Thieme: Grundlagen der maschinellen Beatmung

Transcription

Thieme: Grundlagen der maschinellen Beatmung
Grundlagen
der maschinellen Beatmung
Einführung in die Beatmung
für Ärzte und Pflegekräfte
Herausgegeben von
Jörg Rathgeber
Unter Mitarbeit von
Jan Baum †
Peter Neumann
Jan-Holger Schiffmann
Klaus Züchner
2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage
229
47
Abbildungen
Tabellen
Georg Thieme Verlag
Stuttgart · New York
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1. Auflage 1999 bei Aktiv und Druck Verlag (MCN)
© 2. Aufl., 2010, Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14
70469 Stuttgart
Deutschland
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Printed in Germany
Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe
Umschlaggrafik: Martina Berge, Erbach
Satz: medionet Ltd, Berlin
gesetzt aus Indesign CS3
Druck: Grafisches Centrum Cuno, Calbe
ISBN 978-3-13-148792-6
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klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie
anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine
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Systemen.
V
Vorwort zur 2. Auflage
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Als vor fast 10 Jahren das Buch „Grundlagen der
maschinellen Beatmung“ als Neufassung der „Praxis der maschinellen Beatmung“ erschien, war die
Resonanz bei Intensivmedizinern aller Fachbereiche sowie beim intensivmedizinischen Fachpflegepersonal überaus positiv. Offenbar hatte das Buch
eine Marktlücke geschlossen, denn bereits nach
kurzer Zeit hatte sich das Buch einen festen Platz
bei jungen intensivmedizinisch interessierten Ärzten und Pflegekräften erobert – obwohl es der im
Vorwort zur 1. Auflage angekündigte 2. Band des
Werkes nie in die Buchläden schaffte. Die Gründe hierfür waren vielfältig: der Wichtigste war das
zunehmende Nebeneinander unterschiedlichster
Softwareversionen in äußerlich gleichen Geräten,
die eine eindeutige Charakterisierung der Besonderheiten bestimmter Gerätefamilien zunehmend
erschwerte und die geplante gerätebezogene Hilfestellung bei der klinischen Umsetzung therapeutischer Strategien ad absurdum führte.
Neuere Erkenntnisse bei der Pathophysiologie
des Lungenversagens haben die therapeutischen
Strategien bei der Beatmung von Patienten mit
respiratorischer Insuffizienz in den letzten Jahren grundlegend verändert, so dass eine komplette Überarbeitung der 1. Auflage dringend nötig erschien. Dem Trend auch anderer Bücher entspre-
chend habe ich namhafte Kollegen gebeten, mich
bei der Überarbeitung spezieller Teilbereiche zu
unterstützen. So zeichnet nunmehr Herrn Prof.
Dr. Jan-Holger Schiffmann für die Überarbeitung
des Kapitels „Pädiatrie/Neonatologie“ verantwortlich, Herr Prof. Dr. Jan Baum (inzwischen verstorben) für den Beitrag „Narkosesysteme“. Mein langjähriger Göttinger Kollege Prof. Dr. Peter Neumann
hatte sich zu meiner großen Freude bereit erklärt, nicht nur den Abschnitt „Narkosebeatmung“
grundlegend zu überarbeiten und zu erweitern,
sondern stand mir zudem bei der Überarbeitung
der Kapitel 5 und 7 hilfreich zur Seite. Herrn Dr.
Klaus Züchner verdanke ich wiederum die Aktualisierung und teilweise Neuerstellung der Abbildungen. Ganz herzlich danke ich auch Frau Ueckert
und Frau Biehl-Vatter vom Thieme-Verlag für ihre
freundliche und konstruktive Unterstützung.
Wir alle hoffen, dass uns die Überarbeitung gelungen ist und wünschen uns, dass wir mit der
2. Auflage des Buches an den Erfolg der ersten
­Auflage anknüpfen können.
Hamburg, im Januar 2010
Jörg Rathgeber
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VII
Vorwort zur 1. Auflage
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Maschinelle Beatmung gehört heute zur täglichen
Routine bei der intensivmedizinischen Behandlung schwerstkranker Patienten. Vom Arzt wird
daher die Bedienung hochentwickelter Respiratoren ebenso wie die Kenntnis und sichere Anwendung moderner Beatmungsstrategien erwartet.
Nicht nur der Berufsanfänger steht hier vor fast
unüberwindlichen Problemen: er soll sich zwar
in kurzer Zeit mit einer Vielzahl unterschiedlicher
Beatmungsformen und -muster vertraut machen,
muss aber feststellen, dass die gängigen Lehrbücher der Intensivmedizin diesen Bereich oftmals
nur unzureichend abdecken. Mittlerweile sind
zwar auch Lehrbücher speziell zu diesem Thema
erhältlich; die Fülle der hier angebotenen Informationen trägt jedoch oftmals nicht zum Verständnis
der Gesamtproblematik bei und überfordert und
entmutigt den nicht speziell an Beatmungsfragen
interessierten Leser. Andererseits ist das Thema
der maschinellen Beatmung zu komplex geworden, um es gleichsam nebenbei am Krankenbett zu
erlernen. Beatmung ist zwar nur ein Bestandteil im
intensivmedizinischen Gesamtkonzept: Unstrittig
ist jedoch, dass Behandlungsdauer, Komplikationen und damit letztlich auch das Outcome der Patienten zu einem großen Teil auch von der Beatmungsstrategie abhängen. Grundlegende Kenntnisse über Prinzipien, Indikationen und Grenzen
der Beatmung sind daher unabdingbare Voraussetzungen für eine erfolgreiche Intensivmedizin.
Fortschritte in der Gerätetechnologie, neue Beatmungsformen ebenso wie differenzierte Strategien bei der Behandlung respiratorischer Störungen erforderten die komplette Neufassung des vor
fast 10 Jahren erschienenen Buches Praxis der maschinellen Beatmung. Der zunehmenden Bedeutung der maschinellen Beatmung in Intensivmedizin und Anästhesiologie entsprechend wurde den
theoretischen Grundlagen sowie praktischen Anwendungshinweisen erheblich mehr Raum gewidmet. Die Fülle des Stoffes machte die Aufteilung
des Buches in 2 Bände notwendig. Im nunmehr
vorliegenden 1. Band werden die theoretischen
Grundlagen erläutert, die für die erfolgreiche Behandlung von Patienten mit respiratorischer Insuffizienz unumgänglich sind. Der 2. Band soll einen
Überblick über die charakteristischen Merkmale
und Einsatzbereiche gängiger Respiratoren liefern,
ihre Funktionsweise erläutern und als Hilfestellung bei der praktischen Handhabung dienen.
Dabei kann und will das Buch kein umfassendes „Beatmungs-Lehrbuch“ im klassischen Sinne sein. Durch die inhaltliche Beschränkung auf
die wesentlichen theoretischen und technischen
Grundlagen, die zum Verständnis und zur adäquaten Durchführung der Beatmung unerlässlich sind,
soll dem Anfänger vielmehr der Einstieg in die
komplexe Materie der Beatmung erleichtert werden. Auf die ausführliche Darstellung von Randgebieten der Beatmung wurde auch in dieser Auflage
bewusst verzichtet; sie werden in den bekannten
intensivmedizinischen Lehrbüchern ausreichend
behandelt. Zur Verdeutlichung der inhaltlichen
Zusammenhänge wurden zahlreiche Abbildungen erstellt, wichtige Zusammenhänge wurden in
Merksätzen einprägsam zusammengefasst. Mit ▶ gekennzeichnete Textstellen weisen den Leser auf
die vertiefende Behandlung der Thematik an anderer Stelle hin, so dass Wiederholungen weitgehend
vermieden werden konnten. Jedem Kapitel wurde
ein ausführliches Literaturverzeichnis mit Hinweisen auf weiterführende Literatur nachgeordnet.
