Nicht von meinem Strand
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Nicht von meinem Strand
Nicht von meinem Strand 16.08.2016 21:50 Uhr Jede Nation oder Region hat ihre Sprachcodes. In Deutschland gibt es ja beispielsweise Menschen, die nicht aus Schaffhausen sind, es bei der Arbeit etwas gemütlicher angehen lassen. In Rio gibt es die Redewendung: "Der ist nicht von meinem Strand." An der Copacabana und in Ipanema markieren die durchnummerierten Türme der Rettungsschwimmer die Reviere, die Strände. Am Posto 10 sind die Mütter aus Leblon, die Intellektuellen an Posto 9, die Hip-Hopper an Posto 7 und die Karten- sowie Brettspieler an Posto 6. Von hier, der Geburtsstätte des brasilianischen Beachvolleyballs, bis Posto 2 haben sich während der Spiele die Beachvolleyballer mit ihrem gigantischen Stadion breitgemacht. Ja, das ist alles auf Sand gebaut. Aber schön. Richtig schön. Und deutsch. Ipanema, die wildere der beiden Strandschönheiten, war einmal sehr deutsch. Viele deutsch-jüdische Emigranten fanden hier ein neues Zuhause. Der Treff für Intellektuelle ist noch immer die Bar Lagoa, die 1934 als Bar Berlin eröffnet wurde. Ira Etz, die als das wahre Girl von Ipanema gilt, war auch deutsch. Und an der Copa wehten gestern Abend deutsche Fahnen: Laura Ludwig/Kira Walkenhorst standen zwischen Posto 6 und Posto 2 im Halbfinale. Heimspiel. Da müssen die Cariocas gedacht haben: "Die sind von meinem Strand." Lars Müller-Appenzeller berichtet für unsere Zeitung in Rio de Janeiro über die Olympischen Spiele. © 2017 donaukurier.de | Alle rechte vorbehalten. Seite 1 von 1