Keine brasilianischen Tänze à la Ronaldinho

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Keine brasilianischen Tänze à la Ronaldinho
Mittwoch, 20. Juni 2012 | az | www.limmattalerzeitung.ch
Limmattaler Sport
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Keine brasilianischen Tänze à la Ronaldinho
hafter Aufstieg weiter. Anfang 2012
schaffte er auf Anhieb den Sprung
ins U15-Nationalkader, zwei Mal
wurde der ruhige und überlegt sprechende Dietiker seither aufgeboten.
Sich selbst beschreibt Lukas als
Teamplayer, er sei schnell und zweikampfstark, «ein richtiger Kämpfer».
Bescheidenheit sei ihm eine wichtige Tugend, denn Arroganz mache
unsympathisch. Man glaubt es ihm.
ALS 7-JÄHRIGER BEGANN Lukas
Frehner seine Fussballerlaufbahn
beim FC Dietikon. Der schweizerisch-brasilianische Doppelbürger
hatte seine Mutter bedrängt, er wolle Fussball spielen und Profi werden.
Also brachte sie ihren Sohn ins Training und Lukas schlug ein wie eine
Bombe. Nach den E-Junioren wechselte der Jüngling mit gewinnendem,
strahlendem Lächeln direkt in den
C-Nachwuchs. Sein heutiger U15Trainer beim FCZ Albert Hohl entdeckte die Begabung des Dietikers
und lud den Innenverteidiger in die
FCZ-Academy ein.
MANGELNDEN EHRGEIZ kann man
Lukas Frehner aber nicht unterstellen, Profifussball ist sein Endziel. Mit
dem dritten Platz der FCZ U15 am
europäischen NIKE Premier Cup in
«Am liebsten spielte ich
für beide. Aber das Fussball-Herz ruft natürlich
nach Brasilien.»
SEINEM ERSTEN ENTDECKER und
C-Junioren-Trainer beim FC Dietikon
habe er Unmengen zu verdanken, so
der bescheidene Spieler, welcher mit
der Fünf, der Trikotnummer seines
Idols Carles Puyol, aufläuft. «Er hat
Lukas Frehner
Polen hat der Dietiker auf internationaler Bühne eine erste Duftmarke
hinterlassen. Nach zweiten Meisterschaftsplätzen mit den U14- und
U15-Junioren will der Familienmensch nächste Saison als Stammspieler endlich Schweizer Meister
werden. Auch in der U16-Nati wolle
er sich den Platz in der ersten Elf erkämpfen. Für welches Land er als Profi auflaufen würde, habe er sich
schon oft überlegt. «Am liebsten spielte ich für beide. Aber das FussballHerz ruft natürlich nach Brasilien.»
«Er hat mir viel Selbstvertrauen mitgegeben. Stets
hat er mir versichert, dass
ich das Potenzial habe,
um zu einem grösseren
Klub zu wechseln.»
Lukas Frehner, über seinen
C-Junioren-Trainer beim FCD
mir viel Selbstvertrauen mitgegeben.
Stets hat er mir versichert, dass ich
das Potenzial habe, um zu einem grösseren Klub zu wechseln.» Seit 2009
spielt der Sportschüler nun in der
Nachwuchs-Academy des FCZ. Vier
Stunden trainiert er beinahe täglich
und pendelt dafür zwischen Dietikon,
Oerlikon und Schwamendingen.
Lukas Frehner trainiert abends im Schwamendinger Heerenschürli.
EDI
SEINE KARRIERE WÜRDE er gerne
in seiner südamerikanischen Heimat
beenden, verrät der Limmattaler mit
Wurzeln in São Paulo. Lukas Frehner
wird man, trotz seiner südamerikanischen Herkunft, nach Toren nie
wie Ronaldinho zu fiktiven SambaRhythmen über den Platz tänzeln sehen. Er sei kein begnadeter Tänzer,
«ich feiere immer mit den Mannschaftskollegen», so der Teamplayer.
