Ausgabe 07/2015 - Zahnärztekammer Niedersachsen
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Ausgabe 07/2015 - Zahnärztekammer Niedersachsen
H 46427 J U L I 2 0 15 7|15 Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte Das amtliche Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer Niedersachsen Die neue Kammerversammlung hat Vorstand und Ausschüsse gewählt _S. 330 BFH bestätigt Zahnärztekammer _S. 340 Schluss mit dem Thema GEMA _S. 341 Zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung _S. 350 EDITORIAL Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen Konstruktive Zusammenarbeit – das Erfolgsmodell für die neue Legislaturperiode der ZKN A m Ende einer weitestgehend fair verlaufenen Kammerwahl, für die beiden Gruppierungen der Kammerversammlung zu danken ist, hatten der Freie Verband Deutscher Zahnärzte 30 und die Zahnärzte für Niedersachsen 29 Delegierte in die konstituierende Kammerversammlung für die Legislaturperiode 2015 bis 2020 entsenden können. Ganze acht Wählerstimmen führten zu einem Wahlergebnis, bei dem von vornherein absehbar war, dass es zu Koalitionsverhandlungen und letztlich zu einem neuen Kammervorstand kommen könnte, an dem beide Gruppierungen Anteil haben. So jedenfalls lässt sich der Wählerwille deuten. Ein »Durchmarsch« einer der beiden Verbände bei der Vorstandswahl war mit großen Unwägbarkeiten behaftet und hätte zu einem Vorstand geführt, dessen berufspolitische Arbeit sich gleichermaßen nach innen und nach außen gerichtet und somit unnötig Kräfte gebunden hätte, die wir als Berufsstand an anderer Stelle dringend benötigen. Gesundheitspolitische Entscheidungen in Verbindung mit ausufernder Bürokratisierung, und der erkennbare Wille der politischen Entscheider, die Freiberuflichkeit zu schwächen oder sie gar abzuschaffen, werden uns auch in den kommenden Jahren fordern. Unter dieser Prämisse hat die Vorstandswahl nach vielen Diskussionen im Vorfeld zu einer Koalition geführt, die für die Erfüllung dieser Aufgaben gute Voraussetzungen besitzt – das jedenfalls ist mein Eindruck, den ich sowohl aus den Koalitionsverhandlungen, als auch aus der ersten Sitzung des neuen Vorstandes gewonnen habe. Alle Vorstandsmitglieder fühlen sich primär der Kollegenschaft verpflichtet und bringen den eigenen Sachverstand und den ihrer Gruppierungen in die Vorstandsarbeit ein, ohne es, und das wünsche ich mir, an einer sinnvollen und notwendigen Kompromissbereitschaft in Sachfragen fehlen zu lassen. Dieser Vorstand hat sich fest vorgenommen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und der Sacharbeit für die Kollegenschaft nach innen und in der Außendarstellung eine gemeinsame Stimme zu verleihen. Dafür besitzen meine Vorstandskollegen, der stellvertretende Präsident Jörg Röver, die Kolleginnen Sabine Steding, und Silke Lange sowie die Kollegen Dr. Lutz Riefenstahl, Dr. Karl-Heinz Düvelsdorf und Dr. Karl-Hermann Karstens aufgrund ihrer berufspolitischen Vitae gute Voraussetzungen. Lassen Sie uns gemeinsam die Arbeit beginnen – wir hoffen auf Ihre Unterstützung und darauf, dass Sie uns dabei kritisch begleiten werden. Mit freundlichen und kollegialen Grüßen, Ihr Henner Bunke Doctor of Dental Medicine University of Florida/USA ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 325 ZKN MITTEILUNGEN Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte mit amtlichen Mitteilungen der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN) HER AUSGEBER Zahnärztekammer Niedersachsen (K.d.ö.R.) Zeißstraße 11a, 30519 Hannover Postfach 81 06 61, 30506 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91 – 0 INHALT REDAK TIONSBÜRO Zahnärztekammer Niedersachsen Redaktion »ZKN MIT TEILUNGEN« Zeißstraße 11a, 30519 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91-301, Fax: (05 11) 8 33 91-106 E-mail: [email protected] BERUFSSTÄNDISCHES Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida: Konstruktive Zusammenarbeit … ............................. 325 Mindestlohngesetz ....................... BFH bestätigt Zahnärztekammer . Schluss mit dem Thema GEMA ...... Auf deutsche Ärzte angewiesen ... Praxiswerbefilme: Vorsicht bei den MItarbeitern ................ – Prima Primär-Prophylaxe! – ...... Rechtsprechung zur »Aufbaufüllung« ...................... Symptombezogene Untersuchung ........................... Ehrung für 50 Jahre Approbation ............................. Sommerrätsel 2015 ...................... KURZ & BÜNDIG .................... 328 REDAK TIONSLEITUNG Leitender Redakteur: Dr. Uwe Herz (UH) Donnerschweerstraße 296, 26123 Oldenburg Telefon (04 41) 3 20 25, Fax (04 41) 3 20 26 ZKN AKTUELL Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida, neuer Kammerpräsident . 330 Besetzung der Ausschüsse u. a. .... 332 Kommentar: Denkzettel ............... 333 Die MItglieder der Kammer versammlung für die Wahlperiode 2015 – 2020 .............................. 334 Spenden, die das Herz berühren! . 336 MITGLIEDER Dr. Eckhard Jung (EJ) Vogteistraße 34, 29683 Bad Fallingbostel Telefon (0 51 62) 30 06, Fax (0 51 62) 30 63 Dr. Karl-Hermann Karstens (KHK) Burgberg 3A, 27283 Verden Telefon (0 42 31) 31 16, Fax (0 42 31) 42 85 Dr. Michael Ebeling (ME) Tegelbusch 36, 26180 Rastede Telefon (0 44 02) 8 11 17, Fax (0 44 02) 8 25 97 STÄNDIGE MITARBEITERINNEN DER REDAKTION Kirsten Eigner, Melanie König PRODUK TION Ingrid Weidmüller Design & Media Agentur, Mühlgasse 36, 04552 Borna b. Leipzig Telefon (0 34 33) 20 85 25, Fax (0 34 33) 20 85 28 E-mail: [email protected] 346 347 348 DIES & DAS .............................. 362 338 338 338 PRESSE UND MEDIEN Ministerin wirbt um Bereitschaft zur Organspende ...................... 364 REDAK TIONSHINWEISE Mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Produktinformationen werden nach bestem Wissen veröffentlicht, jedoch ohne Gewähr. Alle Rechte des Nachdrucks und der fotomechanischen Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Texte, Fotos und Illustrationen wird keine Gewähr übernommen. Die Redaktion behält sich bei allen Beiträgen das Recht auf Kürzungen vor. – Das Editorial wird von den Autoren in Eigenverantwortung verfasst und unterliegt nicht der presserechtlichen Verantwortung der Redaktion. 326 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 346 337 ABONNENTENVERWALTUNG Zahnärztekammer Niedersachsen Redaktion »ZKN MITTEILUNGEN« Zeißstraße 11a, 30519 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91-301, Fax (05 11) 8 33 91-106 BE ZUGSBEDINGUNGEN Der Bezugspreis für Mitglieder ist durch den Beitrag abgegolten. Nichtmitglieder der Körperschaften erhalten das Jahresabonnement zu 60,00 €, Einzelheft 5,00 € EUR, inklusive Versandkosten Deutschland. 344 345 WISSENSCHAFT FOTO: D. WEGNER DRUCK Lindendruck Verlagsgesellschaft mbH, Fössestraße 97 A, 30453 Hannover. Tel. (05 11) 9 21 91-0; Fax (05 11) 9 21 91 33 339 340 341 342 Zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung während der Schwangerschaft – Ergebnisse einer Langzeitstudie – .............. 350 GESUNDHEITSPOLITIK Gute Ansätze, schlechte Umsetzung ............... Tag der Zahngesundheit 2015: Gesund beginnt im Mund – 25 Jahre Tag der Zahngesundheit ............................................ Jeder Zahn zählt – aus Fehlern lernen ................... Spendenaufruf für Nepal .............. GESTALTUNG weidmueller.cc / Claus F. Weidmüller ANZEIGENVERWALTUNG Satztechnik Meißen GmbH Am Sand 1c, 01665 Nieschütz E-mail: [email protected] ISDN/Leonardo (0 35 25) 71 86 34 Anzeigendisposition: Sabine Sperling Telefon (0 35 25) 71 86 24, Fax (0 35 25) 71 86 10 EDITORIAL Die neugewählte Kammerversammlung Legislaturperiode 2015 – 2020 Lesen Sie dazu den Bericht ab Seite 330 7|15 Krankenkassenbeiträge können deutlich steigen ....................... Erste MERS -Tote in Südkorea ........ Aus drei Pflegeberufen wird nur noch einer .......................... Spahn wird Schäubles neuer Staatssekretär .......................... Auf Ebola folgt Malaria ................. In Kuba wird HIV nicht mehr auf das Kind übertragen .......... KIEFERORTHOPÄDIE 364 364 6. Gemeinschaftskongress Kinder-Zahn-Spange: Adipöse Kinder – welche Probleme, welche Lösungen? .. 377 365 365 365 365 »Kleine Herzen Hannover e.V.« Dr. Sereny überreicht Spende für die Kinderkardiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) auf Seite 336 TERMINE · FORTBILDUNG Terminkalender ............................ 366 Deutscher Ärztinnenbund e.V. ...... 366 Spenden, die das Herz berühren .. 366 ZAN -Seminarprogramm ............... 367 Termine in den Bezirksstellen ...... 369 PERSONALIA Klaus Winter wurde 70 ................. Dr. Volker Jelen zum 70sten .......... Dr. Josef Kühling-Thees feierte seinen 60. ..................... Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag ........................ 370 370 Wahlen zu den Vorständen der Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen 2015 .... 379 Beitragszahlung III. Quartal 2015 ... 383 Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Zahnmedizinische Fachangestellte ............................... 386 Tag der Akademie ......................... 386 Ungültigkeit von Zahnarztausweisen ................................ 387 Telefon- und E-Mail-Verzeichnis der Zahnärztekammer Niedersachsen ..................................... 387 Wir trauern um unsere Kollegen .. 387 KLEINANZEIGEN ................... 388 371 371 AUF-GELESEN ....................... 372 ZKN AMTLICH IMPRESSUM ............................ 326 Bitte überreichen Sie das ZKNspecial an Ihr zahnärztliches Fachpersonal! Special Die Beilage für das zahnärztliche Fachpersonal Sonnenstich .................................. 2 Körpergeruch und fettige Haare gehen gar nicht! ......................... 2 ZAN Seminarprogramm ............... 3 Beschwerden mit dem Apotheker besprechen .............. 4 PD Kullmanns Tipps zur Aufbereitung von Medizinprodukten: Thema1: Schutz vor Kontamination, Thema 2: Beschäftigungsbeschränkungen ........................ 5 Zehnjähriges Praxisjubiläum – herzlichen Glückwunsch! ......... 7 20 Jahre Heike Deutzer .................. 7 Schon gewusst? ............................ 8 Der Umwelt zuliebe gedruckt auf Papier aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Titelgestaltung: Claus F. Weidmüller Titelfoto: Jana Markwart Redaktionsschluss ist jeweils der 10. des Vormonats. Verspätet eingegangene Manuskripte können nicht berücksichtigt werden. – Anschrift: Zahnärztekammer Niedersachsen Redaktion »ZKN MIT TEILUNGEN« Zeißstraße 11a, 30519 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91-301, Fax (05 11) 8 33 91-106 ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 327 KURZ & BÜNDIG Mehr als jeder Dritte Bundesbürger hat Organspende-Ausweis I n Deutschland sind einer neuen Umfrage zufolge wieder mehr Menschen zu einer Organspende bereit. 35 Prozent der Befragten hatten im vergangenen Jahr einen Organspende-Ausweis in der Tasche, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am 1.6.2015 in Berlin mitteilte. Im Jahr zuvor waren es noch 28 Prozent. 80 Prozent der Befragten stehen einer Organ- und Gewebespende positiv gegenüber. 71 Prozent sind grundsätzlich damit einverstanden, dass man ihnen nach ihrem Tod Organe und Gewebe entnimmt. 2013 waren es 68 Prozent. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte: »Trotzdem stirbt alle acht Stunden ein Mensch, weil kein passendes Organ zur Verfügung steht.« Denn viele hielten noch immer weder ihren Willen schriftlich fest, noch teilen sie ihre Entscheidung ihren Angehörigen mit. _ Z AEND.DE, 2.6.2015 Prognose: Gesetze lassen GKV-Beiträge ansteigen G esetzlich Versicherte müssen sich in den nächsten Jahren auf erheblich höhere Zusatzbeiträge einstellen. Nach Prognosen des GKV-Spitzenverbandes wird der Zusatzbeitrag bis 2019 von derzeit rund 0,9 Prozent auf 1,4 bis 1,8 Prozent ansteigen. Damit würde der GKV-Beitrag zwischen 16 und 16,4 Prozent liegen. Die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, erklärte den Anstieg mit den Reformenvorhaben der Großen Koalition. »Die Verbesserungen sind fraglich, die Mehrausgaben jedoch sicher«, kommentierte Pfeiffer die Gesetzesinitiativen der Regierung. Nach Berechnungen des GKV-Verbandes führen das Versorgungsstärkungsgesetz, das E-Health-Gesetz, das Krankenhausstrukturgesetz, das Präventionsgesetz und das Hospiz- und Palliativgesetz bis 2019 zu 10,5 Milliarden Euro Mehrausgaben. Von Arbeitgeber328 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 seite heißt es im Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes, dass die Politik den Arbeitgeberanteil nicht auf Dauer bei 7,3 Prozent einfrieren müsse. Allerdings werde sich in der aktuellen Legislaturperiode an dem festgeschriebenen Arbeitgeberanteil noch nichts ändern. Quellen: dpa, Ärzte Zeitung _ F VDZ AK TUELL, 9.6.2015 Umfrage: Von wegen lange Wartezeiten I n der Diskussion um die geplanten Terminservicestellen für Facharzttermine spielt das Ergebnis einer aktuellen Online-Befragung der IKK classic unter 1000 Deutschen in die Hände der Ärzteschaft. Die Mehrheit der Bundesbürger (60 Prozent) erhält in der Stadt sowie auf dem Land innerhalb von zwei Wochen einen Termin beim Facharzt. Dieser Termin ist für drei Viertel der Befragten auch Wunsch Nummer Eins. Die Werte stehen im Gegensatz zu den viel zitierten langen Wartezeiten, denen die große Koalition durch das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz mit den Terminservicestellen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen Einhalt gebieten möchte. Der Vorstand der IKK classic, Gerd Ludwig, betonte: »In der Wahrnehmung der Bürger spielen Versorgungsengpässe oder Terminprobleme eine geringere Rolle als erwartet.« Deutliche Unterschiede in der Wartezeitenfrage zeigen sich zwischen den Bundesländern. Am kürzesten müssen die Menschen in Hamburg auf einen Termin beim Facharzt warten. Laut Umfrage erhielten 41 Prozent der Hamburger einen Termin innerhalb einer Woche. Länger als acht Wochen musste niemand warten. Im Gegensatz dazu mussten sich 22 Prozent der Bürger in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen länger als acht Wochen auf einen Facharzttermin gedulden. Quelle: Ärzte Zeitung _ F VDZ AK TUELL, 19.5.2015 Über 100 Millionen Mal Schmerzmittel 109 Millionen Packungen Schmerzmittel wurden im Jahr 2013 in deutschen Apotheken verkauft. Mit 41 Prozent war dabei der Schmerz- und Entzündungshemmer Ibuprofen der am meisten abgegebene Wirkstoff. Mit 28 Prozent folgt Paracetamol und erst an dritter Stelle ASS, das nur mit sieben Prozent als Einzelstoff und mit 17 Prozent in Kombination, etwa mit Coffein oder Vitamin C, gekauft wurde. Quelle: www.apothekenumschau.de _ MED-DENT-MAG A ZIN.DE, 6/2015 Arzneimittel in Niedersachsen unter Durchschnitt D ie niedergelassenen Ärzte haben den 6,8 Millionen gesetzlich Versicherten in Niedersachsen im vergangenen Jahr Arzneimittel im Wert von mehr als 3,7 Milliarden Euro verschrieben. Das sind rund 195 Millionen Euro oder 5,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Verordnet wurden mehr als 72 Millionen Arzneimittelpackungen bzw. rund 3,9 Milliarden Tagesdosen. Dies hat die Techniker Krankenkasse jetzt nach Auswertung aktueller Statistiken des GKV-Spitzenverbandes mitgeteilt. Danach wurden 2014 jedem gesetzlich Versicherten in Niedersachsen Medikamente für fast 550 Euro verordnet (2013: 521 Euro). Damit liegt das Land rund 20 Euro unter dem bundesweiten Wert von 570 Euro. In Hamburg summierten sich die Verschreibungskosten pro Patient auf den Spitzenwert von etwa 722 Euro, am sparsamsten waren die Bayern mit 514 Euro. Die Patienten in Niedersachsen haben im vergangenen Jahr 209,5 Millionen Euro oder knapp 31 Euro pro Versicherten zugezahlt. Die gesetzlichen Rabatte (Herstellerabschläge), die die Kassen von den Arzneimittelherstellern erhalten, sind in Niedersachsen von 345,4 Millionen Euro auf 238,9 Millionen gesunken. _ RUNDBLICK, 15.5.2015 Erhebung: Skepsis gegenüber Medizintourismus Die Bereitschaft der Deutschen, für eine medizinische Behandlung ins Ausland zu reisen, hält sich in Grenzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Eurobarometerumfrage der Europäischen Kommission. Lediglich zwei Prozent der rund 1.500 Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten eine medizinische Behandlung in einem anderen EU -Land in Anspruch genommen. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) ist nicht dazu bereit, für eine Behandlung extra in ein anderes Land der EU zu reisen. Rund 21 Prozent machen ihre Entscheidung von der Art der medizinischen Behandlung abhängig. Lediglich knapp ein Viertel würde die Reise auf sich nehmen. Dafür werden unterschiedliche Gründe genannt. Ganz oben auf der Liste: Die Aussicht auf eine Behandlung, die in Deutschland nicht angeboten wird (67 Prozent) und geringere Kosten (50 Prozent). Quelle: Europäische Kommission _ F VDZ AK TUELL, 9.6.2015 Vertrauliche Daten von 700.000 Patienten im Umlauf I n Großbritannien sind offenbar vertrauliche Patientendaten im Umlauf: Angaben von über 700.000 Patienten des National Health Service (NHS) wurden gegen deren Willen Dritten zugänglich, berichtet der Onlinedienst »Heise.de« . Dabei hatten die Patienten explizit angegeben, dass die von ihren Hausärzten gespeicherten Gesundheitsdaten nicht an Dritte weitergegen werden dürfen. »Nachdem vergangene Nacht verschiedene englische NachrichtenMagazine darüber berichtet hatten, wurden sofort Forderungen nach einer öffentlichen Untersuchung durch den Überwachungsbeauftragten für Datensicherheit laut. Es soll geklärt werden, wie zukünftig in der Praxis weiter verfahren werden darf«, so der Bericht. _ Z AEND.DE, 8.6.2015 Eröffnung: Gröhe spricht von »Dampf auf der Datenautobahn« R und 8.000 Besucher haben sich in der vergangenen Woche in Berlin beim 18. »Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit« über aktuelle Entwicklungen aus der Gesundheitspolitik und dem Gesundheitswesen ausgetauscht. Im Mittelpunkt des Kongresses stand die Digitalisierung der Medizin. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gab in der Eröffnungsrede einen Überblick über seine bisher angestoßenen Reformen. Allen voran das kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedete E-Health-Gesetz, das der Minister vor einem Jahr an gleicher Stelle angekündigt hatte. Aus seiner Sicht sei das Gesetz längst überfällig gewesen, da das deutsche Gesundheitswesen noch im analogen Zeitalter verweile und ein Vernetzungsproblem habe. Daher erwarte er, dass der bereits einmal verschobene Testlauf des Telematik-Netzes zwischen rund 1.000 Praxen, Krankenkassen, Apotheken und Kliniken tatsächlich im November beginne. »Gemeinsam mit der Selbstverwaltung macht die Politik nun Dampf, um Patientennutzen zu schaffen«, versprach der CDU -Minister. Das E-Health-Gesetz sieht unter anderem vor, dass die Notfalldaten und Medikationspläne auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGk) gespeichert werden. Geht es nach dem Minister wird es dabei nicht bleiben. »Das Gesetz ist die Startrampe für die Digitalisierung«, betonte Gröhe. Er kündigte an, den Wettbewerb auf der Datenautobahn und die Vernetzung telematischer Anwendungen im Ge- 1,4 sundheitswesen zu fördern, um weiterhin Innovationen bei den Anwendungen zu ermöglichen. Auch mit Blick auf das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) schlug Gröhe die Brücke zum Leitthema des Kongresses. Für ihn leiste die Telemedizin einen großen Beitrag, um die im GKV-VSG versprochene gute Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen. _ F VDZ AK TUELL, 16.6.2015 Weiterer GematikGeschäftsführer wirft hin I n der Geschäftsführung der Gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) steht im Juli ein Wechsel an. Laut Pressemitteilung wird Geschäftsführer Arno Elmer das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. In der offiziellen Version heißt es, Elmer wolle sich »neuen Herausforderungen« stellen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung in der vergangenen Woche berichtete, dürfte sich das Bedauern über den Führungswechsel bei der Gematik in Grenzen halten. »Seit Monaten war hinter vorgehaltener Hand getuschelt worden, die Gesellschafter betrieben seine Ablösung«, heißt es in der Zeitung. Quellen: Gematik, FAZ _ F VDZ AK TUELL, 5.5.2015 Zahl des Monats Milliarden Arzneimittel haben die Deutschen 2014 in den Apotheken bekommen, davon 870 Millionen auf Rezept. _ KHK ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 329 AKTUELLES KONSTITUIERUNG DER NEUEN KAMMERVERSAMMLUNG: Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida, neuer Kammerpräsident DR. MICHAEL SERENY NACH ZEHN JAHREN ABGEWÄHLT – FREIER VERBAND DEMONSTRIERT UNEINIGKEIT – SCHWERE AUFGABE FÜR ZAHNÄRZTE FÜR NIEDERSACHSEN IM VORSTAND Die Zahnärztekammer Niedersachsen hat einen neuen Präsidenten. Am 27. Juni 2015 hat sich Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida aus Wietze, Vorsitzender der Fraktion Zahnärzte für Niedersachsen (ZfN) in einer Kampfabstimmung mit 38 zu 20 Stimmen gegen den seit zehn Jahren amtierenden Kammerpräsidenten Dr. Michael Sereny vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte in der konstituierenden Sitzung der im April dieses Jahres neu gewählten Kammerversammlung durchgesetzt. Eine Stimme war ungültig. Die eigentliche Überraschung war der große Stimmenunterschied zwischen den beiden Kandidaten, zumal der Freie Verband, in dem seit Jahren Unfrieden herrscht, mit 30 zu 29 Sitzen eine knappe Mehrheit in der Kammerversammlung hat FOTO: ZKN-ARCHIV Dr. Lutz Riefenstahl sogar 31 Stimmen gegen 28 für Dr. Stefan Liepe (Freier Verband). Danach lief es dann wieder »normal«. Dr. K ar l - H e r m an n Karstens und Dr. Neue und bekannte Delegierte der Kammerversammlung Karl-Heinz Düvelsdorf, beide vom Freien Verband, erhiel- 1993 schon Kammerpräsident geweten als Beisitzer die erforderlichen 30 sen ist und mit 16 Jahren die bei weiStimmen, und der ZfN-Kandidat Dr. Jür- tem längste Amtszeit in der 66-jährigen Hadenfeldt, der nacheinander ge- gen Geschichte der Zahnärztekammer gen beide Kandidaten angetreten war, Niedersachsen aufweist, mit zwei Verbekam nur 29 Stimmen. So muss nun tretern seiner ZfN-Fraktion gemeinsam der neue Präsident Henner Bunke, des- mit vier Mitgliedern der Mehrheitsfraksen Vater Dr. Erich Bunke von 1977 bis tion des Feien Verbandes »regieren«. FOTO: D. WEGNER B ei der Wahl des Vizepräsidenten war dann wieder »alles im Lot«. Jörg Röver wurde mit den 30 Stimmen des Freien Verbandes gegen Dr. Lutz Riefenstahl (ZfN) mit 29 Stimmen gewählt. Auch bei der ersten Wahl der fünf Beisitzer triumphierte Rolf Zick der Freie Verband. Sabine Steding erhielt sogar 31 Stimmen gegen Dr. Bodo Heckroth (ZfN) mit 28 Stimmen. Doch bei der Wahl des nächsten Beisitzers gab es wieder eine Überraschung. Silke Lange, ZfN, setzte sich mit 30 Stimmen gegen Dr. Markus Braun (Freier Verband) mit 29 Stimmen durch. Gleich anschließend erhielt der ZfN-Kandidat FOTO: J. MARK WART Der neu gewählte Vorstand der Zahnärztekammer Niedersachsen für die Wahlperiode 2015 – 2020, v.l.n.r.: Sabine Steding, Dr. Lutz Riefenstahl, Präsident Henner Bunke D.M.D./Univ. of Florida, Silke Lange, Vizepräsident Jörg Röver, Dr. Karl-Hermann Karstens, Dr. Karl-Heinz Düvelsdorf 330 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Scheidender Präsident mit stehenden Ovationen verabschiedet Der bisherige Kammerpräsident Dr. Michael Sereny erklärte nach der Wahl: »Es ist normal, dass man in zehn Jahren auch aneckt und anderen auf die Füße tritt. Das muss man sogar, das wird auch erwartet. Wenn mir das heute zum Nachteil gereicht hat, bin ich stolz darauf. Ich würde heute alles ebenso wieder machen – bis zur Diskussion um den Leitenden Ausschuss. Ich habe mich bemüht, stets die Interessen der gesamten Kollegenschaft zu vertreten und keine Gruppe zu benachteiligen, fair zu allen zu sein, offen und ehrlich. Ich erwarte dafür keinen Dank und auch keine Ehrung, das bitte ich zu respek- FOTOS: D. WEGNER tieren.« Dr. Sereny sagte weiter, der neue Vorstand werde es nicht einfach haben. Er wünsche ihm im Interesse der niedersächsischen Kollegenschaft viel Glück und Erfolg. Er selbst werde sich mit seinem Nachfolger zusammensetzen und die Geschäfte im menschlichen Einvernehmen übergeben und nicht einfach die Schlüssel auf den Schreibtisch legen, Die neugewählte Kammerversammlung, Legislaturperiode 2015 - 2020 wie er sie bei seinem Amtsantritt vorgefunden habe. Die gesammer wahlkampf geholt und größte Dr. Michael te Kammerversammlung quittierte die Wertschätzung von den meisten MitSereny Worte und den Abschied als scheidengliedern des Kammervorstands so(Hannover) in seinem der Präsident mit minutenlangem Beiwie der Führungsebene der anderen Rechenschaftsfall und stehenden Ovationen. Zahnärztekammern erfahren, auf Bunbericht Der bisherige Vizepräsident Dr. Midesebene »und weltweit«. Dr. Ebeling chael Ebeling, der die Versammlung sagte weiter, der scheidende Präsident während der Vorstandswahlen zeithabe sich als überzeugter Freiverbändweise leitete, sagte zum Abschluss, Dr. ler mit ganzer Kraft und seinem AnseSereny habe dem Amt des Kammerprähen für den Freien Verband eingesetzt, sidenten seinen persönlichen Stil und auch wenn ein Teil des Verbandes ihm Stempel aufgedrückt und neue Maßdas offenbar nicht gedankt habe. Die stäbe gesetzt. Er habe für seine Frakbetreffenden Delegierten des Freien Der letzte Rechenschaftsbericht tion die meisten Stimmen im KamVerbandes sollten darüber nachdenken, Vor den Vorstandswahlen hatte der biswen sie mit ihrem Wahlverhalten am herige Kammerpräsident Dr. Sereny in meisten geschädigt haben. seinem letzten Rechenschaftsbericht Präsident Danach verließ der alte Vorstand die einen Überblick über die Ereignisse seit Henner Bunke, D.M.D./ Univ. Vorstandstribüne und der neue Vor- der Zeit der letzten Herbst-Kammerof Florida stand setzte sich auf das Podium. Der versammlung 2014 gegeben. Zu der neu gewählte Kammerpräsident Bunke derzeit auf europäischer Ebene diskudankte dem bisherigen Vorstand und tierten Transparenzinitiative, die naerklärte: »Wir werden uns bemühen, tionale Berufsregulierungen im Interkonstruktiv für die niedersächsische esse von mehr Wirtschaftswachstum Zahnärzteschaft zusammenzuarbei- auf den Prüfstand stellen will, wobei es ten.« Anschließend wurden die Mit- beispielsweise um die Dentalhygieniglieder und Stellvertreter der neun kerinnen (DH) geht, die in Deutschland Kammerausschüsse, deren Zahlenver- keinem Heilberuf angehören und keine hältnis wie in der letzten Wahlperiode Zahlheilkunde ausüben dürfen, sagte unverändert blieb, paritätisch besetzt. Dr. Sereny, es sei wichtig, dass sich die (Namen siehe besonderer Kasten). Zahnärzteschaft sowohl gegen den partiellen Berufszugang der DH als auch Kammerpräsident Henner gegen einen gemeinsamen, europaweiten Ausbildungsrahmen für die DH Bunke: »Wir werden uns in Brüssel stark mache. »Noch wichtiger ist aber, dass wir beweisen, dass eine bemühen, konstruktiv praxisnah fortgebildete Kammer-DH schlichtweg besser ist, als eine theorifür die niedersächsische elastig ausgebildete Bachelor-DH.« Die Transparenzinitiative dürfe zu keiner Zahnärzteschaft zusamAushöhlung der Qualität freiberuflimenzuarbeiten.« cher Dienstleistungen führen. Aus einer ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 331 Deutliche Freude bei der Gruppe der Zahnärzte für Niedersachsen FOTOS: D. WEGNER Stellungnahme der Europäischen Kommission zur Sicherheit von Zahnfüllstoffen gehe hervor, dass aufgrund seiner L a n g l e b i g ke i t , mechanischer Eigenschaften und niedrigen Kosten Zahnamalgam nach wie vor als Der Wahlauschuss bei der Auszählung das Material der Wahl gelte, sagte Dr. Sereny. Das Ge- ärzte gelungen ist, muss jetzt zeitnah setz über den Mindestlohn, das für die auch für die Ärzte umgesetzt werden Zahnarztpraxen ein Überdenken der –, applaudiert hätten, hätten sie nicht Vertragsgestaltung mit Mitarbeitern geahnt, dass er vermutlich die Nichterbedeutet, treibe »durch seine büro- höhung des Punktwertes meint. Und kratische Umsetzung Betriebe in den zur Evaluierung der GOZ 2012 könne er Wahnsinn«. Auch der vorliegende Ge- Befürchtungen, es könne eine Punktsetzentwurf zur Bekämpfung der Kor- wertabsenkung geben, widersprechen, ruption im Gesundheitswesen sei der- »Hoffnungen auf eine Punktwerterhöart unbestimmt, dass er als verlässliches hung aber leider auch«. Instrument ungeeignet sei. Außerdem Abschließend sagte der bisherige sei es unnötig, »es sät Misstrauen und Kammerpräsident, vor gut zehn Jahren öffnet unberechtigten Verdächtigun- habe er in seiner Bewerbungsrede ausgen und Verleumdungen Tür und Tor«. geführt, dass ein Präsident, der die halDesgleichen finde mit dem GKV-Versor- be Kollegenschaft hinter sich habe und gungsstärkungsgesetz, das eher einer die andere gegen sich, nichts erreichen sozialistischen SPD -Ministerin als dem könne. »Heute stelle ich rückblickend jetzigen CDU -Minister zugetraut wür- fest, dass wir viel erreicht haben, dass de, ein Angriff auf die freie Arztwahl sich an der Kammerarbeit Mitglieder statt. Zu der von Ärzten und PKV vorge- beider Fraktionen konstruktiv beteiligt legten Novelle der Gebührenordnung haben. Auch wenn wir zwei konkurrieGOÄ sagte Dr. Sereny, wenn die Ärzte rende Verbände mit zeitweise sehr geangeblich der Meinung von CDU -Ge- ringen Mehrheiten in den Körperschafsundheitsminister Gröhe, – was in der ten hatten – in der Sacharbeit hatten letzten Legislaturperiode für die Zahn- wir eher selten Differenzen.« _ ROLF ZICK Kammerversammlung der ZKN am 27.6.2015 – Besetzung der Ausschüsse u.a. Finanzausschuss Mitglieder FVDZ Dr. Michael Ebeling Dr. Kai Petrick M. S. (USA) Worch ZfN Dr. Ulrich Obermeyer Honorar- und Vermittlungsausschuss zur Erledigung der Aufgaben gem. § 11 HKG Mitglieder FVDZ Dr. Hartmut Bleß Dr. Petra Butschek ZfN Dr. Henning Otte Fürsorgeausschuss Mitglieder FVDZ Dr. Annette Vietinghoff-Sereny Dr. Uwe Herz ZfN Dr. Wolfhard Ross Fortbildungsausschuss Mitglieder FVDZ Dr. Bernd Bremer Dr. Uwe Herz ZfN Dr. Axel Wiesner Ausschuss für das zahnärztliche Fachpersonal Mitglieder FVDZ Gisela Gode-Troch Dr. Claus Klingeberg ZfN Dr. Tilli Hanßen 332 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 AKTUELLES ● Mitglieder FVDZ Dr. Gundi Mindermann Dr. Petra Butschek ZfN Dr. Lutz Glusa Dr. Tim Hörnschemeyer Ausschuss für Jugendzahnpflege Mitglieder FVDZ Dr. Markus Braun Stefanie Paap ZfN Dr. Jörg Hendriks Ausschuss für Alterszahnmedizin Mitglieder FVDZ Gisela Gode-Troch Dr. Annette Vietinghoff-Sereny Dr. Jürgen Reinstrom ZfN Dr. Jörg Hendriks Dr. Axel Strukmeier Delegierte zur Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer Delegierte FVDZ Dr. Julius Beischer Dr. Gundi Mindermann Sabine Steding Dr. Ulrich Keck Dr. Michael Sereny Dr. Michael Ebeling Dr. Dirk Timmermann ZfN Dr. Tim Hörnschemeyer Dr. Tilli Hanßen Dr. Jobst-Wilken Carl Dr. Ulrich Obermeyer Dr. Jürgen Hadenfeldt Dr. Axel Wiesner KOMMENTAR: Denkzettel E s war eine der kuDen ZfN fiel ein erhofftes aber riosesten, spannicht unbedingt erwartetes nungs- und überraGeschenk in den Schoß. Bei alschungsreichsten ler Freude wird die kommenKammerversammde Verantwortung vermutlich lungen in der an Kuriositägrößer und schwieriger sein, ten nicht gerade armen Geals mancher sich das im Auschichte der Zahnärztekamgenblick vorstellt. mer Niedersachsen. Nach Die eigentliche Überradem wiederum äußerst schung war der große Unterknappen Ergebnis der Kam- Rolf Zick schied zwischen den Stimmen merwahlen vom April mit dem Vor- der beiden Kandidaten. Zehn Freiversprung von einem Mandat für den Frei- bändler hatten dem Präsidenten die en Verband hatte es mehr oder weniger Gefolgschaft verweigert. Die Wahl war geheime Gespräche in kleineren oder bei der Fraktion des Freien Verbandes größeren Zirkeln hinter den Kulissen im Wesentlichen emotional bestimmt, gegeben, auch noch am Abend vorher von Sympathien und Antipathien, von und selbst unmittelbar vor der Sitzung. Verletzungen und vor allem als DenkDie Machtkämpfe in dem seit Jahren zettel. Zu sehr hatte es seit Jahren im zerstrittenen Vorstand des Freien Ver- Freien Verband rumort. Es gab Machtbandes konnten trotz des drohenden kämpfe und Generationenkonflikte, jeVerlustes des Präsidentenamtes offen- de Gruppierung hatte gewiss ihre gusichtlich nicht beigelegt werden. ten Gründe. Doch es gab viel UnzufrieDann kam die Wahl. Es knisterte vor denheit, auf beiden Seiten. Spannung, bei den KammerdelegierAlles wurde auch in den Kammerten ebenso wie bei den übrigen Teil- vorstand verlagert. Aus langjährigen nehmern im Saal. Niemand wusste, ob Freunden wurden erbitterte Gegner. Dr. Sereny alle Stimmen seiner Frak- Zielscheibe war der für alles veranttion bekommen würde, wie es aus ra- wortliche, bzw. verantwortlich gemachtionalen Gründen für den Freien Ver- te Kammerpräsident Sereny. Er wurde band eigentlich selbstverständlich und jetzt gnadenlos abgestraft. In geheimer nötig gewesen wäre. Waren Vernunft Wahl konnte ihm der Denkzettel veroder Emotion, Gemeinsamkeit und passt werden – koste es, was es wolle. Präsidentenamt oder gefühltes ange- Und es kostete den Freien Verband das tanes Unrecht stärker? Einige hofften Präsidentenamt. Ob es das wert war, – oder fürchteten –, ob vielleicht sogar muss jeder selbst entscheiden. Stimmen aus der ZfN-Fraktion komIm Grundgesetz heißt es, dass in eimen würden, für die Dr. Sereny gera- ner Demokratie bei Wahlen jeder Mande noch mit dem Argument geworben datsträger nur seinem Gewissen verhatte, man möge ihn wählen, weil sein antwortlich ist. In der Politik und im öfGegenkandidat Bunke in einem Jahr fentlichen Leben muss sich jeder damit doch wohl lieber den Posten des we- abfinden, dass Posten und Ämter nur sentlich lukrativeren KZVN -Vorsitzen- auf Zeit vergeben werden – und dass den anstrebe. »Gerechtigkeit« sehr subjektiv empfunIn die atemlose Stille kam die Ver- den wird. _ ROLF ZICK kündung des Wahlergebnisses: 20 Stimmen für Dr. Sereny – 38 Stimmen für Henner Bunke, eine Stimme ungültig. Unbeschreiblicher Jubel bei den ZfN, Fassungslosigkeit beim Freien Verband. FOTO: ZKN-ARCHIV Ausschuss für Fachzahnarztangelegenheiten ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 333 FOTOS: J. MARK WART Die Mitglieder der Kammerversamm Basilico, Florian Langenhagen Becker, Dr. Dr. Hans-Joachim Göttingen Beischer, Dr. Julius Bad Fallingbostel Bleß, Dr. Hartmut Varel Braun, Dr. Markus Celle Bremer, Dr. Bernd Neustadt Bunke, D.M.D./ Univ. of Florida, Henner, Wietze Butschek, Dr. Petra Ganderkesee Carl, Dr. Jobst-Wilken Osnabrück Düvelsdorf, Dr. Karl-Heinz Barnstorf Ebeling, Dr. Michael Rastede Fangmann, Dr. Dr. Rainer Wilhelmshaven Frenzel, Dr. Tilo Wustrow Gehrke, Prof. Dr. Dr. Gerd Hannover Glusa, Dr. Lutz Wunstorf Gode-Troch, Gisela Göttingen Hadenfeldt, Dr. Jürgen Bovenden Hanßen, Dr. Tilli Jesteburg Heckroth, Dr. Bodo Sarstedt Hendriks, Dr. Jörg Aurich Herz, Dr. Uwe Oldenburg Hörnschemeyer, Dr. Tim Osnabrück Jamil, Dr. Maximilian Braunschweig Karstens, Dr. Karl-Hermann Verden Keck, Dr. Ulrich Weener Klingeberg, Dr. Claus Aerzen Koch, Thomas Lüneburg Kühling-Thees, Dr. Josef Cloppenburg Lange, Silke Bad Zwischenahn Liepe, Dr. Stefan Hannover 334 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 lung für die Wahlperiode 2015 – 2020 AKTUELLES ● Lodde, Dr. Dr. Gerrit Northeim Mindermann, Dr. Gundi Bremervörde Näfe, Dr. Wolfgang Bücken Nels, Dr. Thomas Braunschweig Neumann, Dr. Dr. Gerhard Langenhagen Obermeyer, Dr. Ulrich, Hagen Otte, Dr. Henning Hannover Paap, Stefanie Cuxhaven Peters, Dr. Uwe Lüneburg Riefenstahl, Dr. Lutz Gronau Rindermann, Dr. Dominik Detern Ross, Dr.Wolfhard Stade Röver, Jörg Braunschweig Schaper, Dr. Volker Harpstedt Schauer, Dr. Hartmut Lingen Scherer, Prof. Dr. Dr. Christian Hildesheim Schirbort, Dr. Karl Horst Burgdorf Sereny, Dr. Michael Hannover Steding, Sabine Hannover Strukmeier, Dr. Axel Wolfenbüttel Thomas, Dr. Jörg Wolfenbüttel Timmermann, Dr. Dirk Cuxhaven Urbach, Dr. Reinhard Wolfsburg Vietinghoff-Sereny, Dr. Annette Hannover Vogel, Dr. Sebastian Hildesheim Wiesner, Dr. Axel Hanstedt Worch, Dr. Kai Petrick M. S. (USA) Garbsen Zogbaum, Dr. Dr. Axel Melle Zunk, Dr. Karl-Heinz Isenbüttel ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 335 Spenden, die das Herz berühren! FOTO: KLEINE HER ZEN E.V. ZAHNÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN UNTERSTÜTZT ERNEUT DIE KINDERKARDIOLOGIE DER MEDIZINISCHEN HOCHSCHULE HANNOVER FINANZIELL Dr. Michael Sereny (re.) von der Zahnärztekammer Niedersachsen, übergibt Ira Thorsting, Vereinsvorsitzende »Kleine Herzen Hannover«, und Dr. med. Christoph Happel, PhD, Oberarzt Interventionelle Therapie Angeborener Herzfehler der Medizinischen Hochschule Hannover, einen Spendenscheck über 1.500 Euro B eeindruckt steht Dr. Michael Sereny auf dem Flur der gerade erst umgebauten Station 68 B in der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover: helle Wände mit bunten Schattenbildern spielender Kinder, angenehmes Licht, breite Türen zu den Patientenzimmern. Überall angenehme Farben und genug Platz, um auch die Mütter der herzkranken Kinder aufnehmen zu können. Prof. Dr. Philipp Beerbaum, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, beschreibt, wie wichtig die Einbeziehung der Eltern in den Pflege-Alltag ist. Und er betont, dass die Umgestaltung der Station nur durch die Unterstützung der Vereine »Kleine Herzen Hannover« und »Kinderherz Hannover« möglich war. Insgesamt 400.000 Euro aus Spendenmitteln haben die Medizinische Hochschule zu eigenen Investitionen veranlasst: Jedes Patientenzimmer der Kinderherzklinik hat jetzt zum Beispiel eine eigene Toilette und Dusche; bis September soll auch ein Eltern-Ruheraum entstehen, in den sich Mutter und Vater zurückziehen können, wenn die seelische Belastung 336 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 zu groß wird; selbst die Untersuchungsräume werden »angstfrei« gestaltet, um den jungen Patienten die Zeit in der Klinik so angenehm wie möglich zu machen: Ira Thorsting, Vorsitzende der »Kleinen Herzen«: »Die Kinder kommen, entsprechend ihrer gesundheitlichen Belastung, immer wieder hierher, und manche fragen schon vorher, ob sie diesmal in dem Zimmer mit den Wolkenbildern an der Decke oder mit den fröhlichen Fischen liegen dürfen. In dieser Klinik wird Kinderherzmedizin und -chirurgie von Weltrang praktiziert. Da muss aber auch die Umgebung passen, in der die Patienten und ihre Eltern untergebracht werden.