SEIT 125 JAHREN. - Stadtsparkasse Bad Sachsa

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SEIT 125 JAHREN.
GUT. FÜR DIE REGION.
Stadtsparkasse
Bad Sachsa
1887 Sparkasse der Stadt Sachsa Stadtsparkasse Bad Sachsa 2012
JAHRE
§1
Der Zweck der Sparkasse besteht darin,
bei den Einwohnern den Sinn für
Sparsamkeit und Wirthschaftlichkeit
zu fördern, ihm Gelegenheit zu einer
völlig sicheren und verzinslichen Anlage
von Geldern zu bieten und denselben
erforderlichen Falls Darlehen zu
billigen Zinsen zu gewähren.
Der Magistrat
Weber, Steph, Stecher, Goette
(:L.S:)
Sachsa, den 21. October 1886
die Stadtverordneten.
gez: Camin, Bösecke, Willige,
Köhler, Heise, Krieghoff,
K. Euling
A. Euling
125 Jahre GUT.
2
Stadtsparkasse
Bad Sachsa
Stadtsparkasse Bad Sachsa
Poststraße 6/7
37441 Bad Sachsa
Telefon:
0 55 23 / 9430 - 0
Telefax:
0 55 23 / 9430 - 30
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Stadtsparkasse Bad Sachsa, 2012
Ralph Boehm
mediencenter RAUSCH
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1887 Sparkasse der Stadt Sachsa
Stadtsparkasse Bad Sachsa 2012
125 Jahre GUT.
Inhaltsverzeichnis
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Seite
Jahre
Titel
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2012
1886
1886 ff
1896 ff
1889 ff
1917 ff
1920 ff
1921
1923
1929
1930 ff
1931
1938 ff
1938 ff
1946 f
1947 f
1948 ff
1950er
1956 f
1957
1956 ff
1960
1967 ff
1970 ff
1987
1989
1992
1992 ff
1996 ff
2000 ff
2011
2011
2007 ff
1886 ff
2012
2012
Vorwort
Statut der Sparkasse der Stadt Bad Sachsa (§ 1)
Das alte Rathaus, Uffestr. 1
Von nun an wird die Sparkasse hauptamtlich geführt
Erstmals werden die Ergebnisse eines Jahres in der Zeitung veröffentlicht
Das erste eigenständige Gebäude, Schulstr. 3
Im Einzugsbereich gab es noch einige andere Wettbewerber
Notgeld Bad Sachsa
Firmen-Notgeld in Bad Sachsa
Die Stadt Bad Sachsa kauft die Villa Nora des Fabrikanten Louis Deibel
Verlegung der Geschäftsräume in das Neue Rathaus, Bismarckstr. 1
Tauschgeld des Deutschen Wirtschaftsbundes Bad Sachsa
Verlegung der Geschäftsräume in das Rathaus-Nebengebäude, Poststr. 6
Verlegung des Eingangs und Umbau, Poststr. 6
Nach dem 2. Weltkrieg musste es weiter gehen und es ging weiter!
In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg ...
Wirtschaftsaufschwung
Weltspartage
Die räumliche Enge während des erneuten Umbaus, Poststr. 6
Erneute Verlegung des Eingangs und Umbau, Poststr. 6
Fremdenverkehr und Baugewerbe sind die tragenden Säulen
Verabschiedung des Stadtdirektors Willi Müller durch den Vorstand
Zweckmäßiger Erweiterungsbau
Wieder Mal ist es zu eng geworden, Poststr. 7
100 Jahre Stadtsparkasse Bad Sachsa
Endlich wieder vereint
Fast 50 Jahre lang im Dienst der Stadtsparkasse Bad Sachsa
Die Stadtsparkasse erhält ihr heutiges Gesicht, Poststr. 6 + 7
Die Stadtsparkasse setzt einen städtebaulichen Akzent
Die Stadtsparkasse im 3. Jahrtausend
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Verwaltungsrat
Satzung der Stadtsparkasse Stadt Bad Sachsa (§ 2)
Zeittafel
Verwaltungsrats- und Vorstandsmitglieder der letzten 75 Jahre
Dank und Quellenangaben
125 Jahre GUT.
2012
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Vorwort
Die Stadtsparkasse Bad Sachsa feiert in
diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen.
Dieses Jubiläum, auf das wir stolz sind,
ist für uns Anlass, auf die Geschichte des
Unternehmens zurückzublicken und mit
diesem Wissensschatz unseren Weg als
moderner Finanzdienstleister fortzusetzen.
Seit dem Eröffnungstag am 1. Februar
1887 hat sich die Stadtsparkasse stets
den Anforderungen ihrer Zeit gestellt. Zu
den klassischen Aufgabengebieten wie
der Sparerziehung und der Rücklagenbildung sind wichtige Geschäftsfelder
wie das Kredit- und Wertpapiergeschäft
hinzugekommen. Heute ist die Stadtsparkasse Bad Sachsa eine moderne Universalbank mit starken Verbundpartnern.
Mediale Angebote sind dabei ebenso
selbstverständlich wie eine Vertriebsstruktur, die sich an den unterschiedlichen Bedürfnisssen der Kunden orientiert. Unsere gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen wir
an dieser Stelle für die geleistete Arbeit
danken, waren und sind die Basis für
diese überaus erfolgreiche Entwicklung.
Eines hat sich im Laufe der Zeit nicht verändert: Die Stadtsparkasse Bad Sachsa
verkörpert Unternehmertum vor Ort.
Verantwortung zu übernehmen, beschränkt sich bei uns nicht nur darauf,
die kreditwirtschaftliche Versorgung der
heimischen Wirtschaft und Bevölkerung
zu sichern. Die Sparkasse fördert in vielfältiger Weise den Strukturwandel und
ist ein Impulsgeber für die Region.
Der öffentliche Auftrag und die kommunale Trägerschaft, mit der die enge regionale Bindung der Stadtsparkasse Bad
Sachsa einhergeht, ermöglicht diese solide Partnerschaft mit dem Mittelstand auf
ideale Weise. Jeder, der der Sparkasse
Einlagen zur Verfügung stellt, der kann
auch sicher sein, damit einen wesentlichen Beitrag für Investitionen in die Zukunftsfähigkeit seines eigenen Lebensumfeldes zu leisten.
Wir übernehmen Verantwortung auch
außerhalb des Bankgeschäfts. Die Fördermaßnahmen reichen vom Breitensport,
Bildung und Erziehung über Kultur und
Kreativprojekte bis hin zu sozialen und
karitativen Aktivitäten. Dabei ist uns die
Jugendförderung besonders wichtig.
Flankiert wurden die Maßnahmen ganz
gezielt durch die Gründung der Stiftung
der Stadtsparkasse Bad Sachsa.
Die vorliegende Publikation zeigt auf
eindrucksvolle Weise, wie die Stadtsparkasse Bad Sachsa in den wechselhaften
Zeitläufen ihrer Geschichte durch ihr
vielfältiges Engagement den Alltag der
Bürgerinnen und Bürger begleitet, ihn
lebenswerter macht und die Wirtschaft
in Bad Sachsa fördert.
125 Jahre GUT.
2012
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Ein besonderer Dank gilt unseren Kundinnen und Kunden, die den Erfolg unserer
Sparkasse begründen. Ihr Vertrauen ist uns Ansporn und Verpflichtung, auch künftig
ein verlässlicher Partner zu sein.
Stadtsparkasse Bad Sachsa
Die Vorsitzende des
Verwaltungsrats
Der Vorstand
Helene Hofmann
Bürgermeisterin
Bernd Gottschalk
Vorstandsvorsitzender
Ralf Müller
Vorstandsmitglied
1886
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125 Jahre GUT.
Statut der Sparkasse der Stadt Sachsa
§1
Der Zweck der Sparkasse besteht darin,
bei den Einwohnern den Sinn für
Sparsamkeit und Wirthschaftlichkeit zu
fördern, ihm Gelegenheit zu einer völlig
sicheren und verzinslichen Anlage von
Geldern zu bieten und denselben
erforderlichen Falls Darlehen zu billigen
Zinsen zu gewähren.
Der Magistrat
Weber, Steph, Stecher, Goette (:L.S:)
Sachsa, den 21. October 1886
die Stadtverordneten. gez: Camin,
Bösecke, Willige, Köhler, Heise, Krieghoff,
K. Euling
A. Euling
Vorstehendes Statut wird mit der Maßgabe bestätigt, daß außer dem Rendanten auch der in § 7 gedachte Controleur
Caution zu hinterlegen hat.
Magdeburg, den 1. Dezember 1886 (L.S.)
der Ober-Präsident der Provinz Sachsen,
gez. von Wolff
125 Jahre GUT.
Das alte Rathaus, Uffestraße 1
1886 wurde unsere Sparkasse in einem
der 20 Dienstzimmer dieses 1855 aus
Platzgründen im Vorderhaus (oben
Diensträume, unten der Ratskeller) erbauten Gebäudes gegründet. Das Erdgeschoss ist aus Sicherheitsgründen fast
meterdick ausgeführt, rechts und links
der Tür befanden sich die Gefängnisräume.
Zum 1. Februar 1887 wurde der Geschäftsbetrieb aufgenommen.
Klein und bescheiden waren die ersten
Einlagen. Der Abschluß vom 31.12.1887
zeigt, daß 184 Sparer mit 41.411 Mark
zur Sparkasse gefunden hatten. Von
diesem Betrage waren bereits als Darlehn
25.000 M. ausgegeben und 4.000 M. in
Wertpapieren angelegt. Nach 10 Jahren
1897, hatte die Sparkasse einen Einlagebestand von 400.000 M. So wuchsen
die Einlagen von Jahr zu Jahr und 1912
war die Million erreicht. In den Jahren
des Weltkrieges hielt sich die Sparkasse
trotz der vielen Kriegsanleihezeichnungen auf dem Bestand des Jahres
1912. Auf die darauf folgenden Jahre der
Inflation erübrigt es sich einzugehen.
Bürgermeister Weber
(vgl. Sparkassenleiter Gelfort: Zum 50jährigen Bestehen der Städtischen Sparkasse Bad
Sachsa in BSN 30.01.1937 sowie Alfred Müller: 1887: Städtische Sparkasse zu Bad Sachsa
- 1964: Stadtsparkasse Bad Sachsa, unveröffentlichtes Manuskript im Archiv der SSPK;
Zeitung für den Harz; Bad Sachsaer Nachrichten; Fotos AStBS und Ralph Boehm)
1886 ff.
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125 Jahre GUT.
1896 ff.
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Von nun an wird die Sparkasse hauptamtlich geführt
Bis zum Jahre 1896 wird die Sparkasse
nebenamtlich verwaltet; bis 1911 leitet
Robert Hartmann hauptamtlich sämtliche
städtischen Kassen, als da sind neben der
Sparkasse auch die Kämmerei-, Forst-,
Ortssteuer-, Armen und Badekasse. Nach
seinem Tode werden Hermann Kleemann
als Gegenbuchführer der Stadthauptkasse
und der s. Zt. damit verbundenen Stadtsparkasse sowie ab 01. Januar 1912 der
Magistratssekretär Franz Ochsenfarth als
Rendant der Sparkasse bestellt.
Sparkassenleiter Kleemann
Rendant Hartmann
(vgl. Sparkassenleiter Gelfort: Zum 50jährigen Bestehen der Städtischen Sparkasse Bad
Sachsa in BSN 30.01.1937 sowie Alfred Müller: 1887: Städtische Sparkasse zu Bad Sachsa
- 1964: Stadtsparkasse Bad Sachsa, unveröffentlichtes Manuskript im Archiv der SSPK;
Zeitung für den Harz; Bad Sachsaer Nachrichten)
125 Jahre GUT.
Erstmals werden die Ergebnisse eines Jahres veröffentlicht
Erstmals werden die Ergebnisse eines Jahres veröffentlicht in der Zeitung für den Harz,
Wieda (Vorläufer der Bad Sachsaer Nachrichten) (16. März 1890)
Neben dem Kuratorium der Sparkasse
zeichnet natürlich der Rendant M. Weber
(nicht identisch mit Bürgermeister A. Weber)
verantwortlich für diese Ergebnisse. Für die
Jahre 1891 und 1892 fällt der veröffentlichte Bericht etwas übersichtlicher aus:
1889 ff.
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125 Jahre GUT.
1917 ff.
10
Das erste eigenständige Gebäude, Schulstraße 3
Erstmals benötigt die Sparkasse größere
Räume; sie zieht 1917 in das Gebäude
Schulstraße 3 um; die Parterre-Räume
wurden bis 1930 genutzt.
Der Inflation folgte der Wiederaufbau.
Mit Zähigkeit und Zuversicht wurde in
planmäßiger Kleinarbeit die Grundlage
für das Aufblühen der Sparkasse geschaffen. Gestützt auf das wiedergewonnene
Vertrauen der Sparer konnte die Sparkasse
(ohne Inanspruchnahme von Bankkrediten) bereits Ende 1924 einen Einlagebestand von 200.000 RM. ausschließlich der Aufwertung nachweisen; in
diesem Jahr folgte auf F. Ochsenfarth, dem
(vermutlich aufgrund der Inflation) Dienstunfähigkeit bescheinigt wurde, Fritz
Gelfort, der die Kasse bis 1956 führte. Im
Jahre 1928 war der Einlagenbestand der
Vorkriegszeit bereits überschritten.
(BSN 15.03.1941, Archiv SSPK)
Sparkassenleiter Fritz Gelfort
Rendant Franz Ochsenfarth
(vgl. Sparkassenleiter Gelfort (a.a.O.) und Alfred Müller (a.a.O.)
125 Jahre GUT.
Im Einzugsbereich gab es noch einige andere Wettbewerber
Kreissparkasse Nordhausen a.H.
Schwarzburgische Landesbank zu Sondershausen
Volksbank Bad Sachsa (später Volksbank im Harz)
Postamt (später Postbank) gegenüber Stadtsparkasse
Deutsche Bank (um 1980)
Ellricher Bankverein Miethe & Co, Zweigstelle Bad Sachsa
1920 ff.
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1921
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125 Jahre GUT.
Notgeld Bad Sachsa (1. April 1921)
125 Jahre GUT.
1923
Firmennotgeld in Bad Sachsa (1923)
Firmennotgeld und deren Ankündigung in den Bad Sachsaer
Nachrichten (25. August 1923).
Auch hier ist unsere Stadtsparkasse der zuverlässige Partner.
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125 Jahre GUT.
1929
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Villa Nora
Die Stadt Bad Sachsa
kauft die Villa Nora
des Fabrikanten Louis
Deibel, um es als Rathaus zu nutzen.
Außerdem ist beabsichtigt, der Stadtsparkasse Räume zu
gewähren. (1929)
125 Jahre GUT.
Geschäftsräume im Neuen Rathaus, Bismarckstraße 1
Im Jahre 1930 wurden die Geschäftsräume wieder in das - neue - Rathaus in
der Bismarckstraße verlegt. Der Geschäftsbetrieb erfolgte hier in einem großen
Raum plus Kundenraum mit der Stadthauptkasse gemeinschaftlich.
Die 1930er Jahre begannen nicht ohne
Schwierigkeiten; aber Auf Grund der angesammelten Reserven und Dank dem
Vertrauen der Sparer hat die Sparkasse
das Krisenjahr 1931... ...überwunden.
Den Bad Sachsaer Nachrichten kann man
am 22. Oktober 1932 entnehmen unter
der Rubrik "Lokales und Vermischtes",
dass mit der neuen Satzung die Städtische
Sparkasse Bad Sachsa, "bisher ein Bestandteil der Gemeindeverwaltung, aus
dieser herausgelöst (ist) und hat ...
...eigene Rechtspersönlichkeit sowie den
Charakter einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verliehen bekommen."
Der 30. Januar 1933 wurde zum Wendepunkt deutschen Schicksals... Die günstige
Bad Sachsa, Südharz, Rathaus
Entwicklung zeigt sich auch bei unserer
Sparkasse. Die Einlagen sind seit der
Machtübernahme um 300.000 RM auf
rund 2 Millionen gestiegen, wobei noch
zu berücksichtigen bleibt, daß die Stadt
aus den bei der Sparkasse angelegten
Fonds allein zur Arbeitsbeschaffung
140.000 RM herausgezogen hat. Von den
Einlagen sind der heimischen Wirtschaft
in Hypotheken und Krediten 1.200.000
RM. wieder zugeflossen. Dies zeigt, daß
die Sparkasse ein bedeutsamer Faktor der
heimischen Wirtschaft ist.
(Fritz Gelfort (a.a.O.); BSN 22. Oktober 1932)
1930 ff.
15
1931
16
125 Jahre GUT.
Tauschgeld des Deutschen Wirtschaftsbundes Bad Sachsa
Es handelt sich hier
um die am wenigsten
bekannte Einrichtung
der NWO-Bewegung
(s. Fußnote), obwohl
sie die größte Ausdehnung gehabt haben soll. Der Gründer
des Deutschen Wirtschaftsbundes war
Will Noebe. Sie verstand sich als Zentrum
einer Kultur- und Wirtschaftsbewegung,
die weit über den Rahmen des Freiwirtschaftsbundes und physiokratischer Organisationen hinausgriff. Ihr Sitz lag in Bad
Sachsa, wo als Kern eine gemeinnützig
arbeitende Genossenschafts-Zentralbank
aufgebaut wurde.
