Sammeln macht neugierig - Briefmarkenfreunde Rheingau eV | Start
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Sammeln macht neugierig - Briefmarkenfreunde Rheingau eV | Start
Briefmarkenfreunde Rheingau e.V. Verein für Briefmarken-, Münzen- und Ansichtskartensammler Sammeln macht neugierig 1955 Ausstellung in der Scheune in Geisenheim am 6. und 7. November 2010 2010 2 Grußwort des Schirmherrn „Sammeln macht neugierig“ – so lautet das Motto der Briefmarkenfreunde Rheingau anlässlich ihrer dreitägigen Ausstellung. Wenn man sich der Philatelie einmal etwas genauer zuwendet merkt man sehr schnell, welche Faszination vom Umgang mit den so unprosaisch „Postwertzeichen“ genannten Marken ausgeht. Seit Jahrzehnten ist das Briefmarkensammeln der Deutschen liebstes Hobby. Man muss kein Philatelist sein, um an Briefmarken Gefallen zu finden. Die Perfektion, mit der auf kleinstem Raum Motive der unterschiedlichsten Art wiedergegeben werden, erstaunt immer wieder. Briefmarken führen ein in eine eigene Welt, bieten eine Menge an Lehrreichem, vermitteln Einblick in Geschichte und Geschichten. Bei mehr als fünfzig Prozent der Sammler, so sagt jedenfalls die Statistik, steht die reine Freude an der Marke im Vordergrund. Ich kann das sehr gut nachempfinden. In einer immer schneller und komplizierter werdenden Welt voller Technik und Elektronik sehnen sich viele Menschen nach Fundstücken aus einer besinnlicheren Vergangenheit. Aber auch der Wunsch, etwas vergleichsweise Seltenes zu besitzen, anderen dabei zuvorgekommen zu sein, ihnen ein Schnippchen geschlagen zu haben, ist sicher ebenfalls in ausgeprägter Form vorhanden und keineswegs ehrenrührig. Insofern sind Freunde einerseits auch Rivalen, wenn es darum geht, bei der Jagd nach Raritäten erfolgreich zu sein; sie zeigen sich andererseits aber auch als Ratgeber, von denen man lernen kann und auf die Verlass ist. Aus diesem Grund bietet die große Ausstellung der Rheingauer Briefmarkenfreunde allen Besuchern – ob Frau oder Mann, jung oder alt – eine hervorragende Gelegenheit, nicht nur Einblick in die Vielfalt der nationalen und internationalen Briefmarkenwelt zu gewinnen, sondern ein neues Hobby zu entdecken. Ich wünsche den Rheingauer Briefmarkenfreunden weiterhin gute Kameradschaft, Sammlerglück und viel Freude mit ihren kleinen „Stückchen Papier“, die für Sie die Welt bedeuten! Frank Kilian Bürgermeister der Stadt Geisenheim im Namen der Rheingauer Bürgermeister 3 Gedanken zur Ausstellung von Klaus-Peter Dietel „Sammeln macht Spaß“. Unter diesem Motto steht seit Jahrzehnten die Arbeit der Briefmarkenfreunde Rheingau. Und unter diesem Motto haben die Rheingauer Sammler seit dem Jahr 2000 mit drei großen Ausstellungen in Geisenheim für dieses vielseitige Hobby geworben, zuletzt mit der großen Jubiläumsausstellung 2005 im Germania-Zentrum. An diese Tradition knüpfen die Briefmarkenfreunde an, wenn sie anlässlich ihres 55-jährigen Bestehens in den Kulturtreff „Die Scheune“ in Geisenheim einladen. Im Mittelpunkt stehen dabei, wie auch früher schon, der Brief und die Briefmarke. Beide eröffnen Einblicke in Welten, die uns meist verschlossen bleiben. Ob es dabei um alte Briefe aus dem Rheingau geht, die Entwicklung der Briefmarkengestaltung am Beispiel der bayerischen Post, die Dokumentation des Weges zur deutschen Einheit, die Beschreibung der Entdeckung Alaskas oder der Missbrauch der Briefmarke für ideologische Zwecke. Ähnliches gilt auch für die ausgestellten historischen Ansichtskarten und Notgeldscheine. Sie dokumentieren die Entwicklung Geisenheims und des Rheingaus innerhalb eines Jahrhunderts. Immer noch lautet die Botschaft der Aussteller: „Sammeln macht Spaß“. Diesmal heißt das Motto: „Sammeln macht neugierig“. Aber: Ist Neugier nicht ein negativ besetztes Wort? Wer so denkt, verwechselt zwei Begriffe: das positiv besetzte Wort Neugier und die abfällig gebrauchte Neugierde. Neugierig definiert der Duden mit „begierig auf etwas Neues, erwartungsvoll“. Exakt das also, was einen Sammler dazu bringt, aus der schier unendlichen Menge von Dingen jene auszuwählen, die seiner Sammlung Gewicht verleihen. Denn, um noch einmal zwei Begriffe nebeneinander zu stellen: Eine Sammlung ist kein Sammelsurium. Sammeln leitet sich, um noch einmal den Duden zu zitieren, vom mittelhochdeutschen Wort „samelen“ ab, das soviel hieß wie „vereinigen“ oder „verbinden“. Woraus sich ergibt, dass eine Sammlung demnach nicht eine wahllose Anzahl von Einzelstücken ist, ein Sammelsurium, sondern diese in einem inneren Zusammenhang stehen. Das Reizvolle an einer solchen Sammlung ist, dass deren jeweiliger Besitzer selbst bestimmt, worin denn diese Gemeinsamkeit besteht. Wer sich ein schönes Bild ins Wohnzimmer hängt, sich an einer dekorativen Vase erfreut oder eine alte Silbermünze in der Hand hält, ist nach landläufiger Ansicht noch kein Sammler. Er wird es erst, wenn er beginnt, sich mit seinen Objekten zu beschäftigen: Was zeigt das Bild im Wohnzimmer? Aus welcher Manufaktur stammt die Vase? Wer ist auf der Silbermünze abgebildet? Deshalb setzt richtiges Sammeln Neugier voraus. Und vielleicht findet der Forschende heraus, dass seine dekorative Vase aus Meißner Porzellan gefertigt ist, das Bild die Albrechtsburg in Meißen zeigt und die Münze das Porträt August des Starken, in dessen Regierungszeit das Meißner Porzellan erfunden wurde. Das wäre dann sogar der Grundstock einer Sammlung. Ein Album voller Briefmarken, ein Karton, gefüllt mit alten Ansichtskarten, oder eine Kassette voller Münzen machen noch keine Sammlung aus. Erst wenn man beginnt, sich mit den Dingen zu beschäftigen, neugierig geworden ist, beginnt sie zu ordnen und in einen selbst gewählten Zusammenhang zu bringen, besitzt man sie nun auch wirklich. Eine junge Sammlerin in unserem Verein hatte vor Jahren damit begonnen, aus der Fülle ihr erreichbarer Briefmarken solche mit Blumenmotiven zu sammeln. Und dann ordnete sie diese nach Farben in einem Album. Als sie älter war, begann sie in Katalogen nach Blumenmotiven in anderen Ländern zu suchen, die Blumen nach deren 4 botanischen Familien zusammenzustellen. Sie hat dabei eine Menge gelernt: Warum hat die Post am 3. Mai 2007 eine Briefmarke mit dem Bild des Schlosses Bellevue herausgebracht? Wo steht dieses Schloss? Und welche Bedeutung hat es? Wer neugierig geworden beginnt, im Internet zu suchen, lernt eine Menge über den Bundespräsidenten, das Wahlverfahren zu dessen Berufung und die Funktionen von Bundestag und Bundesrat. Seit 1949 haben deutsche Postanstalten rund 7300 Einzelwerte herausgegebenen, wobei so genannte Blöcke, Dienstmarken, Markenheftchen und Druckabarten noch nicht mitgezählt sind. Sicherlich lohnt es sich nicht, für jede Markenausgabe aufwändige Recherchen anzustellen. Aber neugierig sollte man doch fragen, warum gab es neben Briefmarken der Bundesrepublik und der DDR auch solche des Saarlandes (bis 1959) und Westberlins (sogar bis 1990)? Oder warum trugen manche als Wertangabe sowohl die Zahlen 110 als auch 0,56? Und wer seinen Blick noch weiter rückwärts lenkt und alte Briefe aus dem Rheingau in die Hände bekommt, dürfte sich solche Fragen stellen: Warum sind darauf Briefmarken von Thurn und Taxis und nicht die des Herzogtums Nassau? Warum gibt es Poststempel, auf denen neben dem Ortsnamen Eltville in Klammer darunter auch Ellfeld erscheint? Nun muss man wirklich nicht alles wissen. In der Schule haben wir früher gelernt, viel wichtiger sei es zu wissen, wo man finden kann, was man wissen möchte. Das Internet vereinfacht heute diese Suche erheblich. Aber um überhaupt etwas wissen zu wollen, muss man neugierig geworden sein. Vielleicht hätten wir hinter das Motto unserer Ausstellung deshalb auch drei Pünktchen setzen können: „Sammeln macht neugierig…“ Neugierig geworden? Die drei Abbildungen auf dieser Seite faszinieren nicht nur durch ihre grafische Gestaltung im Jugendstil. Ihnen gemeinsam ist: Sie waren Werbeansichtskarten Rüdesheimer Sektkellerein um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert. 5 Chronik der Briefmarkenfreunde Rheingau e.V. von Klaus-Peter Dietel Der Verein der Briefmarkenfreunde Rheingau wurde am 31. Juli 1955 im Gasthaus „Zum Glockenhof“ in Eltville gegründet. Der Geisenheimer Georg Geier, einer der Initiatoren der Vereinsgründung, wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Dessen Nachfolger wurde 1976 Gottfried Klein. Nach der Amtsübergabe an Karl-Heinz Menges wurde Klein zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Auch Wiesbadener Sammler und einige aus dem Untertaunus stehen in der Mitgliederliste der Briefmarkenfreunde aus dem Jahr 1957. Bemerkenswert vor allem aber dies: Mit 21 Mitgliedern wies die Jugendgruppe des Vereins mehr Zuspruch auf als die Seniorengruppe, die in jenem Jahr 19 Mitglieder zählte. Ursprünglich sollte der neue Verein seinen Sitz in Eltville haben. Nachdem sich aber die Aktivitäten auf Geisenheim konzentriert hatten, wurde Geisenheim als Vereinssitz festgeschrieben. Einer der Gründe dafür: Am 23. Mai 1964 hatten sich Philatelisten aus dem oberen Rheingau in Eltville zu einer eigenständigen Vereinigung zusammengeschlossen. Einziger noch aktiver Mitgründer der Briefmarkenfreunde Eltville, so der Namen dieses Vereins, ist Marzel Bauer, heute Obmann für Eltville und von 1998 bis zur Fusion mit Geisenheim Vorsitzender des Eltviller Vereins. In der Öffentlichkeit stellten sich die Briefmarkenfreunde Rheingau 1959 zum ersten Mal mit einer Ausstellung im Gasthaus „Domkeller“ in Geisenheim vor. Während sich jedoch in den folgenden vier Jahrzehnten die Arbeit im Geisenheimer Verein. von wenigen Ausnahmen abgesehen, mehr und mehr intern entwickelte, präsentierten sich die Eltviller sofort mit zahlreichen Aktionen der Öffentlichkeit. Motor der Eltviller Briefmarkenfreunde war Kurt Plehn. In der Gründungsversammlung 1964 zum Vorsitzenden gewählt, schaffte er es schon ein Jahr später in der kurfürstlichen Burg eine Ausstellung mit Großtauschtag und Sonderpostamt auf die Beine zu stellen. Dass dabei der Geisenheimer Vorsitzende Georg Geier die Ausstellungsleitung übernommen hatte zeigt, dass sich trotz der Abspaltung zwischen den beiden Vereinen ein freundliches Nebeneinander entwickelte. Kurt Plehn gab auch den Anstoß zur Gründung einer eigenen Jugendgruppe, die sich im Januar 1965 zusammenfand. Die „Jungen Briefmarkenfreunde Eltville am Rhein“, so der offizielle Name, organisierten 1966 erstmals im Rheingau eine nationale Briefmarkenausstellung im Rang 3 in der Kurfürstlichen Burg. Ein Jahr später folgten die Senioren dem Beispiel der Jugend und veranstalteten ebenfalls eine nationale Ausstellung im Rang 3 gemeinsam mit Philatelisten aus der französischen Partnerstadt Montrichard. Von diesen Ereignissen künden noch heute zahlreiche Sonderstempel: 1965 zur Ausstellung mit der Inschrift: „Die Briefmarke – auch ein Helfer der Menschheit“, 1967 zur Ausstellung während der Europatage mit den Stadtwappen der beiden verschwisterten Städte und der Inschrift „Eltville – Montrichard – Partnerstädte“, schließlich 1980 zur 100-Jahrfeier des Gesangvereins Liederkranz und 1982 anlässlich der Feier „650 Jahre Stadtrechte“ in Eltville. War es in den 70er Jahren etwas ruhiger um den Eltviller Verein geworden, kam der neuen Aufschwung, als 1983 Franz Zweifler den Vorsitz übernahm. 1985 stellte sich der Verein in der Kurfürstlichen Burg mit einer Ausstellung zur Verleihung der Europa-Fahne an die Stadt Eltville vor. Die Feiern zum 850-jährigen Bestehen des Klosters Eberbach feierten die Eltviller Briefmarkenfreunde mit einer neuerlichen nationalen Ausstellung im Rang 3. Glanz- 6 licht in der Vereinschronik aber wurde die Landesverbands-Briefmarkenausstellung 1989, ebenfalls im Kloster Eberbach. Bei diesem Ereignis stellten mehr als 100 Philatelisten aus der gesamten Bundesrepublik ihre Sammlungen aus, unter ihnen auch der heutige Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten Dieter Hartig. Mit der Gründung der Jugendgruppe „Junge Briefmarkenfreunde Rheingau“ unter der Leitung von Dr. Michaela Wagner-Heck, die sich der Geisenheimer Gruppe zuwendete, verlagerten sich die Aktivitäten der Rheingauer Philatelisten wieder stärker nach Geisenheim. Anfang des Jahres 1998 hatte es sowohl in Eltville als auch in Geisenheim einen Wechsel im Vorstand gegeben. Franz Zweifler hatte in Eltville den Vorsitz an Marzel Bauer übergeben, in Geisenheim hatte Klaus-Peter Dietel den Vorsitz von Karl-Heinz Menges übernommen. Die beiden neuen Vorsitzenden hatten gleich nach ihrer Wahl eine enge Zusammenarbeit vereinbart: Fachvorträge sollten in Geisenheim, Tauschtage künftig in Eltville stattfinden. Schwerpunkt der Vereinsarbeit der Briefmarkenfreunde sollte es künftig sein, die neuen Trends in der