1. Überblick - Stadt Weiden in der Oberpfalz

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1. Überblick - Stadt Weiden in der Oberpfalz
Stadt Weiden i.d.OPf.
Soziale Stadt
Erneuerung des Stadtteils Stockerhut
Fortschreibung des integrierten Handlungskonzepts
und Aufbau der Evaluierung
2
Stadt Weiden i.d.OPf.
Soziale Stadt
Erneuerung des Stadtteils Stockerhut
Fortschreibung des integrierten Handlungskonzepts
und Aufbau der Evaluierung
Arbeitsgemeinschaft
SEP StadtEntwicklungPlanung
Jochen Baur + Prof. Patrick Deby
Architekten und Stadtplaner
Clemensstraße 30
80803 München
fon 089/3866569-0
fax 089/3866569-9
email [email protected]
IMU-Institut für Medienforschung und Urbanistik
Dr. Hermann Biehler
Hermann-Lingg-Straße 10 Rgb
80336 München
fon 089/5441260
fax 089/54412611
email [email protected]
Beratung und
Konzept Evaluation
November 2006
Prof. Dr. Karolus Heil
Rolf Romaus
Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung
München
3
Inhalt
0
Vorbemerkungen:
5
1
Ausgangslage: Probleme und Potenziale
8
1.1
Soziale Situation im Quartier
8
1.2
Image
9
1.3
Immobilienmarkt und Bausubstanz
9
1.4
Wohnumfeld
10
1.5
Infrastruktur
11
1.6
Entwicklungspotenziale
11
2
Ziele und Instrumente
12
2.1
Ziele
12
2.2
Instrumente
14
2.3
Grundlagen für eine Evaluation
14
3
Organisation
18
4
Maßnahmen 2001 bis 2005
19
4.1
Neue Mitte: Stadtteilzentrum und Zentraler Grünraum für den Stadtteil
19
4.2
Wohnungssanierungen, -abbrüche, -neubauten
20
4.3
Soziale Stabilisierung und Gemeinwesenarbeit
21
4.4
Öffentlichkeitsarbeit
21
5
Wirkungen
23
5.1
Bauliche Qualitätsverbesserungen
23
5.2
Bevölkerung und soziale Stabilisierung
26
5.3
Image
29
5.4
Kommunikationsstrukturen
30
5.5
Nachteilige Wirkungen
30
5.6
Weiter bestehende Probleme
31
6
Bewertung des bisherigen Prozesses
33
6.1
Zielsetzungen
33
6.2
Rahmenbedingungen
34
7
Konzept einer systematischen Evaluation der Programmumsetzung als
36
Wirksamkeitsanalyse (Kurzfassung)
7.1
Aufgabe und Ziel der Evaluation
36
7.2
Ansatz und Ablauf der Evaluation
37
4
8
Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts
43
8.1
Ausgangssituation und Veränderungsstrategie
43
8.2
Kriterien und Handlungsfelder für die Fortschreibung
44
8.3
Maßnahmenkatalog mit Kostenübersicht
62
8.4
Zeitablauf
68
9
Anhang
9.1
Projektblätter
9.2
Adressen
Die Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzeptes erfolgte in einem intensiven Diskussionsprozess mit der Projektgruppe.
Diese setzt sich zusammen aus:
Projektmanager Franz Weidner, Geschäftsführer der SGW
Quartiersmanagerin Ursula Barrois, Die Initiative e.V.
Vertreter der Stadtverwaltung Weiden:
Friedrich Zeiß, Stadtplanungsamt
Evelyn Lindner, Stadtkämmerei
Alois Schröpf, Stadtjugendamt
Alois Kopp, Amt für Statistik und Stadtentwicklung
Josef Seibert, Umweltamt
Christian Hölzl, Amt für Soziales
Im Rahmen der Expertengespräche wurden neben den Projektgruppenmitgliedern der beauftragte Planer, Vertreter der sozialen Organisationen, der Kirchen, der Schule sowie Schlüsselpersonen im Gebiet befragt.
Die Fotos wurden von der Initiative e.V., Gerhard Büttner im Auftrag von SGW und Stadt
Weiden sowie von SEP zur Verfügung gestellt.
5
0
Vorbemerkungen:
Das aktuelle Integrierte Handlungskonzept für die Soziale-Stadt-Maßnahme „Stockerhut“
vom 22.10.2001 enthält eine Problemdarstellung und allgemeine Ziele, die in verschiedenen
Handlungsfeldern verfeinert wurden, sowie Vorschläge für Projekte und Maßnahmen zur
Umsetzung. Dabei wurde bereits formuliert: „Das Integrierte Handlungskonzept muss während der langen Laufzeit ... modifiziert und neuen Zielen angepasst werden. Eine Fortschreibung ist nach Bedarf vorzunehmen.“ Mit der Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts werden mehrere Ziele verfolgt:
Zunächst geht es darum, nach einigen Jahren des Entwicklungsprozesses ein Zwischenresümée zu ziehen: Was wurde erreicht, was nicht? Sind die vorgegebenen Ziele eingehalten
worden? Worauf sind die Erfolge und die nicht bewältigten Probleme zurückzuführen? Stimmen die Annahmen, die Rahmenbedingungen und die Zielsetzungen noch so, wie sie mit
dem Integrierten Handlungskonzept formuliert wurden? (siehe Kap. 6)
Darüber hinaus sollen auf dieser Grundlage in einem gemeinsamen Diskurs die künftigen
Aufgaben der Sozialen Stadt erneut in ein stimmiges Gesamtkonzept gegossen werden.
Sind dazu am Integrierten Handlungskonzept grundlegende Korrekturen vorzunehmen oder
reichen Aktualisierungen von Zielen, Maßnahmen und Kalkulation? (siehe Kap. 8)
Gleichzeitig soll überlegt werden, wie die Erfolge der künftigen Arbeit besser gemessen werden können, um sich selbst und den Zuschussgebern in einigen Jahren genauere Rechenschaft über die Erfolge der eigenen Arbeiten zu geben. In diesem Zusammenhang spielt die
Maßnahmen- und Projektevaluation eine besondere Rolle. Ein Rekapitulieren der vergangenen Jahre kann keine systematische Evaluation ersetzen. Das erforderliche Zusammenwirken von Eigen- und Fremdevaluation ist zu präzisieren. (siehe Kap. 7)
Gebietsdefinitionen: Wenn im Folgenden vom Stockerhut die Rede ist, so sind räumliche
Differenzierungen zu beachten (siehe Karte Gebeitsabgrenzungen). Wenn nichts Weiteres
angegeben ist, bezeichnet „Stockerhut“ den Stadtteil, dessen Abgrenzung auf einem Stadtratsbeschluss basiert. Das Planungsgebiet Stockerhut bezieht sich auf den ca. 31 ha großen
Teil des Stockerhuts, für den im Zusammenhang mit der Sozialen Stadt ein Rahmenplan
erstellt wurde. Das Quartier Stockerhut umfasst ca. 10,5 ha und benennt den Kern des Planungsgebiets, der als förmliches Sanierungsgebiet festgelegt wurde, bestehend aus den
Quartiersblöcken 1, 2 und 3.
Zeitpunkte und Zeiträume: Die Entwicklung am Stockerhut und in seinen Teilräumen wird
zeitlich wie folgt eingeteilt: Der Beginn der Sozialen Stadt wird mit der Auftaktveranstaltung
im März 2001 festgelegt. Dieser Zeitpunkt definiert auch die Ausgangslage der Sozialen
Stadt; ab hier bis zum Jahresende 2005 wird der Entwicklungsprozess nachgezeichnet und
bewertet. Die Zeit vor der Auftaktveranstaltung ist die Vorgeschichte der Sozialen Stadt.
6
Lage des Stadtteils Stockerhut
Planungsgebiet Stockerhut
Quartier Stockerhut
7
8
1. Ausgangslage: Probleme und Potenziale
1.1.
Soziale Situation im Quartier zu Beginn der Sozialen Stadt
Im Stockerhut gab es zu Mitte der neunziger Jahre zunehmend Anzeichen eines so genannten sozialen Brennpunkts. Aus der Jugendhilfeplanung wurde das ersichtlich. Andere Befunde wie Übertrittsquoten an die Gymnasien bekräftigten diese Einschätzung.
Das Quartier Stockerhut war kein ausgeprägter Schwerpunkt für Sozialhilfeempfänger! Der
Anteil einkommensschwacher Bevölkerung – über dem Sozialhilfe-Niveau – war dagegen
relativ hoch. Die Ausgangssituation wurde insbesondere durch drei z.T. sehr unterschiedliche Gruppen geprägt,
•
durch seit Jahrzehnten hier ansässige Bewohner,
•
durch Sozialhilfe-Empfänger; man könnte auch sagen: durch ein „stabiles Subsystem“
von Menschen, die oft schon seit den 50er Jahren oder in der zweiten oder dritten Generation im Quartier wohnen und sich mit ihrer sozialen Situation abgefunden haben,
•
durch Aussiedler und Ausländer.
All diese Gruppen sind – in unterschiedlicher Ausprägung und Kombination – mit Problemen
infolge von mangelnden Sprachkenntnissen, Arbeitslosigkeit, niedrigen Einkommen, schwierigen Familienverhältnissen und unterschiedlicher regionaler, sozialer und kultureller Herkunft konfrontiert, und zwar im Quartier stärker und anders als im übrigen Stadtteil und stärker als man das für die Bevölkerung Weidens im Durchschnitt annehmen kann.
Die soziale Integration wurde durch Sprachprobleme von Ausländerinnen und Ausländern
sowie von Aussiedlerinnen und Aussiedlern erschwert. Hinzu kam bei etlichen – auch deutschen – Erwachsenen Analphabetismus, eine Schwäche, die sich auch in der Betreuung der
Schulkinder negativ niederschlagen musste. (Zahlen und Vergleiche zu anderen Stadtgebieten liegen allerdings nicht vor.)
Das Quartier stellte ein abgegrenztes Gebiet dar, das andere Stockerhuter kaum aufsuchten,
selbst aus der nächsten Nachbarschaft nicht.
Ein quantitatives Merkmal, das für die soziale Problematik am Stockerhut herangezogen
wurde, war die mit damals 16% geringste Übergangsquote an Gymnasien in Weiden. (Die
Zahl bezieht sich auf den gesamten Schulsprengel.) Dabei gibt es keine Hinweise darauf,
dass die Albert-Schweitzer-Schule quantitativ oder qualitativ schlechter ausgestattet war. In
Kindergarten und Schule (noch vor der Einschulung) fanden und finden Sprachkurse statt.
Die Kinder an der Schule sprachen bei Beginn der Sozialen Stadt 17 Muttersprachen, ein
Indikator für besondere Kommunikationsprobleme und zugleich für eine Bereicherung durch
viele Kulturen.
Die sozialen Probleme äußern sich u.a. im Verhalten der Kinder. Diese sind im Quartier einerseits sehr aggressiv im Umgang miteinander, können aber auch sehr solidarisch miteinander umgehen. Deutlich ist, dass sie Bezugspersonen suchen und brauchen. Es kann nicht
beurteilt werden, ob es dabei merkliche Unterschiede zu anderen Stadtgebieten gibt. Von
9
manchen Personen wird die Fähigkeit zu Solidarität jedenfalls als etwas Besonderes im Vergleich zu anderen Stadtteilen angesehen.
Die Belegungsdichte der Wohnungen hat soziale Probleme verstärkt und teilweise Konflikte
in den Familien und in den Hausgemeinschaften erst ausgelöst.
1.2.
Image
„Der Stockerhut“ hat aus der Weidener Außensicht das Image eines „Problemviertels“. Im
Stadtteil selbst wird die Situation räumlich differenziert gesehen, hier grenzt sich ein großer
Teil der Bevölkerung anscheinend vom Quartier ab. Geprägt wird das schlechte Image durch
Menschen in sozialen Notlagen und mit Verhaltensproblemen sowie durch das Erscheinungsbild von Gebäuden und Freiräumen.
Nicht zuletzt aufgrund der geringen Übertrittsquoten an höhere Schulen und eines Ausländeranteils von etwa einem Drittel der Schüler hatte die Albert-Schweitzer-Schule einen
schlechten Ruf, der das negative Image des Stadtteils verstärkte. Eltern schulpflichtiger Kinder mieden das Gebiet, um ihre Kinder anderswo einschulen zu können, und verstärkten so
die sozialen Strukturprobleme. Die Diskussion um die Veränderung des Schulsprengels im
Jahr 2004 macht deutlich, dass diese Vorbehalte in der Bevölkerung noch vorhanden sind
und an dieser Frage „Schule“ sich das Image-Problem noch einmal entzünden kann.
Aufgrund der realen Probleme und des schlechten Images gab es seit etwa Ende der neunziger Jahre Wegzüge aus dem Gebiet. Vor allem gingen Bewohner mit Perspektiven und mit
Initiative weg.
1.3.
Immobilienmarkt und Bausubstanz
Die Situation am Immobilien- und Wohnungsmarkt war in Weiden nach der deutschen Einheit durch eine erhöhte Nachfrage nach Wohnraum mit steigenden Mietpreisen und durch
eine stark überzogene, spekulative Investitionswelle gekennzeichnet, die einen Wohnungsüberhang produzierte. Das Mietniveau fiel daraufhin wieder deutlich und stieg die letzten
Jahre wieder leicht an. Zu vergleichbaren Preisen wurden wegen des Wohnungsüberangebots in besseren Wohngegenden günstigere Wohnungen angeboten als im Stockerhut. Damit konzentrierten sich auf die Wohnungen der „Städtischen Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft“ (jetzt „Stadtbau GmbH Weiden“, SGW) diejenigen, die anderswo als Mieter abgelehnt wurden. Umgekehrt hatte die SGW keine Auswahlmöglichkeiten bei der Wohnungsvergabe. Die SGW wurde so als Vermieter für Problemgruppen wahrgenommen, was das negative Image am Stockerhut zusätzlich belastete.
Die SGW musste unter diesen Rahmenbedingungen eines Überangebots an Wohnungen
ihren Wohnungsbestand im gesamten Stadtgebiet von ca. 2.300 Wohnungen abbauen. Eine
Konsequenz dieser Entwicklung am Immobilienmarkt ist noch immer, dass es nicht möglich
ist, Sozialwohnungen zu bauen, die deutlich unter dem Mietpreisniveau des Marktes liegen;
und nach einer 15-jährigen Bindung können die Mietpreise nicht wesentlich erhöht werden.
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Im Quartier Stockerhut hatte die SGW etwa 720 Wohneinheiten, etwa 50 weitere Wohnungen gehörten anderen Wohnungsbaugesellschaften.
Die bauliche Situation in den Schlichtwohnungen aus den 50er Jahren – großteils mit Instandhaltungsrückstau – ist im Integrierten Handlungskonzept beschrieben. Einzelne Gebäude waren zu Beginn der Sozialen Stadt modernisiert. Bis 1992 konnten wegen der Vollbelegung der Wohnungen allerdings keine Wohnungsmodernisierungen durchgeführt werden, die den Wohnstandard deutlich über den Stand der 50er Jahre angehoben hätten. Es
gab einen Neubau aus dem Jahr 1991 und ein Sanierungspilotprojekt von 1998. Umstritten
war einige Zeit lang, ob man dem Abriss und Ersatzbau oder der Sanierung den Vorrang
gibt. Das Pilotprojekt mit der Sanierung von drei Gebäudezeilen erbrachte als Ergebnis Kosten in Höhe von 80-90% der Neubaukosten bei nicht behebbaren Qualitätsmängeln wie
Raumhöhe und Schallisolierung (Balkendecken).
Der Diskussion um Sanierung oder Neubau zwischen Stadt, SGW, Regierung der Oberpfalz
und Oberster Baubehörde lagen auch unterschiedliche Auffassungen über Qualitätsstandards zugrunde. Die Vermietbarkeit von Wohnungen ist stark von der jeweiligen Wohnungsmarktlage (Angebote, Nachfragen, Preise, Alternativen) abhängig. Und danach schätzte man
die Qualität der Bestandsbauten (Wohnungsgröße, Ausstattung, Dichte, usw.) offenbar sehr
unterschiedlich ein. Im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbes (2000 / 2001) wurden
diese Streitpunkte ausdiskutiert und eine gemeinsame Grundlage gefunden.
1.4.
Wohnumfeld
Das Wohnumfeld war immer schon ein wesentlicher Teil des Problems am Stockerhut. Die
Geschoßflächenzahl der Bebauung mit etwa 0,7 war verhältnismäßig niedrig; die großen
Grün- und Freiflächen waren jedoch teilweise in unattraktivem Zustand und schlecht nutzbar.
In den Höfen befanden sich Pkw-Stellplätze für fast die Hälfte der Pkws, obwohl der Motorisierungsgrad nur 50 % des städtischen Durchschnitts erreichte.
Der öffentliche Raum war unklar strukturiert, verursacht vor allem durch die zufällig wirkende
Bepflanzung.