« – Dazu gehört auch eine intensive Hilfestellung durch Psychologen und eine Sozialbetreuerin, die ebenfalls durch Spenden finanziert werden, ebenso wie der Einsatz von Dolmetschern in über 50 Sprachen. Der Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen hat die Arbeit der »Kleinen Herzen« schon seit Jahren beobachtet, und auch diesmal ist er nicht mit leeren Händen gekommen: Ein Scheck über 1.500 Euro von der Zahnärztekammer Niedersachsen wechselt den Besitzer. »Eine wunderbare Sum- me für unsere vielen Vereinsprojekte in der MHH -Kinderherzklinik und Kinderintensivstation«, betont Ira Thorsting. Und weiter: »Unser Sohn wurde mehrfach in Hannover wegen seines angeborenen Herzfehlers operiert. Wir wissen, was für die Betreuung der Patienten und ihrer Angehörigen nötig ist, und mit unserer ehrenamtlichen Arbeit sagen wir Dankeschön.« Zum Beispiel auf der Intensivstation: Dort haben die »Kleinen Herzen« nicht nur einen Rückzugsraum eingerichtet, in dem die Patienteneltern warten, ausruhen, essen, sogar schlafen können. Sie finanzieren auch den Einsatz eines Psychologen, der den Krankenschwestern und Ärzten hilft, mit den schlimmen Erlebnissen ihres Dienstes fertig zu werden. Diese Ärzte und Pflegekräfte sollen künftig sogar selbst seelische Hilfe bieten können – in Situationen, die sie bisher überforderten: wenn Eltern nämlich nicht akzeptieren wollen, dass ihrem Kind nicht mehr zu helfen ist. Dann kommt neben der Verzweiflung auch die Wut. Mitarbeiter der Intensivstation sollen deshalb als Krisenbegleiter ausgebildet werden, ähnlich den Spezialisten, die Polizei und Feuerwehr nach besonders schweren Unfällen unterstützen. Die Grundfinanzierung übernehmen die »Kleinen Herzen«, aber das System der Hilfe soll in den nächsten drei Jahren auf jene 43 norddeutschen Kliniken ausgedehnt werden, die einem Pädiatrischen Intensiv Netzwerk unter Führung der MHH angeschlossen sind. Dafür sind 170.000 Euro nötig, die möglichst schnell durch Spenden zusammenkommen sollen. _ IR A THOR S TING Spendenkonto: Kleine Herzen Hannover e.V. Sparkasse Hannover IBAN: DE82 2505 0180 0900 4504 01 BIC: SPKHDE2HXXX Stichwort: »Kriseninterventionshelfer« GESUNDHEITSPOLITIK Gute Ansätze, schlechte Umsetzung eHEALTH-GESETZ – DIE VERTRETER VON ÄRZTEN, ZAHNÄRZTEN, APOTHEKERN UND KRANKENHÄUSERN IN DER GEMATIK KRITISIEREN DIE UMSETZUNG DES GEPLANTEN GESETZES D ie Vertreter von Ärzten, Zahnärzten, Apothekern und Krankenhäusern in der Gesellschaf terversammlung der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (gematik) sehen in dem geplanten eHealth-Gesetz positive Ansätze, die einen Mehrwert für die Patienten und ihre Behandlung bringen können. »Das Gesetz eröffnet neue Möglichkeiten und fördert die sichere elektronische Kommunikation im Gesundheitswesen«, stellten die Gesellschafter fest. Auch wenn in Detailfragen Defizite bestünden, kämen sinnvolle Anwendungen wie zum Beispiel der Medikationsplan und der Notfalldatensatz auf den Weg. Das Gesetz schreibt den Beginn des sogenannten »Online Rollout« der Telematikinfrastruktur und damit der Vernetzung der Leistungserbringer ab dem 1. Juli 2016 vor, belegt diesen Termin allerdings mit möglichen Sanktionen für die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung, falls die gematik bis dahin nicht die notwendigen Voraussetzungen für den Online-Rollout geschaffen hat. Diese Vernetzung muss jedoch noch mit Industrielösungen erprobt werden, um sicher zu gehen, dass in den Praxen praktikable und funktionierende Technik eingesetzt wird. Allerdings sei das Ende der Erprobung erst für Juli 2016, also nach dem Start des Online Rollouts geplant. »Der Zeitplan lässt keine Auswertung der Erprobungsergebnisse zu. Dabei muss die Erprobung erst einmal zeigen, ob geeignete Lösungen für Praxen und Krankenhäuser entwickelt wurden, bevor ausgerollt werden kann. Bisher gibt es daran noch berechtigte Zweifel« er- klärte Dr. Thomas Kriedel, Vorsitzender der Gesellschafter der gematik und Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe. Finanzielle Einbußen in Folge der Sanktionen würden darüber hinaus zu einer Unkalkulierbarkeit der Haushalte der betroffenen Körperschaften führen. Des Weiteren kritisierten die Gesellschafter, dass durch die Ausschreibung der Erprobung bereits zwei Industriekonzerne Produkte aus Versichertengeldern entwickeln können, andere Anbieter aber aufgrund des engen Zeitplans kaum eine Chance mehr dazu bekommen, in den Markt einzusteigen und gleichwertige oder gar bessere Produkte anzubieten. Die Gesellschafter befürchten, dass es durch diese Monopolstellung der Industriekonsortien, den Zeitdruck und die Sanktionen dazu kommen kann, dass unreife oder gar schlechte Produkte zu völlig überhöhten Preisen ins Feld gebracht werden müssen und bei den beteiligten Ärzten, Zahnärzten, Apothekern und Krankenhäusern die Akzeptanz für die Umsetzung dieser grundsätzlich sinnvollen Technik weiter geschmälert wird. Die geplante Form der Umsetzung sei realitätsfern und die Sanktionierung mittels Haushaltskürzungen trifft die Falschen. Massive Kritik geübt wird zudem an den potenziellen Sanktio- nen in Form von Honorarkürzungen, der vorgesehenen Fristsetzung für die Nutzung der Online-Anbindung und der Anwendung zur Aktualisierung der Versichertendaten durch Leistungserbringer zum 1. Juli 2018. Neben den positiven Aspekten des Gesetzes sind die Sanktionsregelungen aus Sicht der Leistungserbringer das völlig falsche Instrument, um die Telematikinfrastruktur wie erhofft zu fördern. Weder Gesellschafter, noch Ärzte und Zahnärzte haben Einfluss auf die Einhaltung der vorgegebenen Termine. Gesellschafter der gematik sind die Spitzenverbände der Leistungserbringer und Kostenträger im Gesundheitswesen. Oberstes Entscheidungsgremium ist die Gesellschaf terversammlung, der unter anderem die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Bundesärztekammer, die Bundeszahnärztekammer und der Deutsche Apothekerverband angehören. _GEMEINS AME PRE SSEMIT TEILUNG DER K A SSENÄR Z TLICHEN BUNDE S VEREINIGUNG, BUNDE S ÄR Z TEK AMMER, DEUT SCHE KR ANKENHAUS GE SELL SCHAF T, K A SSENZ AHNÄR Z TLICHEN BUNDE S VEREINIGUNG, BUNDE S Z AHNÄR Z TEK AMMER UND DEM DEUT SCHEN APOTHEKERVERBAND, 17.6.2015 Schlechte Umsetzung: Der »Online Rollout« der Telematikinfrastruktur ist vom Gesetz ab dem 1 Juli 2016 vorgeschrieben, das Ende der Erprobung ist erst nach dem Start geplant ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 337 Tag der Zahngesundheit 2015: Gesund beginnt im Mund – 25 Jahre Tag der Zahngesundheit I m Jubiläumsjahr steht der Tag der Zahngesundheit selbst im Mittelpunkt: »Gesund beginnt im Mund – 25 Jahre Tag der Zahngesundheit« Dieses Motto gibt Anlass, zurückzuschauen. Was hat sich in den letzten 25 Jahren im Bereich der zahnmedizinischen Prävention verändert? Wie hat sich die Mundgesundheit der Bevölkerung entwickelt? Und welchen Aufwand haben die über 30 Mitgliedsorganisationen im Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit geleistet, um den heute – auch im internationalen Vergleich – sehr guten Mundgesundheitsstatus der Bevölkerung in Deutschland zu erreichen? Gleichzeitig werden auch die Herausforderungen, die nach wie vor auf der Agenda stehen und den gemeinsamen Einsatz aller Kooperationspartner erfordern, Thema sein. Die traditionelle zentrale Pressekonferenz wird am Tag der Zahngesundheit selbst, dem 25. September, stattfinden. Eine anschließen- de Festveranstaltung wird sich dem Jubiläum und dem Werdegang des Tags der Zahngesundheit in allen seinen Facetten widmen. Veranstaltungen in ganz Deutschland Das diesjährige Motto bietet allen Akteuren einen guten Anlass, auch auf evtl. eigene »Jubiläen« und das langjährige Engagement ihrer Präventionsarbeit hinzuweisen. Der gute Weg, den die Mundgesundheit in Deutschland grundsätzlich geht, ist ein Verdienst aller Beteiligten, die sich für die Förderung der Mundgesundheit einsetzen und engagieren – darunter die Landesarbeitsgemeinschaften für Kinder- und Jugendzahnpflege, die unterschiedlichsten Organisationen aus Wissenschaft und Praxis, Kinderärzte, Apotheker, Dentalunternehmen, die Krankenkassen und natürlich die Zahnärzteschaft selbst. _ MED-DENT-MAG A ZIN.DE, 6/2015 SPENDENAUFRUF N Hilfe für Nepal dringend benötigt ach dem Erdbeben in Nepal mit Stärke 7,8 zeigen sich Zerstörung und Chaos. Die Zahl der Opfer des verheerenden Erdbebens ist auf mehr als 8.400 gestiegen. Die Behörden registrierten mehr als 17.000 Verletzte. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind acht Millionen Menschen von dem schweren Erdbeben betroffen. Ihr Zuhause ist zerstört und sie stehen vor Trümmern. Weitere Nachbeben sind zu befürchten, Die größte zahnärztliche Hilfsorganisation, die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ), und ihre Schirmherrin, die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), bitten dringend um Spenden. Das HDZ ist in Kontakt mit seinen Projektpartnern vor Ort, um so rasch wie möglich zielgerichtet helfen zu können. Bitte spenden Sie! Jeder Euro zählt: Hilfswerk Deutscher Zahnärzte Deutsche Apotheker- und Ärztebank, IBAN: DE28 300 60601 000 4444 000 Stichwort: Nepal Eine Spendenbescheinigung wird bei genauer Adressangabe ausgestellt. Zur Steuerbegünstigung bis 200,– Euro kann als vereinfachter Zuwendungsnachweis nach § 50 Abs. 2 EStDV der Kontoauszug vorgelegt werden. _ BZ ÄK /S TF 338 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Jeder Zahn zählt – aus Fehlern lernen DIE BUNDESZAHNÄRZTEKAMMER ZUR BEHANDLUNGSFEHLERSTATISTIK DES MDK D ie Qualität der Behandlung ist ein Kernanliegen des zahnärztlichen Berufsstandes. Nicht zuletzt externe Berichte und Untersuchungen geben der Zahnärzteschaft wichtige Impulse. Dazu zählt auch die aktuelle Behandlungsfehlerstatistik der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK). Der MDK setzt mit der Veröffentlichung ein Signal für eine positivere Fehlerkultur in der Medizin. Sie ist eine Chance, Probleme bei der Behandlung der Patienten zu erkennen und die Versorgung noch weiter zu verbessen. Für das Jahr 2014 weist der MDK 556 bestätigte Behandlungsfehler für die Zahnmedizin aus. Jährlich gibt es in der Zahnmedizin rund 90 Millionen Behandlungsfälle allein bei Patienten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) – Zahnärzte sind die mit am häufigsten aufgesuchten Ärzte. »Natürlich ist jeder unzufriedene Patient einer zu viel. Trotzdem muss man alle vorhandenen Zahlen betrachten«, erklärt Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer ( BZ ÄK ). »Durch die MDK-Zahlen kann zwar eine Fehlerhäufung in bestimmten Fachgebieten erkannt, jedoch keinesfalls Rückschlüsse auf die Behandlungsqualität insgesamt gezogen werden. Darauf verweist auch der MDK selbst. Denn die Behandlungsfälle in den einzelnen Fachgebieten unterscheiden sich stark. Quelle: www.bzaek.de _ MED-DENT-MAG A ZIN.DE, 6/2015 GESUNDHEITSPOLITIK ● BERUFSSTÄNDISCHES FOTO: ZKN-ARCHIV Mindestlohngesetz Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, mit Datum vom 1.1.2015 ist das Mindestlohngesetz in Kraft getreten und auch im Berufsstand werden die Folgen des Gesetzes diskutiert. Klar ist, dass auch in der Zahnarztpraxis die VorschrifDr. Michael ten des Mindestlohngesetzes Sereny eingehalten werden müssen. Für erhebliche Unsicherheit sorgt hingegen die Regelung des § 13 MiLoG, welche eine Auftraggeberhaftung für die Einhaltung des Mindestlohns beim Auftragnehmer vorschreibt. Vielfach werden daher im Berufsstand die Fragen aufgeworfen, ob eine Zahnärztin/ ein Zahnarzt für die Einhaltung des Mindestlohn auch dann haftet, wenn das mit der Herstellung einer zahntechnischen Leistung beauftragte Fremdlabor oder beispielsweise die beauftragte Reinigungsfirma Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mindestlohngesetzeswidrig beschäftigt. Die Bundeszahnärztekammer hat aus diesem Anlass das zuständige Bundesministerium angeschrieben und dazu aufgefordert, für Rechtsklarheit zu sorgen. Die zuständige Bundesministerin Nahles ist dieser Aufforderung nachgekommen und hat in einem Schreiben vom 13.5.2015 u.a. erfreulicher Weise klargestellt, dass beispielsweise die Beauftragung einer Reinigungsfirma mit der regelmäßigen Reinigung der Praxisräume nicht unter die Regelung des § 13 MiLoG fällt, da der Zahnarzt als Auftraggeber den Reinigungsauftrag erkennbar nicht zur Erfüllung eigener Verbindlichkeiten gegenüber Dritten abgibt. Die Bundesministerin hält aber ebenso fest, dass die Zahnärzte bei der Beauftragung eines zahntechnischen Labors für Mindestlohnansprüche der dort beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haften. Die Ministerin bergründet dies damit, dass ein Zahnarzt, der Leistungen bei einem zahntechni- schen Labor in Auftrag gibt, damit eine eigene (gegenüber dem Patienten) vertraglich übernommene Pflicht weiterreiche. Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt daher dem Berufsstand neben der sorgfältigen Auswahl der Geschäftspartner, sich vom zahntechnischen Labor schriftlich bestätigen zu lassen, dass die Vorgaben des Mindestlohngesetzes eingehalten werden. So kann gewährleistet werden, dass der Zahntechniker dem Zahnarzt auf Ersatz seines Schadens haftet, wenn ein Zahntechniker Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mindestlohngesetzeswidrig beschäftigt und der Zahnarzt deswegen in Anspruch genommen wird. Ein vollständiger vertraglicher Haftungsausschluss ist leider nicht erreichbar. Idealiter beinhaltet diese Bestätigung ebenfalls, dass der Zahntechniker sich gegenüber dem Zahnarzt verpflichtet, den Zahnarzt von einer möglichen Haftung nach § 13 MiLoG freizustellen. Ein geeignetes Muster ist diesem Schreiben beigefügt. _ DR. MICHAEL SEREN Y, HANNOVER Sehr geehrte(r) …….................................., seit dem 1.1.2015 gilt das Mindestlohngesetz in Deutschland. In § 13 des Gesetzes ist in Verbindung mit § 14 Arbeitnehmerentsendegesetz geregelt, dass ein Unternehmer, der einen anderen Unternehmer mit der Erbringung von Werkoder Dienstleistungen beauftragt, für die Verpflichtungen dieses Unternehmers zur Zahlung des Mindestlohns an Arbeitnehmer wie ein Bürge, der auf die Einrede der Vorausklage verzichtet hat, haftet. Nach schriftlicher Auskunft der zuständigen Bundesministerin Andrea Nahles haftet nach dieser Norm auch ein Zahnarzt für Mindestlohnansprüche der in dem zahntechnischen Labor beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wenn er Leistungen bei einem zahntechnischen Labor in Auftrag gibt und damit an das Labor eine eigene (gegenüber dem Patienten) vertraglich übernommene Pflicht weiterreicht. Ich/Wir gehe(n) in Anerkennung der bisherigen vertrauensvollen Zusammenarbeit selbstverständlich davon aus, dass in ihrem Labor entsprechende Vorgaben eingehalten werden, bitte(n) aber höflich darum, mir/uns gegenüber folgendes mitzuteilen: Hiermit teile(n) ich/wir dem/den ZahnärztInnen .......................................................... mit, dass in meinem/unserem Betrieb die Vorgaben des Mindestlohngesetzes eingehalten werden. Bei mir/uns beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden mindestens nach dem Mindestlohngesetz bezahlt. Für den Fall, dass aufgrund einer Zuwiderhandlung gegen das Mindestlohngesetz Ansprüche aus der Auftraggeberhaftung nach § 13 MiLoG gegen die vorbezeichneten ZahnärztInnen geltend gemacht werden, verpflichte(n) ich mich/wir uns, die vorbezeichneten ZahnärztInnen von einer möglichen Haftung nach § 13 MiLoG gegenüber Dritten freizustellen. ...................................., den ...................... .................................................. Unterschrift mit Stempel ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 339 BFH bestätigt Zahnärztekammer MEDIZINISCH INDIZIERTES BLEACHING IST ZAHNHEILKUNDE UND DAMIT UMSATZSTEUERFREI D er Bundesfinanzhof (BFH) hat in einem aktuellen Urteil die Auffassung der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein bestätigt, dass Zahnaufhellungen (Bleaching), die ein Zahnarzt zur Beseitigung krankheitsbedingter Zahnverdunkelungen vornimmt, umsatzsteuerfreie Heilbehandlungen sind. Im konkreten Fall hatte sich eine Plöner Zahnarztpraxis mit Unterstützung der Zahnärztekammer gegen den Bescheid des zuständigen Finanzamtes gewehrt. Darin waren sämtliche Blea-ching-Leistungen der Praxis im Rahmen einer Umsatzsteuer-Sonder- diagnostizieren, zu behandeln oder zu heilen oder die Gesundheit zu schützen, aufrecht zu halten oder wiederherzustellen. Zu diesem Erfolg hatte auch beigetragen, dass die betroffenen Kollegen in der Dokumentation sauber zwischen Aufhellungen aus medizinischer und kosmetischer Indikation unterschieden hatten. Das Plöner Finanzamt allerdings mochte das Urteil trotz dezidierter und fachlich fundierter Urteilsbegründung nicht anerkennen und ging in Revision. Der Bundesfinanzhof gab nun den klagenden Kollegen Recht, wies die Revision ab und bestätigte das Urteil der Erstinstanz (Az. V R 60/14 vom 19.3.2015). Die Zahnbehandlungen, die jeweils eine Verdunkelung des behandelten Zahnes zur Folge hatten, waren medizinisch indiziert und damit umsatzsteuerfrei. Die als Folge dieser Zahnbehandlung notwendig gewordenen Zahnaufhellungs-Behandlungen waren ästhetischer Natur, aber – im konkreten Streitfall belegt – auch medizinisch erforderlich. Sie dienten eben Die Entscheidung des Bundesfinanzhofes steht im Einklang mit der Rechtsprechung des prüfung auch für zurückliegende Fälle als umsatzsteuerpflichtig eingestuft worden. Die Finanzbehörde hatte nicht unterschieden, ob es sich um rein kosmetische Aufhellungen oder die Beseitigung krankheitsbedingter Verfärbungen handelte. Da eine Nachberechnung der Mehrwertsteuer bei den betroffenen Patienten faktisch ausschied, hätte die Praxis 19 Prozent des Honorarumsatzes verloren. Da sich das Finanzamt auch von den Stellungnahmen der Zahnärztekammer wenig beeindruckt zeigte und die Einsprüche der Zahnärzte gegen die Bescheide abwies, klagte er vor dem schleswig-holsteinischen Finanzgericht. Das Gericht folgte der Argumentation (Az: 4 K 179/10 vom 9.10.2014). Demnach sind auch ästhetische Behandlungen Heilbehandlungen, wenn diese Leistungen dazu dienen, Krankheiten oder Gesundheitsstörungen zu 340 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 FOTO: PRODENTE E.V./ J. P. KIER ZKOWSKI Europäischen Gerichtshofes nicht zu rein kosmetischen Zwecken, sondern standen in einem sachlichen Zusammenhang mit der vorherigen Behandlung und dienten damit der Beseitigung der Krankheitsfolge. Die Steuerbefreiung gilt also nicht nur für Leistungen, die unmittelbar der Diagnose, Behandlung oder Heilung einer Krankheit oder Verletzung dienen, sie umfasst auch Leistungen, die erst als (spätere) Folge solcher Behandlungen erforderlich werden, auch wenn sie ästhetischer Natur sind. So die Auffassung des Bundesfinanzhofes mit dem ausdrücklichen Hinweis auf den Einklang mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes (Urteil PFC Clinic EU:C:2013:198). Das Urteil hat nicht nur steuerrechtliche Auswirkungen. Es trägt zugleich dazu bei, den Approbationsvorbehalt für dieses Verfahren zu stärken. So hat die wenig einsichtsfähige Haltung eines Finanzamtes ungewollt einen Beitrag zur Sicherheit der Patientenversorgung geleistet. Quelle: www.zaek-sh.de _ MED-DENT-MAG A ZIN.DE, 6/2015 BERUFSSTÄNDISCHES ● Schluss mit dem Thema GEMA GEMA UNTERLIEGT IM GEBÜHRENSTREIT G FOTO: PRIVAT EMA-Gebühren für den Zahnarzt sind passé. Und das ab sofort. Das entschied am vergangenen Donnerstag der Bundesgerichtshof (Urteil vom 18.6.2015, I ZR 14/14). Die GEMA hatte gegen einen Zahnarzt geklagt, der seiHeike Nagel nen urheberrechtlichen Lizenzvertrag über das Recht zur Nutzung des Repertoires der GEMA , der VG -Wort und der GVL zur Wiedergabe von Hörfunksendungen in seiner Praxis fristlos gekündigt hatte. Als Begründung hatte er ausgeführt, dass die Wiedergabe von Hintergrundmusik in Zahnarztpraxen nach dem Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union vom 15.3.2012 (C-135/10) keine öffentliche Wiedergabe darstelle. Der Streit landete, nach Amts- und Landgericht, schlussendlich beim BGH , der dem Urteil des EuGH aus 2012 folgte: Eine öffentliche Wiedergabe setze jedenfalls voraus, dass die Wiedergabe gegenüber einer unbestimmten Zahl potentieller Adressaten und recht vielen Personen erfolge. Diese Voraussetzungen seien im Allgemeinen nicht erfüllt, wenn ein Zahnarzt in seiner Praxis für seine Patienten Hörfunksendungen als Hintergrundmusik wiedergebe. Der BGH stellte fest, dass die Wiedergabe von Hörfunksendungen in Zahnarztpraxen im Allgemeinen nicht öffentlich und damit auch nicht vergütungspflichtig ist. Absender: Dr. Karl Mustermann, Musterstraße 7, 47110 Musterstadt Einwurf-Einschreiben GEMA Generaldirektion Berlin Bayreuther Str. 37 10787 Berlin Musterstadt, ………………………………… Datum Kündigung meines Lizenzvertrages Nr. …. Sehr geehrte Damen und Herren, meinen o.g. Vertrag über die Wiedergabe von Hintergrundmusik in meiner zahnärztlichen Praxis unter der Anschrift ………………………………………… kündige ich fristlos. Begründung: Der Bundesgerichtshof (BGH) hat mit Urteil vom 18.06.2015, Az.: I ZR 14/14, festgestellt, dass die Wiedergabe von Hintergrundmusik in Zahnarztpraxen im Allgemeinen keine vergütungspflichtige öffentliche Wiedergabe im Sinne des Urheberrechts darstellt. Der BGH stützt sich damit auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vom 15.03.2012, wonach die Wiedergabe von Hörfunksendungen in Zahnarztpraxen im Allgemeinen nicht öffentlich und damit auch nicht vergütungspflichtig ist. Damit ist die Geschäftsgrundlage für den o.a. Vertrag entfallen. Die Kündigung bitte ich mir schriftlich zu bestätigen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Karl Mustermann Unser Tipp: Sofern Sie einen urheberrechtlichen Lizenzvertrag mit der GEMA geschlossen haben, kündigen Sie diesen sofort und fristlos. Fragen beantwortet Ihnen gern Frau Heike Nagel unter der Tel.-Nr. (05 11) 8 33 91-110. _ HEIKE NAGEL A SSIS TENTIN DE S JUS TITIAR S ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 341 ARBEITSMARKT SCHWEIZ Auf deutsche Ärzte angewiesen B ereits heute profitiert das Schweizer Gesundheitswesen vom Zustrom ausländischer Ärzte. Der Höhenflug des Franken begünstigt zudem vor allem für Grenzgänger eine Tätigkeit in der Alpenrepublik. Zahlreiche ausländische Fachkräfte sorgen auch im Nachbarland Schweiz mit dafür, dass das hohe Niveau der medizinischen Versorgung aufrechterhalten werden kann. 2014 stammte fast ein Drittel der in der Schweiz berufstätigen Ärztinnen und Ärzte – knapp 10 500 Personen – aus dem Ausland. Diese Zahlen weist die aktuelle Statistik der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH aus, Deutsche Ärzte stellten dabei mit 5.972 Kräften allein die Hälfte des aus dem Ausland stammenden medizinischen Fachpersonals, gefolgt von Italien, Frankreich und Österreich. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist der Ausländeranteil somit um 1,4 auf 30,5 Prozent gestiegen. Davon waren 56,2 Prozent im stationären, 41,7 Prozent im ambulanten und 2,1 Prozent in einem anderen Bereich tätig. Der Ausländeranteil variiert dabei je nach Region sehr stark. Während er beispielsweise in der Region rund um den Genfersee 24 Prozent beträgt, erreicht er im Tessin 46,3 Prozent. 342 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Mangel an Studienabgängern Grund für die große Nachfrage nach ausländischen Ärzten ist vor allem der Mangel an Studienabgängern in der Humanmedizin, der die Besetzung freier Stellen in Praxen und Krankenhäusern zunehmend erschwert. »Aufgrund der demografischen Entwicklung der Bevölkerung sowie des technologischen Fortschritts wird der Bedarf an medizinischer Versorgung zudem weiter zunehmen«, ist Dr. med. Jürg Schlup, Präsident der FMH , überzeugt. Eine Nachfrage bestünde dabei sowohl an gut ausgebildeten Klinikärzten als auch an ambulant tätigen Ärzten, insbesondere Generalisten, die bereit sind, auf dem Land zu arbeiten. Die eidgenössische Republik versuche dennoch, gleichzeitig die Neuzulassung von Ärztinnen und Ärzten im ambulanten Sektor zu steuern. »Seit 2002 besteht in der Schweiz ein sogenannter Zulassungsstopp, der immer wieder etwas anders gestaltet und stets verlängert wurde, unter anderem mit dem vermeintlichen Ziel, die Gesundheitskosten einzudämmen«, erklärt Schlup. Der Zulassungsstopp gilt indes nur in einzelnen Kantonen und nur für Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen, die sich neu in eigener Praxis zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung niederlassen wollen, sofern sie nicht Die »Skyline« von Luzern drei Jahre an einer anerkannten schweizerischen Weiterbildungsstätte gearbeitet haben. Es sei ferner zu beobachten, dass in der Schweiz tätige deutsche Ärztinnen und Ärzte vermehrt in ihr Herkunftsland zurückkehren, weil sich die dortigen beruflichen Rahmenbedingen verbessert haben. Ärzte in der Schweiz haben mehr Zeit Insgesamt aber sind die Arbeitsbedingungen und die Verdienstmöglichkeiten für Ärzte in der Schweiz besser als in vielen anderen europäischen Ländern. »Ärzte haben noch Zeit, sich intensiv um ihre Patienten zu kümmern, ohne deshalb Verdiensteinbußen befürchten zu müssen«, sagt Salvatore Volante, Geschäftsführer der mmconsult volante GmbH in Basel. Das Schweizer Gesundheitssystem unterscheidet sich vom deutschen ferner im Wesentlichen dadurch, dass Ärzte in der Schweiz keiner Ausgabenbudgetierung unterliegen und sich somit nicht mit Regressforderungen herumschlagen müssen. Deutsche Ärzte sind ihren Schweizer Kollegen in der Berufsausübung zudem grundsätzlich gleichgestellt, da ihre Diplome beim Bundesamt für Gesundheit (Abteilung MEBEKO) anerkannt werden. »Auch die Erlangung der Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung FOTO: BERGGEIS T007 / PIXELIO.DE BERUFSSTÄNDISCHES ● Zahlreiche ausländische Fachkräfte sorgen auch im Nachbarland Schweiz mit dafür, dass das hohe Niveau der medizinischen Versorgung aufrechterhalten werden kann ist für deutsche Staatsbürger oder Mitglieder der EU unproblematisch«, erklärt Völante. Es bestünden zwar auch gewisse Regulierungsinstrumente, wie die Festlegung eines sogenannten Tarifpunktes durch die FMH und die Gesundheitsdirektionen der jeweiligen Kantone. »Die Krankenversicherungen sind jedoch aufgrund des sogenannten Kontrahierungszwanges verpflichtet, die Kosten zu übernehmen«, betont Volante. Laut FMH -Statistik liegt das durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen eines niedergelassenen Arztes in der Schweiz bei umgerechnet etwa 16.000 Euro. Allgemeinärzte kommen auf durchschnittlich knapp 15.000 Euro. Die Einkommen schwanken allerdings je nach Spezialisierung oder je nachdem, in welchem Kanton die ärztliche Tätigkeit ausgeübt wird. Kinderund Jugendpsychiater liegen im unteren Einkommensbereich, wohingegen Chirurgen am meisten verdienen. Dabei kann es sich auch um ein Einkommen handeln, das zusätzlich zur Niederlassung durch eine Tätigkeit im Krankenhaus als Belegarzt erzielt wird. Steuersatz liegt bei 42 Prozent Reine Krankenhausärzte schneiden beim Einkommensvergleich zwischen Deutschland und der Schweiz eben- falls besser ab. Während beispielsweise das Einstiegsgehalt eines Arztes in einer deutschen Klinik brutto zwischen rund 46.600 bis 57.700 Euro pro Jahr liegt, können ärztliche Berufseinsteiger in der Schweiz umgerechnet zwischen 69.500 bis 87.100 Euro brutto verdienen, wie aus einem KPMG -Gutachten zum Vergleich europäischer Gehälter hervorgeht. Bei bis zu zwölf Jahren Tätigkeit steigen die Verdienstmöglichkeiten sogar auf maximal 251.000 Euro brutto jährlich. Hinzu kommt, dass in Deutschland ab rund 50.000 Euro ein Steuersatz von 42 Prozent fällig ist. In der Schweiz dagegen beträgt der als »Quellensteuer« bezeichnete Einkommensteuersatz nur einen Bruchteil des deutschen Satzes. Im Schnitt sind dies etwa 20 Prozent, wobei jedes Kanton unterschiedliche Steuersätze hat. Fachärzte, die in einer stationären Einrichtung in der Schweiz arbeiten wollen, müssen sich allerdings auf lange Arbeitszeiten einstellen – mehr als 60 Wochenstunden und siebentägige Dauereinsätze sind nicht selten. Je nach Region beziehungsweise Kanton sind in der Schweiz tätige Ärzte darüber hinaus berechtigt, Medikamente an ihre Patienten direkt abzugeben und zu verrechnen. Die Abrechnung erfolgt dabei entweder unmittelbar mit dem Patienten oder über eine Inkassostelle, wie die Ärztekasse, mit der Krankenversicherung. Neben guten Arbeitsbedingungen bietet die Schweiz auch eine sehr hohe Lebensqualität. Diese hat jedoch ihren Preis. Denn mit einem Preisniveau von 58 Prozent über dem EU -Durchschnitt ist die Alpenrepublik das zweitteuerste Land innerhalb Europas hinter Norwegen. Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz sind auch hinsichtlich der Altersversorgung zu beachten. Denn anders als hierzulande kennen Schweizer Ärzte keine berufsständischen Versorgungswerke. »In der Schweiz ist die Altersvorsorge einheitlich geregelt und nicht von der Berufsgattung abhängig«, erklärt Schlup. Sie erfolgt über ein sogenanntes Drei-Säulen-Modell, bestehend aus einer obligatorischen gesetzliche Alters- und Hinterlassenenversicherung zur Deckung des Existenzbedarfs, einer für Arbeitnehmer mit einem jährlichen Mindesteinkommen von 21.150 Franken ebenfalls obligatorischen betrieblichen Vorsorge (Pensionskasse) sowie einer freiwilligen Selbstversicherung. Selbstständig tätige Ärzte, die keiner Pensionskasse angehören, haben über die dritte Säule die Möglichkeit, einen bestimmten steuerlich abzugsfähigen Betrag pro Jahr auf ein privates Vorsorgekonto bei ihrer Bank oder ihrer Versicherung einzubezahlen. 2015 lag das Limit bei 20 Prozent des jährlichen Erwerbseinkommens beziehungsweise maximal 33.840 Franken. Aufwertung des Franken führt zu höheren Gehältern Begünstigt wird die Arbeitsmarktsituation für auswanderungswillige sowie bereits in der Schweiz tätige deutsche Ärzte derzeit jedoch durch den Höhenflug des Schweizer Franken. Denn aufgrund der Aufwertung . der Währung nach Aufhebung des Mindestkurses von 1,20 Franken pro Euro um rund 20 Prozent sind die Ärztegehälter in der Schweiz entsprechend gestiegen. Hiervon profitieren in erster Linie Grenzgänger. Denn diejenigen deutschen Ärzte, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben und nur zum Arbeiten über die Grenze fahren, kommen durch den Kurssturz des Euro gegenüber dem Franken die vergleichsweise niedrigeren Preise für Lebensmittel und Wohnraum in ihrer Heimat noch mehr als bislang zugute. Aus Sicht der FMH ist klar, dass das Schweizer Gesundheitswesen auch weiterhin auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen sein wird, um gemeinsam mit ihren Schweizer Kollegen eine qualitativ hochstehende medizinische Versorgung zu ermöglichen. »Überaus deutlich muss aber auch gesagt werden, dass die Schweiz dringend mehr Mediziner ausbilden und mehr Medizinstudienplätze schaffen muss, um den Bedarf langfristig zu decken«, so Schlup. _ PE TR A SPIELBERG DEUT SCHE S ÄR Z TEBL AT T, 18.5.2015 ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 343 FALL VOR BUNDESARBEITSGERICHT Praxiswerbefilme: Vorsicht bei den Mitarbeitern W FOTO: ZKN-ARCHIV er über die eigene Praxis in einem Online -Werbefilmchen für Patienten informiert, sollte einige Sicherheitsmaßnahmen beachten. Ein Zahnarzt – der dies nicht tat – landete vor dem BundesDr. Wieland arbeitsgericht. Rechtsanwalt Schinnenburg und Zahnarzt Dr. Wieland Schinnenburg berichtet in einem Beitrag über das Thema: Zunehmend erstellen Arzt- oder Zahnarztpraxen Werbefilme, um über ihre Praxen zu informieren. Diese stellen sie dann im Internet bereit. Nicht selten sind in diesen Werbefilmen (zahn)ärztliche Mitarbeiter (Zahnärzte, ZFA , Zahntechniker) zu sehen. Wenn diese Mitarbeiter aus der Praxis ausscheiden, wollen sie meist nicht, dass sie weiter mit dieser Praxis in Verbindung gebracht werden. Sie verlangen dann von ihrem ehemaligen Chef, dass diese Werbefilme nicht mehr zugänglich sind. Das Bundesarbeitsgericht hat in einer Entscheidung dargelegt, unter welchen Voraussetzungen ein solches Verlangen durchgreift (Az. 7 AZR 1010/13). Grundvoraussetzung eines solchen Verlangens ist, dass der Mitarbeiter in dem Werbefilm überhaupt erkennbar ist. Wenn das nicht der Fall ist, wenn er also nur z. B. nur von hinten gezeigt wird, scheidet ein Anspruch von vorneherein aus. Wenn der Mitarbeiter in dem Wer- befilm erkennbar ist, bedarf es seiner ausdrücklichen schriftlichen Einwilligung. In dieser Einwilligung muss beschrieben werden, wozu die geplanten Aufnahmen verwendet werden und wie die Verbreitung erfolgen sollen. Liegt eine solche schriftliche Einwilligung nicht vor und ist der Mitarbeiter in dem Werbefilm erkennbar, besteht im Allgemeinen ein Anspruch des Mitarbeiters, dass der Werbefilm nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Scheidet der Mitarbeiter aus der Praxis aus, verliert die einmal erteilte Einwilligung nicht automatisch ihre Wirksamkeit. Vielmehr kommt es darauf an, wie der Mitarbeiter in dem Werbefilm präsentiert wird. Entscheidend ist, ob »der Einzelne aus der Anonymität herausgelöst wird«, d.h. ob seine Person eine wesentliche Rolle spielt. Wenn er nur als einfacher, letztlich austauschbarer, Mitarbeiter dargestellt wird, gilt die einmal erteilte Einwilligung weiter. Dies folgt aus einer Interessenabwägung: Das Persönlichkeitsrecht des Mitarbeiters ist nur geringfügig betroffen, für die Praxis wäre es jedoch eine große wirtschaftliche Belastung, wenn ein neuer Werbefilm erstellt werden müsste. Deshalb ist jedem (Zahn-)Arzt, der Werbefilme über seine Praxis erstellen will, dringend zu raten, vorher eine schriftliche Einwilligung der gefilmten Mitarbeiter einzuholen. In dieser Einwilligung muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der Film im Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Außerdem sollten alle Mitarbeiter in dem Film nur als Randfiguren erscheinen und keinesfalls deren Namen mitgeteilt werden. _ DR. MED. DENT. WIEL AND SCHINNENBURG, HAMBURG FACHAR Z T.DE, 9.6.2015 344 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 BERUFSSTÄNDISCHES ● FOTOS: A .-L . HILLEBRECHT ● Oben: Großer Andrang – alle wollen mal auf den Zahnarztstuhl klettern. ● Unten: Und plötzlich hat der Teddy Zähne! – Zahnlose Plüschtiere gibt es in der Teddyklinik nicht – Prima Primär-Prophylaxe! – Ü TEDDYKLINIK IM GÖTTINGER UNIVERSITÄTSKLINIKUM ber 700 Kinder im Alter von 0 bis ca. 14 Jahren haben am 19. und 20. Mai gemeinsam mit ihren Kuscheltieren die jährlich stattfindende Teddyklinik im Göttinger Universitätsklinikum besucht. Darunter waren viele Kindergärten, die kleinen Patienten von den Stationen des Universitätsklinikums und deren Geschwisterkinder, aber auch viele Familien. Die von den Göttinger Studierenden organisierte Veranstaltung fand zum 12. Mal in der Osthalle des Universitätsklinikums statt. Schirm- herr des Projekts ist Prof. Dr. Kroemer, Dekan der Medizinischen Fakultät Göttingen. Seit fünf Jahren beteiligen sich auch die Studierenden der Zahnmedizin an der Teddyklinik und ermöglichen so eine interdisziplinäre Behandlung der oft zotteligen Patienten. Die Behandlung der Stofftiere ist allerdings eher zweitrangig. Ziel ist es viel mehr, den Kindern einen Einblick in die verschiedenen medizinischen Bereiche zu ermöglichen und sie spielerisch an den Ablauf und Alltag im Krankenhaus bzw. beim Arzt oder Zahnarzt heran zu führen. Für die Kinder und Teddybären war ein OP-Bereich, verschiedene Untersuchungszimmer und eine Röntgenabteilung eingerichtet; auch die Physiotherapie war vertreten. Außerdem konnten der Rettungshubschrauber und ein Rettungswagen besichtigt werden. Eine der Hauptattraktionen war allerdings auch dieses Jahr der zahnärztliche Behandlungsstuhl, welcher freundlicherweise vom Zentrum für ZahnMund- und Kieferheilkunde (Prof. Dr. Dr. Schliephake) zur Verfügung gestellt wurde. Gemeinsam mit der Poliklinik für Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie (unter der Leitung von Prof. Dr. Wiegand) organisieren die Zahnmedizinstudenten schon Monate vor der Veranstaltung Informationsmaterialien, Kinderzahnpasten und –bürsten sowie Mundspiegel, um mit den Kindern und Teddybären die richtige Mundhygiene zu üben. Einige der kleinen Besucher klettern bei der Teddyklinik zum ersten Mal auf den Zahnarztstuhl. Die Patientenrolle übernimmt dabei das mitgebrachte Kuscheltier, welches – wenn es keine eigenen Zähne hat – mit auf Klebeband gezeichneten Zähnen versorgt wird (siehe Foto mit den zwei Kindern und dem Teddy). Dann geht es auch schon los: Der Behandlungsstuhl wird erklärt, die Lampe beleuchtet den Mund des Teddys und dann zählen Kind und Student gemeinsam die Zähne des Kuscheltieres. Mit dem Spiegel wird kontrolliert, ob der plüschige Patient auch gründlich geputzt hat oder ob es noch Bedarf zum Nachputzen gibt. Warum und wie man überhaupt Zähne putzen sollte, wird nebenbei kindgerecht erklärt. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Studierenden profitieren von der Aktion Teddyklinik. Sie haben so die Möglichkeit Erfahrungen im Umgang mit Kinderpatienten und deren Eltern, sowie im Bereich der zahnmedizinischen Prophylaxe zu sammeln Alle Beteiligten freuen sich jetzt schon auf die nächste Teddyklinik im Frühjahr 2016. _ ANNA-LENA HILLEBRECHT, GÖT TINGEN ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 345 informiert über DIE ZKN INFORMIERT Rechtsprechung zur »Aufbaufüllung« § 6 Abs. 1 GOZ Selbstständige zahnärztliche Leistungen, die in das Gebührenverzeichnis nicht aufgenommen sind, können entsprechend einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertigen Leistung des Gebührenverzeichnisses dieser Verordnung berechnet werden. Sofern auch eine nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertige Leistung im Gebührenverzeichnis dieser Verordnung nicht enthalten ist, kann die selbständige zahnärztliche Leistung entsprechend einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwand gleichwertigen Leistung der in Absatz 2 genannten Leistungen des Gebührenverzeichnisses der Gebührenordnung für Ärzte berechnet werden. Geb.-Nr. 2180 GOZ Vorbereitung eines zerstörten Zahnes mit plastischem Aufbaumaterial zur Aufnahme einer Krone Geb.-Nr. 2197 GOZ Adhäsive Befestigung (plastischer Aufbau, Stift, Inlay, Krone, Teilkrone, Veneer etc.) Indikationsabhängig erfolgt die Kompensation von Zahnhart substanzdefekten vor der Überkronung eines Zahnes auf unterschiedliche Art und Weise (ausführliche Stellungnahme zu dieser Problematik im Heft 8/14 der ZKN Mitteilungen und unter www. zkn.de). Nach Auffassung der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN) ist in diesem Zusammenhang der mehrschichtige Aufbau verlorengegangener Zahnhartsubstanz mit Kompositmaterial in Adhäsivtechnik einschließlich Lichthärtung in der GOZ nicht beschrieben und daher gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog zu berechnen. Die Leistung entspricht insbesondere nicht der Geb.-Nr. 2180 GOZ , auch nicht unter zusätzlicher Heranziehung der Geb.-Nr. 2197 GOZ . Nachdem bereits das AG Charlottenburg (Az.: 205 C 13/12 vom 8.5.2014) dieser gebührenrechtlichen Einschätzung folgt, urteilt nunmehr auch das AG Schöneberg (Az.: 18 C 65/14 vom 5.5.2015, z. Zt. noch nicht rechtskräftig) im selben Sinn. Die zur analogen Bewertung heranzuziehende Gebührennummer bleibt unter Beachtung der in § 6 Abs. 1 GOZ benannten Kriterien in das Ermessen des behandelnden Zahnarztes gestellt. _ DR. MICHAEL S TRIEBE VOR SIT ZENDER DE S GOZ-AUSSCHUSSE S DER Z AHNÄR Z TEK AMMER NIEDER S ACHSEN Symptombezogene Untersuchung § 6 Abs. 2 GOZ Die Vergütungen sind nach den Vorschriften der Gebührenordnung für Ärzte zu berechnen, soweit die Leistung nicht als selbständige Leistung oder Teil einer anderen Leistung im Gebührenverzeichnis der Gebührenordnung für Zahnärzte enthalten ist und wenn die Leistungen, die der Zahnarzt erbringt, in den folgenden Abschnitten des Gebührenverzeichnisses der Gebührenordnung für Ärzte aufgeführt sind: … Allgemeine Bestimmungen Abschnitt A. GOZ Nr. 1, 1.+2. Abs. Eine Beratungsgebühr nach der Nummer 1 des Gebührenverzeichnisses für ärztliche Leistungen – Anlage zur Gebührenordnung für Ärzte in der am 01.01.2012 geltenden Fassung – darf im Behandlungsfall nur einmal zusammen 346 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 mit einer Gebühr für eine Leistung nach diesem Gebührenverzeichnis und für eine Leistung aus den Abschnitten C bis O des Gebührenverzeichnisses für ärztliche Leistungen berechnet werden. Eine Beratungsgebühr nach der Nummer 3 des Gebührenverzeichnisses für ärztliche Leistungen ist nur berechnungsfähig als einzige Leistung oder im Zusammenhang mit einer Untersuchung nach der Nummer 0010 oder einer Untersuchung nach den Nummern 5 oder 6 des Gebührenverzeichnisses für ärztliche Leistungen. Andere weitere Leistungen dürfen neben der Leistung nach der Nummer 3 nicht berechnet werden. Allgemeine Bestimmungen Abschnitt B. GOÄ Nr. 2 Die Leistungen nach den Nummern 1 und/oder 5 sind neben Leistungen nach den Abschnitten C bis O im Behandlungsfall nur einmal berechnungsfähig. Geb.-Nr. 1 GOÄ Beratung – auch mittels Fernsprecher – Geb.-Nr. 3 GOÄ Eingehende, das gewöhnliche Maß übersteigende Beratung – auch mittels Fernsprecher – Die Leistung nach Nummer 3 (Dauer mindestens 10 Minuten) ist nur berechnungsfähig als einzige Leistung oder im Zusammenhang mit einer Untersuchung nach den Nummern 5, 6, 7, 8, 800 oder 801. Eine mehr als einmalige Berechnung im Behandlungsfall bedarf einer besonderen Begründung. Geb.-Nr. 5 GOÄ Symptombezogene Untersuchung ● § 4 Abs. 2a GOÄ /§ 4 Abs. 2 GOZ (Auszug) Für eine Leistung, die Bestandteil oder eine besondere Ausführung einer anderen Leistung nach dem Gebührenverzeichnis ist, kann der Arzt/Zahnarzt eine Gebühr nicht berechnen, wenn er für die andere Leistung eine Gebühr berechnet. Sofern durch Bundesgesetz nicht etwas anderes geregelt ist, sind die Vergütungen des Zahnarztes nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) zu berechnen, das beinhaltet nach Maßgabe von § 6 Abs. 2 GOZ auch den Zugriff auf Leistungen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Werden Leistungen der GOÄ zur Berechnung herangezogen, so gelten deren Bestimmungen vollumfänglich. Durch gebührenordnungsübergreifende Berechnungsbeschränkungen hat der Verordnungsgeber »Konkurrenzklauseln« implementiert, die z. B. die Nebeneinanderberechnung von Gebührennummern der GOZ einerseits und der GOÄ andererseits regeln. Beispielhaft sind hier sowohl in der GOZ als auch in der GOÄ enthaltene Operationszuschläge zu nennen. Regelmäßig zur Anwendung gelangende Leistungen der GOÄ sind die Geb.-Nrn. 1, 3 und 5 GOÄ . Gemäß den Allgemeinen Bestimmungen des Abschnitts A. sowohl der bis zum 31.12.2011 als auch der seit dem 01.01.2012 geltenden GOZ kann die Geb.-Nr. 1 GOÄ im Behandlungsfall nur einmal zusammen mit einer Gebührennummer der GOZ berechnet werden, wobei der Behandlungsfall als Zeitraum eines Monats nach der jeweils ersten Inanspruchnahme des Arztes anlässlich derselben Erkrankung definiert ist. In der bis zum 31.12.2011 geltenden GOZ fand sich keine ausschließende Bestimmung zur Berechnung der Geb.Nrn. 3 und 5 GOÄ neben Leistungen der GOZ . Folgerichtig gelangten sowohl das OLG Düsseldorf (Az.: 8 U 4/99 vom 21.12.2000) als auch das AG Hof (Az.: 14 C 1494/05 vom 20.03.2006) zu der Auffassung, dass die in der der Geb.-Nr. 3 GOÄ nachgelagerten Abrechnungsbestimmung enthaltene Einschränkung sich ausschließlich auf Leistungen der GOÄ , nicht jedoch auf solche der GOZ bezieht. Zu beachten ist jedoch, dass die mehr als einmalige Berechnung der Geb.-Nr. 3 GOÄ im (selben) Behandlungsfall der Begründung bedarf. Unter Zugrundelegung von Nr. 2 der Allgemeinen Bestimmungen des Abschnitts B. GOÄ äußert sich das Verwaltungsgericht Stuttgart (Az.: 13 K 4557/11 vom 11.03.2013) im Hinblick auf die Berechnungsfähigkeit der Geb.-Nr. 5 GOÄ neben Leistungen der GOZ wie folgt: »Nach den Allgemeinen Bestimmungen zu Abschnitt B des Gebührenverzeichnisses zur Gebührenordnung für Ärzte (›Grundleistungen und allgemeine Leistungen‹) sind die Leistungen nach den Nummern 1 und/oder 5 neben den Leistungen nach den Abschnitten C bis O im Behandlungsfall nur einmal berechnungsfähig. Diese Beschränkung ist, wie der Kläger zutreffend ausführen lässt, beim Ansatz der GOÄ -Nr. 5 im Rahmen der zahnärztlichen Behandlung nicht einschlägig; Leistungen nach den Abschnitten C bis O des Gebührenverzeichnisses zur GOÄ werden hier nicht erbracht.« Gegebenenfalls auch in Anbetracht der vorstehend zitierten Rechtsprechung wurde in die am 1.1.2012 in Kraft getretene GOZ nunmehr hinsichtlich der Berechnungsfähigkeit der Geb.-Nr. 3 GOÄ neben GOZ-Leistungen in Nr. 1 der Allgemeinen Bestimmungen des Abschnitts A. GOZ eine Beschränkung aufgenommen. Die Geb.-Nr. 5 GOÄ wurde jedoch nicht in gleicher oder ähnlicher Weise vom Verordnungsgeber in der novellierten GOZ berücksichtigt. Insofern existiert weiterhin keine gebührenrechtliche Bestimmung, die die Berechnung der Geb.-Nr. 5 GOÄ neben anderen Leistungen in derselben Sitzung auf den einmaligen Ansatz im Behandlungsfall beschränkt, sofern die anderen Leistungen ausschließlich der GOZ entstammen. Ehrung für 50 Jahre Approbation I m Rahmen einer Feierstunde begrüßte der Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen, Herr Dr. Michael Sereny, am 18. Juni 2015 in der Zahnärztekammer fünf von 36 Zahnärztinnen und Zahnärzte die im Jahre 1965 ihre Approbation erhalten haben. Die Jubilare erhielten als Dank und Anerkennung für das langjährige berufliche und teilweise auch standespolitische Wirken eine Urkunde zur 50jährigen Approbation. Durch Urlaub, Krankheit oder weite Entfernung konnten manche nicht persönlich kommen. Ihnen werden die Urkunden zugesandt. Die schon traditionelle Feierstunde wird immer gern genutzt zum Austausch mit den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Herr Dr. Sereny stellte die heutige Zahnärztekammer mit ihren vielfältigen Aufgaben und weitreichendem Dienstleistungsbetrieb für die Mitglieder in allen Fragen der zahnärztlichen Berufsausübung vor. Interessiert waren die Jubilare auch bei der Führung durch die Verwaltungsetagen und die Zahnmedizinische Akademie Niedersachsen. Die positiven Rückmeldungen der Beteiligten zeigen den hohen Stellenwert, den diese Veranstaltung erfährt. _ HEIDRUN KÖNIG A SSIS TENTIN DE S VOR S TANDE S Zu beachten ist allerdings, dass die Geb.-Nr. 5 GOÄ aufgrund § 4 Abs. 2 GOZ/§ 4 Abs. 2a GOÄ nicht den Leistungsinhalt oder einen Leistungsbestandteil einer sitzungsgleich berechneten Gebührennummer der GOZ abbilden darf. In Abgrenzung des jeweiligen Leistungsgeschehens ist eine entsprechende Dokumentation des Gegenstandes und der Art der symptombezogenen Untersuchung dringend zu empfehlen. _ DR. MICHAEL S TRIEBE VOR SIT ZENDER DE S GOZ-AUSSCHUSSE S DER Z AHNÄR Z TEK AMMER NIEDER S ACHSEN ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 347 Sommerrätsel 2015 H FOTO: ZKN-ARCHIV and aufs H e r z : Denken Sie gern um-dieEcke? Wenn nicht, können Sie getrost weiter blättern. Wenn allerdings doch, dann sind Sie hier genau richtig. Dr. Eckhard Denn etwas schräges Jung Denken erleichtert das Lösen unseres Sommerrätsels ungemein. Und das schönste daran, man kann neben der Rätselentspannung wieder wunderbare Preise gewinnen: es gibt insgesamt zehn attraktive Gewinne zu ergattern. Neben neun interessanten und lesenswerten Fachbüchern aus unserem Fundus, die in den letzten Monaten besprochen wurden, gibt es einen großzügigen Hauptgewinn, nämlich die Teilnahme am nächsten Winterfortbildungskongress der Zahnärztekammer Niedersachsen im Januar 2016 in Braunlage. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird dann am Mittwoch, dem 27. Januar 2016 im Hotel Maritim am Pfaffenstieg erwartet und an den folgenden Tagen bis Samstag die Vorträge und Seminare des Fortbildungskongresses besuchen können. Neben der Kongresskarte für den gesamten Zeitraum gibt es noch jeweils ein kostenfreies Seminar pro Tag nach freier Lösung: _| 1 _| 2 _| 3 _| 4 _| 5 _| 6 _| 7 _| 8 _| 9 _| 10 _| 11 _| 12 _| 14 _| 15 _| 16 _| 17 _| 18 _| 19 _| 13 Wahl. Auch die Begleitung wird sich entspannen können, neben den wunderbaren winterlichen Angeboten des traditionellen Harzortes Braunlage nicht zuletzt auch beim von der ZKN ausgerichteten Empfang für die Gäste nach der offiziellen Eröffnungsveranstaltung am Mittwochabend im Dachgartenrestaurant des Maritim-Hotels. Spaß am phantasievollen Raten Wer Spaß daran hat, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen, der wird es nicht ganz so schwer haben, unser Kreuzworträtsel zu knacken und die richtige Lösung zu finden. Die Fragen sind allerdings nicht ganz so direkt und es dauert in der Regel schon etwas länger, hinter das gesuchte (Antwort-) Wort zu kommen. Doch mit etwas Geschick kann man ganz zielstrebig die korrekte Lösung finden und an die ZKN senden. Die Lösung Die Teilnahme an der Verlosung ist eigentlich ganz einfach: Die – hoffentlich richtige – Lösung erhalten Sie, wenn Sie die gefundenen Buchstaben in den markierten Kästchen in exakter Reihenfolge notieren und an die korrekte Adresse schicken: Redaktion ZKN Mitteilungen Zeißstraße 11 a 30519 Hannover Einsendeschluss und Bedingungen Der guten Ordnung halber seien hier noch die Bedingungen erwähnt: Einsendeschluss ist Freitag, der 28. August 2015, 12 Uhr. Die Ziehung der Gewinner erfolgt dann am gleichen Tag. Die Benachrichtigung der Gewinner erfolgt im Anschluss und wird in den ZKN Mitteilungen September 2015 veröffentlicht. Mitglieder des Redaktionsteams sind selbstverständlich ebenso wie der Rechtsweg ausgeschlossen und eine Barauszahlung der Gewinne leider nicht möglich. _(IDEE UND AUSFÜHRUNG: DR. ECKHARD JUNG) _| 20 _| 21 _| 22 348 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Waagerecht: 1. tut gut beim Glühwein und gegen Zahnschmerzen, 5. ohne die läuft keine Vorbeugung, 12. oft geäußert bei Brahmanen und Entspannungskursen, 13. ohne solche ist schlecht aufzubauen, 14. dieses Organ des Raters ist gerade sehr betriebsam, 15. elementar in der Chemie, 16. so sollte man in der Regel immer vorgehen, 18. definiert ein relativ kleines spezielles Arbeitsgebiet, 19. ziemlich hoher irdisch-anglophiler Stellvertreter, 21. klingt fast wie Wehgeschrei, diese Stadt in der Nähe von Trabis Ursprung, 22. ohne die läuft bei Ente, Gans und Zahn meist nix, 24. Düsseldorf ohne die kaum denkbar, 26. gesetzlicher britischer Entwurf, 28. Edgar Allan kannte ihn ganz genau, 29. mimt immer ziemlich feminin, diese Französin, 30. sehr spezielle Faulheit, 31. ziemlich bekannte französische Flüssigkeit, 32. ganz eins, aber nicht ohne, 33. Demonstrieren von Bedeutungslosigkeit, 34. nicht gerade geordnet, 36. Muschelprodukt und beliebte Reinigungsspezialistin, 37. meistens als Familiengeschichtenlangversion bekannt, diese alte Nord-Story, 39. dieses mal Daumen, und schon läufts irgendwie, 40. die bringt schon so einiges, 41. sehr spezielle Verbindung zwischen spezieller Krone und ebensolchem Rumpf..., 43. das (im Ärmel) kannten schon die alten Römer, 44. Gerlinde? Sabine? na kurz gesagt, auf jeden Fall so ähnlich..., 46. wichtige Einheit bei Chemikern, 47. eint Neue Heimat und Nina Hagen, 48. die beeinflussen Meere weltweit, 50. fast schon ein Preisnachlass, diese marokkanische Kapitale, 51. dieser Monat macht meist alles neu, 53. dieser Araber steht seinem Vater sehr nahe, 54. auf keinen Fall zu früh, 55. fast schon ein Missfallensruf, 56. kein wenn und ... , 57. wartet auch nicht als strike auf Godot, 58. läppisches Geschöpf, 59. auf dem wird so manches geopfert, 60. diese Struktur hält sich ziemlich mittig, 62. dieser Döbel ist fast schon selbstgefällig, 63. halten auch Zahnfäule in Schach, 65. so verdammt kanns manchmal werden, 66. über Applaus und das freut sich der Künstler, 68. schützt unsere Grenzen auch gekürzt, 70. Beißerextremität, 72. der Franzosen und Spanier Kleinste, 74. so ziemlich ist manch Stimmung und Gegend, 76. ziemlich kleine Musik-Combo, 77. härtet manch speziellen Schmelz, 78. bei Queen BERUFSSTÄNDISCHES ● 1 12 6 2 3 4 5 6 7 13 15 16 19 18 22 26 27 30 1 20 28 17 40 51 41 44 52 45 3 5 70 75 14 10 66 71 76 24 25 4 42 35 38 20 39 22 46 11 47 67 64 68 58 61 60 63 55 2 57 65 18 21 54 59 78 17 50 56 74 9 15 53 62 14 34 37 49 11 31 36 43 10 29 33 48 21 9 8 23 8 32 13 12 16 69 72 19 77 79 7 73 80 KRD127-17 und Kauwerkzeug gleichermaßen gut genutzt. 79. gehört zu Südarabien, 80. oben angeführt. Senkrecht: 1. alte griechische Präfektur, 2. Eddie Murphy kennt diese Initialen, 3. Vogelfederteil oder holsteinische Kapitale? 4. fast ein ganzer Kerl, 5. amselgroße, farbenfrohe Piepmätze, 6. kennzeichnet Autos in der viertgrößten Stadt im Bergischen Land, 7. allgegenwärtiger künstlicher Stoff, 8. ziemlich bekannt in Kamerun, 9. so nennen Franzosen diesen Himmelskörper nun mal, 10. Engländer und Franzosen lieben es gleichermaßen, 11. klingt fast wie KfzLicht, ist aber kurz und dicht gefasste Satire, 13. göttlich, dieser Vogel der alten Ägypter, 15. Spöttisches, verschriftet, 16. macht man mit Briefen, Mails und herzlichen Grüßen, 17. kurzes Lachen?, 19. Zoll und alte Zahnärzte kennen die, 20. diesen niedlichen Bären lassen wir uns gerne aufbinden, 22. dringliches Bitten, 23. eint – kurz gesagt – Europäisches Parlament, Euro Park und Elektropneumatische Bremse, 24. künstliches Salz, das Pfl anzliches gut gedeihen lässt, 25. einfach nur Mobiliar oder besonderes Unternehmen?, 26. Gitarren zum Schlagen, 27. Laktose-Intoleranz, Leitender Ingenieur oder ein Volk in China?, 29. zeigt die Menge an, 30. auf den wartet das nichtboxende Publikum, 31. klingt recht feminin, diese alte Stadt in Elam, 33. nicht in Begleitung, 34. Fischtipp oder betätigen sich jetzt auch schon tranige Meeressäuger in politischen Ämtern?, 35. verbindet Arzt und Apotheker, 36. beginnend mit ihr lernt man seit dem Mittelalter, 37. ziemlich bekannter Hund, nicht nur bei Peanut-Liebhabern, 38. chemisch elementare Kürzung, 40. Kumpel von Super- und Spyderman, 41. dieser Einschnitt kann manchmal ziemlich plötzlich und hart kommen, 42. spitzlippige Bemerkung oder kennzeichnende rattenfängerische Beschilderung?, 44. damit verschreckt man nicht nur Einbrecher, sondern auch ruhebedürftige Nachbarn, 45. die Steinfurter kennen dieses Zeichen, 47. behülst immer die Radmitte, 48. eben einfach nicht satt zu bekommen, 49. Zittau beginnt damit, 50. bei Numismatikern und Schneidern gleichermaßen bekannt, 52. kurz gesagt, beliebtes Telefon-Tool, 54. spätestens seit Dinner for one als markiger Trinkspruch in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen, 57. ob darin immer nur Hände in Unschuld gewaschen werden?, 58. Skifahrer und der sausen gern den Abhang runter, 59. ob ein Zeitabschnitt so eine wird, zeigt sich meist erst später, 60. dazu neigen die Menschen wohl, 61. nicht nein, meint der amigo italiano, 62. dieser beschauliche Grasplatz liegt nicht unbedingt in einer Großstadt, 63. Strauch oder Baum oder einfach nur ängstlich?, 64. kürzt in gleicher Weise Universitäts-Bibliothek, Unter-Bezirk, Untersee-Boot, 66. diese flinken Tiere fühlen sich in Afrika recht wohl, 67. Chemiker lieben dieses irgendwie sehr deutsch klingende Zeug, 69. Schrift, heilig, indisch, 70. sehr gefragte Strömung bei Buddhisten, 71. ist ihr TV so fähig oder zumindest ready for?, 72. England liebt Jack in this, 73. dieser Vorsatz wirkt irgendwie sehr gesund, 74. kurz, aber auf keinen Fall Ablehnung, 75. Kennzeichnet westfälische Großstadt und aktive Engländer gleichermaßen aus, 77. hat nicht nur Mexiko als heißes Kurz-Eisen im Feuer. ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 349 WISSENSCHAFT Zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung während der Schwangerschaft – Ergebnisse einer Langzeitstudie – ZUSAMMENFASSUNG Die vorliegende Studie sollte den Effekt eines zahnärztlichen Langzeit-Präventionsprogramms im Sinne einer zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung auf die Zahn- und Mundgesundheit von jungen Erwachsenen evaluieren. Die Studie wurde in 5 Phasen unterteilt. Phase I umfasste die zahnärztliche Betreuung während der Schwangerschaft, Phase II beinhaltete die Betreuung der Mütter und ihrer Kleinkinder bis zum 3. Lebensjahr, Phase III bis zum 6. Lebensjahr und in Phase IV wurden die mittlerweile zu Jugendlichen herangewachsenen Kinder in einem Alter zwischen 13 und 14 Jahren untersucht. In Phase V erfolgte die Untersuchung der 18- bis 19-Jährigen (18,4 ± 0,4; n= 26). Alle Phasen umfassten eine Untersuchung, Aufklärung und Behandlung im Sinne einer zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung. Die Kontrollgruppe bestand aus zufällig ausgewählten jungen Erwachsenen derselben Altersgruppe (n = 35). Es wurden folgende klinische Parameter erhoben: DMF-T/ DMF-S, Hl, PBI, PSI , Konzentration von Streptococcus mutans und Laktobazillen im Speichel. 92,3 % der jungen Erwachsenen der Begleitgruppe waren kariesfrei. Der mittlere DMF-T lag bei i,4±2,6. Die Kontrollgruppe wies einen signifikant höheren mittleren DMF-T von 3,8 ± 3,2 (p < 0,05) auf und zeigte lediglich in 71,4 der Fälle ein kariesfreies Gebiss. Die Begleitgruppe hatte verglichen mit der Kontrollgruppe einen signifikant geringeren PSI von 1,2±0,8 (Kontrollgruppe: 2,i±o,4) (p<o,05). Eine in der Schwangerschaft beginnende zahnärztliche Betreuung im Sinne einer Gesundheitsfrühförderung bewirkt nachweislich eine Verbesserung der Zahn- und Mundgesundheit bei jungen Erwachsenen. Während der Schwangerschaft bietet eine zahnärztliche Gesundheits350 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 frühförderung die Möglichkeit, ein verbessertes Gesundheitsverhalten zu etablieren. Karies, Parodontitis und ernährungsbedingte Folgeerkrankungen können bei Mutter und Kind durch die Verbesserung der mütterlichen Mundgesundheit und durch eine zahnfreundliche Ernährungslenkung vermieden werden. EINLEITUNG Die Gesundheitsförderung in der Schwangerschaft ist zu einem wichtigen Bestandteil in allen Bereichen der Medizin geworden. Im Allgemeinen dient sie der Gesunderhaltung der Mutter und soll Erkrankungen von Mutter und Kind möglichst verhindern oder zumindest minimieren. Zahlreiche Forschungsergebnisse belegen, dass einige Erkrankungen, aber auch Lern- und Bildungsdefizite, soziale Benachteiligung, Probleme des Sozialverhaltens und sogar kriminelle Karrieren häufig bereits in den ersten Jahren der Kindheit angelegt werden. Ohne Frühförderung kann es schon im Kindesalter zu gesundheitlichen Problemen kommen [14], die auch bis in das Erwachsenenalter manifest bleiben [34]. Die Eltern spielen bei der Herausbildung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen der Kinder eine große Rolle und legen im Kindes- und Jugendalter die Grundlagen für das Gesundheitsverhalten im Erwachsenenalter. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer frühzeitigen Intervention. Die effektivsten Frühförderungsprogramme beginnen somit schon in der Schwangerschaft. Auch im Bereich der Zahnmedizin haben sich Konzepte etabliert, welche bereits in der Schwangerschaft beginnen und Aspekte der Gesundheitsförderung enthalten. Diese zahnmedizinischen Frühpräventionskonzepte beinhalten als Hauptaufgabe nicht nur die Vermeidung/Verzö- gerung einer Keimübertragung oder die Sanierung der mütterlichen Mundhöhle im Sinne einer Prävention, sondern verfolgen vielfältige Ziele auch im Bereich der allgemeinen Gesundheit im Sinne einer Gesundheitsförderung (Förderung/Befähigung zu verantwortungsbewussten Entscheidungen hinsichtlich der Gesundheit beispielsweise durch Ernährungsberatung und Verbesserung/ Stärkung/Optimierung des allgemeinen und oralen Gesundheitsverhaltens). Der Begriff sollte zusätzlich um das Adjektiv »früh« erweitert werden, da die Interventionen, in deren Fokus sowohl die Mütter als auch die Kinder stehen, schon vor der Geburt beginnen. Während einer Schwangerschaft können bei der Frau auch zahnmedizinisch relevante Veränderungen und Risiken entstehen. So steigt im Laufe einer Schwangerschaft beispielsweise deren Kariesrisiko. Gründe hierfür sind eine Abnahme der Speichelpufferkapazität und des Calcium- sowie Phosphat-Gehalts im Speichel, wodurch das Remineralisationspotential des Speichels reduziert wird [31]. Mit fortschreitender Schwangerschaft kommt es außerdem zu einer Abnahme des Speichel-pH-Wertes (auf ca. 5,9) [32]. Durch gelegentliches Erbrechen, gerade im ersten Trimenon, und durch das veränderte Ernährungsverhalten (z. B. durch Heißhunger auf Süßes oder Saures, sogenanntes »Snacking«) kann der pH-Wert in der mütterlichen Mundhöhle zusätzlich sinken. Der Zahnschmelz wird dadurch demineralisiert und anfälliger gegenüber Säuren und kariogenen Belastungen. Es können irreversible Schäden an den Zahnhartsubstanzen (Erosionen/Karies) entstehen. Um eine Demineralisation des Zahnschmelzes zu verhindern und eine Remineralisation zu fördern, sollte in der Schwangerschaft eine regelmäßige zu- Die frühkindliche Karies stellt sowohl in Deutschland als auch in den sozial schwachen Schichten aller westlichen Industrieländer ein ernsthaftes und ungelöstes »Public-Health-Problem« dar sätzliche Fluoridierung stattfinden [73]. Weitere Risiken entstehen durch die hormonelle Umstellung. Mit dem Anstieg von Progesteron wird das Bindegewebe während der Schwangerschaft aufgelockert und stärker durchblutet, wodurch das Zahnfleisch empfindlicher auf bakterielle Beläge reagiert. Als primäre Folge der Plaque entstehen somit schneller Entzündungen der Gingiva (Schwangerschaftsgingivitis), die bei 10 – 70 % der Schwangerschaften auftreten. Der Anstieg des Östrogenspiegels stimuliert die Fibroblastenaktivität und kann die Bildung von Schwellungen und Ödemen der Gingiva (z. B. Epulis gravidarum) begünstigen [60]. Progesteron agiert während der Schwangerschaft als ein natürlicher Immunsuppressor [66], mit dessen Hilfe der Embryo der Abstoßung durch das mütterliche Immunsystem entgeht. Die zelluläre Abwehr wird qualitativ und quantitativ reduziert [1, 53]. Durch diese Immunsuppression sind die Frauen allerdings anfälliger für Entzündungen im Bereich des marginalen Parodontiums. Zudem wird das Wachstum parodontitisfördernder Bakterien durch einen erhöhten Östrogenspiegel im Blut und Speichel stimuliert. Prevotella intermedia kann anstelle von Vitamin K auch Östrogen verstoffwechseln und als Wachstumsfaktor nutzen [27]. Die Veränderungen erschweren die häusliche Mundhygiene und schaffen Nischen für bakterielle Beläge. Bei einem Fortschreiten der Gingivitis kann sich die Entzündung auf das Parodont ausbreiten. Eine bereits bestehende Parodontitis kann in der Schwangerschaft verstärkt werden. In der Literatur werden vielfältig die Zusammenhänge zwischen parodontalen Erkrankungen und gesteigerten Risiken für die allgemeine Gesundheit diskutiert [28]. Jegliche Infektion inner- wie außerhalb der Fruchtblase spielt bei der Entwicklung des Ungeborenen und dem Ausgang der Schwangerschaft eine Schlüsselrolle. Mehrere Studien konnten belegen, dass Schwangere mit einer parodontalen Erkrankung ein höheres Risiko einer Frühgeburt aufweisen [68], allerdings konnte noch kein eindeutiger kausaler Zusammenhang gefunden werden [56]. So wird beispielsweise diskutiert, dass durch den Anstieg der Entzündungsmediatoren im Blut infolge einer überschießenden Immunantwort vorzeitige Wehen ausgelöst werden können [44]. Auch besteht die Möglichkeit, dass die parodontal-pathogenen Keime selbst über die Blutbahn zur Gebärmutter (Plazenta) gelangen, dort deren Membran durchdringen und die Membran des Fetus infizieren [12]. Würde ein kausaler Zusammenhang bestehen, so müsste durch eine Parodontitistherapie das Risiko für Frühgeburtlichkeit bzw. Untergewichtigkeit von Neugeborenen gesenkt werden, was durch einige Studien zwar auch nachgewiesen, jedoch durch andere Studien nicht belegt werden konnte [15, 56]. Obwohl der kausale Zusammenhang kontrovers diskutiert wird, sollten Gingivitiden und Parodontopathien vor und während der Schwangerschaft behandelt werden. Die von Beginn an mit antibakteriellen Mundspüllösungen durchgeführten antiinfektiösen Therapiemaßnahmen, wie z. B. eine professionelle Zahnreinigung sowie »Scaling und Wurzelglättung« unter lokaler Anästhesie, sind biologisch sicher und haben keine nachteiligen Auswirkungen auf die werdende Mutter oder die Entwicklung des Kindes [36, 45]. Die frühkindliche Karies (»Early Childhood Caries« – ECC –) stellt sowohl in Deutschland als auch in den sozial schwachen Schichten aller westlichen Industrieländer ein ernsthaftes und ungelöstes »Public-Health-Problem« dar [2]. Die vierte deutsche Mundgesundheitsstudie aus dem Jahr 2005 (DMS IV) zeigt zwar einen deutlichen Kariesrückgang im bleibenden Gebiss bei Kindern und Jugendlichen [41], allerdings wurde bei den sechs- bis siebenjährigen Kindern im Bereich der Milchzahnkaries keine signifikante Senkung der Prävalenz verzeichnet. Auch laut DAJ -Studie aus dem Jahr 2009 sind die meisten Jugendlichen heute kariesfrei, jedoch weisen bei den Schulanfängern mit 46,1 % immer noch viel zu viele Kinder »Karieserfahrung« an den Milchzähnen auf [49]. Es wird eine deutliche Polarisierung der Karieslast beobachtet. Kinder aus benachteiligten sozialen Schichten und Kinder mit Migrationshintergrund zeigen eine ungleich höhere Kariesprävalenz und einen geringeren Sanierungsgrad als Kinder aus höheren sozialen Schichten [48, 58, 61, 62, 65]. Das höhere Kariesrisiko der Kinder mit Migrationshintergrund ist vor allem auf mangelnde Information bzw. Aufklärung der Eltern zurückzuführen. Auch gehen diese Eltern seltener zu Vorsorgeuntersuchungen und haben ein schlechteres Mundgesundheitsbewusstsein [58, 61]. Zwischen der Karieserfahrung in der ersten und zweiten Dentition besteht eine positive Relation [33, 52], wobei man folglich wieder mit einem Anstieg der Karieserfahrung bei den Jugendlichen rechnen sollte. Die Folgen der ECC sind vielfältig [29, 71, 74]. So kann die ECC zu einem frühzeitigen Zahnverlust, zu Zahndurchbruchs- und Kieferentwicklungsstörungen, einer gestörten Sprachentwicklung, Defiziten im Bereich der psychischen und sozialen Entwicklung, Beeinträchtigung des Kauvermögens und zu einem negativen Ernährungsverhalten mit der Gefahr von Übergewicht/ Adipositas führen. In den letzten zehn Jahren wurde eine stark ansteigende Inzidenz übergewichtiger und adipöser Erwachsener aber auch Kinder beobachtet, speziell in den industrialisierten Ländern [30]. Laut Bundesgesundheitssurvey vom September 2006 sind 15 % der Kinder und Jugendlichen übergewichtig [30]. Eine allgemeine und ergänzende Ernährungsberatung (Empfehlung zu einer zahngesunden Ernährung) während der Schwangerschaft ist somit gerade im Hinblick auf die Vermeidung von Adipositas unerlässlich. Zwischen übergewichtigen/adipösen Kindern und deren Mundgesundheit besteht eine Korrelation [74]. Normalgewichtige Kinder zeigen im Vergleich zu übergewichtigen Kindern einen signifikant geringeren Kariesbefall, sowohl im Milchgebiss als auch in der bleibenden Dentition [74]. Durch eine gezielte Ernährungsberatung der Mütter bzw. Eltern kann auf die Ernährung der Kinder Einfluss genommen werden. Die ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 351 Abbildung 1: Konzept der »zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung« (Abkürzungen: CHX – Chlorhexidin, ECC – »early childhood caries«, LM – Lebensmonat, PAR – Parodont, SSW – Schwangerschaftswoche) [23] Mütter bzw. Eltern übernehmen bezüglich Ernährung eine Vorbildfunktion, denn das wichtigste Lernprinzip für Kinder ist das Lernen durch Beobachtung. Die Kinder beobachten die Eltern beim Essen und übernehmen deren Verhalten [13]. Es konnte außerdem gezeigt werden, dass Kinder bereits im Mutterleib eine besondere Vorliebe für bestimmte Lebens- und Genussmittel entwickeln (sogenannte »In-utero-Programmierung«), wenn die Schwangere zum Zeitpunkt der Entwicklung der sensorischen Organe des Fötus diese bevorzugt verzehrt. So kommt es über die Nabelschnur und das Fruchtwasser zu einem indirekten Kontakt mit Geschmackseindrücken. Postnatal bevorzugt das Kind dann diese bekannten Geschmackseindrücke. Der Prägungsprozess wird durch das Stillen fortgesetzt, da Muttermilch in niedriger Konzentration die Geschmacksstoffe der zuvor verzehrten Lebensmittel enthält [13]. Diesbezüglich wird auch empfohlen, besonders den Zuckerkonsum ab der 12. Schwangerschaftswoche zu reduzieren. Zucker stellt noch immer die größte Bedrohung für die orale Gesundheit dar, solange Fluoride und eine effektive Mundhygiene nicht optimal zum Einsatz kommen [38]. In diesem Zusammenhang sollte man die Aufmerksamkeit der Mütter auch auf die höhere Kariogenität von Milchfertigprodukten im Gegensatz zur Muttermilch mit geringerer Kariogenität lenken [59]. Gleichzeitig muss jedoch eine Aufklärung über den richtigen Einsatz von Saugerflaschen erfolgen, damit eine 352 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 frühkindliche Karies im Sinne des »Nursing Bottle Syndroms« verhindert werden kann. Auch müssen die Schwangeren Informationen darüber erhalten, dass übermäßiges und langes Stillen ebenfalls zu einer frühkindlichen Karies führen kann. Von zahnmedizinischer Seite aus gibt es Empfehlungen, dass Saugerflaschen nur bis zum Ende des neunten Lebensmonat verwendet werden sollen, um damit einer psychischen »Flaschenabhängigkeit« vorzubeugen [70]. Zudem empfehlen Unicef und WHO eine Stilldauer von sechs Monaten. Allerdings sind wir der Meinung, dass die Mutter selbst den Zeitraum der Stillphase bestimmen sollte. Im Rahmen der zahnärztlichen Gesundheitsförderung sollten sich die Zahnmediziner auch mit der Kaufunktion der Patienten befassen. Wie aktuelle Studien belegen, wird die Kaufähigkeit durch gesundheitliche Probleme im oralen Bereich und einen schlechten Zahnstatus eingeschränkt. Dies kann zu einer Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme führen [64]. Richtiges Kauen muss von Anfang an gelernt werden. Auch hier üben die Eltern eine Vorbildfunktion aus, denn auch in diesem Bereich gilt das Prinzip des Lernens durch beobachten. Kauen ist anders als das Schlucken kein Reflex, sondern ein Prozess, der von Kleinkindern erst gelernt werden muss. In der Medizinischen Hochschule Hannover wurde Anfang der 1990erJahre ein Konzept zur zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung, basierend auf einer interdisziplinären Zusam- menarbeit, erarbeitet, welches sowohl die Betreuung der schwangeren Frauen als auch die der Mütter und Kleinkinder bis zum 3. Lebensjahr beinhaltet (Abb. 1) [19, 20]. Findet eine pränatale zahnärztliche Betreuung nicht statt, so kann das Konzept zumindest postnatal ansetzen. In diesem Fall wird die postnatale Betreuung intensiviert und um die Aufklärungshinweise der pränatalen Betreuung ergänzt (Abb. 2). Ab dem dritten Lebensjahr der Kinder schließt das Konzept an die Gruppen- und Individualprophylaxe an [23]. Die Hauptziele liegen in der Stärkung des Gesundheitsverhaltens und der Reduzierung oralpathogener Keime der Mutter bzw. Eltern, wodurch Karies-, Parodontitis- und ernährungsbedingte Folgeerkrankungen beim Kind als auch bei der Mutter bzw. bei den Eltern vermieden werden sollen [22, 23]. Die Hauptaufgaben liegen in der Untersuchung (Zahn-, Parodontal- und Schleimhautbefund, Evaluation der Risikofaktoren), Aufklärung (z. B. Karies, Parodontitis, Infektionswege, Ernährungsberatung, Möglichkeiten zur Risiko-minimierung) und Behandlung (z. B. Keimreduktion im Sinne eines »Gesamt-Mund-Therapie-Konzepts«) der Schwangeren bzw. der Eltern [22, 23] (Abb. 1). Während der Schwangerschaft werden idealerweise zwei Termine (S1 und S2) empfohlen. Der erste Termin (S1) sollte zu Beginn (spätestens in der 12. bis 16. Schwangerschaftswoche) und der zweite (S2) zum Ende der Schwangerschaft (günstig in der 28. bis 32. WISSENSCHAFT ● Schwangerschaftswoche) stattfinden. Die postnatal stattfindenden Termine für Mutter und Kind wurden an den Status der Durchbruchzeiten der Milchzähne angepasst. Die erste zahnärztliche Untersuchung des Kindes (UZ) und der Mutter (PS) sollte bei Durchbruch der ersten Milchzähne (6. bis 9. Lebensmonat – UZ1 bzw. PS1) des Kindes erfolgen. Im Vordergrund steht hier die Aufklärung der Mutter bzw. der Eltern über ein optimales zahngesundes Verhalten für das Kind sowie die Kontrolle der Keimbelastung der Mutter. Weitere Untersuchungen für Mutter und Kind finden bei Durchbruch der Milchmolaren (18. bis 24. Lebensmonat – UZ 2bzw. Abbildung 2: Mögliche Vorgehensweise bei der postnatalen zahnärztlichen Betreuung von Mutter und Kind [23] PS2) und nach Abschluss der Milchzahndentition (30. bis 36. Lebensmonat – UZ3 bzw. PS3) statt [22, 23]. Ohne eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Be rufsgruppen ist eine umfassende Gesundheitsförderung allerdings kaum durchführbar. Damit sich die zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung im Bewusstsein der Schwangeren verankert, ist eine Optimierung der Kooperation zwischen Kinderärzten, Hausärzten, Gynäkologen, Hebammen und Zahnärzten zwingend erforderlich. Um eine optimale Betreuung von Mutter und Kind zu gewährleisten, muss jede der beteiligten Berufsgruppen die mögli- chen Risiken oraler Erkrankungen kennen und sich mit den präventiven Maßnahmen auseinandersetzen. Die Effektivität der zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung konnte in einer Langzeitstudie, welche in 5 Phasen unterteilt wurde, gezeigt werden [20, 24, 39]. Phase I umfasste die individuelle zahnärztliche Betreuung von schwangeren Frauen im Sinne einer zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung (erweiterte Primär-Primär-Prophylaxe), Phase II die präventive Betreuung der Kleinkinder und ihrer Mütter bis zum 3. Lebensjahr (erweiterte Primär-Prophylaxe). In Phase III wurden die Mütter und Kinder bis zum Kindesalter von 6 Jahren untersucht, erneut informiert und im Sinne einer zahnärztlichen Gesundheitsförderung aufgeklärt. In Phase IV wurden die mittlerweile zu Jugendlichen herangewachsenen Teilnehmer im Alter zwischen 13 und 14 Jahren der Phasen I-III untersucht. Messbare Werte für eine kurz- und langfristige Effektivität eines zahnärztlichen Konzeptes im Sinne einer Gesundheitsförderung sind die Karies- und Parodontitis-Parameter sowie die Verbesserung des Gesundheitsverhaltens, welches beispielsweise durch eine Selbstauskunft mittels Fragebogen erhoben werden kann. Bei allen teilnehmenden Müttern war zum Ende der Phase I eine signifikant verbesserte Mundgesundheit zu verzeichnen. Alle Kinder der Begleitgruppe hatten im Alter von 3 Jahren ein kariesfreies Gebiss ohne Füllungen (naturgesund) und bei keinem der Kinder konnte eine Besiedlung der Mundhöhle mit Mutans-Streptokokken festgestellt werden. Dahingegen waren in der Kontrollgruppe nur 81,5 % der Kinder kariesfrei ohne Füllungen (durchschnittlicher dmf-s: 4,5). Im Alter von 6 Jahren wiesen in Phase III 75 % der Kinder der Begleitgruppe ein kariesfreies Gebiss ohne Füllungen auf (durchschnittlicher dmf-s: 3,7), wohingegen in der Kontrollgruppe nur 50 % der Kinder ein naturgesundes Gebiss zeigten (durchschnittlicher dmf-s: 6,5) (Tab. 1). In Phase IV waren 65,5 % der Jugendlichen der Begleitgruppe (durchschnittlicher DMF-S: 0,6) und lediglich ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 353 Tabelle 1: Ergebnisse der Phasen II – V *Günay et al. 1996, ** Günay et al. 1998, *** Haker et al. 1999, **** Meyer et al. 2010 30 % der Kontrollgruppe (durchschnittlicher DMF-S: 1,8) kariesfrei ohne Füllungen (Tab. 1). Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Effektivität eines in der Schwangerschaft beginnenden Langzeit-Präventionsprogramms im Sinne einer Gesundheitsfrühförderung auf die Mundgesundheit von jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 bis 19 Jahren zu untersuchen. Es sollte geklärt werden, ob junge Erwachsene, welche an einer zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung teilgenommen haben, eine signifikant bessere Zahnund Mundgesundheit haben als junge Erwachsene, welche keine intensive zahnärztliche Betreuung im Sinne einer Gesundheitsfrühförderung erfahren haben. MATERIAL UND METHODE PROBANDEN 13 Gynäkologen in Hannover wurden im Mai 1991 gebeten, zufällig schwangere Frauen anzusprechen und diese über die Möglichkeit an der Teilnahme an einem individuellen zahnärztlichen präventiven Projekt der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde (Medizinische Hochschule Hannover) zu informieren. 86 schwangere Frauen aus unterschiedlichen Sozialschichten im Alter zwischen 20 – 37 Jahren (mittleres Alter: 28,5 ± 3,5 Jahren) nahmen an Phase I teil. Von diesen Frauen konnten in Phase II 54 mit ihren Kleinkindern (27 weiblich, 27 männlich) und in 354 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Phase IM 40 und ihre Kinder (24 weiblich, 16 männlich) untersucht werden. Die Teilnehmerinnen und ihre Kinder wurden bis zum 3. Lebensjahr alle sechs Monate und bis zum 6. Lebensjahr der Kinder alle zwölf Monate nach WHOKriterien [72] untersucht. Zeitgleich erhielten sie eine individualprophylaktische Betreuung, welche neben der Untersuchung eine Aufklärung (z. B. Instruktion und Motivation zur häuslichen Mund- und Zahnpflege, Kariesätiologie, Infektionskrankheit Karies, Übertragungswege und Vermeidung, Ernährungsberatung) im Sinne einer Gesundheitsförderung und professionelle Zahnreinigung einschloss. Folgende klinische Parameter wurden bei jeder Untersuchung bei Mutter und Kind erhoben: Zahn-, Parodontal- und Schleimhautbefund, dmf-t bzw. DMF-T, Approximalraumplaqueindex (API) und die Bestimmung der Streptococcus mutans-(SM -)Besiedelung mit Hilfe des kommerziellen Testverfahrens Dentocult® SM (Vivadent; Ellwangen, Deutschland)). Die Mütter wurden über ihren eigenen Zahn- und Parodontalstatus und über das Ziel der zahnärztlichen Gesundheitsförderung informiert. Stellte sich ein weiterer Behandlungsbedarf dar, so wurden die Teilnehmerinnen zur Behandlung an ihren Hauszahnarzt verwiesen. Jede Mutter erhielt eine individuelle Mundhygieneinstruktion und Ernährungsberatung. Darüber hinaus wurden die Frauen über die Ätiologie von Karies und Parodontitis, die Bedeutung einer zahngesunden Ernährung und die Verwendung von Fluoriden aufgeklärt. Angesichts des Übertragungsrisikos von Mutans-Streptokokken von der Mutter auf das Kind lag der Schwer- punkt der Aufklärung darin, die Mütter über Infektionswege und die Vermeidung bzw. Minimierung der Übertragung dieser Keime zu informieren und die Mütter zu motivieren, ihre eigene Zahn- und Mundgesundheit inklusive Mundhygiene und Ernährungsgewohnheiten zu optimieren und bereits bei dem ersten Milchzahndurchbruch mit dem täglichen Zähneputzen mit einer geringen Menge an Zahnpasta mit reduzierter Fluoridkonzentration bei ihren Kindern zu beginnen und dies als immer wiederkehrendes tägliches Ritual zu etablieren. Als Kontrollgruppen in Phase II und IM dienten gleichaltrige randomisiert ausgewählte Kindergartenkinder aus Hannover [20, 21, 24]. Für jede Phase wurden neue Kontrollgruppen zusammengestellt. Zwischen Phase III und IV wurden die Kinder und ihre Mütter von den jeweiligen Hauszahnärzten präventiv betreut und wenn nötig behandelt. 29 Jugendliche (15 weiblich, 14 männlich) im Alter zwischen 13 und 14 Jahren (mittleres Alter: 13,4 + 0,5 Jahre) nahmen an Phase IV teil. Phase IV umfasste eine einmalige Untersuchung, Aufklärung und professionelle Zahnreinigung der Jugendlichen. Wurde ein weiterer Behandlungsbedarf festgestellt, so wurden die Jugendlichen an ihren Hauszahnarzt verwiesen. Die Kontrollgruppe der Phase IV bestand aus 30 zufällig ausgewählten gleichaltrigen Jugendlichen mit ähnlicher Schulbildung einer integrierten Gesamtschule aus Hannover (15 weiblich, 15 männlich; mittleres Alter: 13,610,5 Jahre). Inhalt und Parameter der Untersuchung waren der Zahn-, Parodontal- und Schleimhautbefund, DMF-T/-S , Hygieneindex WISSENSCHAFT ● (Hl), Papillenblutungsindex (PBI), Periodontal Screening Index (PSI), Anzahl der Fissurenversiegelungen und die Bestimmung der Streptococcus müfans(SM -)Besiedelung mit Hilfe des kommerziellen Testverfahrens Dentocult® SM (Vivadent; Ellwangen, Deutschland) [39]. Nach der vierten Phase wurden die Jugendlichen bis zum Beginn der fünften Phase wieder von den jeweiligen Hauszahnärzten betreut. An Phase V nahmen 26 (14 weiblich, 12 männlich) der mittlerweile zu jungen Erwachsenen herangewachsenen Jugendlichen der Begleitgruppe teil. Die Probanden befanden sich zum Untersuchungszeitpunkt in einem Alter zwischen 18 und 19 Jahren (mittleres Alter: 18,4 ± 0,4 Jahre). Die Kontrollgruppe der Phase V bestand aus randomisiert ausgewählten gleichaltrigen jungen Erwachsenen mit einer ähnlichen Schulbildung einer integrierten Gesamtschule in Hannover. Diese Gruppe umfasste 35 Personen (27 weiblich, 8 männlich) im Alter zwischen 18 und 20 Jahren (mittleres Alter: 18,6 ± 3,6). Inhalt der Phase V war eine einmalige Untersuchung und Aufklärung (inklusive Remotivation und Instruktion) im Sinne einer Gesundheitsförderung. Die Durchführung der Studie wurde von der EthikKommission der Medizinischen Hochschule Hannover genehmigt. KLINISCHE UNTERSUCHUNG Alle Teilnehmer wurden auf die gleiche Weise nach WHO -Kriterien [72] untersucht. Die Untersuchungen der Begleitund Kontrollgruppe wurden in der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde (Medizinische Hochschule Hannover) auf einem zahnärztlichen Behandlungsstuhl unter optimalen Lichtbedingungen mit Hilfe einer Lupenbrille (2,3-fache Vergrößerung), eines zahnärztlichen Spiegels sowie einer Diagnostik- und Parodontalsonde durchgeführt. Es wurden folgende Parameter erhoben: ● Zahn-, Parodontal- und Schleimhautbefund ● Streptococcus mutans-(SN\-) und Lacto-bazillen-(LB -)Besiedlung des Speichels mit Hilfe eines kommerzi- ● ● ● ● ● ellen Testverfahrens (CRT ®bacteria, Vivadent) Hygieneindex (Hl) [46] Papillenblutungsindex (PBI) [57] DMF-T/DMF -S[72] Periodontal Screening Index (PSI) [40] Anzahl der Fissurenversiegelungen AUFKLÄRUNG Zahnarztbesuche (z. B. Frequenz, eventuelle Behandlungen), Mundhygiene (z.B. Technik und Systematik des Zähneputzen, angewendete Mundhygiene-Artikel), die Verwendung von Fluoriden, Ernährungsgewohnheiten und über das Wissen über die Entstehung von Karies und Parodontitis und deren Prävention. STATISTISCHE AUSWERTUNG Es besteht ein direkter Zusammenhang Die statistische Auswertung von DMF zwischen Mundgesundheit und VerhalT/DMF-S, HI , PBI und PSI erfolgte durch ten sowie zwischen Mundgesundheit den t-Test mit Hilfe des SPSS Programms und allgemeiner Gesundheit und Version 19 (p < 0,05). Die Ergebnisse Mundgesundheit und sozioökonomider Streptococcus mutans- und Laktoschem Status. Um diesen Zusammenbazillen-Zahlen sowie die Anzahl der hang und den Wissenstand zum ZahnFissurenversiegelungen und der Frageund Mundgesundheitsverhalten zu bogen wurden statistisch mit Hilfe des evaluieren, wurden deshalb die junChi-Quadrat-Tests des SPSS Programms gen Erwachsenen gebeten, einen FraVersion 19 (p < 0,05) ausgewertet. gebogen auszufüllen. Der selbst entworfene Fragebogen bestand aus 50 ERGEBNISSE Multiple-Choice-Fragen mit FragenIn Phase V hatten 92,3 % der 26 unkomplexen zu Zahnarztbesuchen (z. B. tersuchten Probanden der BegleitFrequenz, eventuelle Behandlungen), gruppe und 71,4 % der Kontrollgruppe Mundhygienegewohnheiten (Techkariesfreie Gebisse. 17 (65,4 %) Pronik und Systematik des Zähneputzens, banden der Begleit- und 8 (22,9 Verwendung von Mundhygieneartikel %) der Kontrollgruppe wiesen ein etc.), zur Anwendung von Fluoriden, Ernaturgesundes Gebiss ohne Füllungen nährungsgewohnheiten und zum Wisauf und 7 (26,9 %) der jungen Erwachsesen über die Ätiologie von Karies und nen der Begleit- und 17 Personen (48,5 %) Parodontitis und deren Prävention. der Kontrollgruppe hatten mit FüllunAnschließend wurden auf der Grundgen sanierte Gebisse. 2 Teilnehmer (7,7 lage der Ergebnisse des Fragebogens %) aus der Begleit- und 10 (28,6 %) aus die Teilnehmer der Studie einzeln (re-) motiviert und (re-)instruTabelle 2: Durchschnittsalter und zahnärztliche Befunde beiiert und erhielten zusätzlich der Gruppen der Phase V eine Aufklärung bezüglich Mundhygieneinstruktionen, Ernährung und Informationen über die Ätiologie von Karies, Parodontitis und die Anwendung von Fluoriden. Da die Eltern eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Gesundheitsverhaltens der Kinder spielen, wurden die Mütter der jungen Erwachsenen ebenfalls gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Dieser selbst entworfene Fragebogen bestand aus 48 Multiple-Choice-Fragen und beinhaltete Fragen über ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 355 der Kontrollgruppe zeigten aktive Kariesläsionen (Tab. 2). Der mittlere DMF -T lag bei 1,4 ± 2,6 (DMF-S = 1,4 ± 3,4) in der Begleit- und bei 3,8 ± 3,2 (DMF-S = 5,4 ± 5,4) in der Kontrollgruppe. Der Hl zeigte in der Begleitgruppe im Durchschnitt Werte von 67,4 ± 10,2 % und der PBI von 0,2 ± 0,2. Die jungen Erwachsenen der Kontrollgruppe wiesen im Mittel einen Hl von 43,3 ± 13,7 % und PBI von 0,5 ± 0,2 auf. Zur Berechnung des durchschnittlichen PSI wurde pro Proband der höchste Wert aller Sextanten herangezogen. Der PSI betrug im Mittel 1,2 ± 0,8 (Begleitgruppe) und 2,110,4 (Kontrollgruppe) (Tab. 3). 19,2 % der Begleitgruppe zeigten einen PSI von o. 50% hatten einen PSI von 1 und 30,8 % von mehr als 1. Kein Teilnehmer der Kontrollgruppe zeigt einen PSI von o. 2,9 % hatten einen PSI von 1 und 97,1 % von mehr als 1. Bei 24 (92,3 %) Teilnehmern der Begleitgruppe lag eine niedrige SM - und bei 25 (96,2 %) eine niedrige LB -Besiedlung (<105 KFE/ ml Speichel) vor. 2 Probanden (7,7 %) wiesen dagegen eine hohe SM - und 1 (3,8 %) eine hohe LB Besiedlung (>105 KFE/ml Speichel) auf. In der Kontrollgruppe lag bei 28 (80 %) eine niedrige SM und bei 30 (85,7 %) eine niedrige LB -Besiedlung (<105 KFE/ ml Speichel) vor. 7 Teilnehmer (20 %) hatten dagegen eine hohe SM - und 5 (14,3 %) eine hohe LB -Konzentration im Speichel (>105 KFE/ ml Speichel). Alle jungen Erwachsenen der BegleitTabelle 3: Ergebnisse der Phase V 356 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Abbildung 3:Angabe der jungen Erwachsenen zur Häufigkeit von Zahnarztbesuchen beider Gruppen in Phase V Abbildung 4: Schulbildung der jungen Erwachsenen beider Gruppen zum Unter suchungs zeitpunkt in Phase V gruppe hatten Fissurenversiegelungen. Bei der Kontrollgruppe wurde bei 29 (82,9 %) eine Fissurenversiegelung festgestellt. Die Probanden der Begleitgruppe zeigten einen signifikant geringeren DMF-T/DMF-S und PSI als die Teilnehmer der Kontrollgruppe (p < 0,05). Die jungen Erwachsenen in der Begleitgruppe wiesen zudem signifikant mehr Fissurenversiegelungen (p < 0,05) als in der Kontrollgruppe auf. Im Bereich von PBI und SM-/ L B - B e s i e d l un g hatte die Begleit- gruppe tendenziell geringere und höhere (bessere) Werte im Bereich des Hl als die Kontrollgruppe, was sich jedoch nicht als statistisch signifikant herausstellte (p > 0,05). Der Wissenstand zum Zahn- und Mundgesundheitsverhalten (z. B. Zähneputzen) der jungen Erwachsenen aus der Begleit- und Kontrollgruppe ähnelte sich. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede. In der Begleit- und Kontrollgruppe beantworteten alle Probanden den Fragebogen. Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass die jungen Erwachsenen der Begleit- und Kontrollgruppe regelmäßig den Zahnarzt besuchten (Abb. 3). Überwiegend wurde bei den Zahnarztbesuchen eine Routinekontrolle durchgeführt (Begleitgruppe: 96,2 %; Kontrollgruppe: 94,3 %). 69,2 % der Begleitgruppe werden laut eigenen Angaben regelmäßig bei ihrem Zahnarzt in Mund-hygienemaßnahmen un- WISSENSCHAFT ● terwiesen und fühlen sich von ihrem Zahnarzt bezüglich Mundgesundheit gut aufgeklärt (88,5 %), wohingegen in der Kontrollgruppe nur 37,1 % der Probanden angaben, regelmäßig von ihrem Zahnarzt in Mundhygienemaßnahmen unterwiesen zu werden. Dennoch fühlt sich die Mehrzahl der jungen Erwachsenen (77,1 %) von ihrem Zahnarzt gut bezüglich der Mundgesundheit aufgeklärt. In Bezug auf das Bildungsniveau zeigten die jungen Erwachsenen der Kontroll- und Begleitgruppe einen ähnlichen sozioökonomischen Status (Abb. 4). Das Gesundheitsverhalten und der Wissenstand zum Zahn- und Mundgesundheitsverhalten der Mütter waren in beiden Gruppen ähnlich. 24 Mütter der Begleit- und 25 Mütter der Kontrollgruppe haben den Fragebogen beantwortet. Die Mehrzahl der Mütter beider Gruppen besuchte regelmäßig einen Zahnarzt, um Routineuntersuchungen durchführen zu lassen. Signifikant mehr Mütter der Begleitgruppe gaben an, regelmäßig bei ihrem Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung zu erhalten (Begleitgruppe: 91,7 %; Kontrollgruppe: 68,0 %) (p < 0,05). Nur 32,0 % der Mütter der Kontrollgruppe kannten zahnärztliche präventive Maßnahmen während der Schwangerschaft, wohingegen alle Mütter der Begleitgruppe mit diesem Konzept vertraut waren. Alle Frauen der Begleitgruppe und signifikant weniger Frauen der Kontrollgruppe haben während der Schwangerschaft einen Zahnarzt aufgesucht (Begleitgruppe: 100 %; Kontrollgruppe: 76 %) (p < 0,05). Die Mütter der Kontrollgruppe haben im Mittel ihr Kind im Alter von 3 Jahren das erste Mal bei einem Zahnarzt vorgestellt (Durchschnittsalter: 3,2 ± 1,9 Jahre). In der Begleitgruppe dagegen wurden alle Kinder vor dem ersten Lebensjahr zahnärztlich vorgestellt. 91,7 % der Frauen der Begleitund 79,2 % der Kontrollgruppe halten einen Zahnarztbesuch des Kindes vor dem 3. Lebensjahr für wichtig oder sehr wichtig. Signifikant mehr Mütter der Begleitgruppe glauben, dass ihre ei- gene Zahn-und Mundgesundheit eine große Auswirkung auf die Zahn- und Mundgesundheit des Kindes hat (Begleitgruppe: 79,2 %; Kontrollgruppe: 44%). Bezogen auf die Schulbildung zeigten die Frauen beider Gruppen einen ähnlichen sozioökonomischen Status (Abb. 5). Die Mehrheit der Mütter beider Gruppen hatte eine abgeschlossene Berufsausbildung (Begleitgruppe: 95,8 %; Kontrollgruppe: 84 %). Alle Frauen der Begleit- und 84 % der Kontrollgruppe gaben an, momentan in einem Beschäftigungsverhältnis zu stehen. Die Mehrheit der Mütter beider Gruppen war verheiratet oder lebte in einer festen Partnerschaft (Begleitgruppe 95,8 %; Kontrollgruppe 89,0 %). Das Durchschnittsalter der Frauen in der Begleitgruppe lag bei 48,4 ± 3,0 und in der Kontrollgruppe bei 48,0 ± 5,2 Jahren. DISKUSSION Eine effektive frühzeitige Intervention im Sinne einer Gesundheitsförderung und Prävention kann die Gesundheit für eine lange Zeit erhalten. Dies gilt auch für die Lebensqualität, Mobilität und Leistungsfähigkeit der Bevölkerung, wodurch Gesundheitskosten gesenkt werden können [3]. Der Grundstein vieler oraler aber auch systemischer Er- krankungen aber auch von Lern- und Bildungsdefiziten, sozialer Benachteiligung, von Problemen des Sozialverhaltens und sogar krimineller Karrieren wird bereits in der frühen Kindheit gelegt, oftmals bedingt oder verstärkt durch fehlendes Wissen oder Unvermögen seitens der Eltern. Ohne Frühförderung kann es schon im Kindesalter zu erheblichen gesundheitlichen Problemen kommen [14, 34], die auch bis in das Erwachsenenalter manifest bleiben. Die Eltern spielen bei der Herausbildung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen der Kinder eine entscheidende Rolle und legen im Kindes- und Jugendalter die Grundlagen für das Gesundheitsverhalten im Erwachsenenalter. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer frühzeitigen Intervention. Am effektivsten haben sich die zahlreichen Frühförderungsprogramme erwiesen, welche schon in der Schwangerschaft beginnen. Zu den erfolgreichsten Programmen in den USA zählt das von Olds et al. entwickelte, pränatal beginnende »Nurse-Family-Partnership-Programm (NFP)«. Bei diesem Programm, welches inzwischen einen Zeitraum von über 20 Jahren umfasst, profitieren besonders Mutter und Kind der bedürftigsten Familien. So wurde bei diesem Programm u. a. eine deutliche Verbesserung der Abbildung 5: Schulbildung der Mütter beider Gruppen in Phase V ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 357 358 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Eine zahnärztliche Mutter-Kind-Betreuung … hat somit nicht nur positive Auswirkungen auf die Zähne der ersten, sondern auch auf die der zweiten Dentition, auch wenn ein längerer Zeitraum zwischen den Untersuchungen liegt mütterlichen und kindlichen Gesundheit während der Schwangerschaft (Anstieg des durchschnittlichen Geburtsgewichts), eine signifikante Verbesserung der Kindesentwicklung und eine Reduktion von Missbrauch und Vernachlässigung von 48 % festgestellt [47]. Auch die Zahnmedizin hat im Rahmen der Gesundheitsfrühförderung eine bedeutende Aufgabe. Die Risikoerkennung und -minimierung (Karies, Parodontitis, Mundschleimhauterkrankungen usw.) sowie eine zahngesunde Ernährungsberatung und -lenkung der Schwangeren führen bei deren Kindern nachweislich zu einer Verbesserung der Mundgesundheit [4, 10, 16-18, 20, 21, 24, 39]. Zudem besteht eine enge Verbindung zwischen Mundgesundheit und allgemeiner Gesundheit. Die Mundgesundheit weist Assoziationen zu Herz, Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Adipositas, Frühgeburtlichkeit und niedrigem Geburtsgewicht auf. Die Verbindung wird auf gemeinsame, allgemeine Risiken zurückgeführt. Umgekehrt sind auch orale Erkrankungen ein Risiko für systemische Erkrankungen [26]. Eine zahnärztliche Gesundheitsförderung und Prävention kann somit auch einen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit leisten. In Schweden wird seit 1978 die zahnärztliche »Pränatale Vorbeugung« Schwangerer im Sinne einer primär-primär-prophylaktischen Betreuung erfolgreich ein- und umgesetzt. Von 1979 bis 1991 konnte in Schweden eine Senkung der Kariesinzidenz und -prävalenz von 75 bis 90 % festgestellt werden [5]. Brambilla et al. [10] konnte belegen, dass bereits ein minimales präventives Programm während der Schwangerschaft ausreicht, um eine Übertragung kariogener Keime zu verzögern. Dieses minimale Präventiv-Programm beinhaltete die tägliche Mundspüllösung mit 0,05 % Natrium-fluorid und 0,12 % Chlorhexidin beginnend im sechsten Schwangerschaftsmonat bis zum 24. Lebensmonat der Kinder. Die Ergebnisse zeigten sowohl eine signifikante Reduktion der Streptococcus mufans-Zahlen im Speichel der Mütter als auch eine Verzögerung der Kolonisation mit Streptococcus mutans bei deren Kindern um ungefähr 4 Monate. Die Ergebnisse der Phase II unserer Studie deuten darauf hin, dass es auch möglich ist, die Keimbesiedlung der kindlichen Mundhöhle für einen längeren Zeitraum zu verzögern. Kein Kind der Begleitgruppe zeigte im Alter von 3 Jahren eine nachweisbare Besiedlung mit Streptococcus mutans [20]. Diese unterschiedlichen Ergebnisse könnten sehr wahrscheinlich auf die Dauer der präventiven Maßnahmen zurückzuführen sein. Gomez et al. [16-18] zeigten, dass eine zahnärztliche Betreuung während der Schwangerschaft bis zum 6. Lebensjahr effektiv zur Kariesreduktion bei den Kindern beiträgt. Die Struktur des Programms ähnelt unserem Studiendesign. Nach 6 Jahren konnten Gomez et al. bei 87 % der 5-jährigen und 89 % der 6-jährigen Kindern der Studiengruppe Kariesfreiheit feststellen. Bei der Kontrollgruppe waren nur 50 % (5-Jährige) bzw. 62 % (6-Jährige) kariesfrei. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch in unserer Studie. Im Alter von 6 Jahren waren in der Begleitgruppe 75 % der Kinder verglichen mit lediglich 50 % in der Kontrollgruppe kariesfrei [24]. 4 Jahre nach Beendigung der Studie untersuchten Gomez et al. die Kinder erneut [18]. Die Kinder der Studiengruppe zeigten im Alter von 10 Jahren eine signifikant geringere Kariesinzidenz (mittlerer DMF-S: 0,51 ± 0,9) verglichen mit der Kontrollgruppe (mittlerer DMF-S: i,57±i,4). 70 % der Studiengruppe waren verglichen mit 33 % der Kontrollgruppe kariesfrei. Die ersten Molaren der zweiten Dentition zeigten in der Studiengruppe deutlich weniger Karies [18]. Diese Daten stützen unsere Ergebnisse. Eine zahnärztliche Mutter-Kind-Betreuung beginnend in der Schwangerschaft hat somit nicht nur positive Auswirkungen auf die Zähne der ersten, sondern auch auf die der zweiten Dentition, auch wenn ein längerer Zeitraum zwischen den Untersuchungen liegt. Diese Ergebnisse korrelieren mit Studien, die eine positive Korrelation zwischen der Karieserfahrung in der ersten und zweiten Dentition zeigen [33, 52]. Die Literatur über Kariesprävalenzen bei 18-Jährigen ist weltweit limitiert, weshalb es schwierig ist, unsere Ergebnisse mit anderen Studien zu vergleichen oder herauszufinden, ob unsere Daten repräsentativ sind. In Deutschland existieren keine repräsentativen Daten bezüglich des DMF -T für 18- bis 19-Jährige. Eine Studie der WHO -Datenbank beschreibt den DMF -T bei 18-jährigen Patienten aus 12 verschiedenen Ländern. Laut dieser Studie liegt der DMF-T in Bereichen zwischen 0,7 – 7,0 [42]. Es existiert eine deutsche Studie, welche Langzeitergebnisse einer systematischen Kariesprävention präsentiert. Die präventiven Maßnahmen umfassten einen Zeitraum von 5 bis 15 Jahren. Bei den 18- bis 25-Jährigen wurde ein mittlerer DMF-T von 4,3 – 2,18 ermittelt. Aus diesen Ergebnissen schlössen die Autoren, dass regelmäßig durchgeführte präventive Maßnahmen über einen langen Zeitraum langfristig positiv zum Zahnerhalt und zur Zahngesundheit beitragen [6]. Eine schwedische Studie beschreibt die Kariesprävalenz bei 20-Jährigen in Beziehung zu deren vorheriger Karieserfahrung [25]. Es wurden annähernd 500 Personen beginnend mit dem 1. bis zum 20. Lebensjahr untersucht. Ab dem 1. Lebensjahr wurden die Probanden in ein Prophylaxeprogramm aufgenommen, welches regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen und eine spezielle präventive Betreuung bei Kindern mit hohem Kariesrisiko beinhaltete. Die Autoren berichteten, dass 26 % der 20-Jährigen kariesfrei waren. Die mittlere Anzahl an initialen Kariesläsionen oder offenen Kavitäten und Füllungen (DF-S) lag bei 5,8. Diese Ergebnisse sind mit unseren der Kontrollgruppe vergleichbar. 22,9 % der jungen Erwachsenen der Kontrollgruppe hatten ein naturgesundes Gebiss (kariesfrei ohne Füllungen). Der mittlere DMF-S lag bei 5,4 ± 5,4. Die Teilnehmer der Begleit- und Kontrollgruppe wurden zufällig ausgesucht. Die hohe Drop-out-Rate ist das Resultat der sehr langen Studiendauer. WISSENSCHAFT ● Als Hauptgründe für einen Abbruch der Studie nannten die Teilnehmer einen Wohnortwechsel oder nicht näher beschriebene private Gründe. Dies muss bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden. Trotz der hohen Drop-out-Rate der 18 Jahre dauernden Studie können klare Tendenzen beobachtet werden. Eine freiwillige Teilnahme an einem Vorsorgeprogramm resultiert in einer Selektion des Patientenklientels. Aufgrund der freiwilligen Teilnahme sowohl in der Begleit- als auch Kontrollgruppe bestand der Probandenpool aus Teilnehmern, die die Wichtigkeit von präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen kannten und schätzten. Personen, welche zu den Risikogruppen gehören, wurden nicht erreicht. Jede Phase wurde von einem anderen Untersucher durchgeführt. Die Untersucher der Studie waren zwar bezüglich der Gruppenzugehörigkeit nicht verbündet, aber ihnen waren die vorherigen Ergebnisse der vorherigen Untersuchung nicht bekannt. Dies sollte bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden. Der sozioökonomische Status korreliert mit der Mundgesundheit. Menschen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status haben eine schlechtere orale und allgemeine Gesundheit verglichen mit Personen eines höheren sozioökonomischen Status [35]. Die Teilnehmer der Begleit- und Kontrollgruppe hatten einen ähnlichen sozioökonomischen Status. Das durchschnittliche Alter in der Begleitgruppe lag bei 18,4 ± 0,5 und in der Kontrollgruppe bei 18,6 ± 3,6. Laut statistischem Bundesamt waren im Jahr 2011 60,7 % der 15 bis 20-Jährigen bundesweit noch in der schulischen Ausbildung. 11,6 % hatten einen Hauptschulabschluss, 17,9 % die mittlere Reife (Realschulabschluss) und 5,7 % das Abitur (Hochschul- oder Fachhochschulreife) [63]. 57,7 % der Begleit- und 91,4 % der Kontrollgruppe befanden sich zum Untersuchungszeitpunkt noch in der schulischen Ausbildung mit dem Ziel die Hochschul- oder Fachhochschulreife zu erreichen. 30,8 % der Teilnehmer der Begleitgruppe hatten einen Realschul- abschluss. 11,5 % der Begleit- und 8,6 % der Kontrollgruppe hatten bereits eine Hochschul- oder Fachhochschulreife. Das durchschnittliche Alter der Mütter in der Begleitgruppe betrug 48,4 ± 3,0 und in der Kontrollgruppe 48,0 t 5,2 Jahre. Laut statistischem Bundesamt haben 24,9 % der 45 – 40 Jahre alten Frauen in Deutschland einen Hauptschulabschluss, 42,6 % einen Realschulabschluss und 28,2 % die Hochschul-oder Fachhochschulreife. 4 % der Frauen in Deutschland haben keinen Schulabschluss [63]. 12,5 % der Mütter der Begleit- und 24,0% der Kontrollgruppe gaben an, einen Hauptschulabschluss zu haben. 