Mit lauter Reggae-Musik gegen das elitäre Image
Golf Beim 9. Beach Mountain
Junior Open in Unterengstringen, dem unkonventionellen
Golfturnier für Kinder und Jugendliche, haben die Lokalmatadore starke Leistungen gezeigt.
Beach Mountain Junior Open
Knaben: 1. Stephan Sorg, Unterengstringen, 34. 2. Joel Kai Lenz,
Wylihof, 35. – Ferner: 5. Martin
Sgier, Unterengstringen, 30. 9. Reto
Di Giovanna, Unterengstringen, 28.
Mädchen: 1. Melinda Vontobel, Unterengstringen, 34. 2. Kim Eichenberger, Schönenberg, 32. 3.Noemi
Carpinelli, Lägern, 29.
VON MICHEL SUTTER
Zahlreiche Kinder und Jugendliche erschien zur neunten Auflage des
Beach Mountain Junior Open.
MICHEL SUTTER
Teilnehmen am Golfturnier können alle, die ein Handicap haben. «Nach unten gibt es keine Grenze», sagt Rohde.
«Ich spiele aus Spass»
Nach oben dagegen sind Jugendliche bis 21 Jahre zugelassen. Die
meisten Jugendlichen, die am Turnier mitspielten, sind laut Rohde
zwischen 12 und 18 Jahre alt. Einer
davon ist Yannick Freisler, der beim
Golfclub Unterengstringen spielt
und am Turnier sozusagen Heim-
vorteil hat. Seit zweieinhalb Jahren
spielt der 12-jährige Golf. Wie ist er
ausgerechnet auf Golf gekommen?
«Meine Grossmutter hat Golf gespielt und nahm mich mal mit auf
den Platz», erklärt er. Yannicks Beispiel ist typisch: Viele Kids kommen durch ihre Verwandten zum
Golfspielen.
Doch sie haben keine Absicht, Profis zu werden. Ebenso wenig Yannick, der dieses Jahr am Junior Open
den 8. Rang belegt. «Ich spiele nur
aus Spass», meint er. Da haben andere schon höhere Ambitionen. So zum
Beispiel Stephan Sorg. Der Topspieler, der zum Schweizer Juniorennationalteam gehört, hat einst beim Junior Open mitgeholfen. An vergangenen Sonntag geht der 17-Jährige als
Favorit ins Turnier. Ebenso wie Melinda Vontobel, die Vorjahressiegerin
bei den Mädchen. Beide spielen beim
Golfclub Unterengstringen. Und beide werden ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie gewinnen beim 18-LochTurnier der Elite.
Aber auch beim 9-Loch-Turnier
schneiden die Spielerinnen und Spieler des Golfclubs Unterengstringen
sehr gut ab. Marc Oppenheim z. B. gewinnt zusammen mit Selim Hediger
aus Entfelden. Und Oppenheims
Klubkollege Quentin Halter schafft
es auf den vierten Platz. Ein voller Erfolg also für Unterengstringen.
ISENRING
Sportler
von morgen
VON ELIA DIEHL
Was ist denn da los? Einige Passanten
dürfen sich verwundert die Augen
gerieben haben, wenn sie am vergangenen Sonntagnachmittag beim Golfclub Unterengstringen vorbeigekommen sind. Laute Reggae-Musik, der
Geruch von frisch gegrilltem Rindfleisch, Erwachsene, die auf Badetüchern die Sonnenstrahlen geniessen,
und Kids mit Sonnenbrillen, die betont lässig den Golfschläger schwingen – das alles passt so gar nicht zum
Bild einer Sportart für die oberen
Zehntausend, das man als Aussenstehender vom Golfsport hat.
«Genau gegen dieses elitäre Image
treten wir eben an», erklärt Patrik Rohde, der das Beach Mountain Junior
Open ins Leben gerufen hat. Und das
offensichtlich mit grossem Erfolg. Waren es beim ersten Turnier 2004 noch
25 Teilnehmer am Golfturnier haben
dieses Jahr bereits 120 Jugendliche
mitgemacht. «Mehr können wir gar
nicht mehr bewältigen», sagt Rohde.
Wasserfahren Dietiker
Pontoniere sind in Form
«Zum Glück musste ich nicht operieren», so Lukas, dem die Erleichterung sichtlich anzusehen ist. Nach
der Zwangspause ging sein kometen-
Fussball Der Dietiker Lukas
Frehner pendelt jeden Tag zwischen Limmattal, Oerlikon und
Schwamendingen – alles für den
Traum vom Profifussball. Der 14Jährige trainiert in der FCZ-Academy und spielt für die U15-Nati.
VOR EINEM JAHR ERLEBTE der 14Jährige das erste Tief seiner Karriere.
Probleme mit dem Hüftgelenk zwangen ihn zu einer halbjährigen Pause.
Nachrichten
Die Dietiker Pontoniere sind
rund zwei Wochen vor dem
Eidg. Pontonierwettfahren in
Klingnau in Höchstform. Beim
Jubiläumswettfahren (125 Jahre Pontoniersportverein Olten)
wussten
die
Dietiker
zu
überzeugen. Roland Keller und
Marcel Kohler gewannen den
Wettkampf in der Kategorie C.
In der Kategorie D erreichten
Philipp Knecht und Urs Rufer
den dritten Rang, die Gebrüder Moser klassierten sich
knapp dahinter auf dem vierten Rang und auf den achten
Rang kamen Fischer und Ungricht. In der Jungfahrer-Kategorie bis 14 Jahre konnten
ebenfalls 2 Kränze herausgefahren werden. (LIZ)
Tennis TC Weihermatt
hofft auf den Aufstieg
Die zweite Aufstiegsrunde der
Herren 1. Liga endete mit einem Sieg für den TC Weihermatt. Nach den Einzeln stand
es 3:3 gegen den TC Mendrisio. In den Doppel wurde es
noch einmal spannend. Die
Herren vom TCW siegten letztlich in allen drei Spielen relativ
souverän und konnten sich somit für die nächste und letzte
Aufstiegsrunde am nächsten
Wochenende gegen den TC Zürich erkämpften. (LIZ)
Tennis Weihermatt-Frauen
schaffen Aufstieg in NLC
Das
junge
Damen-1.-LigaTeam schafft in der entscheidenden dritten Runde den Aufstieg in die Nationalliga C. Der
TC Weihermatt besiegte die
Frauen aus Schaffhausen mit
4:1. Die Verantwortlichen im
TC Weihermatt sind zufrieden
mit diesem Aufstieg. In dieser
jungen und frischen Mannschaft steckt eine fünfjährige
gezielte Aufbauarbeit. (LIZ)
Stutz wird
Schlieren-Trainer
Die in die NLB abgestiegenen Schlieremer Frauen werden neu von Dominik Stutz trainiert. Der 34-Jährige
weist eine lange Erfahrung im Frauenbereich auf. Vor seiner letzten Station bei den Blue Stars (Dritter der zu
Ende gegangenen 1.-Liga-Saison) war
er jahrelang beim FC Zürich respektive dem Vorgängerverein FC Seebach
tätig. Die U18-Auswahl führte er zum
– damals inoffiziellen – SchweizerMeister-Titel. Danach trainierte er
die NLA-Mannschaft, ehe er im Frühling 2009 aus beruflichen Gründen
seinen Rücktritt erklärte. Deshalb
legte er kürzlich auch sein Amt bei
den Blue Stars nieder, wo er ausserdem Sportchef war. Gegenüber dem
Onlineportal www.frauenfussballmagazin.ch sagte er zu den Gründen,
warum er nun doch im Fussball
bleibt: «Ich habe Lösungen gefunden,
dass ich in der Firma abends pünktlich wegkomme. (…) Die Anfrage von
Schlieren kam genau im richtigen
Moment.»
Schlierens Sportchefin Andrea Lindegger frohlockt: «Dominik ist ideal
für unser Team, verbindet er doch
Fussballwissen und Kumpelsein.» Bezüglich der Zusammenstellung der
Equipe für die kommende Saison sei
man noch nicht viel weiter. Neu sei
einzig, dass Laura Walker zum FC Zürich zurückkehre. (BIER)