Ohm, Verena Alexa - Abteilung Lebensmitteltechnologie
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Ohm, Verena Alexa - Abteilung Lebensmitteltechnologie
Konzentrationsabhängige Interaktionen zwischen alpha-Tocopherol und weiteren Antioxidantien in lipidhaltigen Systemen Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vorgelegt von Dipl. LMChem Verena Alexa Ohm Kiel, im April 2007 Dekan: Prof. Dr. Jürgen Grotemeyer Erstberichterstatter: Prof. Dr. Felix Tuczek Zweitberichterstatter: Prof. Dr. Karin Schwarz Tag der mündlichen Prüfung: 06. Juni 2007 Danksagung Diese Arbeit wurde in der Abteilung Lebensmitteltechnologie am Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Karin Schwarz und Herrn Prof. Dr. Felix Tuczek (Institut für Anorganische Chemie) angefertigt. Als ein Teil des Graduiertenkollegs 820 „Natürliche Antioxidantien – ihr Wirkungsspektrum in Pflanzen, Lebensmitteln, Tier und Mensch“ wurde diese Arbeit von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DfG) und der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) finanziell gefördert. Eine Vielzahl von Personen haben direkt oder indirekt zu dem Erfolg dieser Arbeit beigetragen. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken. Ein besonderer Dank gilt: • Frau Prof. Dr. Karin Schwarz, die zu jeder Zeit mit wertvollen Anregungen, fachlicher Anleitung und persönlicher Betreuung zu dem Gelingen dieser Arbeit beigetragen hat. • Herrn Prof. Dr. Felix Tuczek, der zu dieser außergewöhnlichen Zusammenarbeit bereit war und diese mit interessanten Diskussionen und vielen Ideen gefördert hat. • Herrn Dr. Gerhard Peters und Herrn Dr. Klaus Mersmann vom Institut für Anorganische Chemie, die mir bei offenen Fragen sowohl bei der praktischen als auch bei der theoretischen Ausführung der Redoxpotenzialmessungen zur Seite standen. • Frau Prof. Dr. Christine Desel, die sowohl fachlich für den Bereich Mikroskopie als auch persönlich immer für Fragen und Diskussionen offen stand. • Herrn Dr. Heiko Stöckmann, der einen Grossteil der Arbeit mit seinen fachlichen Ansichten unterstützt hat. • Frau Dr. Anja Heins, die den restlichen Teil der Arbeit mit ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenz vorangetrieben hat. • Frau Hertha Meier-Kay, die diese Arbeit gewissenhaft Korrektur gelesen hat und meinem Freund, Herrn Dr. Jan-Hendrik Meier, der sowohl durch praktische Hilfe bei der Formatierung der Arbeit als auch durch persönliche Betreuung und ewige Geduld zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen hat. All meinen Kommilitonen und den Professoren aus dem Graduiertenkolleg, sowie meinen Kollegen der Abteilung für Lebensmitteltechnologie möchte ich für eine schöne, gemeinsame Zeit, für ihre Gesprächs- und Diskussionsbereitschaft und für die seelische Unterstützung danken. Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Familie, die mich immer unterstützt haben und mir die Kraft und die Möglichkeit für eine solche Ausbildung gegeben haben. Zusammenfassung Ziel dieser Arbeit war es, die konzentrationsabhängigen Wechselwirkungen von Antioxidantien mit α-Tocopherol und dessen Auswirkung auf die Stabilität von hoch ungesättigen Fettsäuren systematisch zu untersuchen. Dazu wurde zunächst die Konzentration von α-Tocopherol in Rapsöltriglyceriden (ROTG) mit der größten antioxidativen Effizienz bestimmt. In diesem Zusammenhang wurden auch der Einfluss von Nebenreaktionen des alpha-Tocopherols und die Wirkung voroxidierter Lipide auf dessen antioxidative Effizienz untersucht. Für die Auswahl von Interaktionspartnern zu α-Tocopherol wurden die Redoxpotenziale und die antioxidativen Aktivitäten unterschiedlicher Antioxidantien bestimmt. Anschließend wurden die ausgewählten Antioxidantien mit α-Tocopherol gemeinsam in Oxidationstests eingesetzt. α-Tocopherol zeigte die größte antioxidative Effizienz in einem Konzentrationsbereich von 75 – 125 µmol/kg ROTG mit einem Wirkungsoptimum (Wopt) bei 100 µmol/kg ROTG. Mit steigender Konzentration nahm die antioxidative Wirkung von α-Tocopherol durch seine zunehmende Teilnahme an den Seitenreaktionen der Oxidation ab. Diese Nebenreaktionen von α-Tocopherol wirkten sich jedoch erst ab einer α-Tocopherol-Konzentration von 22,5 µmol/kg ROTG (Sproox) signifikant auf seine antioxidative Wirkung aus. Durch kontinuierliche Zugabe von α-Tocopherol konnte die α-Tocopherol-Konzentration während der gesamten Induktionsphase nahe des Optimums (≈ Wopt) gehalten werden. Hierdurch wurde die Induktionsphase deutlich verlängert und somit die Effizienz von α-Tocopherol erhöht. Durch zunehmende Mengen voroxidierter ROTG wurde das Wirkungsoptimum (Wopt ) sowohl von α-Tocopherol als auch von γ-Tocopherol zu Konzentrationen oberhalb von 250 µmol/kg ROTG verschoben. Eine Kombination der beiden Antioxidantien in voroxidierten ROTG führte zwar mit steigender Konzentration zu einer geringfügig steigenden Inhibierung der Bildung sekundärer Oxidationsprodukte, in Hinblick auf die Bildung primärer Oxidationsprodukte wirkte sich die Anwesenheit von α-Tocopherol (> 100 µmol/kg ROTG) allerdings negativ auf die antioxidative Wirkung von γ-Tocopherol aus. Zusätzlich zu den in der Literatur bereits bekannten synergistischen Antioxidantien zu α-Tocopherol konnten noch weitere unbekannte Antioxidantien sowohl in ROTG als auch in Emulsion identifiziert werden, deren Aktivität konzentrationsabhängig verlief und mit steigender Synergistenkonzentration zunahm. Eine steigende α-Tocopherol-Konzentration hingegen wirkte sich negativ auf die Interaktion aus, was auf die Nebenreaktionen von α-Tocopherol (Sproox) zurückgeführt wird. In ROTG zeigten allerdings nur nicht-phenolische Antioxidantien synergistische Wirkung, was auf mehrere mögliche abweichende Reaktionsmechanismen hindeutet. Bei den in dieser Arbeit zur Identifizierung von synergistischen Paaren aufgestellten Hypothesen konnte weder über das Verhältnis ihrer antioxidativen Potenziale, das ihrer Redoxpotenziale noch ihrer Strukturmerkmale Aussagen zu deren resultierender Interaktion gemacht werden. So konnte entgegen der Aussagen von BUETTNER UND JURKIEVICZ (1993) und LARANJINHA UND CADENAS (1999) kein Zusammenhang zwischen dem Redoxpotenzial und der resultierenden Interaktion gefunden werden. Auch konnten die von URI (1961) und von PEYRAT-MAILLARD ET AL. (2003) bestimmten Zusammenhänge zwischen antioxidativer Aktivität und der resultierenden Interaktion nur teilweise bestätigt werden. Abstract Aim of this study was to analyze systematically the concentration dependent interactions of antioxidants with α-tocopherol to optimize the stabilization of lipids containing high unsaturated fatty acids. Therefore the most efficient α-tocopherol concentration in rapeseed oil triglycerides (ROTG) was determined. In this context also the effect of side reactions of α-tocopherol and the influence of preoxidized lipids on its antioxidant efficiency were analyzed. The redox potentials and the antioxidant activity of diverse antioxidants were tested for the selection of interactive partners to αtocopherol. The most efficient concentration of α-tocopherol in ROTG for the maximum effect in inhibiting oxidation was determined to concentrations between 75 and 125 µmol/kg ROTG with an optimum (Wopt) at an α-tocopherol concentration of 100 µmol/kg ROTG. With increasing concentrations the antioxidant efficiency of α-tocopherol decreased based on its increasing participation in side reactions of the oxidation. The participation of α-tocopherol in side reactions had no significant influence on the antioxidant action of α-tocopherol until an α-tocopherol concentration of 22,5 µmol/kg ROTG (Sproox) was reached. By a sucsessive addition of α-tocopherol it was possible to hold a continuous αtocopherol concentration near the optimum (Wopt) during the whole induction period. Thereby the induction period was clearly elongated and thus the efficiency of α-tocopherol increased. Increasing concentrations of preoxidized lipids produced a shift of the antioxidant efficiency optimum (Wopt) of α- and γ-tocopherol to concentrations above 250 µmol/kg ROTG. The combination of α- and γ-tocopherol in preoxidized ROTG was efficient in inhibiting secondary oxidation products. But the presence of α-tocopherol (> 100 µmol/kg ROTG) lead to a negative antioxidant activity of γ-tocopherol in inhibiting hydroperoxides. Additionally to the well known synergistic antioxidants to α-tocopherol further unknown antioxidants could be identified as well in ROTG as in emulsions. Their activity was concentration dependent and increased with increasing synergist concentrations. However, an increasing α-tocopherol concentration exerted negative on the resulting interaction. This was attributed to the side reactions of α-tocopherol (Sproox). In ROTG only non-phenolic antioxidants showed synergistic activity, this was referred to several possible different reaction mechanisms. The hypotheses which were set up during this study concerning the identification of synergistic pairs could not verify the resulting interactions neither by the relationship of the antioxidant potentials of the antioxidants, by their redox potentials nor by their structural attributes. The conclusions of BUETTNER AND JURKIEVICZ (1993) and LARANJINHA AND CADENAS (1999) which showed a correlation between redox potential and the resulting interaction could not be validated. Also the relationship of the antioxidant activity and the resulting interaction prognosed by URI (1961) and PEYRAT-MAILLARD ET AL. (2003) could only partly verified. Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 1 2 XIX XXVII XXXIII Einleitung 1 1.1 Einführung 1 1.2 Zielsetzung 3 Theoretischer Hintergrund 5 2.1 Matrixbeeinflussende Faktoren 7 2.1.1 2.1.2 2.1.3 7 7 7 2.2 Fettsäuremuster Lipidbegleitstoffe: Metallionen, Sauerstoff Oxidationsprodukte - Oxidationsgrad Antioxidation beeinflussende Faktoren 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 Struktur des Antioxidans Fettsäurezusammensetzung der Matrix Antioxidantien-Konzentration Oxidationsprodukte – Temperatur / Sauerstoff 8 9 10 11 11 2.3 Interaktionen zwischen Antioxidantien 13 2.4 Polarität des Antioxidans bzw. der Matrix und die Lokalisierung des Antioxidans in der Matrix 14 2.4.1 2.4.2 14 14 „Polar Paradox“ Verteilungsverhalten der Antioxidantien in der Matrix XIII 2.5 Redoxpotenziale der Antioxidantien bzw. der Matrix – Effekt der Veränderung von Matrix, pH-Wert, Temperatur 16 2.5.1 17 2.5.2 2.6 20 2.6.1 2.6.2 20 23 3.1.2 3.1.3 3.1.4 25 26 30 32 35 37 40 41 45 Antioxidative Aktivität von α-Tocopherol in ROTG 3.1.1 XIV Tocopherolderivate Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Ethoxyquin, Hydrochinon, Pyrogallol und tert-Butylhydrochinon Gallate Flavonoide Ascorbinsäurederivate Pflanzenphenole: Carvacrol, γ-Oryzanol, Oleuropein, Thymol und Tyrosol Diterpendiphenole Hydroxyzimtsäuren und Ester Hydroxybenzoesäuren Nichtphenolische antioxidative Substanzen Ergebnisse 3.1 19 Vorkommen und Eigenschaften von Antioxidantien 2.6.3 2.6.4 2.6.5 2.6.6 2.6.7 2.6.8 2.6.9 2.6.10 3 Einteilung phenolischer Verbindungen nach Redoxpotenzial und antioxidativer Aktivität Beeinflussung des Redoxpotenzials durch verschiedene Faktoren Aktivität von α-Tocopherol in einem Konzentrationsbereich von 5 bis 1500 µmol/kg ROTG 3.1.1.1 Aktivität von α-Tocopherol in ROTG in einem Konzentrationsbereich von 25 bis 125 µmol/kg ROTG 3.1.1.2 Oxidationskinetik von ROTG in Gegenwart von α-Tocopherol Sukzessive Zugabe von α-Tocopherol zu ROTG Einfluss der oxidativen Belastung der Matrix bei der Zugabe des Antioxidans 3.1.3.1 Einfluss von voroxidierten ROTG auf die antioxidative Aktivität von α-Tocopherol 3.1.3.2 Response-Surface-Design-Experiment zur Bestimmung der Effizienz von α-Tocopherol in voroxidierten ROTG 3.1.3.3 Einfluss auf die Oxidation durch γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG 3.1.3.4 Response-Surface-Design-Experiment zur Bestimmung der Effizienz von γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG 3.1.3.5 Vergleich des Einflusses auf den Oxidationsverlauf durch αund durch γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG 3.1.3.6 Response-Surface-Design-Experiment zur Bestimmung der Effizienz einer Kombination von α- und γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG Interaktion von α-Tocopherol mit Ascorbinsäure in ROTG 45 45 46 49 52 59 60 62 66 67 71 71 80 3.2 Bestimmung der Redoxpotenziale zur Identifizierung potenzieller Synergisten zu α-Tocopherol 82 3.2.1 3.2.2 82 85 3.2.3 3.2.4 3.2.5 Bestimmung der Redoxpotenziale mittels Goldchlorid-Titrimetrie Vergleich des Redoxpotenzials von Butylhydroxyanisol in verschiedenen Matrices mittels Differenz-Puls-Voltammetrie Redoxpotenziale von unterschiedlichen Antioxidantien in Acetonitril mittels Differenz-Puls-Voltammetrie Differenz-Puls-Voltammetrie in unterschiedlichen Matrices – Auswahl der potentiellen Synergisten Redoxpotenziale verschiedener Antioxidantien in Acetonitril gemessen mittels Cyclovoltammetrie 86 87 89 3.3 Bestimmung der antioxidativen Potenziale der phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien 3.4 Interaktionen von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien mit α-Tocopherol in verschiedenen lipidhaltigen Modellsystemen 100 3.4.1 Interaktionen phenolischer und nicht-phenolischer Antioxidantien mit α-Tocopherol in ROTG 100 3.4.2 Konzentrationsabhängige Inhibierungen von phenolischen und nicht-phenolischen Substanzen in ROTG 102 3.4.3 Interaktionen von α-Tocopherol mit Ascorbigen in ROTG 104 3.4.3.1 Interaktion von α-Tocopherol mit Ascorbigen in ROTG bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG 3.4.3.2 Interaktion von α-Tocopherol mit Ascorbigen in ROTG bei unterschiedlichen Oxidationsstadien Interaktion von α-Tocopherol mit phenolischen und nicht-phenolischen Substanzen in ROTG bei unterschiedlichen Oxidationsstadien 104 3.4.4 3.4.5 3.4.6 98 105 107 Abbau von α-Tocopherol in An- und Abwesenheit von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien 121 3.4.5.1 Abbau von zwei unterschiedlichen α-Tocopherol-Konzentrationen in Gegenwart von Kaffeesäure 3.4.5.2 Abbau von zwei unterschiedlichen α-TOH Konzentrationen in Gegenwart von Vanillinsäure Interaktion von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien mit α-Tocopherol in Öl-in-Wasser-Emulsionen 121 123 125 3.4.7 Konzentrationsabhängige Inhibierung von phenolischen und nichtphenolischen Antioxidantien 127 3.4.8 Interaktion von α-Tocopherol mit Butylhydroxyanisol in Öl-in-WasserEmulsion 129 3.4.8.1 Interaktion von α-Tocopherol mit Butylhydroxyanisol in Ölin-Wasser-Emulsion bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG 3.4.8.2 Interaktion von α-Tocopherol mit Butylhydroxyanisol in Ölin-Wasser-Emulsion bei unterschiedlichen Oxidationsstadien Interaktion von α-Tocopherol mit phenolischen und nicht-phenolischen Substanzen in Öl-in-Wasser-Emulsionen bei unterschiedlichen Oxidationsstadien 129 3.4.9 131 132 XV 3.4.10 4 XVI 147 3.4.10.1 Abbau von α-Tocopherol in micellarer Lösung 3.4.10.2 Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von Kaffeesäure 3.4.10.2.1 Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von Carnosolsäure 3.4.10.2.2 Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von Vanillinsäure 3.4.10.3 Abbau von Kaffeesäure in Gegenwart von unterschiedlichen Konzentrationen an α-Tocopherol 3.4.10.4 Abbau von Vanillinsäure in Gegenwart unterschiedlicher Konzentrationen an α-Tocopherol 147 147 149 150 152 153 Diskussion 155 4.1 Bestimmung des Wirkungsoptimums von α-Tocopherol in ROTG 155 4.1.1 Eingrenzung des Konzentrationsbereichs für das Wirkungsoptimum von α-Tocopherol in ROTG 155 4.1.2 Abbau von α-Tocopherol in ROTG 156 4.1.3 Einfluss initialer Hydroperoxide auf die Wirkung von α-Tocopherol 161 4.1.3.1 Einfluss initialer Hydroperoxide auf die Wirkung von α-Tocopherol 161 4.1.3.2 Einfluss initialer Hydroperoxide auf die Wirkung von γ-Tocopherol 163 4.1.3.3 Einfluss initialer Hydroperoxide auf die Wirkung von α- und γ-Tocopherol 164 4.2 5 Interaktionen phenolischer Antioxidantien mit α-Tocopherol in micellarer Lösung Interaktionen zwischen phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien und α-Tocopherol 165 4.2.1 Antioxidative Potenziale phenolischer und nicht-phenolischer Antioxidantien 166 4.2.2 Redoxpotenziale phenolischer und nicht-phenolischer Antioxidantien 170 4.2.3 Identifizierung von Interaktionen zwischen α-Tocopherol und phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien in ROTG und in Emulsionen 174 4.2.4 Lokalisierung der Antioxidantien in Emulsionen und micellaren Lösungen mit Hilfe der Redoxpotenziale 176 4.2.5 Lokalisierung der Antioxidantien in Emulsionen und micellaren Lösungen mithilfe der Redoxpotentiale 180 Zusammenfassung und Schlussfolgerung 183 6 Material und Methoden 187 6.1 Verwendete Chemikalien 187 6.2 Zusammensetzung der Modellsysteme 187 6.3 Lipidoxidationsexperimente 189 6.3.1 Bestimmung des Hydroperoxidgehaltes mittels EisenthiocyanatMethode 189 6.3.2 Bestimmung der primären Oxidationsprodukte mittels Konjugierter Diene-Methode 191 6.3.3 Bestimmung der sekundären Oxidationsprodukte Propanal und Hexanal mittels HSGC 191 6.3.4 Bestimmung der Qualitätsparameter von Antioxidantien 193 6.3.4.1 Länge der Induktionsphase 193 6.3.4.2 Berechnung der Inhibierung 194 6.3.4.3 Berechnung kinetischer Parameter nach Yanishlieva und Marinova 194 Bestimmung des Abbaus von Antioxidantien mittels HPLC 195 6.3.5.1 Bestimmung des antioxidativen Potenzials mittels DPPHMethode 196 6.3.5.2 Abbau von α-Tocopherol 197 Bestimmung des Redoxpotenzials 202 6.3.6.1 Differenz-Puls-Voltammetrie / Cyclovoltammetrie 204 6.3.5 6.3.6 6.3.6.1.1 Differenz-Puls-Voltammetrie 206 6.3.6.1.2 Cyclovoltammetrie 207 6.3.6.2 Goldchlorid-Titrimetrie 209 6.3.7 Statistische Auswertung 210 6.3.8 Design of Experiment 211 XVII Anhang A.1 Bildung von konjugierten Dienen in Gegenwart von α-TocopherolKonzentrationen von 5 bis 1500 µmol/kg ROTG 213 A.2 Bildung von konjugierten Dienen in Gegenwart von α-TocopherolKonzentrationen von 25 bis 125 µmol/kg ROTG 214 A.3 Bildung von konjugierten Dienen und Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von α-Tocopherol-Konzentrationen von 25 bis 300 µmol/kg ROTG 215 A.4 Bildung von sekundären Oxidationsprodukten in Gegenwart von α-Tocopherol-Konzentrationen von 25 bis 300 µmol/kg ROTG 216 A.5 Bildung von konjugierten Dienen in Gegenwart von α-Tocopherol-Konzentrationen von 25 bis 300 µmol/kg ROTG 217 A.6 Bildung von Hexanal bei sukzessiver Zugabe von α-Tocopherol 218 A.7 Response-Surface-Design-Experimente 220 A.8 Synergismus α-Tocopherol mit Ascorbinsäure 224 A.9 Redoxpotenziale aller Antioxidantien in Acetonitril 226 Literaturverzeichnis XVIII 213 231 Abbildungsverzeichnis Abb. 2.1: Einteilung der Interaktionen zwischen zwei Antioxidantien in Synergismus, additiven Effekt und Antagonismus. In dieser Abbildung ist ein Synergismus zwischen α-TOH mit einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und Ascorbinsäure mit 200 µmol/kg ROTG dargestellt. 13 Abb. 2.2: Strukturformeln der Tocopherol-Derivate 21 Abb. 2.3: Strukturformeln der synthetischen Antioxidantien Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol und Ethoxyquin 24 Abb. 2.4: Strukturformeln der synthetischen Antioxidantien Pyrogallol, Hydrochinon und tertButylhydrochinon 25 Abb. 2.5: Strukturformeln der Derivate der Gallussäure 26 Abb. 2.6: Postulierter Reaktionsmechanismus für ortho-Dihydroxyphenole nach URI (1961) 27 Abb. 2.7: Strukturformeln der Flavonoide Genistein und Kaempferol 29 Abb. 2.8: Strukturformeln der Flavonoide Quercetin und Catechin 30 Abb. 2.9: Strukturformeln der Ascorbinsäure-Derivate Ascorbinsäure und Ascorbylpalmitat 32 Abb. 2.10: Strukturformel des Ascorbinsäure-Derivats Ascorbigen 32 Abb. 2.11: Struktur des Pflanzenphenols γ-Oryzanol 34 Abb. 2.12: Strukturformel des Pflanzenphenols Oleuropein 34 Abb. 2.13: Strukturformeln der Pflanzenphenole Carvacrol, Thymol und Tyrosol 35 Abb. 2.14: Strukturformeln der Diterpendiphenole Carnosolsäure und Carnosol 36 Abb. 2.15: Strukturformel des Sinapinsäure-Derivats Vinylsyringol 39 Abb. 2.16: Strukturformeln der Hydroxyzimtsäuren p-Coumarsäure, Ferulasäure, Isoferulasäure, Kaffeesäure und Sinapinsäure 39 Abb. 2.17: Strukturformeln der Hydroxyzimtsäureester Chlorogensäure und Rosmarinsäure 40 Abb. 2.18: Strukturformel der Hydroxybenzoesäuren Syringasäure und Vanillinsäure 41 Abb. 2.19: Strukturformel des nicht-phenolischen Antioxidans Liponsäure 41 Abb. 2.20: Strukturformeln der nicht-phenolischen Antioxidantien Cystein, Methionin und Glutathion 43 Abb. 3.1: Bildung von Hydroperoxiden in ROTG in Gegenwart von 5 - 1500 µmol α-Tocopherol während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln über einen Zeitraum von 28 Tagen 45 XIX Abb. 3.2: Bildung von Hydroperoxiden in ROTG in Gegenwart von 25 - 125 µmol α-Tocopherol 47 Abb. 3.3: Darstellung der benötigten Zeit bis zum Erreichen eines Oxidationslevels von 41,25 mmol Hydroperoxide/kg ROTG in Gegenwart von 25 - 125 µmol α-Tocopherol 48 Abb. 3.4: Bildung von Hexanal in ROTG in Gegenwart von 25 - 125 µmol α-Tocopherol 48 Abb. 3.5: Bildung von Propanal in ROTG in Gegenwart von 25 - 125 µmol α-Tocopherol 49 Abb. 3.6: Entstehung von Hydroperoxiden während der Lagerung von ROTG mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol-Konzentrationen in einem Bereich von 25 bis 300 µmol/kg ROTG. gleichzeitig dargestellt der Abbau des α-Tocopherol für die jeweiligen Proben 50 Abb. 3.7: Oxidationslänge in Abhängigkeit von der α-Tocopherol-Konzentration: Darstellung der Zeit in Tagen, die die ROTG-Proben mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol-Konzentrationen von 25 bis 300 µmol/kg ROTG benötigen, um eine Peroxidzahl von 15 meq O2/kg ROTG zu erreichen, und Darstellung der Länge der Induktionsphasen dieser Proben 51 Abb. 3.8: Graphische Darstellung von WInH 52 Abb. 3.9: Hydroperoxidbildung bei der Probe mit 100 µmol α-Tocopherol (α-TOH)/kg ROTG durch sukzessive Zugabe von jweils 5 µmol α-TOH/kg ROTG alle 6 Tage, im Vergleich zu einer Probe mit einer einmaligen α-Tocopherol-Gabe mit einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG, Lagerung bei 40°C im Dunkeln 53 Abb. 3.10: Darstellung der verzögerten Abbaugeschwindigkeit von 130 µmol α-Tocopherol/kg ROTG durch stetige Zugabe von jeweils 5 µmol α-Tocopherol/kg ROTG alle 6 Tage 53 Abb. 3.11: Entstehung von Hydroperoxiden während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 5 µmol/kg ROTG alle sechs Tage; gleichzeitig dargestellt, der Abbau des α-Tocopherols 55 Abb. 3.12: Entstehung von Propanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 5 µmol/kg ROTG alle sechs Tage 56 Abb. 3.13: Entstehung von Hydroperoxiden während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol -Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 50 µmol/kg ROTG alle sechs Tage: gleichzeitig dargestellt, der Abbau des α-Tocopherols 57 Abb. 3.14: Entstehung von Propanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 50 µmol/kg ROTG, alle sechs Tage 58 Abb. 3.15: Entstehung von Hydroperoxiden während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 100 µmol/kg ROTG alle sechs Tage: gleichzeitig dargestellt, der Abbau des α-Tocopherols 58 XX Abb. 3.16: Entstehung von Propanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 100 µmol/kg ROTG, alle sechs Tage 59 Abb. 3.17: Oxidationsverlauf von unterschiedlich stark voroxidierten ROTG-Proben mit POZ von 2,5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG mit und ohne Zugabe einer α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG über 20 Tage bei 40°C (Dunkel) 60 Abb. 3.18: Inhibierung der Lipidoxidation, berechnet aus der Entstehung von Hydroperoxiden von vor-oxidierten ROTG-Proben mit initialen POZ von 0, 2,5, 10, 25 und 40 meq O2/kg ROTG durch Addition einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG 61 Abb. 3.19: POZ am Ende der Induktionsphase von unterschiedlich stark voroxidierten ROTGProben (POZ 2,5, 10, 25, 40 meq O2/kg ROTG) mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG 62 Abb. 3.20: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der α-Tocopherol-Konzentration in µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hydroperoxiden 65 Abb. 3.21: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der α-Tocopherol-Konzentration in µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hexanal 65 Abb. 3.22: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der α-Tocopherol-Konzentration in µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hexanal 66 Abb. 3.23: Entstehung der Hydroperoxide von initial voroxidierten ROTG-Proben mit einer POZ von 5 und 25 meq O2/kg ROTG und unterschiedlicher Konzentration an γTocopherol 67 Abb. 3.24: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration auf die Entstehung von Hydroperoxiden 70 Abb. 3.25: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration auf die Entstehung von Propanal 70 Abb. 3.26: Vergleich der Inhibierungen bei der Entstehung von Hydroperoxiden in ROTG mit einer Konzentration von 250 µmol/kg ROTG an α- oder γ-Tocopherol mit unterschiedlichen initialen POZ 71 Abb. 3.27: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration auf die Entstehung von Hydroperoxiden 76 Abb. 3.28: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hydroperoxiden 77 Abb. 3.29: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 464 µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hydroperoxiden 77 Abb. 3.30: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration auf die Entstehung von Propanal 78 Abb. 3.31: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Propanal 79 Abb. 3.32: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 464 µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Propanal 79 XXI Abb. 3.33: Darstellung der Lagerdauer bis zu einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG bei Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG einzeln und in Kombination mit unterschiedlichen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG. Ebenfalls dargestellt, die berechnete Dauer der jeweiligen Antioxidantien-Kombination bis zum Erreichen einer POZ 5 meq O2/kg ROTG 81 Abb. 3.34: Konzentrationsabhängiger Verbrauch an Goldchloridlösung bei unterschiedlichen Ascorbinsäurekonzentrationen von 0,06 bis 0,24 mmol/L 84 Abb. 3.35: Potenzialverschiebung von Butylhydroxyanisol in unterschiedlichen Matrices 86 Abb. 3.36: Redoxpotenziale der Tocopherole in Acetonitril 87 Abb. 3.37: Cyclovoltammogramm für α-Tocopherol in Acetonitril, vermessen gegen Ferrocen, als Beispiel für ein quasi-reversibles System 90 Abb. 3.38: Cyclovoltammogramm für Kaffeesäure in Acetonitril, vermessen gegen Ferrocen, als Beispiel eines irreversiblen Vorgangs 91 Abb. 3.39: Antioxidative Potenziale der in dieser Arbeit verwendeten potenziellen Synergisten in Ethanol mittels DPPH-Analyse, dargestellt in Anzahl reduzierter DPPH Moleküle pro 10 mg Analyt/L. 99 Abb. 3.40: Inhibierung aller phenolischen und nicht-phenolischen Substanzen in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG, berechnet aus der Entstehung der Hydroperoxide nach 10 Tagen Oxidation, Propanal und Hexanal 101 Abb. 3.41: Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG bei ROTGProben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG mit und ohne Ascorbigen in einer Konzentration von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG und die berechnete Lagerdauer bei additiver Wirkung der beiden Antioxidantien in Kombination. 104 Abb. 3.42: Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG bei ROTGProben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG mit und ohne Ascorbigen in einer Konzentration von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG und die berechnete Lagerdauer bei additiver Wirkung der beiden Antioxidantien in Kombination 105 Abb. 3.43: Abbau von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol in Gegenwart von 50 – 500 µmol/kg ROTG Kaffeesäure 121 Abb. 3.44: Abbau von 500 µmol/kg ROTG α-Tocopherol in Gegenwart von 50 – 500 µmol/kg ROTG Kaffeesäure 122 Abb. 3.45: Abbau von unterschiedlichen Kaffeesäure-Konzentrationen in Gegenwart von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol 122 Abb. 3.46: Abbau von unterschiedlichen Kaffeesäure-Konzentrationen in Gegenwart von 500 µmol/kg ROTG α-Tocopherol 123 Abb. 3.47: Abbau von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol in Gegenwart von 50 – 500 µmol/kg ROTG Vanillinsäure 123 Abb. 3.48: Abbau von 500 µmol/kg ROTG α-Tocopherol in Gegenwart von 50 – 500 µmol/kg ROTG Vanillinsäure 124 Abb. 3.49: Abbau von unterschiedlichen Vanillinsäure-Konzentrationen in Gegenwart von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol 124 Abb. 3.50: Abbau von unterschiedlichen Vanillinsäure-Konzentrationen in Gegenwart von 500 µmol/kg ROTG α-Tocopherol 125 Abb. 3.51: Inhibierung aller in dieser Arbeit untersuchten phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG, berechnet aus der Entstehung der Hydroperoxide, Propanal und Hexanal nach 48 Stunden 126 XXII Abb. 3.52: Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG von Emulsionsproben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG mit und ohne Butylhydroxyanisol in einer Konzentration von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG und die berechnete Lagerdauer bei additiver Wirkung der beiden Antioxidantien in Kombination 129 Abb. 3.53: Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG von Emulsionsproben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG mit und ohne Butylhydroxyanisol in einer Konzentration von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG und die berechnete Lagerdauer bei additiver Wirkung der beiden Antioxidantien in Kombination 130 Abb. 3.54: Abbau von α-Tocopherol in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Kaffeesäure in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung 148 Abb. 3.55: Abbau von α-Tocopherol in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Kaffeesäure in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung 149 Abb. 3.56: Abbau von α-Tocopherol in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Carnosolsäure in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung 149 Abb. 3.57: Abbau von α-Tocopherol in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Carnosolsäure in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung 150 Abb. 3.58: Abbau von α-Tocopherol in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Vanillinsäure in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung 151 Abb. 3.59: Abbau von α-Tocopherol in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Vanillinsäure in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung 151 Abb. 3.60: Abbau von Kaffeesäure in Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg micellarer Lösung 152 Abb. 3.61: Abbau von Kaffeesäure in Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg micellarer Lösung 153 Abb. 3.62: Abbau von Vanillinsäure in Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg micellarer Lösung 153 Abb. 3.63: Abbau von Vanillinsäure in Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg micellarer Lösung 154 Abb. 4.1: Bildung von Nebenprodukten aus dem Abbau von α-Tocopherol unter Annahme einer äquimolaren Bildung von Nebenprodukten 160 Abb. 4.2: Abhängigkeit der antioxidativen Aktivität (DPPH) der phenolischen und nichtphnolischen Verbindungen vom Halbwellenpotenzial 173 Abb. 4.3: Vereinfachte Darstellung der Emulgatorschicht einer SDS-Emulsion mit darin solubilisierten Antioxidansmolekülen an unterschiedlichen Stellen der Micelle 181 Abb. 6.1: Struktur des Emulgators SDS 187 Abb. 6.2: Kalibrationskurve zur Berechnung der Eisen(III)-Konzentration bei einer Extinktion von 485 nm 190 XXIII Abb. 6.3: Kalibrationskurven zur Berechnung der Hexanal- und der Propanalkonzentration in SDS-Emulsionen, bezogen auf die Ölphase 192 Abb. 6.4: Kalibrationskurven zur Berechnung der Hexanal- und der Propanalkonzentration in ROTG 193 Abb. 6.5: Struktur des Radikals DPPH und Reaktionsmechanismus 196 Abb. 6.6: Kalibrationskurve zur Berechnung der Anzahl reduzierter Radikale pro Mol Analyt/L. 197 Abb. 6.7: Kalibrationskurven zur Berechnung der Kaffeesäure- und der VanillinsäureKonzentration, bezogen auf die Ölphase 200 Abb. 6.8: a. Kalibrationskurve zur Berechnung der α-Tocopherol-Konzentration, bezogen auf die Ölphase, bestimmt mittels reversed-phase-HPLC 200 Abb. 6.9: b. Kalibrationskurven zur Berechnung der α-Tocopherol-Konzentration, bezogen auf die Ölphase, bestimmt mit normal-phase-HPLC 201 Abb. 6.10: Struktur von Ferrocen 205 Abb. 6.11: Spannungsrampe der an die Arbeitselektrode angelegten Spannung bei der Differenz-Puls-Voltammetrie, modifiziert nach WANG (2006) 206 Abb. 6.12: Spannungsrampe der an die Arbeitselektrode angelegten Spannung bei der Cyclovoltammetrie, nach WANG (2006) 207 Abb. 6.13: Aufbau des Central-Composite-Design zur Darstellung der drei verschiedenen Arten von Punkten 212 Abb. A.1: Bildung von konjugierten Dienen in ROTG in der Gegenwart von 5 - 1500 µmol α-Tocopherol 213 Abb. A.2: Bildung von konjugierten Dienen in ROTG in Gegenwart von 25 – 125 µmol α-Tocopherol 214 Abb. A.3: Entstehung konjugierter Diene während der Lagerung von ROTG mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol-Konzentrationen in einem Bereich von 25 bis 300 µmol/kg ROTG: gleichzeitig dargestellt, der Abbau des α-Tocopherols für die jeweiligen Proben 215 Abb. A.4: Entstehung von Hexanal während der Lagerung von ROTG mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol-Konzentrationen in einem Bereich von 25 bis 300 µmol/kg ROTG 216 Abb. A.5: Entstehung von Propanal während der Lagerung von ROTG mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol-Konzentrationen in einem Bereich von 25 bis 300 µmol/kg ROTG 216 Abb. A.6: Bildung konjugierter Diene bei einer Probe mit 100 µmol α-Tocopherol/kg ROTG durch sukzessive Zugabe von jeweils 5 µmol α-Tocopherol/kg ROTG alle 6 Tage im Vergleich zu einer Probe mit einmaliger initialer α-Tocopherol-Gabe mit einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG 217 Abb. A.7: Entstehung von Hexanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 5 µmol/kg ROTG alle sechs Tage 218 Abb. A.8: Entstehung von Hexanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 50 µmol/kg ROTG alle sechs Tage 218 XXIV Abb. A.9: Entstehung von Hexanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 100 µmol/kg ROTG alle sechs Tage 219 Abb. A.10: Darstellung der Lagerdauer bis zu einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG von Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG einzeln und in Kombination mit unterschiedlichen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG. Ebenfalls dargestellt: die berechnete Dauer der AntioxidantienKombination bis zum Erreichen einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG 224 Abb. A.11: Darstellung der Lagerdauer bis zu einer POZ von 50 meq O2/kg ROTG von Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG einzeln und in Kombination mit unterschiedlichen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG. Ebenfalls dargestellt: die berechnete Dauer der AntioxidantienKombination bis zum Erreichen einer POZ von 50 meq O2/kg ROTG. 224 Abb. A.12: Darstellung der Lagerdauer bis zu einer POZ von 10 meq O2/kg ROTG von Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG einzeln und in Kombination mit unterschiedlichen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG. Ebenfalls dargestellt: die berechnete Dauer der AntioxidantienKombination bis zum Erreichen einer POZ von 10 meq O2/kg ROTG 225 Abb. A.13: Vergleich der Redoxpotenziale von synthetischen Antioxidantien in Acetonitril 226 Abb. A.14: Vergleich der Redoxpotenziale der Gallate in Acetonitril 227 Abb. A.15: Vergleich der Redoxpotenziale von Flavonoiden in Acetonitril 227 Abb. A.16: Vergleich der Redoxpotenziale der Ascorbinsäurederivate 228 Abb. A.17: Vergleich der Redoxpotenziale von Pflanzenphenolen in Acetonitril 228 Abb. A.18: Vergleich der Redoxpotenziale von Diterpendiphenolen in Acetonitril 229 Abb. A.19: Vergleich der Redoxpotenziale von Hydroxyzimtsäuren und deren Ester in Acetonitril. 229 Abb. A.20: Vergleich der Redoxpotenziale von Hydroxybenzoesäuren in Acetonitril 230 Abb. A.21: Vergleich der Redoxpotenziale von nichtphenolischen antioxidativen Substanzen in Acetonitril 230 XXV XXVI Tabellenverzeichnis Tab. 2.1: Matrix und Antioxidantien beeinflussende Faktoren 6 Tab. 2.2: Redoxpotenziale verschiedener Antioxidantien mit Angabe der Matrix, des pHWertes und der Referenzelektrode 18 Tab. 3.1: Bildung von Hydroperoxiden nach 14 Tagen in Gegenwart von 50 - 1500 µmol α-Tocopherol 46 Tab. 3.2: Inhibierung der Lipidoxidation bei unterschiedlichen α-Tocopherol-Konzentrationen von 25 - 125 µmol/kg ROTG 47 Tab. 3.3: Darstellung der Dauer der Induktionsphase, der Hydroperoxid-Konzentration am Ende der Induktionsphase, die Zeit bis zum Erreichen einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG und die aus diesen Daten berechneten kinetischen Parameter zur Charakterisierung der Effekte der unterschiedlichen α-Tocopherol-Konzentrationen für ROTG-Proben mit initialen α-Tocopherol-Konzentrationen von 25 bis 300 µmol/kg ROTG, sowie der Effizienz von α-Tocopherol 50 Tab. 3.4: Vergleich der Länge der Induktionsphase und der Konzentration an Hydroperoxiden am Ende der Induktionsphase zweier Proben mit der gleichen α-Tocopherol-StartKonzentration von ca. 130 µmol/kg ROTG, wobei die eine nur eine initiale αTocopherol-Zugabe, die andere eine sukzessive Zugabe von α-Tocopherol bis zu einer Konzentration von 155 µmol/kg ROTG erhalten hat 54 Tab. 3.5: Vergleich der Länge der Induktionsphase und die Dauer bis zum Erreichen einer Hydroperoxidkonzentration von 75 mmol/kg ROTG mehrerer Probenpaare mit jeweils gleicher Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 125, 350 und 600 µmol/kg ROTG, wobei die eine Probe des Paares nur mit einer initialen α-TOHZugabe, die andere mit einer schrittweisen Zugabe von α-Tocopherol versetzt wurde. 55 Tab. 3.6: Faktor Level des Central-Composite-Designs zur Bestimmung des Einflusses von voroxidierten ROTG auf die antioxidative Effizienz von α-Tocopherol 62 Tab. 3.7: Versuchsplan zur Identifizierung des Einflusses des zunehmend oxidierten initialen Zustands der ROTG auf die abfallende antioxidative Effizienz unterschiedlicher α-Tocopherol-Konzentrationen 63 Tab. 3.8: Regressionsergebnisse für alle Parameter und signifikante Interaktionen, bestimmt für die drei Ergebnisvariablen Hydroperoxidgehalt, Propanalgehalt, Hexanalgehalt 64 Tab. 3.9: Faktor Level des Central-Composite-Designs zur Bestimmung des Einflusses von voroxidierten ROTG auf die antioxidative Effizienz von γ-Tocopherol 67 XXVII Tab. 3.10: Versuchsplan zur Identifizierung des Einflusses des zunehmend oxidierten initialen Zustands der ROTG auf die abfallende antioxidative Effizienz unterschiedlicher γ-Tocopherol-Konzentrationen 68 Tab. 3.11: Regressionsergebnisse für alle Parameter und signifikante Interaktionen, bestimmt für zwei der drei Ergebnisvariablen: Hydroperoxidgehalt und Propanalgehalt 69 Tab. 3.12: Faktor Level des Central-Composite-Design zur Bestimmung des Einflusses von voroxidierten ROTG auf die antioxidative Effizienz von α- und γ-Tocopherol 72 Tab. 3.13: Versuchsplan zur Identifizierung des Einflusses des zunehmend oxidierten initialen Zustands der ROTG auf die abfallende antioxidative Effizienz unterschiedlicher α- und γ-Tocopherol-Konzentrationen 72 Tab. 3.14: Regressionsergebnisse für alle Parameter und signifikante Interaktionen, bestimmt für die drei Ergebnisvariablen Hydroperoxidgehalt, Propanalgehalt, Hexanalgehalt 74 Tab. 3.15: Prozentuale Steigerung der antioxidativen Wirkung der Antioxidantien-Kombination von α-Tocopherol mit Ascorbinsäure im Vergleich zu α-Tocopherol allein, bei unterschiedlichen POZ in ROTG 81 Tab. 3.16: Verbrauch von Goldchloridlösung bei Titration der reinen Matrix ohne Antioxidans 83 Tab. 3.17: Verbrauch von Goldchloridlösung bei Titration einer 0,12 mM AscorbinsäurePufferlösung 83 Tab. 3.18: Titrationsparameter für die Antioxidantien Butylhydroxyanisol, α- und γ-Tocopherol, jeweils in einer Konzentration von 0,12 mmol/L micellarer Lösung mit dem Titrationsmittel Goldchlorid 84 Tab. 3.19: Redoxpotenziale aller vermessenen Substanzen in Acetonitril, micellarer Lösung, Emulsion und Ethanol/Puffer vermessen gegen NWE 88 Tab. 3.20: Potenziale und Reversibilität aller vermessenen Substanzen in Acetonitril gegen NWE 92 Tab. 3.21: Potenziale und Reversibilität aller vermessenen Substanzen in micellarer Lösung gegen NWE 94 Tab. 3.22: Potenziale und Reversibilität aller vermessenen Substanzen in Emulsionen gegen NWE 95 Tab. 3.23: Potenziale und Reversibilität aller vermessenen Substanzen in Ethanol/Puffer gegen NWE 97 Tab. 3.24: Darstellung der konzentrationsabhängigen Inhibierung aller phenolischen und nichtphenolischen Antioxidantien, berechnet aus der Entstehung der Hydroperoxide nach 10 Tagen, Propanal und Hexanal 102 Tab. 3.25: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Ascorbigen in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 106 Tab. 3.26: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Butylhydroxyanisol in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 107 Tab. 3.27: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Carnosolsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 108 XXVIII Tab. 3.28: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Catechin in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 109 Tab. 3.29: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Geinstein in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 110 Tab. 3.30: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Kaempferol in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 111 Tab. 3.31: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Kaffeesäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 112 Tab. 3.32: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Liponsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 113 Tab. 3.33: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Oleuropein in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 114 Tab. 3.34: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Quercetin in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 115 Tab. 3.35: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Rosmarinsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 116 Tab. 3.36: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Sinapinsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 117 Tab. 3.37: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Tyrosol in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 118 XXIX Tab. 3.38: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Vanillinsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 119 Tab. 3.39: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Vinylsyringol in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 120 Tab. 3.40: Darstellung der konzentrationsabhängigen Inhibierung aller phenolischen und nichtphenolischen Antioxidantien, berechnet aus der Entstehung der Hydroperoxide, Propanal und Hexanal nach 48 Stunden in Emulsion 127 Tab. 3.41: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Butylhydroxyanisol in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 131 Tab. 3.42: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Ascorbigen in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der enstprechenden POZ 132 Tab. 3.43: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Ascorbinsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsrpechenden POZ 133 Tab. 3.44: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Carnosolsäuree in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 134 Tab. 3.45: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Catechin in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 135 Tab. 3.46: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg Emuslion, mit Genistein in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 136 Tab. 3.47: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Kaempferol in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 137 Tab. 3.48: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Kaffeesäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 138 XXX Tab. 3.49: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Liponsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 139 Tab. 3.50: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Oleuropein in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 140 Tab. 3.51: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Quercetin in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 141 Tab. 3.52: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Rosmarinsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 142 Tab. 3.53: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Sinapinsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 143 Tab. 3.54: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Tyrosol in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 144 Tab. 3.55: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Vanillinsäure in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 145 Tab. 3.56: Lagerdauer von α-Tocopherolproben mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Vinylsyringol in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ 146 Tab. 4.1: Effizienz von Carnosolsäure in ROTG, berechnet über die Induktionsphase 167 Tab. 4.2: Vermessene Parameter der phenolischen Antioxidantien, die positive Interaktionen mit α-Tocopherol in Bezug auf die Matrix zeigten 177 Tab. 4.3: Vermessene Parameter der phenolischen Antioxidantien, die negative Interaktionen mit α-Tocopherol in Bezug auf die Matrix zeigten 178 Tab. 4.4: Löslichkeiten der untersuchten Antioxidantien in unterschiedlich polaren Matrices 182 Tab. 6.1: Headspace und Gaschromatographie-Bedingungen für die Bestimmung von Propanal und Hexanal 192 Tab. 6.2: Chromatographiebedingungen für die Bestimmung von α-Tocopherol, a. mittels reversed-phase-HPLC und b. mittels normal-phase-HPLC 198 XXXI Tab. 6.3: Chromatographiebedingungen für die Bestimmung von Kaffeesäure und Vanillinsäure 198 Tab. 6.4: Extraktionsbedingungen für die Kontrolle des Abbaus der verwendeten Antioxidantien mittels HPLC 199 Tab. 6.5: Darstellung der Wiederfindung der Analyte Kaffeesäure und Vanillinsäure in ROTG bei einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG 201 Tab. 6.6: Darstellung der Wiederfindung des Analyten α-Tocopherol in micellarer Lösung (b.) und in ROTG (a.) bei einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG 202 Tab. 6.7: Geräteparameter zur Messung von Differenz-Puls-Voltammogrammen und Cyclovoltammogrammen in Acetonitril 205 Tab. 6.8: Geräteparameter zur Messung von Differenz-Puls-Voltammogrammen und Cyclovoltammogrammen in Acetonitril 206 Tab. A.1: Gemessene Ergebnisse für den Versuchsplan mit α-Tocopherol - normalisiert 220 Tab. A.2: Gemessene Ergebnisse für den Versuchsplan mit γ-Tocopherol - normalisiert 221 Tab. A.3: Gemessene Ergebnisse für den Versuchsplan mit α- und γ-Tocopherol - normalisiert 222 XXXII Abkürzungsverzeichnis Abb. AG ANOVA AUC AS BHA BHT CA CS CTAB CV DPPH DPV GE GC GCE GMP HPLC HSGC irrev. IP Konz. LS KP KS n.a. NWE OL ORR Abbildung Ascorbigen Analysis of Variance Areas under the Curve Ascorbinsäure Butylhydroxyanisol Butylhydroxytoluol Catechin Carnosolsäure Cetyltrimethylammoniumbromid Cyclovoltammogramm Diphenyl-2-picrylhydrazyl Differenz-Puls-Voltammogramm Genistein Gaschromatograph Glassy carbon electrode Good Manufacturing Practice High performance liquid chromatography Headspace-Gaschromatograph Irreversibel Induktionsphase Konzentration Liponsäure Kaempferol Kaffeesäure nicht analysiert Normalwasserstoffelektrode Oleuropein Oxidationsratenverhältnis XXXIII POx PRed POZ PUFA QU rev. ROTG RS RT SCE SDS SIS Tab. [TBA] [FP6] TBHQ TL TOH VL VS WF zFΦ XXXIV Oxidationspotenzial Reduktionspotenzial Peroxidzahl [meq o2/kg] mehrfach ungesättigte Fettsäuren (poly unsaturated fatty acids) Quercetin Reversibel Rapsöltriglyzeride Rosmarinsäure thermische Energie gesättigte Kalomelelektrode Sodiumdodecylsulfat Sinapinsäure Tabelle Tetrabutylammonium-hexafluorophosphat Butylhydrochinon Tyrosol Tocopherol Vinylsyringol Vanillinsäure Wiederfindung elektrostatische Energie Einleitung 1 1.1 Einleitung Einführung Ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Rapsöl vorkommen (ca. 20 % Linolsäure und ca. 10 % Linolensäure), sind lebenswichtig in der menschlichen Ernährung (SCHWARZ UND ERBERSDOBLER, 2007). Da Rapsöl in Europa zu den häufigsten Speiseölen zählt, trägt es durch seinen hohen Anteil an essentiellen Fettsäuren in dieser Region zu einer gesunden Ernährung bei (ISNARDY ET AL., 2003). Aber gerade ungesättigte Fettsäuren sind besonders anfällig gegen Oxidation und verkürzen durch ihren Verderb die Haltbarkeit der Lebensmittel (FRANKEL, 1998). Aus diesem Grunde werden den Lebensmitteln Antioxidantien zur Inhibierung der Lipidoxidation zugesetzt (SCHWARZ ET AL., 2000). Das häufigste in der Natur vorkommende lipidlösliche Antioxidans ist Vitamin E (bestehend aus 8 Tocopherol- und Tocotrienol-Derivaten), was zusätzlich zu seiner antioxidativen Aktivität noch eine wichtige ernährungsphysiologische Rolle spielt (SCHNEIDER, 2005). Die Aktivität von Antioxidantien wird mithilfe der Bestimmung der Induktionsphase, der Inhibierung und der von YANISHLIEVA UND MARINOVA (1992) und MARINOVA ET AL. (1994) eingeführten Parameter untersucht. α-Tocopherol weist in verschiedenen Matrices unterschiedliche antioxidative Aktivitäten auf. Zusätzlich wurde nachgewiesen, dass es in hohen Konzentrationen an antioxidativer Wirkung verliert (FRANKEL, 1998). In Rapsöl (Triglyceriden) liegt das Optimum für die α-TocopherolKonzentration zwischen 100 und 125 µmol/kg Öl (LAMPI ET AL., 1999; OHM ET AL., 2005). Für eine Identifizierung der optimalen Konzentration sowie eine Optimierung des Oxidationsverlaufs, um eine möglichst niedrige Bildung an Hydroperoxiden während der Induktionsphase der Oxidation zu gewährleisten, sind weiterführende Studien unabdingbar. Die Zugabe der Antioxidantien zu den Lebensmitteln geschieht grundsätzlich nach GMP (Good Manufacturing Practice) zu einem frühen Zeitpunkt der Oxidation, im Allgemeinen direkt nach der Raffination des Öls (OHM ET AL., 2006). Der Einfluss bereits vorhandener, durch die Aufarbeitung des Lebensmittels entstandener Lipidoxidationsprodukte auf die antioxidative Effizienz eines Antioxidans ist nur unzureichend untersucht und soll im Rahmen dieser Arbeit betrachtet werden. Eine Studie hierzu wurde von KAMAL-ELDIN ET AL. (2002) mit α-Tocopherol in voroxidiertem Methyllinoleat durchgeführt. Untersuchungen mit 1 natürlichen Matrices bzw. natürlichen Antioxidansgemischen existieren nicht. Lebensmittel sind komplexe Systeme mit vielen Inhaltsstoffen, unter denen es zu Interaktionen kommen kann. Bei der Reaktion der Kombination aus α-Tocopherol mit Vitamin C (Ascorbinsäure) handelt es sich um eine sehr gut untersuchte Interaktion, die zu einer verlängerten Haltbarkeit des Lebensmittels führt (z.B. FRANKEL, 1994). Ihre Wirkung beruht auf der Regeneration des während der Inhibierung aufgebrauchten α-Tocopherols durch die Ascorbinsäure. Somit kann das regenerierte α-Tocopherol erneut seine antioxidative Wirkung zur Verlängerung der Haltbarkeit des Lebensmittels einbringen. Von solchen sogenannten Synergismen (KAMAL-ELDIN UND APPELQIST, 1996; PEYRAT-MAILLARD ET AL., 2003) mit α-Tocopherol und anderen natürlichen Antioxidantien wird in zahlreichen Studien berichtet (z.B. BECKER ET AL., 2004). Allerdings wird die synergistische Wirkung zwischen Antioxidantien zum Schutz vor Oxidation in Lebensmitteln noch viel zu wenig genutzt, da über diese Interaktionen nur wenig bekannt ist. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit stellt sich daher die Frage, ob eine Verbesserung der antioxidativen Aktivität von α-Tocopherol durch eine Kombination mit anderen Antioxidantien in Lebensmittelmodellsystemen hervorgerufen werden kann (Vgl. Abschnitte 2.1.6.3, 2.1.6.4, 2.1.6.5, 2.1.6.8 und .2.1.6.10). In der Literatur liegt darüber hinaus keine systematische Untersuchung zu der Identifizierung synergistisch agierender Antioxidantien-Paare anhand physikalisch-chemischer Parameter vor. Außerdem sind diese Parameter für Antioxidantien nur unzureichend in der Literatur beschrieben. Aus diesem Grunde sollten in der vorliegenden Untersuchung eine repräsentative Anzahl an Verbindungen bei gleichbleibenden Bedingungen vermessen werden, um einen umfassenden Überblick über ihre Reaktionsfähigkeit zu bekommen. 2 Einleitung 1.2 Zielsetzung Das Hauptziel dieser Arbeit ist es, die konzentrationsabhängigen Wechselwirkungen von Antioxidantien systematisch zu untersuchen, um eine Stabilisierung von Lipiden mit hoch ungesättigten Fettsäuren zu erreichen: a) Optimierung der antioxidativen Aktivität von α-Tocopherol in Rapsöltriglyceriden im Rahmen von Oxidationstests durch: I. Identifizierung der optimalen Konzentration von α-Tocopherol hinsichtlich größtmöglicher inhibierender Wirkung II. Minimierung der Hydroperoxidbildung während der Induktionsphase durch sukzessive Zugabe variierender α-Tocopherol-Konzentrationen III. Untersuchung des Einflusses einer oxidativ vorbelasteten Matrix auf die antioxidativen Eigenschaften von α- und γ-Tocopherol b) Identifikation potenzieller Synergisten zu α-Tocopherol in Rapsöltriglyceriden und in Öl-in-Wasser-Emulsion durch die Untersuchung verschiedener physikochemischer Eigenschaften durch: I. Bestimmung der Halbwellenpotenziale von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien mittels Differenzial-Puls-Voltammetrie II. Bestimmung der Reversibilität von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien mit Hilfe der Cyclovoltammetrie III. Identifizierung der antioxidativen Aktivität über die Bestimmung der radikalreduzierenden Eigenschaften von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien c) Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Antioxidantien (α-Tocopherol mit phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien) über die Inhibierung primärer und sekundärer Oxidationsprodukte in Rapsöltriglyceriden und in Öl-inWasser-Emulsion während der Lagerung 3 4 Theoretischer Hintergrund 2 Theoretischer Hintergrund Autoxidation ist die direkte Reaktion von molekularem Sauerstoff mit organischen Verbindungen unter milden Bedingungen (WITTING UND HARWITT, 1964). Allerdings ist die direkte Reaktion von Lipiden mit Sauerstoff aufgrund des unterschiedlichen Spins der Sauerstoff- und der Lipidelektronen nicht möglich. Aus diesem Grunde geschieht die Oxidation über Reaktionen, die diesen direkten Weg umgehen (MINOTTI UND AUST, 1992). In Gegenwart von Initiatoren (I·), die die Dissoziationsenergie einer Allylbindung überwinden, verlieren Lipide (LH) ein Wasserstoffradikal (H·), um Lipidalkylradikale (L·) zu bilden (2-1). Diese Radikale können durch Sauerstoffaddition sehr schnell zu Lipidperoxylradikalen (LOO·) reagieren (2-2). Über eine Abstraktion eines Wasserstoffatoms von einer benachbarten Allylbindung können dann Lipidhydroperoxide entstehen (2-3) (BURTON UND INGOLD, 1981). Es kommt zu einer Fortpflanzung (Propagation) des Radikalkettenmechanismus. Die Kettenpropagation kann durch die Reaktion von Radikalen untereinander abgebrochen werden und führt zur Bildung nicht-radikalischer Produkte ((2-4) bis (2-6)) (WITTING, 1975). Die gebildeten Hydroperoxide zerfallen zu unterschiedlichen sekundären Reaktionsprodukten, wie z.B. zu Carbonylverbindungen, Alkoholen, Semialdehyden, Säuren, Laktonen und Estern (LILLARD UND DAY, 1964). Diese Produkte tragen zum Geruchs- und Geschmacksverderb der Lipide bei (FRANKEL, 1998). (2-1) I· + LH → IH + L· Initiation (2-2) L· + O2 → LOO· O2 Addition (2-3) LOO· + LH → LOOH + L· Propagation (2-4) LOO· + LOO· → nicht-radikalisches Produkt (2-5) LOO· + L· → nicht-radikalisches Produkt Termination (2-6) L· + L· → nicht-radikalisches Produkt Die Lipidoxidation ist ein von vielen Faktoren beeinflusster Prozess. Hierzu gehören der Grad der Ungesättigtheit der Fettsäuren, enthaltene Anti- und Prooxidantien sowie chemische und physikalische Eigenschaften des Systems (KAMAL-ELDIN UND APPELQVIST, 1996). Die Zusammensetzung der Lipidmatrix (oder Lebensmittelmatrix) und deren Begleitstoffe nehmen ebenfalls Einfluss auf die Wirkung von Antioxidantien. 