50% der Frauen der Begleit- und 52 % der Kontrollgruppe haben einen Realschulabschluss. 37,5% der Begleitund 20 % der Kontrollgruppe haben eine Hochschul- oder Fachhochschulreife. 4 % der Frauen der Kontrollgruppe hatten keinen Schulabschluss. Diese Daten belegen, dass die jungen Erwachsenen und Mütter beider Gruppen einen ähnlichen Bildungsstand haben. Außerdem leben die jungen Erwachsenen beider Gruppen in »geordneten Verhältnissen«. Die Mehrheit lebt mit ihren Eltern in einem stabilen Familienverhältnis. Basierend auf diesen Ergebnissen kann die Aussage getroffen werden, dass der sozioökonomische Status der Begleitund Kontrollgruppe repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ist. In den Phasen I und II erhielt die Begleitgruppe eine kontinuierliche zahnärztliche Kontrolle und in Phase IM wurden die Kinder und ihre Mütter alle 12 Monate untersucht und zahnmedizinisch überwacht. In dieser Zeit wurden die Mütter und ihre Kinder wiederholt (re-)motiviert und (re-)instruiert. Deshalb können die besseren Ergebnisse bezüglich der oralen Gesundheit nicht allein auf die in der Schwangerschaft durchgeführten Maßnahmen zurückgeführt werden. Brambilla et al. [10] beobachteten in der Mundhöhle bei Kleinkindern bedingt durch ein minimales zahnärztliches präventives Programm, welches nur in der Zeit der Schwangerschaft durchgeführt wurde, lediglich eine Verzögerung der Kolonisation kariogener Keime um 4 Monate. Dies verdeutlicht, dass präventive Strategien, welche nur auf die Zeit der Schwangerschaft begrenzt sind, nicht ausreichen. Um Erfolge in der zahnärztlichen Prävention und Gesundheitsförderung zu erzielen, ist es notwendig, eine kontinuierliche zahnmedizinische Betreuung zu etablieren. Der Wissenstand zum Zahn- und Mundgesundheitsverhalten war in der Begleit- und Kontrollgruppe ähnlich. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die Kontrollgruppe zeigte, verglichen mit der Begleitgruppe, höhere Werte bezüglich des DMF T/S, PBI und PSI und geringere Werte beim Hl. Die Auswertung der Fragebögen verdeutlicht somit, dass zwar Wissen vorhanden ist, aber die klinischen Parameter zeigen, dass dieses Wissen in der Kontrollgruppe offensichtlich nicht umgesetzt wird [37]. In der vorliegenden Studie stellen die Mütter der Kontrollgruppe ihre Kinder im Mittel mit dem 3. Lebensjahr erstmalig bei einem Zahnarzt vor, obwohl 79,2 % dieser Mütter der Ansicht waren, dass eine frühzeitige zahnärztliche Vorstellung des Kindes wichtig sei. Alle Kinder der Begleitgruppe wurden im Alter von 6 Monaten erstmalig zahnärztlich vorgestellt. Zahlreiche Studien haben die Effizienz einer zahnärztlichen präventiven Betreuung während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt bezüglich der Reduktion der Kariesinzidenz bei Kindern festgestellt. Die seit dem 1.7.1999 in Deutschland gesetzlich verankerten zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen (FUi – FU3) treten erst ab dem 30. Lebensmonat der Kinder ein. Borutta et al. zeigten, dass zu diesem Zeitpunkt bereits 17 % der Kinder an einer frühkindlichen Karies erkrankt sind [9]. Eine Kolonisation mit kariogenen Keimen findet deutlich früher statt [55]. Frühere Annahmen, dass oral-pathogene Keime zur Kolonisation eine feste Struktur benötigen und diese erst mit dem ersten Zahndurchbruch stattfinden kann [7, 11], wurden durch neuere Untersuchungen widerlegt. Bereits vor dem ersten Zahndurchbruch ließen sich Keime in der kindZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 359 lichen Mundhöhle nachweisen [69]. Sobald erstmals Zahnhartsubstanz durchbricht (zwischen dem 6. – 9. Lebensmonat), steigt die Gefahr der Kolonisation mit dem Hauptkarieskeims in der kindlichen Mundhöhle massiv an. Zahnärztliche präventive Maßnahmen inklusive Aufklärung im Sinne einer Gesundheitsförderung müssen also deutlich früher als die momentan noch gültigen gesetzlich verankerten zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen stattfinden. Für die werdenden Mütter gibt es derzeit keinerlei gesetzlich verankerten zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen, obwohl dies von Seiten der Zahnmediziner schon seit langer Zeit gewünscht wird [19-21]. Von Seiten des Gesetzes ist in den Mutterschaftsrichtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen seit 1999 verankert, dass »der Arzt im letzten Drittel der Schwangerschaft bedarfsgerecht über die Bedeutung der Mundgesundheit für Mutter und Kind aufklären soll« und u.a. auch »auf den Zusammenhang zwischen Ernährung und Kariesrisiko hinzuweisen ist«. Im April 2009 gab es eine Änderung der Mutterschafts-Richtlinien. Im Mutterpass wurde im Feld »Beratung der Schwangeren« der Punkt »Bedeutung der Mundgesundheit für Mutter und Kind« angefügt, der durch die Gynäkologen auszuführen ist und angekreuzt werden muss. Eine Aufklärung der Schwangeren bzw. eine Empfehlung von Seiten der Gynäkologen eine zahnärztliche Betreuung während der Schwangerschaft wahrzunehmen, findet jedoch nur unzureichend statt. Eine »bedarfsgerechte« Aufklärung von Seiten der Gynäkologen ist jedoch ohne zahnärztlichen Befund auch schwer möglich. In einer Befragung von 602 schwangeren Frauen wurde ermittelt, dass 86 % der Befragten nicht über die Zahn- und Mundgesundheit während der Schwangerschaft informiert wurden, jedoch 82 % dieser Frauen gerne mehr Informationen darüber erhalten hätten, wie sich ihr Gebisszustand auf die Zähne ihrer Kinder auswirken kann [54]. Viele Frauen fühlen sich zu wenig 360 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 über mögliche zahnmedizinische Risiken und Prophylaxemöglichkeiten während der Schwangerschaft informiert [50]. Spanier et al. [61] befragten 442 Mütter. 29,9 % gaben an, während der Schwangerschaft individualprophylaktische Maßnahmen erhalten zu haben. Lediglich 8,8 % erhielten Informationen über die Keimübertragung von der Mutter auf das Kind. Darüber hinaus waren sie nicht darüber informiert, dass ihre eigene Zahn- und Mundgesundheit die ihres Kindes beeinflussen kann. Dies macht einerseits den hohen Aufklärungsbedarf, andererseits auch den enormen Wunsch schwangerer Frauen nach Aufklärung über die Prävention von Karies und Parodontitis deutlich [50, 54]. Zahnmediziner allein können der Aufklärungsarbeit nicht gerecht werden, da viele Frauen während ihrer Schwangerschaft oftmals keinen Zahnarzt konsultieren [50, 54]. Um die schwangeren Frauen über die Notwendigkeit einer zahnmedizinischen Frühförderung zu informieren, ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Frauen-, Kinder-, Zahnärzten und Hebammen erforderlich. Wiederholte Information/Aufklärung der Eltern reichen aus, um einerseits das Wissen zu steigern [43] und andererseits sogar das Auftreten der frühkindlichen Karies zu vermeiden [51]. Solange jedoch keine antimikrobielle Therapie stattfindet, scheint eine alleinige Aufklärung auf lange Sicht nicht erfolgreich zu sein [8]. Eine Möglichkeit zur Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit wäre die Integration der zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung in den Mutterpass und in das Kinderuntersuchungsheft. So könnte beispielsweise der Gynäkologe während des I. Ultraschallscreenings, welches in der 9. bis 12. Schwangerschaftswoche (SSW ) stattfindet, Hinweise auf den ersten zahnärztlichen Besuch (S1 – 12. – 16. SSW ) und analog bei dem III. Ultraschallscreening (29. – 32. SSW) die Schwangere auf den zweiten zahnärztlichen Besuch (S2 – 28. – 32. SSW) hinweisen. Ähnlich ist eine Integration der zahnärztlichen Gesundheitsförderung im Kinderuntersuchungsheft möglich. Die Früherkennungsuntersuchung U5 findet zwischen dem 6. – 7. Lebensmonat (LM) des Kindes statt. Dies wäre für den Pädiater ein idealer Zeitpunkt, die Eltern auf den ersten zahnärztlichen Besuch des Kindes (UZ1 – 6. – 9. LM) hinzuweisen. Der Hinweis auf den zweiten zahnärztlichen Termin (UZ 2 – 18. – 24. LM) könnte durch den Pädiater während der U7 (20.-24. LM) und auf den dritten (UZ3 – 30. – 36. LM) während der U7a (36. – 38. LM) erfolgen. Bezüglich des allgemeinen und des Mund-Gesundheitsverhaltens machten die Mütter der Begleit- und Kontrollgruppe keine statistisch signifikant unterschiedlichen Angaben. Bei der Betrachtung bzw. Auswertung von Fragebögen muss aber immer berücksichtigt werden, dass Fragen auch nach »sozialer Erwünschtheit« beantwortet werden [67]. Andererseits zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie ganz klar, dass durch eine in der Schwangerschaft beginnende zahnärztliche Gesundheitsförderung das Wissen der Mütter über Möglichkeiten zur Vermeidung von Karies und Parodontitis steigt. Alle Mütter der Begleitgruppe waren über die Möglichkeit einer zahnärztlichen Gesundheitsförderung während der Schwangerschaft informiert. Dies spiegelt sich in den DMF-T/ DMF-S -Werten der jungen Erwachsenen wider. Zusammenfassend kann man sagen, dass eine in der Schwangerschaft beginnende und konsequent fortgeführte zahnärztliche Betreuung im Sinne einer Gesundheitsförderung bei den Kindern zu einer besseren Zahn- und Mundgesundheit bis in das Erwachsenenalter führt. Die Literatur kann bei den Verfassern angefordert werden. _ DR. K AREN ME Y ER _ PROF. DR. WERNER GEURT SEN _ PROF. DR. HÜS AME T TIN GÜNAY 1 KLINIK FÜR Z AHNERHALTUNG, PARODONTOLOGIE UND PR ÄVENTIVE Z AHNHEILKUNDE, MEDIZINISCHE HOCHSCHULE HANNOVER WISSENSCHAFT ● ER S T VERÖFFENTLICHUNG: K AREN ME Y ER, WERNER GEURT SEN, HÜS AME T TIN GÜNAY, Z AHNÄR Z TLICHE GE SUNDHEIT SFRÜHFÖRDERUNG WÄHREND DER SCHWANGER SCHAF T – ERGEBNISSE EINER L ANGZEIT S TUDIE, IN: SPIT ZENFOR SCHUNG IN DER Z AHNHEILKUNDE. INNOVATIONEN UND AUS ZEICHNUNGEN 2014, HR SG. VON DER ALPHA INFORMATIONS-GMBH, L AMPERTHEIM 2014, S. 66-84 ■ PROF. DR. MED. DENT. WERNER GEURTSEN ist Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover und Acting Associate Dean for Clinical Services an der School of Dentistry, University of Washington, Seattle,USA . Von 2008 bis 2010 war Herr Prof. Geurtsen Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung. Er ist Mitbegründer der Zeitschrift »Clinical Oral Investigations« und Hauptschriftleiter der »Deutschen Zahnärztlichen Zeitschrift«. Seine wissenschaftlichen Tätigkeitsschwerpunkte sind die Biokompatibilität und chemisch-biologische Wechselwirkungen von Kunststoff- modifzierten oralen Biomaterialien und Radikalbildnern (wie Zahnbleichungsmittel), die Prävention der Chemotherapieinduzierten oralen Mucositis und die Klinischen Aspekte von zahnfarbenen Füllungsmaterialien. Herr Prof. Geurtsen ist Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. Prof. Dr. Werner Geurtsen Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Tel. (05 11) 5 32-4815 Fax (05 11) 5 32-4811 E-Mail: [email protected] ■ PROF. DR. HÜSAMETTIN GÜNAY studierte Zahnheilkunde und ist Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde im Zentrum Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die Präventive Zahnheilkunde, insbesondere zahnärztliche Gesundheitsförderung (Präventionskonzepte für Mutter/Kind und Senioren/pflegebedürftige Menschen) und Parodontologie/ Implantologie. FOTO: MHH an der Medizinischen Hochschule Hannover und begann 2005 ihre ärztliche und wissenschaftliche Laufbahn als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der dortigen Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde (Direktor: Prof. Dr. Werner Geurtsen). 2009 wurde sie promoviert und 2012 zur Oberärztin ernannt. Ihre Forschungs- und Behandlungsschwerpunkte liegen im Bereich der Zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung und der Endodontie. 2012 erhielt sie als stellvertretende Projektleiterin der AG »zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung« den Kinderhabenrechtepreis des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesverband Niedersachsen e. V., für die »Integration einer zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung für Schwangere und Kleinkinder in die Frühen Hilfen im Rahmen des Hausbesuchs Programms«. Frau Dr. Meyer wurde 2013 gemeinsam mit Herrn Prof. Hüsamettin Günay für die hier vorgestellten Ergebnisse mit dem 1. Wrigley Prophylaxe Preis ausgezeichnet. Dr. Karen Meyer Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Tel. (05 11) 5 32-4336 Fax (05 11) 5 32-48 11 E-Mail: [email protected] FOTO: MHH ■ DR. MED. DENT. KAREN MEYER studierte Zahnheilkunde FOTO: MHH VITAE Förderungen und Auszeichnungen 1. Preis des KKH -Allianz-Innovationspreises 200p für das Konzept der »Zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung«; Kinderhabenrechtepreis 2012 des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesverband Niedersachsen e. V., für »Integration einer zahnärztlichen Gesundheitsfrühförderung für Schwangere und Kleinkinder in die Frühen Hilfen im Rahmen des Hausbesuchsprogramms« als Projektleiter der AG »zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung«; 1. Wrigley Prophylaxe Preis 2013 für »Zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung beginnt in der Schwangerschaft – eine Langzeitprävention« gemeinsam mit Dr. Karen Meyer. Prof. Dr. Hüsamettin Günay Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Tel. (05 11) 5 32-6670 Fax (05 11) 5 32-4811 E-Mail: [email protected] ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 361 DIES & DAS VORSICHT BEI PRIVATEN MAILS AUF DEM PRAXISCOMPUTER F inanzämter haben jetzt mehr Befugnisse bei der Betriebsprüfung. Praxisinhaber sollten vorsichtig sein, wenn sie von ihrem Praxiscomputer private Mails versenden Bei einer Betriebsprüfung könnten auch diese offen gelegt werden, wenn es die Prüfer für notwendig erachten. Das berichtet die Ärzte-Zeitung und zitiert die auf Heilberufe spezialisierte Steuerberaterin und Buchprüferin Karin Henze. Hintergrund für die erweiterten Befugnisse der Prüfer sind die neuen »Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff« (GoBD), die zum 1. Januar 2015 in Kraft getreten sind. mehr: Das Schreiben des Bundesfinanzministeriums unter http://tuq.in/jXEL _UNTERNEHMEN PR A XIS, 5/2015 BLUTSPENDE HOMOSEXUELLE KÖNNEN AUSGESCHLOSSEN WERDEN H omosexuelle Männer können nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von der Blutspende ausgeschlossen werden. Das sei gestattet, wenn ein besonders hohes Risiko für die Infektion mit durch Blut übertragbare schwere Krankheiten wie HIV bestehe oder der Schutz des Empfängers durch Untersuchungen nicht sichergestellt werden könne, urteilte der EuGHam 29. April. Zugrunde lag ein Fall aus Frankreich, das jetzt seine Rechtslage überprüfen muss. Dort sind Risikogruppen dauerhaft vom Blutspenden ausgeschlossen. Auch in Deutschland sind homosexuelle Männer nach der Blutspende-Richtlinie der Bundesärztekammer (BÄK ) von der Blutspende ausgeschlossen. Die BÄK kam bereits 2012 gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium auf Grundlage epidemiologischer Daten zu dem Schluss, dass eine zeitlich befristete Rückstellung von der Blutspende, abhängig vom letzten Zeitpunkt des Risikoverhaltens, ausgesprochen werden könnte. Nach dem Urteil des EuGH gelte es jetzt, 362 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 die 2012 erhobenen Daten »im Licht der derzeitigen medizinischen, wissenschaftlichen und epidemiologischen Erkenntnisse« zu reevaluieren. Auf dieser Grundlage werde dann der allgemein anerkannte Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft in den Richtlinien zum Transfusionsgesetz festzustellen sein, so die BÄK . _ DEUT SCHE S ÄR Z TEBL AT T, 8.5.2015 VERKEHRSWEGESANIERUNG IN NIEDERSACHSEN B is September werden im Auftrag des niedersächsischen Verkehrsministeriums 8000 Kilometer landeseigene Straßen, 4400 Kilometer Radweg an den Landesstraßen sowie erstmals 3000 Kilometer Radweg an den Bundesstraßen mit Kamera- und Lasertechnik auf Schäden überprüft. Nach der ersten Untersuchung dieser Art im Jahr 2010 wurden 22,2 Prozent der Landesstraßen (1800 Kilometer) als »schlecht« beurteilt. Weitere 2.000 Kilometer wiesen Schäden mittleren Ausmaßes auf. Dringend sanierungsbedürftig waren damals 650 Radweg-Kilometer von insgesamt 4.400. Verkehrsminister Olaf Lies schätzt, dass 250 Millionen Euro notwendig sein werden, um die Qualität der Straßen auf das Niveau des Jahres 2000 anzuheben – damals waren »nur« 17 Prozent in schlechtem Zustand. In diesem Jahr stehen in Niedersachsen 76,5 Millionen Euro zur Verfügung. Wie berichtet, hat das Land zudem ein Sondervermö- BERICHTIGUNG I m FVDZ aktuell vom 28. April 2015 wurde berichtet, dass der Barmer GEK-Vorstandsvorsitzende Christoph Straub im vergangenen Jahr 165.700 Euro verdiente. Richtig ist vielmehr, dass sich der Chef der Barmer GEK über rund 265.700 Euro freuen konnte. Zum Vergleich: Bestverdiener war im vergangenen Jahr mit rund 297.000 Euro Jens Baas, Vorsitzender der Techniker Krankenkasse. Den dritten Rang erreichte Herbert Rebscher von der DAK Gesundheit. Er kommt auf etwa 250.400 Euro. _ F VDZ AK TUELL, 5.5.2015 gen aufgelegt, aus dem von 2014 bis 2017 jährlich weitere zehn Millionen Euro in die Landesstraßen fließen sollen. Wie groß die Schäden an Bundesstraßen und Autobahnen sind, wird in den kommenden beiden Jahren überprüft. _ RUNDBLICK, 7.5.2015 GRUNDENTSCHÄDIGUNG D ie monatliche Grundentschädigung der niedersächsischen Landtagsabgeordneten könnte – falls das Parlament zustimmt – ab 1. Juli dieses Jahres um 1,8 Prozent von 6.385,91 Euro auf 6.500,86 Euro steigen. Das Landesamt für Statistik hat Landtagspräsident Bernd Busemann jetzt darüber informiert, dass sich der Nominallohnindex in Niedersachsen im vergangenen Jahr gegenüber 2013 entsprechend erhöht hat. Gemäß § 6 des Niedersächsischen Abgeordnetengesetzes greift für eine etwaige Diätenerhöhung die Indexregelung: Grundlage für eine Anpassung der Grundentschädigung ist der vom Landesamt für Statistik ermittelte Indexschlüssel. _ RUNDBLICK, 7.5.2015 DAS K-WORT G ewiss, Deutschland gilt als Kulturnation. Doch so viel Kultur wie heutzutage war bislang wohl nie. Denn beinahe jedermann redet mittlerweile von Kultur. Fußballtrainer ebenso wie Politiker und bisweilen sogar Banker. Kultur ist zum Allerweltswort und zugleich ziemlich inhaltslos geworden. Was wird da nicht alles dahergequatscht. Die Esskultur und die Trinkkultur stehen bei Genießern in voller Blüte. Immer häufiger schwafeln Politiker und andere von der Willkommenskultur, die unterentwickelt sei angesichts des Zustroms von Flüchtlingen aller Art. Gerade noch haben die Parteioberen von einer Streitkultur geredet, die eingeübt werden müsse. Politische Kultur war seinerzeit nachgerade ein Lieblingswort Gerhard Schröders, das er ständig im Mund geführt hat. Und die PR-Leute einer großen Bank haben irgendwann gar die Aktienkultur erfunden. Kaum eine Branche, in der das K-Wort nicht benutzt wird. Pädagogen und Buch- händler wünschen sich eine neue Lesekultur. Hin und wieder ist von Unternehmenskultur die Rede. Oder von Spielkultur auf den Fußballplätzen und von Fankultur, von Erinnerungskultur und von Fahrkultur auf den Straßen, von Wohnkultur, von Friedhofskultur. Seit wir im Zeitalter des Reisens leben, haben Veranstalter für Anspruchsvollere Kulturreisen im Angebot. Für andere Touristen hingegen hat Kultur vor allem vermutlich zu tun mit dem Kulturbeutel und der Kulturtasche, also den Behältnissen für Rasierzeug und Zahnbürste, Schminke und Deo-Stift. Und die Nackedeis der FKK-Bewegung haben ihre Freikörperkultur der Einfachheit halber zum bloßen Kürzel verkommen lassen, jeder kennt es. So ganz neu ist das alles freilich nicht. Auch früher, als keineswegs alles besser war, ist der Begriff schon veralbert worden. Der Schlips, den kaum einer heutzutage noch trägt, der modebewusst sein will, wurde als Kulturstrick veräppelt. Zivilisation, so wurde gewitzelt, sei der Besitz einer Badewanne, Kultur hingegen, wenn sie auch benutzt werde. Darüber wurde müde gelächelt. Anders als heute, wo einer, der von unzulänglicher Streitkultur schwafelt, die Esskultur feiert und die Fankultur beklagt, wohlgefällige Zustimmung findet. Obwohl es sich doch eher um Spielarten von Unkultur handelt – und die meisten, die mit dem Begriff Kultur sprachlich Schindluder treiben, einfach nur Kulturbanausen sind. p.s. _ RUNDBLICK, 18.5.2015 BEAMTENBUND WILL STREIKGELD FÜR DIE GDL NICHT MITFINANZIEREN D er Deutsche Beamtenbund hat Ärger mit seinen Mitgliedern wegen der finanziellen Unterstützung des Streiks der Lokführergewerkschaft GdL. In den Geschäftsstellen der Organisation, die seit geraumer Zeit als »Beamtenbund und Tarifunion« firmiert und unter ihrem Dach auch die GdL hat, häufen sich die Protestschreiben von Mitgliedern im Gemeinde-, Landes- sowie Bundesdienst und die Zahlen der Austritte. Die kritischen Beamten an der Basis wenden sich insbesondere dagegen, dass ihr Verband kräftige Zuschüs- se zur Finanzierung des Lokführerstreiks zahlt. Pro Streiktag und Streikenden überweist der Beamtenbund 50 Euro an die GdL, die wiederum den im Arbeitskampf befindlichen Lokführern mittlerweile ein Streikgeld von 100 Euro täglich zahlt. Die GdL hatte das Streikgeld kürzlich auf diesen Betrag erhöht, um der nachlassenden Streikbereitschaft entgegenzuwirken. Sie dürfte im Übrigen bewirkt haben, dass die GdL sich nach vertraulichen Vermittlungsgesprächen nun doch auf ein Schlichtungsverfahren eingelassen und den Streik abgebrochen hat. _ RUNDBLICK, 22.5.2015 GESUNDHEITSKARTE MUSS SCHON WIEDER AUSGETAUSCHT WERDEN D ie elektronische Gesundheitskarte wird immer teurer. Die seit Anfang des Jahres geltenden Karten für die rund 70 Millionen GKV-Versicherten müssen schon wieder ausgetauscht werden. Grund sind neue Richtlinien des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik BSI . Seit Anfang Januar diesen Jahres gilt die neue elektronische Gesundheitskarte. Neben einem Foto des Versicherten enthält sie einen kleinen Chip, der irgendwann einmal, so der Plan, das Tor zur Datenautobahn für das deutsche Gesundheitswesen öffnen soll. Nun wird dieser kleine Chip zum Problem. Denn das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat in einer technischen Richtlinie neue Vorgaben für die Verschlüsselung der sensiblen Patientendaten erlassen. Und genau diese Anforderungen erfüllen die aktuellen Karten nicht. Für den geplanten Online-Abgleich der Versichertendaten dürften diese also nicht eingesetzt werden. Die Folge: Die Krankenkassen müssen die Karten ihrer Versicherten bis Ende 2017 durch eine aktuelle Version ersetzen. Die Gematik bestätigte dies auf ändAnfrage: »Das BSI aktualisiert regelmäßig (mindestens einmal pro Jahr) die Technische Richtlinie (TR) 03116-1 zur Eignung kryptographischer Algorithmen für die Nutzung in der Telematikinfrastruktur (TI) – der Datenautobahn für das deutsche Ge- sundheitswesen.« Da auch elektronische Gesundheitskarten solche Algorithmen verwendeten, müssten diese entsprechend der Richtlinie »in gewissen Abständen« gegen eine Karte einer neueren Generation getauscht werden. So werde sichergestellt, dass diese immer dem neuesten Stand von Forschung und Technik entsprechen. Zwar sei der Online-Abgleich der Versichertenstammdaten (VSDM) mit beiden Kartengenerationen der eGK sicher möglich. Allerdings werde »voraussichtlich ab dem 1. Januar 2018 nur noch die eGK der Generation 2 in der TI zugelassen sein«. Mit dem Austausch dürften den Krankenkassen also weitere Kosten in nicht unbeträchtlicher Höhe entstehen. Bislang hat das Projekt bereits knapp 1,3 Milliarden Euro gekostet. Im Herbst will die Gematik mit den Tests zum Online-Abgleich der VSDM beginnen. _ FACHAR Z T.DE, 30.6.2015 VIELE AUSLÄNDISCHE ÄRZTE FALLEN BEI DEUTSCHTEST DURCH V iele ausländische Ärzte fallen in Nordrhein-Westfalen durch die Fachsprachprüfung. Das Landesgesundheitsministerium spricht von 38 Prozent. Die Ärztekammer Nordrhein erklärt das mit den anspruchsvollen Prüfungen. Nach Angaben des Ministeriums stammen von den rund 38.000 Ärzten an nordrhein-westfälischen Krankenhäusern etwa 7.400 aus dem Ausland. »Auffallend viele« ausländische Mediziner würden den obligatorischen Deutschtest nicht bestehen. Für den Fachsprachtest sind seit Anfang 2014 die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe zuständig. Mit dieser Umstellung seien die Anforderungen an die Mediziner angehoben und vereinheitlicht worden, berichtet das Ministerium in der Antwort auf eine kleine Anfrage der CDU. _ FACHAR Z T.DE, 30.6.2015 ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 363 PRESSE & MEDIEN MINISTERIN WIRBT UM BEREITSCHAFT ZUR ORGANSPENDE RUNDT WEIST AUF AUSWEIS HIN − MEHR ALS 10.000 MENSCHEN WARTEN AUF EINE NEUE NIERE H annover / dpa – Die eigene Haltung zum Thema Organspende sollte man möglichst schriftlich festhalten. Dazu haben Politiker, Verbände und Prominente am Sonnabend in Hannover aufgerufen. Dort fand die zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende statt. »Man sollte auch immer bedenken, dass man auch Angehörige entlastet« ,sagte Axel Rahmel, der Medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organspende (DSO). Ohne schriftliche Erklärung – beispielsweise auf einem Organspendeausweis – seien trauernde Verwandte nach dem Tod eines Menschen auch noch damit konfrontiert, ob Organe gespendet werden sollen. Rahmelwies darauf hin, dass sich unsichere Angehörige meist gegen eine Organspende entscheiden. Aber auch ein klares »Nein« zur Organspende sollte festgehalten werden. Es sei wichtig, sich überhaupt mit dem Thema zu beschäftigen, sagte die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD). Jeder Mensch könne ohne jede Vorwarnung schwer erkranken und auf ein überlebenswichtiges Spenderorgan angewiesen sein. Sie forderte die Menschen auf, sich einen Ausweis zu holen. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hatten 35 Prozent der Befragten zuletzt einen Organspendeausweis. Nach Manipulationen an Wartelisten wie etwa 2012 in Göttingen war die Spendenbereitschaft deutlich zurückgegangen. In den ersten fünf Monaten 2015 war die Zahl der Organspendern erstmals seit Jahren wieder gestiegen. Dennoch warten mehr als 10.000 schwer kranke Menschen in Deutschland auf eine Transplantation, die meisten auf eine neue Niere. _ NW Z, 8.6.2015 364 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 KRANKENKASSENBEITRÄGE KÖNNEN DEUTLICH STEIGEN SPITZENVERBAND RECHNET MIT BIS ZU 16,4 PROZENT DES BRUT TOEINKOMMENS IN DEN NÄCHSTEN VIER JAHREN / DEBAT TE UM ARBEITGEBER ANTEIL Von Ruppert Mayr B erlin. Die Bundesbürger müssen in den kommenden Jahren mit einem deutlichen Beitragsanstieg für ihre gesetzliche Krankenversicherung (GKV) rechnen. Die finanziellen Belastungen durch die geplanten Gesundheitsreformen so wie ein andauerndes, strukturelles Defizit bei Ausgaben und Einnahmen konnten viele Kassen nur durch höhere Zusatzbeitrage auffangen, sagte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spizenverbandes, Doris Pfeiffer, im brandenburgischen Sommerfeld. Bis 2019 werde ein Anstieg auf durchschnittlich 1,4 bis l,8 Prozent erwartet. Für dieses Jahr wird von einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 0.9 Prozent ausgegangen Bereits 2013 wird er nach GKV-Angaben auf voraussichtlich 1,1 bis 1,2 Prozent steigen Der Beitragssatz zur Krankenversicherung nimmt also nach GKV-Einschätzung bis 2019 von derzeit 15,5 auf 16,0 bis 16,4 Prozent vom Bruttoeinkommen zu. Er setzt sich seit Jahresbeginn zusammen aus einem allgemeinen, festen Bestandteil von 14,6 Prozent, den Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte bezahlen, sowie einen Zusatzbeitrag Diesen müssen die Kassen aufgrund ihrer Finanzlage regelmäßig neu festlegen – er wird allein von den Arbeitnehmern aufgebracht. Der Vertreter der Arbeitgeberseite im Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes, Volker Hansen, signalisierte dass der Arbeitgeberanteil am Krankenversicherungsbeitrag nicht auf Dauer bei 7,3 Prozent eingefroren bleiben müsse. In der Grotten Koalition gibt es angeblich eine Absprache bei zu weitem Auseinandertriften der Zusatzbeitrage wieder an den Arbeitgeberanteil heranzugehen – allerdings nicht mehr in dieser Legislaturperiode Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte ihn in der Absicht eingefroren keine Arbeitsplatze zu gefährden. Zurzeit zahlen 61 Prozent der GKV-Mitglieder den für 2015 prognostizierten Zusatzbeitrag von 0,9 Prozent. Für diese Gruppe hat sich also gegenüber der bis Ende 2014 geltenden Regelung nichts geändert. Knapp 27 Prozent zahlen einen Zusatzbeitrag von 0,8 Prozent. Bei diesen beiden Gruppen handelt es sich in erster Linie um Mitglieder der grollen Kassen. Nur wenige sind zu günstigeren Kassen abgewandert heißt es. Das GKV-Vermögen ist rückläufig Die Liquiditätsreserven des Gesundheitsfonds sinken zwischen 2013 und 2015 von 13,6 Milliarden auf schätzungsweise 10,1 Milliarden Euro. Die Betriebsmittel und Rücklagen der Kassen gehen in diesem Zeitraum von 16,4 Milliarden auf voraussichtlich 14,2 Milliarden Euro zurück. Grundsätzlich seien die Kassen durchaus bereit hohe Vermögen abzubauen. Allerdings könne die Finanzlage von Kasse zu Kasse sehr unterschiedlich sein, sagte Pfeiffer. Sie rechnet denn auch mit weiteren Fusionen bei den derzeit noch 124 Kassen. _ HA Z, 5.6.2015 ERSTE MERS-TOTE IN SÜDKOREA S eoul. In Südkorea breitet sich das Coronavirus Mers weiter aus. Es seien fünf weitere Menschen an dem Atemwegssyndrom erkrankt, insgesamt gebe es landesweit nun 35 Infizierte, teilte das Gesundheitsministerium in Seoul am Donnerstag mit. 900 Schulen und Kindergärten blieben geschlossen. Am Dienstag waren in Südkorea die ersten beiden Mers-Patienten seit Ausbruch der Krankheit Mitte Mai gestorben, am 4.6.2015 wurde ein dritter Toter gemeldet. Mehr als 1.660 Menschen aus dem Umfeld Infizierter wurden unter Quarantäne gestellt. Die seit 2012 bekannte Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden einher, bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, es kann zu Nierenversagen kommen. _ SDZ, 5.6.2015 AUS DREI PFLEGEBERUFEN WIRD NUR NOCH EINER SOGAR EIN HAUPTSCHULABSCHLUSS SOLL KÜNFTIG GENÜGEN: KOALITION VERSTÄNDIGT SICH AUF WICHTIGES REFORMVORHABEN Von Jörg Köpke B erlin. Aus drei Pflegeberufen wird einer: Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) haben sich auf. Eckpfeiler einer Ausbildungsreform verständigt. Auf einer zweitägigen Bund-Länder-Klausur in Berlin stellten beide Häuser in dieser Woche einen gemeinsamen Gesetzentwurf vor. Das 38-seitige Papier liegt dieser Zeitung vor. Danach sollen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege ab 2016 zu einem einheitlichen Pflegeberuf verschmelzen. Die neue, bislang nur in der Schweiz und in Liechtenstein übliche Berufsbezeichnung heißt Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann. Voraussetzung für die Aufnahme der neuen Ausbildung ist ein mittlerer Schulabschluss oder eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer. Auch ein Hauptschulabschluss soll künftig genügen. Damit kommt Deutschland nicht der Forderung der EU -Kommission nach, zwölf Jahre Schulausbildung zur Mindestvoraussetzung für Pflegeberufe zu machen. Die hochschulische Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ermöglicht ein Studium, das mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss endet. Eine Ausbildungsreform der Pflegeberufe hängt in Deutschland seit Jahren in der Warteschleife. Erste Pläne sind bereits älter als zehn Jahre und gehen noch auf die ehemalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zurück. Ein Eckpunktepapier der Bundesregierung ist inzwischen mehr als drei Jahre alt. Entsprechend erfreut zeigte sich gestern Andreas Westerfellhaus, Präsident des Deutschen Pflegerats. Westerfellhaus nannte den Gesetzentwurf »längst überfällig«. Die gesamte Branche brauche Rechtssicherheit. Er forderte den Gesetzgeber auf, »jetzt zügig weiterzumachen«. Die Berufsgruppe war- te auf das Gesetzgebungsverfahren. Positiv bewertete Westerfellhaus vor allem das Vorhaben der Bundesregierung, die Berufsausübung verbindlich zu machen. In Zukunft dürfe sich nur noch derjenige als Pflegefachmann bezeichnen, der die vom Gesetzgeber vorgegebene Qualifikation erworben habe. »Das war unsere Kardinalforderung, die nun überraschend erfüllt wird.« Finanziert werden soll die Ausbildung aus einem Ausgleichsfonds, den jedes Bundesland bilden soll. 57 Prozent davon tragen jeweils die Krankenhäuser, 32 Prozent die Pflegeeinrichtungen und neun das Land. Weitere zwei Prozent fließen direkt aus der sozialen Pflegeversicherung. Laut Gröhe und Schwesig soll die Reform den Wechsel in unterschiedliche Pflegebereiche erleichtern und den Nachwuchsmangel beseitigen. Die bisherige Festlegung nach dem Motto »Einmal Altenpfleger, immer Altenpfleger« müsse der Vergangenheit angehören, fordern die beiden Minister. _ HA Z, 4.6.2015 SPAHN WIRD SCHÄUBLES NEUER STAATSSEKRETÄR B erlin. Der CDU -Gesundheitsexperte Jens Spahn soll neuer Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium werden. Das verlautete aus Koalitionskreisen. Der 35-jährige Spahn aus Nordrhein-Westfalen ist CDU -Präsidiumsmitglied und gilt als einer der profilierten jüngeren Bundestagsabgeordneten. Er ist gelernter Bankkaufmann und studierter Politologe. Spahn soll Steffen Kampeter (52, CDU) ablösen, der ebenfalls aus NRW kommt und neuer Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände wird. _ HA Z, 20./21.6.2015 weise tödlich. Damit könnten zusätzliche Malariafälle für mehr Todesfälle in der Region verantwortlich sein als Ebola selbst, heißt es in »The Lancet«. Der Ebolaausbruch in Liberia, Guinea und Sierra Leone kostete mehr als 10.000 Menschen das Leben. In Guinea waren es fast 2500. Angst vor Ansteckung beim Besuch eines Krankenhauses und die Überlastung des Gesundheitswesens trugen zu der Versorgungslücke bei. Sobald Ebola auftrat, reduzierten sich ambulante Behandlungen um bis zu 50 Prozent. _ DIE WELT, 26.6.2015 IN KUBA WIRD HIV NICHT MEHR AUF DAS KIND ÜBERTRAGEN F ür die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es »ein bedeutender Sieg«. Kuba ist nach Angaben von WHO -Generaldirektorin Margaret Chan das erste Land der Welt, in dem Schwangere ihre Kinder weder mit HIV noch mit Syphilis infizieren. Dies sei vor allem »ein wichtiger Schritt hin bis zu einer Generation ohne Aids«. Die Übertragung der Viren wird vor und nach der Geburt durch Medikamente verhindert, die Mutter und Kind verabreicht werden, die Frauen müssen ihre Kinder per Kaiserschnitt zur Welt bringen und dürfen sie danach nicht stillen. Nach Angaben der WHO werden jedes Jahr etwa 1,4 Millionen HIV-positive Frauen schwanger. Die meisten von ihnen leben in Entwicklungsländern, besonders in Afrika. Ohne eine Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten liegt das Risiko, Kinder während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen zu infizieren, bei 15 bis 45 Prozent. Bei einer Behandlung sinkt es auf weniger als ein Prozent. 