Das Buch wendet sich damit nicht nur an den
Arzt in der Weiterbildung, der Intensivmedizin
zeitweise und oftmals eher „nebenbei“ betreibt,
sondern gleichermaßen auch die Schwestern und
Pfleger in der Intensivmedizin und Anästhesie.
Durch ihre kontinuierliche Anwesenheit am Bett
des Patienten obliegt ihnen die Verantwortung für
die engmaschige Überwachung von Atmung und
Beatmung. Dabei müssen respiratorische Veränderungen des Patienten und bedrohliche Kompli-
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VIII
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Vorwort zur 1. Auflage
kationen nicht nur rechtzeitig erkannt, sondern
ebenso die erforderlichen Therapiemaßnahmen
unverzüglich eingeleitet werden. Im allgemeinen
Teil werden daher in knapper und verständlicher
Form einige wesentliche Grundlagen zur Physiologie und Pathophysiologie der Atmung vermittelt,
die als Basiswissen unerlässlich sind. Danach werden die derzeit gängigen Beatmungsformen und
-muster ausführlich beschrieben und kritisch bewertet. In gesonderten Kapiteln werden die technischen Prinzipien bei der Messung atemmechanischer Parameter sowie bei der Bestimmung von
Gaskonzentrationen in den Atemgasen erläutert.
Besonders eingegangen wird auf Überwachungsverfahren wie Pulsoximetrie und Kapnometrie sowie die graphische Darstellung und Interpreta­
tion von Druck-, Flow- und Volumenkurven. Nicht
vernachlässigt werden klinisch relevante Probleme wie Atemgasklimatisierung und Hygiene. Einen breiten Raum nimmt die Beschreibung aktueller Beatmungs- und Therapiekonzepte ein, wie
sie derzeit an der Göttinger Universitätsklinik bei
Patienten mit unterschiedlichsten Formen der respiratorischen Insuffizienz durchgeführt werden.
Dazu gehören auch Besonderheiten der Analgosedierung, der Ernährung sowie der Pflege des beatmeten Patienten. Den Besonderheiten der Beatmung in der Pädiatrie sowie in der Notfallmedizin
sind eigene Kapitel gewidmet. Das Kapitel Narkosebeatmung dürfte auch für den nicht speziell an-
ästhesiologisch ausgerichteten Leser von Interesse sein.
An dieser Stelle möchte ich Herrn Ralf Köster
und Frau Marianne Gehrkens aus der Betriebseinheit „Medien in der Medizin“ der Universität für
die konstruktive Kritik sowie die unermüdliche
Hilfe beim Umbruch sowie bei der graphischen
Ausgestaltung des Buches danken. Auch die Unterstützung durch den Verlag Aktiv-Druck soll nicht
unerwähnt bleiben, die den finanziellen Rahmen
für die aufwendigen mehrfarbigen Graphiken geschaffen hat. Vor allem aber möchte ich Herrn Dr.
rer. nat. Klaus Züchner aus dem Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin der
Universität Göttingen danken, der als Herausgeber
nicht nur technischen Beistand geleistet, sondern
zusätzlich unermüdlich an der Gestaltung der Abbildungen und Inhalte mitgearbeitet hat. Ohne seine engagierte Hilfe und Unterstützung wäre dieses Buch nicht möglich gewesen. Gemeinsam mit
ihm hoffe ich, dass die Lektüre des Buches dem Leser nicht nur das nötige Rüstzeug für die sichere
Durchführung der Beatmung von Patienten in Intensivmedizin und Anästhesie vermittelt, sondern
zugleich den Anstoß gibt für die intensivere Beschäftigung mit der Thematik.