(vgl. Günter Bartsch: Die NWO-Bewegung, Lütjenburg, Gauke 1994, und insbesondere
Silvio Gesell: Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld, 4. Auflage
1920; neue Ausgabe: Gauke 2007
125 Jahre GUT.
Geschäftsräume im Rathaus-Nebengebäude, Poststraße 6
Anzeige in den BSN
Die starke Ausweitung des Geschäftsverkehrs, insbesondere durch den Spargiroverkehr (bargeldloser Überweisungsverkehr mittels Scheck oder Einzelübertragung), zwang im auf das 50jährige
Jubiläum folgende Jahr 1938 erneut zu
räumlichen Veränderungen und so erwarb die Stadt Bad Sachsa als Gewährsträger für die hiesige Sparkasse von dem
Arzt Dr. Stöhr das Haus Poststr. 6, das nunmehr das Geschäftslokal der Städtischen
Sparkasse wurde. Im Kriege 1939/45
wurde der größte Teil der Angestellten
zum Wehrdienst einberufen, so daß der
Betrieb vornehmlich mit Lehrlingen aufrecht erhalten werden mußte. In dieser
Zeit stieg der Einlagenbestand über das
normale Maß hinaus, was auf die zu
Anfang des Krieges eingeführte Rationierung und die ungesunde Finanzpolitik
der damaligen Machthaber zurückzuführen war. Dies spiegelt sich auch in den
Einlagebeständen deutlich wieder: Zum
Rodelkorso im Jubiläumsjahr 1937
Kriegsschluß wurden rund 13,1 Millionen
RM an Einlagen verwaltet. (siehe F.W.
Biertimpel-Gallen Die Städtische Sparkasse im Wandel der Zeit, in Göttinger
Tageblatt/BSN 12. November 1957)
Zum Ende des Jahres 1945, wohl vom
damaligen hauptamtlichen Bürgermeister
Willi Müller verfasst, gibt die folgende Aufstellung Auskunft (Kopie im StABS):
1938 ff.
17
1938
18
125 Jahre GUT.
Verlegung des Eingangs und Umbau, Poststraße 6
125 Jahre GUT.
Verlegung des Eingangs und Umbau, Poststraße 6
vor dem Umbau
nach dem Umbau, der Eingang ist nun rechter Hand
viele Gäste zur Einweihung
Stahlkammer, Schließfächer und alte Additionsmaschine (1929)
Sparkassenleiter Gelfort mit Kunden
1938 ff.
19
125 Jahre GUT.
1946 f.
20
Nach dem 2. Weltkrieg musste es weiter gehen ...
... und es ging weiter!
Der Sparkassenleiter (1. Mai 1946 bis 25. Februar 1947) und spätere Vorsitzende des
Vorstandes und Verwaltungsrates Erich Weißhuhn fasste die Lage Bad Sachsas und das
60. Geschäftsjahr der Sparkasse treffend zusammen (Kopie im StABS):
Sparkassenleiter Erich Weißhuhn
Bürgermeister Willi Müller
125 Jahre GUT.
1947 f.
21
In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurde die Arbeit von Sparkassendirektor Fritz Gelfort
mit seinen 4 Angestellten und 2 Lehrlingen geleistet.
In 2010 hat unsere Stadtsparkasse Bad Sachsa 45 Beschäftigte.
125 Jahre GUT.
1948 ff.
22
Die Währungsreform 1948 brachte der Sparkasse für die ersten Jahre noch einen Rückgang der Geschäfte. Die von Reichsmark auf D-Mark umgestellten Einlagen, vor allem
die Spareinlagen, wurden zum Teil abgehoben und für Anschaffungen, die durch die
jahrelangen Rationierungen erforderlich geworden waren, verwendet. Doch verloren
waren auch diese Gelder nur zu einem geringen Teil, da sie über den Giroverkehr wieder
zur Sparkasse zurückflossen. Zum zweiten Male erwies sich der Giroverkehr als eine
starke Stütze der Sparkasse.
Spareinlagen:
Giroeinlagen:
1948
1952
1957
2010
480.000
285.000
822.000
712.000
3.090.000 DM
1.302.000 DM
54.560.000
34.064.000
(vgl. F.W. Biertimpel-Gallen" (a.a.O.) und "Quer durch Bad Sachsa" 19. Juni 1948,
maschinegeschriebene und vervielfältigte Zeitung sowie BSN 27. September 1952;
Giroeinlagen 2010 = täglich fällige andere Verbindlichkeiten)
125 Jahre GUT.
1948 ff.
1948
23
1949
1950
1951
Buchungsposten:
57.696
166.127
192.686
215.297
Buchungsposten
arbeitstäglich:
361
545
632
706
Die Buchungsposten, auf die Zahl der Beschäftigten bezogen, durchschnittlich waren
es nur 7 Kräfte, ergeben die Beschäftigungsquote. Die Sparkasse steht diesbezüglich nach dem Betriebsvergleich vom 31.12.1951 - innerhalb des Geschäftsbereiches des
Nieders. Sparkassen- und Giroverbandes, eingeordnet nach ihrer Größenklasse, an erster
Stelle. (BSN 27. September 1952)
125 Jahre GUT.
1950er
24
Weltspartage
125 Jahre GUT.
Räumliche Enge während des erneuten Umbaus, Poststraße 6
1956 f.
25
1957
26
125 Jahre GUT.
Erneute Verlegung des Eingangs und Umbau, Poststraße 6
125 Jahre GUT.
Erneute Verlegung des Eingangs und Umbau, Poststraße 6
1957
27
1956 ff.
28
125 Jahre GUT.
Fremdenverkehr und Baugewerbe sind tragende Säulen
1956 folgte auf Fritz Gelfort als Sparkassenleiter Willi Joedecke bis Mitte 1974.
Den BSN vom 03. / 04. März 1962 kann
man über die örtliche Wirtschaftslage entnehmen, dass der Fremdenverkehr und
das Baugewerbe als die beiden Hauptsäulen zu betrachten sind. In der Zeit von
1957 bis 1960 stieg die Zahl der Kurgäste
von 17.246 auf 22.868, das heißt um 36,5
Prozent. Die Übernachtungsziffern wuchsen im gleichen Zeitraum um 51 Prozent.
Von den 2.200 für den Fremdenverkehr zur
Verfügung stehenden Betten werden 700
von privaten Vermietern angeboten. An
der Finanzierung der überwiegenden
Einfamilienhäuser ist die Sparkasse maßgeblich beteiligt... ...In der Hauptsache dem
Fremdenverkehr flossen zu: an langfristigen Darlehen 633.558 Mark, an durchlaufenden Krediten 1.009.501 Mark...
...Sie vermittelte ferner 36 Bausparverträge
im Werte von 204.000 Mark.
Sparkassendirektor Willi Joedecke gratuliert zum 5.000-DM-Gewinn aus dem PS, Februar 1963
(vgl. Arbeit für die heimische Wirtschaft - Zahlen aus dem Geschäftsbericht der Sparkasse
Bad Sachsa, BSN 3. / 4. März 1962 und Zweckmäßiger Erweiterungsbau, Hannoversche
Presse 18. Oktober 1967)
125 Jahre GUT.
1960
Verabschiedung des Stadtdirektors Willi Müller
(v. l. nach r.:
Stadtdirektor Willi Müller,
Sparkassendirektor Willi
Joedecke sowie die Mitglieder des Vorstandes Kaufmann Otto Kronberg, Kaufmann iR Hermann Döbrich
& Malermeister Karl Witter)
Kundendienst zu jeder
Tages- und Nachtzeit", 1961
29
1967
30
125 Jahre GUT.
Zweckmäßiger Erweiterungsbau
Nunmehr verfügt die Stadtsparkasse
auch über eine beschußsichere Kassenbox im Schalterraum für den Publikumsverkehr. Wendet man sich von der Kassenbox aus nach rechts, so gelangt man
an einen mit Broschüren und Prospekten
ausgestatteten Beratungstresen.
(vgl. Arbeit für die heimische Wirtschaft - Zahlen aus dem Geschäftsbericht der Sparkasse
Bad Sachsa, BSN 3. / 4. März 1962 und Zweckmäßiger Erweiterungsbau, Hannoversche
Presse 18. Oktober 1967)
125 Jahre GUT.
Wieder Mal ist es zu eng geworden: Poststraße 7
In die Verantwortung von Willi Joedecke fiel schließlich 1970 der Ankauf des Nachbargrundstückes Villa Mohwinkel und der weitere Ausbau in 1972/73.
Um unsere Stadtsparkasse werden wir kämpfen! (1974 )
20. Dezember 1974
BSN 08. Februar 1974
31. Oktober 1974
1970 ff.
31
1987
32
125 Jahre GUT.
100 Jahre Stadtsparkasse Bad Sachsa
... nun mit Geldausgabe-Automaten und Kontoauszugdruckern (1987)
Neue Techniken versprechen einen modernen und der Neuzeit entsprechenden Service
als einen weiteren Schritt in die Richtung der Kundenselbstbedienung
- gerade rechtzeitig zum 100jährigen Jubiläum unserer Sparkasse -
3 Stadt- und 1 Sparkassendirektor: E. Weißhuhn,
P. Schaub, H. Meyer, H. Borchers
(BSN / Harz Kurier: oben links 07.04.1984, oben rechts
20.10.1987, unten links 21.02.1987)
125 Jahre GUT.
Endlich wieder vereint
09.11.1989 (18.57 Uhr): Herr Schabowski
sagt bei einer Pressekonferenz:
Privatreisen nach dem Ausland können
ohne Vorliegen von Voraussetzungen... ...
beantragt werden. Die Genehmigungen
werden kurzfristig erteilt... ...Die ständige
Ausreise kann über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD bzw. zu Berlin-West
erfolgen!.