5 Die Inhibierung der Lipidoxidation durch Antioxidantien ist von praktischer Bedeutung beim Schutz von ungesättigten Fettsäuren vor dem oxidativen Zerfall. Die kettenabbrechenden Antioxidantien (AH) inhibieren oder verzögern die Lipidoxidation, indem sie entweder in der Phase der Initiation oder der Propagation eingreifen. Sie geben Wasserstoffatome an Lipidperoxylradikale (entstanden aus Reaktion (2-1), (2-2), (2-3)) ab und werden selber zu einem weniger reaktiven Radikal, das in der Regel die Kettenreaktion nicht fortsetzt. (2-7) LOO· + AH ↔ LOOH + A· (2-8) L· + AH → LH + A· (2-9) A· + LOO· → nicht-radikalisches Produkt (2-10) A· + A· → nicht-radikalisches Produkt Per Definition ist die antioxidative Aktivität einer Substanz die Fähigkeit, die Lipidoxidation zu inhibieren. Da das Antioxidans in den Radikalkettenmechanismus eingreift, indem es mit einem kettenfortpflanzenden Radikal reagiert, wird der Name kettenabbrechendes Antioxidans verwendet. Antioxidantien sollen den oxidativen Zerfall verzögern (ROGINSKY UND LISSI, 2004). Um die Wirkung von Antioxidantien zu testen, ist es notwendig, die Matrix zu standardisieren, z.B. durch eine Aufreinigung des Öls zu einem reinen Triglyceridgemisch. In Tab. 2.1 sind die wichtigsten, die Matrix und die Antioxidantien beeinflussenden Faktoren aufgeführt, wobei eine klare Abgrenzung der Zuordnung zu Matrix oder Antioxidans beeinflussenden Faktoren nicht immer eindeutig möglich ist. Tab. 2.1: Matrix und Antioxidantien beeinflussende Faktoren Matrix beeinflussende Faktoren Antioxidantien beeinflussende Faktoren Metallionen Struktur des Antioxidans Oxidationsprodukte Konzentration des Antioxidans Oxidationsprodukte Interaktionen zwischen Antioxidantien Verteilungsverhalten des Antioxidans Redoxpotenzial des Antioxidans Fettsäurezusammensetzung Sauerstoffgehalt Polarität der Matrix / des Antioxidans Redoxpotenzial der Matrix / des Antioxidans Temperatur pH-Wert 6 Theoretischer Hintergrund 2.1 Matrixbeeinflussende Faktoren Faktoren, die die Lipidoxidation beeinflussen, sind sowohl chemischer als auch physikalischer Natur (KAMAL-ELDIN UND APPELQVIST, 1996) und müssen bei einem Vergleich von Daten berücksichtigt werden. 2.1.1 Mit Fettsäuremuster zunehmend ungesättigtem Charakter der Fettsäuren nimmt die Oxidations- geschwindigkeit zu. So beträgt die Reaktionskonstante k [1/(Ms)] für Lipidhydroperoxidradikale für Oleinsäure (C18:1) 0,1 – 1, für Linolsäure (C18:2) ca. 60, für Linolensäure ca. 120 und für Arachidonsäure (C20:4) ca. 180 (FRANKEL, 1998). Öle mit unterschiedlicher Fettsäurezusammensetzung sind dadurch unterschiedlich stark durch Oxidation angreifbar. Beispielsweise enthält Sojaöl durchschnittlich 7,6 % Linolensäure, Rapsöl 9,4 % und Walnussöl sogar 13,4 % (SOUCI ET AL., 2000). Der ernährungsphysiologische Wert steigt noch weiter mit den marinen Lipiden, die zusätzlich einen großen Anteil an Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure enthalten (KULÅS UND ACKMANN, 2001). 2.1.2 Lipidbegleitstoffe: Metallionen, Sauerstoff Durch die Anwesenheit von Metallen steigt die Oxidationsgeschwindigkeit von Lipiden stark an (KERN UND WILLERSINN, 1955c). Allerdings gibt es große Unterschiede im Einfluss auf den Oxidationsverlauf zwischen den einzelnen Metallen, wie z.B. bei Kupfer, Eisen oder Cobalt (KERN UND WILLERSINN, 1955c) und durch die Form des Metalls, z.B. (Fe2+ / Fe3+). Die Adsorption von Sauerstoff aus der Luft variiert linear zu der Wurzel der Temperatur bis zu einem Sättigungsmaximum von 3,5 – 4 mg Sauerstoff/100 mL Öl (OHLSON, 1965) und ist proportional zum Sauerstoffpartialdruck (HINTZE ET AL., 1965). Bei höheren Temperaturen ist der Sauerstoffgehalt limitierend für die Hydroperoxidbildung. 2.1.3 Oxidationsprodukte - Oxidationsgrad Der Lipidhydroperoxidgehalt im Öl unterliegt einem ständigen Bildungs- und Zerfallsprozess. Auch die während der Oxidation entstehenden Produkte beeinflussen den Oxidationsverlauf. Der Zerfall von Peroxiden, die schon vor Beginn der Oxidation in ungesättigten Fettsäuren vorliegen, wurde von KERN UND WILLERSINN (1955b) als unterstützend identifiziert. Allerdings konnten durch hohe Konzentrationen an initialen Hydroperoxiden auch gegenläufige Effekte auf die Stabilität von vielfach ungesättigten Fettsäuren gezeigt werden (HICKS UND GEBICKI, 1981; TERAO UND MATSUSHITA, 1986). Während der Oxidation eines 7 Öls steigt die Oxidationsgeschwindigkeit proportional mit der Konzentration des entstandenen Peroxids an. Zusätzlich ist die Oxidationsgeschwindigkeit temperaturabhängig und nimmt mit steigender Konzentration zu (KERN UND WILLERSINN, 1955a). Schon 1955 konnten KERN UND WILLERSINN feststellen, dass verschiedene Mengen an Lipidhydroperoxiden einen unterschiedlich starken katalysierenden Einfluss auf die Oxidation von ungesättigten Fettsäuren hatten. Sie postulierten den Einfluss von initial vorliegenden Hydroperoxiden nach folgenden Reaktionsgleichungen: (2.11) LOOH → LO· + ·OH (2.12) 2 LOOH → LOO· + LO· + H2O In Methyllinoleat führte eine Addition von Methyllinoleathydroperoxiden in einer Konzentration von 40 mM im Vergleich zur Kontrolle nur zu einer sehr geringen Verstärkung der Oxidation (KAMAL-ELDIN ET AL., 2001). Den geringen Anstieg in der Bildung der Hydroperoxide im Vergleich zur Kontrolle führten KAMAL-ELDIN ET AL. (2001) auf den gleichzeitigen Zerfall der Hydroperoxide zurück. 2.2 Antioxidation beeinflussende Faktoren Eine hohe antiradikalische Aktivität geht nicht immer einher mit einer hohen antioxidativen Aktivität. Durch Reaktion mit den Lipidoxidationsprodukten können zum Teil Phenoxylradikale und/oder Semichinone entstehen, die eine wesentlich stärkere antioxidative Aktivität aufweisen (ROGINSKY ET AL., 2003). Zusätzlich variiert die Aktivität von Antioxidantien stark auf Grund einer Vielzahl physikalisch-chemischer Parameter in unterschiedlichen Systemen (COUPLAND UND MCCLEMENTS, 1996, SCHWARZ ET AL., 2000, STÖCKMANN ET AL., 2000). Bei dispersen Systemen hat auch die Verteilung des Antioxidans in den einzelnen Phasen einen großen Einfluss auf die Aktivität des Antioxidans, genauso wie auch andere Faktoren, z.B. die Interaktionen mit anderen Antioxidantien und die Interaktionen mit Emulgatoren, die die antioxidative Aktivität verringern (MULLEY UND METCALF, 1956). Wird die Wirksamkeit eines Antioxidans in Öl untersucht, ist es wichtig, eine komplexe natürliche Matrix zu wählen, da die Triglyceridstruktur des Systems einen starken Einfluss auf die antioxidative Wirkung des eingesetzten Antioxidans hat (COSGROVE ET AL., 1987). Eine Aufreinigung dieses natürlichen Systems ist allerdings unabdingbar, um ein Öl ohne die natürlicherweise enthaltenen Pro- und Antioxidantien einsetzen zu können (LAMPI ET AL., 1997). Ein großes Problem stellt die Vergleichbarkeit der antioxidativen Wirkung der unterschiedli8 Theoretischer Hintergrund chen Antioxidantien dar. Die antioxidative Aktivität wird häufig mit den unterschiedlichsten Antioxidantien in Beziehung gesetzt (2.6). Die Bestimmung der antioxidativen Aktivität erfolgt anhand verschiedener qualitätsbestimmender Parameter, wie der Länge der Induktionsphase (dem Schnittpunkt zweier an eine Oxidationskurve angelegten Tangenten), der Berechnung der Inhibierung (die Berechnung erfolgt zu einem bestimmten Zeitpunkt der Oxidation, wobei der oxidative Status der Probe ins Verhältnis zu dem oxidativen Status der Kontrolle gesetzt wird) und der von YANISHLIEVA UND MARINOVA (1992a,b,c) und von MARINOVA ET AL. (1994) eingeführten kinetischen Parameter. Diese umfassen unter anderem einen Stabilitätsfaktor, der die Effektivität eines Antioxidans erklärt (berechnet auf Basis der Länge der Induktionsperiode der Oxidationskurve der entsprechenden Probe mit dem zu untersuchenden Antioxidans und der Länge der Induktionsperiode der entsprechenden Probe ohne Antioxidans), die Stärke des Antioxidans über das Oxidationsratenverhältnis berechnet (Oxidationsrate der Probe während der Induktionsphase mit und ohne Antioxidans) und die antioxidative Aktivität der eingesetzten Substanz ermittelt. Bei der Auswertung dieser Faktoren wird nicht berücksichtigt, dass sich die Wirkung eines Antioxidans nicht nur auf antioxidative Effekte beschränkt, sondern häufig auch prooxidative, d.h., dass Ketten fortpflanzende Wirkungen auftreten können, wie es z.B. bei α-Tocopherol der Fall ist (2.6.1 Reaktion (2-24) bis (2-28)) (LAMPI ET AL., 1999; ISNARDY ET AL., 2003). 2.2.1 Struktur des Antioxidans Der primäre protektive Mechanismus von phenolischen Antioxidantien ist das Einfangen und Stabilisieren von freien radikalischen Spezies (MASUDA ET AL., 1999). Die Stabilisierung der Antioxidantien erfolgt über die Delokalisierung ihrer Phenoxylstruktur und ist direkt abhängig von der Resonanzstabilisierung des Phenoxyradikals. Die antioxidative Wirkung ist ebenfalls abhängig von der elektronenabgebenden Kraft des Phenols. So sind phenolische Verbindungen mit Substituenten in ortho- oder para-Stellung effizientere Antioxidantien als Phenole mit Substituenten in meta-Stellung. Verbindungen mit zwei Hydroxygruppen in ortho- oder paraStellung sind Antioxidantien mit hoher Aktivität, da sie Wasserstoff abgeben und eine delokalisierte Semichinonstruktur ausbilden können (LABUZA, 1971; FRANKEL, 1998). Zusätzlich steigt die Effizienz von phenolischen Verbindungen mit steigender Anzahl an Hydroxygruppen (DZIEDRIC UND HUDSON, 1984; NARDINI ET AL., 1995; TEISSEDRE ET AL., 1996; CHEN UND HO, 1997). Auch eine steigende Anzahl an Methoxygruppen verbessert die antioxidative Aktivität, wobei die Anzahl der Hydroxygruppen den größeren Einfluss hat (DZIEDRIC UND HUDSON, 1984). Aus der Anordnung und der Anzahl der Hydroxygruppen am aromatischen Ring sowie der elektronenabgebenden und der elektronenentziehenden Substituenten ergibt sich die radikalfangende Kraft der Verbindung (BORS ET AL., 1990; PEKKARINEN ET AL., 1999). So sind Hydroxyzimtsäuren effizientere Antioxidantien als 9 Hydroxybenzoesäuren (SATUE ET AL., 1995; MARINOVA UND YANISHLIEVA, 2003), da bei ihnen die Stabilität des Phenoxyradikals zusätzlich durch eine ausgeweitete Konjugation in die ungesättigte Seitenkette gewährleistet wird (GRAF, 1992). Auch CUVELIER ET AL. (1992) bestätigten die Stabilisierung des Phenoxylradikals durch Resonanzstabilisierung über die zusätzliche Doppelbindung. Außerdem können Metall chelatierende Eigenschaften, wie sie z.B. die Hydroxyzimtsäure Kaffeesäure aufweist, zusätzlich die antioxidative Aktivität unterstützen (NARDINI ET AL., 1995). Ein negativer Einfluss auf die Wasserstoff abgebende Eigenschaft von Hydroxybenzoesäuren kommt durch die elektronenziehende Eigenschaft der Carboxylgruppe am aromatischen Ring zustande. Bei Hydroxybenzoesäuren zeigt die erste Hydroxygruppe am aromatischen Ring keine radikalfangende Wirkung, erst mit der zweiten stellt sich diese ein. Eine Addition einer Methoxygruppe vergrößert diese Wirkung allerdings nicht (PEKKARINEN ET AL., 1999). Bei Hydroxyzimtsäuren ist die radikalfangende Eigenschaft bei zwei Hydroxygruppen größer als bei einer. Zusätzlich vergrößert ein Methoxysubstituent diese Eigenschaft, da die wasserstoffabgebende Kraft vergrößert wird (MARINOVA UND YANISHLIEVA, 1992c; MARINOVA UND YANISHLIEVA, 1994; PEKKARINEN ET AL., 1999). MARINOVA UND YANISHLIEVA stellten 2003 fest, dass Benzoesäurederivate stärker an Seitenreaktionen teilnehmen als Hydroxyzimtsäuren, was die bessere antioxidative Wirkung der Hydroxyzimtsäuren mit erklären würde. Auch ist die wasserstoffabgebende Kraft eines Antioxidans abhängig von der Stärke der Wasserstoffbrückenbindungen zwischen Antioxidans und Lösungsmittel (AVRILA ET AL., 1995). 2.2.2 Fettsäurezusammensetzung der Matrix Die Bindung zwischen Fettsäure und Triglycerid verändert die Teilnahme der Antioxidantien an Seitenreaktionen nicht. Allerdings beeinflusst die Stärke des ungesättigten Charakters des Öls die Kinetik und den Mechanismus der antioxidativen Wirkung eines Antioxidans stark (YANISHLIEVA UND MARINOVA, 1995). Genauso wie die Oxidationsgeschwindigkeit mit steigendem ungesättigten Charakter der Fettsäure zunimmt, verringert sich die antioxidative Aktivität, hier am Beispiel für α-Tocopherol dargestellt. So sinkt die relative Effizienz von α -Tocopherol von 40 für Oleinsäure über 1 für Linolsäure und 0,5 für Linolensäure auf 0,25 für Arachidonsäure (WITTING, 1969). Zusätzlich spielen die Stärke der C-H-Bindung und die der Fettsäure an das Triacylglycerid signifikante Rollen bei der inhibierenden Aktivität eines Antioxidans gegenüber dem Angriff von Sauerstoff oder Peroxidradikalen (YANISHLIEVA UND POPOV, 1973a,b; MARINOVA UND YANISHLIEVA, 1994). 10 Theoretischer Hintergrund 2.2.3 Antioxidantien-Konzentration Grundsätzlich steht in Gegenwart von Antioxidantien die Geschwindigkeit der Hydroperoxidbildung in Beziehung mit dem Verhältnis der Lipid- und der Antioxidantien-Konzentration nach Gleichung (2-13), wobei k4 die Geschwindigkeitskonstante für die Reaktion (2-7) ist. (2-13) d [ LOOH ] k 3 R1 [ LH ] = dt k 4 [ AH ] Da einige Antioxidantien unter bestimmten Bedingungen, wie z.B. hohen Konzentrationen, ihre Effizienz als kettenbrechende Substanzen verlieren und durch kettenfortpflanzende Eigenschaften die Oxidation unterstützen, sind nicht grundsätzlich höhere Konzentrationen an Antioxidans effizienter. Dies gilt besonders für phenolische Verbindungen mit wenig Substituenten. Sie können ihre Effizienz durch direkte Reaktion mit Sauerstoff (2-14) oder durch Wasserstofftransferkettenreaktionen zwischen Antioxidansradikal und Lipidmatrix (2-15) verlieren, wodurch der Kettenmechanismus wieder unterstützt wird (FRANKEL, 1998). (2-14) AH + O2 → A· + HO2· (2-15) A· + LH → AH + L· HUANG ET AL. (1994) konnten zeigen, dass α -Tocopherol zwar mit steigender Konzentration an Effizienz bei der Hydroperoxidinhibierung sowohl in reinen Sonnenblumenöltriglyceriden als auch in Emulsionen verlor, jedoch stieg die Effizienz bei der Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte mit steigender Antioxidantien-Konzentration an. Das galt auch für die Inhibierung von sekundären Oxidationsprodukten durch γ-Tocopherol. Dieses Verhalten beruht auf der Reaktion von Alkoxylradikalen mit Antioxidantien zu stabilen Hydroxyfettsäurederivaten (2-21) und verhindert somit den Zerfall von Hydroperoxiden zu Aldehyden oder flüchtigen Verbindungen (2-22) (FRANKEL, 1998). (2-16) LO· + AH → LOH + A· (2-17) LO· + A· →LOA 2.2.4 Oxidationsprodukte – Temperatur / Sauerstoff Sofern zum Schutz von Lipiden Antioxidantien zugegeben werden sollen, erfolgt dies für gewöhnlich zum frühestmöglichen Zeitpunkt, damit der antioxidative Schutz am stärksten ist. Dies ist allgemein gängige Praxis. KAMAL-ELDIN ET AL. (2001) stellten jedoch fest, dass sich eine Addition von α-Tocopherol zu bereits unterschiedlich stark voroxidiertem Methyllinoleat 11 positiv auf die Oxidationsrate bei allen initial zugegebenen Konzentrationen an Methyllinoleathydroperoxiden auswirkte. Dieser Effekt stieg signifikant mit steigender α-TocopherolKonzentration. Allerdings nahm die positive Wirkung des α-Tocopherols mit steigender initialer Hydroperoxid-Konzentration leicht, aber nicht signifikant ab. KAMAL-ELDIN ET AL. (2001) schlossen daraus, dass initial vorhandene Methyllinoleathydroperoxide den Abbau von α-Tocopherol beschleunigen und die Konzentration von α-Tocopherol an den Oxidationsstatus des Methyllinoleats angepasst werden muss. Studien zu initial voroxidierten pflanzlichen Ölen (wie Rapsöl) und über den Einsatz der natürlicher Weise enthaltenen Antioxidantien (einer Kombination aus α-Tocopherol mit γ-Tocopherol) liegen nicht vor. Bei höheren Temperaturen ist der Sauerstoffgehalt limitierend für die Hydroperoxidbildung. Die Reaktion von Lipidalkylradikalen mit einem Antioxidans (AH) (2-18) L· + AH → LH + A· wird zunehmend bedeutend, und die Geschwindigkeit der Hydroperoxidbildung steht in Beziehung zu dem Verhältnis der Sauerstoffkonzentration zu der AntioxidantienKonzentration (k3 = die Geschwindigkeitskonstante für Reaktion (2-3), R1 die Initiationsrate, k5 = die Geschwindigkeitskonstante für Reaktion (2-18) ). (2-19) d [ LOOH ] k 3 ⋅ R1 [O2 ] = dt k 5 [ AH ] Zusätzlich können Antioxidantien bei hohen Temperaturen durch die Rückreaktion von Lipidhydroperoxiden mit dem Antioxidantienradikal ihre Effizienz verlieren (2-20). (2-20) LOOH + A· → LOO· + AH Eine weitere Möglichkeit des Effizienzverlustes eines Antioxidans ist die Bildung kettenfortpflanzender Alkoxylradikale (LO·) (2-21). (2-21) LOOH → LO· + OH· Diese Reaktion (2-21) ist energetisch günstiger als Reaktion (2-20) und kann zusätzlich durch hohe Temperaturen oder Metallkatalysatoren unterstützt werden (FRANKEL, 1998). 12 Theoretischer Hintergrund 2.3 Interaktionen zwischen Antioxidantien Werden mehrere Antioxidantien gleichzeitig in einem System eingesetzt, können sie untereinander in Interaktion treten. Die antioxidative Wirkung der Antixodantien kann davon unbeeinflusst bleiben oder aber positiv bzw. negativ beeinflusst werden (PEYRAT-MAILLARD ET AL., 2003). An dem in Abb. 2.1 gezeigten Beispiel lassen sich diese Interaktionen erläutern. Es ist die Lagerdauer [Tage] bei 40°C im Dunkeln gezeigt, die benötigt wird, um eine bestimmte Probe bis zu einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG zu oxidieren. Es liegt ein 12 10 Synergismus 8 6 additiver Effekt 4 Antagonismus säure 200 Ascorbin- 4 100 α-TOH + 3 Kombination 2 Berechnete 1 säure 0 200 Ascorbin- 2 100 α-TOH Lagerdauer bei 40°C, dunkel bis zum Erreichen einer POZ von 5 [Tage] additiver Effekt vor, wenn sich die antioxidative Aktivität beider Antioxidantien (100 µmol α-TOH/kg ROTG in Kombination mit 200 µmol Ascorbinsäure/kg ROTG) addiert und genau die Summe der Effekte der Einzelsubstanzen (100 µmol α-TOH/kg ROTG und 200 µmol Ascorbinsäure/kg ROTG) zeigt (PEYRAT-MAILLARD ET AL., 2003). Ein Synergismus, wie in Abb. 2.1 zu sehen, zeigt sich, wenn die antioxidative Aktivität der Antioxidantienkombination stärker ist als die Summe der antioxdativen Aktivitäten der Einzelsubstanzen (URI, 1961; KAMAL-ELDIN UND APPELQVIST, 1996). Hierzu kommt es, wenn das stärkere Antioxidans, in diesem Fall das α-TOH, durch das schwächere Antioxidans, die Ascorbinsäure, regeneriert wird. Im umgekehrten Fall, wenn das stärkere Antioxidans das schwächere Antioxidans regeneriert, steht das stärkere Antioxidans nicht mehr zur Verfügung, um der Oxidation entgegenzuwirken. Es resultiert ein Antagonismus (URI, 1961; PEYRAT-MAILLARD ET AL., 2003). Abb. 2.1: Einteilung der Interaktionen zwischen zwei Antioxidantien in Synergismus, additiven Effekt und Antagonismus. In dieser Abbildung ist ein Synergismus zwischen α-Tocopherol (α-TOH) mit einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und Ascorbinsäure mit 200 µmol/kg ROTG dargestellt. 13 Die Regeneration eines Antioxidans durch ein anderes beruht auf einer Redoxreaktion. Hierbei wird das Antioxidansradikal durch einen Synergisten (ein anderes Antioxidans) reduziert. Dabei verläuft die Regeneration „freiwillig“, wenn die einzelnen Redoxpotenziale zueinander passen, d.h., wenn die Änderung der Gibbs-Energie eine spontane Reaktion zulässt (BUETTNER UND JURKIEVICZ, 1993). TERAO ET AL. (1994) postulierten darüber hinaus, dass ein Synergismus zwischen zwei Antioxidantien nur stattfinden kann, wenn sie an unterschiedlichen Stellen der Matrix lokalisiert sind (2.6.5). 2.4 Polarität des Antioxidans bzw. der Matrix und die Lokalisierung des Antioxidans in der Matrix Eine micellare Lösung ist ein primitives, vereinfachendes Modell für das System biologische Membran (WEN ET AL., 1997). Öle werden in der Lebensmittel-, Kosmetik- und pharmazeutischen Industrie meist in Form disperser Systeme, d.h. als Emulsionen eingesetzt. Der Einsatz von Antioxidantien ist auch hier gängige Praxis (SCHWARZ, ET AL. 2000). 2.4.1 „Polar Paradox“ Bei dispersen Systemen variiert die Aktivität von Antioxidantien hauptsächlich auf Grund von Grenzflächenphänomenen (FRANKEL ET AL., 1994), aber die Aktivitätsunterschiede der Antioxidantien zwischen Bulköl und Emulsion sind nur zum Teil durch Polaritätseffekte zu erklären. Von PORTER ET AL. (1989) wurde der Begriff „Polar Paradox“ eingeführt. Sie konnten nachweisen, dass polare Antioxidantien eine größere Effizienz in unpolaren Matrices, wie Bulkölen, und unpolare Antioxidantien in polaren Matrices, wie beispielsweise Emulsionen oder Matrix/Luft-Grenzen, aufweisen. 2.4.2 Verteilungsverhalten der Antioxidantien in der Matrix Disperse Systeme, d.h. micellare Lösungen und Emulsionen bestehen aus mehreren Phasen. In Lösungen mit Emulgatoren oder oberflächenaktiven Stoffen kommt es oberhalb der kritischen Micellbildungskonzentration zur Aggregatbildung durch den Emulgator oder die oberflächenaktive Substanz. Auch mit steigender Konzentration bleibt die Konzentration an Monomeren in der Lösung relativ konstant, die Anzahl an gebildeten Aggregaten steigt (GARCIA UND SANZ-MEDEL, 1986), wobei Bildung und Zerfall von Micellen im Gleichgewicht stehen. Micellen sind unabhängig vom Emulgatortyp (neutral, negativ oder positiv geladen), aufgeteilt in zwei Regionen. Dies sind der aus Alkylketten bestehende hydrophobe Kern und die Palisadenschicht (LISI UND MILIOTO, 1995). Diese besteht aus den Kopfgruppen 14 Theoretischer Hintergrund des Emulgatormoleküls, den ersten Methylgruppen der Alkylketten, Wassermolekülen und gegebenenfalls Gegenionen zu den geladenen Kopfgruppen (FENDLER, 1982). Um diese zwei Regionen der Micelle bildet sich bei ionischen Emulgatoren die Sternschicht, bestehend aus einer äußerst starren Schicht aus Gegenionen, eng verbunden mit den Kopfgruppen, gefolgt von einer diffusen, wesentlich beweglicheren Schicht aus Gegenionen (DÖRFLER, 1994). Emulsionen bestehen aus einer wässrigen Phase und einer Lipidphase, wobei die eine in der anderen dispergiert ist. Durch einen Emulgator, der sich um die fein verteilten Tropfen legt, wird die Dispersion stabilisiert. Liegt er im Überschuss vor, kommt es zur Bildung einer coexistierenden micellaren Pseudophase (KOMATSU ET AL., 1994; WEISS ET AL., 1997). So besteht eine Emulsion aus mindestens vier Phasen: der Ölphase, der wässrigen Phase, der Emulgatorpseudophase und der coexistierenden micellaren Pseudophase. In dispersen Phasen kann sich das Antioxidans also in verschiedenen Umgebungen aufhalten (SCHWARZ ET AL., 1996). So ist neben den Eigenschaften des Antioxidans, wie Struktur und Polarität (vgl. 2.4.1), auch der pH-Wert der Umgebung, der Emulgatortyp und die Gegenwart anderer Bestandteile von Bedeutung (SCHWARZ, ET AL., 1996). Die Ladung der Lipidoberfläche ist relevant für die antioxidative Aktivität der Antioxidantien (positiv oder negativ geladene Emulgatoren) (PRYOR ET AL., 1993; BARCLAY UND VINQVIST, 1994; SCHWARZ ET AL., 1996). Zudem wurde bereits 1970 eine Temperaturabhängigkeit des Verteilungsverhaltens von Antioxidantien (Gallussäure) in Zwei-Phasen-Systemen nachgewiesen (CORNELL ET AL., 1970). Auch ist die Verteilung des Antioxidans in die Ölphase kettenlängenabhängig und nimmt mit steigender Kettenlänge zu (CORNELL ET AL., 1970; STÖCKMANN ET AL., 2000). Der Verlust der antioxidativen Aktivität von Antioxidantien ist in der Interaktion von Antioxidans und Emulgator begründet (PEKKARINEN ET AL., 1999; SCHWARZ ET AL., 2000; STÖCKMANN ET AL., 2000). So ist die genaue Lokalisierung von Antioxidantien in der Umgebung des Emulgators sehr wichtig, um Aussagen über seine Aktivität machen zu können (HEINS ET AL, 2006). Es ist Voraussetzung für eine antioxidative Wirkung, dass Antioxidans und Radikal in direkter Nachbarschaft voneinander liegen (HEINS ET AL., 2007a). In Öl-in-Wasser-Emulsionen mit Sodiumdodecylsulfat (SDS) als Emulgator sind die Antioxidantien (Propylgallat) in der Sternschicht der Micellen lokalisiert (HEINS ET AL., 2006). Der Emulgator SDS agiert als physikalische Barriere und stellt somit unterschiedliche Umgebungen für Radikal und Antioxidans zur Verfügung (COUPLAND UND MCCLEMENTS, 1996). Allerdings muss die Anreicherung des Antioxidans an der Grenzschicht nicht unbedingt zu einer Steigerung der antioxidativen Effizienz führen (SCHWARZ ET AL., 2000). Denn wie dargestellt, können Interaktionen zwischen Antioxidans und Emulgator ausgebildet werden, die durch Beeinflussung der Hydroxygruppe den Wasserstoffatomtransport von Antioxidantien zu freien Radikalen beeinflussen können (SCHWARZ ET AL., 2000). Für das α-Tocopheroxylradikal wurde festgestellt, dass es nicht aus den SDS Micellen herausdiffundiert (Phosphatpuffer pH 7,4), dennoch ist eine antioxidative Wirkung möglich, 15 da die Phenolgruppe an oder in der Nähe der Wasser/Lipid-Phasengrenze und die Kohlenstoffkette entlang des aliphatischen Teils der Micelle liegen (LARANJINHA UND CADENAS, 1999). 2.5 Redoxpotenziale der Antioxidantien bzw. der Matrix – Effekt der Veränderung von Matrix, pH-Wert, Temperatur Das Redoxpotenzial gibt Aufschluss darüber, ob eine Substanz oxidiert oder reduziert in der Lösung vorliegt und über ihre Fähigkeit zu reduzieren oder zu oxidieren (BUETTNER UND JURKIEVICZ, 1993). Die Produkte, die während der Oxidation entstehen, weisen hohe Redoxpotenziale auf und sind somit starke Oxidationsmittel. Ein Alkylperoxylradikal weist ein Redoxpotenzial von 1050 mV bei pH 7 gegen die Normalwasserstoffelektrode in wässriger Matrix auf (JOVANOVIC ET AL., 1992). KOPPENOL (1990) bestimmte die Redoxpotanziale von Zwischenprodukten der Lipidoxidation gegen die Normalwasserstoffelektrode bei neutralem pH-Wert und fand für das Redoxpaar RO·, H+/ROH (aliphatisches Alkoxylradikal) ein Redoxpotenzial von 1600 mV, für das Redoxpaar ROO·, H+/ROOH (Alkylperoxylradikal) ein Potenzial von ca. 1000 mV (weiter Bereich 770 < E0 < 1440 mV) und für mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA) (PUFA·, H+ / PUFA-H) ein Redoxpotenzial von 600 mV. Bei der Oxidation von PUFA entstehen Peroxyl- und Alkoxylradikale. Diese können dann durch β-Spaltung kurze Alkylradikale bilden, welche mit ihrem Redoxpotenzial sehr hoch liegen, sie treiben daher die Lipidoxidation weiter voran (BUETTNER, 1993). MATILL war 1927 der erste Wissenschaftler, der die Beständigkeit eines Fettes mit der Anwesenheit natürlicher Antioxidantien in Verbindung brachte und feststellte, dass ihre Aktivität über die Hydroxygruppen beschrieben werden konnte. 1949 folgerte WACHS, dass Antioxidantien Donatoren für Protonen bzw. Akzeptoren für aktiven Sauerstoff sind. Sie sind in der Lage, die Kettenreaktion zu unterbrechen: WACHS (1949) brachte diese Fähigkeit in Verbindung mit ihrem Redoxpotenzial. So ist die Anwesenheit von Antioxidantien, wie z.B. von Tocopherolen, ein wichtiger Schutz gegen Lipidoxidation, denn sie sind in der Lage, die Lipidoxidationsrate zu reduzieren und verlängern somit die Haltbarkeit des Öls bzw. des Lebensmittels (FRANKEL, 1998). Bereits 1922 stellten MOUREU UND DUFRAISSE fest, dass Oxidationsinhibitoren selber leicht oxidiert werden. Daher ist ihr Redoxpotenzial ein Maß für ihre inhibierende Effizienz. Demnach ist das Anodenpotenzial eines Antioxidans ein Maß für seine Oxidierbarkeit nach folgender Reaktionsgleichung: (2-22) 16 AH → A· + H + e + - Theoretischer Hintergrund Mit Hilfe der Redoxpotenzialbestimmung können also Aussagen über die radikalkettenbrechenden Eigenschaften von Antioxidantien gemacht werden (NICOLI ET AL., 2004). 2.5.1 Einteilung phenolischer Verbindungen nach Redoxpotenzial und antioxidativer Aktivität Redoxpotenziale von Antioxidantien sind bisher nur für wenige Verbindungen bestimmt worden und bieten aufgrund der Verwendung verschiedenster Messmethoden und Matrices sowie durch die Referenzierung der gemessenen Werte auf unterschiedliche Bezugssysteme nur schlechte Vergleichsmöglichkeiten. In der Literatur werden oftmals Schlüsse gezogen, ohne dass die Messbedingungen bekannt sind. Ein Vergleich mit eigenen Werten ist daher nur selten möglich. LOWRY ET AL. (1933) stellten fest, dass Substanzen mit Redoxpotenzialen zwischen 800 und 1040 mV mäßige Antioxidantien sind. Liegt das Redoxpotenzial aber zwischen 600 und 800 mV, zeigen sie gute antioxidative Wirkung. Substanzen mit Potenzialen über 1040 mV weisen keinerlei inhibierende Effizienz auf (gemessen in Benzin, ohne Angabe der Referenzelektrode). Auch DOEDE (1939) bestätigte diesen Bereich und stellte fest, dass Verbindungen mit einem Redoxpotenzial zwischen 650 und 900 mV mäßige bis gute antioxidative Wirkung aufweisen, wobei für die Ergebnisse weder die verwendete Matrix noch die Referenzelektrode benannt wurden. 1955 wurde durch ALEXANIAN ET AL. beschrieben, dass das effizienteste Antioxidans ein niedriges Redoxpotenzial aufweist und dass Substanzen mit Redoxpotenzialen >700 mV keine inhibierende Wirkung mehr zeigen. In einer sehr umfangreichen Studie an phenolischen Verbindungen wurde 1957 durch PENKETH ET AL. dann der Wirkungsbereich für Antioxidantien, vermessen bei pH 1,2 bis 9,5 und normalisiert auf pH 0 in methanolischem oder ethanolischem Puffer gegen eine gesättigte Kalomelelektrode (241 mV gegen NWE (LINDE, 2006)), wie folgt eingegrenzt: Substanzen mit einem Redoxpotenzial >800 mV zeigen keine oder nur sehr geringe antioxidative Wirkung, bei einem Redoxpotenzial zwischen 700 und 800 mV handelt es sich um „ordentliche“ Antioxidantien. Um eine gute antioxidative Wirkung aufweisen zu können, müssen die Substanzen ein Redoxpotenzial <700 mV zeigen (PENKETH, 1957). Tab. 2.2 gibt eine Übersicht über die starke Variation der verwendeten Matrices, der pH-Werte, bei denen gemessen wurde, und die Wahl unterschiedlicher Referenzelektroden. Oftmals werden diese Angaben gar nicht oder nur unzureichend gemacht. 17 Tab. 2.2: Redoxpotenziale verschiedener Antioxidantien mit Angabe der Matrix, des pH-Wertes und der Referenzelektrode (NWE: Normalwasserstoffelektrode, SCE: gesättigte Kalomelelektrode, GCE: glassy carbon electrode) Substanz E1/2 [mV] Matrix pH-Wert Referenzelektrode Ascorbinsäure 280 Butylhydroxyanisol 2-Propanol wässrig 7,0 NWE JOVANOVIC ET AL. (1994) 650 50% methanolische Pufferlösung 0 SCE PENKETH ET AL. (1957) Catechin 570 2-Propanol wässrig 7,0 NWE JOVANOVIC (1992); JOVANOVIC ET AL. (1994) Chlorogensäure 540 Oktanol/Wasser k.A. k.A. NEMEIKAITö-ČöNIENö ET AL. (2005) (konzentrationsabhängig) 404445 12%ethanolischer Weinsäure/Natronlauge Puffer k.A. GCE PILJAC (2004) 450 300 mM AcetatPuffer + Salzsäure 3,6 SCE FIRUZI ET AL.(2005) Gallussäure 420 Phosphatpuffer 6,8 SCE ZHOU ET AL. (2005) Gallussäure und Derivate 560 Oktanol/Wasser Genistein 790 300 mM AcetatPuffer + Salzsäure Hydrochinon 170 Pufferlösung 480 ~950 Kaempferol Referenz NEMEIKAITö-ČöNIENö ET AL. (2005) 3,6 SCE FIRUZI ET AL.(2005) unabhängig SCE GAYLOR UND ELVING (1953) Oktanol/Wasser k.A. k.A. NEMEIKAITö-ČöNIENö ET AL. (2005) 2-Propanol wässrig 7,0 NWE JOVANOVIC (1992); JOVANOVIC ET AL. (1994) 750 JOVANOVIC ET AL. (1998) 440 300 mM AcetatPuffer + Salzsäure 3,6 SCE FIRUZI ET AL.(2005) 540 Phosphatpuffer 7,8 k.A. BUETTNER UND JURKIEWICZ (1993 540 Oktanol/Wasser k.A. k.A. NEMEIKAITö-ČöNIENö ET AL. (2005) Liponsäure -320 k.A. k.A. k.A. SEARLS UND SANADI (1960) Quercetin 600 2-Propanol wässrig 7,0 NWE JOVANOVIC (1992); JOVANOVIC ET AL. (1994) 330 Oktanol/Wasser k.A. k.A. NEMEIKAITö-ČöNIENö ET AL. (2005) 390 300 mM AcetatPuffer + Salzsäure 3,6 SCE FIRUZI ET AL.(2005) 331 80% Ethanol 7,0 NWH W ACHS (1949) 480 2-Propanol wässrig 7,0 NWE JOVANOVIC ET AL., (1994) ~500 Acetonitril k.A. Ferrocen 401 80% Ethanol 7,0 NWH Kaffeesäure α-Tocopherol β-Tocopherol 18 W EBSTER (2007) W ACHS (1949) Theoretischer Hintergrund Substanz E1/2 [mV] Matrix pH-Wert Referenzelektrode γ-Tocopherol 406 δ-Tocopherol Trolox Referenz 80% Ethanol 7,0 NWH W ACHS (1949) 463 80% Ethanol 7,0 NWH W ACHS (1949) 480 80% Ethanol 7,0 NWH W ACHS (1949) 300 300 mM AcetatPuffer + Salzsäure 3,6 SCE FIRUZI ET AL.(2005) k.A.: keine Angaben 2.5.2 Beeinflussung des Redoxpotenzials durch verschiedene Faktoren Einfluss der Molekülstruktur: Es zeigte sich, dass die Anordnung der Substituenten einen Einfluss auf das Redoxpotenzial hatte. Dieser war bei meta-Substitution geringer als bei ortho/para-Substitution (PENKETH, 1957). Einfluss des pH-Werts: Die Nernst-Gleichung beschreibt die temperaturabhängige Konzentrationsabhängigkeit des Redoxpotenzials eines Redoxpaares. Sind an einer Redoxreaktion Protonen beteiligt, gehen auch diese in die Berechnung des Redoxpotenzials ein. Somit ist das Redoxpotenzial abhängig vom pH-Wert. Für jede Erhöhung des pH-Wertes vom Wert 0 um eine Einheit, wird das Redoxpotenzial um 59 mV kleiner, unabhängig von der Zahl übertragener Wasserstoffatome. Werden die Protonen entfernt, verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung auf die Oxidation. Einfluss des Emulgators: Der Einfluss des pH-Wertes ist bei Verwendung von emulgatorhaltigen Matrices schwierig, da erstens die Elektrode durch den Emulgatorfilm geblockt ist, zweitens das Antioxidans (Ascorbinsäure) von den Micellen freigegeben werden muss und drittens eine Veränderung der Dielektrizitätskonstante an der Grenzfläche der Elektrode das elektrochemische Verhalten beeinflusst (KAIFER UND BARD., 1985).Zusätzlich verlagert ein Emulgator (anionisches SDS) die Lage und die Stärke des Redoxpotenzials eines Antioxidans signifikant (KAIFER UND BARD, 1985). Das kationische Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB) verringert die Rate der elektrochemischen Reduktion (DAVIDOVIC ET AL., 1990). Auch nichtionische Emulgatoren (Triton X-100) führen zu einer starken Potenzialverschiebung eines Antioxidans (Ascorbinsäure) (ORMONDE UND O`NEILL, 1990). Diese Verschiebung ist konzentrationsabhängig und bei Verwendung von CTAB negativ, bei SDS positiv. Bei der kritischen 19 Micellbildungskonzentration beider Emulgatoren findet keine weitere Verschiebung statt. WEN ET AL. (1997) schlossen, dass diese Verschiebung aus der Adsorption des Emulgators an der Elektrodengrenzfläche resultieren könnte. Hierdurch würde die an der Elektrode anliegende Überspannung herabgesetzt und die Rate des Elektronentransfers beeinflusst. Zusätzlich könnten sich micellare Aggregate bilden, die den elektroaktiven Stofftransport zur Elektrode beeinflussen. Durch die Adsorption des anionischen SDS an der ElektrodenGrenzfläche würde das Ascorbatanion von dieser abgeschirmt und die Reaktion wäre verzögert. Das nachgewiesene Plateau stellt somit die Sättigung der Elektrodenoberfläche mit Emulgatormolekülen dar, da nach kompletter Abdeckung der Elektrode die restlichen Moleküle Micellen im Bulkwasser bilden und somit die Elektrodenoxidation nicht mehr beeinflussen (WEN ET AL., 1997). Die Adsorption von Emulgatormolekülen an festen Oberflächen ist bereits gut untersucht. 2.6 2.6.1 Vorkommen und Eigenschaften von Antioxidantien Tocopherolderivate Vorkommen: Tocopherole sind die wichtigsten natürlich vorkommenden, fettlöslichen Antioxidantien (KAMAL-ELDIN UND APPELQVIST, 1996; KAMAL-ELDIN UND ANDERSON, 1997) und werden zusammen mit den Tocotrienolen unter dem Begriff Vitamin E zusammengefasst (SCHNEIDER, 2005) (Abb. 2.2). Sie können nur von Pflanzen synthetisiert werden und kommen z.B. in Ölsaat, Blättern und anderen grünen Teilen höherer Pflanzen vor (LABUZA, 1971). 20 Theoretischer Hintergrund (5) HO CH3 (9) (7) (8) O 5,7,8-Trimethyl 5,8-Dimethyl 7,8-Dimethyl 8-Methyl ==alpha-Tocopherol alpha-Tocopherol beta-Tocopherl ==beta-Tocopherol = gamma-Tocopherol = gamma-Tocopherol delta-Tocopherol ==delta-Tocopherol HO CH3 O O HO Trolox Abb. 2.2: Strukturformeln der Tocopherol-Derivate Polarität: Tocopherole sind lipidlösliche Antioxidantien (KAMAL-ELDIN UND APPELQVIST, 1996; KAMAL-ELDIN UND ANDERSON, 1997), Trolox ist das wasserlösliche Analog zu α-Tocopherol (FRANKEL ET AL., 1996a,b). Antioxidative Wirkung: Tocopherole sind Protonendonatoren und beenden durch Reaktion mit Peroxylradikalen (LOO˙) die Propagationsphase der Kettenreaktion, wobei α-Tocopherol hierbei das effektivste Derivat ist, gemessen in Styrol (BURTON UND INGOLD, 1981). In späteren Studien wurde eine starke Systemabhängigkeit bewiesen, die auch eine Wirkungsumkehr der Derivate hervorrufen kann (KAMAL-ELDIN UND APPELQVIST, 1996). Für Rapsöltriglyceride wurde nachgewiesen, dass α-Tocopherol in geringer Konzentration (23,22 µmol/L) wesentlich stabiler ist als γ-Tocopherol. Diese positive Wirkung von α-Tocopherol kehrt sich aber ab einer Konzentration von 232,2 µmol/kg um (LAMPI ET AL., 1999), d.h. mit höheren Konzentrationen verliert es seine inhibierende Wirkung (ISNARDY ET AL., 2003): bestimmt in 21 Rapsöltriglyceriden; YANISHLIEVA ET AL. (2002) und MARINOVA ET AL. (2004): bestimmt in Sonnenblumenöltriglyceriden und Sojaöltriglyceriden). So wurde bereits 1973 festgestellt, dass es ein Wirkungsoptimum für α-Tocopherol gibt, welches in raffiniertem Rapsöl zwischen 697 µmol/kg und 2322 µmol/kg liegt (PILAT ET AL., 1973). Spätere Untersuchungen zeigten ein Wirkungsoptimum von ca. 125 µmol/kg Rapsöltriglyeride (ROTG) (LAMPI ET AL., 1999; OHM ET AL., 2005). Abbau: Für den zügigeren Abbau von α-Tocopherol im Verhältnis zu seinen Derivaten wird sein vergleichsweise niedriges Redoxpotenzial verantwortlich gemacht. Es ist somit der stärkste Protonen-Donator und damit anfälliger für Oxidation und Teilnahme an Seitenreaktionen der Lipidoxidation (LAMPI ET AL., 1999; ISNARDY ET AL., 2003). Hierbei nimmt α-Tocopherol besonders in hoher Konzentration an folgenden zwei Seitenreaktionen (2-23) AH + LOOH → A˙ + L˙ + H2O (2-24) AH + O2 → A˙ + HO2˙ teil, bei denen das Antioxidans durch Reaktion mit Hydroperoxiden oder Sauerstoff selbst zum Radikal wird und gleichzeitig weitere reaktive Radikale entstehen. Ebenso können die α-Tocopheroxylradikale die Kettenpropagation (2-25) A˙ + LH → AH + L˙ (2-26) A˙ + LOOH → AH + LO2˙ (2-27) A˙ + O2 → AOO˙ vorantreiben, indem sie durch Reaktion mit Lipiden, Hydroperoxiden oder Sauerstoff reaktive Radikale bilden (YANISHLIEVA ET AL., 2002; MARINOVA ET AL., 2004). Zusätzlich wird das sehr rasch entstehende α-Tocopheroxylradikal schneller abgebaut als die langsamer entstehenden Radikale von γ- und δ-Tocopherol, d.h. das α-Tocopheroxylradikal ist weniger stabil (HUANG ET AL., 1995). Es ist bekannt, dass aus dem α-Tocopheroxylradikal drei unterschiedliche Produkte gebildet werden können, und zwar das α-Tocopherylchinon, Dimere und Trimere (FUJITANI UND ANDO, 1984, GOTTSTEIN UND GROSCH, 1990). Bei dem Einsatz von γ- und δ-Tocopherol entstehen hingegen nur zwei unterschiedliche Typen von Dimeren (FUJITANI UND ANDO, 1984; GOTTSTEIN UND GROSCH, 1990), wobei diese ebenfalls von GOTTSTEIN UND GROSCH (1990) als antioxidativ wirksam eingestuft wurden. Sie propagierten, dass das α-Tocochinonperoxylradikal die Lipidoxidation unterstützt, indem es 22 Theoretischer Hintergrund Protonen aus der Lipidmatrix abspaltet und somit im Vergleich zu γ- und δ-Tocopherol seine Wirkung in hohen Konzentrationen verliert. Die Abbaurate von α-Tocopherol nimmt in Rapsöltriglyceriden bei einer Lagertemperatur von 40°C mit steigender α-Tocopherol-Konzentration zu. So liegt sie bei einer Konzentration von 11,61 µmol/kg bei 1,067 (nmol/kg)/Tag, bei einer Konzentration von 1161 µmol/kg schon bei 21,414 (nmol/kg)/Tag (LAMPI ET AL., 1999). Dieses Ergebnis konnte auch in Methyllinoleat bestätigt werden (MÄKINEN UND HOPIA, 2000). Ebenfalls sehr bedeutsam ist hierbei die Konzentration der gebildeten Hydroperoxide. So haben Proben mit einer geringen α-Tocopherol-Konzentration zwar eine kürzere Induktionsphase, bilden in dieser Zeit aber auch weniger Hydroperoxide als Proben mit hoher α-Tocopherol-Konzentration (LAMPI ET AL., 1999). So war die Hydroperoxidkonzentration einer Probe mit einer α-TocopherolKonzentration von 1161 µmol/kg konstant viermal so hoch wie die einer Probe mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 58,1 µmol/kg (LAMPI ET AL., 1999). Prooxidative Wirkung von α-Tocopherol: Eine vielfach beschriebene prooxidative Wirkung von α-Tocopherol (TERAO UND MATSUSHITA, 1986; JUNG UND MIN, 1990; HUANG ET AL., 1994) konnte in mehreren Studien widerlegt werden (CILLARD UND CILLARD, 1980; HUANG ET AL., 1995; LAMPI ET AL., 1999; OHM ET AL., 2005) und beruht womöglich auf der Tatsache, dass in den Kontrollproben des für den Versuch eingesetzten Öls noch Tocopherol vorhanden war (LAMPI ET AL., 1999). 2.6.2 Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Ethoxyquin, Hydrochinon, Pyrogallol und tert-Butylhydrochinon Vorkommen: Bei den Antioxidantien dieser Gruppe handelt es sich bei allen Verbindungen um synthetische Antioxidantien. Butylhydroxytoluol und Butylhydroxyanisol sind stark lipophile Antioxidantien und werden in Emulsionen eingesetzt, tert-Butylhydrochinon hingegen ist ein polareres Antioxidans und kommt in Fetten und Ölen zum Einsatz (BELITZ UND GROSCH, 1992) (Abb. 2.3, Abb. 2.4). Antioxidative Wirkung: Butylhydroxytoluol ist ein sterisch gehindertes Antioxidans. Das Phenoxylradikal propagiert die Kettenreaktion nicht (FRANKEL, 1998). Zusätzlich reagiert Butylhydroxytoluol nicht mit Sauerstoff, mit Lipidhydroperoxiden und mit Lipidhydroxyverbindungen (KORTENSKA ET AL., 2002a,b). YANISHLIEVA UND MARINOVA (1992) stellten fest, dass Butylhydroxyanisol in 23 Schmalz ein effizienteres Antioxidans in einer Konzentration von 5 bis 10*10-4 mol/L ist als Butylhydroxytoluol. Zusätzlich untersuchten sie die Teilnahme von Butylhydroxyanisol und Butylhydroxytoluol an Seitenreaktionen, durch die die Antioxidantien nicht mehr für die Inhibierung der Lipidoxidation zur Verfügung stehen. Eine weitere oxidationsuntersützende Reaktion ist die Teilnahme des Butylhydroxyanisol-Radikals an kettenpropagierenden Reaktionen, an denen das Butylhydroxytoluol-Radikal nicht teilnimmt. GORDON UND KOURIMSKA (1995) und CHE MAN ET AL. (1999) stellten fest, dass tert-Butylhydrochinon ein sehr effizientes Antioxidans zur Stabilisierung von Gemüseölen, speziell bei hohen Temperaturen darstellt, da es selber nicht temperaturanfällig ist. Dieser Vergleich wurde in gebleichtem und desodoriertem Palmöl durchgeführt. In diesem System war tertButylhydrochinon effizienter als α-Tocopherol (Ausnahmen waren die Verringerung des Anisidin- und des Totox-Wertes). Ethoxyquin liegt zum größten Teil als freies Radikal vor, welches sich durch Dimerisierung stabilisiert. Bei dieser Verbindung ist das Radikal die antioxidativ wirksame Spezies (BELITZ UND GROSCH, 1992). Synergistische Wirkung mit α-Tocopherol: Für Pyrogallol konnte kein Synergismus mit α-Tocopherol nachgewiesen werden. Allerdings konnte gezeigt werden, dass α-Tocopherol das Pyrogallol vor Oxidation schützt (HIRAMOTO ET AL., 2002). Auch zwischen tert-Butylhydrochinon und α-Tocopherol konnten CHE MAN ET AL. (1999) keinen synergistischen Effekt in raffiniertem, gebleichtem und desodoriertem Palmöl nachweisen. OH OH O N OMe BHT BHA Ethoxyquin Abb. 2.3: Strukturformeln der synthetischen Antioxidantien Butylhydroxytoluol (BHT), Butylhydroxyanisol (BHA) und Ethoxyquin 24 Theoretischer Hintergrund OH OH OH OH OH OH OH Pyrogallol Hydrochinon TBHQ Abb. 2.4: Strukturformeln der synthetischen Antioxidantien Pyrogallol, Hydrochinon und tertButylhydrochinon (TBHQ) 2.6.3 Gallate Vorkommen: Gallussäure wird durch alkalische oder saure Hydrolyse von Tanninen oder durch Hydrolyse von Nährmedien von Penicillium glaucum oder Aspergillus niger (ARUOMA, 1993) gewonnen. Bei den vier Derivaten Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Octylgallat handelt es sich um synthetische Antioxidantien, die mit zunehmender Lipophilie in Öl-in-Wasser-Emulsionen zum Einsatz kommen (BELITZ UND GROSCH, 1992). Antioxidative Wirkung: Bereits 1970 konnte gezeigt werden, dass Propylgallat im Vergleich mit Butylhydroxyanisol und tert-Butylhydrochinon als ein effizientes Antioxidans zur Protektion von Rohölen aus Saflorsaat, Sojabohnen, Sonnenblumensaat oder Baumwollsaat eingesetzt werden konnte (SHERWIN UND LUCKADOO, 1970). AUROMA (1993) wies nach, dass die Ester von Gallussäure in Ochsengehirn-Liposomen, in Ethanol und in Phosphatpuffer mit reaktiven Sauerstoffspezies reagieren können, um Lipide vor der Oxidation zu schützen (soweit es die Löslichkeit ermöglichte). Gallussäure ist in der Lage, Peroxidradikale aus der Wasserphase der Emulsion abzufangen und mit Lipidperoxylradikalen von der Oberfläche der Micellen zu reagieren, die die Lipidoxidation propagieren würden (ZHOU ET AL., 2005). Synergistische Wirkung mit α-Tocopherol: LIAO UND YIN (2000) wiesen additive Effekte für die Kombination von α-Tocopherol mit Gallussäure in menschlichen Erythrozytenmembranen und in Phosphatidylcholin-Liposomen nach. Gallussäure ist in der Lage, das α-Tocopheroxylradikal in einer 0,2 M SDS micellaren Lösung (Phosphatpuffer pH 7,4) zu regenerieren und somit die Wirkung von α-Tocopherol zu vergrößern (ZHOU ET AL., 2005). Ebenso konnten ZHOU ET AL. (2005) zeigen, dass 25 Gallussäure in Linolsäure/SDS-Micellen α-Tocopheroxylradikale reduzieren und somit das α-Tocopherol regenerieren kann. OH HO OH R = Gallussäure COOH RR==COOH = Gallussäure R = CH = Methylgallat R = CO23CH3 = Methylgallat CH22-CH -CH23-CH=3 Ethylgallat RR==CO = Ethylgallat R = [CH ] -CH = Propylgallat R = CO2-[CH = Propylgallat 2 2 2]23-CH 3 [CH ] -CH RR==CO -[CH ] -CH = Octylgallat 2 2 7 2 73 = Octylgallat 3 Abb. 2.5: Strukturformeln der Derivate der Gallussäure 2.6.4 Flavonoide Vorkommen: Flavonoide (Abb. 2.7, Abb. 2.8) sind Phenolderivate und kommen in erheblicher Menge (0,5 bis 1,5 %) in Pflanzen, Schokolade, Tee, Wein, Propolis (Produkt der Honigbiene) u.a. vor (THOMPSON ET AL., 1972; TERAO ET AL., 1994; RAPTA ET AL., 1995; PEDRIELLI UND SKIBSTED, 2002). Antioxidative Wirkung: Die antioxidative Effizienz von Flavonoiden liegt in ihrer radikalfangenden Eigenschaft und/oder ihrer Metall chelatierenden Aktivität. Es besteht allgemein der Konsens, dass Polyphenole in wässriger Matrix als Elektronen-Donatoren agieren und in unpolarer Matrix als Wasserstoffatom-Donatoren (JOVANOVIC ET AL., 1996). Für die antioxidative Reaktion von Flavonoiden wird eine zwei-Elektronen-Reaktion postuliert. Zunächst entsteht durch eine ein-Elektronenoxidation das Flavonoidphenoxylradikal, welches anschließend noch ein weiteres Peroxylradikal abfangen kann (URI, 1961) (s. Abb. 2.6). 26 Theoretischer Hintergrund OH OH OH O MeO A O B + RO2 O MeO C OH OH OH O OH O O O + RO2 O MeO OH OH O Abb. 2.6: Postulierter Reaktionsmechanismus für ortho-Dihydroxyphenole nach URI (1961) Bei Flavonoiden mit Catechin-Struktur am A-Ring und Catechol bzw. 2-MethoxyphenolStruktur am B-Ring wird die antioxidative Aktivität mit dem B-Ring in Verbindung gebracht, wohingegen bei unsubstituierten B-Ringen die antioxidative Aktivität im A-Ring liegt. Obwohl der A-Ring kein guter Elektronendonator ist, können diese Antioxidantien trotzdem Alkylperoxylradikale und Superoxidradikale abfangen. Quercetin ist der beste ElektronenDonator unter den von JOVANOVIC ET AL. (1996) getesteten Flavonoiden: Catechin, Epicatechin, Epigallocatechin, Hesperidin, Galganin, Rutin und Quercetin. Bei Oxidationsuntersuchungen in Methyllinoleat konnten PEKKARINEN ET AL. (1999) für Quercetin (1000 µM) und Catechin (50 µM) eine effektive antioxidative Wirkung und für Kaempferol (1000 µM) vergleichsweise nur eine schwache antioxidative Aktivität nachweisen. Quercetin wies eine stärkere antioxidative Wirkung als α-Tocopherol in gleicher Konzentration auf. Auch LIAO UND YIN (2000) konnten eine antioxidative Wirkung für Catechin und Quercetin, allerdings in Liposomen, identifizieren. CHU UND HSU (1999) konnten zeigen, dass Catechin im Vergleich zu α-Tocopherol oder Ascorbylpalmitat ein sehr effizientes Antioxidans in Erdnussöl ist. PEKKARINEN ET AL. (1999) wiesen nach, dass die antioxidative Aktivität der Flavonoide mit steigender OH-Gruppenzahl im B-Ring ansteigt und dass die Reaktionsrate der Radikale abhängig ist von den Redoxeigenschaften des Flavonoids, welche wiederum stark abhängig sind von den Substituenten des B-Rings. Zusätzlich stellten PEKKARINEN ET AL. (1999) für Methyllinoleat fest, dass Quercetin effizienter in der Inhibierung von Hydroperoxiden ist als Catechin. Das erklärten sie mit der unterschiedlichen Struktur des C-Rings. Quercetin weist eine Doppelbindung zwischen C2 und C3 und eine Ketogruppe an C4 auf. Diese Struktur 27 verbessert die Elektronendelokalisierung, was das Antioxidansradikal stabilisiert. Beide Merkmale fehlen bei Catechin. Zusätzlich ist die elektronenabgebende Kraft von Catechin geringer. Eine zusätzliche Erklärung der verschiedenen antioxidativen Effizienz kann in der unterschiedlichen Metall chelatierenden Kraft der beiden Antioxidantien liegen, denn auch hierbei ist Catechin schwächer. Diese von PEKKARINEN ET AL. (1999) bestätigten Theorien stellten HUDSON UND LEWIS bereits 1983 auf. Sie deuteten an, dass die radikalfangende Fähigkeit der Flavonoide in Abhängigkeit zu drei strukturellen Eigenschaften steht: 1) ortho-Dihydroxystruktur des B-Rings 2) 2,3-Doppelbindung in Konjugation mit einer 4-oxo-Funktion 3) Additional die Anwesenheit von 3- und 5-Hydroxygruppen sowie von einem 4-Ketosubstituenten, welche Komplexe mit Metallionen eingehen können. BORS ET AL. (1990) bestätigten zum Teil diese Theorie, konnten aber für Quercetin, das alle drei strukturellen Eigenschaften besitzt, nur eine geringere antioxidative Aktivität als Catechin, welches diese Kriterien nicht besitzt, nachweisen. RIETJENS ET AL. (2002) zeigten, dass Flavonoide mit nur einer Hydroxygruppe am B-Ring die Bildung reaktiver oxidierender Spezies um das 30- bis 50-fache vergrößern. Damit erklärten OSBORN-BARNES UND AKOH (2003) das prooxidative Verhalten von Genistein in Emulsionen bei 50°C sowohl bei der Entstehung primärer als auch sekundärer Oxidationsprodukte. Es wurde aber auch von prooxidativen Wirkungen der Flavonoide berichtet. HODNICK ET AL. (1988) brachten diese Wirkung in Zusammenhang mit der Fähigkeit der Flavonoide, in Gegenwart von gelöstem Sauerstoff selbst zu oxidieren und Superoxid zu produzieren, welches sich zu Wasserstoffperoxid umwandelt. Zusätzlich könnten die Flavonoide direkt Eisen(III) zu Eisen(II) reduzieren und durch eine Fenton-Reaktion könnten dann OH-Radikale produziert werden (HODNICK ET AL. 1988). Synergistische Wirkungen mit α-Tocopherol: TERAO ET AL. (1994) konnten in Phospholipiddoppelschichten für eine Kombination zwischen α-Tocopherol und Quercetin in einer Konzentration von jeweils 50 µM keine synergistische Wirkung nachweisen, jedoch wurde der Abbau von α-Tocopherol verlangsamt. LIAO UND YIN (2000) zeigten einen Synergismus zwischen α-Tocopherol und Catechin in humanen Erythrozytenmembranen und in Phosphatidylcholin-Liposomen. Sie führten diese Wirkung auf die unterschiedlichen Verteilungskoeffizienten zurück. So wies α-Tocopherol (1 mM) einen Verteilungskoeffizienten von 549 ± 9,62 in Oktanol/Wasser (1:1) nach 72 Stunden bei 37°C auf, Catechin hingegen nur einen von 0,60 ± 0,072. Für die Kombination aus α-Tocopherol mit Quercetin konnten sie keine synergistische Wirkung nachweisen. Das 28 Theoretischer Hintergrund führten sie auf den vergleichsweise höheren Verteilungskoeffizienten von Quercetin von 3,84 ± 0,343 zurück. MURAKAMI ET AL. (2003) konnten weder mittels 1,1-Diphenyl-2picrylhydrazyl-Radikal-Test (DPPH-Test) (Antioxidantien-Konzentration 10 µM) noch mittels Liposomen-Oxidationsmethode (Antioxidantien-Konzentration 2,5 µM) für eines der hier verwendeten Flavonoide einen signifikanten Synergismus mit α-Tocopherol nachweisen. HIRAMOTO ET AL. (2002) konnten ebenfalls keinen Synergismus zwischen α-Tocopherol und Catechin nachweisen (in Hexan/Phosphatpuffer), allerdings konnten sie zeigen, dass das Catechin von α-Tocopherol vor Oxidation geschützt wurde. NIETO ET AL. (1993) konnten synergistische Effekte bei Quercetin mit α-Tocopherol und bei Catechin mit α-Tocopherol bei der Inhibierung der Oxidation in Fischöl nachweisen. PEDRIELLI UND SKIBSTED wiesen 2002 ebenfalls Synergismen für Quercetin mit α-Tocopherol (JOVANOVIC ET AL., 1996) und Catechin mit α-Tocopherol in Modellsystemen mit Methyllinoleat und Lösungsmittel nach. Sie postulierten den Mechanismus für die Regeneration von α-Tocopherol (TOH) durch ein Flavonoid (FlH2) nach folgendem Mechanismus: (2-28) TOH + ROO· → TO· + ROOH (2-29) TO· + FlH2 ↔ TOH + FlH· (Gleichgewicht) (2-30) TO· + FlH· → TOH + Fl (treibende Kraft) Zusätzlich stellten PEDRIELLI UND SKIBSTEDT (2002) fest, dass das Reaktionsverhältnis eines Gemisches von α-Tocopherol in tert-Butylalkohol/Methyllinoleat mit dem entsprechenden Flavonoid (1:1) für α-Tocopherol mit Quercetin 1 und für α-Tocopherol mit Catechin ein wenig geringer ist. OH OH O OH O HO OH HO O OH Genistein O Kaempferol Abb. 2.7: Strukturformeln der Flavonoide Genistein und Kaempferol 29 OH OH OH O HO OH O HO OH OH O Quercetin OH OH Catechin Abb. 2.8: Strukturformeln der Flavonoide Quercetin und Catechin Zusammenhänge mit dem Redoxpotenzial: Flavonoide weisen Redoxpotenziale zwischen 0,5 und 0,7 V auf (gemessen in wässrigem 2-Propanol bei pH 7). Sie sind in der Lage, die Lipidoxidation zu unterbrechen, da die Redoxpotenziale der Alkylperoxidradikale bei 1,05 V liegen und damit viel höher sind als die Redoxpotenziale der Flavonoide (JOVANOVIC, 1992; JOVANOVIC ET AL., 1994). Da Tocopherol (wasserlösliches Derivat Trolox) ein Redoxpotenzial von 0,48 V aufweist, ist die Regeneration von Tocopherol durch Flavonoide thermodynamisch möglich (gemessen in wässrigem 2-Propanal bei pH 7) (JOVANOVIC ET AL., 1994). Selber können Flavonoide nicht regeneriert werden, da ihre Oxidation nicht rückgängig gemacht werden kann, denn in Acetonitril zeigen sie ein irreversibles Verhalten (RAPTA ET AL., 1995). FIRUZI ET AL. bestimmten 2005 in 300 mM Acetatpuffer bei pH 3,6 mit Zugabe von 20 mM Salzsäure gegen die gesättigte Kalomelelektrode die Redoxsysteme von Kaempferol und Catechin in der verwendeten Matrix als reversibel. 2.6.5 Ascorbinsäurederivate Vorkommen: Ascorbinsäure kommt in der Natur sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Zellen vor. Der Bedarf eines erwachsenen Menschen wird mit 45 bis 89 mg/Tag angegeben. Ascorbylpalmitat ist das fettlösliche Derivat der Ascorbinsäure (BELITZ UND GROSCH, 1992). Ascorbigen (Abb. 2.10) wurde zuerst von PROCHAZKA im Jahr 1957 identifiziert und kommt in Kohl in Konzentrationen bis 50 µmg/g Nassgewicht (ALEKSANDROVA ET AL., 1992) und auch in den Gemüsesäften von Kreuzblütlern (ZELIGS, 1998) vor. 30 Theoretischer Hintergrund Antioxidative Wirkung: Ascorbylpalmitat ist ein Radikalfänger für Peroxylradikale in oxidierten Lipidsystemen, d.h. es kann ein Wasserstoffatom an ein Peroxylradikal abgeben (MARINOVA UND YANISHLIEVA, 1992b). Ascorbinsäure hingegen kann während des Autoxidationsprozesses kein Wasserstoffatom abgeben (PORTER, 1993; CILLARD UND CILLARD, 1986). Eine andere antioxidative Wirkmöglichkeit von Ascorbinsäure und Ascorbylpalmitat wäre die Reduktion von Hydroperoxiden zu stabilen Hydroxykomponenten (SCHIEBERLE UND GROSCH, 1981; VON UHL UND EICHNER, 1990) sowie die Interaktion mit Metallionen (BONDET ET AL., 2000). MÄKINEN ET AL. (2001) stellten fest, dass Ascorbinsäure und Ascorbylpalmitat tatsächlich analog der von SCHIEBERLE UND GROSCH (1981) und von VON UHL UND EICHNER (1990) festgestellten Wirkmöglichkeiten in Methyllinoleat agierten. Dennoch war ihre antioxidative Effizienz so gering, dass sie daraus schlossen, dass der Haupteffekt von Ascorbinsäure und Ascorbylpalmitat in der synergistischen Interaktion mit anderen Antioxidantien, wie α-Tocopherol, liegen muss. Ascorbigen wird in einer Patientenstudie mit Fibromyalgia antioxidative Aktivität zugesprochen. Es ist weder temperatur- noch lichtanfällig (ARFFMANN UND ANDRUS, 1999). Synergistische Wirkung mit α-Tocopherol: In mehreren Studien konnte ein regenerativer Einfluss von Ascorbinsäure (z.B. NIKI ET AL., 1984; BENDICH ET AL., 1986; NIKI, 1991; YIN ET AL., 1993; HARATS ET AL., 1998; LARANJINHA UND CADENAS, 1999) oder Ascorbylpalmitat (MARINOVA UND YANISHLIEVA, 1992b, HAMILTON ET AL., 1998) auf α-Tocopherol bestimmt werden, wobei die synergistische Wirkung mit steigender Ascorbylpalmitat-Konzentration zunahm. Ein Problem bei der Regenerierung von α-Tocopherol durch Ascorbinsäure in micellaren Lösungen oder Emulsionen ist die Löslichkeit. α-Tocopherol ist lipophil und Ascorbinsäure hydrophil. Dadurch, dass das α-Tocopherol aber in der Membran mit der Hydroxygruppe an der Wasserphase liegt, kann trotzdem eine Reaktion zwischen den beiden Antioxidantien ablaufen (BUETTNER, 1993). 1994 postulierten TERAO ET AL., dass ein Synergismus zwischen zwei Antioxidantien nur dann stattfinden kann, wenn sie an unterschiedlichen Stellen der Matrix lokalisiert sind. Auch für Ascorbinsäure mit δ-Tocopherol konnte von YI ET AL. (1991) sowohl bei 30°C als auch bei 80°C in Fischöl-Lecithin-Emulsion ein Synergismus (vom Lecithin unabhängig) nachgewiesen werden, der allerdings bei höherer Temperatur geringer ausfiel. YI ET AL. (1991) vermuteten, dass der Grund dafür der Zerfall von Ascorbinsäure bei höheren Temperaturen sein könnte. 