Das Geheimnis, die Sünde und die Freiheit

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Das Geheimnis, die Sünde und die Freiheit
Das Geheimnis, die Sünde und die Freiheit
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Datenschutzkolloquium Liechtenstein, 28.01.2013
www.foeg.uzh.ch
Mein Thema ist das Private und Intime im Öffentlichen. Ich möchte den zeithistorischen
Horizont und die wichtigsten Etappen einer sprunghaften Verschiebung zwischen Privatheit
und Öffentlichkeit in sechs Schritten erläutern. Dies erlaubt uns die Vergegenwärtigung der
Verflüssigung der Grenzen zwischen diesen zwei Seinsordnungen, die unser aller Leben
prägen. Wir kommen ohne diese Dualität des Öffentlichen und Privaten nicht aus. Uns ist in
allen Lebenssituationen sehr wohl bewusst, dass wir uns auf Hinterbühnen und auf
Vorderbühnen des Lebens bewegen, und uns allen ist wichtig, die Herrschaft über den
Vorhang zwischen Hinter- und Vorderbühne zu bewahren, weil diese Grenzziehung die
Freiheit auf das Geheimnis individuellen Lebensvollzugs sichert. Alle Datenschutzdebatten
konzentrieren sich auf diesen Vorhang zwischen Hinter- und Vorderbühne. Freilich hat sich
der Platz, den diese Bühnen einnehmen, zu Gunsten der Vorderbühne verschoben, und die
Anstrengungen, die Hinterbühne zu bewahren, haben sich erhöht.
Ich möchte zunächst darauf eingehen, woher denn diese Trennung des Lebens in zwei
Seinssphären, dem Öffentlichen und Privaten bzw. der Vorderbühne und der Hinterbühne,
kommt. Es handelt sich um nichts weniger als um die wichtigste Erfindung der Menschheit,
und wir können sie – im Unterschied zur weit weniger bedeutenden Erfindung, dem Rad,
recht gut datieren. Sie geht zurück auf das Perikleische Zeitalter im 5. Jahrhundert vor unserer
Zeitrechnung in der Polis Athene. Die eine Seinsordnung ist der Oikos, das Privathaus des
Bürgers, zumeist ausserhalb der Stadtmauern Athens, die andere Seinsordnung, über die die
zugangsberechtigten Bürger verfügten, ist die Agora, der Stadtplatz Athens. Ersteres bildet
das Reich der Notwendigkeit, die Agora, ist das Reich der Freiheit. Diese Dichotomie basierte
in ihrem Kern auf zwei deckungsgleichen Unterscheidungen und der wichtigsten säkularen
Utopie, die wir haben.
Die zwei Unterscheidungen der klassischen griechischen Philosophie, die hier eine Rolle
spielen, sind diejenige zwischen Tieren und Menschen zum einen und zwischen Natur und
Kultur zum anderen. Tiere zählen in den Augen der Griechen deshalb zur Natur, weil sie
nicht sprechen können, sie sind gewissermassen Klone ihrer jeweiligen Gattungen, also im
Kern innerhalb ihrer Gattungen ohne Unterschiede Reproduktionsformen ihrer selbst.
Deshalb benötigen sie keine Sprache. Wenn keine Unterschiede vorhanden sind, braucht es
keine Verständigung. Hingegen kommt mit der Geburt eines Menschen etwas grundsätzlich
Neues in die Welt, nämlich die Fähigkeit das Wahre, das Gute und das Schöne, d.h. die
objektive Welt realer Sachverhalte, die soziale Welt von Normen und Werten und die
subjektive Welt nur privilegiert zugänglicher Emotionen, Assoziationen, Sympathien und
Antipathien unterschiedlich oder eben neu zu interpretieren. Deshalb brauchen die Menschen
die Sprache; nur kommunizierend sind sie im eigentlichen Sinne Mensch. Dies befähigt die
Menschen zu Kultur, zu Einsichten über das Wahre, Gute und Schöne, zu einem politischen
Gemeinwesen, zu einem historischen Verständnis dieses Gemeinwesens, zu einer
entwerfenden Gegenwart und einer Zukunft. Kurz zum Logos, also zu Lebenssinn und
Vernunft. Das ist die wichtigste säkulare Utopie, die wir haben, nämlich die Vorstellung:
Wenn freie Menschen frei miteinander reden führt dies zur Vernunft. Das ist die Basisidee
demokratischer Selbstbestimmung. Vernunft ist hierfür die Voraussetzung, und diese finden
die Menschen nur im Austausch miteinander. Dies begründet die Freiheit der Bürger eben im
Reich der Freiheit, der Öffentlichkeit der Agora.
