Ostschweizer Favoritin - McDonald`s Bodensee Open

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Ostschweizer Favoritin - McDonald`s Bodensee Open
sport
DONNERSTAG, 4. AUGUST 2011
19
Haris Seferovic
kehrt in die
Schweiz zurück
Die raffinierte
Tennis-Idee
vom Bodensee
FUSSBALL. Neuchâtel Xamax, das
in der Super League den letzten
Platz belegt, hat bis Ende Saison
Haris Seferovic vom Serie-A-Verein Fiorentina ausgeliehen. Der
19jährige Stürmer hatte 2009 an
der U17-WM mit dem 1:0-Siegtreffer im Final gegen Gastgeber
Nigeria massgeblichen Anteil am
überraschenden Titelgewinn der
Schweizer. Insgesamt erzielte er in
Nigeria fünf Tore. Anfang 2010
wechselte der Sohn von Immigranten aus Bosnien-Herzegowina von den Grasshoppers zu
Fiorentina, konnte sich dort aber
nicht durchsetzen. In der Toscana
wurde er fast ausschliesslich im
Nachwuchs eingesetzt. Mit der
ersten Mannschaft lief er nur einmal im Cup und während elf
Minuten in der Meisterschaft auf.
Nun nimmt er bei Xamax einen
neuen Anlauf.
Anscheinend ist Xamax-Besitzer Bulat Tschagajew zudem auch
noch am brasilianischen Talent
Keirrison interessiert. Der Stürmer, 2008 in Brasilien die «Entdeckung des Jahres», gehört dem
FC Barcelona, wurde aber in den
vergangenen Jahren an Benfica
Lissabon, dann zu Fiorentina und
zuletzt in seine Heimat zum
FC Santos ausgeliehen. Wie der
«Blick» schreibt, sollen auch diese
Gespräche weit fortgeschritten
sein. (red.)
Ein Jahr nach der Premiere ist
das Preisgeld an den Bodensee Open bereits doppelt so
hoch. Mit dem boomenden
Anlass bringen Mäx Andys
und der TC Egnach die
Ostschweiz zurück auf die
Tennislandkarte.
80 000 Euro Busse
für Chievo Verona
Der Serie-A-Club
Chievo Verona ist von der Disziplinarkommission des italienischen Verbands wegen seiner Verwicklung in den Wett- und Manipulationsskandal zu einer Busse
von 80 000 Euro verurteilt worden.
Chievo wurde für das Verhalten
seines Beraters Stefano Bettarini
verantwortlich gemacht. Diesem
werden Verbindungen zu einer
kriminellen Organisation, die
Spiele manipuliert haben soll,
vorgeworfen.
Weitere Strafen dürften im gestern begonnenen Verfahren gegen 18 Clubs sowie 26 Spieler und
Manager folgen. Aufsteiger Atalanta Bergamo droht gar der Abstieg in die Serie B. Der Skandal
war im Juni von der Staatsanwaltschaft der lombardischen Stadt
Cremona aufgedeckt worden. Das
Verfahren gegen Hauptakteure
des Wett- und Manipulationsskandals hat gestern vor der Disziplinarkommission des italienischen Fussballverbands begonnen, der mehrwöchige Untersuchungen in Zusammenhang mit
der Affäre geführt hat. (si)
FUSSBALL.
Gute Ausgangslage
für die Young Boys
FUSSBALL. Die Young Boys stre-
ben heute ab 20 Uhr in Westerlo
die Qualifikation für die Playoffs
der Europa League an. Nach dem
3:1 im Hinspiel ist die Ausgangslage für die Berner gut. Dass sich
die Belgier trotzdem noch Hoffnungen auf ein Weiterkommen
machen dürfen, haben sich die
Young Boys selber zuzuschreiben.
Der Sieg hätte höher ausfallen
können, doch im Abschluss fehlte
die Effizienz.
Westerlo ist der Start in die heimische Meisterschaft missglückt.
Für das Team von Jan Ceulemans
setzte es am Sonntag auswärts
gegen Brügge ein 0:5 ab. «Das
Resultat hilft uns nicht», sagte
Christian Gross, der Trainer der
Young Boys. Westerlo sei auf Wiedergutmachung aus, denn niemand verliere gerne mit 0:5. (si)
TENNIS. Ein offizielles Ranking
gibt es nicht. Mit 20 000 Franken
Preisgeld und einem Rahmenprogramm, das seinesgleichen sucht,
sind die Bodensee Open aber das
wohl zweitgrösste national ausgerichtete Turnier in der Schweiz –
und das bereits bei seiner zweiten
Austragung. Übertroffen wird der
Anlass, der heuer vom 19. bis 21.
