handillustrierte Briefe
von Dieter Michelson
Also wurde auf jeden Briefumschlag nebst
einer sorgfältig aufgeklebten neu erschienenen Briefmarke (bestenfalls ein „Randstück“
oder „Eckrandstück“) eine erfundene Adresse und der postalische Hinweis „Poste restante“ geschrieben, was übersetzt „postlagernd“ heißt. Postlagernd bedeutet, dass ein
solcher Briefumschlag drei Monate im Empfängerpostamt verweilt.
Diese Sammlung soll Briefe einmal von
einer ganz anderen Seite zeigen und von
der rein philatelistischen Sichtweise abrücken. Gezeigt werden zeitgemäß handillustrierte Briefe, die von den Absendern
bemalt wurden. Die Sujets der Zeichnungen – ob einfarbig oder bunt – sind vielfältig. Es werden Situationen aus dem All-
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tagsleben des Zeichners dargestellt, politische Themen werden behandelt, oder in
manchen Fällen auch postalische Situationen aufgegriffen. Häufig wird die aufgeklebte
Briefmarke in das Sujet integriert.
Das war für mich der Initialfunke und
beweist, das Sammler nicht immer das
Rad neu erfinden müssen und das Lesen
einer (oder sogar mehrerer) Fachzeitschriften von außerordentlichen
Nutzen sein kann.
Seit dieser Zeit überlege ich mir
bei jeder neu erscheinenden
Briefmarke, ob sie das „Potential“ hat, dass man sie in passender
Weise mit einem Autogramm kombinieren kann.
Wichtig ist bei der Sammlung, dass klassische postgeschichtliche Sichtweisen oder
Bewertungen ganz in den Hintergrund rücken. Vielmehr bilden Umschlag und Marke
gemeinsam kleine Kunstwerke. Deshalb wird
der „eingefleischte“ Philatelist beim Betrachten manchmal schmerzlich berührt sein, der
unbelastete Betrachter jedoch wird umso
mehr seine wahre Freude daran haben.
Briefe und Autogramme – zwei
Hobbys finden zueinander
So bot sich beispielsweise die
Neuausgabe mit den Motiven
„Andrea Doria“ und „Sonderzug
nach Pankow“, die Udo Lindenberg entworfen hat, geradezu
an, auch den Künstler einen
entsprechenden Beleg signieren
zu lassen. So sind im Laufe der
letzten Jahre Dutzende von
interessanten (und wahrscheinlich auch
recht raren) Belegen zusammen gekommen.
Ein besonderes Exemplar ist anlässlich
des Jahrtausendwechsels entstanden:
den Jubiläumsbrief der Post habe ich von
allen relevanten Persönlichkeiten unterschreiben lassen, die an diesem Tag an
der Spitze gesellschaftlich bedeutender
Gruppen standen, sei es nun Politik, Wirtschaft, Kirche oder Sport. Selbst in meiner
Sammlung nimmt dieser Beleg eine be-
von Stefan Weser
Die Anregung, Autogramme auf Briefen und/oder (in Ausnahmefällen)
Briefmarken zu sammeln, kam mir vor
einigen Jahren. In einer Briefmarkenzeitschrift war in einem Artikel zur
deutschen Einheit ein Beleg zum 3.
Oktober 1990 abgebildet, der passend zu Marke und Stempel, das
Autogramm von Bundeskanzler Kohl
trug.
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sondere Stellung ein.
Der Postkrieg
Reiseland Deutschland
von Helga Teubner
von Helga Teubner
Unter der Bezeichnung werden alle postalischen Erscheinungen zusammen gefasst,
die auf Maßnahmen aus politischen Gründen von Postverwaltungen gegen Briefmarken, Poststempel oder dergleichen beruhen,
ohne dass zwischen den beteiligten Staaten
ein Kriegzustand besteht. Hierunter fällt
auch die von zahlreichen kommunistischen
Staaten ausgeübte, rechtwidrige Nichtanerkennung bestimmter Postwertzeichen anderer Länder
Unter dem Motto „Nix wie hin“ - Deutschland auf Postwertzeichen, zeigt die
Sammlung Ansichtskarten, Postkarten
und natürlich Briefe!
