Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, was es für junge
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Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, was es für junge
“ Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, was es für junge Menschen bedeutet, wenn ihnen der Königsweg zu sich selbst, die Arbeit vorenthalten wird. „ Landrat Hermann Mader 2 Index und Impressum Inhalt Grußworte: Landrat Hermann Mader……………………………………………......8 Karin Käppel Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Aalen…………..10 Marlene Silberhorn Staatliches Schulamt Göppingen……………………………………..12 Expertenvorträge und Workshops: Thema Hauptschule…………………………………………………….17 Thema BEJ/BVB………………………………………………………..21 Thema Bildungsträger………………………………………………….25 Thema Jugendhilfe……………………………………………………..28 Workshops: Jugendliche in Maßnahmen…………………………………………...35 BEJ/BVB…………………………………………………………………38 Jugendliche in Ausbildung……………………………………………..41 Auswertung/Fazit……………………………………………………….43 Presse……………………………………………………………………47 Anhang……………………………………………………….................49 Impressum: Herausgeber: Job Center Heidenheim Gestaltung und Redaktion: Team Markt und Integration 3 JOB Center Heidenheim, Theodor- Heuss- Str. 1, 89518 Heidenheim Durchwahl: An die Teilnehmer der Jugendkonferenz E-Mail: Datum: Thomas Koch 07321 345 350 Geschäftsführer [email protected] 15.11.2010 Einladung zur Jugendkonferenz Sehr geehrte Damen und Herren, aufgrund der Empfehlungen zur Einrichtung von Jugendkonferenzen im Rechtskreis SGB II des Bundesministeriums für Arbeit hat das JOB Center Heidenheim in Zusammenarbeit mit dem Sozialdezernat des Landratsamtes Heidenheim und der Agentur für Arbeit Aalen die Aufgabe übernommen, eine Jugendkonferenz durchzuführen. Zur ersten Jugendkonferenz im Landkreis Heidenheim laden wir Sie herzlich ein am Freitag, 25.06.2010, 13.00 – 18.00 Uhr in der Kaufmännischen Berufsschule Heidenheim Im Mittelpunkt der Jugendkonferenz steht die Zielgruppe junge Menschen unter 25 Jahre mit dem Thema Übergang "Schule - Beruf". Da sich viele Akteure bereits um diesen Personenkreis kümmern, soll durch Präsentation der Bildungs- und Arbeitsmarktakteure am Markt der Möglichkeiten sowie eines aktiven Austausches im Rahmen von Workshops, Transparenz und notwendige Bedarfe über jugendspezifische Angebote geschaffen werden. Details über den Ablauf können Sie dem Flyer entnehmen. Wir freuen uns über Ihr Interesse und auf Ihre Teilnahme. Bitte melden Sie sich bis spätestens 18.06.2010 verbindlich mit Anzahl der Teilnehmer (namentlich) unter folgender Emailadresse: [email protected] Mit freundlichen Grüßen Hermann Mader Landrat Landkreis Heidenheim Thomas Koch Geschäftsführer JOB Center Heidenheim Karin Käppel Geschäftsführerin Operativ Agentur für Arbeit Aalen 4 Jugendkonferenz Übergang Schule - Beruf 25. Juni 2010 Tagungsprogramm 13.00 Uhr Begrüßung mit Ziel der Jugendkonferenz Landrat Hermann Mader 13.15 Uhr Begrüßung und Ausblick Karin Käppel, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Aalen 13.30 Uhr Werkrealschule Weg zur mittleren Reife mit beruflicher Grundbildung Hans Jörg Polzer, Leiter des Staatlichen Schulamtes Göppingen 13.45 Uhr Einführung in die Expertenrunde und Workshops Thomas Koch, Geschäftsführer JOB Center Heidenheim 14.00 Uhr Expertenvorträge in Klassenräumen Referenten beleuchten das Thema aus Ihrem Blickwinkel Thema Referenten Hauptschule Ekkerhart Möhle, Agentur für Arbeit Aalen Franz Endlicher Hirscheckschule Stefan Lorenz Friedrich-Voith-Schule Hermine Nowottnick vertiefte BO Projekt STARTKLAR Brigitte Rösch, BEJ Maria v. Linden Schule, Peter Ruef, BvB Kombrecht-Engel-Schule Daniela Baamann, SGB VIII Jugendberufshilfe Dieter Winterlik, Agentur für Arbeit Aalen BEJ/ BVB Bildungsträger Jugendhilfe Angelika Körner, BaE Kombrecht-Engel-Schule Rainer Mack, eva Heidenheim Holger Forell, Agentur für Arbeit Aalen Anton Dauser, Sozialdezernat Schilk Hans-Jürgen, Schulsozialarbeit Wolfgang Krause, JOB Center Moderation Gebhard Bühler Agentur für Arbeit Aalen Silke Gräter Technische Schule Albert Köble JOB Center Steffen Maurer Heidenheimer Netzwerk Gruppengröße ca. 25 Teilnehmer Dauer der Vortragsblöcke 30 Minuten. Damit Sie die Gelegenheit haben an einem zweiten Thema teilzunehmen, werden die Vorträge um 14.30 Uhr wiederholt. 15.00 Uhr 16.00 Uhr Markt der Möglichkeiten – Galerie der Maßnahmeangebote und „Netzwerk-Gespräche" an den Ständen im Foyer Workshops in Klassenräumen Moderatoren und Referenten diskutieren unter Einbeziehung der Teilnehmer 5 Thema Referenten Moderation Hauptschule Ekkerhart Möhle, Agentur für Arbeit Aalen Franz Endlicher Hirscheckschule Stefan Lorenz Friedrich-Voith-Schule Hermine Nowottnick vertiefte BO Projekt STARTKLAR Gebhard Bühler Agentur für Arbeit Aalen Brigitte Rösch, BEJ Maria v. Linden Schule Peter Ruef, BvB Kombrecht-Engel-Schule Daniela Baamann, SGB VIII Jugendberufshilfe Dieter Winterlik, Agentur für Arbeit Aalen BEJ/ BVB Bildungsträger Angelika Körner, BaE Kombrecht-Engel-Schule Rainer Mack, eva Heidenheim Holger Forell, Agentur für Arbeit Aalen Jugendhilfe Anton Dauser, Sozialdezernat Schilk Hans-Jürgen, Schulsozialarbeit Wolfgang Krause, JOB Center Silke Gräter Technische Schule Albert Köble JOB Center Steffen Maurer Heidenheimer Netzwerk Gruppengröße ca. 25 Teilnehmer Jugendliche diskutieren mit Jugendlichen Thema Teilnehmer Welche Erfolgsfaktoren wären notwendig gewesen um das Ziel Ausbildung zu erreichen? 12 Jugendliche in den Angeboten/Maßnahmen: - Job Schmiede - Jugend Job Agentur Wie wird der aktive Prozess Übergang Schule und Beruf von d. Teilnehmern erlebt? 10 Jugendliche aus BEJ und BVB Wie wurde der Übergang in die Ausbildung erlebt: -was war gut? -was hätten sie sich gewünscht? 12 Jugendliche in Ausbildung Moderation Hannes Simon Projekt Job Schmiede Sonja Beißwanger Projekt Jugend Job Agentur Lothar Rupprecht BvB Vera Davydoff Schülerin kfm. Schule 16.00 Uhr Alternativ - Lotsen führen durch den Markt der Möglichkeiten 17.00 Uhr Abschlusspräsentation der Workshops im Foyer 18.00 Uhr ENDE Musikalische Umrahmung durch die Gitarrengruppe der Hirscheckschule Catering durch die Maria von Linden Schule 6 Markt der Möglichkeiten – Galerie der Maßnahmeangebote Agentur für Arbeit Ausbildungsvermittlung, Berufsorientierung, Berufsberatung und REHA JOB Center Heidenheim - Ausbildungsvermittlung und Fallmanagement Landratsamt - Jugendhilfe SGB VIII + Perspektive Berufsabschluss Vertiefte Berufsorientierung - STARTKLAR Westschule - HS - Koop - Klasse, Berufseinstiegsbegleiter Berufliche Schulen: - Technische Schule - Maria von Linden Schule - Kaufmännische Schule IHK und Handwerkskammer - Ausbildungsberater Projekt Jugend-Job-Agentur Projekt Job Schmiede Soziale Stadt - Weststadt / Voithsiedlung - Stadt Heidenheim Jugendhäuser Stadt HDH Ausbildungspaten Stadt Giengen Kombrecht-Engel-Schule: Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) EVA - Sonder- BvJ + REHA Ersteingliederung AWO Heidenheim 7 Erste Heidenheimer Jugendkonferenz Landrat Hermann Mader Anrede Mit dieser heutigen ersten Jugendkonferenz hier in unserer kaufmännischen Berufsschule Heidenheim sollte es uns gelingen, einen weiteren Brückenschlag zwischen Schule und Beruf zu machen. Wir, das sind als Ausrichter dieser Jugendkonferenz, unser JOBCenter, unser Sozialdezernat sowie die Agentur für Arbeit. Hereingenommen sind aber auch private Bildungsträger, Hauptschulen und natürlich auch betroffenen Jugendliche. Schließlich wollen wir mögliche Schwächen bei der Vermittlung Jugendlicher in den Arbeitsmarkt ausmachen und wo immer möglich beseitigen. Diese Jugendkonferenz ist also als ein Instrument zu sehen, das die örtliche Zusammenarbeit optimiert. Es gilt Reibungsverluste zu minimieren und jugendspezifische Angebote aufeinander abzustimmen. Ziel ist es letztlich, die berufliche und damit auch die soziale Integration voranzubringen. Voraussetzung für eine zielgerichtete und effiziente Vorgehensweise ist vorab eine Transparenz der Angebote. Da wir wie überall nur begrenzte Ressourcen haben, ist es ein Gebot der Stunde die Kräfte zu bündeln. Und keine Reibungsverluste aufkommen zu lassen. Dazu soll heute diese Jugendkonferenz dienen. Dass wir bereits auf einem guten Weg sind, belegt die Tatsache, dass die beruflichen Schulen des Landkreises sich sehr stark und erfolgreich an der Praxis orientieren. Uns allen ist klar, dass unsere heimische Wirtschaft auf gut ausgebildete junge Menschen angewiesen ist. Dafür die Voraussetzungen zu schaffen, dafür stehen wir alle in der Verantwortung. Eine anwendungsorientierte Schulbildung und eine nachhaltige Lernbereitschaft sind die Schlüssel hierfür. Wir alle sind in der Verantwortung, Anlagen, Fähigkeiten und Neigungen der Jugendlichen bestmöglich zu fördern. Wenn es uns nicht gelingt, eine qualifizierte Schulausbildung zu vermitteln, dann wird langfristig auch unser Wohlstand wegbrechen. Deshalb muss uns dieses Thema unter den Nägeln brennen. Und wir sind aufgerufen alle Anstrengungen zu unternehmen, um gezielt gegenzusteuern. Wir brauchen passende Antworten, wenn’s um qualifizierte und qualifizierende Ausbildungsinhalte geht. Und eben auch wenn’s um deren geglückte Vermittlung geht. Die Schule, gerade auch die Hauptschule, ist also gefordert, den Schülerinnen und Schülern, nicht nur Kenntnisse zu vermitteln. Sondern diese Kenntnisse so zu vermitteln, dass die Jugendlichen sich angenommen fühlen und gerne kommen. Keine einfache Aufgabe, wenn man weiß, dass in vielen Familien die Erziehungsaufgabe nicht mehr ausreichend wahrgenommen wird. Die Integration einer nicht unerheblichen Zahl junger Menschen unter 25 Jahren in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gestaltet sich mitunter als schwierig. Probleme liegen im Schulabschluss, der Leistungsbereitschaft, in der Person, im Umfeld, in der Familie. Wichtig ist sicher, dass die Schüler ein positives Selbstwertgefühl entwickeln. Qualifizierung schließt als wesentlichen Aspekt die Stärkung der Persönlichkeit mit ein. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, was es für junge Menschen bedeutet, wenn ihnen der Königsweg zu sich selbst, die Arbeit vorenthalten wird. 8 Denn wir alle definieren uns über Arbeit. Es darf nicht sein, dass die Arbeitswelt auf Anfragen von Hauptschülern ausweichend reagiert. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um die Ausbildungsfähigkeit von Hauptschülern zu verbessern. Auch in Kooperation mit allen außerschulischen Partnern. Und dazu soll diese erste Jugendkonferenz mit ihren Workshops und Vorträgen entscheidend beitragen Ziel muss es sein, dass jedem Jugendlichen ein Ausbildungsplatzangebot unterbreitet werden kann. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 9 Erste Heidenheimer Jugendkonferenz Karin Käppel Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Aalen Anrede Auch ich darf Sie bei dieser 1. Jugendkonferenz im Landkreis Heidenheim herzlich willkommen heißen. Schön, dass Sie gekommen sind und Interesse an dem Thema haben. Viele Grüße von Herrn Gulde. Er ist heute leider terminlich verhindert. Gleich auch mein Dank an alle, die bei der Vorbereitung der Jugendkonferenz beteiligt waren und die Veranstaltung jetzt mitgestalten. Diese große Veranstaltung bedurfte so mancher Abstimmung im Vorfeld. Lassen Sie mich auch gleich zum Ausblick kommen. Damit verstehe ich die Situation der Schulabgänger, dem Ausbildungsstellenmarkt im Agenturbereich und im Landkreis Heidenheim und dem Hinweis auf einzelne Faktoren, die auch die Zukunft ausmachen werden wie z.B. der Demographische Wandel. Betrachtet man die Schulabgänger 2009 im Landkreis Heidenheim, dann lässt sich nach den Daten des Statistischen Landesamtes BW sagen, dass von 1.687 Schulabgängern lediglich 86 Jugendliche keinen Hauptschulabschluss erreicht haben. Dies ist dies sehr positiv. Nachteilig natürlich für die 86 Jugendlichen, denn ohne Hauptschulabschluss wird es immer schwerer in ein Ausbildungsverhältnis oder Arbeitsverhältnis zu gelangen. Unser Ziel ist stets die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Es gibt aber auch Möglichkeiten um den Hauptschulabschluss noch nachträglich zu erreichen, z.B. im Rahmen einer Berufsvorbereitenden MN (BvB). Und genau deshalb sind wir ja heute da, festzustellen was gut am Übergang Schule und Beruf gelang und was es zu verbessern gibt. Vielleicht mit Unterstützung der Politik. In den Workshops werden wir die Themen entsprechend aufgreifen. Beim Ausbildungsstellenmarkt kann ich für den Agenturbezirk sagen, dass die „Krisenjahre 2008 und 2009“ gut gemeistert wurden. Es standen jeweils im Mai der Vorjahre ca. 2.700 gemeldete Ausbildungsstellen zur Einmündung der gemeldeten Bewerber zur Verfügung. Für 2010 gingen wir, wie auch die Wirtschaft, von einer schlechten Prognose aus. Gegenwärtig zeigt sich jedoch „Licht am Horizont“. Aktuell wurden uns 2.519 Ausbildungsstellen gemeldet. Dies sind zwar 9,3% (257) Ausbildungsstellen weniger als 2009. Doch die positiven Signale der Wirtschaft stimmen uns positiv, dass doch noch mehr Betriebe ausbilden. Hier auch gleich mein Appell an die Unternehmen. „Denken Sie an den Demographischen Wandel und bilden Sie aus. So sichern Sie sich Ihre Fachkräfte der Zukunft.“ Den Ausbildungsstellen stehen im Mai 3.691 gemeldeten Bewerbern gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 3,1 % weniger Bewerber. Hier lässt sich der Trend erkennen, dass etliche Jugendliche lieber weiter die Schule besuchen, bevor sie in einen für sie unattraktiven Beruf lernen. Im Landkreis Heidenheim zeigt sich ein ähnliches Bild. Bislang wurden uns 688 Ausbildungsstellen gemeldet. Dem stehen 914 Bewerber gegenüber. Allerdings ist hier ein stärkerer Rückgang sowohl bei den Ausbildungsstellen (-15,7%) als auch bei den Bewerbern (-11,8%), im Vergleich zu verzeichnen. 10 Es gibt immer noch Bereiche mit mehr Bewerber als Ausbildungsstellen und umgekehrt. Als Beispiel sind für Schlosser und Mechaniker 340 Stellen gemeldet für die sich 568 Bewerber interessieren. Genau anders sieht das Bild bei den Ernährungsberufen (Bäcker, Fleischer) aus. Hier sind 143 Stellen vorhanden und 99 Bewerber. Der alternativen Berufswegplanung kommt somit eine wichtige Bedeutung zu. Die Berufsberater zeigen diese Alternativen gerne auf. Insgesamt kommt dem gesetzlichen Auftrag der Berufsberatung mit der Beruflichen Orientierung und der beruflichen Einzelberatung eine wichtige Funktion zu. Auch die Vermittlung in ein Ausbildungsverhältnis oder die entsprechende Förderung ist wesentlich beim Übergang Schule und Beruf. Hier gilt es 2010 5.566 Schulentlassene von allgemeinbildenden Schulen in Ostwürttemberg und nochmals 5.000 Schüler an verschiedenen Berufsschulen gut zu beraten. Betrachtet man dann noch den demographischen Faktor, in Verbindung mit dem Fachkräftemangel, dann ist schnell klar, dass jeder Jugendliche gebraucht wird. Die Zahl der Jugendlichen, die Altersquote sowie die Überalterung von Belegschaften in Unternehmen zeigen, dass alle Potentiale der Jugendlichen geweckt und an eine Ausbildung herangeführt werden müssen. Auch schwächere Jugendliche müssen eine Chance bekommen. Einmal aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus und zum anderen natürlich um der Jugendlichen selbst willen. Gerade diese Entwicklung für die Region wird auch bei der Veranstaltung, gemeinsam mit unseren Verwaltungsausschuss, am 23.7. in Aalen, bei der Vorstellung des regionalen Arbeitsmarktmonitors aufgezeigt. Dabei werden die Bedarfslagen der Regionen Heidenheim und Ostalbkreis transparent gemacht. Es wird die Flexibilität der Unternehmen und der Jugendlichen benötigt. Seitens der Unternehmer gilt es Jugendlichen aus einem sozial schwierigen Umfeld, sozial Benachteiligten und z.B. Jugendlichen mit Behinderung eine Chance zu geben eine gute Kraft im Unternehmen zu werden. Die Jugendliche müssen sich auf die Trends auf dem Arbeitsmarkt (z.B. Gesundheitsberufe) und Strukturveränderungen einlassen. Gerne folgt die Aussage, dass die Jugendlichen nicht ausbildungsreif sind. Auch die Anforderungen an die Jugendlichen haben sich dabei geändert. Hier noch einmal mein Appell, auch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben, z.B. durch eine Berufsausbildungsvorbereitung dazu zählt auch EQ (Einstiegsqualifizierung). Dafür sind wir heute auch hier. Um unser gutes Netzwerk weiter zu stärken, aufeinander abzustimmen und vielleicht noch ein paar Verbesserungen zu erkennen um Jugendlichen eine noch bessere Chance in das Berufsleben zu ermöglichen. In den nachfolgende Workshops und Expertengesprächen werden wir diese Punkte noch gemeinsam mit Ihnen besprechen können. Ich freue mich auf die Gespräche mit Ihnen. Karin Käppel 11 Erste Heidenheimer Jugendkonferenz Marlene Silberhorn Schulamt Göppingen Anrede Die Werkrealschule führt Schülerinnen und Schüler mit erster beruflicher Grundbildung zur Mittleren Reife. Das Konzept wird wesentlich geprägt von folgenden Bausteinen: Es gibt einen Gemeinsamen Bildungsplan von Haupt- und Werkrealschule die Individuelle Förderung der Schülerinnen und Schülern Und eine Konsequente Berufswegeplanung Außerdem ist die Direkte Zusammenarbeit der WRS mit beruflichen Schulen in Klasse 10 Gewährleistet Lassen Sie mich dies im Einzelnen etwas ausführen: (Gemeinsamer Bildungsplan Hauptschule / Werkrealschule) Ein gemeinsamer Bildungsplan für die Hauptschulen und die Werkrealschulen stellt sicher, dass Schülerinnen und Schüler aus Hauptschulen in allen Klassenstufen problemlos an eine Werkrealschule wechseln können. Darüber hinaus bleiben alle Möglichkeiten des Übertritts in eine andere weiterführende Schule wie bisher erhalten. Auch für Schülerinnen und Schüler, die am Ende der Klasse 9 wie bisher einen Hauptschulabschluss erwerben, stehen alle bekannten Anschlussmöglichkeiten weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Das gestufte Angebot der Bildungsabschlüsse in den Werkrealschulen bietet verbesserte Möglichkeiten zur Vermeidung von Schulabbrüchen ohne Abschluss. (Individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler) Das passgenau angelegte Bildungskonzept der Werkrealschulen ermöglicht in hohem Maße die möglichst individuelle Förderung der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers. Grundlage hierfür ist eine gezielte Lernstandserhebung in der Klasse 5 als Basis für die Ausgestaltung des Angebots einer zusätzlichen Förderung in Deutsch und Mathematik in den Klassen 5 und 6. In der Klassenstufe 7 schafft eine systematische Kompetenzanalyse eine aussagekräftige Grundlage für die weitere Bildungs- und Berufswegeberatung. Für die zielgruppenspezifische Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Binnendifferenzierung stehen den Werkrealschulen in den Klassen 8 und 9 zusätzliche Ressourcen zur Verfügung. Zum Erfolg trägt auch die kontinuierliche Beratung und Einbindung der Eltern in den Alltag der Werkrealschulen bei. 12 (Konsequente Berufswegeplanung im Netzwerk mit den Beruflichen Schulen, Wahlpflichtfächer) Das Herz im Bildungsangebot der Werkrealschulen bildet eine konsequent angelegte Berufswegeplanung. Das Angebot der Wahlpflichtfächer Natur und Technik, Wirtschaft und Informationstechnik, Gesundheit und Soziales in den Klassen 8 und 9 ist in besonderer Weise auf dieses Ziel ausgerichtet und mit dem Angebot aller Beruflichen Schulen in der 10. Klasse abgestimmt. Die direkte Verzahnung der berufsbildend ausgerichteten Komponenten mit den allgemeinbildenden bildet eine tragfähige Basis für erweiterte Zugänge zum Ausbildungsmarkt und zu weiterführenden schulischen Anschlüssen. Die flexibel und bedarfsgerechte Gestaltung von durchgängig angebotenen Praxisbezug-Elementen (Schule und Betrieb) ist ebenso elementarer Bestandteil der konsequent angelegten Berufswegeplanung. Im Überblick lässt sich das Ganze so darstellen: Anschlüsse (ohne besondere Maßnahmen der Arbeitsverwaltung) Berufstätigkeit Studium Berufskolleg II Duale Berufsausbildung Berufliches Gymnasium Berufskolleg I Fachschulreife (Mittl. Bildungsabschluss) 2-j.BFS Koop. BVJ BVJ BEJ 2-j.BFS Klasse 10: Mittlerer Bildungsabschluss Klasse 9: Hauptschulabschluss Meine Damen und Herren, dass es sich mit den Angeboten der Werkrealschule um eine breit angelegte Erweiterung der Bildungschancen für Schülerinnen und Schüler aus Haupt- und Werkrealschulen handelt, zeigt der Blick auf die schulischen und außerschulischen Anschlüsse, die ihnen offen stehen. Zunächst ist festzuhalten, dass allen Schülerinnen und Schülern mit dem klassischen Hauptschulabschluss der sichere Boden eines qualifizierten Schulabschlusses erhalten bleibt. Ein vorrangiges bildungs-, Arbeitsmarkt- und sozialpolitisches Ziel kann damit in hohem Maße erreicht werden, nämlich die dringend notwendige Verringerung der Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss. 13 Der Königsweg– auch für Schülerinnen und Schüler aus Werkrealschulen – wird weiterhin im Bereich der dualen Ausbildung liegen. Die Sicherstellung der Kompetenzen, die die Grundlage für die Bewährung in einer qualifizierten beruflichen Ausbildung bilden, ist und bleibt deshalb vorrangiges Ziel der Werkrealschulen. Deshalb verbinden sie künftig in einem integrierten Angebot Werkrealschule/Berufliche Schule eine erste berufliche Grundbildung mit den allgemeinbildenden Inhalten und den Grundlagen in den Kulturtechniken. Neben den Zugängen zur dualen beruflichen Ausbildung bietet die Werkrealschule