August in Egnach stattfindet, nur
noch vom Turnier in Zermatt, das
mit 34 000 Franken dotiert ist.
Eigene Bedürfnisse umgesetzt
Bild: pd
Vor einem Jahr erreichte Isabelle Forrer (rechts) mit Giulia Momoli in Rorschach den dritten Rang, nun reist sie mit einer neuen Partnerin an.
Ostschweizer Favoritin
Die Amriswilerin Isabelle Forrer strebt mit ihrer neuen Partnerin Anouk Vergé-Dépré
auf der Swiss Beachevent Tour in Rorschach den Sieg an. Das Turnier beginnt am 18. August.
BEACHVOLLEYBALL.
Isabelle
Forrer spielt erst seit dieser Saison
an der Seite des jungen Ausnahmetalents Anouk Vergé-Dépré.
Doch das Zusammenspiel hat
auf Anhieb harmoniert. Zwei Podestplätze auf der Swiss Beachevent Tour und vier Podestplätze
auf der nationalen A1-Tour belegen die Spielstärke eindrücklich.
Zudem hat sich das Team für die
EM im norwegischen Kristiansand von kommender Woche
qualifiziert.
Da die 19jährige Vergé-Dépré
im Winter mit Pfeffingen in der
NLA noch an der Hallenmeisterschaft teilgenommen hat, konnten Forrer/Vergé-Dépré mit dem
gemeinsamen Training auf Sand
erst später beginnen als die anderen Teams. Doch ein Trainingsdefizit war nie festzustellen. Bereits zu Saisonbeginn spielten sie
attraktive und variantenreiche
Kombinationen – und vor allem
auch erfolgreich um die vordersten Ranglistenplätze. Doch Forrer
und Vergé-Dépré wissen, dass
noch grössere Erfolge möglich
sind. Von Training zu Training und
von Turnier zu Turnier lernen sich
die beiden auf dem Feld besser
kennen.
dass mit Forrer/Vergé-Dépré
nicht nur ein weiteres Beachvolleyball-Spitzenteam aus der
Schweiz die Teilnahme in Rorschach bestätigt hat, sondern dass
mit der Amriswilerin Forrer auch
bei den Frauen eine Ostschweizerin gute Chancen auf den Turniersieg hat.
Erster Sieg in Locarno
Konkurrenz aus Deutschland
Einen ersten Grosserfolg feierten Forrer/Vergé-Dépré in Locarno, wo sie Mitte Juni auf der
A1-Tour erstmals zuoberst auf
dem Podest standen. Auf der
Swiss Beachevent Tour klassierte
sich das Duo in Frauenfeld auf
dem dritten Rang und belegte in
Olten Anfang Saison den zweiten
Platz. Nun streben die beiden Volleyballerinnen in Rorschach den
Turniersieg an. Die Organisatoren
des Beachevents, Peter Thoma
und Michi Bleiker, freuen sich,
Zuzutrauen ist Forrer/VergéDépré ein Erfolg am Bodensee,
doch auf dem Weg dorthin müssen sie sich gegen eine starke Konkurrenz aus dem In- und Ausland
durchsetzen. Am Frauen-Turnier
in Rorschach sind spannende
Spiele garantiert. Neben den auf
Schweizer Seite als Nummer eins
gesetzten Forrer/Vergé-Dépré reisen auch die beiden deutschen
Teams Christine Aulenbrock/
Chantal Laboureur und Okka
Rau/Leonie Müller mit Titelan-
sprüchen nach Rorschach. Dass
mit der 34jährigen Rau die WorldTour-Siegerin von 2008 in Marseille und die Europameisterin
von 2003 in Rorschach um den
Turniersieg spielt, ist für die Organisatoren ein weiterer Höhepunkt.
Neben dem erfahrenen Team
Rau/Müller nehmen auch zwei
junge Spielerinnen aus Deutschland am Turnier teil. Die erst
19jährige Aulenbrock und die
21jährige Laboureur zählen zu
den grossen Zukunftshoffnungen
im Beachvolleyball in Deutschland. Aulenbrock gewann bereits
die U18- und die U20-EM sowie
die U19-WM, Laboureur die
U18-EM und die U19-WM. In
Rorschach wollen die beiden jungen Beachvolleyballerinnen dem
Schweizer Publikum starke Leistungen zeigen und auch um die
Podestplätze kämpfen. (red.)
Auch wenn Turnierdirektor
Mäx Andys das Preisgeld in den
kommenden Jahren sukzessive
erhöhen will, wird er dem Grundgedanken der Bodensee Open
treu bleiben. «Dass unser Turnier
bei Spielern und Sponsoren so beliebt ist, verdanken wir der familiären Atmosphäre», so Andys.
Dazu passt, dass er sich keinesfalls
in den Vordergrund stellen will.