Wir entdecken durch die Briefmarken
wunderschöne Landschaften, interessante
Städte, Künstler, Wahrzeichen und kulturelle Ereignisse.
Urlaub in Deutschland auf Briefmarken
also.
Solche Maßnahmen sind:
Zurückweisung der mit den beanstandeten
Postwertzeichen oder Poststempeln versehenen Sendungen.
Zurückweisung beanstandeten postalischen
Materials
Vollständige oder teilweise Entfernung oder
Unkenntlichmachung von Postwertzeichen
oder Poststempeln
Auferlegung von Nachporto trotz ordnungsgemäßer Freimachung im Aufgabeort.
Hinzufügung von Gegen- und Ergänzungsstempel politischen Inhalts.
Postkarte mit Mehrfachfrankatur und
Ersttagsstempel aus der Serie Landeshauptstädte mit dem alten Bremer Rathaus. Darunter die Marke mit der Abbildung der Bremer Bürgerschaft.
Gefangenengedenkmarke von 1953
mit Lackfarbe unkenntlich gemacht
Das Besondere dieser Sammlung aber ist,
dass Postkarten und Briefe die Stempel
der jeweils im Markenbild gezeigten Stadt
tragen. Und das ist angesichts der Postreform, bei der fast alle Sendungen nur von
den zuständigen Briefzentren gestempelt
werden. Und auch die Sammlerstelle führt
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keine Ortsstempel. Ein mühseliges Unterfangen.
Noch einmal Geschichte
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von Klaus-Peter Dietel
Dass Briefmarken, aber auch Poststempel
ihre jeweilige Zeit widerspiegeln, wird
vielen erst bewusst, wenn sie einen alten
Brief oder eine Ansichtskarte betrachten. Am deutlichsten wird das, wenn
man sich die Rheingauer Postkarten
von Josef Hell in unserer Ausstellung
ansieht. Und dabei geht es nicht nur
um die Veränderungen, die sich in
einem Jahrhundert in den Städten
und Gemeinden vollzogen haben. Es
geht auch um den künstlerischen Stil,
in dem die Druckwerke entstanden
sind. Sie drücken nicht nur den Geschmack ihrer Zeit aus, sondern sind
unschätzbare Dokumente.
Gleiches gilt für Briefmarken. Die
Herscher-Porträts der Altdeutschen
Ausgaben, die stolze Germania auf
den Marken des Deutschen Reichs die Sammlung von Marzel Bauer
macht das anschaulich. Aber auch
spätere Zeiten, beispielsweise die der
Wiedervereinigung
Deutschlands,
vorgestellt von Dietmar Donner, ist
auf Briefmarken, Stempeln und Postbelegen als Dokument erhalten
geblieben.
Gemeinsam mit Horst Gehrke will ich
auf ein besonders negatives Kapitel
deutscher Geschichte und ihrer
Briefmarkenausgaben
aufmerksam
machen: Wie diese für politische Agitation missbraucht wurden. Ich habe
diese Aufgabe für die Zeit des Nationalsozialismus, also zwischen 1933
und 1945, übernommen. Horst Gehrke zeigt in unserer Ausstellung Beispiele der politischen Agitation in der
DDR.
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Motivphilatelie
von Franz Göller
Deutsche Märchen und Sagen in
der Philatelie
von Franz Göller
Weihnachten in der Philatelie
War es am Anfang des Sammelns von
Briefmarken üblich, Briefmarken weltweit
zu sammeln, änderte sich diese Haltung
mit den immer vielfältiger werdenden
Ausgaben der einzelnen Länder.
Aus dieser Vielfalt und der damit verbundenen wechselnden Motiven auf den
Briefmarken entstand Motivphilatelie.
Motive von Weihnachten und anderer
christlicher Motive auf Briefmarken erscheinen in einer Vielzahl von Ländern.