Die Baracken im ehemaligen „Camp Pitman“, der Platz vor dem SV Detag-Gelände und vor
dem Transformatoren-Haus dienen Jugendlichen als Treffpunkte, vor allem am Abend. Es
gibt Vermutungen, dass sich hier nicht nur Jugendliche aus dem Quartier oder Planungsgebiet treffen sondern dass auch jugendliche Aussiedler aus anderen Stadtgebieten hierher
kommen. Bisweilen wird über Lärmbelästigungen geklagt.
Besondere Verkehrsbelastungen bestehen im Planungsgebiet entlang des Stockerhutwegs
durch die Anfahrt zur Berufsschule und am Südrand durch den überörtlichen Verkehr auf der
Frauenrichter Straße.
11
1.5.
Infrastruktur: Gemeinschafts- und Versorgungseinrichtungen
Neben dem Kinderhort am Stockerhutweg und dem Stadtteilladen der Initiative e,V. wird der
frühere Lebensmittelladen an der Breslauer Straße - der „Loheladen“ - mit großer Intensität
als Aktionszentrum für Kinder genutzt. An der Nordwestecke des Gebiets ist das Sportheim
des SV Detag mit einbezogen (ohne die daneben liegenden Sportfelder).
Im direkt angrenzenden Umfeld entlang des Stockerhutwegs liegen das ev. Gemeindezentrum Kreuz Christi mit Kindergarten und die Albert-Schweitzer-Schule sowie eine Bäckerei,
ein Getränkemarkt und der Sozialladen, der allerdings nur entsprechende Bewohnergruppen
versorgt. Südlich der Frauenrichter Straße liegt der Kindergarten Lorenz Werthmann. Weitere Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf finden sich entlang der Frauenrichter
Straße; ein neuer Einkaufsmarkt liegt ca. 500 m entfernt und ist vor allem für ältere Bewohner schwer erreichbar. Durch die Schließung des Lebensmittelladens im Gebiet, der auch als
Kommunikationsort diente, wird die Versorgung als nicht befriedigend angesehen.
Von den Bewohnern wurde die Einzelhandelsversorgung als schlecht und sich weiter verschlechternd wahrgenommen. Fliegende Händler bedienten noch 2004 das Quartier. Tatsächlich ist die Einzelhandelsversorgung allerdings nicht schlechter als in den meisten anderen Stadtgebieten. Das subjektive Empfinden bezieht sich möglicherweise stärker auf die
kommunikativen Aspekte des Einzelhandels: Der ehemalige Lohe-Laden war auch ein Treffpunkt für Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers.
Die Initiative e.V. war bereits seit Jahrzehnten im Quartier mit Gemeinwesenarbeit aktiv. Mit
dem Kindergarten und dem Hort gab es Betreuungseinrichtungen für Kinder. Der SV Detag
bot Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten. Das Balance-Zentrum für Kinder und Jugendliche
hatte bereits damals Ansehen über den Stadtteil hinaus.
Im Stadtteil konnte die vorhandene Infrastruktur insgesamt als vollständig und ausreichend
bezeichnet werden. Allein die Kommunikationsmöglichkeiten verschlechterten sich. Das Urteil der Bewohner und Bewohnerinnen fällt schlechter aus als die hier getroffene Bewertung.
1.6.
Entwicklungspotenziale
Die Situation im Quartier enthielt auch eine Reihe von Potenzialen. So eröffnete der Handlungsdruck neue Gestaltungsmöglichkeiten, die über die bisher denkbaren Ansätze hinausgingen.
Als besondere Potenziale im Stadtteil galten bei Beginn der Sozialen Stadt unter den Organisationen und Akteuren die Schule, der Kindergarten und der Hort, die Kirchen und der
Sportverein (v.a. Fußball). Eigens zu nennen ist die SGW mit ihrem Wohnungsbestand und
Handlungsbedarf (s.o.). Zu diesen Potenzialen kamen noch Gewerbeflächen und Flächen
des ehemaligen Militärgeländes.
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2. Ziele und Instrumente
2.1.
Ziele
Oberstes Ziel ist die Verbesserung von Bausubstanz und Wohnumfeld sowie ein Wohnungsangebot differenzierter Qualität verbunden mit einer Änderung der Bevölkerungsstruktur,
sozialer Integration der Neubürger und einer Imageaufwertung. Gleichzeitig sollen die Bewohner vor einer Verdrängung (in andere „Problemgebiete“) geschützt und sozial gefährdete
Bewohner stabilisiert werden. Die Verbesserungen der äußeren Lebensbedingungen sollen
den Menschen die Integration in ein sich entwickelndes Sozialwesen erleichtern. Parallel zu
diesen Veränderungen soll das Quartier mit den angrenzenden Stadtteilgebieten zusammenwachsen. Es ist allseits bewusst, dass diese Ziele miteinander verwoben sind und nicht
getrennt realisiert werden können. Den Beginn sollten zunächst bauliche Maßnahmen machen, auch deshalb, um damit in der Bevölkerung eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Die
sozialen Ziele werden als nur langfristig erreichbar eingeschätzt. Und es wird bereits zu Beginn für Realitätssinn in der Frage geworben, was an der sozialen Lage der Menschen und
an ihren Verhaltensmustern kurz- bis mittelfristig zu ändern sei.
Die entscheidenden Fragen sind: Gelingt es, das Image des Viertels so weit zu verbessern,
dass die neuen Wohnungen und Wohnformen auch außerhalb des Stockerhuts auf ausreichendes Interesse stoßen? Gelingt es, die jetzigen Bewohner zu aktivieren und zu stabilisieren? Gelingt es, die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in ein Gemeinwesen zu integrieren?
Ein Konflikt in der Zielsetzung ergibt sich daraus, dass die Mieten nach der Sanierung niedrig
bleiben sollen, um die Bevölkerung nicht zu verdrängen und doch hoch genug, um eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung zu gewährleisten.
Die genannten Zielsetzungen werden in Unterziele und dafür geeignete Maßnahmen untergliedert und nach Handlungsfeldern sortiert.
Im folgenden sind die 7 Handlungsfelder aus dem Integrierten Handlungskonzept mit ihren
wesentlichen Zielvorstellungen dargestellt
1
Bürgermitwirkung und Stadtteilleben
- Aktivierung der Mitwirkungsbereitschaft
- Stärkung des Stadtteilbewußtseins
- Schaffung von selbsttragenden Bewohnerorganisationen
- Hilfe zur Selbsthilfe
13
2
Lokale Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung
-
Förderung örtlicher Betriebe
-
Unterstützung von Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten
3
Quartiersentwicklung
-
Schaffung eines Quartierszentrums
-
Gewährleistung der Versorgung
-
Verbesserung der städtebaulichen Situation mit hohem Identifikationsgehalt
4
Infrastruktur
-
Ausbau der sozialen Infrastruktur
-
Versorgung mit „nichtmateriellen Gütern“
5
Wohnen
-
Schaffung eines differenzierten Wohnungsangebots
-
für eine ausgewogene stabile Bevölkerungsstruktur
-
Erhaltung und Verbesserung der Bausubstanz
6
Wohnumfeld
-
Aufwertung des Wohnumfeldes
-
Gewährleistung der Sicherheit
7
Ökologie und Energie
-
Stützung einer nachhaltigen Entwicklung im Quartier
-
Maßnahmen zur Energieversorgung und -einsparung
Als wesentliche investive Maßnahmen werden das neue Stadtteilzentrum, die Straßenraumgestaltung, die Grünflächengestaltung und der Wohnungsbau (Abbruch / Neubau / Modernisierung) vorrangig gesehen, als nicht-investive Maßnahmen Sozialarbeit, die auf Partizipation setzt. Die Einbindung der lokalen Wirtschaft wird ebenso ins Auge gefasst.
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2.2.
Instrumente
Bebauungsplan, Teilziele und darauf aufbauende Arbeitsorganisation
Als Instrumente zur Erreichung der Ziele werden die aus der Vorgeschichte der Sozialen
Stadt stammenden Instrumente (Gemeinwesenarbeit, fallweise Verbesserung der Wohnund Wohnumfeldsituation) in ein integriertes Handlungskonzept eingebunden und um weitere Instrumente erweitert, deren Einsatz die Soziale Stadt ermöglicht. Über einen städtebaulichen Wettbewerb wird ein Rahmenplan und daraus abgeleitet ein Bebauungsplan erarbeitet,
für dessen Realisierung sich die einzelnen Instrumente gegenseitig unterstützen sollen. Und
aus der Differenzierung und Konkretisierung der Ziele in Teilziele wird letztlich eine Arbeitsorganisation entwickelt, die auf die Situation am Stockerhut zugeschnitten ist. Rahmenplan
und Bebauungsplan bilden die Grundlage zur räumlichen Umsetzung der Maßnahmen (siehe
Pläne).
2.3.
Grundlagen für eine Evaluation
In der Projektgruppe wird darüber nachgedacht, wie man eine Erfolgskontrolle anlegen könnte. Man kommt zu keinem abschließenden Ergebnis. Das Bauliche hat noch harte Fakten
(qm, Anzahl Wohneinheiten, Anzahl Mieter, Mieterstruktur usw.). Das Soziale aber ist schwer
greifbar. Außerdem schätzt man ein, dass man erst in 10 Jahren (in der nächsten Generation) sehen kann, ob man erfolgreich war. Ein Problem der Erfolgskotrolle ist also der Zeitraum, in dem man Erfolge erwartet. Außerdem gibt es keine Erfolgsgarantie. Vor allem fehlt
es noch an einschlägigen und aussagekräftigen Vergleichsdaten, eine entsprechende fortlaufend geführte Statistik muss erst noch aufgebaut werden.
Für eine Erfolgskontrolle sind auch die initiierten Prozesse und Innovationen zu berücksichtigen. Und die reale Entwicklung hat viele Einflussfaktoren.
Bisher wird sehr selbstkritisch eine Selbstevaluation vorgenommen, aber zunächst keine
Fremd-Evaluation geplant. Für die Grundlagen einer Evaluation wartet man in Weiden
i.d.OPf. – wie in anderen Städten – leider vergebens auf richtungweisende und Ressourcen
schonende Handlungsempfehlungen. Jetzt wird die Ergänzung der Eigen- durch eine
Fremdevaluation in Angriff genommen.
15
Rahmenplan für den Bereich Stockerhutsiedlung
Franzius Architekten, Hamburg
16
Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan Nr. 61 26 294
für den Bereich Stockerhutsiedlung
Franzius Architekten, Hamburg
17
18
3. Organisation
Die Organisation der „Sozialen Stadt Stockerhut“ ist unterhalb der politischen Entscheidungsebenen durch folgende Elemente zu charakterisieren:
Projektgruppe:
die lenkende Stelle mit Koordinierungsfunktion zur Vorbereitung von Entscheidungen; vertreten sind die einschlägigen städtischen Ämter (Stadtplanung, Stadtentwicklung, Kämmerei,
Jugendamt und Sozialamt) und die SGW. Die Quartiersmanagerin ist nicht Mitglied in der
Projektgruppe, um ihre Unabhängigkeit zu wahren. Sie ist jedoch ständiger Gast bei den
Treffen. Die Projektgruppe hat auch die Funktion einer Kontrolle des Projektmangements.
Als externer Sachverstand war in der Anfangsphase ein Stadtplanungsbüro beteiligt. Die
Arbeit der Projektgruppe kann auf lange gewachsenen Kooperationserfahrungen der Mitglieder einschließlich der Quartiersmanagerin aufbauen. Die Gruppe entwickelt im Rahmen der
gegebenen Ziele Ideen bis zur Entscheidungsreife. Der Gruppe wird konstruktives und sachbezogenes Arbeiten attestiert.
Projektmanagement:
die Geschäftsführung für die Projektgruppe wird durch die SGW wahrgenommen. Daraus
leitet sich keine erkennbare Sonderstellung innerhalb der Projektgruppe ab.
Quartiersbeirat:
die lenkende Stelle auf Quartiersebene; der Quartiersbeirat vertritt die Quartiersinteressen
gegenüber Verwaltung und Entscheidungsebenen und initiiert und organisiert Arbeitskreise;
er hat einen Verfügungsfonds; die wichtigsten Organisationen im Quartier sind neben der
Initiative e.V. die Kirchen, der Kindergarten, die Schule, Caritas, woodstock und der Sportverein SV Detag. Der Quartiersbeirat ist intensiv bei der Erarbeitung der Planung und der
Maßnahmenvorschläge sowie bei der Umsetzung beteiligt. Dabei werden die Anregungen
aus den Arbeitskreisen mit einbezogen.
Quartiersmanagement:
die Kontaktstelle der Projektgruppe zu Quartiersbeirat und Bevölkerung; führt den Vorsitz im
Quartiersbeirat. Das Quartiersmanagement wurde von der Initiative e.V. („Ini“) übernommen
und stellt in deren Arbeitsprogramm einen eigenen Arbeitsbereich dar. Die „Ini“ ist im Quartier seit vielen Jahren mit Gemeinwesenarbeit aktiv.
Die Organisationsstruktur basiert auf einer langen gemeinsamen Kooperation der wesentlichen Beteiligten und funktioniert deshalb gut. Vorhandene Strukturen werden weiter genutzt
und bestehende Aktivitäten verstärkt und ausgebaut – ganz im Sinne der durch das Programm „Soziale Stadt“ angestrebten Bündelung vorhandener Ressourcen. Das Quartiersmanagement wird, wie das Projektmanagement, auf Stundenbasis honoriert.
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4. Maßnahmen 2001 - 2005
Wesentlich für die Aktivierung der Bevölkerung war die Auftaktveranstaltung am 2.3.2001,
mit welcher der Durchbruch im Kontakt zu den Bewohnern geschafft wurde, die sich seither
ernst genommen und nicht nur als verwaltete Objekte sehen. Dazu kamen Gespräche der
Quartiersmanagerin und des Quartiersbeirats mit einzelnen Personen im Quartier.
Vorgeschlagen wurden zu Beginn neben den beabsichtigten baulichen Maßnahmen u.a.
- eine Dokumentation zu der bereits abgeschlossenen Fotoausstellung mit dem Thema:
„Stockerhut – heute, gestern, morgen“ Die Ausstellung sollte den Bewohnern verdeutlichen,
dass es nicht nur um bauliche Prozesse geht. Weiteres Ziel war, Interesse am Stockerhut
zu wecken und das Image des Viertels in der Stadt aufzubessern. Die Ausstellung wurde
sehr gut aufgenommen.
- die Vernetzung von bereits bestehender Sozialarbeit in einem Gesamtkonzept der Gemeinwesenarbeit für die Soziale Stadt
- ein Beschäftigungsprogramm mit den an den Baumaßnahmen und an der Freiraumgestaltung beteiligten Firmen; dazu evtl. vorbereitende Maßnahmen mit dem Beruflichen Fortbildungszentrum (bfz).
- eine Veranstaltung von Existenzgründern für Frauen, die evtl. einen eigenen Laden betreiben könnten (Lohe-Laden).
Die wesentlichen vorgeschlagenen und durchgeführten Maßnahmen sind der Anlage zu entnehmen.
4.1.
Neue Mitte: Stadtteilzentrum und Stockerhutpark
Die Strategie der Sozialen Stadt im Stockerhut setzte und setzt sehr stark auf die positiven,
integrativen Wirkungen, die im Stadtteil von einem nicht gewinnorientierten sozialen Treffpunkt ohne Konsumzwang ausgehen. Im Zusammenhang mit der „Neuen Mitte“ ist geplant,
im Stadtteilzentrum die Verwaltung der SGW und als Treffpunkt ein „Stadtteilcafé“ einzurichten. In der „Neuen Mitte“ sollen qualifizierte Sozialarbeit aber auch allgemein interessierende
Veranstaltungen wie Konzerte ermöglicht werden. Hier sollen Kontaktmöglichkeiten zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen helfen, soziale Distanzen zu mindern und Vorurteile abzubauen. Von der Schulleitung wird in die Begegnungsmöglichkeiten von Eltern hohe
Erwartung für die Integration der Familien und der Kinder gesetzt.
Mit dem neuen Stockerhutpark sollen die einzelnen Wohnbereiche verknüpft werden und ein
Anziehungspunkt für alle Bewohner des Stadtteils geschaffen werden.
Damit wird eine positive Ausstrahlung der "Neuen Mitte" über den Stadtteil hinaus zur weiteren Imageverbesserung erwartet.
20
4.2.
Wohnungssanierungen, -abbrüche, -neubauten
Der notwendige Rückbau des Wohnungsbestandes konnte im Rahmen der Sozialen Stadt
durch den städtebaulichen Wettbewerb in einem Konzept geordnet werden. Mit dem Ende
der Vollbelegung der Wohnungen stieg der Handlungsspielraum für Wohnungssanierungen.
Im Hinblick auf die Gestaltung der Neuen Mitte sowie für neue Wohnformen mussten mehrere Gebäude beseitigt werden. Gleichzeitig wurde an der Königsberger Straße ein Neubau mit
9 WE errichtet sowie weitere 60 WE an der Stettiner und Karlsbader Straße umfassend saniert. Entsprechend dem Pilotprojekt wurden den Erdgeschoßwohnungen private Gärten
zugewiesen, da das Interesse der Mieter an diesem Wohnungstyp sehr groß ist. Die Abbrüche von Gebäudezeilen samt Mieterumsetzungen sind weitgehend realisiert.
Die Erstellung von Reihenhäusern wird als positiver Impuls für die Veränderung der Sozialstruktur im Stockerhut und für das Image des Stadtteils angesehen. Skepsis herrschte, ob
sich für diese Häuser genügend Käufer finden lassen. Diese Befürchtungen wurden zunächst widerlegt. Unterstützt durch ein attraktives Angebot für Erbbaurecht fanden sich zahlreiche Interessenten. Wegen der ausbleibenden Finanzierungszusagen für die „Neue Mitte“
zogen aber fast alle Interessenten ihr Kaufangebot zurück, so dass eine neue Gelegenheit
für Bauangebote – vermutlich erst nach Abschluss der umfangreichen Baumaßnahmen um
die „Neue Mitte“ – abgewartet werden muss. Ob sich dann erneut ein so lebhaftes Interesse
ergeben wird, bleibt abzuwarten.
Die meisten Wohnungen der SGW sind in der Sozialbindung. Ausgenommen sind die alten
Gebäude (ausgelaufene Bindung) und Wohnungen an der Stettiner Straße.
4.3.
Soziale Stabilisierung und Gemeinwesenarbeit
Die Gemeinwesenarbeit im Quartier wird seit langem von der „Ini“ erbracht. Dieser Verein
hat eine lange Tradition und Erfahrung in der Arbeit mit Obdachlosen und mit Menschen mit
Wohnungsproblemen (Räumung etc.). Seine Arbeitskonzeption setzt nicht an den vielschichtigen Problemen der Menschen an sondern an den Potenzialen und Ressourcen, so dass mit
attraktiven Angeboten die Menschen ihre Situation – mit nötiger Unterstützung – selbst
verbessern können.
Dem allseits bedauerten Verlust des „Lohe-Ladens“, der nicht nur der Versorgung sondern –
vielleicht noch wichtiger – der Kommunikation im Quartier diente, soll mit dem „Sozialladen“
in den Veränderungsprozessen eine Alternative geboten werden. Der Lohe-Laden wird zwischenzeitlich bis zu dem geplanten Abbruch für Aktivitäten im Bereich Freizeit, Spiel, Kunst
und Kultur genutzt.
Kunst und Kultur haben im Rahmen der Sozialen Stadt große Bedeutung: Erstens gibt sie
den Menschen, v.a. den Kindern, eine Möglichkeit, neben ihren Forderungen und Wünschen
auch ihren Verletzungen und Problemen Ausdruck zu verleihen. Das ist besonders wichtig,
wo ihnen dies bewusst und verbalisierend nicht möglich ist. Zweitens gibt sie den Sozialarbeiterinnen Hinweise auf akute Probleme. Und drittens und nicht zuletzt werden über die
21
kulturellen Aktivitäten die Bevölkerungsgruppen gemischt und Kommunikation zwischen ihnen angebahnt.
Durch Sprachkurse (Anfang 2005 befindet sich der dritte im Aufbau) soll die Basis für das
Miteinander-Leben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen verbessert werden.
Am Stockerhutpark ist eine Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) vorgesehen, mit einem
gesamtstädtischen Einzugsbereich und in Verbindung mit einem Kinderhort (s. „Neue Mitte“).
Vom Hort und vom geplanten Neubau der HPT wird eine positive Ausstrahlung auf die Familien im Stockerhut erwartet. Es besteht die Hoffnung, das Projekt umgehend zu verwirklichen. Positiv wirkt die Albert-Schweitzer-Schule, die neben der Vermittlung des Lernstoffs
die Aneignung sozialer Kompetenzen durch die Schüler zum Ziel hat. Zusammen mit der
Orientierung, dass Schulzeit auch erfüllte Lebenszeit sein sollte, öffnet sich die Schule für
das soziale Leben im Stadtteil und bietet Ansätze für die Integration von Außenseitern.
Eine bessere Erfassung und ein besseres Verständnis der Probleme von Kindern und Jugendlichen ist durch den Erfahrungsaustausch zwischen Kindergarten, Hort und Schule, gegeben. Auf Anregung des Quartiersmanagements wurden Treffen im Abstand von sechs bis
acht Wochen ins Leben gerufen, die mittlerweile von allen genannten Akteuren unterstützt
werden.
Wichtig – obwohl nicht in der Sozialen Stadt angesiedelt – erscheint die Einrichtung eines MZugs und eines P-Zugs an der Pestalozzi-Schule, die auch Kinder aus dem Stockerhut besuchen. Hiermit werden ihnen mehr Möglichkeiten für einen adäquaten Schulabschluss und
eine bessere Basis für die Integration in den Arbeitsmarkt angeboten.
Die Zusammenarbeit zwischen katholischer, evangelischer, islamischer und jüdischer Gemeinde in einem interreligiösen Gesprächskreis dient ebenfalls dem Abbau von Barrieren
und der Integration von Neuankömmlingen.
Besonders bedeutend sind die Kooperationsansätze mit dem Sportverein SV Detag. Nach
einer längeren Anlaufphase scheinen nun Wege gefunden, die Interessen des Vereins und
seine potenziell integrierende Funktion für den Stadtteil miteinander zu verbinden.
4.4.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeit richtet sich sowohl nach innen, an die Bewohner des Stockerhut, als
auch nach außen, an die übrige Stadtbevölkerung.
Im Quartier wurde von Anfang an versucht, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen mit Informationen, Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen, Festen usw.. Über die Schule, in
Schaufenstern und mit einem Newsletter (Stadtteilzeitung) wurden die Adressaten für Informationen gesucht, z. T. geschieht das auch mehrsprachig. Dabei geht es dem Quartiersmanagement einerseits darum, die Bewohner und Bewohnerinnen über die Veränderungen im
Quartier und im Planungsgebiet zu informieren. Andererseits dienen die Kontakte auch dazu,
die Probleme und Meinungen der Bevölkerung zu erfassen und aufzugreifen.
Mit der Ausstellung über die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs wurden Informationen über den Stockerhut kombiniert und in der Stadt zentral präsentiert. Eine große An-
22
zahl von Besuchern, darunter solche aus sozialen Organisationen, Parteien und Politik, rückten den Stockerhut und die dort angestoßene Entwicklung ins öffentliche Bewusstsein. Der
Pressearbeit wird ein hoher Stellenwert eingeräumt, sowohl bei Printmedien als auch beim
lokalen Rundfunk. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass nicht die Probleme sondern die attraktiven Angebote und Potenziale des Quartiers im Mittelpunkt stehen.
Die „Städtische Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft“ hat aus Imagegründen mittlerweile
eine Namensänderung in „Stadtbau GmbH Weiden“ beschlossen, die am bisherigen Kürzel
SGW festhält.
Von großer Bedeutung sind die Bemühungen der Albert-Schweitzer-Schule mit ihrem eigenen Ruf auch das Image des Stadtteils zu verbessern. Im Zusammenhang mit der Einschulung von Kindern werden Informationsveranstaltungen durchgeführt, in denen auch den Bedenken von Eltern begegnet wird, deren Kinder neu in den Schulsprengel einbezogen wurden. Die Aufmerksamkeit, die von der Schule dem Kontakt zwischen den „alten“ und den
„neu hinzugekommenen“ Kindern und ihren Eltern gewidmet wird, lässt darauf hoffen, dass
dieser Integrationsprozess gelingen kann.
23
5. Wirkungen
Die Wirkungen in sozialen Strukturen und Prozessen sind schwer zu messen und deshalb
auch schwer zu vermitteln. Zudem hat man es mit komplexen, durch Wechselwirkungen bestimmten Veränderungen zu tun, die nicht mechanistisch zu steuern und nicht beliebig zu
beschleunigen sind. Dennoch können mehrere Belege für eine Entschärfung der Konfliktpotenziale angeführt werden. Die fachliche Gliederung dieser Belege darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Wirkungen nicht partiell und isoliert zu sehen sind und auch nicht
isoliert zustande kamen, sondern dass sie sich gegenseitig verstärken.
5.1.
Bauliche Qualitätsverbesserungen und Wohnumfeld
Deutlich und quantitativ messbar sind die Verbesserungen bei der Bausubstanz und in der
Wohnqualität. Der Zustand der Gebäude im Quartier hat sich gegenüber 1995 wesentlich
verbessert, da vor allem mangelhafte Bausubstanz abgebrochen bzw. umfassend saniert
worden ist.
Von den im Quartier Wohngebiet Stockerhut ursprünglich errichteten ca. 800 Wohnungen
waren durch Zusammenlegung von kleineren Wohneinheiten bei der Modernisierung und vor
allem durch Abbruch nicht modernisierungsfähiger Bausubstanz im Jahr 2000 noch ca. 700
Wohnungen vorhanden.
Zur Umsetzung des Planungskonzepts „Neue Mitte“ wurden weitere Gebäude beseitigt. Unter Berücksichtigung der laufenden Abbruchmaßnahmen bestehen noch 441 Wohneinheiten,
davon 387 WE SGW und 54 WE sonstige Eigentümer (Stand Dezember 2005), (siehe Tabelle Wohnungen und Karte Modernisierungsstufen).
Über ein Drittel der Wohnungen sind Neubauten oder umfassend saniert nach zeitgemäßen
Standards, vor allem im nordwestlichen Bereich des Quartiers. Der überwiegende Teil der
Wohnungen ist nicht oder nur teilweise modernisiert, wobei einige Gebäude an der Breslauer
Straße bereits mit Zentralheizung und Balkon ausgestattet sind.
Deutliche Ausstattungsmängel bestehen noch bei einigen Gebäuden am Stockerhutweg und
in der Danziger Straße. Durch die neu errichteten bzw. sanierten Wohnungen wird der Gegensatz zu den übrigen Gebäuden im Erscheinungsbild besonders deutlich.
Von den 387 Wohnungen der SGW sind 162 WE 2-Zimmer-Wohnungen, wovon rund ein
Viertel saniert sind. 161 WE sind 3-Zimmer-Wohnungen, die fast zur Hälfte in Neubauten
oder sanierten Gebäuden liegen. Die 2- und 3- Zimmerwohnungen ergeben zusammen 84
%. Der Rest sind 1-Zimmer- und 4-Zimmer-Wohnungen sowie 1 Großwohnung mit 5 Zimmern.
Trotz gering erscheinender Anzahl von großen Wohnungen ergab sich bisher kein Defizit.
Die Nachfrage nach großen Wohnungen war gering und einige Interessenten verloren wegen des zwangsläufig höheren Preises ihr Interesse. Bisher ist nicht feststellbar, dass es
durch eine beengte Wohnsituation kinderreicher Familien zu Konflikten kommt.
24
25
Tabelle
Wohnungen 2005
nach Anzahl und Standard
Wohnungen SGW
Block 1
Block 2
Block 3
Summe
Block 1-3
in %
18
27
7%
26
114
29 %
27
27
7%
113
193
50 %
131
26
387
7%
100 %
54
54
185
441
Neubau
Königsberger Str.
9
Karlsbader Str. 7-11
umfassende Sanierung
Stettiner Str. 16-26/28-34
24
Königsberger Str. 51-53
12
Breslauer Str. 30-34
18
Karlsbader Str. 26-34
34
Teilmodernisierung
Bad, WC, Zentralheizung
Breslauer Straße
nicht modernisiert
Leerstand wegen
Modernisierung (2006)
Summe SGW
30
50
93
26
163
andere Eigentümer
Summe insgesamt
93
163
Quelle: Angaben der SGW 31.12.2005
Tabelle
Wohnungen der SGW
nach Wohnungsgrößen und Standard
Neubau
sonstige
Summe
in %
1-Zimmer-Wohnung
umfassend
saniert
15
8
23
6%
2-Zimmer-Wohnung
42
120
162
42 %
3-Zimmer-Wohnung
21
45
95
161
42 %
4-Zimmer-Wohnung
6
12
22
40
10 %
1
1
100 %
5 und mehr Zimmer
Summe
27
114
246
387
in %
7%
29 %
64 %
100 %
Quelle: Angaben der SGW 31.12.2005
26
Die SGW steht hier zusätzlich vor dem Problem, dass die heute gebauten Wohnungen auch
noch in einigen Jahrzehnten vermietbar sein müssen. Die demographische Entwicklung lässt
dabei vermuten, dass 2- und 3-Zimmer-Wohnungen auf lange Sicht bessere Vermietungschancen haben als größere Wohnungen.
Derzeit ist auch unklar, ob durch die Pauschalierung im Rahmen von Hartz IV Mieter zu kleineren Wohnungen tendieren werden.
Durch den geförderten städtebaulichen Wettbewerb im Rahmen der Sozialen Stadt war es
möglich, den erforderlichen Rückbau an Wohnungen konzeptionell zu planen.
Die Modernisierung der Wohnungen und die Neubau-Wohnungen werden von den Bewohnern gut angenommen. Die erforderlichen Umsetzungen wurden mit viel Engagement und
Entgegenkommen seitens der SGW mit möglichst wenigen Unannehmlichkeiten vorgenommen. Allerdings muss die künftige Modernisierung im bewohnten Raum stattfinden und wird
zu höheren Belastungen der betroffenen Bewohner führen. Dabei sind nur noch technische
Sanierungen (im bewohnten Raum) vorgesehen.
Aufgrund der Marktlage lassen sich von den Wohnungsgesellschaften in Weiden seit längerem keine Mietpreiserhöhungen durchsetzen. Die Modernisierung führte zu einem um etwa
1 EUR/qm höheren Mietpreis bei der Kaltmiete.
Die Mietpreise für nicht modernisierte Wohnungen liegen bei EUR 2,80/qm (Kaltmiete ohne
Nebenkosten), für sanierte Wohnungen bei ca. EUR 3,80/qm (netto), wobei die Wohnungen
mit Sozialbindung nur unwesentlich unter den frei vermieteten liegen. Auch der Unterschied
zu Neubauten mit ca. EUR 4,00/qm (netto) ist nur gering. Allerdings betragen die Nebenkosten für Neubauten mit EUR 2,40/qm doppelt so viel wie bei den übrigen Wohnungen mit EUR
1,20/qm aufgrund der Heizkosten. Teilweise wird geklagt, dass für manche Mieter die Wohnungen nach der Sanierung zu teuer sind.
Das Wohnumfeld wird derzeit durch die Maßnahmen zur Umstrukturierung bestimmt. Die
gemeinsamen Grünbereiche sind noch nicht umgestaltet, wobei diese durch die großflächigen Abbruchmaßnahmen zusätzlich beeinträchtigt sind. Auch die Spielplätze, die teilweise
vor einigen Jahren umgestaltet wurden, sind davon betroffen. Durch die fehlende Grüngestaltung ergibt sich derzeit noch kein attraktives Erscheinungsbild der Siedlung.
5.2.
Bevölkerung und soziale Stabilisierung
Die bauliche Erneuerung hat zu einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl geführt
(siehe Tabellen Bevölkerung). Die wohnberechtigte Bevölkerung im Quartier Stockerhut
(Block 1/2/3) hat von 1.139 (2000) auf 882 (2006) Bewohner um fast ein Viertel abgenommen. Damit hat sich die Zahl der Bewohner seit 1994 fast auf die Hälfte reduziert. Der Rückgang der Bevölkerung in den vergangenen 6 Jahren ist vor allem durch den Abbruch von
Wohngebäuden bzw. die Freimachung zur Sanierung verursacht und zeigt sich deutlich im
Block 1 mit 37 % bzw. Block 2 mit 31 %, während im Block 3 die Bewohneranzahl lediglich
um 3 % abgenommen hat.
27
Tabelle
Bevölkerung
Entwicklung und Altersstruktur 2000 – 2006
Stadtgebiet
Weiden
Block 1
Block 2
Summe
Block 1-3
Block 3
2000
2006
2000
2006
2000
2006
2000
2006
2000
2006
0 bis unter 15 Jahre
6622
5851
62
30
96
49
99
86
257
165
in %
14%
13%
21%
16%
22%
16%
25%
22%
23%
19%
30845 30423
194
126
257
186
225
244
676
556
15 bis unter 65 Jahre
in %
67%
66%
65%
67%
58%
60%
57%
63%
59%
63%
65 Jahre und älter
8427
9861
42
32
91
73
73
56
206
161
in %
18%
21%
14%
17%
20%
24%
18%
15%
18%
18%
Bewohner insgesamt
45894 46135
298
188
444
308
397
386
1139
882
in %
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
100%
Diff. 2000 bis 2006
241
-110
-136
-11
-257
in %
1%
-37%
-31%
-3%
-23%
Deutsche
Nichtdeutsche
Nichtdeutsche in %
43568 43626
252
163
374
246
352
321
978
730
2326
2509
46
25
70
62
45
65
161
152
5%
5%
15%
13%
16%
20%
11%
17%
14%
17%
Quelle: Stadt Weiden, Abteilung für Stadtentwicklung und Statistik
wohnberechtigte Bevölkerung am 14.11.2000 und 27.03.2006
28
In der Altersstruktur haben sich gegenüber 2000 einige Veränderungen ergeben, vor allem
bei den jüngeren Bewohnern. Im Block 1 + 2 ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis
unter 15 Jahre deutlich auf 16 % gesunken. Im Quartier insgesamt liegt er allerdings mit 19
% noch wesentlich über dem städtischen Durchschnittswert von 13 %. Dem entgegen ist der
Anteil der über 65-Jährigen mit 18 % unter dem städtischen Durchschnittswert von 21 %.
Auch die Gruppe der 15 - 65-Jährigen liegt mit 63 % unter dem städtischen Durchschnittswert von 66 %.
Zwischen den einzelnen Blöcken ergeben sich deutliche Unterschiede. Im Block 3 liegt der
Anteil der Kinder und Jugendlichen mit 22 % am höchsten, im Block 2 die über 65-Jährigen
mit 24 %.
Der Anteil der Ausländer an der Bevölkerung der Gesamtstadt mit 5 % ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Dagegen hat sich im Quartier der Anteil der Ausländer von
2000-2006 von 14 % auf 17 % erhöht. Deutliche Zunahmen sind im Block 2 + 3 festzustellen.
Aufgrund der Daten der amtlichen Statistik, die nicht zwischen deutscher Bevölkerung und
Statusdeutschen (Aussiedler) unterscheidet, erscheint dieses Kriterium allerdings wenig
aussagekräftig.
Nach weitgehender Übereinstimmung der befragten Akteure hat sich im Stockerhut eine soziale Stabilisierung ergeben. Ebenso übereinstimmend werden hierfür zwei Wirkungsmechanismen verantwortlich gemacht. Erstens hat die räumliche Entflechtung sozial problembehafteter Gruppen die nachteilige gegenseitige Verstärkung der Probleme und Verhaltensweisen
abgebaut. Personen mit Konfliktpotenzialen wurden räumlich verteilt und dabei die Konflikte
so sehr „verdünnt“, dass sie leichter handhabbar und die Personen leichter integrierbar sind.
Es wird meist in Abrede gestellt, dass damit die Probleme verlagert wurden. Es wird aber
bestätigt, dass man den betreffenden Stadtteilen (Hammerweg u. a.) Aufmerksamkeit
schenken muss. Zweitens hat bei vielen am Stockerhut verbliebenen Personen mit überdurchschnittlichem Konfliktpotenzial eine individuelle Stabilisierung stattgefunden, wofür der
Abbau der Konflikte und Probleme eine wichtige Voraussetzung war.
Aus Sicht einer Vielzahl von Bewohnern hat sich mit dem Verlassen der schlechten Wohnverhältnisse und dem Umzug in bessere Wohnungen ihr Lebensgefühl wesentlich verbessert. Aus dem Gefühl der Unabänderbarkeit ist eine persönliche Aufbruchstimmung entstanden und der Wille, das Erreichte zu sichern und fortzusetzen. Ausdruck findet das oft in neuer Möblierung beim Umzug.
Auf der kommunalen Ebene lässt sich dieser Erfolg daran erkennen, dass diese Menschen
nach dem Umzug in bessere Wohnungen (im Stockerhut oder anderswo) bisher nicht mehr
als Problemfälle (etwa bei Zwangsräumungen) in Erscheinung treten. Hier ist allerdings ein
längerer Zeitraum abzuwarten, um eine endgültige Beurteilung vorzunehmen.
Im Quartier wird von Kennern der sozialen Prozesse festgestellt, dass die sozialen Unterschiede nicht mehr so groß und die Grenzen zwischen den Gruppen nicht mehr so scharf
sind. Dies wirkt einer Stigmatisierung entgegen und erleichtert sowohl das Zusammenleben
als auch die soziale Mobilität. Gerade bei Kindern sind hier offensichtlich große Erfolge erzielt worden, indem die soziale Mischung weitestgehend geglückt ist. Die Stabilisierung des
29
Zusammenlebens muss über die nächsten Jahre gesichert werden und müsste sich dann in
weniger und geringeren Konflikten niederschlagen.
Es darf aber nicht verkannt werden, dass Einstellungen und Werthaltungen bei einer Reihe
von Menschen so verfestigt sind, dass sie positive Veränderungen wahrzunehmen nicht in
der Lage sind. Dies betrifft v.a. die sozial unauffälligen Alt-Bewohner, die Fremdes traditionell
als bedrohlich erleben. Die Tradition reicht von der Ablehnung der „Flüchtlinge“ und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg über die Aversionen gegen türkische Zuzügler, gegen
Ostdeutsche, gegen Asylbewerber und Spätaussiedler bis zur heutigen Wahrnehmung, dass
der Stockerhut von Bevölkerung aus den GUS-Staaten überschwemmt werde. Gepaart ist
diese Angsthaltung mit Neid- und Ungerechtigkeitsempfinden, da diese neue Bevölkerungsgruppe bevorteilt würde. Als Beleg wird genannt, dass viele „Russen“ sich bald eigene Häuser bauen könnten. Für beide Aspekte, die Angsthaltung und den Neid, ist möglicherweise
eine Versorgungsmentalität mitverantwortlich. Das äußert sich z.B. in Unzufriedenheit mit
dem Wohnumfeld, jedoch ohne erkennbare Bereitschaft, kleine Dinge selbst zu verbessern
(z.B. Unkraut beseitigen, störende Büsche stutzen, durch Regenwasser angeschwemmte
Erde wegräumen usw.).
Mit neidvollen Äußerungen werden die Verantwortlichen auch aus anderen Stadtteilen Weidens konfrontiert, eine Erscheinung, die auch anderswo anzutreffen ist. Soziale Stadt wird
dabei als auf Spenden des Staates beruhende Verbesserung missverstanden, ohne die Verantwortung zur eigenen Initiative zu erkennen oder zu akzeptieren.
Am Verhalten der Kinder lässt sich nach Einzelaussagen ein Rückgang der Aggressivität
feststellen. Diese Hinweise sind – evtl. im Rahmen einer künftigen Evaluation – zu überprüfen.
5.3.
Image
Der Stockerhut wird nach überwiegender Auffassung heute nicht mehr so negativ gesehen
wie zu Beginn der Sozialen Stadt. Dies basiert auf einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, der
es gelang, übertriebene Vorurteile ein gutes Stück weit abzubauen. Anlässlich von Stadtteilfesten, zu denen auch Gäste aus anderen Stadtteilen kamen, konnten Vorbehalte gegen den
Stockerhut abgebaut werden. Das Erscheinungsbild des Stadtteils in der Presse hat sich
ebenfalls zum Positiven hingewendet. Das Interesse der Stadtbevölkerung am Stockerhut
wächst.
Ein guter Indikator für das verbesserte Image kann sein, dass für die im Quartier geplanten
Reihenhäuser, die in Erbpacht zu erwerben sind, eine überraschend große Nachfrage von
außen bestand.
Es gibt jedoch auch die Auffassung, dass die positive Veränderung des Images noch hinter
den realen Verbesserungen im Stockerhut hinterherhinkt. Deutlich wird das an der Diskussion um die Änderung des Schulsprengels. Hier leben anscheinend alte (Vor-) Urteile gegenüber der Schule im Quartier wieder auf. Auch hier kann man jedoch hoffen, diese Vorurteile
demnächst ausräumen zu können.
30
5.4.
Kommunikationsstrukturen
Als eine wichtige Wirkung wird eingeschätzt, dass die Akteure, die mit den Problemen am
Stockerhut befasst sind, seit Beginn der Sozialen Stadt mehr und besser miteinander kommunizieren. Dies geschieht in der Projektgruppe und im Quartiersbeirat, aber auch in Arbeitskreisen. Dabei richtet sich die Häufigkeit des Austausch nach dem akuten Kommunikationsbedarf. Mit der Kommunikation und der daraus resultierenden Koordination werden
Synergieeffekte erzielt und umgekehrt nicht durch isolierte Maßnahmen Ressourcen vergeudet.
Es gibt Hinweise darauf, dass viele Menschen im Quartier hierarchische Strukturen als Lebenserfahrung verinnerlicht haben und davon auch im Prozess der Sozialen Stadt noch nicht
abgerückt sind. Dies zeigt sich an den Schwierigkeiten der Schule, Distanz zu den Eltern
abzubauen und die Eltern in das Schulgeschehen zu integrieren. Das erweist sich auch gegenüber der SGW, die als Vermieter generell zuerst mit Misstrauen ihrer Mieter rechnen
muss. Und das wird auch dadurch belegt, dass informelle Kontakte zu Personen außerhalb
der Organisationsstrukturen der Sozialen Stadt – zum Sozialladen, zum Getränkemarkt – bei
manchen Personen mit größerem Vertrauen unterlegt sind. Ansprechpartner für die Bewohner ist auch der Hausmeister der Wohnanlage. Dies ist zu konstatieren, auch wenn vertrauensvolle Kontakte zwischen Bewohnern und „Offiziellen“ der Sozialen Stadt festzustellen
sind.
Die aufmerksame Beobachtung des Geschehens um den Lohe- und um den Stadtteil-Laden
durch Bewohner während der Ortsbegehung durch die Gutachter können ebenfalls als Indiz
dafür gesehen werden, dass vielen Menschen die Vorgänge dort fremd bleiben und das Auftauchen von immer neuen geschäftigen Fremden unverständlich und nicht gerade distanzmindernd wirkt.
Von der Projektgruppe und insbesondere vom Quartiersmanagement ist erkannt, dass die
Bewohner unterschiedlich hohe Hemmschwellen überwinden können, um ihre Sorgen zu
artikulieren. Der Gang mit den eigenen Sorgen zur SGW oder zur Quartiersmanagerin hat
ein größeres Gewicht als eine nebenbei vorgebrachte Äußerung z.B. in einem Laden. Die
unterschiedlich hohen Hürden der Kommunikation werden bewusst genutzt, um von den
Problemen der Bewohner zu erfahren. Die „informellen“ Bezugspersonen werden enger in
die Arbeit des Quartiersbeirats einbezogen.
5.5.
Nachteilige Wirkungen
Teilweise wird bedauert, dass im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Quartiers viele
Familien aus dem Stockerhut weggezogen sind. Diese subjektiven Einschätzungen können
nicht unbesehen als wirkliche Nachteile gelten, da die Weggezogenen darin offensichtlich
eher einen Vorteil für sich sehen. Eine Befragung dieser Personen wäre wünschenswert, um
die Wegzuggründe zu erfassen und eine Bewertung des Wegzugs vorzunehmen.
Beklagt wird immer wieder die Auflösung der alten Hausgemeinschaften. Auch dieser Punkt
ist nur durch eine Befragung aller Parteien der ehemaligen Hausgemeinschaften (also auch
der Weggezogenen) zu klären, inwieweit manche darin nicht auch Vorteile für sich sehen.
31
Manche Bewohner klagen über Anordnungen der SGW wie z.B. das Grillverbot in den Anlagen. Hier wird offensichtlich ein wichtiges Element der Lebensqualität berührt. Andererseits
haben die Feiern ein Ausmaß angenommen, das weder von der Anzahl der Besucher noch
von der zeitlichen Ausdehnung in die Nacht hinein auf Dauer tragbar war.
5.6.
Weiter bestehende Probleme
Mit den Sanierungen wurde eine bessere Wohnqualität erreicht. Es gibt aber Hinweise darauf, dass für Familien mit mehreren Kindern kein ausreichendes Wohnraumangebot besteht.
Zwar wurden im Einzelfall zwei Wohnungen zusammen an eine Familie vermietet. Trotz
deutlichem Rückgang der Bevölkerungszahl könnten die partielle Überbelegung von Wohnraum und die damit verbundenen Probleme (Abnutzung, Konfliktpotenzial) weiter ein Thema
sein. Hier ist künftig weiterhin hohe Aufmerksamkeit angebracht.
Nachdem die anfängliche Skepsis und Angst der Menschen gegenüber den neuen Planungen einer gewissen Hoffnung auf Besserung gewichen war und die Bewohner ermutigt waren, sich mit ihren eigenen Vorstellungen einzubringen, war während der Jahre 2004 und
2005 wieder mehr Enttäuschung über die Stagnation spürbar: Allseits werden die Verzögerungen beklagt, die sich bei der Errichtung der „Neuen Mitte“ ergeben haben. Wegen der
zentralen Rolle des „Stadtteilcafés“ für die Sozialarbeit wird das gesamte Projekt anfällig für
den Stillstand.
Die Verzögerung bei der Errichtung eines Stadtteilzentrums könnte allerdings auch einen –
schwer kalkulierbaren – psychologischen Effekt haben: Das Alte in Form der ursprünglichen
Bauten verschwindet und wird nicht umgehend durch vorgesetztes Neues ersetzt. Dies verdeutlicht einerseits, dass das Neue nicht selbstverständlich kommt. Und es lässt andererseits Zeit, sich vom Alten zu verabschieden und dem kommenden Neuen hinzuwenden.
Mit dem ersten Spatenstich für die „Neue Mitte“ mit Stadtteilzentrum und Stockerhutpark
sowie für die Straßenumgestaltung im Herbst 2005 wird ein deutliches Zeichen gesetzt und
ist es vermutlich wieder leichter, Energien und Engagement bei den Bewohnern zu wecken.
Nach wie vor haben die ansässigen Stockerhuter mit den andersartigen Lebensweisen etwa
der Spätaussiedler Probleme. Besuche der ganzen Großfamilie, andere Tagesrhythmen und
Verhaltensweisen (Müll im Hausflur; Grillen im Hausflur; evtl. auch wegen Grillverbot auf
Freiflächen) überfordern die Toleranz der meisten Bewohner.
Weiterhin ist die soziale Integration durch Sprachprobleme, insbesondere bei vielen Eltern,
erschwert. Zwar wird den Sprachproblemen der Kinder vor der Einschulung durch Sprachkurse begegnet. Aber Elternarbeit ist unter diesen Voraussetzungen nur sehr schwer möglich. Das sprachliche Kernproblem liegt bei türkischen Mitbürgern und ehemaligen Bewohnern der GUS-Staaten. Spätaussiedler bleiben überwiegend unter sich, Ursache und
zugleich Folge der deutschsprachigen Defizite. Anzumerken ist hier, dass 2004 zwei
Sprachkurse angeboten werden, einer davon speziell für Türken. Ein dritter Sprachkurs befindet sich in der Planung.
Die veränderte Schulstruktur machte u.a. eine Änderung des Schulsprengels erforderlich, um
die Albert-Schweitzer-Schule ab September 2004 als Grundschule erhalten zu können. Die
32
Widerstände in der Bevölkerung gegen die „Stockerhut-Schule“ zeigen allerdings, dass auch
überwundene oder überwunden geglaubte Vorurteile wieder aufleben können. Hier steckt
noch ein Konfliktpotenzial, das durch einen möglichst reibungslosen Schulbeginn und –
verlauf eingedämmt werden kann. Randproblemen wie der Schulweg-Querung der Frauenrichter Straße ist deswegen große Aufmerksamkeit zu zollen.
Punktuell tritt Vandalismus bei Minderjährigen auf (z.B. abgefackelte Hausklingeln). Das
Problem wird von Bewohnern und sozialen Akteuren unterschiedlich wichtig genommen. Für
manche Bewohner stellen Jugendliche eine potenzielle Bedrohung dar, und sie sehen sich
darin bei jeder sich bietenden Gelegenheit bestätigt.
Geklagt wird – stereotyp oder begründet – über den schlechten Zustand der Spielplätze und
über Scherben, Flaschen und Spritzen. Mit zusätzlichen neuen Spielmöglichkeiten im Stockerhutpark müssen die Angebote neu überdacht, differenziert und aufeinander abgestimmt
werden.
Von der Quartiersmanagerin werden die Wirkungen in der Jugendarbeit insofern als unzureichend eingeschätzt als sie – nicht nur auf Weiden bezogen – nach neuen Konzepten verlangt, mit denen die Jugendlichen zu erreichen sind. Für den Einsatz eines Streetworkers ist
das Quartier zu klein. Der größte Handlungsbedarf liegt in der Gruppe der älteren russischen
Jugendlichen.
Nach wie vor werden die mangelnden Einkaufsmöglichkeiten angesprochen. Allerdings muss
dieser Mangel – gerade nach der neuerlichen Eröffnung eines Plus-Markt ca. 500 m entfernt
am Rande des Gebiets – etwas relativiert werden. Denn Aktivitäten für Bringdienste wurden
kaum in Anspruch genommen. So bleibt der Fakt, dass mit Sicherheit eine Gruppe von vor
allem älteren Bewohnern unter einer mangelnden Nahversorgung leidet, dass aber über das
Problem auch bei fehlender Betroffenheit geklagt wird. Dennoch sollte dieser Punkt nicht
leichtfertig abgetan werden. Denn der Einzelhandel im Quartier hat nicht nur eine Versorgungsfunktion sondern ersetzt auch fehlende Kommunikationstreffpunkte. Es kann gut sein,
dass deshalb fehlende Geschäfte beklagt werden. Mit dem Stadtteilzentrum könnte auch
dieser Kritikpunkt verschwinden.
Die geplante bessere und direkte Anbindung der Fußgänger- und Radwege an die nur etwa
1 km entfernte Innenstadt ist weiterhin zu fordern, weil dadurch der Stockerhut zusätzlich
aufgewertet werden würde.
33
6. Bewertung des bisherigen Prozesses
Eine realistische, d.h. von erreichbaren Zielen ausgehende Bewertung des Erreichten hat im
Rückblick mehrere Aspekte zu beachten. Erstens sind die Ziele selbst auf ihren Realitätsgehalt hin zu prüfen. Wurden in der Aufbruchstimmung der Sozialen Stadt übertriebene Erwartungen gehegt und geweckt? Welche der Ziele können tatsächlich erreicht werden? Wo ist
auch mehr erreichbar als formuliert?
Zweitens sind die Rahmenbedingungen zu bedenken, die auf den Prozess der Sozialen
Stadt einwirken, und welche die Handlungsfähigkeit und Wirkungsreichweite positiv oder
negativ beeinflussen und verändern.
Vor diesem Hintergrund ist das Erreichte im Hinblick auf die formulierten Ziele zu bewerten.
Neben der Bewertung der einzelnen Wirkungen ist insbesondere eine summarische Gesamtbewertung der Effektivität anzustreben.
Es sollte klar sein, dass eine Bewertung des bisherigen Prozesses im Rahmen einer Rückschau nicht den Anspruch auf eine systematische Evaluation erheben kann. Diese muss
bereits bei Beginn des Evaluationszeitraums angelegt werden, um für eine methodisch qualifizierte Evaluation die Voraussetzungen zu schaffen, die im Nachhinein nicht mehr zu gewährleisten sind (vgl. Kapitel 7). Die Bewertung hat deshalb an dieser Stelle den Charakter
des Rekapitulierens.
6.1.
Zielsetzungen
Die Veränderung sozialer Strukturen und Prozesse hat die Begrenzungen, die in der Anpassungs- und Lernfähigkeit von Menschen liegen, zu einem – nicht genauer zu spezifizierenden – Teil zu akzeptieren: Gerade älteren und benachteiligten Menschen fällt es oft schwer,
Einstellungen, Haltungen, Wertungen zu überdenken und gegebenenfalls zu korrigieren. Die
vorhandenen Muster sind in einem Maß internalisiert, dass die Einsicht allein noch lange
nichts ändern kann, dass vielmehr oft sogar eine neue Sicht der Dinge unmöglich erscheint.
Das Ziel einer vollständigen, harmonischen Veränderung der Menschen in einem Stadtteil ist
somit generell unrealistisch. In der Sozialen Stadt in Weiden herrschte diesbezüglich von
Anfang an Realismus in den Zielsetzungen, der sich in langfristigen Perspektiven äußerte.
34
6.2.
Rahmenbedingungen
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Die Rahmenbedingungen für eine integrierende Stadtteilpolitik werden generell als ungünstig
und zunehmend schlechter eingeschätzt. Dies beginnt bei der allgemeinen Individualisierungstendenz in der Gesellschaft, zu der die Absicht in Kontrast steht, aufeinander zu zu
gehen. Die wirtschaftlich schlechte Situation, in der nördlichen Oberpfalz noch einmal zugespitzt, bietet schwindende Chancen, Menschen durch Erwerbsarbeit eine Perspektive auf ein
eigenverantwortliches Leben zu geben. Im Gegenteil wird durch hohe Arbeitslosigkeit das
Potenzial an Frustration und Hoffnungslosigkeit noch gesteigert.
Hinzu kommen als Rahmenbedingungen Sparmaßnahmen, die bisherige Ansätze und Aktivitäten einschränken. So wird die Möglichkeit, freiwillige Akteure für die Soziale Stadt zu gewinnen, durch Sparmaßnahmen eingeschränkt, welche die Motivation der Betroffenen beeinträchtigt.
Mit zunehmenden Schwierigkeiten für eine kontinuierliche Arbeit ist auch woodstock konfrontiert. Die Mitteleinsparungen bei der Arbeitsverwaltung hinterlassen für den Betrieb des Sozialladens eine vierteljährliche Finanzierungslücke, die in den letzten Jahren nur durch Spenden geschlossen werden konnte, die künftig aber immer wieder ausgeglichen werden muss
und keine Planungssicherheit erlaubt. Die Anzahl der Ausbildungsverträge insgesamt (incl.
Werkstätten, Hauswirtschaft) wurde deshalb um über ein Drittel reduziert.
Das Programm „Soziale Stadt“
Die wesentliche positive Veränderung in den Rahmenbedingungen besteht im Programm
„Soziale Stadt“, durch das der Erneuerungsprozess im Stockerhut überhaupt erst als realisierbar in Angriff genommen werden konnte. Die SGW war nicht in der Lage, aus eigenen
Kräften Sozialarbeit zu finanzieren, und eine bauliche Sanierung allein hätte die Probleme
nicht angemessen lösen können. Dennoch sind auch hier Erschwernisse für den Erneuerungsprozess im Stockerhut festzuhalten. Der eigentlich neue und viel versprechende Ansatz
des Programms, auch nicht-investive Maßnahmen zu fördern, ist in der Realität noch nicht
ausreichend und nahtlos umgesetzt. Es mag an der neuen Materie und ihrer Ablehnung oder
an der Unsicherheit über mögliche Fallstricke der Förderungsbewilligung liegen. Die Förderstellen suchen vielleicht zunächst nach bereits geförderten vergleichbaren Objekten, um
nicht in unbekanntes Neuland und in eventuelle Rechtfertigungsnöte zu kommen. Jedenfalls
erweist sich die Förderung nicht-investiver Maßnahmen – sieht man vom Verfügungsfonds
des Quartiermanagements ab – als schwierig und zeitraubend. Das führte zur Zuspitzung in
der Frage, ob und wie hoch das Stadtteilzentrum – ein zentraler Bestandteil in der Erneuerungsstrategie – gefördert werden kann, wenn dort ein sozialer Treffpunkt („Stadtteilcafé“)
eingerichtet wird. Die zeitliche Verzögerung des gesamten Projekts ist zu einem guten Teil
diesen Schwierigkeiten in der Förderung nicht-investiver Maßnahmen geschuldet.
35
Nachdem das Programm „Die Soziale Stadt“ hier zunächst große Hoffnungen auf qualitative
Verbesserungen der Fördermöglichkeiten geweckt hat, ist mittlerweile eine gewisse Ernüchterung festzustellen, weil um die einzelnen Maßnahmen heftig gerungen werden muss und
weil ein zentraler Baustein zur Umgestaltung des Quartiers und Stadtteils, die Neue Mitte,
dadurch wesentlich länger als nötig braucht.
Ein weiteres Hindernis im Programm ist die Verpflichtung der Gemeinden, vor einem Antrag
auf Förderung nach anderweitigen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen und dazu auch
Förderprogramme abzufragen. In der Praxis erweist sich diese Regelung als bürokratisch,
zeitraubend und – letztlich – nicht zielführend. Für die Finanzierung der Stadtteilarbeit wurde
das Programm „LOS“ als Finanzierungsmöglichkeit genannt. Tatsächlich scheiterte eine
Förderung an den starren Verfahren des Programms. In diesem Punkt ist auch von der Umsetzung des Programms „Soziale Stadt“ mehr Flexibilität zu fordern und eine Überprüfung
der Förderrichtlinien anzuraten. Generell sollte die Regel überprüft werden, die Kofinanzierung durch andere Programme von der kommunalen Verwaltung prüfen zu lassen. Eine
Zentralisierung dieser Aufgabe würde mit Sicherheit Synergien erschließen.
36
7. Konzeption für eine Evaluation von Programm und Maßnahmen
(Kurzfassung)
Das folgende Evaluationskonzept ist eine überarbeitete Kurzfassung der Konzeption vom
Januar 2006 zur „Fortschreibung des integrierten Handlungskonzepts und Aufbau der Evaluierung für das Wohngebiet Stockerhut“
und fasst die zentralen Bestandteile der ausführlichen Konzeption zusammen. Zur differenzierten Information ist die Langfassung der Konzeption heranzuziehen.
7.1
Aufgabe und Ziel der Evaluation
Evaluation hat die Aufgabe zu prüfen, ob die Ziele des Integrierten Handlungskonzepts
(IHK) für den Stadtteil Stockerhut
• schon erreicht sind
• ob man auf dem Weg ist, diese Ziele zu erreichen
• ob und wo Veränderungen notwendig sind,
• welchen Stellenwert dabei Einzelmaßnahmen haben.
Die Ziele des IHK sind:
(1) Soziale Stabilisierung des Stadtteils (im Kontext des Stadtumfeldes)
(2) Verbesserung der Qualität des Wohnens
(3) Verbesserung von Wohnumfeld und öffentlichem Raum
(4) Verbesserung des sozialen und soziokulturellen Klimas (im Kontext des Stadtumfeldes)
(5) Verbesserung des Image des Wohnbereichs Stockerhut
Auf einer anderen inhaltlichen Ebene liegt das Ziel:
(6) Organisation und Ablauf von Planung und Umsetzung des Programms
im Sinne des durch das Programm Soziale Stadt geforderten Integrierten Handelns möglichst günstig zu gestalten (vgl. hierzu Ziff. 2.2).
37
7.2
Ansatz und Ablauf der Evaluation
Die Evaluation basiert auf Daten und Indikatoren, die eine verlässliche Beantwortung der
vorgenannten Fragen erlauben, d.h.
•
einerseits objektiv messbaren Tatbeständen (Daten, Verhaltensweisen etc.)
•
andererseits der Ermittlung von Wahrnehmungen und Veränderungen in Einstellungen, Urteilen und Verhaltensweisen von Personen/Gruppen, die zu aussagekräftigen Indikatoren verdichtet/objektiviert werden.
7.2.1 Grundlagen der Evaluation
Für die Gewinnung von Aussagen über die Wirkungen der Maßnahmen in den Zielbereichen
des IHK stützt sich die Evaluation vor allem auf fünf Erhebungen:
(1)
Panel-Wohnbiografien:
Mehrfach mit gleicher Thematik wiederholte Intensiv-Gespräche mit einer konstanten Gruppe
von BewohnerInnen
(2)
ExpertInnen-Gespräche
Gruppendiskussionen mit (Fach-)Personen
(3)
Stockerhut aus Kindersicht
Schulaufsätze mit der Thematik
- Stadtteil
- Wohnen im Stadtteil
- Außenräume
- soziales Miteinander
(4)
Systematische Erhebungen in Zusammenhang mit den Projekten
- Spielwagen
- Leseförderung
(5)
Systematisch und inhaltlich gezielte Mieter/BewohnerInnen-Gruppendiskussionen
(in Zusammenarbeit mit der SGW)
38
Ergänzend werden herangezogen:
(6)
Ergebnisse der Selbstevaluation stadtteilbezogener Initiativen
Erfahrungen und Einschätzungen von Verantwortlichen / Fachpersonen der Initiativen vor
Ort etc.
(7)
Statistische Daten
(SWG, Sozialamt, Jugendamt, Arbeitsverwaltung etc.)
Dieser Entwicklungsansatz stellt ein Optimum dar; sollte eine Reduktion des Programms
erforderlich sein, haben folgende Erhebungsteile Priorität:
(1)
Panel-Wohnbiografien
(2)
ExpertInnengespräche / Gruppendiskussionen
(6)
Ergebnisse der Selbstevaluation und
(7)
Statistische Daten.
Alle Erhebungen – Diskussionen, Intensiv- und ExpertInnen-Befragungen, sekundärstatistische Analysen – werden so angelegt, dass sie Informationen/Indikatoren zu mehreren Zielbereichen liefern.
39
Nachfolgendes Schema verdeutlicht diesen Erhebungsansatz:
Indikatoren/Aussagen
Erhebungen
über die Ziele des IHK
⇓
1.
⇓
Panel-Wohnbiografien
⇒
Soziale Stabilisierung
⇒
Qualität des Wohnens
⇒
Umfeld und öffentlicher Raum
⇒
2.
Soziales und soziokulturelles
Klima
⇒
Image Stockerhut
⇒
Image Stockerhut
ExpertInnengespräche / Gruppen
diskussionen mit (Fach-)Personen
Soziale Stabilisierung
Qualität des Wohnens
⇒
Umfeld und öffentlicher Raum
Soziales und soziokulturelles
Klima
40
3.
Stockerhut aus Kindersicht
⇒
⇒
4.
5.
Spielwagen, Leseförderung
Thematisch und inhaltlich gezielte
Umfeld und öffentlicher Raum
Soziales und soziokulturelles
Klima
⇒
Qualität des Wohnens
⇒
Image Stockerhut
⇒
Soziales und soziokulturelles
Klima
⇒
Soziale Stabilisierung
⇒
Image Stockerhut
⇒
Umfeld und öffentlicher Raum
⇒
Qualität des Wohnens
⇒
Soziale Stabilisierung
⇒
Umfeld und öffentlicher Raum
⇒
Image Stockerhut
Mieter/BewohnerInnenGruppendiskussionen
41
Ergebnisse der in Abstimmung mit der Maßnahmenevaluation in wichtigen sozialen Projekten durch die MitarbeiterInnen durchzuführende Selbstevaluation und statistische Daten der
verschiedenen Verwaltungsstellen (u. a. Sozial-, Jugendamt) sowie der SGW werden für alle
inhaltlich relevanten/einschlägigen Bereiche herangezogen.
Weiterhin werden in allen Erhebungs-/Evaluationsbereichen Ergebnisse von BürgerInnenbeteiligung, schon vorliegende Erhebungen sowie vor Ort gesammelte Projekterfahrungen herangezogen.
7.2.2 Evaluation von Organisationsformen und Umsetzung des Programms
Die Evaluation von Organisationsform und Umsetzung des Programms Soziale Stadt in Weiden (Projektorganisation) entsprechend der ausführlichen Konzeption vom Januar 2006, die
ursprünglich von der Projektorganisation angeregt wurde, stellt nach wie vor einen wichtigen
Bereich dar. Wünschenswert wäre insbesondere ein interkommunaler Vergleich. Bevor die
Stadt Weiden diesen Teil in Angriff nimmt, soll versucht werden, diese Evaluation überkommunal (Vergleich mehrerer Kommunen mit unterschiedlicher Projektorganisation) anzulegen
und hierfür die Möglichkeit einer externen Finanzierung zu prüfen.
7.2.3 Evaluation und Zeitablauf
Die Evaluation kann – teilweise – rückblickend angelegt werden. Exakt kann die Ausgangssituation allerdings nur ‚rekonstruiert’ werden, wo dies ohne wesentlichen erhebungstechnischen Mehraufwand möglich ist.
Phasen der Evaluation:
mögliche zeitliche Schnittstellen zur Erfassung von Veränderung
Vergangenheit
Ausgangssituation
heute
2006
Zukunft
2008
2010
42
Planung/Umsetzung ⇒ Evaluation ⇒ Fortentwicklung von Planung/Umsetzung stellen einen
kontinuierlichen rückkoppelnden Vorgang dar. Planung/Umsetzung und Evaluation sollten
daher zeitversetzt parallele Vorgänge darstellen.
Hieraus ergibt sich, dass Kern-Elemente der Evaluation nach der Ausgangserhebung im
Jahre 2006 in überschaubaren Zeiträumen ein- bzw. zweimal wiederholt werden sollten, um
Veränderungen im Prozessverlauf festzustellen.
Nachfolgende Übersicht stellt den als erforderlich eingeschätzten Ablauf dar:
2006
2008
2010
9
9
(1)
Panel-Wohnbiografien
9
(2)
ExpertInnen-Gespräche
mit (Fach)Personen
9
(3)
Stockerhut aus Kindersicht
9
9
9
(4)
Projekt Spielwagen, Leseförderung
9
9
9
(5)
Inhaltlich gezielt
Mieter/Gruppendiskussionen
9
9
9
Da die o.a. Erhebungsinstrumente im Zusammenhang mit der Ausgangs-Erhebung entwickelt und überprüft werden, fallen für die Wiederholungen lediglich Kosten für die Durchführung (Interviews etc.) und Interpretation an.
7.2.4 Vereinbarte Vorgehensweise
Zur Durchführung der Evaluation wurde angeregt, auch aus Gründen eines verantwortlichen
und Ressourcen schonenden Mitteleinsatzes, die in der vorgenannten höchsten Priorität
befindlichen Erhebungsteile (siehe Kap. 7.2.1) durchzuführen und in einem zeitlichen Abstand von frühestens zwei Jahren oder mehr zu wiederholen.
43
8. Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts
8.1.
Ausgangssituation und Veränderungsstrategie
Im Quartier Stockerhut zeigen sich in den neunziger Jahren deutliche Anzeichen eines sozialen Brennpunkts. In diesem Wohngebiet sind mehrere ungünstige Faktoren gegeben, die
sich gegenseitig verstärken und zu zunehmend schlechteren Lebensbedingungen und zu
wachsenden Konfliktpotenzialen führen. Zu den wichtigsten Nachteilen und Problemen gehören
- eine teilweise schlechte Wohnsituation, die heutigen Standards nicht mehr gerecht wird,
- ein schlechtes Wohnumfeld, das die Attraktivität des gesamten Stadtteils beeinträchtigt,
- ein sich verschlechterndes Image, das bei den Bewohnern wie v.a. in der übrigen Stadt
nicht zuletzt auch aus Übertreibungen und Vorurteilen genährt wird,
- insgesamt eine soziale und wirtschaftliche Benachteiligung der im Quartier Wohnenden,
die sich in einer ungünstigen sozialen Struktur ausdrückt,
- schwierige soziale Integrationsprozesse aus dem Aufeinandertreffen von unterschiedlichen und wechselnden Milieus mit unterschiedlichen Werthaltungen und Verhaltensmustern, worin ständig neues Konfliktpotenzial schlummert,
- eine besondere Belastung von infrastrukturellen Einrichtungen wie Schule oder Kindergarten, in denen durch Sprachprobleme, Werthaltungen und Verhaltensweisen zusätzliche
Anforderungen auftreten
- ein recht hoher Fluktuationsgrad durch Neuankömmlinge (u.a. Asylbewerber, Kriegsflüchtlinge, Auslands-Deutsche).
In der Sozialen Stadt Weiden – Stockerhut wird erkannt, dass diese Tendenzen sich gegenseitig verstärken und zu einem Abwärtstrend in der Stadtteilentwicklung führen. Oberstes
Ziel ist es, den Abwärtstrend zu stoppen und umzukehren. Dazu werden drei elementare
Zielvorstellungen herausgearbeitet. Erstens soll das Image des Stadtteils im Innern und im
Ansehen der übrigen Stadt verbessert werden. Zweitens sollen die Strukturen und Rahmenbedingungen verbessert werden, die das Zusammenleben im Stadtteil, im Quartier und im
Austausch mit der gesamten Stadt belasten und erschweren. Dazu gehören neben der Sozialstruktur auch die Wohn- und Wohnumfeldbedingungen. Drittens sollen die sozialen Prozesse – wie bereits in den Jahren vorher – in ihrer Entwicklung zu einem „normalen“ Gemeinwesen unterstützt werden. Alle drei Aspekte unterstützen sich wechselseitig und sollen
in einen Aufwärtstrend des Stadtteils münden.
44
Konkretisiert werden die Ziele im Integrierten Handlungskonzept (IHK) in mehreren Handlungsfeldern, in denen Maßnahmen vorgeschlagen werden, die den genannten Zielsetzungen und dem obersten Ziel dienen.
Im Mittelpunkt des gesamten Veränderungsprozesses sollen die Bedürfnisse der Bewohner
nach adäquaten Lebensformen und Freiraumnutzungen für alle Altersstufen stehen. Dabei
sind die Belange der verschiedenen und verschiedenartigen Bevölkerungsgruppen zu beachten.
Identifikation mit
dem Stadtteil
8.2.
Kriterien und Handlungsfelder für die Fortschreibung
Für die Fortschreibung des IHK ist es wichtig, zwischen der Veränderung von Strukturen und
sozialen Prozessen zu unterscheiden. Zwar zieht sich auch die Veränderung von z.B. Baustrukturen über Jahre hin. Prinzipiell aber handelt es sich dabei um einen Übergang von einem Zustand in einen anderen Zustand. Soziale Prozesse aber sind in ständigem Fluss,
werden durch äußere Rahmenbedingungen immer wieder in ihrer Entwicklung beeinflusst
und stellen sich tagtäglich neu dar.
Diese Überlegung mag hilfreich sein, um in der Fortschreibung des IHK das Wechselspiel
zwischen sich ändernden Strukturen und äußeren Rahmenbedingungen einerseits und den
internen sozialen Prozessen andererseits als ständige Herausforderung und Gestaltungsaufgabe mit zuverlässiger Orientierungssicherheit am Oberziel der Sozialen Stadt Weiden Stockerhut zu formulieren: Das Oberziel einer positiven Stadtteilentwicklung muss konkretisiert und untergliedert werden. Dabei darf aber nicht die Ausrichtung am Oberziel und an den
drei abgeleiteten Zielvorstellungen
45
- Imageverbesserung,
- Verbesserung der Strukturen und Rahmenbedingungen;
- Verstetigung sich selbsttragender sozialer Prozesse
verloren gehen. Zugleich muss die Auswahl der Maßnahmen flexibel immer wieder auf ihren
Bezug zum Oberziel hin hinterfragt werden.
Dabei sollten trotz der Konzentration auf das Quartier nicht die Übergänge zum angrenzenden Planungsgebiet und die funktionalen Bezüge zum übrigen Stadtgebiet übersehen werden. Um keine Grenzen zu verfestigen sondern gleitende Übergänge zu schaffen, sollten
über informelle Einflussnahme die angrenzenden Nachbarbereiche in die Veränderungen mit
einbezogen werden.
Außerdem ist es in der praktischen Arbeit eine besondere Herausforderung, die Verzahnung
von städtebaulichen und sozialen Maßnahmen beizubehalten und den ganzheitlichen Aspekt
der Maßnahmen immer präsent zu halten.
Logo Soziale Stadt Stockerhut
46
Die planerischen Grundkonzeptionen sind entwickelt und haben ihren Niederschlag in den
Festlegungen des Bebauungsplans Stockerhut gefunden. An der Konzeption ist festzuhalten,
auch wenn nicht alle baulichen Maßnahmen sofort umgesetzt werden können. In der schrittweisen Realisierung ist die konkrete Ausformung mit den Erfordernissen abzustimmen, die
sich aus der sozialen Entwicklung ergeben. Hierbei ist deutlich zu machen, dass neben Gebäuden, Straßen und öffentlichen Plätzen und Parks auch die privaten Freiflächen differenziert und qualifiziert überplant werden müssen.
Diesem Leitgedanken folgt vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung und schon erreichter Erfolge die Überarbeitung der Handlungsfelder im IHK. Bei den Handlungsfeldern
handelt es sich um ein thematisch ausgerichtetes Gliederungsschema. Einzelne Maßnahmen können bei ganzheitlicher Betrachtung jedoch in mehreren Handlungsfeldern wirksam
und relevant werden. Auf solche Überlappungen sei ausdrücklich hingewiesen. Die Gliederung der Maßnahmen nach Handlungsfeldern soll einer besseren Übersichtlichkeit dienen.
Von zentraler Bedeutung ist weiterhin das Handlungsfeld 1 – Bürgermitwirkung und Stadtteilleben. Viele Menschen im Quartier und im Stadtteil sind mit ihrer persönlichen Situation
überfordert, sei es aus wirtschaftlichen Gründen, sei es aus einer mehr oder weniger starken
Entwurzelung, sei es aus Verunsicherung durch Fremdes. Die Integration unterschiedlichster
Gruppen, auch die von benachteiligten Menschen, im Stadtteil soll erleichtert und gefördert
werden. – Der “Gender – Aspekt“ mit den Zielen der Gleichstellung der Geschlechter und
des Abbaus geschlechtsspezifischer Diskriminierung ist hier wie in den anderen Handlungsfeldern mit integriert. Im Handlungsfeld 1 werden Maßnahmen angesiedelt, durch welche die
sozialen Prozesse unterstützt und das Image verbessert werden. Außerdem sollen auch sich
selbsttragende Strukturen entwickelt und dafür Organisationen, Akteure und Bürger gewonnen werden.
Das Handlungsfeld 2 – Lokale Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung wird vor allem durch
externe, schwer beeinflussbare Rahmenbedingungen wie die wirtschaftliche Entwicklung, die
Arbeitsmarktentwicklung und die darauf basierenden sozialen Sicherungssysteme geprägt.
In der Fortschreibung werden im Hinblick auf die lokalen Handlungsmöglichkeiten neuerliche
Überlegungen mit entsprechenden Akteuren empfohlen. Hierbei werden mögliche Verbindungen zur Versorgung mit Dienstleistungen deutlich. Das Handlungsfeld wird um die Thematik Qualifizierung ergänzt.
Im Handlungsfeld 3 – Quartiersentwicklung wurden in den letzten Jahren die Planungen weitestgehend abgeschlossen. Künftig muss die Orientierung in diesem Handlungsfeld deshalb
darauf ausgerichtet werden, die neu entstehenden Strukturen mit den sozialen Prozessen im
Stadtteil und in der Stadt zielführend zu verbinden.
Das Handlungsfeld 4 – Infrastruktur enthält vorhandene und geplante Einrichtungen, die insbesondere Maßnahmen des Handlungsfelds 1 unterstützen können, und deren Ansatzpunkte für Kooperationen, Netzwerkbildung und Funktionsteilungen als eigenes Handlungsfeld
beibehalten werden. Dagegen werden die bisher ebenfalls hier verorteten Aktivitäten überwiegend ins Handlungsfeld 1 integriert.
47
Im Handlungsfeld 5 – Wohnen gilt es, neben der Fortsetzung der Wohnungsmodernisierung
die Bemühungen zur Schaffung von anderen Wohnformen und Eigentumsstrukturen zu aktivieren und geeignete Strategien zu suchen.
Mit dem Handlungsfeld 6 – Wohnumfeld sind vor allem Anreize für eine funktionale und gestalterische Neuordnung der wohnungsnahen Freiräume zu schaffen.
Auf das eigenständige Handlungsfeld Ökologie und Energie mit den Zielen Stützung einer
nachhaltigen Entwicklung im Quartier und Maßnahmen zur Energieversorgung und
-einsparung kann verzichtet werden. Die Maßnahmen sind in anderen Handlungsfeldern
enthalten. Dabei ist zu konstatieren, dass hier nicht die Hauptprobleme des Quartiers und
des Stadtteils liegen.
Maßnahmen betreffen die Energieeinsparung im Rahmen der Wohnungssanierung, Energiegewinnung durch Photovoltaik, Entsiegelung von Freiflächen bei der Straßenraumgestaltung, sowie eine intensive Begrünung bei der Quartiersentwicklung. Aufgrund der Bodenverhältnisse ist die ursprünglich geplante schlüssige Oberflächenwasserversickerung kaum
durchführbar. Die Maßnahmen erfolgen im Zusammenhang mit Gebäude- und Wohnungssanierung bzw. werden über den Bebauungsplan geregelt (z.B. Wertstoffsammlung, Müll).
Im Anschluss zu den Handlungsfeldern sollen noch Hinweise zur Organisationsstruktur gegeben werden.
Für die Steuerung und Gestaltung der notwendigen Veränderungsprozesse soll die bewährte
ressortübergreifende Kooperation der bestehenden Projektgruppe fortgeführt werden, die
zusammen mit dem Quartiersmanagement und dem Quartiersbeirat eine adäquate Problembearbeitung und eine zukunftsweisende Entwicklungsarbeit gewährleistet.
48
Handlungsfeld 1
Bürgermitwirkung und Stadtteilleben
Ziele
-
Stärkung des Stadtteilbewusstseins
-
Verbesserung des Image nach außen
-
Aktivierung der Mitwirkungsbereitschaft
-
Unterstützung benachteiligter und überforderter Menschen
-
Ausgeglichenere Sozialstruktur
-
Schaffung von selbsttragenden Bewohnerorganisationen
Bezug zum Oberziel:
Eine positive Entwicklung des Stadtteils hängt zu einem erheblichen Teil von einem verbesserten Stadtteilleben ab. Deshalb müssen die Menschen nach und nach befähigt und motiviert werden, für ihre persönlichen und ihre gemeinschaftlichen Belange selbst aktiv zu werden. Hier ist auch das Image des Stadtteils einzuordnen, dessen Verbesserung motivierend
wirkt und zugleich in der übrigen Stadt zu höherer Akzeptanz führt.
Nachbarschaftsfest
49
Hinweise für geeignete Maßnahmen
In den nächsten Jahren kommt es insbesondere darauf an, die städtebaulichen Verbesserungen tatsächlich für die Stabilisierung und Belebung des Stadtteillebens zu nutzen. Der
Stadtteilpark soll für Begegnungen der Menschen im Stadtteil, aber auch mit Menschen aus
anderen Stadtteilen Gelegenheit bieten. Das neue Stadtteilzentrum soll zum Treffpunkt, zum
Ort des Austauschs und des Zusammenwachsens werden, wiederum sowohl innerhalb des
Stadtteils als auch mit anderen Stadtteilen. Diese Ziele können auf doppelte Art verfolgt werden.
Spielwagen
Erstens geht es darum, dass die Menschen im Quartier und im Stadtteil sich das neue Zentrum tatsächlich zu Eigen machen. Dazu sind geeignete Maßnahmen zu wählen. Zweitens
kann die „Neue Mitte“ genutzt werden, um die Integration des Stadtteils und seiner Menschen in die übrige Stadt zu befördern. Es kommt darauf an, Funktionen von gesamtstädtischer Bedeutung in die „Neue Mitte“ zu holen und gleichzeitig diese neue Rolle des Stadtteils als Aufwertung und Verbesserung im Bewusstsein der Stadtöffentlichkeit zu verankern.
Mal-Aktion
50
Die Bedeutung der „Neuen Mitte“ sollte nicht vergessen lassen, dass auf anderen Gebieten
die bisherigen Arbeiten weiterlaufen müssen. Die Integration der Menschen entscheidet sich
auch an der Frage der kulturellen Integration und Differenzierung, an der Fähigkeit zu Toleranz und zu eigener Veränderung. Deshalb ist Kulturarbeit nach wie vor unverzichtbar.
Die Integration fremdsprachlicher Kinder und ihrer Familien könnte durch das Angebot von
Ganztagsklassen an der Albert-Schweitzer-Schule erheblich unterstützt werden.
Stein-Skulpturen-Aktion
Unter dem Aspekt des Abbaus geschlechterspezifischer Diskriminierung sei neben seiner
Integration in anderen Maßnahmen eigens auf folgende Möglichkeiten hingewiesen:
-
Die Deutschkurse für russisch- und türkischsprachige Frauen sollten weitergeführt werden, solange sich dafür Nachfrage mobilisieren lässt. Über die Schule sollten die Mütter
(weiterhin) darauf hingewiesen werden, wie wichtig gute Deutschkenntnisse der Eltern
auch für die Zukunft ihrer Kinder sind.
Es wäre ferner zu prüfen, ob es einerseits sozial / gruppendynamisch erwünscht und andererseits organisatorisch machbar ist, durch Zusammenarbeit über die Stadtteile und die
Stadt hinaus ein Sprachkurs-Angebot auch für Frauen anderer Nationalitäten zu schaffen.
-
Mädchentreff: Die Möglichkeit, in einem abgegrenzten Rahmen die eigene Geschlechterrolle zu entwickeln und frauenspezifische, z. T. tabuisierte Probleme zu thematisieren sollte weitergeführt werden.
-
Pädagogische Maßnahmen für eine gleichberechtigte Teilhabe der Geschlechter am Alltag: Dies ist ein Aspekt in allen pädagogischen Maßnahmen und sollte weiter integrativer
Bestandteil bleiben. Insbesondere sollten Möglichkeiten gesucht werden, auch Männer für
das Gender-Thema zu interessieren.
51
Handlungsfeld 2
Lokale Wirtschaft, Beschäftigung und Qualifizierung
Ziele
-
Förderung örtlicher Betriebe im Quartiersumfeld
-
Unterstützung von Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten
Bezug zum Oberziel:
Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Gesellschaft benachteiligt durch Polarisations- und Segregationstendenzen die Menschen im Quartier überdurchschnittlich stark. Arbeit und Erwerbseinkommen haben nicht nur einen wirtschaftlichen sondern auch einen integrierenden sozialen Aspekt.
Hinweise für geeignete Maßnahmen
Für die soziale Integration der Menschen wären positive Veränderungen in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hilfreich. Damit ist in nächster Zeit nicht zu rechnen, so dass
nach lokal gestaltbaren Alternativen zu suchen ist. Eine Kompensation der regionalen und
makroökonomischen Probleme kann im Stadtteil nur ansatzweise gelingen. Die Entwicklung
neuer Beschäftigungs- und Einkommensmodelle im Quartier stellt eine immense Herausforderung dar.
Die Möglichkeiten eines gesamtstädtischen kommunalen Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramms sollten u. U. (erneut) überprüft werden und – stadtteilspezifisch – mit den
jeweiligen Erfordernissen bzw. mit dem tangierten Personenkreis im Stadtteil verknüpft werden. Die Möglichkeiten einer verstärkten Kooperation mit der Arbeitsagentur bzw. der ARGE
(Arbeitsgemeinschaft zwischen Arbeitsagentur und Kommune) sind auszuloten, besonders
bei gruppenspezifischen und bei individuell geeigneten Fördermaßnahmen.
Die bisherigen Erfahrungen mit Arbeitsgelegenheiten auf MAE-Basis (Jobs auf Basis von
Mehraufwandsentschädigung, 1-€-Jobs) können u. U. auf andere Bedarfsbereiche im Stadtteil übertragen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass dadurch keine regulären Beschäftigungsverhältnisse verdrängt werden.
Außerdem sollten Maßnahmen geprüft werden, durch die Menschen auf berufliche Qualifizierungen vorbereitet werden. Ein besonderer Schwerpunkt könnte hier bei Sprachkursen
liegen (s. Handlungsfeld 1). Ein spezifiziertes Kursangebot für Jugendliche, Frauen, ausländische Frauen o. ä. sollte im gesamtstädtischen Zusammenhang geprüft werden.
52
Deutschkurs
Wenngleich für Arbeitsmarkt und Beschäftigung die gesamte Stadt und die Region den Bezugsrahmen bilden, lassen sich Beschäftigungsmöglichkeiten evtl. auch quartiersbezogen
aus den Handlungsfeldern 1 und evtl. 3 entwickeln.
Die brach liegenden Potenziale des ehemaligen Camp Pitman und weiterer Bundeswehrliegenschaften sollten in Überlegungen zu wirtschaftlichen, beruflichen und qualifizierenden
Maßnahmen einbezogen werden.
53
Handlungsfeld 3
Quartiersentwicklung
Ziele
-
Schaffung eines Quartierszentrums
-
Verbesserung der städtebaulichen Situation mit hohem Identifikationsgehalt
-
Gewährleistung der Versorgung
Bezug zum Oberziel
Die „Neue Mitte“ mit Stadtteilzentrum und Stockerhutpark soll neben seinen direkten Aufgaben auch die Rahmenbedingungen für die Stabilisierung des Zusammenlebens im Stadtteil
und mit der übrigen Stadt verbessern. Dies soll insbesondere durch die Übertragung von
gesamtstädtischen Funktionen und durch die Imageverbesserung erreicht werden. Diesem
Ziel sind die Umsetzungsarbeiten am neuen Stadtteilzentrum kontinuierlich zu verpflichten.
Durch die Neuordnung des öffentlichen Raumes ist eine Möglichkeit für eine eigenständige
Identifikation gegeben.
Stadtteilzentrum
Hinweise für geeignete Maßnahmen
Der Bau der „Neuen Mitte“ wurde mit bedauerlicher Verspätung erst 2005 begonnen. Auf
dieses Großprojekt konzentrieren sich die Zukunftserwartungen der Menschen am Stockerhut, insbesondere durch das Stadtteilcafé als neuer Treffpunkt. Die „Neue Mitte“ ist der
herausragende Identifikationsort sowohl als Gebäude wie auch durch den Freiraum, mit einer gesamtstädtischen Wirkung (Veranstaltungen, Verwaltung SGW, Stockerhutpark). Die
Baumaßnahme Stadtteilzentrum wird 2007 abgeschlossen. Die Gestaltung der Freiflächen
und Grünanlage "Stockerhutpark" wird bis 2008 fertig gestellt. Weitere Verzögerungen sollten unbedingt vermieden werden. Die „Neue Mitte“ stellt einen wichtigen Ansatzpunkt für
eine Evaluation dar.
Stockerhutpark
54
55
Daneben sind wesentliche Maßnahmen für eine Aufwertung der räumlichen Situation die
Umgestaltung der Straßenräume entsprechend der Festlegungen im Bebauungsplan. Die
Bereiche Stettiner Straße und Marienbader Straße wurden im 1. Halbjahr 2006 abgeschlossen. Alle übrigen Straßen werden in den nächsten Jahren zügig umgebaut.
Umgestaltung Straßenraum
Marienbader Straße
Zur städtebaulichen Einbindung des Stadtteils Stockerhut in den gesamtstädtischen Zusammenhang ist eine intensive Verflechtung und direkte Erreichbarkeit über Fuß- und Radwege
mit benachbarten Stadtteilen notwendig. Insbesondere die Maßnahme zur Anbindung an die
Innenstadt im Bereich Josef-Witt-Platz über die Verlängerung der Königsberger Straße mit
einer Bahnquerung sowie eine direkte Wegebeziehung zum Weidingbach über das Sportvereinsgelände ist von großer Bedeutung Auch eine konfliktfreie Schulwegführung mit gesicherter Querung der Frauenrichter Straße sollte gewährleistet werden, unterstützt durch eine
gestalterische Aufwertung dieses Hauptverkehrsstraßenzugs.
Die Versorgung mit Handel und Dienstleistungen ist – abgesehen vom Sozialladen – im weiteren Umfeld gegeben. Im Quartier selbst bestehen keine weiteren Möglichkeiten. Jedoch
soll noch 2006 auf der gegenüber liegenden Seite an der Frauenrichter Straße der Bau eines
Supermarkts begonnen werden, der die Versorgungsbedingungen für den Alltag entscheidend zu verbessern verspricht.
56
Handlungsfeld 4
Infrastruktur
Ziele
-
Ausbau der sozialen Infrastruktur
-
Bündelung und Koordination von Ressourcen der sozial engagierten Institutionen
Bezug zum Oberziel:
Die Beeinflussung und Gestaltung sozialer Prozesse im Stadtteil und im Quartier ist das Anliegen zahlreicher Organisationen mit unterschiedlichen Themen und Ressourcen. Nur wenn
die darin enthaltenen Potenziale für die Quartiersentwicklung genutzt werden können, ist das
Ziel der sozialen Stabilisierung zu erreichen. Dazu sind die Organisationen zu vernetzen, um
Gedanken, Ideen, Maßnahmen und Ressourcen zu koordinieren und um die möglichen Synergieeffekte zu nutzen.
Hinweise für geeignete Maßnahmen
Im Hinblick auf den Ausbau der sozialen Infrastruktur ist die geplante Baumaßnahme einer
Heilpädagogischen Tagesstätte mit Kinderhort über das Quartier hinaus von gesamtstädtischer Bedeutung. Aus Sicht der sozialen Entwicklung ist es wichtig, dass sich die evangelische Kirche zu einem baldigen Neubau des Pfarrhauses an der Königsberger Straße entschließt. Mit ihren Kontakten zu Neuankömmlingen kann hier ein zusätzlicher Anlaufpunkt im
Quartier geschaffen werden. Nach wie vor besteht das Interesse, den Sportverein SV Detag
aufzuwerten und in das Netzwerk der Organisationen einzubinden. Die guten Ansätze sind
zu verstetigen, die Potenziale durch Gebäude und Sportflächen in die Entwicklung von
Handlungsmöglichkeiten einzubeziehen. An der Albert-Schweitzer-Schule ist die Einrichtung
von Ganztagesklassen zu unterstützen (s. Handlungsfeld 1).
57
Handlungsfeld 5
Wohnen
Ziele
-
Schaffung eines differenzierten Wohnungsangebots für eine ausgewogene stabile Bevölkerungsstruktur
-
Erhaltung und Verbesserung der Bausubstanz
-
Schaffung wohnungszugehöriger Freiflächen
Bezug zum Oberziel
Eine adäquate Wohnraumversorgung muss entsprechende Flächen- und Ausstattungsstandards im Hinblick auf die persönlichen Lebensumstände der Bewohner gewährleisten. Mit
einem differenzierten Angebot verbindet sich der Übergang zu einer ausgeglicheneren Bevölkerungsstruktur
Hinweise für geeignete Maßnahmen
Neben dem Bestand an Geschoßwohnungen sollen durch andere Wohnformen im Quartier
weitere Bevölkerungsschichten, vor allem junge Familien, angesprochen werden, um eine
ausgewogene Bevölkerungsstruktur zu erreichen. Aufgrund der Verzögerungen zur Gestaltung der „Neuen Mitte“ sind auch Aktivitäten für den Bau von Familienhäusern eingestellt
worden. Nun gilt es, den erneuten Versuch zur Errichtung von familienfreundlichen Reihenhäusern intensiv zu unterstützen, um Interessenten z.B. Investoren, Bauherrengemeinschaften oder Genossenschaften zu gewinnen. Dies soll durch eine breite Information über die
Qualitäten des Stockerhut als Wohnstandort, auch durch Berichte über den Baufortschritt der
„Neuen Mitte“ sowie der Maßnahmen zur Straßenraumgestaltung und Verkehrsberuhigung
unterstützt werden. Durch diese privaten Baumaßnahmen kann auch die Eigentumsquote
erhöht werden. Diesbezüglich soll insbesondere kostengünstiges Bauen unterstützt werden.
Die SGW kann mit ihrer Wohnungsbelegungspolitik den Wandel der Bevölkerungsstruktur
begünstigen.
Darüber hinaus bestehen weitere Überlegungen zu altengerechtem Wohnen und zu barrierefreien Wohnungen, die allerdings nur bei einem Neubau sinnvoll zu realisieren sind.
Das Wohnungsangebot soll ein differenziertes Mietpreisniveau mit entsprechenden Wohnstandards umfassen. Die Hinweise auf eine problemlose Vermietung zeigen, dass großes
Interesse an modernisierten Wohnungen besteht. Nachdem auch Mieter aus anderen Stadtteilen interessiert sind, kann eine bereits erfolgte Aufwertung des Standorts Stockerhut angenommen werden. Im Hinblick auf die Erhaltung von preiswertem Wohnraum mit einer bezahlbaren Miete sollen nun einfache Wohnungsverbesserungen mit geringen Aufwendungen
58
durchgeführt werden. Geplant ist, die Modernisierungen ab 2007 in bewohntem Zustand mit
entsprechendem Standard durchzuführen.
Wohnungsmodernisierung
Für Wohnen mit Gartenanteil hat sich eine große Nachfrage gezeigt. In der Stettiner Straße,
in der Marienbader Straße und in der Karlsbader Straße entstehen diese Wohnformen fortlaufend im Rahmen der Gebäudesanierung. Dies stellt auch eine Maßnahme zur Verbesserung des Wohnumfelds dar und sollte bei den weiteren Modernisierungen berücksichtigt
werden.
Wohnen mit Gartenanteil
Nach Beendigung der Arbeiten um die „Neue Mitte“ könnte eine Werbekampagne für den
Wohnstandort Stockerhut angebracht sein, in der die Wohn-, Wohnumfeldqualitäten und die
zahlreichen Einrichtungen und Aktivitäten für den Alltag zusammengefasst und in einem
Stadtteil-Stadtplan verortet werden.
59
Handlungsfeld 6
Wohnumfeld
Ziele
-
Aufwertung des Wohnumfeldes
-
Gewährleistung der Sicherheit
Bezug zum Oberziel
Vorraussetzung für eine hohe Qualität des Wohnstandorts ist ein attraktives und sicheres
Wohnumfeld. Neben ausreichenden Flächen ist eine der Wohnsituation angepasste Verfügbarkeit zu gewährleisten. Als Raum für Begegnungen hat das Wohnumfeld hohe Bedeutung
für die Entwicklung der sozialen Prozesse.
Hinweise für geeignete Maßnahmen
Das zukünftige Freiraumangebot wird neben den bestehenden Grünflächen maßgeblich
durch die Gestaltung des Stockerhutparks sowie durch die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Straßenraumgestaltung bestimmt
Überlegungen zur Verbesserung des Wohnumfeldes sind z. T. auch in anderen Handlungsfeldern enthalten (z.B. Quartiersentwicklung, Wohnen). Die Nutzung und Gestaltung von
privaten Gärten bei den Erdgeschosswohnungen erfolgt im Rahmen der Neubebauung bzw.
Wohnungssanierungen.
Durch die Neuordnung der Straßenräume und Hofsituationen ist eine Umgestaltung der privaten Innenhöfe und Freiflächen erforderlich. Neben den Kleinkinderspielplätzen im direkten
Wohnungsumfeld ist ein Konzept für Spielplätze im Quartier zu entwickeln. Dabei sollen die
Spielmöglichkeiten im Stockerhutpark durch die Angebote in den Hofbereichen sinnvoll ergänzt und entsprechend abgestimmt werden. Hierzu sind die Bewohner bei Planung und
Umsetzung der Maßnahmen intensiv zu beteiligen. Damit soll eine hohe Akzeptanz erreicht
werden und die Eigenverantwortlichkeit der Bewohner gefördert werden. Beteiligung, insbesondere der Jugendlichen, verhindert Vandalismus.
Wesentlich ist, dass neben den öffentlichen Räumen auch die privaten Freiflächen qualifiziert
überplant und mit den Bewohnern abgestimmt werden.
Für die Gestaltung von öffentlich nutzbaren (privaten) Grünflächen soll versucht werden,
über Mittel der Sozialen Stadt eine entsprechende Förderung zu erreichen.
60
Die im Bebauungsplan vorgesehenen Anforderungen an Nebenanlagen, wie z.B. Abstellflächen, Wertstoffsammlung sind entsprechend umzusetzen.
Das Thema Sicherheit stellt im Quartier auch im Vergleich zu anderen Stadtteilen kein besonders gravierendes Problem dar. Maßnahmen, die zur Aufwertung des Quartiers beitragen
sollen, sind auch unter diesem Aspekt zu betrachten, z.B. Beleuchtung und Bepflanzung, um
Angsträume zu vermeiden.
Darüber hinaus dürfen kriminelle Grenzüberschreitungen nicht geduldet werden und sind
anzuzeigen. Gewaltfreie Lösungen von Konflikten sind im Rahmen der sozialen Betreuung
und Prävention anzustreben.
Wohnumfeldverbesserung
61
Empfehlungen zur Organisationsstruktur
Ziele
-
Ausrichtung an den übergeordneten Zielen der aktivierenden Hilfe und der Bildung von
selbsttragenden Selbsthilfestrukturen
-
Vermeidung von Institutionalisierungen
Die Soziale Stadt Weiden Stockerhut hat eine ungewöhnliche, spezifische Organisation gewählt und ist damit bisher gut gefahren. Es gibt deshalb keinen Grund, daran Grundlegendes
zu ändern. Die Organisation des Prozesses könnte lohnenswerter Bestandteil einer externen
Evaluation sein, von der u. U. positive Effekte für andere Soziale Stadt – Projekte gewonnen
werden könnten. An einer interkommunalen Evaluation von Organisationsstruktur und Programmumsetzung ist die Projektgruppe interessiert und würde sich dazu im Rahmen ihrer
Arbeitszeit einbringen. Weitere Kosten können im Rahmen der Sozialen Stadt jedoch nicht
getragen werden.
Ergänzende Empfehlungen:
-
Das Quartiersmanagement in Form von Projektarbeit sollte so beibehalten werden. Falls
das Quartiersmanagement Sparprogrammen zum Opfer fallen sollte, ist der Fortgang der
Sozialen Stadt Weiden – Stockerhut als integriertes Handlungsprogramm gefährdet. Die
unverzichtbare Verzahnung von baulichen und sozialen Veränderungen wäre dann nicht
mehr gewährleistet, der Erfolg aller bisherigen Maßnahmen und Investitionen in Frage
gestellt.
-
Mit Quartiersbeirat und Arbeitskreisen wird Kompetenz und Verantwortung auf zunehmend mehr Schultern verteilt, was dem Grundgedanken der Sozialen Stadt entspricht. Eine weitere Einbindung von Bewohnern und Bewohnerinnen sollte angestrebt werden.
-
Die Kooperation mit der Gustav-von-Schlör-Schule (FOS) ist zum beiderseitigen Vorteil
und sollte weitergeführt werden.
-
Auf das Handlungsfeld 4 mit den sozial aktiven Organisationen im Quartier sei hingewiesen. Um die Potenziale dieser Akteure nutzen zu können, ist auch deren Existenz zu sichern und ihre Funktionsfähigkeit zu stärken. Nur leistungsfähige Organisationen können
in einer Vernetzung zum Wohle des Ganzen etwas beitragen.
-
Die Basis der Zusammenarbeit sollte noch verbreitert werden durch die Gewinnung von
weiteren Unterstützern und Förderern.
62
8.3.
Maßnahmenkatalog mit Kostenübersicht
Der Maßnahmenkatalog umfasst Projekte, die fortlaufend durchgeführt oder neu begonnen
werden. Maßnahmen, die 2006 oder danach abgeschlossen werden und für die eine Finanzierung bereits gesichert ist werden dabei nicht mehr aufgeführt. Eine Auflistung aller abgeschlossenen, fortlaufenden oder neu aufgenommenen Projekte ist im Anhang unter 9.2 Projektblätter dargestellt. Für fortlaufende nicht investive Projekte wird angestrebt, diese in
selbsttragende Organisationen umzuwandeln.
Soweit möglich, werden die Maßnahmen mit einem Kostenrahmen und der Finanzierungsmöglichkeit sowie den betroffenen Akteuren angegeben. Ein Großteil der Maßnahmen wird
mit Mitteln der Sozialen Stadt zu fördern sein. Im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Fördermitteln sind Prioritäten jährlich festzulegen.
Abkürzungen:
VF =
Verfügungsfonds
QM = Quartiersmanagement
QB = Quartiersbeirat
PG = Projektgruppe
INI =
Initiative e.V.
SGW = Stadtbau GmbH Weiden
Stadt = Stadt Weiden
SozSt = Soziale Stadt
63
Handlungsfeld 1
Bürgermitwirkung und Stadtteilleben
Kosten in Tsd. Euro
2006
2007
2008
2009
2010
Finanzierung
Akteur
Beteiligung bei Festen
1
1
1
1
1
VF / INI
QM / QB
Bewohnerbefragung
3
3
3
3
3
VF / INI
QM / QB
Zusammenarbeit mit Schulen
4
4
4
4
4
VF / INI
QM / QB
10
15
18
18
VF / INI /
QM / QB
Sponsoren
INI
(FOS / ASS, sonstige)
Kunst als Medium der GWA, z.B. 8
-
Kunstgenuss bis Mitternacht
-
Fotografie
-
Camera obscura
-
Mosaik / Malen / Stein / Holz
Kinder- und Jugenddisco
pro Weiden
4
6
6
6
6
VF /
QM / QB
Sponsoren
Erzählcafé
1
2
3
3
3
VF /
QM / QB
Sponsoren
Flohmarkt, Basar, Märkte
1
1
1
1
1
VF / INI
QM / QB
INI
Zusammenarbeit mit Anderen:
2
2
2
2
2
z.B. KiGa, Hort, Stadtteilbürger,
VF / INI / an-
QM / QB /
dere
INI
Caritas /
SV Detag, Pfarrei, ...
Feuerwehr
SV Detag
Pfarrei Herz
Jesu, u.a.
Außenaktionen z.B.:
2
3
4
2
-
Spiel- und Lebensräume
VF /
QM / QB /
andere
INI
andere
gestalten und beleben
Innenräume z.B.:
2
2
Treppenhäuser gestalten
Lohe-Laden
1
1
2
1
1
VF / INI /
QM / QB /
SGW /
SGW /
Bewohner
Bewohner
VF
QM / QB
INI
64
VF /
QM / QB /
Sponsoren,
AG geplant
Werbung
Bewohner
VF / INI /
QM / INI /
Tischtennistreff, Treff muslimi-
SV Detag
SV Detag
scher Frauen, Frauenfrühstück,
Caritas,
Caritas,
Offener Spieletreff für junge Er-
andere
andere
VF / INI /
INI / QM /
Stadt
QB / Stadt-
Öffentlichkeitsarbeit
2
3
3
4
5
Stadtteilzeitung / Info
Treffs, z.B.:
7
6
5
3
1
wachsene
Spielwagen
4
4
4
4
4
jugendring
Bürgersaal, Stadtteilcafé, Perso-
70
100
100
100
116
153
152
149
nal- und Bewirtschaftungskosten
Summe
42
Stadt
gGmbH / INI
65
Handlungsfeld 2
Lokale Wirtschaft, Beschäftigung und Qualifizierung
2006
Kosten in Tsd Euro
2007
2008
2009
selbsttragend
2010
-
2
6
6
6
1
2
2
2
2
Qualifizierung von Ehrenamtli2
chen, Multiplikatoren, Vernetzung
der Einrichtungen z.B. für Leseförderung
Ballett im Balancezentrum
3
3
1
50
60
57
71
Sozialladen
Qualifizierungsmaßnahmen für
Frauen, benachteiligte Jugendliche, Existenzgründer-Seminar
z.B. Stadtteilcafé
Sprachförderung Deutschkurse
Maßnahmen in Schule, Beruf und
Betrieb
3
9
Akteur
woodstock
gGmbH
QM / Ehrenamt,
Jüd. Gemeinde
QM /
Schule /
andere
VF / INI /
AlbertSchweitzerSchule
XENOS / VHS VHS / Stadt
INI
XENOS / VHS VHS / Stadt
INI
XENOS / VHS VHS / Stadt
INI
XENOS / VHS VHS / Stadt
INI
Integration für
Langzeitarbeitslose
Integration für Jugendliche
Summe
Finanzierung
woodstock
Spenden
INI / Agentur
für Arbeit /
woodstock /
andere
VF /
Ehrenamt
8
66
Handlungsfeld 3
Quartiersentwicklung
2006
Stadtteilzentrum mit Stadtteilcafé
Kosten in Tsd
Euro
2007
2009
2008
2010
Finanzierung
(2500)
Akteur
SGW, Stadt
und Bürgersaal
Stockerhutpark
(2100)
SGW, Stadt
Straßenraumgestaltung mit
Verkehrsberuhigung
Stettiner Straße Nord
233
Stadt /SozSt
Stadt
Marienbader Straße
346
Stadt /SozSt
Stadt
Danziger Straße
253
Stadt /SozSt
Stadt
Breslauer Straße West
364
Stadt /SozSt
Stadt
Breslauer Straße Ost
349
Stadt /SozSt
Stadt
Karlsbader Straße
317
Stadt /SozSt
Stadt
Königsberger Straße
290
Stadt /SozSt
Stadt
Stockerhutweg
408
Stadt /SozSt
Stadt
Am Stockerhut West
*
Stadt /SozSt
Stadt
Am Stockerhut Ost
o
Stadt /SozSt
Stadt
Nördl. Breslauer Straße Bf 12/13
o
Stadt /SozSt
Stadt
Südl. Karlsbader Straße Bf 27/28
+
Stadt /SozSt
Stadt
Stadt /SozSt
Stadt
Stettiner Straße Süd
80
Fuß-/Radwegverbindungen
- zur Innenstadt
X
Stadt
- zum Sportbereich / Weidingbach
X
Stadt
Entlastungsparkplätze
X
* in Breslauer Str. West enthalten
o in Breslauer Str. Ost enthalten
+ in Karlsbader Str. enthalten
Summe
579
3783
2798
80
67
Handlungsfeld 4
Infrastruktur
2006
Heilpädagogische Tagesstätte
Kosten in Tsd
Euro
2007
2008
2009
1.150
1.150
2010
Finanzierung Akteur
Stadt
in Verbindung mit Hort
Stadt
Staat
Stadtteilladen Breslauer Str. 15a
250
Vereinsheim SV Detag
SGW, Stadt
150
SV Detag
Pfarrhaus Königsberger Straße
X
Summe
1.150
1.300
ev. Kirche
250
Handlungsfeld 5
Wohnen
2006
Kosten in Tsd
Euro
2007
2008
2009
2010
Finanzierung Akteur
1.000
2.000
2.000
SGW / Bayr.
Erhaltung von Wohnungen und
Verbesserung des Standards
Karlsbader Straße 2 – 4a
SGW
Mod.-Progr.
1.600
SGW / Bayr.
SGW
Mod.-Progr.
Danziger Str. 2-14
2.000
SGW / Bayr.
SGW
Mod.-Progr.
Stockerhutweg 17-23
1.000
SGW / Bayr.
SGW
Mod.-Progr.
Wohnungen mit Gartenanteil
*
fortlfd.
SGW
Sonderwohnformen
Altengerechtes Wohnen
Barrierefreies Wohnen
Familienhäuser Neubau
-
Abbruch
priv. Träger
30
SGW
* in Modernisierungskosten
enthalten
Summe
1.600
2.030
2.000
2.000
2.000
68
Handlungsfeld 6
Wohnumfeld
2006
Kosten in Tsd
Euro
2007
2009
2008
2010
Finanzierung Akteur
Spielplatz West
SGW /SozSt SGW /Stadt
Spielplatz Ost
SGW /SozSt SGW /Stadt
Hofgestaltung
320
SGW /SozSt SGW /Stadt
Grünhöfe
SGW /SozSt SGW /Stadt
Summe
320
Handlungsfeld
Organisation
Kosten in Tsd
Euro
2006
2007
2008
2009
2010
Finanzierung
Arbeitsgruppen
1
1
1
1
1
VF
Quartiersbeirat
2
2
1
1
1
VF
Quartiersmanagement
80
100
100
60
50
Stadt
Projektmanagement
20
20
20
20
20
Stadt
Evaluierung
-
20
-
20
-
Summe
103
143
122
102
72
69
8.4.
Zeitablauf
1999 Erste Aktionen, Abbruchvorbereitungen, Antragstellung
Vorbereitung Wettbewerb, Entwicklung erster Zielvorstellungen
2000 Ausführung und Durchführung Wettbewerb
Entwurf eines Integrierten Handlungskonzeptes
2001 Entscheidung des Wettbewerbes
Auftaktveranstaltung
- Ausstellung
- Präsentation der Wettbewerbsergebnisse
Diskussion und Festlegung eines Integrierten Handlungskonzeptes
Beauftragung des Stadtteilzentrums (SGW)
Bebauungsplan und Bürgerbeteiligung
vorgezogene bauliche Maßnahmen, Modernisierungen und
Freiflächengestaltungen
2002 Beauftragung Erschließungsplanung für das Quartier
Planung Gestaltung der Neuen Mitte (Stockerhutpark)
Modernisierung bestehender Bausubstanz
Bürgerbeteiligung und Mieterbefragung
2003 50-Jahre Stockerhut
Stadtratsbeschluss zum Stadtteilzentrum
Abbruch nicht erhaltenswerter Bausubstanz
Modernisierung bestehender Gebäudesubstanz
Bürgerbeteiligung und Mieterbefragung
70
2004 Fertigstellung Rahmenplanung
Rechtskraft des Bebauungsplans
Abbruch nicht erhaltenswerter Bausubstanz
Modernisierung bestehender Bausubstanz
Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes
1. Ausgabe Stadtteilzeitung „Stock & Hut“
2005 Spatenstich am 22.9.05 für
- Stadtteilzentrum
- Stockerhutpark
- Umgestaltung Straßenraum
2006 Fortführung der Maßnahmen von 2005
2007 Fertigstellung und Betrieb
Stadtteilzentrum mit Stadtteilcafé
2008 Fertigstellung
Stockerhutpark
71
9.
Adressen
Institution
Adresse
Kontakt
Ansprechpartner
Neues Rathaus
Homepage der Stadt
http://www.weidenoberpfalz.de/
Weiden i. d. OPf.
Stadtverwaltung
Dr.-Pfleger-Straße 15
Tel
(0961)81-0
Stadt Weiden i.d. OPf.
92637 Weiden
Fax
(0961)81-1019
E-Mail
[email protected]
Tel
(0961)81-1003
Stadtplanungsamt
Tel
(0961)81-6101
Friedrich Zeiß
Fax
(0961)81-6019
E-Mail
[email protected]
Tel
(0961)81-5101
Tel
(0961)81-5001
Tel
(0961)81-1302
E-Mail
[email protected]
Tel
(0961)81-2006
Gleichstellungsbeauftragte
Tel
der Stadt Weiden
E-Mail
(0961)81-1004
[email protected]
Neues Rathaus
Zentrale
Vorzimmer
Oberbürgermeister
Hans Schröpf
Stadtjugendamt
Alois Schröpf
Amt für Soziales
Christian Hölzl
Abteilung für Stadtentwicklung,
Presse
Alois Kopp
Stadtkämmerei
Evelyn Lindner
Monika Langner
72
SGW
Moltkestraße 7
Tel
(0961)33290
Stadtbau GmbH Weiden
92637 Weiden
Fax
(0961)32911
künftig:
E-Mail
[email protected]
Am Stockerhutpark 1
Planer
SEP StadtEntwicklungPlanung
Clemensstraße 30
Tel
(089) 336233
Jochen Baur
80803 München
E-Mail
[email protected]
Franzius Architekten
Wrangelstraße 75b
Tel
(040) 4908393
Sebastian Franzius
20253 Hamburg
E-Mail
[email protected]
Moltkestraße 7
Tel
(0961)3890416
Dompr.-Dr.-Maier-Straße 16
Tel
(0961)28180
92637 Weiden
Fax
(0961)28153
E-Mail
[email protected]
Projektmanagement
Franz Weidner
92637 Weiden
Quartiersmanagement
Die Initiative e.V.
Quartiersbeirat
Ursula Barrois, Die Initiative e.V.
Dompr.-Dr.-Maier-Straße 16
Tel
(0961)28180
Sprecherin des Quartiersbeirats
92637 Weiden
Fax
(0961)28153
E-Mail
[email protected]
Frau Schindler
Nikolaistraße 6
Tel
(0961)3891425
Stellvertreterin
92637 Weiden
Fax
(0961)28180
Roland Skrzydlo
Dr.-Pfleger-Straße 15
Tel
(0961)81-5106
Stellvertreter
92637 Weiden
Caritas Kreisverband
Stadtjugendamt
73
Hartmut Brönner
Königsbergerstraße 52
Tel
(0961)22105
SV-Detag Weiden 1903 e. V.
92637 Weiden
Tel
(0961)31008
Regionaldekan Pausch
Lerchenfeldstraße 7
Tel
(0961)24707
Kirchenstiftung Herz Jesu
92637 Weiden
Marie-Luise Watter
Königsbergerstraße 54
Tel
(0961)23291
Pfarrei Herz Jesu
92637 Weiden
Ilse Stark
Stockenhutweg 37
Tel
(0961)22357
Gemeindezentrum
92637 Weiden
Tel
(0961)27696
Tel
(0961)21073
Tel
(0961)26691
Tel
(0961)4706547
Tel
(0961)27696
Tel
(0961)44266
Kirche Kreuz Christi
Rektor Spachtholz
Stockerhutweg 45
Albert-Schweitzer-Schule
92637 Weiden
Herbert Birkner
Schweigerstraße 17
Elternbeirat
92637 Weiden
Albert-Schweitzer-Schule
Elisabeth Heider
Wallensteinstraße 5
92637 Weiden
Pfarrerin z. A. Endruweit
Mühlweg 55a
92637 Weiden
Sonstige Institutionen, Vereine
und Organisationen
Albert-Schweitzer-Schule
Stockerhutweg 45
92637 Weiden
Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Bahnhofstraße 32
92637 Weiden
Arbeitsamt Weiden
Weigelstraße 24
Tel
(0961)409-0
Herr Rudolph
92637 Weiden
Tel
(0961)409-301
Tel
(0961)409-201
Tel
(0961)25036
Herr Drexler
Arbeitskreis Asyl
Hohenstaufenstr. 99
Ursula und Jost Hess
92637 Weiden
74
Regierungsaufnahmestelle
Oberpfalz für Aussiedler
Frauenrichter Straße
Staatliche Berufsschule
Stockerhutweg 52
Tel
(0961)22245
Tel
(0961)206-0
Tel
(09621)896-0
Tel
(0961)6714-0
Tel
(0961)4160001
Tel
(0961)38914-0
Tel
(0961)6700213
Tel
(0961)33099
Tel
(0961)4720-207
Tel
(0961)22357
Tel
(0961)6343199
Tel
(0961)48123-0
Tel
(0961)48195-0
Tel
(0961)39002-0
92637 Weiden 140a
92637 Weiden
Bundesvermögensamt
Merianstraße 9
92224 Amberg
Bundeswehr Heeresunteroffizierschule II
Infanteriestraße 6
Bund Naturschutz
Bahnhofstraße 26
in Bayern e.V
92637 Weiden
Caritas-Kreisverband
Nikolaistraße 6
Aussiedlerbetreuung
92637 Weiden
Deutsche Telekom
Postfach
92637 Weiden
92637 Weiden
Dornrose e.V.
Sonnenstraße 16
Ulrike Weber
92637 Weiden
e.on/Netz GmbH
Moosbürger Straße 15
Dipl.Ing. Alexander Radlbeck
92637 Weiden
Ev. Kindergarten
Stockerhutweg 37
Kreuz Christi
92637 Weiden
Ev. Kinderhort
Stockerhutweg 9-11
Kreuz Christi
92637 Weiden
Handwerkskammer
Bernhard-Suttner-Straße 5
Niederbayern-Oberpfalz
92637 Weiden
Industrie- und Handelskammer
Brenner-Schäffer-Straße 26
Wolfgang Eck
92637 Weiden
Jugendgemeinschaftswerk
Ulrich-Schönberger-Str. 11
BRK-Kreisverband
92637 Weiden
Kath. Kirchenstiftung
Lerchenfeldstraße 7
Herz Jesu
92637 Weiden
(0961)24707
75
Kath. Kindergarten
Infanteriestraße 6
Lorenz Werthmann
92637 Weiden
Tel
(0961)62546
Tel
(0961)44232
Tel
(089) 2192-0
Tel
(0961)401-0
Frau Kerstin Dorner
Landesverband des Bayer. Einzelhandels e.V
Schulgasse
92637 Weiden
Kreisverband Weiden-Neustadt
Vorsitzender Erich Gruhle
Oberste Baubehörde im Bayer.
Staatsministerium des Innern
Postfach 220036
Polizeiinspektion Weiden
Regensburger Straße 52
POK Günter Neupert
92637 Weiden
Regierung der Oberpfalz
Postfach
Städtebau
93039 Regensburg
80535 München
(0961)401-203
Tel
(0941)5680-0
Tel
(0961)62400
Tel
(0961)6713772
Tel
0800-11100111
Ltd. BD Fröschl
Stadtjugendring Weiden
Frühlingstraße 1
Ewald Zenger
92637 Weiden
Stadtwerke Weiden
Gaswerkstraße 20
92637 Weiden
Telefonseelsorge
Weiden i.d. OPf.
kostenfreies Krisentelefon
VdK Weiden
0800-11100222
Am Schwesternheim 13
Tel
(0961)389540
Tel
(0961)67041-19
Tel
(030) 39001-282
Tel
(030) 264923-0
Tel
(030) 250007-0
Tel
(089)5441260
92637 Weiden
Woodstock Lernstatt
Stockerhutweg 26
E. Köhler
92637 Weiden
Difu Deutsches Institut für
Urbanistik
Straße des 17. Juni 112
Forschungsgruppe Stadt + Dorf
Lützowstraße 102 - 104
10623 Berlin
10785 Berlin
IfS Institut für Stadtforschung
und Strukturpolitik GmbH
Lützowstraße 93
IMU-Institut für Medienfor-
Hermann-Lingg-Straße 10
10785 Berlin
76
schung und Urbanistik
Rgb
Dr. Hermann Biehler
80336 München
Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung
Einsteinstraße 42
Rolf Romaus
Prof. Dr. Karolus Heil
82675 München
Tel
(089)2604731