31 Abbau: Die Oxidation von Ascorbinsäure verläuft bei niedrigem pH-Wert nach RUIZ ET AL. (1977) über zwei aufeinander folgende Elektronentransfers, wobei Dehydroascorbinsäure entsteht. Anschließend folgt eine irreversible Hydrierung zu 2,3-Diketogluconsäure. Bei pH 6,8 weist Ascorbinsäure ein Redoxpotenzial von 200 mV gegen die gesättigte Kalomelelektrode auf. OH O HO O HO OH Ascorbinsäure HO O O O O HO OH Ascorbylpalmitat Abb. 2.9: Strukturformeln der Ascorbinsäure-Derivate Ascorbinsäure und Ascorbylpalmitat OH O O N O OH Ascorbigen Abb. 2.10: Strukturformel des Ascorbinsäure-Derivats Ascorbigen 2.6.6 Pflanzenphenole: Carvacrol, γ-Oryzanol, Oleuropein, Thymol und Tyrosol Vorkommen: Das Phytosterylferulat γ-Oryzanol (Abb. 2.11) wird aus Reis gewonnen und kommt in Mengen um 1,6 % in Reiskleieöl vor (MEZOUARI ET AL., 2006a). Selbst bei der Aufarbeitung des Öls (Entwachsen) bleibt es zum größten Teil im Öl erhalten (MEZOUARI ET AL., 2006b). Oleuropein (Abb. 2.12) ist die bekannteste phenolische Verbindung in Olivenkulturen und kommt in Konzentrationen bis 140 mg/g Trockenmasse vor (AMIOT ET AL., 1986). Die 32 Theoretischer Hintergrund Verbindungen Thymol und Carvacrol (Abb. 2.13) sind Inhaltstoffe von Pflanzen der Familie der Lamiaceae (TSIMIDOU UND BOSKU, 1994). Tyrosol ist ein hydrophiles Antioxidans (MEDINA ET AL., 2002) und kommt unter anderem neben Oleuropein in Olivenöl vor (VALAVANIDIS ET AL., 2004). Antioxidative Wirkung: γ-Oryzanol wird eine effiziente antioxidative Wirkung, größer als die aller vier Tocopherolderivate, in Cholesterinlösung zugesprochen (XU ET AL., 2001). In Reiskleieöl zeigte es eine andauernde Stabilität gegen Temperaturbehandlung bei 180°C (MEZOUARI ET AL., 2006a). Natürliche Polyphenole aus Olivenöl können als Radikalakzeptoren und als Metallchelatoren agieren (AFANAS’EV ET AL., 1989; XIN ET AL., 1990). Oleuropein wird anhand von Messungen in Liposomenmodellen und anhand der radikalfangenden Eigenschaft eine effiziente antioxidative Aktivität zugesprochen, vergleichbar mit der radikalfangenden Eigenschaft von p-Coumarsäure und Rutin, lediglich Pyrogallol und Rutin zeigten in dem Versuch größere Effizienz (MORELLÒ ET AL., 2005). Tyrosol zeigte inhibierende Wirkung in Liposomen und Emulsionen (MEDINA ET AL., 2002), in Bulk-Kamelienöl konnte es allerdings nur die Entstehung von sekundären Oxidationsprodukten inhibieren (HAIYAN ET AL., 2006). Carvacrol und Thymol sind in der Lage, die Oxidation von Liposomenphospholipiden konzentrationsabhängig zu inhibieren (AESCHBACH ET AL., 1994). Auch in Schmalz zeigten sie in einer Konzentration von 0,1 % identische anitoxidative Wirkung bei einer Oxidation bei 35°C (LAGOURI ET AL., 1993). YANISHLIEVA ET AL. (1999) konnten in Schmalztriglyceriden und Sonnenblumenöltriglyceriden bei 100°C nur eine geringe antioxidative Aktivität von Thymol und Carvacrol in einer Konzentration von ca. 0,01 M zeigen. Außer bei Carvacrol in Sonnenblumenöltriglyceriden stiegen die Effizienzen der beiden Antioxidantien nicht linear an. Das erklärten YANISHLIEVA ET AL. (1999) mit der Teilnahme der Antioxidantien an Seitenreaktionen der Oxidation, die den Radikalkettenmechanismus entweder unterstützen oder die Antioxidantien einfach verbrauchen. Die Reaktion (2-31) ist abhängig von der Reaktivität des Hydroperoxids. YANISHLIEVA ET AL. (1999) stellten fest, dass Carvacrol das bessere Antioxidans in Lipiden ist als Thymol. Das liegt an der größeren sterischen Hinderung der Phenolgruppe von Thymol. (2-31) AH + LOOH → Produkte (2-32) AH + O2 → A· + HO2· 33 Zusätzlich können die Antioxidansradikale kettenfortpflanzend reagieren (YANISHLIEVA AL., 1999). ET A· + LH → AH + L· (2-33) Abbau von Oleuropein: Bei dem Abbau von Oleuropein während der Olivenölherstellung (Spanische Methode) entstehen durch saure oder alkalische Hydrolyse Hydroxytyrosol, Elenolsäure-(II)-Glucosid und zu einem Teil auch freie Elenolsäure. Auch diese Verbindungen weisen antioxidative Aktivität auf (SCHMANDTKE, 2001). O O O γ-Oryzanol Abb. 2.11: Struktur des Pflanzenphenols γ-Oryzanol O O O HO O O HO HO O HO OH OH Oleuropein Abb. 2.12: Strukturformel des Pflanzenphenols Oleuropein 34 O Theoretischer Hintergrund OH HO OH OH Carvacrol Thymol Tyrosol Abb. 2.13: Strukturformeln der Pflanzenphenole Carvacrol, Thymol und Tyrosol 2.6.7 Diterpendiphenole Vorkommen: Carnosolsäure (Abb. 2.14) (AESCHBACH, 1990; LÖLIGER, 1991; SCHWARZ UND TERNES, 1992a) ist neben Carnosol das Hauptditerpen in Rosmarin, wobei Carnosol nur ca. 10 % des gemeinsamen Gehaltes ausmachen (BRACCO ET AL., 1981; CHEN ET AL., 1992). In Methanol ist Carnosolsäure instabil und zerfällt durch Oxidation zu phenolischen Komponenten mit δ- oder γ-Lacton-Struktur (SCHWARZ UND TERNES, 1992b; CUVELIER ET AL., 1994). Carnosol (Abb. 2.14) oxidiert zu einem γ-Lacton, wie z.B Rosmanol (SCHWARZ UND TERNES, 1992). Durch Kontakt mit oxidiertem Methyllinoleat entsteht aus Carnosolsäure bei 50-100°C ein Hydroxyphenoxylradikal, bei höheren Temperaturen entsteht Carnosol (GEOFFROY ET AL., 1994). Auch bei der Extraktion zerfällt ein Teil der Carnosolsäure zu Carnosol (SCHWARZ UND TERNES, 1992). Antioxidative Wirkung: Sowohl Carnosolsäure als auch Carnosol werden inhibierende Eigenschaften entgegen der Lipidoxidation in mikrosomalen und liposomalen Systemen zugesprochen. Außerdem sind sie effiziente Fänger für Peroxylradikale (AUROMA ET AL., 1992). CUVELIER ET AL. (1994) zeigte, dass Carnosolsäure in Methyllinoleat bei hohen Temperaturen (110°C) bessere antioxidative Aktivität aufweist als Carnosol. FRANKEL ET AL. (1996a) und FRANKEL (1996b) wiesen nach, dass Carnosolsäure ein besseres antioxidatives Potenzial in Bulkölen und Carnosol ein besseres antioxidatives Potenzial in den entsprechenden Emulsionen aufweist. Zusätzlich konnten HUANG ET AL. (1996) eine bessere antioxidative Wirkung gegen Hydroperoxide für Carnosolsäure nachweisen als für α-Tocopherol in gleicher Konzentration, sowohl in Bulköl als auch in der entsprechenden Emulsion. Diese bessere Wirkung schrieben sie der orthoDihydroxygruppe am aromatischen Ring der Carnosolsäure zu, da α-Tocopherol nur eine Hydroxygruppe aufweist. HOPIA ET AL. (1996) konnten für Carnosol und Carnosolsäure (150 35 und 300 µM) in Maisöltriglyceriden, Methyllinoleat und Linolsäure bei 37°C kaum einen Unterschied in der antioxidativen Aktivität feststellen, wohingegen für beide Verbindungen in den entsprechenden Emulsionen keine antioxidative Wirkung nachweisbar war. Bei einer Erhöhung der Temperatur auf 60°C zeigte sich, dass Carnosolsäure eine bessere inhibierende Wirkung aufwies als Carnosol. Auch HOPIA ET AL. (1996) konnten zeigen, dass Carnosolsäure in unpolaren Lipiden effizienter ist als Carnosol, welches in der stärker polaren Linolsäure eine größere Effizienz aufwies. Diesen Wirkungsunterschied erklärten sie durch Interaktionen der Säuregruppe der Linolsäure mit der Carboxylgruppe der Carnosolsäure, was somit die Aktivität der Carnosolsäure in Linolsäure herabsetzt. Zusätzlich erklärten sie die unterschiedliche Wirkung der beiden Diterpendiphenole mit ihrer unterschiedlichen Polarität, denn Carnosolsäure ist hydrophiler als Carnosol. Abbau: Da auch die Abbauprodukte der Carnosolsäure antioxidative Aktivitäten aufweisen, ist ein Mechanismus für die antioxidative Wirkung sehr schwer aufzuklären (HOPIA ET AL., 1996). So ist nachweisbar, dass Carnosolsäure in Maisöl und auch in entsprechender Emulsion wesentlich schneller zerfällt als α-Tocopherol, dennoch ist die antioxidative Aktivität von α-Tocopherol wesentlich geringer als die von Carnosolsäure und ihrer Abbauprodukte (HUANG ET AL., 1996). Synergistische Wirkung mit α-Tocopherol: HOPIA ET AL. (1996) konnten in Maiskeimöl weder bei einer Kombination von α-Tocopherol mit Carnosolsäure noch bei einer Kombination von α-Tocopherol mit Carnosol einen Synergismus identifizieren. Bei letzterer Kombination stellte sich sogar ein negativer, d.h. antagonistischer Einfluss heraus. Bei der Kombination von α-Tocopherol mit Carnosolsäure zeigte sich dennoch ein schützender Einfluss der Carnosolsäure auf das α-Tocopherol, äquivalent zu dem Mechanismus von α-Tocopherol mit Ascorbinsäure. OH HOOC OH O O Carnosolsäure Carnosol Abb. 2.14: Strukturformeln der Diterpendiphenole Carnosolsäure und Carnosol 36 Theoretischer Hintergrund 2.6.8 Hydroxyzimtsäuren und Ester Vorkommen: Hydroxyzimtsäuren kommen weit verbreitet in Obst und Gemüse vor, die häufigsten hierbei sind die p-Coumarsäure, Ferulasäure, Kaffeesäure und Sinapinsäure (BELITZ UND GROSCH, 1992). In Raps sind ca. 80 % des Gesamtphenolgehaltes Sinapin, ein Cholinester der Sinapinsäure, wobei ungefähr 16 % davon als freie Sinapinsäure vorliegen (SHAHIDI UND NACZK, 1992). Der größte Teil der Phenole geht bei der Herstellung des Öls allerdings verloren. Durch Vorbehandlung des Rohöls bei erhöhten Temperaturen kann der Phenolgehalt sogar um das 10-fache erhöht werden (VELDSINK ET AL., 1999). Hierbei konnte ein Derivat der Sinapinsäure, das Vinylsyringol (Abb. 2.15) identifiziert werden. Es ist ein Decarboxylierungsprodukt der Sinapinsäure und entsteht bei hohen Temperaturen. Es ist das Hauptphenol in Roh-Rapsöl (VUORELA ET AL., 2003). Antioxidative Wirkung: Vinylsyringol weist sowohl in Bulkmethyllinoleat, Bulkrapsöltriglyceriden als auch in Methyllinoleatemulsion, Rapsöltriglyceridemulsion und in Liposomenmodellen antioxidative Aktivität (KOSKI ET AL., 2002; KOSKI ET AL., 2003) und gute radikalfangende Eigenschaften auf (KOSKI ET AL., 2003), die auch mittels Ames-Test bestätigt wurden (KUWAHARRA ET AL., 2004). Die antioxidative Aktivität von Vinylsyringol ist vergleichbar mit der von αTocopherol (KOSKI ET AL., 2003). Auch Sinapinsäure ist ein potenter Radikalfänger und ein gutes Antioxidans in verschiedenen lipidhaltigen Systemen (PEKKARINEN ET AL., 1999). Bei einem Vergleich der antioxidativen Aktivtät mittels DPPH-Test von Vinylsyringol und Sinapinsäure zeigte sich eine größere Effizienz für Sinapinsäure, bei Einsatz des gesamten Extraktes (Vinylsyringol und Sinapinsäure gemeinsam) resultierten sogar synergistische Interaktionen (VUORELA ET AL., 2005). Bei einer Oxidation von Schmalzmethylestern bei 100°C konnte eine gute antioxidative Wirkung von p-Coumarsäure, Ferulasäure, Sinapinsäure und Kaffeesäure in einem Konzentrationsbereich von 0,02 bis 0,2 % identifiziert werden (MARINOVA UND YANISHLIEVA, 1994). 1995 konnten YANISHLIEVA UND MARINOVA die effiziente antioxidative Wirkung von Ferulasäure und Kaffeesäure auch in Sonnenblumenöltriglyceriden und Sonnenblumenmethylestern nachweisen. 1996 folgte von den Autoren der Nachweis dieser antioxidativen Wirkung von Kaffeesäure auch in nativem Sonnenblumenöl bei 25 und 100 °C. Dennoch stieg die antioxidative Wirkung nicht linear mit steigender Konzentration an. Auch TROMBINO ET AL. (2004) stellten fest, dass Ferulasäure ein gutes Antioxdians in isolierten Membranen und intakten Zellen darstellt. SATUE ET AL. (1995) zeigten, dass das ortho-Diphenol Kaffeesäure in Olivenöl sowohl die Hydroperoxidbildung als auch die Hexanalbildung inhibieren kann. Ferulasäure, bei der im Vergleich zur Kaffeesäure eine der beiden 37 Hydroxygruppen gegen eine Methoxygruppe ausgetauscht ist, zeigt ebenfalls effiziente antioxidative Wirkung in Ölivenöl, sowohl bei der Inhibierung primärer als auch sekundärer Oxidationsprodukte. In Methyllinoleat-Emulsionen ist die antioxidative Aktivität von Sinapinsäure und Ferulasäure geringer als in Bulkmethyllinoleat. Kaffeesäure unterstützt sogar die Hydroperoxidbildung (PEKKARINEN ET AL., 1999) Abbau: Mit zunehmender Hydroxyzimtsäurekonzentration steigt die oxidationsinhibierende Wirkung unterproportional an. Dieser nicht lineare Wirkungsanstieg im Vergleich zur Konzentration der Hydroxyzimtsäuren wurde von MARINOVA UND YANISHLIEVA (1994) und von YANISHLIEVA UND MARINOVA (1995; 1996) durch die Teilnahme der Antioxidantien an Seitenreaktionen der Oxidation begründet. Die hierfür vorgeschlagenen Reaktionen sind (2-29) und (230), wobei die Teilnahme an diesen Seitenreaktionen temperaturabhängig ist. MARINOVA UND YANISHLIEVA stellten 2003 fest, dass Kaffeesäure bei 90°C an diesen Reaktionen teilnimmt, bei Raumtemperatur jedoch nicht. Zusätzlich kann der Oxidationsverlauf durch die Reaktion von Antioxidansradikalen mit Lipiden unterstützt werden (vgl. Reaktion (2-34)). Das geschieht beispielsweise bei p-Coumarsäure, Syringasäure und Ferulasäure in Schmalz bei 100°C, nicht aber bei Kaffeesäure, da diese konzentrationsunabhängig reagiert (MARINOVA UND YANISHLIEVA, 1992a). Synergistische Wirkung mit α-Tocopherol: In Kombination mit α-Tocopherol hat Kaffeesäure einen schonenden Einfluss („SparingEffect“) auf die α-Tocopherol-Konzentration, sowohl in einer in-vivo Studie mit Ratten als auch in Phospholipiddoppelschichten (TERAO ET AL., 1994; NARDINI ET AL., 1997). Auch LIAO UND YIN (2000) konnten eine synergistische Wirkung von Kaffeesäure auf α-Tocopherol (in humanen Erythrozytenmembranen und in Phosphatidylcholin-Liposomen) identifizieren und erklärten diese über die stark unterschiedlichen Verteilungskoeffizienten. So wies α-Tocopherol in Oktanol/Wasser (1:1) nach 72 Stunden bei 37°C einen Verteilungskoeffizienten von 549 ± 9,62 und Kaffeesäure nur einen von 0,56 ± 0,052 auf. Eine synergistische Wirkung von Ferulasäure mit α-Tocopherol konnten TROMBINO ET AL. (2004) in isolierten Membranen und intakten Zellen nachweisen. In einer Emulsion aus Linolsäure mit dem Emulgator Tween 20 konnten PEYRAT-MAILLARD ET AL. (2003) nur antagonistische Effekte für Kombinationen mit einer Hydroxybenzoesäure (Kaffeesäure, Rosmarinsäure) und α-Tocopherol identifizieren. Diese Antagonismen erklärten sie über die Regeneration des schwächeren Antioxidans (in diesem Fall α-Tocopherol) durch das stärkere Antioxidans (in diesem Fall Kaffeesäure bzw. Rosmarinsäure). Kaffeesäure hat eine der höchsten Reaktivitäten von Phenolen zu Peroxylradikalen 38 Theoretischer Hintergrund k = 1,5*107 M-1s-1 und zeigt daher sehr gute antioxidative Wirkung gegen Lipidoxidation (BALYAKOV ET AL., 1995). In SDS-Micellen hingegen ist Kaffeesäure nur ein moderates kettenabbrechendes Antioxidans, da es nur limitierten Zugang zu den Lipidperoxylradikalen innerhalb der Micellen hat. Es liegt also nur an der Doppelschicht und hat dort eher Zugang zu den α-Tocopheroxylradikalen (LARANJINHA UND CADENAS, 1999). Von LARANJINHA ET AL. (1995) wurde nachgewiesen, dass Kaffeesäure das α-Tocopheroxylradikal an Lowdensity-Lipoproteinen (LDL) Grenzflächen und in LDL Partikeln nach (2-34) regenerieren kann, wobei ein Kaffeesäuresemichinon entsteht. Die strukturell sehr ähnliche p-Coumarsäure ist dazu nicht in der Lage. KS-OH + α-TO· → KS-O· + α-TOH (2-34) Zusammenhänge mit dem Redoxpotenzial: Bei Betrachtung der Redoxpotenziale ist Kaffeesäure ein etwas stärkeres Antioxidans als α-Tocopherol. Allerdings muss für die Effizienz eines Antioxidans immer auch die Anzahl freier Radikale zu der Konzentration des eingesetzten Antioxidans betrachtet werden (LARANJINHA UND CADENAS, 1999). So führte eine Kaffeesäure-Supplementierung zu einem Anstieg der α-Tocopherolkonzentration in Ratten und Menschen durch die Regenerierung des α-Tocopheroxylradikals durch die im Überschuss zum Radikal vorliegende Kaffeesäure (NADINI ET AL., 1997; CARBONNEAU ET AL., 1997). MeO OMe OH Vinylsyringol Abb. 2.15: Strukturformel des Sinapinsäure-Derivats Vinylsyringol R1 COOH HO p-Coumarsäure: Ferulasäure: Isoferulasäure: Kaffeesäure: Sinapinsäure: R1, R2 = H R1 = H, R2 = OMe R1 = OMe, R2 = H R1 = H, R2 = OH R1, R2 = OMe R2 Abb. 2.16: Strukturformeln der Hydroxyzimtsäuren p-Coumarsäure, Ferulasäure, Isoferulasäure, Kaffeesäure und Sinapinsäure 39 O HO O COOH HO HO OH OH Chlorogensäure OH COOH HO O HO O OH Rosmarinsäure Abb. 2.17: Strukturformeln der Hydroxyzimtsäureester Chlorogensäure und Rosmarinsäure 2.6.9 Hydroxybenzoesäuren Vorkommen: Hydroxybenzoesäuren kommen meist als Ester in verschiedenen Obstarten vor (BELITZ UND GROSCH, 1992). Antioxidative Wirkung: Syringasäure und Vanillinsäure (Abb. 2.18) zeigten stabilisierende Wirkung bei der Oxidation von Schmalzmethylestern bei 100°C in Konzentrationen von 0,02 bis 0,2 %. In Sonnenblumenöl-Methylestern hingegen konnte keine antioxidative Aktivität identifiziert werden, was von MARINOVA UND YANISHLIEVA (1994) auf den hohen Linolsäuregehalt zurückgeführt wurde, da Linolsäure leichter oxidiert werden kann. SATUE ET AL. (1995) konnten für Vanillinsäure, die eine ähnliche Struktur wie die Hydroxyzimtsäure aufweist, eine gute antioxidative Wirkung in Olivenöl nachweisen. Allerdings konnte Vanillinsäure weniger effizient die Bildung primärer Oxidationsprodukte als die Bildung sekundärer Oxidationsprodukte inhibieren. 40 Theoretischer Hintergrund OH RR1 R RR= =OH, = Vanillinsäure OHR1==HVanillinsäure R,RR=1 OMe = OMe= Syringasäure = Syringasäure COOH Abb. 2.18: Strukturformel der Hydroxybenzoesäuren Syringasäure und Vanillinsäure 2.6.10 Nichtphenolische antioxidative Substanzen Vorkommen: Liponsäure ist ein Disulfid-Derivat der Oktanolsäure mit intramolekularer Disulfidbrücke in oxidierter Form. Liponsäure kommt vorwiegend in Spinat, Broccoli und Tomaten sowie in Herz, Niere und Leber in Form von Lipoyllysin vor (LODGE ET AL., 1997). Antioxidative Wirkung: Liponsäure (Abb. 2.19) ist ein biologisches Thiol-Antioxidans, welches radikalfangende Eigenschaften besitzt (SEARLS UND SANADI, 1960). PACKER ET AL. (1995) und PACKER (1998) stellten sie als ein hervorragendes Antioxidans in vivo und in vitro dar (MOINI ET AL., 2002), wobei es in der Lage war, z.B. Hydroxylradikale und Singulettsauerstoff zu fangen. Außerdem war es in der Lage, mit einer Reihe von Metallen stabile Komplexe zu bilden. Bei der Liponsäure handelt es sich um ein amphiphatisches Molekül. Aus diesem Grunde sollte sie sowohl in hydrophiler als auch in hydrophober Matrix ihre antioxidative Aktivität zeigen können (MOINI ET AL., 2002). Synergistische Wirkung: Bereits 1967 konnte JOCELYN regenerative Eigenschaften von Liponsäure auf den GlutathionRedoxzyklus (GSH/GSSG) mit einem Redoxpotenzial von -240 mV nachweisen. O O ox. O O SH SH red. S S Liponsäure Abb. 2.19: Strukturformel des nicht-phenolischen Antioxidans Liponsäure 41 Vorkommen: Aminosäuren kommen in Eiweißen vor. Methionin ist zu 2-4 % in tierischen und 1-2 % in pflanzlichen Eiweißen vorhanden, es gehört zu den essentiellen Aminosäuren. Auch Glutathion ist in tierischen und pflanzlichen Organismen sowie in Mikroorganismen verbreitet. Aus zwei Cysteinresten kann über eine Disulfidbrücke Cystin gebildet werden. Cystin kommt zu einem großen Anteil in Kreatinin vor (9 %) (BELITZ UND GROSCH, 1992). Antioxidative Wirkung: Bei Untersuchungen der antioxidativen Aktivität von Aminosäuren in Linoleat stellte sich heraus, dass Tryptophan und Histidin antioxidative Wirkungen aufwiesen (MARCUSE ET AL., 1961; MARCUSE ET AL., 1962). 1970 konnten für Methionin und Cystein (Abb. 2.20) antioxidative Effekte in Sojaöl nachgewiesen werden (SLIWIOK UND SIECHOWSKY, 1970). Auch MARCUSE UND FREDRIKSSON (1969) konnten eine inhibierende Wirkung auf den Oxidationsverlauf von Linolsäure bei Raumtemperatur mit unterschiedlichen Konzentrationen an Tryptophan feststellen. Allerdings wurde in anderen Studien für alle getesteten Aminosäuren in Emulsionen eine prooxidative Wirkung nachgewiesen. Das könnte in der NH3RGruppe der Aminosäuren begründet sein (FARAG ET AL., 1978a; 1978b, 1978c). Cystein und Methionin zeigten geringe antioxidative Aktivität (RIISOM ET AL., 1980). Allerdings könnte das an der sehr guten antioxidativen Wirkung von Methional liegen, das eventuell in Spuren in den Standards enthalten war oder während der Oxidation entstanden ist (SIMS UND FIORITI, 1977). Synergistische Wirkung mit α-Tocopherol: BRIMBERG ET AL. konnten 2003 für eine Kombination aus α-Tocopherol mit Histidin in Linolsäure-Emulsion einen Synergismus nachweisen. Der Mechanismus von Synergismen zwischen α-Tocopherol und Aminosäuren ist noch nicht ausreichend untersucht. Phenolische Antioxidantien verlangsamen den Übergang von der Induktionsphase zur exponentiellen Phase, Aminosäuren tun dies nicht. Es stellte sich heraus, dass in Kombination mit Aminosäuren die Oxidation während der exponentiellen Phase verlangsamt wurde (BRIMBERG ET AL., 2003). 42 Theoretischer Hintergrund O HS O S OH OH NH2 NH2 Cystein O Methionin SH O HO N N NH2 O OH O Glutathion Abb. 2.20: Strukturformeln der nicht-phenolischen Antioxidantien Cystein, Methionin und Glutathion 43 44 Ergebnisse 3 Ergebnisse 3.1 Antioxidative Aktivität von α-Tocopherol in ROTG 3.1.1 Aktivität von α-Tocopherol in einem Konzentrationsbereich von 5 bis 1500 µmol/kg ROTG Es wurde ein Oxidationsversuch mit α-Tocopherol-Konzentrationen von 5 bis 1500 µmol/kg ROTG durchgeführt, mit dessen Ergebnissen der zu untersuchende Konzentrationsbereich zur Bestimmung einer optimalen α-Tocopherol-Konzentration eingegrenzt werden sollte. Für die Kontrolle (ROTG ohne Antioxidanszusatz) war das Ende der Induktionsphase bereits nach 6 Tagen erreicht, und es folgte ein steiler Anstieg der Bildung von Hydroperoxiden (Abb. 3.1). Eine Zugabe des Antioxidans α-Tocopherol führte in einem niedrigen Konzentrationsbereich von 5 bis 100 µmol/kg ROTG zu einer Verlängerung der Induktionsphase auf 14 bis 28 Tage. Proben mit hoher α-Tocopherol-Konzentration (250 bis 1500 µmol/kg ROTG) wiesen keine eindeutig abzugrenzende Induktionsphase auf. Somit war eine Auswertung der Induktionsphase bei diesen Proben nicht möglich. Höhere α-Tocopherol-Konzentrationen führten im Gegensatz zu geringen α-Tocopherol-Konzentrationen zu einer wesentlich stärkeren Bildung von Hydroperoxiden innerhalb der Induktionsphase. c(Hydroperoxide) [mmol/kg ROTG] 120 100 80 60 40 20 0 0 5 Kontrolle 50 α-TOH 500 α-TOH 10 15 20 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 25 5 α-TOH 100 α-TOH 1000 α-TOH 10 α-TOH 250 α-TOH 1500 α-TOH Abb. 3.1: Bildung von Hydroperoxiden in ROTG in Gegenwart von 5 - 1500 µmol α-Tocopherol (α-TOH) während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln über einen Zeitraum von 28 Tagen 45 Der Gehalt an Hydroperoxiden war zum Beispiel nach 14 Tagen bei einer Probe mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 250 µmol/kg ROTG mehr als dreimal so hoch wie bei einer Probe mit nur 50 µmol/kg. Bei einer Probe mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 1500 µmol/kg ROTG war die Hydroperoxid-Konzentration nach 14 Tagen sogar mehr als 11mal so hoch (Tab. 3.1). Tab. 3.1: Bildung von Hydroperoxiden nach 14 Tagen in Gegenwart von 50 - 1500 µmol α-Tocopherol (α-TOH) während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln α-TOH [µmol/kg ROTG] Kontrolle 50 100 250 500 1000 1500 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] 203,2 5,4 6,0 17,5 25,6 48,7 57,8 Standardabweichung 9,7 1,6 0,6 5,3 0,8 3,0 2,3 Bei der Bildung konjugierter Diene (Abb. A.1) zeigten sich vergleichbare Ergebnisse, wobei die Differenz zwischen den α-Tocopherol-Konzentrationen (50 bis 250 µmol/kg ROTG) weniger ausgeprägt war. Dennoch bestätigte sich eine maximale Wirkung bei der Inhibierung von Oxidationsprodukten bei einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG. 3.1.1.1 Aktivität von α-Tocopherol in ROTG in einem Konzentrationsbereich von 25 bis 125 µmol/kg ROTG Um die Konzentrationswirkungsbeziehung von α-Tocopherol im niedrigen Konzentrationsbereich in ROTG genauer zu bestimmen, wurde ein Oxidationstest mit α-TocopherolKonzentrationen in einem Bereich von 25 bis 125 µmol/kg ROTG durchgeführt (Abb. 3.1). Die Konzentration von α-Tocopherol wurde in diesem Versuch in Schritten von 25 µmol/kg ROTG angehoben. Die antioxidative Aktivität von α-Tocopherol stieg stetig bis zu einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG. So verlängerte sich die Induktionsphase von ca. 17 Tagen bei einer Probe mit einer Konzentration an α-Tocopherol von 25 µmol/kg ROTG auf ca. 31 Tage bei den Proben mit 100 und 125 µmol/kg ROTG. Allerdings verringerte sich die Zunahme der Induktionsphase mit steigender α-Tocopherol-Konzentration (Abb. 3.2). Auch bei diesem Versuch glich die Entwicklung konjugierter Diene (Abb. A.2) dem Anstieg an Hydroperoxiden. 46 c(Hydroperoxide) [mmol/kg ROTG] Ergebnisse 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 0 5 10 15 20 25 Lagerung bei 40°C, dunkel [Tage] 30 35 00µmol α-TOH α-TOH 2525µmol α-TOH α-TOH 50 α-TOH 50µmol α-TOH α-TOH 7575 µmol α-TOH 100 α-TOH 100 µmol α-TOH 125µmol α-TOH 125 α-TOH Abb. 3.2: Bildung von Hydroperoxiden in ROTG in Gegenwart von 25 - 125 µmol α-Tocopherol (α-TOH) während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln über einen Zeitraum von 35 Tagen Bei einem Vergleich der gebildeten Hydroperoxid-Konzentrationen nach 14 Tagen, d.h. einem Zeitpunkt während der Induktionsphasen aller Proben mit Antioxidans, zeigte sich eine Hydroperoxid-Konzentration für alle Proben zwischen 13,5 und 24,0 mmol/kg ROTG, wohingegen die Kontrolle ohne Antioxidans eine Hydroperoxid-Konzentration von 362 mmol/kg ROTG aufwies (Abb. 3.2). Das bedeutete, dass die inhibierende Aktivität von α-Tocopherol in geringen Konzentrationen sehr stark war, zwischen 93-96 % lag und zu diesem Zeitpunkt keine Unterschiede zwischen den einzelnen Konzentrationen festzustellen war (Tab. 3.2). Tab. 3.2: Inhibierung der Lipidoxidation bei unterschiedlichen α-Tocopherol- (α-TOH)-Konzentrationen von 25 - 125 µmol/kg ROTG bei 40°C im Dunkeln nach 14 Tagen α-TOH [µmol/kg ROTG] Inhibierung [%] Standardabweichung [%] 25 93,30 3,01 50 96,33 0,95 75 96,28 0,57 100 95,69 0,59 125 94,21 1,30 Bei der Berechnung der Zeit, die eine Probe benötigte, bis sie eine Peroxidzahl (POZ) von 12,5 meq O2/kg ROTG erreichte, was einem Hydroperoxidgehalt von 41,25 mmol/kg ROTG entspricht (HEINS ET AL., unveröffentl.), wurde deutlich, dass der inhibierende Effekt einer Probe mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG signifikant stärker war, als der von Proben mit 50 bzw. 75 µmol/kg ROTG. Es zeigte sich allerdings keine weitere Steigerung bei einer α-Tocopherol-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG (Abb. 3.3). 47 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 35 b c c 100 125 30 a 25 20 15 10 5 0 50 75 c(α-TOH) [µmol/kg ROTG] Abb. 3.3: Darstellung der benötigten Zeit bis zum Erreichen eines Oxidationslevels von 41,25 mmol Hydroperoxide/kg ROTG in Gegenwart von 25 - 125 µmol α-Tocopherol (α-TOH) während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln. Säulen, die mit unterschiedlichen Buchstaben markiert sind, unterschieden sich signifikant. (ANOVA, Bonferroni, p > 0,05, n = 3) So konnte auch für die sekundären Oxidationsprodukte gezeigt werden, dass die Effektivität der Inhibierung von Propanal und Hexanal bis zu einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG anstieg und sich ebenfalls kein weiterer Effektivitätszuwachs bei einer weiteren Konzentrationserhöhung von α-Tocopherol auf 125 µmol/kg ROTG ergab (Abb. 3.4, Abb. 3.5). c(Hexanal) [µmol/kg ROTG] 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 0 5 Kontrolle 75 α-TOH 10 15 20 25 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 25 α-TOH 100 α-TOH 30 35 50 α-TOH 125 α-TOH Abb. 3.4: Bildung von Hexanal in ROTG in Gegenwart von 25 - 125 µmol α-Tocopherol (α-TOH)/kg ROTG während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln über einen Zeitraum von 35 Tagen 48 c(Propanal) [µmol/kg ROTG] Ergebnisse 700 600 500 400 300 200 100 0 0 5 10 15 20 25 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 30 Kontrolle 25 α-TOH 50 α-TOH 75 α-TOH 100 α-TOH 125 α-TOH 35 Abb. 3.5: Bildung von Propanal in ROTG in Gegenwart von 25 - 125 µmol α-Tocopherol (α-TOH)/kg ROTG während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln über einen Zeitraum von 35 Tagen 3.1.1.2 Oxidationskinetik von ROTG in Gegenwart von α-Tocopherol Um die Effizienz der eingesetzten Mengen an α-Tocopherol zu untersuchen, wurden unterschiedliche, von YANISHLIEVA ET AL. (2002) eingeführte Parameter für α-Tocopherol in ROTG berechnet. Zusätzlich wurden die Effizienz∆IP und die Effizienz∆POZ berechnet, indem die Differenz der Länge der Induktionsperioden bzw. die Differenz der Dauer bis zum Erreichen einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG zwischen der jeweiligen Probe und der Kontrolle auf die Konzentration der entsprechenden Probe bezogen wurde (Tab. 3.3). Hierfür wurde ein Oxidationsversuch mit gleichzeitiger Beobachtung des Abbaus von α-Tocopherol durchgeführt. Abb. 3.6 vergleicht die Bildung von Hydroperoxiden mit dem Abbau von α-Tocopherol in ROTG bei verschiedenen α-Tocopherol-Konzentrationen (25 bis 300 µmol/kg ROTG). Die Bildung konjugierter Diene und sekundärer Oxidationsprodukte verläuft äquivalent (Abb. A.3, Abb. A.4, Abb. A.5). 49 0,45 350 0,40 0,35 300 0,30 250 0,25 200 0,20 150 0,15 100 0,10 50 0,05 0 0,00 0 10 20 30 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 25 α-TOH 100 α-TOH 300 α-TOH Kontrolle 75 α-TOH 200 α-TOH c(α-TOH) [mmol/kg ROTG] c(Hydroperoxide) [mmol/kg ROTG] 400 40 50 α-TOH 125 α-TOH Datenreihen10 Abb. 3.6: Entstehung von Hydroperoxiden während der Lagerung von ROTG mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentrationen in einem Bereich von 25 bis 300 µmol/kg ROTG bei 40°C im Dunkeln, gleichzeitig dargestellt: der Abbau des α-Tocopherols für die jeweiligen Proben Die Länge der Induktionsperiode der Kontrollprobe betrug 4 Tage. Mit steigender α-Tocopherol-Konzentration von bis zu 300 µmol/kg ROTG verlängert sich diese bis zu einer Dauer von 34,6 Tagen. Tab. 3.3: Darstellung der Dauer der Induktionsphase (IP), der Hydroperoxid-Konzentration am Ende der Induktionsphase (IPHyd), die Zeit bis zum Erreichen einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG (POZ 15) und die aus diesen Daten berechneten kinetischen Parameter zur Charakterisierung der Effekte der unterschiedlichen α-Tocopherol-Konzentrationen (α-TOH) für ROTG-Proben mit initialen α-TocopherolKonzentrationen von 25 bis 300 µmol/kg ROTG, sowie der Effizienz von α-Tocopherol (Effizienz∆IP und Effizienz∆POZ) während der Oxidation bei 40°C im Dunkeln α-TOH [µmol/kg ROTG] POZ 15 [Tage] IP [Tage] IPHyd [mmol/kg ROTG] Winh x 10-7 F WInHx 10-10 ORR A Effizienz∆IP Effizienz∆POZ 0 25 50 75 100 125 200 300 3,54 14,15 18,17 19,39 18,90 18,29 16,10 14,51 4,0 17,9 21,1 26,1 28,1 28,1 32,3 34,6 58,974 58,019 62,264 105,128 103,302 139,687 148,718 196,429 1,706 0,375 0,342 0,466 0,425 0,575 0,533 0,924 4,49 5,26 6,53 7,03 7,02 8,07 8,65 0,162 0,274 0,333 0,412 0,515 0,717 1,410 0,22 0,20 0,27 0,25 0,34 0,31 0,39 20,45 26,24 23,92 28,19 20,79 25,80 22,44 0,422 0,293 0,211 0,154 0,118 0,063 0,037 0,556 0,342 0,295 0,241 0,193 0,142 0,102 50 Ergebnisse Mit zunehmender α-Tocopherol-Konzentration in ROTG stieg die Länge der Induktionsphase logarithmisch an (Abb. 3.7). Wird die Zeit betrachtet, die von einer Probe benötigt wurde, um eine POZ von 15 meq O2/kg ROTG zu erreichen, so stieg die Wirkung von α-Tocopherol zunächst bis zu einer Konzentration von ca. 50 µmol/kg ROTG stark an und erreichte dann ein Plateau. Die längste Zeit bis zum Erreichen einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG (ca. 19 Tage) wurde von der Probe mit einer α-Tocopherol-Konzentration mit 75 µmol/kg ROTG erreicht (Abb. 3.7). Bei α-Tocopherol-Konzentrationen > 125 µmol/kg ROTG nahm die Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Länge bis zum Erreichen der POZ von 15 meq O2/kg ROTG wieder deutlich ab. Ein Effizienzmaximum für α-Tocopherol ist auch unter Berücksichtigung niedrigerer Konzentrationen (5 und 10 µmol/kg ROTG, Abb. 3.1, die sich trotz geringfügig unterschiedlich verlaufender Kontrollen gut in Abb. 3.7 einpassen) nicht festzustellen (Tab. 3.3). Die Effizienz (Effizienz∆IP und Effizienz∆POZ) von α-Tocopherol fällt stetig. 30 (-x/29,5) y=4,2 +20,6*(1-e 2 R = 0,99186 )+0,03*x 20 (-x/24,8) y=3,5 +18,2*/1-e 2 R = 0,99584 10 )-0,03*x Länge der Induktionsphase Oxidationsdauer bis POZ15 0 0 100 200 300 α-TOH Konzentration [µmol/kg ROTG] Abb. 3.7: Oxidationslänge in Abhängigkeit von der α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH): Darstellung der Zeit in Tagen, die die ROTG-Proben mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol-Konzentrationen von 25 bis 300 µmol/kg ROTG benötigen, um eine Peroxidzahl (POZ) von 15 meq O2/kg ROTG zu erreichen, und Darstellung der Länge der Induktionsphasen dieser Proben, Lagerung bei 40°C im Dunkeln Die Bildung der Hydroperoxide stieg mit zunehmender α-Tocopherol-Konzentration stetig an. So betrug die Hydroperoxid-Konzentration am Ende der Induktionsphase der Kontrollprobe 59 mmol/kg ROTG, stieg nur wenig für die Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration 51 von 50 und 75 µmol/kg ROTG, stieg aber stark für die nachfolgenden Proben bis hin zu der α-Tocopherol-Konzentration von 300 µmol/kg ROTG, bei der die HydroperoxidKonzentration ungefähr dreimal so hoch war (Tab. 3.3). Da das Oxidationsratenverhältnis (ORR) immer geringer war als 1, kann gefolgert werden, dass α-Tocopherol in keiner Konzentration einen prooxidativen Effekt bewirkt hat. Der Abbau des eingesetzten α-Tocopherols stieg linear mit steigender α-TocopherolStartkonzentration (Abb. 3.8). 1,6 WInH [M/s*10-10] 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 0 0,00005 0,0001 0,00015 0,0002 0,00025 0,0003 0,00035 c(α-TOH) [Mol/kg ROTG] Abb. 3.8: Graphische Darstellung von WInH 3.1.2 Sukzessive Zugabe von α-Tocopherol zu ROTG Um die Hydroperoxidbildung in Gegenwart von hohen α-Tocopherol-Konzentrationen zu verringern, wurde der Effekt von sukzessive zugegebenem α-Tocopherol in ROTG untersucht. Die Startkonzentration von α-Tocopherol betrug 130 µmol/kg ROTG und hatte somit eine optimale Konzentration, um die Hydroperoxidbildung effektiv zu inhibieren. Da der Abbau des α-Tocopherols zu Beginn der Oxidation 5 µmol/kg ROTG in 6 Tagen beträgt, wurde alle 6 Tage eine α-Tocopherol Menge von 5 µmol/kg ROTG zudosiert (Abb. 3.10, Abb. A.6). Zum Ende des Versuchs betrug die insgesamt zugegebene Menge an α-Tocopherol 155 µmol/kg ROTG. Es konnte festgestellt werden, dass die Abbaugeschwindigkeit von αTocopherol zu Beginn des Oxidationsversuches wesentlich geringer war als zum Ende (Abb. 3.10). 52 Ergebnisse c(Hydroperoxide) [mmol/kg ROTG] 400 300 200 100 0 0 10 20 30 40 50 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle Control 100 α 100 α-TOH -TOH 100 α -TOH + 5 α -TOH alle 6 Tage 100 α -TOH + 5 α -TOH every 6 days c(α α -TOH) [mmol/kg ROTG] α-Tocopherol [mmol/kg ROTG] Abb. 3.9: Hydroperoxidbildung bei einer Probe mit 100 µmol α-Tocopherol (α-TOH)/kg ROTG durch sukzessive Zugabe von jeweils 5 µmol α-TOH/kg ROTG alle 6 Tage, im Vergleich zu einer Probe mit einer einmaligen initialen α-Tocopherol-Gabe mit einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG, Lagerung bei 40°C im Dunkeln 0.16 0,16 0.14 0,14 0.12 0,12 0.1 0.08 0,10 0.06 0,08 0.04 0,06 0.02 0,040 0 5 10 15 20 25 30 Lagerdauerbei bei40° 40° C,dunkel dunkel[Tage] [Tage] Lagerdauer C, 100 α-TOH 5 µmol α-TOH alle 6 Tage 100µmol α-TOH + 5 α+-TOH alle 6 Tage 35 40 100 α-TOH 100µmol α-TOH Abb. 3.10: Darstellung der verzögerten Abbaugeschwindigkeit von 130 µmol α-Tocopherol (α-TOH)/kg ROTG durch stetige Zugabe von jeweils 5 µmol α-Tocopherol/kg ROTG alle 6 Tage, Lagerung bei 40°C im Dunkeln. 53 Der Abbau des α-Tocopherols wurde mit einer Probe verglichen, die eine α-TocopherolKonzentration von 130 µmol/kg ROTG ohne weitere Zugaben enthielt. Der Abbau des α-Tocopherols war zunächst identisch. Nach 14 Tagen war ein verzögerter Abbau bei sukzessiver Zugabe von α-Tocopherol zu erkennen. Nach ca. 36 Tagen war das α-Tocopherol bei beiden Proben komplett aufgebraucht. (Die erhaltenen Oxidationsdaten können allerdings nicht direkt mit den Daten aus 3.1.1 verglichen werden nur die Verläufe sind identisch, da eine andere Ölcharge für die Durchführung der Versuche verwendet wurde.) Die Länge der Induktionsphase unterschied sich allerdings. Die Induktionsphase der Probe mit einmaliger α-Tocopherol-Zugabe ist mit 29,9 Tagen ca. 4 Tage kürzer als die der Probe mit der sukzessiven Addition von α-Tocopherol mit 33,4 Tagen (Tab. 3.4). Der Unterschied der Proben in der Konzentration an Hydroperoxiden am Ende der Induktionsphase war nur gering. Tab. 3.4: Vergleich der Länge der Induktionsphase (IP) und der Konzentration an Hydroperoxiden am Ende der Induktionsphase zweier Proben mit der gleichen α-Tocopherol (α-TOH)-Start-Konzentration von ca. 130 µmol/kg ROTG, wobei die eine nur eine initiale α-Tocopherol-Zugabe, die andere eine sukzessive Zugabe von α-Tocopherol bis zu einer Konzentration von 155 µmol/kg ROTG erhalten hat Startkonzentration α-TOH [µmol/kg ROTG] 130 Länge der IP bei Hydroperoxidkonzeneiner tration am Ende der schrittweisen IP [mmol/kg ROTG] Zugabe [Tage] 33,4 102 Länge der IP bei einer einmaligen Zugabe [Tage] Hydroperoxidkonzentration am Ende der IP [mmol/kg ROTG] 29,9 97 In nachfolgenden Versuchen wurden die Proben mit sukzessiver α-Tocopherol-Zugabe jeweils einer Probe mit gleicher Gesamtkonzentration zu Beginn des Versuches gegenübergestellt. Hierfür wurden drei unterschiedliche Gesamtkonzentrationen und somit auch unterschiedliche sukzessive Zugabemengen für α-Tocopherol gewählt. Bei einer α-Tocopherol-Gesamtkonzentration von 125 µmol/kg ROTG erfolgte eine Zugabe von α-Tocopherol in 5 Schritten von jeweils 5 µmol/kg ROTG, ausgehend von einer α-Tocopherol-Ausgangskonzentration von 100 µmol/kg ROTG. Bei einer Gesamtkonzentration von 350 µmol/kg ROTG erfolgte die Zugabe von α-Tocopherol ebenfalls in 5 Schritten, allerdings von jeweils 50 µmol/kg ROTG und bei einer Gesamtkonzentration von 600 µmol/kg ROTG in 5 Schritten von jeweils 100 µmol/kg ROTG. 54 Ergebnisse Bei dem Versuch mit einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG war kein Unterschied in der Bildung von Hydroperoxiden zu erkennen, ebenso beim Abbau des α-Tocopherols zwischen der einmaligen und der sukzessiven Zugabe von α-Tocopherol in 0,16 0,14 0,12 0,1 0,08 0,06 0,04 0,02 0 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 0 10 Abbau 125 α-TOH Abbau 100 α-TOH + 5*5 α-TOH Hydroperoxide Kontrolle Hydroperoxide 125 α-TOH 20 c(Hydroperoxide) [mmol/kg ROTG] c(α-TOH) [mmol/kg ROTG] einer Konzentration von je 5 µmol/kg ROTG (Abb. 3.11). 30 Lagerung bei 40°C, dunkel [Tage] Abb. 3.11: Entstehung von Hydroperoxiden während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 5 µmol/kg ROTG, alle sechs Tage, bei 40°C im Dunkeln; gleichzeitig dargestellt: der Abbau des α-Tocopherols Die Länge der Induktionsphase und auch die Dauer bis zum Erreichen einer HydroperoxidKonzentration von 75 mmol/kg ROTG bei allen Proben unterscheiden sich nicht. Der einzige Unterschied liegt darin, dass bei den Proben mit sukzessiver α-Tocopherol-Zugabe mit steigender Konzentration die Hydroperoxid-Bildung ansteigt (Tab. 3.5). Tab. 3.5: Vergleich der Länge der Induktionsphase (IP) und die Dauer bis zum Erreichen einer Hydroperoxidkonzentration von 75 mmol/kg ROTG mehrerer Probenpaare mit jeweils gleicher Gesamtα-Tocopherol- (α-TOH)-Konzentration von 125, 350 und 600 µmol/kg ROTG, wobei die eine Probe des Paares nur mit einer initialen α-TOH-Zugabe, die andere mit einer schrittweisen Zugabe von α-Tocopherol versetzt wurde gesamt α-TOH [µmol/kg ROTG] 125 350 600 Dauer bis zum Länge der IP bei Erreichen einer einer Hydroperoxidkonzenschrittweisen tration von 75 µmol/kg ROTG Zugabe [Tage] [Tage] 29,3 26,1 >36 22,1 ~30 15,5 Dauer bis zum Erreichen einer Länge der IP bei Hydroperoxidkonzeneiner einmaligen tration von 75 Zugabe [Tage] µmol/kg ROTG [Tage]] 28,7 23,4 ~30 19,2 ~30 25,2 55 c(Propanal) [µmol/kg ROTG] Die sukzessive Zugabe von einer α-Tocopherol-Konzentration von jeweils 5 µmol/kg ROTG zeigte sogar einen negativen Effekt, da die Entstehung von sekundären Oxidationsprodukten sowohl bei Propanal (Abb. 3.12) als auch bei Hexanal (Abb. A.7) höher war. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 5 Kontrolle 10 15 20 25 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 125 α-TOH 30 35 40 100 α-TOH + 5*5 α-TOH Abb. 3.12: Entstehung von Propanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initial α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 5 µmol/kg ROTG, alle sechs Tage, bei 40°C im Dunkeln. Bei einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG zeigte sich bei der Entstehung der Hydroperoxide eine geringe Steigerung bei der Inhibierung der Oxidation durch sukzessive Zugabe. Bei Versuchsende am Tag 36 war das Ende der Induktionsphase bei sukzessiver Zugabe von α-Tocopherol noch nicht erreicht (Abb. 3.13 und Tab. 3.5). 56 0,45 500 0,4 450 0,35 400 350 0,3 300 0,25 250 0,2 200 0,15 150 0,1 100 0,05 c(Hydroperoxide) [mmol/kg ROTG] c(α-TOH) [mmol/kg ROTG] Ergebnisse 50 0 0 0 10 20 30 Abbau 350 α-TOH Lagerung bei 40°C, dunkel [Tage] Abbau 100 α-TOH + 5*50 α-TOH Hydroperoxide Kontrolle Hydroperoxide 350 α-TOH Hydroperoxide 100 α-TOH + 5*50 α-TOH Abb. 3.13: Entstehung von Hydroperoxiden während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol- (α-TOH)-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 50 µmol/kg ROTG, alle sechs Tage, bei 40°C im Dunkeln; gleichzeitig dargestellt: der Abbau von α-Tocopherol Diese Verbesserung der inhibierenden Wirkung zeigte sich noch stärker bei der Entstehung von sekundären Oxidationsprodukten (Abb. 3.14, Abb. A.8). Auch hier war deutlich das Ende der Induktionsphase der Probe mit einmaliger Dosis nach 30 Tagen zu erkennen, während bei sukzessiver Zugabe von α-Tocopherol das Ende der Induktionsphase bei Versuchsende (Tag 36) noch nicht erreicht war. Jedoch war die Bildung von Propanal bei beiden Dosierungsformen bis zu Tag 30 identisch, dann lag die der Probe mit sukzessiver α-Tocopherol-Zugabe höher. Im Vergleich zu dem Versuch mit einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG war die gebildete Menge an sekundären Oxidationsprodukten bei einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG niedriger. 57 c(Propanal) [µmol/kg ROTG] 100 80 60 40 20 0 0 5 10 15 20 25 30 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 350 α-TOH Kontrolle 35 40 100 α-TOH + 5*50 α-TOH Abb. 3.14: Entstehung von Propanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol(α-TOH)-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 50 µmol/kg ROTG, alle sechs Tage, bei 40°C im Dunkeln c(α-TOH) [mmol/kg ROTG] 0,7 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0 10 20 c(Hydroperoxide) [mmol/kg ROTG] Bei Proben mit einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG wurde festgestellt, dass die Entstehung von Hydroperoxiden der Probe mit einer sukzessiven Zugabe an α-Tocopherol von jeweils 100 µmol/kg ROTG parallel zu der Probe mit einmaliger Gabe einer α-Tocopherol-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG verlief (Abb. 3.15). 30 Abbau 600 α-TOH Lagerung bei 40°C, dunkel [Tage] Abbau 100 α-TOH + 5*100 α-TOH Hydroperoxide Kontrolle Hydroperoxide 600 α-TOH Hydroperoxide 100 α-TOH + 5*100 α-TOH Abb. 3.15: Entstehung von Hydroperoxiden während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol- (α-TOH)-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 100 µmol/kg ROTG, alle sechs Tage, bei 40°C im Dunkeln; gleichzeitig dargestellt: der Abbau von α-Tocopherol 58 Ergebnisse Bei Betrachtung der Entwicklung der sekundären Oxidationsprodukte konnte, ähnlich wie bei den Proben mit einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG, ein Anstieg in der Inhibierung der sekundären Oxidationsprodukte ab Tag 12 (Abb. A.9) gezeigt c(Propanal) [µmol/kg ROTG] werden. Allerdings war dieser Effekt hier wesentlich geringer (Abb. 3.16) als bei den Proben mit einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG (Abb. 3.14). 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 600 TOH 100 TOH + 5*100 TOH Abb. 3.16: Entstehung von Propanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol(α-TOH)-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG, im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 100 µmol/kg ROTG, alle sechs Tage, bei 40°C im Dunkeln 3.1.3 Einfluss der oxidativen Belastung der Matrix bei der Zugabe des Antioxidans Um den Einfluss von bereits vor Zugabe des Antioxidans existierenden Lipidhydroperoxiden in der Matrix zu untersuchen und um den Unterschied zwischen α- und γ-Tocopherol zu bestimmen, wurden verschiedene Versuche in unterschiedlich stark oxidierten ROTG durchgeführt. Es sollte auch die Wirksamkeit eines gemeinsamen Einsatzes von α- und γTocopherol untersucht werden. Der Oxidationsverlauf wurde über die Entstehung primärer und sekundärer Oxidationsprodukte beobachtet. 59 3.1.3.1 Einfluss von voroxidierten ROTG auf die antioxidative Aktivität von α-Tocopherol In einem Vorversuch wurde bestimmt, ob α-Tocopherol auch in bereits voroxidiertem Öl eine antioxidative Wirkung ausüben kann. Hierzu wurden ROTG-Proben mit unterschiedlichen Peroxidzahlen hergestellt und mit einer Konzentration an α-Tocopherol von 100 µmol/kg ROTG versetzt. Anschließend wurde der Oxidationsverlauf über die Entstehung der Hydroperoxide verfolgt. Es stellte sich heraus, dass eine Addition einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG bei jeder gewählten POZ (2,5, 10, 25 meq O2/kg ROTG) in der Lage war, den Oxidationsverlauf zu beeinflussen. Durch Addition von α-Tocopherol zu einer bereits auf eine POZ von 10 meq O2/kg ROTG oxidierten Probe blieb die initiale POZ für fast 12 Tage gleich, bevor die Oxidation in der Probe weiter fortschritt. Mit steigender POZ verringerte sich diese Zeit (Abb. 3.17). POZ [meq O2/kg] 75 50 25 0 0 5 10 15 20 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] PV 2,5 PV 2,5 + 100 α-TOH PV 10 PV 10 + 100 α-TOH PV 25 PV 25 + 100 α-TOH Abb. 3.17: Oxidationsverlauf von unterschiedlich stark voroxidierten ROTG-Proben mit POZ von 2,5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG mit und ohne Zugabe einer α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG über 20 Tage bei 40°C im Dunkeln Mithilfe von Inhibierungen sollte ein direkter Einfluss der unterschiedlich stark vor-oxidierten ROTG auf die antioxidative Effizienz von α-Tocopherol bestimmt werden. Hierzu wurde ein Oxidationsversuch mit unterschiedlich stark voroxidierten ROTG-Proben (POZ 0, 2,5, 10, 25, 40 meq O2/kg ROTG) unter Zugabe einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG durchgeführt und die Inhibierungen der Bildung von Hydroperoxiden berechnet. Es 60 Ergebnisse zeigte sich, dass α-Tocopherol bei jeder voroxidierten Probe in der Lage war, die weitere Lipidoxidation zu verzögern. Die antioxidative Effizienz von α-Tocopherol stieg mit abnehmender initialer POZ, d.h. die stärkste Inhibierung durch α-Tocopherol auf die Neubildung von Hydroperoxiden erfolgte bei der niedrigsten initialen POZ (Abb. 3.18). 4 7 11 14 18 21 25 28 32 POZ 0 97,7 99,1 95,1 95,5 96 95,5 94,4 90,4 87,2 POZ 2,5 88,7 97,5 96,5 95,2 92,4 82,7 63,9 56,7 45,3 POZ 10 91,4 95,4 90,1 74,3 37,9 48,3 36,9 23,7 31,9 POZ 25 87,9 60,6 33 41,3 18,4 26,5 0 13,3 0 POZ 40 100 56,6 34,9 31,2 27,8 21,6 27,4 0 12,1 Inhibierung [%] Initiale POZ Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Inhibierung [%] Abb. 3.18: Inhibierung der Lipidoxidation, berechnet aus der Entstehung von Hydroperoxiden von voroxidierten ROTG-Proben mit initialen POZ von 0, 2,5, 10, 25 und 40 meq O2/kg ROTG durch Addition einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG, Lagerung bei 40°C im Dunkeln Zusätzlich zeigte der initiale Oxidationszustand der ROTG einen Einfluss auf die bis zum Ende der Induktionsphase neu gebildeten Hydroperoxide. So konnte durch die Zugabe von α-Tocopherol in einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG zwar die Induktionsphase der voroxidierten ROTG-Proben verlängert werden, gleichzeitig stieg aber durch die initiale Oxidation die Menge an gebildeten Hydroperoxiden bis zum Ende der Induktionsphase mit steigender initialer POZ an (Abb. 3.19). 61 POZ am Ende der Induktionsphase 120 100 80 60 40 20 0 POZ 2,5 POZ 10 POZ 25 POZ 40 Abb. 3.19: POZ [meq O2/kg ROTG ] am Ende der Induktionsphase von unterschiedlich stark voroxidierten ROTG-Proben (POZ 2,5, 10, 25, 40 meq O2/kg ROTG) mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG, Lagerung bei 40°C im Dunkeln 3.1.3.2 Response-Surface-Design-Experiment zur Bestimmung der Effizienz von α-Tocopherol in voroxidierten ROTG Um den Einfluss der α-Tocopherol-Konzentration und des initialen Oxidationszustandes auf die antioxidative Effizienz von α-Tocopherol in ROTG zu identifizieren, wurde mit Hilfe der Response-Surface-Methode ein Versuchsplan mit dem Aufbau eines Central-CompositeDesigns erstellt. Es wurde ein Design mit α = 1,25 gewählt. Die beiden Faktoren waren A: Konzentration von α-Tocopherol und B: initialer oxidativer Zustand des Öls. Der initiale Zustand der ROTG variierte in einem Bereich von 5 bis 25 meq O2/kg ROTG, und der α-Tocopherolgehalt schloss einen Konzentrationsbereich von 25 bis 250 µmol/kg ROTG ein ( Tab. 3.6). Der Versuchsaufbau basierte auf den für α-Tocopherol in voroxidierten ROTG bereits erhaltenen Daten und sollte zusätzlich den Einfluss der zunehmenden α-TocopherolKonzentration auf die Neubildung der primären und sekundären Oxidationsprodukte zeigen. Tab. 3.6: Faktor Level des Central-Composite-Designs zur Bestimmung des Einflusses von voroxidierten ROTG auf die antioxidative Effizienz von α-Tocopherol (α-TOH) mit α = 1,25 Faktor A - α-TOH-Konzentration [µmol/kg ROTG] Faktor B - initiale POZ der ROTG [meq O2/kg ROTG] 62 Niedrigster Wert [-1] 25 Faktor Level Zentralpunkt [0] 150 Höchster Wert [+1] 250 5 15 25 Ergebnisse Tab. 3.7 zeigt den genauen Versuchsplan zur Durchführung des gewünschten Versuchs mit den zwei nummerischen Faktoren A: initialer oxidativer Zustand des Öls [meq O2/kg ROTG] und B: α-Tocopherol-Konzentration [µmol/kg ROTG]. (Die erhaltenen Messwerte für die Oxidation nach 21 und 28 Tagen sind im Anhang aufgeführt (Tab. A.1). Eine Auswertung zu einem früheren Zeitpunkt der Oxidation war nicht möglich, da keine signifikanten Unterschiede gefunden werden konnten.) Tab. 3.7: Versuchsplan zur Identifizierung des Einflusses des zunehmend oxidierten initialen Zustands der ROTG auf die abfallende antioxidative Effizienz unterschiedlicher α-Tocopherol-Konzentrationen (α-TOH) Proben Nr. Randomisierte Reihenfolge Messpunkt Typ Axialpunkt Faktor A POZ [meq O2/kg ROTG] 5 Faktor B α-TOH [µmol/kg ROTG] 250 7 1 18 2 Axialpunkt 15 25 17 3 Axialpunkt 15 25 2 4 Axialpunkt 5 50 4 5 Axialpunkt 25 50 13 6 Sternpunkt 2.5 150 12 7 Axialpunkt 25 250 19 8 Axialpunkt 15 275 16 9 Sternpunkt 27.5 150 22 10 Zentralpunkt 15 150 25 11 Zentralpunkt 15 150 11 12 Axialpunkt 25 250 10 13 Axialpunkt 25 250 9 14 Axialpunkt 5 250 1 15 Axialpunkt 5 50 8 16 Axialpunkt 5 250 20 17 Axialpunkt 15 275 23 18 Zentralpunkt 15 150 5 19 Axialpunkt 25 50 14 20 Sternpunkt 2.5 150 24 21 Zentralpunkt 15 150 21 22 Zentralpunkt 15 150 15 23 Sternpunkt 27.5 150 6 24 Axialpunkt 25 50 3 25 Axialpunkt 5 50 Bei Betrachtung der nach 21 Tagen Oxidation gemessenen Ergebnisse wurde deutlich, dass beide Faktoren (A und B) bei der Entstehung sowohl der primären als auch der sekundären Oxidationsprodukte einen hoch signifikanten Einfluss ausübten. Zusätzlich zeigten sich bei der Entstehung der Hydroperoxide und des Hexanals Faktor-Interaktionen, die bei der Entstehung von Propanal nicht zu identifizieren waren (Abb. 3.22). Der initiale Oxidationszu63 stand (Faktor A) zeigte bei allen Ergebnisvariablen den größten Einfluss auf die inhibierende Wirkung von α-Tocopherol. Beide Faktoren wiesen, mit Ausnahme der Propanalbildung, sowohl lineare als auch quadratische Beziehungen auf (Tab. 3.8). Bei allen untersuchten Oxidationsprodukten zeigte sich die stärkste Inhibierung bei einer initialen POZ von 5 meq O2/kg ROTG und einer α-Tocopherol-Konzentration von 250 µmol/kg ROTG. Zu einem früheren Zeitpunkt der Oxidation verlief die Reihenfolge der Proben identisch, die Auswertung mittels Response-Surface kann allerdings erst erfolgen, wenn sich alle Proben signifikant unterscheiden. Die erhaltenen Messwerte für die Oxidation sind im Anhang aufgeführt (Tab. A.1). Eine Auswertung zu einem früheren Zeitpunkt der Oxidation war nicht möglich, da keine signifikanten Unterschiede im Response-Surface-Design gefunden werden konnte. Tab. 3.8: Regressionsergebnisse für alle Parameter und signifikante Interaktionen, bestimmt für die drei Ergebnisvariablen Hydroperoxidgehalt, Propanalgehalt und Hexanalgehalt, nach 21 Tagen Oxidation 1 Faktor Hydroperoxidgehalt Regressionskoeffizient 151,27 -116,90 -36,81 58,46 14,27 a A B 2 A 2 B AB Konst. 340,33 a Kodierte Faktoren: 1 Modellvarianz Modellvarianz 3 Modellvarianz 2 p < 0,0001 < 0,0001 0,0011 < 0,0001 0,0739 2 Propanalgehalt Regressionskoeffizient 287,09 -204,49 kein Effekt kein Effekt kein Effekt 452,14 p < 0,0001 < 0,0001 3 Hexanalgehalt Regressionskoeffizient 452,73 -287,75 -89,50 73,03 33,73 p < 0.0001 < 0.0001 0.0047 0.0170 0.1781 890,42 A[-1] 5 meq O2/kg ROTG, A[+1] 25 meq O2/kg ROTG; B[-1] 50 µmol/kg ROTG, B[+1] 250 µmol/kg ROTG α-Tocopherol p < 0,0001 Lack of Fit p = 0,2337 p < 0,0001 Lack of Fit p = 0,1535 p < 0,0001 Lack of Fit p = 0,3843 Die optimale Konzentration für die unterschiedlichen initialen POZ kann über folgende Formeln für die Entwicklung der einzelnen primären und sekundären Oxidationsprodukte berechnet werden: (3-1) Hydroperoxide: y= 340,33 + 151,27*(POZ[meq O2/kg ROTG]) – 116,9*(α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) - 36,81*(POZ[meq O2/kg ROTG])2 + 58,46*(α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG])2 + 14,27*(POZ[meq O2/kg ROTG])* (α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) (3-2) Propanal: y= 64 452,14 + 287,09*(POZ[meq O2/kg ROTG]) – 204,49*(α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) Ergebnisse (3-3) Hexanal: y= 890,42 + 452,73*(POZ[meq O2/kg ROTG]) – 287,75*(α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) – 89,5*(POZ[meq O2/kg ROTG])2 + 73,03*(α-TOH-Konz.[µmol/kg 616 482 348 214 80 nach 21 Tagen Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] ROTG])2 + 33,73*(POZ[meq O2/kg ROTG])* (α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) 250 200 B: α-TOH 150 100 10 50 15 20 25 A: POZ 1581 nach 21 Tagen Hexanal [mmol/kg ROTG] Abb. 3.20: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH) in µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hydroperoxiden nach 21 Tagen 1210 840 470 100 250 B: α-TOH 200 150 100 50 5 10 15 20 25 A: POZ Abb. 3.21: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH) in µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hexanal nach 21 Tagen 65 698 nach 21 Tagen Propanal [mmol/kg ROTG] 944 452 206 0 250 B: α-TOH 200 150 100 50 10 15 20 25 A: POZ Abb. 3.22: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH) in µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hexanal nach 21 Tagen 3.1.3.3 Einfluss auf die Oxidation durch γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG Um den Einfluss der beiden Tocopherole aufeinander zu untersuchen, sollte neben der alleinigen Wirkung von α-Tocopherol auch die alleinige Wirkung von γ-Tocopherol auf den Oxidationsverlauf in bereits voroxidierten ROTG untersucht werden. Beide Substanzen wiesen nämlich in ROTG große Effizienz-Unterschiede auf (LAMPI ET AL. 1999). Auch für γ-Tocopherol wurden ROTG-Proben mit unterschiedlichen initialen POZ hergestellt, um zu testen, welche Wirkung dieses Tocopherol-Derivat in bereits voroxidiertem Öl ausüben kann. Hierfür wurden die Proben mit unterschiedlichen γ-Tocopherol-Konzentrationen in einem Bereich von 250 bis 1178 µmol/kg ROTG versetzt, das entspricht einer niedrigen bis mittleren in Rapsöl natürlicherweise vorkommenden Konzentration (KING ET AL., 1986). Anschließend wurde der Oxidationsverlauf und somit die inhibierende Wirkung von γ-Tocopherol über die Entstehung der Hydroperoxide begleitet. Es zeigte sich, dass - wie auch schon von nicht oxidativ vorbelasteten Proben bekannt (LAMPI ET AL. 1999) - die antioxidative Wirkung von γ-Tocopherol in hohen Konzentrationen wesentlich stärker ist als in niedrigeren Konzentrationen. Wie α-Tocopherol war γ-Tocopherol in der Lage, den Oxidationsverlauf von initial voroxidierten ROTG-Proben zu beeinflussen und die Oxidation zu verlangsamen (Abb. 3.23). 