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Allerdings sind auch die Menschen, genauso wie die Tiere im Reich der Notwendigkeit
verhaftet: zu ihrer physiologischen Reproduktion müssen sie arbeiten, weil sie essen und sich
schützen müssen – genauso wie die Tiere. Und zu Zwecken ihrer Gattungsreproduktion
müssen sie Sexualität praktizieren, genauso wie die Tiere. Die Tiere sind nur Natur, die
Menschen sind Natur und Kultur. Also ist Sprechen die höchste aller Tätigkeiten, arbeiten,
Sexualität und herstellen, sind statustiefere Tätigkeiten.
Damit ist das Private das Reich der Notwendigkeit der Reproduktion menschlichen
Daseins. Hier ist der Mensch seinen natürlichen Zwängen und seinen natürlichen Trieben
ausgesetzt. Das unterscheidet das Reich der Notwendigkeit radikal vom Reich der Freiheit,
der Agora, dem Ort des Austausches, der Reproduktion des Logos und der Kultur. Das
bedeutet nun natürlich auch, dass das Naturhafte des Menschen, das Ununterscheidbare und
deshalb das Unbedeutende ist. Auf der Hinterbühne machen wir in den Augen der Griechen
alle das Gleiche: Wir arbeiten um zu essen und zu trinken und um uns mit Gebäuden und
Kleidern zu schützen, wir verrichten unsere Notdurft und befriedigen unsere sexuellen
Bedürfnisse.
Eine entscheidende Veränderung erfährt nun diese Seinsspähre naturgegebener Zwänge
der physiologischen Reproduktion und der Gattungsreproduktion durch die Kultur und darin
die Sünde. Bereits die Griechen waren sich den kulturellen Einflüssen aus dem Reich der
Freiheit auf das Reich der Notwendigkeit bewusst: die Einsichten über das Wahre, das Gute
und das Schöne und damit das gute Leben kann die Naturhaftigkeit des Menschen verfeinern,
das Essen, die Arbeit, das Herstellen und die Sexualpraxen sophistizieren.
Die für die Dynamik von einer Privatheit als blosses Reich der Zwänge und der
Notwendigkeit, in das alle Menschen eingeschlossen sind, hin zur aufgeladenen Intimität
entscheidenden Einflüsse gehen von der Idee des Schutzes dieses Privaten als ökonomisch
verbundene Familiengemeinschaft gegenüber der Gesellschaft (vor allem gegenüber dem
Zugriff von Tyrannen oder einer Oligarchie) sowie von der Konzeption der Sünde und mit ihr
des Geheimnisses aus.
Alle drei, die Gemeinschaft, die Sünde und das Geheimnis, sind in unserer Kultur zutiefst
christlich geprägt. Die Sünde ist mit der Finsternis und damit mit dem Teuflischen verbunden.
Sie muss am Licht gesühnt und bestraft werden. Der Begriff offen Gericht, den wir erstmals
im 13. Jh. nachweisen können, führt in unserem Sprachraum zu den Termini des
Offensichtlichen, Offenbaren und zum Öffentlichen. Die Sünde, d.h. der Verstoss gegen die
Gebote, den man geheim halten will, wird im Licht der Öffentlichkeit offensichtlich. Damit
wird die Sünde zum intimen Geheimnis, das es zu bewahren gilt, und sie wird darüber hinaus
durch das Beichtgeheimnis geschützt. Durch die immer rigider werdenden Sexualethiken des
Christentums bis zur puritanischen Reduktion des Sexuellen auf die blosse Reproduktion wird
diese sündige Intimität immer sündiger, aber dadurch auch immer wichtiger. Die Sünde ist es,
die das Sexuelle über die kaum verdeckte Mätressenwirtschaft der frühneuzeitlichen Fürsten,
über Marquis des Sades Werke, über die Verklärung der Leidenschaft in der Kunst
insbesondere in der Literatur und über die Romantik immer mehr auflädt. Das Rigidisierung
der Sexualethik, die Konfundierung des Sündigen mit dem Sexuellen, macht das Sexuelle erst
zur begehrten ausseralltäglichen Sensation. Gleichzeitig erhöhen sich sukzessive die
Peinlichkeitsschwellen im öffentlichen Umgang insbesondere mit Bezug auf alle
Körperausscheidungen, das Rülpsen und Furzen wie generell die Tischsitten, und auch die
sexuelle Reproduktion zieht sich aufgrund ihrer latenten Sündhaftigkeit immer mehr in einen
Intimraum zurück, der dadurch entsteht (Elias 1973).