ihren Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit des Zugangs zu allen weiterführenden Anschlüssen im Bereich der Beruflichen Schulen oder in anderen entsprechenden Bildungseinrichtungen und Bildungsgängen. Der Mittlere Bildungsabschluss, der in einer Werkrealschule erworben wird, ist gleichberechtigt und gleichwertig mit jedem anderen Mittleren Bildungsabschluss. Im Hinblick auf die in besonderer Weise erworbenen berufsbildenden Grundqualifikationen weist sein besonderes Profil aber zusätzliche Qualitätsmerkmale auf und ist deshalb andersartig. Schülerinnen und Schüler mit dem Mittleren Bildungsabschluss einer Werkrealschule haben zugleich das 1. Jahr einer zweijährigen Berufsfachschule absolviert. Ihnen steht dann zusätzlich der Weg in das zweite Jahr der zweijährigen Berufsfachschule offen. Dies irritiert zunächst, kann aber Sinn machen, weil diese Schülerinnen sich in vertiefter Weise auf die Anforderungen eines Berufskollegs oder eines Beruflichen Gymnasiums vorbereiten. Dieser Weg ist also besonders den Schülerinnen und Schülern anzuraten, bei denen der Besuch einer weiterführenden schulischen Bildung angeraten erscheint. Gemessen wird der Erfolg der Werkrealschule sicher an der Ausbildungsfähigkeit ihrer Absolventen. Auf dem Weg dahin liegt der Nutzen für die Schülerinnen und Schüler der Werkrealschule im Kern darin, dass sie noch stärker als bisher individuell gefördert werden können. Dass ein engerer Kontakt zu den beruflichen Schulen noch besser aufs Berufsleben vorbereitet und dass sie auch dann den Hauptschulabschluss in der Tasche haben, wenn sie die zehnte Schule nicht schaffen sollten. Das Projekt Werkrealschule wurde vor allem in den Schulen und auch in den Landkreisen und Kommunalverwaltungen von Anfang an engagiert aufgegriffen und dem Zusammenwirken all dieser Kräfte ist es zu verdanken, dass unterschiedliche Sichtweisen und Interessen gebündelt werden konnten, die allen Schülerinnen und Schülern in Zukunft gut erreichbare und deutlich erweitere Bildungschancen öffnet. 14 15 16 Jugendkonferenz Übergang Schule-Beruf 25. Juni 2010 Thema: Hauptschule Moderation: Gebhard Bühler Herr Endlicher stellt „Auszeit“ vor. Die Lehrer der Hirscheckschule haben sich für diesen Ansatz, dieses Modell entschieden, weil die Schüler an den Hauptschulen aus unterschiedlichen Lebenslagen kommen und daher eine Vielzahl von Problematiken mitbringen. Für die Bearbeitung wird viel Zeit benötigt und geht viel Unterrichtszeit verloren. Deshalb muss sich die Schule verändern und auf die durch die gesellschaftlichen Veränderungen entstehenden Herausforderungen reagieren. Gründe, sich für die Einführung des "Auszeit"-Modells an der Hirscheckschule zu entscheiden, waren folgende Überlegungen: Mangelnder Respekt ist oft der Grund für Unterrichtsstörungen und Disziplinprobleme, durch die Unterrichtszeit verloren geht. Um störendem Verhalten Grenzen zu setzen, wurden folgende Regeln aufgestellt: Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht, ungestört zu lernen. Jede Lehrerin und jeder Lehrer hat das Recht, ungestört zu unterrichten. Jede/jeder muss stets die Rechte des anderen respektieren. Nachhaltig störende Schüler werden deshalb mit einem vom Lehrer ausgefüllten Begleitzettel zum Auszeitraum geschickt. Dort hat der Schüler Gelegenheit, mit Hilfe des beratenden Trainingsraum-lehrers sein Verhalten zu überdenken und einen Rückkehrplan zu erarbeiten. Mit diesem kehrt der Schüler in die Klasse zurück. Sofern der Lehrer den Rückkehrplan akzeptiert, darf der Schüler wieder am Unterricht teilnehmen. Falls nicht, muss er zurück in den Auszeitraum und den Plan so überarbeiten, dass der Lehrer ihn akzeptieren kann. Die Schule definiert sich über Störungen: Störungen werden von den Beteiligten anders wahrgenommen. Störungen werden vorrangig bearbeitet. Dadurch wird am Verhalten des Schülers/der Schülerin gearbeitet Bei diesem beziehungsorientierten Ansatz ist der Lehrer für die Schüler Berater, Erzieher und Lehrer. Vor allem als Berater und Erzieher übernehmen die Lehrer Aufgaben des Elternhauses. Dies ist notwendig, weil viele Eltern nicht in der Lage oder nicht gewillt sind, diese Aufgaben entsprechend zu leisten. Eine weitere innovative Methode wird bei der Notengestaltung angewandt. Fazit: Schule muss sich aufgrund der gesellschaftlichen Herausforderungen ändern. 17 Herr Möhle „Viele Hauptschüler sind alleingelassen.“ Es fehlt die Unterstützung des Elternhauses. Viele Eltern sind wegen eigener Probleme, Migrationshintergrund, oder Abwesenheit nicht in der Lage die notwendige Unterstützung zu leisten. Andere Personen, die diese Aufgabe übernehmen sind im näheren Umfeld auch nicht vorhanden. Kindern fehlen die Helfer, die Berater, die Unterstützer, die Verstärker, die Vorbilder und die Zuhörer. Eltern haben bei der Berufswahl den maßgebenden Einfluss. Fehlen beim Berufswahlprozess diese Helfer ist es für Hauptschüler eigentlich nicht möglich eine fundierte, tragbare, dauerhafte Entscheidung zu treffen. Dies führt trotz bestehender Schulmüdigkeit derzeit in einen weiteren schulischen Weg. Deshalb sollten Hauptschüler nach dem Schulabschluss in praxisorientierte Wege einmünden, wenn ein Ausbildungsplatz nicht erreicht wurde. Viele Hauptschüler sind aufgrund ihrer körperlichen und persönlichen Entwicklung noch nicht in der Lage in einem Ausbildungsverhältnis schadlos zu bestehen. Dies muss von den Eltern und Begleitern im Berufswahlprozess mehr berücksichtigt werden. Das der Hauptschule folgende Berufseinstiegsjahr und Berufsvorbereitungsjahr muss praxisorientiert durchgeführt werden. Auch das derzeit vorhandene negative Image muss verbessert werden. Nur wenn diese Einrichtungen von der Gesellschaft positiv gesehen werden, werden auch die Schüler in diesen Schulen motiviert arbeiten. „Uns Hauptschüler will ja keiner.“ Diese Aussage kommt von vielen Schülern bei der Berufsberatung. Die negative Diskussion führt bei den Schülern zur Frustration mit negativer Auswirkung auf Leistung und Noten. Bei Beratungsgesprächen mit Hauptschülern muss oft viel Zeit aufgewendet werden, um den Wert des Hauptschulabschluss ins rechte Licht zu rücken. Nur wenn der Wert erkannt wird sind die Schülerinnen und Schüler motiviert und erreichen einen besseren Abschluss. Fazit: Die Einstellung der Erwachsenenwelt zu den Kindern und Jugendlichen in Hauptschulen und zu der Hauptschule muss sich ändern. Frau Nowottnick Viele Hauptschüler brauchen zur Lebensbewältigung Unterstützung. Lehrer, Sozialarbeiter und weitere Helfer lassen den Kindern die fehlende Unterstützung zukommen. Ein besonderer Handlungsbedarf besteht in den letzten beiden Schuljahren. Um den Übergang von der Schule in den Beruf bewältigen zu können, bedarf es einer besonderen Unterstützung bei der Berufswahl. Mit der erweiterten vertieften Berufsorientierung im Projekt STARTKLAR wird diese Hilfe an allen Hauptschulen im Landkreis Heidenheim angeboten und umgesetzt. Vor allem Kinder mit Sprachschwierigkeiten können die Themen zur Berufswahl beim Unterricht nicht umfassend aufnehmen. In Form von 4 Modulen mit Themen zur Berufswahl werden diese Kinder zusätzlich gefördert. Das Ziel ist es die Motivation für Ausbildung oder weiterführende Schulen zu wecken und zu steigern. Der Anteil der Schüler, die direkt in eine Ausbildung gehen soll gesteigert werden. Das Projekt STARTKLAR beinhaltet auch die Elternarbeit. Eltern sind oft nicht in der Lage ihre Kinder im Berufswahlprozess zu unterstützen. Da sie sich selber nicht um dieses 18 Thema kümmern oder bei Sprachproblemen nicht kümmern können, muss auch hier Unterstützung geleistet werden. Die Eltern werden über die Wichtigkeit und die Möglichkeiten informiert. Bei den Gesprächen mit den Kindern werden sie in die Entscheidungen mit eingebunden. Jugendliche verfolgen meist nur einen Berufswunsch. Zur Entwicklung von beruflichen oder schulischen Alternativen müssen sie von anderen angeregt werden. Fazit: Es ist notwendig den Kindern während dem Berufswahlprozess eine kontinuierliche Hilfe zur Seite zu stellen. Herr Lorenz Die Friedrich-Voith-Schule hat einen hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund. Dies macht eine dauerhafte Unterstützung durch Schulsozialarbeit und Berufswahlbegleiter notwendig. Mit einem guten Hauptschulabschluss ist es eher möglich einen Ausbildungsplatz zu bekommen, als mit einem schlechten Realschulabschluss. Über die Zeugnisnoten wird von den Arbeitgebern oft die Vorauswahl getroffen. Dabei werden Bewerber mit einem schlechten Realschulabschluss eher aussortiert als Bewerber mit gutem Hauptschulabschluss. Andererseits bewerben sich auf Ausbildungsstellen, bei denen der Realschulabschluss gefordert ist, mehr Interessenten. Auch hier werden im ersten Schritt Bewerber nach der im Zeugnis dargestellten Leistung beurteilt. Fehlende Sprachkenntnisse und mangelnde Kenntnis über Bewerbungen führen dazu, dass die Kinder mit ihren Bewerbungen oft zu lange warten. Mit Unterstützung muss erreicht werden, dass die Chancen nicht durch verspätetes bewerben verloren gehen. Die Förderung der deutschen Sprache muss schon im frühen Kindesalter beginnen. Eltern mit Migrationshintergrund sind dazu nicht in der Lage und benötigen oft selber Unterstützung. Fazit: Kinder müssen rechtzeitig gefordert werden. Lösungsansätze: Wie sollen Eltern besser eingebunden werden? Eltern haben keine Zeit oder sind nicht in der Lage oder nicht gewillt ihre Kinder zu unterstützen und zu fördern. Eltern durch Informationen und Schulungen besser einbinden. Wie muss sich die Schule verändern? Anderes Lehrerverständnis, Lehrer als Erzieher, Lehrer als Berater, Ganztagsschule, andere Unterrichtsmethoden Wie können Schüler besser und motivierender in die Gestaltung des Schulbetriebes eingebunden werden? Haltung zu den Noten (zu Beginn des Schuljahres mit den Schülern eine Zielvereinbarung abschließen), Sprache fördern, alters- und entwicklungsabhängige Angebote (Auflösung des Klassenverbundes) 19 Lehrer können es nicht alleine schaffen Zusätzliche Sozialarbeiter einsetzen Angebote koordinieren Auf Kontinuität beim Maßnahmeangebot achten 20 Jugendkonferenz Übergang Schule-Beruf 25. Juni 2010 Thema: BEJ/BVB Moderation: Silke Gräter Ergebnisse aus Expertenvorträge und Workshop Als Experten für die Gruppe BEJ/BVB waren eingeladen Frau Rösch von der Maria von Linden Schule, Herr Rupprecht von der Kombrecht-Engel Schule, Frau Baamann von der Maria von Linden Schule und Herr Winterlik von der Agentur für Arbeit aus Aalen. Die Moderation der Vorträge, sowie des anschließenden Workshops haben Frau Gräter von der Technischen Schule Heidenheim, sowie Frau Fuchs von der Maria von Linden Schule übernommen. Frau Rösch ging auf das BEJ ein. In ihrem Expertenvortrag nahm sie Bezug auf einen Zeitungsartikel, der das fehlende Sozialverhalten der Schüler thematisierte. Eine Beobachtung, die man auch durchaus im BEJ machen kann. Des Weiteren stellte sie die Besonderheiten des BEJ heraus. Das BEJ wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt. So findet die Konzentration auf ein Berufsfeld satt, damit die Schüler eine Vorqualifikation erhalten und somit ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz verbessern. Unterstützend dazu gibt es auch ein wöchentliches Betriebspraktikum. Auch findet am Anfang des Schuljahres eine Kompetenzanalyse statt, deren Ergebnisse es den Lehrern ermöglicht, die Schüler gezielt zu fördern. Mit dem neuen Fach Projektund Sozialkompetenz soll vor allem die Ausbildungsreife der Schüler gefördert werden. Frau Baamann ging in ihrem Vortrag auf die Arbeit der Jugendberufshilfe ein. Ziel der Jugendberufshilfe ist die Unterstützung, Betreuung, Beratung sowie Begleitung der Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. So dient die Jugendberufshilfe vor allem als Brücke zwischen dem Jugendlichen und dem Betrieb. Um den Jugendlichen bei seiner Berufsfindung optimal zu unterstützen findet ein reger Austausch zwischen Jugendberufshilfe und Klassenlehrer, sowie zwischen Jugendberufshilfe und Jobcenter bzw. Agentur für Arbeit statt. Herr Winterlik stellte das Modell der BVB vor. Ziel dieser Maßnahme ist es die Schüler innerhalb von 10 Monaten in ein Ausbildungsverhältnis zu vermitteln. Die Schüler müssen sich in einem Betrieb „unter Beweis“ stellen und somit eine gezielte Berufsauswahl treffen. Gegliedert ist diese individuelle Maßnahme in vier Stufen: 1.) Eingangsanalyse (Qualifizierung, Eignung etc.) 2.) Grundstufe (Berufsorientierung, -wahl) 3.) Förderstufe 4.) Übergangsqualifizierung (Praktikum im Betrieb) Die 10 Monate dienen auch dazu die Ausbildungsreife der Jugendlichen zu fördern. So sollen soziale Kompetenzen wie Engagement, Zuverlässigkeit, Motivation und Pünktlichkeit geübt werden. 21 Herr Rupprecht, der ebenfalls mit diesem Modell arbeitet, stellte ergänzend heraus, dass es bei dieser Maßnahme vor allem um die Festigung der persönlichen Fertigkeiten geht, um eine bessere Berufswahl treffen zu können. Bei allen vier Expertenvorträgen kristallisierten sich die gleichen Problemfelder heraus. Frau Rösch ging auf die Rechtslage und das Sozialverhalten ein. So stellte sie bei der Rechtslage heraus, dass es für die Schule sehr schwer sei, nachhaltige Konsequenzen durchzuführen. Für die Schüler sei es keine große Hürde sich eine ärztliche Bescheinigung zu besorgen, die dann auch noch höherwertig als eine amtsärztliche Bescheinigung sei. Somit sei den Schülern „Tür und Tor“ geöffnet, um dem Unterricht fern zu bleiben. Früher gab es bessere Maßnahmen wie z.B. Kindergeldkürzung oder das Verweigern zur Zulassung zur Prüfung, wenn ein Schüler zu hohe Fehlzeiten hatte. Heute darf ein Schüler, der nur 2 Stunden im ganzen Schuljahr anwesend war an der Prüfung teilnehmen. Auch ging Frau Rösch auf das mangelhafte Sozialverhalten ein, das sich vor allem in Dingen wie Fehlzeiten, Zuverlässigkeit aber auch der Ausdrucksweise unter den Schülern aber auch gegenüber den Lehrkräften äußert. Herr Rupprecht ging auf die fehlende Motivation sowie die Problematik der Fehltage ein. Seiner Meinung nach resultiert die fehlende Motivation aus der mangelnden Unterstützung seitens des Elternhauses. Auch stellen die Betriebe immer höhere Anforderungen, die die Jugendlichen nicht mehr erfüllen können. Das führt natürlich zu Frustration, was wiederum zu Fehlzeiten führt, da ein Großteil der Schüler über eine geringe Frustrationstoleranz verfügt. Des weiteren stellte er heraus, dass es eine große Diskrepanz zwischen den Wunschvorstellungen der Gesellschaft, sowie den realen Voraussetzungen gibt. Herr Winterlik ging auf die fehlende Selbsteinschätzung ein. Dies resultiert seiner Meinung nach daraus, dass die Jugendlichen nicht in der Lage sind zu reflektieren. Auch verfügt ein Großteil der Schüler über kein realistisches Selbstbild. Gründe dafür könnten fehlender Druck, fehlende Reife sowie Selbstwerterhaltung sein. Als weiteren Grund nannte er die fehlenden Überprüfungsmöglichkeiten. Die Jugendlichen bräuchten mehr Negativerlebnisse, um ein realistisches Bild entwickeln zu können. Herr Probst, Jugendberufshelfer an der Technischen Schule Heidenheim, ging auf die Problematik der Zusammenarbeit mit den Betrieben ein. Die theoriereduzierte Ausbildung wird zunehmend verstärkt, allerdings müssten seiner Meinung nach, die Betriebe mit auch mit entsprechender Stellenzahl darauf reagieren. Eine weitere Problematik stellt das wöchentliche Betriebspraktikum da, da viele Betriebe nicht bereit sind, einen Praktikanten aufzunehmen. Frau Baamann ging auf die Familienproblematik ein. Die Jugendlichen erfahren oft keine Unterstützung seitens der Eltern. Unterstützung erfahren sie allerdings dann, wenn das Fehlverhalten der Jugendlichen gedeckt werden muss. Auch merkte Frau Baamann an, dass die Eltern oft eine falsche Vorbildfunktion einnehmen. Herr Freudenstein, Jugendberufshelfer der Technischen Schule Heidenheim, sprach das Suchtproblem an. So kann man beobachten, dass neben der Alkoholproblematik die PCSucht immer mehr zunimmt. 22 Workshop Basierend auf den Kernaussagen der Expertenvorträge sollten im Workshop Lösungsansätze diskutiert werden, die dann später im Plenum vorgetragen wurden. Die Kernaussagen der Expertenvorträge konnte man in die Bereiche Rahmenbedingungen, sowie fehlende Ausbildungsreife gliedern. Zu den Rahmenbedingungen zählen die Familienproblematik mit den Kernpunkten fehlende Unterstützung, negatives Elternvorbild und fehlendes Interesse. Die Rechtslage mit der Aussage der wenig nachhaltigen Konsequenz und die Betriebe mit zu wenig Stellen und der mangelnden Bereitschaft Praktikanten aufzunehmen. Zu dem Bereich fehlende Ausbildungsreife kann man die fehlende Motivation mit den allgemeinen Bildungsdefiziten und den zu hohen Anforderungen zählen. Auch gehört das Sozialverhalten mit den Punkten Kommunikationsdefizite, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sowie Gewalt dazu. Als letzter Punkt ist die Selbsteinschätzung mit der fehlenden Reflektion, dem unrealistischen Selbstbild und der Selbstwerterhaltung zu nennen. Der Einstieg in die Diskussion fand mit einem Zeitungsartikel statt. In dem Artikel ging es darum, dass es für einen Arbeitnehmer kein Problem dargestellt hat zu den Spielen bei der WM eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung seitens der Ärzte zu erhalten. Die Frage war nun, wie wir als Schule auf die Fehlzeiten der Schüler eingehen, wenn es bei einer WM ganz normal ist, nicht zur Arbeit zu erscheinen. Bei der Diskussion wurde festgestellt, dass man als Schule nur sehr wenig Möglichkeiten hat und dass das schulrechtliche Problem, welches dahinter steht, nur auf politischer Ebene gelöst werden kann. Trotzdem wurde der Wunsch nach einer Gesetzesänderung formuliert. Auch wurde bei der Diskussion deutlich, dass man die Ärzte durchaus in die Verantwortung ziehen soll. Allerdings nicht in der Form, dass man ihre Fachkompetenz in Frage stellt, sondern dass man an ihr Gewissen bzw. ihre Vernunft appelliert, in denen man ihnen verdeutlich, was der Schüler jedes Mal versäumt, wenn er der Schule fern bleibt. Das führte natürlich zu dem Einwand, dass dieser erzieherische Aspekt eigentlich Aufgabe der Eltern sei. Schnell wurde in der Diskussion deutlich, dass man keine Chance hat an die Eltern heranzukommen bzw. deren Verhalten zu verändern. Vielmehr muss man an die Vernunft der Jugendlichen appellieren. Was die Frage aufbrachte, warum man überhaupt mit den Fehlzeiten bzw. der mangelnden Motivation zu „kämpfen“ hat. Nach Meinung eines Diskussionsteilnehmers müsste man das Schulleben und damit verbunden auch die Lerninhalte verändern. Schule müsste so spannend sein, dass es auch wirklich eine Strafe darstellt, wenn man nicht am Unterricht teilnehmen darf, bzw. der Gedanke erst gar nicht aufkommt, dem Unterricht fern zu bleiben. Auch wurde angemerkt, dass wir als Schule es mit „schulmüden“ Schülern zu tun haben. Der Schwerpunkt der Schulbildung sollte auf den praktischen und nicht den theoretischen Teil gelegt werden. Die Praxis diene als Vorbereitung auf das Berufsleben. In diesem Zusammenhang wurde auch wieder die Selbsteinschätzung genannt. Es wurde die Meinung geäußert, dass man die Ressourcen der Schüler hervorheben bzw. ansprechen soll. Wenn ein Schüler sieht, dass er etwas kann, egal in welchem Bereich, könnte man der mangelnden Motivation entgegen treten. 23 Das erfordert natürlich eine Veränderung der Denkweise. Meist stechen einem die negativen Seiten eines Menschen ins Auge. Diese bleiben im Gedächtnis und bestimmen das miteinander Umgehen. Der Appell des Umdenkens war allerdings nicht nur an die Menschen, die mit den Jugendlichen arbeiten gerichtet, sondern allgemein an die Gesellschaft. Zusammenfassend kann man sagen, dass es im Bereich BEJ/BVB sehr viele „Baustellen“ gibt und nur im Zusammenspiel aller eine Veränderung satt finden kann. 24 Jugendkonferenz Übergang Schule-Beruf 25. Juni 2010 Thema: Bildungsträger Moderation: Albert Köble Ergebnisse aus Expertenvorträge und Workshop Kombrecht-Engel-Schule Heidenheim Berufsausbildung an überbetrieblichen Einrichtungen (BaE): Klientel wird zunehmend schwieriger. Haupthandlungsfeld liegt im Bereich der Schlüsselqualifikationen wie z.B. Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit, Motivation, … dadurch zunehmender Coaching-Aufwand in den Praktikumsbetrieben. Die Ausbilder sind teilweise mit der Zielgruppe überfordert. Fehlende Bereitschaft von Betrieben, Azubis aus BaE nach dem 1.Jahr in eine reguläre Ausbildung zu übernehmen. Argumente: Betriebswirtschaftliche Lage lässt eine Übernahme nicht zu. Der Ausbildungspool ist bereits ausgeschöpft, der BaE Teilnehmer ist zusätzlich. die Vielfalt der angebotenen Berufe im Rahmen von BaE ist eingeschränkt. Handwerksberufe werden nicht angeboten. Lösungsansätze: Ausweitung der Zugangsvoraussetzungen in BaE. Dunkelziffer der Jugendlichen, die die besonderen Hilfen des Konstrukts BaE brauchen ist hoch. Mehr Mittel müssen für die Arbeitsagentur/JOB Center zur Verfügung gestellt werden. Augenblickliche Tendenz: Mittelreduzierung!!! Anreize für Arbeitgeber schaffen, BaE-Azubis in reguläre Ausbildung zu übernehmen: o sozialpädagogische Betreuung sicherstellen o finanzielle Anreize schaffen (Beteiligung an der Ausbildungsvergütung oder Prämien) o alternativ Mischfinanzierungen. Wichtig wäre, dass der BaE-Bildungsträger Arbeitsvertraglich Ausbildungsbetrieb bleibt und die Ausbildungskosten vom Arbeitgeber erstattet bekommt. Im Falle von Arbeitsvertraglichen Streitigkeiten hat so der Arbeitgeber keine Aufwendungen. Ausweitung der BaE-Berufe auf die breite Palette der Handwerksberufe. Ausweitung der BaE-Berufe auf neue Berufsfelder; vor allem den Dienstleistungssektor aufgrund der Demographischen Entwicklung. Zunehmend müssen ältere Menschen betreut/gepflegt werden (Pflege, Rasen mähen, Haus in Stand/sauber halten, Einkaufen,………..) 