Limmattaler Zeitung, vom: Freitag, 9. August 2013

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Limmattaler Zeitung, vom: Freitag, 9. August 2013
Freitag, 9. August 2013 | Nordwestschweiz
Limmattaler Sport
21
Der steile Aufstieg in die steinige Karriere
Beachvolleyball Kay-Yasmin Schmid aus Oberengstringen will an der Beach Tour in Urdorf das Ticket für die Titelkämpfe lösen
VON LUCA MUNTWYLER
Kurz nach der Beachvolleyball-EM in
Klagenfurt fliegen auch in der
Schweiz wieder die Bälle über das
Netz – in der Urdorfer Weihermatt.
An der B1 Beach Tour mit dabei ist
auch Kay-Yasmin Schmid aus Oberengstringen. Für die 30-Jährige gilt es,
Punkte zu sammeln, um sich für die
Schweizer Meisterschaften zu qualifizieren. Dieses Ziel liegt für Schmid
und ihre Partnerin Simone Vetter
nach wie vor in Reichweite. Dass die
ehemalige Leistungssportlerin aber
überhaupt zum Beachvolleyball gefunden hat, hätte sie selber nie gedacht. «Volleyball war für mich immer
«Der Ehrgeiz war immer
da, nur machte der
Körper nicht mehr mit.»
Kay-Yasmin Schmid
ein Mädchen-Sport, das wollte ich eigentlich nie machen», so die Limmattalerin. Doch hat sie ihren Weg gemacht – und es folgte eine ziemlich
steile, aber auch steinige Karriere.
Erst mit 15 Jahren kam sie von der
Leichtathletik zum Volleyball und
setzte sich sogleich durch. Schon ein
Jahr später schaffte Schmid den
Sprung in die NLB. «Wenn ich schon
anfange, dann wollte ich auch in die
erste Mannschaft. Ganz oder gar
nicht», sagt die ehrgeizige Personal
Trainerin. Mit 17 wechselte die Senkrechtstarterin zudem auf den Sand.
Und bereits mit 19 Jahren holte sie
sich an der U21-Schweizer-Meisterschaft die Silber-Medaille.
Der Weg stand ihr offen. Die 30Jährige war qualifiziert für die U21WM sowie die U19-EM. Dann aber
kam der erste Rückschlag – und es
sollten noch zahlreiche folgen. Eine
Schulter-Verletzung brachte die ambitionierte Athletin fast eineinhalb
Jahre aus dem Konzept. Doch aufgeben kam nie infrage. Vor zwei Jahren
musste sie dann aber ein wenig zurückstufen. «Der Ehrgeiz war immer
da, nur machte der Körper nicht
mehr mit», erklärt Schmid. Deshalb
spielt sie meistens nur noch B1-Turniere. Zum Spass? «Es ist schon noch
ein wenig mehr als Plausch», meint
die Limmattalerin schmunzelnd.
Mittlerweile hat Schmid zwölf
Operationen hinter sich. Doch gab es
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in ihrer Karriere durchaus Höhepunkte. «Mein Highlight war die Teilnahme am Turnier in Gstaad. Ich
denke, für jeden Beachvolleyballer
ist es das Grösste, einmal dort gespielt zu haben», erläutert sie zufrieden. Im Weiteren hat sie auch an Turnieren im Zürcher HB und auf dem
Basler Barfüsserplatz teilgenommen.
Jedes Wochenende ein Turnier
Nun trainiert Schmid nicht mehr
so viel. «Trainings habe ich keine
mehr», gibt sie lachend zu. «Aber ich
nehme jedes Wochenende an mindestens einem Turnier teil.» Deshalb
sei auch der Stellenwert des Beachvolleyballs noch hoch. Das aktuelle
Geschehen verfolge sie des Öfteren.
«Es ist spannend zu sehen, was
dringelegen wäre», räumt die Limmattalerin ein, die zu Beginn ihrer
Karriere mit den aktuellen Europameisterinnen trainiert hat. Doch hat
die ganze Sache auch etwas Gutes.
Derweil hat Schmid ein Standbein im
Beruf als Personal Trainerin und Betriebsleiterin gefunden. «Wenn ich
immer unterwegs gewesen wäre, hätte ich meinen Traumjob wohl nie gefunden», so die 30-Jährige.
Neben Arbeit und Beachvolley
scheint kaum Zeit für Hobbys. Doch
liess es sich Schmid nicht nehmen,
ihr eigenes Kleider-Label «Byych
Babes» – Sportbekleidung für Frauen
– auf die Beine zu stellen. Der Ehrgeiz bleibt – auf und neben dem
Platz.
■ DIE TOUR IN URDORF
Am Sonntag messen sich in der Urdorfer Weihermatt ab 9.00 Uhr die besten B1- und B2-Beachvolleyballerinnen
und die Top-B1-Beachvolleyballer der regionalen Beach Tour. Dabei geht es darum, so viele Punkte wie möglich zu holen, um sich die beste Ausgangslage für
die Qualifikation für die Schweizer
Meisterschaften zu schaffen. Erwarten
dürfe man als Zuschauer viel, erklärt
Pascal Lüchinger vom OK: «Es hat eine
schöne Anlage und es sollte gutes Wetter sein.» Da steht einem erfolgreichen
Turnier mit guter Stimmung nichts im
Weg. Und wer die Wettkämpfe an diesem Wochenende verpassen sollte, bereits am nächsten Samstag steht ein
weiteres Turnier in der Urdorfer Weihermatt auf dem Plan. (LMU)
Kay-Yasmin Schmid hat sich neben dem Sport einen Namen als Personal Trainerin gemacht.
LUCA MUNTWYLER