Am klarsten offenbart sich dieser Gegensatz zwischen öffentlichem Handeln einerseits
und gewissermassen intimen Handelns andererseits in der Verhöflichung des Adels durch den
Hofzwang seit dem 17. Jahrhundert. Die förmlichen, durch das strenge Protokoll diktierten
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Umgangsformen des einst kriegerischen Adels am Fürstenhof kontrastieren mit den
verdeckten Intrigen, den geheimen Liebenshändel und dem Klatsch zwischen Vertrauten.
Je stärker die Höflichkeits- und Protokollzwänge die Interaktion der Menschen innerhalb
der öffentlichen Hofzeremonien bestimmen, je mehr also eine repräsentative Öffentlichkeit
zur Darstellung von Macht und Status nötig ist, desto stärker entfaltet sich dahinter eine
Intimität der Intrige, des Sündigen und des gerade deshalb so begehrten Seitensprungs und
des Klatsches.
Man kann diesen Gegensatz zwischen einer sich entwickelnden Intimsphäre und dem
Öffentlichen auf die Zunahme der Affektkontrollen im Öffentlichen zurückführen. Auf der
Vorderbühne müssen die Affekte, also die Triebe, streng kontrolliert werden, auf der
Hinterbühne gelten andere, weniger strenge Verhaltensnormen.
Die Aufklärungsbewegung übernahme diese Affektzwänge bzw. die Höflichkeitsnormen
im öffentlichen Umgang, den dies war eine zwingende Voraussetzung für die Übernahme der
Utopie der alten Griechen, der Konstitution von Vernunft durch kontrolliertes Räsonnement
in den Aufklärungssozietäten. Dadurch aber hielt auch der Klatsch Einzug in die
Aufklärungsgesellschaften. Immer mehr wird das Leben in die zwei Seinssphären
Öffentlichkeit und Privatheit getrennt, und die Privatheit selbst gliedert sich in die
Intimsphäre der bürgerlichen Familie, die bürgerliche Geselligkeit und die Privatökonomie.
Die Bewahrung dieser Privatheit vor dem Zugriff der Fürsten und dem Staat und die
Aufrechterhaltung der familiären Innerlichkeit wird nun selbst zu einem zentralen Merkmal
der Freiheit. Die private Freiheit des Individuums gesellt sich zur politischen Freiheit der
Bürger. Beide Freiheiten, so der Aufklärungsliberalismus, dürfen im modernen Rechtsstatt
auf keinen Fall tangiert werden. Obwohl auch die Aufklärungsbewegung exakt denselben
Gegensatz von Natur und Kultur dem Privaten und dem Öffentlichen zuordnete, wird nun das
Private nicht mehr nur bloss als Sphäre natürlicher Reproduktion, sondern als Sphäre privater
Freiheit entworfen, einer privaten und intimen Freiheit, deren Zerstörung auch die politische
Freiheit eliminieren würde.
Tatsächlich verfügen wir über diese zwei Seinssphären zwischen denen wir uns
tagtäglich bewegen. Dauernd treten wir aus unseren Hinterbühnen auf die Vorderbühnen und
wieder zurück und passen dabei unser gesamtes Handlungsrepertoire an.
