Entscheidende Phase-II-Studie zeigte, dass fast 80 Prozent

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Entscheidende Phase-II-Studie zeigte, dass fast 80 Prozent
Medienmitteilung
Basel, 7. Dezember 2015
Entscheidende Phase-II-Studie zeigte, dass fast 80 Prozent der Patienten mit
schwer zu behandelnder Form von chronischer lymphatischer Leukämie auf das
Prüfmedikament Venetoclax ansprachen
●
Zulassungsgesuche für Venetoclax wurden bei der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA und der
Europäischen Arzneimittel-Agentur eingereicht
●
Weitere Resultate bei vorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie aus einer separaten
Phase-Ib-Studie wurden heute online im New England Journal of Medicine veröffentlicht
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute neue positive Daten der Phase-II-Studie M13-982 mit
Venetoclax, einem in Partnerschaft mit AbbVie entwickelten Prüfmedikament, bekannt. Die Resultate der
Studie zeigten eine klinisch bedeutsame Reduktion der Anzahl an Krebszellen (Gesamtansprechrate, ORR)
bei 79,4 Prozent der Patienten mit zuvor behandelter (rezidivierender oder refraktärer) chronischer
lymphatischer Leukämie (CLL) mit 17p-Deletion. Es wurden keine unerwarteten Sicherheitssignale mit
Venetoclax beobachtet.
„Die hohen Ansprechraten, einschliesslich kompletter Remissionen, und die lange Ansprechdauer zeigen das
Potenzial von Venetoclax als Therapie für Patienten mit dieser schwer zu behandelnden Form von
Leukämie“, so Sandra Horning, Chief Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung. „Für
diese Patienten gibt es nur sehr wenige Behandlungsmöglichkeiten, und wir werden diese neue Option
zusammen mit AbbVie so schnell wie möglich zu den Patienten bringen.“
Diese entscheidenden Daten der Phase-II-Studie M13-982 wurden im offiziellen Presseprogramm des 57.
Jahreskongresses der American Society of Hematology (ASH) in Orlando am Sonntag, 6. Dezember 2015,
gezeigt und werden auf der Late-Breaking Abstracts Session am Dienstag, 8. Dezember 2015, um 7:30 Uhr
Ortszeit von Dr. Stephan Stilgenbauer, Universität Ulm, Deutschland, vorgestellt (Abstract Nr. LBA6). Die
Resultate zeigen:
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● Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt mit einer von einem unabhängigen
Überprüfungsgremium beurteilten Gesamtansprechrate (ORR) von 79,4 Prozent. Ausserdem
erreichten 7,5 Prozent der Patienten eine komplette Remission mit oder ohne vollständige Erholung
(komplette Remission ohne normales Blutbild) im Knochenmark (CR/CRi).
● Bei 45 Patienten wurde eine Untersuchung auf minimale Resterkrankung (MRD) im Blut
durchgeführt. 18 Patienten (17 Prozent aller Patienten, 21 Prozent der Responder) waren MRDnegativ, d.h. mit einem spezifischen Test waren keine Krebszellen mehr nachweisbar. Bei zehn dieser
18 Patienten wurde die Untersuchung auch im Knochenmark durchgeführt, wobei sechs waren
MRD-negativ getestet wurden.
● Nach einem Jahr hielten 84,7 Prozent aller Remissionen und 94,4 Prozent der MRD-negativen
Remissionen an. Die Einjahresraten für progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben
(OS) betrugen 72 Prozent bzw. 86,7 Prozent.
● Es wurden keine unerwarteten Sicherheitssignale gemeldet. Die häufigsten Nebenwirkungen der
Grade 3-4 waren eine niedrige Zahl weisser Blutkörperchen (40 Prozent), eine niedrige Zahl roter
Blutkörperchen (18 Prozent) sowie eine niedrige Anzahl Blutplättchen (15 Prozent). Infektionen des
Grades 3 oder höher traten bei 20 Prozent der Patienten auf. Ein labordiagnostisches
Tumorlysesyndrom wurde bei fünf Patienten beobachtet. Bei keinem der Patienten hatte es klinische
Konsequenzen.
Daten für Venetoclax als Monotherapeutikum oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln bei
verschiedenen Formen von Blutkrebs wie CLL, Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), Multiples Myelom (MM)
und akute myeloische Leukämie (AML) werden ebenfalls auf der ASH-Jahrestagung vorgestellt.
Die positiven Resultate bei Patienten mit CLL aus der Phase-I-Studie M12-175 mit Venetoclax wurden heute
online im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Die Befunde untermauern das Potenzial der
Monotherapie mit Venetoclax bei Patienten mit rezidivierender oder refraktärer CLL, einschliesslich der
Patienten mit 17p-Deletion.
AbbVie hat im Rahmen des gewährten Status eines Therapiedurchbruchs ein Zulassungsgesuch (New Drug
Application, NDA) für Venetoclax bei der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug
Administration) eingereicht, das sich zum Teil auf die Resultate der Studie M13-982 stützt. Die FDA
gewährte Anfang des Jahres den Status eines Therapiedurchbruchs für Venetoclax zur Behandlung von
Patienten mit rezidivierender oder refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie mit 17p-Deletion.
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AbbVie hat ausserdem bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur ein Zulassungsgesuch für Venetoclax
eingereicht. Für 2016 sind entsprechende Gesuche bei weiteren Zulassungsbehörden weltweit geplant.
Über die Studie M13-982
Bei der Studie M13-982 (NCT01889186) handelt es sich um eine offene, einarmige, multizentrische Phase-IIStudie zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von Venetoclax bei Patienten mit rezidivierender,
refraktärer oder zuvor unbehandelter CLL mit 17p-Deletion. Die Hauptstudienkohorte umfasste 107
Patienten mit rezidivierender oder refraktärer Erkrankung (alle Patienten bis auf einen hatten eine 17pDeletion). Rund 50 Patienten mit rezidivierender, refraktärer oder zuvor unbehandelter Erkrankung wurden
in die Verlängerungskohorte zur Beurteilung der Sicherheit aufgenommen. Primärer Endpunkt der Studie ist
die von einem unabhängigen Überprüfungsgremium beurteilte Gesamtansprechrate (ORR). Sekundäre
Endpunkte sind die komplette Remission (CR), partielle Remission (PR), Ansprechdauer (DOR),
progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS). Der Grad der minimalen Resterkrankung
(MRD) im peripheren Blut und/oder Knochenmark wurde in einer Untergruppe der Patienten untersucht.
Über die Studie M12-175
M12-175 (NCT01328626) ist eine offene, multizentrische Phase-I-Studie mit Venetoclax bei Patienten mit
rezidivierender oder refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), kleinzelligem lymphozytischem
Lymphom (SLL) oder Non-Hodgkin Lymphom (NHL). Die Studie bestand aus einer anfänglichen
Dosissteigerungsphase, gefolgt von einer verlängerten Sicherheitsphase. In die Studie wurden 116 Patienten
mit rezidivierender oder refraktärer CLL oder SLL und 95 Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem
NHL aufgenommen. Die primären Endpunkte der Studie waren die Sicherheit, die maximale verträgliche
Dosis (MTD) und die empfohlene Phase-II-Dosis (RPTD). Sekundäre Endpunkte waren das
progressionsfreie Überleben (PFS), die Gesamtansprechrate (ORR), das Gesamtüberleben (OS) und die
Ansprechdauer. Der Grad der minimalen Resterkrankung (MRD) im peripheren Blut und/oder
Knochenmark wurde bei Patienten mit CLL untersucht.
Über chronische lymphatische Leukämie (CLL)
Chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist ein langsam wachsender Krebs des Blutes und des
Knochenmarks, der allgemein als unheilbar gilt. CLL ist weltweit eine der häufigsten Leukämien bei
Erwachsenen.1,2 Die meisten Fälle von CLL (95 Prozent) gehen von bestimmten weissen Blutkörperchen, den
B-Zellen, aus.1 Bei manchen Erkrankungen geht ein Teil des Chromosoms 17 und mit ihm auch das wichtige
Gen p53, das den programmierten Zelltod (Apoptose) von Krebszellen steuert, verloren.3 Die 17p-Deletion
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findet sich bei 3 bis 10 Prozent aller nicht vorbehandelten Patienten und bei rund 30 bis 50 Prozent der
Patienten mit rezidivierender oder refraktärer Erkrankung.4
Über Venetoclax (RG7601, GDC-0199/ABT-199)
Venetoclax ist ein kleinmolekulares Prüfmedikament, das selektiv das Protein BCL-2 bindet und blockiert.
BCL-2 spielt eine wichtige Rolle beim programmierten Zelltod, der sogenannten Apoptose. Durch die
Blockade von BCL-2 wird vermutlich die Signalkaskade wiederhergestellt, die Krebszellen dazu bringt, sich
selbst zu zerstören. Das Protein BCL-2 steht mit der Entwicklung von Resistenzen bei bestimmten Formen
von Blutkrebs in Zusammenhang und wird bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) und beim NonHodgkin-Lymphom (NHL) exprimiert. Venetoclax wird in Zusammenarbeit mit AbbVie in einem robusten
Entwicklungsprogramm sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln
geprüft. Zurzeit laufen Phase-II- und Phase-III-Studien mit Venetoclax bei CLL sowie Studien der Phase I
und II bei verschiedenen anderen Formen von Blutkrebs wie indolentes NHL, diffuses grosszelliges B-ZellLymphom (DLBCL), akute myeloische Leukämie (AML) und multiples Myelom (MM).
Über Roche in der Hämatologie
Roche entwickelt seit über 20 Jahren Medikamente, die neue Behandlungsmassstäbe in der Hämatologie
setzen. Heute investieren wir mehr als je zuvor in unser Bestreben, innovative Behandlungsmöglichkeiten für
Patienten mit Erkrankungen des Blutes zu entwickeln. Neben den bereits zugelassenen Medikamenten
MabThera®/Rituxan® (Rituximab) und Gazyva®/Gazyvaro® (Obinutuzumab) hat Roche weitere
Prüfmedikamente für die Behandlung von Blutkrebs in der Entwicklung, darunter ein Anti-PDL1Antikörper (Atezolizumab/MPDL3280A), ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat gegen CD79b (PolatuzumabVedotin/RG7596), ein kleinmolekularer Antagonist von MDM2 (Idasanutlin/RG7388) und in
Zusammenarbeit mit AbbVie ein kleinmolekularer BCL-2-Hemmer (Venetoclax/RG7601/GDC-0199/ABT199). Das Engagement von Roche in der Hämatologie geht jedoch über die hämatologische Onkologie
hinaus, wie die Entwicklung des Prüfmedikaments Emicizumab (ACE910) für die Behandlung der
Hämophilie A zeigt.
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist eines der führenden Unternehmen im forschungsorientierten
Gesundheitswesen. Es vereint die Stärken der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics und entwickelt als
weltweit grösstes Biotech-Unternehmen differenzierte Medikamente für die Onkologie, Immunologie,
Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaften. Roche ist auch der weltweit bedeutendste
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Anbieter von Produkten der In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests und ein Pionier im
Diabetesmanagement. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und die
Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind Ziel der Personalisierten Medizin, eines zentralen
strategischen Ansatzes von Roche. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1896 hat Roche zahlreiche
wichtige Beiträge zur Gesundheit in der Welt geleistet. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der
Weltgesundheitsorganisation stehen 29 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika,
Malariamittel und Chemotherapeutika.
Die Roche-Gruppe beschäftigte 2014 weltweit über 88 500 Mitarbeitende, investierte 8,9 Milliarden Schweizer
Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 47,5 Milliarden Schweizer Franken.
Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von Chugai
Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Medienstelle Roche-Gruppe
Telefon: +41 -61 688 8888 / E-Mail: [email protected]
Nicolas Dunant (Leiter)
Ulrike Engels-Lange
Nicole Rüppel
Claudia Schmitt
Weitere Informationen
Roche in der Onkologie: www.roche.com/media/media_backgrounder/media_oncology.htm
Literatur
1
Leukemia & Lymphoma Society, “Chronic Lymphocytic Leukemia.” http://www.lls.org/sites/default/files/file_assets/cll.pdf
Leukemia & Lymphoma Society, “Chronic Lymphocytic Leukemia.” http://www.lls.org/leukemia/chronic-lymphocytic-leukemia
Selner, L. et al. (2013) “What Do We Do with Chronic Lymphocytic Leukemia with 17p Deletion?” Curr Hemetol Malig Rep.
8(1):81-90.
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Schnaiter, A. et al. (2013) “17p Deletion in Chronic Lymphocytic Leukemia: Risk Stratification and Therapeutic Approach.”
Hematol Oncol Clin N Am 27 (2013) 289–301
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