66 Ergebnisse 120 100 POZ [meq O2/kg ROTG] 80 60 40 20 0 0 10 20 30 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] POZ 5 + 250 γ-TOH Kontrolle POZ 25 + 1178 γ-TOH 40 POZ 5 + 1178 γ-TOH POZ 25 + 250 γ-TOH Abb. 3.23: Entstehung der Hydroperoxide von initial voroxidierten ROTG-Proben mit einer POZ von 5 und 25 meq O2/kg ROTG und unterschiedlicher Konzentration an γ-Tocopherol (γ-TOH) (250 und 1178 µmol/kg ROTG) bei einer Lagerung bei 40°C im Dunkeln 3.1.3.4 Response-Surface-Design-Experiment zur Bestimmung der Effizienz von γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG Um den Einfluss unterschiedlicher γ-Tocopherol-Konzentrationen auf verschieden stark voroxidierte ROTG-Proben genauer zu untersuchen, wurde ein zweiter mittels ResponseSurface-Methode entwickelter Versuchsaufbau nach dem Central-Composite-Design verwendet. Es wurden zwei Faktoren untersucht: Zum einen die γ-Tocopherol-Konzentration in einem Bereich von 250 bis 1178 µmol/kg ROTG (Faktor A) und zum anderen eine im Bereich von 5 bis 25 meq O2/kg ROTG variierende initiale POZ der verwendeten ROTG (Faktor B). Dieser initiale POZ-Bereich wurde bereits in 3.1.3.2 für die Untersuchungen mit α-Tocopherol eingesetzt. Auch bei dem Versuch mit γ-Tocopherol wurde α = 1,25 gesetzt, um negative Werte für die ausgewählten Faktoren zu verhindern (Tab. 3.9). Tab. 3.9: Faktor Level des Central-Composite-Designs zur Bestimmung des Einflusses von voroxidierten ROTG auf die antioxidative Effizienz von γ-Tocopherol (γ-TOH) mit α = 1,25 Faktor A - γ-TOH-Konzentration [µmol/kg ROTG] Faktor B - initiale POZ der ROTG [meq O2/kg ROTG] Niedrigster Wert [-1] 250 Faktor Level Zentralpunkt [0] 714 Höchster Wert [+1] 1178 5 15 25 Tab. 3.10 zeigt den detaillierten Versuchsplan zur Durchführung des Versuchs mit den zwei nummerischen Faktoren A: initialer oxidativer Zustand des Öls [meq O2/kg ROTG] und B: γ67 Tocopherol-Konzentration [µmol/kg ROTG]. Die erhaltenen Messwerte für die Oxidation nach 21 bzw. 28 Tagen sind im Anhang aufgeführt (Tab. A.2). Die Reihenfolge in der Bildung von Hydroperoxiden und Propanal war gleich. Eine Auswertung der entstandenen primären und sekundären Oxidationsprodukte zu einem identischen Zeitpunkt der Oxidation war nicht möglich. Ebenso war eine Auswertung zu einem früheren Zeitpunkt der Oxidation nicht möglich, da keine signifikanten Unterschiede im Response-Surface-Design gefunden werden konnten. Der Versuch wurde aus technischen Gründen an unterschiedlichen Tagen in zwei Blöcken vorgenommen. Diese Einteilung wurde bereits bei der Erstellung des Versuchsplans berücksichtigt. Tab. 3.10: Versuchsplan zur Identifizierung des Einflusses des zunehmend oxidierten initialen Zustands der ROTG auf die abfallende antioxidative Effizienz unterschiedlicher γ-Tocopherol-Konzentrationen (γ-TOH) Proben Nr. randomisierte Reihenfolge Messpunkt Typ Block Faktor A POZ [meq O2/kg ROTG] Faktor B γ-TOH [µmol/kg ROTG] 1 5 1 2 Axialpunkt Axialpunkt 1 1 5 5 250 1178 6 3 Axialpunkt 1 5 1178 8 4 Axialpunkt 1 25 1178 9 5 Zentralpunkt 1 15 714 3 6 Axialpunkt 1 25 250 2 7 Axialpunkt 1 5 250 11 8 Zentralpunkt 1 15 714 7 9 Axialpunkt 1 25 1178 4 10 Axialpunkt 1 25 250 10 11 Zentralpunkt 1 15 714 18 12 Zentralpunkt 1 15 714 15 13 Sternpunkt 2 15 1294 13 14 Sternpunkt 2 27,5 714 16 15 Zentralpunkt 2 15 714 17 16 Zentralpunkt 2 15 714 14 17 Sternpunkt 2 15 134 12 18 Sternpunkt 2 2,5 714 Bei Betrachtung der nach 21 Tagen Oxidation gemessenen Ergebnisse für die Entstehung der Hydroperoxide wurde deutlich, dass beide Faktoren (A und B), genauso wie in 3.1.3.2 bei dem Versuch mit α-Tocopherol, einen signifikanten Einfluss hatten. Auch hier zeigten sich bei der Entstehung der Hydroperoxide Faktor-Interaktionen (Abb. 3.24). Der initiale Oxidationszustand (Faktor A) hatte den größten Einfluss auf die Entstehung der Hydroperoxide. Beide Faktoren wiesen sowohl lineare als auch quadratische Beziehungen auf ( Tab. 3.11). Bei Betrachtung der Entstehung von Propanal ergab sich ein anderes Bild. Den größten und linearen Einfluss auf die Entstehung dieser sekundären Oxidationsprodukte hatte 68 Ergebnisse die γ-Tocopherol-Konzentration (Faktor B). Zusätzlich zeigten sich Faktor-Interaktionen zwischen der initialen POZ und der γ-Tocopherol-Konzentration (Abb. 3.25). Mit steigender γ-Tocopherol-Konzentration stieg der inhibierende Effekt, mit steigender initialer POZ sank die antioxidative Effizienz von γ-Tocopherol. Bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG ergibt sich im Hinblick auf die Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte eine optimale γTocopherol-Konzentration von 250 µmol/kg ROTG, entgegengesetzt dazu durchläuft die Entstehung von Hydroperoxiden bei gleicher initialer POZ bei einer γ-TocopherolKonzentration von 585 µmol/kg ROTG ein Minimum (berechnet über die Formel (3-5)). Eine Betrachtung der Hexanal-Konzentration war wegen der zu geringen Bildung zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Tab. 3.11: Regressionsergebnisse für alle Parameter und signifikante Interaktionen, bestimmt für zwei der drei Ergebnisvariablen Hydroperoxidgehalt und Propanalgehalt, nach 21 bzw. 28 Tagen Oxidation 1 Faktor a Hydroperoxidgehalt Regressionskoeffizient A B 2 A 2 B AB 37,38 -37,45 29,90 23,78 -50,69 Konstante 76,18 a Kodierte Faktoren: 2 p < 0,0001 < 0,0001 0,0011 0,0045 < 0,0001 Propanalgehalt Regressionskoeffizient -21,25 15,04 kein Effekt kein Effekt -41,04 0,0342 0,0806 66,68 0,0018 p A[-1] 5 meq O2/kg ROTG, A[+1] 25 meq O2/kg ROTG; B[-1] 250 µmol/kg ROTG, B[+1] 1178 µmol/kg ROTG γ-Tocopherol 1 p < 0,0001 Lack of Fit p = 0,7937 2 p = 0,0017 Lack of Fit p = 0,5554 Modellvarianz Modellvarianz Die Berechnung der optimalen γ-Tocopherol-Konzentration für die unterschiedlichen initialen POZ kann für die einzelnen primären und sekundären Oxidationsprodukte über folgende Formeln berechnet werde: (3-4) Hydroperoxide: y= 76,18 + 37,38*(POZ[meq O2/kg ROTG]) – 37,45*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) + 29,9*(POZ[meq O2/kg ROTG])2 + 23,78*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG])2 – 50,69*(POZ[meq O2/kg ROTG])* (γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) (3-5) Propanal: y= 66,68 – 21,25*(POZ[meq O2/kg ROTG]) + 15,04*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) – 41,04*(POZ[meq O2/kg ROTG])* (γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) 69 nach 28 Tagen Hydroperoxide [mmol/kg ROTG 255 207 158 110 61 1178 946 714 482 B: γ-TOH 250 5 15 10 20 25 A: POZ nach 21 Tagen Propanal [mmol/kg ROTG] Abb. 3.24: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration (γ-TOH) auf die Entstehung von Hydroperoxiden nach 21 Tagen 144 113 82 51 19 1178 25 946 20 714 B: γ-TOH 492 250 15 5 10 A: POZ Abb. 3.25: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration (γ-TOH) auf die Entstehung von Propanal nach 28 Tagen 70 Ergebnisse 3.1.3.5 Vergleich des Einflusses auf den Oxidationsverlauf durch α- und durch γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG An Hand der aus diesen beiden Versuchsplänen (3.1.3.2, 3.1.3.4) erhaltenen Daten konnte untersucht werden, welches Tocopherol-Derivat die Oxidation in voroxidierten ROTG effizienter inhibiert. Hierfür wurden die Inhibierungen der beiden Derivate zu unterschiedlichen initialen POZ verglichen. Die Addition von γ-Tocopherol in einer Konzentration von 250 µmol/kg ROTG brachte eine ähnliche Inhibierung der Bildung von Hydroperoxiden mit sich wie die Addition von α-Tocopherol in gleicher Konzentration bei einer initialen POZ von 5 meq O2/kg ROTG. Dennoch war γ-Tocopherol in diesem Fall das stärkere Antioxidans, da es im Gegensatz zu α-Tocopherol die Entstehung primärer Oxidationsprodukte über einen längeren Zeitraum verringern konnte. Es zeigte außerdem eine stärkere inhibierende Wirkung als α-Tocopherol bei einer hohen initialen POZ von 25 meq O2/kg ROTG (Abb. 3.26). 100 POZ 5 POZ 25 Inhibierung [%] 80 α-TOH γ-TOH 60 40 20 0 14 21 28 14 21 28 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Abb. 3.26: Vergleich der Inhibierungen bei der Entstehung von Hydroperoxiden in ROTG mit einer Konzentration von 250 µmol/kg ROTG an α- oder γ-Tocopherol (α-oder γ-TOH) mit unterschiedlichen initialen POZ (5 und 25 meq O2/kg ROTG) 3.1.3.6 Response-Surface-Design-Experiment zur Bestimmung der Effizienz einer Kombination von α- und γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG Um Faktoren bzw. Faktorinteraktionen zu bestimmen, die einen Einfluss auf die Entstehung primärer und sekundärer Oxidationsprodukte in unterschiedlich stark voroxidierten ROTGProben aufwiesen, wurde mit der Response-Surface-Methode ein Versuchsplan mit einem 71 Central-Composite-Design zur Bestimmung mehrerer nummerischer und kategorischer Faktoren entwickelt. Wie auch schon bei den Versuchsplänen zuvor, wurde α = 1,25 gesetzt. Die gewählten nummerischen Faktoren waren A: der initiale Oxidationszustand der ROTG in meq O2/kg ROTG in einem Bereich von einer POZ von 5 bis 25 meq O2/kg ROTG und B: die γ-Tocopherol-Konzentration in den unterschiedlichen Proben in µmol/kg ROTG, die auch schon in 3.1.3.4 einen Konzentrationsbereich von 250 bis 1178 µmol/kg ROTG abdeckte. Die α-Tocopherol-Konzentration wurde als kategorischer Faktor C mit untersucht. α-Tocopherol wurde in den Konzentrationen 0, 250 und 464 µmol/kg ROTG eingesetzt (Tab. 3.12). Tab. 3.12: Faktor Level des Central-Composite-Design zur Bestimmung des Einflusses von voroxidierten ROTG auf die antioxidative Effizienz von α- und γ-Tocopherol (α- und γ-TOH) mit α = 1,25 Faktor Level Niedrigster Wert [-1] Zentralpunkt [0] Höchster Wert [+1] Faktor A - initiale POZ der ROTG 5 15 25 [meq O2/kg ROTG] Faktor B - γ-TOH-Konzentration 250 714 1178 [µmol/kg ROTG] Faktor C – α-TOH-Konzentration 0 250 464 [µmol/kg ROTG] [1] [2] [3] In Tab. 3.13 ist der Versuchsplan zur Durchführung des gewünschten Versuchs mit den zwei nummerischen Faktoren A: initialer oxidativer Zustand des Öls [meq O2/kg ROTG] und B: γ-Tocopherol-Konzentration [µmol/kg ROTG] und dem einen kategorischen Faktor C: α-Tocopherol-Konzentration [µmol/kg ROTG] dargestellt. (Die erhaltenen Messwerte für die Oxidation nach 14 Tagen sind im Anhang aufgeführt (Tab. A.3). Eine Auswertung zu einem identischen Zeitpunkt der Oxidation mit den zwei vorhergehenden Versuchsplänen war nicht möglich, da kein signifikantes Modell gefunden werden konnte.) Der Versuch wurde aus technischen Gründen an unterschiedlichen Tagen in zwei Blöcken vorgenommen. Diese Einteilung wurde bereits bei der Erstellung des Versuchsplans berücksichtigt. Tab. 3.13: Versuchsplan zur Identifizierung des Einflusses des zunehmend oxidierten initialen Zustands der ROTG auf die abfallende antioxidative Effizienz unterschiedlicher α- und γ-TocopherolKonzentrationen (α- und γ-TOH) Proben Nr. Randomisierte Reihenfolge Messpunkt Typ Block 41 29 42 22 4 3 19 26 43 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Axialpunkt Zentralpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt 1 1 1 1 1 1 1 1 1 72 Faktor A POZ [meq O2/kg ROTG] 5 15 5 25 25 25 5 25 25 Faktor B Faktor C γ-TOH α-TOH [µmol/kg ROTG] [µmol/kg ROTG] 1178 714 1178 250 250 250 250 1178 1178 464 100 464 100 0 0 100 100 464 Ergebnisse Proben Nr. Randomisierte Reihenfolge Messpunkt Typ Block 11 9 45 1 10 25 28 27 5 24 20 21 39 46 37 47 8 7 44 2 40 38 23 6 12 31 36 18 49 52 33 16 32 17 54 35 53 50 48 34 14 13 30 51 15 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Zentralpunkt Zentralpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Axialpunkt Sternpunkt Sternpunkt Zentralpunkt Axialpunkt Sternpunkt Axialpunkt Sternpunkt Axialpunkt Sternpunkt Axialpunkt Axialpunkt Zentralpunkt Axialpunkt Sternpunkt Sternpunkt Zentralpunkt Sternpunkt Sternpunkt Sternpunkt Sternpunkt Sternpunkt 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Faktor A POZ [meq O2/kg ROTG] 15 15 15 5 15 25 15 15 5 5 5 25 25 15 5 15 25 25 25 5 25 5 5 5 2,5 27,5 15 15 27,5 15 15 15 15 15 15 15 15 15 2,5 15 15 27,5 2,5 15 15 Faktor C Faktor B γ-TOH α-TOH [µmol/kg ROTG] [µmol/kg ROTG] 714 714 714 250 714 1178 714 714 1178 1178 250 250 250 714 250 714 1178 1178 1178 250 250 250 1178 1178 714 714 714 714 714 714 1294 714 134 714 714 714 714 134 714 714 134 714 714 1294 1294 0 0 464 0 0 100 100 100 0 100 100 100 464 464 464 464 0 0 464 0 464 464 100 0 0 100 100 0 464 464 100 0 100 0 464 100 464 464 464 100 0 0 100 464 0 Bei Betrachtung der Entstehung von Hydroperoxiden und Propanal war zu erkennen, dass alle drei Faktoren (POZ, α-Tocopherol, γ-Tocopherol) signifikanten Einfluss ausübten. Bei der Entstehung der Hydroperoxide waren zusätzlich noch Faktor-Interaktionen zu identifizieren. 73 Hierbei hatte der Faktor B, die γ-Tocopherol-Konzentration, nicht nur linearen, sondern auch quadratischen Einfluss. Er übte auch den größten Einfluss auf die Bildung der Hydroperoxide aus, gefolgt von dem initialen Zustand des Öls (Faktor A). Zusätzlich interagierte die γ-Tocopherol-Konzentration mit der α-Tocopherol-Konzentration. Der Faktor C (α-Tocopherol-Konzentration) hatte ebenfalls in allen Konzentrationen einen signifikanten Einfluss auf die Entstehung der Oxidationsprodukte. Insgesamt hatte eine α-TocopherolKonzentration von 100 µmol/kg ROTG einen stärkeren Einfluss als eine Konzentration von 464 µmol/kg ROTG (Tab. 3.14). Für die Inhibierung von Hydroperoxiden bei hoher initialer POZ zeigt γ-Tocopherol bei einer Konzentation von ca. 830 µmol/kg ROTG die stärkste inhibierende Wirkung in Anwesenheit von 100 µmol α-Tocopherol/kg ROTG. Bei einer Erhöhung der α-Tocopherol-Konzentration verschiebt sich diese Konzentration zu ca. 660 µmol γ-Tocopherol/kg ROTG. Bei niedriger initialer POZ zeigte die geringste γ-Tocopherol-Konzentration den größten inhibierenden Effekt. Bei der Inhibierung von sekundären Oxidationsprodukten wurde die Bildung von Propanal am stärksten bei höchster initialer POZ verringert, wobei α- und γ-Tocopherol nur einen sehr geringen Einfluss auf die Entstehung von Propanal hatten. Tab. 3.14: Regressionsergebnisse für alle Parameter und signifikante Interaktionen, bestimmt für die drei Ergebnisvariablen Hydroperoxidgehalt, Propanalgehalt, Hexanalgehalt, nach 14 Tagen Oxidation 1 Faktor a A B C[1] C[2] C[3] 2 A 2 B AB BC[1] BC[2] Konstante a Kodierte Faktoren: 1 Modellvarianz Modellvarianz 2 Hydroperoxidgehalt Regressionskoeffizient 4,42 0,29 -23,17 -5,49 0 -1,15 5,44 -4,90 -8,32 1,54 52,65 2 p 0,0002 0,9126 < 0,0001 < 0,0001 < 0,0001 0,4319 0,0003 0,0001 < 0,0001 < 0,0001 Propanalgehalt Regressionskoeffizient -2,25 0,37 0,70 -0,26 p < 0,0001 0,4658 0,4629 5,78 A[-1] 5 meq O2/kg ROTG, A[+1] 25 meq O2/kg ROTG; B[-1] 50 µmol/kg ROTG, B[+1] 250 µmol/kg ROTG α-Tocopherol C[1] 464 µmol/kg ROTG, C[2] 100 µmol/kg ROTG, C[3] 0 µmol/kg ROTG α-Tocopherol p < 0,0001 Lack of Fit p = 0,1190 p = 0,0011 Lack of Fit p = 0,3322 Bei einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG kann zu jeder initialen POZ die antioxidativ wirksamste γ-Tocopherol-Konzentration für die Inhibierung der Hydroperoxide über folgende Formel berechnet werden: 74 Ergebnisse (3-6) Hydroperoxide (100 µmol α-Tocopherol/kg ROTG): y= 52,65 + 4,42*(POZ[meq O2/kg ROTG]) + 0,29*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) – 5,49*(α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) – 1,15*(POZ[meq O2/kg ROTG])2 + 5,44*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG])2 – 4,9*(POZ[meq O2/kg ROTG])* (γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) + 1,54* (γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG])* (α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) Der Einfluss einer höheren α-Tocopherol-Konzentration (464 µmol/kg ROTG) läßt sich über folgende Formel berechnen: (3-7) Hydroperoxide (464 µmol α-Tocopherol/kg ROTG): y= 52,65 + 4,42*(POZ[meq O2/kg ROTG]) + 0,29*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) – 23,17*(α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) – 1,15*(POZ[meq O2/kg ROTG])2 + 5,44*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG])2 – 4,9*(POZ[meq O2/kg ROTG])* (γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) – 8,32* (γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG])* (α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) Der negative Einfluss von α-Tocopherol auf die inhibierende Wirkung bei der Entstehung von Hydroperoxiden ist deutlich in den nachfolgenden Abbildungen zu erkennen. Abb. 3.27 zeigt den positiven inhibierenden Effekt steigender γ-Tocopherol-Konzentrationen, der mit zunehmender initialer POZ abnimmt. 75 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] 51 44 37 30 23 25 1178 B: γ-TOH 20 946 714 15 482 10 250 5 A: POZ Abb. 3.27: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration (γ-TOH) auf die Entstehung von Hydroperoxiden nach 14 Tagen Sobald die α-Tocopherol-Konzentration auf 100 µmol/kg ROTG angehoben wurde, ließ die Effizient von γ-Tocopherol nach. Die Hydroperoxid-Konzentration stieg wesentlich stärker an als in Abwesenheit von α-Tocopherol. Die Wirkung von γ-Tocopherol kehrte sich sogar um. Die Hydroperoxid-Konzentration stieg mit steigender γ-Tocopherol-Konzentration (Abb. 3.28). 76 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] Ergebnisse 59 54 49 44 40 25 20 1178 946 15 714 B: γ-TOH 482 10 A: POZ 250 Abb. 3.28: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration (γ-TOH) in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hydroperoxiden nach 14 Tagen Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] Ein weiteres Anheben der α-Tocopherol-Konzentration auf 464 µmol/kg ROTG ließ die Entstehung der Hydroperoxide noch stärker ansteigen (Abb. 3.29). 94 88 82 75 69 25 1178 946 B: γ-TOH 15 714 482 10 250 5 20 A: POZ Abb. 3.29: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration (γ-TOH) in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 464 µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Hydroperoxiden nach 14 Tagen 77 Die Entstehung von sekundären Oxidationsprodukten konnte nur anhand von Propanal untersucht werden (Hexanal ist für eine Auswertung nicht genug gebildet worden). Hierbei war eindeutig ein linearer Einfluss auf die Quadratwurzel der Propanal-Konzentration zu erkennen. Die Konzentration an Propanal (Quadratwurzel der Konzentration) fiel geringfügig durch die Addition von α-Tocopherol (Abb. 3.30, Abb. 3.31, Abb. 3.32) und kann über folgende Formeln berechnet werden: (3-8) Propanal (mit 100 µmol α-Tocopherol/kg ROTG): y= 5,78 – 2,25*(POZ[meq O2/kg ROTG]) + 0,37*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) – 0,26*(α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) (3-9) Propanal (mit 464 µmol α-Tocopherol/kg ROTG): 5,78 – 2,25*(POZ[meq O2/kg ROTG]) + 0,37*(γ-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) + 0,7*(α-TOH-Konz.[µmol/kg ROTG]) Sqrt(Propanal [mmol/kg ROTG] Quadratwurzel Nach 14 Tagen + 1.46) y= 9,1 7,8 6,5 5,2 3,9 1178 946 714 B: γ-TOH 482 250 25 20 15 10 5 A: POZ Abb. 3.30: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration (γ-TOH) auf die Entstehung von Propanal nach 14 Tagen 78 Sqrt(Propanal [mmol/kg ROTG] Quadratwurzel Nach 14 Tagen + 1.46) Ergebnisse 8,1 6,8 5,5 4,2 2,9 1178 946 25 20 714 B: γ-TOH 15 482 250 10 A: POZ 5 Sqrt(Propanal [mmol/kg ROTG] Quadratwurzel Nach 14 Tagen + 1.46) Abb. 3.31: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration (γ-TOH) in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Propanal nach 14 Tagen 8,0 6,7 5,3 4,0 2,7 1178 946 B: γ-TOH 25 20 714 15 482 10 250 A: POZ Abb. 3.32: Einfluss des initialen Oxidationsgrades und der γ-Tocopherol-Konzentration (γ-TOH) in Gegenwart von α-Tocopherol in einer Konzentration von 464 µmol/kg ROTG auf die Entstehung von Propanal nach 14 Tagen 79 3.1.4 Interaktion von α-Tocopherol mit Ascorbinsäure in ROTG Zur Überprüfung der Messung von synergistischen Wirkungen wurde die Interaktion von α-Tocopherol mit Ascorbinsäure untersucht, da eine synergistische Wirkung des Antioxidantienpaares in der Literatur beschrieben ist (z.B. PACKER ET AL., 1979; NIKI ET AL., 1984; BENDICH ET AL., 1986; NIKI ET AL., 1991; YIN ET AL., 1993; HARATS ET AL., 1998). Diese beiden Antioxidantien wurden ROTG in unterschiedlichen Konzentrationen zugesetzt und die Proben dann bei 40°C im Dunkeln oxidiert. Für α-Tocopherol wurde eine Konzentration von 100 µmol/kg ROTG gewählt. Ascorbinsäure wurde in Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG den Proben zugesetzt. Um nach der Durchführung des Versuchs einen Synergismus nachweisen zu können, wurden ROTG-Proben mit den gewählten Antioxidantien in der jeweiligen Konzentration alleine und in Kombination mit α-Tocopherol vermessen. Zur Darstellung der Interaktion wurden unterschiedliche Zeitpunkte der Oxidation zur Auswertung gewählt. So wurde das Zusammenwirken von α-Tocopherol mit Ascorbinsäure bei unterschiedlichen POZ bestimmt, um den Einfluss des oxidativen Zustandes des Systems zu berücksichtigen. In Abb. 3.33 ist die Zeit in Tagen dargestellt, die die Proben mit unterschiedlichen Antioxidantien und Antioxidantienkombinationen benötigten, um eine POZ von 5 meq O2/kg ROTG zu erreichen. Es ist deutlich zu erkennen, dass Ascorbinsäure in allen gewählten Konzentrationen in ROTG alleine, im Vergleich zur Kontrollprobe, keine antioxidative Wirkung zeigte. Die Probe mit einer α-Tocopherol Konzentration von 100 µmol/kg ROTG verzögerte die Oxidation und benötigte ca. 5 Tage ehe sie zu einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG oxidiert war. Die weiß dargestellten Balken zeigen die berechnete Zeit, die die Probe mit der jeweiligen Kombination aus α-Tocopherol und Ascorbinsäure benötigen sollte, würde die Kombination der beiden Antioxidantien lediglich in einem additiven Effekt resultieren. Die Kombination der beiden Antioxidantien (schwarze Balken) führt bei jeder Ascorbinsäure-Konzentration zu einem ausgeprägten synergistischen Effekt. Dieser Effekt vergrößert sich mit zunehmender Ascorbinsäure-Konzentration. 80 Lagerdauer bei 40°C, dunkel, bis zum Erreichen einer POZ von 5 [Tage] Ergebnisse 14 12,5 µmol 25 µmol 50 µmol 100 µmol 200 µmol 12 10 8 6 4 2 0 Abb. 3.33: Darstellung der Lagerdauer bis zu einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG bei Proben mit einer αTocopherol-Konzentration (α-TOH) von 100 µmol/kg ROTG einzeln und in Kombination mit unterschiedlichen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG. Ebenfalls dargestellt, die berechnete Dauer der jeweiligen Antioxidantien-Kombination (bei Annahme eines additiven Effekts) bis zum Erreichen einer POZ 5 meq O2/kg ROTG Bei einer höheren POZ (10, 15 und 50 meq O2/kg ROTG) war bei jeder AscorbinsäureKonzentration ein Synergismus zu erkennen. Mit steigender Ascorbinsäure-Konzentration nahm die synergistische Wirkung der Antioxidantien-Kombination tendenziell zu. Die inhibierende Wirkung der Kombination der Antioxidantien nimmt mit steigender POZ ab (Tab. 3.15). Ascorbinsäure allein zeigte im Vergleich zur Kontrollprobe auch bei allen anderen POZ keinerlei antioxidative Wirkung (Abb. A.10, Abb. A.11, Abb. A.12). Tab. 3.15: Prozentuale Steigerung der antioxidativen Wirkung der Antioxidantien-Kombination von α-Tocopherol (α-TOH ) mit Ascorbinsäure im Vergleich zu α-Tocopherol allein, bei unterschiedlichen POZ in ROTG [meq O2/kg ROTG] Steigerung der inhibierenden Wirkung der Antioxidantien-Kombination im Vergleich zu 100 µmol α-TOH/kg ROTG [%] 100 α-TOH + 12,5 µmol Ascorbinsäure 100 α-TOH + 25 µmol Ascorbinsäure 100 α-TOH + 50 µmol Ascorbinsäure 100 α-TOH + 100 µmol Ascorbinsäure 100 α-TOH + 200 µmol Ascorbinsäure POZ 5 93,35 79,45 95,69 105,09 139,92 POZ 10 41,19 37,79 37,79 42,22 71,16 POZ 15 40,69 33,07 33,07 40,69 71,30 POZ 50 22,04 19,54 18,54 23,00 47,83 81 3.2 Bestimmung der Redoxpotenziale zur Identifizierung potenzieller Synergisten zu α-Tocopherol In der vorliegenden Arbeit wurde eine große Zahl an strukturell sehr unterschiedlichen phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien elektrochemisch zur Bestimmung ihrer Redoxpotenziale untersucht. In der Literatur sind nur vereinzelte Werte zu finden, die sich aufgrund verschiedener Messbedingungen nicht untereinander vergleichen lassen (2.2). In dieser Arbeit sollte mit Hilfe der Goldchlorid-Titration, einer bereits 1949 zur Bestimmung der Redoxpotenziale der Tocopherol-Derivate eingeführten Methode (WACHS, 1949), eine Bestätigung der zur damaligen Zeit gemessenen Potenziale erfolgen. Außerdem sollten zur Bestimmung der Redoxpotenziale zur gegenseitigen Verifizierung zwei voltammetrische Methoden verwendet werden. Eingesetzt wurden: die Differenz-Puls-Voltammetrie, zur Bestimmung des Halbwellenpotenzials und die Cyclovoltammetrie zur Verifizierung des mittels Differenz-Puls-voltammetrisch bestimmten Halbwellenpotenzials und zur Bestimmung der Reversibilität der vermessenen Redoxsysteme. 3.2.1 Bestimmung der Redoxpotenziale mittels Goldchlorid-Titrimetrie Mittels einer monotonen Titration (modifiziert nach WACHS, 1949) war es möglich, die Redoxpotenziale der zu untersuchenden Antioxidantien in micellarer SDS-Lösung mit Goldchlorid zu bestimmten. Um den Einfluss von Luftsauerstoff weitgehend auszuschließen, erfolgte die Titration unter Stickstoff. Zunächst erfolgte eine direkte Umsetzung der Methode von WACHS (1949), wodurch das Redoxpotenzial von α-Tocopherol (0,012 mM in Ethanol/Wasser (80/20, v/v) bestimmt wurde. Das Ergebnis von WACHS (1949) (Redoxpotenzial von α-Tocopherol: 331 mV) konnte bestätigt werden. Für α-Tocopherol wurde ein Redoxpotenzial von 347±2 mV gegen die Normalwasserstoffelektrode bei pH 7,0 bestimmt. Anschließend wurde der Einfluss der einzelnen Matrixbestandteile bei Einsatz einer micellaren SDS-Lösung auf das Titrationsergebnis untersucht. Bei Titration einer reinen Pufferlösung (Natriumacetat, pH 5,0 – ohne SDS) zeigte sich, genauso wie bei Zugabe von 500 µL Ethanol (Lösungsmittel zur Herstellung der Antioxidantienstammlösungen), kein Umschlagspunkt. Auch in micellarer Lösung konnten keine Umschlagspunkte nachgewiesen werden (Tab. 3.16). 82 Ergebnisse Tab. 3.16: Verbrauch von Goldchloridlösung bei Titration der reinen Matrix ohne Antioxidans Matrix: Puffer Verbrauch an n.A Goldchlorid [mL] n.A. = kein Umschlagspunkt Puffer + 500 µL Ethanol micellare Lösung Micellare Lösung + 500 µL Ethanol n.A n.A n.A Der Einfluss von Ethanol zeigte sich jedoch bei Titration einer 0,12 mmol/L Ascorbinsäurelösung. Die Zugabe von 500 µL Ethanol brachte eine Verschiebung des Umschlagspunktes von durchschnittlich 5,65 mL auf 5,79 mL mit sich. Dieses Ergebnis zeigte deutlich die große Matrixabhängigkeit des Potenzials (Tab. 3.17). Für die nachfolgenden Titrationen wurden daher die Bedingungen möglichst konstant gehalten. Tab. 3.17: Verbrauch von Goldchloridlösung bei Titration einer 0,12 mM Ascorbinsäure-Pufferlösung Matrix: Verbrauch an Goldchlorid [mL] Puffer Puffer + 500 µL Ethanol 5,65 5,79 Um die Konzentrationsabhängigkeit der Redoxtitration zu zeigen, wurden micellare Lösungen mit unterschiedlichen Konzentrationen an Ascorbinsäure (0,06, 0,12, 0,18, 0,24 mmol/L), aber gleichbleibender Menge an Lösungsmittel, titriert und der Verbrauch an Goldchlorid verglichen. Eine Ascorbinsäure-Konzentration von 0,06 mmol/L benötigt eine Menge von ca. 6,2 mL Goldchlorid bis zum Umschlagspunkt. Eine Erhöhung der AscorbinsäureKonzentration um jeweils 0,06 mmol/L bringt ebenfalls eine Erhöhung des Verbrauchs um ca. 6,2 mL Goldchlorid mit sich. Das Potenzial, bei dem der Umschlagspunkt liegt, ändert sich nicht (Abb. 3.34). . 83 -800 -700 -600 E [mV] -500 -400 -300 -200 -100 28,8 27,0 25,2 23,4 21,6 19,8 18,0 16,2 14,4 12,6 10,8 9,0 7,2 5,4 3,6 1,8 0,0 0 Verbrauch an Goldchlorid [mL] 0,06 mmol/L 0,18 mmol/L Abb. 3.34: Konzentrationsabhängiger Verbrauch an Ascorbinsäurekonzentrationen von 0,06 bis 0,24 mmol/L 0,12 mmol/L 0,24 mmol/L Goldchloridlösung bei unterschiedlichen Bei der Titration von Ascorbinsäure, Butylhydroxyanisol, α- und γ-Tocopherol in einer Konzentration von 0,12 mmol/L wurden folgende Ergebnisse erhalten (Tab. 3.18): Ascorbinsäure zeigte ein Potenzial von -340 mV und Butylhydroxyanisol ein Potenzial von -485 mV gegen die Pt-Titrode. Für α- und γ-Tocopherol konnten keine auswertbaren Daten aufgenommen werden. Eine Referenzierung der Pt-Titrode in Acetat-Puffer (0,1 M, pH 4,89) gegen eine Silber-Silberchlorid-Elektrode (197 mV gegen die Normalwasserstoffelektrode) ergab 487 mV. Tab. 3.18: Titrationsparameter für die Antioxidantien Butylhydroxyanisol, α- und γ-Tocopherol (α- und γ-TOH), jeweils in einer Konzentration von 0,12 mmol/L micellarer Lösung mit dem Titrationsmittel Goldchlorid (Normalwasserstoffelektrode = NWE) Matrix: Verbrauch an Goldchlorid [mL] E [mV] micellare Lösung micellare Lösung Butylhydroxyanisol α-TOH 0,12 mmol/L 0,12 mmol/L micellare Lösung γ-TOH 0,12 mmol/L 11,54±0,41 n.A. n.A. -485±13,3 n.A. n.A. -485 - - 199 - - 0 E [mV] gegen Pt-Titrode 0 E [mV] gegen NWE n.A. = nicht messbar 84 Ergebnisse 3.2.2 Vergleich des Redoxpotenzials von Butylhydroxyanisol in verschiedenen Matrices mittels Differenz-Puls-Voltammetrie Zur Identifizierung potenzieller Synergisten zu α-Tocopherol wurden die Redoxpotenziale von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien bestimmt. Auf Grund der unterschiedlichen Löslichkeiten der zu untersuchenden Substanzen wurden diese in vier verschiedenen Lösungsmitteln bzw. Lösungen vermessen und die erhaltenen Potenziale der Substanzen untereinander verglichen. Das mittels Differenz-Puls-Voltammetrie (DPV) vermessene Halbwellenpotenzial der einzelnen Substanz unterschied sich deutlich in den unterschiedlichen Lösungsmitteln. Diese Verschiebung wird beispielhaft an Butylhydroxyanisol erläutert (Abb. 3.35). Sie kann für die einzelnen Substanzen deutlich abweichen, da das Potenzial lösungsmittelabhängig (Polarität) und in aprotischen Systemen auch pH-abhängig ist (CONNELLY UND GEIGER, 1996). Ein saurer Analyt verändert die ihn umgebende Matrix anders als ein neutraler Analyt. Die gemessenen Potenziale in den beiden wasserhatligen Matrices (micellare Lösung und Emulsion) unterscheiden sich um ca. 50 mV. Das in der wasserfreien Matrix Acetonitril gemessene Halbwellenpotenzial von Butylhydroxyanisol liegt im Verhältnis zu den Potenzialen in wasserhaltigen Matrices klar in negativer Spannungsrichtung verschoben vor. Die als zusätzliches Hilfsmittel eingeführte Matrix Ethanol/Puffer, als Darstellung der Emulgatorphase, zeigt ein beinahe identisches Redoxpotenzial, vergleichbar mit dem Potenzial, das in der Emulsion gemessen wurde. Es ist zu erkennen, dass Butylhydroxyanisol in Acetonitril, micellarer Lösung und Emulsion jeweils ein Halbwellenpotenzial aufwies, in Ethanol/Puffer aber zwei Halbwellenpotenziale gemessen wurden. 85 Ethanol/Puffer 250 / 446 mV 0 Stromstärke I [µA] -10 -20 Emulsion 245 mV -30 micellare Lösung 194 mV -40 Acetonitril 57 mV -50 -1000 -500 0 500 1000 Spannung E [mV] versus NWE Abb. 3.35: Potenzialverschiebung von Butylhydroxyanisol in unterschiedlichen Matrices 3.2.3 Redoxpotenziale von unterschiedlichen Antioxidantien in Acetonitril mittels Differenz-Puls-Voltammetrie Eine Bestimmung der Redoxpotenziale in ROTG war wegen der Unlöslichkeit des notwendigen Leitsalzes in dieser Matrix nicht möglich. Aus diesem Grunde wurden die Messungen in der wasserfreien Matrix Acetonitril durchgeführt. Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die Substanzen zur Auswertung der Halbwellenpotenziale in folgende Gruppen eingeteilt: Tocopherole, synthetische Antioxidantien, Gallate, Flavonoide, Ascorbinsäurederivate, Pflanzenphenole, Diterpendiphenole, Hydroxyzimtsäuren und deren Ester sowie Hydroxybenzoesäuren und nichtphenolische antioxidative Substanzen. In Acetonitril zeigten alle Tocopherole negative Halbwellenpotenziale, wobei mit zunehmender Anzahl von Methylgruppen am aromatischen Ring die Halbwellenpotenziale negativer wurden: α-Tocopherol (drei Methylgruppen, -181 mV gegen die Normalwasserstoffelektrode (NWE)) > β-Tocopherol (zwei Methylgruppen, -135 mV gegen NWE) ≈ γ-Tocopherol (zwei Methylgruppen, -125 mV gegen NWE) > δ-Tocopherol (eine Methylgruppe, -50 mV gegen NWE). Trolox reiht sich mit -83 mV zwischen γ- und δ-Tocopherol ein (Abb. 3.36). 86 Ergebnisse Innerhalb dieser Gruppe (Ausnahme: Trolox) führte eine geringere Zahl an Methylgruppen zu einer positiven Potenzialverschiebung. 5 0 -5 Stromstärke I [µA] -10 -15 -20 -25 Trolox γ-Tocopherol δ-Tocopherol β-Tocopherol α-Tocopherol -30 -35 -40 -45 -50 -55 0 500 1000 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. 3.36: Redoxpotenziale der Tocopherole in Acetonitril 3.2.4 Differenz-Puls-Voltammetrie in unterschiedlichen Matrices – Auswahl der potentiellen Synergisten Um die unterschiedlichen Analyte untereinander vergleichen zu können, wurden ihre Halbwellenpotenziale nicht nur in Acetonitril (Abb. A.13 bis A.21), sondern auch in micellarer Lösung, in Emulsion und in Ethanol/Puffer vermessen. Hierbei wurde deutlich, dass sich die in unterschiedlichen Matrices gemessenen Potenziale stark unterschieden (Tab. 3.19). 87 Tab. 3.19: Redoxpotenziale aller vermessenen Substanzen in Acetonitril, micellarer Lösung, Emulsion und Ethanol/Puffer vermessen gegen NWE (E1/2: Halbwellenpotenzial; Standardabweichung: Acetonitril σ = ± 5 mV, wasserhatlige Matrices σ = ± 1 mV) Vermessen gegen NWE Name a Acetonitril E1/2 [mV] micellare b Lösung E1/2[mV] b Emulsion E1/2 [mV] Ethanol/Puffer E1/2 [mV] α-Tocopherol -181 44 β-Tocopherol -136 109 γ-Tocopherol -125 109 δ-Tocopherol -59 184 Trolox -83 -32 -12 33 Synthetische BHA 57 194 245 250 / 446 Antioxidantien BHT 345 542 884 Ethoxyquin 33 53 99 Hydrochinon 93 33 68 63 Pyrogallol 171 68 13 53 / 340 TBHQ 59 -2 18 104 Gallate Gallussäure 431 88 104 / 481 53 / 350 Methylgallat 403 94 88 48 Ethylgallat 439 68 83 38 Propylgallat 443 78 93 53 Octylgallat 439 88 93 23 Flavonoide Catechin 297 169 / 491 154 / 491 124 / 421 Genistein 781 456 / 748 461 / 788 441 / 733 Kaempferol 255 129 / 778 134 / 773 53 Quercetin 181 / 433 68 / 783 68 / 778 -2 / 360 AscorbinsäureAscorbigen 37 543 602 602 Derivate Ascorbinsäure 28 48 / 798 -97 Ascorbylpalmitat 581 819 -93 Pflanzenphenole Carvacrol 491 451 / 1136 476 / 1131 441 Oleuropein 325 48 48 204 γ-Oryzanol 177 / 483 285 Tyrosol 487 442 496 466 Thymol 467 456 496 446 Diterpendiphenole Carnosol 333 Carnosolsäure 55 63 53 59 Hydroxyzimtsäure p-Coumarsäure zerfällt 466 471 436 + Ester Chlorogensäure 391 139 129 73 Ferulasäure 314 275 / 401 285 / 421 260 Isoferulasäure 351 411 406 401 Kaffeesäure 243 94 88 63 Rosmarinsäure -403 / 457 139 129 154 Sinapinsäure 259 174 229 124 Vinylsyringol -9 124 73 HydroxybenzoeSyringasäure 437 290 295 275 säuren Vanillinsäure 583 461 456 421 nicht-phenolische Cystein 396 / 622 Antioxidantien Glutathion Liponsäure 55 562 537 773 Methionin 1065 1070 - = nicht messbar bzw. nicht auswertbar a Referenz Ferrocen weist ein Potenzial von 641 mV zur NWE auf (CONNELLY UND GEIGER, 1996; LINDE, 2006) b Referenz Silber/Silberchlorid Elektrode weist ein Potenzial von 197 mV zur NWE auf (RÖMPP, 1999) TocopherolDerivate 88 b Ergebnisse Bei einem Vergleich der einzelnen Gruppen untereinander wurde schnell deutlich, dass die Halbwellenpotenziale aller Tocopherole wesentlich unterhalb der Potenziale der anderen untersuchten Verbindungen lagen. Außerdem besetzten unterschiedliche Strukturmerkmale unterschiedliche Spannungsbereiche (dargestellt in Acetonitril): Tocopherol-Derivate (-181 mV bis -83 mV) < Vinylsyringol (-9 mV) < Ascorbigen (37 mV) < Liponsäure = Carnosolsäure (55 mV) < (synthetische Antioxidantien (57 mV bis 171 mV, Ausnahme Butylhydroxyanisol) < Flavonoide (181 mV bis 781 mV) ≤ Hydroxyzimtsäuren = Carnosol (243 mV bis 457 mV) ≤ Gallate (403 mV bis 443 mV) ≤ Pflanzenphenole (177 mV bis 491 mV, Ausnahme Ascorbigen) ≤ Hydroxybenzoesäure (437 mV bis 583 mV) < Ascorbylpalmitat (581 mV). Den Halbwellenpotenzialen der Tocopherole am nächsten kamen somit das Sinapinsäure-Derivat Vinylsyringol und das Ascorbinsäure-Derivat Ascorbigen. Da keine Substanz gefunden werden konnte, die ein ähnlich niedriges Halbwellenpotenzial wie α-Tocopherol aufwies, wurden die gemessenen Verbindungen mit den geringsten Halbwellenpotenzialen als potenzielle Synergisten ausgewählt. Für die Auswahl wurden die Halbwellenpotenziale, gemessen in Acetonitril, herangezogen, da hier im Gegensatz zu micellaren Lösungen und Emulsionen auch α-Tocopherol vermessen werden konnte. Ausgewählt wurden die Substanzen Vinylsyringol (-9 mV), Ascorbigen (37 mV), Carnosolsäure (55 mV), Liponsäure (55 mV) und BHA (57 mV). Verbindungen, die ein ähnliches Halbwellenpotenzial E1/2 (Acetonitril) von Kaffeesäure (243 mV) aufwiesen, waren Catechin (297 mV), Kaempferol (255 mV) und Sinapinsäure (259 mV). Substanzen mit einem ähnlichen Halbwellenpotenzial E1/2 (Acetonitril) von Ascorbinsäure/Ascorbylpalmitat (581 mV), waren Rosmarinsäure (-403 / 457 mV), Vanillinsäure (583 mV), Tyrosol (487 mV) und Genistein (781 mV). Zusätzlich wurde Oleuropein (48 mV) ausgewählt, da es in Emulsion das gleiche Halbwellenpotenzial E1/2 (Acetonitril) aufwies wie Ascorbinsäure. Ein ebenfalls ähnliches Potenzial E1/2 (Acetonitril) wies Quercetin mit 68 mV in Emulsion auf. 3.2.5 Redoxpotenziale verschiedener Antioxidantien in Acetonitril gemessen mittels Cyclovoltammetrie Mithilfe der Cyclovoltammetrie war es möglich zu untersuchen, ob ein Antioxidans in einem bestimmten System durch einen Synergisten regeneriert werden kann. Ein Antioxidans, das durch Lipidoxidationsprodukte oxidiert wurde (Oxidationspotenzial), konnte so anschließend durch ein weiteres regenerierendes Antioxidans wieder reduziert werden (Reduktionspotenzial) und erneut in den Lipidoxidationsprozess eingreifen. Anhand des Cyclovoltammogramms von α-Tocopherol in Acetonitril soll die Auswertung aller gemessenen Voltammogramme beispielhaft erläutert werden. Es wurde ein anodischer Scan, (Potenzialvorschub in anodische Richtung) zur Oxidation des gelösten Analyten angelegt, der resultierende Strom wurde gemessen. Es wurden zunächst in positiver Spannungsrichtung mehrere kleine und ein starkes 89 Signal, das Oxidationspotenzial von α-Tocopherol in Acetonitril, erhalten. Die kleinen Signale beruhen auf Verunreinigungen in der verwendeten Substanz (α-Tocopherol 95%). In Acetonitril hat α-Tocopherol ein Oxidationspotenzial von 521 mV gegen Ferrocen (größter Peak). In negativer Spannungsrichtung resultierten wiederum mehrere Signale. Das bei 415 mV markierte Signal zeigt das Reduktionspotenzial von α-Tocopherol (ermittelt über Größe und Entfernung zum Oxidationspeak). Die weiteren Signale zeigen die Reduktionspotenziale der Verunreinigungen an (Abb. 3.37). Aus theoretischen Überlegungen von NICHOLSON UND SHAIN (1964) weisen reversible Systeme einen Potenzialunterschied von 58 mV bei 25 °C für einen Einelektronenübergang auf. Systeme mit Differenzen bis zu 130 mV gelten als quasi-reversibel, größere Differenzen weisen auf irreversible Systeme hin. Die Potenzialdifferenz zwischen Reduktions- und Oxidationspotenzial ∆E beträgt 106 mV. Das bedeutet für α-Tocopherol, dass es unter den gewählten experimentellen Bedingungen (Elektrolyt: Acetonitril/[TBA][PF6], Arbeitselektrode: Platin) quasi-reversibel in Acetonitril reagiert. Aus dem Cyclovoltammogramm lässt sich das Halbwellenpotenzial wie folgt berechnen E1/2 = (106 mV/2) + 415 mV = 468 mV in Acetonitril (Abb. 3.37). ∆U=106 mV 30 Pox: 521 mV Stromstärke [µA] 20 10 0 -10 -20 -2000 Pred: 415 mV -1500 -1000 -500 0 500 1000 1500 Spannung [mV] versus ferrocenium ferrocene Abb. 3.37: Cyclovoltammogramm für α-TOH in Acetonitril, vermessen gegen Ferrocen, als Beispiel für ein quasi-reversibles System Als Beispiel für ein total irreversibles System wird das Cyclovoltammogramm von Kaffeesäure in Acetonitril im Folgenden dargestellt. Das Oxidationspotenzial von 966 mV in 90 Ergebnisse positiver Spannungsrichtung ist deutlich zu erkennen, in negativer Spannungsrichtung resultierte aber kein Reduktionspeak, d.h. Kaffeesäure reagiert irreversibel in Acetonitril (Abb. 3.38). 40 30 Current[µA] [µA] Stromstärke 966 m V,P 60,86 µA ox: 966 mV C ur re nt 20 10 0 -10 -20 -2000 -1500 -1000 -500 0 500 1000 1500 -2000 -1500 [m V] -1000 -500 01000 1500 500 -2000 -1500 -500 0 500 ferrocene Tension-1000 versus ferrocenium Spannung [mV] versus ferrocenium ferrocene Abb. 3.38: Cyclovoltammogramm für Kaffeesäure in Acetonitril, vermessen gegen Ferrocen, als Beispiel eines irreversiblen Vorgangs In den nachfolgenden Tabellen sind die Oxidationspotenziale Epox, die Reduktionspotenziale red Ep , das resultierende Halbwellenpotenzial E1/2 sowie die Potenzialdifferenz ∆E und die Reversibilität aller vermessenen Substanzen in Acetonitril Tab. 3.20, in micellarer Lösung Tab. 3.21, in Emulsion Tab. 3.22 und in Ethanol/Puffer Tab. 3.23 angegeben. Aus Tab. 3.20 ist zu erkennen, dass in Acetonitril alle Tocopherolderivate (nicht Trolox) sowohl Reduktions- als auch Oxidationspotenziale aufweisen. Da diese mit Differenzen von 96 bis 120 mV bei einer Annahme von Einelektronenübergängen ein ∆E unterhalb von 130 mV aufweisen, reagieren die Tocopherole in Acetonitril quasi-reversibel. Auch Liponsäure weist sowohl Reduktions- als auch Oxidationspotenziale auf. Da die Differenz ∆E allerdings bei 164 mV liegt, sollte es irreversibel in Acetonitril reagieren. In Acetonitril reagieren folglich nur die vier Tocopherol-Derivate reversibel. 91 Tab. 3.20: Potenziale (Oxidationspotenzial: Epox, Reduktionspotenzial: Epred, Halbwellenpotenzial: E1/2, Potenzialdifferenz: ∆E) und Reversibilität aller vermessenen Substanzen in Acetonitril gegen NWE (Standardabweichung: Acetonitril σ = ± 5 mV, wasserhatlige Matrices σ = ± 1 mV) Vermessen NWE TocopherolDerivate Name a Acetonitril ox Ep [mV] -120 -87 -83 -1 -16 85 417 161 241 119 459 495 533 533 515 355 505 / 265 163 882 611 433 615 742 455 206 a Acetonitril Acetonitril red Ep [mV] E1/2 [mV] -228 -174 -183 -135 -191 -137 -121 -61 zerfällt über die Messung zerfällt über die Messung -44 38 - ∆E [mV] 108 96 108 120 - Reversibilität Acetonitril quasi-rev. quasi-rev. quasi-rev. quasi-rev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. - α-Tocopherol β-Tocopherol γ-Tocopherol δ-Tocopherol Trolox Synthetische BHA Antioxidantien BHT Ethoxyquin Hydrochinon Pyrogallol TBHQ Gallate Gallussäure Methylgallat Ethylgallat Propylgallat Octylgallat Flavonoide Catechin Genistein Kaempferol Quercetin AscorbinsäureAscorbigen Derivate Ascorbinsäure Ascorbylpalmitat Pflanzenphenole Carvacrol Oleuropein γ-Oryzanol Tyrosol Thymol Diterpendiphenole Carnosol Carnosolsäure Hydroxyzimtsäure p-Coumarsäure + Ester Chlorogensäure 637 Ferulasäure 431 Isoferulasäure 437 Kaffeesäure 325 Rosmarinsäure 509 Sinapinsäure 355 Vinylsyringol HydroxybenzoeSyringasäure 526 säuren Vanillinsäure 684 nicht-phenolische Cystein Antioxidantien Glutathion Liponsäure 120 164 Methionin - = nicht messbar bzw. nicht auswertbar a Referenz Ferrocen weist ein Potenzial von 641 mV zur NWE auf (CONNELLY UND GEIGER, 1996; LINDE, 2006) c Wert nach 1 Zyklus, nicht vermessen bis zum stabilen Zustand 92 Ergebnisse In micellarer Lösung und in Emulsionen reagierten mit der Ausnahme von Ethoxyquin alle Substanzen irreversibel. Ethoxyquin (Tab. 3.21, Tab. 3.22) zeigte in beiden Systemen mit einer Differenz ∆E von 55 bzw. 60 mV ein quasi-reversibels Verhalten in micellarer Lösung bzw. Emulsion. Für die Tocopherole (mit Ausnahme von Trolox), Ascorbylpalmitat, Vinylsyringol, Oleuropein, γ-Oryzanol, Carnosol und die Aminosäuren konnten für micellare Lösung keine auswertbaren Daten erzielt werden, da sie entweder in der Matrix nicht löslich waren oder keine Potenziale gemessen werden konnten. Dies gilt ebenfalls für die Tocopherole (mit Ausnahme von Trolox), Ascorbylpalmitat, Vinylsyringol, Butylhydroxytoluol, Catechin Oleuropein, γ-Oryzanol, Carnosol, Carnosolsäure und die Aminosäuren Cystein und Glutathion in Emulsionen. 93 Tab. 3.21: Potenziale (Oxidationspotenzial: Epox, Reduktionspotenzial: Epred, Halbwellenpotenzial: E1/2, Potenzialdifferenz: ∆E)und Reversibilität aller vermessenen Substanzen in micellarer Lösung gegen NWE (Standardabweichung: Acetonitril σ = ± 5 mV, wasserhatlige Matrices σ = ± 1 mV) Vermessen NWE Name micellare b Lsg ox Ep [mV] micellare b Lsg red Ep [mV] micellare b Lsg E1/2 [mV] ∆E [mV] Reversibilität micellare Lsg. α-Tocopherol β-Tocopherol γ-Tocopherol δ-Tocopherol irrev. Trolox 53 -153 / -608 Synthetische BHA 58 / 250 -279 irrev. c Antioxidantien BHT 698 irrev. Ethoxyquin -108 -163 -136 55 quasi-rev. Hydrochinon 94 -158 -32 252 irrev. Pyrogallol 184 / 557 irrev. TBHQ 63 -284 237 347 irrev. Gallate Gallussäure 139 / 537 irrev. c c c c Methylgallat 134 / 159 68 105 91 Ethylgallat 134 / 522 irrev. Propylgallat 134 irrev. Octylgallat 154 irrev. c Flavonoide Catechin 552 irrev. c Genistein 585 irrev. c Kaempferol 194 irrev. Quercetin 119 irrev. AscorbinsäureAscorbigen 688 Derivate Ascorbinsäure 114 irrev. Ascorbylpalmitat Pflanzenphenole Carvacrol 48 / 536 -370 irrev. Oleuropein γ-Oryzanol c Tyrosol 602 irrev. Thymol 527 irrev. DiterpenCarnosol diphenole Carnosolsäure 154 -304 383 458 irrev. Hydroxyp-Coumarsäure 562 irrev. zimtsäure Chlorogensäure 225 -57 366 282 irrev. + Ester Ferulasäure 164 / 486 irrev. Isoferulasäure 159 / 466 irrev. Kaffeesäure 149 -42 245 191 irrev. Rosmarinsäure 225 -153 414 378 irrev. Sinapinsäure 269 / 597 irrev. Vinylsyringol Hydroxybenzoe- Syringasäure 391 irrev. säuren Vanillinsäure 280 / 517 -249 / -133 irrev. nicht-phenolische Cystein Antioxidantien Glutathion Liponsäure 597 irrev. Methionin - = nicht messbar bzw. nicht auswertbar b Referenz Silber/Silberchlorid-Elektrode weist ein Potenzial von 197 mV zur NWE auf (RÖMPP, 1999) c Wert nach 1 Zyklus, nicht vermessen bis zum stabilen Zustand TocopherolDerivate 94 Ergebnisse Tab. 3.22: Potenziale (Oxidationspotenzial: Epox, Reduktionspotenzial: Epred, Halbwellenpotenzial: E1/2, Potenzialdifferenz: ∆E) und Reversibilität aller vermessenen Substanzen in Emulsionen gegen NWE (Standardabweichung: Acetonitril σ = ± 5 mV, wasserhaltige Matrices σ = ± 1 mV) b b b Emulsion Emulsion Emulsion ∆E Reversibilität ox red Ep [mV] Ep [mV] E1/2 [mV] [mV] Emulsion α-Tocopherol β-Tocopherol γ-Tocopherol δ-Tocopherol Trolox 58 -224 -83 282 irrev. Synthetische BHA 139 / 350 -395 irrev. Antioxidantien BHT Ethoxyquin -128 -188 -158 60 quasi-rev. Hydrochinon 53 -148 -48 201 irrev. Pyrogallol 144 / 585 irrev. TBHQ 84 -365 -141 449 irrev. Gallate Gallussäure 149 / 547 irrev. Methylgallat 139 irrev. Ethylgallat 204 / 527 irrev. Propylgallat 144 irrev. Octylgallat 154 irrev. Flavonoide Catechin c Genistein 522 irrev. Kaempferol 214 irrev. Quercetin 124 irrev. AscorbinsäureAscorbigen 693 irrev. Derivate Ascorbinsäure 295 irrev. Ascorbylpalmitat Pflanzenphenole Carvacrol 577 irrev. Oleuropein γ-Oryzanol c Tyrosol 602 irrev. Thymol 33 / 582 irrev. Diterpendiphenole Carnosol Carnosolsäure Hydroxyzimtsäure p-Coumarsäure + Ester Chlorogensäure 240 -57 92 297 irrev. Ferulasäure 179 / 451 irrev. Isoferulasäure 144 / 456 irrev. Kaffeesäure 159 -42 59 201 irrev. Rosmarinsäure 219 -158 31 377 irrev. c c Sinapinsäure 315 / 622 irrev. Vinylsyringol 230 / 1013 irrev. HydroxybenzoeSyringasäure 179 / 381 irrev. säuren Vanillinsäure 274 / 512 irrev. nicht-phenolische Cystein Antioxidantien Glutathion Liponsäure 607 irrev. Methionin 1203 irrev. - = nicht messbar bzw. nicht auswertbar b Referenz Silber/Silberchlorid-Elektrode weist ein Potenzial von 197 mV zur NWE auf (RÖMPP, 1999) c Wert nach 1 Zyklus, nicht vermessen bis zum stabilen Zustand Vermessen NWE TocopherolDerivate Name 95 Da die Tocopherole nur in Acetonitril, nicht aber in wässrigen Systemen vermessen und somit nicht direkt mit Ascorbinsäure verglichen werden konnten, wurde als viertes System Ethanol/Puffer eingeführt. In dieser Matrix waren sowohl lipophile als auch hydrophile Substanzen löslich. Die Polarität von Ethanol/Puffer ähnelt der Emulgatorphase, in der die Tocopherole solubilisiert sind. In dem Ethanol/Puffer-System konnte α-Tocopherol, nicht aber seine Derivate, mit einer Potenzialdifferenz ∆E von 131 mV als quasi-reversibel nachgewiesen werden. Alle anderen Substanzen, auch wenn sie Reduktions- und Oxidationspotenziale aufwiesen, zeigten ein irreversibles Verhalten. 96 Ergebnisse Tab. 3.23: Potenziale (Oxidationspotenzial: Epox, Reduktionspotenzial: Epred, Halbwellenpotenzial: E1/2, Potenzialdifferenz: ∆E) und Reversibilität aller vermessenen Substanzen in Ethanol/Puffer gegen NWE (Standardabweichung: Acetonitril σ = ± 5 mV, wasserhaltige Matrices σ = ± 1 mV) Vermessen NWE Name Ethanol/ b Puffer ox Ep [mV] Ethanol/ b Puffer red Ep [mV] Ethanol/ b Puffer E1/2 [mV] ∆E [mV] α-Tocopherol 145 14 80 131 β-Tocopherol 179 / 350 -601 γ-Tocopherol 189 / 345 -581 δ-Tocopherol 270 -526 -128 796 Trolox 164 -63 51 227 Synthetische BHA 376 / 577 -505 / -1045 Antioxidantien BHT Ethoxyquin -133 / 169 -516 Hydrochinon 144 -360 -108 504 c c Pyrogallol 204 / 577 TBHQ 199 -521 -161 720 Gallate Gallussäure 129 Methylgallat 134 Ethylgallat 130 Propylgallat 144 Octylgallat 144 Flavonoide Catechin Genistein 844 Kaempferol 124 Quercetin 33 / 491 c AscorbinsäureAscorbigen 743 Derivate Ascorbinsäure 9 -1024 -508 1033 Ascorbylpalmitat 13 Pflanzenphenole Carvacrol 109 / 547 -541 Oleuropein 355 -324 16 679 γ-Oryzanol Tyrosol 627 c Thymol 612 Diterpendiphenole Carnosol Carnosolsäure 139 -476 -169 615 Hydroxyzimtsäure p-Coumarsäure + Ester Chlorogensäure 230 -209 11 439 Ferulasäure 381 Isoferulasäure 184 / 537 Kaffeesäure 155 -203 -24 358 Rosmarinsäure 441 -440 1 881 Sinapinsäure 270 -546 -138 816 c Vinylsyringol 189 HydroxybenzoeSyringasäure 425 (-290 / -541) säuren Vanillinsäure 265 / 617 -439 / -294 c nicht-phenolische Cystein 559 Antioxidantien Glutathion Liponsäure 854 Methionin - = nicht messbar bzw. nicht auswertbar b Referenz Silber/Silberchlorid-Elektrode weist ein Potenzial von 197 mV zur NWE auf (RÖMPP, 1999) c Wert nach 1 Zyklus, nicht vermessen bis zum stabilen Zustand TocopherolDerivate Reversibilität Ethanol/ Puffer quasi-rev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. irrev. - 97 3.3 Bestimmung der antioxidativen Potenziale der phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien Das antioxidative Potenzial der untersuchten Verbindungen wurde mittels des stabilen Radikals DPPH zur Bestimmung der radikalreduzierenden Eigenschaften untersucht. Die einzelnen Substanzen wurden in einer durchschnittlichen Konzentration von 5 mg / 10 mL Ethanol gelöst und gegebenenfalls verdünnt, damit die Anzahl reduzierter DPPH-Moleküle innerhalb des linearen Bereichs der Kalibrierung liegt. In Abb. 3.39 sind die radikalreduzierenden Eigenschaften der vermessenen Substanzen im Vergleich zu den Tocopherol-Derivaten dargestellt. Die Substanzgruppe mit der höchsten Aktivität stellen die Gallate dar, wobei die radikalreduzierende Eigenschaft nicht von der Länge der Seitenkette abhängig ist (Gallussäure > Methylgallat > Octylgallat > Ethylgallat > Propylgallat). Die radikalreduzierenden Eigenschaften der Gallate liegen in einem Bereich von 3,0*1027 bis 13,4*1027 reduzierte DPPH-Moleküle pro mol/L. Es schließen sich die Flavonoide Kaempferol mit 15,9*1027 und Quercetin mit 9,5*1027 reduzierter DPPHMoleküle pro mol/L an. Catechin zeigt nur eine sehr geringe Aktivität. Verbindungen mit einer radikalreduzierenden Eigenschaft, die ähnlich denen der Tocopherole zwischen 3,6 bis 5,0*1027 reduzierte DPPH-Moleküle mol/L liegen, sind in der Gruppe der synthetischen Antioxidantien, der Diterpendiphenole, der Hydroxyzimtsäuren und der Hydroxybenzoesäuren zu finden. Eine Ausnahme stellt Kaempferol dar, was 15,9*1027 DPPH-Moleküle pro mol/L reduzieren kann. Geringes antioxidatives Potenzial weisen die Verbindungen Hydrochinon, Catechin, Ascorbylpalmitat, Ascorbinsäure, tert-Butylhydrochinon fast alle Pflanzenphenole (mit Ausnahme von Oleuropein und γ-Oryzanol), p-Coumarsäure, Isoferulasäure und Vanillinsäure auf. Die nicht-phenolische Verbindung Liponsäure reduzierte 2,6*1026 DPPH-Moleküle pro mol/L. 98 Ergebnisse Anzahl reduzierter DPPH Moleküle/ mol Analyt pro Liter x 10E24 18000 16000 14000 Tocopherolderivate synthetische Antioxidantien Gallate Flavonoide Pflanzenphenole Diterpendiphenole Hydroxyzimtsäuren und Ester Hydroxy- Ascorbinbenzoesäuresäuren derivate nicht nicht phenophelische nolischeAO AO 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 Abb. 3.39: Antioxidative Potenziale der in dieser Arbeit verwendeten potenziellen Synergisten in Ethanol mittels DPPH-Analyse, dargestellt in Anzahl reduzierter DPPH Moleküle pro 10 mg Analyt/L. Die nicht-phenolischen Verbindungen Cystein, Methionin und Glutathion waren nicht in Ethanol löslich. (Tocopherol: TOH, Butylhydroxyanisol: BHA, Butylhydroxytoluol: BHT, tert-Butylhydrochinon: TBHQ) 3.4 Interaktionen von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien mit α-Tocopherol in verschiedenen lipidhaltigen Modellsystemen Anhand der gemessenen Redoxpotenziale wurden potenzielle Synergisten zu α-Tocopherol ausgewählt. Anschließend sollten diese in Oxidationstests in verschiedenen lipidhaltigen Modellsystemen überprüft werden. Hierfür wurden zwei unterschiedliche Matrices verwendet: zum einen ein unpolares System (ROTG) und zum anderen ein polares System (eine 0,33 molare SDS-Emulsion mit 10 % ROTG in Natriumacetat-Puffer pH 5,0). Zu diesen Systemen wurde α-Tocopherol in zwei Konzentrationen zugegeben: 25 µmol/kg Öl und 500 µmol/kg Öl (eine in Rapsöl übliche Konzentration). Die potenziellen Synergisten wurden in vier unterschiedlichen Konzentrationen von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg Öl eingesetzt. Die Beobachtung des Oxidationsverlaufs erfolgte über die Bestimmung der primären Oxidationsprodukte (Hydroperoxide), über die Bestimmung der sekundären Oxidationsprodukte (Propanal und Hexanal) sowie über den Abbau von α-Tocopherol und von phenolischen Verbindungen. 3.4.1 Interaktionen phenolischer und nicht-phenolischer Antioxidantien mit α-Tocopherol in ROTG Als phenolische und nicht-phenolische Substanzen wurden Ascorbigen, Butylhydroxyanisol, Carnosolsäure, Catechin, Genistein, Kaempferol, Kaffeesäure, Liponsäure, Oleuropein, Quercetin, Rosmarinsäure, Sinapinsäure, Tyrosol, Vanillinsäure und Vinylsyringol in Konzentrationen von 50 bis 500 µmol/kg ROTG getestet. Die Antioxidantien wurden ROTG in Abwesenheit und Anwesenheit von α-Tocopherol (25 und 500 µmol/kg) zugesetzt. Zur Überprüfung der folgenden Hypothese (PEYRAT-MAIILARD ET AL., 2003) wurde die antioxidative Wirkung von diesen phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien bestimmt: Der Einsatz einer Substanz zu α-Tocopherol ist nur dann sinnvoll, wenn sie eine geringere antioxidative Wirkung aufweist als α-Tocopherol, denn nur dann kann durch eine Interaktion ein Synergismus entstehen. Wird also ein stärkeres Antioxidans durch ein schwächeres regeneriert, bleibt die Wirkung des stärkeren länger erhalten. Wird aber ein schwächeres Antioxidans durch ein stärkeres regeneriert, geht die Wirkung des stärkeren Antioxidans durch die Regeneration verloren und nur die antioxidative Wirkung des schwächeren Antioxidans bleibt für die Inhibierung der Lipidoxidation erhalten. Der Zeitpunkt während der Oxidation zur Berechnung der Inhibierungen der einzelnen Antioxidantien wurde so gewählt, dass die Oxidation möglichst fortgeschritten war, sich aber 100 Ergebnisse noch alle der zu untersuchenden Proben in der Induktionsphase befanden. Anhand der in ROTG berechneten Inhibierungen der Hydroperoxide nach 10 Tagen, Propanal und Hexanal nach 14 Tagen Oxidation - dargestellt für eine Antioxidantien-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG (Abb. 3.40) - ist deutlich zu erkennen, dass die Substanzen Ascorbigen, Liponsäure, Tyrosol und Vanillinsäure in ROTG keine starke inhibierende Wirkung zeigten. Sie lag bei allen Substanzen unter 30 %, bezogen auf die Hydroperoxidbildung in der Kontrollprobe. Bei den sekundären Oxidationsprodukten zeigte sich für Genistein, Liponsäure und Vanillinsäure eine prooxidierende Wirkung. Tyrosol verursachte nur eine geringfügige Inhibierung von primären Oxidationsprodukten, hingegen wurde die Bildung sekundärer Oxidationsprodukte stark inhibiert. Genistein und Kaempferol zeigten mittlere inhibierende Wirkung bei der Entstehung von Hydroperoxiden, keine oder nur kaum eine Wirkung für Propanal, aber sehr ausgeprägte inhibierende Wirkung bei der Entstehung von Hexanal. Alle anderen Substanzen zeigten ähnliche antioxidative Wirkungen wie α-Tocopherol (Abb. 3.40). 110 70 50 30 Hydroperoxide Propanal Vinylsyringol Vanillinsäure Thyrosol alpah-Tocopherol -70 Sinapinsäure Rosmarinsäure Quercetin Oleuropein Liponsäure Kaffeesäure Genistein Kaempferol -50 Catechin -30 Carnosolsäure -10 BHA 10 Ascorbigen Inhibierung [%] 90 Hexanal Abb. 3.40: Inhibierung aller phenolischen und nicht-phenolischen Substanzen in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG, berechnet aus der Entstehung der Hydroperoxide nach 10 Tagen Oxidation, Propanal und Hexanal nach 14 Tagen 101 3.4.2 Konzentrationsabhängige Inhibierungen von phenolischen und nichtphenolischen Substanzen in ROTG Da die inhibierende Wirkung der Substanzen konzentrationsabhängig sein kann, wurden weitere Konzentrationen in einem Bereich von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG ausgetestet. Es zeigte sich, dass mit Ausnahme von Tyrosol eine steigende Konzentration eine steigende inhibierende Wirkung bei der Entstehung von Hydroperoxiden mit sich brachte. Bei Tyrosol war die inhibierende Wirkung bei allen Konzentrationen gleichbleibend. Die Inhibierung von sekundären Oxidationsprodukten zeigte in den meisten Fällen keine konzentrationsabhängige Wirkung, aber eine 100 %-ige Inhibierung. Im Fall Kaempferol war jedoch ein prooxidativer Effekt in geringen Konzentrationen zu erkennen, während höhere Konzentrationen zu einer Wirkungsumkehr führten. Für Genistein und Liponsäure kehrte sich dieses Bild um, hier war die Inhibierung stärker bei geringen Substanz-Konzentrationen und wurde geringer mit steigender Konzentration. Für Vanillinsäure war bei der Inhibierung der Bildung sekundärer Oxidationsprodukte kein Trend zu erkennen. α-Tocopherol zeigte in geringer Konzentration eine stärkere Inhibierung der Hydroperoxide im Vergleich zu einer hohen Konzentration. Bei der Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte zeigten allerdings die Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG den größeren Effekt. Eine geringere antioxidative Wirkung als α-Tocopherol (bezogen auf beide Konzentrationen) zeigten Ascorbigen, Butylhydroxyanisol (nur in geringer Konzentration), Genistein, Kaempferol, Liponsäure, Oleuropein (nicht in höchster Konzentration), Sinapinsäure (nur in geringen Konzentrationen), Tyrosol, Vanillinsäure und Vinylsyringol (nur in niedriger Konzentration). Tab. 3.24: Darstellung der konzentrationsabhängigen Inhibierung aller phenolischen und nichtphenolischen Antioxidantien, berechnet aus der Entstehung der Hydroperoxide nach 10 Tagen, Propanal und Hexanal nach 14 Tagen (3.4.1) (Standardabweichung: σ) α-TOH Ascorbigen Butylhydroxyanisol Carnosolsäure Catechin 102 Konz. µmol/kg ROTG Hydroperoxid Inhibierung [%] 25 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 97,48 87,32 8,03 11,33 31,63 25,22 76,30 90,96 96,81 96,34 100,00 100,00 100,00 100,00 92,60 100,00 σ [%] 0,21 1,21 16,34 10,18 0,35 11,86 0,37 3,16 0,66 0,13 0,00 0,00 0,00 0,00 0,22 0,19 Propanal Inhibierung [%] 65,60 95,25 -9,78 5,72 79,31 7,82 31,05 81,15 88,66 91,32 99,85 99,93 92,84 93,40 88,56 92,62 σ [%] 2,47 n.a. 15,62 n.a. 0,92 n.a. 9,35 2,40 0,36 0,68 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. Hexanal Inhibierung [%] 99,77 100 -19,47 10,05 95,24 15,96 36,89 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 84,96 100,00 100,00 100,00 σ [%] 0,32 n.a. 38,47 n.a. 0,80 n.a. 4,16 0,00 0,00 0,00 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. Ergebnisse Genistein Kaempferol Kaffeesäure Liponsäure Oleuropein Quercetin Rosmarinsäure Sinapinsäure Thyrosol Vanillinsäure Vinylsyringol Konz. µmol/kg ROTG Hydroperoxid Inhibierung [%] 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 50 125 250 500 100,00 100,00 -16,51 20,54 29,00 40,11 n.a. n.a. n.a. 76,11 97,49 100,00 100,00 100,00 -6,38 5,93 0,07 4,45 40,89 61,26 73,36 90,45 91,25 98,87 100,00 100,00 98,67 100,00 100,00 100,00 56,32 88,37 97,87 100,00 17,93 16,13 15,44 19,89 -1,65 11,90 9,88 20,82 81,79 96,93 99,97 100,00 σ [%] 0,27 0,22 20,93 8,45 4,37 9,57 n.a. n.a. n.a. 2,04 0,33 0,40 0,53 0,62 16,44 0,04 6,85 9,51 2,22 4,57 1,93 0,04 2,69 0,27 0,28 0,16 0,30 0,00 0,00 0,00 4,14 0,85 0,48 0,00 1,86 9,15 9,43 7,37 3,07 51,52 5,65 10,36 0,35 0,17 0,04 0,00 Propanal Inhibierung [%] 96,39 100,00 38,92 7,70 -31,68 -19,94 -211,17 -134,66 -19,64 16,38 87,93 96,94 97,86 99,06 1,24 -7,49 -10,92 -16,94 38,64 28,16 70,40 61,14 70,60 91,30 95,86 98,85 95,05 92,95 100,00 99,85 49,83 82,72 91,33 94,96 100,00 100,00 100,00 100,00 -7,67 -58,94 -39,10 5,95 100,00 100,00 100,00 100,00 σ [%] n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 0,17 10,07 9,13 n.a. 0,35 0,13 0,00 0,05 6,53 18,71 12,38 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 0,06 0,05 0,08 0,10 n.a. n.a. n.a. n.a. 0,04 0,03 0,04 0,18 Hexanal Inhibierung [%] 100,00 100,00 100,00 94,84 39,24 79,08 -788,07 -406,63 -212,10 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 -9,67 -37,62 -46,08 -27,07 35,49 -11,31 83,30 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 88,26 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 -24,77 -343,25 -49,24 -65,14 100,00 100,00 100,00 100,00 σ [%] n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 4,49 12,99 12,65 n.a. 0,00 0,00 0,00 0,00 29,92 15,53 27,88 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 0,32 0,29 0,42 0,55 n.a. n.a. n.a. n.a. 0,20 0,15 0,20 1,03 n.a. = nicht analysiert 103 3.4.3 Interaktionen von α-Tocopherol mit Ascorbigen in ROTG 3.4.3.1 Interaktion von α-Tocopherol mit Ascorbigen in ROTG bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG Exemplarisch wird im Folgenden die konzentrationsabhängige Interaktion von unterschiedlichen Konzentrationen an Ascorbigen (50 bis 500 µmol/kg ROTG) mit α-Tocopherol (25 und 500 µmol/kg ROTG) in ROTG in einem Balkendiagramm dargestellt. Gezeigt wird die Lagerdauer (bei 40 °C im Dunkeln), die von den unterschiedlichen Proben bis zum Erreichen Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 [Tage] einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG benötigt wurde. Eine additive Wirkung ergäbe sich, wäre die gemessene Wirkung von Ascorbigen in Kombination mit α-Tocopherol genauso groß wie die berechnete Summe aus den Einzelwirkungen der beiden Antioxidantien. Ein Synergismus ergäbe sich, wäre die reale Wirkung der Kombination größer als die berechnete Wirkung. In Abb. 3.41 ist ein Antagonismus für eine Konzentration von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol mit allen Konzentrationen an Ascorbigen von 50 bis 500 µmol/kg ROTG zu erkennen, da die reale Wirkung der Kombination der beiden Antioxidantien immer niedriger war als die berechnete Summe der Einzelwirkungen der Antioxidantien. Ascorbigen allein war in allen gewählten Konzentrationen ein wesentlich schwächeres Antioxidans in ROTG als α-Tocopherol. 