11.11.1989 (19.30 Uhr): Die erste Grenzöffnung im Südharz erfolgt für Fußgänger
33
zwischen Ellrich und Walkenried an der
Rotbuche.
12.11.1989 (09.05 Uhr): Der erste Zug aus
Ellrich trifft im Bahnhof Bad Sachsa ein.
Nach 40 Jahren Randlage können Bad Sachsa und die Sparkasse durch die Grenzöffnung 1989 mit der Wiedervereinigung
1990 endlich wieder an die familiären wie
auch wirtschaftlichen Beziehungen Richtung
Thüringen anknüpfen.
DDR-Bewohner nehmen ihr Begrüßungsgeld in Empfang. (Harz Kurier 13.11.1989 und 06.06.1990)
1989 ff.
1992
34
125 Jahre GUT.
Fast 50 Jahre lang im Dienst der Stadtsparkasse Bad Sachsa
Harry Borchers leitete seit 1974 unsere Sparkasse. In seine Amtszeit fallen insbesondere
die technische und elektronische Entwicklung im Innenbereich wie natürlich auch im
Kundenverkehr sowie die Grenzöffnung 1989. (Harz Kurier 2. Juni 1992)
125 Jahre GUT.
Stadtsparkasse erhält heutiges Gesicht: Poststarße 6/ 7
Sparkassendirektor Helmbold leitet von
1992 bis 2011 die Geschicke der Sparkasse.
In seine Amtszeit fallen 1994 / 1995 die
heute sichtbaren Investitionen in Haupt-
Prospekt der Stadtsparkasse Bad Sachsa, 1995
und Nebengebäude: Das Hauptgebäude
(Poststr. 6) wird neu errichtet und die
ehemalige Villa Mohwinkel (Poststr. 7)
erhält ihr altes Gesicht zurück.
Ralph Boehm, 05.01.2007
1,3 Millionen Mark Gewinnausschüttung
und 3 Millionen Mark gezahlte Gewerbesteuer seien der Kommune durch die Sparkasse zugeflossen. Zudem sei die Ausbildungsquote von 28 Prozent bei der Stadtsparkasse vorbildlich. Der Durchschnitt läge
bei 10 Prozent. Auch stehe ein Viertel des
Kreditvolumens der Sparkasse der Stadt zur
Verfügung, weil, so Rainer Helmbold anlässlich der Einweihung 1996:
Wir wissen wo unsere Wiege steht.
Harz Kurier 25.01.1996;
Graphik: Geschäftsbericht 1993, S. 7
1992 ff.
35
1996 ff.
36
125 Jahre GUT.
Städtebaulicher Akzent: Poststraße 6/7
(Anmerkung: auf diesem Foto demonstriert nicht Bernd Gottschalk sondern Rainer Helmbold) Harz Kurier 23.01.1996
Nach mehr als 18 Jahren im Vorstand der
Stadtsparkasse weiß Helmbold, wie wichtig
Kontinuität, aber auch neues von Außen für
die kleinste Sparkasse Deuschlands ist.
Harz Kurier 07.02.2011
125 Jahre GUT.
Die Stadtsparkasse im 21. Jahrhundert
Der Beginn des 21. Jahrhunderts wird geprägt durch den Ausbau der Zusammenarbeit mit
leistungsstarken Partnern (LBS, DEKA, NORD/LB, VGH) sowie dem immer stärkeren Einzug
der Computertechnologie hin zu einem umfassenden Allfinanzangebot rund um die Uhr.
Gut. Magazin der Sparkassen-Finanzgruppe 02.2011
Die Konten bei Banken und Sparkassen wurden automatisch und kostenlos per 1.
Januar 2002 auf Euro umgestellt; Überweisungen und Schecks werden nunmehr nur
noch in Euro ausgestellt.
Börsenblatt Online, Internet 16.11.2011
Die Stiftung der Stadtsparkasse Bad Sachsa
fördert seit 1998 u.a. das soziale, wissenschaftliche und kulturelle Leben unserer
Region. V.l.n.r.: B. Gottschalk, F.-K. Böttcher,
H. Hofmann, R. Müller
Harz Kurier 16.05.2011
Seit dem 01.02.2011 wird die kleinste Sparkasse Deutschlands von den Sparkassendirektoren Bernd Gottschalk und Ralf Müller mit 44 weiteren Mitarbeitern geführt und das
125. Jahr des erfolgreichen Bestehens kann gefeiert werden.
2000 ff.
37
125 Jahre GUT.
2012
38
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
JAHRE
1. Reihe (vorn, v.l.n.r.): Jennifer Kokott, Astrid Leckel, Marion Strissel, Michaela Herrmann, Bernd Gottschalk, Almuth
Facius, Jil Kuhfittig, Nadin Böckmann, Anja Klaproth, Sabrina Schomburg. 2. Reihe: Silvia Dittrich, Mirja Großstück,
Melitta Heinemann, Anja Liebenehm, Margit Ronge, Irina Haeger, Anja Kirchner, Simone Seeber, Kirsten Spies-Lauenstein,
Melanie Stark. 3. Reihe: Lars Wilke, Alexander Schulze, Heiko Jödecke, Steffen Große, Jens Kirchner, Michael Graß, Werner
Bruchmann. 4. Reihe: Mario Koch, Jörg Draffehn, Christian Kühlewind, Gero Irmscher, Armin Gross, Lutz Rockendorf, Heijo
Seevers. (es fehlen: Melanie Bruchmann, Dirk Daske, Stefan Göllnitz, Ina Gugat, Rainer Helmbold, Kevin Kielholz, Ralf
Müller, Katja Muras)
125 Jahre GUT.
Vorstand und Verwaltungsrat
39
JAHRE
oben: Heiko Jödecke, Gernot Pawlik, August Niemerg, Erich Seele, Ulf Hoffmeister, Stefan Göllnitz. unten: Ralph Boehm,
Bernd Gottschalk, Helene Hofmann, Ralf Müller, Michaela Herrmann (an diesem Tage fehlt: Helga Heise)
2012
125 Jahre GUT.
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Satzung
§2
(1) Die Sparkasse ist ein wirtschaftlich selbständiges Unternehmen mit der Aufgabe auf der
Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse für ihr Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise und insbesondere des Mittelstandes mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen
in der Fläche sicherzustellen. Sie unterstützt in ihrem Geschäftsgebiet die kommunale
Aufgabenerfüllung des Trägers im wirtschaftlichen, regionalpolitischen, sozialen und kulturellen Bereich.
(2) Die Sparkasse kann alle banküblichen Geschäfte betreiben....
(3) Die Sparkasse führt ihre Geschäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen; die Erzielung von
Gewinn ist nicht Hauptzweck ihres Geschäftsbetriebes. Ausleihbezirk der Sparkasse ist
das Gebiet des Trägers und der ehemaligen selbständigen Gemeinden Walkenried, Wieda
und Osterhagen sowie der ehemals zum Amtsgerichtsbezirk Ellrich gehörenden Gemeinden
Ellrich, Werna (Ellrich-Ost), Branderode, Holbach, Gudersleben, Klettenberg, Limlingerode,
Liebenrode, Mackenrode, Pützlingen, Sülzhayn, Obersachswerfen, Mauderode, Steinsee,
Schiedungen und Woffleben. In Kraft seit dem 30.1.2007
125 Jahre GUT.
125 Jahre Stadtsparkasse - Zeittafel
21. Oktober 1886
Magistrat und Stadtverordneten-Versammlung beschließen das Statut
der Sparkasse der Stadt Sachsa.
Darin heißt es u.a.:
§ 1 Der Zweck der Sparkasse besteht darin, bei den Einwohnern den
Sinn für Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit zu fördern, ihnen Gelegenheit zu einer völlig sicheren und verzinslichen Anlage von Geldern zu
bieten und denselben erforderlichen Falls Darlehen zu billigen Zinsen
zu gewähren.
.....
§ 3 Die Sparkasse steht unter Garantie der Gemeinde Sachsa und tritt
die Kämmereikasse sofern dieses jemals erforderlich werden sollte,
für alle Verbindlichkeiten der Sparkasse ein.
.....
§ 4 Die Verwaltung der Sparkasse wird durch das Kuratorium geleitet.
.....
§ 5 Die Controle der Sparkassenverwaltung erfolgt durch die Stadtverordneten...
.....
§ 7 Die Buchführung und die Kassengeschäfte werden von einem Controleur, welcher in der Regel Magistratsmitglied ist und durch den
Kassenrendanten besorgt.
.....
1. Dezember 1886
Der Oberpräsident der Provinz Sachsen in Magdeburg genehmigt das
Statut.
27. Januar 1887
Die Stadtverordneten-Versammlung wählt die Herren Bürgermeister
Albrecht Weber, H. Köhler und A. Euling in das Kuratorium der Sparkasse.
Dem Lehrer M. Weber wird das Amt des Rendanten übertragen und
der Bürgermeister zum Kontrolleur ernannt.
1. Februar 1887
Die Sparkasse nimmt den Geschäftsverkehr im damaligen Rathaus in
der Uffestraße 1 auf.
31. Dezember 1887 Im Gründungsjahr werden 184 Sparkonten eröffnet und darauf 41.411
Mark eingezahlt.
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125 Jahre GUT.
42
28. Oktober 1896
Als erster hauptamtlicher Rendant der Sparkasse wird Stadtsekretär
Robert Hartmann von der Stadtverordneten-Versammlung gewählt.
Stadtkasse und Sparkasse werden verwaltungsmäßig und räumlich
zusammengelegt.
31. Dezember 1897 Im Verlaufe des ersten Jahrzehnts haben sich die Spareinlagen auf
400.000 Mark und die Anzahl der Konten auf 1.203 erhöht.
1905
Die Sparkasse wird Mitglied des Sparkassenverbandes Sachsen/ Thüringen/Anhalt.
1911
Nach dem Tode des Rendanten Hartmann am 8.12.1910 führt der bisherige Gegenbuchführer Hagendorf die Sparkassengeschäfte.
1. Januar 1912
Der Magistrats-Sekretär Franz Ochsenfarth wird zum Rendanten der
Sparkasse und Stadtkasse ernannt.
31. Dezember 1913 Die Sparkasse schließt das letzte Friedensjahr mit einem Spareinlagenbestand von über 1 Mio. Mark und Darlehnsforderungen von 0,9 Mio.
Mark ab.
1914
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges führt zunächst zu einem starken
Einlagenrückgang. Die daraus entstandene Liquiditätsenge kann nur
durch Aufnahme eines von der Reichsbankstelle Nordhausen zur Verfügung gestellten Lombardkredites überwunden werden. Nach dieser
Krise steigen - bedingt durch die Rationierung aller für den Lebensbedarf notwendigen Güter - im Verlaufe der nächsten Jahre die Einlagen
stärker als vor Kriegsanfang.
1915
Die Sparkasse wird Zeichnungsstelle für Kriegsanleihen. Im gleichen
Jahr werden das Depotgeschäft sowie der An- und Verkauf von Wertpapieren als Dienstleistungsgeschäft aufgenommen.
1916
Ankauf eines Tresorschrankes mit Schließfächern, in denen Kunden künftig Urkunden, Schmuck u.a. gegen eine geringe Jahresmiete aufbewahren können.
125 Jahre GUT.
43
1917
Verlegung der Geschäftsräume in das Grundstück Schulstraße 3.
1918
Kurz nach Kriegsende - am 31.12.1918 - belaufen sich die Spareinlagen
auf 2,6 Mio. Mark.
13. Oktober 1919
Ein Bad Sachsaer Gewerbetreibender eröffnet mit einer Einzahlung
von 1.800 Mark das erste Girokonto bei der Sparkasse.
1920 - 1923
Ende 1920 ist ein - nunmehr seit Kriegsende durch die Begleiterscheinungen der ständig fortschreitenden Inflation geprägter - Spareinlagenbestand von 4,8 Mio. Mark und ein Bestand auf Kontokorrentkonten
von 0,5 Mio Mark vorhanden.
Am 20. November 1923, dem Tage der Währungsumstellung, betragen
die Kundeneinlagen 377,17 Billionen Mark (377.170.000.000.000 Mark).
1 Billion Papiermark sind jetzt 1 Goldmark.
Am 31.12.1923 wird der langjährige Rendant Ochsenfarth wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt.
14. März 1924
Durch Beschluss des Rates wird die 1920 vorgenommene Trennung
zwischen Sparkasse und Stadtkasse wieder aufgehoben.
25. März 1924
Rendant beider Kassen ist nunmehr der frühere Gegenbuchführer der
Sparkasse und Stadtkassenrendant Fritz Gelfort.
31. Dezember 1924 Während die Kontokorrenteinlagen auf 105.000 Reichsmark gestiegen
sind, verbleiben an Spareinlagen lediglich 60.000 Reichsmark, die sich
auf 198 Konten verteilen.
1930
Verlegung der Geschäftsräume in das Rathaus in der Bismarckstraße 1.
1925 - 1931
Nach Stabilisierung der Währung gilt es zunächst, das Vertrauen der
Sparer zurückzugewinnen. Schneller tritt ein, was niemand vermutet
hätte: Es wird wieder gespart, und zwar mehr als vor Beginn des Ersten
Weltkrieges.
125 Jahre GUT.
44
Ende 1931 betragen:
die Bilanzsumme
die Spareinlagen
die Kontokorrenteinlagen
das Kreditvolumen
1.7 Mio. RM
1.3 Mio. RM
0.2 Mio. RM
1.1 Mio. RM
8. Oktober 1932
Im Zuge der Neugestaltung des Sparkassenrechts vollzieht sich unter
diesem Datum die Verselbständigung der Sparkasse. Seitdem ist die
Sparkasse eine gemeinnützige und mündelsichere Körperschaft des
öffentlichen Rechts. Gewährträger bleibt die Stadt Bad Sachsa, die
auch das Recht behält, die Beamten und Angestellten der Sparkasse
einzustellen und zu entlassen.
1. Februar 1937
Die Sparkasse kann auf eine 50jährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Ende 1936 betragen die Gesamteinlagen 1,8 Mio. RM und das
Kreditvolumen 1,3 Mio. RM.
1937
Die Stadt Bad Sachsa erwirbt das bisher von einem Arzt genutzte Grundstück Bad Sachsa, Poststraße 6 und lässt es zu Geschäftsräumen für
die Sparkasse durch ortsansässige Handwerker umbauen.
23. April 1938
Feierstunde anlässlich der Fertigstellung des Umbaues und der Übergabe der neuen Räume an die Sparkasse. Grundstückseigentümerin
bleibt die Stadt Bad Sachsa.
31. Dezember 1938 Der Gesamteinlagenbestand beträgt am Ende des letzten Friedensjahres
2,2 Mio. RM, das Kreditvolumen 1,4 Mio. RM. Die Anzahl der Konten hat
sich auf 2.940 Spar- und 724 Kontokorrentkonten erhöht.
Es werden acht Mitarbeiter beschäftigt.
1939 - 1944
In den Kriegsjahren wachsen die Einlagen übermäßig. Ende 1944 belaufen
sie sich auf 11,7 Mio. RM. Der größte Teil dieses Betrages ist in Wertpapieren, in der Regel des Deutschen Reiches, und Bankguthaben angelegt;
bei geringer Neubautätigkeit sind langfristige Darlehen kaum noch zugewähren; auch andere Anlagemöglichkeiten entfallen weitgehend. Das
Kreditvolumen hat einen Niedrigstand von rd. 0,6 Mio. RM erreicht.
125 Jahre GUT.
45
3. und 4. April 1945 Die Kreisstadt Nordhausen wird durch mehrere Luftangriffe stark zerstört.
12. April 1945
In den Mittagsstunden besetzten amerikanische Truppen die Stadt
Bad Sachsa. Die Geschäftsräume der Sparkasse finden vorübergehend
Verwendung als Lazarett.
Juni /Juli 1945
Die ehemals zum Land Preußen zählenden Orte des Kreises Grafschaft
Hohenstein werden der sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen.
Bad Sachsa genießt zunächst einen Sonderstatus und wird dann der
britisch besetzten Zone angegliedert. Damit verliert der Ort sein seit
Jahrhunderten wirtschaftlich verbundenes Hinterland und die Sparkasse
den überwiegenden Teil ihres Geschäftsgebietes.
1945 20. Juni 1948
Infolge der unglücklichen Ereignisse nach Kriegsende ist es der Sparkassenleitung nicht gelungen, die bei Kreditinstituten im mitteldeutschen Raum belegten Gelder abzuziehen bzw. in die britisch besetzte
Zone zu transferieren. Die angespannten wirtschaftlichen Verhältnisse
in der Bevölkerung, zum Teil bedingt durch den Verlust des Arbeitsplatzes jenseits der Zonengrenze, führen zu einem außerordentlich
hohen Abgang von Spareinlagen. Die daraus entstandene schwierige
Liquiditätslage zwingt schließlich vorübergehend zu Auszahlungsbeschränkungen, die jedoch bald wieder aufgehoben werden müssen.
Mit Liquiditätshilfen der Niedersächsischen Landesbank (jetzt Norddeutsche Landesbank) und den Einzahlungen heimischer Geschäftsleute auf ihre Girokonten gelingt es der Sparkasse, die Zeit bis zur Währungsreform zu überwinden.
Am 20. Juni 1948 beendet die Umstellung auf eine neue Währung die
infolge des jahrelangen Lohn- und Preisstopps zurückgestaute Inflation.
Die letzte in Reichsmark erstellte Bilanz weist Gesamteinlagen von insgesamt 13,8 Mio. RM und ein Kreditvolumen von rund 0,5 Mio. RM aus.
21. Juni 1948 Nach der DM-Eröffnungsbilanz beginnt bei der Sparkasse die Wiederauf31. Dezember 1955 bauphase mit einem Einlagenbestand von 644.000 Deutsche Mark.
Das Kreditvolumen ist auf 45.000 Deutsche Mark zusammengeschrumpft.
125 Jahre GUT.
46
durch
Der durch langjährige Unterversorgung verursachte Nachholbedarf
der Bevölkerung an Gütern und Leistungen führt dazu, dass der niedrige
Spareinlagenbestand durch Verfügungen noch erheblich sinkt. Erst
1950 erreichen die Spareinlagen die Höhe des aus der Umstellungsrechnung hervorgegangenen Betrages. In diesen ersten Jahren nach
der Währungsreform wird die Liquidität der Sparkasse überwiegend
das Girogeschäft finanziert.
Ein zweites Mal innerhalb weniger Jahrzehnte ist es die Aufgabe der
Sparkasse, das durch Währungskorrekturen erschütterte Vertrauen
zurückzugewinnen. Aufklärung und Werbung führen dann auch bald
zum Erfolg. Bis Ende 1955 wachsen die Einlagen auf nahezu 3,0 Mio.
DM an.
Da mit Festigung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Fremdenverkehr
allmählich wieder an Umfang zunimmt, ist die Geschäftspolitik der Sparkasse - neben der Unterstützung des Handels, des Baugewerbes und
der aus den ehemals deutschen Ostgebieten in Bad Sachsa aufgenommenen Heimatvertriebenen - vorrangig darauf ausgerichtet, die in
vielen Fällen nach Jahren der Zweckentfremdung erforderlich gewordenen Renovierungen und Neuausstattungen von Pensionen und gastronomischen Betrieben zu finanzieren, wobei die Absicherung von Krediten gegen Grundpfandrechte zunächst nicht möglich ist, da die Grundbücher in der sowjetisch besetzten Zone verbleiben. Bis Ende 1955
wachsen die Einlagen und das Kreditvolumen auf 2,9 Mio. DM an.
30. September 1956 Der langjährige Leiter der Sparkasse, Sparkassendirektor Fritz Gelfort,
tritt nach über 40jähriger Dienstzeit in den Ruhestand. Zum Nachfolger
ab 1.10.1956 ist der bisherige Stellvertreter, Sparkassendirektor Willi
Joedecke, vom Rat der Stadt gewählt worden.
125 Jahre GUT.
47
1957
Die im Grundstück Poststraße 6 befindlichen Geschäftsräume werden
durch einen Anbau erweitert und grundlegend renoviert.
1958
Das Grundstück Poststraße 6 wird durch die Sparkasse von der Stadt
Bad Sachsa käuflich erworben.
31. Januar 1962
Am Ende des 75. Geschäftsjahres verwaltet die Sparkasse Einlagen in
Höhe von 8,5 Mio. DM. Das Kreditvolumen hat sich auf 7,6 Mio. DM
erhöht.
1. Oktober 1962
Das Sparkassengesetz für das Land Niedersachsen bringt wesentliche
Neuerungen, u.a. die Organteilung und die volle Personalhoheit für
die niedersächsischen Sparkassen. An die Stelle des bisher einzigen
Sparkassenorgans, des Sparkassenvorstandes, tritt der ehrenamtliche
Verwaltungsrat als Kontroll- und der aus zwei Mitgliedern bestehende
hauptamtliche Vorstand als Geschäftsführungs- und Verwaltungsorgan.
1. Februar 1963
Nach Genehmigung der vom Rat am 17.11.1962 beschlossenen neuen
Satzung, tritt diese am 1.2.1963 für die Sparkasse in Kraft.
Vorsitzender des Vorstandes ist Sparkassendirektor Willi Joedecke,
Vorstandsmitglied Sparkassendirektor Harry Borchers.
1964
Auf einem unbebauten Grundstücksteil entsteht der erste sparkasseneigene Parkplatz. Im Zuge der Bauarbeiten stellt die Sparkasse der
Stadt Bad Sachsa den zur Verbreiterung der Poststraße benötigten
Grund und Boden zur Verfügung.
1. Mai 1964
Auf Veranlassung der Sparkassenaufsichtsbehörde wird der seit Jahrzehnten gebräuchliche Name Städtische Sparkasse zu Bad Sachsa/
Südharz in Stadtsparkasse Bad Sachsa geändert.
1966
Eine erneute bauliche Erweiterung der Geschäftsräume behebt die
aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung bestehende Raumnot.
125 Jahre GUT.
48
15. September 1969 Im Bereich des Harzes und des Eichsfeldes schließen sich nach einer
Vorbereitungszeit von über zwei Jahren die Sparkassen der Landkreise
Osterode/H., Zellerfeld und Duderstadt, Bad Lauterberg und Bad Sachsa
zur Sparkassenbuchungsgemeinschaft Südharz mit dem Sitz in Osterode/H. zusammen.
11. Juli 1970
Die Sparkasse erwirbt nach langwierigen Verhandlungen von der Witwe
Schreiber-Bischoff das Nachbargrundstück Poststraße 7 (Villa Mohwinkel).
3. Oktober 1970
An diesem Tage beginnt für die Sparkasse das Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung durch Überführung der Kontokorrent- und
Sachkontenbestände auf das Rechenzentrum. Bis Ende 1973 sind die
wesentlichsten Sachgebiete auf dieses Buchungsverfahren umgestellt.
1971
Beginn der Planungsarbeiten für eine neue Kassenhalle.
31. Dezember 1971 Der Jahresabschluss weist Einlagen in der Höhe von 31,3 Mio. DM und
ein Kreditvolumen von 26,4 Mio. DM aus.
1972 - 1973
In fast zweijähriger Bauzeit gelingt es, die vorhandenen Geschäftsräume
umzubauen und eine 350 qm große Kassenhalle zwischen den vorhandenen Baukörpern auf den Grundstücken Poststraße 6 und 7 zu erstellen. Im Zuge dieser Arbeiten entsteht ein weiterer sparkasseneigener
Parkplatz.
1. Juli 1972
Durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Bereich des
Harzes vom 29.2.1972 werden die bisher selbständigen Gemeinden
Tettenborn, Steina und Neuhof in die Stadt Bad Sachsa eingegliedert.
Die Reform bringt es mit sich, dass die Zeigstelle Steina der Sparkasse
im Landkreis Osterode/H. und die Annahmestelle der Nord LB im Ortsteil Neuhof nunmehr im Geschäftsbezirk der Sparkasse liegen.
1. Juli 1974
Sparkassendirektor Willi Joedecke tritt mit Ablauf des 30. Juni in den
Ruhestand. Zum Nachfolger als Vorsitzen der des Vorstandes wird das
125 Jahre GUT.
49
bisherige Vorstandsmitglied Harry Borchers, als Vorstandsmitglied der
Sparkassenangestellte Fritz Meyer bestellt.
9. Juni 1975
In einer Vereinbarung wird Einigkeit darüber erzielt, dass die von der
Sparkasse im Landkreis Osterode / H. im Ortsteil Steina unterhaltene
Zweigstelle weiter bei diesem Kreditinstitut verbleibt und die Stadtsparkasse Bad Sachsa ihre Selbstständigkeit behält.
31. Dezember 1978 Die Annahmestelle der Nord LB im Ortsteil Neuhof wird im gegenseitigen
Einvernehmen geschlossen.
31. Dezember 1979 Die Gesamteinlagen haben sich im Verlaufe des siebenten Jahrzehnts
mehr als verdoppelt und 65,0 Mio. DM erreicht. Aus der Entwicklung
ist zu erkennen, dass im Rahmen der Sparkapitalbildung die Sparkassenbriefe und Sondersparformen weit in den Vordergrund getreten
sind. Das Kreditvolumen hat mit dieser rasanten Entwicklung nicht
Schritt halten können, es beträgt am Bilanzstichtag 42,3 Mio. DM.
9. April 1984
Der erste in Bad Sachsa im Eingangsbereich der Sparkasse installierte
Geldausgabe-Automat wird in Betrieb genommen
31. Dezember 1986 Am Ende des 100. Geschäftsjahres beträgt das Geschäftsvolumen 107,7
Mio. DM. Bei Gesamteinlagen von 94,3 Mio. DM und einem Kreditvolumen von 57,5 Mio. DM beschäftigt die Sparkasse 26 Mitarbeiter.
Das seit der Währungsreform erarbeitete Eigenkapital, die Sicherheitsrücklage, hat nach Zuführung des Gewinnes aus dem Geschäftsjahr
1986 einen Betrag von 5,4 Mio. DM, das sind 5,7 % der anrechenbaren
Verbindlichkeiten, erreicht.
Mit dieser Quote liegt die Sparkasse deutlich über dem Durchschnitt
der anderen niedersächsischen Sparkassen.
1. Februar 1987
Die Sparkasse besteht einhundert Jahre.
11. November 1989 Nach 40 Jahren Randlage können Bad Sachsa und die Sparkasse durch
die Grenzöffnung endlich wieder an die insbesondere familiären und
wirtschaftlichen Beziehungen Richtung Thüringen anknüpfen.
125 Jahre GUT.
50
1. Juni 1992
Sparkassendirektor Harry Borchers geht in den Ruhestand, Rainer Helmbold übernimmt als Vorsitzender des Vorstandes die Geschäfte.
15. Dezember 1992 Der Verwaltungsrat beschließt den Umbau des Sparkassengebäudes
nach Plänen des Architekten Rößler, Bad Sachsa.
Mitte 1993
Im Auftrage und im Namen der LBS-Immobilien GmbH bietet die Sparkasse ihren Kunden nunmehr auch die Vermittlung von Immobilien an;
somit wird das umfassende Allfinanzangebot der Stadtsparkasse Bad
Sachsa durch die in den letzten Jahren zielstrebig ausgebaute Zusammenarbeit mit leistungsstarken Partnern der Sparkassen-Finanzgruppe
weiter abgerundet (NORD/LB, LBS, VGH, DEKA).
März 1994
Der erste Spatenstich für den Um- und Erweiterungsbau der Sparkasse
wird vorgenommen. Neben der Schaffung von zukunftsorientierten Arbeitsplätzen für die gewachsene Mitarbeiterzahl will die Sparkasse
damit auch größere Räumlichkeiten für eine zeitgemäße Kundenbedienung und -beratung gewinnen.
1. Juni 1994
Bernd Gottschalk wird zum Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Bad
Sachsa bestellt. Er folgt in dieser Funktion Fritz Meyer, der nach fast
20 Jahren als Vorstandsmitglied in den Ruhestand tritt.
1994
Auch bei den Privatkunden geht der Trend hin zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs mit dem Personalcomputer im Rahmen des Electronic
banking. Neben dem Bargeldservice durch zwei Geldautomaten bietet
die Sparkasse mit dem cash depot auch die Möglichkeit, losgelöst von
Geschäftszeiten, Einzahlungen auf das eigene Girokonto vorzunehmen.
27. Januar 1996
Mit einem Tag der offenen Tür wird das neue Sparkassengebäude seiner
Bestimmung übergeben. Über 2000 Besucher bewundern die neuen
Räumlichkeiten.
Das neue Sparkassengebäude, welches zusammen mit den bestehenden Gebäuden ein geschlossenes Ensemble bildet, fügt sich harmonisch
in das Umfeld ein und setzt dabei einen städtebaulichen Akzent.
125 Jahre GUT.
51
Mit der Einweihung des neuen Gebäudes hat die Sparkasse ihr Selbstbedienungsangebot noch einmal deutlich verbessert: neben zwei Geldautomaten und zwei Kontoauszugsdruckern stehen den Kunden ein
neues SB-Terminal und eine elektronische, kartengesteuerte Mietfachanlage zur Verfügung.
15. Mai 1996
Die erste, gemeinsam mit dem KulturForum Bad Sachsa durchgeführte
Ausstellung wird in den Räumen der Sparkasse eröffnet. In den folgenden 15 Jahren wird sich die Stadtsparkasse, Dank der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem KulturForum, zu einem der kulturellen Mittelpunkte von Bad Sachsa entwickeln. Durch ständig wechselnde Ausstellungen in ihren Räumen gibt sie Künstlern der Region eine Plattform,
ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
1. November 1996
Helene Hofmann übernimmt - als erste hauptamtliche Bürgermeisterin
von Bad Sachsa - den Vorsitz im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse.
Sie tritt damit die Nachfolge von Horst Meyer an, der seit 1. März 1978
Verwaltungsratsvorsitzender war.
31.Dezember 1996
Die Gesamteinlagen betragen zum Jahresende 154 Mio. DM, die Bilanzsumme wächst auf 208,1 Mio. DM, das Geschäftsvolumen erhöht sich
um 10,1 % auf 212,0 Mio. DM.
1997
Das ONLINE-banking wird forciert. Mit S-FIRM können Geschäftskunden
neuerdings ihren Zahlungsverkehr vom Schreibtisch aus übersichtlich,
schnell und aktuell abwickeln; mit der Sparkassen-Homebanking-Software StarMoney bietet die Sparkasse privaten Nutzern eine neue Art,
Geldgeschäfte unabhängig von Öffnungszeiten zu erledigen.
1998
Im Jahr 1998 wird der KNAX-CLUB gegründet, der Kinder spielerisch
an den Umgang mit Geld heranführen soll.
125 Jahre GUT.
52
14. Juli 1998
Als Ausdruck der Verbundenheit mit den Bürgern der Stadt und zur
effektiven Wahrnehmung ihres kulturellen und sozialen Engagements
in der Stadt Bad Sachsa errichtet die Stadtsparkasse die Stiftung der
Stadtsparkasse Bad Sachsa mit einem Anfangsvermögen von 150.000
DM. Ende des Jahres 2011 beläuft sich das Stiftungsvermögen auf
über 400.000 .
Seit Gründung wurden von der Stiftung rund 150.000 an Vereine und
gemeinnützige Institutionen in und um Bad Sachsa ausgeschüttet.
September 1998
Seit Anfang September 1998 können die Kunden die Sparkasse zu jeder Tages- und Nachtzeit im Internet unter www.ssk-bad-sachsa.de
besuchen.
1. Januar 1999
Beginn der Währungsunion. Die Umrechnungskurse zum uro werden
endgültig fixiert, und die Verantwortung für die Geldpolitik geht von
den einzelnen Zentralbanken auf die Europäische Zentralbank (EZB)
über. Mit Beginn der Währungsunion wird der uro in den Teilnehmerländern die alleinige Währung, die allerdings zunächst nur für den unbaren Zahlungsverkehr (Buchgeld) genutzt werden kann.
31. Dezember 1999 Zum Jahresende 1999 beschäftigt die Stadtsparkasse Bad Sachsa insgesamt 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei einer Bilanzsumme
von 244 Mio. DM betragen die Einlagen von Kunden 164 Mio DM und
die Kredite an Kunden 143 Mio DM.
01. Januar 2002
Der uro wird in Form von Münzen und Noten ausgegeben. Damit löst
er die nationalen Währungen als Zahlungsmittel ab. Die Euromünzen
werden von den nationalen Zentralbanken der 17 Staaten des Eurosystems sowie von drei weiteren Staaten mit jeweils landesspezifischer
Rückseite geprägt. Die Eurobanknoten unterscheiden sich europaweit
nur durch verschiedene Buchstaben der Seriennummer. Die Konten
bei Banken und Sparkassen werden automatisch und für die Kunden
kostenlos auf uro umgestellt; Überweisungen und Schecks werden
nunmehr nur noch in uro ausgestellt.
125 Jahre GUT.
53
01. Januar 2003
Nachdem die Amtssparkasse Speicher mit der Kreissparkasse BitburgPrüm fusionierte, ist die Stadtsparkasse Bad Sachsa nunmehr die kleinste Sparkasse Deutschlands.
2005
Die Entwicklung im Geschäftsgebiet der Stadtsparkasse ist, wie im
gesamten Westharz, durch einen touristischen Abwärtstrend geprägt;
ursächlich hierfür sind die Einschnitte durch die Gesundheitsreformen
und dem damit im Zusammenhang stehenden Abbau von Kuren. Dies
führt nicht nur zu schwachen wirtschaftlichen Verhältnissen bei den einzelnen Betrieben, sondern auch zu fehlenden Kurtaxen und damit zu
weiteren Einnahmeverlusten auf öffentlicher Seite. Die Änderung des
Fremdenverkehrskonzeptes in Bad Sachsa ist eine Herausforderung
für die Zukunft, die sich an alle Beteiligten richtet.
20. Dezember 2005 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) veröffentlicht die Mindestanforderungen an das Risikomanagements (MaRisk).
Die neuen Anforderungen haben einen wesentlichen Einfluss auf die
Ausgestaltung des Risikomanagements in den Kreditinstituten.
1. November 2007
Im Rahmen der Umsetzung der EU-Richtlinien über Märkte und Finanzinstrumente (MiFID) treten umfassende Neuregelungen im Wertpapiergeschäft in Kraft. Ziel der Richtlinie ist die Stärkung des Wettbewerbs
zwischen Wertpapierdienstleistungsunternehmen und die Stärkung
des Anlegerschutzes.
2007/2008
Die Entwicklung im Geschäftsgebiet der Stadtsparkasse Bad Sachsa
bleibt schwierig. Die Stadt Bad Sachsa profitiert nicht von den bundesweit steigenden Gewerbesteuereinnahmen, was symptomatisch für
die hiesige Strukturschwäche ist. Standortnachteile aufgrund der ungünstigen Verkehrsinfrastruktur sowie mangelnde Standortattraktivität
infolge des Preis- und Fördergefälles durch die unmittelbare Nähe zu
den neuen Bundesländern prägen die Wirtschaftsstruktur. Das besonders ausgeprägte Hotel- und Gaststättengewerbe zählt nach wie vor
zu den Problembranchen.