25 EVA Heidenheim Sonder-Berufsvorbereitungsjahr (S-BVJ) Systemische Probleme: Wechselnde Zuständigkeiten bei der Begleitung der Jugendlichen dadurch geht Wissen über Persönlichkeitsstrukturen verloren, müssen mit viel Zeit-/Kraft/Geldaufwand weitergereicht oder neu eruiert werden / Jugendliche werden zerrieben / drehen (unnötige) Warterunden / verlieren Motivation ... Finanzierungszuständigkeiten (Bund, Land, Kommune) verhindern eine als richtig erkannte Maßnahme; Bsp. S-BVJ ist vom Konzept für einen größeren Personenkreis sinnvoll und förderlich, der Zugang kann aber nur über die Finanzierung durch das JA realisiert werden / andere kommen nicht in diesen „Genuss“, müssen im schlechtesten Fall mit Angeboten vorlieb nehmen, die ihnen nicht weiterhelfen, manchmal sogar schaden (kurzfristig „billiger“ sind aber später vielleicht der Gesellschaft „teuer werden“) / es gibt nicht zu wenig finanzielle Mittel, sie werden nur nicht wirkungsorientiert verteilt, Bildungsträger sind vielfach Reparaturwerkstätten frühere Intervention (Prävention) ist offenen Auges nicht realisierbar, weil für präventive Angebote kein Geld bereitgestellt wird (Verteilung nach Quoten, Ergebnis von Prävention nur schwer und langfristig messbar / Eventualitäten der Entwicklung von Individuen) Kontinuierliche persönliche Begleitung ist notwendig, wenn nicht durch Eltern möglich dann durch eine institutionelle Begleitung (Bsp. BerEB) Persönliche Probleme der Jugendlichen o Komorbidität der Störungen (gleichzeitig auftretende Krankheitsbilder) o Verhaltensauffälligkeiten und Lernbehinderung plus gegebenenfalls weitere Befunde o Grundlagenproblematik (schriftlich, sprachlich, mathematisch) o Starke Diskrepanz des Leistungstandes/ Ziele der Schüler o Hauptschulabschluss als Ziel oder nur BVJ Abschluss UMF ( Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) - unklarer Status Deutsch als Fremdsprache Weitere Sozialpädagogische Unterstützung für Persönlichkeitsentwicklung (Schulsozialarbeit) zusätzlich zum Stundenpool notwendig. Lösungsansätze: Ausweitung der Zugangsvoraussetzungen ins S-BVJ. Hohe Dunkelziffer von Jugendlichen, die diese besondere Hilfe brauchen, aber keine Betreuung durch das Jugendamt erfahren. Einbindung in regionale Gremien um den Bekanntheitsgrad des S-BVJ zu vergrößern. Einführung einer „Schülerakte“. Somit weiß jeder Betreuer des Jugendlichen was läuft bzw. gelaufen ist. Runde Tische mit allen Netzwerkpartnern, die einen Jugendlichen betreuen. Aktivere Vernetzung! heterogene Gruppen setzten mehr Betreuungspersonal voraus.-> Es müssen mehr Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. 26 27 Jugendkonferenz Übergang Schule-Beruf 25. Juni 2010 Thema: Jugendhilfe Moderation: Steffen Maurer Ergebnisse aus Expertenvorträge und Workshop Moderiert werden sowohl die Expertenvorträge als auch der Workshop zum Thema Jugendhilfe von Herrn Maurer vom Heidenheimer Netzwerk Nachqualifizierung. Referenten sind Herr Dauser, Dezernent für Jugend und Soziales im Landratsamt Heidenheim, Herr Schilk und Frau Di Muro, beide Schulsozialarbeiter in einer Hauptschule in Giengen und Herr Krause, Teamleiter U25 im JOB Center Heidenheim. Thema ist die Situation Jugendlicher, die nach ihrem Schulabschluss keine Berufsausbildung finden konnten. Bei der ersten Runde der Expertenvorträge sind 23 Zuhörer anwesend, bei der zweiten Runde sind es 27. Der erste Referent, Herr Dauser, schildert die Situation der Jugendlichen aus Sicht des Jugendamtes. Er gliedert seinen Vortrag in 4 Leitfragen. Zuerst beschäftigt er sich mit der Frage, wie sich die öffentliche Jugendhilfe in den Prozess der Berufsfindung des Jugendlichen einbringt. Die Eingliederung in die Arbeitswelt kann gefördert werden. Dazu gibt es 2 Hilfsmittel. Einerseits die Schulsozialarbeit und andererseits die Jugendberufshilfe. Seine zweite Frage beschäftigt sich damit, wo die öffentliche Jugendhilfe Handlungsbedarf sieht. Dabei sieht Herr Dauser 4 Problemfelder. Viele Jugendliche sind nicht ausbildungsreif. Sie sind den Anforderungen der Arbeitswelt also nicht gewachsen. Vor allem Haupt- und Sonderschüler sind davon sehr stark betroffen. Die Gründe können in der Schule, innerfamiliär oder in der Entwicklung des Jugendlichen liegen. Als weiteres Problemfeld sieht Herr Dauser Lernschwächen oder sogar Lernbehinderungen einiger Jugendlicher. Diese haben oft keinen oder nur einen sehr schlechten Schulabschluss. Auch der Migrationshintergrund kann eine Ursache sein. So gibt es z.B. sprachliche Hindernisse, der elterliche Einfluss oder kulturelle Wertvorstellungen, die eine erfolgreiche Schulund Berufsausbildung behindern. Auch die Berufswelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. So stellen viele Betriebe höhere Anforderungen an den Jugendlichen (z.B. Mobilität, Flexibilität, Leistungsbereitschaft). Bei der Frage, welche Mittel zur Problemlösung zur Verfügung stehen, nennt Herr Dauser die soziale Gruppenarbeit, die Erziehungsbeistandschaft und den Allgemeinen Sozialen Dienst. Doch für diese Mittel müssen sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden. Zur vierten Leitfrage, ob die Lösungsansätze den Anforderungen entsprechen, meint Herr Dauser, diese gehen in eine vielversprechende Richtung. Jedoch wäre dies nur ein „Reparaturbetrieb“. Es werden nur Symptome behandelt, nicht jedoch die Ursachen. Diese sind Dausers Ansicht nach, vielschichtig, liegen jedoch alle in der Familie. Es gibt immer mehr alleinerziehende Eltern, die den Aufgaben nicht mehr gewachsen sind. Auch zu geringes Einkommen sei ein Problem. Eine weitere Ursache sieht Herr Dauser in der mangelnden Integration von Personen mit Migrationshintergrund. Außerdem gibt es Defi- 28 zite in der familiären Wertvermittlung. Auch die Vermittlung von Leistungsbereitschaft und Problemlösungskompetenz weist immer häufiger Defizite auf. Letztendlich sieht Herr Dauser 4 mögliche Lösungsansätze. Die Prävention der Jugendhilfe muss ausgebaut werden, um Belastungsfaktoren in der Entwicklung zu verringern. Außerdem muss mehr Transparenz und Übersichtlichkeit im Bereich der Hilfsangebote geschaffen werden. Des Weiteren muss die Kooperation und Koordination von Trägern und Angeboten verbessert werden und Angebote und Maßnahmen regelmäßig evaluiert werden. Herr Dauser zieht das Fazit, dass die Solidarität der Träger untereinander gestärkt werden muss. Es sei ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Der zweite Expertenvortrag an diesem Nachmittag wird von Herrn Schilk und Frau Di Muro gehalten. Herr Schilk stellt erst seine Arbeit als Schulsozialarbeiter vor. Diese besteht aus Intervention, z.B. bei Kindern, die in Gefahr sind und aus Prävention. Hier nennt er als Beispiele die Streitschlichtung, Anti-Gewalt- und Anti-Mobbing-Training und das Training sozialer Kompetenzen. Im zweiten Punkt geht Herr Schilk auf die „Baustellen und Defizite“ der Jugendlichen ein. Er sieht die Probleme hauptsächlich im Familiensystem. Eltern von benachteiligten Jugendlichen haben oft eine zu geringe Erziehungskraft. Sie erziehen ihre Kinder zu wenig oder zu partnerschaftlich. Auch psychosoziale Probleme, wie Krankheit, Sucht oder Langzeitarbeitslosigkeit der Eltern, kennt Herr Schilk aus seiner Arbeit. Die Eltern haben oft auch eine zu geringe Vorbildfunktion. Dies mache über 50% des erzieherischen Handelns aus. Zudem haben viele Eltern keine Strategie im Umgang mit Krisen. Diese werden nicht erkannt oder als normal abgehandelt. Durch ein geringes Vertrauen zu den Eltern haben viele Jugendliche darüber hinaus ein zu geringes Selbstvertrauen. Viele Eltern verfügen über zu wenig Wissen oder Bereitschaft, ihre Elternrolle richtig zu erfüllen. Sie fühlen sich unsicher im Erziehungsprozess. Überdies werden in einigen Familien soziale Kompetenzen zu wenig gefördert. Dazu gehören unter Anderem Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und der Umgang mit anderen. Somit kommt Herr Schilk zu dem Schluss, dass viele Jugendliche aus oben genannten Gründen nicht ausbildungsreif sind. Der nächste Referent, Herr Krause, berichtet von seinen Erfahrungen im JOB Center. Von ungefähr 900 Jugendlichen, die zum Kundenkreis des JOB Centers gehören, sind ca. 200 in einer komplexeren Problemlage. Zuerst schildert er, wie der Jugendliche selbst seine Situation oft wahrnimmt. Ihm fehlt oft die Zuwendung oder Wärme, die er von Familie und Freunden erhalten sollte. Seine Wertschätzung ist sehr gering. Seinem Empfinden nach gehört er zur Losergeneration oder er sieht sich als 2. Wahl. Sein Können reiche nicht aus, um erfolgreich zu sein. Herr Krause unterscheidet zwischen 3 Arten von Reaktionen auf diese Situation. Manche Jugendliche sind ungebrochen. Diese haben jedoch meist ein starkes, intaktes Umfeld, welches sie hält. Dann gibt es die Jugendlichen, die verzweifelt sind. Sie haben ein Gefühl der Ohnmacht und Angst vor neuen Enttäuschungen. Die dritte Gruppe sind Jugendliche, die in eine Art Apathie fallen. Bei ihnen ist die Suchtgefahr, z.B. durch Drogen oder die Gefahr in eine Schuldenfalle zu geraten, groß. Als nächstes beschäftigt sich Herr Krause mit der Frage, wie das JOB Center solche Jugendlichen wahrnimmt. Diese sind meist schon an die Hilfe durch andere gewöhnt und haben ihr eigenes Wertesystem entwickelt, welches durch ihr Umfeld stark geprägt wird. Dabei sind Dinge wie Unterhaltungselektronik oder Autos wichtiger als Ehrlichkeit und 29 Loyalität. Die Vermittelbarkeit des Jugendlichen hängt von vielen Faktoren ab. Diese sind z.B. persönliche Eigenschaften, die soziale Herkunft, das Auftreten und das Erscheinungsbild. Zudem steigen die Anforderungen der Betriebe an die zukünftigen Auszubildenden eher an, wohingegen die Ausbildungsreife vieler Jugendlicher sinkt. Auch Herr Krause sieht die Ausbildungsreife als einen zentralen Aspekt beim Übergang Schule Beruf. Herr Krause geht außerdem darauf ein, dass der Jugendliche von einem Netz an Hilfsinstitutionen umgeben ist. So z.B. das JOB Center, das Jugendamt, die Schulsozialarbeit u.v.m.. Wo sieht Herr Krause also Ansätze, solchen Jugendlichen zu helfen? Zum einen ist oft unklar, welche Institution welche Aufgaben übernimmt. Es muss mehr Transparenz geschaffen werden. Aufgaben und Zuständigkeiten müssen abgestimmt werden und die verschiedenen Träger müssen kooperieren. Als Beispiel nennt Herr Krause den Hilfeplan des Jugendamtes und die Eingliederungsvereinbarung des JOB Centers, welche sich in vielen Punkten sehr ähnlich sind. Einen weiteren Ansatz sieht Herr Krause darin, dem Jugendlichen die fehlende Vorbildfunktion durch die Gesellschaft zu ersetzen, z.B. mit einem ehrenamtlichen Paten. Diese können ihm Hilfe und Orientierung geben, die er im persönlichen Umfeld nicht findet. Nach Beendigung der Expertenvorträge werden die wichtigsten Aussagen über die Probleme der Jugendlichen vom Team vom Heidenheimer Netzwerk Nachqualifizierung zusammengefasst, auf Kärtchen notiert und als Übersicht und Vorbereitung für den Workshop an eine Pinnwand gehängt. Diese Übersicht gliedert sich in Probleme und Lösungsansätze. Die Kategorie Probleme wird weiter unterteilt in die 4 Felder Elternhaus, Jugendliche, Hilfsangebote und Strukturen. Angereichert werden diese durch Aussagen der Teilnehmer im Workshop. In der Unterkategorie „Elternhaus“ werden Probleme angesprochen wie knappe finanzielle Mittel und psychosoziale Probleme im Elternhaus etc.. Zusammen gefasst kann festgehalten werden, dass die Elternrolle nicht ausreichend wahrgenommen wird. Beim Jugendlichen werden die Hauptprobleme darin gesehen, dass sich viele Jugendliche nicht mehr an Regeln halten können und ihre Hilfsbedürftigkeit als Normalzustand sehen. Außerdem wird über die fehlenden bzw. falschen Vorbilder diskutiert. Der Jugendliche habe ein umfeldbezogenes Wertesystem und einen „Supermarkt der Werte“ wo er sich sein Wertesystem „aus dem Regal zusammenstellen kann“. Dementsprechend existiert beim Jugendlichen vielfach kein Wertesystem, welches ihn mit der Gesamtgesellschaft verbindet und ihn in diese integriert. Beim Thema Hilfsangebote kommt vor allem zur Sprache, dass viele Hilfen intransparent sind und dass es oft Hemmschwellen aus Sicht der Betroffenen gibt, solche Hilfen anzunehmen. Viele Hilfsangebote sind für die Jugendlichen nicht oder nur schwer zugänglich. Außerdem wird die Verwendbarkeit von Schulabschlüssen vor allem im Bezug auf den Hauptschulabschluss in Frage gestellt. Werden die Anforderungen an die Klasse am schlechtesten Schüler ausgerichtet, so sinkt die Qualität des Hauptschulabschlusses und damit sein Stellenwert bei der Einstellung in einen Betrieb. Auch bei den Strukturen konnten einige Probleme erörtert werden. So sehen viele im Bereich der Jugendhilfe ein System gewachsener Reparaturmaßnahmen. Es gebe viele Parallelstrukturen, welche nur mangelhaft koordiniert seien. Gründe hierfür seien das Konkurrenzdenken unter den Akteuren und der Sozialdatenschutz. Von Teilnehmern des 30 Workshops wurde auch angesprochen, dass weder die Wirkung der Hilfen evaluiert ist, noch die genaue Ziffer der Hilfebedürftigen bekannt ist. Ein weiteres Problem ist, dass die Jugendlichen selbst nicht ausreichend gefragt werden und so vielleicht einige grundlegende Probleme gar nicht erkannt werden. Auch Lösungsansätze werden im Workshop zusammen mit den Teilnehmern erarbeitet. Diese sind aufgegliedert in Eltern / Umfeld, Strukturen, Hilfen und Schulen. Im Bereich der Eltern sehen viele einen Ansatz darin, die Eltern selbst zu stärken. Nur durch starke Eltern können starke Kinder erwachsen, welche sich dann gut im Berufsleben zurecht finden können. Die positiven Leistungen der Kinder / Jugendlichen müssen positiv verstärkt werden. Auch schlechte Schüler haben teils gute Noten. Durch Bestätigung dieser wird der Jugendliche weiter motiviert, gute Noten zu erreichen. Können die Eltern keine guten Vorbilder sein, müssen diese durch andere Personen in das Umfeld des Jugendlichen integriert werden z.B. durch ehrenamtliche Helfer, andere Verwandte oder Lehrer. Auch im Bereich der Hilfsstrukturen werden einige Lösungsansätze erarbeitet. So sind sich alle einig, dass es mehr Koordination und Transparenz im Bereich der Hilfen für Jugendliche am Übergang Schule Beruf geben muss. Dazu müssen die Zugangsmöglichkeiten und der Bekanntheitsgrad der Koordinierungsstellen ausgeweitet werden. Außerdem wird eine Strukturanalyse mit den beteiligten Akteuren vorgeschlagen. Es sollen des Weiteren gemeinsame Arbeitsgruppen mit Vertretern des Jugendamtes, des JOB Centers und der Agentur für Arbeit durchgeführt werden. Ebenso sollen bereits vorhandene Hilfsangebote bewertet werden, um diese noch weiter zu verbessern. Auch im Bereich der Hilfen gibt es einige Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Dem Jugendlichen soll Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden. Er muss wieder lernen, sich selbst zu helfen. Ein Vorschlag zur Umsetzung sind ehrenamtliche Paten. Bei der Beratung selbst muss der Jugendliche sich verstanden fühlen. Er muss Sympathien zum Berater entwickeln können. Außerdem wird vorgeschlagen, eine Anlaufstelle für die Beratung in der Berufsschule zu errichten. So kann sich der Jugendliche jederzeit hilfesuchend an diese wenden und muss dafür nicht die Hemmschwelle überwinden, in eine Behörde zu gehen. Im Bereich der Schule wird vorgeschlagen, die Lehrer mehr über Hilfsangebote zu informieren, so dass diese schneller helfen können, wenn ein Jugendlicher mit Problemen auf sie zukommt. Jugendliche haben einen großen Bewegungsdrang. Bei überwachter sportlicher Betätigung können diese Sozialkompetenzen erlernen, ihren Bewegungsdrang ausleben und damit wieder konzentrierter am Unterricht teilnehmen. Mit einem kurzen Schlusswort bedankte sich Herr Maurer bei den Teilnehmern für die rege Mitarbeit und verabschiedete diese in den restlichen Ablauf der Veranstaltung. 31 32 33 34 Jugendkonferenz Übergang Schule-Beruf 25. Juni 2010 Ergebnisse aus dem Workshop Jobschmiede/Jugend-Job-Agentur Moderation: Sonja Beißwanger und Hannes Simon Den Jugendlichen wurden bei der Diskussion folgenden Fragen gestellt: 1. Welche Menschen waren oder wären für euch bei der Berufswahl und Suche nach einem Ausbildungsplatz wichtig gewesen? 2. Ich war bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu faul! Wie ist eure Meinung zu dieser Aussage? 3. Welche praktischen Erfahrungen konntet ihr bisher sammeln und welche Berufsbilder konntet ihr kennenlernen? 4. Hauptschüler haben ja sowieso keine Chance! Was haltet ihr von dieser Aussage? Antworten: 1. Familiäres Umfeld Familiäres Umfeld als entscheidender Faktor für soziale Stabilität Das Vorleben eines dysfunktionalen Lebenskonzeptes wird oft schon in frühen Jahren übernommen Jugendliche reflektieren ihre Situation jedoch und können kausale Zusammenhänge herstellen Ein stabiles soziales Umfeld wird auch als solches erkannt und andere verhindernde Faktoren können ermittelt werden Fehlende Grenzen und Strukturen in der Erziehung werden rückblickend bemängelt Ähnliche Problematiken treten unter Geschwistern vermehrt auf; die Gewichtung der elterlichen Erziehung wird erkennbar Finanzielle Rahmenbedingungen in der Familie behindern einen Übergang von Schule zu Beruf zunehmend; kleine „Durchhänger“ in der Entwicklung und Motivation können von den Eltern nicht kompensiert werden und es entwickelt sich ein Trend, weg von einem reibungslosen Übergang 35 Suchtproblematiken in der Lebensgeschichte der Eltern setzen sich oft in der Entwicklung der Kinder fort; Problemlösungsstrategien werden übernommen 2. Eigenverschulden Die eigene Verantwortung an der gegebenen Situation wird von allen Jugendlichen ungeteilt wahrgenommen Als Außenstehender und aus sozialpädagogischer, multikausaler Sicht geht diese eigene Schuldzuweisung schon teils über ein vernünftiges Maß hinaus; in Fällen mit bekannten Hintergründen, ist es zum Teil durchaus legitim die Wahrnehmung der eigenen Verschuldung stärker einzugrenzen Vorhandene Bildungsangebote werden von den Teilnehmern zu einem großen Teil als zugänglich betrachtet; die eigene Motivation wird zu einem großen Maße als Maßgeblich angesehen Die Vielfalt der vorhanden Angebote wurde zum Teil durchaus wahrgenommen, aber nicht genutzt 3. Praktikum Praktikum wird als wichtige/notwendige und interessante Chance gesehen, Eindrücke zu erhalten und Firmen kennen zu lernen Möglichkeiten der Selbsterprobung für persönliche Entwicklung und für Entscheidung bei der Berufswahl bedeutend Fehlende Praxiserfahrungen / Möglichkeiten der Praxiserprobung Vielfältigere Möglichkeiten, intensivere Einblicke in mehrere Berufssparten, mehrere und längere Praktika wünschenswert Praktikum bereits in / ab Klasse 7 Praktikumsbesuche (z. B. von Lehrern) werden gewünscht Auswertungen der Praktika sollten vorgenommen werden (Gespräch mit Lehrer und Arbeitgeber) Oft wenig feedback nach Praktikum, teilweise unehrliche Rückmeldungen Es wird mehr Unterstützung von Seiten der Schule bei der Berufswahl (Überforderung der Schüler aufgrund der großen Vielfalt an Berufen) gewünscht; viele Jugendliche fühlen sich hier allein gelassen 4. Stigma Hauptschule Chancengleichheit für alle! Mehr Chancen / Möglichkeiten für Haupt- und Förderschüler Leistungsanspruch, Anforderungen von Arbeitgebern seien oft sehr hoch bzw. schwer erreichbar Praktische Erfahrungen und Fähigkeiten sollten mehr Beachtung erhalten und berücksichtigt werden, nicht Noten mehr Menschlichkeit wird gefordert Anpassung des Schulsystems 36 Ergebnis/Fazit: Die Antworten aus allen Teilfragen geben Antwort auf die Hauptfrage: „Welche Erfolgsfaktoren wären notwendig gewesen, um das Ziel Ausbildung zu erreichen?“ → Fester familiärer Rahmen → Unterstützung von Seiten der Eltern und Lehrer → Mehr Eigenmotivation und Engagement → Mehr Interesse und Fleiß → Mehr praktische Erfahrungen, um die vielfältigen Berufsbilder besser kennen zu lernen → Intensivere Begleitung und Auswertung von Praktika → Bessere Chancen für Hauptschulabgänger bzw. Schulabgänger mit schlechteren Noten → Den Anforderungen von Arbeitgebern konnte nicht entsprochen werden, die Ansprüche werden als zu hoch und nicht erreichbar empfunden 37 Jugendkonferenz Übergang Schule-Beruf 25. Juni 2010 Thema: BEJ und BVB Moderation: Lothar Rupprecht Bei einer kurzen Vorstellung der Strukturen und Abläufe der verschiedenen Maßnahmen zeigten sich auch deutliche Unterschiede in den Voraussetzungen, somit war es nicht schwierig, sich auf einen gemeinsamen Nenner von wenigen Punkten zu verständigen. Unter den gemeinsam empfundenen Themen/Problemen der Jugendlichen aus den verschiedenen Maßnahmen haben wir uns entschieden, drei zentrale Punkte hervorzuheben. Die folgenden Punkte lassen sich somit maßnahmenübergreifend festhalten, werden also häufig von Teilnehmern beider Maßnahmen erlebt. 