Exakt dieses Zweiteilung unseres modernen Lebens zwischen einem affektkontrollierten,
höflichen und von allen Beteiligten beobachtbaren Lebens auf den Vorderbühnen und den
weniger affektkontrollierten, weniger höflichen, weniger normierten, intimen und nicht
beliebig beobachtbaren Lebens auf unseren Hinterbühnen, macht diese Hinterbühnen
besonders interessant. Genauso wie das Sexuelle durch die christliche Sexalmoral immer
stärker mit dem Sündigen eins und dadurch aufgewertet wird, genauso wird die gesamte
Intimsphäre durch ihre Abkapselung für Dritte spannend. Dafür haben wir jedoch einiges
gewonnen. Die Teilung des menschlichen Lebens in zwei Seinssphären ermöglicht uns
tatsächlich zwei Lebensformen: Das geschützte Geheimnis des Privaten bereichert unser
Leben und unsere Leidenschaften und hält gleichzeitig unser öffentliches VorderbühnenLeben so weit als möglich von diesen Leidenschaften und Affekten frei. Wir alle haben einen
doppelten Boden: Im Privaten erholen wir uns von den Zwängen des Öffentlichen und haben
die Überzeugung gerade im Privaten und Intimen wirklich uns selbst und damit Individuen zu
sein. Das macht das Private geheimnisvoll, und das ist die Krux der Intimisierung des
Öffentlichen, die ich nun empirischer und auf der Basis der jüngsten Zeit angehe.
Das Medium, das Informationen in Gemeinschaften über die Hinterbühne vermittelt ist
die Klatschkommunikation, d.h. der Rede über nicht anwesende Dritte. Ihr kommt eine
hohe Bedeutung für die Affektkontrolle auf den Vorderbühnen zu, weil wir alle nicht
Opfer von Klatschkommunikation werden wollen.
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Ich werde dies anhand des Privaten/Intimen im Öffentlichen vorab in den Medien aufzeigen.
Denn die Medien belehnen die Klatschkommunikation für den öffentlichen Raum. Wenn wir
die massenmedial vermittelte Kommunikation als Indikator nehmen, dann zeigt sich der
Siegeszug des Privaten im Öffentlichen am Faktum, dass wir noch in den 1950er Jahren nur
vier Textsorten antreffen, die Privates im Öffentlichen zulassen:
Die Todesanzeige, der Nachruf, die Gerichtsberichterstattung und der Roman im
Feuilleton der Printmedien. Im Radio, dem einstigen Integrationsrundfunk, war es auch der
Nachruf, das Hörspiel und natürlich die Musik.
In der Todesanzeige war es erlaubt intime Gefühle der Trauer in hochritualisierter Form
– z.B. in Gestalt von Bibelzitaten – zur Geltung zu bringen. Im Nachruf war es bei
öffentlichen Personen der Zeitgeschichte vorsichtig erlaubt, nach ihrem Tod etwa über ihre
Vaterqualitäten oder ihre Freizeittätigkeiten, also Privates, zu äussern. Nur beim Roman im
Feuilleton, d.h. in fiktionaler Form, war möglich, über Liebe, Eifersucht, Neid und Missgunst,
also die grossen Leidenschaften, zu schreiben und von intimen Geheimnissen Kenntnis zu
nehmen. Schliesslich konnte im Rahmen der Gerichtsberichterstattung über Mord und
Totschlag vorab in Beziehungsdelikten
das Private und Intime aus Gründen der
Motivfeststellung zum Thema gemacht werden.
Kurz: Das Private und Intime kommt über den Tod, Mord und Totschlag in die Welt.
Von da an geht es nun in sechs Schritten zur Intimisierung des Öffentlichen, mithin zur
Verschiebung des Vorhangs zwischen den Hinter- und Vorderbühnen des Lebens.
1. Das zentrale Einfallstor des Privaten/Intimen in das Öffentliche bildete die
Gerichtsberichterstattung. Das Erbe der Aufklärung, das öffentliche Gericht, verschaffte
die tiefsten Einblicke in privates Leben und entsprechend wurde die
Gerichtsberichterstattung zum wichtigsten Stoff für die Boulevardmedien. Die
Gerichtsverfahren verschafften den Boulevardmedien laufend Nachschub an Themen des
Abgründigen aus dem Privaten. Mit solchen Berichten erzielten Boulevardmedien
ständig neue Auflagerekorde; so etwa im Fall Vera Brühne 1962 (Requate 1998: 55-67).
Was wir heute mit dem Kachelmann-Prozess erlebten, hat also einen langen Vorlauf.