14 12 10 8 6 4 2 0 Abb. 3.41: Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG [Tage] bei ROTG-Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH) von 25 µmol/kg ROTG mit und ohne Ascorbigen (AG) in einer Konzentration von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG und die berechnete Lagerdauer bei additiver Wirkung der beiden Antioxidantien in Kombination (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) kalkulierte additive Wirkung 104 Ergebnisse Durch Erhöhung der α-Tocopherol-Konzentration auf 500 µmol/kg ROTG veränderten sich die Lagerstabilitäten der Proben stark. Alle Kombinationen von α-Tocopherol mit Ascorbigen zeigten synergistische Wirkung, da alle real gemessenen Kombinationen länger bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG benötigten als die berechnete Dauer der Kombination der Einzelwirkungen. Zusätzlich war eine Konzentrationsabhängigkeit zu beobachten. Mit steigender Ascorbigen-Konzentration stieg auch die synergistische Wirkung Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 [Tage] (Abb. 3.42). 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Abb. 3.42: Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG [Tage] bei ROTG-Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH) von 500 µmol/kg ROTG mit und ohne Ascorbigen (AG) in einer Konzentration von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG und die berechnete Lagerdauer bei additiver Wirkung der beiden Antioxidantien in Kombination (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) kalkulierte additive Wirkung 3.4.3.2 Interaktion von α-Tocopherol mit Ascorbigen in ROTG bei unterschiedlichen Oxidationsstadien Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor neben der Konzentration war die POZ, bei der die Interaktionen untersucht wurden. Bei zusätzlicher Betrachtung der POZ 10 und 25 meq O2/kg ROTG wurde deutlich, dass in jedem Fall eine α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG eine effizientere antioxidative Wirkung zeigte als 500 µmol/kg ROTG. In keinem Fall konnte eine synergistische Wirkung von Ascorbigen mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG festgestellt werden, es war im Gegenteil eine antagonistische Wirkung zu erkennen. Bei einer hohen α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG 105 zeigte sich aber bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG für alle Ascorbigen-Konzentrationen eine synergistische Wirkung. Für eine POZ von 10 meq O2/kg ROTG konnte nur noch für eine Ascorbigen-Konzentration 500 µmol/kg ROTG eine synergistische Wirkung gefunden werden. Für eine POZ von 25 meq O2/kg ROTG konnte für 250 und 500 µmol/kg ROTG eine synergistische Wirkung identifiziert werden. Bei niedrigeren Ascorbigen-Konzentrationen zeigte sich sogar eine antagonistische Wirkung. Insgesamt wurde festgestellt, dass mit zunehmender α-Tocopherol-Konzentration und mit steigender Ascorbigen-Konzentration die synergistische Wirkung stieg, dass aber mit steigender POZ, d.h. mit steigender Lagerdauer, die synergistische Wirkung abnahm und somit nur noch in einem additiven Effekt oder sogar in einer antagonistischen Wirkung resultierte (Tab. 3.25). Tab. 3.25: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Ascorbigen (AG) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: POZ 5 [Tage] POZ 10 [Tage] POZ 25 [Tage] Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 AG 125 AG 250 AG 500 AG Berechnet 25 α-TOH + 50 AG Berechnet 25 α-TOH + 125 AG Berechnet 25 α-TOH + 250 AG Berechnet 25 α-TOH + 500 AG Berechnet 500 α-TOH + 50 AG Berechnet 500 α-TOH + 125 AG Berechnet 500 α-TOH + 250 AG Berechnet 500 α-TOH + 500 AG 25 α-TOH + 50 AG 25 α-TOH + 125 AG 25 α-TOH + 250 AG 25 α-TOH + 500 AG 500 α-TOH + 50 AG 500 α-TOH + 125 AG 500 α-TOH + 250 AG 500 α-TOH + 500 AG 0,77 10,90 5,09 0,92 0,77 0,82 0,77 11,82 11,66 11,71 11,66 6,01 5,86 5,91 5,86 11,56 11,10 10,79 11,00 6,71 7,92 8,15 9,07 1,06 12,65 8,75 1,47 1,77 1,65 1,15 14,13 14,42 14,31 13,81 10,23 10,52 10,41 9,90 13,98 12,77 12,33 12,33 9,43 10,71 10,88 12,86 2,66 15,04 15,00 3,60 4,82 4,10 2,88 18,63 19,86 19,14 17,91 18,60 19,82 19,10 17,88 15,61 14,93 14,64 14,64 14,38 15,63 18,13 20,83 106 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -0,26 -0,56 -0,92 -0,66 +0,70 +2,06 +2,24 +3,21 -0,15 -1,65 -1,98 -1,48 -0,80 +0,19 +0,47 +2,96 -3,02 -4,93 -4,50 -3,27 -4,22 -4,19 -0,97 +2,95 Ergebnisse 3.4.4 Interaktion von α-Tocopherol mit phenolischen und nicht-phenolischen Substanzen in ROTG bei unterschiedlichen Oxidationsstadien Für eine Kombination von α-Tocopherol mit dem synthetischen Antioxidans Butylhydroxyanisol konnte für keine α-Tocopherol-Konzentration, keine ButylhydroxyanisolKonzentration und keine POZ eine synergistische Wirkung gefunden werden. Jegliche Kombinationen von Butylhydroxyanisol mit α-Tocopherol resultierten in antagonistischen Wirkungen. Dennoch ist Butylhydroxyanisol allein mit steigender Konzentration ein sehr effektives Antioxidans in ROTG (Tab. 3.26). Tab. 3.26: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Butylhydroxyanisol (BHA) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung αTocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 BHA 125 BHA 250 BHA 500 BHA Berechnet 25 α-TOH + 50 BHA Berechnet 25 α-TOH + 125 BHA Berechnet 25 α-TOH + 250 BHA Berechnet 25 α-TOH + 500 BHA Berechnet 500 α-TOH + 50 BHA Berechnet 500 α-TOH + 125 BHA Berechnet 500 α-TOH + 250 BHA Berechnet 500 α-TOH + 500 BHA 25 α-TOH + 50 BHA 25 α-TOH + 125 BHA 25 α-TOH + 250 BHA 25 α-TOH + 500 BHA 500 α-TOH + 50 BHA 500 α-TOH + 125 BHA 500 α-TOH + 250 BHA 500 α-TOH + 500 BHA POZ 5 [Tage] POZ 10 [Tage] POZ 25 [Tage] 0,77 10,89 1,68 4,30 8,51 12,94 12,94 15,19 19,40 23,83 23,83 15,19 19,40 23,83 23,83 12,77 14,34 15,74 15,40 5,94 6,95 6,28 5,98 1,10 12,53 8,74 7,38 10,42 15,78 17,05 19,92 22,95 28,31 29,58 16,13 19,17 24,52 25,79 15,78 17,76 18,65 19,41 9,05 9,30 9,50 9,60 2,68 15,07 16,68 14,23 14,79 21,83 28,45 29,30 29,86 36,90 43,52 30,91 31,47 38,51 45,13 18,45 21,83 24,23 30,42 15,48 15,58 16,54 16,73 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -2,42 -5,06 -8,09 -8,43 -9,25 -12,45 -17,55 -17,85 -4,14 -5,19 -9,66 -10,17 -7,08 -9,87 -15,02 -16,19 -10,85 -8,03 -12,67 -13,10 -15,43 -15,89 -21,97 -28,40 Carnosolsäure war ein effektives Antioxidans in ROTG. Seine Wirkung nahm mit steigender Konzentration zu. So benötigte eine Probe mit einer Konzentration von 50 µmol/kg ROTG fast 23 Tage bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG, bei einer Konzentration von 250 µmol/kg ROTG waren es schon 80 Tage. Eine Kombination mit α-Tocopherol führte 107 allerdings nur bedingt zu einer verbesserten Lagerstabilität der Proben. Bei geringen α-Tocopherol-Konzentrationen und geringen Carnosolsäure-Konzentrationen war ein additiver Effekt zu beobachten. Bei niedriger α-Tocopherol-Konzentration und hoher Carnosolsäure-Konzentration (500 µmol/kg ROTG) war ein deutlicher synergistischer Effekt zu erkennen. Mit steigender Carnosolsäure-Konzentration und mit steigender α-TocopherolKonzentration resultierte ein antagonistischer Effekt (Tab. 3.27). Tab. 3.27: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Carnosolsäure (CS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 CS 125 CS 250 CS 500 CS Berechnet 25 α-TOH + 50 CS Berechnet 25 α-TOH + 125 CS Berechnet 25 α-TOH + 250 CS Berechnet 25 α-TOH + 500 CS Berechnet 500 α-TOH + 50 CS Berechnet 500 α-TOH + 125 CS Berechnet 500 α-TOH + 250 CS Berechnet 500 α-TOH + 500 CS 25 α-TOH + 50 CS 25 α-TOH + 125 CS 25 α-TOH + 250 CS 25 α-TOH + 500 CS 500 α-TOH + 50 CS 500 α-TOH + 125 CS 500 α-TOH + 250 CS 500 α-TOH + 500 CS 108 POZ 5 [Tage] POZ 10 [Tage] POZ 25 [Tage] 1,15 9,62 8,85 22,88 47,31 80,00 57,31 32,50 56,92 89,62 66,92 31,73 56,15 88,85 66,15 39,42 47,31 79,04 76,92 18,08 22,88 37,31 42,31 2,67 12,53 12,53 29,87 52,27 90,13 65,87 42,40 64,80 102,67 78,40 42,40 64,80 102,67 78,40 44,80 54,13 88,00 98,67 23,20 28,27 50,40 58,67 6,32 16,32 20,53 33,42 57,37 n.a. 99,21 49,74 73,68 n.a. 115,53 53,95 77,89 n.a. 119,74 49,74 56,84 n.a. n.a. 29,47 41,05 66,32 88,68 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 6,92 -9,61 -10,58 10,00 -13,65 -33,27 -51,54 -23,84 2,40 -10,67 -14,67 20,27 -19,20 -36,53 -52,27 -19,73 0,00 -16,84 n.a. n.a. -24,48 -36,84 n.a. -31,06 Ergebnisse Catechin zeigte eine sehr gute antioxidative Wirkung in ROTG, welche mit steigender Catechin-Konzentration zunahm. So konnte für Catechin in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG im Vergleich zu der entsprechenden α-Tocopherol-Probe eine bessere antioxidative Wirkung gefunden werden. Durch eine Kombination mit α-Tocopherol konnte allerdings keine positive Interaktion im Hinblick auf die inhibierende Wirkung identifiziert werden. Eine Addition von einer α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg Emulsion führte meist zu additiven Effekten bei allen POZ. Dennoch stieg die Lagerdauer mit steigender Catechin-Konzentration an. In jedem Fall führte eine Addition einer α-TocopherolKonzentration von 500 µmol/kg ROTG zu einer antagonistischen Wirkung. Die Lagerdauer aller Proben lag wenig oberhalb der Lagerdauer der reinen α-Tocopherol-Proben. Zusätzlich konnte kein konzentrationsabhängiger Effekt von Catechin gefunden werden. Tab. 3.28: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Catechin (CA) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 CA 125 CA 250 CA 500 CA Berechnet 25 α-TOH + 50 CA Berechnet 25 α-TOH + 125 CA Berechnet 25 α-TOH + 250 CA Berechnet 25 α-TOH + 500 CA Berechnet 500 α-TOH + 50 CA Berechnet 500 α-TOH + 125 CA Berechnet 500 α-TOH + 250 CA Berechnet 500 α-TOH + 500 CA 25 α-TOH + 50 CA 25 α-TOH + 125 CA 25 α-TOH + 250 CA 25 α-TOH + 500 CA 500 α-TOH + 50 CA 500 α-TOH + 125 CA 500 α-TOH + 250 CA 500 α-TOH + 500 CA POZ 5 [Tage] 0,77 10,51 7,12 7,88 18,65 25,29 41,73 18,40 29,17 35,80 52,24 15,00 25,77 32,40 48,85 15,90 21,20 32,31 36,07 7,98 14,69 8,46 9,33 POZ 10 [Tage] 0,95 12,15 8,48 9,71 22,86 32,38 44,00 21,87 35,01 44,53 56,15 18,19 31,33 40,86 52,48 19,24 30,38 43,54 45,32 11,62 12,95 14,19 14,95 POZ 25 [Tage] 2,50 15,77 16,92 14,42 33,08 39,23 n.a. 30,19 48,85 55,00 n.a. 31,35 50,00 56,15 n.a. 22,56 34,62 56,67 56,67 27,31 22,88 23,65 27,31 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -2,50 -7,97 -3,49 -16,17 -7,02 -11,08 -23,94 -39,52 -2,63 -4,63 -0,99 -10,83 -6,57 -18,38 -26,67 -37,53 -7,63 -14,23 1,67 n.a. -4,04 -27,12 -32,50 n.a. 109 Genistein, ein Flavonoid wie Catechin, zeigte im Unterschied dazu in jeder Konzentration kaum eine antioxidative Wirkung in ROTG. Eine Kombination mit α-Tocopherol resultierte in allen Konzentrationen und bei allen POZ lediglich in additiven oder leicht antagonistischen Effekten. Die Lagerdauer der Proben mit Antioxidantien-Kombination war bis zum Erreichen der entsprechenden POZ immer ein wenig kürzer als die berechnete Summe der Lagerdauer der Einzelsubstanzen. Zudem konnte keine Konzentrationsabhängigkeit identifiziert werden (Tab. 3.29). Tab. 3.29: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Geinstein (GE) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 GE 125 GE 250 GE 500 GE Berechnet 25 α-TOH + 50 GE Berechnet 25 α-TOH + 125 GE Berechnet 25 α-TOH + 250 GE Berechnet 25 α-TOH + 500 GE Berechnet 500 α-TOH + 50 GE Berechnet 500 α-TOH + 125 GE Berechnet 500 α-TOH + 250 GE Berechnet 500 α-TOH + 500 GE 25 α-TOH + 50 GE 25 α-TOH + 125 GE 25 α-TOH + 250 GE 25 α-TOH + 500 GE 500 α-TOH + 50 GE 500 α-TOH + 125 GE 500 α-TOH + 250 GE 500 α-TOH + 500 GE 110 POZ 5 [Tage] 0,77 10,56 7,09 0,77 0,77 0,77 0,77 11,32 11,32 11,32 11,32 7,85 7,85 7,85 7,85 10,44 10,17 10,11 10,22 6,77 7,74 7,51 7,19 POZ 10 [Tage] 1,00 12,16 8,50 1,18 1,24 1,12 1,53 13,34 13,40 13,29 13,70 9,68 9,73 9,62 10,03 11,51 10,90 10,99 10,85 8,38 11,86 10,03 9,91 POZ 25 [Tage] 2,44 15,79 21,17 3,00 3,19 2,91 3,85 18,79 18,98 18,70 19,64 24,18 24,37 24,08 25,02 14,13 12,81 13,74 12,77 17,37 21,03 20,19 19,15 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -0,88 -1,15 -1,21 -1,10 -1,08 -0,11 -0,34 -0,66 -1,83 -2,50 -2,30 -2,85 -1,30 2,13 0,41 -0,12 -4,66 -6,17 -4,96 -6,87 -6,81 -3,34 -3,89 -5,87 Ergebnisse Im Vergleich zu Genistein zeigte Kaempferol eine wesentlich stärkere konzentrationsabhängige antioxidative Wirkung in ROTG. Aber auch bei diesem Flavonoid zeigte sich in Kombination mit α-Tocopherol keine synergistische Wirkung. Bei einer geringen α-Tocopherol-Konzentration resultierte jede addierte Konzentration an Kaempferol in einer antagonistischen Wirkung (Ausnahme: 25 µmol α-Tocopherol/kg ROTG + 500 µmol Kaempferol/kg ROTG). Eine Konzentrationsabhängigkeit konnte aufgrund der stark schwankenden Ergebnisse nicht eindeutig ausgemacht werden. Bei hoher α-TocopherolKonzentration konnte trotz steigender Kaempferol-Konzentration nur eine gleichbleibende antioxidative Wirkung der Antioxidantien-Kombination gefunden werden (Tab. 3.30). Tab. 3.30: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Kaempferol (KP) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 KP 125 KP 250 KP 500 KP Berechnet 25 α-TOH + 50 KP Berechnet 25 α-TOH + 125 KP Berechnet 25 α-TOH + 250 KP Berechnet 25 α-TOH + 500 KP Berechnet 500 α-TOH + 50 KP Berechnet 500 α-TOH + 125 KP Berechnet 500 α-TOH + 250 KP Berechnet 500 α-TOH + 500 KP 25 α-TOH + 50 KP 25 α-TOH + 125 KP 25 α-TOH + 250 KP 25 α-TOH + 500 KP 500 α-TOH + 50 KP 500 α-TOH + 125 KP 500 α-TOH + 250 KP 500 α-TOH + 500 KP POZ 5 [Tage] 0,75 10,54 7,09 17,76 17,76 18,06 3,13 28,30 28,30 28,60 13,67 24,85 24,85 25,15 10,22 12,15 10,57 12,80 12,95 22,69 22,39 22,39 7,46 POZ 10 [Tage] 0,99 12,24 8,46 18,57 18,68 19,07 6,26 30,81 30,92 31,31 18,51 27,03 27,14 27,53 14,73 14,49 15,49 21,32 21,32 25,38 9,95 25,60 25,60 POZ 25 [Tage] 16,79 15,85 16,79 20,97 21,04 21,42 8,73 36,82 36,89 37,26 24,58 37,76 37,84 38,21 25,52 16,65 12,38 17,27 17,23 31,64 32,69 32,24 19,55 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -16,15 -17,73 -15,80 -0,72 -2,16 -2,46 -2,76 -2,76 -16,32 -15,43 -9,99 2,81 -1,65 -17,19 -1,93 10,87 -20,17 -24,51 -19,99 -7,35 -6,12 -5,15 -5,97 -5,97 111 Die Hydroxyzimtsäure Kaffeesäure zeigte in ROTG in ansteigender Konzentration eine zunehmende antioxidative Wirkung. Allerdings nahm diese in Kombination mit α-Tocopherol nicht mehr zu. Eine Kombination der beiden Antioxidantien resultierte in einem antagonistischen Effekt. Bei Addition einer hohen α-Tocopherol-Konzentration war dieser besonders groß. Der bei alleinigem Einsatz der Kaffeesäure zu beobachtende positive konzentrationsabhängige Effekt war in Kombination mit α-Tocopherol nicht mehr zu beobachten. Alle Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG benötigten unabhängig von der addierten Kaffeesäure-Konzentration die gleiche Zeit bis zum Erreichen einer bestimmten POZ (Tab. 3.31). Tab. 3.31: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Kaffeesäure (KS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 KS 125 KS 250 KS 500 KS Berechnet 25 α-TOH + 50 KS Berechnet 25 α-TOH + 125 KS Berechnet 25 α-TOH + 250 KS Berechnet 25 α-TOH + 500 KS Berechnet 500 α-TOH + 50 KS Berechnet 500 α-TOH + 125 KS Berechnet 500 α-TOH + 250 KS Berechnet 500 α-TOH + 500 KS 25 α-TOH + 50 KS 25 α-TOH + 125 KS 25 α-TOH + 250 KS 25 α-TOH + 500 KS 500 α-TOH + 50 KS 500 α-TOH + 125 KS 500 α-TOH + 250 KS 500 α-TOH + 500 KS 112 POZ 5 [Tage] 1,54 10,90 5,07 11,92 22,44 35,38 52,31 22,82 33,33 46,28 63,21 16,99 27,50 40,45 57,38 17,05 21,54 29,23 37,18 5,80 7,75 7,83 7,91 POZ 10 [Tage] 1,28 10,90 8,68 12,56 23,59 42,56 63,85 23,46 34,49 53,46 74,74 21,24 32,27 51,24 72,52 17,18 25,26 37,18 45,64 10,07 10,59 11,03 11,76 POZ 25 [Tage] 2,86 15,24 16,76 17,14 33,33 65,71 112,86 32,38 48,57 80,95 128,10 33,91 50,10 82,48 129,62 22,86 41,43 65,24 90,48 18,38 20,59 23,24 24,41 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -5,77 -11,79 -17,05 -26,03 -11,19 -19,75 -32,62 -49,47 -6,28 -9,23 -16,28 -29,10 -11,17 -21,68 -40,21 -60,76 -9,52 -7,14 -15,71 -37,62 -15,53 -29,51 -59,24 -105,21 Ergebnisse Liponsäure zeigte in ROTG nur sehr geringe antioxidative Wirkung. Auch eine Kombination mit α-Tocopherol konnte dies nicht ändern. Es zeigte sich bei allen Proben mit Antioxidantien-Kombination bis zum Erreichen einer POZ immer die gleiche Lagerdauer, die auch bei der entsprechenden Probe nur mit α-Tocopherol gefunden wurde. Liponsäure zeigte also keinerlei Interaktion mit α-Tocopherol in ROTG (Tab. 3.32). Tab. 3.32: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Liponsäure (LS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 LS 125 LS 250 LS 500 LS Berechnet 25 α-TOH + 50 LS Berechnet 25 α-TOH + 125 LS Berechnet 25 α-TOH + 250 LS Berechnet 25 α-TOH + 500 LS Berechnet 500 α-TOH + 50 LS Berechnet 500 α-TOH + 125 LS Berechnet 500 α-TOH + 250 LS Berechnet 500 α-TOH + 500 LS 25 α-TOH + 50 LS 25 α-TOH + 125 LS 25 α-TOH + 250 LS 25 α-TOH + 500 LS 500 α-TOH + 50 LS 500 α-TOH + 125 LS 500 α-TOH + 250 LS 500 α-TOH + 500 LS POZ 5 [Tage] 0,77 10,91 5,12 0,77 0,77 0,77 0,77 11,69 11,69 11,69 11,69 5,89 5,89 5,89 5,89 10,33 10,17 10,03 10,22 5,93 5,71 5,78 6,66 POZ 10 [Tage] 1,10 12,58 8,69 1,46 1,46 1,46 1,46 14,04 14,04 14,04 14,04 10,15 10,15 10,15 10,15 11,62 10,99 11,15 11,46 10,00 8,87 9,23 9,91 POZ 25 [Tage] 2,68 15,14 10,14 3,55 3,70 3,55 3,66 18,70 18,84 18,70 18,80 13,69 13,84 13,69 13,80 14,35 13,26 14,13 14,20 9,44 9,30 9,77 10,59 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -1.36 -1.52 -1.66 -1.47 0.04 -0.18 -0.11 0.77 -2.42 -3.05 -2.89 -2.58 -0.15 -1.28 -0.92 -0.24 -4.35 -5.58 -4.57 -4.60 -4.25 -4.54 -3.92 -3.21 113 Oleuropein zeigte eher mäßige antioxidative Wirkung in ROTG, wobei es konzentrationsabhängig wirkte und seine antioxidative Aktivität mit steigender Oleuropein-Konzentration zunahm. Die antioxidative Wirkung einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG war mit der von einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg zu vergleichen. Allerdings zeigte α-Tocopherol bei geringerer Konzentration ein Wirkungsoptimum, was bei Oleuropein aufgrund seiner Konzentrationsabhängigkeit nicht zu beobachten war. In allen Konzentrationen zeigte eine Kombination von Oleuropein mit α-Tocopherol leichte antagonistische Effekte, welche bei hoher α-Tocopherol-Konzentration größer waren. Hier zeigte sich dann auch keine Konzentrationsabhängigkeit mehr. Im Vergleich zu der berechneten Summe der Einzelwirkungen blieb die gemessene Wirkung der Kombination bei jeder Addition, unabhängig von der Oleuropein-Konzentration, gleich (Tab. 3.33). Tab. 3.33: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Oleuropein (OL) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 OL 125 OL 250 OL 500 OL Berechnet 25 α-TOH + 50 OL Berechnet 25 α-TOH + 125 OL Berechnet 25 α-TOH + 250 OL Berechnet 25 α-TOH + 500 OL Berechnet 500 α-TOH + 50 OL Berechnet 500 α-TOH + 125 OL Berechnet 500 α-TOH + 250 OL Berechnet 500 α-TOH + 500 OL 25 α-TOH + 50 OL 25 α-TOH + 125 OL 25 α-TOH + 250 OL 25 α-TOH + 500 OL 500 α-TOH + 50 OL 500 α-TOH + 125 OL 500 α-TOH + 250 OL 500 α-TOH + 500 OL 114 POZ 5 [Tage] 0,74 10,86 7,35 1,68 2,98 4,64 8,05 12,54 13,84 15,50 18,91 9,04 10,33 11,99 15,40 10,98 13,13 11,72 13,98 7,05 7,13 7,51 7,83 POZ 10 [Tage] 9,63 12,40 9,74 3,40 5,99 7,49 11,04 15,80 18,40 19,90 23,44 13,14 15,73 17,23 20,78 12,91 16,98 17,13 17,67 10,55 9,63 10,78 10,66 POZ 25 [Tage] 13,55 14,35 18,36 7,43 8,85 10,49 14,10 21,78 23,20 24,84 28,45 25,79 27,21 28,85 32,46 17,92 21,56 24,16 27,27 18,47 20,05 22,19 23,50 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -1,56 -0,71 -3,78 -4,93 -1,99 -3,20 -4,48 -7,57 -2,89 -1,42 -2,77 -5,77 -2,59 -6,10 -6,45 -10,12 -3,86 -1,64 -0,68 -1,18 -7,32 -7,16 -6,66 -8,96 Ergebnisse Quercetin zeigte eine ausgeprägte antioxidative Wirkung in ROTG. Mit zunehmender Konzentration stieg seine Wirkung. So war es in hohen Konzentrationen effektiver als α-Tocopherol. In Kombination mit α-Tocopherol zeigte sich bei allen Konzentrationen von Quercetin zwar eine positive Konzentrationsabhängigkeit, die aber in geringen antagonistischen Effekten für eine POZ von 5 und 10 meq O2/kg ROTG resultierte, bei einer POZ 25 meq O2/kg ROTG zeigten sich additive Effekte. In Kombination mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG wurde ein starker antagonistischer Effekt bestimmt. Eine positive Konzentrationsabhängigkeit konnte für alle ROTG-Proben mit dieser Antioxidantien-Kombination festgestellt werden (Tab. 3.34). Tab. 3.34: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Quercetin (QU) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 QU 125 QU 250 QU 500 QU Berechnet 25 α-TOH + 50 QU Berechnet 25 α-TOH + 125 QU Berechnet 25 α-TOH + 250 QU Berechnet 25 α-TOH + 500 QU Berechnet 500 α-TOH + 50 QU Berechnet 500 α-TOH + 125 QU Berechnet 500 α-TOH + 250 QU Berechnet 500 α-TOH + 500 QU 25 α-TOH + 50 QU 25 α-TOH + 125 QU 25 α-TOH + 250 QU 25 α-TOH + 500 QU 500 α-TOH + 50 QU 500 α-TOH + 125 QU 500 α-TOH + 250 QU 500 α-TOH + 500 QU POZ 5 [Tage] 0,74 10,85 5,12 7,87 16,38 29,15 50,43 18,72 27,23 40,00 61,28 12,99 21,50 34,27 55,54 17,77 22,02 33,19 42,87 7,44 6,60 6,88 7,35 POZ 10 [Tage] 1,18 12,50 8,71 10,29 22,35 39,71 68,09 22,79 34,85 52,21 80,59 19,00 31,06 48,41 76,79 21,03 29,26 42,94 68,09 9,65 9,76 10,00 10,65 POZ 25 [Tage] 2,62 15,24 16,74 14,05 29,29 52,38 94,76 29,29 44,52 67,62 110,00 30,79 46,03 69,13 111,51 26,43 42,86 66,67 n.a. 16,74 17,44 17,79 22,50 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -0,95 -5,21 -6,81 -18,41 -5,55 -14,90 -27,39 -48,19 -1,76 -5,59 -9,27 -12,50 -9,35 -21,30 -38,41 -66,14 -2,86 -1,66 -0,95 n.a. -14,05 -28,59 -51,34 -89,01 115 Auch Rosmarinsäure war ein wirksames Antioxidans in ROTG. Sie zeigte eine starke Zunahme der antioxidativen Wirkung bei steigender Konzentration. Bei gleicher Konzentration war sie effektiver als α-Tocopherol. Eine Kombination resultierte für alle Konzentrationen in antagonistischen Effekten. Diese waren besonders bei hohen RosmarinsäureKonzentrationen stärker ausgeprägt. Der bei einer Kombination von α-Tocopherol in einer Konzentration von 25 µmol/kg ROTG und Rosmarinsäure in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG bei einer POZ von 25 meq O2/kg ROTG identifizierte synergistische Effekt konnte bei keiner weiteren POZ bestätigt werden. Es könnte sich hierbei jedoch um eine Messungenauigkeit gehandeln haben (Tab. 3.35). Tab. 3.35: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Rosmarinsäure (RS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 RS 125 RS 250 RS 500 RS Berechnet 25 α-TOH + 50 RS Berechnet 25 α-TOH + 125 RS Berechnet 25 α-TOH + 250 RS Berechnet 25 α-TOH + 500 RS Berechnet 500 α-TOH + 50 RS Berechnet 500 α-TOH + 125 RS Berechnet 500 α-TOH + 250 RS Berechnet 500 α-TOH + 500 RS 25 α-TOH + 50 RS 25 α-TOH + 125 RS 25 α-TOH + 250 RS 25 α-TOH + 500 RS 500 α-TOH + 50 RS 500 α-TOH + 125 RS 500 α-TOH + 250 RS 500 α-TOH + 500 RS 116 POZ 5 [Tage] 0,73 10,66 7,27 15,27 34,18 48,00 53,09 25,93 44,84 58,66 63,75 22,55 41,45 55,27 60,36 16,05 25,75 32,22 37,84 7,27 8,36 9,45 11,27 POZ 10 [Tage] 1,44 12,31 9,48 21,86 41,86 64,33 89,07 34,16 54,16 76,64 101,38 31,34 51,34 73,81 98,56 23,22 37,76 43,64 57,62 9,48 11,55 12,58 13,61 POZ 25 [Tage] 3,73 14,24 13,87 28,80 59,20 101,60 105,60 43,04 73,44 115,84 119,84 42,67 73,07 115,47 119,47 30,61 56,06 90,91 147,27 18,93 20,27 30,40 28,80 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -9,88 -19,09 -26,44 -25,91 -15,28 -33,09 -45,82 -49,09 -10,94 -16,40 -33,00 -43,76 -21,86 -39,79 -61,23 -84,95 -12,43 -17,38 -24,93 27,43 -23,74 -52,80 -85,07 -90,67 Ergebnisse Sinapinsäure, ein natürlicher Bestandteil des Rapses, zeigte geringe, aber konzentrationsabhängige antioxidative Wirkung in ROTG. Mit zunehmender Konzentration stieg auch ihre antioxidative Effizienz. Eine Kombination mit α-Tocopherol konnte diese inhibierende Wirkung jedoch nicht unterstützen (Ausnahme: α-Tocopherol + 500 µmol Sinapinsäure/kg ROTG bei POZ 25 meq O2/kg ROTG). Die Lagerstabilität der Proben war bis zum Erreichen einer POZ von 10 meq O2/kg ROTG immer identisch mit der entsprechenden Probe nur mit α-Tocopherol. Eine Erhöhung der Sinapinsäure-Konzentration brachte keinen antioxidativen Effekt mit sich. Erst bei einer POZ von 25 meq O2/kg ROTG konnte eine Konzentrationsabhängigkeit beobachtet werden. Hier stieg die Lagerdauer der einzelnen Proben bis zum Erreichen der POZ mit zunehmender Sinapinsäure-Konzentration. Dennoch resultierte die Kombination der beiden Antioxidantien immer in antagonistischen Effekten (Tab. 3.36). Tab. 3.36: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Sinapinsäure (SIS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 SIS 125 SIS 250 SIS 500 SIS Berechnet 25 α-TOH + 50 SIS Berechnet 25 α-TOH + 125 SIS Berechnet 25 α-TOH + 250 SIS Berechnet 25 α-TOH + 500 SIS Berechnet 500 α-TOH + 50 SIS Berechnet 500 α-TOH + 125 SIS Berechnet 500 α-TOH + 250 SIS Berechnet 500 α-TOH + 500 SIS 25 α-TOH + 50 SIS 25 α-TOH + 125 SIS 25 α-TOH + 250 SIS 25 α-TOH + 500 SIS 500 α-TOH + 50 SIS 500 α-TOH + 125 SIS 500 α-TOH + 250 SIS 500 α-TOH + 500 SIS POZ 5 [Tage] 0,77 10,78 7,21 2,40 7,32 12,51 24,48 13,19 18,10 23,29 35,26 9,62 14,54 19,73 31,69 10,74 10,63 11,41 15,39 7,10 6,12 6,12 6,56 POZ 10 [Tage] 1,54 12,47 9,57 4,87 9,91 20,00 36,58 17,34 22,38 32,47 49,05 14,44 19,49 29,57 46,15 12,34 12,34 15,45 27,14 9,57 8,97 10,60 8,89 POZ 25 [Tage] 3,82 14,58 13,95 8,42 13,03 0,00 51,18 23,00 27,60 14,58 65,76 22,37 26,97 13,95 65,13 16,39 19,52 26,99 42,29 13,03 18,82 17,63 18,68 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -2,45 -7,47 -11,88 -19,87 -2,52 -8,42 -13,61 -25,13 -5,00 -10,04 -17,02 -21,91 -4,87 -10,52 -18,97 -37,26 -6,61 -8,08 12,41 -23,47 -9,34 -8,15 3,68 -46,45 117 Tyrosol zeigte kaum antioxidative Wirkung in ROTG. Auch war kein Anstieg des inhibierenden Effektes mit Zunahme der Konzentration zu beobachten. Bei Kombination mit α-Tocopherol zeigte sich bei allen Tyrosol-Konzentrationen lediglich die antioxidative Wirkung der entsprechenden reinen α-Tocopherol-Probe. Eine Ausnahme waren die Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG. Hier wurde eine gleichbleibende, also konzentrationsunabhängige, aber längere Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 25 meq O2/kg ROTG nachgewiesen als bei der entsprechenden reinen α-Tocopherol-Probe. Dennoch resultierten alle Kombinationen aus α-Tocopherol mit Tyrosol in antagonistischen Effekten (Tab. 3.37). Tab. 3.37: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Tyrosol (TL) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 TL 125 TL 250 TL 500 TL Berechnet 25 α-TOH + 50 TL Berechnet 25 α-TOH + 125 TL Berechnet 25 α-TOH + 250 TL Berechnet 25 α-TOH + 500 TL Berechnet 500 α-TOH + 50 TL Berechnet 500 α-TOH + 125 TL Berechnet 500 α-TOH + 250 TL Berechnet 500 α-TOH + 500 TL 25 α-TOH + 50 TL 25 α-TOH + 125 TL 25 α-TOH + 250 TL 25 α-TOH + 500 TL 500 α-TOH + 50 TL 500 α-TOH + 125 TL 500 α-TOH + 250 TL 500 α-TOH + 500 TL 118 POZ 5 [Tage] 1,17 10,81 7,26 1,27 1,24 1,24 1,37 12,08 12,05 12,05 12,18 8,54 8,50 8,50 8,63 10,28 10,26 10,07 10,23 4,40 6,56 7,02 6,17 POZ 10 [Tage] 2,35 12,32 8,93 2,58 2,52 2,52 2,71 14,90 14,84 14,84 15,03 11,51 11,45 11,45 11,64 11,35 11,74 10,52 11,19 8,45 8,64 8,62 7,91 POZ 25 [Tage] 5,93 14,40 13,76 6,12 6,06 6,06 6,19 20,52 20,46 20,46 20,59 19,88 19,81 19,81 19,94 13,36 13,78 11,82 13,16 19,91 18,25 18,78 18,17 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -1,80 -1,79 -1,98 -1,95 -4,14 -1,94 -1,48 -2,46 -3,55 -3,10 -4,32 -3,84 -3,06 -2,81 -2,83 -3,73 -7,16 -6,68 -8,64 -7,43 0,03 -1,56 -1,03 -1,77 Ergebnisse Vanillinsäure zeigte erst beim Erreichen hoher POZ (25 meq O2/kg ROTG) eine identische antioxidative Wirkung wie α-Tocopherol. Allerdings konnte hier mit steigender Konzentration keine Zunahme der inhibierenden Wirkung gefunden werden. In Kombination mit α-Tocopherol war die Wirkung von Vanillinsäure sogar noch herabgesetzt. Das bedeutete, dass eine Probe mit einer Kombination der beiden Antioxidantien eine noch kürzere Zeit benötigte, um eine bestimmte POZ zu erreichen, als eine reine α-Tocopherol-Probe mit der entsprechenden Konzentration. Dieser antagonistische Effekt war besonders ausgeprägt bei hohen α-Tocopherol-Konzentrationen und hoher POZ (Tab. 3.38). Tab. 3.38: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Vanillinsäure (VS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 VS 125 VS 250 VS 500 VS Berechnet 25 α-TOH + 50 VS Berechnet 25 α-TOH + 125 VS Berechnet 25 α-TOH + 250 VS Berechnet 25 α-TOH + 500 VS Berechnet 500 α-TOH + 50 VS Berechnet 500 α-TOH + 125 VS Berechnet 500 α-TOH + 250 VS Berechnet 500 α-TOH + 500 VS 25 α-TOH + 50 VS 25 α-TOH + 125 VS 25 α-TOH + 250 VS 25 α-TOH + 500 VS 500 α-TOH + 50 VS 500 α-TOH + 125 VS 500 α-TOH + 250 VS 500 α-TOH + 500 VS POZ 5 [Tage] 0,77 10,54 7,02 0,77 0,98 0,98 0,98 11,30 11,52 11,52 11,52 7,79 8,00 8,00 8,00 10,41 10,28 10,41 10,13 7,06 6,26 7,02 6,34 POZ 10 [Tage] 0,97 12,21 8,50 1,16 1,97 1,44 1,53 13,36 14,17 13,64 13,73 9,65 10,46 9,93 10,02 10,84 10,80 10,84 10,72 8,33 8,33 8,59 8,29 POZ 25 [Tage] 2,47 15,79 16,94 17,02 16,68 15,74 15,87 32,81 32,47 31,53 31,66 33,96 33,62 32,68 32,81 11,84 11,72 12,26 11,57 2,89 4,94 3,57 3,87 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -0,89 -1,24 -1,11 -1,39 -0,73 -1,74 -0,98 -1,66 -2,52 -3,37 -2,80 -3,01 -1,32 -2,13 -1,34 -1,73 -20,97 -20,75 -19,27 -20,09 -31,07 -28,68 -29,11 -28,94 119 Abschließend wurde Vinylsyringol, ein Decarboxylierungsprodukt von Ascorbinsäure, untersucht. Es zeigte eine effektive konzentrationsabhängige antioxidative Wirkung in ROTG, welche mit zunehmender Konzentration anstieg. Eine Kombination mit α-Tocopherol resultierte allerdings in jeder möglichen Kombination in antagonistischen Effekten, welche besonders stark bei niedrigen α-Tocopherol-Konzentrationen ausgeprägt waren. Es ergab sich hier nur bei niedrigen POZ eine Konzentrationsabhängigkeit, wobei sich bei diesen niedrigen α-Tocopherol-Konzentrationen bei allen Proben nicht einmal die Lagerdauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ von α-Tocopherol in ROTG allein zeigte. Bei einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG zeigte sich eine starke Konzentrationsabhängigkeit. So stieg die inhibierende Wirkung mit zunehmender VinylsyringolKonzentration und auch die Wirkung von α-Tocopherol allein wurde bei allen Proben überstiegen. Dennoch zeigte sich bei jeder Kombination von α-Tocopherol mit Vinylsyringol ein antagonistischer Effekt. Tab. 3.39: Lagerdauer (Tage) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Vinylsyringol (VL) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±1,52) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 VL 125 VL 250 VL 500 VL Berechnet 25 α-TOH + 50 VL Berechnet 25 α-TOH + 125 VL Berechnet 25 α-TOH + 250 VL Berechnet 25 α-TOH + 500 VL Berechnet 500 α-TOH + 50 VL Berechnet 500 α-TOH + 125 VL Berechnet 500 α-TOH + 250 VL Berechnet 500 α-TOH + 500 VL 25 α-TOH + 50 VL 25 α-TOH + 125 VL 25 α-TOH + 250 VL 25 α-TOH + 500 VL 500 α-TOH + 50 VL 500 α-TOH + 125 VL 500 α-TOH + 250 VL 500 α-TOH + 500 VL 120 POZ 5 [Tage] 1,15 10,69 7,27 6,18 10,53 17,94 31,15 16,87 21,22 28,63 41,83 13,45 17,80 25,21 38,41 4,58 5,57 5,34 6,11 10,08 10,53 12,44 19,54 POZ 10 [Tage] 2,38 12,14 9,74 7,62 12,14 25,48 40,48 19,76 24,29 37,62 52,62 17,36 21,89 35,22 50,22 7,26 7,98 8,33 8,57 11,43 12,38 24,40 31,43 POZ 25 [Tage] 6,05 14,61 13,82 10,26 18,16 32,37 55,00 24,87 32,76 46,97 69,61 24,08 31,97 46,18 68,82 11,58 11,71 11,71 11,71 14,74 20,53 31,05 48,42 Synergismus [Tage] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -12,29 -15,65 -23,29 -35,72 -3,37 -7,27 -12,77 -18,87 -12,50 -16,31 -29,29 -44,05 -5,93 -9,51 -10,82 -18,79 -13,29 -21,05 -35,26 -57,90 -9,34 -11,44 -15,13 -20,40 Ergebnisse Abschließend stellte sich heraus, dass nur Ascorbigen bei einer hohen α-TocopherolKonzentration von 500 µmol/kg ROTG synergistische Wirkung mit α-Tocopherol zeigte. Bei einer Kombination mit Carnosolsäure, Genistein und Quercetin resultierten mit α-Tocopherol unter bestimmten Bedingungen additive Effekte. Alle anderen Kombinationen mit α-Tocopherol zeigten antagonistische Effekte. 3.4.5 Abbau von α-Tocopherol in An- und Abwesenheit von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien Um eine regenerative Wirkung von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien zu bestimmen, wurde der Abbau von α-Tocopherol untersucht. 3.4.5.1 Abbau von zwei unterschiedlichen α-Tocopherol-Konzentrationen in Gegenwart von Kaffeesäure c(alpha-TOH) [µmol/kg ROTG] In Gegenwart von Kaffeesäure zeigte sich bei einer α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG eine starke Verlangsamung des Abbaus. Der Abbau nahm mit zunehmender Kaffeesäure-Konzentration stetig ab. So verlängerte sich die Zeit bis zum vollständigen Abbau des α-Tocopherols bei einer Zugabe von Kaffeesäure in einer Konzentration von 50 µmol/kg ROTG um 7 Tage. Eine Erhöhung der Kaffeesäure-Konzentration auf 125 µmol/kg ROTG verlängerte diese Zeit noch einmal um weitere 7 Tage. 250 µmol/kg verlängerten die Abbauzeit auf 42 Tage und 500 µmol/kg schließlich auf 96 Tage. Somit hatte Kaffeesäure auf α-Tocopherol einen regenerierenden Einfluss, welcher mit zunehmender Kaffeesäure-Konzentration anstieg (Abb. 3.43). 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 20 40 60 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 25 µmol TOH 25 µmol TOH + 125 µmol KS 25 µmol TOH + 500 µmol KS 80 100 25 µmol TOH + 50 µmol KS 25 µmol TOH + 250 µmol KS Abb. 3.43: Abbau von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol (α-TOH) in Gegenwart von 50 – 500 µmol/kg ROTG Kaffeesäure (KS) 121 Auch auf eine höhere α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG hatte Kaffeesäure einen regenerierenden Einfluss. So konnte eine Zugabe von Kaffeesäure in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG den vollständigen Abbau von α-Tocopherol um 14 Tage verschieben. Auch bei dieser hohen α-Tocopherol-Konzentration zeigte sich eine Konzentrationsabhängigkeit, wobei diese bei niedrigeren Kaffeesäure-Konzentrationen ziemlich gering ausgeprägt war (Abb. 3.44). 800 c(alpha-TOH) [µmol/kg ROTG] 700 600 500 400 300 200 100 0 0 10 20 30 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 40 50 500 µmol TOH 500 µmol TOH + 50 µmol KS 500 µmol TOH + 125 µmol KS 500 µmol TOH + 250 µmol KS 500 µmol TOH + 500 µmol KS Abb. 3.44: Abbau von 500 µmol/kg ROTG α-Tocopherol (α-TOH) in Gegenwart von 50 – 500 µmol/kg ROTG Kaffeesäure (KS) c(Kaffeesäure) [µmol/kg ROTG] Der Abbau von Kaffeesäure wurde im Wesentlichen nur bei hohen α-TocopherolKonzentrationen beeinflusst (Abb. 3.45, Abb. 3.46). 600 500 400 300 200 100 0 0 20 40 60 80 100 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 50 µmol KS 250 µmol KS 25 µmol TOH + 50 µmol KS 25 µmol TOH + 250 µmol KS 120 125 µmol KS 500 µmol KS 25 µmol TOH + 125 µmol KS 25 µmol TOH + 500 µmol KS Abb. 3.45: Abbau von unterschiedlichen Kaffeesäure-Konzentrationen (KS) in Gegenwart von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol (α-TOH) 122 Ergebnisse c(Kaffeesäure) [µmol/kg ROTG] 600 500 400 300 200 100 0 0 20 40 60 80 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 50 µmol KS 250 µmol KS 500 µmol TOH + 50 µmol KS 500 µmol TOH + 250 µmol KS 100 120 125 µmol KS 500 µmol KS 500 µmol TOH + 125 µmol KS 500 µmol TOH + 500 µmol KS Abb. 3.46: Abbau von unterschiedlichen Kaffeesäure-Konzentrationen (KS) in Gegenwart von 500 µmol/kg ROTG α-Tocopherol (α-TOH) 3.4.5.2 Abbau von zwei unterschiedlichen α-TOH Konzentrationen in Gegenwart von Vanillinsäure c(alpha-TOH) [µmol/kg ROTG] Durch die Gegenwart von Vanillinsäure wurde die Abbaugeschwindigkeit von α-Tocopherol sowohl in einer Konzentration von 25 als auch von 500 µmol/kg ROTG nicht beeinflusst. So war bei allen Proben sowohl mit als auch ohne Sinapinsäure bei einer α-TocopherolKonzentration von 25 µmol/kg ROTG das gesamte α-Tocopherol nach 14 Tagen bzw. bei einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG nach 35 Tagen vollständig aufgebraucht (Abb. 3.47, Abb. 3.48). 50 40 30 20 10 0 0 5 10 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 25 µmol TOH 25 µmol TOH + 125 µmol VS 25 µmol TOH + 500 µmol VS 15 25 µmol TOH + 50 µmol VS 25 µmol TOH + 250 µmol VS Abb. 3.47: Abbau von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol (α-TOH) in Gegenwart von 50 – 500 µmol/kg ROTG Vanillinsäure (VS) 123 c(alpha-TOH) [µmol/kg ROTG] 800 700 600 500 400 300 200 100 0 0 5 10 15 20 25 30 35 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 500 µmol TOH 500 µmol TOH + 50 µmol VS 500 µmol TOH + 125 µmol VS 500 µmol TOH + 250 µmol VS 500 µmol TOH + 500 µmol VS Abb. 3.48: Abbau von 500 µmol/kg ROTG α-Tocopherol (α-TOH) in Gegenwart von 50 – 500 µmol/kg ROTG Vanillinsäure (VS) Äquivalent dazu hatte auch α-Tocopherol in einer Konzentration von 25 µmol/kg ROTG keinen Einfluss auf die Abbaugeschwindigkeit unterschiedlicher Konzentrationen an Vanillinsäure. Über eine Messdauer von 27 Tagen wurde die Anfangskonzentration von Vanillinsäure in ROTG nicht beeinflusst und blieb bis zum Ende des Versuchs gleich. Vanillinsäure nahm also weder an antioxidativenVorgängen noch an der Regeneration von α-Tocopherol teil (Abb. 3.49). c(Vanillinsäure) [µmol/kg ROTG] 600 500 400 300 200 100 0 0 5 10 15 20 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 50 µmol VS 250 µmol VS 25 µmol TOH + 50 µmol VS 25 µmol TOH + 250 µmol VS 25 30 125 µmol VS 500 µmol VS 25 µmol TOH + 125 µmol VS 25 µmol TOH + 500 µmol VS Abb. 3.49: Abbau von unterschiedlichen Vanillinsäure-Konzentrationen (VS) in Gegenwart von 25 µmol/kg ROTG α-Tocopherol (α-TOH) 124 Ergebnisse Bei Einsatz einer höheren α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG zeigte sich eine geringfügige Verlangsamung des Vanillinsäureabbaus. Möglicherweise könnte das α-Tocopherol besonders bei hohen Vanillinsäure-Konzentrationen diese regeneriert haben (Abb. 3.50). c(Vanillinsäure) [µmol/kg ROTG] 600 500 400 300 200 100 0 0 10 20 30 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 50 µmol VS 250 µmol VS 500 µmol TOH + 50 µmol VS 500 µmol TOH + 250 µmol VS 40 125 µmol VS 500 µmol VS 500 µmol TOH + 125 µmol VS 500 µmol TOH + 500 µmol VS Abb. 3.50: Abbau von unterschiedlichen Vanillinsäure-Konzentrationen (VS) in Gegenwart von 500 µmol/kg ROTG α-Tocopherol (α-TOH) 3.4.6 Interaktion von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien mit α-Tocopherol in Öl-in-Wasser-Emulsionen Wie auch bei den Oxidationsversuchen in ROTG wurden die phenolischen und nichtphenolischen Substanzen Ascorbigen, Butylhydroxyanisol, Catechin, Carnosolsäure, Geinstein, Kaempferol, Kaffeesäure, Liponsäure, Oleurpein, Quercetin, Rosmarinsäure, Sinapinsäure, Tyrosol, Vanillinsäure und Vinylsyringol auf Interaktionen mit α-Tocopherol untersucht. Zusätzlich wurde in der Emulsion noch Ascorbinsäure als potenzieller Synergist getestet. Diese Verbindungen wurden der Emulsion in den Konzentrationen 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG-Phase zugesetzt und hatten somit eine Gesamtkonzentration von 5, 12,5, 25, und 50,0 µmol/kg Emulsion. Auch bei den Untersuchungen in Emulsionen sollte die Hypothese von PEYRAT-MAILLARD ET AL. (2003) überprüft werden. Ein potenzieller Synergist zu α-Tocopherol sollte ein schwächeres Antioxidans als α-Tocopherol in Emulsion sein, da ein schwächeres Antioxidans das stärkere regenerieren sollte, um so eine optimale antioxidative Wirkung zu gewährleisten. Hierzu wurde die antioxidative Wirkung von phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien in Emulsionen überprüft. 125 Mithilfe der in Emulsion berechneten Inhibierungen für die Bildung der Hydroperoxide und der sekundären Oxidationsprodukte Propanal und Hexanal (nach 48 Stunden Oxidation bei 40°C im Dunkeln) für Proben mit jeweils einer Antioxidans-Konzentration von 500 µmol/kg Emulsion, zeigte sich, dass Oleuropein, Rosmarinsäure und Sinapinsäure die Oxidation noch zusätzlich unterstützten und somit in Emulsionen prooxidativ wirkten. α-Tocopherol zeigte eine inhibierende Wirkung bei der Entstehung von Hydroperoxiden bei 42 %. Catechin, Genistein, Tyrosol, Vanillinsäure und Vinylsyringol zeigten nur sehr geringe antioxidative Eigenschaften, wobei Tyrosol und Vinylsyringol die Bildung sekundärer Oxidationsprodukte protegierten. Auch α-Tocopherol zeigte nur eine sehr geringe Wirkung bei der Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte. Alle anderen eingesetzten Substanzen zeigten inhibierende Wirkungen sowohl für primäre als auch für sekundäre Oxidationsprodukte im Bereich von 50 bis 100 % und zwar in aufsteigender Reihenfolge: Liponsäure < Ascorbigen < Carnosolsäure < Kaempferol < Kaffeesäure < BHA < Quercetin. Carnosolsäure wies stärkere inhibierende Wirkung für primäre Oxidationsprodukte als für sekundäre Oxidationsprodukte auf (Abb. 3.51). 100 60 40 20 -89 Hydroperoxide -105 Propanal -109 alpha-Tocopherol Vinylsyringol Vanillinsäure Thyrosol Sinapinsäure Quercetin Oleuropein Liponsäure Kaffeesäure Kaempferol Genistein -80 Rosmarinsäure -60 Catechin -40 Carnosolsäure -20 BHA 0 Ascorbigen Inhibierung [%] 80 -145 Hexanal Abb. 3.51: Inhibierung aller in dieser Arbeit untersuchten phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG, berechnet aus der Entstehung der Hydroperoxide, Propanal und Hexanal nach 48 Stunden. (Für die Verbindungen Ascorbigen, Butylhydroxyanisol (BHA), Kaffeesäure, Liponsäure und Quercetin konnten keine sekundären Oxidationsprodukte bestimmt werden.) 126 Ergebnisse 3.4.7 Konzentrationsabhängige Inhibierung von phenolischen und nichtphenolischen Antioxidantien Da die inhibierende Wirkung der einzelnen Antioxidantien konzentrationsabhängig sein kann, wurde nicht nur eine Probe mit einer Konzentration der Synergisten von 500 µmol/kg ROTG vermessen, sondern zusätzlich Proben mit den Konzentrationen von 50, 125 und 250 µmol/kg ROTG. Es zeigte sich für Butylhydroxyanisol, Carnosolsäure, Geinstein, Kaempferol, Kaffeesäure, Quercetin und Vanillinsäure, dass eine steigende Antioxidans-Konzentration eine steigende inhibierende Wirkung mit sich brachte, und zwar sowohl bei der Inhibierung der Bildung von Hydroperoxiden als auch bei der Entstehung von sekundären Oxidationsprodukten. Für Ascorbigen, Catechin, Liponsäure und Oleuropein konnte keine Konzentrationsabhängigkeit nachgewiesen werden. Die Inhibierung blieb bei allen untersuchten Konzentrationen gleich. Prooxidativ hingegen wirkten Rosmarinsäure und Sinapinsäure. Ein Anstieg der Konzentration des eingesetzten Antioxidans führte zu einer stärkeren Bildung von primären und sekundären Oxidationsprodukten. Für Vinylsyringol und Tyrosol konnten nur stark schwankende Ergebnisse erreicht werden. Folgende Substanzen wiesen geringere antioxidative Aktivität in Emulsionen auf als α-Tocopherol: Catechin, Genistein, Liponsäure, Oleuropein, Rosmarinsäure, Sinapinsäure, Tyrosol, Vanillinsäure und Vinylsyringol. Tab. 3.40: Darstellung der konzentrationsabhängigen Inhibierung aller phenolischen und nichtphenolischen Antioxidantien, berechnet aus der Entstehung der Hydroperoxide, Propanal und Hexanal nach 48 Stunden in Emulsion (Tocopherol: TOH, Standardabweichung: σ) Konz. Hydroperoxide µmol/kg Inhibierung ROTG [%] 25 500 50 Ascorbigen 125 250 500 Butylhydroxy- 50 125 anisol 250 500 Carnosolsäure 50 125 250 500 50 Catechin 125 250 500 50 Genistein 125 α-TOH -21,36 52,34 48,86 50,69 61,98 58,41 86,82 94,98 98,23 97,96 22,43 38,28 90,49 69,39 7,44 -0,63 -1,37 -2,91 19,79 15,16 σ [%] 5,19 1,11 9,09 5,66 0,20 6,60 0,20 1,76 0,37 0,07 5,47 6,99 2,59 3,43 2,90 2,13 2,00 2,86 3,79 9,77 Propanal Inhibierung [%] -66,51 11,88 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. -24,21 -13,70 54,36 -0,84 -48,30 -0,66 -21,83 1,69 16,11 -3,25 σ [%] 20,85 1,037 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 9,80 0,10 3,53 8,95 3,29 18,46 3,86 15,98 12,68 10,25 Hexanal Inhibierung [%] -96,34 5,67 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. -39,75 -21,81 77,06 18,88 -69,54 2,89 -17,73 7,37 41,12 -8,65 σ [%] 30,11 0,37 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 8,27 5,26 3,80 19,27 3,40 22,80 2,61 19,07 15,03 14,64 127 Konz. Hydroperoxide µmol/kg Inhibierung ROTG [%] 250 500 50 Kaempferol 125 250 500 50 Kaffeesäure 125 250 500 50 Liponsäure 125 250 500 50 Oleuropein 125 250 500 50 Quercetin 125 250 500 Rosmarinsäure 50 125 250 500 50 Sinapinsäure 125 250 500 50 Tyrosol 125 250 500 50 Vanillinsäure 125 250 500 50 Vinylsyringol 125 250 500 n.a. = nicht analysiert 128 24,44 28,80 5,47 15,06 59,66 78,19 69,12 89,95 94,74 96,76 40,85 47,69 44,43 46,87 -26,25 -59,82 -40,53 -35,71 95,13 99,37 100 100 0,93 -5,86 -30,32 -24,96 -33,57 -6,14 -6,78 -10,46 13,64 10,89 16,96 19,73 4,01 10,75 13,89 17,56 -0,93 0,33 -8,24 10,31 σ [%] 1,93 1,11 4,63 1,28 1,23 2,15 0,82 0,25 0,20 0,27 9,14 0,02 3,81 5,29 14,24 18,96 26,16 16,60 1,50 0,15 0,16 0,09 9,67 8,85 16,40 13,64 10,47 4,98 22,09 6,96 2,99 3,02 4,22 4,06 1,16 2,14 4,45 2,95 4,73 2,20 1,98 1,88 Propanal Inhibierung [%] -24,60 17,74 -34,00 -16,56 15,84 30,54 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. -41,21 -83,12 -51,54 -89,40 n.a. n.a. n.a. n.a. -66,06 -33,48 -115,64 -109,14 -110,88 -85,81 -68,31 -45,72 -17,45 -36,72 -23,89 -27,43 -11,59 -11,97 -31,70 14,38 -49,31 -54,15 -44,59 -32,17 σ [%] 14,06 13,51 7,73 11,18 0,91 6,56 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 3,84 6,66 3,54 22,92 n.a. n.a. n.a. n.a. 9,96 4,07 3,41 3,32 8,77 7,34 4,05 0,19 2,82 4,07 10,20 3,90 12,17 9,16 12,15 0,57 0,17 0,00 3,10 Hexanal Inhibierung [%] -25,38 15,18 -47,93 -23,43 30,26 50,39 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. -75,52 -121,34 -74,60 -105,56 n.a. n.a. n.a. n.a. -145,63 -64,51 -174,83 -144,80 -143,62 -108,50 -98,48 -69,98 -26,63 -55,51 -31,52 -29,89 -21,81 -38,66 -38,57 10,63 -58,52 -61,30 -34,11 -17,34 σ [%] 2,33 15,24 9,33 13,29 0,34 5,79 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 0,46 2,61 1,20 7,46 n.a. n.a. n.a. n.a. 19,98 7,80 17,41 14,21 20,84 10,50 0,20 3,88 3,92 4,39 15,66 2,43 0,00 6,13 18,25 0,41 0,85 0,00 2,15 Ergebnisse 3.4.8 Interaktion von α-Tocopherol mit Butylhydroxyanisol in Öl-in-WasserEmulsion 3.4.8.1 Interaktion von α-Tocopherol mit Butylhydroxyanisol in Öl-in-Wasser-Emulsion bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG Um auch die Wirkung von Antioxidantien-Kombinationen in Emulsionen anschaulich Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 [Tage] darstellen zu können, soll exemplarisch ein phenolisches Antioxidans zu α-Tocopherol in Emulsion anhand eines Balkendiagramms abgebildet werden. In Abb. 3.52 wird die Lagerdauer von Emulsionsproben bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG mit Butylhydroxyanisol in den Konzentrationen von 50 bis 500 µmol/kg ROTG gezeigt. Deutlich ist eine konzentrationsabhängige Wirkung zu erkennen. Mit steigender ButylhydroxyanisolKonzentration verlängerte sich die Lagerdauer der Proben. Sie konnte von ca. 26 auf über 50 Tage durch eine Zugabe von Butylhydroxyanisol in einer Konzentration von 500 statt 50 µmol/kg ROTG gesteigert werden. Diese Konzentrationsabhängigkeit ist auch bei der Kombination von Butylhydroxyanisol in Kombination mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 25 µmol/kg ROTG zu erkennen. Dennoch war die Lagerstabilität der Proben mit der Antioxidantien-Kombination bei allen Konzentrationen geringer als bei der berechneten Summe der Einzelwirkungen der Antioxidantien. Es zeigte sich also in jeder Kombination eine antagonistische Wirkung. 