2009 kamen etwa 400.000 Kinder mit HIV zur Welt, 2013 waren es dank frühzeitiger Diagnose und Behandlung nur noch rund 240.000. _ FA Z, 2.7.2015 EPIDEMIEN AUF EBOLA FOLGT MALARIA D ie Ebolaepidemie hat dem Kampf gegen Malaria einen schweren Rückschlag versetzt. Rund 74.000 Malariafälle wurden laut einer neuen Studie seit März 2014 allein in Guinea wegen Ebola nicht behandelt und verliefen daher teilZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 365 TERMINE · FORTBILDUNG 16.9.2015 Niedersachsen Anmeldeschluss in allen Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen zur Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Zahnmedizinische Fachangestellte 19.9.2015 Bremen 9. Zahnärztetag und Prophylaxe-Kongress Niedersachsen / Bremen, Infos unter: www.zkn.de 26.9.2015 Hannover id infotage dental, Infos unter: www.infotage-dental.de 30.9. – 1.10.2015 München Europäischer Gesundheitskongress München 2015: Ökonomisierung: Ein vermeidbarer Trend? 8. – 10.10.2015 Bonn Hauptversammlung des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte 16. – 17.10.2015 Hannover Kammerversammlung der Zahnärztekammer Niedersachsen 22. – 24.10.2015 München 56. Bayerischer Zahnärztetag »Kieferorthopädie und Kinderzahnheilkunde« 28.10.2015 Hannover Tag der Akademie 6. – 7.11.2015 Hannover Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen 6. – 8.11.2015 Dessau Jahreshauptversammlung von Dentists for Africa Deutscher Ärztinnenbund e.V. Gruppe Braunschweig Termine 2. Halbjahr 2015 Zertifizierungspunkte sind beantragt. Anmeldung erbeten. Gäste sind herzlich willkommen. Donnerstag, 6.8.2015, 19.30 Uhr Ärztinnentreff im Restaurant AL DUOMO (im Hotel Deutsches Haus) Ruhfäutchenplatz 1, 38100 Braunschweig Tel. (05 31) 1 20 04 90 Stammtisch: bei gutem Wetter auf dem Burgplatz. Gäste sind herzlich willkommen Wegen Fahrgemeinschaften bei den auswärtigen Terminen bei Frau Dr. Kriebel melden. Mittwoch, 9.9.2015, 16.00 bis ca. 20.00 Uhr Polizeidirektion Braunschweig Friedrich-Voigtländer-Str. 41, Tel. (05 31) 476 30 57 Treffpunkt beim Pförtner 15.50 Uhr »Helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen und Möglichkeiten der Selbstverteidigung« Anmeldung erforderlich! Begrenzte Teilnehmerzahl! Gäste willkommen! Donnerstag, 8.10.2015, 19.30 Uhr Restaurant Al Duomo (im Hotel Deutsches Haus) Vortrag von Frau Ines Eder / Frau Cathrin Burs, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer: »Athina« (Arzneimitteltherapiesicherheit in Apotheken) Was können Apotheker zur Arzneimittelversorgung unserer Patienten beitragen? 366 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Anmeldungen an die 1. Vorsitzende Frau Dr. med. Dagmar Berkling, Tel. (0 53 31) 18 39, Fax (0 53 31) 92 57 02, E-Mail: [email protected] oder die Schriftführerin Frau Dr. med. Ingeborg Kriebel, Tel. (05 31) 33 82 43, E-Mail: [email protected] Spenden, die das Herz berühren Spendenkonto: Kleine Herzen Hannover e.V. Sparkasse Hannover IBAN: DE82 2505 0180 0900 4504 01 BIC: SPKHDE2HXXX Stichwort: »Kriseninterventionshelfer« Zahnmedizinische Akademie Niedersachsen SEMINARPROGRAMM Zahnärztekammer Niedersachsen Zeißstraße 11a · 30519 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91-311 · Telefax (05 11) 8 33 91-306 Ansprechpartnerin: Marlis Grothe 5.9.2015 Z/F 1544 8 Fortbildungspunkte 23.9.2015 Z 1552 5 Fortbildungspunkte Zauberhafte Kinder ohne Zaubertricks: Psychologisch pädagogische Patientenführung in der Kinderzahnheilkunde Regeneration und Erhalt parodontaler und alveolärer Gewebestrukturen durch Replantation und Extrusion von Wurzelsegmenten drs. Johanna Kant, Oldenburg Samstag, 5.9.2015 von 9.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 236,− € Dr. Sabine Hopmann, Lemförde Mittwoch, 23.9.2015 von 14.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 109,− € Seminargebühr: 99,− € (für Frühbucher bis zum 29.7.2015) 9.9.2015 Z/F 1545 Grundlagenseminar BEMA I – Seminar für Einsteigerinnen, 23.9.2015 Wiedereinsteigerinnen und Zahnärzte Knochenaufbau vor Implantation – welche Techniken eignen sich für die zahnärztliche Praxis Alma Ott, Hamburg Mittwoch, 9.9.2015 von 13.00 bis 19.00 Uhr Seminargebühr: 99,− € 12.9.2015 Z 1546 9 Fortbildungspunkte Innovative Konzepte zur vorhersagbaren Therapie singulärer und multipler Rezessionen am Zahn und Implantat – Das Berner Konzept Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Anton Sculean, M.S., Bern Samstag, 12.9.2015 von 9.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 440,− € Seminargebühr: 399,− € (für Frühbucher bis zum 17.7.2015) 12.9.2015 Z 1547 Z 1553 6 Fortbildungspunkte Dr. Joachim Tunkel, Bad Oeynhausen Mittwoch, 23.9.2015 von 14.00 bis 19.00 Uhr Seminargebühr: 247,− € Seminargebühr: 225,− € (für Frühbucher bis zum 29.7.2015) 7.10.2015 Z 1557 6 Fortbildungspunkte Differentialtherapie des schwachen Implantatlagers in der zahnärztlichen Praxis Dr. Dr. Matthias Kaupe, Düsseldorf Mittwoch, 23.9.2015 von 14.00 bis 19.00 Uhr Seminargebühr: 247,− € Seminargebühr: 225,– € (für Frühbucher bis zum 5.8.2015) 4 Fortbildungspunkte Herausnehmbarer Zahnersatz: Sichere Planung – guter Erfolg! Dr. Tobias Ficnar, Münster Samstag, 12.9.2015 von 9.00 bis 13.00 Uhr Seminargebühr: 120,− € Seminargebühr: 110,− € (für Frühbucher bis zum 17.7.2015) 16.9.2015 Z 1549 5 Fortbildungspunkte Bonding live test – Workshop mit objektiver Haftwertermittlung von Adhäsivsystemen Dr. Jörg Weiler, Köln Mittwoch, 16.9.2015 von 14.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 247,− € Seminargebühr: 225,− € (für Frühbucher bis zum 22.7.2015) ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 367 Kursbeschreibung A. Theoretischer Teil Das Vorhandensein von freiliegenden Wurzeloberfl ächen oder von Weichgewebsdehiszenzen an Implantaten kann die Durchführung von Mundhygienemaßnahmen erschweren und die Ästhetik beeinträchtigen. Modernste chirurgische Techniken machen es heutzutage möglich, Ergebnisse zu erzielen, die bis vor einigen Jahren nicht denkbar waren. Der Verzicht auf vertikale Entlastungsinzisionen und der Gebrauch von subepithelialen Bindegewebstransplantaten oder bestimmten Kollagenmatrices mit oder ohne Schmelzmatrix Proteine resultieren in einer verbesserten Wundheilung und vorhersagbaren klinischen Ergebnissen. Ziel dieses Kurses ist es, den Teilnehmer/innen eine Übersicht über die verschiedenen in der plastisch-ästhetischen Parodontalchirurgie angewendeten chirurgischen Techniken zu geben und Therapieoptionen zu vermitteln, die das Erzielen von vorhersagbaren Ergebnissen ermöglichen. Es werden folgende Punkte diskutiert: FOTO: ZKN-ARCHIV Innovative Konzepte zur vorhersagbaren Therapie singulärer und multipler Rezessionen am Zahn und Implantat. Das Berner Konzept Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Anton Sculean, M. S. 1. Chirurgische Techniken zur Deckung von singulären und multiplen Rezessionen a) der koronale Verschiebelappen ohne vertikale Entlastungsinzisionen b) der modifizierte koronal verschobene Tunnel (MCAT) zur Behandlung von singulären und multiplen Rezessionen c) der lateral verschobene Doppeltunnel (LMDT) zur Behandlung von tiefen Rezessionen. 2. Einsatz von subepithelialem Bindegewebstransplantat und von innovativen Bindegewebsersatzmaterialien mit oder ohne Schmelzmatrix Proteine zur Deckung von singulären und multiplen Rezessionen am Zahn und Implantat 3. Auswahl des richtigen Instrumentariums und Nahtmaterials 4. Nahttechniken zur Optimierung der Ergebnisse 5. Indikation, Kontraindikation und Auswahl der optimalen Technik zur vorhersehbaren Deckung von Rezessionen B. Praktischer Teil 1. Koronaler Verschiebelappen mit und ohne vertikale Entlastungsinzisionen. 2. Entnahme von Bindegewebstransplantat. 3. Nahttechniken für eine optimale Schließung der Donorstelle am Gaumen. 4. Der modifizierte koronal verschobener Tunnel mit Einsatz von einem Schmelzmatrixderivat und Bindegewebe oder Bindegewebsersatz. Schon besucht? ZKN-Homepage jetzt auch für Mobilgeräte optimiert D er Internetauftritt Ihrer Kammer ist seit einigen Wochen im neuen »look & feel« auch für die Darstellung auf mobilen Kommunikationsgeräten wie Smartphones und Tablets optimiert. Gerade rechtzeitig zur Urlaubszeit. Damit haben Sie die Kompetenz und das Wissen Ihrer Kammer immer und an jedem Ort mit Internetanschluss parat. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 368 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 NEU! FOTO: DR. L . RIEFENS TAHL Referent: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Anton Sculean, M.S., Bern Samstag, 12.9.2015, 9:00 – 18:00 Uhr Kursgebühr: € 440,− Max. 20 Teilnehmer 9 Fortbildungspunkte nach BZÄK Kurs-Nr.: Z 1546 TERMINE IN DEN BEZIRKSSTELLEN Bezirksstelle Hildesheim Dr. Ulrich Niemann, Almsstr. 1, 31134 Hildesheim, Tel. (0 51 21) 3 76 76; 9.9.2015, 16:00 Uhr – ca. 19:30 Uhr Ort: Uni Hildesheim, Hörsaal 2, Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim Bezirksstelle Braunschweig Dr. Harald Salewski, Kattowitzer Str. 191, 38226 Salzgitter Tel: (0 53 41) 8 48 30; Lebensbedrohende Notfälle in der Zahnarztpraxis Referent: Michael Hillebrand, Diekholzen 9.9.2015, 19:00 Uhr – ca. 21:30 Uhr Bezirksstelle Oldenburg Ort: Hochschule Ostfalia für angewandte Wissenschaften Salzdahlumer Str. 46, 38302 Wolfenbüttel Dr. Volker Schaper, Burgstr. 11, 27243 Harpstedt, Tel. (0 42 44) 16 71; Neue blutgerinnungshemmende Medikamente: Was ist in der Zahnheilkunde zu beachten? Referent: Dr. Dr. Florian Böhrnsen, Göttingen 30.9.2015, 18:00 Uhr − ca. 21:00 Uhr Ort: Universität Carl von Ossietzky, Ammerländer Heerstr. 114 −118, 26129 Oldenburg 30.9.2015, 19:00 Uhr – ca. 21:30 Uhr Begründung zahnärztlicher Leistungen Ort: Hochschule Ostfalia für angewandte Wissenschaften Salzdahlumer Str. 46, 38302 Wolfenbüttel Referent: Frank Ihde, Hannover 11.11.2015, 18:00 Uhr – ca. 21:309 Uhr Thema des Vortrags: Diagnose und Therapie von Mundschleimhauterkrankungen Ort: Universität Carl von Ossietzky, Ammerländer Heerstr. 114 − 118, 26129 Oldenburg Referent: Prof. Dr. Torsten W. Remmerbach, Leipzig ABC der Schienentherapie 4.11.2015, 19:00 Uhr – ca. 21:30 Uhr Referent: Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, Greifswald Ort: Hochschule Ostfalia für angewandte Wissenschaften Salzdahlumer Str. 46, 38302 Wolfenbüttel ABC der Schienentherapie Bezirksstelle Osnabrück Referent: Prof. Dr. Dr. Georg Meyer, Greifswald Dr. Nicola Witte, Wittekindstr. 1, 49134 Wallenhorst, Tel. (0 54 07) 8 57 53 55; Bezirksstelle Göttingen Ort: Hotel Pöker, Herzog-Arenberg-Str. 15, 49176 Meppen Dr. Herbert Betke, Genfstr. 17a, 37079 Göttingen, Tel. (05 51) 6 39 43 Referent: Dr. Anselm Brune, Münster 2.9.2015, 15:00 Uhr – ca. 18:00 Uhr Möglichkeiten und Chancen der modernen Endodontie 30.9.2015, 17:00 Uhr – ca. 19:30 Uhr Ort: Universitätsklinikum Göttingen, Hörsaal 552, Robert-Koch Str. 40, 37075 Göttingen Arterielle Hypertonie und Folgeerkrankungen – Wissenswertes für Zahnärzte in der täglichen Praxis Referent: Prof. Dr. Gerhard Anton Müller, Göttingen Bezirksstelle Hannover Bezirksstelle Verden Fortbildungsreferent: Dr. Walter Schulze, Nordstr. 5, 27356 Rotenburg/W., Tel. (0 42 61) 36 65 30.9.2015, 18:00 Uhr – ca. 21:00 Uhr Ort: Haags Hotel Niedersachsen, Lindhooper Str. 297, 27283 Verden Einführung in das Qualitätsmanagement Dr. Kai Petrik Worch, M.S. (USA), Waldstr. 1, 30823 Garbsen; Tel. (0511) 8 33 91-190/-191 Referenten: Dr. Jürgen Reinstrom, Nordenham Dr. Stefan Liepe, Hannover 30.9.2015, 15:00 Uhr – ca. 18:00 Uhr 14.10.2015, 18:00 Uhr – ca. 21:00 Uhr Ort: Hannover Congress Centrum, Theodor-Heuss-Platz 1 − 3, 30175 Hannover Ort: Bezirksstelle Verden der Ärztekammer Nds., Am Allerufer 7, 27283 Verden Wirbel knacken, Ohren sausen – Die Halswirbelsäule im Berufsalltag des Zahnarztes Parodontitis, Inflammaging und der Alterungsprozess des menschlichen Körpers Referentin: Dr. Petra Kramme, Hannover Referent: Dr. René Sanderink, Rastatt 11.11.2015, 15:00 Uhr – ca. 18:00 Uhr 18.11.2015, 18:00 Uhr – ca. 21:00 Uhr Ort: Hannover Congress Centrum, Blauer Saal, Theodor-Heuss-Platz 1-3, 30175 Hannover Ort: Haags Hotel Niedersachsen, Lindhooper Str. 297, 27283 Verden Erfolg und Misserfolg parodontischer Therapien und deren Management Kommunikation mit Eltern und Kindern – Stress oder Chance? Referent: Dr. Wolfgang Westermann, Emsdetten Referent: Dr. Christian Bittner, Salzgitter ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 369 PERSONALIA Klaus Winter wurde 70 L LESEN UND MITMACHEN FOTO: ZKN-ARCHIV ieber Klaus, zu Deinem Gebur tstag haben Dich sehr viele Briefe erreicht, Kurznachrichten, Mails, »Messages«, in vielen Publikationen konntest Du Glückwünsche lesen. Du wirst Dich gefreut haben und Du kannst stolz Dr. Klaus Winter auf Dein bisheriges Leben zurückblicken*. Du wirst Dir aber auch gedacht* haben, wie könnte ich all diese Guten Wünsche in Kapital für das Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) umwandeln. Zehn Euro für jedes Lob (*) – und es könnte eine Menge Gutes für Menschen in Not getan werden. Ich fange einfach damit an und hoffe es finden sich viele, die mitmachen: Du hast nie vergessen* welche Gnade es war, kurz nach dem Ende des Krieges gesund in Rositz (Thüringen) geboren zu sein, einer Stadt, die noch kurz vorher so zerstört wurde, wie kaum eine ande- V re im Altenburger Land. Fast alle hatten nichts und teilten es dennoch*. Um etwas zu erreichen musstest Du Dich anstrengen*, das Abitur*, Dein Studium* (1970) und Deine Promotion*schaffen. Am Rande des Harzes, in Bad Lauterberg, hast Du letztendlich Deine Praxis* und Deine Familie* gegründet. 1981 warst Du mehr als nur dabei, als Carl Heinz Bartels die Patenschaft für Zahnstationen in Lepragebieten* gründete, aus dem später das HDZ * wurde. Neben einem guten Ehemann*, einem treusorgenden Familienvater*, einem guten Zahnarzt für seine Patienten*, einem engagierten Kollegen für die Belange der Selbstverwaltung* hast Du Dich bis heute 34 Jahre lang für Menschen in Not auf der ganzen Welt, auch in Deutschland, engagiert*, davon 18 Jahre bereits an der Spitze*. Während andere Zahn»ärzte« in Länder wie Kambodscha, die Dominikanische Republik oder Laos reisen um 30 und mehr Implantate irgendwelchen »Freiwilligen« einzusetzen – uns graut beiden, wenn wir das lesen – bringst Du zusammen mit Deinem Hilfswerk den Menschen Hoffnung*, Gesundheit*, Ausbildung*, Arbeit* und Einkommen*. Dafür und für die vielen Jahre Freundschaft* und Vertrauen* danke ich Dir, auch – und das sei mir an dieser Stelle noch einmal gestattet – für die gesamte niedersächsische Kollegenschaft. Herzlichst Dein Michael Sereny Die 25 »Lobe« (*) in diesem Artikel sind mir insgesamt 250 Euro wert, die ich dem Werk bereits überwiesen habe. Alle Leser der ZKN Mitteilungen rufe ich auf, sich zu beteiligen: Hilfswerk Deutscher Zahnärzte Dt. Apo. und Ärztebank BLZ 300 606 01 Kto. Nr. 000 4444 000 IBAN DE28 3006 0601 0004 4440 00 Stichwort: Winter-Geburtstag Dr. Volker Jelen zum 70sten olker Jelen wurde 1945 geboren. Sein Vater ließ sich nach dem Krieg als Zahnarzt in Diepholz nieder. Seine Eltern verstarben sehr früh, so dass er mit seiner Schwester bei der Großmutter aufwuchs. Er besuchte die Graf-Friedrich-Schule in Diepholz, wo er 1965 sein Abitur ablegte. Es folgte das Zahnmedizinstudium an der Uni Münster und darauf sein Grundwehrdienst als Zahnarzt bei der Marine. Kollege Jelen eröffnete 1974 im elterlichen Haus in Diepholz seine Praxis. Wegen des fehlenden Nachwuchses aus der früheren dentistischen Ausbildung war er der erste akademisch ausgebildete Zahnarzt seit ca. 15 bis 20 Jahren, der sich in der Grafschaft Diepholz niederließ. Mittlerweile hatte er 370 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 seine Schulkameradin Inge geehelicht, die ihm in der Rezeption zur Seite stand. Durch die Prothetikverträge setzte damals ein Boom ein, so dass kein Arbeitsmangel vorhanden war. Durch den langjährigen Mangel an Zahnärzten und viele weitere Einflüsse war es um die Mundgesundheit der Bevölkerung und besonders der Kinder sehr schlecht bestellt. Kollege Jelen initiierte daher in den frühen 80er Jahren den »Mundhygiene Verein« der durch Aufklärung in Kindergärten und Schulen wesentlich zur Besserung der Mundgesundheit beitrug. Bis vor zwei Jahren hat es diesen als Vorsitzender geleitet. Dieses Engagement ist nicht zu überschätzen. Gleichzeitig hat er die Kollegenschaft durch die gemeinsame Arbeit im Verein zusammengebracht und den kollegialen Aus- tausch gefördert. Berufspolitisch war er immer interessiert und engagiert. Seit 1993 ist er Kreisstellenvorsitzender und seit Jahrzehnten Gutachter für Kammer und KZVN . Durch sein hervorragendes zahnärztliches Wissen und handwerkliches Können hat er sich den Respekt und das Vertrauen der Kollegenschaft erarbeitet. Anfang des Jahres konnte er seine Praxis in Diepholz verkaufen und hat nun viel Zeit sich um seine Familie und seine Enkelkinder zu kümmern. Auch seinen Hobbys wie Tennis, Skifahren, Bergwandern und Reisen wird er nun mehr nachgehen können. Wir, die Kollegenschaft des Kreises Diepholz, haben ihm viel zu verdanken und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft. _ K.H.D. Dr. Josef Kühling-Thees feierte seinen 60. L FOTO: M. EBELING ieber Josef, »keine Laudatio« hattest Du gesagt. Wie Du siehst, habe ich mich darüber hinweggesetzt. Aber es wird vom Platz her nur eine kleine, vom Herzen her, eine große. Dr. Josef Ich werde nicht Deinen Kühling-Thees langjährigen Einsatz für die Kollegenschaft darstellen, im KZVN Vorstand, unverzichtbar im Leitenden Aus- Herzliche Glück wünsche zum Geburtstag! 2.6.2015 Hanni Homann (88) Försterbrink 2, 37574 Einbeck 3.6.2015 Dr. Günther Neymeyr (86) Lister Kirchweg 65, 30163 Hannover schuss des Altersversorgungswerkes, dessen stellvertretender Vorsitzender Du bist, nicht Dein jahrzehntelanges Engagement in KZV-Vertreterversammlung und ZKN Kammerversammlung, inklusive diverser Ausschüsse, nicht Dein Eintreten für den Freien Verband, noch die immer bereite Wahrnehmung kollektiver Pflichten in der Bezirksstelle Oldenburg, in Deiner Kreisstelle Cloppenburg, in Deinem Qualitätszirkel und als Geschäftsführer Eurer Laborgemeinschaft . Nein, Du liebst das Rampenlicht nicht, auch wenn Du es zutiefst verdientest. Ich kenne Dich nunmehr seit über 30 Jahren, als meisterlichen, erfolgreichen Zahnarzt wie auch als teamorientierten, klugen Kollegen und Mitkämpfer. Du bist für alle Ratsuchenden immer ein verlässlicher, weitsichtiger Ratgeber, oft auch nach Mitternacht. Du bist ein Freund. Wir haben mit Dir und Deinen vier Frauen (drei davon Töchter) Deinen runden Geburtstag feiern können. Es war ein tolles Fest. Wir freuen uns mit Dir und wünschen Dir auch für die nächsten zehn Jahre weiterhin viel Glück. 14.6.2015 Dr. Wilhelm Voges (86) Potsdamer Straße 15, 31812 Bad Pyrmont 27.6.2015 Paul Spiegel (88) Fichtenweg 8, 21244 Buchholz 16.6.2015 Dr. Ulrich Kublun (70) Veerser Straße 40, 29525 Uelzen 17.6.2015 Werner Schadlowsky (85) Knickwall 11, 38518 Gifhorn 19.6.2015 Beate Buchmann (80) Hohe Wiese 6, 38124 Braunschweig 19.6.2015 Dr. med. vet. Reinhard Nussbaum (70) Iseweg 1, 31303 Burgdorf 21.6.2015 Nellia Friedrich (75) Zum Sportplatz 3, 31632 Husum _ DR. MICHAEL EBELING 27.6.2015 Helmut Parulewski (75) Ligusterweg 27, 49808 Lingen 29.6.2015 Dr. Albert Lübbe (80) Tannenweg 11, 49377 Vechta 1.7.2015 Dr. Karl-Ludwig Vogelsang (86) Bahnhofstraße 23, 49356 Diepholz 3.7.2015 Dr. Heinz A. Tonn (87) Fliederweg 24, 38226 Salzgitter 5.7.2015 Dr. Klaas Harders (89) Früchteburger Weg 23, 26721 Emden 22.6.2015 Heinz Kokemüller (89) Im Riepenfelde 7, 30966 Hemmingen 5.7.2015 Dr. Volker Jelen (70) Dr.-Wilhelm-Kinghorst-Straße 1, 49356 Diepholz 5.6.2015 Dr. Dieter Rusche (86) Tulpenweg 16, 38108 Braunschweig 22.6.2015 Dr. Carin Drath-Fehr (87) Bülsdorfer Straße 1, 21785 Neuhaus 6.7.2015 Dr. Heidi Reinke (75) Greifplatz 4, 38640 Goslar 5.6.2015 Dr. Holger Rosenblatt (75) Bahnhofstraße 19, 21614 Buxtehude 22.6.2015 Dr. Burchard Kneilmann (87) Sevelterstraße 28, 49661 Cloppenburg 7.7.2015 Dr. Gerd Peters (75) Georg-König-Straße 3, 21335 Lüneburg 6.6.2015 Dr. Walter Hils (91) Erich-Klausener-Straße 21, 31139 Hildesheim 22.6.2015 Dr. Gisbert Henkel (80) Im Winkel 2, 38461 Danndorf 9.7.2015 Dr. Klaus-Peter Lenzen (70) Breite Straße 35, 38667 Bad Harzburg 22.6.2015 Dr. Dietrich Scholz (75) Rotenburger Straße 8, 27389 Fintel 11.7.2015 Dr. Irmela Kaschner (90) Danziger Straße 29, 26382 Wilhelmshaven 3.6.2015 Harry-Peter Welke (70) Obere Krodostraße 23, 38667 Bad Harzburg 6.6.2015 Reinhard Schneider (86) Elbinger Straße 46, 38302 Wolfenbüttel 8.6.2015 Klaus Buchbinder (89) Wolfstraße 2, 30519 Hannover 23.6.2015 Dr. Erhard Miersch (88) Wöhlerstraße 14, 38116 Braunschweig 9.6.2015 Dr. Thilo Hennig (70) Wiesenstraße 18 d, 27356 Rotenburg 26.6.2015 Dr. Ursula Paul (75) c/o Dr. J. Wisser, Bizetstraße 63, 13088 Berlin 12.6.2015 Dr. Klaus Winter (70) Am Paradies 87, 37431 Bad Lauterberg 27.6.2015 Werner Will (96) Fabrikstraße 12, 37412 Herzberg 11.7.2015 Dr. Heinz-Wilhelm Wick (89) Bremervörder Straße 20 A, 21682 Stade 12.7.2015 Dr. Hans-Eberhard Stieglitz (70) Northeimer Wende 19, 30419 Hannover ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 371 AUF-GELESEN Liebe Kolleginnen und Kollegen, haben Sie Ihren Sommerurlaub eigentlich schon langfristig gebucht oder entscheiden Sie ganz spontan, wohin Sie fahren, um sich ein wenig zu entspannen? Bevorzugen Sie eher die Berge oder brauchen Sie das Meeresrauschen, um sich gut zu erholen? Pauschalreise oder individuell zusammengestellte Ferien, Langzeiturlaub oder kurze Stippvisiten gefällig? Es scheint gar nicht so leicht zu sein, bei so vielen Entscheidungsparametern den idealen Urlaub hinzubekommen und hinterher das schöne Gefühl zu entfalten, es richtig entschieden zu haben. Richtig entschieden haben Sie auf jeden Fall, wenn Sie sich mit etwas Urlaubslektüre eindecken, damit in den Ferien die Gedanken freien Lauf erhalten und der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Das und natürlich einen guten und erholsamen Urlaub wünscht schon mal Dr. Eckhard Jung Montecristo J onas Brand, Videojournalist und gescheiterter Filmregisseur, bleibt unvermittelt auf dem abendlichen Nachhauseweg mit dem ICE stecken. Jemand hat die Notbremse betätigt: Personenschaden, soll heißen, der Zug hat gerade eben einen Menschen überfahren. Brand hält routinemäßig seinen Camcorder hin und filmt das Geschehen eher beiläufig mit. Eigentlich träumt er davon, seinen Traum zu verwirklichen, nämlich die Geschichte vom Grafen von Montecristo übertragen auf die Moderne, als spannende Rachegeschichte und Riesenerfolg ins Kino zu bringen. Doch sein Leben plätschert eher unscheinbar vor sich hin. Bis er wenige Wochen später zwei exakt identische Geldscheine in seiner Geldbörse vergleicht und entdeckt, dass beide die gleiche Seriennummer haben. Das Unglaubliche daran: ein Check bei der Bank bestätigt, dass beide Scheine absolut echt sind. Also etwas, das es eigentlich gar nicht geben darf und nicht sein kann. Und damit beginnt sein Leben gehörig aus den Fugen zu geraten. Brand macht sich auf die Reise nach Thailand, um dort für sein nun überraschend zu finanzierendes und doch noch scheinbar Realität werdendes Projekt Montecristo zu recherchieren. Allmählich dämmert 372 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 ihm allerdings, dass er in ein ziemliches Schlamassel geraten und dabei Mächten in die Quere gekommen ist, die nicht nur sprichwörtlich über Leichen gehen und vor nichts zurückschrecken, denn die beiden unmöglichen identischen 100-Frankenscheine rühren nicht nur an der Basis des schweizerischen, sondern wohl auch am weltweiten Finanzsystem. Das Buch ist spannend geschrieben und steuert auf ein Ende zu, das man so jedenfalls nicht unbedingt erwartet hat. Martin Suter: Montecristo, 2015, 320 Seiten, 23,90; Diogenes Verlag, ISBN 978-3-25706920-4. Unter Feinden K riminaltechnische Ermittlerduos kennt man ja aus vielen Fernsehkrimis. Und die halten in der Regel immer gut zusammen, auch und gerade, wenn mal (wieder) etwas aus dem Ruder läuft... . So wie bei diesen beiden Ermittlern. Erich Kessel und Markus Diller, zwei Münchener Polizisten, die im Rahmen einer Terrorfahndung eine Wohnung zu observieren haben. Bei der nächtlichen Operation überfährt Kessel versehentlich Amir, einen jungen Muslim und begeht Fahrerflucht. Sein Partner Diller deckt sei- nen Kollegen und bricht damit ebenfalls das Gesetz. Die deutschtürkische Staatsanwältin ist mit der Fahndung nach dem Täter beauftragt. Kessel und Diller schlagen sich fortan mit einigen privaten Problemen herum. Die Vorbereitungen für die internationale Sicherheitskonferenz, die in München stattfinden soll, laufen auf Hochtouren, denn der Termin rückt immer näher. Der Krimi wirkt realitätsnah, ist flott geschrieben, spannend zu lesen und überrascht nicht nur mit einigen Wendungen, sondern auch mit erstaunlichem Ausgang. Georg M. Oswald: Unter Feinden, 2012, 256 Seiten, 18,99; Piper Verlag, ISBN 978-3-49230231-9. Kommt, Geister D aniel Kehlm a n n , 1975 in München geboren, wurde mit seinem Roman »Die Ver messung der Welt« bekannt und bekam für sein bisheriges Werk zahlreiche Literaturpreise. Im Jahr 2014 hielt er als Inhaber des renommiertesten deutschen Gastlehrstuhls für Poetik an der Frankfurter Goethe-Universität im Sommer fünf Vorlesungen, die hier in diesem Buch zusammengefasst sind. Der Titel ist der Anfang eines Shakespeare-Zitats: »Kommt, Geister, die ihr lauscht auf Mordgedanken«. In den Vorlesungen geht es um Geister, die man rief... und welche die Deutschen so leicht nicht wieder los wurden und werden. Das Buch ist eine kleine literarische Zeitreise, bei der es eben um jene Geister geht, die bei den Deutschen für einigen Einfluss sorgten und sorgen, oder wie ist zu erklären, dass neun Minuten Peter Alexander ausreichen, um Günther Grass herbeizusehnen. Oder dass das Lesen eines Romans mit schrecklicher Geschichte ausreicht, um bei einem Kind (namens Daniel Kehlmann) zahlreiche schlaflose Nächte auszulö- sen und es später trotzdem oder gerade deshalb erfolgreicher Schriftsteller werden zu lassen. Es ist zu hoffen, dass der Leser die im Buch beschriebenen Geister und Gespenster rasch wieder aus dem Sinn bekommt... . Daniel Kehlmann: Kommt, Geister, 2015, 176 Seiten, 19,95; Rowohlt Verlag, ISBN 978-34980-3570-9. Drüben und drüben – zwei deutsche Kindheiten Z wei Kindheiten von zwei Jungen in Deutschland, aber in zwei verschiedenen Gesellschaften, wie sie unterschiedlicher kaum sein konnten: der eine in Westdeutschland, kurz genannt BRD, der andere in Ostdeutschland, kurz DDR . Beide wurden 1970 bzw. 1971 geboren. Der eine verbringt seine Kindheit nicht weit von der Bundesrepublikanischen Hauptstadt Bonn, der andere wächst in Berlin auf, Hauptstadt der DDR . David Wagner, ehemaliger Wessie und Jochen Schmidt, ehemaliger Ossie, erzählen anhand thematischer Vorgaben wie verschiedenen Wohnräumen und Garten, Spielplätzen, Schule und Ferien, wie sie die Kindheit erlebt haben. Durch die direkte Gegenüberstellung dieser Stationen des kindlichen Lebens ist der Vergleich noch anschaulicher möglich. Es bleibt übrigens dem Leser überlassen, mit wessen Kindheitsgeschichte er beginnt: das Buch hat zwei Titelcover, fängt also an beiden Enden mit den unterschiedlichen Geschichten an und trifft sich in der Mitte mit dem Fall der Mauer. Was der eine, gerade bei der NVA , lakonisch kommentiert, lieber wäre ihm eine Stunde Schlaf mehr gewesen. Und der andere erlebt das historische Ereignis als ein außergewöhnliches Fernsehereignis, das ihm das Gefühl vermittelt, zum ersten Mal passiere im Hier und Jetzt etwas... . Einige Lebensumstände waren schon recht unterschiedlich, vieles aber verlief in den beiden Kindheiten überraschenderwei- se (?) ziemlich ähnlich. Heute leben beide Autoren als Schriftsteller in Berlin. David Wagner, Jochen Schmidt: Drüben und drüben – zwei deutsche Kindheiten, 2014, 336 Seiten, 19,95; Rowohlt Verlag, ISBN 978-3498060558 Alles Land D ieses Buch kann man wohl treffend als Wissenschaftsroman bezeichnen. Es schildert – ohne allzu dokumentarisch zu sein – das Leben eines genialen Wissenschaftlers und Abenteurers: Alfred Wegener, 1880 geboren und 1930 gestorben auf seiner letzten großen Expedition in den Norden. Der studierte Physiker, Meteorologe und Astronom war besessen von der Polar(er)forschung. Sein größter Verdienst war die Entdeckung der Theorie der Kontinentalverschiebung, für die er zu Lebzeiten allerdings wenig Anerkennung erhielt. Das Buch erzählt vom spannenden und abenteuerlichen Leben des Forschers. Grundlage des Romans sind die Tagebücher und Expeditionsberichte Wegeners und die Erinnerungen seiner Frau Else und seiner Tochter Käte. Jo Lendle schafft es in seinem Buch wunderbar die Atmosphäre einzufangen, in deren Kosmos Alfred Wegener gearbeitet, geforscht und gelebt hat. Der Roman ist spannend und unterhaltsam zu lesen. Jo Lendle: Alles Land, 2011, 384 Seiten, 19,99; DVA , ISBN 978-3421045256 Wo warst Du? – Ein Septembertag in New York A merikaner lieben es zu fragen, was man an wichtigen und historisch ganz bedeutsamen Tagen gemacht hat, beispielsweise am Tag, als Elvis starb. Oder John F. Kennedy seinem Attentat zum Opfer fiel. Oder eben am 11. September 2001. An dem Tag, der zu Amerikas Trauma wurde und eine historische Zeitenwende markierte. Es war ein ganz normaler Wochentag, an dem zwei Flugzeuge von Terroristen mitten in die beiden Türme des World Trade Centers in New York geflogen wurden und damit nicht nur die amerikanische Nation, sondern die gesamte so genannte westliche Welt tief ins Herz trafen. Anja Reich und Alexander Osang waren damals mit ihren beiden Kindern Ferdinand und Mascha gerade zuhause in Brooklyn, wo sie seit zwei Jahren lebten. Sie waren beide als Reporter tätig und arbeiteten beim Spiegel. Anfangs hatten sie gar keine Ahnung, was sich ein paar Kilometer weiter abspielte. Bis die heimische Redaktion anrief und Osang sich ohne groß nachzudenken mit dem Auto in Richtung Manhattan aufmacht. Ihm kommen allerdings sehr viele Menschen entgegen, die nur noch einen Wunsch haben: raus aus der Stadt. Erst später wird er darüber reflektieren, was ihm persönlich hätte passieren können, doch in dieser historischen Stunde treibt ihn Neugier. journalistische-, Abenteurer-, menschliche Neugier. Sensationslust? Oder einfach nur Erfüllung des Jobs? Eigentlich ein Gemisch aus allem und in seinem gemeinsamen Buch schildert das Paar seinen ganz persönlichen Bericht, individuelle Begebenheiten und Eindrücke, abseits aller offiziellen Medienberichterstattung. Sie schreiben über Nachbarn, ihnen begegnende Mitmenschen, ihre Familienmitglieder und sich selbst, über den Schrecken ganz allgemein und den ganz persönlichen, der für sie selbst auch in einer Katastrophe hätte enden können. Das Buch ist emotional und fesselnd geschrieben und liest sich wie das Drehbuch eines Hollywoodthrillers, ist aber wahre Realität. Ich war übrigens an diesem Dienstag in der Praxis und entsetzt über diese terroristische Tat, die die Menschheit fast an den Rand eines (Welt-)Kriegs zu bringen drohte. Anja Reich, Alexander Osang: Wo warst Du? – Ein Septembertag in New York, 2011, 272 Seiten, 19,90; Piper Verlag, ISBN 978-3492301862 ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 373 Gekaufte Journalisten G eahnt hatte man es ja schon lange, doch wenn auch nur ein Bruchteil der Aussagen dieses Buches stimmt, dann sieht und hört man die täglichen Nachrichten mit noch etwas mehr Abstand, Misstrauen und Unwohlsein, denn die Nachrichten (und natürlich die Bürger) werden pausenlos manipuliert, von Geheimdiensten (mit-)verfasst und dem lesenden Bürger zum mentalen Fraß hingeworfen. Udo Ulfkotte ist nicht irgendein Noname-Journalist, der mit knalligen Aussagen mehr Auflage machen möchte und mit unseriösen Buchtiteln Aufmerksamkeit erheischt. Er war 17 Jahre Journalist bei der FAZ , wofür er sich heute zutiefst schämt, denn auch er hat sich in der dortigen Redaktion für tendenziöse und positive Berichterstattung ködern lassen und mit zu der Nachrichtenmaschinerie gehört, die er hier als Insider anprangert. Der Untertitel gibt schon ziemlich genau vor, wer uns hier manipuliert und wem der Bürger auf den Medienleim gehen soll: Politiker, Geheimdienste und die Hochfinanz Deutschlands, die die Massenmedien infiltrieren, beeinflussen und lenken. Ulfkotte lässt einen Blick hinter die Kulissen zu und zeigt auf, wer wie manipuliert und scheut auch nicht davor, Namen zu nennen. Heute schon Gehirn gewaschen? Wenn nicht, schalten Sie das Radio oder den Fernseher ein, kaufen sich eine Zeitung und genießen es, im Sinne von NSA und Co manipuliert zu werden. Doch Vorsicht, nach Lektüre des Buches könnte der Leser einen anderen Blick auf die medialen Manipulationen bekommen und das unvoreingenommene Staunen über die vielen schlechten Nachrichten abtrainiert bekommen. Wer an unseren scheinbar alles beherrschenden Medien und deren Einfluss auf den Bürger interessiert ist, sollte das Buch unbedingt lesen. Udo Ulfkotte: Gekaufte Journalisten, 2015, 336 Seiten, 22,95; Kopp Verlag, ISBN 978-3-86445143-0. 