Artikel im Landwirtschaftlichen Wochenblatt Dezember
Transcription
Artikel im Landwirtschaftlichen Wochenblatt Dezember
26 I WALD KWF-Tagung Roding Im kommenden Jahr wird die 17. KWF-Tagung vom 9. bis 12. Juni in Roding (Lks. Cham) in der Oberpfalz stattfinden. Die Tagung unter dem Motto „Wälder – Menschen – Märkte, Forstwirtschaft nutzt natürlich“ besteht aus drei Elementen: der KWF-Expo (Messeteil), dem Fachkongress und der Fachexkursion (mit Verfahrensdemonstrationen). Mittlerweile steht das Programm für die Fachexkursion und ist auf der Homepage www.kwf-tagung. org zu finden. An den 34 Exkursionspunkten stellen Experten komplette Arbeitsketten im Praxisbetrieb dar und informieren über Einsatzbedingungen und Kosten. Die Vorführungen finden von Donnerstag bis Samstag fortlaufend von 9 bis 18 Uhr statt. Die Exkursionspunkte sind mit einem Busrundverkehr zu erreichen. Für den Besuch der Exkursion wird das „Exkursionspaket“ angeboten. In Verbindung mit einer Eintrittskarte für die KWF-Expo kostet es zusätzlich 15 € (KWF-Mitglieder 10 €) und enthält den Eintritt zur Fachexkursion, den Bustransfer sowie den Exkursionsführer. Forst live Offenburg Vom Freitag den 8. bis Sonntag den 10. April findet zum 17. Mal die Messe Forst live in Offenburg statt. Die Veranstalter der internationalen Demo-Show für Forsttechnik, Erneuerbare Energien und Outdoor rechnen mit 30 000 Fachbesuchern und mehr als 300 Ausstellern. Zusätzlich geboten wird ein attraktives Rahmenprogramm mit „Axeman“ Werner Brohammer und Doppelaxtwerfern, darunter deutsche und internationale Meister. Im Eintrittspreis von 14 € für die Tageskarte (ermäßigt: 10 €) ist auch der Besuch der parallel stattfindenden Messe Wild & Fisch in der Halle 1 enthalten. Die Öffnungszeiten sind täglich von 9 bis 17.30 Uhr. Weitere Informationen sind im Internet unter www.forst-live.de zu finden. Woodbox in Berlin Berlin Anlässlich der Grünen Wo- che in Berlin gastiert die Woodbox, eine begehbare Ausstellung, am Branchenstand „Multitalent-Holz“ der deutschen Forst- und Holzwirtschaft. Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Waldbesitzerverbände und proHolz Bayern, Baden-Württemberg und Österreich laden zur Eröffnung der Woodbox und zum anschließenden Get-together ein. Termin ist am Freitag, den 15. Januar 2016 um 12.30 Uhr in der Halle 4.2 der Messe Berlin, Stand 601. Stabil durch Biodiversität Waldbewirtschaftung und Waldnaturschutz müssen kein Gegensatz sein, sondern können sinnvoll miteinander verknüpft werden. D as Jahr 2015 war das Aktionsjahr Waldnaturschutz. Es stand unter dem Motto „Nachhaltig schützen und nutzen“. Kernziel des Waldnaturschutzes ist es, die Biodiversität – also die Artenund Lebensraumvielfalt – zu erhalten und zu verbessern. Eine große Biodiversität erhöht die Stabilität des Waldes gegenüber Schadereignissen, angefangen von Sturm und Hitze bis hin zu Massenvermehrungen von Schadinsekten und dem Klimawandel. Ziel der Waldbewirtschaftung sollte es also sein, möglichst vielfältige Wälder zu schaffen. FOTOS: WBS KELHEIM/GOLDBERG Termine BLW 52/53 I 25. 12. 2015 Mischbestände sind die Grundlage für die Biodiversität. Mischbestände sind stabil und vielfältig Nur wenn Mischbestände aus standortgerechten Baumarten bestehen, ist die Zukunftsfähigkeit der Mischung gewährleistet. Auch sind Mischbestände stabiler gegenüber Kalamitäten als Reinbestände und können sich besser an Klimaveränderungen anpassen. Mehr Artenvielfalt im Baumbestand erhöht die Zahl der Lebensräume und bereichert somit die Bestände. Einfache Maßnahmen, um die Biodiversität zu erhöhen, sind die Erhaltung von Pionierbaumarten wie Birke, Weide und Vogelbeere oder die Beimischung von Nebenbaumarten wie Hainbuche, Feldahorn oder Eibe. Totholz als wichtige Lebensgrundlage Durch das Belassen von Totholz im Wald entzieht man den Waldbeständen weniger Nährstoffe. Die bei der Holzzersetzung mitwirkenden Käferarten schließen die im Holz gebundenen Nährstoffe auf und führen sie in den Kreislauf zurück. Mehr als die Hälfte der über 1000 Käferarten, die in Deutschland vom und im Holz leben, sind Rote-Liste-Arten. Totholz wird von sehr speziellen Organismen besiedelt. Höhlenbäume sind ein Unterschlupf für Fledermäuse. Somit dient diese Maßnahme der Arterhaltung. Aus Naturschutzsicht ist dabei starkes Totholz wertvoller als schwaches, stehendes Totholz wertvoller als liegendes. Allerdings ist unbedingt die Verkehrssicherung zu beachten. lebende Fledermausarten. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Schwarzspecht. Denn seine verlassenen Höhlen nutzen etliche anderen Arten als Kinderstube, wie beispielsweise die Hohltaube, der Kleiber und der Siebenschläfer. Zu beachten ist, dass Bäume mit sichtbaren Höhlen durch § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes geschützt sind. Höhlenbäume als Heim für seltene Arten Einzelne alte oder seltene Bäume sollten im Bestand belassen werden. Insbesondere dann, wenn sie abgestorbene Bereiche, Bruchstellen oder Höhlen aufweisen. Diese Bäume dienen Vögeln als Brutstätten oder bieten Sommerquartiere für im Wald Lehrgänge an der Waldbauernschule Modul 1: Gespräche und Verhandlungen richtig führen 21. – 22. 1. 16 Grundlehrgangsbaustein 4 Ergänzung 15. – 19. 2. 16 Zeitplanung und Selbstorganisation 25. – 26. 2. 16 Grundlehrgangsbaustein 2 Waldverjüngung und Holzvermarktung 29. 2. – 4. 3. 16 Grundlehrgangsbaustein 4 Ergänzung 14. – 18. 3. 16 Pflege und Durchforstung (Grundmodul) 21. – 23. 3. 16 Durchforstung nadelholzbetonter Mischbestände für Frauen 30. 3. – 1. 4. 16 Anmeldung telefonisch: 09441-6833-0 Onlinebuchung: www.waldbauernschule.de Der Waldboden ist wertvoll Neben der Verbesserung der Waldstruktur und dem Erhalt von Lebensstätten spielt auch der Schutz des Bodens eine wichtige Rolle. Um diesen zu gewährleisten, ist es unerlässlich, eine dauerhafte Feinerschließung mit Rückegassen sicherzustellen. Dies verhindert flächiges Befahren. Auch der weitgehende Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Dünger fördert die Biodiversität. Diese beispielhaft geschilderten Maßnahmen zugunsten des Waldnaturschutzes kann jeder Waldbesitzende im Zuge der Waldbewirtschaftung umsetzen. Der Freistaat Bayern gibt dazu finanzielle Unterstützung durch Förderprogramme. Nähere Informationen gibt es beim zuständigen Beratungsförster. Kai Sühlfleisch Waldbauernschule Kelheim/Goldberg