60 50 40 30 20 10 0 Abb. 3.52: Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG Tage] von Emulsionsproben mit einer α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH) von 25 µmol/kg ROTG mit und ohne Butylhydroxyanisol (BHA) in einer Konzentration von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG und die berechnete Lagerdauer bei additiver Wirkung der beiden Antioxidantien in Kombination (Standardabweichung α-Tocopherol: kalkulierte additive Wirkung σ = ±2,04) 129 Bei Erhöhung der α-Tocopherol-Konzentration änderte sich die Wirkung deutlich. Die Lagerstabilität der Proben vergrößerte sich mit steigender Butylhydroxyanisol-Konzentration. Durch Zugabe von α-Tocopherol in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG zu einer Butylhydroxyanisol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG verlängerte sich die Lagerdauer der Probe um ca. ein Drittel. Die Zugabe einer hohen α-Tocopherol-Konzentration zu Butylhydroxyanisol resultierte mit höheren Konzentrationen in synergistischen Effekten, der 120 100 80 60 40 20 BH A 50 0 BH A 25 0 12 5 50 BH A 0 BH A Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 [Tage] mit steigender Butylhydroxyanisol-Konzentration stärker wurde (Abb. 3.53). Abb. 3.53: Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG Tage] von Emulsionsproben mit einer α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH) von 500 µmol/kg ROTG mit und ohne Butylhydroxyanisol (BHA) in einer Konzentration von 50, 125, 250 und 500 µmol/kg ROTG und die berechnete Lagerdauer bei additiver Wirkung der beiden Antioxidantien in Kombination (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) kalkulierte additive Wirkung 130 Ergebnisse 3.4.8.2 Interaktion von α-Tocopherol mit Butylhydroxyanisol in Öl-in-Wasser-Emulsion bei unterschiedlichen Oxidationsstadien Da die POZ, bei der die Interaktionen untersucht wurden, einen großen Einfluss auf die Ausbildung der synergistischen Effekte hatten, wurden auch die POZ von 10 und 25 meq O2/kg ROTG untersucht. Es zeigte deutlich, dass bei keiner POZ eine synergistische Wirkung zwischen BHA und α-Tocopherol in einer Konzentration von 25 µmol/kg ROTG ausgebildet wurde. Der synergistische Effekt, der zwischen BHA und einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG identifiziert werden konnte, wurde auch bei höheren POZ beobachtet, nahm aber mit steigender POZ in seiner Intensität ab (Tab. 3.41). Tab. 3.41: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Butylhydroxyanisol (BHA) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung αTocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 BHA 125 BHA 250 BHA 500 BHA Berechnet 25 α-TOH + 50 BHA Berechnet 25 α-TOH + 125 BHA Berechnet 25 α-TOH + 250 BHA Berechnet 25 α-TOH + 500 BHA Berechnet 500 α-TOH + 50 BHA Berechnet 500 α-TOH + 125 BHA Berechnet 500 α-TOH + 250 BHA Berechnet 500 α-TOH + 500 BHA 25 α-TOH + 50 BHA 25 α-TOH + 125 BHA 25 α-TOH + 250 BHA 25 α-TOH + 500 BHA 500 α-TOH + 50 BHA 500 α-TOH + 125 BHA 500 α-TOH + 250 BHA 500 α-TOH + 500 BHA POZ 5 [Stunden] 13,25 1,93 19,76 25,78 35,90 41,93 51,08 27,71 37,83 43,86 53,01 45,54 55,66 61,69 70,84 24,82 34,70 40,48 49,40 26,99 55,18 73,98 103,37 POZ 10 [Stunden] 15,95 3,81 25,24 28,33 43,33 53,57 61,90 32,14 47,14 57,38 65,71 53,57 68,57 78,81 87,14 27,62 42,14 51,90 60,00 30,24 58,10 78,33 112,86 POZ 25 [Stunden] 22,93 9,51 29,76 36,10 58,78 59,51 87,80 45,61 68,29 69,02 97,32 65,85 88,54 89,27 117,56 34,88 57,07 57,56 85,37 41,95 66,59 87,80 121,46 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -2,89 -3,13 -3,38 -3,61 -18,55 -0,48 12,29 32,53 -4,52 -5,00 -5,48 -5,71 -23,33 -10,47 -0,48 25,72 -10,73 -11,22 -11,46 -11,95 -23,90 -21,95 -1,47 3,90 131 3.4.9 Interaktion von α-Tocopherol mit phenolischen und nicht-phenolischen Substanzen in Öl-in-Wasser-Emulsionen bei unterschiedlichen Oxidationsstadien Es konnte für eine Kombination von α-Tocopherol mit Ascorbigen in Emulsion in keiner Konzentration ein Synergismus identifiziert werden. Ascorbigen wirkte als Einzelantioxidans in der Emulsion konzentrationsabhängig, wobei mit steigender Konzentration die Lagerstabilität der Emulsion abnahm. Dieser Trend konnte in Kombination mit α-Tocopherol nicht klar festgestellt werden. Es war kein Unterschied in der Lagerstabilität der Proben mit Ascorbigen in Kombination mit hoher bzw. niedriger α-Tocopherol-Konzentration zu erkennen (Tab. 3.42). Tab. 3.42: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Ascorbigen (AG) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 AG 125 AG 250 AG 500 AG Berechnet 25 α-TOH + 50 AG Berechnet 25 α-TOH + 125 AG Berechnet 25 α-TOH + 250 AG Berechnet 25 α-TOH + 500 AG Berechnet 500 α-TOH + 50 AG Berechnet 500 α-TOH + 125 AG Berechnet 500 α-TOH + 250 AG Berechnet 500 α-TOH + 500 AG 25 α-TOH + 50 AG 25 α-TOH + 125 AG 25 α-TOH + 250 AG 25 α-TOH + 500 AG 500 α-TOH + 50 AG 500 α-TOH + 125 AG 500 α-TOH + 250 AG 500 α-TOH + 500 AG 132 POZ 5 [Stunden] 13,64 1,93 19,55 11,70 5,68 3,64 2,73 13,64 7,61 5,57 4,66 31,25 25,23 23,18 22,27 2,16 2,16 1,93 2,16 2,61 2,50 5,57 1,36 POZ 10 [Stunden] 15,85 2,68 25,67 13,84 11,27 7,37 5,47 16,52 13,95 10,04 8,15 39,51 36,94 33,04 31,14 4,24 4,24 2,68 4,24 5,25 5,02 11,16 2,79 POZ 25 [Stunden] 22,27 9,77 29,20 19,66 18,52 15,68 15,68 29,43 28,30 25,45 25,45 48,86 47,73 44,89 44,89 10,68 10,23 9,77 10,45 12,95 12,39 18,07 6,82 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -11,48 -5,45 -3,64 -2,50 -28,64 -22,73 -17,61 -20,91 -12,28 -9,71 -7,36 -3,91 -34,26 -31,92 -21,88 -28,35 -18,75 -18,07 -15,68 -15,00 -35,91 -35,34 -26,82 -38,07 Ergebnisse Ascorbinsäure in Emulsion zeigte nur sehr geringe antioxidative Aktivität, welche mit steigender Ascorbinsäure-Konzentration leicht abnahm. Auch eine Kombination mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG resultierte in konzentrationsabhängigen antagonistischen Effekten, d.h. die Lagerstabilität nahm mit zunehmender Konzentration an Ascorbinsäure ab. Nur bei einer Kombination mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG zeigten sich bei hohen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 250 und 500 µmol/kg ROTG additive oder leicht synergistische Effekte (Tab. 3.43). Tab. 3.43: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Ascorbinsäure (AS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt: die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 AS 125 AS 250 AS 500 AS Berechnet 25 α-TOH + 50 AS Berechnet 25 α-TOH + 125 AS Berechnet 25 α-TOH + 250 AS Berechnet 25 α-TOH + 500 AS Berechnet 500 α-TOH + 50 AS Berechnet 500 α-TOH + 125 AS Berechnet 500 α-TOH + 250 AS Berechnet 500 α-TOH + 500 AS 25 α-TOH + 50 AS 25 α-TOH + 125 AS 25 α-TOH + 250 AS 25 α-TOH + 500 AS 500 α-TOH + 50 AS 500 α-TOH + 125 AS 500 α-TOH + 250 AS 500 α-TOH + 500 AS POZ 5 [Stunden] 8,00 6,52 1,60 3,33 2,13 1,87 1,60 9,86 8,66 8,39 8,12 4,93 3,73 3,47 3,20 3,59 2,83 2,07 1,74 1,87 1,60 4,53 3,20 POZ 10 [Stunden] 12,89 12,34 3,03 6,58 4,34 3,68 3,03 18,92 16,68 16,02 15,37 9,61 7,37 6,71 6,05 7,02 5,74 4,04 3,51 3,68 3,68 8,95 6,32 POZ 25 [Stunden] 18,40 18,70 7,47 15,20 10,93 9,07 7,73 33,90 29,63 27,76 26,43 22,67 18,40 16,53 15,20 15,22 13,91 10,00 8,70 9,20 8,80 17,33 14,93 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -6,27 -5,83 -6,32 -6,38 -3,06 -2,13 1,06 0,00 -11,90 -10,94 -11,98 -11,86 -5,93 -3,69 2,24 0,27 -18,68 -15,72 -17,76 -17,73 -13,47 -9,60 0,80 -0,27 133 Carnosolsäure wies eine starke antioxidative Wirkung in Emulsion auf. In Kombination mit α-Tocopherol war diese allerdings wesentlich geringer (Ausnahme: 500 µmol α-Tocopherol/kg ROTG + 50 µmol Carnosolsäure/kg ROTG). Diese Wirkungsabnahme zeigte sich besonders deutlich in Kombination mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG. Diese Proben zeigten beinahe identische Lagerstabilitäten wie die Proben mit nur geringer α-Tocopherol-Konzentration. Die Lagerstabilität der Proben mit der Kombination der Antioxidantien stieg mit ansteigender Carnosolsäure-Konzentration (Tab. 3.44). Tab. 3.44: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Carnosolsäuree (CS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 CS 125 CS 250 CS 500 CS Berechnet 25 α-TOH + 50 CS Berechnet 25 α-TOH + 125 CS Berechnet 25 α-TOH + 250 CS Berechnet 25 α-TOH + 500 CS Berechnet 500 α-TOH + 50 CS Berechnet 500 α-TOH + 125 CS Berechnet 500 α-TOH + 250 CS Berechnet 500 α-TOH + 500 CS 25 α-TOH + 50 CS 25 α-TOH + 125 CS 25 α-TOH + 250 CS 25 α-TOH + 500 CS 500 α-TOH + 50 CS 500 α-TOH + 125 CS 500 α-TOH + 250 CS 500 α-TOH + 500 CS 134 POZ 5 [Stunden] 3,02 1,93 19,55 53,96 25,09 63,96 30,57 55,89 27,02 65,89 32,50 73,51 44,64 83,51 50,12 11,51 18,68 48,30 30,94 11,32 18,49 47,55 30,38 POZ 10 [Stunden] 4,44 2,68 25,67 55,93 28,52 69,63 36,67 58,61 31,20 72,31 39,35 81,60 54,19 95,30 62,34 15,19 24,63 55,00 37,22 15,19 24,26 54,07 36,48 POZ 25 [Stunden] 16,67 9,77 29,20 24,07 30,00 61,48 48,89 33,84 39,77 71,25 58,66 53,27 59,20 90,68 78,09 24,44 30,37 62,22 49,26 68,89 37,41 77,04 47,04 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -44,38 -8,34 -17,59 -1,56 -62,19 -26,15 -35,96 -19,74 -43,42 -6,57 -17,31 -2,13 -66,41 -29,93 -41,23 -25,86 -9,40 -9,40 -9,03 -9,40 15,62 -21,79 -13,64 -31,05 Ergebnisse Catechin zeigte nur ein geringes antioxidatives Potenzial in Emulsion. Eine Konzentrationsabhängigkeit konnte nicht nachgewiesen werden. Eine Kombination mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 25 µmol/kg ROTG resultierte in synergistischen Effekten bei jeder Catechin-Konzentration und jeder POZ. Starke antagonistische Effekte hingegen waren in Kombination mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG zu messen. Hier konnte keine Konzentrationsabhängigkeit nachgewiesen werden (Tab. 3.45). Tab. 3.45: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Catechin (CA) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 CA 125 CA 250 CA 500 CA Berechnet 25 α-TOH + 50 CA Berechnet 25 α-TOH + 125 CA Berechnet 25 α-TOH + 250 CA Berechnet 25 α-TOH + 500 CA Berechnet 500 α-TOH + 50 CA Berechnet 500 α-TOH + 125 CA Berechnet 500 α-TOH + 250 CA Berechnet 500 α-TOH + 500 CA 25 α-TOH + 50 CA 25 α-TOH + 125 CA 25 α-TOH + 250 CA 25 α-TOH + 500 CA 500 α-TOH + 50 CA 500 α-TOH + 125 CA 500 α-TOH + 250 CA 500 α-TOH + 500 CA POZ 5 [Stunden] 8,00 1,47 15,47 2,40 1,87 1,87 1,73 3,87 3,33 3,33 3,20 17,87 17,33 17,33 17,20 13,20 5,87 4,53 11,20 1,60 1,60 1,60 1,73 POZ 10 [Stunden] 12,63 2,89 19,74 4,74 3,82 3,95 3,42 7,63 6,71 6,84 6,32 24,47 23,55 23,68 23,16 16,45 11,84 8,95 14,21 3,29 3,29 3,29 3,55 POZ 25 [Stunden] 18,40 7,47 28,27 12,00 9,60 9,87 8,80 19,47 17,07 17,33 16,27 40,27 37,87 38,13 37,07 24,53 18,93 21,33 21,33 8,53 8,53 8,53 9,60 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 9,33 2,54 1,20 8,00 -16,27 -15,73 -15,73 -15,47 8,82 5,13 2,11 7,89 -21,18 -20,26 -20,39 -19,61 5,06 1,86 4,00 5,06 -31,74 -29,34 -29,60 -27,47 135 Auch Genistein zeigte nur sehr geringe antioxidative Aktivität in Emulsion. Es konnte für Genistein keine Konzentrationsabhängigkeit nachgewiesen werden. In Kombination mit einer hohen α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG konnte fast keine antioxidative Wirkung identifiziert werden. Im Gegensatz dazu konnte Genistein (nicht bei 50 µmol/kg ROTG) mit einer geringen α-Tocopherol-Konzentration zu deutlichen synergistischen Wirkungen interagieren. Diese synergistischen Effekte gehen allerdings bei einer POZ von 25 meq O2/kg ROTG wieder verloren (Tab. 3.46). Tab. 3.46: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg Emuslion, mit Genistein (GE) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion. (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 GE 125 GE 250 GE 500 GE Berechnet 25 α-TOH + 50 GE Berechnet 25 α-TOH + 125 GE Berechnet 25 α-TOH + 250 GE Berechnet 25 α-TOH + 500 GE Berechnet 500 α-TOH + 50 GE Berechnet 500 α-TOH + 125 GE Berechnet 500 α-TOH + 250 GE Berechnet 500 α-TOH + 500 GE 25 α-TOH + 50 GE 25 α-TOH + 125 GE 25 α-TOH + 250 GE 25 α-TOH + 500 GE 500 α-TOH + 50 GE 500 α-TOH + 125 GE 500 α-TOH + 250 GE 500 α-TOH + 500 GE 136 POZ 5 [Stunden] 8,27 1,60 15,47 3,47 3,07 3,47 3,47 5,07 4,67 5,07 5,07 18,93 18,53 18,93 18,93 2,80 18,27 19,47 26,67 1,33 0,00 2,00 2,40 POZ 10 [Stunden] 12,89 3,03 19,74 6,84 6,32 6,97 7,11 9,87 9,34 10,00 10,13 26,58 26,05 26,71 26,84 5,66 24,21 24,74 30,53 2,63 0,00 4,08 4,87 POZ 25 [Stunden] 18,40 7,73 28,27 18,67 20,53 23,47 25,07 26,40 28,27 31,20 32,80 46,93 48,80 51,73 53,33 16,67 30,67 31,20 37,87 6,53 0,00 10,13 12,27 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -2,27 13,60 14,40 21,60 -17,60 -18,53 -16,93 -16,53 -4,21 14,87 14,74 20,40 -23,95 -26,05 -22,63 -21,97 -9,73 2,40 0,00 5,07 -40,40 -48,80 -41,60 -41,06 Ergebnisse Kaempferol bildet in Emulsion mit ansteigender Konzentration eine zunehmende antioxidative Wirkung aus. Dieser Effekt verbindet sich in Kombination mit einer α-TocopherolKonzentration von 25 µmol/kg ROTG zu einer deutlichen synergistischen Wirkung. Bei einer POZ von 25 meq O2/kg ROTG geht diese allerdings verloren. Auch eine zu hohe Kaempferol-Konzentration verhindert eine synergistische Wirkung mit α-Tocopherol. In Kombination mit einer hohen α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG ist immer noch eine Konzentrationsabhängigkeit, aber keine synergistische Wirkung, sondern ein antagonistischer Effekt zu finden (Tab. 3.47). Tab. 3.47: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Kaempferol (KP) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 KP 125 KP 250 KP 500 KP Berechnet 25 α-TOH + 50 KP Berechnet 25 α-TOH + 125 KP Berechnet 25 α-TOH + 250 KP Berechnet 25 α-TOH + 500 KP Berechnet 500 α-TOH + 50 KP Berechnet 500 α-TOH + 125 KP Berechnet 500 α-TOH + 250 KP Berechnet 500 α-TOH + 500 KP 25 α-TOH + 50 KP 25 α-TOH + 125 KP 25 α-TOH + 250 KP 25 α-TOH + 500 KP 500 α-TOH + 50 KP 500 α-TOH + 125 KP 500 α-TOH + 250 KP 500 α-TOH + 500 KP POZ 5 [Stunden] 8,11 1,49 15,81 2,43 3,11 17,03 43,11 3,92 4,59 18,51 44,59 18,24 18,92 32,84 58,92 18,38 7,03 27,84 40,41 1,62 2,30 10,54 18,38 POZ 10 [Stunden] 12,89 3,03 19,74 5,00 6,32 26,32 49,47 8,03 9,34 29,34 52,50 24,74 26,05 46,05 69,21 24,08 12,89 33,16 44,47 3,16 4,61 21,05 24,74 POZ 25 [Stunden] 18,40 7,47 28,27 12,53 17,33 36,80 61,33 20,00 24,80 44,27 68,80 40,80 45,60 65,07 89,60 29,47 23,47 40,93 54,67 8,00 11,47 32,53 43,20 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 14,46 2,44 9,33 -4,18 -16,62 -16,62 -22,30 -40,54 16,05 3,55 3,82 -8,03 -21,58 -21,44 -25,00 -44,47 9,47 -1,33 -3,34 -14,13 -32,80 -34,13 -32,54 -46,40 137 Kaffeesäure wies in Emulsion nur schwache antioxidative Wirkung auf, die konzentrationsunabhängig stark schwankte. In Kombination mit α-Tocopherol zeigte sich in allen Konzentrationen ein antagonistischer Effekt, welcher besonders stark bei hohen α-Tocopherol-Konzentrationen ausgebildet war. Auch hier waren starke Schwankungen in der Lagerstabilität der einzelnen Proben zu erkennen (Tab. 3.48). Tab. 3.48: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Kaffeesäure (KS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 KS 125 KS 250 KS 500 KS Berechnet 25 α-TOH + 50 KS Berechnet 25 α-TOH + 125 KS Berechnet 25 α-TOH + 250 KS Berechnet 25 α-TOH + 500 KS Berechnet 500 α-TOH + 50 KS Berechnet 500 α-TOH + 125 KS Berechnet 500 α-TOH + 250 KS Berechnet 500 α-TOH + 500 KS 25 α-TOH + 50 KS 25 α-TOH + 125 KS 25 α-TOH + 250 KS 25 α-TOH + 500 KS 500 α-TOH + 50 KS 500 α-TOH + 125 KS 500 α-TOH + 250 KS 500 α-TOH + 500 KS 138 POZ 5 [Stunden] 13,80 1,58 18,55 12,67 2,04 12,22 2,60 14,25 3,62 13,80 4,19 31,22 20,59 30,77 21,15 12,90 1,81 12,33 2,49 1,70 1,47 1,92 1,92 POZ 10 [Stunden] 15,78 3,78 24,78 14,44 4,22 13,67 5,11 18,22 8,00 17,44 8,89 39,22 29,00 38,44 29,89 14,33 4,11 13,56 5,11 3,33 2,89 4,11 4,00 POZ 25 [Stunden] 22,17 9,50 29,30 20,14 10,41 18,21 12,90 29,64 19,91 27,71 22,40 49,43 39,71 47,51 42,19 19,91 10,41 18,10 12,85 8,14 7,24 10,18 9,84 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -1,35 -1,81 -1,47 -1,70 -29,52 -19,12 -28,85 -19,23 -3,89 -3,89 -3,88 -3,78 -35,89 -26,11 -34,33 -25,89 -9,73 -9,50 -9,61 -9,55 -41,29 -32,47 -37,33 -32,35 Ergebnisse Liponsäure zeigte in Emulsion gute antioxidative Effizienz. Allerdings konnte keine konzentrationsabhängige Wirkung festgestellt werden. In Kombination mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG zeigte sich eine äquivalente Wirkung. In Kombination mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG ging die Lagerstabilität der Proben stark zurück. Somit konnte für diese Antioxidantien-Kombination keine synergistische, sondern nur eine antagonistische Wirkung gefunden werden (Tab. 3.49). Tab. 3.49: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Liponsäure (LS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 LS 125 LS 250 LS 500 LS Berechnet 25 α-TOH + 50 LS Berechnet 25 α-TOH + 125 LS Berechnet 25 α-TOH + 250 LS Berechnet 25 α-TOH + 500 LS Berechnet 500 α-TOH + 50 LS Berechnet 500 α-TOH + 125 LS Berechnet 500 α-TOH + 250 LS Berechnet 500 α-TOH + 500 LS 25 α-TOH + 50 LS 25 α-TOH + 125 LS 25 α-TOH + 250 LS 25 α-TOH + 500 LS 500 α-TOH + 50 LS 500 α-TOH + 125 LS 500 α-TOH + 250 LS 500 α-TOH + 500 LS POZ 5 [Stunden] 13,72 1,86 19,77 12,79 14,30 13,72 13,02 14,65 16,16 15,58 14,88 32,56 34,07 33,49 32,79 12,79 14,30 13,72 13,02 2,09 12,79 2,67 2,44 POZ 10 [Stunden] 15,91 3,86 24,77 15,00 16,36 15,68 14,77 18,86 20,23 19,55 18,64 39,77 41,14 40,45 39,55 15,11 15,68 16,48 14,77 4,32 15,11 5,11 4,89 POZ 25 [Stunden] 21,84 9,66 28,05 21,72 22,99 21,15 20,23 31,38 32,64 30,80 29,89 49,77 51,03 49,20 48,28 21,95 22,99 21,61 20,23 10,69 22,30 12,87 12,07 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -1,86 -1,86 -1,86 -1,86 -30,47 -21,28 -30,82 -30,35 -3,75 -4,55 -3,07 -3,87 -35,45 -26,03 -35,34 -34,66 -9,43 -9,65 -9,19 -9,66 -39,08 -28,73 -36,33 -36,21 139 Oleuropein zeigte nur eine geringe inhibierende Wirkung in Emulsion. In Kombination mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG konnten für die OleuropeinKonzentrationen von 50 und 125 µmol/kg ROTG synergistische Interaktionen identifiziert werden, die aber bei weiter steigender Oleuropein-Konzentration in antagonistischen Effekten resultierten. Es zeigte sich hier also eine konzentrationsabhängige Wirkung. In Kombination mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG konnten ebenfalls nur antagonistische Wirkungen nachgewiesen werden (Tab. 3.50). Tab. 3.50: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Oleuropein (OL) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 OL 125 OL 250 OL 500 OL Berechnet 25 α-TOH + 50 OL Berechnet 25 α-TOH + 125 OL Berechnet 25 α-TOH + 250 OL Berechnet 25 α-TOH + 500 OL Berechnet 500 α-TOH + 50 OL Berechnet 500 α-TOH + 125 OL Berechnet 500 α-TOH + 250 OL Berechnet 500 α-TOH + 500 OL 25 α-TOH + 50 OL 25 α-TOH + 125 OL 25 α-TOH + 250 OL 25 α-TOH + 500 OL 500 α-TOH + 50 OL 500 α-TOH + 125 OL 500 α-TOH + 250 OL 500 α-TOH + 500 OL 140 POZ 5 [Stunden] 3,07 1,93 19,55 1,87 1,60 1,73 1,60 3,80 3,53 3,66 3,53 21,42 21,15 21,28 21,15 4,53 4,27 3,47 2,67 2,00 2,13 1,73 1,47 POZ 10 [Stunden] 6,18 2,68 25,67 3,68 3,03 3,42 3,29 6,36 5,71 6,10 5,97 29,35 28,70 29,09 28,96 9,21 8,95 6,84 5,39 3,95 4,21 3,68 2,89 POZ 25 [Stunden] 17,07 9,77 29,20 9,07 7,47 8,53 8,13 18,84 17,24 18,30 17,90 38,27 36,67 37,73 37,33 20,80 17,33 15,47 13,60 10,13 10,53 8,93 7,20 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 0,73 0,74 -0,19 -0,86 -19,42 -19,02 -19,55 -19,68 2,85 3,24 0,74 -0,58 -25,40 -24,49 -25,41 -26,07 1,96 0,09 -2,83 -4,30 -28,14 -26,14 -28,80 -30,13 Ergebnisse Quercetin zeigte starke, nicht konzentrationsabhängige antioxidative Wirkung in Emulsion. Eine Kombination mit α-Tocopherol resultierte in jeder Kombination in antagonistischen Effekten, wobei sich hierbei eine geringe Konzentrationsabhängigkeit herausstellte. Mit steigender Quercetin-Konzentration konnte eine geringe Verbesserung der Lagerstabilität der Proben konstatiert werden (Tab. 3.51). Tab. 3.51: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Quercetin (QU) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 QU 125 QU 250 QU 500 QU Berechnet 25 α-TOH + 50 QU Berechnet 25 α-TOH + 125 QU Berechnet 25 α-TOH + 250 QU Berechnet 25 α-TOH + 500 QU Berechnet 500 α-TOH + 50 QU Berechnet 500 α-TOH + 125 QU Berechnet 500 α-TOH + 250 QU Berechnet 500 α-TOH + 500 QU 25 α-TOH + 50 QU 25 α-TOH + 125 QU 25 α-TOH + 250 QU 25 α-TOH + 500 QU 500 α-TOH + 50 QU 500 α-TOH + 125 QU 500 α-TOH + 250 QU 500 α-TOH + 500 QU POZ 5 [Stunden] 13,69 1,92 19,68 14,25 12,56 13,69 15,61 16,18 14,48 15,61 17,53 33,94 32,24 33,37 35,29 2,26 2,26 6,45 9,95 5,09 6,67 2,15 14,93 POZ 10 [Stunden] 15,78 3,78 24,67 16,56 14,44 15,56 19,11 20,33 18,22 19,33 22,89 41,22 39,11 40,22 43,78 4,44 4,44 12,22 13,78 10,11 12,44 4,44 17,89 POZ 25 [Stunden] 22,17 9,62 29,19 23,42 19,80 20,93 29,86 33,03 29,41 30,54 39,48 52,60 48,98 50,11 59,05 11,31 11,31 16,97 18,89 19,00 18,55 11,09 27,94 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -13,92 -12,22 -9,16 -7,58 -28,85 -25,57 -31,22 -20,36 -15,89 -13,78 -7,11 -9,11 -31,11 -26,67 -35,78 -25,89 -21,72 -18,10 -13,57 -20,59 -33,60 -30,43 -39,02 -31,11 141 Rosmarinsäure zeigte nur geringe antioxidative Effektivität in Emulsion, welche mit steigender Rosmarinsäure-Konzentration noch geringer wurde. Eine Kombination mit α-Tocopherol resultierte bei niedrigen Rosmarinsäure-Konzentrationen in geringen synergistischen Effekten, diese waren bei einer POZ von 25 meq O2/kg ROTG nicht mehr messbar. Bei allen anderen Kombinationen zwischen Rosmarinsäure und α-Tocopherol wurden antagonistische Effekte gemessen, die besonders stark bei hoher α-TocopherolKonzentration ausgebildet waren (Tab. 3.52). Tab. 3.52: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Rosmarinsäure (RS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 RS 125 RS 250 RS 500 RS Berechnet 25 α-TOH + 50 RS Berechnet 25 α-TOH + 125 RS Berechnet 25 α-TOH + 250 RS Berechnet 25 α-TOH + 500 RS Berechnet 500 α-TOH + 50 RS Berechnet 500 α-TOH + 125 RS Berechnet 500 α-TOH + 250 RS Berechnet 500 α-TOH + 500 RS 25 α-TOH + 50 RS 25 α-TOH + 125 RS 25 α-TOH + 250 RS 25 α-TOH + 500 RS 500 α-TOH + 50 RS 500 α-TOH + 125 RS 500 α-TOH + 250 RS 500 α-TOH + 500 RS 142 POZ 5 [Stunden] 3,02 1,93 19,55 2,54 3,49 1,75 1,59 4,47 5,42 3,68 3,52 22,09 23,04 21,30 21,14 5,08 4,13 2,54 2,06 25,71 1,90 2,22 1,11 POZ 10 [Stunden] 6,09 2,68 25,67 5,00 7,19 3,59 3,28 7,68 9,87 6,27 5,96 30,67 32,86 29,26 28,95 10,00 8,28 5,00 4,22 27,66 3,75 4,38 2,19 POZ 25 [Stunden] 16,83 9,77 29,20 12,70 19,37 8,89 8,25 22,47 29,14 18,66 18,02 41,90 48,57 38,09 37,45 20,63 19,05 12,70 10,63 33,17 9,52 11,11 5,40 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 0,61 -1,29 -1,14 -1,46 3,62 -21,14 -19,08 -20,03 2,32 -1,59 -1,27 -1,74 -3,01 -29,11 -24,88 -26,76 -1,84 -10,09 -5,96 -7,39 -8,73 -39,05 -26,98 -32,05 Ergebnisse Sinapinsäure wies nur geringe antioxidative Aktivität in Emulsion auf, die sich auch durch eine Kombination mit α-Tocopherol weder in einer Konzentration von 25 noch von 500 µmol/kg ROTG verstärken ließ. Bei hoher α-Tocopherol-Konzentration konnten sogar negative Konzentrationsabhängigkeiten identifiziert werden, d.h. dass mit steigender Sinapinsäure-Konzentration die Lagerstabilität der Proben abnahm. Eine Kombination von Sinapinsäure mit α-Tocopherol resultierte also in antagonistischen Interaktionen (Tab. 3.53). Tab. 3.53: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Sinapinsäure (SIS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 SIS 125 SIS 250 SIS 500 SIS Berechnet 25 α-TOH + 50 SIS Berechnet 25 α-TOH + 125 SIS Berechnet 25 α-TOH + 250 SIS Berechnet 25 α-TOH + 500 SIS Berechnet 500 α-TOH + 50 SIS Berechnet 500 α-TOH + 125 SIS Berechnet 500 α-TOH + 250 SIS Berechnet 500 α-TOH + 500 SIS 25 α-TOH + 50 SIS 25 α-TOH + 125 SIS 25 α-TOH + 250 SIS 25 α-TOH + 500 SIS 500 α-TOH + 50 SIS 500 α-TOH + 125 SIS 500 α-TOH + 250 SIS 500 α-TOH + 500 SIS POZ 5 [Stunden] 3,07 1,93 19,55 1,33 2,00 1,60 1,60 3,26 3,93 3,53 3,53 20,88 21,55 21,15 21,15 1,20 1,87 1,33 1,33 2,27 1,33 1,60 1,33 POZ 10 [Stunden] 6,18 2,68 25,67 2,89 3,95 3,29 3,29 5,57 6,63 5,97 5,97 28,56 29,62 28,96 28,96 2,89 3,95 3,29 3,29 4,61 3,16 3,42 2,89 POZ 25 [Stunden] 16,80 9,77 29,20 6,00 9,73 8,27 8,27 15,77 19,50 18,04 18,04 35,20 38,93 37,47 37,47 7,33 9,73 8,27 8,27 11,47 6,40 8,53 5,60 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -2,06 -2,06 -2,20 -2,20 -18,61 -20,22 -19,55 -19,82 -2,68 -2,68 -2,68 -2,68 -23,95 -26,46 -25,54 -26,07 -8,44 -9,77 -9,77 -9,77 -23,73 -32,53 -28,94 -31,87 143 Tyrosol zeigte eine gute antioxidative Aktivität in Emulsion, die eine leichte Konzentrationsabhängigkeit aufwies. So stieg die Lagerstabilität der Proben leicht durch eine Konzentrationserhöhung von Tyrosol. Bei einem kombinierten Einsatz mit α-Tocopherol konnten nur antagonistische Effekte identifiziert werden. Bei einer Kombination mit einer geringen α-Tocopherol-Konzentration von 25 µmol/kg ROTG zeigten sich diese nur schwach, bei einigen Proben war sogar ein additiver Effekt zu beobachten. Bei einer höheren α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG waren die negativen Interaktionen stark ausgebildet. Es konnte eine Konzentrationsabhängigkeit beobachtet werden, durch die mit steigender Tyrosol-Konzentration die Lagerstabilität der Proben abnahm (Tab. 3.54). Tab. 3.54: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Tyrosol (TL) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 TL 125 TL 250 TL 500 TL Berechnet 25 α-TOH + 50 TL Berechnet 25 α-TOH + 125 TL Berechnet 25 α-TOH + 250 TL Berechnet 25 α-TOH + 500 TL Berechnet 500 α-TOH + 50 TL Berechnet 500 α-TOH + 125 TL Berechnet 500 α-TOH + 250 TL Berechnet 500 α-TOH + 500 TL 25 α-TOH + 50 TL 25 α-TOH + 125 TL 25 α-TOH + 250 TL 25 α-TOH + 500 TL 500 α-TOH + 50 TL 500 α-TOH + 125 TL 500 α-TOH + 250 TL 500 α-TOH + 500 TL 144 POZ 5 [Stunden] 3,07 1,93 19,55 12,27 13,07 14,27 15,33 14,20 15,00 16,20 17,26 31,82 32,62 33,82 34,88 13,60 14,13 14,40 16,93 14,27 2,40 1,60 24,80 POZ 10 [Stunden] 6,32 2,68 25,67 15,53 15,79 17,37 20,39 18,21 18,47 20,05 23,07 41,20 41,46 43,04 46,06 17,63 18,42 18,68 22,11 17,37 4,61 3,16 27,76 POZ 25 [Stunden] 16,80 9,77 29,20 24,53 24,00 25,73 25,73 34,30 33,77 35,50 35,50 53,73 53,20 54,93 54,93 27,73 28,27 27,07 32,93 30,13 11,60 8,00 36,00 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 -0,60 -0,87 -1,80 -0,33 -17,55 -30,22 -32,22 -10,08 -0,58 -0,05 -1,37 -0,96 -23,83 -36,85 -39,88 -18,30 -6,57 -5,50 -8,43 -2,57 -23,60 -41,60 -46,93 -18,93 Ergebnisse Vanillinsäure war ein schwaches Antioxidans in Emulsion. In Kombination mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 25 µmol/kg ROTG zeigten sich aber starke, konzentrationsabhängige synergistische Effekte. So vergrößerte sich die Lagerstabilität der Proben durch eine höhere Konzentration an Vanillinsäure. Eine Bestimmung der Interaktionen bei einer hohen POZ von 25 meq O2/kg ROTG zeigte synergistische Effekte allerdings nur bei geringeren Vanillinsäure-Konzentrationen. Eine Kombination mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG vergrößerte die positiven Interaktionen nicht, sondern führte zu starken antagonistischen Effekten (Ausnahme: 500 µmol α-Tocopherol/kg ROTG + 250 µmol Vanillinsäure/kg ROTG) (Tab. 3.55) Tab. 3.55: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Vanillinsäure (VS) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 VS 125 VS 250 VS 500 VS Berechnet 25 α-TOH + 50 VS Berechnet 25 α-TOH + 125 VS Berechnet 25 α-TOH + 250 VS Berechnet 25 α-TOH + 500 VS Berechnet 500 α-TOH + 50 VS Berechnet 500 α-TOH + 125 VS Berechnet 500 α-TOH + 250 VS Berechnet 500 α-TOH + 500 VS 25 α-TOH + 50 VS 25 α-TOH + 125 VS 25 α-TOH + 250 VS 25 α-TOH + 500 VS 500 α-TOH + 50 VS 500 α-TOH + 125 VS 500 α-TOH + 250 VS 500 α-TOH + 500 VS POZ 5 [Stunden] 8,00 1,47 15,47 2,80 2,67 2,93 3,20 4,27 4,13 4,40 4,67 18,27 18,13 18,40 18,67 14,40 13,07 37,60 17,47 1,73 56,27 1,73 1,20 POZ 10 [Stunden] 13,03 2,89 19,61 5,39 5,13 5,66 6,32 8,29 8,03 8,55 9,21 25,00 24,74 25,26 25,92 17,63 16,32 39,87 23,42 3,42 61,32 3,68 2,37 POZ 25 [Stunden] 18,40 7,60 28,27 15,20 13,87 17,60 17,60 22,80 21,47 25,20 25,20 43,47 42,13 45,87 45,87 25,07 24,27 46,13 44,40 8,53 0,00 8,80 6,00 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 10,13 8,94 33,20 12,80 -16,54 38,14 -16,67 -17,47 9,34 8,29 31,32 14,21 -21,58 36,58 -21,58 -23,55 2,27 2,80 20,93 19,20 -34,94 -42,13 -37,07 -39,87 145 Vinylsyringol zeigte eine von der Konzentration unbeeinflusste antioxidative Wirkung in Emulsion. Durch eine Kombination mit α-Tocopherol in einer Konzentration von 25 µmol/kg ROTG konnten sich synergistische Wirkungen mit allen Vinylsyringol-Konzentrationen ausbilden. Bei einer Bestimmung der Interaktionen bei einer POZ von 25 meq O2/kg ROTG konnten allerdings nur noch leichte antagonistische Effekte gefunden werden. Eine Erhöhung der α-Tocopherol-Konzentration auf 500 µmol/kg ROTG brachte ebenfalls nur antagonistische Effekte mit sich. Es konnte sowohl unter den synergistischen Interaktionen als auch unter den antagonistischen Interaktionen keine Konzentrationsabhängigkeit identifiziert werden (Tab. 3.56). Tab. 3.56: Lagerdauer (Stunden) von α-Tocopherolproben (α-TOH) mit einer Konzentration von 25 bzw. 500 µmol/kg ROTG, mit Vinylsyringol (VL) in einer Konzentration von 50 bis 500 µmol/kg ROTG bis zum Erreichen der POZ 5, 10 und 25 meq O2/kg ROTG. Zusätzlich dargestellt; die Differenz zwischen berechneter und tatsächlich gemessener Dauer bis zum Erreichen der entsprechenden POZ, +∆ entspricht einer synergistischen, –∆ einer antagonistischen Interaktion (Standardabweichung α-Tocopherol: σ = ±2,04) Antioxidanszusätze [µmol/kg ROTG]: Kontrolle 25 α-TOH 500 α-TOH 50 VL 125 VL 250 VL 500 VL Berechnet 25 α-TOH + 50 VL Berechnet 25 α-TOH + 125 VL Berechnet 25 α-TOH + 250 VL Berechnet 25 α-TOH + 500 VL Berechnet 500 α-TOH + 50 VL Berechnet 500 α-TOH + 125 VL Berechnet 500 α-TOH + 250 VL Berechnet 500 α-TOH + 500 VL 25 α-TOH + 50 VL 25 α-TOH + 125 VL 25 α-TOH + 250 VL 25 α-TOH + 500 VL 500 α-TOH + 50 VL 500 α-TOH + 125 VL 500 α-TOH + 250 VL 500 α-TOH + 500 VL 146 POZ 5 [Stunden] 3,07 1,93 19,55 8,27 6,27 5,20 7,07 10,20 8,20 7,13 9,00 27,82 25,82 24,75 26,62 14,93 16,13 16,13 16,80 14,00 9,20 9,73 12,00 POZ 10 [Stunden] 6,18 2,68 25,67 13,82 11,97 10,53 12,89 16,50 14,65 13,21 15,57 39,49 37,64 36,20 38,56 18,42 20,66 20,66 22,11 17,89 14,34 14,21 15,26 POZ 25 [Stunden] 16,80 9,77 29,20 21,47 21,07 19,60 20,80 31,24 30,84 29,37 30,57 50,67 50,27 48,80 50,00 28,00 28,27 28,27 32,27 27,20 23,20 23,20 27,73 Synergismus [Stunden] ∆POZ 5 ∆POZ 10 ∆POZ 25 4,73 7,93 9,00 7,80 -13,82 -16,62 -15,02 -14,62 1,92 6,01 7,45 6,54 -21,60 -23,30 -21,99 -23,30 -3,24 -2,57 -1,10 1,70 -23,47 -27,07 -25,60 -22,27 Ergebnisse In Emulsionen konnten für α-Tocopherol folgende Substanzen mit synergistischen Interaktionen identifiziert werden: Butylhydroxyanisol (nur bei hoher α-TocopherolKonzentration), Ascorbinsäure (nur bei hoher α-Tocopherol-Konzentration und hoher Ascorbinsäure-Konzentration), Catechin, Genistein und Kaempferol (jeweils nur bei niedriger α-Tocopherol-Konzentration), Oleuropein und Rosmarinsäure (jeweils nur bei niedriger α-Tocopherol-Konzentration und niedriger Synergisten-Konzentration), Vanillinsäure und Vinylsyringol (jeweils nur bei geringer α-Tocopherol-Konzentration). Mit Tyrosol zeigten sich in Gegenwart von α-Tocopherol gelegentlich additive Effekte. Alle anderen Kombinationen mit α-Tocopherol führten in Emulsionen zu antagonistischen Reaktionen. 3.4.10 Interaktionen phenolischer Antioxidantien mit α-Tocopherol in micellarer Lösung Um den Einfluss der Matrix ohne Lipidoxidationsprodukte auf die Antioxidantien zu untersuchen und um lipidoxidationsunabhängige Reaktionen untereinander zu identifizieren, wurde der Abbau von α-Tocopherol und der zugegebenen phenolischen Antioxidantien in micellarer Lösung mittels reversed-phase-HPLC (phenolische Antioxidantien) und normalphase-HPLC (α-Tocopherol) untersucht. Es wurden Konzentrationen entsprechend der Emulsion eingesetzt und danach bei 40 °C im Dunkeln gelagert. Die Messungen erfolgten im Abstand von 7 Tagen für die phenolischen Antioxidantien und von 14 Tagen für α-Tocopherol. 3.4.10.1 Abbau von α-Tocopherol in micellarer Lösung Die systemabhängigen Wechselwirkungen sollten am Beispiel von α-Tocopherol mit Carnosolsäure, Kaffeesäure und Vanillinsäure dargestellt werden. Diese drei Antioxidantien wurden aus unterschiedlichen Gründen ausgewählt. Carnosolsäure hatte sich als ein gutes Antioxidans in Emulsion herausgestellt. In Kombination mit α-Tocopherol wies sie allerdings einen antagonistischen Effekt in Emulsion auf. Kaffeesäure zeigte nur sehr geringe antioxidative Aktivität in Emulsion und resultierte in Kombination mit α-Tocopherol ebenfalls in negativen Interaktionen. Vanillinsäure wies nur geringe antioxidative Wirkung in Emulsion auf, zeigte aber positive Interaktionen in Kombination mit α-Tocopherol, d.h einen synergistischen Effekt. 3.4.10.2 Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von Kaffeesäure Bei einer α-Tocopherol-Konzentration von 2,5 µmol/kg micellare Lösung hatte ein Zusatz von Kaffeesäure in einem Konzentrationsbereich von 5,0 bis 50,0 µmol/kg micellare Lösung 147 0,030 0,030 [mmol/kg ROTG] c(α-TOH) c(α-TOH) [mmol/kg ROTG] keinen Einfluss auf die Abbaugeschwindigkeit von α-Tocopherol. Bei allen eingesetzten Proben war das α-Tocopherol nach 56 Tagen abgebaut (Abb. 3.54). 0,025 0,025 0,020 0,020 0,015 0,015 0,010 0,010 0,005 0,005 0,000 0,000 0 20 40 60 80 Lagerdauer 40° C, dunkel Lagerdauer beibei 40°C, dunkel [Tage][Tage] 2,5 µmol α-TOH 2,5 µmol α-TOH + 5,0 µmol KS 2,5 µmol α-TOH + 12,5 µmol KS 2,5 µmol α-TOH + 25,0 µmol KS 2,5 µmol α-TOH + 50,0 µmol KS Abb. 3.54: Abbau von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Kaffeesäure (KS) in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln Bei Erhöhung der α-Tocopherol-Konzentration auf 50,0 µmol/kg micellarer Lösung zeigte sich, dass der Abbau von α-Tocopherol sogar schneller ablief als in Kombination mit 2,5 µmol/kg miccellare Lösung. So war bei einer Probe mit einer α-Tocopherolkonzentration von 50,0 µmol/kg micellarer Lösung und einer Kaffeesäurekonzentration von 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bereits nach 14 Tagen fast das gesamte α-Tocopherol abgebaut. Je geringer die Kaffeesäurekonzentration, desto langsamer verlief der α-Tocopherolabbau. Am langsamsten baute sich das α-Tocopherol bei der Probe ohne jeglichen Kaffeesäurezusatz ab (Abb. 3.55). 148 Ergebnisse c(alpha-TOH) [mmol/kg ROTG] 0,600 0,500 0,400 0,300 0,200 0,100 0,000 0 20 40 60 80 100 120 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 50,0 µmol α-TOH 50,0 µmol α-TOH + 12,5 µmol KS 50,0 µmol α-TOH + 50,0 µmol KS 50,0 µmol α-TOH + 5,0 µmol KS 50,0 µmol α-TOH + 25,0 µmol KS Abb. 3.55: Abbau von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Kaffeesäure (KS) in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. 3.4.10.2.1 Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von Carnosolsäure c(alpha-TOH) [mmol/kg ROTG] Der Abbau einer α-Tocopherol-Konzentration von 2,5 µmol/kg micellarer Lösung erfolgte zu Beginn der Lagerung in Gegenwart von Carnosolsäure schneller als in seiner Abwesenheit. Dennoch war bei allen Proben das α-Tocopherol erst nach 56 Tagen vollständig abgebaut (Abb. 3.56). 0,030 0,025 0,020 0,015 0,010 0,005 0,000 0 10 20 30 40 50 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 2,5 µmol α-TOH 2,5 µmol α-TOH + 12,5 µmol CS 2,5 µmol α-TOH + 50,0 µmol CS 60 70 80 2,5 µmol α-TOH + 5,0 µmol CS 2,5 µmol α-TOH + 25,0 µmol CS Abb. 3.56: Abbau von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Carnosolsäure (CS) in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. 149 Bei Erhöhung der α-Tocopherol-Konzentration auf 50,0 µmol/kg micellare Lösung wurde dieser Effekt noch wesentlich deutlicher. Es zeigte sich eine starke Konzentrationsabhängigkeit. Das α-Tocopherol baute sich mit steigender Carnosolsäure-Konzentration immer schneller ab. So war das α-Tocopherol mit den Carnosolsäure-Konzentrationen von 5,0, 12,5 und 25,0 µmol/kg micellare Lösung bereits nach 56 Tagen und das mit einer CarnosolsäureKonzentration von 50,0 µmol/kg erst nach 70 Tagen abgebaut. Die Probe ohne Carnosolsäure benötigte am längsten für den Abbau des α-Tocopherols (Abb. 3.57). c(alpha-TOH) [mmol/kg ROTG] 0,600 0,500 0,400 0,300 0,200 0,100 0,000 0 20 40 60 80 100 120 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 50,0 µmol α-TOH 50,0 µmol α-TOH + 12,5 µmol CS 50,0 µmol α-TOH + 50,0 µmol CS 50,0 µmol α-TOH + 5,0 µmol CS 50,0 µmol α-TOH + 25,0 µmol CS Abb. 3.57: Abbau von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Carnosolsäure (CS) in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. 3.4.10.2.2 Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von Vanillinsäure In Gegenwart unterschiedlicher Konzentrationen an Vanillinsäure verlief der Abbau einer α-Tocopherol-Konzentration von 2,5 µmol/kg micellarer Lösung unbeeinflusst. Das α-Tocopherol war nach 56 Tagen vollständig abgebaut. In der Probe mit einer VanillinsäureKonzentration von 50,0 µmol/kg micellarer Lösung verlief die Entwicklung etwas rascher. Dafür dauerte der Abbau bei der Probe mit einer Vanillinsäure-Konzentration von 25,0 µmol/kg micellarer Lösung mit 70 Tagen etwas länger (Abb. 3.58). 150 Ergebnisse c(alpha-TOH) [mmol/kg ROTG] 0,030 0,025 0,020 0,015 0,010 0,005 0,000 0 10 20 30 40 50 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 60 70 80 2,5 µmol α-TOH 2,5 µmol α-TOH + 5,0 µmol VS 2,5 µmol α-TOH + 12,5 µmol VS 2,5 µmol α-TOH + 25,0 µmol VS 2,5 µmol α-TOH + 50,0 µmol VS Abb. 3.58: Abbau von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Vanillinsäure (VS) in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. Bei Erhöhung der α-Tocopherol-Konzentration auf 50,0 µmol/kg micellarer Lösung zeigte sich ebenfalls kein deutlicher Einfluss der unterschiedlichen Vanillinsäure-Konzentrationen. Der Abbau des α-Tocopherols verlief bei allen Proben parallel (Abb. 3.59). c(alpha-TOH) [mmol/kg ROTG] 0,600 0,500 0,400 0,300 0,200 0,100 0,000 0 20 40 60 80 100 120 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 50,0 µmol α-TOH 50,0 µmol α-TOH + 12,5 µmol VS 50,0 µmol α-TOH + 50,0 µmol VS 50,0 µmol α-TOH + 5,0 µmol VS 50,0 µmol α-TOH + 25,0 µmol VS Abb. 3.59: Abbau von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von Vanillinsäure (VS) in den Konzentrationen von 5,0, 12,5, 25,0 und 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. 151 3.4.10.3 Abbau von Kaffeesäure in Gegenwart von unterschiedlichen Konzentrationen an α-Tocopherol Der Abbau unterschiedlicher Kaffeesäure-Konzentrationen im Bereich von 5,0 bis 50,0 µmol/kg micellare Lösung mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 2,5 µmol/kg c(Kaffeesäure) [µmol/kg micellare Lösung] micellare Lösung erfolgte wie schon der Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von Kaffeesäure unbeeinflusst. Der Abbau der Kaffeesäure verlief sowohl mit als auch ohne α-Tocopherol parallel, wobei der Abbau konzentrationsabhängig war. So war eine Konzentration an Kaffeesäure von 5,0 µmol/kg micellare Lösung bereits nach 14 Tagen vollständig abgebaut, eine Konzentration von 12,5 µmol/kg micellare Lösung nach 63 Tagen, 25,0 µmol/kg micellare Lösung nach 84 Tagen, die 50,0 µmol/kg micellare Lösung waren nach 100 Tagen noch nicht vollständig abgebaut (Abb. 3.60). 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 20 40 60 80 100 120 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 5,0 µmol KS 12,5 µmol KS 25,0 µmol KS 50,0 µmol KS 2,5 µmol α-TOH + 5,0 µmol KS 2,5 µmol α-TOH + 12,5 µmol KS 2,5 µmol α-TOH + 25,0 µmol KS 2,5 µmol α-TOH + 50,0 µmol KS Abb. 3.60: Abbau von Kaffeesäure (KS) in Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. Bei Erhöhung der α-Tocopherol-Konzentration auf 50,0 µmol/kg micellarer Lösung zeigte sich bei niedrigen Kaffeesäure-Konzentrationen kein Einfluss auf die Abbaugeschwindigkeit der Kaffeesäure. Deutlich wurde dieser allerdings bei einer Kaffeesäure-Konzentration von 50,0 µmol/kg micellare Lösung. Hier zeigte sich ein zügigerer Abbau in Gegenwart von α-Tocopherol zu Beginn der Lagerung. Aufgrund der anfänglich höheren Abbaugeschwindigkeit war bei der Probe mit α-Tocopherol bereits nach 56 Tagen und bei der Probe ohne α-Tocopherol erst nach 84 Tagen die gesamte Kaffeesäure abgebaut (Abb. 3.61). 152 c(Kaffeesäure) [µmol/kg micellare Lösung] Ergebnisse 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 20 40 60 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 5,0 µmol KS 25,0 µmol KS 50,0 µmol α-TOH + 5,0 µmol KS 50,0 µmol α-TOH + 25,0 µmol KS 80 100 12,5 µmol KS 50,0 µmol KS 50,0 µmol α-TOH + 12,5 µmol KS 50,0 µmol α-TOH + 50,0 µmol KS Abb. 3.61: Abbau von Kaffeesäure (KS) in Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. 3.4.10.4 Abbau von Vanillinsäure in Gegenwart unterschiedlicher Konzentrationen an α-Tocopherol c(Vanillinsäure) [µmol/kg micellare Lösung] Hinsichtlich des Abbaus von Vanillinsäure wurde deutlich, dass die VanillinsäureKonzentration sowohl in Gegenwart als auch in Abwesenheit von α-Tocopherol über die gesamte Lagerdauer von fast 100 Tagen nicht beeinflusst wurde. Die Vanillinsäure lag in allen Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg micellarer Lösung stabil vor (Abb. 3.62). 70 60 50 40 30 20 10 0 0 20 40 60 80 100 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 5,0 µmol VS 12,5 µmol VS 25,0 µmol VS 50,0 µmol VS 2,5 µmol α-TOH + 5,0 µmol VS 2,5 µmol α-TOH + 12,5 µmol VS 2,5 µmol α-TOH + 25,0 µmol VS 2,5 µmol α-TOH + 50,0 µmol VS Abb. 3.62: Abbau von Vanillinsäure (VS) in Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 2,5 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. 153 c(Vanillinsäure) [µmol/kg micellare Lösung] Auch eine höhere α-Tocopherol-Konzentration von 50,0 µmol/kg micellarer Lösung zeigte keinen Einfluss auf die Stabilität der Vanillinsäure (Abb. 3.63). 60 50 40 30 20 10 0 0 20 40 60 80 100 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 5,0 µmol VS 12,5 µmol VS 25,0 µmol VS 50,0 µmol VS 50,0 µmol α-TOH + 5,0 µmol VS 50,0 µmol α-TOH + 12,5 µmol VS 50,0 µmol α-TOH + 25,0 µmol VS 50,0 µmol α-TOH + 50,0 µmol VS Abb. 3.63: Abbau von Vanillinsäure (VS) in Konzentrationen von 5,0 bis 50,0 µmol/kg in micellarer Lösung in Gegenwart von α-Tocopherol (α-TOH) in einer Konzentration von 50,0 µmol/kg micellarer Lösung bei 40°C im Dunkeln. 154 Diskussion 4 4.1 Diskussion Bestimmung des Wirkungsoptimums von α-Tocopherol in ROTG Zur Bestimmung des Wirkungsoptimums von α-Tocopherol in ROTG wurde ein Oxidationsversuch mit α-Tocopherol-Konzentrationen von 5 bis 1500 µmol/kg ROTG durchgeführt. Es konnten ein Wirkungszuwachs von α-Tocopherol bis zu einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und eine Abnahme ab einer Konzentration von über 250 µmol/kg ROTG festgestellt werden (Abb. 3.1, Abb. A.1). Die Ergebnisse sind im Einklang mit der Studie von LAMPI ET AL. (1999). Bei hohen α-Tocopherol-Konzentrationen stieg die Bildung der Hydroperoxide während der Induktionsphase stark an (Tab. 3.1). Dieser Anstieg der Bildung von Hydroperoxiden ist mit der Teilnahme von α-Tocopherol an Seitenreaktionen des Oxidationsprozesses zu erklären. Für diese Eigenschaft ist wiederum das vergleichsweise niedrige Redoxpotenzial von α-Tocopherol verantwortlich. α-Tocopherol ist dadurch zwar ein sehr guter Protonendonator, ist aber deshalb auch besonders anfällig für weitere Reaktionen, die den Radikalkettenmechanismus vorantreiben (LAMPI ET AL., 1999; ISNARDY ET AL., 2003). Hierbei werden mehrere Reaktionsmöglichkeiten diskutiert (2-24 bis 2-28). 4.1.1 Eingrenzung des Konzentrationsbereichs für das Wirkungsoptimum von α-Tocopherol in ROTG Zur weiteren Eingrenzung des Wirkungsoptimums von α-Tocopherol wurde ein Oxidationsversuch mit geringeren α-Tocopherol-Konzentrationen von 25 bis 125 µmol/kg ROTG durchgeführt. Die α-Tocopherol-Konzentration wurde in Schritten von 25 µmol/kg ROTG angehoben (Abb. 3.2, Abb. 3.4, Abb. 3.5). In diesem Versuch konnte ebenfalls eine stetige Verlängerung der Induktionsphase bis zu einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG gezeigt werden (Abb. 3.3). Eine höhere Konzentration brachte keine weitere Verlängerung der Induktionsphase mit sich. Obwohl alle verwendeten α-TocopherolKonzentrationen nach 14 Tagen keinen Unterschied in der inhibierenden Wirkung zeigten (Tab. 3.2), wiesen zwei Proben (100 bzw. 125 µmol α-Tocopherol/kg ROTG) eine signifikante Verbesserung in der Lagerdauer bis zum Erreichen einer POZ von 12,5 meq O2/kg ROTG auf. Die Verlängerung der Induktionsphase stieg nicht proportional mit 155 steigender α-Tocopherol-Konzentration, sondern die Zunahme verringerte sich zusehends - ein Zeichen für eine Zunahme der Teilnahme an Seitenreaktionen von α-Tocopherol mit steigender Konzentration. Das Wirkungsoptimum von α-Tocopherol ist bei einer Konzentration von 100 bis 125 µmol/kg ROTG (OHM ET AL., 2005) erreicht. Ein Einsatz höherer α-TocopherolKonzentrationen führt zu keiner weiteren Steigerung der antioxidativen Wirkung. 4.1.2 Abbau von α-Tocopherol in ROTG Zur Analyse der Teilnahme an Seitenreaktionen wurden die von YANISHLIEVA ET AL., (2002) eingeführten Aktivitätsparameter zur Bestimmung von Oxidationskinetiken für α-Tocopherol (25 bis 300 µmol/kg ROTG) angewendet (Abb. 3.6). Mit Hilfe dieser Parameter konnte eine abnehmende Effizienz mit zunehmender α-Tocopherol-Konzentration gezeigt werden. Ein Effizienzmaximum für α-Tocopherol ist auch unter Berücksichtigung niedrigerer Konzentrationen nicht festzustellen (Tab. 3.3). Der Stabilisationsfaktor F erhöhte sich zwar mit steigender α-Tocopherol-Konzentration, stieg jedoch mit fallender Rate. Auch das Oxidationsratenverhältnis (ORR) bestätigte diesen stetigen Effizienzverlust. Währenddessen zeigte der Antioxidantienverbrauch (WInH) einen linearen Anstieg mit zunehmender α-Tocopherol-Konzentration (Abb. 3.8), und auch die Oxidationsrate (Winh) stieg mit steigender Antioxidantien-Konzentration. Diese Ergebnisse sind mit den Ergebnissen von MARINOVA ET AL. (2004) für α-Tocopherol in Sojabohnentriglyceriden und Sonnenblumenöltriglyceriden (25°C) vergleichbar. Sämtliche Ergebnisse weisen auf eine mit steigender α-Tocopherol-Konzentration immer stärker werdenden Teilnahme an Seitenreaktionen der Oxidation hin. Für die Funktion „Oxidationsdauer bis zum Erreichen einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG“ in Abhängigkeit von der α-Tocopherol Konzentration wurde die folgende Gleichung aufgestellt (Abb. 3.7): y = 3,5 + 18,2*(1-e(-x/24,8)) – 0,03*x. Anhand des Maximums der 1. Ableitung wurde eine maximale Wirkung bei einer α-Tocopherol-Konzentration von 79 µmol/kg ROTG festgestellt. An diesem Punkt befindet sich die antioxidative Wirkung von αTocopherol im Gleichgewicht mit der prooxidativen Wirkung von α-Tocopherol (Ga/p). Auch bei Betrachtung der antioxidativen Aktivität (A) zeigte sich eine maximale Aktivität von αTocopherol bei einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG, ebenfalls bestätigt durch den starken Anstieg des Oxidationsratenverhältnisses (ORR) zwischen einer α-TocopherolKonzentration von 100 und 125 µmol/kg ROTG. Diese Ergebnisse bestätigen die in 3.1.1.1 erhaltenen Werte für die optimale Konzentration von α-Tocopherol in ROTG. Da das Wirkungsoptimum (Wopt) von α-Tocopherol in ROTG zwischen 75 und 125 µmol/kg ROTG liegt und das Gleichgewicht (Ga/p) bei ca. 80 µmol/kg ROTG, wird als optimale Konzentration der rechnerische Mittelwert von 100 µmol/kg ROTG verwendet. 156 Diskussion Durch Ableitung der beiden Funktionen Oxidationslänge in Abhängigkeit von der α-Tocopherolkonzentration (Abb. 3.7) konnten ihre Punkte mit der höchsten Krümmung bestimmt werden. Dieser Punkt entspricht der Konzentration von α-Tocopherol, bis zu der die Bildung der Nebenprodukte keinen Einfluss auf die antioxidative Wirkung von α-Tocopherol ausübt. Oberhalb dieses Punktes wirken sich die prooxidativen Aktivitäten von α-Tocopherol signifikant aus (Sproox). Die 1. Ableitung stellt die Steigung der Kurven und die 2. Ableitung ein Maß für den Krümmungssinn dar. Mit der folgenden Formel (4-1) κ= f ``( x) 3 (1 + f `( x) 2 ) 2 κ = Krümmung: Richtungsänderung pro Längeneinheit wurde der Punkt mit der höchsten Krümmung bestimmt. Für y = 4,2 + 20,6*(1-e(-x/29,5)) + 0,03*x ist das 24 µmol/kg ROTG und für y = 3,5 + 18,2*(1e(-x/24,8)) – 0,03*x ist das 21 µmol/kg ROTG. Hieraus ließ sich die maximale Konzentration für α-Tocopherol von 22,5 µmol/kg ROTG berechnen bis zu der die Nebenreaktionen keinen messbaren Einfluss haben. Die Werte konnten durch Anlegen zweier Tangenten für den Punkt der stärksten Krümmung bestätigt werden. Für y = 4,2 + 20,6*(1-e(-x/29,5)) + 0,03*x wurden 26 µmol/kg ROTG und für y = 3,5 + 18,2*(1-e(-x/24,8)) – 0,03*x 34 µmol/kg ROTG bestimmt. Hieraus ließ sich die maximale Konzentration für α-Tocopherol ohne Einfluss von Nebenreaktionen auf 30 µmol/kg ROTG ablesen. Aus den erhaltenen Ergebnissen kann geschlossen werden, dass α-Tocopherol in ROTG als alleiniges Antioxidans in einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG eingesetzt werden sollte, um eine maximale antioxidative Wirkung zu erzielen (Wopt). In Systemen, in Kombination von α-Tocopherol mit anderen Antioxidantien kann es zu negativen Interaktionen kommen (Abb. 4.3). Sie werden meist begründet mit der Teilnahme an Nebenreaktionen von α-Tocopherol (LAMPI ET AL., 1999; ISNARDY ET AL., 2003). Es kann davon ausgegangen werden, dass oberhalb des Punktes mit der höchsten Krümmung im Kurvenverlauf (Abb. 3.7), ab dessen Konzentration (> ca. 20 µmol/kg ROTG) sich die prooxidative Aktivität von α-Tocopherol signifikant auswirkt (Sproox), α-Tocopherol in Kombination mit den Antioxidantien antagonistisch wirkt. Deshalb sollten Antioxidanskombinationen mit α-Tocopherol eine Konzentration von 20 µmol/kg Lipidphase nicht überschreiten. 157 Hydroperoxidbildung während der Induktionsperiode in ROTG: Bei steigender Konzentration von α-Tocopherol (25 – 300 µmol/kg ROTG, Abb. 3.6) kommt es zum Ende der Induktionsperiode zu einer zunehmenden Bildung von Hydroperoxiden. Dies könnte mit der Teilnahme von α-Tocopherol an Seitenreaktionen (LAMPI ET AL., 1999; ISNARDY ET AL., 2003) begründet sein. Mit steigender Konzentration an α-Tocopherol steigt auch die Bildung von Nebenprodukten. Um eine lange Induktionsphase zu erhalten, gleichzeitig aber die Bildung von Hydroperoxiden gering zu halten, wurde ein Oxidationsversuch durchgeführt, dessen Ziel es war, den Effekt höherer α-Tocopherol-Konzentrationen durch schrittweise Zugabe zu untersuchen. Die Zugabe erfolgte entsprechend dem α-Tocopherol-Abbau mit dem Ziel, eine α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG über den Lagerungszeitraum beizubehalten. In einem Vorversuch konnte diese Annahme bestätigt werden. Durch stetige Zugabe von α-Tocopherol von jeweils 5 µmol/kg ROTG alle sechs Tage zu einer initialen Konzentration von 130 µmol/kg ROTG konnte der Abbau von α-Tocopherol im Vergleich zu einer Probe mit einer einmaligen α-Tocopherol-Zugabe von 130 µmol/kg ROTG zu Beginn des Versuches verlangsamt werden (Abb. 3.9). Es konnte eine längere Induktionsphase (33,4 statt 29,9 Tage) nachgewiesen werden (Tab. 3.4). Jedoch war der Gesamtverbrauch an α-Tocopherol bei sukzessiver Zugabe größer als bei der Vergleichsprobe (einmaliger Zusatz an α-Tocopherol). Aufgrund dieser Ergebnisse sollte in einem anschließenden Versuch die Probe mit sukzessiver Zugabe einer Probe mit gleicher α-Tocopherol-Gesamtkonzentration gegenübergestellt werden. Hierfür wurde ein Oxidationsversuch mit drei unterschiedlichen sukzessiven Zugabedosen an α-Tocopherol durchgeführt. Die initiale α-Tocopherol-Konzentration betrug je 100 µmol/kg ROTG und die sukzessiven Dosen 5 x 5, 50 bzw. 100 µmol/kg ROTG. Verglichen wurden die Ergebnisse dieser Proben mit den Ergebnissen der Proben mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 125, 350 bzw. 600 µmol/kg ROTG. Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 125µmol/kg ROTG: Bei einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG war kein Unterschied zwischen einmaliger und sukzessiver Zugabe von α-Tocopherol zu erkennen (Abb. 3.11). Dies ist darauf zurückzuführen, dass die α-Tocopherol-Konzentrationen (100 und 125 µmol/kg ROTG) innerhalb des Bereichs des Wirkungsoptimums (Wopt) lagen. Bereits in 3.1.1.1 konnte kein Unterschied zwischen einer Probe mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und einer mit 125 µmol/kg ROTG nachgewiesen werden. Allerdings zeigte die Entwicklung sekundärer Oxidationsprodukte eine deutliche Verringerung durch eine einmalige Zugabe von α-Tocopherol (Abb. 3.12). Dies entspricht den Ergebnissen von HUANG ET AL. (1994), die feststellten, dass die Bildung sekundärer Oxidationsprodukte durch steigende α-Tocopherol-Konzentrationen stärker inhibiert wird. 158 Diskussion Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG: Bei einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG konnte eine geringe Steigerung der inhibierenden Wirkung durch sukzessive Zugabe von α-Tocopherol nachgewiesen werden (Abb. 3.13). Noch stärker zeigte sie sich bei der Inhibierung der Bildung von sekundären Oxidationsprodukten. Die Zunahme des inhibierenden Effekts lässt sich auf die α-Tocopherol-Konzentration während des Oxidationsversuchs in der Probe zurückführen. Durch die sukzessive Zugabe von α-Tocopherol wurde die Konzentration auf einem Level nahe dem Wirkungsoptimumsbereichs (Wopt) gehalten, während das Optimum bei einmaliger Tocopherolzugabe von 350 µmol/kg ROTG überschritten wurde. Schon zu Beginn der Oxidation war bei einmaligem Zusatz ein stärkerer α-Tocopherol-Abbau als bei sukzessivem festzustellen (Abb. 3.13). Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG: Bei einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG verlief die Bildung an Hydroperoxiden bei sukzessivem und einmaligem Zusatz parallel und ohne signifikanten Unterschied. Bei der Bildung der sekundären Oxidationsprodukte konnte, wie schon bei einer Gesamt-α-Tocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG, ein steigender inhibierender Effekt für die sukzessive Zugabe gezeigt werden. Dieser inhibierende Effekt bei der Entstehung von sekundären Oxidationsprodukten lässt sich auch bei diesem Versuchsaufbau auf die zunächst geringe α-Tocopherol-Konzentration zurückführen (Abb. 3.16). Dass der Effekt bei dieser Konzentration aber geringer ausfällt als bei den Proben mit einer Gesamt-αTocopherol-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG, beruht auf einem Anstieg der α-Tocopherol-Konzentration über die optimale α-Tocopherol-Konzentration (Wopt) hinaus (Abb 3.15). Der Anstieg der inhibierenden Wirkung durch sukzessive Zugabe an α-Tocopherol ist in diesem Versuch geringer ausgefallen als erwartet. Es wird angenommen, dass dieser Wirkungsverlust in der Bildung von Nebenprodukten begründet ist. Aus diesem Grunde wurden die Mengen an gebildeten Nebenprodukten aus der Menge an zugegebenem und während des Oxidationsverlaufs abgebautem α-Tocopherol über die Dauer des Oxidationsversuchs, unter Annahme eines äquimolaren Umsatzes, für alle Proben berechnet (Abb. 3.17). Es wurde deutlich, dass bei den Proben mit einer Startkonzentration von 350 und 600 µmol/kg ROTG α-Tocopherol wesentlich mehr Abbau- und Nebenprodukte entstanden als bei allen anderen Proben, deren Kurvenverlauf beinahe identisch war (Abb. 4.1). 159 Konzentration an Nebenprodukten aus dem α-TOH Abbau [µmol/kg ROTG] 700 600 500 400 300 200 100 0 0 10 20 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] 100 α-TOH + 5*50 α-TOH 125 α-TOH 100 α-TOH + 5*5 α-TOH 350 α-TOH 100 α-TOH + 5*100 α-TOH 600 α-TOH 30 Abb. 4.1: Bildung von Nebenprodukten aus dem Abbau von α-Tocopherol unter Annahme einer äquimolaren Bildung von Nebenprodukten, durchschnittliche Standardabweichung bei der α-TOHBestimmung: ± 8,2 µmol/kg ROTG, Lagerung bei 40°C im Dunkeln Die Bildung von Nebenprodukten verlief bei sukzessiver Zugabe von (100 + 5*50 und 100 + 5*5 µmol/kg ROTG) α-Tocopherol annähernd äquivalent zur Bildung von Nebenprodukten bei einer Probe mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG. Hiermit könnte sich der sehr ähnliche Verlauf der Hydroperoxidbildung erklären lassen. Der abweichende Verlauf der Kurven für die Proben mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 350 bzw. 600 µmol/kg ROTG nahm ab und wies am Ende der Oxidation eine hohe Konzentration an Abbauprodukten auf (Abb. 3.17). Bei den Proben mit sukzessiver α-Tocopherol-Zugabe (350 und 600 µmol/kg ROTG) ist die Entstehung sekundärer Oxidationsprodukte stärker als bei einmaliger Zugabe der gleichen Gesamtmenge an α-Tocopherol, da die Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte mit höherer α-Tocopherol-Konzentration zunimmt (HUANG ET AL., 1994). Anhand dieser Daten wurde festgestellt, dass durch eine sukzessive Zugabe von α-Tocopherol die Teilnahme von hohen α-Tocopherol-Konzentrationen an Seitenreaktionen verringert werden kann. Das bedeutet, dass die Induktionsphase einer Probe durch sukzessive Zugabe einer höheren α-Tocopherol-Konzentration im Vergleich zu einer Probe mit einmaliger Zugabe der optimalen α-Tocopherol-Konzentration verlängert werden kann. Zusätzlich bleibt die Bildung an Hydroperoxiden zum Ende der Induktionsphase äquivalent zu einer Probe mit einer α-Tocopherol-Start-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG. Das ist auf die wesentlich geringere Bildung an Nebenprodukten zurückzuführen. Die Nebenprodukte der Oxidation initiieren die Kettenreaktion oder fördern die Oxidationsrate (POKORNY, 1987). So kann das α-Tocopheroxylradikal reversibel mit noch nicht oxidierten Lipiden zu Alkyl- und Peroxylradikalen reagieren. Eine weitere Möglichkeit von Nebenreaktionen von α-Tocopherol 160 Diskussion wurde postuliert von GOTTSTEIN UND GROSCH (1990). Sie stellten fest, dass α-Tocopherol direkt mit Triplet-Sauerstoff (3O2) reagieren kann, wodurch ein nicht mehr antioxidativ wirksames α-Tocopherolchinon entsteht. Sie zeigten, dass die Chinone und Trimere, die während der Oxidation aus α-Tocopherol gebildet werden, nicht weiter inhibierend in den Oxidationsmechanismus eingreifen können. Eine Bestätigung für die Annahme von GOTTSTEIN UND GROSCH (1990) ist die Berechnung der Konzentration an gebildeten Hydroperoxiden in dieser Arbeit (Abb. 4.1). 4.1.3 Einfluss initialer Hydroperoxide auf die Wirkung von α-Tocopherol Die Zugabe von Antioxidantien erfolgt meistens direkt nach der Raffination des Öls, dennoch kann das Öl schon einer gewissen Oxidation unterlegen gewesen sein. Die Betrachtung der Wirkung von Tocopherolen in Gegenwart dieser initial vorhandenen Hydroperoxide wurde bisher nur unzureichend untersucht und kann eventuell ein Grund für die prooxidative Wirkung von α-Tocopherol sein, von der in früheren Studien oft berichtet wurde (TERAO UND MATSUSHITA, 1986; JUNG UND MIN, 1990; HUANG ET AL., 1994). Aus diesem Grunde wurden in der vorliegenden Arbeit mehrere mittels Response-Surface-Design entwickelte Experimente zur Bestimmung der Wirkung von Tocopherolen in voroxidierten ROTG durchgeführt. Die Verlängerung der Induktionsphase durch α-Tocopherol (100 µmol/kg ROTG (Wopt)) nahm mit steigender initialer Hydroperoxidkonzentration (POZ von 0, 2,5, 10, 25 und 40 meq O2/kg ROTG) ab. Dennoch war α-Tocopherol bei allen initialen POZ in der Lage, den Oxidationsverlauf zu verzögern (Abb. 3.18). Diese Ergebnisse stehen in Einklang mit den Ergebnissen von KAMAL-ELDIN ET AL. (2001), die die Wirkung von α-Tocopherol in Methyllinoleat ausgetestet haben. 4.1.3.1 Einfluss initialer Hydroperoxide auf die Wirkung von α-Tocopherol KAMAL-ELDIN ET AL. (2001) nahmen an, dass die α-Tocopherol-Konzentration an den initialen Zustand des Öls angepasst werden muss. Daher erfolgte in der vorliegenden Untersuchung ein Response-Surface-Design-Experiment mit verschiedenen initialen Hydroperoxidkonzentrationen und unterschiedlichen α-Tocopherol-Konzentrationen, um die Abhängigkeit des Wirkungsoptimums von α-Tocopherol vom Oxidationsstatus der ROTG zu bestimmten. Als niedrigste Konzentration wurde die α-Tocopherol-Konzentration gewählt, bei der die Seitenreaktionen von α-Tocopherol noch keinen Einfluss auf die antioxidative Wirkung von α-Tocopherol zeigten (4.1.2). Der Zentralpunkt lag bei 150 µmol/kg ROTG, als höchste Konzentration wurden 250 µmol/kg ROTG ausgewählt. Das ist eine Konzentration, bei der die Wirkungsumkehr von α-Tocopherol in den in dieser Arbeit durchgeführten Oxidationstests noch nicht eingesetzt hatte. Außerdem handelt es sich bei dieser Konzentrati161 on um eine durchaus gängige α-Tocopherol-Konzentration in kommerziell erhältlichem Rapsöl (KING ET AL., 1986). Die initialen POZ wurden zwischen 5 und 25 meq O2/kg ROTG festgelegt und entsprachen somit einer fortgeschrittenen Oxidation (MEYER, 2006). In diesem Versuch konnte festgestellt werden, dass nach einer Oxidation von 28 Tagen sowohl die steigende α-Tocopherol-Konzentration als auch die steigende initiale POZ einen Einfluss auf die inhibierende Wirkung von α-Tocopherol auf primäre und auf sekundäre Oxidationsprodukte haben, wobei der initiale Oxidationszustand den größten Einfluss ausübte. (Eine Auswertung der Ergebnisse mittels Response-Surface-Design zu einem früheren Zeitpunkt der Oxidation war nicht möglich, da sich die Oxidationsverläufe der einzelnen Proben nicht signifikant unterschieden. Die Reihenfolge, in der die Proben oxidierten, war jedoch gleich.) Die wirksamsten Konzentrationen für eine möglichst geringe Bildung an Hydroperoxiden können sich deutlich von einer möglichst geringen Bildung an sekundären Oxidationsprodukten unterscheiden (HUANG ET AL., 1994; LAMPI ET AL., 1999). Es muss also darauf geachtet werden, dass beide Arten von Oxidationsprodukten inhibiert werden. Die stärkste Inhibierung sowohl an primären als auch an sekundären Oxidationsprodukten ist in diesem Versuch bei der höchsten α-Tocopherol-Konzentration (250 µmol/kg ROTG) und der niedrigsten initialen POZ (5 meq O2/kg ROTG) gegeben. Bei einer hohen initialen POZ (25 meq O2/kg ROTG) inhibiert α-Tocopherol sowohl primäre als auch sekundäre Oxidationsprodukte ebenfalls am stärksten in der höchsten eingesetzten Konzentration von 250 µmol/kg ROTG, bei initial voroxidierten ROTG ist das antioxidative Wirkungsoptimum (Wopt) zu höheren Konzentrationen verschoben. Während der Lipidoxidation zerfallen Hydroperoxide zu vielen verschiedenen radikalischen Verbindungen (z.B. LO·, LOO· oder ·OH). Je mehr Hydroperoxide im Öl vorhanden sind, desto mehr Radikale werden zur gleichen Zeit gebildet (KERN UND WILLERSINN, 1955). Je mehr Hydroperoxide vorhanden sind, desto mehr α-Tocopherol wird zur Inhibierung der Oxidation verbraucht. Die Zugabe von α-Tocopherol zu voroxidierten ROTG, d.h. zu einem Öl, das bereits viele Radikale enthält, führt also zu einem vermehrten Verbrauch von α-Tocopherol, während es die Oxidation hinauszögert. Dabei werden α-Tocopheroxylradikale gebildet. Je höher die intiale POZ war, desto mehr Radikale wurden gebildet und desto schneller wurde das α-Tocopherol aufgebraucht. Das führte dann mit steigender Hydroperoxid-Konzentration zu einer Verkürzung der Induktionsphase. Des Weiteren war die POZ am Ende der Induktionsphase abhängig von der initialen POZ (Abb. 3.20). 