Philatelie zu vermitteln. Einhellige Ansicht aller Mitglieder ist, dass Sammeln in erster Linie Spaß machen soll, die persönliche Note bei der Auswahl der Objekte viel wichtiger ist, als das Streben nach Vollständigkeit einer ansonsten alltäglichen Sammlung. Dieses „kreative Sammeln“ hatte der Verein in einer viel beachteten Ausstellung 2000 im Geisenheimer Kulturtreff „Die Scheune“ exemplarisch vorgestellt. Zum Jahresende 2001 löste sich der Verein der Briefmarkenfreunde Eltville auf, seine Mitglieder schlossen sich fast alle der Geisenheimer Gruppe an. Die Wiedervereinigung der beiden Rheingauer Vereine trug bereits im ersten Jahr ihre Früchte. Im Germania-Center in Geisenheim fand 2002 die Ausstellung „150 Jahre Briefmarken im Rheingau“ statt, zu der beide Gruppen ihren Beitrag leisteten. Jüngster Glanzpunkt in der Geschichte des Vereins waren die Feiern zum 50jährigen Bestehen im Jahre 2005. Unter dem Motto „Ein Verein stellt sich vor“, präsentiertem die Briefmarkenfreunde eine große Jubiläumsausstellung im Germania-Center in Geisenheim. Erstmals gab es bei dieser Veranstaltung auch wieder ein Sonderpostamt wieder einen Rheingauer Sonderstempel. In den folgenden Jahren haben die Briefmarkenfreunde zu besonderen Anlässen diese Sonderstempelaktionen fortgesetzt. So beispielsweise anlässlich der Erstausgabe der Sondermarke UNESCOWeltkulturerbe Oberes Mittelrheintal in Rüdesheim und der Sondermarke 150. Geburtstag von Prälat Lorenz Wertmann in Geisenheim. Weitere wichtige Ereignisse im Rheingau nahm der Verein zum Anlass, sich mit kleineren Ausstellungen und Sonderpostämtern der Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit rund 50 Mitgliedern sind die Briefmarkenfreunde Rheingau wichtigster Ansprechpartner für Philatelisten sowie Münzen- und Ansichtskartensammler zwischen Walluf und Lorch. Zwei monatliche Fixtermine stehen auf dem Programm der Briefmarkenfreunde: jeweils am ersten Montag eines Monats im Geisenheimer Vereinshaus in der Kapellenstraße um 19 Uhr mit Vorträgen, sowie jeweils am zweiten Samstag eines Monats Tauschtage um 17 Uhr im Haus der Vereine in der Schwalbacher Straße in Eltville. Zu beiden Veranstaltungen sind regelmäßig auch Gäste willkommen. 7 Die Post im Rheingau von Klaus-Peter Dietel Bis zum Jahr 1866 oblag die Postbeförderung im Rheingau der Kaiserlichen Reichspost, die per Dekret dem Fürstenhaus von Thurn und Taxis oblag. Ursprünglich wurden Sendungen (in erster Linie Amtspost, nur wenige private Briefe) vom Reichspostamt Mainz, dem Sitz des Rheingauer Landesherrn, dem Kurfürsten von Mainz, zu den Amtskellereien in Eltville und Rüdesheim transportiert. Thurn- und Taxis-Marke sowie Ortsund Nummernstempel Geisenheim Nach der Annexion der linksrheinischen Gebiete durch Napoleon musste das Postwesen im Rheingau neu organisiert werden. 1801 eröffnete deshalb die Kaiserliche Reichspost in Eltville und Rüdesheim Postexpeditionen. Erst 1848 wurde dieses Netz weiter ausgebaut. Nun erhielten auch Oestrich, Winkel, Geisenheim und Lorch Postexpeditionen.Zu dieser Zeit gab es noch keine Briefmarken. In der Regel bezahlte der Empfänger die zum Teil beträchtlichen Portokosten. Posturkunde mit Ortsstempel Neudorf, dem heutigen Martinsthal Stempel der Poststelle Niederwald Erst 1852 führte auch Thurn und Taxis nach dem Beispiel anderer Postanstalten Briefmarken ein, die in den folgenden eineinhalb Jahrzehnten nach einen ganz bestimmten Muster entwertet werden mussten: Die Marke erhielt einen so genannten Nummernstempel (Eltville 174, Geisenheim 178. Oestrich 200, Winkel 216 und Lorch 193) zur Entwertung und daneben einen Ortsstempel, der in der Regel Aufgabetag und –jahr, in jedem Fall aber auch die Uhrzeit der Einlieferung zeigte. Kurz bevor 1867 Preußen das Postregal im Rheingau übernahm, hatte Thurn und Taxis auch in Johannisberg und Hattenheim Postexpeditionen eingerichtet. Doch während Johannisberg noch einen Nummernstempel (424, die höchste Zahlenkombination der Taxispost) für rund ein halbes Jahr führte, blieb dies Hattenheim verwehrt. In der nur ein halbes Jahr dauernden Preußenzeit 1867 wurden im Rheingau keine neuen Postexpeditionen eröffnet, vorhandene aber übernommen. Der Begriff der Expeditionen aber wurde durch den Namen Postämter abgelöst, den es nun in den Stufen I bis III gab. Eltville und Rüdesheim wurden Postämter I (erste Klasse), die übrigen Rheingauer Expeditionen Postämter III. Lediglich Geisenheim rückte kurz vor der Jahrhundertwende in die Kategorie II auf. In den Jahren 1868 und 1869, in denen der Rheingau zum Norddeutschen Postbezirk gehörte, wurden in Assmannshausen, 8 Niederwalluf und Erbach Postämter III eröffnet. Aber erst zur Zeit der Deutschen Reichspost, also nach 1870, entstand im Rheingau mit so genannten Postagenturen (PAg) und Posthilfsagenturen (PHi) ein flächendeckendes Netz von Poststellen. Postagenturen erhielten 1874 Mittelheim (1896 aufgehoben und Winkel zuordnet, später aber wieder eröffnet), 1876 Neudorf (heute Martinsthal) und Rauenthal, 1877 Kiedrich, 1882 Hallgarten und 1883, dem Jahr der Weihe der Germania, das Postamt Niederwald, das jedoch nur in den Monaten Mai bis September geöffnet war. Posthilfsagenturen bekamen 1888 Ransel, 1889 Lorchhausen, 1890 Eibingen, 1891 Aulhausen, 1892 Presberg, 1896 Espenschied und 1897 Stephanshausen. Erst im 20. Jahrhundert gab es dann auch Posthilfsagenturen in Oberwalluf und Wollmerschied. Noch bis zu Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es auch in Marienthal und auf der Rüdesheimer Windeck eine Poststelle. Alle diese Postdienststellen im Rheingau sind inzwischen aufgelöst und durch privat betriebene Postagenturen ersetzt worden. Lediglich in Eltville gibt es, als Filiale der Postbank geführt noch eine Postdienststelle, in der man auch noch bestimmte Sondermarken erwerben kann. Die ersten zehn Jahre blieben den Karten aus Rüdesheim vorbehalten, bei denen Abbildungen des Denkmals im Mittelpunkt standen. Die überwiegend kolorierten Lithografien, in hervorragender Qualität gedruckt, erschienen in großen Auflagen. Und wurden zu wichtigen Werbeträgern. Denn schon bald zeigen die Rüdesheimer Ansichtskarten nicht mehr allein das Niederwalddenkmal. Das Kartenbild wurde in mehrere Segmente geteilt und darauf auch andere markante Punkte der Gemeinde vorgestellt. Denn um das Jahr 1895 folgten weitere Städte und Gemeinden des Rheingaus dem Rüdesheimer Beispiel. Speziell die heimische Gastronomie nutzte diesen Werbeträger, indem sie eines dieser zusätzlichen Segmente auf der Karte für eine Abbildung ihres Hauses reservierte. Diesem Beispiel folgten Andere. Heimische Sektkellerein ließen künstlerisch herausragende Ansichtskarten drucken. Einige Beispiele zeigen unsere Abbildungen auf Seite 5 dieses Katalogs. Und von der Geisenheimer Forschungsanstalt gibt es zahlreiche Ansichtskarten, wie das Exponat von Heinz-Dieter Molitor zeigt Ansichtskarten im Rheingau von Josef Hell Seit wann es Ansichtskarten gibt, darüber streiten sich die Fachleute bis heute. Immer wieder macht man neue Entdeckungen. Weltweit sicher ist, vor 1870. In Deutschland tauchen unmittelbar danach die ersten Ansichtskarten auf. Für den Rheingau gibt es ein festes Datum: 1883, das Jahr der Einweihung des Niederwalddenkmals. Denn das brachte dem Rhein-Tourismus einen ungeahnten Aufschwung. Die Blütezeit dieser Karten im Rheingau kann man eingrenzen auf die Zeit vom 1890 bis etwa 1910. Das älteste Exemplar des ausgestellten Exponats „Geisenheimer Ansichtskarten“ stammt aus dem Jahr 1896. Dies schließt nicht aus, dass ältere Karten aus Geisenheim existieren. 9 Diese vorwiegend künstlerisch und drucktechnisch schönen und in der Produktion teuren Karten sind jedoch bereits um 1910 kaum noch in Gebrauch. Sie werden abgelöst durch Karten minderer und billigerer Drucktechnik. Die Fotografie hält Einzug, und die Karten verlieren weitgehend ihren künstlerischen Wert. lungen liegt der Schwerpunkt auf militärischen Motiven. Dies wiederholt sich auch in der Zeit 1939 bis 1945. Eine Belebung der Ansichtskarten-Szene ist um 1960 erkennbar. Jetzt werden auch die Sammler wieder aktiv und erinnern sich an die schönen Karten der früheren Jahre. Heute ist die Schar der Sammler groß und im Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 lässt Wachsen begriffen. Auch sind Ansichtskarten auch die Papierqualität nach, bei den Darstel- zu einer begehrten Handelsware geworden. Auktionshäuser, Antikund Trödelläden sowie der Versandhandel bieten diese Karten oft zu horrenden Preisen an. Mehr als 100 Jahre Ansichtskarten im Rheingau zeigen die Veränderungen dieser Zeit. Heute haben Sie eine gute Gelegenheit, an Hand dieser ausgestellten Karten einmal selbst festzustellen, wie sich unsere Heimat in diesen mehr als 100 Jahren verändert hat. 10 Das Notgeld im Rheingau von Heinz-Dieter Molitor Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges verschwanden alle Gold- und Silbermünzen, später auch Kupfer- und Nickelmünzen, aus dem Verkehr. Sie wanderten in die Tresore der Reichsbank oder wurden privat gehortet. Die Folge war ein akuter Mangel an Kleingeld. Die Notenbank duldete schließlich eigene Prägungen und die Herausgabe von Scheinen von Städten und Gemeinden, ab 8. Oktober 1918 auch privates Notgeld. Im Rheingau wurde Papier-Notgeld von der Kreisverwaltung in Rüdesheim und von den Städten Lorch und Eltville aufgelegt; in Lorch auch von einer dort ansässigen Firma. Notgeld der Kreisverwaltung in Rüdesheim erschienen die letzen Scheine zu 5, 10 und 50 Milliarden Mark. Das Notgeld der Stadt Lorch am Rhein Die erste Ausgabe von Serienscheinen zu 10, 25 und 50 Pf datiert vom 20. August 1920. Eine zweite Serie folgte am 15. Juni 1921. Der 50 Pf Schein der zweiten Serie war besonders interessant, weil er den „Freistaat Flaschenhals“ darstellte. Während der Inflation erschienen mit Datum 14. August 1923 zwei Scheine zu 20.000 und 50.000 Mark. Weitere folgten mit immer höheren Wertstufen bis zur letzten Ausgabe eines 50 Milliardenscheines am 26. Oktober 1923. Notgeld der Stadt Eltville am Rhein Mit Datum 6. Juli 1923 wurden Notgeldscheine im Wert von 1.000, 5.000, 20.000 und 50.000 Mark auszugeben. Der Rheingaukreis ließ am 26. Juni 1917 Scheine zu 10, 25 und 50 Pfennig herausgeben. Es handelte sich um amtliche Verkehrsausgaben die zur Behebung des akuten Kleingeldmangels dienten. Im Jahre beteiligte sich der Rheingaukreis an der Ausgabe von so genannten Serienscheinen zu 10, 20 und 50 Pfennig, die eher Werbezwecken dienten und das Sammlerinteresse befriedigten. Firmennotgeld im Rheingau Im Inflationsjahr 1923 wurden dann von der Kreisverwaltung in Rüdesheim Scheine mit hohen Nominalen aufgelegt. Es begann am 5. Juli 1923 mit einem nur einseitig bedruckten 100.000 Mark Schein. Es folgten in rascher Folge immer höhere Nominale. Kurz vor Einführung der Rentenmark Durch private Firmen veranlasste Notgeldausgaben sind im Rheingau die Ausnahme. Insofern kommt dem Notgeldschein des "Verein für chemische Industrie Aktiengesellschaft Lorch-Rhein" vom 10. August 1923 mit Nennwert von 50.000 Mark eine besondere Bedeutung zu. 11 Die Poststempel des Königreichs Sachsen Alt-Bayern – ein reizvolles Sammelgebiet von Eberhard Stelzer von Heinrich Scharhag Mit der Einführung von Briefmarken im Königreich Sachsen am 1. Juli 1850 musste die Postverwaltung eine Lösung zur Entwertung der Postwertzeichen finden. Nicht nur der berühmte „Schwarze Einser“, die erste deutsche Briefmarke überhaupt, macht die Faszination einer Bayern-Sammlung aus. Es sind die vielen Möglichkeiten, die dieses Gebiet jenem bietet, der eine individuelle Sammlung aufbauen will. In vorphilatelistischer Zeit waren bereits Stempel verwendet worden, anhand derer der Absendeort festgestellt werden konnte. Für die Entwertung der Briefmarken wurden neue Stempel entworfen, die in der Folgezeit immer wieder verändert wurden und oft auch von Ort zu Ort verschieden gestaltet waren. Zu Beginn der Briefmarkenzeit sind auch des Öfteren noch Stempel der vorphilatelistischen Zeitz verwendet worden. Darüber hinaus gab es für verschiedene Bereiche des Postdienstes, wie z. B. Bahnpost, Stadtpost und Feldpost, besondere Stempel. Die Stempelfarbe war in der Regel schwarz, es wurden jedoch auch blau, violett, grün und rot verwendet. Auch nach dem Ende der Eigenständigkeit der sächsischen Post, am 31. Dezember 1867, wurde eine Vielzahl dieser Poststempel noch bis in die Zeit der Deutschen Reichspost weiterverwendet. Von dieser Vielfalt der Entwertungen und Kennzeichnungen der Postsendungen soll mit meinem Exponat ein kleiner Überblick gegeben werden. Ursprünglich hatte ich per Abo aus mehreren Ländern die Neuheiten bezogen, dann aber das Sammeln unterbrochen. Die Lücken nach rund zehn Jahren zu schließen, wäre kaum machbar gewesen. Einer Anregung folgend entschied ich mich stattdessen für eine Alt-BayernSammlung. Den Grundstock kann man relativ preisgünstig erwerben, denn gut sortierte Bayern-Sammlung werden in Auktionshäusern häufig für rund 250 Euro angeboten. Und welche Fülle bietet dieses Sammelgebiet: schöne Briefe aus der Vorzeit der Briefmarke, die ersten Markenausgaben , die zeitlos schönen Marken der Quadratausgaben von 1949 an mit einer großen Stempelvielfalt, die Wappenausgaben mit verschiedenen Wasserzeichen, die Ausgaben zum 9o. Geburtstag von Prinzregent Luitpold, die Vielfalt der Farbnuancen der KönigLudwig III.-Ausgaben und deren Überdrucke mit „Freistaat Bayern“ und „Volksstaat Bayern“ und zum Schluss 1920 die so genannte Abschiedsausgabe. Dienst-, Porto- und Telegrafenmarken, Zusammendrucke oder Plattenfehler bieten dem Sammler zusätzliche Anreize, auch wenn er Mut zur Lücke haben sollte. 12 Deutsche Geschichte auf Briefen und Postkarten Und die Inflation mit zuletzt fast wöchentlichen sich ändernden Portogebühren lässt eine Markenflut hereinbrechen. von Marzel Bauer Meine Sammlung zeigt die deutsche Geschichte seit der Einführung der ersten Briefmarke im Jahre 1849 in Bayern. Mit dem 1871 gegründeten Kaiserreich dehnt sich die Post und damit auch die von ihr herausgegebenen Briefmarken, wie man heute sagen würde, global aus. In den neuen Kolonien erscheinen Briefmarken und damit Briefsendungen mit zum Teil ganz neuen Motiven. Wobei Schiffe eine besondere Rolle spielen. Denn zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die Politik die Marine verstärkt und mit ihr zahlreiche Kampfeinsätze in Übersee ermöglicht, wie das Beispiel China zeigt. Philatelistisch gesehen ist die Zeit während und Ende des Ersten Weltkriegs besonders interessant. Mit dem Verfall der Goldmark, dem Verlust der Kolonien und dem Versailler Friedenvertrag brechen Not und Elend über Deutschland herein. Teile des Landes, beispielsweise das Saarland, Danzig oder Memel werden abgetrennt, in anderen Teilen gibt es Volksabstimmungen. In der Weimarer Republik werden erstmals Briefmarken mit Zuschlägen gedruckt, um damit karitative Einrichtungen finanziell zu unterstützen. Diese Entwicklung setzt sich auch im so genannten Dritten Reich, der Zeit zwischen 1933 und 1945 fort. Nun aber beginnen Briefmarke und Poststempel auch als Träger der Propaganda missbraucht zu werden. Eine Erntwicklung, die sich nach 1945 auch in der sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR beobachten lässt. In den Folgejahren gibt es in Deutschland, abgesehen von Lokalausgaben zahlreicher Städte und Gemeinden vier verschiedene Postanstalten, die eigene Marken herausbringen: das Saarland (bis 1957), Westberlin (bis 1990), die DDR (ebenfalls bis 1990) und die Bundesrepublik Deutschland. Nicht berücksichtigt in der Sammlung ist der Komplex der Wiedervereinigung. Noch eine Anmerkung: Da ich keinen Computer besitze, habe ich mein Material mit der Hand beschriftet. Ich möchte damit Allen, die ein Exponat erstellen wollen zeigen, dass es auch ohne Computer geht. Dekorativer Luftpostbrief aus dem Jahr 1922 13 14 Die Exponate und ihre Aussteller Heinrich Scharhag: Wolfgang Diehl: Alt-Bayern – ein reizvolles Sammelgebiet Die große Nordische Expedition Eberhard Stelzer: Buntes aus aller Welt Poststempel des Königreichs Sachsen Marken aus dem Gründungsjahr 1955 Marzel Bauer: Dieter Michelson: Deutsche Geschichte auf Postkarten und Briefen Handillustrierte Briefe Dietmar Donner: Stefan Weser; Der Weg in die Deutsche Einheit Autographenpost Klaus-Peter Dietel: Christof und Horst Gehrke: Alte Post aus dem Rheingau Minnesänger Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts Horst Gehrke: Propaganda auf Briefmarken Propaganda auf Briefmarken Lorenz Werthmann Heinz-Dieter Molitor: Sonderstempel Rheingau der Briefmarkenfreunde Ansichtskarten der Forschungsanstalt Geisenheim Stephan Fleschner: Notgeldausgaben im Rheingau Sammlung von Ersttagsbriefen Helga Teubner: Josef Hell: Ferienland Deutschland Ansichtskarten von Geisenheim Postkrieg „Gruss aus …“-Karten Rheingau Franz Göller: Sektwerbung auf Ansichtskarten Weihnachten in aller Welt Hans-Günther Schobner: Märchen auf Briefmarken Deutsche Münzen 15 Der Weg in die deutsche Einheit von Dietmar Donner Wir befinden uns heute im Jahre 20 Gesamtdeutschlands. Die Wiedervereinigung im Jahre 1990 ist heute für einige Menschen Thema für schlechte Scherze. Für viele junge Menschen ist die Zeit vor 1990 eine ziemlich verschwommene Angelegenheit. Natürlich finden die damaligen Tage den ihnen gebührenden Platz in den Geschichtsbüchern - doch Geschichte ist für die Mehrheit der Leute eine ziemlich trockene Sache. Wie spannend aber sieht der Geschichtsstoff dieser Tage und Monate durch die Lupe eines Philatelisten aus! Die politischen und philatelistischen Geschehnisse überstürzten sich förmlich. Die DDR feierte im Oktober 1989 vor dem Hintergrund von Demonstrationen ihr 40jähriges Bestehen. Einen Monat später tanzen die Menschen auf der Berliner Mauer. Ganz und gar untypische BriefmarkenMotive in der DDR folgten: der Papst, „Wir sind das Volk!“ Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion hießen auch: Die Posttarife der DDR, gültig seit dem 1.7.1971, verlieren am 1.7.1990 ihre Gültigkeit. Von einem Tag auf den anderen kann man für DM alte DDR-Postwertzeichen kaufen und diese, ein Fest für jeden Philatelisten, auf einem Brief mit Bundesdeutschen, denen von West-Berlin und den gerade neu erschienen DDR-Marken zu DM-Währung verkleben und versenden. Es gehörte in diesen Tagen eine gewisse Art von Sturheit zum Sammeln. Amtsblatt - Mitteilungen wurden mehrfach widerrufen. Zur gleichen Zeit „tobte“ gerade der Disput unter Fachleuten, was Bedarfspost ist, und was nicht. Dies alles machte das Sammeln Frankaturen von vier verschiedenen Postverwaltungen auf einem Brief. DBP – DBP-Berlin – DDR – und DDR (DM- Währung),vom Verkehrsgebiet Ost ins Verkehrsgebiet West nicht gerade leichter, wollte doch keiner am Ende „Makulatur“ zusammentragen. Eine Sammlung dieser Art aufzubauen geht natürlich nicht ohne Partner auf der anderen Seite, der damaligen DDR. Gerade den Sammlern von dort machte es einen ungeheuren Spaß, ohne amtliche Genehmigung mit Gleichgesinnten im westlichen Teil Deutschlands zu tauschen und zu kommunizieren. Zufälle und gute Termin - Informationen spielten eine Rolle! Am Einigungstag in Berlin - Postamt am Alexanderplatz, eher ein Bahnhof als ein Postamt: Hunderte Menschen drängten zu den Schaltern. (Der Briefkasten ist letzter Ausweg). Sonderpostamt am Reichstag. Besonderer Stempel: „Staatsakt in Berlin“. Nur mit „blauen Flecken“ ein Durchkommen zum Schalter. Die gestressten Beamten am Schalter müssen beim Stempeln bestimmt gedacht haben, wir sind irre! Wie kommt man an Poststempel der Hauptstädte der neuen Bundesländer vom Landtagswahltag (Sonntag!) Leicht konnte man hier auch schief liegen. Eine Hauptstadt war noch am Wahltag strittig! 