Unter Motorhaube glänzt es
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Unter Motorhaube glänzt es
12 SONNABEND, 1. SEPTEMBER 2012 SAALE-UNSTRUT NTB/NEB GOTT UND DIE WELT ANDREAS ILSE Evangelische Kirchgemeinde Tauhardt Selig sind die Friedensschaffenden W er weiß es nicht, heute, am 1. September, ist Weltfriedenstag. Oder Antikriegstag! Und zwei Tage später, am 3. September dieses Jahres, jährt sich zum 20. Mal die Chemiewaffenkonvention. Selig sind die Friedensschaffenden. Menschen schaffen es, ganze Waffensysteme zu bannen, warum nicht auch Kriege? Der Einsatz von chemischen Massenvernichtungsmittel, am 22. April 1915 erstmalig durch deutsche Truppen in Form von Chlorgas zum Töten angewandt, führte zu tausenden Toten und Verletzten in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges. Der Tod durch chemische Kampfstoffe gilt als besonders qualvoll, da der Todeskampf lang andauernd ist. Nach Ende des Ersten Weltkrieges führten die Verhandlungen des Völkerbundes zum „Genfer Protokoll über das Verbot der Verwendung erstickender, giftiger oder ähnlicher Gase“ vom 17. Juni 1925. Damit wurde das Verbot des Einsatzes chemischer und bakterieller Massenvernichtungsmittel zwar verbindlich geregelt, Herstellung und Lagerung jedoch nicht generell verboten! Im Zweiten Weltkrieg waren die gegnerischen Kriegsparteien im Besitz chemischer Kampfstoffe. Im heutigen Burgenlandkreis kam es im Munitionslager Lossa zu einem Giftgasunfall. Am 7. April 1945, nach dem Verladen von mit Tabun, einem Nervengift, gefüllten Bomben, flogen amerikanische Jagdbomber am dortigen Bahnhof einen Angriff, bei dem auf Waggons lagernde Bomben getroffen wurden und explodierten. Die drohende Giftgaswolke führte zur Evakuierung umliegender Orte, Hunderte flohen in Wälder. In der Nacht gab es zum Glück Entwarnung. Nur vier Todesfälle soll es gegeben haben, darunter der Bahnhofsvorsteher. Tabun wurde auch im Krieg des Irak gegen den Iran ab 1980 zur Tötung von gegnerischen Soldaten eingesetzt. Einen Aufschrei der Weltgemeinschaft vermisste man damals, da Sad- dam Hussein durch Ost und West aufgerüstet wurde und das religiöse Regime des Iran kaum Unterstützer hatte. Ein Abkommen über das Verbot der Entwicklung, Herstellung und Lagerung von chemischen Waffen konnte erst vor 20 Jahren durch die Genfer Abrüstungskonferenz verabschiedet werden. Dieser Vertrag beinhaltet, sämtliche Chemiewaffen unter internationaler Aufsicht bis Ende diesen Jahres gänzlich zu vernichten. Inzwischen haben 188 Staaten diesen Vertrag ratifiziert, zuletzt auch der Irak. Der Iran hat diesen Vertrag übrigens schon 1997 ratifiziert, Im Nahen Osten verweigert Syrien seine Unterschrift, Israel hat ihn nicht ratifiziert. Insbesondere christliche Kirchen postulieren: Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein! Die von Menschen gemachte Realität sieht anders aus. Kriegsparteien berufen sich auf die Notwendigkeit des Krieges, um Schlimmes zu verhindern oder gar um Frieden zu schaffen. Ist nicht das schlimmste vom Menschen verursachte Ereignis der Krieg? Allein durch „Kleinwaffen“ wie Pistolen, Handgranaten oder Maschinengewehre sterben nach Schätzungen von Unicef jährlich 500 000 Menschen, vorrangig Zivilisten. Nieder mit den Waffen! Das christliche Gebot „Du sollst nicht töten“ ist in Bezug auf die Tötung von Menschen im Strafrecht in vielen Ländern umgesetzt. Weshalb darf im Krieg aber getötet werden und die „unantastbare Würde des Menschen“ (Grundgesetz) bis zur Vernichtung des Lebens verletzt werden? Der biblische Spruch „Schwerter zu Pflugscharen“ (Micha 4,3) bleibt aktueller denn je! In der Rubrik „Gott und die Welt“ legen jeweils am Sonnabend Christen aus Gemeinden unterschiedlicher Konfessionen der Region Naumburg, Nebra und Zeitz ihre Gedanken zum Sonntag in unserer Zeitung dar. Die Rubrik wird von einer Gruppe von Christen aus der Region unter Leitung von Hans-Martin Ilse redaktionell betreut. Formschöner Flitzer: Thomas Schütze mit seinem roten Spyder, von dem nur noch drei Exemplare in Deutschland registriert sind. FOTOS: HANS-DIETER SPECK Unter Motorhaube glänzt es AUTOMOBILE 22 der seltenen 3000 GT von Mitsubishi machen in Freyburg Station. VON HANS-DIETER SPECK - Pretiosen der Sportwagenfans galt es gestern auf dem Marktplatz der Jahn- und Weinstadt zu bestaunen. 22 Mitsubishi 3000 GT hatten ihre stolzen Besitzer eingeparkt. „Der 3000 GT war der Versuch von Mitsubishi, auf dem europäischen Sportwagenmarkt mitzumischen“, erläutert Alwin Flor. Von 1990 bis 2000 wurden die flotten Fahrzeuge in kleiner Serie produziert (siehe „Hintergrund“). Im deutschsprachigen Raum sind weniger als 1 000 Stück noch erhalten. 300 davon sind im Besitz einer Fangemeinde, die den in Technik und Design damals tonangebenden Sportwagen in Deutschland, Österreich und Schweiz hegen und pflegen. Flor hat 2003 die GT 3000 Driver-Fans zusammengebracht. Alljährlich gibt es eine Ausfahrt. An diesem Wochenende führte sie über Freyburg nach Goslar. „Wegen des Weines und der Landschaft“, hatte der Bernburger Thomas Schütze seine Freunde an die Unstrut gelockt. Sein Sportwagen war eine vielbestaunte Rarität auf dem Marktplatz: ein Cabrio VR4 Spyder. Nur drei Stück dieser seltenen Spezies sind von den ursprünglich 322 gebauten Sportwagen derzeit in Deutschland zugelassen. Der 47-Jährige, der bei Mitsubishi als Distriktmanager arbei- FREYBURG Frank Ottmers lässt unter die Haube seines Sportwagens blicken. HIN T E RG RU N D Edition mit Beckenbauer als Namensgeber Der japanische Sportwagen 3000 GT von Mitsubishi Motors wurde von 1990 bis 2000 in Nagoya gebaut. Als Konkurrenten können der Toyota Supra und der Nissan 300ZX gelten. Die Fahrzeuge verfügen über Allradantrieb und Allradlenkung. Die VR4-Version ist laut Wikipedia die stärkste Version mit Twin Turbo, Fünf-Gang-GetragTransaxle-Getriebe. Die europäischen Varianten wurden für den Betrieb auf deutschen Autobahnen abgestimmt und erhielten dafür eine verbesserte Motorkühlung, Getriebekühlung und Bremsbelüftung sowie natriumgefüllte Auslassventile und größere Turbolader. In Deutschland gab es 1994/1995 eine Edition für die Franz Beckenbauer mit seinem Namen Pate stand und für die er als Werbefigur auftrat. Der Neupreis lag bei 120 000 DM. HDS tet hat sein Fahrzeug, Baujahr 1995, im Originalzustand und mit rund 76 800 gefahrenen Kilometer im vorigen Jahr von einem Vorbesitzer aus den USA gekauft. Stolz öffnete dagegen Frank Ottmers für die Schaulustigen in Freyburg die Motorhaube seines 3000 GT. Darunter glänzte alles picobello. „Der geht da jeden Tag mit der Zahnbürste ran“, scherzten Clubkollegen. „Ganz so schlimm ist es nicht, aber etliche Stunden in der Woche bringe ich schon damit zu“, meinte der 43-Jährige aus dem niedersächischen Langelsheim. Die Besonderheit: Ottmers Sportwagen ist als deutsches Modell autobahnfest. 285 bis 400 PS haben die flotten Geschosse unter der Haube, können 300 Kilometer pro Stunde schnell sein. 10 000 bis 30 000 Euro, je nach Zustand, müsse man hinblättern, um so ein seltenes Exemplar zu erwerben, war unter der Hand zu erfahren. Zu jener traditionellen und alljährlichen Ausfahrt für Mitglieder und der Fangemeinde gehörte in Freyburg natürlich eine zünftige Weinverkostung im Weingut von Bernward Pawis. Übernachtet wurde im Hotel Rebschule. Gestern fuhr der Konvoi dann noch durch Naumburg und nahm dann Kurs in Richtung Harz. Dort ist in Goslar eine weitere Expertenrunde vorgesehen. Am Sonntag endet das mehrtägige Treffen schließlich. REISE UND ERHOLUNG Hotel Baltic AUSZEIT AUSZEIT T AN AN DER D R OSTSEE! O Das Wellness-Hotel - mit 32° Thermalbad „ Arrangement „7=6 7 ÜN/FR, Schwimmbad, Saunen, Fitness ab 456,00 € p. 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