374 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Schwarmdumm – So blöd sind wir nur gemeinsam H eißt dieser moderne Begriff nicht ganz anders? Ist das nicht eigentlich die Schwarm-Intelligenz, die Großes und Umwälzendes verspricht, wenn sich nur genügend intelligente Menschen zusammentun? Gerade das Internet ist doch ein Garant dafür, dass Menschen sich schnell und unprätentiös zu gemeinsamem Tun zusammenfinden und Intelligentes und Einmaliges schaffen können. Und nun dieses Buch, das genau vom Gegenteil berichtet, nämlich, dass viele Köche den Brei verderben, und nichts Gutes oder Spektakuläres dabei herauskommt, wenn viele Menschen sich in nicht endenwollenden Meetings treffen, in denen nicht ausgereifte Ergebnisse, zahllose Kompromisse und Entscheidungen entstehen, die sich, bei Lichte betrachtet, als nicht besonders schlau herausstellen. Gunter Dueck war Mathematikprofessor und Cheftechnologe bei IBM , wo er als Querdenker bekannt war. Jetzt ist er als Autor und Netzaktivist unterwegs. Dueck kennt sich also aus in diesem Metier, in dem es ständig um irgendwelche zum großen Teil eben auch endlose Meetings geht, in denen von allen Mitarbeitern gefordert wird, nicht nur mitzudenken, sondern zu irgendwelchen Ergebnissen zu gelangen. Der Arbeitsdruck ist enorm, die Anforderung, immer höher, immer weiter, immer schneller scheint die Maxime dieser Zeit. Der Autor plädiert für eine gewisse Entschleunigung und Einfachheit, bei der die Arbeit wieder Spaß macht und so schon fast automatisch zu besseren Ergebnissen führt, die ja das eigentliche Ziel sind. Ein herrlich erfrischend geschriebenes Buch, sehr gut zu lesen. Günter Dueck: Schwarmdumm – So blöd sind wir nur gemeinsam, 2015, 324 Seiten, 24,99; Campus Verlag, ISBN 9783-59350217-5. Zero – Sie wissen, was du tust D ie allumfassende Vernetzung von Daten sammelnden Technik-Instrumenten wie Smartphones, Handgelenkuhren, Laptops und Co ist man ja schon gewohnt. Immer wieder kommt es zu Meldungen, wo persönliche Daten gestohlen, manipuliert oder einfach nur gesammelt werden. Das Thema Datenüberwachung und Ausspähung persönlicher Informationen ist nicht erst seit den Enthüllungen von Edward Snowden bekannt. Das Thema ist also nicht nur im Kino präsent, sondern auch in der Realität angekommen. Aber in Hollywoodfilmen wie zum Beispiel Eagle Eye ist das natürlich immer wieder spektakulär thematisiert worden. Und daran erinnert auch dieses Buch von Marc Elsberg, bei dem es um genau das Thema Ausspähung von persönlichen Daten geht, um Manipulation und Machtausübung. Der Tod eines Jungen bringt die Journalistin Cynthia Bonsant bei ihren Recherchen zur Internetplattform Freemee, die Daten sammelt und analysiert, um Millionen Nutzern ein angenehmeres Leben zu garantieren. Allerdings gibt es einen, der als Online-Aktivist versucht, auf die Gefahren von Freemee aufmerksam zu machen und die Menschen vor deren zunehmender Macht zu warnen: ZERO. Doch die Welt ist mittlerweile voller Handys, Datenbrillen und Überwachungs-Kameras, so dass es dem meist Gesuchten ziemlich schwer gemacht wird, die Öffentlichkeit zu informieren. Cynthia Bonsant, die von Freemee vorgeblich für ihre Recherche, in Wahrheit aber zu ihrer besseren Bespitzelung, eine Datenbrille erhält, die jede Menge Informationen über die Menschen liefert, die man durch sie erblickt. Sie gibt diese Brille an ihre Tochter und deren Freunde ab, die dadurch – genau wie ihre recherchierende Mutter – in gro- ße Schwierigkeiten geraten, weil sie erkennen, dass ZERO tatsächlich Recht hat und die Öffentlichkeit unbedingt über die ungeheuerliche Überwachungsmanipulationen informiert werden muss. Ein Wettrennen und Kampf auf Leben und Tod beginnt. Marc Elsberg: Zero – Sie wissen, was du tust, 2014, 480 Seiten, 19,99; Verlag blanvalet, ISBN 978-3-76450-492-2. Sie wissen alles Wie intelligente Maschinen in unser Leben eindringen und warum wir für unsere Freiheit kämpfen müssen E rinnern Sie sich noch an das Volkszählungsurteil von 1983, in dem das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, das sich aus der Menschenwürde und dem Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit ableitet, hochgehalten wurde? Haben Sie eigentlich damals in 1987 auch gegen die Volkszählung protestiert? Oder war es Ihnen vollkommen egal, welche Daten erhoben wurden, da Sie ja nichts zu verbergen hatten? Nimmt man zur Kenntnis, was heute, etwa 30 Jahre danach, für Datenmengen und vor allem persönliche Daten freiwillig durch Nutzung verschiedenster Techniken nicht nur in so mancher Datenwolke, sondern auf Servern, die von Firmen, Verbänden, Geheimdiensten und sonstigen Machern und Mächten genutzt werden, gespeichert wird, dann fühlt sich der Protest gegen die seinerzeitige Sammelwut, in der es mehr oder weniger um recht harmlose Daten ging, schon merkwürdig an. Es ist schon erstaunlich, welche Mengen und vor allem welche Art von teils sehr persönlichen Daten und Informationen der Mensch freiwillig bereitstellt, um ein scheinbar angenehmeres und einfacheres Leben zu haben. Yvonne Hofstetter weiß als Insiderin und Kennerin von Big Data, wovon sie spricht, wenn sie fordert, dass der Mensch um seine (Infor- mations-)Freiheit kämpfen muss und das Denken und vor allem Manipulieren nicht anderen Menschen und vor allem nicht den Maschinen überlassen sollte. Die Diskussion ist längst überfällig und hat bereits begonnen. Beispielsweise wenn es darum geht, wie ein bald auf allen Straßen existierendes computergesteuertes selbstfahrendes Auto programmiert werden soll: wenn auf einer Straße plötzlich ein spielendes Kind vor die Kühlerhaube springt: a. Ausweichen nach links, und dabei den danebenfahrenden Motorradfahrer überfahren, b. Ausweichen nach rechts, um den Rad fahrenden Nachbarn auf den Kühler zu nehmen oder c. Geradeaus weiterfahren, und dabei das Kind plattmachen? Willkommen in der schönen neuen Welt, die noch zahlreiche andere elektronische Herausforderungen und Risiken birgt, deren Potential wir scheinbar erst allmählich verstehen und beherrschen werden. Yvonne Hofstetter: Sie wissen Alles, 2014, 352 Seiten, 19,99; Bertelsmann Verlag, ISBN 978-3-57010218-9. Bärenhaus A lbrecht Göstemeyer, der Autor dieses Romans, studierte Zahnmedizin in Berlin und ist mittlerweile im Ruhestand. Kollege Göstemeyer war nach dem Studium in Hildesheim niedergelassen und beschreibt in seinem Buch Bärenhaus durchaus autobiographisch seine Zeit während des Studiums Ende der sechziger Jahre in Westberlin. Eine Zeit, in der es an den Universitäten, so auch in Berlin, ziemlich unruhig zuging, weil viele Studenten und junge Menschen den gesellschaftlichen Stillstand nicht mehr ertragen und hinnehmen wollten und mit Sprüchen wie »unter den Talaren der Muff von tausend Jahren« mit der Spießigkeit der bürgerlichen Gesellschaft aufräumen wollten. Und seinen Höhepunkt mit der Erschießung von Benno Ohnesorg erreichte, der bei einem der zahlreichen Studentenproteste gegen den Vietnamkrieg tragisch und aus heutiger Sicht unter bedenklicher Mithilfe und Einfluss bestimmter Kräfte ums Leben kam. Göstemeyer gelingt mit seinem Roman ein realistischer Blick auf das Studentenleben im Berlin der damaligen Zeit. Neben der persönlichen Geschichte, die den Protagonisten Bernhard Lindtmeyer aus dem eher etwas beschaulicheren Hildesheim zum Zahnmedizinstudium ins vermeintlich glitzernde und ständig pulsierende großstädtische Berlin verschlägt, beschreibt der Autor gleichzeitig auch die Lebensumstände einiger Menschen in dieser Stadt, die einstmals die Hauptstadt ganz Deutschlands war und dann jahrzehntelang lediglich als Hauptstadt der DDR fungierte, und deren westlicher Teil gewissermaßen als »antibolschewistisches Bollwerk« nur mithilfe erheblicher Subventionen des (nicht nur deutschen) Westens existieren konnte. Das Bärenhaus – vom ebenfalls als Zahnarzt in Hildesheim tätigen Vater zwischenzeitlich gekauft – wurde schließlich zur Heimat von Göste-, äh, Lindtmeyer und trug zum Wohlempfinden des jungen Studenten bei. Ein lesenswertes Buch mit interessanter Geschichte. Albrecht Göstemeyer: Bärenhaus, 2014, 327 Seiten, 16,00; Imprint Verlag, ISBN 978-3-936536-79-9. Hirnrissig Die 20,5 größten Neuromythen – und wie unser Gehirn wirklich tickt H enning Beck ist promovierter Neurobiologe und deutscher Meister 2012 im Science Slam, einem Wissenschaftswettstreit, bei dem es darum geht, dass W i s s e n s c h a f tler in Kurzvorträgen ihre Forschungsthemen innerhalb einer ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 375 bestimmten Zeit vor einem Publikum präsentieren. Dabei kommt es darauf an, das Ganze populärwissenschaftlich zu vermitteln, was bei manchen komplexen wissenschaftlichen Inhalten manchmal gar nicht so einfach ist. Beck räumt in seinem – auch für wissenschaftlich nicht so geschulte Leser – sehr gut lesbaren Buch mit so einigen Mythen der Gehirnforschung auf. Über unser menschliches Gehirn gibt es so viele verschiedene Erklärungen und Geschichten, eben halt Mythen, die der Autor genüsslich auseinandernimmt. Gehirnjogging und Brainfood? Schnee von gestern. Geschichten von männlichen und weiblichen Gehirnunterschieden? Ja, natürlich gibt es Unterschiede in den Strukturen, aber es ist in der Bewertung nicht ganz so einfach, wie unsere mehr oder weniger lieb gewordenen Klischees es vermitteln wollen. Das Buch ist sehr kurzweilig und unterhaltsam geschrieben, räumt radikal mit den populärsten Gehirn-Irrtümern auf und erklärt die komplizierte Funktionsweise unseres eigentlich wohl wichtigsten, oder wie der Autor es ausdrückt coolsten Organs auf ganz unspektakuläre Weise einfach und ziemlich anschaulich. Henning Beck: Hirnrissig Die 20,5 größten Neuromythen – und wie unser Gehirn wirklich tickt, 2014, 272 Seiten, 16,90; Carl Hanser Verlag, ISBN 9783446440388 Bombay Lunchbox D ie typische Bombay Lunchbox wurde in dem Film »Lunchbox« verewigt, der die Geschichte der Tiffinwallahs von Bombay (jetzt besser bekannt als Mumbai) zeigt: schwer bepackte Radfahrer transportieren lecker gefüllte Blechboxen zu zig Kunden, und versorgen so zahlreiche Büroangestellte mit einem warmen Mittagessen. Die Autoren Carolyn und Chris Caldicott las- 376 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 sen uns in ihrem wunderbaren Buch teilhaben an ungewöhnlichen und landestypischen Rezepten, aber auch an einigen interessanten Geschichten über das Land und die Lebensgewohnheiten ihrer Bewohner. Das weit in die Welt gereiste Autoren-Ehepaar präsentiert tolle Rezepte für typisch indische Leckereien und kleine Mahlzeiten. Neben zahlreichen journalistischen Veröffentlichungen besaß das Paar auch von 1991 bis 2010 das World Food Café, das eine Institution in der Londoner Gastronomieszene war. Viele wunderschöne Fotos ergänzen dieses lesens- und stöbernswerte Buch. Carolyn & Chris Caldicott: Bombay Lunchbox, 128 Seiten, 19,90; Verlag Freies Geistesleben, ISBN 978-3-7725-2656-5. Grüne Inseln – Kleine Gärten in der City D ass ein Garten diese Bezeichnung nicht erst dann verdient, wenn er eine gewisse Größe überschreitet, beweist dieses wunderschöne Buch von Marion Lagoda, Marianne Majerus und Helen Fickling. Es lohnt sich auf jeden Fall, eine Planung für die eigene grüne Oase zu machen, sei sie auch noch so klein. Das faszinierend Illustrierte Buch zeigt auf den ersten Seiten im Fachteil die allgemeinen Prinzipien der Anlage eines kleinen Gartens, um im Hauptteil, Reportagen genannt, eine ganze Reihe von fantasievoll gestalteten grünen Minioasen mit eindrucksvollen Ideen in aller Herren Länder auf. Wer hier beim Durchblättern nicht auf den Geschmack kommt, seinen eigenen (vielleicht auch etwas größeren) Garten neu zu gestalten, ist selber schuld... . Marion Lagoda, Marianne Majerus, Helen Fickling: Grüne Inseln – Kleine Gärten in der City, 2014, 216 Seiten, 49,90; Becker Joest Volk Verlag, ISBN 978-3-95453033-5. Der Garten im Winter: Eine Spurenlese in faszinierender Vielfalt W ir befinden uns zwar jetzt mitten im Sommer, aber bei richtig heißen Außentemperaturen kommt hin und wieder schon mal der Gedanke an etwas kühlere Zeiten und Umgebung auf. Dieses Buch ist dafür ganz besonders gut geeignet, verbindet es doch die kühlere Jahreszeit mit gestalteter Natur: Der Garten im Winter. Wenn man rechtzeitig im Jahreszeitlauf die richtigen Vorbereitungen trifft, lässt das Naturrefugium sich an den kälteren Tagen des Jahres so richtig genießen. Die meisten Gartenbücher zeigen das Biotop in schönster Blüte, bei saftigem Grün. Doch dass ein gut durchdachter Garten auch und gerade im Winter eine lebendige Schönheit mit einem faszinierenden Farbenspektrum bieten kann, beweist dieses Werk von Claus Schulz mit faszinierenden Bildern von Jürgen Becker. Das Buch macht Lust auf Garten und Lust auf den Winter mit seiner nicht nur weißen Pracht, sondern ganz erstaunlichen Farbvariationen. Claus Schulz, Jürgen Becker: Der Garten im Winter: Eine Spurenlese in faszinierender Vielfalt, 2014, 144 Seiten, 29,99; Deutsche Verlags-Anstalt, ISBN 978-3-42103954-5. KIEFERORTHOPÄDIE FOTO: B. DOHLUS 6. Gemeinschaftskongress Kinder-Zahn-Spange: Adipöse Kinder – welche Probleme, welche Lösungen? seien daher Thema dieses Kongresses. Das Ziel definierte Dr. Mindermann: »Wir wollen versuchen, ab Montag diese Kinder anders wahrzunehmen, mehr zu verstehen, warum eine Behandlung vielleicht nicht wie geplant verläuft, und ein Gefühl dafür bekommen, wo wir Einfluss nehmen können und wo nicht.« Verändertes Timing Diskussionsrunden unter den Experten und mit dem Publikum sind fester Bestandteil des Programms bei Kinder-Zahn-Spange: Unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Ralf. J. Radanski (Mitte) debattierten auf diesem Podium (von links) Dr. Gundi Mindermann, Dr. Julia von Bremen, Dr. Monika Prinz-Kattinger und Prof. Dr. Annette Wiegand. D er Anteil adipöser Kinder in der Gesellschaft entspricht dem Anteil dieser Kinder in den Praxen der Kinderzahnärzte und der Kieferorthopäden. Da stellt sich die Frage: Was bedeutet das für Prävention und Therapie, und wie kann man diesen Kindern helfen? Was müssen Eltern wissen, wenn sich Adipositas hinderlich auf die Behandlung auswirken kann? Diesen Fragen widmete sich der 6. Gemeinschaftskongress Kinder-Zahn-Spange*) am 25. April 2015 in Frankfurt, traditionell unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Dr. Ralf J. Radlanski/Charite. »In der Kieferorthopädie arbeiten wir mit dem Gewebe«, sagte Dr. Gundi Mindermann, stellvertretende IKG -Vorsitzende, zur Eröffnung, »dafür brauchen wir eine gesunde Gewebereaktion. Bei Adipositas scheint es dabei Störungen zu geben. Das ist ein noch neuer Aspekt in unserem Fach. Wir sind gespannt, was unsere Referenten uns mit auf den Weg in die Praxis geben werden!« Das untermauerte Kinderzahnärztin Dr. Monika Prinz-Kattinger, Mitglied des Vorstands bei BuKiZ: »Auch in unseren Praxen se- hen wir diese Entwicklung. Aber bedenken wir bitte: Es geht nicht nur um die Zähne, sondern um das ganze Kind!« Auch in den Hochschulen fielen diese Kinder auf: »Ich hatte bislang durchaus den Eindruck: Es klappt bei adipösen Kindern mit der Kieferorthopädie nicht alles wie geplant«, berichtete Professor Radlanski, der auch in das Thema einführte und bekannte, wenig Literatur zu Zusammenhängen von Adipositas und Kindermundgesundheit gefunden zu haben. So gebe es schon allein auf die Frage, was bei Essgewohnheiten »normal« sei und wann Essstörungen vorliegen, kaum überzeugende Daten. Diäten gehörten heute zum Alltag – oft ohne gesicherte Fundamente. Auch das kulturelle Bild habe sich gewandelt: »In der Nachkriegszeit galt Übergewicht als Zeichen des Wohlstands. Heute ist es genau umgekehrt.« Verändert hätten sich auch der Bewegungsradius der Kinder und das Setting für kindgerechtes Austoben. Die WHO definiere Adipositas mittlerweile als Krankheit, da sich negative Konsequenzen auf viele gesundheitliche Bereiche des Menschen bestätigt hätten, nicht zuletzt rund um den Mund. Solche und weitere Aspekte Beispiele von Zusammenhängen von Adipositas/Mundgesundheit vermittelte Dr. Julia von Bremen/Universitätsklinikum Gießen. Schon 1977 habe der SPIEGEL mit dem Titelthema »Deutschlands Kinder überfüttert« auf die ungesunde Entwicklung hingewiesen. Zu der Zeit habe es aber noch keine Computer und mangelnde Bewegung gegeben, damals habe der Zucker im Fokus der Ursachenanalysen gestanden. Sie stellte drei Kinder in Fallpräsentationen vor, die alle adipös waren – und dennoch enorm unterschiedlich. Zu den Punkten, die diese Kinder verbanden: »Die Kinder sind rund ein halbes Jahr früher im Zahnwechsel – man muss sie für die Kieferorthopädie also rechtzeitig erwischen.« Adipöse Kinder hätten zudem ein höheres Risiko für Parodontopathien: »Das sollte uns aufmerken lassen!« Studien hätten einen Einfluss des erhöhten Übergewichtes auf den Knochenmetabolismus gezeigt, nicht zuletzt auf den Calciumstoffwechsel: »Milchprodukte scheinen adipösen Kindern beim Abspecken zu helfen.« Die Zellforschung zeige: »Knochen adipöser Kinder muss geradezu anders reagieren als derjenige gesunder Kinder.« Studien zeigten zudem eine oft verlängerte Behandlungszeit, auch, weil betroffene Kinder »deutlich weniger kooperieren.« Was sie nicht bieten könne, so die Referentin, seien Lösungen – aber es sei wichtig, sich der BesonderZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 377 heiten bewusst zu sein und sie schon in der Planung zu beachten. Es sei wünschenswert, so ihre Bitte an ihre Kolleginnen und Kollegen, »mehr mitzumachen bei der Forschung: Nehmen Sie doch bitte in der Anamnese bereits standardisiert Größe und Gewicht des Kindes mit auf. Auf solchen Daten können wir aufbauen!« Folgeerkrankungen Welche Auswirkungen Ernährungsstörungen auf die Mundgesundheit haben, und hier speziell die Adipositas, beleuchtete Prof. Dr. Annette Wiegand/Göttingen. »Das Fettgewebe ist metabolisch hoch aktiv«, sagte sie, »und hat Einfluss auf den Entzündungsstatus, neben dem parodontalen Bereich sind auch die Speicheldrüsen betroffen.« Dies wiederum habe Auswirkungen auf die Speichelpufferqualität und die Demineralisation. Beobachtet wurde auch ein höheres Risiko für Frontzahntraumata: »Die Kinder stürzen leichter, weil ihr Gleichgewichtssinn nicht so ausgeprägt ist.« Neben einigen weiteren Zusammenhängen verwies sie ergänzend auf die Bedeutung des sozioökonomischen Faktors, der die gegebene gesundheitliche Situation oft verschärfe. Bereits im Kleinkindalter zeige sich, so Endokrinologin Prof. Dr. Antje Körner/Leipzig, ob das Kind adipös werde und dies in der Regel auch bis ins Erwachsenenalter bleibe. Ihre Mortalität rund um den 40. Geburtstag sei aufgrund von Folgeerkrankungen deutlich erhöht. Adipöse Kinder hätten doppelt so viele Fettzellen wie Normalgewichtige, öfter Bluthochdruck und Einschränkungen in der Herzfrequenz. Die Bilanz von zugeführter und verbrauchter Energie sei gestört. Welche Rolle die Ernährung bei Adipositas im Kindesalter spiele, sei nicht wirklich geklärt. Es spreche einiges für ein Übermaß an zugeführten Kohlenhydraten, nicht zuletzt über Getränke. Kinder wüssten recht gut Bescheid, was gesund ist und was nicht – letztlich basiere ihre Ernährung aber auf dem Nachahmungsverhalten. Ernährungserziehung habe sich dagegen als kontraproduktiv erwiesen. Auch die Rolle der Bewegung 378 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 werde diskutiert: Bewegungsarmut (»vor dem Fernseher sind Kinder fast paralysiert«), wenn kombiniert mit falschem Essverhalten, lasse das Adipositas-Risiko steigen, aber nicht so stark wie vermutet. Ein übergewichtiger Körper brauche auch mehr Aufwand für Bewegung. 40 – 80 % der adipösen Kinder hätten ihre Veranlagung geerbt – die biologischen ebenso wie die gesellschaftlichen Faktoren. Netzwerke: Körper und Gesellschaft Zu den biologischen Netzwerken im Bereich Ernährung und Mundgesundheit gehört das Zusammenspiel von Darm und Mund, wie Dr. Andrea Diehl/Berlin an vielen Beispielen erklärte. Das Zusammenspiel habe Konsequenzen für die Therapie: »Chronische Schmerzen muss man oft am anderen Ende bearbeiten – akute am Ort des Geschehens.« Der Darm mit seinen rund 500 Quadratmetern Oberfläche sei auch für Übergewicht mitverantwortlich: »Er muss entscheiden, was er durchlässt und was nicht.« Schleimhaut von Mund und Darm sei nahe verwandt und der Darm am Immunsystem beteiligt: »Wenn eine Alveolitis nicht heilt, kann das auch am Darm liegen.« Insofern sei es sinnvoll, bei einer nicht nach Plan laufenden Therapie auch an Ernährung und dem Zustand des Darms zu denken. Während die Wissenschaft noch viele Antworten schuldig ist, warum es zu Adipositas kommt, muss die Praxis reagieren. Als Beispiel für eine solche Maßnahme stellte Dr. med. Ulrich Schäfer/Mannheim das kürzlich ausgezeichnete Projekt »Obeldicks« vorund bürokratische Hürden für praktische Hilfe. Nach den zurückliegenden Vorträgen sei ihm klar geworden, dass sich die Berufsgruppen enger vernetzten müssen. »Wir haben mit enormen Fallzahlen zu tun«, sagte er, »und die GKV zahlt erst, wenn die Kinder quasi am Ende sind. Sollen wir so lange warten?« Bürokratie und Vergütung seien enorm hinderlich. Obeldicks baue auf individuelle Motivation und Spielfreude – evidenzbasierte Standards gebe es nicht. Man müsse die Kinder ohne Schuldzuweisungen ernst nehmen. Es gehe, obwohl die Kassen das anders sähen, nicht um eine Reduzierung des BMI, sondern um Aufbau von Selbstbewusstsein und Wissen. Sein Plädoyer: »Jeder von uns kann als Multiplikator wirken!« Mit großem Beifall begrüßte das Auditorium Vortrag und Konzept und auch das Ziel, eine Fortsetzung des zahnärztlich ausgerichteten Kongresses innerhalb des Obelix-Verbundes ausrichten zu wollne. Einen großen Teil des Programms des Gemeinschaftskongresses KinderZahn-Spange nehmen die Diskussionen auf dem Podium und mit dem Publikum ein. Oft gehörter Punkt: Wie spricht man Eltern an? Die Erfahrung aller: Eltern fühlen sich diskriminiert oder gar beleidigt. Deutlich wurde, dass es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handele, wenn man Adipositas bei Kindern reduzieren will, und dass neben der Verhaltensprävention, die rasch an ihre Grenzen kommt, der Verhältnisprävention die größere Aufgabe zukommt. Angebote wie Chips und Cola an den Schulen müssten verhindert werden, intensive Betreuung z.B. durch »Schulschwestern« (»Eltern zu Arztbesuchen verpflichten«) aufgebaut. Die Einflüsse von Adipositas nicht nur auf Seele und Allgemeingesundheit der Kinder, sondern auch auf die Mundgesundheit seien erheblich und sollten daher zu einer vernetzten Aktion von Kinderärzten, speziellen Projekten und Kinderzahnärzten/ Kieferorthopäden führen. Erste Schritte dahin, so das Resümee, sind mit dem Kongress bereits gemacht worden. _ PRE SSEINFORMATION DER INITIATIVE KIEFERGE SUNDHEIT E.V./IKG IN ZUS AMMENARBEIT MIT DEM BERUFS VERBAND DER DEUT SCHEN KIEFERORTHOPÄDEN/BDK, 9.6.2015 *) DER GEMEINS CH A F T SKONGR E S S K INDER-Z A HN SPA NGE IS T EINE IN T ER DIS ZIPL IN Ä R E INI T I AT IV E DER DGK I Z /DEU T S CHE GE SEL L S CH A F T F ÜR KINDER Z AHNHEILKUNDE, BUKIZ/BUNDES VER- BAND DER KINDER Z AHNÄR Z TE, BDK /BERUFS VERBAND DER DEUT SCHEN KIEFERORTHOPÄDEN UND IKG/INITIATIVE KIEFERGE SUNDHEIT, DIE AUCH FÜR DIE ORG A NIS AT ION DER VER A NS TA LT UNGSREIHE VER ANT WORTLICH ZEICHNE T. ZKN AMTLICH Wahlen zu den Vorständen der Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen 2015 Amtliche Mitteilung Gemäß § 8 der Wahlordnung der Zahnärztekammer Niedersachsen für die Wahl zur Kammerversammlung (WO-ZKN) vom 4.5.1996, zuletzt geändert am 19.10.2012 sowie §§ 1 und 5 der Wahlordnung für die Wahlen zu den Vorständen der Bezirksstellen der ZKN vom 19.10.2012 gebe ich folgendes bekannt: I. Bekanntmachung über die Besetzung der Wahlausschüsse Gemäß § 8 der Wahlordnung der Zahnärztekammer Niedersachsen für die Wahl zur Kammer versammlung (WO -ZKN ) vom 4.5.1996 gebe ich folgendes bekannt: Wahlkreis 1 – Braunschweig Wahlleiter Christoph Höxter, Rechtsanwalt Theodor-Heuss-Str. 5a, 38122 Braunschweig Telefon 0531 2820-540 stv. Wahlleiter Dr. Steffen Ullrich, Rechtsanwalt Theodor-Heuss-Str. 5a, 38122 Braunschweig Telefon 0531 2820-630 Beisitzer Dr. Bodo Vogel Maja Rademacher stv. Beisitzer Dr. Volker Weiß Lars-Werner Knitter Wahlkreis 2 – Göttingen Wahlleiter Dr. Dieter Hildebrandt, Rechtsanwalt Waageplatz 8, 37073 Göttingen Telefon 0551 499000 stv. Wahlleiter Ralf Mühlberg, Rechtsanwalt und Notar Waageplatz 8, 37073 Göttingen Telefon 0551 499000 Beisitzer Dr. Ansgar Stock Dr. Dr. Lars Kühne stv. Beisitzer Bernhard Erzberger Bernard Chapus Wahlkreis 3 – Hannover Wahlleiter Jürgen Weber, Rechtsanwalt und Notar Berliner Allee 40, 30175 Hannover Telefon 0511 30495-0 stv. Wahlleiter Jörg-Friedrich Onnasch, Rechtsanwalt Berliner Allee 40, 30175 Hannover Telefon 0511 30495-0 Beisitzer Dr. Stefan Künnecke Dr. Ulrich Bube stv. Beisitzer Friedrich-W. Galle Dr. Hans-Joachim Hofschulte Wahlkreis 4 – Hildesheim Wahlleiter Uwe Biendarra, Rechtsanwalt und Notar Osterstr. 7, 31134 Hildesheim Telefon 05121 28929-0 stv. Wahlleiter Welf Spörlein, Rechtsanwalt Osterstr. 7, 31134 Hildesheim Telefon 05121 28929-0 Beisitzer Dr. Ulf Labsch Dr. Mehran Maghsudi-Hamann stv. Beisitzer Dr. Ekkehard Hubertus Kampf Dr. Frank Pohl Wahlkreis 5 – Lüneburg Wahlleiter Wolfgang Pünjer, Rechtsanwalt und Notar Eckermannstr. 4, 21423 Winsen (Luhe) Telefon 04171 8851-0 stv. Wahlleiterin Dr. Corinna Hilz, Rechtsanwältin und Notarin Eckermannstr. 4, 21423 Winsen (Luhe) Telefon 04171 8851-0 Beisitzer Dr. Ingo König Dr. Joachim Wieg stv. Beisitzer Dr. Uwe Rosenau Dr. Rüdiger Carlberg Wahlkreis 6 – Oldenburg Wahlleiter Thomas Wehage III, Rechtsanwalt und Notar Elisabethstr. 3, 26135 Oldenburg Telefon 0441 25087 stv. Wahlleiter Hubertus Drab, Rechtsanwalt Elisabethstr. 3, 26135 Oldenburg Telefon 0441 25087 Beisitzer Peter Massau Dr. Julius Niemann stv. Beisitzer Dr. Ernst Topp Dr. Jost Wollstein Wahlkreis 7 – Osnabrück Wahlleiter Fritz Graf, Rechtsanwalt und Notar Hakenstr. 9, 49074 Osnabrück Telefon 0541 33870-0 stv. Wahlleiter Thomas Klekamp, Rechtsanwalt ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 379 Hakenstr. 9, 49074 Osnabrück Telefon 0541 33870-0 stv. Beisitzer Dr. Peter Schuberth Gerhard Meschter Beisitzer Dr. Ralph Schmidtchen Dr. Uwe Simon Wahlkreis 9 – Stade stv. Beisitzer Dr. Ansgar Voßkühler Dr. Hans-Tilmann Rahne Wahlkreis 8 – Ostfriesland Wahlleiter Gerhard Smeding-Terveer, Rechtsanwalt und Notar Norderstr. 40, 26826 Weener Telefon 04951 2271 stv. Wahlleiter Dr. Enno Conring, Rechtsanwalt und Notar a. D. Norderstr. 40, 26826 Weener Telefon 04951 2271 Beisitzer Petrus M. G. Otten Herbert Schulz 380 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 Wahlleiter Egmont Bilzhause, Rechtsanwalt und Notar Holzstr. 30, 21682 Stade Telefon 04141 2181 stv. Wahlleiterin Katrin Marei Rohde, Rechtsanwältin Holzstr. 30, 21682 Stade Telefon 04141 2181 Beisitzer Stefanie Paap Dr. Steffen Chrobok stv. Beisitzer Dr. Christopher Hinck Dr. Friedrich-Wilhelm Frese Wahlkreis 10 – Verden Wahlleiter Timm Voss, Rechtsanwalt Moorstr. 43, 29664 Walsrode Telefon 05161 911525 stv. Wahlleiter Stephan Schade, Rechtsanwalt Worth 12, 29664 Walsrode Telefon 05161 2041 Beisitzer Dr. Julius Beischer Richard Diehr stv. Wahlleiter Caspar-Sebastian Arkenau, Rechtsanwalt Kaakstr. 3, 26384 Wilhelmshaven Telefon 04421 33011 Beisitzer Dr. Jürgen Reinstrom Dr. Wolfgang Tscherny stv. Beisitzer Dr. Jens Taschke Dr. Stefan Scheinert stv. Beisitzer Inga Grafe-Bulmahn Hartmut Eggert Wahlkreis 11 – Wilhelmshaven Wahlleiter Hans-Enno Arkenau, Rechtsanwalt und Notar a. D. Kaakstr. 3, 26384 Wilhelmshaven Telefon 04421 33011 DER PRÄSIDENT DER ZAHNÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN ZKN AMTLICH ● Wahlen zu den Vorständen der Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen 2015 Amtliche Mitteilung Die Wahlleiter der Wahlausschüsse für die Wahlen zu den Vorständen der Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen geben folgendes bekannt: II. Bekanntmachung über die Auslegung der Wählerverzeichnisse für die Neuwahl der Vorstände der Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen Gemäß § 11 Abs. 2 der Wahlordnung der Zahnärztekammer Niedersachsen für die Wahl zur Kammerversammlung (WO-ZKN) vom 4.5.1996, zuletzt geändert durch Beschluss der Kammerversammlung der Zahnärztekammer Niedersachsen vom 19.10.2012 sowie § 6 Abs. 2 der Wahlordnung für die Wahlen zu den Vorständen der Bezirksstellen vom 19.10.2012 wird hiermit bekannt gemacht, dass das Wählerverzeichnis für jeden Wahlkreis zur Einsicht für die Kammerangehörigen in der Zeit vom 27. bis 31. Juli 2015 einschließlich wie folgt ausliegt: Für den Wahlkreis 01 – Braunschweig Bezirksstelle Braunschweig, Christoph Höxter, Rechtsanwalt (Wahlleiter) Theodor-Heuss-Str. 5a, 38122 Braunschweig Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, 8:00 bis 16:00 Uhr Mittwoch, 8.00 bis 13:00 Uhr Für den Wahlkreis 02 – Göttingen Bezirksstelle Göttingen, Gisela Gode-Troch (Bezirksstellenvorsitzende), Bürgerstr. 20, 37073 Göttingen, Montag bis Freitag, 10:00 bis 12:00 Uhr Für den Wahlkreis 03 – Hannover Bezirksstelle Hannover, Dr. Hans-Hermann Liepe (Bezirksstellenvorsitzender), Zeißstr. 11b, 30519 Hannover, Montag und Dienstag von 9:00 bis 12:30 Uhr, 13:15 bis 15:00 Uhr und Mittwoch, Donnerstag und Freitag 9:00 bis 13:00 Uhr Für den Wahlkreis 04 – Hildesheim Bezirksstelle Hildesheim, Praxis Dr. Bodo Heckroth (Bezirksstellenvorsitzender), Steinstr. 29, 31157 Sarstedt, Montag bis Freitag, 8:00 bis 13:00 Uhr Für den Wahlkreis 05 – Lüneburg Bezirksstelle Lüneburg, Büro Rechtsanwalt und Notar Wolfgang Pünjer (Wahlleiter), Eckermannstr. 4, 21423 Winsen (Luhe) Montag bis Donnerstag, 8:00 bis 17:00 Uhr, Freitag, 8:00 bis 16:00 Uhr Für den Wahlkreis 06 – Oldenburg Bezirksstelle Oldenburg, Praxis Dr. Uwe Herz (Bezirksstellenvorsitzender) Donnerschweerstr. 296, 26123 Oldenburg Montag, Dienstag, Donnerstag, 8:30 bis 18:00 Uhr, Mittwoch und Freitag, 8:30 bis 13:30 Uhr Für den Wahlkreis 07 – Osnabrück Bezirksstelle Osnabrück, Büro Rechtsanwalt und Notar Fritz Graf (Wahlleiter), Hakenstr. 9, 49074 Osnabrück Montag bis Freitag, 8:00 bis 13:00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr Für den Wahlkreis 08 – Ostfriesland Bezirksstelle Ostfriesland, Büro Rechtsanwalt und Notar Gerhard Smeding-Terveer (Wahlleiter), Norderstr. 40, 26826 Weener, Montag bis Freitag, 8:00 bis 13:00 Uhr und 15:00 bis 18:00 Uhr Für den Wahlkreis 09 – Stade Bezirksstelle Stade, Büro Rechtsanwalt und Notar Egmont Bilzhause Holzstr.. 30, 21682 Stade, Montag bis Donnerstag, 9:00 bis 17:00 Uhr, Freitag, 9:00 bis 13:00 Uhr Für den Wahlkreis 10 – Verden Bezirksstelle Verden, Büro Rechtsanwalt Timm Voss (Wahlleiter) Moorstr. 43, 29664 Walsrode Montag bis Donnerstag, 9:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 17:00 Uhr, Freitag, 9:00 bis 12:00 Uhr Für den Wahlkreis 11 – Wilhelmshaven Bezirksstelle Wilhelmshaven, Praxis Dr. Hartmut Bleß (Bezirksstellenvorsitzender), Friedrich-August-Str. 34, 26316 Varel, Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, 8:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 18:00 Uhr, Mittwoch, 8:00 bis 12:00 Uhr Es steht jedem Kammermitglied frei, das Wählerverzeichnis einzusehen. Wahlberechtigt ist jeder Kammerangehörige, der das aktive Wahlrecht zur Kammerversammlung der Zahnärztekammer Niedersachsen besitzt. Gemäß § 17 Abs. 2 Nummern 1 bis 4 des Kammergesetzes für die Heilberufe (HKG) in der Fassung vom 8.12.2000 (Nds. GVBl. S. 301), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 16.12.2014 (Nds. GVBl. S. 475) ist nicht wahlberechtigt, 1. wer infolge Richterspruchs kein allgemeines Wahlrecht besitzt, 2. wem zur Besorgung aller seiner Angelegenheiten eine Betreuerin oder ein Betreuer nicht nur durch einstweilige Anordnung bestellt ist, und zwar auch dann, wenn deren oder ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 381 dessen Aufgabenkreis die in § 1896 Abs. 4 und § 1905 des Bürgerlichen Gesetzbuches bezeichneten Angelegenheiten nicht erfasst, 3. wer auf Grund einer Anordnung nach § 63 des Strafgesetzbuches in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht ist, 4. wer infolge berufsgerichtlicher Entscheidung nicht wahlberechtigt ist. Wählen kann ein Wahlberechtigter nur in dem Wahlkreis, in dessen Wählerverzeichnis er geführt wird. Gegen das Wählerverzeichnis kann gemäß § 12 WO-ZKN in Verbindung mit § 1 und § 6 WO -Bezirksstellen Einspruch erhoben werden. Ein Kammerangehöriger, der das Wählerverzeichnis für unrichtig oder unvollständig hält, kann dies durch Einspruch geltend machen. Er ist bis zum Ablauf einer Woche (bis zum 7. August 2015) nach dem Ende der Auslegungsfrist bei dem zuständigen Wahlleiter schriftlich einzulegen und unter Beibringung von Beweismitteln zu begründen. Über Einsprüche entscheidet der zuständige Wahlausschuss, zu dessen Verhandlung die Beteiligten geladen werden. Erscheinen die Beteiligten nicht, so kann aufgrund der Aktenlage entschieden werden. Nach Ablauf der Auslegungsfrist können Wahlberechtigte nur noch unter den Voraussetzungen des § 13 WO ZKN in das Wählerverzeichnis aufgenommen werden. III. Bekanntmachung über Beginn und Ende der Wahlzeit Gemäß § 8 der Wahlordnung für die Wahlen zu den Vorständen der Bezirksstellen vom 19.10.2012 geben wir folgendes bekannt: Die Wahlzeit ist in der Zeit vom 2. bis 12. Oktober 2015. Die Wahlzeit beginnt mit der Absendung der Wahlunterlagen an die Wahlberechtigten durch die Zahnärztekammer Niedersachsen. 382 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 IV. Bekanntmachung über die Neuwahl der Vorstände der Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen Gemäß § 15 der Wahlordnung der Zahnärztekammer Niedersachsen für die Wahl zur Kammerversammlung ( WO -ZKN ) vom 4.5.1996, zuletzt geändert durch Beschluss der Kammerversammlung der Zahnärztekammer Niedersachsen vom 19.12.2012, in Verbindung mit § 9 der Wahlordnung für die Wahlen zu den Vorständen der Bezirksstellen vom 19.10.2012 geben wir folgendes bekannt: Es müssen der 1. Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende gewählt werden. Wahlvorschläge müssen 2 Bewerber enthalten und zwar einen Bewerber für das Amt des 1. Vorsitzenden und einen Bewerber für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Wahlvorschläge müssen spätestens 14 Tage vor Beginn der Wahlzeit (bis zum 18. September 2015) bei dem zuständigen Wahlleiter eingegangen sein und von 10 im Wahlkreis wahlberechtigten Zahnärzten unter Angabe der Anschriften unterschrieben sein; neben der Unterschrift sind Familienname, Vorname und Anschrift lesbar anzugeben. Der erste Unterzeichner gilt als Vertrauensperson dieses Wahlvorschlages, der zweite als deren Stellvertreter. Ein Wahlberechtigter darf nicht Vertrauensperson für mehrere Wahlvorschläge sein. Hat jemand mehrere Wahlvorschläge unterzeichnet, so ist seine Unterschrift auf allen Wahlvorschlägen ungültig. Mit dem Wahlvorschlag ist eine Bewerbererklärung jedes Vorgeschlagenen einzureichen. Die Formulare Wahlvorschlag und Bewerbererklärung sind in den Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen zu erhalten. Wahlvorschläge können eine Kurzbezeichnung (Kennwort) enthalten, die bis zu fünf Wörter umfassen darf. Wählbar ist grundsätzlich jeder Bezirksstellenangehörige. Gemäß § 21 Abs. 1 HKG ist nicht wählbar, wer 1. nicht wahlberechtigt ist (§ 17 Abs. 2 HKG) 2. infolge Richterspruchs die Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden oder Rechte aus öffentlichen Wahlen zu erlangen, nicht besitzt, 3. infolge berufsgerichtlicher Entscheidung nicht wählbar ist, 4. bei der Kammer oder einer Behörde, die Aufsichtsbefugnisse gegenüber der Kammer hat, hauptberuflich tätig ist. Ein Bewerber darf nur in einem Wahlvorschlag benannt werden. In einen Wahlvorschlag kann nur aufgenommen werden, wer in dem Wahlkreis, für den der Wahlvorschlag eingereicht wird, wahlberechtigt ist und schriftlich seine Zustimmung erteilt hat. Im Wahlvorschlag müssen die Bewerber in erkennbarer Reihenfolge unter Angabe ihres Familiennamens, Vornamens und ihrer Anschrift sowie der Art der Berufsausübung und einer Bezeichnung nach § 34 HKG sowie Ort der Berufsausübung und Geburtsjahr genannt sein. Wahlvorschläge, die zu spät eingereicht sind oder die den Erfordernissen nicht entsprechen, werden nicht zugelassen. Über die Zulassung der Wahlvorschläge entscheidet der Wahlausschuss. Die Reihenfolge wird durch Los entschieden. V. Bekanntmachung über die Durchführung der Wahl zu den Vorständen der Bezirksstellen der Zahnärztekammer Niedersachsen Die Wahl wird als Briefwahl durchgeführt. Die Bestimmungen über die Stimmabgabe (§ 10 WO -Bezirksstellen) lauten: ZKN AMTLICH ● »§ 10 Jeder Wähler darf bei der Wahl des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden nur einen Wahlvorschlag einmal ankreuzen. Es ist nicht zulässig, weitere Vermerke neben dem Stimmabgabevermerk einzutragen. Werden mehrere Wahlvorschläge mit Stimmabgabevermerk versehen, so ist die Stimmabgabe ungültig. Der Wähler legt den mit seinem Stimmabgabevermerk versehenen Stimmzettel in den inneren Briefumschlag und verschließt diesen. Der Briefumschlag darf keine Kennzeichen haben, die auf die Person des Wählers schließen lassen. Der Wähler unterschreibt die Erklärung auf dem Wahlausweis unter Angabe des Ortes und des Datums mit seinem Vor- und Zunamen. Der Wähler legt den verschlossenen inneren Briefumschlag und den unterschriebenen Wahlausweis in den äußeren Briefumschlag, verschließt die- sen, versieht ihn auf der Rückseite mit den Absenderangaben und übersendet diesen Brief (Wahlbrief) auf Kosten der Zahnärztekammer Niedersachsen dem Wahlleiter. Der Wahlbrief muss spätestens an dem Tag, mit dessen Ablauf die Wahlzeit endet, dem Wahlleiter zugegangen sein. Als rechtzeitig zugegangen gelten auch die auf dem Postwege beim Wahlleiter bis zum Tage nach Ablauf der Wahlzeit, 15:00 Uhr, eingegangenen Wahlbriefe. Geht der Wahlbrief erst nach diesem Zeitpunkt und vor Feststellung des Wahlergebnisses beim Wahlleiter ein, so gilt er auch dann als rechtzeitig zugegangen, wenn er nach dem aufgedruckten Poststempel spätestens 3 Tage vor Ablauf der Wahlzeit abgesandt worden ist.« DIE WAHLLEITER DER WAHLAUSSCHÜSSE Nebenamtliche/r Zahnarzt/-ärztin D ie Justizvollzugsanstalt Uelzen ist eine geschlossene Einrichtung mit männlichen Gefangenen. Für die Justizvollzugsanstalt Uelzen wird ab dem 1.1.2016 eine/r nebenamtliche/r Zahnarzt/-ärztin bzw. eine Zahnarztpraxis für die zahnmedizinische Betreuung der Gefangenen gesucht. Der Zeitaufwand beträgt ca. 6 Stunden wöchentlich. Wenn Sie Interesse an der Tätigkeit in unserem Hause haben, senden Sie bitte Ihre schriftliche Bewerbung bis zum 3.8.2015 an: Justizvollzugsanstalt Uelzen, z. H. Herrn Dönitz, Breidenbeck 15, 29525 Uelzen. Telefonische Auskunft erhalten Sie über: (05 81) 8 02-130. Beitragszahlung III. Quartal 2015 D er Kammerbeitrag für das III. Quartal 2015 ist fällig geworden. Kammerangehör ige, die keine Abtretungserklärung unterschrieben haben bzw. nicht am Lastschrifteinzugsverfahren teilnehmen, werden gebeten, den Kammerbeitrag einschließlich eventuell noch vorhandener Rückstände zu überweisen. _ HANNOVER, IM JULI 2015 Wichtige Information zur Zahlung des Kammerbeitrages: Sicher kennen Sie das auch: Wie schnell vergisst man in der Hektik des Praxisalltags einen Termin oder eine Überweisung. Die Konsequenzen sind zumeist unangenehm. Auch bei den vierteljährlich zu leistenden Kammer- beiträgen kann es passieren, dass die Zahlungsfristen versäumt werden, und dann sieht man sich einem unangenehmen Mahnverfahren gegenüber. Das muss nicht sein. Wir können Ihnen helfen, damit genau das nicht geschieht. Ihren Kammerbeitrag, den die Zahnärztekammer Niedersachsen zur Erfüllung ihrer Aufgaben und zur Aufrechterhaltung ihres Geschäftsbetriebes aufgrund der Beitragsordnung erhebt, zahlen Sie bisher durch Einzelüberweisung. Einfacher für Sie wäre es, wenn der Beitrag künftig – wie bisher pro Quartal – von der Kammer im Abbuchungsverfahren eingezogen werden könnte. Hierbei können Sie zwischen zwei Möglichkeiten wählen: ● Entweder erteilen Sie der ZKN die Genehmigung zum Lastschriftverfahren. Das hat für Sie den Vorteil, dass keine Kosten mehr für Einzelüberweisungen anfallen. ● Oder Sie geben uns eine Abtretungserklärung für die Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen. Dann ziehen wir die Mitgliederbeiträge von Ihrem KZVN -Honorarkonto ein, ohne dass Sie sich darum kümmern müssen. Bitte benutzen Sie für Ihre Erklärung, die Sie jederzeit widerrufen können, eines der beiden beigefügten Formulare und senden es ausgefüllt und unterschrieben an die ZKN . Als positiver Nebeneffekt werden die Kosten für den Verwaltungsaufwand bei der ZKN und damit für die gesamte niedersächsische Kollegenschaft minimiert. Rufen Sie gern an, wenn Sie noch Fragen dazu haben. Ansprechpartner: Heike Hengen, Tel. (05 11) 8 33 91-143 ■ Die auszufüllenden Formulare finden Sie auf den folgenden Seiten. ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 383 384 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 ZKN AMTLICH ● ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 385 Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Zahnmedizinische Fachangestellte – Alle Bezirksstellen – Termine der schriftlichen Abschlussprüfung: Abschlussprüfun Mittwoch, 18.11.2015 – Behandlungsassistenz / Praxisorganisation und -verwaltung Donnerstag, 19.11.2015 – Abrechnungswesen / Wirtschafts- und Sozialkunde Anmeldeschluß 16. September 2015, bei der zuständigen Bezirksstelle gez. Dr. K.-H. Düvelsdorf Vorstandsreferent für das Zahnärztliche Fachpersonal Tag der Akademie, Mittwoch, 28.10.2015 13.00 Uhr – 14.00 Uhr Mittagsimbiss 14.00 Uhr – 15.00 Uhr Dr. Hajo Rasing, Göttingen Moderne implantatprothetische Versorgungskonzepte 15.00 Uhr – 16.00 Uhr Dr. Hendrik Friederichs, Münster Kommunikation in Zeiten von IPhone, IPad, Apps & Co 16.00 Uhr – 16.30 Uhr Pause 16.30 Uhr – 17.30 Uhr Prof. Dr. Philipp Meyer-Marcotty, Göttingen Was soll der allgemeintätige Zahnarzt bei KFO-Frühbehandlungen beachten – Überweisung zum Fachzahnarzt … 17.30 Uhr – 18.30 Uhr PD Dr. Sven Rinke, Göttingen Vollkeramische Restaurationen – Bewährtes, Neues und Fehler, die man vermeiden kann! 18.30 Uhr Ausklang bei einem gemeinsamen Abendessen 386 · ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 ZKN AMTLICH ● Zahnär zt ek ammer Nieders ac hsen W rne für ir sind ge Sie da! Telefon- und E-Mail-Verzeichnis der Zahnärztekammer Niedersachsen Ungültigkeit von Zahnarztausweisen Adresse: ZAHNÄRZTEK AMMER NIEDERSACHSEN Zeißstrasse 11a 30519 Hannover ■ Zahnärzte M – T ZFA-Ausbildung Bez.Stelle Braunschweig, Christa Kohl, chkohl(at)zkn.de ................ -145 Die Ausweise von Dr. Angela Wilke . . . . . . . . . . . . . . . . Nr. 3871 Dr. Hartmut Ahlers . . . . . . vom 19.11.1998 Dr. Karin Klaushenke . . . . . . . . . . . . Nr. 2250 Dr. Sarah-Alena Seiffert . . . . . . . . . Nr. 6114 Postanschrift: ZAHNÄRZTEK AMMER NIEDERSACHSEN Postfach 81 06 61 30506 Hannover ■ Zahnärzte U – Z ZFA-Ausbildung Bez.Stellen Göttingen, Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Agnes Schuh, aschuh(at)zkn.de ............... -142 wurden verloren, gestohlen, beziehungsweise nicht zurückgegeben und werden für ungültig erklärt. _ ZKN ■ Vorstand Präsident Henner Bunke, D.M.D./Univ.of Florida, hbunke(at)zkn.de Vizepräsident Jörg Röver, jroever(at)zkn.de ■ Sekretariat Assistentin des Vorstandes Heidrun König, hkoenig(at)zkn.de .......... -102 ■ Geschäftsführung Hauptgeschäftsführer Jürgen Schwarz Sekretariat Christine Balke, cbalke(at)zkn.de ........... -109 Heike Nagel, hnagel(at)zkn.de ............... -110 Geschäftsführer Michael Behring Sekretariat Rena Umlandt, rumland(at)zkn.de ......... -310 ■ GOZ Honorar- und Vermittlungsangelegenheiten Heike Fries, hfries(at)zkn.de ................... -115 Birgit Weiß, bweiss(at)zkn.de ................. -181 ■ Berufsordnung, Rechtsabteilung Heike Nagel, hnagel(at)zkn.de ............... -110 ■ Pressestelle Kirsten Eigner, keigner(at)zkn.de ........... -301 Melanie König, mkoenig(at)zkn.de ........ -304 ■ Personalstelle Julia Meins, jmeins(at)zkn.de .................. -176 ■ Technische Dienste Sekretariat Yvonne Fülling, yfuelling(at)zkn.de ....... -366 ■ Mitgliederverwaltung Abteilungsleiterin Heike Hengen, hhengen(at)zkn.de ......... -143 ■ Zahnärzte A – G ZFA-Ausbildung Bez.Stelle Oldenburg Holdine Schattschneider, hschattschneider(at)zkn.de ............... -141 ■ Zahnärzte H – L Weiterbildung zum FZA OC Defizit / Kenntnisprüfungen Homepage ZKN / Jobbörse Christian Göhler, cgoehler(at)zkn.de ...... -315 ■ Buchhaltung Abteilungsleiter Roland Gutsche, rgutsche(at)zkn.de ...... -121 ■ Zahnärztliche Stelle Hildegard Sniehotta, hsniehotta(at)zkn.de .......................... -117 Andrea Küssner, akuessner(at)zkn.de ..... -117 Dominic Hartwich, dhartwich(at)zkn.de ............................. -118 ■ Ausbildung / Fortbildung, Zahnärztliches Fachpersonal Leitung Michael Behring, mbehring(at)zkn.de .... -302 Sekretariat Rena Umlandt, rumlandt(at)zkn.de ....... -310 Ausbildung Ansgar Zboron, azboron(at)zkn.de ......... -303 ■ ZAN – Zahnärztliche Akademie Niedersachsen, Seminarverwaltung (Referenten) Strukturierte Fortbildung Gabriele König, gkoenig(at)zkn.de ......... -313 ■ ZAN – Zahnärztliche Akademie Niedersachsen Seminarverwaltung (Teilnehmer) Marlis Grothe, mgrothe(at)zkn.de .......... -311 ■ Dezentrale Weiterbildung, Dezentrale Fortbildung der Bezirksstellen, Winterfortbildungskongress Ansgar Zboron, azboron(at)zkn.de ......... -303 ■ ZMV – Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin Isabell Bohnert, ibohnert(at)zkn.de ......... -331 ■ DH – Dentalhygienikerin Karen Schneider, kschneider(at)zkn.de .. -332 ■ ZMP – Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin, ZMP-Schule Karen Schneider, kschneider(at)zkn.de .. -332 Isabell Bohnert, ibohnert(at)zkn.de ......... -331 Wir trauern IS TOCKPHOTO © DON SAUNDER SON ■ Zentrale Annette Labendsch, Christina Illhardt Telefon: (05 11) 8 33 91 .......................... -0 Fax: (05 11) 8 33 91 .......................... -116 E-Mail: info(at)zkn.de ■ ZFA-Ausbildung Bez.Stellen, Osnabrück, Ostfriesland, Stade, Verden, Wilhelmshaven Fürsorgeausschuss Sabine Koch, skoch(at)zkn.de .................. -144 um unsere Kollegen Hans-Jürgen Redlich Ferdinandstraße 6, 21244 Buchholz geboren am 7.2.1948, verstorben am 18.3.2015 Dr. Hartmut Wilke Gustav-Steinbrecher-Straße 21, 38350 Helmstedt geboren am 9.10.1924, verstorben am 6.6.2015 Dr. Werner Reinken Glückaufstraße 12, 49124 Georgsmarienhütte geboren am 12.11.1926, verstorben am 10.6.2015 ■ Jugendzahnpflege, Alterszahnmedizin Rena Umlandt, rumlandt(at)zkn.de ....... -310 ■ RöV-Aktualisierung Helferinnen / ... Begabtenförderung Isabell Bohnert, ibohnert(at)zkn.de ....... -331 ■ Praxisführung/RÖV-Aktualisierung Zahnärzte, ZQMS Christine Lange-Schönhoff, clange(at)zkn.de ...................................... -123 Zahnärztekammer Niedersachsen Der Vorstand ZKN MIT TEILUNGEN 7 | 2015 · 387 KLEINANZEIGEN VERKAUF Perfekter Praxisstart Verden/Aller: etablierte Praxis Top-Lage, 185 qm, 3 Beh.-Zimmer, ausbaufähig, umfassendes Beh.-spektrum, sofort o. mit begleitender Übernahme abzugeben. www.Zahnarztam-Krankenhaus.de STELLENMARKT Zahnarzt/ärztin in WOB gesucht Für unsere moderne und gut etablierte Praxis in der Wolfsburger Innenstadt suchen wir eine/n Zahnarzt/ärztin. Jegliche Form der Zusammenarbeit ist denkbar. Es erwartet Sie ein junges, kompetentes und freundliches Praxisteam. Bewerbung an: zahnaerztin. 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Denn Ihren Erfolg nehmen wir sehr persönlich! VERSCHIEDENES Praxisfusion Hildesheim Keine Lust mehr Einzelkämpfer zu sein (oder unzufrieden in der BAG)? Synergien nutzen? Kosten senken? Spaß an der Arbeit erhöhen? Urlaub machen ohne die Praxis zu schließen? Dann rufen Sie mich an! (01 52) 29 06 72 74 I m Jahr 2015 kann jeder Deutsche durchschnittlich 21 449 Euro für eine warme Wohnung, einen gefüllten Kühlschrank und andere Dinge ausgeben. Damit steigt die durchschnittliche Kaufkraft im Vergleich zum Vorjahr um 572 Euro (2,7 Prozent). Henry Schein Dental Deutschland GmbH Podbielskistr. 333 30659 Hannover Tel. 0511/61521-0 Fax 0511/61521-15 E-Mail: [email protected] Ihre Zuschriften auf www. zkn.de Chiffre-Anzeigen richten Sie bitte an: Anzeigenredaktion der »ZKN Mitteilungen« z. Hd. Frau Kirsten Eigner / Chiffre Nr. ................., Zeißstraße 11a, 30519 Hannover Mein Kleinanzeigenauftrag ➔ NUR FÜR Z AHNÄR Z TINNEN UND Z AHNÄR Z TE Raum für interne Vermerke: | | Auf Wunsch erscheint Ihre Anzeige gleichzeitig mindestens vier Wochen lang auch im Internet unter www.zkn.de Kleinanzeigen erscheinen einfarbig schwarz als fortlaufender Text ohne Hervorhe bungen. Bitte tragen Sie Ihren gewünschten Text in Druckschrift in die untenstehenden Kästchen ein, für jeden Wortzwischenraum und jedes Satzzeichen bitte ein Feld benutzen. Die Anzahl der (an gefangenen) Zeilen und damit den Preis Ihrer Anzeige bestimmen Sie selbst. Soll Ihre Anzeige unter Chiff re und/oder zusätzlich für mindestens vier Wochen auch im Internet erscheinen, so rechnen Sie zum Zeilenpreis noch die jeweilige Gebühr hinzu. – Für alle Kleinanzeigenaufträge ist Ihr SEPA-Lastschriftmandat erforderlich. Annahmeschluss für Kleinanzeigen ist der 22. des Monats vor Erscheinen der Zeitschrift. Anzeigenredaktion ZKN MITTEILUNGEN z. Hd. Frau Kirsten Eigner Zeißstraße 11a 30519 Hannover Telefax (05 11) 8 33 91-106 Bitte veröffentlichen Sie folgende Kleinanzeige ■ nur einmal unter der Rubrik: ■ Verkauf ■ in den nächsten ............. Ausgaben ■ Ankauf ■ Stellenmarkt ■ Verschiedenes ✗ ( ■ = bitte ankreuzen) Preis je angefangene Zeile = 5,– EUR (Mindestgröße vier Zeilen, davon die 1. Zeile fett) 1. Zeile fett: 20,– EUR 25,– EUR 30,– EUR Bitte deutlich in Druckschrift! 35,– EUR 40,– EUR 45,– EUR 50,– EUR 55,– EUR 60,– EUR 65,– EUR 70,– EUR 75,– EUR 80,– EUR Ingrid Weidmüller Design & Media Agentur, Mühlgasse 36, 04552 Borna Gläubiger-ID DE56ZZZ00000974781, Mandatsreferenz ........................................... SEPA-Lastschriftmandat Ich ermächtige die Ingrid Weidmüller Design & Media Agentur, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Ingrid Weidmüller Design & Media Agentur auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. ............................................................................................................................................................................................... VORNAME UND NAME (KONTOINHABER) ............................................................................................................................................................................................... STRASSE UND HAUSNUMMER ............................................................................................................................................................................................... POSTLEITZAHL UND ORT .............................................................................................................. KREDITINSTITUT (NAME UND BIC) IBAN DE _ _ _ _ _ _ _ _ |_ _ _ _ _ |_ _ _ _ |_ _ _ _ |_ _ _ _ |_ _ _ _ |_ _ Zeilenpreis (siehe oben) ............... EUR ■ Meine Anzeige soll unter Chiffre erscheinen, zzgl. 10,– EUR ............... EUR ■ Meine Anzeige soll auch im Internet erscheinen, zzgl. 10,– EUR ............... EUR Summe, netto ............... EUR zzgl. 19 % MwSt. ............... EUR Rechnungsbetrag ............... EUR Dieses SEPA-Lastschriftmandat gilt für den Kleinanzeigenauftrag an die Anzeigenredaktion der ZKN Mitteilungen. ................................................................................................................ DATUM UND ORT ................................................................................................................ UNTERSCHRIFT 2015 Innovationen entdecken. Produkte erleben. Anzeige Heckmann Ihr Branchen-Treffpunkt: Neueste Entwicklungen Innovative Produkte Neue Impulse Dental-Arena Service-Highway 26. September 2015 · Hannover · Messegelände www.infotage-dental.de BEIL AGE ZU DEN ZKN MIT TEILUNGEN 7|15 Die Seitenangabe bezieht sich auf das Hauptheft. Die Seiten für das zahnärztliche Fachpersonal · Juli 2015 Die neue Kammerversammlung hat Vorstand und Ausschüsse gewählt _S. 330 BFH bestätigt Zahnärztekammer _S. 340 Schluss mit dem Thema GEMA _S. 341 Zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung _S. 350 Editorial Umfrage Dr. Karl-Hermann Karstens Sonnenstich »Das ist nur ein kleiner Pieks«, wird dem Patienten gesagt, wenn er eine Anästhesie bekommen soll. Viele Erwachsene wissen das und fordern die »Betäubung« auch bei harmlosen Maßnahmen; andere haben dagegen eine regelrechte Spritzenphobie. Auch bei Kindern ist der Stich mit der feinen Nadel häufi g nur mit sehr viel Geduld und nach langem Zureden zu setzen. Dabei kann er soviel bewirken, wie die Medizingeschichte uns gezeigt hat: Mit den fl ächendeckenden Impfprogrammen sind viele gefährliche und oft todbringende Krankheiten wie Pocken, Tollwut, Tetanus etc. ausgerottet bzw. heilbar geworden. Mit Vakzinationen wurden die effektivsten Heilmethoden nicht nur in der HumanMedizin etabliert. »Du hast doch einen Stich«, sagt man, wenn jemand nicht für voll genommen wird. Diese Redensart ist zurückzuführen auf die Auswirkungen eines Sonnenstichs. Der unbändige Drang, sich in der Sonne zu bräunen, kann unangenehme Auswirkungen haben. Insbesondere bei Glatzköpfen oder Kindern mit leichter Kopfbehaarung führt die Erhitzung des Schädels zu einer Irritation der Hirnhaut. Es folgen Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen bis hin zum Erbrechen. Der nahende Sommer bringt diese Gefahren mit sich. Da hilft selbst eine gute Sonnencreme wenig. Schützen Sie sich und ihre Lieben indem sie sich schattige Plätze suchen. Ein Sonnenbrand kann fatale Nachwirkungen haben und die Haut reagiert darauf mit ernsten Erkrankungen, die sich viel später erst manifestieren. Dr. Karl-Hermann Karstens Körpergeruch und fettige Haare gehen gar nicht! W as stört die Deut− schen im direkten Umgang mit ihren Mitmenschen am meisten? Dieser Fra− ge ist das Meinungsforschungsinsti− tut Emnid im Auftrag des Magazins Reader’s Digest nachgegangen. Das Ergebnis: 88 Prozent halten Körper− geruch für besonders unangenehm, 70 Prozent finden fettige Haare ab− stoßend. Deutsche sind weltweit für ihre Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und die Qualität ihrer Arbeit bekannt. Aber wenn es um das Auftreten in der Öffentlichkeit geht, ist in erster Linie das äußere Erscheinungsbild entscheidend. So gaben 28 Prozent aller Umfrageteilnehmer an, sie wür− den sich an unrasierten Achseln und Beinen stören, so viele halten auch sichtbares Übergewicht für wenig schmeichelhaft. 23 Prozent sagten, sie fänden zu viel nackte Haut nicht gut. Und 20 Prozent schauen nicht gern in unrasierte Gesichter. Vor allem die Älteren legen gro− ßen Wert auf ein gepflegtes Erschei− nungsbild ihres Gegenübers. So ga− ben 46 Prozent der über 60−Jähri− gen in der Umfrage für das Magazin Reader’s Digest an, sie fänden zu viel Speck auf den Rippen von Mitmen− schen abstoßend. 34 Prozent der äl− teren Befragten missbilligen haa− rigen Wildwuchs im Gesicht. An an− derer Stelle hat diese Altersgruppe hingegen kein Problem mit unkon− trolliertem Haarwuchs: Nur 17 Pro− zent finden es unappetitlich, wenn Haare an Beinen und unter Achseln wuchern. Quelle: http://www.readersdigest.de _ MED-DENT-MAG A ZIN.DE, 6/2015 2 ZKN SPECIAL 7 | 2015 1.10.2014 F 1449 Mehr Erfolg und mehr Geld durch bessere Gesprächstechnik Zeit sparen, Kundenbindung, Patientenzufriedenheit und Leistung steiger Katrin Suhle, Eicklingen Mittwoch, 1.10.2014 von 9.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 209,− € Zahnmedizinische Akademie Niedersachsen Für Frühbucher bis zum 6.08.2014 Seminargebühr: 190,− € SEMINARPROGRAMM für Zahnärztliches Fachpersonal und Praxiszahntechniker Zahnärztekammer Niedersachsen Zeißstraße 11a · 30519 Hannover Telefon (05 11) 8 33 91-311 · Telefax (05 11) 8 33 91-306 Ansprechpartnerin: Marlis Grothe FOTO: ZKN-ARCHIV Gesund und effizient arbeiten bei der Solobehandlung Kursbeschreibung Eine optimale Arbeitsvorbereitung, das Standardisieren von Arbeitsabläufen und die Beachtung einer einheitlichen Arbeits− systematik ermöglichen es Ihnen, unnötige Bewegungen und körperliche Belastungen zu vermeiden und garantieren harmonische Jens-Christian Katzschner und körperschonende Behandlungen. Als Prophylaxe Assistentin verbringen Sie täglich mehrere Stunden am Patienten. Um beste Ergebnisse zu erzielen, nehmen Sie (häufig unbewusst) Fehlhaltungen ein, die Ihrer Gesundheit langfristig schaden, die Sie in Ihrer Beweg− lichkeit einschränken und Ihnen die Freude an Ihrer Arbeit neh− men. Häufig leiden darunter auch die Arbeitsergebnisse. Im Mittelpunkt des Workshops stehen die Erarbeitung einer logischen Arbeitssystematik bei der Solobehandlung unter er− gonomischen Gesichtspunkten und die daraus resultierende hö− here Effizienz der Behandlung. Dabei werden die individuellen Anforderungen der einzelnen Teilnehmer⁄innen berücksichtigt. Alle Inhalte werden sehr anschaulich, verständlich und mit Hu− mor vermittelt. Die Inhalte des Workshops: ● Ergonomische Grundlagen der Solobehandlung: richtig sitzen, optimale Patientenlagerung und Kopfpositionen ● Arbeitsvor− bereitung, Traymanagement ● Die Systematik der Behandlung unterschiedlicher Zahnfl ächen ● Direkte und indirekte Sicht ● Praxistipps NEU ! Referent: Jens−Christian Katzschner, Hamburg Mittwoch, 23.9.2015, 14:00 − 18:00 Uhr Kursgebühr: 258,− € (235,− € für Frühbucher bis zum 29.7.2015) Max. 14 Teilnehmer Kurs−Nr.: Z⁄F 1551 5.9.2015 drs. Johanna Kant, Oldenburg Samstag, 5.9.2015 von 9.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 236,− € 9.9.2015 F 1541 Mein Kind soll es einmal besser haben – Kinderprophylaxe spielend vermitteln drs. Johanna Kant, Oldenburg Freitag, 4.9.2015 von 9.00 bis 16.00 Uhr Seminargebühr: 195,− € ZKN SPECIAL 7 | 2015 F 1542 Röntgenkurs für die Zahnarzthelferin/ZFA − Achtung: kein Auffrischungskurs! Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Göttingen Daniela Schmöe, Hannover Mittwoch, 9.9.2015 von 9.30 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 185,− € 9.9.2015 F 1545 Mehr Erfolg und mehr Geld durch bessere Gesprächstechnik – Zeit sparen, Kundenbindung, Patientenzufriedenheit und Leistung steigern. Katrin Suhle, Eicklingen Mittwoch, 9.9.2015 von 9.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 215,− € 9.9.2015 Z/F 1545 Grundlagenseminar BEMA I – Seminar für Einsteigerinnen, Wiedereinsteigerinnen und Zahnärzte Alma Ott, Hamburg Mittwoch, 9.9.2015 von 13.00 bis 19.00 Uhr Seminargebühr: 99,− € 16.9.2015 F 1546 Aufschleifen von zahnärztlichen Instrumenten Elisabeth Meyer, Greifswald Mittwoch, 16.9.2015 von 14.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 155,− € (140,− € für Frühbucher bis zum 22.7.2015) 18.9.2015 4.9.2015 Z/F 1544 Zauberhafte Kinder ohne Zaubertricks: Psychologisch pädagogische Patientenführung in der Kinderzahnheilkunde F 1547 Learning by doing Arbeits-Grundkurs »Fit für die Kids- und Junior-Prophylaxe praktisch« Bema-Positionen FU, IP 1, IP 2 und IP 4 Sabine Sandvoß, Hannover Freitag, 18.9.2015 von 9.00 bis 18.00 Uhr Seminargebühr: 215,− € (195,− € für Frühbucher bis zum 24.7.2015) 3 Gesundheit ENTSPANNT DURCH DIE WECHSELJAHRE Beschwerden mit dem Apotheker besprechen Frauen erleben die Zeit des Klimakteriums sehr unterschiedlich. Einige Patientinnen sind von depressiven Verstimmungen betroffen. E rst zu warm, dann zu kalt. Schweißausbrüche, Herz− rasen und Unausgeglichen− heit − zwei Drittel aller Frauen leiden in den Wech− seljahren unter diesen oder ähnli− chen Symptomen. Frauen erleben diese Zeit des Klimakteriums sehr unterschiedlich. Wenn der Leidens− druck aufgrund der körperlichen und seelischen Veränderungen zu groß ist, muss sich jedoch keine Frau damit abfinden. In einem vertraulichen Ge− spräch können sich betroffene Frau− en in ihrer Apotheke informieren. Wechseljahre sind keine Krankheit Wichtig ist: Die Wechseljahre oder das Klimakterium ist keine Krankheit, sondern ein physiologischer Prozess, sie bezeichnen die hormonellen Um− stellungen vor und nach der letzten Regelblutung der Frau, der Meno− pause. Die meisten Frauen haben ih− re Menopause zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Erste Anzeichen sind 4 FOTO: FOTOLIA .COM / PHOTOGR APHEE.EU Beschwerden variieren oft Veränderungen des weiblichen Zyklus: Die Regelblutungen werden unregelmäßiger, nehmen in ihrer Stärke zu oder ab. Ursächlich für die meisten Wechseljahresbeschwer− den ist der sinkende Östrogenspie− gel. Mit zunehmendem Lebensalter nehmen die Produktion der weibli− chen Sexualhormone und damit auch die Fruchtbarkeit ab. Östrogene steu− ern nicht nur den weiblichen Zyklus, sondern beeinflussen auch noch an− dere Prozesse im Körper, wie z. B. das Herz−Kreislaufsystem, die Hautrege− neration und den Fett− und Zucker− stoff wechsel. Die Apothekerkammer rät be− troff enen Frauen zu einer Überprü− fung des Lebensstils. Denn eine ge− sunde, abwechslungsreiche Ernäh− rung, Sport sowie Entspannungs− techniken stärken den Kreislauf und wirken entlastend auf den Kör− per. Regelmäßige Bewegung stei− gert das Wohlbefi nden und sorgt für mehr Gelassenheit während der Wechseljahre. Jede Frau nimmt die hormonelle Um− stellung auf ihre Weise wahr und ist unterschiedlich stark von den Symp− tomen betroffen. Die Klassiker unter den Beschwerden sind Hitzewallun− gen und Scheidentrockenheit, die für viele sexuelle Probleme verant− wortlich ist. Außerdem können wäh− rend der Blutungen Beschwerden wie Wassereinlagerungen, Reizbar− keit oder Spannungsgefühle in den Brüsten verstärkt auftreten. Einige Patientinnen sind von depressiven Verstimmungen betroff en. Die Be− schwerden sind sehr individuell, sie sollten daher in einem ersten Ge− spräch mit dem Apotheker geklärt werden. Auch ein Arztbesuch ist sinn− voll. Sanfte Behandlung Apotheken bieten in der Selbstmedi− kation verschiedene pfl anzliche Prä− parate an. Bei leichten Beschwerden eignen sich Extrakte der Wurzel des Rhapontikrhabarbers (Rheum ha− ponticum) und des Wurzelstocks der Traubensilberkerze (Cimicifuga race− mosa). Klagt die die Patientin über ungewohnte Nervosität oder leidet gar unter einer leichten depressiven Verstimmung, können Präparate aus Johanniskraut− oder Baldrianextrakt helfen, das Stimmungstief zu über− winden. Zu beachten ist, dass sich die Wirkung dieser Arzneien erst nach Wochen entfaltet. Es ist also Geduld gefragt. Wer stark unter den Wech− seljahren leidet, sollte einen Termin beim Arzt vereinbaren. Nach den neuesten Forschungsergebnissen ist eine Hormonbehandlung eine gute Option. Mit der Gabe von Hormonen wird der Östrogenmangel ausgegli− chen und die Beschwerden ursäch− lich behandelt. Die Hormontherapie bringt viele Vorteile. Mögliche Ri− Bitte lesen Sie weiter auf S. 7 ZKN SPECIAL 7 | 2015 Praxisjubiläum Fortsetzung von Seite 4: siken wie ein Schlaganfall, Herzin− farkt oder Thrombosen schließt der Arzt nach einer individuellen Unter− suchung aus. Ein modernes Therapie− konzept sollte immer das Ziel verfol− gen: So viel Hormone wie nötig, aber so wenig wie möglich. Hormone kön− nen als Tabletten, wirkstoff haltiges Pfl aster oder lokal als Gel oder Zäpf− chen in der Scheide angewandt wer− den. Bei Fragen zur Handhabung fin− den Frauen stets Rat in der Apotheke. Keine falsche Scham Einsetzende Scheidentrockenheit als Folge der Wechseljahre ist noch im− mer ein Tabuthema. Auch hier berät der Apotheker kompetent zu Thera− pieoptionen. Sollten Schmerzen oder andere Schwierigkeiten beim Ge− schlechtsverkehr auftreten, können Gleitgele eine gute Hilfe sein. _ APOTHEKERK AMMER NIEDER S ACHSEN Zehnjähriges Praxisjubiläum – herzlichen Glückwunsch! FOTO: PRIVAT A m 1. Juli 2005 trat Frau Evelyn Kajrys unserem Praxisteam bei. Zunächst arbeitete sie als meine Stuhlassistenz. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer ZMV−Weiterbildung 2012 wechsel− te Frau Kajrys an die Rezeption. Mit ihrer sehr guten Organisation, ihrem freund− lichen Wesen und ihrer Zuverlässigkeit trägt Frau Kajrys enorm zu unserem Pra− xiserfolg bei. Im Praxisalltag überzeugt sie durch ihre langjährige Erfahrung auf allen Gebieten des täglichen Praxisablaufes. Mit ihrer Professionali− tät bei Anmeldung, Terminmanagement, Materialeinkauf, Laborar− beiten und Abrechnung hat sie sich die Anerkennung und Sympathie bei Kolleginnen und Patienten erworben. Dank ihres Engagements und ihrer fachlichen Qualifikation gelingt es Frau Kajrys auch, ihre Kolleginnen zu motivieren. Wir gratulieren unserer Mitarbeiterin von Herzen zum Praxisju− biläum, wünschen ihr Freude im Beruf, Gesundheit und Glück. Wir freuen uns auf eine weiter so wunderbare Zusammenarbeit mit ihr. _ PR A XIS TE AM DR. KL AUS K ARGE, BR AUNSCHWEIG 20 Jahre Heike Deutzer E FOTO: M. R ANG s fühlt sich keineswegs wie 20 Jahre an. Heike Deutzer startete in unserer Praxis als Auszubilden− de zur »Zahnarzthelferin«, ja so hieß es damals noch. Geradlinig und konsequent verfolgte Frau Deutzer ihr Ziel und entschied sich ganz zu unse− rer Freude, den weiteren Weg in unserer Praxis zu gehen. Sie assistierte in den folgenden Jahren bei Herrn Dr. Eisenhau− er, der sie letztendlich nur sehr ungern in die Fortbildung zur Prophylaxe−Helferin abgab. Eine solch umsichtige, ruhige und perfekt assistierende Helferin würde er wohl nicht so schnell wieder an seiner Seite haben, waren seine damaligen Worte. Die Jahre nach der Ausbildung zur ZMP waren insbesondere da− durch geprägt, dass die Patienten zu Heike Deutzer eine ganz beson− dere Beziehung aufbauen konnten. Sie schätzten auch hier ihre sehr beruhigende und professionelle Behandlungstätigkeit. Die überaus positiven Rückmeldungen aus dem Prophylaxe−Zimmer machten uns Behandler stolz und zufrieden. Wir hatten eine Perle in diesem Beruf erwischt, die uns hoffentlich nie verlassen möge. Als sich dann erneut Veränderungen ergaben, stand Frau Deutzer wieder parat und stellte sich in den Dienst der Praxis. Sie gab die ihr ZKN SPECIAL 7 | 2015 so liebgewonnene Tätigkeit als Prophylaxe−Fachkraft auf und be− gann eine neue Herausforderung in der Verwaltungsarbeit. Mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen arbeitete sie sich anfänglich un− ter kompetenter Anleitung, später immer mehr selbstständig durch den Dschungel der Abrechnung. Sie brauchte nur kurze Zeit, um die Patienten auch in diesem Fachbereich professionell zu betreuen. Wir bewundern ihre Freude an der Arbeit und den Wunsch nach mehr Wissen und Verantwortung. In diesem Jahr steht unsere Praxis mit der geplanten Erweite− rung vor einer neuen und ganz besonderen Herausforderung. Ohne den Rückhalt und die einhundertprozentige Unterstützung durch Mitarbeiterinnen wie Heike Deutzer wäre dieser Schritt für uns nicht vorstellbar. Liebe Heike, wir danken Ihnen für die vergangenen 20 Jahre. Sie haben es mit uns nicht immer leicht gehabt. Dennoch wissen wir sehr genau, welche besondere Mitarbeiterin wir mit Ihnen in unserem Team haben. Letztendlich leisten Sie einen großen Beitrag zum Er− folg unserer Praxis. In der täglichen Arbeitsroutine kommen Lob und Anerkennung sicher viel zu häufig zu kurz. Umso mehr möchten wir dieses Jubiläum nutzen, Ihre aufopferungsvolle Arbeit zu würdigen und unserer Hoffnung Ausdruck zu verleihen, noch viele Jahre auf Sie zählen zu dürfen. _ PR A XIS MARTIN R ANG, HOLGER MAT TERN UND DR. SEBA S TIAN R ANG, HANNOVER 7 FOTO: B. VOGT / PIXELIO.DE schon gew usst? re. So landet mehr im Einkaufswagen als geplant. Dage− gen hilft, in Ruhe einzukaufen, mit Blick für Qualität statt Quantität. Wer regionale Produkte kauft, achtet zusätz− lich auf die Umwelt. Für Waren aus dem Umland sind die Transportwege meistens kürzer. Regionale Herkunft ist am »Regionalfenster« erkennbar, einer bundesweit ein− heitlichen Kennzeichnung. Um den Geldbeutel zu schonen und der Verschwendung Einhalt zu gebieten, sind auch Produkte nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum oder Brot vom Vortag im doppelten Sinne wertvoll. Auch der be− wusste Griff zu Produkten mit kleinen Schönheitsfehlern kann Lebensmittel retten. Verführungen im Supermarkt widerstehen ZU GUT FÜR DIE TONNE! WENIGER LEBENSMITTELABFÄLLE DURCH BEWUSSTES EINKAUFEN Landen trotz Einkaufszettel mehr Waren im Einkaufswa− gen als geplant, liegt das meist an den sogenannten Im− pulskäufen. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) fand heraus, dass 70 Prozent der Kaufentscheidungen erst spontan vor dem Supermarktregal getroffen wer− den. Ein Grund für Impulskäufe sind große Einkaufswa− gen. Sie lassen Käufer zweifeln, ob die Einkaufsmenge wirklich ausreicht. Der Wagen wird dann oft unnötig mit zusätzlichen Waren aufgefüllt. Zu gut für die Tonne! rät, bei einer kleinen Einkaufsliste lieber auch zu einem klei− nen Einkaufskorb zu greifen. Supermärkte sind meist so konzipiert, dass die Waren des täglichen Bedarfs weit hin− ten platziert sind. Zuvor schiebt man seinen Wagen an all den verführerischen Produkten vorbei, die nur selten ge− braucht werden. Standhaft bleiben und Schnäppchen wi− derstehen geht einfacher, wenn man diese als Inspiration für den nächsten Einkauf versteht. Digitale Einkaufsplanung Jedes achte in Deutschland gekaufte Lebensmittel landet im Abfall. Das ergab eine Studie der Universität Stuttgart. Ein Grund: Bereits im Supermarkt wird oft mehr gekauft als am Ende verzehrt wird. Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt Tipps für eine vorausschauende Planung und ein bewusstes Kaufverhalten Wer beim Einkauf keinen Zettel bemühen möchte, hat mit der App von Zu gut für die Tonne! einen kleinen »Helfer« zur Hand. Sie enthält einen digitalen Einkaufsplaner, auf dem sich benötigte Lebensmittel und Mengen manuell eingeben lassen. Für den besseren Überblick und weni− ger Laufwege lassen sich die Einkäufe nach dem Standort im Geschäft sortieren, je nachdem ob man im Supermarkt oder im Discounter einkauft. Außerdem bietet die App ei− ne Vielzahl von Resterezepten und Tipps zur Lagerung von Lebensmitteln. _W W W.MED-DENT-MAG A ZIN.DE, 6/2014 Vorräte prüfen und Einkaufszettel schreiben Vor dem Einkauf sollten die Vorräte geprüft werden: Wel− che Lebensmittel befinden sich noch im Kühl− oder Vor− ratsschrank? Welche davon müssen in nächster Zeit ver− braucht werden? Auf dieser Grundlage lässt sich ein Spei− seplan erstellen, der eine kreative Resteverwertung mit einschließt. Alle fehlenden Zutaten gehören auf einen Einkaufszettel. H 46427 J U L I 2 0 15 7|15 Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte Das amtliche Mitteilungsblatt der Zahnärztekammer Niedersachsen REDAK TIONSANSCHRIFT: Zeit nehmen und klug auswählen Geht man hungrig oder in Eile einkaufen, ist man als Käu− fer empfänglicher für Sonderangebote und Aktionswa− 8 Das ZKN-SPECIAL ist eine Beilage zu den monatlich von der Zahnärztekammer Niedersachsen herausgegebenen »ZKN MIT TEILUNGEN« . Die neue Kammerversammlung hat Vorstand und Ausschüsse gewählt _S. 330 BFH bestätigt Zahnärztekammer _S. 340 Schluss mit dem Thema GEMA _S. 341 Zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung _S. 350 Zahnärztekammer Niedersachsen, Redaktion »ZKN MITTEILUNGEN«, Zeißstraße 11a, 30519 Hannover. Tel. (05 11) 8 33 91-301 Fax (05 11) 8 33 91-106 ZKN SPECIAL 7 | 2015