162 Diskussion 4.1.3.2 Einfluss initialer Hydroperoxide auf die Wirkung von γ-Tocopherol Da in Rapsöl γ-Tocopherol den größten Anteil an der Tocopherolfraktion mit bis zu 753 mg/kg besitzt (KING ET AL., 1986), wurde der Einfluss initialer Hydroperoxide ebenfalls auf die Wirkung von γ-Tocopherol untersucht. Es wurde ein Konzentrationsbereich von 250 bis 1178 µmol/kg ROTG gewählt, da γ-Tocopherol in wesentlich höheren Konzentrationen in Rapsöl vorliegt als α-Tocopherol (KING ET AL., 1986). Der initiale Oxidationsstatus der Öle lag bei einer POZ von 0, 2,5, 10, 25 und 40 meq O2/kg ROTG (s.4.1.4.1) Es konnte festgestellt werden, dass beide Faktoren (γ-Tocopherol-Konzentration und initiale POZ) einen Einfluss auf die inhibierende Wirkung von γ-Tocopherol ausübten. Dabei hatte die initiale POZ den größten Einfluss auf die Bildung der Hydroperoxide. Hingegen war die γ-Tocopherol-Konzentration ausschlaggebend für die Entstehung von Propanal während der Oxidation. Die gebildete Menge an Hexanal war zu diesem Zeitpunkt so gering, dass eine Auswertung nicht möglich war. Bei der Bildung von Hydroperoxiden bei niedrigen POZ konnte ein Abfallen der antioxidativen Wirkung von γ-Tocopherol mit steigender Konzentration bestimmt werden, was im Gegensatz zu den Ergebnissen von KULÅS UND ACKMANN (2001), aber im Einklang mit den Ergebnissen von LAMPI ET AL. (1999) steht. Bei hohen POZ hingegen zeigte eine hohe γ-Tocopherol-Konzentration die beste inhibierende Wirkung. Bei der Bildung von Propanal zeigte sich ein ähnliches Bild. Mit steigender γ-TocopherolKonzentration nahm die antioxidative Wirkung bei niedrigen initialen POZ allerdings noch stärker ab. Bei hoher initialer POZ hingegen konnte eine hohe γ-Tocopherol-Konzentration die POZ über die Oxidationsdauer sogar noch verringern, d.h., dass genauso wie bei α-Tocopherol auch für γ-Tocopherol das Wirkungsoptimum zu höheren Konzentrationen verschoben wurde. Das könnte daran liegen, dass das γ-Tocopherol bei höherem Hydroperoxidgehalt schneller abgebaut wird und schneller die ebenfalls antioxidativ wirksamen Dimere entstehen (GOTTSTEIN UND GROSCH, 1990), die dann ebenfalls inhibierend in die Oxidation eingreifen können. Der stärkere inhibierende Effekt von γ-Tocopherol in höheren Konzentrationen im Vergleich zu α-Tocopherol ist begründet durch die Bildung von Dimeren aus Oxidationsprodukten von γ-Tocopherol, welche weiterhin antioxidativ wirksam sind (GOTTSTEIN UND GROSCH, 1990). Dazu kommt, dass das α-Tocopheroxylradikal zusätzlich die Oxidation vorantreiben kann, indem es Wasserstoff von Lipiden abstrahiert und somit weniger wirksam ist als γ-Tocopherol (GOTTSTEIN UND GROSCH, 1990). Es gibt für die Wirkung von γ-Tocopherol einen Unterschied zwischen der wirksamsten Inhibierung von primären und sekundären Oxidationsprodukten. Eine γ-TocopherolKonzentration von 1178 µmol/kg ROTG führte zu einer stetig fallenden Bildung an sekundären Oxidationsprodukten und zeigte ein Minimum bei einer initialen POZ von 25 meq O2/kg ROTG. Die Entstehung der Hydroperoxide hingegen durchlief ein Minimum bei einer POZ von 17,2 meq O2/kg ROTG (berechnet über die Formel (3-4). Bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG ergab sich im Hinblick auf die Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte eine 163 optimale γ-Tocopherol-Konzentration von 250 µmol/kg ROTG. Im Gegensatz dazu durchläuft die Entstehung von Hydroperoxiden bei gleicher initialer POZ bei einer γ-Tocopherol-Konzentration von 585 µmol/kg ROTG ein Minimum (berechnet über die Formel (3-5)). 4.1.3.3 Einfluss initialer Hydroperoxide auf die Wirkung von α- und γ-Tocopherol Da α-Tocopherol in natürlichem Rapsöl immer neben γ-Tocopherol vorkommt (KING ET AL., 1986), wurden α- und γ-Tocopherol in Kombination in voroxidierten ROTG eingesetzt und zwar in einem Response-Surface-Design-Experiment auf Basis der beiden vorhergehenden Response-Surface-Experimente, wobei die Konzentration von α-Tocopherol in den Konzentrationsstufen 0, 100, 464 µmol/kg ROTG gewählt wurde, um keine, eine optimale und eine zu hohe α-Tocopherol-Konzentration auszutesten. Sobald α-Tocopherol (100 µmol/kg ROTG) zu dem Oxidationsversuch zugegeben wurde, verlor γ-Tocopherol an Wirksamkeit. So stieg die Bildung der Hydroperoxide mit steigender γ-Tocopherol-Konzentration an. Für hohe initiale POZ konnte eine maximale Wirksamkeit für die γ-Tocopherol-Konzentration abgelesen werden. Durch Einsetzen in die Formel (3-6) wird für eine initiale POZ von 25 meq O2/kg ROTG die wirksamste Konzentration für γ-Tocopherol im Hinblick auf die Bildung von Hydroperoxiden erhalten, nämlich 843 µmol/kg ROTG. Dieses Wirkungsmaximum verschiebt sich bei Erhöhung der α-TocopherolKonzentration deutlich zu geringeren γ-Tocopherol-Konzentrationen (ca. 660 µmol/kg ROTG), denn die Zugabe von α-Tocopherol in einer Konzentration von 464 µmol/kg ROTG zu γ-Tocopherol enthaltenden ROTG führt zu einer noch stärkeren Bildung von Hydroperoxiden (im Vergleich zu einer Probe mit einer α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG). Die stärkste inhibierende Wirkung für Hydroperoxide zeigte sich in Gegenwart von 100 µmol α-Tocopherol/kg ROTG bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG und einer γ-Tocopherol-Konzentration von 250 bis ca. 480 µmol/kg ROTG. In Gegenwart einer α-Tocopherol-Konzentration von 464 µmol/kg ROTG war die stärkste Inhibierung bei einer POZ von 5 meq O2/kg ROTG und 250 µmol γ-Tocopherol/kg ROTG erreicht. Im Gegensatz dazu konnte die Bildung sekundärer Oxidationsprodukte (100 und 464 µmol α-Tocopherol/kg ROTG) in Gegenwart einer γ-Tocopherol-Konzentration von 250 µmol/kg ROTG und einer initialen POZ von 25 meq O2/kg ROTG am stärksten inhibiert werden. Eine Erhöhung der γ-Tocopherol-Konzentation brachte keine weitere Inhibierung mit sich. Die Entwicklung von Propanal war stark abhängig von der Menge an γ-Tocopherol. Sie stieg mit zunehmender γ-Tocopherol-Konzentration und fiel mit steigender initialer POZ. Mit zunehmender α-Tocopherol-Konzentration blieben zwar die Abhängigkeiten gleich, aber insgesamt verringerte sich die Propanalbildung leicht. 164 Diskussion Die Zugabe von α-Tocopherol in Gegenwart von γ-Tocopherol resultierte bei allen Konzentrationen in antagonistischen Effekten bei der Bildung von Hydroperoxiden. Daraus kann geschlossen werden, dass die optimale Konzentration von α-Tocopherol in Gegenwart von γ-Tocopherol wesentlich niedriger liegen muss und dadurch das Gleichgewicht (Ga/p) der inhibierenden und der prooxidativen Wirkung von α-Tocopherol auf die prooxidative Seite verschoben ist. Je höher die α-Tocopherol-Konzentration, desto stärker war dieser Effekt. α-Tocopheroxylradikale können an den von LAMPI ET AL. (1999), und ISNARDY ET AL, (2003) postulierten Seitenreaktionen teilnehmen. Die Bildung von sekundären Oxidationsprodukten wurde in Gegenwart von α-Tocopherol geringfügig inhibiert. Die Inhibierung nahm mit steigender α-Tocopherol-Konzentration zu (HUANG ET AL., 1994). Dieser Oxidationsversuch zeigt deutlich, dass sich α-Tocopherol im Hinblick auf die Bildung sekundärer Oxidationsprodukte negativ auf die inhibierende Wirkung von γ-Tocopherol auswirkt. Bezogen auf die Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte hingegen kann die Kombination von γ-Tocopherol mit α-Tocopherol die Wirkung verstärken. Eine prooxidative Wirkung von α-Tocopherol kann, wie bereits von LAMPI ET AL. (1999) postuliert, auf die Verwendung von nicht oder nur unzureichend aufgereinigten Lipiden hinweisen. Allerdings wird durch die hier erhaltenen Ergebnisse nicht das eventuell noch enthaltene α-Tocopherol (in sehr geringer Konzentration), sondern das noch enthaltene γ-Tocopherol, eventuell in Gegenwart geringer Mengen an Hydroperoxiden, das α-Tocopherol zu einer stärkeren Teilnahme an Nebenreaktionen der Oxidation führen. 4.2 Interaktionen zwischen phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien und α-Tocopherol Im Rahmen dieser Arbeit wurden die zwei Hypothesen, die in der Literatur als die Ursache für synergistische Effekte zwischen α-Tocopherol und anderen Antioxidantien beschrieben wurden, überprüft. Hypothese 1: Substanzen sind nur dann in der Lage das α-Tocopheroxylradikal zu regenerieren, wenn ihr antioxidatives Potenzial geringer ist als das von α-Tocopherol. Es kann nur eine synergistische Wirkung resultieren, wenn das stärkere Antioxidans durch das schwächere regeneriert wird und somit das stärkere weiter in den Oxidationsmechanismus eingreifen kann (URI, 1961; PEYRAT-MAILLARD ET AL., 2003). Hypothese 2: Das Redoxpotenzial einer Substanz muss niedriger sein als das Redoxpotenzial von α-Tocopherol, damit die Substanz das α-Tocopheroxylradikal reduzieren kann, wie es bei Ascorbinsäure und α-Tocopherol der Fall ist (BUETTNER UND 165 JURKIEVICZ, 1993). Oder aber die Substanz muss ein ähnliches Potenzial aufweisen wie α-Tocopherol und zusätzlich im Überschuss zu dem α-Tocopheroxylradikal vorliegen, wie es im Beispiel von LARANJINHA UND CADENAS (1999) der Fall war. Bei den von LARANJIHNA UND CADENAS (1999) verwendeten Untersuchungsbedingungen (micellarer Phosphatpuffer pH 7,4 mit dem Emulgator SDS) waren die Halbwellenpotenziale von α-Tocopherol und Kaffeesäure (480 mV / 540 mV) vergleichbar. WEBSTER (2007) bestätigte diese Regenerationsmöglichkeit, begründete sie allerdings nicht mit dem Überschuss des Antioxidans, sondern damit, dass bei α-Tocopherol das Redoxpotenzial in wasserfreier Matrix (Acetonitril) durch einen, durch eine chemische Reaktion getrennten, Zwei-Elektronenübergang um ca. 100 mV zu niedrigeren Potenzialen verschoben ist. Nur dieses Potenzial wird gemessen. Der erste Elektronenübergang erfolgt also bereits 100 mV höher und würde erklären, warum Kaffeesäure mit einem, wie es scheint, geringfügig höheren Redoxpotenzial als α-Tocopherol dennoch das α-Tocopherol regenerieren kann. Denn der erste Elektronenübergang von α-Tocopherol liegt höher als das Redoxpotenzial von Kaffeesäure. 4.2.1 Antioxidative Potenziale phenolischer und nicht-phenolischer Antioxidantien Die antioxidativen Potenziale der verwendeten phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien wurden bestimmt. Mittels des stabilen Radikals DPPH konnten in Ethanol folgende Antioxidantien mit geringeren antioxidativen Potenzialen als α-Tocopherol identifiziert werden: β-, γ- und δ-Tocopherol, Butylhydroxyanisol, Butylhydroxytoluol, Hydrochinon, tert-Butylhydrochinon, Catechin, Ascorbylpalmitat, Ascorbinsäure, Ascorbigen, Carvacrol, Oleuropein, γ-Oryzanol, Thymol, Tyrosol, p-Coumarsäure, Isoferulasäure, Sinapinsäure, Vanillinsäure und Liponsäure (Abb. 3.39). Alle anderen Substanzen wiesen gleiche oder stärkere antioxidative Aktivität auf. Das antioxidative Potenzial von Liponsäure liegt im gleichen Bereich wie das von Ascorbylpalmitat, beide Antioxidantien weisen eine nicht-phenolische Struktur auf. Die Effizienz von Antioxidantien muss nicht mit steigender Konzentration abnehmen wie es bei α-Tocopherol der Fall ist (Tab. 3.3). Als Beispiel ist Carnosolsäure in ROTG angeführt, die mit steigender Konzentration (50, 125, 250, 500 µmol/kg ROTG) an Effizienz zunimmt (Tab. 4.1). 166 Diskussion Tab. 4.1: Effizienz von Carnosolsäure (CS) in ROTG, berechnet über die Induktionsphase (IP) Konzentration [µmol/kg ROTG] Länge der IP [Tage] Kontrolle 8,5 50 ∆IP = IPProbe - IPKontrolle ∆IP / µmol CS in kg ROTG 12,0 3,5 0,07 125 26,4 17,9 0,14 250 48,8 40,3 0,16 500 92,8 84,3 0,17 In ROTG: In Lipidmatrix zeigten nur Ascorbigen, Oleuropein, Tyrosol, Vanillinsäure, Liponsäure, Genistein und Kaempferol eine schwächere antioxidative Wirkung als α-Tocopherol. Strukturell sind keinerlei Ähnlichkeiten zu erkennen, die auf die geringe Wirksamkeit in ROTG schließen lassen würden (Abb. 2.7, Abb. 2.10, Abb. 2.12, Abb. 2.16, Abb. 2.19). Die meisten Verbindungen sollten auch aufgrund ihrer Polarität (Anzahl an polaren Substituenten), mit Ausnahme von Liponsäure nach dem „Polar Paradox“, in der unpolaren Matrix ROTG antioxidativ wirksam sein (PORTER, 1989). Die Prognose von MOINI ET AL. (2002), dass Liponsäure als amphiphatisches Molekül sowohl in hydrophiler als auch in hydrophober Matrix ihre antioxidative Aktivität zeigen sollte, konnte nicht bestätigt werden. Bereits 1999 stellten PEKKARINEN ET AL. für Kaempferol eine vergleichsweise schwache antioxidative Wirkung in Methyllinoleat fest. Das erklärten sie mit der geringen Anzahl an OH-Gruppen am B-Ring (mit steigender Anzahl steigt auch die antioxidative Aktivität). Das gilt auch für Genistein, das ebenfalls nur eine OH-Gruppe am B-Ring aufweist. Das könnte genauso wie bei Kaempferol ein Grund für seine geringe antioxidative Aktivität in ROTG sein. Für Ascorbigen konnten bisher nur in vivo antioxidative Aktivitäten nachgewiesen werden (ARFFMANN UND ANDRUS, 1999). Die hier so geringe antioxidative Aktivität erklärt sich somit über die geringe Polarität der verwendeten Matrix. Das gleiche gilt auch für Oleuropein, was in wesentlich polarerer Matrix, einem Liposomenmodell, effiziente antioxidative Aktivität zeigen konnte (MORELLÒ ET AL., 2005). Tyrosol wies in Kamelienöl nur bei der Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte stärkere inhibierende Wirkung auf als Kaffeesäure. Bei primären Oxidationsprodukten war die Inhibierung wesentlich geringer und bestätigt somit die nachgewiesenen Ergebnisse (HAIYAN ET AL., 2006). PEKKARINEN ET AL. (1999) stellten in verschiedenen lipidhaltigen Systemen fest, dass Sinapinsäure ein potenter Radikalfänger und ein gutes Antioxidans ist. Bei einem Vergleich der antioxidativen Aktivität mittels DPPH-Test von Vinylsyringol und Sinapinsäure zeigte sich eine größere Effizienz für Sinapinsäure (VUORELA ET AL., 2005). Das konnte in diesem Versuch nicht bestätigt werden. Es wird vermutet, dass dieser Wirkungsunterschied an der Wahl des Systems liegt, denn die 167 von PEKKARINEN ET wesentlich polarer. AL. (1999) und VUORELA ET AL. (2005) gewählten Systeme waren Alle anderen Verbindungen zeigten eine bessere antioxidative Wirkung als α-Tocopherol. Diese Ergebnisse sind im Einklang mit denen von YANISHLIEVA UND MARINOVA (1992) für Butylhyroxyanisol in Schmalz. Mit den Ergebnissen von CUVELIER ET AL. (1994), FRANKEL ET AL. (1996a), FRANKEL (1996b) und HUANG ET AL. (1996), die nachwiesen, dass Carnosolsäure ein wirksameres Antioxidans als Carnosol in Bulkölen und Methyllinoleat ist. Die Ergebnisse bestätigen auch Catechin als wirksames Antioxidans in Methyllinoleat (PEKKARINEN ET AL., 1999). MARINOVA UND YANISHLIEVA (1994) und YANISHLIEVA UND MARINOVA (1995) konnten ebenfalls starke antioxidative Wirkung für Kaffeesäure in Schmalz, Sonnenblumenöltriglyceriden und Sojabohnenöltriglyceriden nachweisen. In unpolaren Matrices wirken Flavonoide als Wasserstoffatom-Donatoren (JOVANOVIC ET AL., 1996). So konnten PEKKARINEN ET AL. (1999) für Quercetin in Methyllinoleat analog der vorliegenden Arbeit eine starke antioxidative Wirkung nachweisen. Rosmarinsäure zeigte bereits im DPPH-Test in den Untersuchungen von MÜLLER (2004) stärkere antioxidative Wirkung als α-Tocopherol. Auch die starke antioxidative Wirkung von Sinapinsäure konnten die Ergebnisse von NOWAK ET AL. (1992) und PEKKARINEN ET AL. (1999) bestätigen. Die antioxidative Wirkung von Vinylsyringol wurde bereits von KOSKI ET AL. (2002) und KOSKI ET AL. (2003) in Methyllinoleat und Rapsöltriglyceriden sowie von KUWAHARRA ET AL. (2004) mittels Ames-Test bestätigt. In Emulsion: In Emulsionen waren die antioxidativen Wirkungen der Substanzen erwartungsgemäß vollständig anders. Hierbei wirkt sich das unterschiedliche Verteilungsverhalten der Antioxidantien in der Matrix aus. So führen Unterschiede im Solubilisierungsort und verschieden starke Interaktionen mit dem Emulgator zu unterschiedlichen Wirksamkeiten der Antioxidantien (HEINS ET AL., 2006; HEINS ET AL., 2007a/b). Ein weiterer Grund liegt in der Polarität der einzelnen Verbindungen. Unpolare Verbindungen sind stärkere Antioxidantien in polaren Systemen und umgekehrt - „Polar Paradox“ (PORTER ET AL., 1989). Da SDS nur schwache Interaktionen mit dem Antioxidans (Propylgallat) in der Sternschicht zeigt (HEINS ET AL., 2007b), wurde es für die Untersuchungen in dieser Arbeit als Emulgator gewählt. In Emulsion zeigten Oleuropein, Tyrosol, Vanillinsäure und Liponsäure wie schon in ROTG keine starke antioxidative Aktivität. Dies ließe sich für Oleuropein, Tyrosol und Vanillinsäure über ihren starken polaren Charakter („Polar Paradox“ (PORTER, 1989)) erklären. Oleuropein, Rosmarinsäure, Sinapinsäure, Tyrosol und Vinylsyringol wirkten sogar prooxidativ (z.T. nur bezogen auf die Entstehung sekundärer Oxidationsprodukte). Die Ergebnisse von MORELLÒ ET AL. (2005) für Oleuropein und die Ergebnisse von NOWAK ET AL. (1992) als auch von 168 Diskussion PEKKARINEN ET AL. (1999) für Sinapinsäure konnten nicht bestätigt werden. Ebenso konnten die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit für Tyrosol die Untersuchungen von MEDINA ET AL., (2002) nicht bestätigen. MEDINA ET AL., (2002) wiesen eine inhibierende Wirkung von Tyrosol in Liposomen und Emulsionen auf die Bildung von Hydroperoxiden nach. Die Theorie von MOINI ET AL. (2002) konnte auch für polare Matrices für Liponsäure nicht bestätigt werden. Die Antioxidantien Butylhydroxyanisol, Ascorbigen, Kaempferol, Carnosolsäure, Kaffeesäure, Quercetin und Vinylsyringol zeigten in Emulsionen im Vergleich zu α-Tocopherol starke antioxidative Wirkung. Bei einem strukturellen Vergleich zeigte sich wiederum keine deutliche Ähnlichkeit (Abb. 2.3, 2.10, Abb. 2.7, Abb. 2.14, Abb. 2.16, Abb. 2.8, Abb. 2.15). YANISHLIEVA UND MARINOVA (1992) stellten fest, dass Butylhydroxyanisol in Schmalz ein effizienteres Antioxidans ist als Butylhydroxytoluol. Diese antioxidative Wirkung konnte in diesem Versuch in polarer Matrix bestätigt werden. Ebenso konnte die antioxidative Wirkung von Ascorbigen in polarer Matrix (ARFFMANN UND ANDRUS, 1999) bestätigt werden. In dem im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Versuch zeigte Kaempferol in unpolarer Matrix nur eine geringe antioxidative Aktivität, in polarer Matrix - der Emulsion - eine wesentlich stärkere antioxidative Wirkung. Das ist eventuell durch seine geringere Polarität im Vergleich zu Quercetin und Catechin zu erklären (weniger Hydroxygruppen), erklärt aber nicht die geringe antioxidative Wirkung von Genistein in Emulsionen (es hat noch eine Hydroxygruppe weniger als Kaempferol). Carnosolsäure werden inhibierende Eigenschaften auf die Lipidoxidation in polaren Systemen zugesprochen (AUROMA ET AL., 1992). Diese konnten in der vorliegenden Arbeit bestätigt werden. Auch die Ergebnisse von HUANG ET AL. (1996), die für Carnosolsäure eine bessere antioxidative Wirkung gegen Hydroperoxide in Emulsion nachwiesen als für α-Tocopherol in gleicher Konzentration, konnten in dieser Arbeit bestätigt werden. Diese bessere Wirkung schrieben sie der ortho-Dihydroxygruppe am aromatischen Ring der Carnosolsäure zu, da α-Tocopherol nur eine Hydroxygruppe aufweist. Für Kaffeesäure wurden positive antioxidative Wirkungen in unpolaren Matrices beschrieben (MARINOVA UND YANISHLIEVA, 1994, YANISHLIEVA UND MARINOVA, 1995). In der vorliegenden Untersuchung konnte Kaffeesäure dennoch in Emulsionen eine bessere antioxidative Wirkung zeigen als α-Tocopherol, was eventuell durch die polarere Struktur von Kaffeesäure im Vergleich zu α-Tocopherol zu erklären ist (Abb. 2.2, Abb. 2.16). Für Vinylsyringol konnte in dieser Untersuchung nur in Emulsionen, nicht aber in Bulklipiden, eine wirksame antioxidative Wirkung gefunden werden. Das bestätigt daher nur zum Teil die Studien von KOSKI ET AL. (2002) und KOSKI ET AL. (2003), die sowohl in Bulkmethyllinoleat, Bulkrapsöltriglyceriden als auch in Methyllinoleatemulsion, Rapsöltriglyceridemulsion und in Liposomenmodellen antioxidative Aktivität und gute radikalfangenden Eigenschaften für Vinylsyringol nachweisen konnten. In diesem Fall war seine antioxidative Aktivität vergleichbar mit der von α-Tocopherol (KOSKI ET AL., 2003). In der vorliegenden Arbeit ist die antioxidative Aktivität von Vinylsyringol sogar stärker als die von α-Tocopherol. 169 4.2.2 Redoxpotenziale phenolischer und nicht-phenolischer Antioxidantien Die Redoxpotenziale der verwendeten phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien wurden in verschiedenen Matrices bestimmt. Die erste Möglichkeit zur Bestimmung der Redoxpotenziale der verschiedenen Antioxidantien war die Redoxtitrimetrie (3.2.1). Sie ist, wie die Versuche nachwiesen (Abb. 3.34), eine zuverlässige, wiederholbare Methode. Allerdings zeigte sich schnell, dass die Titrimetrie wesentlich zeitintensiver (eine Dreifachbestimmung dauerte ca. 4 Stunden), ein Sauerstoffausschluss vom apparativen Aufbau nur schwer zu gewährleisten und die Aussagekraft der Ergebnisse weniger informativ als die Messungen mittels Differenz-Puls-Voltammetrie und Cyclovoltammetrie war. Daher wurde entschieden, die Messungen mittels Differenz-Puls-Voltammetrie und Cyclovoltammetrie durchzuführen. Ein Vergleich der Ergebnisse der unterschiedlichen Methoden ist dennoch möglich. Die Aussage von Redoxpotenzialen in Bezug auf die antioxidative Wirkung einer Substanz ist limitiert, da die Fähigkeit, ein Proton abzugeben (wichtig für antioxidative Effektivität), nicht gemessen werden kann. Zusätzlich wird die Aussagekraft der Messung mit steigender Substanzvielfalt in der Matrix verringert. Bei Untersuchungen von komplexen Lebensmitteln kann durch eine technologische Behandlung das ursprüngliche Redoxpotenzial durch Veränderung des pH-Wertes, Verschiebung des Redox-Gleichgewichtes und durch Bildung neuer Redoxpaare, z.B. durch Maillard-Reaktion oder oxidierte Polyphenole, komplett verändert sein (HAYASE ET AL., 1989; NAMIKI, 1990; NICOLI ET AL., 2000). Ursprünglich sollten die Potenziale in ROTG und in Emulsion vermessen werden. Eine Messung in ROTG war nicht möglich, da die Löslichkeit von Leitsalzen zu gering war. Stattdessen wurde Acetonitril eingesetzt, das aufgrund seines großen Potenzialfensters die Vermessung von Antioxidantien mit unterschiedlichen Eigenschaften ermöglichte (PETERS, 2006). Zusätzlich zu den Messungen in Emulsionen wurden Messungen in micellaren Lösungen und in Ethanol/Acetat-Puffer (80/20, v/v) durchgeführt. Die micellare Lösung stellt ein einfaches Modell für Lebensmittel dar und wurde eingesetzt, um das Redoxpotenzial der Verbindungen in einer realen Mikroumgebung zu vermessen, d.h. direkt an ihren individuellen Solubilisierungsorten. Dadurch können Matrixeinflüsse berücksichtigt werden. Das Ethanol/PufferSystem bildet den polaren Bereich einer micellaren Pseudophase bzw. einer Grenzschicht in einer Emulsion ab (POLEWSKI ET AL., 2002). Da die erhaltenen Ergebnisse sich sehr ähneln, kann davon ausgegangen werden, dass die negativen Kopfgruppen des Emulgators (SDS) die Redoxpotenziale der Verbindungen nicht stark beeinflussen. Ein weiterer Grund für die Wahl der beiden Systeme war es, für alle zu untersuchenden Substanzen Matrices zu finden, in denen sie solubilisiert werden können und um einen direkten Vergleich zwischen α-Tocopherol und Ascorbinsäure (dem Referenzpaar für die Redoxpotenzialdifferenz für synergistisch agierende Antioxidantienpaare) zu ermöglichen. 170 Diskussion Die gemessenen Redoxpotenziale in wasserhaltigen Matrices unterscheiden sich nur geringfügig (Abb. 3.35), allerdings sind die Unterschiede von Antioxidans zu Antioxidans verschieden. Diese Unterschiede sind systembedingt, so haben z.B. saure Analyte einen anderen Einfluss auf ihre Umgebung als neutrale usw. Der Unterschied zu den Redoxpotenzialen, gemessen in Acetonitril, ist allerdings wesentlich größer. Das liegt daran, dass kein pHWert aufgrund des fehlenden Wassers eingestellt werden konnte. Die Messungen wurden als Differenz-Puls-voltammetrische und als cyclovoltammetrische Messungen durchgeführt. Die Stärke des Signalausschlages bei der Differenz-Puls-Voltammetrie ist abhängig von der Löslichkeit und dem Solubilisierungsort des Analyten. Eine weitere Möglichkeit für unterschiedlich starke Signalausschläge kann die in verschiedenen Matrices unterschiedliche Ionenbeweglichkeit darstellen. Beide Methoden ermöglichen die Bestimmung des Halbwellenpotenzials einer Substanz. Allerdings ist bei der Cyclovoltammetrie eine Bestimmung des Halbwellenpotenzials nur bei reversiblen und quasi-reversiblen Systemen möglich. Zur Bestimmung der Halbwellenpotenziale wurde daher die Differenz-Puls-Voltammetrie gewählt. Die Cyclovoltammetrie wurde zur Bestimmung der Reversibilität der Systeme verwendet, denn diese ist wichtig für eine mögliche Regenerierbarkeit des Systems. Die erhaltenen Werte aus Cyclovoltammetrie und Differenz-Puls-Voltammetrie sind vergleichbar. Die in dieser Arbeit bestimmten Redoxpotenziale stimmten meist nicht mit den in der Literatur beschriebenen Redoxpotenzialen überein. Das liegt an den verwendeten unterschiedlichen Matrices und den unterschiedlichen Bezugspunkten (sowohl Bezugselektrode als auch pH-Wert). Die Messungen ergaben relativ ähnliche Redoxpotenziale innerhalb der einzelnen Substanzgruppen, solange eine strukturelle Ähnlichkeit bestand. FIRUZI ET AL. (2005) konnten in 300 mM Acetatpuffer bei pH 3,6 mit Zugabe von 20 mM Salzsäure gegen die gesättigte Kalomelelektrode die Redoxsysteme von Kaempferol und Catechin in der verwendeten Matrix als reversibel nachweisen. In der vorliegenden Untersuchung konnten nur Tocopherol und Ethoxyquin als reversible Systeme identifiziert werden. Dies stimmt mit Beobachtung von PENKETH (1957) überein, der bereits festgestellt hatte, dass die meisten antioxidativen Verbindungen irreversibel reagieren. Die von WACHS (1949) gefundenen Redoxpotenziale für die Tocopherole konnten in dieser Arbeit mit der gleichen Methode nachempfunden werden, in anderen Systemen liegen die Potenziale allerdings wesentlich niedriger. Dennoch konnte für Ascorbinsäure in Ethanol/Puffer ein geringeres Redoxpotenzial nachgewiesen werden als das von α-Tocopherol. Das bestätigt das niedrige Redoxpotenzial für Ascorbinsäure von JOVANOVIC ET AL. (1994). Die vergleichsweise hohen Redoxpotenziale für Flavonoide (JOVANOVIC, 1992, JOVANOVIC ET AL., 1994, JOVANOVIC ET AL., 1998, FIRUZI ET AL., 2005, NEMEIKAITö-ČöNIENö ET AL., 2005) konnten auch bestätigt werden. Die in der Literatur für die Hydroxyzimtsäuren beschriebenen Potenziale liegen etwas unterhalb der Potenziale der Flavonoide. Dieses Ergebnis ist analog 171 dem der Literatur (BUETTNER UND JURKIEWICZ, 1993, NEMEIKAITö-ČöNIENö ET AL., 2005). Einen Widerspruch stellt das Redoxpotenzial von Liponsäure dar. In der Literatur findet sich ein sehr niedriges Potenzial von -320 mV (SEARLS UND SANADI, 1960), bei den Versuchen der vorliegenden Arbeit wurden vergleichsweise hohe Potenziale gefunden (mit Ausnahme des Potenzials in Acetonitril). Das könnte damit zu erklären sein, dass Liponsäure sowohl als Liponsäure wie auch als Dehydroliponsäure vorliegen kann und somit die Potenziale unterschiedlicher Verbindungen bei unterschiedlichen pH-Werten bestimmt wurden. Zur Überprüfung der von PEYRAT-MAILLARD ET AL. (2003) aufgestellten Hypothese zur Identifizierung von synergistischen Antioxidantien-Paaren anhand ihrer antioxidativen Aktivität (3.4.1) wurden die potentiellen Synergisten mit Hilfe der folgende Kriterien ausgewählt: 1. Eine Substanz kann eine andere reduzieren, wenn sie ein niedrigeres Redoxpotenzial aufweist als die zu regenerierende Substanz (Beispiel: α-Tocopherol/ Ascorbinsäure). Weist eine Substanz also ein niedrigeres Redoxpotenzial als das von α-Tocopherol auf (d.h. < -181 mV in Acetonitril oder < 44 mV in Ethanol/Puffer) oder ein möglichst niedriges Redoxpotenzial oder ein Redoxpotenzial ähnlich dem von Ascorbinsäure/Ascorbylpalmitat, wurde diese Substanz als potenzieller Synergist zu α-Tocopherol ausgewählt. Anhand der in Acetonitril gemessenen Potenziale wurden die Antioxidantien Rosmarinsäure (-403/457 mV), Butylhydroxyanisol (57 mV), Vinylsyringol (-9 mV), Ascorbigen (37 mV), Liponsäure (55 mV), Vanillinsäure (583 mV), Tyrosol (487 mV) und Genistein (781 mV) ausgewählt. Anhand der in Ethanol/Puffer gemessenen Potenziale waren es Quercetin (-2 mV), Oleuropein (48 mV), und Ethoxyquin (53 mV), über die Ergebnisse in micellarer Lösung kam Hydrochinon (33 mV) dazu. 2. Eine Substanz kann eine andere reduzieren, wenn sie ein möglichst ähnliches Redoxpotenzial zu α-Tocopherol (LARANJINHA UND CADENAS, 1999) oder ein Redoxpotenzial ähnlich dem von Kaffeesäure aufweist. Anhand der Redoxpotenziale, gemessen in Acetonitril, wurden Sinapinsäure (59 mV), Kaempferol (255 mV) und Catechin (297 mV) identifiziert. Durch die Ergebnisse in Ethanol/Puffer kamen Methylgallat (48 mV), Ethylgallat (38 mV), Propylgallat (53 mV), Kaempferol (53 mV), Carnosolsäure (59 mV), Chlorogensäure (73 mV) und Vinylsyringol (73 mV) dazu. In Emulsion und in micellarer Lösung fielen neben den Gallaten keine weiteren Verbindungen mehr unter dieses Kriterium. Ein direkter Vergleich mit dem Redoxpotenzial von α-Tocopherol war in den beiden Matrices - micellare Lösung und Emulsion - nicht möglich, weil für α-Tocopherol in diesen Matrices kein Potenzial gemessen werden konnte, da das α-Tocopherol komplett in den Micellen 172 Diskussion solubilisiert und somit für eine Messung nicht zugänglich war (LARANJINHA UND CADENAS, 1999). Vergleich der getroffenen Antioxidantienauswahl mit Hilfe von antioxidativem Potenzial und Redoxpotenzial: Folgende Verbindungen wurden mit Hilfe beider verwendeten Auswahlkriterien als potenzielle Synergisten zu α-Tocopherol identifiziert: Butylhydroxyanisol, Catechin, Ascorbigen, Oleuropein, Tyrosol, Sinapinsäure, Vanillinsäure, p-Coumarsäure und Liponsäure. Hierzu gehören alle Antioxidantien, die in ROTG eine geringere antioxidative Wirkung aufweisen als α-Tocopherol (Ascorbigen, Genistein, Kaempferol, Liponsäure, Oleuropein, Tyrosol und Vanillinsäure). Es besteht also ein Zusammenhang zwischen antioxidativer Aktivität und dem Redoxpotenzial. Es ist in Abb. 4.2 zu erkennen, dass allerdings kein direkter Zusammenhang zwischen antioxidativer Aktivität und dem Redoxpotenzial von Antioxidantien besteht. Verbindungen mit einem Redoxpotenzial oberhalb von 300 mV (in Ethanol/Puffer gegen die Normalwasserstoffelektrode) sind keine starken Antioxidantien. Abb. 4.2: Abhängigkeit der antioxidativen Aktivität (DPPH) [Anzahl reduzierter DPPH Moleküle/mol Analyt pro Liter x 1024]der phenolischen und nicht-phenolischen Verbindungen vom Halbwellenpotenzial [mV], gemessen in Ethanol/Puffer gegen NWE Bei den für diese Arbeit durchgeführten Oxidationstests zur Bestätigung der Auswahlkriterien wurden die Substanzen Butylhydroxyanisol, Catechin, Genistein, Kaempferol, Quercetin, Vinylsyringol, Ascorbigen, Oleuropein, Tyrosol, Carnosolsäure, Kaffeesäure, Rosmarinsäure, 173 Sinapinsäure, Vanillinsäure und Liponsäure eingesetzt. Es konnten weitere potente Kandidaten für positive Interaktionen mit α-Tocopherol identifiziert werden. Unter ihnen war auch eine Reihe von synthetischen Antioxidantien, sie wurden aber im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter untersucht. 4.2.3 Identifizierung von Interaktionen zwischen α-Tocopherol und phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien in ROTG und in Emulsionen Mit Hilfe der Cyclovoltammetrie konnte nachgewiesen werden, dass α-Tocopherol in Acetonitril und Ethanol/Puffer quasi-reversibel reagieren kann und es dadurch erst zu einer Regenerierung von α-Tocopherol durch ein anderes Antioxidans kommen kann (Abb. 3.37). Über die Reversibilität von α-Tocopherol in micellaren Lösungen und Emulsionen kann keine Aussage gemacht werden, da keine Cyclovoltammogramme aufgenommen werden konnten (Tab. 3.21, Tab. 3.22). Mit Hilfe von Oxidationstests sollten die über antioxidative Potenziale (4.2.1) und über Redoxpotenziale (4.2.2) identifizierten potentiellen Synergisten zu α-Tocopherol überprüft werden. In einem Vortest wurde die synergistische Wirkung von α-Tocopherol und Ascorbinsäure (3.1.4) überprüft und konnte bestätigt werden. Es zeigte sich, dass die Interaktion der beiden Antioxidantien abhängig ist, sowohl von der gewählten Konzentration als auch von dem Oxidationsstatus des Systems, bei dem die Interaktionen der Antioxidantien überprüft wurden. Aus diesem Grund wurden alle Oxidationstests mit unterschiedlichen Konzentrationen durchgeführt. Die Auswertung erfolgte bei unterschiedlichen Oxidationsstadien der Systeme. Identifizierung von Interaktionen zwischen α-Tocopherol und phenolischen bzw. nichtphenolischen Antioxidantien in ROTG: In ROTG konnte nur eine synergistische Wirkung von Ascorbigen und Ascorbinsäure bei einer hohen α-Tocopherol-Konzentration von 500 µmol/kg ROTG nachgewiesen werden. Eine Kombination von Carnosolsäure (die Werte schwankten stark), Genistein und Quercetin mit α-Tocopherol resultierten unter bestimmten Bedingungen in additiven Effekten. Alle anderen Kombinationen mit α-Tocopherol zeigten antagonistische Effekte. Die Ergebnisse für Ascorbinsäure sind im Einklang mit Daten von z.B. NIKI ET AL. (1984); BENDICH ET AL. (1986); NIKI ET AL. (1991); MARINOVA UND YANISHLIEVA, (1992b); YIN ET AL. (1993); HARATS ET AL. (1998); HAMILTON ET AL. (1998); LARANJINHA UND CADENAS (1999). Die von NIETO ET AL. (1993) identifizierten synergistischen Effekte von Quercetin bzw. Catechin 174 Diskussion mit α-Tocopherol bei der Inhibierung der Oxidation in Fischöl sowie die von PEDRIELLI UND SKIBSTED (2002) für Quercetin mit α-Tocopherol und von JOVANOVIC ET AL. (1996) für Catechin mit α-Tocopherol in Modellsystemen mit Methyllinoleat und Lösungsmittel beschriebenen Synergismen konnten in der vorliegenden Arbeit nicht bestätigt werden. Die Ergebnisse von HOPIA ET AL. (1996) konnten in Maiskeimöl bezüglich einer Kombination von α-Tocopherol mit Carnosolsäure, die nicht zu synergistischer Wirkung führten, bestätigt werden. Eine synergistische Wirkung zwischen α-Tocopherol und Ascorbigen ist in der Literatur bisher nicht beschrieben. Identifizierung von Interaktionen zwischen α-Tocopherol und phenolischen bzw. nichtphenolischen Antioxidantien in Emulsionen: In Emulsionen hingegen konnten mehrere Synergisten zu α-Tocopherol identifiziert werden. Kombinationen von α-Tocopherol mit Ascorbinsäure, Butylhydroxyanisol, Catechin, Genistein, Kaempferol, Oleuropein, Rosmarinsäure, Vanillinsäure und Vinylsyringol führten zu synergistischen Wirkungen. Die synergistische Wirkung von Ascorbinsäure bestätigt die Ergebnisse von z.B. NIKI ET AL. (1984); BENDICH ET AL. (1986); NIKI ET AL. (1991); MARINOVA UND YANISHLIEVA, (1992b); YIN ET AL. (1993); HARATS ET AL. (1998); HAMILTON ET AL. (1998); LARANJINHA UND CADENAS (1999). Bis auf Quercetin zeigten alle eingesetzten Flavonoide synergistische Effekte mit α-Tocopherol in Emulsionen. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit den Ergebnissen von NIETO ET AL. (1993) und TERAO ET AL. (1994), die für Quercetin mit α-Tocopherol ebenfalls keinen Synergismus identifizieren konnten. Weiterhin stehen die Ergebnisse dieser Arbeit im Einklang mit Ergebnissen von LIAO UND YIN (2000), die eine synergistische Wirkung zwischen α-Tocopherol und Catechin nachwiesen. Allerdings kamen NIETO ET AL. (1993), HIRAMOTO ET AL. (2002) und MURAKAMI ET AL. (2003) zu gegensätzlichen Ergebnissen, indem sie keinen Synergismus für α-Tocopherol und Catechin nachweisen konnten. Die Regeneration von α-Tocopherol (TOH) durch ein Flavonoid (FlH2) wurde nach dem Mechanismus von PEDRIELLI UND SKIBSTED (2002) postuliert (Reaktion (2-28) bis (230)). Die beschriebenen synergistischen Wirkungen zwischen α-Tocopherol und Kaffeesäure (TERAO ET AL., 1994; LARANJINHA ET AL., 1995; NARDINI ET AL., 1997; LIAO UND YIN, 2000) konnten in dieser Arbeit nicht bestätigt werden. Hingegen bestätigen die Daten Ergebnisse von PEYRAT-MAILLARD ET AL., 2003, die antagonistische Effekte für Kombinationen mit Kaffeesäure und α-Tocopherol identifizierten. Diese Antagonismen erklärten sie über die Regeneration des schwächeren Antioxidans (in diesem Fall α-Tocopherol) durch das stärkere Antioxidans (in diesem Fall Kaffeesäure). Allerdings stehen deren Ergebnisse bezogen auf Rosmarinsäure im Gegensatz zu den synergistischen Effekten, die in dieser Arbeit nachgewiesen werden konnten. Für Liponsäure konnte zwar durch JOCELYN (1967) ein synergistischer Effekt auf GSH/GSSG nachgewiesen werden, mit α-Tocopherol führte Liponsäure allerdings nur zu antagonistischen Effekten. Die mit Histidin in Linolsäure- 175 Emulsion gefundene synergistische Wirkung mit α-Tocopherol (BRIMBERG ET AL., 2003) konnte für die in dieser Arbeit verwendeten Aminosäuren nicht bestätigt werden. Für weitere synergistische oder antagonistische Wirkungen mit α-Tocopherol lag keine Literatur vor. Konzentrationsabhängige synergistische Wirkung Auffällig ist, dass in Emulsionen die meisten positiven Interaktionen aus Kombinationen mit geringer α-Tocopherol-Konzentration resultierten (Ausnahme: Butylhydroxyanisol). Aber auch unter diesen Synergisten konnte keine strukturelle Ähnlichkeit ausgemacht werden. Bei Kombination mit hohen α-Tocopherol-Konzentrationen hingegen zeigten sich antagonistiche Effekte. Eine Erklärung hierfür wäre der in 4.1.2 eingeführte Parameter (Sproox), mit dessen Hilfe die Konzentration von α-Tocopherol bestimmt werden konnte, bis zu der die prooxidativen Eigenschaften von α-Tocopherol noch keinen signifikanten Einfluss auf die antioxidative Wirkung von α-Tocopherol ausüben. Denn alle in dieser Arbeit identifizierten Synergismen (Ausnahme: Butylhydroxyanisol) fanden in Gegenwart einer geringen α-Tocopherol-Konzentration (25 µmol/kg ROTG) in Emulsionen statt, bei der die prooxidative Wirkung von α-Tocopherol noch keinen Einfluss zeigen konnte. Außerdem konnte festgestellt werden, dass die positiven Interaktionen in den meisten Fällen mit steigender Synergisten-Konzentration zunahmen. 4.2.4 Prognose von Interaktionen durch physicochemische Eigenschaften und weitere Messparameter Antioxidatives Potential (DPPH-Test): Es kann gefolgert werden, dass mittels DPPH-Methode zur Bestimmung des antioxidativen Potenzials Aussagen gemacht werden können über Antioxidantien, die in Emulsionen synergistisch zu α-Tocopherol reagieren, denn die meisten Verbindungen, die eine synergistische Wirkung mit α-Tocopherol zeigten, wiesen geringere antioxidative Aktivität auf als α-Tocopherol. Allerdings gilt das nicht für Interaktionen mit α-Tocopherol in ROTG, da weder stärkere noch schwächere Antioxidantien positive Interaktionen mit α-Tocopherol ausbilden konnten. Es konnten keine strukturellen Eigenschaften für ein synergistisches Verhalten verantwortlich gemacht werden. Alle Antioxidantien (mit Ausnahme von Butylhydroxyanisol und Kaempferol), die in Emulsionen das α-Tocopheroxylradikal reduzieren konnten, wiesen eine geringere antioxidative Aktivität in Emulsion auf als α-Tocopherol. Auch Ascorbigen zeigte eine geringere inhibierende Wirkung in ROTG als α-Tocopherol. 176 Diskussion Auffällig ist, dass die Antioxidantien, die in beiden Matrices stärkere antioxidative Wirkung zeigten als α-Tocopherol, in keiner Matrix zu einer positiven Interaktion mit α-Tocopherol in der Lage waren. Auch bei den Substanzen, die zu antagonistischen Effekten in den einzelnen Matrices führten, konnten keine einheitlichen Parameter zur Identifizierung negativer Interaktionen gefunden werden (Tab. 4.3). Tab. 4.2: Vermessene Parameter der phenolischen Antioxidantien, die positive Interaktionen mit α-Tocopherol in Bezug auf die Matrix zeigten (O/W: Emulsion; BHA: Butylhydroxyanisol) Antioxidans Acetonitril E1/2 [mV]] Micellare Lösung E1/2 [mV] Emulsion E1/2 [mV] Ethanol/ Puffer E1/2 [mV] Antioxidative Aktivität [reduzierte DPPHMoleküle pro 24 mol/L]*10 Matrix, in der die antioxidative Aktivität geringer war als von α-TOH 37 543 602 602 152±0,2 ROTG - 28 48 / 798 -97 101±0,9 ROTG + O/W BHA 57 194 245 250 / 446 1040±1,2 ROTG Catechin 297 169 / 491 154/ 491 124 / 421 232±1,3 O/W Genistein 781 129 / 778 134/ 773 451 n.a. ROTG + O/W Kaempferol 255 129 / 778 134/ 773 53 15927±0,2 ROTG Oleuropein 325 48 48 204 3835±1,0 ROTG + O/W -403/ 457 139 129 154 4416±1,2 O/W Vanillinsäure 583 461 456 421 11±1,3 ROTG + O/W Vinylsyringol -9 - 124 73 n.a. ROTG + O/W ROTG: Ascorbigen Emulsion: Ascorbinsäure Rosmarinsäure 177 Tab. 4.3: Vermessene Parameter der phenolischen Antioxidantien, die negative Interaktionen mit α-Tocopherol in Bezug auf die Matrix zeigten (O/W: Emulsion; BHA: Butylhydroxyanisol) Antioxidans Acetonitril E1/2 [mV]] Micellare Lösung E1/2 [mV] Emulsion E1/2 [mV] Ethanol/ Puffer E1/2 [mV] Antioxidative Aktivität [reduzierte DPPHMoleküle pro 24 mol/L]*10 Matrix, in der die antioxidative Aktivität geringer war als von α-TOH BHA 57 194 245 250 / 446 1040±1,2 ROTG Carnosolsäure 55 63 53 59 4355±0,6 - Catechin 297 169 / 491 154/ 491 124 / 421 232±1,3 O/W Genistein 781 129 / 778 134/ 773 53 n.a. ROTG + O/W Kaempferol 255 129 / 778 134/ 773 53 15927±0,2 ROTG Kaffeesäure 243 94 88 63 5118±22,6 - Liponsäure 55 562 537 773 261±0,7 ROTG + O/W Oleuropein 325 48 48 204 3835±1,0 ROTG + O/W Quercetin 181 / 433 68 / 783 68 / 778 -2 / 360 9484±25,6 - Rosmarinsäure -403/ 457 139 129 154 4416±1,2 O/W Sinapinsäure 259 174 229 124 2369±0,2 ROTG + O/W Tyrosol 487 442 496 466 15,2±0,3 ROTG + O/W Vanillinsäure 583 461 456 421 11±1,3 ROTG + O/W Vinylsyringol -9 - 124 73 n.a. ROTG + O/W Ascorbigen 37 543 602 602 152±0,2 ROTG Carnosolsäure 55 63 53 59 4355±0,6 - Kaffeesäure 243 94 88 63 5118±22,6 - Liponsäure 55 562 537 773 261±0,7 ROTG + O/W 181 / 433 68 / 783 68 / 778 -2 / 360 9484±25,6 - Sinapinsäure 259 174 229 124 2369±0,2 O/W Tyrosol 487 442 496 466 15,2±0,3 ROTG + O/W ROTG: Emulsion: Quercetin 178 Diskussion Redoxpotential: Die Bestimmung der Redoxpotenziale ergaben nur wenige Hinweise auf positive oder negative Interaktionen zwischen den Verbindungen. Alle phenolischen Antioxidantien wiesen in ROTG ein höheres Redoxpotential als α-Tocopherol auf. Es wurden keine synergistischen Effekte zwischen phenolischen Antioxidantien und α-Tocopherol in ROTG nachgewiesen. Nur Ascorbinsäure und Ascorbigen führten zu einem synergistischen Effekt mit α-Tocopherol in ROTG. Diese beiden Antioxidantien unterscheiden sich strukturell deutlich von den übrigen in dieser Arbeit getesteten Verbindungen. Sie weisen keine phenolische Struktur auf, sondern sind Heterozyklen mit Sauerstoff im Zyklus mit benachbarter Ketogruppe. Auffällig ist darüber hinaus, dass beide Verbindungen in ROTG allein beinahe keine antioxidative Wirkung aufweisen. Es liegt daher nahe, dass der synergistische Effekt auf einer anderen Wirkung beruht als auf einer Regenerierung des α-Tocopheroxylradikals (wie es bei phenolischen Antioxidantien der Fall ist). SCHIEBERLE UND GROSCH (1981) und Von UHL UND EICHNER (1990) schlugen eine Reduktion der Hydroperoxide durch Ascorbinsäure zu stabilen Hydroxykomponenten vor, die erst durch Anwesenheit von α-Tocopherol an Bedeutung gewinnt. Eine weitere Möglichkeit wäre die Reaktion von Ascorbinsäure mit einem Abbauprodukt von α-Tocopherol. Hierfür käme das α-Tocopherolchinon in Frage, das Endprodukt im α-Tocopherolabbau, was aus dem α-Tocopheroxylradikal nach Reaktion mit einem weiteren Lipidhydroperoxidradikal und durch Umformung entsteht (KAMAL-ELDIN UND APPELQVIST, 1996). In Emulsionen zeigen diejenigen Antioxidantien, die zu synergistischen Effekten mit α-Tocopherol führen, sowohl hohe als auch niedrige Potentiale auf. Anhand der Redoxpotenziale kann keine Prognose für synergistische Effekte in Emulsionen abgeleitet werden. Antioxidative Aktivität als einzelnes Antioxidans: Alle nachgewiesenen Synergismen mit α-Tocopherol (Ausnahme Kaempferol und Butylhydroxyanisol mit α-Tocopherol in Emulsion), sowohl in ROTG als auch in Emulsion, fanden in Gegenwart von schwächeren Antioxidantien statt (in Bezug auf α-Tocopherol). Das bestätigt die Hypothese von PEYRAT-MAILLARD ET AL. (2003), wonach Synergismen nur möglich sind, wenn das stärkere Antioxidans vom schwächeren Antioxidans regeneriert wird. Allerdings konnten auch zwei Synergismen mit Kaempferol und Butylhydroxyanisol nachgewiesen werden, bei denen α-Tocopherol das schwächere Antioxidans darstellte. 179 Abbau der interagierenden Substanzen: Anhand der Kontrolle des Abbaus der Antioxidantien in ROTG konnte exemplarisch gezeigt werden, dass Kaffeesäure einen regenerierenden Einfluss auf α-Tocopherol hatte (Abb. 3.43, Abb. 3.44). Allerdings führte diese nicht zu einer synergistischen Wirkung, was die Hypothese von PEYRAT-MAILLARD ET AL. (2003) bestätigen würde. In micellarer Lösung zeigte sich dieser regenerierende Einfluss nicht (Abb. 3.54., Abb. 3.55). Das könnte erklären, warum auch in polarer Matrix (Emulsion) keine synergistische Wirkung nachgewiesen werden konnte. Die Gegenwart von Vanillinsäure zeigte in ROTG keinen Einfluss auf den Abbau von α-Tocopherol, umgekehrt hingegen zeigten sich geringfügige regenerative Effekte von α-Tocopherol auf Vanillinsäure (Abb. 3.46, Abb. 3.47), was die leicht antagonistische Wirkung dieser Antioxidantien-Kombination in ROTG erklären könnte. Allerdings konnten diese Ergebnisse in micellarer Lösung nicht nachgewiesen werden, d.h. die regenerativen Effekte in Emulsion können nicht durch einen verzögerten Abbau von α-Tocopherol erklärt werden, denn in polarer Matrix (micellare Lösung) hatte α-Tocopherol keinen Einfluss auf den Abbau von Vanillinsäure und umgekehrt (Abb. 3.62, Abb. 3.63). Carnosolsäure zeigte in micellarer Lösung einen Trend dazu, sich selbst durch Oxidation von α-Tocopherol zu regenerieren. α-Tocopherol wurde in Gegenwart von Carnosolsäure schneller abgebaut (Abb. 3.56, Abb. 57). Das bestätigt, dass in polarer Matrix (Emulsion) keine synergistische Wirkung von α-Tocopherol durch Carnosolsäure gefunden werden konnte. Diese Reaktion könnte die antagonistische Wirkung der Antioxidantien-Kombination erklären. Die micellare Lösung ist allerdings keine ideale Vergleichslösung für die Emulsionen. Eine direkte Messung in Emulsionen konnte aufgrund der zu geringen Sensitivität der Messmethode allerdings nicht erfolgen. 4.2.5 Lokalisierung der Antioxidantien in Emulsionen und micellaren Lösungen mithilfe der Redoxpotenziale Wie in 4.2.3 festgestellt, spielt die Lokalisierung der Antioxidantien innerhalb der Emulsion eine große Rolle. HEINS ET AL. (2006) bestimmten mittels NMR-Spektrometrie den Solubilisierungsort der Antioxidantien (am Beispiel von Propylgallat) in SDS Emulsionen in der Grenzschicht. Sie konnten nur sehr geringe Interaktionen zwischen Antioxidans und Emulgator nachweisen. Aus diesem Grunde wurde für die vorliegende Studie der Emulgator SDS verwendet. Eine antioxidative Wirkung der in der Grenzschicht solubilisierten Antioxidantien sollte möglich sein, wenn Antioxidans und Radikal in direkter Nachbarschaft vorliegen (HEINS ET AL., 2007a). Bei einer Regenerierung eines Antioxidans durch ein anderes sollte das ebenso möglich sein. Mit Hilfe der in den einzelnen Lösungsmitteln gemessenen Redoxpotenziale, die im Prinzip Lösungsversuchen in unterschiedlichen Systemen gleichkommen, ist es möglich, bedingt Aussagen über die Solubilisierungsorte der 180 Diskussion Antioxidantien in Emulsionen bzw. micellaren Lösungen zu machen. So sollten nur Antioxidantien, die nicht an der gleichen Stelle lokalisiert sind, wohl aber in direkter Nachbarschaft liegen, regenerative Eigenschaften untereinander ausbilden können (wenn antioxidative Aktivität und Redoxpotenzial eine positive Interaktion ermöglichen). Da die meisten Verbindungen in Acetonitril löslich sind, sollten sie in einer Emulsion innerhalb der Lipidtropfen oder der Palisadenschicht (P) lokalisiert sein. Für die Substanzen, die nicht in Acetonitril löslich sind, kann geschlossen werden, dass sie nur in der wässrigen Phase (W), weniger tief in der Palisadenschicht oder der Sternschicht (S), solubilisiert sein können. Verbindungen, die sich sowohl in Acetonitril als auch in wässrigem System lösen, müssten in der Palisadenschicht liegen. Die Verbindungen, die in Acetonitril und in Ethanol/Puffer vermessen werden konnten, nicht aber in micellarer Lösung oder in Emulsion, sind tief in der Palisadenschicht gelöst (Abb. 4.3). W - S P P - P Abb. 4.3: Vereinfachte Darstellung der Emulgatorschicht einer SDS-Emulsion mit darin solubilisierten Antioxidansmolekülen an unterschiedlichen Stellen der Micelle. L: Lipidphase, P:Palisadenschicht, S: Sternschicht, W: wässrige Phase (modifiziert nach Heins, 2005) Bei Betrachtung der Antioxidantien, die in Emulsionen positive Interaktionen mit α-Tocopherol eingehen, wird anhand der Redoxpotenzialmessung zunächst deutlich, dass das α-Tocopherol tief in den Micellen der micellaren Pseudophase oder in der Lipidphase der Emulsion gelöst sein muss, da eine Bestimmung des Redoxpotenzials von α-Tocopherol in micellarer Lösung und in Emulsion nicht möglich war. Das bestätigt die Theorie von LARANJINHA UND CADENAS (1999), die besagt, dass α-Tocopherol nicht aus den Micellen herauswandern kann. Die Antioxidantien, die eine synergistische Wirkung zu α-Tocopherol zeigen konnten, waren alle (Ausnahme: Vinylsyringol) in jeder vermessenen Matrix löslich und konnten somit in der Palisadenschicht oder der Lipidphase reduzierend auf die gebildeten α-Tocopheroxylradikale einwirken. 181 Tab. 4.4: Löslichkeiten der untersuchten Antioxidantien in unterschiedlich polaren Matrices Name Acetonitril micellare Lösung Emulsion Ethanol/ Puffer BHA Catechin Genistein Kaempferol Ascorbinsäure Vinylsyringol / Oleuropein Thymol Rosmarinsäure Vanillinsäure Allerdings konnten nicht alle Antioxidantien, die in allen Matrices löslich waren, α-Tocopherol regenerieren. Auch das deutet auf insgesamt komplexere Zusammenhänge der Regenerationsfähigkeit der Antioxidantien hin. 182 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung Für α-Tocopherol-Konzentration in ROTG wurde ein Konzentrationsbereich für die maximale inhibierende Wirkung von 75 - 125 µmol/kg ROTG (Wirkungsoptimum, Wopt bei 100 µmol/kg ROTG) festgestellt. Durch die Einführung des kinetischen Parameters (Sproox) konnte die Konzentration von 22,5 µmol/kg ROTG bestimmt werden, bis zu der die Teilnahme von α-Tocopherol an den Seitenreaktionen der Oxidation keinen signifikanten Einfluss auf die antioxidative Wirkung von α-Tocopherol hatte. Es handelt sich hierbei um den Punkt der stärksten Krümmung der beiden Funktionen der Oxidationslänge in Abhängigkeit von der α-Tocopherolkonzentration Es zeigte sich, dass die Bildung von Nebenprodukten mit α-Tocopherol während der Oxidation ausschlaggebend für die Bildung an Hydroperoxiden ist. Über eine sukzessive Zugabe von α-Tocopherol wurde die Bildung von Nebenprodukten und Hydroperoxiden trotz höherer Gesamtkonzentration an α-Tocopherol verringert. Lag die α-TocopherolKonzentration während der Lagerung kontinuierlich im Bereich des Wirkungsoptimums (Wopt), wurde die Induktionsphase verlängert. Voroxidierte Lipide führten zu einer Verschiebung des antioxidativen Wirkungsoptimums von α-Tocopherol zu Konzentrationen oberhalb von 250 µmol/kg ROTG. Bei einem Einsatz von γ-Tocopherol in voroxidierten ROTG zeigte sich ebenfalls eine Verschiebung des Wirkungsoptimums zu höheren Konzentrationen bei zunehmender initialer oxidativer Belastung. Die Kombination von α- und γ-Tocopherol ist in voroxidierten ROTG im Hinblick auf die Inhibierung sekundärer Oxidationsprodukte effizient. Bei Inhibierung der Hydroperoxidbildung wirkt sich α-Tocopherol (> 100 µmol/kg ROTG) negativ auf die antioxidative Aktivität von γ-Tocopherol aus. Es wird angenommen, dass eine Konzentration von < 20 µmol α-Tocopherol/kg ROTG (Sproox) die antioxidative Wirkung von γ-Tocopherol nicht verringert, da eine Teilnahme an Seitenreaktionen der Oxidation noch nicht signifikant ist. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeiten weisen darauf hin, dass bei Verwendung ungenügend aufgereinigter Fettsäuretriglyceride, die als Modellmatrix zum Vergleich der antioxidativen Wirkung verwendet werden, nicht die noch enthaltenen Spuren von α-Tocopherol für prooxidative Wirkungen verantwortlich sind, sondern das in wesentlich 183 höherer Konzentration (in Rapsöl) verbliebene γ-Tocopherol für die Förderung der Oxidation bis hin zu prooxidativen Effekten auszumachen ist. Ziel dieser Arbeit war es, über die Untersuchung der antioxdativen Potenziale und der Bestimmung der Redoxpotenziale phenolischer und nicht-phenolischer Antioxidantien ein Prognoseinstrument zur Identifizierung von synergistischen Interaktionen mit α-Tocopherol zu erhalten. Die in der vorliegenden Arbeit nachgewiesenen antioxidativen Aktivitäten der eingesetzten phenolischen und nicht-phenolischen Antioxidantien bestätigten die in der Literatur angegebenen Werte. Auch die identifizierten Synergismen und Antagonismen stimmten zum großen Teil mit der Literatur überein. Zusätzlich zu dem bekannten Synergisten-Paar αTocopherol/Ascorbinsäure konnten noch unbekannte synergistische Paare bestimmt werden, wie beispielsweise α-Tocopherol mit Ascorbigen in ROTG oder mit Vinylsyringol in Emulsionen. Es konnte festgestellt werden, dass die Interaktionen zwischen Antioxidantien in beiden eingesetzten Matrices konzentrationsabhängig abliefen. Mit steigender Synergistenkonzentration stieg auch die synergistische Wirkung, mit steigender α-TocopherolKonzentration verringerte sich allerdings die positive Interaktion, was mithilfe des in der vorliegenden Arbeit eingeführten Parameters zur Teilnahme von α-Tocopherol an Seitenreaktionen (Sproox) zu erklären ist. Die zwei in dieser Arbeit aufgestellten Hypothesen für die Ursache von synergistischen Interaktionen zwischen α-Tocopherol und anderen Antioxidantien konnten nicht bestätigt werden. Weder das antioxidative Potenzial (DPPH-Test) eines Antioxidans im Vergleich zu dem antioxidativen Potenzial von α-Tocopherol noch sein Redoxpotenzial im Vergleich zu dem Redoxpotenzial von α-Tocopherol sind in der Lage, eine Aussage über die resultierende Interaktion mit α-Tocopherol zu machen. Auch der Vergleich von Strukturmerkmalen der Antioxidantien konnte nicht zur Vorhersage der Interaktionen verwendet werden. Die Interaktionen mit α-Tocopherol in ROTG führten alle (mit Ausnahme von Ascorbinsäure und Ascorbigen) zu antagonistischen Effekten. Alle eingesetzten Verbindungen wiesen sehr viel höhere Redoxpotenziale auf als α-Tocopherol. Die synergistischen Interaktionen mit Ascorbinsäure und Ascorbigen sind aufgrund der nicht-phenolischen Strukturen dieser beiden Verbindungen auf einen anderen regenerierenden Mechanismus zurückzuführen. Eine andere antioxidative Wirkmöglichkeit von Ascorbinsäure (und Ascorbigen) wurde von SCHIEBERLE UND GROSCH (1981) und von VON UHL UND EICHNER (1990) vorgeschlagen und ist die Reduktion von Hydroperoxiden zu stabilen Hydroxykomponenten, die vermutlich erst in Gegenwart von α-Tocopherol einen Einfluss auf die Bildung von Oxidationsprodukten hat. Eine weitere Möglichkeit wäre die Reaktion von Ascorbinsäure mit dem Endprodukt der antioxidativen Wirkung von α-Tocopherol, dem α-Tocopherolchinon (KAMAL-ELDIN UND APPELQVIST, 1996). 184 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Die von URI (1961) und PEYRAT-MAILLARD ET AL. (2003) entwickelte Hypothese 1, dass nur eine synergistische Wirkung resultieren kann, wenn das stärkere Antioxidans durch das schwächere regeneriert wird und somit das stärkere weiter in den Oxidationsmechanismus eingreifen kann, konnte in dieser Arbeit zum Teil bestätigt werden. So konnte Kaffeesäure den Abbau von α-Tocopherol in ROTG verlangsamen und somit eine positive Interaktion darstellen. Durch seine vergleichsweise starke antioxidative Aktivität resultierte jedoch eine antagonistische Wirkung. Allerdings waren in Emulsionen auch Butylhydroxyanisol und Kaempferol in der Lage, eine synergistische Wirkung mit α-Tocopherol auszubilden; sie zeigten eine stärkere antioxidative Wirkung in Emulsion als α-Tocopherol. Auch Hypothese 2, bei der das Redoxpotenzial der Substanzen für eine mögliche synergistische Wirkung verantwortlich gemacht wird (BUETTNER UND JURKIEVICZ, 1993; LARANJINHA UND CADENAS, 1999), konnte in dieser Arbeit nicht bestätigt werden, da keinerlei Vergleichbarkeiten zwischen Redoxpotenzial und synergistischen Effekten identifiziert werden konnten. 185 186 Material und Methoden 6 6.1 Material und Methoden Verwendete Chemikalien Soweit nicht anders angegeben, waren alle in dieser Arbeit verwendeten Chemikalien und Lösungsmittel Standardartikel mit analytischer Qualität und wurden von speziellen Chemikalien herstellenden Unternehmen bezogen (Sigma-Aldrich Cooperation, St. Louis, USA; Carl Roth, Karlsruhe, Deutschland; Merck, Darmstadt, Deutschland; APIN Chemicals, Oxon, United Kingdom; ACT Foods, Hannover, Deutschland). γ-Oryzanol war eine freundliche Gabe der Firma Beiersdorf (Hamburg, Deutschland) und Carnosol wurde von Frau Prof. Dr. Karin Schwarz bereitgestellt. Die Reagenzien wurden ohne weitere Aufreinigung für die Analysen eingesetzt. 6.2 Zusammensetzung der Modellsysteme Um den Einfluss verschiedener Matrices auf die antioxidative Wirksamkeit der eingesetzten Substanzen zu untersuchen, wurden unterschiedliche Modellsysteme für die Analysen eingesetzt. Die Auswahl der verwendeten Matrix umfasste zwei polare Systeme, die sich in ihrer Komplexität unterschieden, sowie ein unpolares System. - Polar 1: Polar 2: Unpolar: micellare Lösung Emulsion Öl Zur Herstellung der polaren Matrices wurde der anionische Emulgator SDS verwendet (Abb. 6.1). + Na O O S O O Abb. 6.1: Struktur des Emulgators SDS 187 Für die Herstellung der einfachen polaren Matrix, der micellaren Lösung, wurde ein Natriumacetat-Puffer 0,2 M, pH 5,0 verwendet. Diesem wurden anschließend 30 mM SDS zugegeben, welches unter Rühren bei 60°C im Wasserbad dispergiert wurde. Für die komplexe polare Matrix, die Emulsion, und auch für die unpolare Matrix wurde gestripptes Rapsöl, d.h. aufgereinigte ROTG verwendet. Die Aufreinigung des kommerziell erhältlichen Rapsöls (Ölmühle Ditzingen, Deutschland) erfolgte mittels Adsorptionssäulenchromatographie nach LAMPI ET AL. (1992), um das Öl von natürlichen Antioxidantien, freien Fettsäuren, Phospholipiden u.a. zu befreien. Die Chromatographie erfolgte in einer lichtundurchlässigen Glassäule (zur Verhinderung von lichtinduzierter Oxidation), gefüllt mit 250 g aktiviertem Aluminiumoxid als stationäre Phase (Aktivierung: 8 h 100°C, 12 h 200°C) und n-Hexan als mobile Phase. Das 1:1 (v/v) mit n-Hexan gemischte kommerzielle Rapsöl wurde über die Säule gegeben, gefolgt von 300 mL Spül-n-Hexan und anschließend als Gemisch in einer lichtundurchlässigen Glasflasche aufgefangen. Das n-Hexan wurde mittels Vakuumrotationsverdampfer (3 x 60°C: 3 min 500 mbar, 2 min 350 mbar, 2 min 280 mbar, 10 min 250 mbar, 1 x 90°C: 3 min 500 mbar, 2 min 350 mbar, 2 min 280 mbar, 2 min 250 mbar, 10 min 100 mbar) abwechselnd durch Vakuum und Begasung mit Stickstoff entfernt. Das gestrippte Öl wurde dann möglichst sauerstofffrei bei -20°C gelagert. Eine Kontrolle des Strippvorgangs erfolgte durch den Nachweis der Abwesenheit von α-Tocopherol mittels normal-phase-HPLC-Methode in n-Heptan und reversed phase-HPLC-Methode in Methanol/Ameisensäure. Für die Untersuchung der Redoxpotenziale wurden die ROTG aufgrund des Versuchsaufbaus und eines daraus resultierenden unüberwindbaren Gradienten zwischen Matrix und wässriger Messelektrode mit Acetonitril substituiert. Die Herstellung der 30 mM SDS-Emulsion mit 10 % ROTG erfolgte in 200 g Portionen. Hierfür wurden 20 g ROTG in ein 250 mL Plastikgefäß eingewogen. Zu 1,7454 g SDS wurden 80 g Natriumacetat-Puffer 0,2 M, pH 5,0 gegeben und bei 60°C unter Rühren dispergiert. Anschließend wurde diese micellare Lösung zu dem Öl gegeben und für eine Zeiteinheit mit einer Sonotrode behandelt (HF-Generator GM 2070, Ultraschallwandler UW 2070, Stufenhorn SH 70 G, Sonotrode VS 70 (Bandelin, Berlin); Zeiteinheit: 30 s, Zyklen: 5, Power: 40 %). Während der zweiten und dritten Zeiteinheit wurden noch einmal 100 g des Puffers zugegeben. Abschließend wurde das gesamte Gemisch für weitere zwei Zeiteinheiten mit Ultraschall behandelt, sodass die Emulsion insgesamt für 5 Zeiteinheiten mit Ultraschall behandelt wurde. 