Sträucher selber vermehren
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Sträucher selber vermehren
Sträucher selber vermehren Allzu viele Gartenarbeiten fallen im Januar noch nicht an. Wer jetzt aber schon gärtnerisch tätig sein möchte kann die Zeit bis in den Februar hinein noch nutzen, um selber Sträucher zu vermehren. Sträucher anhand von Steckhölzern vermehren kann man ausserhalb der Vegetationszeit, das heisst vom Spätherbst nach dem Laubfall bis etwa im Februar. Dafür muss es allerdings frostfrei sein. Der Aufwand ist nicht gross, doch für die Vermehrung von Sträuchern ist Geduld gefordert. Auswahl an Gehölzen, die man gut über Stecklinge vermehren kann Geeignet sind grundsätzlich Sträucher, die nicht veredelt sind, zum Beispiel: Alle einheimischen Sträucher Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus) Hasel (Corylus avellana) Holunder (Sambucus nigra) Kornelkirsche (Cornus mas) Liguster (Ligustrum vulgare) Bluthartriegel (Cornus sanguinea) Diverse Weiden (Salix caprea, Salix viminalis) Etc. Viele Blütensträucher Falscher Jasmin (Philadelphus) Forsythie (Forsythia intermedia) Roter Hartriegel (Cornus alba in Sorten) Weigelie (Weigela in Sorten) Aufrecht wachsende Deutzien (Deutzia) Aufrecht wachsende Spiersträucher (Spiraea in Arten) Beerensträucher Johannisbeere Stachelbeere So wird’s gemacht Geschnitten werden ca. 20 - 30 cm lange kräftige einjährige Triebe (ca. fingerdicke Zweige), mit mindestens einem Knospenpaar unten und oben. Ein sauberer Schnitt mit einer Qualitätsschere, die zuvor desinfiziert wurde, erhöht die Chancen auf Erfolg. Wichtig ist, sich zu merken, was oben und unten ist, damit die Stecklinge nicht verkehrt herum in den Boden gelangen! Die Zweige werden ca. 10 - 20 cm tief an einem geschützten halbschattigen Standort in den Boden gesteckt. Die Erde sollte locker sein. Ist der Gartenboden schwer, kann man ihn mit einer leichten Pflanzenerde aufbessern. Am besten ist es, wenn Sie eine grössere Anzahl von Zweigen stecken, denn mit Ausfällen ist immer zu rechnen. Pflege der Stecklinge Der Boden darf nicht austrocknen. Idealerweise bietet man den Stecklingen einen stets gleichmässig feuchten Boden. Gedüngt wird nicht. Wenn starke Fröste angesagt sind, deckt man die Stecklinge mit Tannästen ab. Mit etwas Glück treiben die gesteckten Zweige im Frühling aus und bilden Wurzeln. Um das Verzweigen anzuregen, sollten die jungen Triebe etwas eingekürzt werden. Nach einem Jahr können die Pflanzen schliesslich an den richtigen Standort verpflanzt werden. 2 Extra-Tipps Anstatt in den Gartenboden können Holzstecklinge auch in Gefässe gesteckt werden. Dabei muss aber noch gründlicher darauf geachtet werden, dass die Erde nicht austrocknet. Als Substrat ist hierfür Anzuchterde zu empfehlen. Ziergehölze können auf die beschriebene Art und Weise auch als Bonsai herangezogen werden. Falls Sie es selber ausprobieren: Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen. Und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht auf Anhieb klappt! Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret