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Weinreise Norditalien Teil II 30. Juni – 4. Juli 2013
Lambrusco mit Parmiggiano und Aceto balsamico in Modena,
Franciacorta in der Lombardei
Zu den Perlen Italiens, lautete das Motto unserer zweiten Entdeckungsreise, auf die wir uns in
Begleitung von Christine Balais und Steffen Maus begeben haben. Treffpunkt am Aeroporto
in Verona bei sommerlichen Temperaturen, die allein schon für Vorfreude gesorgt haben auf
das Prickelnde Vergnügen, was uns die nächsten vier Tage erwarten sollte.
Direttore Ermi Bagni, war für die nächsten beiden Tage Rund um Modena unser
Ansprechpartner, der uns bereits nach dem Eintreffen in unserem Stadtnahen Domizil, mit
seiner kompetenten und persönlichen Führung durch die bezaubernde Altstadt von Modena
begleitet hat. Bei sommerlich warmen Temperaturen, haben wir uns natürlich nicht vom
1. Besuch einer traditionellen Gelateria abhalten lassen. Besonders faszinierend für uns alle
war der Besuch der Unesco geschützte Kathedrale von Modena, die so wie der berühmte
Tenor Pavarotti, zum Wahrzeichen dieser historischen Stadt gehören. Atemberaubende
Schönheit, mitten in einer lebendigen Stadt, mit einer einladenden Geschäftswelt und
zahlreich gefüllten BARS.
Hier sollte einer unserer ersten Begegnungen mit dem regionstypischen Lambrusco sein, in
einem imposanten Saal der Osteria direkt an der Piazza Grande. Ein erfrischender Einstieg in
die Welt des Lambrusco, den wir uns bei leckeren Antipasti schmecken ließen.
Nach einer kurzen Erfrischungspause zurück im Hotel, ging es schon zur ersten
Weinverkostung und einem Regionstypischen Abendessen auf das Familiengeführte Weingut
von Corte Manzini. Wo uns vom Oberhaupt der Familie Manzini, die Geschichte des
Weingutes und dem Lambrusco Grasparossa di Castelvetro DOC anhand von zahlreichen
Proben näher gebracht wurde. Spannender hätte dieser Tag nicht ausklingen können und so
freuten wir uns bereits auf das, was uns den nächsten Tag erwarten sollte.
Ein Besuch im Familien Unternehmen Cavicchioli, das durch Ihren Gründungsvater
Umberto Cavicchioli, seit 1928 auf eine bereits lange und Traditionsreiche
Weinbaugeschichte des heutigen Lambrusco DOP zurück blicken kann.
In Zusammenarbeit mit Ihrem Vertriebspartner GIV (Gruppo Italiano Vini) überzeugten
Sie uns anhand einer exquisiten Verkostungsprobe Ihrer Weine aus den Rebsorten Lambrusco
di Sorbara, Lambrusco Grasparossa di Castelvetro, Lambrusco Salamino di Santa Groce und
dem Pignoletto di Modena. Optimiert wurde das Ganze mit einer feinen Kostprobe des
Prosciutto di Modena DOP und gereiften Parmigiano Reggiano DOP.
Ein prickelnder Tagesbeginn, der auf dem nächsten Familiengut von Elio Garuti weiter
geführt werden sollte. Nach einer Besichtigung seiner Produktionsstätte, ging es durch den
Weingarten zur Schatzkammer seines Anwesens – dem Aceto Balsamico Lager, der sich im
separaten Gebäude des Weinguts befand. Hier lagern zahlreiche Fässer in unterschiedlichen
Größen, dabei wird uns das klassische Herstellungsverfahren, sowie die gesetzliche Regelung
des Ursprungsgeschützten Aceto Balsamico di Modena erklärt. Anschließend lassen wir uns
von Diesem und der prickelnden Weinauswahl Rund um den Labrusco Grasparossa, bei
einem traditionellen Mahl in der Hauseigenen Enoteca genussvoll überzeugen.
Für den graziösen Abschluss unseres Aufenthalts in Modena, stand eine Besichtigung
inklusive professioneller Weinverkostung im Traditionsweingut Cleto Chiarli auf dem Plan.
Dieser hatte den Grundstein für den qualitativen Ausbau des Lambrusco in der Emila
Romagna bereits vor über 150 Jahren gelegt. Auf dem neuen Ansitz in Castelvetro, einer
traumhaften Anlage mit einem der modernsten Weinkeller der Region, wurde uns die
Geschichte, sowie die heutige Vision des Weinguts Chiarli, von dem charmanten
Holländischen Exportmanager erklärt. Somit hatten wir zum Abschluss unserer Tour Rund
um Modena, noch einmal die Perfektion aus den Rebsorten Lambrusco Sorbara, Grasparossa
und Salamino im Glas. Danach ließen wir uns den Appetit auf das anschließend folgende
Festmahl, von dem prickelnden und fruchtig-frischen Pignoletto anregen. Das wir unter
freiem Himmel und mit einem perfekten Service des Catering Teams bis zur späten Stunde
dieses herrlichen Sommerabends genießen konnten.
Am nächsten Tag ging es bereits früh am Morgen zur Käserei Schule L. Spallanzani di
Castelfranco Emilia, die uns die Herstellung des Parmigiano Reggiano, sowie die Bedeutung
der Reifung und des strengen Kontrollverfahren anhand einer kleinen Besichtigung inkl. einer
Kostprobe näher gebracht hatte. Hier wurde uns noch einmal erklärt, welche drastische
Auswirkung das Erdbeben in 2012 auf diese Region, sowie die Produktionsstätte von
Parmigiano und Aceto Balsamico hatte.
Danach hieß es „Arrivederci“ Emila Romagna und „Grazie“ an Ermi Bagni, der uns im
Namen des Consorzio, diese Region von seiner schönsten Seite präsentiert hatte.
Nun ging es weiter im Bus zu unserer nächsten Station – nach Erbusco, unserer ersten Station
in der wunderschönen Franciacorta. Hier erwartete uns bereits das Team von Barone Pizzini.
Nach einer kurzen Begehung, des modernen Weinkellers mit der Erklärung, einer der ersten
bio- und ökologisch denkenden und arbeitenden Betriebe der Region zu sein, erwartete uns
bereits der erste prickelnde Einstieg in die Welt der Franciacorta. Im Blick auf die hügelige
Landschaft der Region, wurde uns die Produktion des edlen Franciacorta erklärt und anhand
einer ausgewählten Kostprobe von Satén über Brut, Nature bis hin zum Rosé präsentiert.
Das anschließende Foodpairing zur Selektion des Hauses, gehörte sicherlich zu einem der
Highlights unserer Reise, die uns vor der Weiterfahrt zum nächsten Betrieb, nicht nur die
nötige Stärkung gab. Nicht zu vergessen, der Insidertipp unserer Gastgeber; „ un caffè“ in der
kleinen Bahnhofstation mit Blick auf den Lago di Iseo einzunehmen – che bello!
Anschließend ging es weiter zum Traditionsreichen Weingut Ricci Curbastro. Vorort wurden
wir vom Besitzer persönlich in seinem wunderschönen landwirtschaftlich geprägten Anwesen
empfangen. Die landwirtschaftliche Geschichte der Familie Curbastro war der Grundstein, der
bereits im 13. Jhd. gelegt und Ende des 19. Jhd. mit dem Weinbau weitergeführt wurde. Was
uns in einem Rundgang durch das Familien eigene Weinbaumuseum, sowie den historisch
geprägten Weinkeller ausführlich gezeigt wurde. Signore Curbastro ist ein sehr engagierter
Mann, der sich politisch für seine Region einsetzt und der landwirtschaftliche Gedanke seiner
Familie durch ihn weitergeführt wird. Was wir spätestens beim Rundgang durch seinen
herrlichen Garten spüren konnten, welche Bedeutung Flora und Fauna für die Familie
Curbastro haben. Die Philosophie dieses Familienunternehmens, konnte man bei jeder
Kostprobe spüren und so bleibt uns allen dieses Weingut in prickelnder Erinnerung.
Nächste Station, unser Domizil Iseolago Hotel, direkt am Lago di Iseo gelegen. Hier konnten
wir das herrliche Sommerwetter für ein paar Minuten genießen und manch eine(r) gönnte sich
eine kleine Abkühlung, mit einem Sprung in den herrlich erfrischenden See. Bevor es zu
unserem kulinarischen Abschluss des Tages ging, hoch in die Hügel der Franciacorta zum
Ristorante Hosteria uva Rara. Hier erwarteten uns weitere Kostproben einiger Produzenten
des prickelnden Franciacorta in Begleitung zu einem exquisiten Fischmenü.