188 Material und Methoden 6.3 Lipidoxidationsexperimente Um die antioxidative Effizienz der ausgewählten Substanzen zu untersuchen, wurden 20 g der gewünschten Matrix in 100 mL gasdichte Schraubdeckelgläser eingewogen. Die unterschiedlichen Antioxidantien wurden dann in ethanolischer Lösung der jeweiligen Matrix zugegeben, sodass in 100 µL Ethanol die in dem jeweiligen Versuch gewünschte Konzentration an Antioxidans vorlag. Anschließend wurden die Proben nach kräftigem Schütteln für 15 Sekunden im Ultraschallbad behandelt, damit eine homogene Verteilung der zudosierten Antioxidantien gegeben war. Während des gesamten Versuchs wurden die Proben, analog dem modifizierten Schaal-Oven Test, bei 40°C im Dunkeln gelagert. Soweit nicht anders beschrieben, wurde für jedes unterschiedliche Antioxidans und jede unterschiedliche Antioxidantien-Konzentration eine Dreifachbestimmung durchgeführt, d.h. es wurden jeweils 3 Gläser mit identischem Antioxidans und identischer Konzentration angesetzt. Das Fortschreiten der Oxidation wurde durch eine zweimal wöchentliche Kontrolle der Konzentration der primären (Eisenthiocyanatmethode und Konjugierte-Diene-Methode) und einer einmal wöchentlichen Kontrolle der sekundären Oxidationsprodukte (Propanal und Hexanal) verfolgt. Dabei wurde die Bestimmung der primären Oxidationsprodukte für jede Oxidationsprobe in Dreifachbestimmung und die der sekundären Oxidationsprodukte in Doppelbestimmung durchgeführt, sodass die Standardabweichung dieser Werte aus 6 bzw. 9 Einzelwerten entstanden ist. Bei einigen Oxidationsexperimenten wurde außerdem der Abbau der zugesetzten Antioxidantien mittels HPLC-Analyse dokumentiert, die ebenfalls in Doppelbestimmung erfolgte. 6.3.1 Bestimmung des Hydroperoxidgehaltes mittels Eisenthiocyanat-Methode Da Eisen(II) durch anwesende Hydroperoxide zu Einsen(III) oxidiert wird, ist es möglich, dass das so entstandene Eisen(III) mit Thiocyanat einen roten Komplex bildet, welcher photometrisch bei einem Absorptionsmaximum von 485 nm vermessen werden kann. Für die Durchführung dieser Methode wurden jeweils ca. 10 mg der zu untersuchenden Probe in ein Reagenzglas eingewogen und diese in 5 mL Isopropanol durch gutes Mischen der Probe vollständig gelöst. Jeder Probe wurden zunächst 50 µL einer Ammoniumthiocyanatlösung (30 g/100 mL NH4SCN) und anschließend 50 µL einer Eisen(II)-Lösung zugegeben (0,5 g/50 mL FeSO4 * 7 H20 + 0,4 g/50 mL BaCl2 * 2 H20 + 3 mL HCl (25%)). Nach gutem Mischen der Proben wurden sie für 30 min bei 60°C gelagert, um eine vollständige Reaktion der Reagenzien zu gewährleisten. Die auf Raumtemperatur abgekühlten Proben wurden abschließend gegen einen Lösungsmittelblindwert bei 485 nm vermessen (DU 530, Life Science UV/VIS Spectrophotometer, Beckmann, Fullerton, USA). Die Berechnung der Konzentration an Hydroperoxiden in der jeweiligen Probe erfolgte über die Berechnung der 189 Konzentration an oxidiertem Eisen über eine Kalibrierung mit unterschiedlichen Eisen(III)Konzentrationen (Abb. 6.2). Anhand der erhaltenen Eisen(III)-Konzentration konnte dann die Konzentration der in der Probe enthaltenen Hydroperoxide berechnet werden. Extinktion bei 485 nm 1,8 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 y = 0,036x + 0,309 R² = 0,993 0,4 0,2 0 0 10 20 30 40 c(Fe(III)) [µg/5mL] Abb. 6.2: Kalibrationskurve zur Berechnung der Eisen(III)-Konzentration bei einer Extinktion von 485 nm Aus der erhaltenen Konzentration von Eisen(III) (cFe(III),) der eingewogenen Probenmenge (ω) und der molaren Masse von Eisen (MFe = 55,84 g/mol) kann der Gehalt an Hydroperoxiden (HydrPOZ) wie folgt berechnet werden. (6-1) µg c Fe ( III ) 5mL mmol HydrPOZ Eisenthiocyanat = kg Öl M g ω mg Fe mol 5mL Der erhaltene Wert beträgt ca. das 3,3 fache der POZ (Peroxidzahl) (bestimmt nach Wheeler), ist aber wesentlich präziser und die benötigte Menge an Probe, Lösungsmittel und Zeit viel geringer (HEINS ET AL. unveröffentl.). 190 Material und Methoden 6.3.2 Bestimmung der primären Oxidationsprodukte mittels Konjugierter-DieneMethode Eine zweite, sehr schnelle und einfach zu handhabende, allerdings weniger sensitive Methode zur Untersuchung der primären Oxidationsprodukte ist die Verfolgung der durch Oxidation entstehenden konjugierten Doppelbindungen (konjugierte Diene) aus zuvor isolierten Doppelbindungen, die bei einer Absorptionswellenlänge von 254 nm detektiert werden können. Zur Durchführung wurden ca. 10 mg der zu untersuchenden Probe in ein Reagenzglas eingewogen und durch kräftiges Mischen in 5 mL Isopropanol vollständig gelöst. Die Messung der Extinktion erfolgte anschließend bei einer Adsorption von 254 nm gegen einen Lösungsmittelblindwert. Die Berechnung der in der Probe vorliegenden Hydroperoxidkonzentration erfolgte dann anhand des Lambert-Beer’schen Gesetzes mit Hilfe des molaren Extinktionskoeffizienten (ε = 26,000) für Methyllinoleathydroperoxide (CHAN UND LEVETT, 1976). Anhand der vereinfachten Formel wird der Hydroperoxidgehalt in mmol/kg Öl erhalten, wobei folgende Faktoren berücksichtigt werden: ω die Einwaage der Probe [mg/5 mL], der berechnete Verdünnungsfaktor (d = 50), der molare Extinktionskoeffizient von 10 mM Methyllinoleathydroperoxide (fε = 0,26) und der Gehalt an Öl in der Probe (cÖl = CÖl[%]/100). (6-2) 6.3.3 E 234 d mmol HydrPOZ KonjugierteDiene = kg Öl f c ω mg ε Öl 5mL Bestimmung der sekundären Oxidationsprodukte Propanal und Hexanal mittels HSGC Lipide, die zu einem Großteil Linol- und Linolensäure enthalten, bilden durch Oxidation die flüchtigen Indikatorsubstanzen Propanal und Hexanal. Die Entstehung dieser Substanzen während des Oxidationsprozesses kann mittels Headspace-Gaschromatographie (HP 7683 Headspacesampler, Agilent Systems 6890 Series) verfolgt werden. Hierfür wurde ca. 1 g der zu untersuchenden Probe in ein fest verschließbares 20 mL Probengefäß eingewogen und für 15 min bei 70°C inkubiert. Während dieser Zeit stellte sich ein Verteilungsgleichgewicht von Propanal und Hexanal zwischen Probe und darüberliegendem Gasraum ein. Ein Teil dieser Gasphase wurde dann in den Gaschromatographen injiziert. 191 Tab. 6.1: Headspace und Gaschromatographie (GC)-Bedingungen für die Bestimmung von Propanal und Hexanal Headspace Bedingungen Ofentemperatur Probenventil Transferlinie Vial Äquilibrierung Vial Druckbeaufschlagung Probenschleifenbefüllung Probenschleifen-Äquilibrierung Probeninjektion GC Bedingungen Säule Injektion Gas Split-Verhältnis Temperaturgradient 70°C 90°C 100°C 15 min 0,15 min 0,3 min 0,05 min 1,00 min Laufzeit Detektion DB 1,30 m x 1 µm (J&W) 180°C Stickstoff, 1,6 mL/min 4:1 40°C/min für 5 min, 10°C/min bis 94°C für 7,6 min 18 min FID, 220°C Die Berechnung der in der Probe enthaltenen Konzentrationen erfolgte über die ermittelten Peakgrößen, die ins Verhältnis zu der entsprechenden Kalibrationskurve gesetzt wurden. Propanal y = 13,785x + 9,7345 R2 = 0,9935 1200 1000 Hexanal y = 2,2624x + 4,7124 R2 = 0,903 AUC 800 600 400 200 0 0 50 100 150 200 250 300 350 c(Hexanal) [µmol/kg ROTG] Abb. 6.3: Kalibrationskurven zur Berechnung der Hexanal- und der Propanalkonzentration in SDSEmulsionen, bezogen auf die Ölphase 192 Material und Methoden 1400 Propanal y = 1,1203x + 5,1692 R2 = 0,9993 1200 AUC 1000 800 600 Hexanal y = 0,0214x + 7,5448 R2 = 0,9365 400 200 0 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 c(Hexanal) [µmol/kg ROTG] Abb. 6.4: Kalibrationskurven zur Berechnung der Hexanal- und der Propanalkonzentration in ROTG 6.3.4 Bestimmung der Qualitätsparameter von Antioxidantien Zur besseren Auswertbarkeit der erhaltenen Oxidationskurven wurden verschiedene Qualitätsparameter der eingesetzten Antioxidantien und Antioxidantienkombinationen anhand der erhaltenen Werte bestimmt bzw. berechnet. Dazu gehören die Bestimmung der Länge der Induktionsphase, die Berechnung der Inhibierung der Oxidation und die Berechnung der durch YANISHLIEVA UND MARINOVA (1992a,b,c) und MARINOVA ET AL. (1994) eingeführten Parameter: Stärke, Effektivität und antioxidative Aktivität der eingesetzten Antioxidantien. 6.3.4.1 Länge der Induktionsphase Die Länge der Induktionsphase wird durch den Schnittpunkt zweier an die Oxidationskurve angelegter Tangenten bestimmt und stellt somit den Umschlagspunkt der Kurve dar. 193 6.3.4.2 Berechnung der Inhibierung Um die Effizienz der eingesetzten unterschiedlichen Antioxidantien und Antioxidantienkombinationen besser vergleichen zu können, wurde die Inhibierung der Oxidation zu einem bestimmten Zeitpunkt für alle zu vergleichenden Proben bestimmt. Dieser Zeitpunkt wurde über den oxidativen Status (Hydroperoxidgehalt) der Kontrollprobe festgelegt und ist systemabhängig. Die Berechnung erfolgte anhand nachstehender Formel (6-3), (6-3) mmol ∆HydrPOZ t ,Pr obe ⋅100 kg Öl Inhibierung[%]=100− mmol ∆HydrPOZ t , Kontrolle kg Öl wobei ∆HydrPOZ = HydrPOZt – HydrPOZ0 sowohl für Probe und Kontrolle steht und t durch die Lagerdauer [Tage] dargestellt wird, bei der ein zuvor festgelegter Hydroperoxidgehalt durch die Kontrollprobe erreicht ist. 6.3.4.3 Berechnung kinetischer Parameter nach Yanishlieva und Marinova Die antioxidative Effektivität der einzelnen eingesetzten Antioxidantien kann mithilfe des Stabilisationsfaktors F verglichen werden. Dieser wird auf Basis der Länge der Induktionsperiode der Oxidationskurve der entsprechenden Probe mit dem zu untersuchenden Antioxidans (IPInH) und der Länge der Induktionsperiode der entsprechenden Probe ohne Antioxidans (IP0,) in Sekunden berechnet. (6-4) F= IPInH [s ] IP0 [s ] Je höher dieser Wert, desto effektiver ist der Einsatz des untersuchten Antioxidans in dem entsprechenden System bei der Terminierung der Oxidationskette. Ein zweiter qualitätsbestimmender Parameter ist die Stärke des zu untersuchenden Antioxidans. Sie bestimmt sich durch das Oxidationsratenverhältnis (ORR). Dieses Verhältnis ist eine inverse Messgröße, d.h. je niedriger der erhaltene Wert, desto stärker ist das eingesetzte Antioxidans. Ist der Wert ORR > 1 geschieht die Oxidation schneller in Anwesenheit eines Antioxidans als in seiner Abwesenheit. Seine Berechnung erfolgt über die Oxidationsrate (WInh) der Probe während der Induktionsphase mit und ohne Antioxidans, wobei sich diese wiederum über die Hydroperoxid-Konzentration in der Probe und die Länge der Induktionsphase berechnet. 194 Material und Methoden (6-5) M HydrPOZ [ M ] WInh = IPInH [ s ] s (6-6) M WInh s ORR = M W0 s Aus diesen beiden Parametern folgt schließlich die antioxidative Aktivität (A) des Antioxidans. Sie ist eine Kombination der Effektivität eines Antioxidans (d.h. der Fähigkeit eines Antioxidans, die Oxidationskette zu terminieren) mit der Fähigkeit, die Oxidationsrate während der Induktionsperiode zu beeinflussen. (6-7) A= F ORR Die mittlere Rate des Antioxidantienverbrauchs (WInH) berechnet sich über die anfängliche Antioxidantien-Konzentration (InH)0 und die Länge der Induktionsphase (IPinh). (6-8) 6.3.5 M ( InH ) 0 [ M ] WInH = IPinh [ s ] s Bestimmung des Abbaus von Antioxidantien mittels HPLC Der Abbau von α-Tocopherol wurde während jedes Oxidationsversuches mittels HPLCAnalyse verfolgt, um den Einfluss des eingesetzten Synergisten auf den Abbau des α-Tocopherols zu dokumentieren. Der parallel dazu verlaufende Abbau der eingesetzten Synergisten wurde ebenfalls mittels reversed phase HPLC-Analyse anhand der zwei BeispielAntioxidantien Kaffeesäure und Vanillinsäure untersucht. Eine mögliche regenerierende bzw. destruktive Wirkung konnte somit über den beschleunigten bzw. verzögerten Abbau des Synergisten bestätigt werden. Zusätzlich wurde die antioxidative Aktivität der verwendeten Substanzen mittels DPPH-Methode untersucht. 195 6.3.5.1 Bestimmung des antioxidativen Potenzials mittels DPPH-Methode Die antioxidativen Potenziale der verwendeten Antioxidantien sind systemabhängig. Aus diesem Grunde wurden sie mittels eines stabilen Radikals dem 1,1-diphenyl-2picrylhydracylradikal (DPPH) (Abb. 6.5) in Ethanol bestimmt (BRAND-WILLIAMS 1995, BONDET ET AL., 1997). NO2 (AH)n (A.) n ET AL., NO2 H N N NO2 N N NO2 violett NO2 NO2 gelb Abb. 6.5: Struktur des Radikals DPPH und Reaktionsmechanismus Dieses Radikal weist eine photometrisch nachweisbare violette Farbe mit einem Absorptionsmaximum bei 516 nm auf. Reagiert das freie Elektron des Radikals mit einem Wasserstoffatom des zu untersuchenden Antioxidans zu einem Elektronenpaar, verändert sich die Farbe. Durch Reduktion entsteht das gelbe DPPH-H. Diese Reaktion ist stöchiometrisch äquivalent zu der Anzahl der ausgetauschten Elektronen und kann daher mit Hilfe einer Kalibrationskurve zur Bestimmung der Anzahl reduzierter Radikale verwendet werden. Für die Analyse werden 950 µL einer ethanolischen DPPH-Stammlösung (0,1 mM) und 2000 µL Ethanol zusammengegeben und bei 516 nm photometrisch (DU 530, Life Science UV/VIS Spectrophotometer, Beckmann, Fullerton, CA, USA) vermessen. Nach Zugabe von 50 µL Antioxidantienstammlösung und nach einer Reaktionszeit von 10 min wird erneut vermessen. Aus der Differenz der Extinktionen der Messungen vor und nach Zugabe des Antioxidans kann nun mit Hilfe der nachfolgenden Kalibrierfunktion die Anzahl an reduzierten Radikalen berechnet werden, die für 10 mg des eingesetzten Analyten benötigt wurde. Jedes Ergebnis wurde in Dreifachbestimmung ermittelt. 196 Material und Methoden 3,5 y = 1,83E-20x + 0,0188 R2 = 0,9985 Extinktion bei 516 nm 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 0,0E+00 5,0E+19 1,0E+20 1,5E+20 2,0E+20 reduzierte DPPH Moleküle/L Abb. 6.6: Kalibrationskurve zur Berechnung der Anzahl reduzierter Radikale pro Mol Analyt/L 6.3.5.2 Abbau von α-Tocopherol Für die Kontrolle des Abbaus der eingesetzten Antioxidantien wurden unterschiedliche HPLC (Agilent Series 1100)-Methoden verwendet. 197 Tab. 6.2: Chromatographiebedingungen für die Bestimmung von α-Tocopherol, a. mittels reversed-phaseHPLC und b. mittels normal-phase-HPLC a. α-Tocopherol Stationäre Phase Vorsäule Mobile Phase Eluentengradient Flussrate Detektor Retentionszeit Injektionsvolumen Säulentemperatur (Agilent Series 1100) CC 250/4 NUCLEOSIL 100-5 C18 CC 8/4 NUCLEOSIL 100-5 C18 A: 99,95 % Methanol + 0,05 % Ameisensäure isokratisch 0,9 mL/min Fluoreszenzdetektor, Ex. 289 nm, Em. 331 nm 9,02 min 50 µL 20 °C b. α-Tocopherol Stationäre Phase Vorsäule Mobile Phase Eluentengradient Flussrate Detektor Retentionszeit Injektionsvolumen Säulentemperatur (Shimadzu) LiChrospher Si 100 (5 µm) LiChrospher Si 100 (5 µm) A: 99 % n-Heptan + 1 % Isopropanol isokratisch 1 mL/min Fluoreszenzdetektor, Ex. 290 nm, Em. 328 nm ca. 5,3 min 20 µL 24 °C Tab. 6.3: Chromatographiebedingungen für die Bestimmung von Kaffeesäure (KS) und Vanillinsäure (VS) KS/VS Stationäre Phase CC 250/4 NUCLEOSIL 100-5 C18 Vorsäule CC 8/4 NUCLEOSIL 100-5 C18 Mobile Phase A: 90 % H2O + 9,99 % Methanol + 0,01 % Ameisensäure B: 99,95 % Methanol + 0,05 % Ameisensäure Eluentengradient KS 1 2 3 4 5 6 Zeit [min] 8,50 10,50 12,00 16,50 18,50 25,00 %B Fluss 43 70 100 100 43 43 0,6 0,7 0,7 0,7 0,6 0,6 Eluentengradient Retentionszeit Flussrate 6,50 min 0,6 mL/min Detektor Variabler Wellenlängendetektor, 250 nm Injektionsvolumen 50 µL Säulentemperatur 20°C 198 VS 1 2 3 4 5 Zeit [min] 8,00 10,50 17,50 19,50 24,00 7,18 min %B Fluss 40 100 100 40 40 0,6 0,7 0,7 0,6 0,6 Material und Methoden Zum Teil konnten die Proben direkt injiziert werden und bedurften keiner weiteren Aufarbeitung. Für einige Untersuchungen musste dennoch ein Extraktionsschritt durchgeführt werden. Hierfür wurde wie folgt vorgegangen (Tab. 6.4): Tab. 6.4: Extraktionsbedingungen für die Kontrolle des Abbaus der verwendeten Antioxidantien mittels HPLC Matrix Öl Micellare Lösung Öl Micellare Lösung Analyt α-Tocopherola α-Tocopherolb α-Tocopherola KS, VS Probeneinwaage [mg] 100 100 200 Lösungsmittel Lösungsmittel- Verdünnung Methanol n-Heptan Methanol 900 400 800 / / / 100 200 Methanol Methanol 900 800 1:1 mit H2O 1:1 mit H2O menge [µL] Zunächst wurde eine bestimmte Probenmenge eingewogen und mit der entsprechenden Menge an Lösungsmittel zur Extraktion für 30 Sekunden gevortext. Anschließend wurde die Lösungsmittelfraktion direkt in die HPLC injiziert oder Fließmittel bedingt mit H2O verdünnt. Die Berechnung der in der Probe enthaltenen Antioxidantien-Konzentration erfolgte mittels der entsprechenden Kalibriergeraden. 199 4500 Kaffeesäure y = 78,901x + 16,845 R2 = 0,9999 4000 3500 AUC 3000 2500 2000 Vanillinsäure y = 40,408x + 7,5943 R2 = 1 1500 1000 500 0 0 10 20 30 40 50 60 c(Analyt) [µmol/L] Abb. 6.7: Kalibrationskurven zur Berechnung der Kaffeesäure- und der Vanillinsäure-Konzentration, bezogen auf die Ölphase 6000 y = 239,1x - 6,581 R² = 0,999 5000 AUC 4000 3000 2000 1000 0 0 5 10 15 20 25 c(α-TOH) [µmol/L] Abb. 6.8: a. Kalibrationskurve zur Berechnung der α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH), bezogen auf die Ölphase, bestimmt mittels reversed-phase-HPLC 200 Material und Methoden 2. y = 13892x - 2,1925 R2 = 0,9997 7000 6000 AUC*1000 5000 1. y = 12186x - 17,272 R2 = 0,9998 4000 3000 2000 1000 0 0,000 0,100 0,200 0,300 0,400 0,500 0,600 c(α-TOH) [µmol/L] Abb. 6.9: b. Kalibrationskurven zur Berechnung der α-Tocopherol-Konzentration (α-TOH), bezogen auf die Ölphase, bestimmt mit normal-phase-HPLC. Da die Lampe des Photometers getauscht wurde, musste neu kalibriert werden. Die Wiederfindung der einzelnen Analyte war sehr unterschiedlich, wenn die Probe nach Verdünnung nicht direkt injiziert werden konnte, sondern extrahiert werden musste. Daher war sie in diesen Fällen mit in die Berechnung der Konzentration in der Probe einzubeziehen. Hierfür wurden 6 Proben mit definierter Ausgangskonzentration an Analyt hergestellt und vermessen. Die Wiederfindung (WF) ergab sich dann aus der eigentlichen Soll-Konzentration (Konz.SOLL) und der gemessenen Ist-Konzentration (Konz. IST): (6-10) WF [%] = Konz. IST [mol / L]⋅ 100 Konz.SOLL [mol / L] Tab. 6.5: Darstellung der Wiederfindung (WF) der Analyte Kaffeesäure und Vanillinsäure in ROTG bei einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG Probe 1 2 3 4 5 6 Durchschnitt Kaffeesäure Gemessene Konzentration [µmol/L] 366,18 315,72 229,84 287,05 324,21 293,16 WF [%] 73,24 63,14 45,97 57,41 64,84 58,63 60,54 Vanillinsäure Gemessene Konzentration [µmol/L] 536,25 563,27 565,80 545,95 559,22 540,71 WF [%] 107,25 112,65 113,16 109,19 111,84 108,14 110,37 201 Tab. 6.6: Darstellung der Wiederfindung des Analyten α-Tocopherol in micellarer Lösung (b.) und in ROTG (a.) bei einer Konzentration von 500 µmol/kg ROTG 1 Micellare Lösung Gemessene Konzentration [µmol/L] 0,144 28,77 ROTG Gemessene Konzentration [µmol/L] 265,93 2 0,136 27,18 274,49 54,90 3 0,124 24,87 262,81 52,56 4 0,159 31,70 281,52 56,30 5 0,135 26,93 241,57 48,31 6 0,139 27,81 273,77 54,75 Probe Durchschnitt 6.3.6 WF [%] 27,88 WF [%] 53,19 53,34 Bestimmung des Redoxpotenzials Grundlage elektrochemischer Messungen ist eine elektrochemische Zelle aus mindestens zwei Elektroden, die in eine Probelösung eintauchen. Es handelt sich um eine elektrolytische Zelle, wenn aus einer externen Quelle Elektrizität für die Durchführung der Messungen benötigt wird. Eine der beiden Elektroden reagiert auf den Analyten (polarisierbare Arbeitselektrode), die andere Elektrode weist ein konstantes, aber lösungsabhängiges Potenzial auf und stellt die unpolarisierbare Referenzelektrode dar. Die in dieser Arbeit verwendeten potentiostatischen Methoden beruhen auf der Untersuchung des Ladungsaustausches an der Grenzfläche zwischen Elektrode und Lösung und basieren somit auf dynamischen Situationen. Die resultierende Spannung wird gemessen und kann ins Verhältnis zu der Konzentration des Analyten gesetzt werden. Mit Hilfe des gemessenen Potenzials können Aussagen über die Kraft gemacht werden, mit der die Substanz ein Elektron aufnehmen oder abgeben kann (WANG, 2006). (6-11) - Ox + ne ↔ Red Ox und Red stellen die oxidierte und die reduzierte Form des Redoxpaares dar und n die Anzahl ausgetauschter Elektronen. Diese Reaktion wird bei einem Potenzial ablaufen, bei dem der Elektronentransfer thermodynamisch oder kinetisch begünstigt wird. Für solche Systeme gilt die Nernst-Gleichung, über die z.B. das Standardpotenzial oder die Konzentration des Analyten berechnet werden kann. 202 Material und Methoden k 2,3 ⋅ RT υ ln ∏ ai i i =1 nF c 2,3 ⋅ RT = E0 + ln ox nF c red E = E0 + (6-12) a = Aktivität νi = -ν Edukte; +ν Produkte cox/red = Konzentration der oxidierten bzw. der reduzierten Substanz in der Lösung E = Elektrodenpotenzial E0 = Standardpotenzial für die Redoxreaktion R = universelle Gaskonstante [8,314 1/(K*mol)] T = Temperatur in Kelvin [K] n = Zahl der ausgetauschten Elektronen F = Faraday-Konstante [96,487 C] Aus der Messung resultiert ein Strom-Potenzial-Diagramm, ein Voltammogramm (WANG, 2006). Folgender Prozess läuft an der Elektrode ab: Die elektrische Doppelschicht ist die Anordnung von geladenen Partikeln und/oder orientierten Dipolen, die in jeder Grenzfläche zu finden sind. Eine positiv geladene Elektrode zieht daher eine Schicht aus negativen Ionen an und umgekehrt. Insgesamt muss die Grenzfläche neutral geladen sein. Die Grenzfläche weist eine komplexe Struktur mit klar trennbaren Bereichen auf. Die beiden innersten Schichten (am dichtesten zur Elektrode) sind die Dipolschicht, die durch die Solvensmoleküldipole gebildet wird und die innere Helmholtzschicht, die durch kontaktadsorbierte Zonen, die nicht in der wässrigen Lösung hydratisiert sind, gebildet wird. Es treten entweder Van-der-WaalsWechselwirkungen oder Coulomb-Kräfte zwischen den Molekülen und den Elektronen des Metalls auf. Die Lösungsmittelmoleküle können ebenfalls mit der Elektrodenoberfläche in Wechselwirkung treten, und zwar über elektrostatische Wechselwirkungen. Sie bilden die elektrostatische Dipolschicht. Die nächste Schicht, die äußere Helmholzschicht, ist dargestellt durch die imaginäre Mitte der solvatisierten Ionen, die möglichst dicht an der Oberfläche der Elektrode liegen. Diese solvatisierten Ionen sind unspezifisch adsorbiert und werden durch weitreichende Coulombkräfte angezogen. Beide Helmholzschichten stellen zusammen eine sehr kompakte, sehr stabile Schicht dar. Auf die äußere Helmholtzschicht folgt die diffuse Schicht, sie ist eine dreidimensionale Region aus verstreuten Ionen. Dieses ionische Streuverhalten reflektiert das Gleichgewicht zwischen ordnenden Kräften des elektrischen Feldes und den in Unordnung bringenden Kräften der zufälligen thermisch bedingten Bewegung der Lösung. Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden gegensätzlich wirkenden Effekten zeigt, dass die Konzentration der ionischen Spezies bei einer bestimmten Entfernung von der Elektrodenoberfläche C(x) exponentiell mit dem Verhältnis zwischen elektrostatischer Energie (zFФ) und der thermischen Energie (RT) abklingt. Dies geschieht im Einklang mit der Bolzmanngleichung: 203 (6.13) C ( x ) = C ( 0) e − zFΦ RT An der Arbeitselektrode wird eine variable Spannung angelegt. Erreicht diese das Zersetzungspotenzial des in der Lösung enthaltenen Analyten, wird dieser umgesetzt. Dafür müssen die Analyte aus der äußeren Helmholtzschicht durch die Dipolschicht in die innere Helmholtzschicht vorrücken, dort eventuelle Solvathüllen abgeben, um dann ein Elektron an die Elektrode abgeben zu können. Sie werden entweder adsorbiert, oder aber sie nehmen wieder eine Solvathülle auf und wandern aus der inneren Helmholtzschicht in die äußere ab. Dieser Vorgang der Depolarisation der Arbeitselektrode, durch den ein Stromfluss zwischen der Arbeits- und der Referenzelektrode entsteht, kann gemessen werden (KUNZE, 1990; WANG, 2006). Der resultierende Strom steigt mit zunehmender Konzentration an Antioxidans (GAYLOR UND ELVING, 1953). In der vorliegenden Arbeit wird sowohl die Differenz-Puls-Voltammetrie als auch die Cyclovoltammetrie verwendet, zwei unterschiedliche Verfahren der Spannungsanlegung. 6.3.6.1 Differenz-Puls-Voltammetrie / Cyclovoltammetrie Da die Messungen in unterschiedlichen Systemen durchgeführt wurden, mussten zwei verschiedene Versuchsaufbauten verwendet werden. Für Potenzialmessungen in ROTG konnte kein geeignetes Leitsalz gefunden werden, da keins der üblichen Salze in ROTG löslich ist. Stattdessen wurden die Messungen in Acetonitril durchgeführt. Acetonitril wurde aufgrund seiner eigenen Stabilität gegenüber Redoxreaktionen ausgewählt. Die Probenvorbereitungen und die Messungen wurden vollständig unter Argonatmosphäre durchgeführt, um den Einfluss von Luftsauerstoff zu verhindern (Glovebox MBRAUN UniLab, Deutschland). Ein Dreielektroden-Potentiostat/Galvanostat (EG&G Princton Applied Research, Model 273 A, Irland) wurde zusammen mit einer PlatinknopfArbeitselektrode (Metrohm, Pt 6.0301…100, Schweiz), einer Platinstab-Gegenelektrode und einer Silberstabreferenzelektrode als Messeinheit verwendet. Als interner Standard diente Ferrocen (+641 mV vs. NWE) (CONNELLY UND GEIGER, 1996; LINDE, 2006). Die vermessenen Proben enthielten 1 mM Tetrabutylammonium-hexafluorophosphat ([TBA][FP6]) als Leitsalz und 1 mM des Analyten. Zur Referenzierung wurde nach den ersten Messdurchgängen Ferrocen mit einer Konzentration von 1 mM zugegeben und erneut gemessen. Die weiteren Messeinstellungen werden in Tab. 6.7 aufgeführt. Die Auswertung der Potenziale erfolgte mit dem Programm EG&G Princton Applied Research (Model 270/250 Research Electrochemistry Software 4.30, Copyright 1996, EG&G Instruments Inc., Irland). 204 Material und Methoden Abb. 6.10: Struktur von Ferrocen Tab. 6.7: Geräteparameter zur Messung von Differenz-Puls-Voltammogrammen (DPV) und Cyclovoltammogrammen (CV) in Acetonitril Äquilibrierungszeit Startpotenzial Endpotenzial Pulshöhe Scanrate Scan Inkrement Schritte / Drop Zeit Pulsweite Schritt Zeit Anzahl der Zyklen DPV 15 s -1,8 V 2,3 V 50 mV 20 mV/s 2 mV 100 ms 50 ms / / CV 15 s -1,0 V 2,0 V / 80 mV/s 4 mV / / 50 ms 3 Die Messungen in den wassergaltigen Matrices - micellare Lösung, Emulsion und Ethanol/Puffer - konnten gegen eine Silber/Silberchlorid-Schliffelektrode (0,197 V vs. NWE) (Metrohm, 6.0726.100, Schweiz) referenziert werden und erforderten somit keinen internen Standard. Als Messelektrode wurde eine Mikro-Platin-Scheibenelektrode (Metrohm, Schweiz) und als Gegenelektrode ein Platinstab verwendet. Der zugesetzte Emulgator SDS und das Puffersalz Natriumacetat dienten bei den Messungen gleichzeitig auch als Leitsalz. Die Messungen erfolgten mittels eines Autolab Potentiostaten/Galvanostaten (PG STAT 30, Metrohm, Schweiz) und eines 663 VA Standes mit Messeinheit (Metrohm, Schweiz) unter Stickstoff. Als Software wurde das 757 VA Computrace Programm von Metrohm verwendet. Die Lösung enthielt eine Konzentration von 30 mM SDS und 1 mM Analyt. Um störenden Sauerstoff zu vertreiben, wurden zunächst 5 min Stickstoff in 15 mL Matrix eingeleitet, anschließend wurde diese Lösung mit Stickstoff belegt. Die Messung erfolgte dann an einer ruhenden Lösung. Weitere Messeinstellungen sind der Tab. 6.8 zu entnehmen. Die Auswertung der Potenziale erfolgte ebenfalls mit dem Programm 757 VA Computrace (Version 1,0, Metrohm, Schweiz). 205 Tab. 6.8: Geräteparameter zur Messung von Differenz-Puls-Voltammogrammen (DPV) und Cyclovoltammogrammen (CV) in Acetonitril Initiale Gaseinleitung (N2) Äquilibrierungszeit Startpotenzial Endpotenzial Spannungsschritte Pulsamplitude Pulszeit Spannnungsschrittzeit Rate der Durchläufe Anzahl der Durchläufe 6.3.6.1.1 DPV 300 s 10 s -1,2 V 2,2 V 0,005 V 0,05 V 0,04 s 0,4 s 0,0125 V/s / CV 300 s 10 s -1,2 V 1,3 V 0,005 V / / / 0,1 V/s 1 bis 10 Differenz-Puls-Voltammetrie BARKER UND JENKIN führten 1952 mit der pulsvoltammetrischen Technik eine sehr sensitive Methode zur Durchführung voltammetrischer Messungen ein. Heutzutage handelt es sich um eine gebräuchliche Methode zum Nachweis von organischen und nichtorganischen Substanzen im Spurenbereich. In der Differenz-Puls-Voltammetrie werden Pulse mit festgelegter Stärke – überlagernd, auf einer linearen Spannungsrampe – an die Arbeitselektrode angelegt (Abb. 6.11). Abb. 6.11: Spannungsrampe der an die Arbeitselektrode angelegten Spannung bei der Differenz-PulsVoltammetrie, modifiziert nach WANG (2006) Bei Erreichen des Zersetzungspotenzials des Analyten wird dieser oxidiert. Ist diese Spannung erreicht, werden zunächst die Analytmoleküle, die sich in der Doppelschicht der inneren Helmholzschicht befinden, oxidert. Nach einem Puls können dann Moleküle aus der näheren Umgebung in die Doppelschicht für den nächsten Puls nachrücken. Ist eine Spannung 206 Material und Methoden erreicht, bei der schon die Grundspannung genügt, um das Antioxidans zu oxidieren, resultiert durch den zusätzlichen Puls kein weiterer Anstieg des Stroms. Das resultierende DifferentialPuls-Voltammogramm zeigt einen Spannungspeak, dessen Höhe direkt proportional zu der Konzentration des korrespondierenden Analyten ist. Das erhaltene Peakpotenzial kann zur Bestimmung des polarographischen Halbwellenpotenzials verwendet werden. Die Wahl der Pulsrate und der Scanrate des Potenzials bedingt eine Beziehung zwischen Sensitivität, Auflösungsvermögen und Geschwindigkeit. So resultieren z.B. größere Pulsamplituden in größeren und breiteren Peaks. Daher müssen für einen Vergleich der vermessenen Potenziale die gleichen Bedingungen gelten (WANG, 2006). 6.3.6.1.2 Cyclovoltammetrie Die Cyclovoltammetrie ermöglicht eine schnelle Bestimmung der Lage des Redoxpotenzials einer elektroaktiven Verbindung und eine leichte Einschätzung des Effektes der Matrix auf den Redoxprozess. Bei der Cyclovoltammetrie wird eine Gleichspannungsrampe mit hoher Spannungsänderungsgeschwindigkeit zwischen Arbeits- und Referenzelektrode angelegt, Spannung (U) wobei Ausgangs- und Endpotenzial gleich sind. Startspannung Endspannung Entgegengesetzter Scan Vorwärtsscan Umschaltspannung Zeit (t) 1 Zyklus Abb. 6.12: Spannungsrampe der an die Arbeitselektrode angelegten Spannung bei der Cyclovoltammetrie, nach WANG (2006) Während des Spannungsdurchlaufs misst der Potentiostat die resultierende Stromstärke. Erhalten wird ein Cyclovoltammogramm. Dieses Voltammogramm ist eine komplexe, zeitabhängige Funktion einer großen Anzahl von physikalischen und chemischen Parametern. Bei den in dieser Arbeit durchgeführten Messungen wird davon ausgegangen, dass zunächst nur die reduzierte Form des Analyten vorliegt. Aus diesem Grund wurde eine Spannungsänderung vom Negativen ins Positive für den ersten Halbzyklus gewählt, beginnend bei einer Spannung, bei der noch keine Oxidation auftritt. Auch bei dieser Methode wird erst ab einer 207 bestimmten Spannung die Oxidation des Analyten ausgelöst. Zunächst werden alle Analytionen aus der äußeren Helmholtzschicht oxidiert. Der resultierende Strom steigt aber trotzdem weiter an, da durch die kontinuierlich steigende Spannung auch die sich in der näheren Umgebung der Elektrode befindenden Moleküle des Analyten umgesetzt werden. Die Umgebung um die Helmholtz-Doppelschicht dünnt dadurch an Analyt aus und es resultiert ein diffusionskontrollierter Grenzstrom. Nach Umkehrung der Richtung des angelegten Potenzials kann (bei reversiblen Systemen) die entsprechende Reduktion des Analyten genauso beobachten. Mit Hilfe der erhaltenen zwei Peakströme und zwei Peakpotenziale entwickelten NICHOLSON UND SHAIN 1964 die Basis zur Auswertung des Voltammogramms. Der Peakstrom iP ist definiert über die Randles-Sevcik-Gleichung 3 (6-14) 1 1 i P = (2,69 ⋅ 10 5 ) ⋅ n 2 ⋅ AcD 2 ⋅ υ 2 n = Anzahl der Elektronen A = Elektrodenoberfläche [cm²] c = Konzentration [mol/cm²] D = Diffusionskoeffizient [cm²/s] υ = Potenzial-Scan-Rate [V/s] Aus (6.14) folgt, dass der resultierende Strom direkt proportional zu der Konzentration des Analyten ist und mit der Wurzel der Scan-Rate ansteigt. Die Position der Peaks auf der Spannungsachse steht in direkter Beziehung zu dem formalen Potenzial des Redoxprozesses. Das formale Potenzial für ein reversibles Paar liegt in der Mitte zwischen dem Potenzialpeak in Reduktionsrichtung E Pred und dem Potenzialpeak in Oxidationsrichtung E Pox . Die Spannungsdifferenz ∆E zwischen den beiden Peaks ist gegeben über (6-15) ∆E = E Pox −E Pred = 0,058 V , bei 25 °C n Daraus folgt, dass die Spannungsdifferenz zwischen den Peaks bei einem Einelektronenübergang bei 58 mV liegt. Sowohl Reduktions- als auch Oxidationspeak sind unabhängig von der Scanrate. Es ist möglich das Halbpeakpotenzial E1/2 (6-16) Ep/2 = E Pox −E Pred + E Pred 2 in Beziehung zum polarographischen Halbwellenpotenzial zu setzten, E1/2: (6-18) 208 E p 2 = E1 2 ± 0,028 V n Material und Methoden Aus diesen theoretischen Überlegungen von NICHOLSON UND SHAIN (1964) weisen reversible Systeme eine Potenzialdifferenz von 58 mV bei 25°C und einem Einelektronenübergang auf. Systeme mit Differenzen bis zu 130 mV gelten als quasi-reversibel, größere Differenzen weisen auf irreversible Systeme hin. Die auf diese Weise bestimmten Halbwellenpotenziale sollten vergleichbar mit denen bei der Differenz-Puls-Voltammetrie bestimmten Potenzialen sein. 6.3.6.2 Goldchlorid-Titrimetrie Dieser Versuch erfolgte mittels einer modifizierten Methode nach WACHS, 1949. Die Messungen wurden in 80 %iger ethanolischer Lösung bei pH 4,0 durchgeführt, wobei dieser pH-Wert durch die Zugabe der Titrationslösung (3,3 mM) Goldchlorid eingestellt wurde. Für die Messung während einer monotonen Titration wurde ein automatisches Titrationsgerät (Basic Titrino 794, Metrohm, Schweiz) mit einer vergoldeten Platin-Titrode (Pt Titrode, 6.0431.100, Metrohm, Schweiz) verwendet. In die mit 0,1 % Lithiumchlorid als Leitsalz versetzte Probe (0,12 mM) wurde zunächst für 10 min. Stickstoff eingeleitet, bevor die Titration, ebenfalls unter Stickstoff, beginnen konnte. Damit die Elektrode immer einen optimalen Quellungszustand aufweist, wurde sie bereits 24 Stunden vor Titrationsbeginn in der verwendeten Matrix gelagert. Die Ergebnisse wurden durch Dreifachbestimmungen erhalten. Durch Einsetzten in das Massenwirkungsgesetz und unter Beachtung des Ladungsausgleiches kann über die Nernstgleichung das Äquivalenzpotenzial berechnet werden. Hierbei wird die Reaktionsgleichung anhand der zu untersuchenden Antioxidantien und des Titrationsmittels Goldchlorid aufgestellt. Es folgt die Gleichung (6-19), wobei AH für Antioxidans und Aox für das oxidierte Antioxidans steht (gilt für Antioxidantien mit einer Hydroxygruppe). Au 3+ + 3 Cl − + 3 e − + 3 H + → Au ↓ + 3 HCl ( AH → Aox + e − + H + ) ⋅ 3 (6-19) AuCl 3 + 3 AH → Au ↓ + 3 Aox + 3 HCl Bei Erreichen des Äquivalenzpotenzials entspricht die Konzentration des eingesetzten Analyten der Konzentration des Goldchlorids und die Konzentration des oxidierten Analyten der des reduzierten Goldchlorids. Allgemein gilt die Nernst-Gleichung: k 2,3 ⋅ RT υ ln ∏ ai i i 1 = nF c 2,3 ⋅ RT = E0 + ln ox nF c red E = E0 + (6-20) 209 a νi cox/red E E0 R T n F = Aktivität = -ν Edukte; +ν Produkte = Konzentration der oxidierten bzw. der reduzierten Substanz in der Lösung = Elektrodenpotenzial = Standardpotenzial für die Redoxreaktion = universelle Gaskonstante [8,314 1/(K*mol)] = Temperatur in Kelvin [K] = Zahl der ausgetauschten Elektronen = Faraday-Konstante [96,487 C] k Bezogen auf die hier gültige Reaktionsgleichung (6.19) gilt für ln ∏ a i i = υ i =1 k −1 −3 −3 ln ∏ a Au ⋅ a AH ⋅ a 3Aox ⋅ a 1Au ⋅ a H3 + ⋅ aCl3 − 3+ ⋅ a Cl − i =1 k a 3Aox ⋅ 1 ⋅ a H3 + ⋅ a Cl3 − i =1 a Au 3+ ⋅ a Cl3 − ⋅ a 3AH = ln ∏ (6-21) k a 3Aox ⋅ a H3 + i =1 3 a Au 3+ ⋅ a AH = ln ∏ ≈ c A3ox ⋅ c H3 + c Au 3+ ⋅ c 3AH Da cAox = cH+ und cAH = ½ cAH zu Beginn der Titration ist, gilt bei 25°C für das untersuchte System: 0,059 E =E + ⋅ln 3 0 (6-22) c E E0 n c 6Aox 1 c Au 3+ ⋅ c 3Aox 2 = Konzentration der oxidierten bzw. der reduzierten Substanz in der Lösung = bei der Titration gemessenes Elektrodenpotenzial = Standardpotenzial für die Redoxreaktion = Zahl der ausgetauschten Elektronen Durch Einsetzten der erhaltenen Werte kann das Normalpotenzial E0 bezogen auf die vergoldete Platin-Titrode berechnet werden. 6.3.7 Statistische Auswertung Die erhaltenen Ergebnisse wurden mittels einer einfaktoriellen ANOVA (Analysis of Variance) (MILLER, 1996) statistisch ausgewertet. Anschließend folgte ein Mehrfachvergleich der Mittelwerte aus den durchgeführten Dreifachbestimmungen nach Bonferoni mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % (Signifikanzniveau p ≤ 0,05). Hierfür wurde die Software 210 Material und Methoden SPSS (Version 11.5) verwendet. Ergebnisse mit signifikanten Unterschieden wurden mit unterschiedlichen Buchstaben an den Probenbalken markiert. 6.3.8 Design of Experiment Unter dem Begriff „Design of Experiment“ werden verschiedene, auf statistischen Methoden basierende Möglichkeiten zusammengefasst, die die Durchführung von Experimenten hinsichtlich ihrer Effizienz optimieren. Hierfür wird zunächst das Ziel des Experiments formuliert. Dies geschieht durch Festlegung unabhängiger Variablen (Faktoren) und deren geplanten Ausprägungen (Level) sowie der Ergebnisvariablen. In einem zweiten Schritt wird ein Versuchsplan erstellt, der es zulässt, mit möglichst geringem Aufwand ein vorgegebenes Konfidenzniveau zu erreichen. Hierfür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, u.a. die unten beschriebene Response-Surface-Methode. In einem letzten Schritt wird ein statistisches Regressionsmodell auf die so erhaltenen Daten angepasst. Die Response-Surface-Methode verwendet quadratische Modelle zur Optimierung des Versuchsplans, bei denen mindestens drei unterschiedliche Ausprägungen der zu untersuchenden Faktoren vermessen werden (MYERS UND MONTGOMERY, 2002). Innerhalb der Response-Surface-Methode werden verschiedene Versuchspläne voneinander abgegrenzt, u.a. das Central-Composite-Design, das im Folgenden beschrieben wird: Diese Methode unterscheidet zwischen numerischen Faktoren und kategorischen Faktoren. Für die numerischen Faktoren werden eine Ober- und eine Untergrenze festgelegt, innerhalb derer Level für die Messung automatisch bestimmt werden. Bei kategorischen Faktoren werden die Level von vornherein festgelegt und können nicht statistisch optimiert werden. Es sollten, um den Versuch nicht zu komplex zu gestalten, maximal zwei bis drei unterschiedliche Parameter sein. Die Anzahl der Messungen (r) ergibt sich aus der Anzahl der Faktoren (k), aus dem Grad der Reduktion eines vollständig faktoriellen Plans zu einem teilweise faktoriellen Plan (p) und aus der Anzahl der Messungen des Zentralpunktes (n0) aus folgender Berechnung: (6-23) r = 2 k − p + 2k + n 0 Bei der Erstellung des Versuchsplans wird eine Randomisierung der Reihenfolge der einzelnen Messpunkte vorgenommen, um systematische Fehler zu vermeiden. Das CentralComposite-Design unterscheidet drei verschiedene Arten von Punkten (s. Abb. 6.13): den Zentralpunkt (A), der die Mittelwerte der Bandbreiten aller Variablen in einem Punkt vereint, die faktoriellen Punkte (B), die die Eckpunkte der Bandbreiten der Variablen darstellen, sowie die Axial- bzw. Sternpunkte (C), die der statistischen Stabilisierung dienen. Letztere entsprechen dem Zentralpunkt, der auf einer einzelnen Variablen über die Ober- bzw. 211 Untergrenze hinaus verschoben wird (Standard) oder genau auf diese verschoben wird (FaceCentered). Im Standardfall wird die Berechnung des Abstands (α) der Axialpunkte vom Zentralpunkt durch die folgende Formel möglich (OTTO, 1997): (6-24) α =2 k−p 4 Der Zentralpunkt dient zur Bestimmung der Variabilität des Modells und wird daher mehrfach untersucht. B A C Abb. 6.13: Aufbau des Central-Composite-Design zur Darstellung der drei verschiedenen Arten von Punkten An die nach diesem Versuchsplan erzeugten Ergebnisse wird ein statistisches Regressionsmodell angepasst, um lineare oder nicht-lineare Abhängigkeiten der unabhängigen Variablen und der erhaltenen Messergebnisse mathematisch zu formulieren. Durch verschiedene statistische Tests kann festgestellt werden, welches Regressionsmodell am besten geeignet ist, um die Messergebnisse durch die Faktoren zu erklären. Zuletzt wird eine Varianzanalyse (ANOVA) durchgeführt, um die Güte der eingegangenen Daten zu überprüfen. Die in dieser Arbeit durchgeführte Versuchsoptimierung basiert auf dem Central-CompositeDesign und wurde mit der Software „Design Expert“ (Version 6.0.10, Stat-Ease, Inc. Minneapolis, USA) berechnet. Die Auswertung erfolgte graphisch, indem die Ergebnisse in Abhängigkeit der einzelnen Variablen aufgetragen wurden. Um das Modell statistisch zu überprüfen, wurde eine ANOVA durchgeführt. 212 Anhang Anhang A.1 Bildung von konjugierten Dienen in Gegenwart von α-Tocopherol- c(Konjugierte Diene) [mmol/kg ROTG] Konzentration von 5 bis 1500 µmol/kg ROTG 75 65 55 45 35 25 15 0 5 10 15 20 25 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 5 α-TOH 10 α-TOH 50 α-TOH 100 α-TOH 250 α-TOH 500 α-TOH 1000 α-TOH 1500 α-TOH Abb. A.1: Bildung von konjugierten Dienen in ROTG in der Gegenwart von 5 - 1500 µmol α-Tocopherol (α-TOH) während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln über einen Zeitraum von 28 Tagen 213 A.2 Bildung von konjugierten Dienen in Gegenwart von α-Tocopherol- c(Konjugierte Diene) [mmol/kg ROTG] Konzentration von 25 bis 125 µmol/kg ROTG 78 68 58 48 38 28 18 8 0 5 10 15 20 25 30 35 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 25 α-TOH 50 α-TOH 75 α-TOH 100 α-TOH 125 α-TOH Abb. A.2: Bildung von konjugierten Dienen in ROTG in Gegenwart von 25 – 125 µmol α-Tocopherol (α –TOH) während einer Oxidation bei 40°C im Dunkeln über einen Zeitraum von 35 Tagen. 214 Anhang A.3 Bildung von konjugierten Dienen und Abbau von α-Tocopherol in Gegenwart von α-Tocopherol-Konzentration von 25 bis 0,45 33 0,40 0,35 28 0,30 23 0,25 0,20 18 0,15 0,10 13 0,05 c(α-TOH) [mmol/kg ROTG] c(Konjugierte Diene) [mmol/kg ROTG] 300 µmol/kg ROTG 0,00 8 0 10 20 30 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 75 α-TOH 200 α-TOH 25 α-TOH 100 α-TOH 300 α-TOH 40 50 α-TOH 125 α-TOH Datenreihen10 Abb. A.3: Entstehung konjugierter Diene während der Lagerung von ROTG mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentrationen in einem Bereich von 25 bis 300 µmol/kg ROTG bei 40°C im Dunkeln. Gleichzeitig dargestellt: der Abbau des α-Tocopherols für die jeweiligen Proben 215 A.4 Bildung von sekundären Oxidationsprodukten in Gegenwart von c(Hexanal) [µmol/kg ROTG] α-Tocopherol-Konzentration von 25 bis 300 µmol/kg ROTG 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 0 10 20 30 40 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 25 α-TOH 50 α-TOH 75 α-TOH 100 α-TOH 125 α-TOH 200 α-TOH 300 α-TOH c(Propanal) [nmol/kg ROTG] Abb. A.4: Entstehung von Hexanal während der Lagerung von ROTG mit unterschiedlichen initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentrationen in einem Bereich von 25 bis 300 µmol/kg ROTG bei 40°C im Dunkeln 300 250 200 150 100 50 0 0 10 20 30 40 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 25 α-TOH 50 α-TOH 75 α-TOH 100 α-TOH 125 α-TOH 200 α-TOH 300 α-TOH Abb. A.5: Entstehung von Propanal während der Lagerung von ROTG mit unterschiedliche initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentrationen in einem Bereich von 25 bis 300 µmol/kg ROTG bei 40°C im Dunkeln 216 Anhang A.5 Bildung von konjugierten Dienen in Gegenwart von α-TocopherolKonzentration von 25 bis 300 µmol/kg ROTG c(Konjugierte Diene) [mmol/kg ROTG] 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 10 20 30 Control 100 µmol α-TOH 100 µmol α-TOH + 5 µmol α-TOH every 6 days 40 50 60 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Abb. A.6: Bildung konjugierter Diene bei einer Probe mit 100 µmol α-Tocopherol (α-TOH)/kg ROTG durch sukzessive Zugabe von jeweils 5 µmol α-Tocopherol/kg ROTG alle 6 Tage im Vergleich zu einer Probe mit einmaliger initialer α-Tocopherol-Gabe mit einer Konzentration von 100 µmol/kg ROTG bei einer Lagerung bei 40°C im Dunkeln 217 Bildung von Hexanal bei sukzessiver Zugabe von α-Tocopherol c(Hexanal) [µmol/kg ROTG] A.6 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 5 10 15 20 25 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 125 α-TOH 30 35 40 100 α-TOH + 5*5 α-TOH Abb. A.7: Entstehung von Hexanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentration von 125 µmol/kg ROTG im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 5 µmol/kg ROTG alle sechs Tage bei 40°C im Dunkeln c(Hexanal) [µmol/kg ROTG] 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 10 20 30 40 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 350 α-TOH 100 α-TOH + 5*50 α-TOH Abb. A.8: Entstehung von Hexanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentration von 350 µmol/kg ROTG im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 50 µmol/kg ROTG alle sechs Tage bei 40°C im Dunkeln 218 c(Hexanal) [µmol/kg ROTG] Anhang 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 Lagerdauer bei 40°C, dunkel [Tage] Kontrolle 600 µmol TOH 100 µmol TOH + 5*100 µmol TOH Abb. A.9: Entstehung von Hexanal während der Lagerung von ROTG mit einer initialen α-Tocopherol (α-TOH)-Konzentration von 600 µmol/kg ROTG im Vergleich zu einer Probe mit einer initialen α-Tocopherol-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG und 5-facher Zugabe von α-Tocopherol mit einer Konzentration von jeweils 100 µmol/kg ROTG alle sechs Tage bei 40°C im Dunkeln 219 A.7 Response-Surface-Design-Experimente Tab. A.1: Gemessene Ergebnisse für den Versuchsplan mit α-Tocopherol - normalisiert durch Subtraktion des initialen Startwertes bei allen Messwerten Proben randomisierte Nr. Reihenfolge 7 18 17 2 4 13 12 19 16 22 25 11 10 9 1 8 20 23 5 14 24 21 15 6 3 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] nach 21 Tagen 83,54 569,47 578,07 353,42 670,10 106,55 403,07 285,82 441,80 370,02 354,03 442,87 419,90 90,75 346,58 92,98 241,61 325,44 584,00 59,29 317,06 357,73 594,19 605,29 332,06 Propanal [mmol/kg ROTG] nach 21 Tagen 18,67 102,55 116,31 16,46 111,35 17,82 35,72 44,09 75,58 43,22 34,18 58,89 48,75 27,12 18,32 25,30 41,87 34,62 100,06 15,17 29,95 35,08 45,78 88,47 0,00 Hexanal [mmol/kg ROTG] nach 21 Tagen 162,58 1424,41 1383,88 665,05 1488,80 136,76 1044,80 619,93 1342,34 849,64 806,40 1144,93 0,00 104,88 903,02 139,96 552,39 920,85 1607,40 162,82 851,24 1040,37 1322,86 1567,06 644,95 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] nach 28 Tagen 406,23 926,59 886,65 573,80 838,90 492,25 833,03 640,32 697,35 674,63 605,21 658,39 587,20 293,85 626,10 279,43 471,74 598,52 1232,75 300,52 759,53 781,38 764,65 884,55 640,77 Propanal [mmol/kg ROTG] nach 28 Tagen 374,39 1539,75 1494,12 799,45 1679,31 210,69 1107,96 729,82 1357,94 1016,46 818,64 1188,29 1360,37 164,68 1104,09 190,68 725,99 1144,66 1676,92 309,56 1111,44 1303,11 1612,29 1622,28 953,06 Hexanal [mmol/kg ROTG] nach 28 Tagen 814,04 2280,33 2281,72 1418,52 2330,17 466,64 1744,51 1328,41 2103,35 1636,73 1544,71 1902,08 2057,92 632,08 1695,10 669,24 1428,80 1820,39 2448,95 874,34 1773,24 1959,65 2378,42 2376,39 1692,35 Anhang Tab. A.2: Gemessene Ergebnisse für den Versuchsplan mit γ-Tocopherol - normalisiert durch Subtraktion des initialen Startwertes bei allen Messwerten Proben randomisierte Block Nr. Reihenfolge 1 5 6 8 9 3 2 11 7 4 10 18 15 13 16 17 14 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] nach 21 Tagen 5,00 5,00 5,00 25,00 15,00 25,00 5,00 15,00 25,00 25,00 15,00 15,00 15,00 27,50 15,00 15,00 15,00 2,50 Propanal [mmol/kg ROTG] nach 21 Tagen 250,00 1177,88 1177,88 1177,88 713,94 250,00 250,00 713,94 1177,88 250,00 713,94 713,94 1293,87 713,94 713,94 713,94 134,02 713,94 Hexanal [mmol/kg ROTG] nach 21 Tagen 47,69 49,70 47,63 84,99 61,92 120,76 55,80 55,03 81,69 117,92 52,40 39,65 37,79 41,18 46,71 46,64 148,98 45,11 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] nach 28 Tagen 27,51 165,65 169,10 45,63 94,04 80,25 49,82 94,96 51,19 80,60 43,15 44,19 47,26 69,43 Propanal [mmol/kg ROTG] nach 28 Tagen 80,56 114,81 118,12 105,98 87,25 277,04 100,30 96,93 74,61 257,00 81,02 57,98 56,47 59,79 66,64 66,65 288,25 66,11 Hexanal [mmol/kg ROTG] nach 28 Tagen 44,59 0,00 0,00 46,13 131,67 0,00 101,66 0,00 0,00 161,04 0,00 0,00 89,33 0,00 64,96 54,99 0,00 62,02 Tab. A.3: Gemessene Ergebnisse für den Versuchsplan mit α- und γ-Tocopherol - normalisiert durch Subtraktion des initialen Startwertes bei allen Messwerten Proben Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 222 randomisierte Reihenfolge 13 29 6 5 18 33 27 26 11 14 10 34 51 50 54 41 43 37 7 20 21 4 32 19 15 8 17 16 2 52 35 42 40 49 45 36 24 31 22 30 1 3 9 28 12 23 25 48 38 Block 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] nach 14 Tagen Propanal [mmol/kg ROTG] nach 14 Tagen 37,88 34,31 59,07 62,42 36,20 40,59 30,15 33,64 34,34 32,16 32,06 72,51 4,42 80,73 46,31 65,60 0,00 26,09 55,38 7,19 45,53 89,32 36,61 24,01 47,69 0,28 88,07 92,37 146,30 26,54 27,67 68,09 0,00 31,40 69,82 37,10 49,42 0,00 0,00 63,44 0,00 127,25 64,21 145,51 66,50 0,00 44,02 0,00 0,00 0,00 0,00 42,79 0,00 44,69 39,92 88,17 30,08 61,63 14,76 0,00 26,15 52,46 23,44 24,04 17,47 18,65 47,42 -19,19 66,11 63,87 54,93 65,72 68,05 57,13 53,11 56,50 53,21 40,17 38,42 43,27 43,24 48,81 40,30 39,37 80,91 76,98 95,52 95,77 95,02 104,66 109,45 98,21 65,75 90,08 93,68 59,43 74,03 Anhang Proben Nr. 50 51 52 53 54 55 56 57 randomisierte Reihenfolge 47 53 39 46 44 55 56 57 Block 2 2 2 2 2 2 2 2 Hydroperoxide [mmol/kg ROTG] nach 14 Tagen Propanal [mmol/kg ROTG] nach 14 Tagen 67,76 84,23 81,59 65,94 79,95 42,63 0,00 119,40 97,67 92,36 223 224 12 µm ,5 ol 1 K TO B µm 00 on t e H re ol A µ m rol +1 ch sc o le 2 , ne or l T b O 5 t µm e K ins H ol om äu 10 As bi re 0 25 µm co na µ m 10 rbi tion ol B TO e ol 0 µ nsä H r ec A s m u r + hn co ol e 25 e rb TO µm te K ins H ä o o 10 l A mb ure 0 sc i n 50 µm o a µ 1 rb tion ol TO Be mo 00 µ insä H r ec l A s m ur + hn co ol e 50 e rb TO µm te K ins H 10 ol om äur 0 As bi e 10 µm co na 0 ol µ m 10 rbi tion TO B n 0 H ere ol A µ m säu + ch sc o re 10 n o l 0 ete rbin TO µm K s H 10 ol om äur 0 As bi e 20 µm co na 0 ol µ m 10 rbi tion TO B n 0 H ere ol A µ m säu + ch sc o re 20 n o l 0 ete rbi TO µm K ns H ol om äur As bi e co na rb tion in sä ur e 10 0 Lagerdauer bei 40°C, dunkel bis zum Erreichen einer POZ von 15 [Tage] µm ol 12 ,5 1 K TO B µm 00 on t e H re ol A µ m rol +1 ch sc o le 2 , ne or l T 5 b O t µm e K ins H ä o o 10 l A mb ure 0 s c in 25 µm o a µ 1 rb tion ol TO Be mol 00 µ insä H r ec A s m u r + hn co ol e 25 e rb TO µm te K ins H ä o o 10 l A mb ure 0 sc in 50 µm o a µ 1 rb tion ol TO Be mol 00 µ i nsä H rec A s m ur + hn co ol e 50 e t rb TO µm e K ins H 10 ol om äur 0 As bi e 10 µm co na 0 ol 1 r tio µ TO B mo 00 bi ns n H ere l A µ m äu + ch sc o re 10 n o l 0 ete rbi TO µm K ns H 10 ol om äur 0 As bi e 20 µm co na 0 ol µ m 10 rbi tion TO B 0 n H ere ol A µ m säu + ch sc o re 20 n o l 0 ete rbin TO µm K s H ol om äu As bi re co nat rb ion in sä ur e 10 0 Lagerdauer bei 40°C, dunkel bis zum Erreichen einer POZ von 10 [Tage] A.8 Synergismus α-Tocopherol mit Ascorbinsäure 35 30 30 12,5 µmol 25 µmol 50 µmol 100 µmol 200 µmol Ascorbinsäure Ascorbinsäure Ascorbinsäure Ascorbinsäure Ascorbinsäure 25 20 15 10 5 0 Abb. A.10: Darstellung der Lagerdauer bis zu einer POZ von 10 meq O2/kg ROTG von Proben mit einer α-Tocopherol (TOH)-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG einzeln und in Kombination mit unterschiedlichen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG. Ebenfalls dargestellt: die berechnete Dauer der Antioxidantien-Kombination (bei Annahme eines additiven Effekts) bis zum Erreichen einer POZ von 10 meq O2/kg ROTG 35 12,5 µmol 25 µmol 50 µmol 100 µmol 200 µmol 25 20 15 10 5 0 Abb. A.11: Darstellung der Lagerdauer bis zu einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG von Proben mit einer α-Tocopherol (TOH)-Konz. von 100 µmol/kg ROTG einzeln und in Kombination mit unterschiedlichen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG. Ebenfalls dargestellt: die berechnete Dauer der Antioxidantien-Kombination bis zum Erreichen einer POZ von 15 meq O2/kg ROTG 12 µm ,5 ol µ 1 K TO Be mo 00 on t µ ro r H e l +1 c h Asc mol l le 2 , ne or TO b t 5 µm e K ins H om äu o 10 l A b re 0 s c i na 25 µm or tio µ 1 ol n m 0 bi TO Ber ol 0 µ nsä H ec A s mo u re + hn c o l 2 5 et rb TO µm e K ins H ol om äur 10 As bi e 0 50 co na µm µ m 10 rbi tion ol TO Be ol 0 µ nsä H rec A s m ur + hn c o ol e 50 e rb TO µm te K ins H 10 ol om äur 0 As bi e 10 µm co na 0 ol µ m 10 rbi tion TO B ns 0 H ere ol A µ m äu + c h sc o re 1 0 ne o l T 0 t rb O µm e K ins H 10 ol om äur 0 As bi e 20 µm co na 0 ol µ m 10 rbi tion TO B 0 ns H ere ol A µ m äu + c h sc o re 2 0 ne o l T 0 t rb O µm e K ins H ol om äur As bi e co na rb tio in n sä ur e 10 0 Lagerdauer bei 40°C, dunkel bis zum Erreichen einer POZ von 50 [Tage] Anhang 35 30 12,5 µmol 25 µmol 50 µmol 100 µmol 200 µmol 25 20 15 10 5 0 Abb. A.12: Darstellung der Lagerdauer bis zu einer POZ von 50 meq O2/kg ROTG von Proben mit einer α-Tocopherol (TOH)-Konzentration von 100 µmol/kg ROTG einzeln und in Kombination mit unterschiedlichen Ascorbinsäure-Konzentrationen von 12,5 bis 200 µmol/kg ROTG. Ebenfalls dargestellt: die berechnete Dauer der Antioxidantien-Kombination (bei Annahme eines additiven Effekts) bis zum Erreichen einer POZ von 50 meq O2/kg ROTG 225 A.9 Redoxpotenziale aller Antioxidantien in Acetonitril 5 0 -5 Stromstärke I [µA] -10 -15 -20 -25 -30 Butylhydroxytoluol Butylhydroxyanisol TBHQ Hydrochinon Pyrogallol -35 -40 -45 -50 -55 0 500 1000 1500 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.13: Vergleich der Redoxpotenziale von synthetischen Antioxidantien in Acetonitril. Für Ethoxyquin wurde kein auswertbares Signal erhalten 226 Anhang 2 0 -2 -4 Stromstärke I [µA] -6 -8 -10 Gallussäure Methylgallat Ethylgallat Propylgallat Octylgallat -12 -14 -16 -18 -20 -22 -24 0 500 1000 1500 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.14: Vergleich der Redoxpotenziale der Gallate in Acetonitril 2 0 -2 -4 Stromstärke I [µA] -6 -8 -10 -12 Kaempferol Genistein Catechin Quercetin -14 -16 -18 -20 -22 -24 -26 -1000 0 1000 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.15: Vergleich der Redoxpotenziale von Flavonoiden in Acetonitril (Flavonole: Quercetin und Kaempferol, Flavanol: Catechin, Isoflavonoid: Genistein) 227 0 Stromstärke I [µA] -2 -4 -6 Ascorbylpalmitat Vinylsyringol Ascorbinsäure -8 -10 -500 0 500 1000 1500 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.16: Vergleich der Redoxpotenziale der Ascorbinsäurederivate (VS: Sinapinsäurederivat) 0 Stromstärke I [µA] -5 -10 -15 Ascorbigen Oleuropein γ-Oryzanol Carvacrol Thymol Tyrosol -20 -25 -30 -500 0 500 1000 1500 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.17: Vergleich der Redoxpotenziale von Pflanzenphenolen in Acetonitril (AG: AS-Derivat) 228 Anhang Stromstärke [µA] 0 -5 -10 -15 Carnosolsäure Carnosol -20 -2000 -1000 0 1000 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.18: Vergleich der Redoxpotenziale von Diterpendiphenolen in Acetonitril 5 0 Stromstärke I [µA] -5 -10 -15 Ferulasäure Isoferulasäure Kaffeesäure Sinapinsäure Chlorogensäure Rosmarinsäure -20 -25 -30 -35 -40 0 500 1000 1500 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.19: Vergleich der Redoxpotenziale von Hydroxyzimtsäuren und deren Ester in Acetonitril. pCoumarsäure zerfällt über die Messzeit und kann daher nicht dargestellt werden 229 0 Stromstärke I [µA] -5 -10 -15 Vanillinsäure Syringasäure -20 -25 -30 500 1000 1500 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.20: Vergleich der Redoxpotenziale von Hydroxybenzoesäuren in Acetonitril Stromstärke I [µA] 0 -10 Liponsäure -20 -30 -40 -50 -1000 -500 0 500 1000 1500 2000 Spannung E [mV] versus Ferrocenium/Ferrocen in Acetonitril Abb. A.21: Vergleich der Redoxpotenziale von nichtphenolischen antioxidativen Substanzen in Acetonitril. Wobei für Cystein, Methionin und Glutathion keine auswertbaren Voltammogramme gemessen wurden, da diese nicht in Acetonitril löslich sind 230 Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis AESCHBACH, R., LÖLIGER, J., SCOTT, B. C., MURCIA, A., BUTLER, J., HALLIWELL, B. & ARUOMA, O. 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Staatsexamen in Lebensmittelchemie und Diplom in Lebensmittelchemie August 1995 bis Januar 1998 Berufsausbildung zur Chemielaborantin RWE DEA AG, Produktentwicklung und Analytik, Hamburg Juni 1995 Abitur, Wolfgang-Borchert-Gymnasium, Halstenbek Berufliche Praxis Dezember 2006 bis April 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Christian-AlbrechtsUniversität zu Kiel, Abteilung Lebensmitteltechnologie Januar 1998 bis September 1998 und Chemielaborantin RWE DEA AG, Gaschromatographie, Hamburg Juli 2001 bis August 2001 Chemielaborantin RWE DEA AG, Gaschromatographie, Hamburg Stipendien und Projektfinanzierung Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Graduiertenkollegs 820 „Natürliche Antioxidantien – Ihr Wirkungsspektrum in Pflanzen, Lebensmitteln, Tier und Mensch“ Stipendium und Projektfinanzierung durch die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen