Wildbret
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Wildbret
Wildbret zubereiten Grenzenloser Genuss beim Grillen Viele Köche haben das delikate Wildbret noch nicht für sich entdeckt. Auf die Idee, das fettarme Fleisch zu grillen, kommen sie gar nicht erst. Dabei eignet sich Haar- wie Federwild ideal für das Garen über dem Feuer, wie Christian Máté beschreibt. Christian Máté, Jahrgang 1960, hat 1986 seine Küchenmeisterprüfung abgelegt. Seit 2001 ist er zudem Jäger und BJV-Mitglied in der Kreisgruppe Ebersberg. Er gibt Kochkurse an der Landesjagdschule des BJV. F außerdem Hüfte, Oberschale und Nuss, die zu Steaks geschnitten werden. Schlegel auslösen und mit aromatischen Kräutern füllen Möchten Sie einen ganzen Schlegel am Drehspieß grillen, sollten Sie zuvor den Knochen auslösen, die Höhlung nach Wunsch mit Kräutern, Senf oder Aromaträgern Ihrer Wahl füllen und zum besseren Halt mit Küchengarn binden. Achten Sie beim Spießen der Keule auf eine gute Verteilung des Gewichts, um ein gleichmäßiges Drehen zu gewährleisten. Dabei sollte das Grillgut am Anfang sehr nah an der Hitzequelle hängen und mit zunehmendem Garvorgang immer weiter entfernt werden, um ein Austrocknen der oberen Fleischschicht zu vermeiden. Lassen Sie den Braten nicht zu lange garen: Eine Kerntemperatur von etwa 70 Grad genügt. Vor dem Anschneiden lassen Sie den Braten noch etwa zehn Minuten zugedeckt ruhen. Spareribs vom Schwarzwild lassen sich ebenfalls hervorragend grillen. Dabei ist eine längere Garzeit notwendig, weshalb nicht mit zu hoher Temperatur gearbeitet werden darf. Wenn Sie Spareribs marinieren, geben Sie Zutaten wie zum Beispiel Zucker oder Honig erst am Schluss des Grillvorgangs auf das Fleisch, da diese sonst zu schnell karamellisieren und das Fleisch dadurch schwarz werden kann. Selbstver- Fotos: C. Máté ür mich als Jäger und Küchenmeister ist es erstaunlich, wie wenig aus unserem heimischen Wild gemacht wird. Dabei ist es ein besonderer Genuss, wenn man es versteht, die Vorzüge von Haar- und Federwild durch raffinierte Zubereitungen und neue Rezepturen herauszuholen. Seit vielen Jahren gebe ich Kochkurse speziell auch für das Grillen von Wild. Grundsätzlich sind alle bei uns vorkommenden Schalenwildarten vom Rehwild über Rot- und Muffelwild bis hin zum Schwarz- und Gamswild, aber auch ausgesuchte Teile von Federwild zum Grillen geeignet. Achten Sie darauf, dass das verwendete Wild nicht zu alt ist. Auch Wild, das sich in der Brunft oder Rauschzeit befindet, sollte nicht verwendet werden. Grillen ist eigentlich eine ideale Art, das sehr fettarme Fleisch – mit der Ausnahme von Schwarzwild – schonend zu garen. Durch die hohe Temperatur bildet sich sofort eine Kruste, und der Kern bleibt saftig. Eine dauerhaft hohe Temperatur ist allerdings ungünstig, da das Fleisch dabei austrocknen kann. Abhilfe leisten hier ein Stück Alufolie oder die im Handel erhältlichen Grillschalen. Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Holzkohle-, Gas-, oder sogar Elektrogrill handelt, ob das Grillgut auf dem Rost, am Drehspieß oder nur mit Oberhitze gegrillt wird: Wichtig ist die kluge Auswahl der Fleischteile und deren richtige Behandlung vor und beim Grillen. Am besten wählen Sie die zarten, kurzfaserigen Teile des Fleisches aus. Besonders geeignet ist der ausgelöste Rücken, der, als ganzes Stück oder zu Medaillons geschnitten, wunderbar zart und saftig bleibt. Falls der Rücken mit Knochen gegrillt werden soll, wird er zu Koteletts oder so genannten Chops zerteilt. Zum Grillen eignen sich 24 6/2011 ständlich lassen sich aus Teilen des Rückens oder der Schlegel auch verschiedene Spieße zaubern. Auch Bratwürste oder Hacksteaks vom Wildfleisch lassen sich herstellen. Hierbei können auch minderwertigere Teile, wie Schulter und Träger, verarbeitet werden, die mit durchwachsenem Schweinefleisch gemischt werden. Rezepte hierfür finden Sie am Ende dieses Artikels. Es ist zwar nicht jedermanns Sache, aber auch Organe wie Reh- oder Hirschkalbsleber sowie -herz sind zum Grillen geeignet. Sie sollten auf keinen Fall durchgegart werden, und man sollte sie erst nach dem Garen würzen. Wenn wir Wildente oder Fasan auf dem Rost grillen möchten, sollten wir dem Brustfleisch den Vorzug geben, da es eine feine Struktur hat und gleichmäßiger gart. Die Brüstchen lassen sich mit verschiedenen Aromen wie frischen Gartenkräutern, Thymian, Salbei, Rosmarin, Chilischoten, geriebenen Schalen von Zitrusfrüchten, gestoßenem Pfeffer und ähnlichem marinieren. Gesalzen wird erst unmittelbar vor dem Grillen. Noch ein Tipp: Beim Grillen von Wildentenbrust mit Haut sollten Sie darauf achten, dass das Fett nicht direkt in die Glut tropft. Verwenden Sie besser eine Grillschale aus Alu. Fasan mit Bauchspeck gegen Trockenheit schützen Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie dem Fasan widmen. Er neigt dazu, trocken zu werden. Um dies zu vermeiden, legen Sie zum Beispiel eine Scheibe geräucherten Bauchspeck auf und befestigen Sie diese mit einem Holzspieß. Oder: Hüllen Sie die marinierte und gewürzte Brust in ein vom Metzger besorgtes Schweinenetz. Die Fasanenbrust sollte am Anfang bei starker Hitze auf den Rost gegeben werden und danach an der Seite des Rostes bei geringerer Temperatur fertig garen. Wachteln werden am Rücken aufgeschnitten, und es wird die Wirbelsäule entfernt. Anschließend wird die Wachtel aufgeklappt und flachgedrückt. Das so vorbereitete Fleisch wird mit Salz, Pfeffer und Kräutern gewürzt und auf dem Rost gleichmäßig gegrillt. Um ein Aufdrehen zu vermeiden, kann die Wachtel noch mit einem Spieß fixiert werden. Zum Grillen am Drehspieß eignet sich die Wildente besonders, da sie einen natürlichen Fettmantel hat. Er bildet beim Grillen eine schmackhafte Kruste und hält das innenliegende Fleisch saftig. Idealerweise ist ein Grill mit vertikaler Befeuerung zu bevorzugen, da das herunterlaufende Fett nicht in die Glut tropfen kann. Sie merken schon, es gibt kaum Grenzen, Haar- und Federwildgerichte vom Grill zu kreieren. Wer gerne den fernöstlichen Geschmack mag, kann beim Würzen auch mit Sojasauce, Ingwer, Zitronengras oder Limettensaft seine kulinarische Leidenschaft ausleben. Salate von Pilzen und Hülsenfrüchten kombiniert mit Früchten, Chutneys von Pfirsichen oder Mangos fein gewürzt mit Curry, Cranberries und Rosinen sowie verschiedene Saucen sollten auf keinen Fall bei Ihrem persönlichen Grillfest mit Wild fehlen. Ich wünsche gutes Gelingen. Rehbratwurst Grundrezept Menge Einheit Artikel 0,5 kg 0,5 kg 18 3 1 1 100 10 ca. 10 St. à 100 g g g g St. ml St. Rehfleisch Schweinebauch mager Salz Pfeffer weiß gem. Koriander gem. Knoblauchzehe Weißwein Schweinedärme (Größe 28/30) Zubereitung Das grob geschnittene Rehfleisch (Schulter, Hals) wird zusammen mit der geschälten Knoblauchzehe durch die 3-mm-Scheibe des Fleischwolfs gedreht. Diese Masse wird mit dem grob geschnittenen Schweinebauch und den Gewürzen vermengt und anschließend durch die 5-mm-Scheibe gedreht. Die Därme ca. 1/2 Std. in handwarmes Wasser legen. Nun wird die Masse gut durchgeknetet, in die Därme gefüllt, ca. 80 – 100 g schwer abgedreht und gegrillt. Für dieses Rezept kann auch das Fleisch von anderen Wildarten verwendet werden. Hacksteaks vom Wild Grundrezept ca. 12 St. à 100g Menge Einheit Artikel g g St. St. kl. Bund TL St. g Wildbret grüner Speck Zwiebel Knoblauchzehe Petersilie geh. Thymian Eier Semmelbrösel Salz Pfeffer Paprika edelsüß 850 300 1 1 1 0,5 3 60 Zubereitung Das gekühlte Fleisch, die Kräuter und Gewürze sowie den Speck durch die feine Scheibe des Fleischwolfes drehen. Die Zwiebel in Würfel schneiden und untermischen. (Nicht durch den Fleischwolf!) Anschließend die Mischung in eine Schüssel geben, die Eier und die Semmelbrösel unterrühren. Die Masse portionieren und zu Hacksteaks formen. Vor dem Grillen die Hacksteaks leicht anfrosten, damit sie besser auf dem Grillrost liegen. Aus dieser Masse kann auch ein Hackbraten geformt werden. Die Hacksteaks können auch in ein Schweinenetz gehüllt oder paniert und gebacken werden. Orangen-Ingwermarinade Grundrezept ca. 4 – 6 Port. Menge Artikel Einheit 8 –10 St. 2 St. 1/2 St. 1/2 TL 1/8 ltr. weiße Pfefferkörner Thymianzweige gerieb. Orangenschale gerieb. Ingwer Raps- oder Reisöl Zubereitung Die Pfefferkörner in einem Mörser grob zerstoßen. Die ungespritzte Orange waschen und die äußere Schale abreiben. Das Weiße der Schale nicht verwenden, da es sehr bitter ist. Die Ingwerwurzel schälen und reiben oder fein hacken. Nun die oben genannten Zutaten mit dem Öl vermischen und das vorbereitete Grillfleisch mit dem Thymian einige Stunden, am besten über Nacht, marinieren. Das Fleisch wird erst kurz vor dem Grillen mit Salz und 6/2011 25 Pfeffer gewürzt.