Göttingen, im März 1999
Jörg Rathgeber
Anschriften
1
1
1
Herausgeber:
Prof. Dr. med. Jörg Rathgeber
Albertinenkrankenhaus
Abt. Anästhesie und operative Intensivmedizin
Süntelstraße 11a
22457 Hamburg
Autoren:
1
Prof. Dr. med. Jan Baum (†)
Zuletzt Abt. Anästhesiologie und Intensivmedizin
Krankenhaus St. Elisabeth gGmbH
Lindenstraße 3-7
49401 Damme
Prof. Dr. med. Jan-Holger Schiffmann
Zentrum für Neugeborene,
Kinder und Jugendliche
Klinikum Nürnberg
Breslauerstraße 201
90471 Nürnberg
Prof. Dr. med. Peter Neumann
Klinische Anästhesiologie und
Operative Intensivmedizin
Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende e.V.
An der Lutter 24
37075 Göttingen
Dr. rer. nat. Klaus Züchner
Medizintechnischer Service
Georg-August-Universität
Bereich Humanmedizin
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
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IX
Abkürzungsverzeichnis
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A/C
AaDO2
AF
ALI
ALV
AMV
AMV
AO2
APRV
APV
ARDS
ARF
ARI
ASB
ASV
Assist-Control Ventilation, kontrollierte Beatmung, bei der die einzelnen Beatmungshübe patientengetriggert (assistiert) abgegeben werden
alveolo-arterielle Sauerstoffgehaltsdifferenz
Atemfrequenz
Acute Lung Injury, akute respiratorische Insuffizienz
Adaptive Lung Ventilation, Weiterentwicklung des MMV-Modus zu einem komplexen rückkoppelnden Beatmungsverfahren, basiert auf dem
druckkontrollierten volumengeregelten APV-Modus
Atemminutenvolumen
mandatorische
Mindest-Ventilation
(Augmented Minute Volume), Kombination von Spontanatmung und maschineller Beatmung mit garantiertem
maschinellem Minutenvolumen
O2-Angebot (Synonym: O2-Transportkapazität), entspricht DO2
Airway Pressure Release Ventilation,
Kombination von freier Spontanatmung und druckkontrollierter Beatmung
Adaptive Pressure Ventilation, optionale druckkontrollierte zeitgesteuerte/patientengetriggerte volumengeregelte Beatmung
Acute Respiratory Distress Syndrome,
akutes Lungenversagen
Acute Respiratory Failure, akute respiratorische Insuffizienz
akute respiratorische Insuffizienz
Assisted Spontaneous Breathing, Syno­
nym für druckunterstützte Spontanatmung
Adaptive Support Ventilation, Weiterentwicklung des MMV-Modus zu ei-
nem komplexen rückkoppelnden Beatmungsverfahren, basiert auf dem
druckkontrollierten volumengeregelten APV-Modus
ATC
Automatic Tube Compensation, automatische Tubuskompensation
AutoFlow druckorientierte volumenkonstante
Beatmung
AvDO2
arterio-venöse Sauerstoffgehaltsdifferenz
AZV
Atemzugvolumen (Tidalvolumen)
BE
Base Excess, Basenüberschuss im Blut
BGA
arterielle oder venöse Blutgasanalyse
BiPAP
Bi-Level Positive Airway Pressure,
druckunterstützte, nichtinvasive Beatmung für den Heimbeatmungsbereich
BIPAP
Biphasic Positive Airway Pressure,
Kombination von freier Spontanatmung und druckkontrollierter Beatmung
BiLevel
BiLevel Pressure Controlled Ventilation, entspricht BIPAP
BiLevel-VG BiLevel Pressure Controlled Ventila­
tion-Volume Guarantee, druckregulierte volumenkonstante Beatmung
auf BIPAP-Basis
BPD
Bronchopulmonale Dysplasie
bpm
breaths per minute, Atemzüge pro Minute
C
Compliance (Dehnbarkeit), Maß für