Zunächst findet das Morbide in der Boulevardzeitung sein eigentliches Medium. Mit ihm
auch die Expression des Entsetzens, der Abscheu und der Angst. In der Expression der
stärksten Gefühle subjektiver Innerlichkeit erodiert das Tabu des Privaten. Dieser
Übertragbarkeit von Gefühlen subjektiver Innerlichkeit verdankt sich die Faszination des
Privaten: Sachverhaltsdarstellungen und Dispute über Werte und Normen gilt es in einem
kognitiven Akt nachzuvollziehen; Gefühle hingegen werden “gespürt”, sie stellen sich
nicht als Einsicht in die Logik einer Argumentation dar, sondern als Empfindung.
2. Erst nach der Gerichtsberichterstattung emanzipiert sich die Veröffentlichung des
Privaten vom Tod in Gestalt eines anderen lebensbiographischen Höhepunkts: Die VIPHeirat in den 1960er Jahren. Vorab die Heirat Adeliger wurde nun zu einer Vorlage um
deren Gefühlswelten und Reproduktionsängste zu imaginieren. Auch das füllte den
Boulevard und fand reissenden Absatz. So etwa die Hochzeit von “Margaret” und
“Tony” in Grossbritannien oder die Heirat von “Baudoin” und “Fabiola” in Belgien. Der
erste Emanzipationsschritt des Privaten vom Tod ist damit erreicht: die Hochzeit – vorab
in Adelshäusern – tritt an die Seite von Mord und Totschlag. Wieder sind es die “starken”
Gefühle, über die sich die Faszination des Privaten medial durchsetzt.
3. Auch der dritte Schritt der Eroberung des Öffentlichen durch das Private vollzog sich
zunächst in den Boulevardzeitungen durch Lebenshilfeserien. In ihnen fällt eine weitere
Schranke: Die medienwirksame Kolorierung von Expressionen subjektiver Innerlichkeit
ist darin nicht mehr länger auf die heiratenden Prominenten oder auf Täter und Opfer von
Gewaltverbrechen beschränkt, sondern auf alle Normalsterblichen. Allerdings
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konzentrieren sich die Lebenshilfeserien im Unterschied zur Prominentenhochzeit auf die
negativen Gefühle: Ängste, Nöte und die Sorgen des Mannes und vor allem der Frau auf
der Strasse werden nun zum öffentlichen Thema. Noch wird die subjektive Innerlichkeit
allerdings moderiert, d.h. sie wird durch Lebenshilfeberaterinnen und -berater sittlich
kontrolliert und auf eine verallgemeinerungsfähige Ebene gehoben. Doch immerhin: Die
Kulturgeschichte des Privaten im Öffentlichen hat sich im Boulevard in den 1960er Jahre
sprunghaft entwickelt: vom Tod über die Prominentenheirat bis zur moderierten
Lebenshilfe für alle Sterblichen.
4. Die Kulturgeschichte der Eroberung des Öffentlichen durch das Private ist ohne
Rekurs auf die kulturrevolutionären 60er Jahre nicht zu beschreiben. Erst mit der 68erBewegung wird das Private in einem programmatischen Sinne politisch und beansprucht
damit gesamtgesellschaftliche Geltung. In dieser vielleicht revolutionärsten Innovation
der Protestbewegungen der späten 1960er und frühen 1970er Jahre wird auf der Suche
nach dem verloren gegangenen revolutionären Subjekt die Sprengung der “bürgerlichen
Intimsphäre” zum Königsweg der Befreiung von der Entfremdung im bürgerlichen
Kapitalismus. An der sogenannten “Sexfront” werden die in Scham gepackte Sexualität
und die Liebe zum öffentlichen Thema und darüber hinaus, wahrhaft kulturrevolutionär,
zur öffentlichen Praxis. Gleichzeitig wird das als politisch entdeckte Private Bestandteil
einer Geschichtsphilosophie, weil die Befreiung des Privaten von all seinen bürgerlichen
Verklemmungen der Revolution den Weg zu bereiten hat. Damit erobert das Private
erstmals die Zukunft: Beim Nachruf, bei der Gerichtsberichterstattung resp. der
Darstellung von Mord und Totschlag bezog sich die Enthüllung subjektiver Gefühle auf
vergangene Ereignisse, mit der Lebenshilfe wird das “Private” vorsichtig gegenwärtig,
jedoch erst mit der “Sexfront” erobert es die Zukunft.
Die neue Geltung des Privaten aus den Milieus der Bewegten hinaus provozierte
mannigfaltige Folgeinnovationen: Die Entblössung wurde zum verlässlichsten
Auflagenerhöher der Boulevardzeitungen und Illustrierten und in Form etwa der Oswald
Kolle-Filme zum Kassenschlager in den Kinos. Im Journalismus der gehobenen Tagesund Wochenpresse, im Dokumentarfilm und in der Radioberichterstattung konnten die
journalistischen Gattungen des “Porträts”, des “Interviews” und des “Features” den
Entwicklungsschritt von der erlaubten Beschreibung des Privaten im Nekrolog zur
hintergründigen Darstellung lebender Persönlichkeiten vollziehen. Auf diesem Weg
drang auch die sensible Milieubeschreibung in die massenmediale Öffentlichkeit vor, und
die mediale Empörungsbewirtschaftung eroberte in Gestalt von Privates thematisierenden
Skandalisierungen des politischen Personals und des Wirtschaftspersonals äusserst
ergiebige Themengebiete. Dies sind allesamt Entwicklungen, die sich parallel zur
Psychologisierung der Sprache im gehobenen Hintergrundjournalismus entfalteten.
Gleichzeitig beginnt die Instrumentalisierung des Privaten im Rahmen der
Selbstinszenierung des politischen Personals: “Coram Publico Gefühl zu äussern” und
der Einblick in die lebensweltlichen Innenräume wird zur Rollenanforderung im
Wettbewerb um mediale Aufmerksamkeit (Furedi 1998; Sarcinelli 1987, 1994; Jarren
1988, 1994, 1996; Keppler 1985).
5. Im Rahmen journalistischer Beschreibungslogiken lässt sich freilich die
Durchdringung des “Öffentlichen” durch das “Private” nicht erreichen. Noch gilt es die
letzten Schranken niederzureissssen, die der subjektiven Innerlichkeit auf ihrem medialen
Offenbarungsweg entgegenstehen. Einige Zeit vor Facebook und Co und noch vor dem
privaten Affektfernsehen mit seinen Realtyformaten schaffte es das private Radio – seit
der Dualisierung des öffentlichen Rundfunks in den 1980er Jahren – das mediale
“Outen” von Jederfrau und Jedermann zum tragenden Konzept der Radio-Renaissance
der 80er Jahre zu machen (Schanne 1991). Das ursprüngliche Distanzmedium Radio
(Neumann-Braun 1998: 77-92) machte uns als Intimmedium unerbittlich zu
“Ohrenzeugen” unzähliger privater Zuneigungsbekundungen, von Gratulationsreigen
hoch interaktiver Grusszirkel, von Liebeserklärungen und Hassbekundungen, von
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erotischen Phantasien ebenso wie von Beziehungszerwürfnissen, Ängsten und Nöten.
Und es macht uns zu Zuhörern eines offenbar unstillbaren privaten Spieltriebs (Burger
1991; Keil 1991; Wulff 1998: 68-76; Schanne/Kiener 1998: 93-99). Mehr noch: Wir
konnten über das Radio unsere Wunschpartner suchen, indem wir unsere körperlichen
und geistigen Vorzüge direkt der Welt mitteilten oder uns im Rahmen der
unterhaltungsorientierten Moderation beliebig auf den Arm nehmen liessen. Noch
herrschte allerdings eine gewisse Geschlechtssegregation in der Hörerbeteiligung: rund
Dreiviertel aller “Radioaktiven” sind Anruferinnen, die Männer sind erst auf dem Weg
zur Emanzipation; sie erscheinen noch etwas verklemmt in der neuen radiophonen
Herrlichkeit.