16 Die Sammlung beginnt mit einem kleinen Vorspann zur Deutschen Geschichte, und zeigt dann ab dem 9.November 1989 chronologisch den Weg zur Deutschen Einheit. Gezeigt werden Briefe und Postkarten mit Stempeln des hierzu relevanten Datums, sowie die in dieser kurzen Zeitspanne möglichen Frankaturen (z.B. die Kombinationen aus vier verschiedenen Postverwaltungen). Auch die letzten Markenausgaben der DDR in DM-Währung spielen eine große Rolle. Mit dem letzten Bezugstag für die Marken der Deutschen Post könnte man das Thema abschließen. Aber das Gültigkeitsende für die Postwertzeichen der Deutschen Post bzw. von Berlin, diverse Tarifänderungen, sowie die Einführung der 5-stelligen Postleitzahlen und alle Veränderungen durch das Poststrukturgesetz geschahen unter Einfluss des 3. Oktober 1990 und werden Sammlungen dieser Art auch noch in der Zukunft beeinflussen… Die 2. Kamtschatka-Expedition, genannt Große Nordische Expedition (Vitus Bering, der Columbus des Zaren) von Wolfgang Diehl Wie kommt ein Sammler zu diesem Thema? Kurze Vorgeschichte: Ich sammle primär Marken/Belege der ehemaligen Sowjetunion (1923-1991), ein großes Land mit vielen Markenausgaben und ebenfalls vielen interessanten Ausgabe von Bild-Ganzsachen. Und zu diesem Land gehören u.a. auch Sibirien und die Halbinsel Kamtschatka, die als „Ferner Osten“ bezeichnete Region. Mehrere Markenausgaben der Sowjetunion beziehen sich auf Kamtschatka und auch auf Bering. Wenn ich nun Marken sammle. So möchte ich nicht nur aus dem Michel-Katalog erfahren, wer darauf abgebildet ist, sondern auch, was dieser Person die Ehre eingebracht hat, auf einer Marke abgebildet zu werden. Oder wenn eine Stadt eine JubiläumsAusgabe erhält, wo sich diese geografisch befindet und was sie besonderes aufzuweisen hat. Oder aus welchem historischen oder sonstigen Anlass kam es zu der Markenausgabe? Gerade in Bezug auf die ehemalige Sowjetunion bestehen doch erhebliche Wissensdefizite zwischen dem Wenigen, was man weiß (wissen durfte) und den heutigen Erkenntnissen. So ist/wird nach und nach aus meiner Sowjetunion-Sammlung ein (ganz kleines) Lexikon über die Sowjetunion mit dem Wesentlichen zur jeweiligen Markenausgabe. Zum Exponat: Von Bering oder Kamtschatka hat man natürlich schon mal gehört, aber was hat Bering eigentlich vollbracht, wer war er? Bering-Meer oder Bering-Straße, ja schon gehört und das liegt ganz weit hinten zwischen Sibirien und Alaska, das war’s. Also Bücher/Zeitschriften beschafft, Lexika gewälzt, das Internet bemüht. Das Ergebnis war hoch interessant und hat mir einerseits gezeigt, welche Wissenslücken vorhanden waren (und noch sind), andererseits den „Fernen Osten“ wesentlich näher gebracht und die unter großen Entbehrungen vollbrachten Leistungen von Bering und seiner Mannschaft deutlich gemacht. Das Exponat wurde dann noch mit Marken/Belegen zum Thema aus Dänemark (Geburtsland von Bering) und der USA (Bering gilt als Entdecker von Alaska) ergänzt. Sammeln macht neugierig? Aber Hallo!!! Buntes aus aller Welt Das Exponat soll zum Sammeln anregen und einen ganz kleinen Querschnitt zeigen, was es so alles auf Briefmarken gibt. Bunt sind sie alle, allein die Vielfalt an Markenformen und Abbildungen lassen sich natür- 17 lich in diesem Exponat nur sehr lückenhaft darstellen. Marken sind groß- oder kleinformatig, quadratisch, rechteckig, dreieckig, sechseckig, rund, oval, wellenförmig …, aber hat man schon mal eine Marke in Form des Galliers Obelix oder seines Hundes Idefix mit Knochen gesehen (siehe Frankreich-Beleg)? Oder das Bild einer vermutlich historischen Begebenheit als Abbildung über mehrere Marken wie auf dem Taiwan-Beleg (Republic of China)? Kennt man Belege von der russischen Treibeis-Station aus der Nordpolregion oder vom chilenischen Territorium in der Antarktis? Es handelt sich ausschließlich um echt gelaufene Belege. Ist nicht jedes Motiv, jedes Land, jeder Beleg sammelwürdig? Versehen mit dem Ersttagsstempel des damaligen noch philatelistischen Postamts Eltville, wurde dann der Brief per Einschreiben abgeschickt. In den darauf folgenden drei bis vier Monaten hatte der genannte Empfänger dann die Möglichkeit, den Brief gegen Vorzeigen seines Ausweises abzuholen. Da es jedoch den auf dem Brief geannten Empfänger nicht gab, schickte das Empfängerpostamt den Brief mit dem jeweiligen Ortsstempel versehen an den Absender wieder zurück. Allein der Gedanke, der Post einen legalen Streich zu spielen, amüsierte viele Jugendliche. Man hatte seinen Spaß und man hatte gleichzeitig eine Sammlung mit einem gewissen ideellen Wert, die ohne großen finanziellen Aufwand zustande kam. Sammlung von Ersttagsbriefen Ein Projekt der Eltviller Jungphilatelisten in den 60-er Jahren von Stephan Fleschner In Eltville am Rhein gab es in den 60er Jahren beim damaligen Briefmarkenverein unter dem Vorsitzenden Kurt Plehn eine Gruppe von so genannten Jungphilatelisten, die vom Jugendwart Heinz Herpertz betreut wurde. Ein Projekt von vielen anderen war das Versenden von Ersttagsbriefen und zwar postlagernd in das Ausland. Bei den Eltviller Jungphilatelisten lernte man außerdem, dass Französisch die Weltpostsprache ist. So entstand eine interessante Sammlung von Ersttagsbriefen echt gelaufen und mit tollen Stempeln versehen. Für diese Leistung einschließlich einiger anderer erhielt der damalige Jungphilatelist Stephan Fleschner eine bestimmte Anzahl von Punkten, die für die Verleihung des Silbernen Leistungsabzeichens durch den Deutschen Philatelisten Jugendring die Voraussetzung waren. Mehr als 40 Jahre danach sind einige dieser Sendungen bei den Briefmarkenfreunden Rheingau ausgestellt Handillustrierte Briefe von Dieter Michelson Also wurde auf jeden Briefumschlag nebst einer sorgfältig aufgeklebten neu erschienenen Briefmarke (bestenfalls ein „Randstück“ oder „Eckrandstück“) eine erfundene Adresse und der postalische Hinweis „Poste restante“ geschrieben, was übersetzt „postlagernd“ heißt. Postlagernd bedeutet, dass ein solcher Briefumschlag drei Monate im Empfängerpostamt verweilt. Diese Sammlung soll Briefe einmal von einer ganz anderen Seite zeigen und von der rein philatelistischen Sichtweise abrücken. Gezeigt werden zeitgemäß handillustrierte Briefe, die von den Absendern bemalt wurden. Die Sujets der Zeichnungen – ob einfarbig oder bunt – sind vielfältig. Es werden Situationen aus dem All- 18 tagsleben des Zeichners dargestellt, politische Themen werden behandelt, oder in manchen Fällen auch postalische Situationen aufgegriffen. Häufig wird die aufgeklebte Briefmarke in das Sujet integriert. Das war für mich der Initialfunke und beweist, das Sammler nicht immer das Rad neu erfinden müssen und das Lesen einer (oder sogar mehrerer) Fachzeitschriften von außerordentlichen Nutzen sein kann. Seit dieser Zeit überlege ich mir bei jeder neu erscheinenden Briefmarke, ob sie das „Potential“ hat, dass man sie in passender Weise mit einem Autogramm kombinieren kann. Wichtig ist bei der Sammlung, dass klassische postgeschichtliche Sichtweisen oder Bewertungen ganz in den Hintergrund rücken. Vielmehr bilden Umschlag und Marke gemeinsam kleine Kunstwerke. Deshalb wird der „eingefleischte“ Philatelist beim Betrachten manchmal schmerzlich berührt sein, der unbelastete Betrachter jedoch wird umso mehr seine wahre Freude daran haben. Briefe und Autogramme – zwei Hobbys finden zueinander So bot sich beispielsweise die Neuausgabe mit den Motiven „Andrea Doria“ und „Sonderzug nach Pankow“, die Udo Lindenberg entworfen hat, geradezu an, auch den Künstler einen entsprechenden Beleg signieren zu lassen. So sind im Laufe der letzten Jahre Dutzende von interessanten (und wahrscheinlich auch recht raren) Belegen zusammen gekommen. Ein besonderes Exemplar ist anlässlich des Jahrtausendwechsels entstanden: den Jubiläumsbrief der Post habe ich von allen relevanten Persönlichkeiten unterschreiben lassen, die an diesem Tag an der Spitze gesellschaftlich bedeutender Gruppen standen, sei es nun Politik, Wirtschaft, Kirche oder Sport. Selbst in meiner Sammlung nimmt dieser Beleg eine be- von Stefan Weser Die Anregung, Autogramme auf Briefen und/oder (in Ausnahmefällen) Briefmarken zu sammeln, kam mir vor einigen Jahren. In einer Briefmarkenzeitschrift war in einem Artikel zur deutschen Einheit ein Beleg zum 3. Oktober 1990 abgebildet, der passend zu Marke und Stempel, das Autogramm von Bundeskanzler Kohl trug. 19 sondere Stellung ein. Der Postkrieg Reiseland Deutschland von Helga Teubner von Helga Teubner Unter der Bezeichnung werden alle postalischen Erscheinungen zusammen gefasst, die auf Maßnahmen aus politischen Gründen von Postverwaltungen gegen Briefmarken, Poststempel oder dergleichen beruhen, ohne dass zwischen den beteiligten Staaten ein Kriegzustand besteht. Hierunter fällt auch die von zahlreichen kommunistischen Staaten ausgeübte, rechtwidrige Nichtanerkennung bestimmter Postwertzeichen anderer Länder Unter dem Motto „Nix wie hin“ - Deutschland auf Postwertzeichen, zeigt die Sammlung Ansichtskarten, Postkarten und natürlich Briefe! Wir entdecken durch die Briefmarken wunderschöne Landschaften, interessante Städte, Künstler, Wahrzeichen und kulturelle Ereignisse. Urlaub in Deutschland auf Briefmarken also. Solche Maßnahmen sind: Zurückweisung der mit den beanstandeten Postwertzeichen oder Poststempeln versehenen Sendungen. Zurückweisung beanstandeten postalischen Materials Vollständige oder teilweise Entfernung oder Unkenntlichmachung von Postwertzeichen oder Poststempeln Auferlegung von Nachporto trotz ordnungsgemäßer Freimachung im Aufgabeort. Hinzufügung von Gegen- und Ergänzungsstempel politischen Inhalts. Postkarte mit Mehrfachfrankatur und Ersttagsstempel aus der Serie Landeshauptstädte mit dem alten Bremer Rathaus. Darunter die Marke mit der Abbildung der Bremer Bürgerschaft. Gefangenengedenkmarke von 1953 mit Lackfarbe unkenntlich gemacht Das Besondere dieser Sammlung aber ist, dass Postkarten und Briefe die Stempel der jeweils im Markenbild gezeigten Stadt tragen. Und das ist angesichts der Postreform, bei der fast alle Sendungen nur von den zuständigen Briefzentren gestempelt werden. Und auch die Sammlerstelle führt 20 keine Ortsstempel. Ein mühseliges Unterfangen. Noch einmal Geschichte 21 von Klaus-Peter Dietel Dass Briefmarken, aber auch Poststempel ihre jeweilige Zeit widerspiegeln, wird vielen erst bewusst, wenn sie einen alten Brief oder eine Ansichtskarte betrachten. Am deutlichsten wird das, wenn man sich die Rheingauer Postkarten von Josef Hell in unserer Ausstellung ansieht. Und dabei geht es nicht nur um die Veränderungen, die sich in einem Jahrhundert in den Städten und Gemeinden vollzogen haben. Es geht auch um den künstlerischen Stil, in dem die Druckwerke entstanden sind. Sie drücken nicht nur den Geschmack ihrer Zeit aus, sondern sind unschätzbare Dokumente. Gleiches gilt für Briefmarken. Die Herscher-Porträts der Altdeutschen Ausgaben, die stolze Germania auf den Marken des Deutschen Reichs die Sammlung von Marzel Bauer macht das anschaulich. Aber auch spätere Zeiten, beispielsweise die der Wiedervereinigung Deutschlands, vorgestellt von Dietmar Donner, ist auf Briefmarken, Stempeln und Postbelegen als Dokument erhalten geblieben. Gemeinsam mit Horst Gehrke will ich auf ein besonders negatives Kapitel deutscher Geschichte und ihrer Briefmarkenausgaben aufmerksam machen: Wie diese für politische Agitation missbraucht wurden. Ich habe diese Aufgabe für die Zeit des Nationalsozialismus, also zwischen 1933 und 1945, übernommen. Horst Gehrke zeigt in unserer Ausstellung Beispiele der politischen Agitation in der DDR. 22 Motivphilatelie von Franz Göller Deutsche Märchen und Sagen in der Philatelie von Franz Göller Weihnachten in der Philatelie War es am Anfang des Sammelns von Briefmarken üblich, Briefmarken weltweit zu sammeln, änderte sich diese Haltung mit den immer vielfältiger werdenden Ausgaben der einzelnen Länder. Aus dieser Vielfalt und der damit verbundenen wechselnden Motiven auf den Briefmarken entstand Motivphilatelie. Motive von Weihnachten und anderer christlicher Motive auf Briefmarken erscheinen in einer Vielzahl von Ländern. Der Überblick für den Einzelnen ist schwierig. Um mit dieser Situation besser zurecht zu kommen, gründeten Gleichgesinnte die Arge, „Christliche Motive“ St. Gabriel im BDPh. Die ausgestellten Weihnachtsmarken zeigen einen Querschnitt der unterschiedlichsten Darstellungen der Weihnachtsgeschichte in der Kunst. Die Gebr. Jacob und Wilhelm Grimm aus Hanau veröffentlichten ihre großen Sammlungen („Kinder und Hausmärchen“ 2 Bde 1812 – 1815 und „Deutsche Sagen“ 2 Bde. 1816 – 1818.) Die Gebrüder Grimm besuchten auch den Rheingau und waren Gast bei den von Brentanos in Winkel. Die gesammelten Märchen und Sagen sind bis heute ein beliebter Lesestoff. Diese Beliebtheit veranlasste die Deutsche Bundespost und die Post der DDR, in der Zeit von 1959 bis 1967 bzw. 1966 bis 1978 Markenserien mit Märchen und Sagenmotiven herauszugeben. Die ganze Weihnachtsgeschichte erzählt dieser Block aus Zypern. Weihnachtsmarken gibt es auch aus Ländern, in denen das Christentum Minderheit ist. Bei der Deutschen Bundespost geschah das in der Form von Markensätzen und bei der Post der DDR in Form von Kleinbögen. Einen Großteil der erschienenen Marken können Sie in der Ausstellung betrachten. 23 Herausragende Persönlichkeiten von Klaus-Peter Dietel Eine besondere Form der Motivsammlung ist die Beschäftigung mit einer herausragenden Persönlichkeit. Um auch diese Variante des Sammelns vorzustellen, haben wir dazu den in Geisenheim geborenen Gründer des Deutschen CaritasVerbands, Lorenz Werthmann ausgewählt. Die Briefmarkenfreunde Rheingau trauern um ihr Ehrenmitglied Hans Blaha der in diesem Jahr in Alter von 76 Jahren gestorben ist. Um es vorweg zu nehmen: Dieses Exponat ist ad hoc entstanden, besitzt erhebliche Lücken und soll eine Sammlung zeigen, die im Aufbau begriffen ist. Die Entscheidung dennoch Lorenz Werthmann ein Exponat zu widmen, hat zweierlei Gründe. Zum einen soll es zeigen, wie mühevoll es ist, eine Motivsammlung aufzubauen, dafür das geeignete Material zu finden, wie es Franz Göller in diesem Heft beschrieben hat. Zum zweiten haben die Briefmarkenfreunde zu diesem „Geisenheimer Bub“ ein besonderes Verhältnis. Anlässlich seines 150. Geburtstags hatte die Post AG eine Sonderbriefmarke herausgebracht. Unser Verein hatte das zum Anlass genommen, mit einem Geisenheimer OrtsSonderstempel zum Erstausgabetag an diesen sozial engagierten Mann auch auf lokaler Basis zu erinnern. Gemeinsam mit dem Caritas-Verband Rheingau-Taunus hatten wir eine würdige Feier in Geisenheim veranstaltet. Hans Blaha war nicht nur unser dienstältestes Mitglied, sondern auch ein hervorragender Philatelist, dessen Sammlungen von Belegen speziell seiner sudetendeutschen Heimat einen großen Ruf besitzen. Die Briefmarkenfreunde danken Hans Blaha für die jahrzehntelange Mitarbeit im Verein. Spaß an der Freud’ Die Briefmarkenfreunde Rheingau sind eine Vereinigung von Sammlern, die ihr Hobby „aus Spaß an der Freud“ betreiben. Wir wollen in unserer Ausstellung deshalb auch keine philatelistischen Spitzen präsentieren, sondern vielmehr Anregungen geben, wie Freunde der Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten durch geschickte Auswahl vorhandener Einzelstücke eine Sammlung aufbauen können. Wenn uns dies mit unserer Veranstaltung gelingt, haben wir unser Ziel erreicht. 24 Rheingauer Ereignisse als Dokument bewahrt In den 55 Jahren ihres Bestehens haben die Briefmarkenfreunde Rheingau zu besonderen Anlässen zahlreiche philatelistische Belege initiiert. Hier eine kleine Auswahl. 25 Sammeln macht Spaß - aber man braucht den richtigen Partner Liebe Besucher unserer Ausstellung, bis auf den Gastbeitrag „Handillustrierte Briefe“ von Dieter Michelson, dem Geschäftsführer des Wiesbadener Auktionshauses Heinrich Köhler, sind alle Exponate dieser Ausstellung von Mitgliedern unseres Verein erarbeitet worden. Wie Sie sicher festgestellt haben, sind dabei ganz verschiedene Themen angesprochen worden. Reine Briefmarkenzusammenstellungen beispielsweise, interessante Belege, also Briefe und Postkarten mit besonderen Stempeln, Ansichtskarten oder Notgeldscheine. Die Postgeschichte einer bestimmten Region oder die Wiedervereinigung sind dabei ebenso Themen, wie besondere Ereignisse, wie die „Die große Nordische Expedition“ oder Motive auf Briefmarken wie die Weihnacht oder Märchen. In jedem Fall aber stehen alle Sammlerstücke in einem genau definierten inneren Zusammenhang, sind planmäßig zusammengetragen und zu einem Exponat gewachsen. Vieles von dem, was Sie heute gesehen haben, befindet sich noch im Aufbau. Noch gibt es viele Einzelstücke, die in die eine oder andere Sammlung passen würden. Noch gibt es Möglichkeiten, ein Exponat noch ansprechender zu gestalten. Doch dazu braucht man Hilfe. Die Briefmarkenfreunde Rheingau, Verein für Briefmarken-, Münzen- und Ansichtskartensammler, bietet Ihnen diese Hilfe an. Wir verstehen uns als Partner aller Sammler zwischen Walluf und Lorch, helfen Ihnen mit Rat und Tat nicht nur beim Aufbau einer Sammlung, sondern sind auch mit unseren Vortragsabenden in Geisenheim und den Tauschtagen in Eltville zu festen Terminen präsent. Ein Besuch bei uns lohnt sich deshalb immer. Und hier unsere festen Termine: Geisenheim: Jeden ersten Montag im Monat um 19 Uhr im Raum des Schachclubs im Vereinshaus in der Kapellenstraße 4a. Eltville: Jeden zweiten Samstag im Monat um 17 Uhr im Haus der Jugend und Vereine, Schwalbacher Straße. Außerdem können Sie uns im Internet unter www.briefmarkenfreunde-rheingau besuchen oder sich direkt an unsere Vorstandsmitglieder wenden, wenn Sie Hilfe benötigen. Vorsitzender: Klaus-Peter Dietel stv. Vorsitzender: Wolfgang Diehl Schriftführer: Dr. Heinz-Dieter Molitor Kassiererin: Helga Teubner Ansichtskarten: Josef Hell Münzen: Heinz-Günther Schobner Obmann für Eltville: Marzel Bauer Dank an unsere Sponsoren Eine größere Ausstellung zu veranstalten kostet eine Menge Geld. Ohne finanzielle Hilfe wäre das nicht zu schaffen. Deshalb danken wir Firmen für Ihre Unterstützung: Auktionshaus Heinrich Köhler Rheingauer Volksbank Tourist AG Rüdesheim Seilbahn Rüdesheim Edlef’s Laden Geisenheim Rheingau-Apotheke Geisenheim Der Verein dankt außerdem allen freiwilligen Helfern bei Vorbereitung, Organisation und Aufbau der Ausstellung. Impressum: Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Klaus-Peter Dietel. Klausstraße 6 65366 Geisenheim 26 27 28 29