125 Jahre GUT.
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2007/2009
Bankenkrise - Finanzkrise - Wirtschaftskrise
Es begann im Frühjahr 2007 mit einer Krise am US-Immobilienmarkt
(Subprimekrise) - und am Ende stand das globale Finanzsystem vor
dem Zusammenbruch.
Die Krise war unter anderem Folge eines spekulativ aufgeblähten Wirtschaftswachstums in den USA und einer weltweiten kreditfinanzierten
Massenspekulation und äußerte sich weltweit zunächst in Verlusten
und Insolvenzen bei Unternehmen der Finanzbranche. Ihren vorläufigen
Höhepunkt hatte die Krise im Zusammenbruch der US-amerikanischen
Großbank Lehman Brothers im September 2008. Die Finanzkrise veranlasste mehrere Staaten, große Finanzdienstleister durch staatliche
Fremdkapital- und Eigenkapitalspritzen am Leben zu erhalten. Im April
2009 schätzte der Internationale Währungsfonds (IWF) die weltweiten
Wertpapierverluste infolge der Krise auf vier Billionen US-Dollar.
13. November 2009 Eine besondere Herausforderung für die Stadtsparkasse Bad Sachsa,
die Migration der IT-Anwendungslandschaft auf das System OSPlus
der Finanz Informatik, wurde am 13.11.2009 erfolgreich abgeschlossen.
Der Übergang auf das neue System erfolgte mit dem Cut Over am 10.
und 11. Oktober 2009. Die Bewältigung dieses über ein Jahr laufenden
Großprojektes erforderte von den Beschäftigten der Sparkasse, insbesondere aber vom Migrationsteam einen weit über das normale Maß
hinausgehenden Einsatz. Die Stadtsparkasse hat damit die Weichen
gestellt, um auch in Zukunft weiterhin als eigenständige Sparkasse am
Markt bestehen zu können.
2010
Im Jahr 2010 stehen die Folgeaktivitäten aus der OSPlus-Migration im
Mittelpunkt der organisatorischen Aktivitäten. Geschäftsprozesse sind
zu optimieren und das innerbetriebliche Dokumentationswesen ist an
die neuen Gegebenheiten anzupassen.
01. Februar 2011
Nach 19 Jahren übergibt Sparkassendirektor Rainer Helmbold den Vorsitz des Vorstandes an Bernd Gottschalk (bereits seit 01. Juni 1994
Mitglied des Vorstandes); als neues Vorstandsmitglied steht ihm Ralf
Müller zur Seite.
125 Jahre GUT.
55
2011
Als kleinste Sparkasse Deutschlands steht die Stadtsparkasse Bad
Sachsa oft im Blickpunkt der Medien. So wurde neben Artikeln im Mitarbeitermagazin inkom der DekaBank und dem Magazin Gut. der
Sparkassen-Finanzgruppe auch in einer Fernsehreportage des Norddeutschen Rundfunks (ndr) im Rahmen des Weltspartags über die
Sparkasse berichtet.
1. Januar 2012
Der uro feiert sein 10jähriges Jubiläum. Doch nach Feiern ist niemandem zumute. Die Staatsschuldenkrise hat einen derart starken Vertrauensverlust mit sich gebracht, dass der Austritt einzelner Länder aus
der gemeinsamen uro-Zone diskutiert wird, ja sogar die Zukunft der
Gemeinschaftswährung insgesamt bezweifelt wird. Es bleibt abzuwarten, ob die im Dezember 2011 beschlossene Fortentwicklung der EU
zur Stabilitätsgemeinschaft in der Lage ist, die Währungsunion zu
stabilisieren und die Finanzmärkte zu beruhigen.
01. Februar 2012
125 Jahre Stadtsparkasse Bad Sachsa!
Seit über 200 Jahren gibt es Sparkassen in Deutschland. Und seit 125
Jahren bietet die Stadtsparkasse Bad Sachsa den Menschen in ihrem
Geschäftsgebiet Zugang zu finanzwirtschaftlichen Dienstleistungen,
vom einfachen Sparbuch über die Altersvorsorge bis zu Kredit und
Finanzierung. Damit leistet die Stadtsparkasse einen wichtigen Beitrag
zur sozialen und wirtschaftlichen Stabilität unserer Gesellschaft und
unserer Region.
125 Jahre GUT.
56
Verwaltungsratsvorsitzende und Vorstandsmitglieder
Verwaltungsratsvorsitzende und Vorstandsmitglieder der letzten 75 Jahre
Verwaltungsratsvorsitzende 1)
12.04.1934 - 15.01.1938
16.01.1938 - 24.08.1941
25.08.1941 - 14.10.1942
15.10.1942 - 04.05.1945
04.05.1945 - 30.09.1960
01.10.1960 - 08.12.1960
09.12.1960 - 28.02.1967
01.03.1967 - 20.04.1967
21.04.1967 - 28.02.1973
01.03.1973 - 28.02.1978
01.03.1978 - 02.10.1996
03.10.1996 - 31.10.1996
01.11.1996 -
Bürgermeister Dr. Arthur Siegmund
Bürgermeister Harald Werges
Beigeordneter Max Fulst
Beigeordneter Hermann Döbrich
Stadtdirektor Willi Müller
Kaufmann i.R. Hermann Döbrich
Stadtdirektor Erich Weißhuhn
Kaufmann Otto Kronberg
Stadtdirektor Horst Krüger
Stadtdirektor Peter Schaub
Stadtdirektor Horst Meyer
Stadtoberamtsrat Uwe Weick
Bürgermeisterin Helene Hofmann
Vorstandsmitglieder 2)
25.03.1924 - 20.04.1946
01.05.1946 - 31.01.1947
01.02.1947 - 30.09.1956
01.07.1948 - 30.09.1956
01.10.1956 - 31.01.1963
21.12.1956 - 31.01.1963
01.02.1963 - 30.06.1974
01.03.1963 - 30.06.1974
01.07.1974 - 31.05.1992
01.07.1974 - 31.05.1994
01.06.1992 - 31.01.2011
01.06.1994 - 31.01.2011
01.02.2011 01.02.2011 1)
2)
Fritz Gelfort
Erich Weißhuhn
Fritz Gelfort
Willi Joedecke
Willi Joedecke
Harry Borchers
Willi Joedecke
Harry Borchers
Harry Borchers
Fritz Meyer
Rainer Helmbold
Bernd Gottschalk
Bernd Gottschalk
Ralf Müller
Sparkassenleiter
Sparkassenleiter
Sparkassenleiter
stellv. Sparkassenleiter
Sparkassenleiter
stellv. Sparkassenleiter
Vorsitzender des Vorstandes
Mitglied des Vorstandes
bis 31.01.1963 Vorsitzender des Vorstandes
bis 31.01.1963 Sparkassenleiter, ab 01.02.1963 Sparkassendirektor
125 Jahre GUT.
Danksagung
57
Mein Dank geht insbesondere
an die Mitarbeiter (hervorheben möchte ich Herrn Irmscher) und den Vorstand der Stadtsparkasse Bad Sachsa, namens die Herren Gottschalk und Müller;
an den ehemaligen Mitarbeiter Alfred Müller
(1887: Städtische Sparkasse zu Bad Sachsa - 1964: Stadtsparkasse Bad Sachsa,
unveröffentlichtes Manuskript im Archiv der SSPK Bad Sachsa);
an die Bürgermeisterin und Verwaltungsratsvorsitzende Hofmann für Ihre Unterstützung des
Archivs der Stadt Bad Sachsa;
an die hiesigen Lokalzeitungen: die Zeitung für den Harz (ZfdH, erst Wieda, dann Bad
Sachsa), später dann fortgeführt als Bad Sachsaer Nachrichten (BSN) und heute aufgegangen
im Harz Kurier (HK) (darin diverse Berichte u.a. BSN 30.01.1937 von Sparkassenleiter Gelfort: Zum 50jährigen Bestehen der Städtischen Sparkasse Bad Sachsa sowie BSN 12.11.1957
von F.W. Biertimpel-Gallen Die Städtische Sparkasse im Wandel der Zeit) und nicht zuletzt
der Zeitung Quer durch Bad Sachsa (19. Juni 1948, maschinegeschrieben und per Hand
vervielfältigt), der Hannoverschen Presse (HP)
und dem Börsenblatt Online, 16. November 2011) .
Zum Tauschgeld des Deutschen Wirtschaftsbundes vergleiche Günter Bartsch: Die NWOBewegung, Lütjenburg, Gauke, 1994, und insbesondere Silvio Gesell: Die natürliche
Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld,
4. Auflage 1920; neue Ausgabe: Gauke 2007
Sonstige Aufnahmen und Fotos entstammen dem Archiv der Stadt Bad Sachsa, dem Archiv
der Stadtsparkasse Bad Sachsa und meiner privaten Sammlung.
Bad Sachsa, im Januar 2012
Ralph Boehm
125 Jahre GUT.
58
JAHRE
125 Jahre GUT.

SEIT 125 JAHREN. - Stadtsparkasse Bad Sachsa

Transcription

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