Der Überblick für den Einzelnen ist
schwierig. Um mit dieser Situation besser
zurecht zu kommen, gründeten Gleichgesinnte die Arge, „Christliche Motive“ St.
Gabriel im BDPh.
Die ausgestellten Weihnachtsmarken
zeigen einen Querschnitt der unterschiedlichsten Darstellungen der Weihnachtsgeschichte in der Kunst.
Die Gebr. Jacob und Wilhelm Grimm aus
Hanau veröffentlichten ihre großen
Sammlungen („Kinder und Hausmärchen“
2 Bde 1812 – 1815 und „Deutsche Sagen“ 2 Bde. 1816 – 1818.) Die Gebrüder
Grimm besuchten auch den Rheingau
und waren Gast bei den von Brentanos in
Winkel.
Die gesammelten Märchen und Sagen
sind bis heute ein beliebter Lesestoff.
Diese Beliebtheit veranlasste die Deutsche Bundespost und die Post der DDR,
in der Zeit von 1959 bis 1967 bzw. 1966
bis 1978 Markenserien mit Märchen und
Sagenmotiven herauszugeben.
Die ganze Weihnachtsgeschichte erzählt
dieser Block aus Zypern. Weihnachtsmarken gibt es auch aus Ländern, in
denen das Christentum Minderheit ist.
Bei der Deutschen Bundespost geschah
das in der Form von Markensätzen und
bei der Post der DDR in Form von Kleinbögen. Einen Großteil der erschienenen
Marken können Sie in der Ausstellung
betrachten.
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Herausragende Persönlichkeiten
von Klaus-Peter Dietel
Eine besondere Form der Motivsammlung
ist die Beschäftigung mit einer herausragenden Persönlichkeit. Um auch diese
Variante des Sammelns vorzustellen,
haben wir dazu den in Geisenheim geborenen Gründer des Deutschen CaritasVerbands, Lorenz Werthmann ausgewählt.
Die Briefmarkenfreunde Rheingau
trauern um ihr Ehrenmitglied
Hans Blaha
der in diesem Jahr in Alter von
76 Jahren gestorben ist.
Um es vorweg zu nehmen: Dieses Exponat ist ad hoc entstanden, besitzt erhebliche Lücken und soll eine Sammlung zeigen, die im Aufbau begriffen ist.
Die Entscheidung dennoch Lorenz
Werthmann ein Exponat zu widmen, hat
zweierlei Gründe. Zum einen soll es zeigen, wie mühevoll es ist, eine Motivsammlung aufzubauen, dafür das geeignete
Material zu finden, wie es Franz Göller in
diesem Heft beschrieben hat. Zum zweiten haben die Briefmarkenfreunde zu
diesem „Geisenheimer Bub“ ein besonderes Verhältnis. Anlässlich seines 150.
Geburtstags hatte die Post AG eine Sonderbriefmarke herausgebracht. Unser
Verein hatte das zum Anlass genommen,
mit
einem
Geisenheimer
OrtsSonderstempel zum Erstausgabetag an
diesen sozial engagierten Mann auch auf
lokaler Basis zu erinnern. Gemeinsam mit
dem Caritas-Verband Rheingau-Taunus
hatten wir eine würdige Feier in Geisenheim veranstaltet.
Hans Blaha war nicht nur unser
dienstältestes Mitglied, sondern
auch ein hervorragender Philatelist,
dessen Sammlungen von Belegen
speziell seiner sudetendeutschen
Heimat einen großen Ruf besitzen.
Die Briefmarkenfreunde danken
Hans Blaha für die jahrzehntelange
Mitarbeit im Verein.
Spaß an der Freud’
Die Briefmarkenfreunde Rheingau sind
eine Vereinigung von Sammlern, die ihr
Hobby „aus Spaß an der Freud“ betreiben.
Wir wollen in unserer Ausstellung deshalb
auch keine philatelistischen Spitzen präsentieren, sondern vielmehr Anregungen
geben, wie Freunde der Briefmarken,
Münzen und Ansichtskarten durch geschickte Auswahl vorhandener Einzelstücke eine Sammlung aufbauen können.
Wenn uns dies mit unserer Veranstaltung
gelingt, haben wir unser Ziel erreicht.
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Rheingauer Ereignisse
als Dokument bewahrt
In den 55 Jahren ihres Bestehens haben die Briefmarkenfreunde Rheingau zu besonderen Anlässen zahlreiche philatelistische Belege initiiert. Hier
eine kleine Auswahl.
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Sammeln macht Spaß - aber man braucht den richtigen Partner
Liebe Besucher unserer Ausstellung,
bis auf den Gastbeitrag „Handillustrierte
Briefe“ von Dieter Michelson, dem Geschäftsführer des Wiesbadener Auktionshauses Heinrich Köhler, sind alle Exponate
dieser Ausstellung von Mitgliedern unseres
Verein erarbeitet worden.
Wie Sie sicher festgestellt haben, sind
dabei ganz verschiedene Themen angesprochen worden. Reine Briefmarkenzusammenstellungen beispielsweise, interessante Belege, also Briefe und Postkarten
mit besonderen Stempeln, Ansichtskarten
oder Notgeldscheine. Die Postgeschichte
einer bestimmten Region oder die Wiedervereinigung sind dabei ebenso Themen,
wie besondere Ereignisse, wie die „Die
große Nordische Expedition“ oder Motive
auf Briefmarken wie die Weihnacht oder
Märchen. In jedem Fall aber stehen alle
Sammlerstücke in einem genau definierten
inneren Zusammenhang, sind planmäßig
zusammengetragen und zu einem Exponat
gewachsen.
Vieles von dem, was Sie heute gesehen
haben, befindet sich noch im Aufbau. Noch
gibt es viele Einzelstücke, die in die eine
oder andere Sammlung passen würden.
Noch gibt es Möglichkeiten, ein Exponat
noch ansprechender zu gestalten. Doch
dazu braucht man Hilfe.
Die Briefmarkenfreunde Rheingau, Verein
für Briefmarken-, Münzen- und Ansichtskartensammler, bietet Ihnen diese Hilfe an.
Wir verstehen uns als Partner aller Sammler zwischen Walluf und Lorch, helfen Ihnen mit Rat und Tat nicht nur beim Aufbau
einer Sammlung, sondern sind auch mit
unseren Vortragsabenden in Geisenheim
und den Tauschtagen in Eltville zu festen
Terminen präsent. Ein Besuch bei uns
lohnt sich deshalb immer. Und hier unsere
festen Termine:
Geisenheim: Jeden ersten Montag im
Monat um 19 Uhr im Raum des Schachclubs im Vereinshaus in der Kapellenstraße 4a.
Eltville: Jeden zweiten Samstag im Monat
um 17 Uhr im Haus der Jugend und Vereine, Schwalbacher Straße.
Außerdem können Sie uns im Internet
unter www.briefmarkenfreunde-rheingau
besuchen oder sich direkt an unsere Vorstandsmitglieder wenden, wenn Sie Hilfe
benötigen.
Vorsitzender: Klaus-Peter Dietel
stv. Vorsitzender: Wolfgang Diehl
Schriftführer: Dr. Heinz-Dieter Molitor
Kassiererin: Helga Teubner
Ansichtskarten: Josef Hell
Münzen: Heinz-Günther Schobner
Obmann für Eltville: Marzel Bauer
Dank an unsere Sponsoren
Eine größere Ausstellung zu veranstalten
kostet eine Menge Geld. Ohne finanzielle
Hilfe wäre das nicht zu schaffen. Deshalb
danken wir Firmen für Ihre Unterstützung:
Auktionshaus Heinrich Köhler
Rheingauer Volksbank
Tourist AG Rüdesheim
Seilbahn Rüdesheim
Edlef’s Laden Geisenheim
Rheingau-Apotheke Geisenheim
Der Verein dankt außerdem allen freiwilligen Helfern bei Vorbereitung, Organisation und Aufbau der Ausstellung.
Impressum:
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:
Klaus-Peter Dietel. Klausstraße 6
65366 Geisenheim
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