Terrabianca - Weinkeller Riegger AG
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Terrabianca - Weinkeller Riegger AG
Weinkeller Riegger AG Birrhard www.riegger.ch Wein- und Genussmagazin Roberto Guldener auf seinem Luxus-Agriturismo Villa il Tesoro in der Maremma Terrabianca Der Winzer von der Bahnhofstrasse Champagne Deutz Königliche Mariages Riegger-Fest Genuss mit Charakter Herbst 2006 Inhalt Das Angebot Weisswein Liebe Weinfreunde Ein Unternehmen, so wird gelehrt, soll sich positionieren und sich von den Mitanbietern durch klar umschriebene Marktleistungen unterscheiden. Es soll zielgruppengerecht kommunizieren und sich viele andere erstrebenswerte Fähigkeiten aneignen, die sich oft nur mit englischen Fachbegriffen ausdrücken lassen. So wichtig marktorientiertes Denken und Handeln auch ist – wir sind der Meinung, dass gerade in unserem Metier rein kommerzielle Interessen als Triebfeder des Tuns und Handelns Gefahren in sich bergen. Denn Wein sollte ein nachhaltig hergestelltes, ursprüngliches Produkt sein, und ein Naturprodukt lässt sich nicht ohne nachteilige Folgen kommerzialisieren oder für rein wirtschaftliche Zwecke «zurechtbiegen». Deshalb verzichten wir auf Weine, welche industriell hergestellt werden, und wir wehren uns gegen Tendenzen, wonach der Wein zum reinen, auf internationalen Durchschnittsgeschmack getrimmten Marketingprodukt verkommt. Ein charaktervoller Wein lässt die Eigenschaften eines Terroirs und einer Traubensorte erkennen. Sangiovese soll aus der Toskana kommen, Cannonau aus Sardinien, Blaufränkisch aus Österreich. Denn ursprünglich beheimatete Rebsorten lernen durch ihr genetisches Erbe, sich perfekt an Boden, Wind und Wetter anzupassen. Und lassen sich deshalb weitgehend ohne Einsatz von Chemie auf natürliche Weise produzieren. Dazu brauchts jedoch leidenschaftliche Winzerinnen und Winzer, die in Rebberg und Keller ihr Gespür und ihre Erfahrung für die lokalen Begebenheiten einbringen und den Wein mit ihrer persönlichen Handschrift prägen. Es darf auch weiterhin Weine geben, die nicht ganz perfekt sind. Weil kein Rebjahr dem anderen gleicht und sich klimatische Verhältnisse im Wein widerspiegeln. Wir plädieren also für Geschmacksvielfalt, Ursprünglichkeit, Authentizität. Und sind gegen Eintönigkeit und Mittelmass – beim Wein ebenso wie bei Lebensmitteln. In diesem Magazin kommen Menschen zu Wort, die diese Leidenschaft mit uns teilen – und herausragende Weine oder Spezialitäten herstellen, die grössten Genuss bereiten. Genuss und Ursprünglichkeit stehen auch am RieggerFest vom 27. und 28. Oktober im Zentrum. Hier treffen Sie auf einen einzigartigen Markt mit Schweizer Spezialitäten mit geschützter Ursprungsbezeichnung (AOC/IGP) sowie auf Weinproduzenten, die Ihnen viel zu erzählen haben. Wir freuen uns, Sie am Riegger-Fest willkommen zu heissen, und wünschen Ihnen interessante Lektüre. Und Appetit auf eine gute Zeit bei einem schönen Glas Wein. Foto: Dick Vredenbregt Herzlich PS: Mit einem Glas Champagner möchte ich auf unser Kommunikationsteam anstossen. Es hat für die kompetente und sinnenfreudige, die «beispielhaft integrierte Kommunikation eines KMU» den Award Corporate Communications durch eine Jury unter der Ägide der Fachhochschule Nordwestschweiz erhalten. Das freut mich ausserordentlich. 12 12 14 15 15 15 15 Schweiz Frankreich Italien Österreich Spanien Portugal Neue Welt Rotwein 20 21 21 21 21 22 22 22 22 22 23 23 27 27 27 28 28 28 29 29 29 30 30 30 30 32 32 32 32 32 32 37 37 37 Schweiz Frankreich Burgund Côte de Nuit/Beaujolais Loire/Rhonetal Südfrankreich Bordeaux Médoc / Haut-Médoc Moulis / Listrac Margaux St-Julien Pauillac St-Estèphe Graves / Pessac-Léognan St-Emilion Pomerol Fronsac Côtes de Castillon Italien Norditalien Piemont Toskana Süditalien Sizilien/Sardinien Spanien Portugal Österreich Neue Welt USA/Kalifornien Chile Brasilien Argentinien Südafrika Australien Portwein 32 Porto Niepoort 4 13 14 16 18 Genuss zwischen Ziege und Zitrone Apéro-Tipp Riegger-Fest von 27./ 28. Oktober 2006 Einladung 24 28 Lang lebe der Korken Der richtige Verschluss 16 Unter Madeiras heisser Sonne reifen wahre Wunder Der langlebigste Wein der Welt 31 Explosiver Nachwuchs bei den Dos Victorias Demnächst bei Riegger 33 Eheliche Freuden auf Carnuntum Dorli Muhr und Dirk Niepoort 34 Königliche Mariages in Reims Champagne Deutz 38 La grande bouffe Cubus – sinnliches Panoptikum Weinkeller Riegger AG Langgass 5244 Birrhard Tel. 056 201 41 41 Fax 056 201 41 49 E-Mail [email protected] www.riegger.ch 4 Wolfshunger im Oberwallis Roggenbrot und Trockenfleisch Ein Châteauneuf von altem Schrot und Korn Domaine de Villeneuve Impressum Herausgeber Weinkeller Riegger AG, 5244 Birrhard Tel. 056 201 41 41, [email protected] Realisation und Produktion Daniel Schranz, Weinkeller Riegger AG Texte Paul Imhof, Béatrice van Strien, Daniel Schranz Fotos Wo nicht anders angegeben: Weinkeller Riegger AG Korrektorat Françoise Reutimann, Hirzel Druck Druckerei Kyburz, Dielsdorf Auflage 145000 Exemplare, erscheint zweimal jährlich © by Weinkeller Riegger AG, Oktober 2006 Donatschs Föhnbeeri Herrschaftliches Dessert 23 Schaumwein 37 Champagner 37 Prosecco/Moscato 37 Cava Der Winzer aus der Bahnhofstrasse Terrabianca und Tesoro 24 34 Lageplan Die Weinkeller Riegger AG liegt direkt an der Autobahn A1 Bern–Zürich und ist von Zürich, Basel, Bern und Luzern bequem erreichbar. Öffnungszeiten Montag bis Freitag, 9 bis 18.30 Uhr durchgehend, Samstag, 8 bis 16 Uhr durchgehend. Terrabianca und Tesoro – traditionelle und moderne Toskaner Der Winzer aus der Bahnhofstrasse Seit bald 20 Jahren produzieren Roberto und Maja Guldener im Chianti Senese und seit wenigen Jahren auch in der Maremma Chianti Classico und andere toskanische Weine. Ein Besuch auf Terrabianca und Tesoro. V Ein Zürcher in der Toskana: Roberto Guldener setzt auf die Kraft verschiedener Rebklone. Ein ausgezeichnetes Beispiel ist sein Croce, Chianti Classico Riserva. 4 erwischt sind die Jahre der Entbehrungen, vergessen die Albträume, die Neuwinzer überfallen, wenn das Wetter nicht will, der Markt trudelt, der Keller einstürzt – Maja und Roberto Guldener könnten davon ein Lied mit unzähligen Strophen singen. Aber sie lassen es bleiben, die ganze Musik, die sie zu vergeben haben, steckt in ihren Weinen, im Haus und in einem wunderschönen Garten. Seit 19 Jahren. Wir haben ein gerüttelt Mass an Nacht im Schlafwagen überstanden, sind um zehn nach sieben in Florenz aus- und zu Francesco Russo in den Offroader eingestiegen. Der agile Mann ist die rechte Hand der Guldeners, er kümmert sich auf Terrabianca im Chianti um Verkauf und Vertrieb und auf Tesoro in der Maremma, dem zweiten Gut der Guldeners, um den Agriturismo. Russo ist ein Einheimischer, der die ersten Lebensjahre in Deutschland verbracht und dort später Betriebswirtschaft studiert hat. Er spricht ein Hochdeutsch mit Allgäuer Spritzern und fährt ziemlich rasant durch den Morgenverkehr über die Schnellstrasse Richtung Siena hinunter. Russo weist mit der Hand nach rechts und sagt: «San Gimignano.» Wir sehen den berühmten Ort in weiter Ferne, die «Skyline» der mittelalterlichen Türme von Dunst vernebelt, und wir können uns vorstellen, wie dort zu dieser Zeit die ersten Touristen eilig ihren Cappuccino › Funktional und naturnah: Die Cantina Terrabianca passt in das Landschaftsbild des Chianti Senese. trinken und dann durchs alte Gemäuer flanieren. Das ists denn schon gewesen mit der historischen Seite dieses alten Landes, das seit 3000 Jahren bearbeitet wird, planiert und umgegraben, geschliffen, gepflügt und bepflanzt – wir haben keine Zeit, uns bei Etruskern und Römern zu verlieren, wir brausen schnurstracks Terrabianca entgegen, denn Russo hat Stalldrang. «Ich bin am Wein verkrankt», sagt er und drückt aufs Gaspedal. Terrabianca Um halb zehn treffen wir auf Terrabianca ein. Ein Hund gibt an, ein zweiter beschnüffelt die unbekannten Hosenbeine. Roberto Guldener führt uns durchs Haus auf die Gartenterrasse. Die Sicht ist atemberaubend – nicht so spektakulär wie auf dem Gornergrat, erhaben vielmehr, die umgebenden Hügel haben nichts Erdrückendes, ihre sanften Abhänge und Konturen bieten Raum für Weite. Die Fattoria Terrabianca, einst eine eigene Località für zehn Familien, liegt, umgeben von SangioveseWeinstöcken, über einer Senke zwischen zwei Gemeinden, die wie Festungen auf ihren Hügelspitzen thronen, Vagliagli und Radda in Chianti. Wir befinden uns nicht am Ende der Welt, Siena liegt bloss ein paar Kilometer südlich und eine halbe Stunde Achterbahn entfernt. Auf der Terrasse stärken wir uns mit Espressi und lassen uns von der Schönheit des Gartens und dem Spiel von Farben und Formen einnehmen, von Pinien und Kletterrosen, Lavendel und Geranien, Tafeltrauben und Kakteen, von einem Feigen- und einem alten Olivenbaum, dessen dicker, ausgefranster Stamm, aus dem ein paar junge Äste mit Blättern und Früchten wachsen, gewiss zwei-, dreihundert Jahre alt sein dürfte. Weiter gegen die Rebzeilen hin ist der Rasen aufgewühlt. «Wildschweine», sagt Maja Guldener, «wir müs- Über allem wacht der gute Geist der Cappella (oben) – auch über Maja Guldeners Zaubergarten (links). sen den Jäger benachrichtigen.» Im Gemüsegarten gedeihen grosse und kleine, runde und ovale Tomatensorten, Salate und allerlei Kräuter, Basilikum, Rosmarin, flacher Peterli, Salbei, Schnittlauch und Liebstöckel. Wir können längst nicht alles identifizieren, was wir da sehen, was da wächst und blüht und wuchert. Das Gut Terrabianca fügt sich in seinem traditionellen Habitus unaufgeregt in diese Landschaft ein, als hätten Erbauer und Nachfahren einen Satz beherzigt, den wir vor Antritt unserer Reise im «Kulinarischen Lexikon» von Cédric Dumont gelesen haben. In seinem Text über die Toskana zitiert der Autor einen Renaissancearchitekten: «Ich möchte», schrieb vor Jahrhunderten Leon Battista Alberti, «dass die Häuser, die sich im Besitz der Aristokraten befinden, nicht auf dem fruchtbaren Teil des Landes erbaut werden, dass sie sichtbar bleiben und man von ihnen aus die Städte, die Landschaft und das Meer betrachten kann, die weiten Ebenen und die bewaldeten Hügelketten und die Bergspitzen – und dass direkt vor dem Haus anmutige Gärten angelegt werden.» Der Garten spielte allerdings noch keine tragende Rolle, als sich Maja und Roberto Guldener vor bald 20 Jahren entschieden, ihre Boutique für Damenmode an der Bahnhofstrasse in Zürich zu verkaufen, die beiden › 7 Guldeners Weine Kantig und lieblich – zwei Eigenschaften, die sich im Fass nicht unbedingt vermählen lassen. Deshalb baut Roberto Guldener seine Weine in zwei Linien aus: Chiantis auf klassische Weise, Assemblages auf moderne, runde Art. Denn, so Guldener: «Ich bin gerne Traditionalist, schätze aber auch das Kreative.» La Fonte, 2004 Rosso Toskana IGT 100 Prozent Sangiovese; junge Reben von beiden Gütern, 6 Monate im Eichenfass ausgebaut. Fr. 15.90 Il Tesoro, 2003 Rosso Toskana IGT 100 Prozent Merlot; Trauben von Tesoro in der Maremma, dem zweiten Weingut Roberto Guldeners. Fr. 40.40 Principessa, 2004 Rosso Toskana IGT 100 Prozent Sangiovese; ein jung zu trinkender, unkomplizierter Wein, exklusiv abgefüllt für die Schweiz. Fr. 18.50 Campaccio, 2003 Rosso Toskana IGT 70 Prozent Sangiovese, 30 Prozent Cabernet Sauvignon von den besten Rebgärten der Terrabianca. Ein runder, süffiger Wein – Guldeners Erfolgsprodukt. Fr. 34.90 8 Campaccio Riserva, 2001 Rosso Toskana IGT 50 Prozent Sangiovese, 50 Prozent Cabernet Sauvignon; limitierte Edelvariante des Campaccio, eine Selektion der besten Fässer; lange Reifezeit. Fr. 44.90 Reines oder aromatisiertes (Rosmarin, Basilikum, Oregano) Olivenöl aus eigener würzt ein Jahr lang 200 Liter Olivenöl. Töchter im Teeniealter aus ihrer vertrauten Umgebung herauszulösen und in der Toskana ein neues Leben als Winzerfamilie zu beginnen. Heute symbolisiert der Garten mit seinem geordneten Wildwuchs und seiner stillen Kraft eine gewisse Gelassenheit, die sich mit dem Erfolg der Arbeit eingestellt hat. Zu zweit haben sie angefangen, heute beschäftigen Guldeners 60 Angestellte. Die Cantina liegt quasi vor der Tür, man sieht sie von der Terrasse des Wohnhauses aus, am deutlichsten erkennbar ist das Wahrzeichen, die riesige Zypresse, die wie der letzte Fangzahn eines betagten Gebisses als einzige Überlebende eines Hains vor der modernen, diskret in die Landschaft eingepassten Kellerei steht. Roberto liess sie vor wenigen Jahren nach eigenen Plänen bauen. Dort werden im Herbst 2006 rund 400 Tonnen Trauben von 124 Hektaren Rebfläche in Terrabianca und von 104 Hektaren in Tesoro verarbeitet – «alles von Hand gelesen», sagt Roberto Guldener. Alles Rotwein. Bei unserem Besuch füllen Angestellte Flaschen ab, lassen sie durch die Etikettiermaschine laufen, schichten sie säuberlich in Drahtgitterwürfel in Palettengrösse. Der Platz neben der Cantina ist belegt mit leeren Flaschen, sie müssen alle noch weg, damit Raum frei wird für das Traubengut des Jahrgangs 2006. «Wir füllen im Jahr etwa 400 000 Flaschen ab», sagt Guldener. Und 9000 Kilo Olivenöl. Guldener besitzt 4000 Olivenbäume von fünf Sorten auf beiden Gütern. Wie die Trauben werden auch die Oliven von Tesoro nach Terrabianca gebracht – eine Fahrt von zwei Stunden – und dort verarbeitet. In der Cantina werden die Oliven gepresst und abgefüllt, ein Teil des Öls lässt man in 200Liter-Behältern Aroma tanken: Ein Strumpf mit 5 Kilo getrocknetem Rosmarin, Basilikum oder Oregano hängt ein Jahr lang im jeweiligen Tank. «Der Geschmack muss langsam reifen», sagt Guldener, «probiert man nach einem halben Jahr, ist das Aroma bei weitem nicht so harmonisch wie nach einem ganzen Jahr.» In der Küche, wo die Öle reifen, werden auch Saucen (Pesto, Peperoncino, Cinghiale, Funghi procini) produziert und Gemüse in Gläsern konserviert (wie Cipolline, Melanzane, Olive verdi, Pomodori); sie sind wie das Öl