Am zweiten Tag im Herzstück der Franciacorta, erwartete uns ein straffes Programm, sodass
wir bereits am frühen Morgen unser erstes Verkostungsziel im Visier hatten, das herrlich
gelegene Anwesen von Ronco Calino. Hier wurden wir bereits erwartet und zu einer kleinen
Tour durch den innovativen Weinkeller, sowie den nahe gelegenen Weingarten geführt. Wo
uns die Bedeutung der Klassischen Rebsorten der Franciacorta (Chardonnay, Pinot Bianco
und Pinot Nero) noch einmal gezeigt wurden. Leider mussten wir feststellen, dass keine
Region der Welt vor Naturschäden sicher ist. Dieser Rebberg zeigte zahlreiche Neutriebe,
nach einem Hagelschaden im Frühjahr. Was in diesem sehr qualitätsorientierten Betrieb zu
entsprechenden Maßnahmen führte. Die anschließend professionelle Präsentation des
prickelnden Franciacorta Sortiments gehörte zu einem der Highlights unserer Tour, die vom
Exportmanager Andreas Comploj, sowie der Weingutsbesitzerin Lara Imberti Radici im
Namen Ihres Mannes Paolo Radici, einen besseren Eindruck hätte nicht hinterlassen können.
Weiter ging es zum Guido Berlucchi, besser gesagt zum Palazzo Lana Berlucchi. Tradition
verpflichtet, könnte man beim Anblick dieses imposanten Anwesens sagen, was uns gleich zu
Beginn in einer ausführlichen Tour präsentiert wurde. Besonders der alte natürlich temperierte
Klosterkeller, hat uns überzeugt. Hier kann man nur das edelste Produkt der Welt lagern – in
diesem Falle - einen Franciacorta! Ein Château der Extraklasse, geprägt mit langer Historie.
Diese uns im Rundgang näher gebracht und anhand von zahlreichen wertvollen Gemälden
und einer barocken Innenausstattung gezeigt wurde. Ja, hier wollen wir verweilen, war unser
Gedanke und so genossen wir das herrlich angerichtete Lunch und verkosteten dazu die
besten prickelnden Tropfen des Hauses. Durch unseren Gastgeber hatten wir wirklich das
Gefühl zumindest für ein paar Stunden, in eine Märchenhafte Welt entführt zu werden.
Kann das Leben schöner sein? Bei diesem Anblick von Geschichte, Genuss und dem
herzlichen Empfang, ist es kein Wunder, dass diesem Weingut sogar eine Briefmarke
gewidmet wurde!
Nach dem wir immer noch so verzaubert waren, ging es bereits zum nächsten Weingut
Contadi Castaldi. Einem noch relativ jungem und innovativen Weingut in der Geschichte der
Franciacorta. Sozusagen der moderner Ableger von Vittorio Moretti, neben seinem
Unternehmen von Bellavista und mit dem Gedanken hier, durch die Hand seines Zöglings,
dem Önologen Gian Luca Ucelli, eine neue Erfolgsstory zu schaffen. Von dieser wir anhand
einiger Kostproben überzeugt wurden.
Doch der straffe Zeitplan ließ uns schon wieder zum nächsten Weingut eilen – zur Villa
Crespia, wo uns bereits die Tochter eines Inhabers der Brüder Muratori zur nächsten
prickelnden Verkostung erwartete. Nach einem kurzen Rundgang durch das moderne und mit
bester Technologie ausgestattete Kellergebäude, erwartete uns bereits die nächste Kostprobe.
Dieses Weingut legt einen besonders hohen Wert auf die Produktion von Chardonnay (85 %)
mit nur einem geringen Anteil von Pinot Nero (15 %). Was uns bei der charmant geführten
Degustation, bestens präsentiert wurde.
Den gebührenden Abschluss unserer Norditalien Reise, genießen wir schon wenig später in
der besten Location der Region, dem angesagten Ristorante Despensa Pani e Vini. Hier ließen
wir bei weiteren „Bollicine di Franciacorta“ unsere ganzen Erfahrungen der letzen Tage, bei
bester Laune und jede Menge Fröhlichkeit ausklingen. Prickelnder hätten die Eindrücke
dieser Reise nicht sein können.
Mit einer andächtigen Führung in San Pietro in Lamosa inklusive einer kleinen Citytour,
verabschiedeten wir uns von dieser herrlichen Region am Lago di Iseo und ließen auf dem
Weg zum Flughafen unsere prickelnden Eindrücke der letzten Tage revue passieren.
Nicole Vaculik