die elastischen Eigenschaften des
Atem­apparates
caO2
arterieller Sauerstoffgehalt (Oxigen
Content)
CC
Closing Capacity, Verschlusskapazität
der Lunge, Summe aus Verschlussvolumen und Residualvolumen
Cdyn
dynamische Compliance, definiert
durch die Steilheit der Geraden, die
bei normaler Ruheatmung den endexspiratorischen mit dem endinspirato-
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X
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Abkürzungsverzeichnis
Cges
CL
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CMV
COHb
COPD
CPAP
CPPV
Cstat
CTh
CV
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D
DL
DO2
E
ECCO2-R
ECMO
ELA
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ELV
EMMV
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ERV
EVLW
FiO2
rischen Punkt auf der Ruhedehnungskurve verbindet
Gesamtcompliance aus thorakaler und
pulmonaler Compliance
isolierte Compliance des Lungengewebes
Continuous Mandatory Ventilation,
Synonym für kontrollierte Beatmung
Carboxyhämoglobin
Chronic Obstructive Pulmonary Disease, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Synonym: COLD (Chronic
Obstructive Lung Disease)
Continuous Positive Airway Pressure,
Spontanatmung mit PEEP
Continuous Positive Pressure Ventilation, Synonym für kontrollierte Beatmung mit PEEP
statische Compliance
Compliance des knöchernen Thorax
sowie der muskulären Strukturen
Closing Volume, Verschlussvolumen
der Lunge. Das Unterschreiten dieses Volumens während der Exspiration führt zum Verschluss kleiner Luftwege
Diffusion, Grundlage für den Gasaustausch in Alveolen und Gewebe
Diffusionskapazität, Maß für die Diffusionsfähigkeit des Lungengewebes
O2-Angebot, entspricht AO2
Elastance, Lungensteifigkeit (1/C)
Extracorporeal CO2-Removal, extrakorporale CO2-Elimination
Extracorporeal Membran Oxigenation, extrakorporale Membranoxigenierung
Extracorporeal Lung Assist, extrakorporales Lungenersatzverfahren
Ein-Lungen-Ventilation
Extended Mandatory Minute Volume,
Synonym für mandatorische MindestVentilation, Kombination von Spon­
tan­atmung und maschineller Beatmung mit garantiertem Minutenvolumen
exspiratorisches Reservevolumen
extravaskuläres Lungenwasser
Fraction of inspired Oxigen, O2-Anteil
(Fraktion) im inspiratorischen Gasgemisch
funktionelle Residualkapazität
High Frequency Jet Ventilation
High Frequency Oscillation
High Frequency Positive Pressure Ventilation
HFV
High Frequency Ventilation
HZV
Herzzeitvolumen
IA
Inspiratory Assist, Synonym für druckunterstützte Spontanatmung
IBW
Ideal Body Weight, ideales Körpergewicht
ICP
Intracranial Pressure, intrakranieller
Druck
ICR
Interkostalraum
(Zwischenrippenraum)
IFA
Inspiratory Flow Assistance, Synonym
für druckunterstützte Spontanatmung
IHS
Inspiratory Help System, Synonym für
druckunterstützte Spontanatmung
IK
inspiratorische Kapazität
ILA
Interventional Lung Assist, extrakorporales Lungenersatzverfahren mit
passiv perfundiertem arterio-venösem Membranoxigenator
ILV
Independent Lung Ventilation, seitengetrennte Beatmung
IMPRV
Intermittend Mandatory Pressure Release Ventilation, BIPAP-Modus, bei
der jeder spontane Atemzug mit inspiratorischer Druckunterstützung augmentiert wird
IMV
Intermittent Mandatory Ventilation,
intermittierende mandatorische Beatmung, Kombination von Spontanatmung und maschineller Beatmung
IMV-BIPAP BIPAP-Variante, bei der Spontanatmung praktisch nur auf dem (verlängerten) unteren Druckniveau möglich
ist
IPPV
Intermittent Positive Pressure Ventilation, Synonym für kontrollierte Beatmung
IPS
Inspiratory Pressure Support, Synonym für druckunterstützte Spontanatmung
IR
Infrarot
IRV-BIPAP Inverse Ratio-Biphasic Positive Airway Pressure, BIPAP, bei der das obere
Druckplateau länger ist als das untere
IRV
Inverse Ratio Ventilation, Beatmung
mit umgekehrtem Atemzeitverhältnis
FRC
HFJV
HFO
HFPPV
Abkürzungsverzeichnis
IRV
KG
MAC
MAK
MetHb
MMV
NAVA
NIV
NO
O2Hb
O2phys
P
p
ΔP
p(a-et)CO2
pAaDO2
paCO2
pACO2
pAO2
paO2
Patm
PAV
PAW
PCA
PC-CMV
PC-IRV
PC-S-IMV
inspiratorisches Reservevolumen
Körpergewicht
minimale alveoläre Konzentration
minimale Arbeitsplatzkonzentration
Methämoglobin
Mandatory Minute Ventilation, Minimal Minute Volume, mandatorische
Mindest-Ventilation, Kombination von
Spontanatmung und maschineller Beatmung mit garantiertem Minutenvolumen
Neurally Adaptive Ventilatory Assist,
Steuerung des Beatmungsgerätes proportional zur elektrischen Aktivierung
des Zwerchfells
Non-Invasive Ventilation, nichtinvasive Beatmung via Gesichtsmaske oder
Helm
Stickstoffmonoxid
oxigeniertes Hämoglobin
physikalisch gelöster Sauerstoff im
Blut
Druck
Partialdruck, Partialdruckgradienten
sind die treibende Kraft für den Gasaustausch zwischen arteriellem und
venösem Blut in Lunge und Gewebe
Druckdifferenz
arteriell-endtidaler CO2-Gradient
alveolo-arterielle O2-Partialdruckdifferenz
arterieller CO2-Partialdruck
alveolärer CO2-Partialdruck
alveolärer O2-Partialdruck
arterieller O2-Partialdruck
Atmosphärendruck
Proportional Assist Ventilation, Maschinelle Unterstützung der Spontanatmung proportional zur Atemanstrengung
Atemwegsdruck, wird fälschlicherweise häufig mit dem Beatmungsdruck gleichgesetzt
Patient Controlled Analgesia, patientenkontrollierte Analgesie
Pressure Controlled Continuous Mandatory Ventilation, druckkontrollierte
Beatmung
druckkontrollierte IRV-Beatmung
S-IMV mit druckkontrollierten maschinellen Beatmungshüben
Pressure Controlled Ventilation, druckkontrollierte Beatmung, Synonym für
PC-CMV
pECO2
endexspiratischer
CO2-Partialdruck
im Atemgas
PEEP
Positive End-Expiratory Pressure, positiv endexspiratorischer Druck
Pendex
Druck in den Atemwegen zum Ende
der Exspiration
petCO2
in der Atemluft gemessener endtidaler
CO2-Partialdruck
pH2O
Wasserdampf-Partialdruck
PIP
Positive Inspiratory Pressure, Beatmungsdruck
PLV
Pressure Limited Ventilation, drucklimitierte Beatmung
Pmax
inspiratorischer Spitzendruck
PNPV
Positive Negative Pressure Ventilation,
Wechseldruckbeatmung
Poes
Ösophagusdruck, wird bei atemmechanischen Manövern gelegentlich als
Äquivalent des Pleuradrucks gemessen
PPlat
inspiratorischer Plateaudruck bei Beatmung
Ppleu
negativer Druck im Pleuraspalt, abhängig von Thoraxexkursionen, elastischen Rückstellkräften des Lungengewebes sowie Strömungswiderständen
PPS
Proportional Pressure Support, entspricht PAV
Ppulm
intrapulmonaler Druck, Druckdifferenz zwischen Alveolen und Umgebungsatmosphäre, entspricht etwa
dem Druck in den Atemwegen
PRVC
Pressure Regulated Volume Controlled, druckregulierte volumenkontrollierte Beatmung
PS
Pressure Support, Synonym für druckunterstützte Spontanatmung
PSV
Pressure Support Ventilation, Synonym für druckunterstützte Spontanatmung
PSV-BIPAP BIPAP mit Augmentierung der Spontanatmung auf dem unteren Druckniveau durch inspiratorische Druckunterstützung
ptcCO2
transkutan gemessener CO2-Partialdruck
ptcO2
transkutan gemessener O2-Partialdruck
PCV
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XII
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Abkürzungsverzeichnis
Ptp
Q̇
Q̇s
Q̇s/Q̇t
R
RDS
Re
RQ
1
1
1
RV
SaO2
SBT
S-CMV
S-IMV
S-IPPV
1
SIRS
1
1
1
1
SMI
SpO2
transpulmonaler Druck, Druckdifferenz zwischen intrapulmonalem
Druck und intrapleuralem Druck
Perfusion (Durchblutung)
Shuntanteil des Herzminutenvolumens
intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt
Resistance, Atemwegswiderstand, resultiert aus dem Verhältnis zwischen
intrapulmonalem Druck und Atemstromstärke
Respiratory Distress Syndrome, Atemnotsyndrom des Neugeborenen
Reynolds-Zahl, oberhalb eines kritischen Wertes geht eine laminare in
eine turbulente Strömung über
respiratorischer Quotient, Verhältnis
von CO2-Elimination zur O2-Aufnahme
Residualvolumen
Sauerstoffsättigung im arteriellen Blut
Spontaneous Breathing Trial, Spontanatmungsversuch
Synchronized CMV, kontrollierte Beatmung, bei der die einzelnen Beatmungshübe patientengetriggert (assistiert) abgegeben werden
Synchronized IMV, patientengetriggerte IMV-Beatmung
Synchronized IPPV, Synonym für kontrollierte Beatmung, bei der die einzelnen Beatmungshübe patientengetriggert (assistiert) abgegeben werden
Systemic Inflammatory Response Syndrome
Sustained Maximal Inspiration, maximale vertiefte Inspiration durch Atemtrainer
Pulsoximetrisch gemessene Sauerstoffsättigung
SV
SvO2
SνO2
TK
V
ΔV
V̇
V̇A
V̇A/Q̇
VALI
VC-CMV
VC-IRV
VC-S-IMV
VCV
V̇D
VD
VD/V T
V̇E
VILI
VK
V̇O2
VPS
VS
VT
WOB
Spontaneous Ventilation, Spontan­
atmung
Sauerstoffsättigung im venösem Blut
Sauerstoffsättigung im gemischt-venösen Blut der A. pulmonalis
totale Lungenkapazität
Atemvolumen
Volumendifferenz
Atemvolumen pro Zeiteinheit (Flow)
alveoläre Ventilation
Ventilations-Perfusions-Verhältnis
Ventilator Associated Lung Injury
Volume Controlled Continuous Mandatory Ventilation, volumenkontrollierte maschinelle Beatmung
volumenkontrollierte IRV-Beatmung
S-IMV mit volumenkontrollierten maschinellen Beatmungshüben
Volume Controlled Ventilation, Synonym für volumenkontrollierte Beatmung
Totraumventilation
Totraumvolumen (Volume of Dead
Space)
Totraumquotient, Verhältnis von Totraum zu Atemzugvolumen
Gesamtventilation der Lungen
Ventilator Induced Lung Injury
Vitalkapazität
Sauerstoffaufnahme pro Zeiteinheit
Variable Pressure Support, entspricht
VS
druckkontrollierte, volumenorientierte patientengetriggerte MMV-Variante
auf der Basis von PSV, erweitert durch
die Voreinstellung weiterer Zielparameter
Tidalvolumen (Atemzugvolumen)
Work of Breathing, Atemarbeit