1 Individuelle Förderung Die Jugendlichen sehen sich oftmals in Lerngruppen, in denen das Leistungsniveau nicht ihrer Motivation oder ihrem Können entspricht. Dies hängt weniger mit der Gruppengröße zusammen, als damit, dass es verschiedene Gründe für Schulversagen gibt. Mit anderen Worten: Es gibt die, die nicht wollen und jene, die nicht können. In der Besprechung von Lösungsmöglichkeiten wurde schnell klar, dass mehr Lehrkräfte bzw. Lernhelfer bis zum Betreuungsschlüssel von 1:1 nicht realisierbar sind, zumal dieser Ansatz nicht in der Verantwortung der Jugendlichen liegt. Ein Lösungsansatz lag in der Überlegung, ob man Lerngruppen nicht nach Motivation differenziert, damit die, die nicht wollen, die Anderen nicht stören. Ein zweiter, ergänzender Ansatz lag darin, dass in dadurch lernwilligen Gruppen die Einzelarbeit bzw. Stillarbeit nach dem Prinzip SchülerInnen helfen SchülerInnen funktionieren könnte. Ein dritter Ansatz, mit dem jeder Jugendliche selbst seinen Lehrbedarf decken kann, liegt in der Organisation von ehrenamtlichen Nachhilfelehrern. Dass dies nicht gemacht wird, liegt nicht am fehlenden Angebot, sondern an der mangelnden Eigeninitiative der Jugendlichen, da waren sich alle einig. Motivation, Selbständigkeit und Mut wären dafür Voraussetzung. Wie diese Voraussetzung geschaffen werden können, blieb offen 2 Abwechslung / Außerunterrichtliche Veranstaltungen (Auch) von diesen Jugendlichen wird Unterricht doch noch oftmals als eintönig, langweilig, zermürbend erlebt. Als Gründe sehen sie vor Allem an, dass Lehrkräfte „ihren Stoff durchbringen wollen“, um sich nichts vorwerfen zu müssen. Zusätzlich kam der Einwurf, dass Lehrkräfte und Verantwortliche gestresst sind und bei offenen Unterrichtsformen wie bei Projekten oder exkursionsartigen Einheiten den Teilnehmern und ihrem Verhalten nicht trauen. Die Organisation des Ganzen bleibt an der Lehrkraft hängen. Wir waren uns einig, dass diese Bedenken manchmal verständlich sind. Eine Möglichkeit der Abhilfe läge unserer Ansicht nach darin, dass die Lerngruppe ihrer Lehrkraft beweist, dass im Ernstfall auf sie Verlass ist. Im konkreten Beispiel könnte eine 38 Klasse anbieten, zwei Tage außerordentlich gut zu „funktionieren“, um für eine Veranstaltung oder für eine Exkursion die nötige Vertrauensbasis zu schaffen. Gerade die schwierigen Teilnehmer würden gegenüber ihrer Gruppe in die Verantwortung genommen werden. Was die Organisation angeht, kann eine Klasse Lehrkräfte entlasten, indem sie Teile der Planung wie Telefonate (Gruppenfahrkarten, Informationen, Öffnungszeiten, Geld einsammeln, …) übernimmt, und zwar vorauseilend UND mit Belegen, damit sich die Lehrkräfte auch sicher sein können, dass die Informationen stimmen. 3 Zu unkonsequentes Durchgreifen-„Lasche Bestrafungen“ - Ohnmacht der Lehrkräfte Ein drittes Problemfeld, das von den Teilnehmern beider Maßnahmen angesprochen wurde, lag im Umgang mit Störungen bzw. in der Ahndung von Fehlverhalten. Sie empfinden dieses Ahnden oftmals als sehr unterschiedlich im Bezug auf: a) die Person, die die Ahndung ausübt. b) die Person, die stört bzw. sich falsch verhält. c) das generell „zu lasche Bestrafen“ bei diesen Fällen. a) Dieses Phänomen wurde in der Gruppe als vernachlässigbar angesehen, zumal der Umgang mit unterschiedlichen „Chefs“ zu einer Kompetenz gehört, die im Beruf nicht unerheblich ist. b) Hierbei stand im Vordergrund, dass man manche „auf dem Kieker hat“ und auch, dass einige Wenige sich mehr leisten können als Andere. c) Die Jugendlichen empfinden die Grenzen pädagogischen Handelns als zu eng, sie wünschen sich ein konsequenteres Ahndungsverhalten und klare Strukturen. Sie haben ein überraschend tiefes Verständnis für die Ohnmacht der Betreuenden bei Grenzfällen, denn „jeder Arzt gibt einem eine AU“. Lösungen: Verbindliche und einheitliche Maßnahmen für häufig auftretende Störungen. Die Stärkung der Lehrkräfte liegt nicht in der Verantwortung der Jugendlichen, hier müssen an anderen Stellen die Voraussetzungen geändert werden, ein Vorschlag wurde angesprochen. Die sozialpädagogische Betreuung von Lehrkräften und Berufsberatern kann ihr Wohlbefinden erhöhen, was wiederum die Qualität ihrer Arbeit verbessern kann. Fazit: Die Jugendlichen (zumindest die teilnehmenden) haben einen überraschend genauen und differenzierten Blick auf ihre und unsere Situation. Vielleicht entwickelten sie diesen vor Allem deswegen, weil sie im Workshop Verantwortung übernehmen mussten und sich damit in die Lage der anderen Seite versetzten. Und Verantwortungsbewusstsein ist doch eigentlich das grundlegende Ziel einer Berufsvorbereitung. Die Themenorientierung war sehr unterrichtlich geprägt, dort fühlten sie sich sicher und als Experten. Wie sehr dabei die Positionen und Argumente dem ähnelten, was wir Betreuenden in Büros und Lehrerzimmern diskutieren, war bemerkenswert. Ich empfand diesen Workshop als eine hochinteressante Bereicherung und habe für meinen Unterricht und meinen Umgang mit den Teilnehmern vieles mitgenommen. 39 40 Jugendkonferenz Übergang Schule-Beruf 25. Juni 2010 Thema: Jugendliche in Ausbildung Moderation: Vera Davydoff Bewerbungskriterien: Standort Viele haben sich für ganz unterschiedliche Berufe beworben. Manche haben sogar bis zu 200 Bewerbungen geschrieben, jedoch hauptsächlich nur im näheren Umkreis. Berufswunsch Die, die sich schon im klaren über ihren späteren Werdegang waren, haben sich hauptsächlich bei bekannten Firmen, die ihren Berufswunsch ausbilden, beworben. Dabei spielt der Standort nicht unbedingt die größte Rolle. Vordergründig waren hier die Firma und ihr Ruf Warum haben sie den Ausbildungsplatz bekommen? Überzeugung durch Leistung Gute Noten, ein gutes Bewerbungsschreiben und der erste Eindruck beim Vorstellungsgespräch schienen den Azubi ausschlaggeben für ein erfolgreiches Bewerben. Vitamin B Man soll sich nicht schämen wenn man Vitamin B in Anspruch nimmt. Praktika Die meisten haben während ihrer Schulzeit viele Praktika absolviert. Wer die Möglichkeit hat durch Praktikas Berufserfahrung zu sammeln sollte dies auf jeden Fall tun. Dadurch zeigt der Jugendliche berufliches Engagement und Interesse. Veränderungen durch Ausbildungsbeginn: Zeit - Weniger Freizeit - Weniger Zeit für Hobbys und Freunde, vor allem wenn diese noch zur Schule gehen und somit mehr Freizeit haben - Ein Arbeitstag ist sehr anstrengend! Nach Feierabend möchte man anfangs nur noch schlafen - Nicht immer Urlaub wenn Familie und Freunde Urlaub haben 41 Charakter/Person - Selbstbewusstsein wird gestärkt - Stolz, einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben - Bewussterer Umgang mit Geld (Gehalt) - Neuer Umgang (Kollegen) und neue Freunde (Kollegen, Mitschüler) - Für die, die der Ausbildungswegen umziehen, verändert sich das komplette Umfeld und der Alltag, da sie weg von ihrem zu Hause sind 42 Auswertung/Fazit Problemfeld und Chance „der Jugendliche und sein Umfeld“ Sekundärtugenden müssen Jugendliche erlernen: Pünktlichkeit, Ordnung, Fleiß, Pflichtbewusstsein, gegenseitige Rücksichtnahme Familienproblematik wirkt sich hemmend auf eine positive Entwicklung aus: - fehlende Unterstützung der Eltern - Eltern fehlt eine Strategie um Krisen zu meistern - immer mehr alleinerziehende Eltern sind dem Erziehungsauftrag nicht gewachsen - Jugendliche erfahren oft wenig Wärme und Zuwendung in Familie und Umfeld - fehlende Vorbilder fehlendes realistisches Selbstbild bei den Jugendlichen: - nicht in der Lage zu reflektieren - Gründe: fehlender Druck, persönliche Reife, geringes Selbstwertgefühl Alkohol und Suchtproblematik z.B. PC-Sucht Jugendliche haben für sich ein eigenes Wertsystem entwickelt Jugendliche finden sich in den Bereichen: - der resignierten - der ungebrochenen - der verzweifelten - der apathischen Förderung der Jugendlichen durch: - Training Streitschlichtung und Antigewalt - sportliche Aktivitäten - Animation zur Selbsthilfe Jugendliche wünschen sich strake Begleiter: - Vorbilder anbieten - Paten, ehrenamtliche Helfer, ehrenamtliche Nachhilfelehrer - Konsequenzen sollen gelebt werden (Schule, Maßnahmen, …) - wollen ihre Grenzen erfahren Stärkung der Eltern in ihrem Erziehungsauftrag 43 Problemfeld und Chance „Schuldistanz“ erhöhte Fehlzeiten aufgrund leicht erhältlicher ärztlicher Bescheinigungen aufgrund mangelnder Motivation u. Misserfolge aufgrund fehlender Unterstützung der Eltern bzgl. Schulbesuch aufgrund geringer rechtlicher Möglichkeiten der Schule (schulrechtliches Problem) Problem mit UMF (Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) – unklarer Status geringe Deutschkenntnisse (Deutsch als Fremdsprache) Schüler wünschen sich starke Begleiter Schüler wünschen sich, dass Konsequenzen im Unterricht gelebt werden die Schule wünscht sich eine Gesetzesänderung gegenüber „Schulschwänzern“ die Zulassung zur Prüfung soll wieder an einen Mindestschulbesuch gekoppelt werden Schulmüde Schüler wünschen sich mehr praktische Unterrichtsanteile Ressourcen der Schüler sollten mehr hervorgehoben werden Jeder Jugendliche hat Talente; kennt er sie? kennen diese seine Lehrer, Betreuer? sportliche Betätigungen in der Schule anbieten um den Bewegungsdrang auszuleben Ärzte für Situation sensibilisieren- was geschieht beim Schüler bei vielen Fehltagen Problemfeld und Chance „Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“ Erfolgsfaktoren für die Vermittelbarkeit: - Ausbildungsreife - persönliche Eigenschaften (soz. Herkunft, Beziehungen, Auftreten, Erscheinungsbild) - Anforderungen der Betriebe 44 Betriebe für die Ausbildung und Beschäftigung von schwächeren Jugendliche gewinnen: - Vorteilsübersetzung formulieren und vermitteln - Hilfen anbieten ausbildungsbegleitende Hilfen - soz. päd. Betreuung Überbetriebliche Ausbildungen ( BaE): - Ausweitung auf Handwerksberufe und den Dienstleistungssektor - Anreize schaffen, zur Übernahme von BaE-Azubis in reguläre Ausbildungen Ausweitung der Zugangsvoraussetzungen für das Sonder- BvJ mehr Praktika als Chance zur Berufsfindung und Selbsterprobung anbieten Praktika auswerten (Gespräch Arbeitgeber – Betreuer – Jugendlicher) Jugendliche wünschen sich ein ehrliches Feedback 45 Problemfeld und Chance „systemischer Bereich“ kurzfristige billigere Lösungen sind später oftmals für die Gesellschaft teurer mehr Investition in die Prävention als in den späteren Reparaturbetrieb wechselnde Zuständigkeiten bei der Begleitung der Jugendlichen führt zum Wissensverlust über Persönlichkeitsstrukturen viele Hilfeleister bieten sich dem Jugendlichen und den Institutionen an Transparenz über Hilfe- und Maßnahmeangebote sollte geschaffen werden: - wer macht was? - was sind die Inhalte? Hilfen sinnvoll gestalten, Überschneidungen korrigieren Solidarität unter den Trägern stärken Lehrer über Hilfeangebote informieren Netzwerkarbeit auf Fallebene: - alle handelnde Akteure erarbeiten gemeinsam mit dem Jugendliche eine Strategie - der Jugendliche muss spüren alle ziehen an einem Strang Netzwerkarbeit auf systemischer Ebene: - Bildung einer Arbeitsgruppe – Landratsamt; JOB Center; Agentur für Arbeit Wunsch nach Einführung einer Schülerakte, diese begleitet den Jugendlichen und beinhaltet Zeugnisse, Zertifikate, Bescheinigungen über Praktika, usw. Wunsch nach einer Gestaltung von Unterrichten um entsprechende Zielgruppen zu erreichen Wunsch nach der Bildung von Lerngruppen mit Förderung der Verantwortung 46 47 48 49 50 Teilnehmerliste Jugendkonferenz 25.06.2010 Heidenheim Organisation Nr. 1 2 3 Landratsamt Heidenheim Kaufmännische Schule Heidenheim Wiesbühlschule Natt. 4 Kombrecht-Engel-Schule 5 Kombrecht-Engel-Schule 6 eva Berufliche Schulen 7 Westschule 8 Stadt Giengen 9 Caritas Ostwürttemberg 10 Azubi Fa. Schuck 11 Maria von Linden Schule 12 BBQ Berufliche Bildung gGmbH 13 Kombrecht-Engel-Schule 14 Berufsausbildungswerk Ostalb 15 Azubi Fa. Voith 16 Landratsamt Heidenheim 17 Landratsamt Heidenheim 18 Verein für Jugendliche 19 Mitglied im Kreistag 20 Freie Evangelische Schule GD 21 Kombrecht-Engel-Schule 22 Kombrecht-Engel-Schule 23 Landratsamt Heidenheim 25 Hirscheckschule HDH 26 Päd.Praxis RESSEL 27 AWO Jugendprojekte 28 Agentur für Arbeit 29 VHS Aalen 30 Landratsamt Heidenheim 31 Technische Schule 32 IHK 33 34 Technische Schule HDH Kaufmännische Schule Heidenheim 35 Silcherschule 36 Päd.Praxis RESSEL 37 Ich für uns 38 Job Center HDH 39 Job Center HDH 40 Silcherschule Name, Vorname Telefon Baamann, Daniela 07321/ 321 7800 Bader, Stefan 07321/ 321 7831 Bargiel, Günther Bartesch, Doris Baur, Kornelia Baur, Martin Beck, Dorina Becker, Franz Beißwanger, Sonja Bendele, Steffanie Benegger, Willi Beuter-Koesling, Ingrid Braig, Elmar Caliskan, Aysegül Dänner, Patrick Dauser, Anton Demirtas, Sophie Di Muro, Anna Diebold, HansDieter Diemer, Anton Dr. Engel, Christian Dr. Grüner, Uwe Dr. Koller, Alfons Endlicher, Franz Enns, Nelli Fischer, Elina Forell, Holger Frank, Jutta Freudenstein,HansWerner Gäter, Silke Gauland, Gabi Graeter, Silke Grieser, Rolf Grözinger, Annemarie Grözinger, Beate Grüning, Gerhard Hartmann, Marion Häußler, Stephanie Heller, Wolfgang 41 IHK Bildungszentrum Heßler, Uwe 42 Caritas Ostwürttemberg Heusel, Florian 43 Westschule 44 Agentur für Arbeit 45 BEITRAINING 46 Staatl. Schulamt GP 47 Maria von Linden Schule Jehle, Bernhard Käppel, Karin Kassel, Sabine Kesselburg, Emil Kinzler-Spahr, Marianne Email-Adresse [email protected] [email protected] 07321/ 923 478 [email protected] 07321/ 923 478 [email protected] 07321 / 319 174 [email protected] 07322/ 952 2160 [email protected] 07321/ 359 051 07321/ 373 835 [email protected] 07321/ 321 7800 07361/ 5267-26 [email protected] 07321/ 923 777 [email protected] 07171/ 10496 0 Aysegü[email protected] 07321/ 373 835 [email protected] 07321/ 321 2342 07321/ 321 2353 [email protected] 07321/ 963 225 [email protected] 07171/ 700 440 [email protected] 07321/ 9869-0 [email protected] 07321/ 923 777 [email protected] 07321/ 321-2363 [email protected] 07324/ 410 252 [email protected] 07321 983628 [email protected] 07361/ 958 315 07321 321 7944 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 07321/ 321 7831 [email protected] 07324/ 410 252 [email protected] 07321/ 345-314 [email protected] 07321/ 345-142 [email protected] [email protected] 07361-569212 07361/ 921 87 917 [email protected] [email protected] [email protected] 07321/ 98 71 10 [email protected] 07161/ 631 526 [email protected] 07321/ 321 7800 [email protected] 51 50 Job Center HDH 51 Job Center HDH 52 Mitglied im Kreistag 53 Kombrecht-Engel-Schule 54 Job Center HDH 55 Job Center HDH 56 Maria von Linden Schule 57 Arbeitsgem.f.bfl Fortbild. 58 Azubi FA Hartmann 59 eva Berufliche Schulen 60 Azubi Fa. Voith 61 Ich für uns 62 Friedrich- Voith- Schule 63 abo Aalen 64 AWO Heidenheim 65 BBQ Berufliche Bildung gGmbH 67 Kreistagsmitglied 68 Landrat Klook, Wolfgang Knietig, Robert Köble, Albert Koch, Thomas Kollmer, Gisela Körner, Angelika Krause, Wolfgang Kromminga, Christa Kuchbuch, Arnim Kunert, Sabine Lazar, Raluca Leberer, Alexander Lempart, Monika Liedtke, Eva Lorenz, Stefan Ludwig, Andrea Lutz, Wolfgang Macionga, Britta Mack, Horst Mader, Hermann 69 Landratsamt Heidenheim Maurer, Steffen 70 Stadt Heidenheim 71 Agentur für Arbeit 72 Kombrecht-Engel-Schule Mittner, David Möhle, Ekkehart Mönius, Sebastian Mühlfeld, Bianca 48 49 73 74 75 DGB Ostwürttemberg Technische Schule HDH Azubi Kaufmännische Schule Heidenheim Job Center HDH 76 Päd.Praxis RESSEL 77 Sprachschule 78 Kombrecht-Engel-Schule 80 Azubi Fa. Voith 81 Landratsamt Heidenheim 82 Azubi 83 Seniorenkreisrätin 84 Landratsamt Heidenheim 85 Wiesbühlschule Natt. 86 AWO Heidenheim 87 Unternehmensentwicklung 89 Haus der Jugend Giengen 90 BAföG/MeisterbaföG 91 Job Center HDH 92 Maria von Linden Schule 93 diakonie-heidenheim 94 Azubi Kreissparkasse 95 Bundesagentur f. Arbeit 96 Kombrecht-Engel-Schule 97 Sonder-BfS Hanns Voith 98 Kombrecht-Engel-Schule 99 Kombrecht-Engel-Schule 100 BAZ 101 BM Gem. Steinheim 102 Kombrecht-Engel-Schule 103 Lina Hähnle Schule Müller, Jakob Müller, Reinhard Müller, Stefanie Nadj-Zec, Vesna Niess, Herbert Nolting, Kim Nowottnick; Hermine Ohrbanke, Nils Oppermann, Eva Probst, Karl-Heinz Rauwolf, Johannes ReichenbachOetzel, Monika Riemann, Inge Rink, Gisela Rode, Petra Romul, Karin Rösch, Brigitte Rosenkranz, Frank Rötzer, Steffan Rudolph, Annett Rueff, Peter Rupp, Manfred Rupprecht, Lothar Rusch, Rosa Sautter, Joachim Schaller, Rainer Scheret, Christian Schilk, Hans-Jürgen [email protected] 07321/ 321-7960 [email protected] 07321/ 345-307 [email protected] 07321/ 345-350 [email protected] [email protected] 07321/ 923 779 [email protected] 07321/ 345-313 [email protected] 07321/ 345-240 [email protected] 07321/ 321 7800 [email protected] [email protected] 07321 / 361226 [email protected] 07321/ 373 835 [email protected] 07321/ 359 322 [email protected] 07361 980-243 07321/ 9836 18 [email protected] [email protected] [email protected] 07321/ 230 40 07321/ 321 277 840 [email protected] [email protected] [email protected] 07321/ 7921 778 [email protected] 07321/ 321 7831 07321/ 345-321 [email protected] 07324/ 410 252 [email protected] 07321/ 349 750 [email protected] 07321/ 20284 [email protected] 07321/ 373 835 [email protected] 0171/ 9342 716 [email protected] 07321 / 23727 07321/ 321 7957 [email protected] [email protected] 07321/ 9826 38 [email protected] 07321/ 951 692 [email protected] 07322/ 958 640 [email protected] 07321/ 2327 [email protected] 07321/ 345-200 [email protected] 07321/ 321 7813 brigitte_rö[email protected] 07321/ 937 80 [email protected] 07321/ 373 835 [email protected] 01801/ 555 111 [email protected] 07321/ 373 941 [email protected] 07321/ 923 777 [email protected] 07321 / 319139 [email protected] 07329/ 9606-57 [email protected] 07321/ 7921 778 [email protected] [email protected] 52 104 IHK Ausbildungsring 105 Kombrecht-Engel-Schule 106 Kombrecht-Engel-Schule 107 108 109 eva Berufliche Schulen Kaufmännische Schule Heidenheim Päd.Praxis RESSEL 110 Staatl. Schulamt GP 111 Kombrecht-Engel-Schule 112 Mitglied im Kreistag 113 Job Center HDH 114 Azubi Fa. Ziegler 115 Ausbildungspaten Giengen 116 Maria von Linden Schule 117 MdL 118 Mitglied im Kreistag 119 Kombrecht-Engel-Schule 120 Job Center HDH 121 Arbeitsgem.f.bfl Fortbild. 122 SCHULEWIRTSCHAFT HDH 123 Sonder-BfS Hanns Voith 124 IHK Ausbildungsberatung 125 Kombrecht-Engel-Schule 126 IG Metall Heidenheim 127 Agentur für Arbeit 128 BAZ 129 Hirscheckschule HDH 130 131 Kaufmännische Schule Heidenheim Handwerkskammer Ulm 132 Agentur für Arbeit 133 Technische Schule 134 135 Sprachschule Berufsvorbereitungswerk OstalbSchwäbisch Gmünd Voith AG Schill, Iris Schlaiss, Gerda Schmalfuß, Anja Schriever, Helmut Schurr, Immanuel Silberhorn, Marlene Simon, Hannes Stahl, Clemens Stahl, Waltraud Stegmayer, Vera Stickel, Ernst Stiebel, Melita Stoch, Andreas Stumpp, Margit Stussig,Norbert Thiel, Mandy Thum, Markus Tress, HansJoachim Walter, Tilman Weigl, Manfred Will, Irina Willeck, Ralf Winterlik, Dieter Wittlinger, Andreas Zanzinger-Knies, Claudia 07324/ 410 252 [email protected] 07161/ 63 1557 [email protected] 07321/ 609 982 [email protected] 07322/ 9333 666 [email protected] 07321/ 345-360 [email protected] 07321/ 373 835 [email protected] Zink, Hartmut Scheiffele Micheal Bach Norbert Eber Philipp Trostel Petra Kombrecht-Engel-Schule Kombrecht-Engel-Schule 142 stellv. Schülersprecher KSH 143 Agentur für Arbeit 144 Agentur für Arbeit 145 Teilnehmer Lehrgang BvB 146 Teilnehmer Lehrgang BvB 147 Teilnehmer Lehrgang BvB 148 Stadt Heidenheim Integration 149 Handwerkskammer Ulm 150 BvB Rupprecht, Lothar 138 Krombrecht - Engel - Schule 139 151 152 153 154 Agentur für Arbeit Stadt Heidenheim IntegrationBAW Schwäbisch Gmünd Ostschule Heidenheim Friedrich-Voith-Schule [email protected] 07321/ 321 7800 07321/ 400 80 [email protected] [email protected] 07321/ 986 90 [email protected] 07321/ 345-147 [email protected] [email protected] 07321 / 971797 [email protected] 07321/ 373 941 07321 / 324 157 [email protected] 07321/ 923 478 [email protected] 07321/ 938-415 [email protected] [email protected] 07321 / 319 852 [email protected] [email protected] 07321/ 321 7831 [email protected] 07321 / 329 149 Ersoy Mustafa 141 Staatl. Schulamt GP [email protected] 07321/ 321 7831 140 137 [email protected] 07321/ 923 777 Schuller, Sabine Kraiewiski Erwin Gross Harald Grüner Uwe Polzer Hans-Jörg Jakob Theresa Scheffler Joachim Vera Davidoff Bühler Gebhard Moninger Herbert Özdmir Berkant Büchele Michael Henck Regina Cildir Haran Pretschmann Martin 136 07321/ 7921 778 [email protected] 07161 / 631531 07321 / 7921778 07321 / 277580 [email protected] 0170 / 66 79 318 [email protected] 0731 / 1425 228 07321 / 6609574 [email protected] [email protected] Möhle Ekkehart Caliskan Aysegül Glückschalt Jörg Lorenz Stefan 0172 / 7664126 07321 / 342 950 07321 / 918 9425 [email protected] ostschule.heidenheim.de [email protected] 53 155 156 157 158 Verein für Jugendhilfe friedrich Voith Schule DRK - KV Aalen e.V. Hirscheck-, Silcher-, Wiesbühlschule CDU - Landtag 159 Landratsamt Heidenheim 160 SBP GmbH 161 Betreuer 162 Ausbildungsring 163 dto 164 Agentur für Arbeit 165 AWO Schwangerenberatung 166 Westschule 167 Kombrecht-Engel-Schule Wagner Yvonne 07321 / 918 9424 07361 / 951 244 Lorenz Andreas 07321 / 949607 Hitzler Berd Flemming Jennifer chneck-Volland S. Helwig Johann Holjewilken Ute Süßmuth Ingrid Mesters Karin Becker Anne Arnold Christoph Oswald Denis 07327 / 6622 Lajsana Emmerich 07301 / 55820 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 07321 / 65708 07371 / 58035 [email protected] 07321 / 329 154 [email protected] 07321 / 21503 [email protected] 07321 / 3275502 [email protected] 07321 / 349 162 54