«Das alles ist nur durchführbar
dank der Unterstützung des Tennisclubs Egnach», sagt Andys.
Der ehemalige Turnierspieler
initiierte die Bodensee Open vor
einem Jahr mit einem Preisgeld
von 10 000 Franken. Andys’ Plan
war simpel und funktionierte auf
Anhieb. «Wir wollten einen Anlass
auf die Beine stellen, an dem jeder
von uns selber gerne teilgenommen hätte.» So stehen heuer im
TC Egnach Whirlpool und Weinlounge zur Verfügung, während
ein DJ Musik auflegt. Auch wird
allen im Turnier Verbliebenen die
Übernachtung in Romanshorn
gratis angeboten, während dies
bei anderen Anlässen den Bestklassierten vorbehalten ist.
Hochkarätiges Frauen-Tableau
Dass dieses Konzept bei den
Spielerinnen und Spielern ankommt, zeigen die Anmeldungen.
Andys verspricht vor allem bei
den Frauen ein hochkarätiges Tableau. «Namen darf ich keine verraten, um nicht andere potenzielle Teilnehmerinnen in ihrer
Entscheidung zu beeinflussen.»
Von den Ostschweizer Hoffnungsträgerinnen wie Vanessa Wellauer, Belinda Bencic, Chiara Grimm
oder Nina Stadler dürften demnach aber die eine oder andere zu
sehen sein. (mat)
Challandes und die neue Lockerheit
Thuns Trainer Bernard Challandes ist ein Motivationskünstler. Für das Rückspiel in der Europa-League-Qualifikation
gegen Palermo von heute abend um 19.30 Uhr im eigenen Stadion greift er erneut in die mentale Trickkiste.
UELI ZOSS
FUSSBALL. Zwei Tage vor dem 2:2
im Hinspiel der Europa-LeagueQualifikation beim Serie-A-Club
Palermo hat Bernard Challandes
seinen 60. Geburtstag gefeiert – in
bester Laune. «Ich bin zufrieden
mit meiner Karriere als Trainer.
Dieses Gefühl hilft mir, die Dinge
lockerer als auch schon anzugehen.» Nach seinen Erfahrungen
als Coach bei Sion und Xamax
unter Christian Constantin und
Bulat Tschagajew geniesst Challandes nun die familiäre Stimmung beim FC Thun.
Das heutige Rückspiel im
neuen Heimstadion bereitete der
Trainer trotz seiner neu gewonnenen Lockerheit sorgfältig wie gewohnt vor. Er verpasste seinen
Spielern eine zusätzliche Motivationsspritze: Sie sahen einen
Zusammenschnitt ihrer besten
Aktionen beim 2:2 auf Sizilien –
und davon gab es einige.
vor. Das sei die Champions
League in der «Scala» des italienischen Fussballs gewesen, erinnert
sich Challandes an die damalige
Idee. Die akustische Einstimmung
verfehlte ihre Wirkung nicht. Zü-
Mit «Rigoletto» Milan besiegt
Challandes liegt viel daran,
dass seine Spieler mental parat
sind. In der Saison 2009/10 spielte
er als Trainer des FC Zürich seiner
Mannschaft vor dem Auftritt gegen die AC Milan im GiuseppeMeazza-Stadion eine CD mit «La
Donna e mobile» aus «Rigoletto»
Bild: ky/Peter Schneider
Bernard Challandes
rich stiess den dreifachen Champions-League-Gewinner dank eines Tors von Hannu Tihinen in
den Orchestergraben.
«Mit Bildern und Musik kann
man Fussballer aus der Reserve
locken», sagt Challandes. «Die
Spieler leben ja mit Musik, die tragen immer diese Stöpsel in den
Ohren.» Er wolle die Spieler vor
einer Partie provozieren, überraschen. «Ich will, dass sie lernen zu
antizipieren.» Genau das brauche
es, um in den entscheidenden
Situationen das Richtige zu tun.
In der Meisterschaft startete
Thun mit Siegen gegen Xamax
und die Grasshoppers optimal.
Auch das 0:0 zuletzt in Luzern hat
es dem Trainer angetan. «Wir zeigten schon im sechsten Spiel innert
18 Tagen eine solide Leistung», so
Challandes.
Nach dem Spiel ab ins Bad
Der Romand griff vor dem heutigen Spiel nicht nur in die mentale Trickkiste. Er bereitete auch
die Regeneration seiner Spieler
akribisch vor. Er war so frei und
verordnete gleich nach dem Spiel
gegen Luzern ein Bad im Entmüdungsbecken des neuen Stadions.
Denn die englischen Wochen sollen für Thun andauern. Auch nach
der Partie gegen Palermo.