im Riegger-Laden in Birrhard erhältlich. Tesoro Aber lange sollen wir uns in der Cantina nicht aufhalten. Guldener drängt es nach Tesoro. Er hat im Restaurant seines Agriturismo ein Mittagessen bestellt, das wir noch Produktion: Der Kräuterstrumpf, den Guldener in der Hand hält, vor Sonnenuntergang einnehmen möchten. Auf dem Weg aus dem coupierten Chianti Senese in südöstliche Richtung verändert sich die Landschaft, die Hügel flachen gegen die Meeresküste zu ab, die Struktur wird einfacher, Monokulturen von Wald, Reben und Oliven prägen das Bild. Auffallend ist der grosse Anteil der Macchia mediterranea, eines trockenen, struppigen, nahezu mürrisch wirkenden Waldes mit Steineichen, in dem Wildschweine einen idealen Lebensraum finden. Zwischen Massa Marittima, einer festungsähnlichen, mittelalterlichen Ortschaft an abschüssiger Lage im Hinterland, und den Stränden von Punta Ala und der Stadt Follonica an der Meeresküste zieren inmitten von Olivenhainen und Rebzeilen sechs Häuser den trockenen, rötlich schimmernden Hügelrücken von Tesoro. Noch stärker als in Terrabianca trägt hier, 2 Jahre nach Eröffnung, alles, Agricultura und Agriturismo, die Handschrift von Roberto Guldener – von den Weingärten bis zu den Interieurs der grosszügig bemessenen, luxuriös ausgestatteten Suiten, von den Steinen, die auf dem Vorplatz nachts wie ein Sternenhimmel leuchten (dank eingebauter Minilämpchen), bis zum Design von Tischen, Stühlen und Skulpturen in Réception, Restaurant und Bar. Dem Auge des Machers, der nachts im Bett beim Licht einer Taschenlampe seine Ideen spinnt, entgeht nichts, er sieht sofort den minimsten Makel – klaubt beim Gang durch die Pinienallee zwischen Pool und Gebäuden ein rotes Papierchen aus dem Kies, weist auf eine Vase hin, in der Blumen fehlen, lässt eine Skulptur mit Bruchstelle entfernen. Wer sich unter Agriturismo so etwas wie «Ferien auf dem Bauernhof – Schlafen im Stroh» vorstellt, kommt hier schnell auf die Welt. Tesoro war einmal eine Ruine, heute ist es ein Hort von Luxus in der Stille einer wunderschönen Landschaft, deren Genius Loci viele Gäste zum Verfassen von begeisterten Kommentaren und Hymnen inspiriert. «Ich begann Wein zu machen als Konsument», bekennt Guldener jetzt am Tisch auf der gedeckten Veranda, «ich mache auch das Hotel als Konsument.» Deswegen können sich seine Gäste auf erstklassigen Matratzen ausstrecken, deswegen braucht man auch keine Decke über dem Duvet abzuräumen, denn «Bettdecken sind grauenhaft». Bei der Herfahrt hat uns Guldener gefragt, was wir essen möchten, und gleich angemerkt, dass er von einem guten Koch nie wissen wolle, was er bringe. Also sagten wir bloss: «Fisch, wenns recht ist», wenn wir schon in › Cipresso, 2003 Rosso Toskana IGT Reinsortiger Sangiovese, elegant, fruchtbetont und kräftig; 12 Monate im Barrique ausgebaut. Fr. 34.90 Ceppate, 2003 Rosso Toskana IGT Klassische Bordelaiser Assemblage, Cabernet Sauvignon und Merlot; im Stil der grossen «Super-Tuscans». Fr. 53.50 Scassino, 2004 Chianti Classico DOCG 97 Prozent Sangiovese, 3 Prozent Canaiolo; fruchtig-frischer Chianti Classico. Schmeckt jung und nicht zu warm getrunken herrlich erfrischend. Fr. 20.– Croce, 2003 Chianti Classico Riserva DOCG 97 Prozent Sangiovese, 3 Prozent Canaiolo; samtiger, kräftiger Chianti Classico; intensiv, komplex, saftig. Fr. 26.40 9 «Schlafen auf dem Bauernhof» nach Art der Guldeners: Die Ruinen von Tesoro verwandelte der Besitzer in ein Agriturismo der Sonder der Nähe des Tyrrhenischen Meeres speisen dürfen, toskanischen SeaFood, wenn die Wortwahl gestattet ist. Der Koch stammt aus Neapel, er verbindet zwei markante Regionalküchen, beide vom Meer geprägt, die toskanische allerdings deutlicher vom Land, beide relativ einfach und unprätentiös. Der Maître öffnet die erste Flasche, La Fonte 2004, reinsortiger Sangiovese, gewachsen an den Hängen von Tesoro. Der Kellner serviert dazu ein innen weiches, aussen knuspriges Kartoffelkrönchen mit Ricciola-Tatar, roher, gehackter Bernsteinmakrele. Zum zweiten Gang, (dicke) Spaghetti con frutti di mare, garniert mit Zucchiniblüten, lässt Guldener Terrabianca Croce 2003 ausschenken, 97 Prozent Sangiovese und 3 Prozent Canaiolo, einen Chianti Classico Riserva DOCG von wundervoller Frucht und edlem Schmelz. «Diese Harmonie kann man nicht im Keller machen, das passiert in der Traube, das ist reine Agricultura», sagt Guldener. Und er holt weiter aus: «Das kann nie einklonig sein.» Einklonig? «Das ist eine Assemblage von Klonen, in diesem Fall von verschiedenen Sangiovese-Familien», erklärt der Weinmacher. Die traditionellen Chiantis schmeckten ihm zu kantig, zu ruppig, Guldener suchte einen gewissen Schmelz, mehr Frucht, vor allem Harmonie nach seinem Gusto, «und so was findet man nur in der Traube». Vor 17 Jahren begann er die Idee verschiedener Klone zu entwickeln, vor 6 Jahren stimmten ihn erste Küchenchef Massimo Mammanos Kreationen: Kartoffelkrönchen mit Ricciola-Tatar, Mascarpone-Mousse und Ananasglace. 10 klasse – luxuriöse Suiten in herber Landschaft. Resultate zuversichtlich: «Mehr Frucht, mehr Tannine, anders gewichtet, anders gemischt.» 17 Klone Sangiovese, 13 Klone Cabernet, 7 Klone Merlot und 1 Klon Canaiolo hat Guldener mittlerweile zur Auswahl, um seine Weine zu assemblieren. Denn mit Chianti allein gibt sich der Winzer aus der Bahnhofstrasse nicht zufrieden, er baut auch moderne Weine, weich und rund zu trinken, wie das Erfolgsmodell Campaccio. Zunächst freilich giesst der Kellner Terrabianca Cipresso 2003 (reiner Sangiovese, wuchtig, kraftvoller als Croce) in die Gläser, und Chef Massimo Mammano schickt Gallinella con pomodori aus der Küche, gebratenen Knurrhahn mit Würfeln von Grilltomaten. Guldeners Handy gibt Töne von sich. In Terrabianca läuft kein Wasser mehr. Roberto erteilt Maja telefonisch Instruktionen, er wartet, nickt dann und sagt: «Ja, jetzt läufts wieder.» Er sieht uns an, was wir gerne wissen möchten, und sagt mit einem Lächeln: «Ja, sie hat das Telefon an die Leitung gehalten, und es klang, als würde Wasser durch die Rohre rauschen. Das höre ich. Ich habe genügend Erfahrung sammeln können.» Der Knurrhahn schmeckt delikat, die Vorzüge der Kochkünste Italiens, die Veredelung des Eigengeschmacks der Produkte, kommen bei diesem einfachen Gericht wundervoll zum Tragen. Die toskanische Küche sei eine ländliche Küche, haben wir gelesen. Die Freude an Bohnengerichten habe den Toskanern den Spitznamen Bohnenfresser eingetragen, darüber hinaus aber findet man in der Toskana das beste Rindfleisch, das wir je gegessen haben, Fleisch von der Rasse Chianina. Man bereitet es als Bistecca auf dem Grill zu und serviert es ohne Sauce und kaum gewürzt (der Verzicht auf Saucen à la française ist ein weiteres Merkmal der toskanischen Küche). Zu Erdbeeren, Mascarpone-Mousse und Ananasglace degustieren wir zum Schluss den Terrabianca Campaccio 2003, den Wein, den Gastronomen gerne anbieten und von dem in der Cantina jährlich 170000 Flaschen abgefüllt werden. Er ist ein Gewächs, das im Restaurant die Weinauswahl erleichtert, weil der Campaccio nicht zu kantig, aber auch nicht zu sirupig schmeckt. 1989, als Guldener den Verschnitt gewagt hatte, war der Campaccio etwas Neues: 70 Prozent Sangiovese, 30 Prozent Cabernet Sauvignon. «Ich bin gerne Traditionalist», sagt Guldener, «aber ich schätze auch das Kreative.» Was aber bedeutet ihm mehr – Tradition oder Moderne? Wir wagen eine Probe und bitten ihn um die Preisgabe eines Beweises, in dem ein exemplarischer Anteil Familientradition steckt. Guldener stammt väterlicherseits von holländischen Hugenotten ab, mütterlicherseits von der «Chianti-Quelle» in Zürich – seine Grosseltern führten die Casa Ferlin, Zürichs legendäres italienisches Restaurant. Im «Ferlin» feierte die Familie ihre Feste, im «Ferlin» schlürfte Klein Roberto erstmals Wasserwein. «Meine Grossmutter hat die berühmten Ravioli erfunden», sagt Guldener. «Und ich habe das Originalrezept.» Die Köchin sei einmal auf Terrabianca vorbeigekommen und habe auf seine Bitte die Ravioli gekocht und dann alles aufgeschrieben. Dürfen wir es sehen? Guldener verzieht keine Miene. «Das Rezept? Ach, das ist nicht so leicht zu finden, ausserdem fehlt die Zeit, wir müssen die Lese vorbereiten.» Lektüre Alice Vollenweider, «Die Küche der Toskana – Eine Reise durch ihre Regionen mit 52 Rezepten», Verlag Klaus Wagenbach, ISBN 3 8031 1187 0 Besuch auf Tesoro Auf den sanften Hügeln der Maremma, umgeben von Rebgärten und Olivenhainen, zwischen dem mittelalterlichen Massa Marittima und dem Meer von Punta Ala, steht die Villa il Tesoro: fünf aufwändig restaurierte historische Häuser mit grosszügigen Suiten, das Restaurant «Il Fiore del Tesoro», Önothek, Bar und Schwimmbad. Roberto Guldener schreibt zu seinem Luxus-Agriturismo: «Hier eröffnet sich eine besondere Welt: eine Kochkunst von höchster Qualität und grossem Charakter, eine Gastlichkeit wie in alten Zeiten, eine vornehme Einfachheit des Ambiente und die Grossartigkeit der Landschaft.» www.villailtesoro.com 11 WEISSWEIN SCHWEIZ | FRANKREICH Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 70/75-cl-Flasche Herrschaftliches Dessert Wallis Deutschschweiz Graubünden Completer, Selvenen, Donatsch Malanser Chardignon, Donatsch Malanser Chardonnay, Selvenen, Barrique, Donatsch Malanser Pinot Blanc, Frassa, Donatsch Malanser Pinot Gris, «Föhnbeerenauslese», 37,5cl Donatsch 2005 12.60 2002 19.10 2004 2004 2004 2004 2003 42.50 30.70 32.90 21.– 45.70 Heida du Valais AOC, Maître de Chais, Provins Humagne Blanc AOC, Maître de Chais, Provins Marsanne Blanc AOC, Maître de Chais, Provins Petit Arvine de Fully AOC, Maître de Chais, Provins Pinot Blanc/Chardonnay AOC, Gr. Dignitaire, Provins Sauvignon Blanc AOC, Maître de Chais, Provins Vieilles Vignes AOC, Maître de Chais, Provins Chardonnay du Valais AOC, Maître de Chais, Provins Dôle Blanche AOC, Maître de Chais, Provins Fendant de Sion AOC, Les Murettes, Robert Gilliard SA Saint-Léonard AOC, Maître de Chais, Provins Johannisberg AOC, Maître de Chais, Provins Bordeaux 2005 2003 2003 2005 2002 2003 2003 2004 2005 2005 21.90 25.– 23.40 22.– 16.90 23.40 26.10 19.60 14.30 13.30 2005 13.20 2005 15.80 Tessin Westschweiz Biel / Neuenburg Neuchâtel Blanc AOC, Château d’Auvernier Neuchâtel Blanc AOC, Hôpital de Pourtales Sauvignon Blanc Neuchâtel AOC, Grillette, Domaine de Cressier Viognier Neuchâtel AOC, Grillette, Dom. de Cressier Chablais Yvorne AOC, Domaine de l’Ovaille Yvorne AOC, Chant des Resses, AV Yvorne Yvorne AOC, Petit Vignoble, Henri Badoux Aigle AOC, Les Murailles, Henri Badoux Lavaux Epesses AOC, Clos du Boux, Luc Massy Epesses AOC, La République, Fonjallaz SA Epesses AOC, Terre à Boire, Louis-Philippe Bovard Epesses Blanc AOC, Sélection Riegger Dézaley AOC, Clos des Moines, Ville de Lausanne Dézaley AOC, L’Evêque, Fonjallaz SA Dézaley AOC, Médinette, Louis-Philippe Bovard Calamin Grand Cru AOC Blanc, Fonjallaz SA St-Saphorin AOC, L’Archevèsque, Louis-Philippe Bovard St-Saphorin AOC, La Roche aux Vignes, Bernard Bovy St-Saphorin AOC, Domaine des Faverges, Etat de Fribourg Château du Châtelard Blanc, Fonjallaz SA 2005 11.80 2005 11.80 2005 21.50 TIPP 2004 2005 2005 1998 2005 2005 17.90 28.20 14.30 85.80 15.80 19.10 2005 2005 2005 2005 22.90 17.20 18.60 17.50 2005 2005 2004 2005 2005 2005 2004 2005 2004 2005 2005 16.80 15.80 16.70 14.70 27.40 21.50 21.50 18.– 17.80 16.70 16.70 2005 10.20 Das gesamte Angebot dieses Magazins sowie viele Klein- und Grossflaschen finden Sie ebenfalls in unserem Onlineshop im Internet unter www.riegger.ch. Graves / Pessac-Léognan AC Château Malartic-Lagravière, Cru Classé Graves Château Pape Clément, Cru Classé Graves Domaine de Chevalier, Cru Classé Graves 2004 45.70 2002 23.40 2005 23.20 Château Baret, Pessac-Léognan AC 2000 2000 2002 2000 2004 46.– 89.– 78.30 95.50 17.20 Sauternes AC Carmes de Rieussec, 2e vin de Château Rieussec Château Coutet, Cru Classé Château Doisy-Védrines, Cru Classé Château d’Yquem, 1er Cru Supérieur 37,5cl Château Guiraud, Cru Classé Château Lafaurie-Peyraguey, Cru Classé Château Rieussec, 1er Cru Château Sigalas-Rabaud, 1er Cru Château Suduiraut, 1er Cru 2003 2001 2003 1999 2003 2003 2002 2001 1997 37.90 59.– 39.50 97.– 53.50 50.30 57.80 53.– 74.80 Elsass 2005 27.90 La Côte Abbaye de Mont, Mont-sur-Rolle AOC, 2005 14.60 Ville de Lausanne Château Rochefort, Allaman AOC, Ville de Lausanne 2005 14.30 Féchy AOC, Sélection Riegger 2005 11.– 12 Bianco d’Oro, Kerner DOC, Terreni alla Maggia Bianco Rovere DOC, Guido Brivio Bucaneve, Bianco di Merlot DOC, Cantina Giubiasco Castello Luigi, Bianco del Ticino DOC Terre Alte, Bianco di Merlot DOC, Gialdi SA Vinattieri Bianco DOC, Vinattieri Bordeaux AC Blanc de Lynch-Bages Esprit de Chevalier R du Château Rieussec Donatschs Föhnbeeri Frankreich Burgund Montagny AC, Louis Latour Montagny 1er Cru AC, Louis Latour Pouilly-Fuissé AC, Louis Latour Chablis Chablis AC, Domaine Billaud-Simon Chablis AC, Louis Latour Chablis AC, St-Pierre, Régnard Chablis AC, Cuvée 132, Caves des Vignerons Chablis 1er Cru AC, Les Vaillons, Domaine Billaud-Simon Chablis 1er Cru AC, Montée Tonner, Domaine Billaud-Simon Chablis 1er Cru AC, Louis Latour Chablis 1er Cru AC, Pic 1er, Albert Pic Chablis Grand Cru AC, Vaudesir, Régnard Côte de Beaune Chassagne Montrachet AC, 1er Cru, Louis Latour Montrachet Grand Cru AC, Louis Latour Puligny Montrachet 1er Cru AC, Louis Latour Meursault AC, Domaine Germain Meursault AC, Château de Blagny, 1er Cru, Louis Latour Corton Charlemagne AC, Grand Cru, Louis Latour Pernand Vergelesses AC, Les Combottes, Domaine Rapet 2002 15.30 2002 17.50 2004 24.30 2005 2005 2003 2004 2003 23.40 21.– 21.– 16.70 30.70 Crémant d’Alsace AC, Cave Vinicole de Kientzheim Gewürztraminer AC, Léon Beyer Gewürztraminer d’Alsace AC, Cave Vinicole de Kientzheim Riesling d’Alsace AC, Cave Vinicole de Kientzheim Riesling d’Alsace Grand Cru AC, Schlossberg, Cave Vinicole de Kientzheim Riesling d’Alsace AC, Léon Beyer Riesling Les Ecaillers AC, Léon Beyer Riesling Comte d’Eguisheim AC, Léon Beyer Tokay Pinot Gris d’Alsace AC, Cave Vinicole de Kientzheim Tokay Pinot Gris d’Alsace AC, Léon Beyer 15.70 2004 18.60 2004 14.30 2004 13.20 2003 18.20 2005 2000 1998 2005 16.70 21.– 31.70 15.– 2001 17.20 Loire 2004 35.– Sauvignon Blanc Touraine AC, Baron de Ladoucette 2005 15.60 2004 28.60 2000 56.– 2002 52.70 Pouilly-Fumé Pouilly-Fumé AC, Baron de Ladoucette Pouilly-Fumé AC, Baron de L, Baron de Ladoucette Pouilly-Fumé AC, 200e Vendange, Baron de Ladoucette 2004 27.50 2002 53.50 2002 38.70 Sancerre Sancerre AC, Domaine Gérard Bizet Sancerre AC, Moulin des Vrillières Sancerre Comte Lafond AC, Baron de Ladoucette Sancerre Grande Cuvée AC, Baron de Ladoucette Sancerre La Poussie AC, Baron de Ladoucette Sancerre Haut de la Poussie AC, Baron de Ladoucette 2001 2005 2004 2002 2004 2000 2003 1999 2003 2000 2002 46.80 264.40 50.– 42.80 47.60 2003 117.– 2004 31.20 Im kommenden Jahr kann die Familie Donatsch in Malans ihr 110. Jahr als «Ochsen»-Wirtin feiern. Urgrossvater Donatsch erwarb 1897 die Gastwirtschaft und baute so viel Blauburgunder an, wie er für das Lokal benötigte: 3000 Liter im Jahr. Seither hat sich allerhand verändert. Wie andere Winzerfamilien in der Bündner Herrschaft auch gaben die Donatschs die Landwirtschaft auf, um sich allein auf den Weinbau zu konzentrieren. Dem Blauburgunder ist die Familie treu geblieben, hat aber das Traubensortiment erweitert: eine dieser Rebsorten ist der Pinot Gris, Grauburgunder, der als Pinot Grigio in städtischen Szenelokalen (vor allem in Deutschland) ein beliebter Apéro-Wein geworden ist. Diesen hellen, leichten Typ Pinot Gris bietet Donatsch auch an, aber sein Schmuckstück ist die «Föhnbeerenauslese», Pinot Gris als Dessertwein – aus Beeren, die ein paar Tage länger am Stock reifen. So lange eben, wie es dem Föhn, der im Rheintal den Spätsommer verlängert, gefallen mag. Im September ist der Jahrgang 2003 abgefüllt worden. Das heisse, trockene Jahr hat der «Föhnbeerenauslese» die Basis als edlen, goldgelben Nektar beschert, mit einer betörenden Fruchtnase nach Aprikosen, Honig und Frühlingsblumen, mit einem süssen, runden Gaumen mit feinem Säurespiel. Dieser schwere, süsse Dessertwein passt zu Birnenoder Aprikosenkuchen, zu Käse und Obst. Oder ganz einfach, als Solist in speziellen Momenten, zu einem Tête-àtête. 17.50 18.20 23.90 36.10 23.40 46.– TIPP Schweiz Aargau Schinznacher AOC, Riesling x Sylvaner Auslese, Weinbaugenossenschaft Schinznach Tegerfelder AOC, Pinot Gris, Baumgartner Weinbau Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche Pinot Gris, «Föhnbeerenauslese» Donatsch, 2003, 37,5cl, Fr. 45.70 13 ITALIEN | ÖSTERREICH | SPANIEN | PORTUGAL | NEUE WELT WEISSWEIN Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche Apéro-Tipp Toskana Genuss zwischen Ziege und Zitrone Ein Engländer in Spanien und seine dezidierte Meinung zur unendlichen Geschichte, welcher Wein zu welchem Gericht passt. TIPP Für die Kombination von Wein und Essen gibt es ungezählte Regeln und Ratschläge. «Elitär, snobistisch, arrogant», findet Andrew McCarthy, Mitbesitzer der Bodegas Castro Martin, deren Weisswein Albariño Riegger seit 2 Jahren führt. Auf seiner Website äussert sich der gebürtige Engländer mit gesundem Menschenverstand und Humor zum Thema: Dass der geeignete Wein das Vergnügen an einem guten Essen steigern könne, treffe zweifellos zu. Dass ein Wein für sich allein getrunken anders schmecke, anerkennt Andrew McCarthy ebenfalls. Er fragt sich indessen, ob das Thema nicht höher geschwurbelt werde, als es verdiene. Hunderttausende Winzer in aller Welt, die ihren Wein zu jeder Gelegenheit, jeder Zeit und jedem Gericht trinken – ohne sich je gefragt zu haben, ob er passt –, scheinen ihm Recht zu geben. Trotzdem kann es spannend sein, herauszufinden, warum einige Kombinationen überzeugender sind als andere. Die Geschmackspapillen der Zunge können vier Elemente differenzieren: süss, sauer, bitter, salzig. Beim Wein reduzieren sich diese auf drei: süss, sauer, bitter. Was wir zum Wein essen, mildert oder verstärkt diese Eindrücke. Der fruchtige Albariño von Castro Martin hat eine frische natürliche Säure. Er macht sich hervorragend als Aperitifwein, aber nicht nur. Nach der Regel, dass Weine am besten zur lokalen Küche passen, eignet sich der Albariño, Rías Baixas DO, 2005, Bodegas Castro Martin, Fr. 18.90 Sardines La Quiberonnaise, Fr. 8.– aromatisées au citron, Fr. 6.70 Vin de pays d’Ardèche Chardonnay Ardèche VdP, Louis Latour Chardonnay Grand Ardèche VdP, Louis Latour Duet Ardèche VdP, Louis Latour Beaumes-de-Venise Muscat Beaumes-de-Venise AC, Domaine Durban Albariño als perfekter Begleiter zu frischen Austern, Fisch und Muscheln aus den Fischgründen Galiziens. Wer nicht an Spaniens Atlantikküste zu Tisch sitzen kann, lässt sich ein kühles Glas dieses Weissen zu Sushis schmecken. Fast noch wichtiger als das Gericht sind die Zubereitung und die Wahl der Gewürze für die Harmonie von Essen und Wein. Rotem Fleisch kann der Albariño kaum Paroli bieten. Weisses Fleisch, gebraten oder gegrillt, passt hingegen schon recht gut. Die Säure des Weissweins kann die Schwere von Butter oder Rahmsaucen etwas ausgleichen, am besten aber passt sie zu Zitronenaromen, Estragon und Senf. Eine überraschend gute Kombination sind viele Käse, vor allem solche aus Ziegenmilch. Die Beurteilung von Wein-Speise-Kombinationen ist immer subjektiv. Deshalb rät Andrew McCarthy: «Trinken Sie, was Ihnen und Ihren Freunden schmeckt – solange es Albariño ist!» Unser Apéro-Tipp zum Albariño von Castro Martin: Bretonische Jahrgangssardinen La Quiberonnaise auf frischem Toastbrot. Ganz besonders harmonisch zum Wein schmeckt die Variante «Sardines à l’huile d’olive, aromatisées au citron» mit eingelegter Zitrone. Italien Côtes du Rhône Châteauneuf-du-Pape AC Clos des Papes, Paul Avril Il Fior di Fino Vin Santo IGT, Terrabianca 37,5cl 1999 27.30 Vernaccia San Gimignano DOC, Terre di Tufi Teruzzi 2005 21.80 2004 39.50 2004 12.50 2003 16.70 2004 17.50 2004 28.50 Süditalien Umbrien Orvieto Classico DOC, Antinori 2005 10.– Kampanien Donnaluna, Paestum IGT, Bruno de Conciliis Kràtos, Paestum IGT, Luigi Maffini 2005 17.80 2005 21.30 Sizilien Benedé IGT, Alessandro di Camporeale Terre della Baronia IGT, Azienda Milazzo Maria Costanza IGT, Azienda Milazzo Selezione Famiglia IGT, Azienda Milazzo 2005 2004 2005 2003 2003 2005 2004 2000 2005 2003 2005 2005 2003 29.90 12.50 11.30 25.20 15.– 27.90 15.– 10.70 27.90 Sardinien Vermentino di Gallura DOCG, Nibani, Piero Mancini 2005 13.90 14 Arneis Blange DOC, Ceretto Arneis Roero DOC, Bruno Giacosa Arneis Roero DOC, Vietti Avié Moscato Passito DOC, Cascina Castlèt 2005 2005 2005 37,5cl 2003 22.– 24.50 20.– 27.80 Rías Baixas Albariño DO, Bodegas Castro Martin 2005 18.90 Rueda Hermanos DO, Bodega Lurton José Pariente DO, Viña Dos Victorias José Pariente Barrica DO, Viña Dos Victorias 2005 12.10 2005 15.70 2003 19.90 Monte dos Cabaços, Alentejo, Margarida Cabaço Quinta de Cabriz Branco, Dão DOC, Dão Sul Quinta do Carmo Branco, Alentejo, Domaines Barons de Rothschild (Lafite) Redoma Branco, Douro DOC, Niepoort Redoma Branco Reserva, Douro DOC, Niepoort Tiara, Douro DOC, Niepoort 2005 16.70 2005 12.10 2004 15.50 2005 23.40 2004 35.50 2005 26.50 USA / Kalifornien Chardonnay Central Coast, Echelon 2004 18.80 Chile / Requínoa Chardonnay, Château Los Boldos Sauvignon Blanc, Château Los Boldos 2005 15.– 2005 15.– Brasilien Rio Sol Branco, Moscato/Chenin Blanc, Vinibrasil 2004 11.– Argentinien Chardonnay Mendoza, Bodega Lurton 2006 12.90 Südafrika Sauvignon Blanc, Boland Cellars, Paarl Baroness Nadine, Chardonnay, Rupert & Rothschild Chardonnay, Boland Cellars, Paarl Chardonnay, Laibach Chenin Blanc, Boland Cellars, Paarl 2005 2004 2005 2003 2005 Australien Chardonnay, Lindemans Bin 65 Sémillon Mabrook Estate, Hunter Valley 2005 17.50 2000 6.20 Österreich Burgenland Beerenauslese, Chardonnay, Joseph Umathum 37,5cl 2004 20.80 Grüner Veltliner, Joseph Umathum 2004 12.60 Grüner Veltliner, Weingut Zantho 2005 12.80 Muskat, Weingut Zantho 2005 13.90 Sauvignon Blanc, Joseph Umathum 2005 16.70 Trockenbeerenauslese, Scheurebe, Umathum 37,5cl 2004 27.30 Muskat Ottonel Kabinett, Willi Opitz 2002 21.80 Welschriesling Kabinett, McLaren, Willi Opitz 2002 21.50 Wagram-Donau Grüner Veltliner, Hohenberg, Josef Ehmoser Aurum, Grüner Veltliner, Josef Ehmoser Riesling, Josef Ehmoser Weissburgunder, Josef Ehmoser 2005 2005 2005 2005 Carnuntum Pinot Blanc, Weingut Trapl 2005 15.90 18.80 28.– 18.80 17.80 14.60 29.60 13.40 18.60 11.50 Spanien Bierzo Odorus DO, Bodegas Agribergidum 2005 15.– Granada Calvente, Bodegas H. Calvente 2005 16.90 2005 14.50 1998 25.– 2004 38.50 TIPP Piemont Priorat Closa Batllet DO, Cellars Ripoll Sans Neue Welt Weitere Länder Südfrankreich Pays d’Oc Chardonnay d’Aussières VdP, Domaines Barons de Rothschild (Lafite) Irouléguy AC, Domaine Brana 2005 16.90 Portugal 17.50 15.70 21.– 26.40 Norditalien Venetien / Friaul Arbis Blanc Venezia Guilia IGT, Borgo San Daniele Baroncino Chardonnay Veneto IGT, Cant. Valpantena Garganega Falasco, Veneto IGT, Cantina Valpantena Picolit Collio DOC, Tenuta Villanova 37,5cl Pinot Grigio Collio DOC, Tenuta Villanova Pinot Grigio Isonzo DOC, Borgo San Daniele Sauvignon Blanc Collio DOC, Tenuta Villanova Soave Classico DOC, Superiore, Masi Tocai Friuliano Isonzo DOC, Borgo San Daniele Monsant Les Sorts DO, El Masroig Zu all unseren Weinen gibts auf unserer Homepage eine detaillierte Degustationsnotiz, Hinweise zu Lagerfähigkeit, Traubensorten und Trinkreife sowie viele nützliche Informationen, Tipps und Empfehlungen. Hat der Produzent eine eigene Homepage, ist diese direkt mit www.riegger.ch verlinkt. 15 Die Veredelung Am besten schmeckt das Walliser Trockenfleisch zusammen mit Roggenbrot. Eine wundervolle Abwechslung schlägt Jacques Bovier vom Restaurant La Sitterie in Sion vor – ein Rezept, das er für den Verein AOC kreiert hat: Häppchen mit Trockenfleisch und frischem Ziegenkäse für 10 Personen Gommer Spezialitäten: Übernachten im Grand Hotel Glacier du Rhône in Gletsch (oben), Roggenbrot aus den Händen von Martina Simeon in Reckingen (links). Gommer Spezialitäten am Riegger-Fest Wolfshunger im Oberwallis Roggenbrot und Trockenfleisch – typisch fürs Wallis, aber auch typisch für Spitzenprodukte, die in ihrer Einfachheit bestechend gut sind, wenn man sie mit Seele und Verstand herstellt. D er August endete wie der Juli: mit einem Wetter, das einen ganzen Monat lang den Alltag bestimmt hatte. War es im Juli die Hitze, die uns fast zerkocht hatte, zitterten wir uns durch den August wie zur Adventszeit – befremdlich waren bloss all die grünen Blätter, die noch an den Bäumen hingen. Als wir also Ende August über den Furkapass fuhren, bestaunten wir die kleinen, aber bedrohlich vorhandenen Schneewällchen links und rechts von der Strasse. Am Morgen war der Pass noch geschlossen, am Abend war er wieder offen, und wir kurvten unverdrossen Richtung Wallis unter schweren, dicken Nebel- 16 schwaden, die uns schon seit der Teufelsbrücke begleiteten. Die Nacht wollten wir im Grand Hotel Glacier du Rhône in Gletsch verbringen, einem historischen, begeisternd authentischen Kasten aus der Zeit der frühen Berghotels, gebaut an der Stelle, wo sich unterhalb der kümmerlichen Reste des Rhonegletschers die Wege Richtung Furka und Grimsel trennen. Wir parkierten vor dem wuchtigen Gebäude und eilten fröstelnd durch die trüben Schleier zum Eingang. «Tempo di lupo», dachten wir, Wolfswetter. Wenn Canis lupus im Nebel heult, wenn die Feuchtigkeit wie ein begossenes Gespenst den Menschen umflirtet, durchfahren die herzzer- reissenden Gesänge der Wölfe unser Nervenkostüm auf ganz besonders schreckliche Art. Einen Wolf gab es da oben bedauerlicherweise nicht zu sehen, er hätte draussen allerdings vor Kälte jämmerlich geschlottert. Einen Wolfshunger hatten bloss wir zu stillen, und im fast leeren Speisesaal des Hotels trug die Serviertochter eine prachtvolle Walliser Platte auf: Trockenfleisch und Rohschinken, Hauswurst, Speck und Gommer Käse. Dazu tranken wir eine Flasche Humagne Rouge. Das Fleisch schimmerte rötlich und appetitlich, der brüchige, fein gehobelte Käse war in der Blüte seiner Reife, es war ein perfektes Mahl. Ausserdem stammte das Fleisch just von jenem Metzger, den wir tags darauf besuchen wollten: Nessier in Münster. Der zweite Gommer Artisan, der wie Thomas Nessier am Riegger-Fest seine Produkte in Birrhard vorstellen wird, Bäcker Christof Simeon aus Reckingen, ist im Hotel nicht vertreten – zur Platte wurde leider kein Roggenbrot serviert. Schade. Roggen ist das Getreide der hohen Lagen, er kann der Kälte widerstehen, der Trockenheit und andern harten klimatischen und geografischen Bedingungen. Er ist das natürliche Brot der Alpen – nicht nur im Wallis. Aber das Walliser Roggenbrot hat sich gegenüber der Konkurrenz neuer, moderner Brote behaupten können, auch wenn es im Bewusstsein der Leute im Verschwinden begriffen war. Aber seit es geschützt wird durch die Bestimmungen der Appellation d’Origine Contrôlée (AOC), erlebt das Walliser Roggenbrot einen Aufschwung. «Es wird wieder mehr geschätzt, in der ganzen Schweiz», sagt Simeon bei unserem Besuch. «Immer am Freitag, wenn Ferienwechsel angesagt ist, kaufen die Touristen vier, fünf Roggenbrote.» Sie lassen sich problemlos lagern, wochenlang, wenns sein muss. Die Menschen in den Alpen lernten früh, mit den kargen Erträgen ihrer Landwirtschaft haushälterisch umzugehen, geeignete Rezepte zu finden – der Backofen konnte nicht per Schalter angedreht werden, er wurde einst bloss zwei-, dreimal im Jahr eingeheizt. Das Brot musste lange haltbar sein; die Hefe so beschaffen, dass der runde Laib nicht austrocknete und – dank langsamer Fermentation des › 2 frische Ziegenkäse 1 Walliser Roggenbrot à 250g 150g Walliser Trockenfleisch, fein geschnitten 50g Butter 1dl Olivenöl extra vergine Saft einer Zitrone 50g frischer Kerbel, gehackt 50g frische italienische (glatte) Petersilie, gehackt Thymian Fleur du sel Pfeffer aus der Mühle Ziegenkäse mit einer Gabel sachte zerdrücken, dann Olivenöl, Fleur du sel und Pfeffer dazumischen. Butter mit Kerbel, Petersilie, Thymian, Fleur du sel, Pfeffer und Zitronensaft verrühren. Dann etwas Ziegenkäse (etwa einen Teelöffel) auf eine Tranche Trockenfleisch geben und einrollen (nicht vollständig wie eine Cannelloni, sondern nur etwa bis zur Hälfte). Roggenbrotschnitten mit der Gewürzbutter bestreichen, Fleischröllchen darauf legen. Fertig. Wundervoll zum Apéro. Einladung zum Riegger-Fest von Freitag / Samstag, 27. / 28. Oktober 2006 Wer sich am Riegger-Fest mit allen Produzentinnen und Winzern unterhalten will, muss fünf Sprachen sprechen. Oder die wichtigste verstehen: die Sprache des Genusses und der Begeisterung für Weine und Spezialitäten mit Charakter. Am Fest vom 27. und 28. Oktober werden Sie Persönlichkeiten begegnen, die Sie aus den Riegger-Magazinen kennen. Das Fest ist die Livebühne unserer Publikationen, bespielt von Winzerinnen und Weinproduzenten, Bäckern, Metzgern und Käsern. In den Räumen unseres Weinkellers findet eine vielseitige Weindegustation statt, draussen vor dem Laden wird ein reichhaltiger, in der Schweiz bislang einzigartiger Markt aufgebaut. Die Weindegustation Aus der Bündner Herrschaft wird Thomas Donatsch anreisen, aus der Champagne erwarten wir Jean-Marc Lallier, Roberto Guldener wird uns aus der Toskana besuchen. Von der Insel Sardinien heissen wir Piero Mancini willkommen, aus Sizilien Giuseppe Milazzo. Dorli Muhr und Dirk Nie- poort werden uns das Ergebnis ihrer «ehelichen Freuden» aus Carnuntum und dem portugiesischen Dourotal zeigen. Aus dem portugiesischen Alentejo wird Margarida Cabaço zu uns stossen, und nicht zuletzt können Sie erstmals am neuen, noch namenlosen Spitzenwein der Dos Victorias aus dem spanischen Toro schnuppern und sich an der Frische des Albariño von Andrew McCarthy aus Galizien erfreuen – insgesamt stehen über 50 Weine zur Degustation bereit. Öffnungszeiten Freitag, 27. Oktober, 14 bis 21 Uhr Samstag, 28. Oktober, 10 bis 16 Uhr Der Eintritt ist frei. Weinkeller Riegger, 5244 Birrhard 18 Der Spezialitätenmarkt Aus der Gommer Backstube und der Distillerie im Val de Travers werden sie zum Riegger-Fest anreisen, die «Artisans du bon goût», von einer Tessiner Sennerei, einer Rheintaler Mühle, aus Käsereien und Metzgereien landauf, landab – von Appenzell bis Bière. Sie unterscheiden sich zwar in Herkunft und Sprache, aber diese Botschafterinnen und Botschafter des kulinarischen Erbes der Schweiz haben etwas Verbindendes im Gepäck: altbewährte, über Generationen hinweg überlieferte Produkte und Spezialitäten mit Charakter und Geschichte, die den Reich- tum der Schweizer Regionen und ihrer Küchen zum Ausdruck bringen. Und die so wertvoll sind, dass sie bereits im Register der ursprungsgeschützten Lebensmittel (AOC/IGP) eingetragen worden sind oder eine Zertifizierung anstreben. Teigs – einen gewissen Säuregehalt aufwies. Je länger man das Brot lagerte, desto härter wurde seine Konsistenz. Deshalb ass man es – und isst es heute noch – aufgeweicht in Milch, Suppe, Wein oder einem andern flüssigen Nahrungsmittel, am Morgen, am Mittag, am Abend. Das Walliser Roggenbrot muss zu 90 Prozent Roggenmehl enthalten. Bäcker Simeon nimmt allerdings ausschliesslich Roggenmehl, «das ist Tradition bei uns», sagt er. Die 10 Prozent Weizen, die man dem Brot laut AOC-Pflichtenheft beigeben darf, waren früher ein Zeichen wachsenden Wohlstands. «Sobald die Leute besser gestellt waren, gaben sie Weizen dazu.» Heute ist es umgekehrt, heute ist das Roggenmehl eine Rarität. Die AOC-Garantie bedeutet überdies, dass das Brot ausschliesslich ein Walliser Produkt ist, vom Roggenfeld über die Getreidemühle bis zur Backstube. Die Möglichkeit, eine uralte Ernährungstradition unter AOC-Schutz zu stellen, weckte im Falle des Roggenbrots die Tradition aus einer gewissen Lethargie wieder auf. Man hatte das Interesse verloren, Roggen wurde importiert, die halbe Schweiz – vor allem auch die Grossverteiler – stellte Walliser Roggenbrot her. Die Walliser mussten für ihr Roggenbrot kämpfen, die drei Buchstaben, welche die gewünschte (und schützende) Exklusivität ermöglichen, waren umstritten. Heute ist es nicht mehr nötig, den graubraunen runden Laib mit der aufgebrochenen Kruste so lange zu lagern, dass man ihn nur mit der Axt zerteilen kann oder über die Tischkante schlagen muss. Walliser Roggenbrot wird während des ganzen Jahres gebacken und kann jetzt auch in einer Konsistenz verzehrt werden, die keine Kieferbrüche mehr verursacht. Die einfachste (und für viele die beste) Art, es zu geniessen, sind dünn geschnittene Brotscheiben, die mit Butter bestrichen werden. Und dazu tiefrotes, in dünne Tranchen geschnittenes Trockenfleisch, serviert auf einem Holzbrettchen? Das ist eines der Klischees, die am Wallis hängen. Falsch ist das nicht. Das Walliser Trockenfleisch ist eines dieser mythischen Gerichte, deren Ruf ganz einfach auf einer uralten, traditionellen Konservierungsmethode gründet. In den Walliser Trockenfleisch IGP: Monatelang hängen die dicksten Brocken im Trocknungsraum. Thomas Nessier kontrolliert mit Fingerdruck die Konsistenz. trockenen Alpenregionen des Wallis und Graubündens werden frische Lebensmittel wie Fleisch, die man über den Tag hinaus erhalten will, gesalzen und getrocknet. Es gibt auch andere Methoden. Im Jura zum Beispiel räuchert man. Die verschiedenen Methoden sind eine Folge der unterschiedlichen Klimata. Das Walliser Trockenfleisch ist in der Deutschschweiz weniger bekannt als das Bündnerfleisch – es schmeckt aber oft besser. Die Würzung ist im Allgemeinen milder, ausserdem verlangt das Pflichtenheft für das Siegel IGP (geschützte geografische Angabe), dass das Rohmaterial aus der Schweiz stammen muss. Die Familien-AG von Mutter Rita Nessier und den Söhnen Thomas und Marcel kauft die Rinder so weit wie möglich im Goms, schlachtet sie selber und verarbeitet das Fleisch zu erstklassigen Produkten. Die ausgesuchten Stücke sind alle vom Stotzen: Eckstück, Unterspälte, runder Mocken, runde sowie flache Nuss. Sie werden zuerst von Fett und Sehnen befreit. Anschliessend salzt man sie und lässt das Fleisch die Aromen von Lorbeer, Wacholder und Pfeffer aufnehmen. «Die Gewürzmischung ist nicht immer gleich», sagt Thomas Nessier. Der austretende Saft wird in Kesseln aufgefangen und wieder übers Fleisch gegossen. Nach 2 bis 5 Wochen (entscheidend sind immer Gewicht und Umfang der Brocken) wäscht man die Stücke, stülpt einen Strumpf darüber. Es folgt der Umrötungsprozess. Dann eine erste Trocknungsphase in einem gut durchlüfteten Raum. Nach etwa einer Woche wird der Strumpf vom Fleisch gezogen, das Stück in ein Netz gepackt und gepresst. Bei dieser Pressung geht es vor allem darum, den Saft aus dem Kern der Stücke etwas nach aussen zu drücken, um eine regelmässige Trocknung zu erreichen: Aussen darf es nicht staubtrocken sein (sonst kann das Fleisch nicht mehr «atmen»), innen nicht klatschnass. Bei der Pressung wird das Fleisch auch noch in eine handlichere Form gebracht. Dann wird getrocknet. Früher im Speicher oder im Estrich, auf alle Fälle in einer gewissen Höhe. Heute kann man die erforderlichen Bedingungen in einem klimatisierten Raum technisch nachstellen, wie es Nessiers machen: Die Luft wird von draussen maschinell angezogen und im Trocknungsraum umgewälzt. Dies ermöglicht stabilere Verhältnisse und erlaubt eine bessere Kontrolle während dieser heiklen und wichtigen Phase, die je nach Gewicht und Umfang der Stücke 5 bis 16 Wochen dauert. Während dieser Zeit beginnt sich auf den Stücken eine feine Schicht Edelschimmel zu bilden, welche die Konservierung verstärkt. Beim Trocknen verliert das Fleisch Wasser – etwa 40 bis 50 Prozent seines Frischgewichts – und gewinnt an Aroma. Lektüre Stéphane Boisseaux und Dominique Barjolle, «Geschützte Ursprungsbezeichnungen bei Lebensmitteln – Käse, Wein, Fleisch, Brot: Auf dem Weg zu Schweizer AOC- und IGP-Produkten», Haupt Verlag, ISBN 3 2580 7011 7 19 ROTWEIN SCHWEIZ Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 70/75-cl-Flasche SCHWEIZ | FRANKREICH ROTWEIN Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 70/75-cl-Flasche Onlineshop ausgezeichnet Schweiz Wie jedes Jahr präsentierte das Magazin «anthrazit» die «100 nützlichsten E-Shops der Schweiz», unterteilt in zehn Kategorien. Unser Internetladen riegger.ch ist jetzt erstmals prämiert worden. Deutschschweiz Aargau Döttinger Lustgärtler Réservé, Raphael Mullis Goldwändler Pinot Noir AOC, Auslese, Baumgartner Weinbau Tegerfelder Pinot Noir AOC, Steimüri, Baumgartner Weinbau Tegerfelder Pinot Noir AOC, Barrique, Baumgartner Weinbau «Elektronisch einkaufen», so schreibt das Magazin mit dem Untertitel «digital, aber sympathisch», «gehört mittlerweile zum Alltag vieler Schweizerinnen und Schweizer. Entsprechend gross ist die Auswahl der Läden geworden, die im Web zur Verfügung stehen. Das Schweizer Magazin ‹anthrazit› hat die Spreu vom Weizen getrennt und zeigt die 100 nützlichsten E-Shops.» Dank des «interessanten Weinsortiments mit sehr ausführlichen Informationen» zählt unser Internetladen zu den drei besten der Branche. Das freut uns sehr und motiviert uns, weiterhin interessante Informationen im Netz zu veröffentlichen und immer mehr Seiten mit riegger.ch zu vernetzen. Damit virtuelle Weinreisen fast so interessant werden wie Besuche beim Winzer vor Ort. Nur schneller und bequemer. Aktuelle Informationen stellen wir übrigens monatlich den Empfängern unseres Newsletters in kompakter Form zu. Tragen Sie sich ein und bleiben Sie auf dem Laufenden: www.riegger.ch. 1999 36.30 2004 16.40 2004 14.50 2003 24.50 Schaffhausen Wilchinger AOC, Pinot Noir, Rötiberg Keller 2003 13.20 Graubünden Maienfelder Blauburgunder, Pola-Sprecher-Gut Maienfelder Blauburgunder, Schloss Salenegg Malanser Blauburgunder, Plantahof Malanser Blauburgunder, Sélection Riegger Malanser Picado, Barrique, Donatsch Malanser Pinot Noir, Barrique, «Spiger», Donatsch «Unique», Malanser Blauburgunder, Donatsch 2005 2004 2004 2002 2004 2004 2002 18.80 25.– 21.– 16.70 32.20 32.20 58.90 Westschweiz Biel / Neuenburg Œil de Perdrix Neuchâtel AOC, Château d’Auvernier 2005 15.80 Chablais Yvorne AOC, Bel Honeur, Henri Badoux Yvorne Pinot Noir Feu d’Amour AOC, AV Yvorne Aigle AOC, Pourpre Monseigneur, Henri Badoux 2004 19.90 2005 18.20 2004 20.40 Lavaux Epesses AOC, La République, Fonjallaz SA Dézaley AOC, Clos des Abbaye, Ville de Lausanne St-Saphorin AOC, Bourg de Plait, Bernard Bovy Château du Châtelard, Fonjallaz SA Montreux AOC, Fonjallaz SA 2004 2002 2005 2004 2004 16.90 34.70 17.50 19.90 14.70 Pinot Noir Pinot Noir de Leytron AOC, Mathier & Söhne Pinot Noir des Chevaliers AOC, Vins de Chevaliers Pinot Noir du Valais AOC, Maître de Chais, Provins Syrah Syrah du Valais AOC, Maître de Chais, Provins 2002 14.60 Diverse Sorten Castello Luigi, Rosso del Ticino DOC Pinot Nero Ticino DOC, Vinattieri 2003 2003 2004 2003 2003 2003 2004 2002 2004 20.– 42.50 13.90 34.40 15.70 15.60 14.60 71.80 16.10 Frankreich Burgund/Côte de Beaune Santenay Santenay AC, Louis Latour 2003 21.50 Volnay Volnay AC, Louis Latour 2003 36.60 Volnay Santenots AC, Gauvain, Hôspices de Beaune 1999 70.70 2003 1998 2000 1996 1999 1997 44.70 64.30 64.30 45.50 48.20 47.10 Beaune Beaune AC, Clos des Avaux, Hôspices de Beaune Beaune 1er Cru AC, Les Cras, Jacques Germain Beaune 1er Cru AC, Les Teurons, Jacques Germain Beaune 1er cru AC, Perrières, Louis Latour 1998 1999 1999 1999 80.40 54.10 52.50 39.– 2004 24.50 Savigny-lès-Beaune Savigny-lès-Beaune AC, Hôspices de Beaune Savigny-lès-Beaune AC, Louis Latour 2000 53.50 2003 26.90 2003 93.30 2000 29.– Aloxe-Corton Aloxe-Corton AC, Domaine Latour Aloxe-Corton AC, Les Chaillots, Louis Latour Château Corton-Grancey AC, Grand Cru, Louis Latour Corton AC, Clos de la Vigne au Saint, Grand Cru, Louis Latour 2003 13.50 2005 16.40 2004 20.20 Diverse Sorten Clos Corbassières AOC, Provins Cornalin AOC, Maître de Chais, Provins Domaine Evêché AOC, Provins Humagne Rouge AOC, Maître de Chais, Provins 2002 2004 2003 2004 Dôle Dôle de Sion AOC, Maître de Chais, Provins Dôle des Chevaliers AOC, Vins de Chevaliers Dôle des Monts AOC, Robert Gilliard 2004 15.30 2004 15.30 2005 16.40 20 46.50 25.60 32.– 21.50 2001 2004 2003 2003 2003 2003 2003 2004 2004 2003 37.40 25.40 33.10 22.10 20.– 80.40 48.20 18.90 36.10 21.– 2003 2003 2003 2003 37.70 42.50 79.60 69.90 Côte de Nuit Nuits-St-Georges Nuits-St-Georges AC, Louis Latour Nuits-St-Georges AC, 1er Cru, Clos des Porrets, Henri Gouges Vosne Romanée Romanée-St-Vivant AC, Grand Cru, Louis Latour Vosne Romanée AC, Louis Latour 1998 91.20 2003 105.– Chambolle-Musigny Chambolle-Musigny AC, Louis Latour 2003 52.20 Morey-St-Denis Clos de la Roche AC, Grand Cru, Louis Latour 1996 92.30 Gevrey-Chambertin Chambertin AC, Héritiers Latour, Grand Cru, Louis Latour Chambertin AC, Grand Cru, Domaine Rebourseau Chambertin AC, Grand Cru, Louis Latour Charmes-Chambertin AC, Grand Cru, Louis Latour Gevrey-Chambertin AC, Domaine Rebourseau Gevrey-Chambertin AC, Louis Latour Gevrey-Chambertin 1er Cru AC, Domaine Rebourseau Mazis-Chambertin AC Grand Cru, Louis Latour 2003 1996 1998 1995 1996 1999 2004 1998 2003 145.– 106.30 107.30 91.20 92.30 41.70 41.90 48.20 177.50 Beaujolais 2005 16.– St-Amour St-Amour AC, Domaine des Sablons, Georges Dubœuf 2005 15.90 Moulin-à-Vent Moulin-à-Vent AC, La Tour du Bief, Georges Dubœuf 2004 16.10 Loire Sancerre Rosé La Poussie AC, Baron de Ladoucette 2005 24.30 Rhonetal Wallis Merlot Carato, Merlot Ticino DOC, Delea Fustoquattro, Merlot Ticino DOC, Daniel Huber Ligornetto, Merlot Ticino DOC, Vinattieri Merlot di Gudo DOC, Delea Merlot Ticino Biasca Premium DOC, Feliciano Gialdi Platinum, Merlot Ticino DOC, Guido Brivio Quattromani, Merlot Ticino DOC, Roncaia, Merlot Ticino DOC, Vinattieri Ronco del Persico, Merlot Ticino DOC, Daniel Huber Roncobello, Merlot Ticino DOC, Fratelli Valsangiacomo Vougeot Clos Vougeot AC, Grand Cru, Domaine Rebourseau Clos Vougeot AC, Grand Cru, Louis Latour Fleurie Fleurie AC, Georges Dubœuf Pommard Pommard AC, Louis Latour Pommard AC, Cuvée Billardet, Hôspices de Beaune Pommard AC, Cuvée Cyrot, Hôspices de Beaune Pommard Epenots AC, Louis Latour Pommard 1er Cru AC, Chaponnière, Domaine Billard-Gonnet Tessin La Côte Rochefort Allaman AOC, Ville de Lausanne San Zeno, Merlot Ticino DOC, Tamborini SA Sassi Grossi, Merlot Ticino DOC, Feliciano Gialdi Selecione d’Ottobre, Merlot Ticino DOC, Matasci Sinfonia, Merlot Ticino DOC, Chiericati Vini Tenuta Montalbano, Merlot Ticino DOC, CS Mendrisio Usignolo, Merlot Ticino DOC, Terreni alla Maggia Villa Jelmini, Merlot Ticino DOC, Matasci Vinattieri, Merlot Ticino, Vinattieri Vino Generoso, Merlot Ticino DOC, Matasci 2003 45.70 2000 49.20 Côte Rotie Côte Rotie Maugiron AC, Delas Frères 2003 53.50 Crozes-Hermitage Crozes-Hermitage AC, Tour d’Albon, Delas Frères Crozes-Hermitage AC, St-George, Delas Frères 2003 24.50 1998 27.20 Hermitage Hermitage Tourette AC, Delas Frères 2000 52.50 Châteauneuf-du-Pape Château Beaucastel Domaine de Villeneuve Paul Avril Château Mont-Redon 2003 2004 2004 2001 St-Joseph St-Joseph François Tournons AC, Delas Frères 2003 27.70 84.70 35.– 49.50 30.70 1996 167.60 2003 42.50 21 ROTWEIN FRANKREICH Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche Neu: Domaine de Villeneuve Madiran Château Bouscassé AC, Alain Brumont Château Bouscassé AC, Vieilles vignes, Alain Brumont Château Montus AC, Alain Brumont Château Montus AC, Cuvée Préstige La Tyre AC, Cuvée Spéciale, Alain Brumont Languedoc-Roussillon Château Grès St-Paul Romanis AC Domaine Ferrer Tradition, Côtes du Roussillon AC Domaine Ferrer Ribière, Vignes de plus que 100 ans, Pays Catalan Empreinte du Temps, Domaine Ferrer Ribière, Vignes de 127 ans, Pays Catalan Cana, Domaine Ferrer Ribière, Côtes du Roussillon AC Château Rollan de By Château Tour Haut-Caussan 2000 2000 1999 1999 2000 2000 20.20 37.40 37.40 26.10 48.20 60.– 2002 13.90 2001 14.60 2003 18.60 Moulis/Listrac AC 2004 21.80 Château Dauzac 2000 26.60 Crus Bourgeois Supérieurs Château Anthonic Bandol Château La Rouvière rosé, Bandol AC Château La Rouvière rouge, Bandol AC Cru Bourgeois Exceptionnel Château Poujeaux 2005 12.60 Crus Bourgeois Supérieurs Château La Tour de Mons Château Labégorce 2005 19.90 2002 25.30 Grands Crus Classés Château du Tertre, 5e Grand Cru Classé Château Cantenac-Brown, 3e Grand Cru Classé Château Desmirail, 3e Grand Cru Classé Château Ferrière, 3e Grand Cru Classé Château Bolaire, Bordeaux Supérieur AC 2003 15.90 Château Duplessy, Premières Côtes de Bordeaux AC 2003 21.– 2002 20.– Château Thieuley rosé, Bordeaux AC 2005 14.30 Château Thieuley rouge, Bordeaux AC 1998 13.50 Château Lascombes, 3e Grand Cru Classé Château Palmer, 3e Grand Cru Classé Château Brane-Cantenac, 2e Grand Cru Classé Château Durfort-Vivens, 2e Grand Cru Classé Château Rauzan-Ségla, 2e Grand Cru Classé Médoc/Haut-Médoc AC 22 Château Teynac Grands Crus Classés Château Branaire-Ducru, 4e Grand Cru Classé Château St-Pierre, 4e Grand Cru Classé Château Talbot, 4e Grand Cru Classé Château Lagrange, 3e Grand Cru Classé 2000 49.20 Château Ducru-Beaucaillou, 2e Grand Cru Classé 1999 20.20 1998 21.30 2001 29.– Château Léoville-Barton, 2e Grand Cru Classé Château Léoville-Las-Cases, 2e Grand Cru Classé Château Léoville-Poyferré, 2e Grand Cru Classé Margaux AC Bordeaux AC/Premières Côtes de Bordeaux AC Château Margaux, 1er Grand Cru Classé 2003 2002 2003 2000 22.10 21.30 23.40 24.– 2001 26.60 2001 19.50 1996 24.50 1996 32.– 1999 35.20 2003 35.– 2000 42.80 2000 23.40 In bester Nachbarschaft gedeihen auf der Domaine de Villeneuve die traditionellen Rebsorten des Châteauneuf-du-Pape nach streng natürlichen, selbst auferlegten Regeln. 1999 1999 2003 2003 2002 2000 2003 2001 2000 2003 2001 2000 2003 2001 2000 1998 1999 2001 Alles ist ein bisschen anders auf dem Weingut von Philippe du Roy de Blicquy, und das merkt man auch an den Weinen, die, laut der «Revue du vin de France», typische Vertreter des neuen Châteauneuf-du-Pape-Klassizismus sind. Keine Kraftprotze oder Fruchtbomben, die einen durch ihre Konzentration erschlagen oder mit hohem Alkoholgehalt schachmatt setzen, sondern tiefgründige, harmonische, komplexe und elegante Weine. Vor gut 10 Jahren erwarb Philippe du Roy de Blicquy die Domaine de Villeneuve im Norden der Appellation. Die Parzellen des Weinguts grenzen an jene berühmter Güter wie Beaucastel, Charvin und Brunel. Die Weinberge der Domaine de Villeneuve sind, wie es einst Tradition war, «en foule» bepflanzt, das heisst, dass man hier keine schnurgeraden Rebzeilen mit genügend Zwischenraum für Landwirtschaftsmaschinen antrifft, sondern ein willkürlich angepflanztes Gemisch verschiedener Rebsorten. In solchen Weinbergen muss die gesamte Arbeit manuell erledigt werden. Kurioserweise reifen auf diesen Parzellen trotz unterschiedlicher Vegetationszyklen alle Rebsorten zum gleichen Zeitpunkt aus, was einen Leserhythmus nach Parzelle und nicht nach Rebsorte verlangt. Philippe du Roy de Blicquy, dem der ausgezeichnete Önologe Philippe Cambie beratend zur Seite steht, hat sich voll und ganz dem biodynamischen Weinbau verschrieben. Zusammen mit gleichgesinnten Winzern wie Nicolas Joly (Coulée de Serrant, Loire), Anne-Claude Leflaive und Pierre Morey (Burgund) und Olivier Humbrecht (Elsass) hat er eine Qualitätscharta geschaffen, deren Auflagen weit strenger sind als jene der AOC (kontrollierte Herkunftsbezeichnung). So verbieten diese rigorosen Vorschriften den Einsatz von Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden und chemischem Dünger, genetisch verändertem Rebmaterial und Reinzuchthefen. Die Weine dürfen keine Zusatzstoffe enthalten, Säure darf weder zugesetzt noch entnommen werden. Genauso verboten ist das Chaptalisieren (Aufzuckern) des Mostes, die Mostkonzentration oder andere Methoden, um kräftigere Weine zu erzielen, Schönung und Filterung vor der Flaschenabfüllung werden auf ein Minimum beschränkt. Das Resultat sind Weine, die in gesunder Natur aus gesunden Trauben auf natürliche Art hergestellt werden, in denen Terroir und Jahrgang unverfälscht zum Ausdruck kommen. 42.80 43.80 48.40 44.– 32.– 49.– 45.50 44.90 66.– 124.50 68.– 135.– 55.– 47.90 150.– 85.80 128.90 49.– 2003 2002 2000 2003 2001 2000 2001 1999 2003 2001 2000 2002 2003 2001 1998 2000 2000 2002 2001 2001 1999 1998 39.– 32.– 49.– 46.– 39.– 49.– 42.80 32.50 37.– 36.– 59.– 42.80 146.10 125.10 125.60 69.– 36.90 51.40 66.– 209.80 260.10 321.50 Pauillac AC Château Haut-Bages Averous Les Tourelles de Longueville, 2e vin du Château Pichon Longueville Baron Cru Bourgeois Supérieur Château Pibran Grands Crus Classés Château Batailley, 5e Grand Cru Classé Château Clerc Milon, 5e Grand Cru Classé Château d’Armailhac, 5e Grand Cru Classé Château Grand-Puy-Lacoste, 5e Grand Cru Classé Château Haut-Bages Liberal, 5e Grand Cru Classé Château Lynch-Bages, 5e Grand Cru Classé Château Lynch-Moussas, 5e Grand Cru Classé Château Pontet-Canet, 5e Grand Cru Classé TIPP Crus Bourgeois Supérieurs Château Citran Château d’Arche Château Liversan Crus Bourgeois Château Gloria 2005 15.60 Bordeaux Château Ramafort 2001 32.– 2000 33.10 Ein Châteauneuf von altem Schrot und Korn St-Julien AC Château Gruaud-Larose, 2e Grand Cru Classé Château Prieuré-Lichine, 4e Grand Cru Classé Crus Bourgeois Château Cambon la Pelouse 22.– 18.– 23.40 21.30 21.50 24.– 21.30 Château Langoa Barton, 3e Grand Cru Classé Corbières Aussières VdP, Dom. Barons de Rothschild (Lafite) 2004 15.50 A d’Aussières AC, Dom. Barons de Rothschild (Lafite) 2003 15.50 Château D’Aussières, 2003 25.– Domaines Barons de Rothschild (Lafite) Provence Rosé Côtes de Provence AC, Maître Vignerons de St-Tropez Rosé Côtes du Lubéron AC, Château Val Joanis Crus Bourgeois Exceptionnels Château La Tour Carnet 1998 1997 2003 2002 2001 2000 1999 Unser Weinangebot verändert sich täglich. Einen Überblick über verfügbare Weine, Jahrgänge und Preise erhalten Sie am besten im Internet unter www.riegger.ch. Château Pichon Longueville Baron, 2e Grand Cru Classé 2000 39.– 1998 53.50 1997 35.20 2003 2002 2000 2003 2002 2002 2003 2002 2001 2000 1999 2003 34.– 30.90 39.– 51.40 37.40 37.40 57.80 40.60 44.– 79.– 49.80 38.– 2003 2002 2000 2003 2001 2000 2003 2001 2000 1999 79.– 28.80 36.– 68.90 44.– 64.– 95.– 58.90 115.– 64.80 NEU Südfrankreich Domaine de Villeneuve, Châteauneuf-du-Pape, 2004, Fr. 35.– 23 Umrahmt von Korkeichen, gedeihen die Reben – eine Impression aus dem Alentejo, wo der beste Kork wächst. U Der richtige Verschluss Lang lebe der Korken Wenn der Wein «zapft», ärgert sich der Konsument, der die Flasche bezahlt hat; der Händler, der sie zurücknehmen muss; der Winzer, der ums Image fürchtet. Trotzdem ist der Korkzapfen immer noch der bestmögliche Verschluss. nten die Rebe, darüber die Eiche, dazwischen glasklares Licht: So nahe zusammen findet man selten die Elemente, die eine Flasche Wein symbolisieren. In der portugiesischen Weinregion Alentejo ist sie am schönsten zu sehen, wie wir während einer Erkundungsfahrt über die Rebhänge von Margarida und Joaquim Cabaço erfahren. Die Cabaços besitzen nicht nur Reben, ihnen gehören auch ganze Haine und Wäldchen von Korkeichen, die sich zwischen Weinbergen erstrecken und diese manchmal wie edle Hecken umzäunen und vor zudringlichen Winden schützen. An einigen Stellen bilden ihre krausen Kronen gesuchte Schattenspender, andernorts dagegen stehen nur noch die Gerippe abgestorbener Bäume. «Zwei Jahre ohne Regen», sagt Joaquim Cabaço, «das hält nicht jeder aus.» Von insgesamt 60 Hektaren Land hat Cabaço 30 Hektaren mit Reben bepflanzt, auf den andern 30 Hektaren stehen Korkeichen. Den Kork verkauft Cabaço noch am Baum, der Kunde entrindet auf eigene Verantwortung. Quercus suber lautet der botanische Name der Korkeiche. Sie ist eine relativ junge Spezies der Eiche, die empfindlichste von sieben Arten in Europa: die sommergrüne Stieleiche, die Traubeneiche und die Flaum- eiche, die immergrüne Steineiche, Kermeseiche, Zerreiche und die Korkeiche. Die Spezies Quercus suber wächst vor allem im westlichen Mittelmeergebiet auf einer Höhe von 100 bis 300 Meter über Meer, sie hält Temperaturen unter minus 5 Grad nicht mehr aus – sie ist ein Küstenbaum. Ihre Blätter weisen nicht das Bogenmuster der Stieleiche auf, wie es in unseren Breitengraden vertraut ist, sondern ein leicht gezacktes, der Steineiche ähnliches. Alle Eichen haben grundsätzlich eine dicke Haut, aber besonders stark entwickelt sie sich bei der Kork- eiche. Warum das so ist, können die Botaniker nicht mit Gewissheit beantworten. Vielleicht weil die Korkeiche so empfindlich ist? Wer bei minus 6 Grad schon um sein Leben fürchten muss, legt sich rasch ein Halstuch zu. Es gibt freilich auch noch andere Pflanzen, die Korkleisten bilden – sicher nicht so mächtig wie die Korkeiche, aber immerhin: etwa die Ulme und den Feldahorn und in Ostasien den Korkbaum (Phellodendron). Kork ist das wichtigste, teuerste und beste Material, mit dem man eine Flasche Wein verschliessen › Die Zahl 3 auf dem Stamm bedeutet, dass diese Korkeiche im Jahr 2003 entrindet worden ist. 25 FRANKREICH ROTWEIN Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche Der Glasverschluss Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande, 2e Grand Cru Classé Château Lafite Rothschild, 1er Grand Cru Classé Seit 2003 verwendet Joseph Umathum, der initiative Spitzenwinzer aus dem nördlichen Burgenland, für einen Teil seiner Weine den geschmacks- und geruchsneutralen Glasstopfen. 26 128.– 82.60 242.90 190.– 197.90 339.70 199.– 614.10 St-Estèphe AC Quercus suber, die Korkeiche, ist ein immergrüner Baum, der vor allem in den Küstenregionen am westlichen Mittelmeer wächst. Château Lafon-Rochet 2001 35.– Crus Bourgeois Château Phélan Ségur Château Picard 2000 49.20 1995 21.– Crus Bourgeois Supérieurs Château Beau-Site Château Meyney 2003 21.80 2000 32.– Château Haut-Brion Grand Cru Château Quinault Grands Crus Classés Château Beau-Séjour Bécot Château Bergat Château Berliquet Château Canon-la-Gaffelière Château Fombrauge Château Grand Mayne Château La Couspaude kann. Bei einem Seminar am Weltkongress für Rebe und Wein Ende Juni in Rioja überstand der Naturkorken drei Expertenrunden als Sieger und konnte sich in önologischer, ökologischer und kultureller Hinsicht als bester Flaschenverschluss durchsetzen – gegen Kunststoffzapfen und Aludrehverschlüsse. Das ist wirklich bemerkenswert, denn die Klagen über den Korkzapfen sind in den letzten 20 Jahren gestiegen, man spricht von 2 bis 5 Prozent Verlust durch «Zapfen», also Korkfehlton, einen muffigen, schimmelähnlichen, chemischen Geruch. Wenn ein Wein «Zapfen» hat, kann man ihn nur noch zum Kochen brauchen. Dieser «Zapfen» entsteht vermutlich nicht durch schlechten Kork, sondern durch unsorgfältige Auswahl und Verarbeitung: Nach dem Schälen lässt man die Korkplatten ein halbes Jahr lang im Freien lagern, dann eineinhalb Stunden lang auskochen, um Keime wie Schimmelpilz abzutöten; weiter wird durch das Kochen die Textur geschmeidiger und flexibel. Nachher ruhen die Platten 3 Wochen lang in einer Halle, werden «anschliessend von Hand sortiert und in Streifen geschnitten, deren Breite der Länge eines Flaschenkorkens entspricht» (Jancis Robinson, «Das Oxford Weinlexikon», Hallwag). Nachher werden die Zapfen mit zumeist handbetriebenen Pressen herausgestanzt. Nun verschönert man die Zapfen und bleicht sie, um eine einheitliche Farbe zu erreichen und um nochmals Keime abzutöten, in einer Chlorlösung. In dieser Lösung droht offenbar die Gefahr, dass sich Trichloranisol im Zapfen bildet – der Stoff, der in die Nase sticht und den Korkgeschmack verursacht, und zwar bereits in geringsten Mengen. Einige Produzenten bleichen ihre Korken mit Wasserstoffperoxyd (H2O2, löst sich bei Zimmertemperatur in Wasser und Sauerstoff auf), andere behelfen sich mit Ozon. Trotz der Gefahr von Verlusten durch «Zapfen» hält man also am Naturprodukt Kork fest. Warum? Weil die Feinstruktur der Rinde einzigartig ist: «Sie besteht aus sehr kleinen, dicht gepackten, meist 14-seitigen Zellen und ist leicht, elastisch, reaktionsneutral und für Gase und die meisten Flüssigkeiten, ausser für sehr starke Säuren und Basen, völlig undurchlässig» («Das Oxford Weinlexikon»). Ausserdem ist Kork ein schlechter Wärmeleiter, was ein weiterer Vorteil ist. Der beste Kork soll in der Gegend von Evora wachsen, nicht weit entfernt von den Hainen der Cabaços, die um Estremoz gedeihen. Portugal ist heute der wichtigste Korkproduzent der Welt, rund 30 Prozent der Korkeichenbestände stehen in Portugal, aber auch Rinde aus Spanien (Extremadura) und Nordafrika wird dort verarbeitet. Die Korkeiche wird erstmals im Alter von 25 Jahren geschält und dann, solange sie lebt, alle 9 Jahre wieder. Crus Bourgeois Exceptionnels Château de Pez Château Les Ormes de Pez Château Phélan Ségur Grands Crus Classés Château Cos d’Estournel, 2e Grand Cru Classé Château Montrose, 2e Grand Cru Classé 1998 1996 1997 2003 2000 1999 38.50 38.50 36.30 35.– 39.– 49.20 1999 1997 2001 1997 75.10 74.– 69.90 64.30 2001 199.– 1997 192.30 St-Emilion AC Château La Dominique Château La Mondotte Château Monbousquet Château Moulin St-Georges Château Sansonnet Château Troplong Mondot Château Valandraud Clos de l’Oratoire Couvent des Jacobins 1997 48.20 1997 2002 2000 2001 1998 2003 2001 2003 1998 1997 2001 2000 1996 2001 2000 1999 1996 2000 2001 2000 1999 2001 2000 2000 2003 1998 64.30 30.90 37.– 47.– 64.30 69.70 68.90 36.– 71.80 67.50 57.– 84.70 61.10 49.– 63.– 64.30 592.60 149.– 38.– 46.– 42.80 56.80 94.– 360.– 42.80 52.50 2003 2000 1999 1998 2001 2000 1999 2000 2003 2002 2001 2000 156.80 230.– 146.10 159.– 72.– 79.– 39.50 150.– 53.50 50.30 53.– 63.– Graves/Pessac-Léognan AC Château Bahans Haut-Brion Château de Cruzeau Château Larrivet Haut-Brion Château les Carmes Haut-Brion Esprit de Chevalier Rouge Le Clémentin de Pape Clément Crus Classés Château Fieuzal Château Haut-Bailly Château La Louvière Château La Tour Haut-Brion Château Malartic Lagravière Château Mission Haut-Brion Château Pape Clément Château Smith Haut Lafitte Domaine de Chevalier 2000 1998 2000 2001 2002 1996 2000 2000 2001 2000 2001 2000 2001 1997 1996 1998 2002 2001 2000 2002 2000 68.– 29.30 50.30 46.– 23.40 41.70 49.20 64.– 29.– 68.– 38.30 49.20 127.– 135.30 135.30 92.30 46.– 49.– 68.– 46.– 59.– 1ers Grands Crus Classés B Château Angélus Château Canon Château Fombrauge Château Pavie Decesse Château Trottevieille 1ers Grands Crus Classés A Château Ausone TIPP Auf die Frage, wie er den Mut zu diesem Experiment aufgebracht habe, meint Joseph Umathum: «Für Neues bin ich immer zu haben, und beim Korkenproblem haben wir aus der Not eine Tugend gemacht. Es ist immer besser zu agieren, bevor aus kleinen Problemen grosse werden.» Seine Risikobereitschaft hat sich ausgezahlt. Das Publikum hat den Glasverschluss begeistert aufgenommen, und Umathum musste bisher keine einzige Reklamation entgegennehmen. «Ich bin von dieser Lösung absolut überzeugt», sagt er, «und ich bin auch sicher, dass der Glasstopfen dauerhaft dicht hält. Auf jeden Fall statten wir aufgrund der positiven Resultate nun alle Basisweine mit diesem Verschluss aus, inklusive eines grossen Teils des ‹Haideboden›.» Da der Winzer aber noch keine Langzeiterfahrung mit dieser Alternative hat, werden seine Weine mit Lagerpotenzial vorläufig weiterhin mit Naturkorken verschlossen. Die Langzeitversuche, die angelaufen sind, stimmen optimistisch. Gemäss Umathum ist lediglich eine langsamere Reifung der Weine festzustellen. «Das Schöne am Ganzen ist, dass der Glaskorken erst noch zirka 15 Eurocents weniger kostet als ein Naturkorken in einwandfreier Qualität. Lediglich das Umrüsten der Abfüllanlage war ein grösserer Kostenfaktor, aber da mehrere Winzer davon ihren Nutzen haben, hält sich auch diese Investition in erträglichem Rahmen», meint Umathum zufrieden. Château Latour, 1er Grand Cru Classé Château Mouton Rothschild, 1er Grand Cru Classé 2003 1999 1999 1997 1997 2003 2001 2000 1996 377.40 1995 377.40 Vermissen Sie einen bestimmten Wein? Vielleicht war er ausverkauft und ist inzwischen wieder eingetroffen. Sehen Sie unter www.riegger.ch nach. 27 Unter Madeiras heisser Sonne reifen wahre Wunder 1776 wurde mit Madeira in den Vereinigten Staaten auf die Unabhängigkeitserklärung angestossen, heute tropft dieser Wein oft nur noch in den Kochtopf. Das ist schade – und eine Sünde: Von keinem anderen Wein sind so viele Stile, Qualitäten und Jahrgänge bekannt. Kilometer von der nordafrikanischen Küste entfernt im Atlantik liegt (ungefähr zwischen Südportugal und den Kanaren). Im 16. Jahrhundert dockten die Schiffe auf ihren Reisen nach Afrika, Asien und Südamerika auf Madeira an und deckten sich mit Weinen der Insel ein. Da den damals noch trockenen Weinen die lange Seereise nicht bekam, versuchte man, sie durch eine Zugabe von Alkohol zu stabilisieren. Mitte des 17. Jahrhunderts, als holländische Pomerol AC Blason de l’Evangile, 2e vin du Château l’Evangile Château Beau Soleil Château Beauregard Château Clinet Château du Domaine de l’Eglise Château Gazin Château La Conseillante Château la Croix du Casse Château L’Evangile Château Petit Village Château Rouget Vieux Château Certan 28 Fronsac AC 2003 1999 1998 1998 1999 1998 2000 2000 1998 1996 2001 2000 1999 2002 2001 2000 1999 1997 1999 2001 2000 1999 2000 1997 37.10 46.– 64.30 64.30 118.10 151.40 50.30 83.90 138.50 135.30 38.– 44.– 46.– 124.50 179.– 335.– 204.20 145.– 71.80 49.– 69.– 56.80 185.– 100.– Château Fontenil Château Moulin Haut-Laroque Château Villars 2002 2001 1998 37,5cl 2003 2003 150cl 2003 27.70 31.70 38.50 12.90 23.40 48.20 Château d’Aiguilhe, Côtes de Castillon AC heita-Weine stammen ausschliesslich aus einem Jahr. Anders als VintagePortwein, der kurz im Fass und lange in der Flasche reift, ruhen Jahrgangsmadeiras mindestens 20 Jahre im Fass. Sie oxydieren nicht mehr und bleiben deshalb auch in der geöffneten Flasche sehr lange haltbar. Von der Traubensorte, nach welcher der Wein benannt wird, müssen mindestens 85 Prozent im Wein enthalten sein. Verschnitte von verschiedenen Sorten heissen, je nach Süssigkeitsgrad, Dry, Medium Dry, Medium Sweet, Rich oder Sweet. Die Madeira-Typen Die Weine, nach ihren Traubensorten Sercial, Verdelho, Bual und Malmsey benannt, sind in aufsteigender Reihenfolge trocken bis süss. Sie sind in der Regel ein Verschnitt von Weinen der gleichen Rebsorte verschiedener Jahrgänge. Nur Vintage- und Col- 2003 32.– Hinweis zum Weinangebot in diesem Magazin Die allermeisten Weine, die zum Zeitpunkt der Drucklegung in genügender Menge erhältlichen waren, sind in diesem Magazin publiziert. Von gewissen Weinen jedoch – insbesondere von Bordeaux – sind weitere Jahrgänge verfügbar, ebenso Gross- und Kleinflaschen. Informieren Sie sich über das gesamte Angebot im Internet unter www.riegger.ch, in unserem Laden in Birrhard oder telefonisch während der Ladenöffnungszeiten unter 056 201 41 41. Besten Dank. Sercial Old Reserve, Madeira Barbeitos, Fr. 41.80 Weitere Madeiras ab Fr. 23.– unter www.riegger.ch Norditalien Lombardei Rosso del Benaco Ca’ dei Venti, Az. Agri. Trevisani Venetien / Friaul Arbis Rosso Venezia Giulia IGT, Borgo San Daniele Wie geniesst man Madeiras? Trockene oder halb süsse Madeiras schmecken am besten bei Kellerfrische (12 bis 14 Grad Celsius), süsse vertragen Raumtemperatur (19 Grad Celsius). Ältere Jahrgangsmadeiras können Bodensatz entwickeln, ein Dekantieren ist aber nicht erforderlich. Hingegen sollte man diese Weine etwas belüften. Vom Aperitif bis zum Dessert sind Madeiraweine ausgezeichnete Tischbegleiter. Trockene passen zu Austern, rohem Lachs und Thunfisch, zu Pilzen mit geräuchertem Schinken und Speck, geräuchertem, mariniertem Lachs mit Kaviar. Halb süsse Madeiras sind empfehlenswert zu Ochsenschwanz- oder Spargelcremesuppe, warmem Hummer an Estragon-Vinaigrette, geräucherter Entenbrust mit tropischen Früchten und Mango-Chutney, Spargeln an Sauce hollandaise. Zu Apfeltorte an Vanilleeis, Brie oder Camembert mit Erdbeeren, Pannacotta an Orangen- und Passionsfruchtsaft, Foie-gras-Terrine, Passionsfrucht-Soufflé, Charlotte aus Mascarpone mit Kaffee-Eis und Baumnusssauce schmecken süsse Madeiras besonders gut. Piemont Italien Veltlin Prugnolo Valtellina Superiore DOCG, G. Rainoldi Côtes de Castillon AC INFO M adeira klingt nach Sonne, Sand und Sissi. Weinkenner freilich wissen, dass der Name dieser Insel im Atlantik auch einen Wein bezeichnet, bei dem (wie bei Sherry und Port) die Gärung durch Zugabe von hochprozentigem Alkohol gestoppt wird, bevor man den Wein unterschiedlich lange in Holzfässern reifen lässt. Madeira ist eine kleine, zu Portugal gehörende Vulkaninsel, die 1000 Kilometer vom Mutterland und 750 Schiffe auf dem Weg nach Indien in Funchal, der Hauptstadt Madeiras, ihren Weinvorrat aufstockten, entdeckte man, dass Madeira-Weine nach einer Reise durch die Tropen um einiges besser schmeckten als jene, die noch in den Lagerhäusern auf der Insel reiften. Also schickte man bis ins 20. Jahrhundert Fässer mit Madeira-Wein auf lange tropische Seereisen, um ihnen ihren unverwechselbaren Charakter zu verleihen. Auf der Suche nach einer weniger kostspieligen Reifemethode erfanden die Handelshäuser die «Estufas», mit denen sich der Einfluss des heissen Tropenklimas auf die Weine simulieren liess: Der Wein wird in Tanks oder Räumen während mindestens 3 Monaten auf 40 bis 50 Grad Celsius erhitzt. Dieses Verfahren wird für die Herstellung von grossen Mengen einfachen Madeiras genutzt. Feinere Qualitäten reifen während sechs bis zwölf Monaten in 600-LiterFässern in 30 bis 40 Grad Celsius warmen Räumen. Die allerfeinsten Weine schliesslich, die Vinhos de canteiro, liegen während mindestens 20, manchmal aber mehr als 100 Jahren in 600-Liter-Fässern im Dachstock der Lagerhäuser, wo sie unter der heissen Sonne auf völlig natürliche Weise reifen. Es sind Jahrgangsweine, die von kleineren Spitzenhandelshäusern produziert werden. Die 420 Hektaren Rebfläche auf Madeira sind bepflanzt mit Tinta Negra Mole (85 Prozent der Rebfläche), Terrantez und den edleren Sorten Sercial, Verdelho, Bual (Boal) und Malvasia (Malmsey), welche auf lediglich 60 Hektaren wachsen. TIPP Der langlebigste Wein der Welt 1997 20.70 1999 17.50 Barbera Barbera d’Asti DOC «Lambretta», Cascina Castlèt Litina, Barbera d’Asti DOC, Superiore, Cascina Castlèt Barbera d’Asti DOC Quorum, Haestae Passum, Barbera d’Asti DOC, Superiore, Cascina Castlèt Policalpo Monferrato DOC, Cascina Castlèt 2004 2003 1999 2003 13.90 19.30 75.60 32.50 2001 29.90 Dolcetto Dolcetto d’Alba DOC, Falletto, Bruno Giacosa Dolcetto d’Alba DOC, Trevigne, Vietti 2004 17.50 2004 16.70 Nebbiolo Nebbiolo DOC, Perbacco, Vietti 2001 18.90 Barbaresco Barbaresco DOCG, Beni di Batasiolo Barbaresco DOCG, Cantina del Pino 2003 25.– 1998 46.– Barolo Barolo DOCG, Beni di Batasiolo Barolo DOCG, Vietti 2001 26.40 2000 43.30 2003 32.– Valpolicella Amarone Valpolicella DOC, Cantina Valpantena Amarone Valpolicella DOC, Falasco Ripasso Superiore Valpolicella DOC, Cantina Valpantena Ritocco Valpolicella DOC, Cantina Valpantena Sant’ Urbano Valpolicella DOC, Superiore, Speri Valpolicella Classico DOC, Superiore, Masi 2004 14.60 2000 20.70 2004 11.30 Bardolino Bardolino Classico DOC, Superiore, Masi 2005 10.70 2003 27.40 2002 37.70 2003 19.30 29 ROTWEIN ITALIEN | SPANIEN Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche Demnächst bei Riegger Toskana Rosé di Alghero DOC, Sella & Mosca Boscarelli IGT, Poderi Boscarelli Cabreo Il Borgo IGT, Tenute del Cabreo La Fonte IGT, Terrabianca 150cl Principessa IGT, Terrabianca 150cl Campaccio IGT, Terrabianca Campaccio Riserva IGT, Terrabianca 150cl 37,5cl Ceppate IGT, Cabernet/Merlot, Terrabianca 150cl 37,5cl 150cl Cipresso IGT, Sangiovese, Terrabianca 2004 2003 2001 2004 2004 2004 2004 2003 2003 2001 2001 2001 2003 2003 2003 2003 2003 2003 2004 2005 2003 2003 1999 2004 2003 2001 2003 2001 10.60 49.20 38.50 15.90 30.10 18.50 38.20 34.90 72.40 25.70 44.90 89.– 31.10 53.50 106.30 34.90 72.40 40.40 19.– 15.60 17.80 21.– 75.10 10.– 17.80 15.30 24.20 42.20 150cl Il Tesoro IGT, Merlot, Terrabianca Peppoli DOCG, L. und P. Antinori Rosato Bolgheri DOC, Antinori Scalabrone Rosso de Ferrari IGT, Poderi Boscarelli Rosso di Montalcino DOCG, Terralsole Rosso di Sera IGT, Fattoria Poggiopiano Santa Cristina IGT, Antinori Villa Antinori IGT, Antinori Vino Nobile Montepulciano DOCG, Fattoria del Cerro Vino Nobile Montepulciano DOCG, Poderi Boscarelli Vino Nobile Montepulciano DOCG, Riserva del Nocio, Poderi Boscarelli Federico II Calabria IGT, Cantine Lento 2001 19.30 Lamezia Riserva Calabria DOC, Cantine Lento 1999 19.30 Brunello Brunello di Montalcino DOCG, Castello Banfi 2001 39.50 Brunello di Montalcino DOCG, Cerbaiona, D. Molinari 1994 64.30 Brunello di Montalcino DOCG, Terralsole 2000 43.60 Chianti Scassino, Chianti Classico DOCG, Terrabianca Croce, Chianti Classico Riserva DOCG, Terrabianca 150cl Chianti Classico DOCG, Fattoria Monsanto Chianti Classico Riserva DOCG, Il Poggio, Fattoria Monsanto Cerro del Masso, Chianti DOCG, Carlo Antonini Nemo Cabernet Sauvignon IGT, Fattoria Monsanto 2004 2003 2003 2003 2000 20.– 26.40 55.70 21.80 43.30 2003 14.50 2001 53.– Süditalien Umbrien Vitiano Umbrien IGT, Vinicola Falesco Marken Monteprandone DOC, Saladini Pilastri Spinetoli Piceno Rosso DOC, Saladini Pilastri Spinetoli Abruzzen Montepulciano d’Abruzzo DOC, Umani Ronchi 30 Lazio Le Poggere IGT, Azienda Vaselli Montiano IGT, Vinicola Falesco Kampanien Klèos, Paestum IGT, Luigi Maffini Cenito, Paestum IGT, Luigi Maffini Donnaluna, Paestum IGT, Viticoltori de Conciliis Naima, Paestum IGT, Viticoltori de Conciliis Basilicata Aglianico del Vulture DOC, Capanno, Tenuta del Portale Serra delle Querce IGT, D’Angélo Apulien Bacmione, Primitivo Salento IGT, Aziena Vinicola Mille Una Dunico, Primitivo Manduria DOC, Masseria Pepe Primitivo di Manduria DOC, Lirica, Consorzio Produttori Primitivo di Manduria Dolce DOC, Madrigale, Consorzio Produttori Salice Salentino Riserva DOC, Torre Saracena Pezzalaruca, Castel del Monte DOC, Conte Spagnoletti Zeuli Vigna Grande, Castel del Monte DOC, Conte Spagnoletti Zeuli Terranera, Castel del Monte DOC, Conte Spagnoletti Zeuli 2001 38.50 2001 47.90 2005 2003 2004 2003 19.90 42.80 18.50 42.– 1998 23.40 2001 28.40 2002 27.50 2004 14.60 2004 20.20 2003 14.30 2002 14.30 2002 26.60 2001 2000 2001 1998 2004 2003 14.60 19.30 28.80 41.20 18.60 27.20 2003 29.50 2002 2004 2003 2005 2001 30.70 14.50 37.10 11.40 12.90 2004 17.50 2002 22.90 2004 10.80 2004 9.10 Spanien Bierzo Castro Bergidum DO, Bodegas Agribergidum Encomienda DO, Bodegas Agribergidum Fructus DO, Bodegas Agribergidum Conca de Barberà Gasset Negre Crianza DO, Sanstravé, Antonio Sans Gasset Negre Riserva DO, Sanstravé, Antonio Sans 2001 16.80 1999 21.– Costers del Segre Petit Grealó DO, Vinya l’Hereu de Sero Flor de Grealó DO, Vinya l’Hereu de Sero 2003 14.50 2003 21.40 Granada Calvente Guindalera, Bodegas H. Calvente Calvente Castillejos, Bodegas H. Calvente 2004 16.70 2003 27.40 La Mancha El Vinculo, Alejandro Fernandez Portillejo Crianza, Vinedos Mejorantes S. L. Portillejo Reserva, Vinedos Mejorantes S. L. 2002 24.50 1999 15.70 1998 14.60 Monsant Castell de les Pinyeres DO, Celler el Masroig Les Sorts Vinyes Velles DO, Celler el Masroig 2003 16.70 2003 23.70 Penedès Clos Major DO, Julià & Navinès Pas Curtei DO, Alemany i Corrio Sot Lefriec DO, Alemany i Corrio 1997 15.90 2004 25.– 2000 74.– 15.40 20.80 49.20 70.70 Explosiver Nachwuchs bei den Dos Victorias Die zwei Starwinzerinnen aus dem aufstrebenden spanischen Anbaugebiet Toro in Castilla-Léon, Victoria Pariente und Victoria Benavides, sind guter Hoffnung. Nachdem ihnen 2005 der Wine Award zugesprochen worden war, weil ihr erst 1998 gegründetes Weingut seit Jahren unbestritten zu den besten der DO Toro gehört, bringen sie diesen Herbst einen neuen Rotwein auf den Markt. Noch ist alles geheimnisumwittert, müssen noch Abklärungen getroffen werden, ob keine Einwände bestehen gegen den Namen, den die beiden Produzentinnen ihrem jüngsten «Kind» geben wollen. Im Gespräch mit den beiden dynamischen Frauen haben wir erfahren, dass sie ihre neueste Kreation anlässlich unseres Herbstfestes dem Schweizer Publikum vorstellen werden. Ihre zwei Weissweine aus der DO Rueda – José Pariente, ohne und mit Barriqueausbau – und die drei Versionen ihres Rotweins aus der DO Toro – Elias 2003 18.90 Sardinien Antiche Cussorgie, Colli del Limbara IGT, Piero Mancini Arbeskia, Rosso di Barbagia IGT, Giuseppe Gabbas Cannonau di Sardegna DOC, Piero Mancini Korem, Isola dei Nuraghi IGT, Argiolas Rosato Montepino IGT, Piero Mancini Saccaia IGT, Piero Mancini 2001 1999 1991 1998 1999 24.50 Sizilien Castello Svevo IGT, Nero d’Avola, Azienda Milazzo Terre della Baronia IGT, Azienda Milazzo Maria Costanza IGT, Azienda Milazzo Duca di Montalbo IGT, Azienda Milazzo DonnaTá IGT, Alessandro di Camporeale Kaid Syrah IGT, Alessandro di Camporeale Castilla-León Yllera Crianza DO, Grupo Yllera Yllera Seleccionada Reserva DO, Grupo Yllera Yllera Gran Reserva DO, Grupo Yllera Yllera Dominus DO, Grupo Yllera 2005 13.50 2002 15.80 2004 14.– Priorat Clos de L’Obac DO, Carles Pastrana Closa Batllet DO, Cellers Ripoll Sans Dolc de L’Obac DO, Carles Pastrana (süss) Les Terrasses DO, Alvaro Palacios 1996 2003 50cl 1996 2003 52.50 47.30 74.– 29.60 Ribera del Duero Carmelo Rodero Roble DO Carmelo Rodero Crianza DO Carmelo Rodero Reserva DO Carmelo Rodero Reserva Roble DO Carmelo Rodero Gran Reserva DO 150cl Carmelo Rodero T. S. M. DO Carmelo Rodero Vendimia Selección DO Condado de Haza DO, Alejandro Fernandez Flor de Pingus DO Tinto Pesquera Crianza DO, Alejandro Fernandez Tinto Pesquera Reserva DO, Alejandro Fernandez Tinto Pesquera Gran Reserva DO, Alejandro Fernandez Vega-Sicilia 5 Años Reserva DO 2004 2003 2001 1998 1998 2003 1999 2003 2000 2003 2002 1995 2001 Ribera del Guadiana Valdegracia Tinto Crianza DO 2001 11.40 Rioja Rioja Crianza DO, Conde de Valdemar Rioja Crianza DO, Izadi, Villabuena Rioja Crianza DO, Puerta Vieja, Bodegas Riojanas Rioja Gran Albiña Reserva DO, Bodegas Riojanas 2002 2003 2002 1996 15.70 21.– 36.90 46.50 102.20 64.– 99.60 25.30 124.50 26.40 45.70 103.– 124.50 15.90 15.80 12.40 49.50 Mora Semi Crianza, Elias Mora Crianza und Gran Elias Mora – werden von unseren Kunden mit viel Enthusiasmus aufgenommen. Auf einen ähnlich warmen Empfang hoffen die beiden Victorias für ihren neuen Wein. «Wir wussten immer, dass wir Weinberge haben, die zu den ältesten und besten der Toro-Region zählen», erklärt Victoria Pariente. «Zudem verfolgen wir das ganze Jahr über genau, was in diesen Weinbergen passiert, wir kontrollieren die Ernte und stellen dabei immer wieder fest, dass einzelne Parzellen sehr kleine Erträge, aber eine unglaublich hohe Traubenqualität liefern. Deshalb haben wir uns entschlossen, im aussergewöhnlich guten Jahr 2004 diese Trauben vom Rest der Ernte zu trennen und einen sehr exklusiven Wein zu keltern.» Nicht nur die hohe Qualität der Trauben, auch die besonders sorgfältige Vinifikation im Keller unterscheidet diesen Wein von den anderen Produkten des Weinguts. Die malolaktische Gärung – die Umwandlung der aggressiven Apfelsäure in die mildere Milchsäure – machte der Wein in neuen Fässern aus bestem französischem Eichenholz durch. «Das Resultat ist ein explosiver, unglaublich komplexer Wein, dem wir ein langes Leben in der Flasche wünschen», schwärmen die Winzerinnen. Angesichts der sehr kleinen Erträge und der hohen Produktionskosten wird der Preis für den neuen Wein über demjenigen des Gran Elias Mora liegen, um wie viel genau, das konnten wir zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht in Erfahrung bringen. Die Weine der Bodegas y Viñas Dos Victorias haben aber nicht nur wegen ihrer konstant guten Qualität, sondern auch wegen ihres ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnisses so schnell die Herzen der Schweizer Weinfreunde erobert. 31 ROTWEIN SPANIEN | PORTUGAL | PORTWEIN | ÖSTERREICH | NEUE WELT Preise inkl. Mehrwertsteuer pro 75-cl-Flasche Ein neuer Weingarten in Österreich 2001 1998 2000 2001 1996 1994 19.90 19.60 17.80 23.90 22.10 26.80 Terra Alta Clos del Pinell DO, Cellers Unió Cooperativa 2000 14.60 Toro Elias Mora DO Semi Crianza, Viña Dos Victorias Elias Mora DO Crianza, Viña Dos Victorias Gran Elias Mora DO, Viña Dos Victorias 2004 17.80 2003 21.20 2003 43.80 Portugal Alentejo Herdade dos Grous, Uva Prestaçao Herdade dos Grous Reserva, Uva Prestaçao Monte da Cal, Dão Sul Monte dos Cabaços, Margarida Cabaço Quinta do Carmo Tinto, Barons de Rothschild Quinta do Carmo Reserva, Barons de Rothschild Terra do Zambujeiro Dão Quinta de Cabriz Colheita, Seleccionada DOC, Dão Sul Quinta de Cabriz Reserva DOC, Dão Sul Quinta do Encontro, Bairrada, Dão Sul Douro Fabelhaft DOC, Dirk Niepoort Vertente DOC, Dirk Niepoort Redoma DOC, Dirk Niepoort Batuta DOC, Dirk Niepoort Charme DOC, Dirk Niepoort Vinha da Palestra DOC, Encostas do Douro 2004 2004 2003 2003 2001 2002 2002 17.80 50.– 15.30 21.10 21.50 48.– 42.50 Österreich Burgenland Blaufränkisch, Weingut Zantho Haideboden, Joseph Umathum Ried Hallebühl, Joseph Umathum St. Laurent, Joseph Umathum St. Laurent, Weingut Zantho St. Laurent vom Stein, Joseph Umathum Zweigelt, Joseph Umathum Zweigelt, Weingut Zantho 2004 2004 2005 2004 2004 2005 2004 2004 Wagram-Donau Ignis, Josef Ehmoser Primissimo, Josef Ehmoser 2004 28.– 2005 17.80 Neue Welt 2003 17.50 2001 20.– USA/Kaliforniern 15.60 21.50 38.50 85.– 96.60 10.70 13.90 26.10 56.80 20.– 13.90 56.80 20.– 13.90 Carnuntum Blaufränkisch, Weingut Trapl Carnuntum, Blaufränkisch, Muhr-Niepoort Rubin, Canuntum, Weingut Trapl Spitzerberg, Blaufränkisch, Muhr-Niepoort Spitzerberg, Weingut Trapl St. Laurent, Weingut Trapl Tilhofen, Weingut Trapl Zweigelt, Weingut Trapl 2004 12.10 2004 2002 2003 2003 2004 2003 2004 2003 2002 2005 2005 2002 2005 2004 Cabernet Sauvignon, Echelon Jade Mountain, Syrah-Paras Pinot Noir, Chalone Vineyard Pinot Noir, St-Clair Vineyard Zinfandel, Carmenet Winery 2003 1997 1997 1996 1999 19.90 19.90 25.30 39.50 37.40 19.90 39.50 15.90 21.– 48.90 20.40 49.– 34.20 Chile Portwein Niepoort Dry White Ruby Port Junior Tawny Junior Tinto, 1-Flasche-Etui, blau Senior Tawny, 1-Flasche-Etui, rot Tawny 10 years old Tawny 20 years old Colheita Late Bottled Vintage, L. B. V. Vintage Quinta do Passadouro Vintage 32 1990 1991 2001 1999 2003 2000 2000 17.90 18.20 18.20 23.40 23.40 35.80 60.– 42.80 42.80 39.30 39.30 96.60 96.60 88.– Almaviva, Baron Philippe de Rothschild/Concha y Toro Cabernet Sauvignon, Château Los Boldos Cabernet Sauvignon, Vieilles Vignes, Château Los Boldos Carménère, Château Los Boldos Merlot, Château Los Boldos Grand Cru, Château Los Boldos 2000 64.50 2005 14.30 2000 20.– 2005 14.30 2005 14.30 2003 44.40 Brasilien Rio Sol Tinto, Cabernet/Syrah, Vinibrasil Rio Sol Reserva, Cabernet/Syrah, Vinibrasil Rio Sol Syrah Tinto Reserva, Vinibrasil 2003 11.– 2003 14.50 2003 12.50 Eheliche Freuden auf Carnuntum Dorli Muhr, Dirk Niepoorts Ehefrau, arbeitet als Kommunikatorin für österreichische Weine. Sie besitzt indessen auch ein paar Hektaren Rebland im Osten Österreichs. Zusammen mit Dirk widmet sie sich dem Projekt Carnuntum. Die Grossmutter von Dorli Muhr, eine gebürtige Dietrich, wuchs bei der «Hummel-Tant» in Prellenkirchen auf. Als das Mädel zur Eheschliessung nach Rohrau zurückkehrte, erhielt es zur Aussteuer ein Stück Weingarten am Spitzerberg südlich der Donau im Osten Österreichs, fast an der Grenze zur Slowakei. Das war 1919. Die Familie Muhr pflegte den Weingarten jahrzehntelang weiter. Die Arbeiten am Spitzerberg – vom Schneiden bis zum Ernten – waren so etwas wie ein Urlaub für die Ackerbauern, die von den ebenen Feldern nahe der Leitha einen so schönen Blick nicht gewohnt waren. Da Dorli, die jüngste Muhr-Tochter, bereits in der Weinszene tätig war, lag es auf der Hand, dass das (damals gerodete) Grundstück in Prellenkirchen bei der Hofübergabe der Eltern an sie erging. In Erinnerung an die schönen Kindheitstage «am Berg» liess sie das Erbteil der Grossmutter 1992 neu bepflanzen und bat einen befreundeten Winzer, die Reben zu pflegen – ohne überhaupt daran zu denken, jemals selbst Wein zu machen. Doch wie schon bei der Grossmutter erhielt das Stück Rebland am Spitzerberg dank Eheschliessung abermals eine besondere Bedeutung: Der Weingarten von Carnuntum wurde der Grundstock für ein Projekt, das Dorli Muhr gemeinsam mit ihrem holländisch-portugiesischen Ehemann Dirk Niepoort startete. In den letzten Jahren erwarben die beiden noch weitere 3 Hektaren Land am Spitzerberg, die leider grossteils neu bepflanzt werden mussten. Dabei legt das Paar eigentlich besonderen Wert auf Reben, die schon mindestens 30 Jahre alt sind. Und auf die klassische Sorte Blaufränkisch. Die Kombination aus alten Reb- stöcken und dieser würzigen Sorte ergibt einen Wein, der vielleicht nicht dem Trend der Zeit entspricht, aber ganz dem Geschmack des vinophilen Paares: elegant, nicht pompös, mit langer Struktur und viel Frische. Die bisher in 4 Jahren vinifizierten Weine widerspiegeln diese Absicht ebenso wie auch den jeweiligen Jahrgangscharakter: 2002 ist ein sehr schlanker Wein, von kühler Frucht geprägt. 2003 war ein heisser Jahr- mit den Füssen gestampft. Diese Vinifizierungsweise, die auch in Portugal nur noch für die allerbesten gang, in dem besonders früh geerntet werden musste, um überreife, marmeladige Töne zu verhindern. 2004 (liegt noch im Fass) ist vermutlich der eleganteste und schönste Rotweinjahrgang am Spitzerberg seit langem. 2005 zwang zu sehr strenger Selektion, um einerseits überreife und andererseits unreife Beeren aus jeder Traube zu entfernen. Der extrem kleine Ertrag scheint jedoch einen grossartigen Wein hervorzubringen. Die Trauben stammen von 13 bis 35 Jahre alten Blaufränkisch-Rebstöcken, sie werden teilweise klassisch in offenen Bottichen vergoren, ein Teil wird jedes Jahr in antiker Art Weine angewandt wird, ist nach Meinung des Paares die sanfteste und kann durch keine noch so moderne Technik ersetzt werden, will man den Charakter des Weins nicht brechen. Alle Weine werden in Barriques aus französischer Eiche ausgebaut. Das Holz soll dezent im Hintergrund bleiben und nur Struktur abgeben, aber keinesfalls die attraktiven Aromen des Blaufränkisch dominieren. NEU Rioja Reserva DO, Conde de Valdemar Rioja Reserva DO, Viña Valoria Rioja Reserva DO Albiña, Bodegas Riojanas Rioja Reserva DO Izadi, Villabuena Rioja Gran Reserva DO, Faustino I Rioja Gran Reserva DO Albiña, Bodegas Riojanas Carnuntum, Blaufränkisch, 2004, Fr. 19.90 Spitzerberg, Blaufränkisch, 2004, Fr. 39.50 beide von Muhr-Niepoort 33 Champagne Deutz Königliche Mariages in Reims Die Kathedrale von Reims, in der einst Frankreichs Könige gekrönt wurden, ist eine Touristenattraktion erster Güte. Noble Genüsse bereiten aber auch die Champagner des Hauses Deutz, vor allem wenn man sie mit der bäuerlichen Küche verheiratet. 34 ren: Im 19. Jahrhundert war die Flaschenqualität in Frankreich schlecht, weil das Glas mit weniger Hitze geschmolzen werden konnte als in England, wo man mit Kohle statt Holz feuerte. Marie Deutz-Geldermann, Vertreterin der zweiten Generation, liess das elegante Haus einrichten, «très parisien», hat Jean-Marc LallierDeutz gesagt, Exportdirektor, und erst 1968, nachdem eine Tante ihre irdische Existenz verlassen hatte, wurde die Villa zum Firmensitz. Die ganze Geschichte des Hauses Deutz ruht im Estrich: vier Reihen à 15 Meter TIPP W ie aus Widersprüchlichkeiten Hochgenüsse werden können, offenbart sich uns beim Nachtessen. Morgens um neun haben wir bei schönstem Wetter die Landesgrenze bei Basel passiert, sind unter wechselhaftem Himmel zügig rheinabwärts Richtung Strassburg gefahren, haben in Lothringen den Bogen landeinwärts gezogen und sind dann via Metz weiter westlich im Herzen der Champagne eingetroffen, in Eperney und Aÿ. Gegensätzlich wirkt da allerhand, die ganze Struktur: das Landschaftsbild mit den klaren, unverwechselbaren Konturen Wald, Feld, Rebhang, dominiert von der Montagne de Reims, 330 Meter über Meer – ein Kuriosum, dieser «Berg», im Land, wo der Montblanc steht; kontrastreich auch die Ortsbilder, die hablicheren Dörfer schmuck und herausgepützelt, die ärmlicheren leer, verlassen und ziemlich vergammelt. Nicht allen Ortschaften ist anzusehen, dass ein typisches Restaurant der Gegend auf seiner Weinkarte 200 Champagner und nur eine halbe Seite Bordeaux anbietet. Am Nachmittag haben wir noch in der schlossähnlichen Villa Deutz in Aÿ die Champagner der einfachen Linie gekostet, den Türstopper im Empfangsraum bestaunt – eine Flasche Jeroboam, gefüllt mit vier normalen Flaschen Brut Classic – und im Keller die Lagernischen betrachtet, die einst gebaut wurden, um den Schaden an den gestapelten Flaschen zu begrenzen, sollte eine explodie- Champagne Deutz (von links): Brut millésimé, 1999, Fr. 49.90 Brut Classic, Fr. 36.30 Rosé millésimé, 2002, Fr. 52.20 Geschäftsbücher, versiegelt unter Staubschichten und Spinnweben; «Russia» steht auf einem Buchrücken, «Colonies» auf einem andern, «Tunis», «Casablanca». Ein Archivar beschäftigt sich während 4 Monaten im Jahr mit der Aufbereitung dieser bewegten Geschichte: Die Front während des Ersten Weltkriegs verlief sozusagen vor der Haustür einer Firma mit einem deutschen Namen. Tempi passati. Jetzt, beim Abendessen im Heim von Ariane und JeanMarc Lallier-Deutz in Reims auf der nördlichen Seite der «Montagne», erleben wir eine Mariage zwischen einfachster rustikaler Landkost und den besten Cuvées von Deutz. Geplant war dies nicht. Aber JeanMarc, Nachfahre des Firmengründers William Deutz, und seine Frau sind erst vor wenigen Tagen aus den Ferien zurückgekehrt, an ein «richtiges» Nachtessen war nicht zu denken – aber an ein improvisiertes. Und so erleben wir im Gaumen, wie sich Gegensätze anziehen, wie sich die simple Küche einer übers Ganze gesehen eher pauvren Region mit dem Exklusivsten verheiraten kann, das dieser Landstrich beidseits der Marne zu bieten hat, mit Champagner allerfeinster Güte. «Die Champagne», schreiben Joël Robuchon › Jean-Marc Lallier-Deutz, Exportdirektor, vor dem Bildnis von Marie DeutzGeldermann. Die Tochter des Firmengründers William gestaltete einst das Stammhaus in Aÿ «à la parisienne». und Christian Millau, «ist so unfruchtbar, dass man im Zeitalter der Aufklärung von der Champagne pouilleuse, der lausigen oder armen Champagne, sprach» (aus «Frankreich à la carte», Heyne Verlag). Erst mit der Entdeckung des Vorgangs, wie die Perlage in die Flasche kommt, veränderte sich das Schicksal dieser bäuerlichen Region, die immerhin einmal im Leben eines französischen Königs diesen auch als Gast begrüssen durfte: wenn er sich in der Kathedrale von Reims die Krone aufs Haupt senken liess. Heute lebten, so Jean-Marc LallierDeutz, 15 000 Winzer, 290 Maisons de champagne und etwa 25 Coopératives von 32000 Hektaren bepflanztem Rebland (maximal möglich 36 000 Hektaren). Es ist schon bemerkenswert, dass die Champagne das einzige Rebgebiet von Spitzenklasse ist, das als 36 Region dem Wein den Namen gegeben hat: Champagne. Und nicht mit Ortsnamen wie Pauillac, Margaux, Pommerol im Bordelais oder Pommard, Vosne-Romanée oder Chablis im Burgund. Der Unterscheidung dienen allein die Namen der Champagnerhäuser. Lallier öffnet eine Flasche Amour de Deutz Blanc de Blancs 1999. Dazu reicht er Baguette und Valençay, einen mit Asche gepuderten, milden, aber unverkennbar eindeutigen Ziegenkäse aus dem Département Indre. Einen Jahrgangschampagner diesen Kalibers trinkt man laut gastronomischen Anweisungen zu Langusten, Austern oder OsciètreKaviar, aber das ist jetzt nicht möglich, zum Glück für uns, denn sonst hätten wir nie erfahren, wie grossartig sich Ziege und Chardonnay vertragen. Amour de Deutz wird nur in sehr guten Jahren produziert, davon Lückenlose Geschichte über drei Jahrhunderte: Auf dem Dachstock der Villa Deutz ruhen in Geschäftsbüchern 60 Meter Vergangenheit. Cabernet Sauvignon, Mendoza, Bodega Lurton Malbec, Mendoza, Bodega Lurton Amancaya Gran Reserva, Mendoza, Bodegas Caro Caro, Mendoza, Bodegas Caro 2003 2005 2005 2002 13.20 13.50 19.90 49.80 Südafrika Baron Edmond, Coastal Region, Rupert & Rothschild Cabernet Sauvignon, Boland Cellars, Paarls Cabernet-Merlot, Stellenbosch, Laibach Classique, Coastal Region, Rupert & Rothschild Merlot, Coastal Region, Jean-Claude Martin Merlot Paarl, Boland Cellars, Paarls Pinotage, Coastal Region, Jean-Claude Martin Shiraz Paarl, Boland Cellars, Paarls Beim Rosé Cuvée William Deutz 1996 steigen uns dann die Tränen in die Augen. Wird er abgefüllt, gibts von diesem Champagner kaum mehr als 6000 Flaschen pro Jahrgang. Und in einer Broschüre von Maison Deutz lesen wir, dass diese Cuvée aus drei Viertel Pinot Noir und einem Viertel Chardonnay zu einem «würdevoll gegrillten Hummer» passe, zu Felsenrötlingen, Lachstatar, Sushis, Lamm «und sogar zu frischem Ziegenkäse», – der nun wieder auf dem Tisch steht, der restliche Valençay, dazu Maroille aus der Gegend, ein Rotschmierkäse, der an Münster erinnert. Dieser Rosé ist ein Diamant, die Rarität des Hauses. «Warum sind eigentlich meistens die Rosés die teuersten?», möchten wir wissen. «Weil sie den Frauen gefallen», sagt Ariane Lallier. «Und das hat keinen Preis.» Schaumwein Argentinien 2002 2004 2000 2003 2003 2003 2003 2003 39.– 14.60 14.– 20.– 19.60 13.90 18.50 14.60 Champagner Champagne Deutz Brut Classic Brut millésimé Blanc de Blancs Cuvée William Deutz Cuvée William Deutz rosé Amour de Deutz Rosé millésimé 1999 1998 1998 1996 1999 2002 Champagne Legras Blanc de Blancs Vieille Vigne, Blanc de Blancs 31.50 1998 42.80 36.30 49.90 64.30 106.30 135.30 146.10 52.20 Prosecco/Moscato Australien Cabernet Sauvignon, Bleasedale, Potts Family Organic Redwine Shiraz Cabernet, Penfolds Shiraz, Bleasdale Shiraz-Cabernet Koonunga Hill, Penfolds TIPP Salon aux Oiseaux: Im exquisiten Dekor mit Vogelkäfig-Tapeten degustieren und assemblieren die Deutz-Önologen jeweils ihre Crus. auch nur 15 000 Flaschen. Und wie wir diesen traumhaften Champagner trinken, wird uns wieder einmal bewusst, wie Chardonnay schmecken soll und welche Attentate anderswo auf diese Rebsorte verübt werden. Im Dreigestirn der Prestige-Champagner nimmt der «normale» Geschmack der Cuvée William Deutz 1998 die mittlere Position ein. Ariane Lallier schneidet dazu eine Fleischtorte an, die Champagner-Variante der Tourte lorraine, die mit Blätterteig, Kalb- und Schweinefleisch und Vin gris zubereitet wird. Die Eleganz des reinsortigen Chardonnays weicht der Opulenz der traditionellen Assemblage mit 55 Prozent Pinot Noir, 35 Prozent Chardonnay und 10 Prozent Pinot Meunier: ein «rotgewichtiger» Champagner. Auch bei diesem grossen Wein könnte man statt Fleischtorte Leckereien von anderem Niveau reichen – Foie gras, Hummer, Kapaun –, aber das ist nicht nötig, im Gegenteil, wie schon der Blanc de Blanc erweist sich auch die Cuvée William als ein nobler Begleiter, der in seiner Grösse auch das scheinbar bescheidene Gericht glänzen lässt. Die Cuvée William Deutz ist die Spitze der klassischen Linie, sie beginnt beim Brut Classic, dem einfachen «Alltagschampagner», der von den Önologen des Hauses immer zuerst assembliert wird. Brut Classic besteht zu jeweils einem Drittel aus Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay. Der Geschmack soll auf Deutz und Geldermann, die ersten Firmenbesitzer, zurückgehen. Es ist der Geschmack, der das Haus prägt. «Assemblieren bedeutet auch, diesen Stil des Hauses zu halten», hat uns Lallier-Deutz am Nachmittag gesagt, als wir uns nach dem Rundgang durch die Villa im Salon aux Oiseaux zur Degustation der einfachen drei Cuvées eingefunden haben: Brut Classic, Jahrgangschampagner und Rosé. Und damit keine Missverständnisse entstehen: Deutz verkauft im Jahr rund 1,6 Millionen Flaschen, davon sind 80 Prozent Brut Classic. Er gilt als einer der besten seiner Kategorie, im Supplement «Spécial Vins» der Tageszeitung «Le Monde» ist er Ende Juni bei den «non millésimé» am höchsten gewertet worden, und die Konkurrenz waren keine Weicheier. 2002 2004 2002 2004 20.40 19.90 20.40 17.20 Weitere Champagnermarken, ein umfassendes Angebot an Spirituosen, Büchern, eine Auswahl an Olivenölen, Antipastispezialitäten, Teigwaren, Sughi sowie Geschenkartikel finden Sie im Internet unter www.riegger.ch zum online Bestellen. Moscato d’Asti DOCG, Cascina Castlèt Prosecco IGT La Vi, Valdobbiadene Canevel Prosecco brut DOC, Valdobbiadene, Canevel Prosecco di Conegliano DOC, L’Antica Quercia Prosecco extra dry DOC, Montelliana Prosecco extra dry DOC, Valdobbiadene Canevel 2005 17.50 11.40 14.30 2004 15.60 12.40 14.30 Cava Cava a Priori, José Colet Cava Traditional, José Colet Cava Assemblage, José Colet Cava Millennium, José Colet 15.– 14.30 21.30 28.80 37 Cubus – sinnliches Panoptikum La grande bouffe Foto: Roger Schmidt Die Idee ist verwirklicht worden: Im Cubus, in Rieggers Raum mit Charme und Weite, ist Leben eingezogen. Jetzt kann in diesem gediegenen Rahmen degustiert, getafelt, gefeiert und genossen werden. or einem Jahr haben wir in diesem Magazin die Idee des Cubus skizziert. Aus der ehemaligen Spedition unseres Weinkellers sollte ein stimmungsvoller, wandelbarer Raum entstehen, der einen edlen Rahmen für vielfältige Veranstaltungen im Umfeld unserer Weine bietet. Mit einer offenen Küche, genügend Platz für gastliche Tafeln, gemütlichen Lounges und viel freier Fläche. Aus den Projektskizzen ist Wirklichkeit geworden, Leben ist eingezogen. Der Raum hat «Persönlichkeit» entwickelt, die mehr darstellt als die Summe von Baukunst und Infrastruktur. Der Cubus ist ein «Chamäleon», das sich in eine Showküche oder einen Festsaal verwandeln lässt, in einen Tagungsraum oder eine Galerie. Der Name verdeutlicht die Idee, Raum anzubieten, einen Körper, der mit Inhalten gefüllt werden kann. Die natürliche Wärme der Materialien überträgt Behaglichkeit auf die Gäste V Foto: Roger Schmidt Sind Sie auf der Suche nach einem stilvollen Raum für Ihre Veranstaltung? Dann könnte der Cubus ein passender Ort sein. Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage die Broschüre des Cubus, in welcher die Möglichkeiten dieses aussergewöhnlichen Raums aufgezeigt werden. Selbstverständlich können Sie den Cubus auch direkt bei uns besichtigen. Oder Sie informieren sich im Internet. Hier finden Sie ein Formular für Reservationsanfragen sowie sämtliche Angaben zu den Nutzungsbedingungen. Fragen zum Cubus richten Sie bitte an die EMail-Adresse [email protected]. und lässt eine ganz besondere Ambiance entstehen. Grosszügige Weite trifft auf Intimität am Feuer, Gerüche und Geschmäcke vermählen sich zu kulinarischen Erlebnissen – eine Veranstaltung wird zum Genuss. Den Cubus vermieten wir an Firmen und Privatpersonen, für Veranstaltungen oder private Anlässe. Wir treten auch selbst als Veranstalter auf. Die Sensorikkurse der «Vinécole», unserer Weinschule, finden jetzt im Cubus statt, und wir laden regelmässig zu kulinarischen Experimenten ein: Bruno de Conciliis philosophierte über gehaltvolle Weine, umrahmt mit luftigem Jazz, Feliciano Gialdi und Agnese Broccini zelebrierten Tessiner Gastlichkeit, Roberto Guldener versprühte toskanische Lebensfreude. Hinweise über kommende Veranstaltungen im Cubus finden Sie jeweils auf www.riegger.ch, Empfänger unseres Newsletters erhalten die Einladungen per E-Mail. Ein Blick ins Gästebuch zeigt die Vielfalt bisheriger Veranstaltungen: Firmen nutzten den Cubus für Kundenmeetings, Mitarbeiter wurden geschult und Kader zu festlichen Essen geladen, Hochzeiten gefeiert, CDs getauft, Sitzungen mit Degustationen aufgelockert, «Wine&Dine»-Anlässe in edlem Rahmen zelebriert. Und immer wurde genossen, getafelt, über Weine diskutiert, Lebensfreude opulent zelebriert. Das ist ganz in unserem Sinn. Genau dafür gibts den Cubus. Freitag / Samstag, 27. / 28. Oktober 2006 Spezialitätenmarkt und Weindegustation Schärfen Sie Ihre Sinne für traditionelle, nach überlieferten Rezepten hergestellte Käse-, Fleisch- und Getreidespezialitäten aus allen Regionen der Schweiz. Käser, Metzger und Bäcker laden Sie ein, an ihren Marktständen ursprungsgeschützte Lebensmittel mit AOC/IGP-Siegel wiederzuentdecken. Neue und bekannte Düfte schnuppern, überraschende und beliebte Weine geniessen. Dazu laden wir Sie ein an einer Degustation mit über 50 Weinen. Zusammen mit Winzerinnen und Winzern aus der Schweiz, aus Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Freitag, 27. Oktober, 14 bis 21 Uhr, Samstag, 28. Oktober, 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Informationen zum Fest auf Seite 18 und im Internet unter www.riegger.ch Weinkeller Riegger AG, Langgass, 5244 Birrhard Aus Fr eu Leben de an auth smitte e ln und ntischen gibts d W as Rie gger-F einen Gönne est. n den en Sie sich die ormen Z reichtu Gesch eit, macks m zu e Speis und Tr rleben und be an zu ver weilen k genüsslic i h . Wir la de zu uns n Sie ganz he nach B irrhard rzlich ein.