Das Lokalradio ist das erste Medium, das durch das “Private” erobert worden ist. Auf
dieser Stufe der Durchdringung des “Öffentlichen” durch das “Private” ist die
emotionsfreie Darstellung von Sachverhalten, Werten und Normen in der Defensive:
Selbst die Wetterfrösche können sich beim Wetterbericht nicht enthalten, ein kommendes
Hoch mit Ausrufen des Glücks und der Zufriedenheit anzukündigen und uns mit
Bedauern das Herannahen eines Tiefs mitzuteilen. In dieser umfassenden Gefühlssuppe
wird das Öffentliche privat. Damit gleicht sich die mediale Kommunikation der
Gesprächskultur innerhalb von Primärgruppen an. Das öffentliche Medium “Radio” ist
inmitten einer individualisierten, polykontextoralen Gesellschaft familiär geworden, und
wir – seine Konsumenten – wurden bereits in den 1980er Jahren kommunikativ als
Mitglieder einer Hörerfamilie vereinnahmt, die uns dann Beachtung schenkte, wenn wir
an den Beteiligungsendungen partizipierten. Dies verschaffte uns Streicheleinheiten in
Form von Folgekommunikation durch andere, uns bekannte “Familienmitglieder”, mit
denen wir, weil sie unserem “Outing” lauschten, auch noch “real-privat” verkehren: sie
rufen uns an, um uns mitzuteilen, dass sie uns zugehört hätten. Gemässss einer
Hörerbeteiligungsstudie in Deutschland liessen sich dadurch hohe Erfolgsraten erzielen:
80% der “radioaktiven” Hörerinnen und Hörer erzielen die Gratifikation von real-privater
Anschlusskommunikation
(Neumann-Braun
1993:
160;
vgl.
auch
Bonfadelli/Hättenschwiler 1989).
6. Nach der Vervollkommnung der Intimisierung des Öffentlichen auf massenmedialer
Ebene durch das private Unterschichtenfernsehen mit seinen Dschungelserien, Bachelors
und Geissens ermöglichen die Social Networks die individuelle Vermarktung des
Privaten für alle. Hier zeigt sich nun die Marktdiktatur des Intimen, die zuerst die
Boulevardzeitungen, dann die Massenmedien Radio und Fernsehen und die Zeitungen
generell in Gestalt der Fluten des dargestellten und inszenierten Human Interest erobert
hat, am unmittelbarsten überhaupt in der Zahl der Freunde, die die Nutzer auf ihren
elektronischen Fichen exakt ausweisen. Die Aufmerksamkeitsprämie, die dem Privaten
und Intimen gerade durch dessen Trennung vom Öffentlichen zukommt, zeigt sich in den
Social Networks am direktesten. Google, Facebook und Co. bauen ihr Geschäftsmodell
auf der wichtigsten Erfindung der Menschheit, der zwei Seinssphären Öffentlichkeit und
Privatheit, auf, profitieren vom daran geknüpften sündigen Geheimnis und der tief in
unseren Lebenswelten verankerten Vorstellung im Privaten und Intimen uns selbst zu
sein. Interessant ist dadurch nicht mehr das Öffentliche, das alle etwas angeht, sondern
vielmehr das Intime, das eigentlich nur uns etwas angeht. Durch diese
Aufmerksamkeitsprämie wird das Intime zum Stoff, den wir entäussern müssen, um uns
interessant zu machen. Dadurch wird das intime Geheimnis, das uns erlaubt
Vertrautheitsbeziehungen also Freundschaften über wechselseitige Offenbarungen zu
schliessen und durch das Gleichgewicht des Schreckens geteilter intimer Geheimnisse zu
stabilisieren, zu Handelsware für die Maximierung unserer friends-Netzwerke, weil unser
Status von dieser Maximierung abhängig ist. Die Marktdiktatur des Intimen, dessen
Aufmerksamkeitsprämie zuerst durch die Massenmedien ausgebeutet worden ist, zieht
sich über die Social Networks in unseren Alltag hinein. Der Zusammenhang ist simpel:
Status korreliert mit der Qualität und Intensität unserer Netzwerkbeziehungen und beides
ist abhängig von Ausverkauf des Privaten und Intimen. Die Zwänge der
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Selbstrepräsentation und der Statuserhaltung und -optimierung denen sich viele
Menschen ausgesetzt sehen manifestiert sich in einem Kontroll- und Bearbeitungszwang
ihrer Timeline, die nicht weniger als im Durchschnitt 2,4 Stunden pro Tag erreicht hat.
Sichtbar ist ein gigantischer Wettbewerb der Intimitätsoffenbarung als Wechselgeld für
friends. Wer also Intimes anbietet hat Freunde und er oder sie unterscheidet die Freunde
anhand des Angebots an Intimem. Das Intime ist die Handelsware der
Freundschaftsakkumulation und der Akkumulation von Freunden. Allerdings ist unsere
Intimität nicht beliebig ausbeutbar. So ungeheuerlich spannend und zahlreich sind unsere
Geheimnisse nicht. Guckt man in die Netzwerkommunikation hinein wird das Intime
schrecklich banal: Konsumbedürfnisse über alles und Bewegungsprofile werden für alle
sichtbar und auch automatisch sichtbar gemacht. Darauf basiert dann das Datamining der
Besitzer der Social Networks um uns via Werbung mehr vom Gleichen zu verkaufen.
Dadurch werden wir leider nicht spezieller und spannender, sondern sukzessive
gleichförmiger.
Fazit
Die Tabuisierung des Privaten, die wir dem bildungsbürgerlichen Öffentlichkeitsverständnis
verdanken, hat an handlungsanleitender Kraft verloren. Mit der Erosion der sozial definierten
Privat- und Intimsphäre wird das Öffentliche schlicht zu dem, was allen zugänglich ist und
das Private und Intime wird je individuell zu demjenigen Bereich, die jeder und jede im
Offenbarungswettbewerb noch zu verbergen trachtet (Young 1990). Damit wird aber
Privatheit bzw. die Hinterbühne mit dem freiheitsversichernden Geheimnis zum äusserst
knappen Gut und das Verbergen wird schwierig, wenn man Friends haben will.
Deshalb können wir an uns und unseren Mitmenschen beobachten: Die Ökonomie der
Aufmerksamkeit hat alle im Griff. Das Statusstreben, das durch die Zahl der Friends messbar
geworden ist schafft eine Marktdiktatur des Privaten und Intimen, die sich selbst befeuert.
Der Ausverkauf des Privaten durch die Nutzer Social Networks und der eifrige Konsum
massemedialer Skandalisierungen von mehr oder weniger Prominenten und die
Selbstoffenbarungen publizitätsabhängiger Halbprominenz in Castingangeboten aller Art
durch dieselben Nutzer.
Soziologisch interessant ist
nun,
dass
durchaus
dieselben
Menschen
Datenschutzforderungen haben und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung
beanspruchen. Wie lässt sich dieser Widerspruch erklären?
Ich meine, neben einer durchaus wachsenden Sensibilität gegenüber dem Missbrauch und
der Vermarktung unserer immer vielfältigeren und dichteren Datenspuren wissen wir mehr
oder weniger reflektiert um einen unerbittlichen Zusammenhang. Je mehr wir Vielen
gegenüber Vieles von uns Preis gegeben, desto weniger haben wir für unsere engen
Loyalitätsbeziehungen anzubieten. Freundschaften – ich habe darauf hingewiesen – beruhen
sozial auf wechselseitigem Vertrauen. Vertrauen gewinnt man über den wechselseitigen
Austausch von Intimem. Dieser Austausch schafft ein Gleichgewicht des Schreckens, das die
Loyalitätsbeziehung stabilisiert. Wenn wir also Allen Alles mitteilen, verlieren wir den Stoff,
der uns tatsächliche, enge Freundschaftsbeziehungen ermöglicht (Simmel 1993; Neckel 1986:
581-605; Imhof 1997; Jung / Müller-Doohm 1998: 138-149). Kurz: Das geteilte Geheimnis
zementiert Freundschaft. Deshalb kann die These vertreten werden, dass die “Tyrannei der
Intimität” (Sennett 1983) in Form der massenhaften “indiskreten Geschwätzigkeit” auf
paradoxe Weise in die Entwertung von Freundschaftsbeziehungen umschlägt. In einer
geheimnislosen Gesellschaf sind Freundschaften prinzipiell nicht möglich. Und im Einzelnen
gilt: Wer allen alles erzählt, verliert die Möglichkeit exklusiver Freundschaften. So schlimm
ist es nicht (aber vielleicht schlimmer), denn im laufenden Selbstoffenbarungswettbewerb
erhöhen sich auch die Selbstinszenierungsfähigkeiten der Menschen: Im Zwang zur
Offenbarung des Privaten verstärkt sich die Kompetenz im Täuschen, Vorspiegeln und
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Verbergen. Die Selbstoffenbarer veröffentlichen Banales und sie erfinden Intimes. Anstelle
der “geheimnis-” und dadurch “beziehungslosen Gesellschaft” stecken wir in der
heuchlerischen Gesellschaft: “Wir alle spielen Theater” (Goffman 1988).
Beides, die beziehungslose oder die heuchlerische Gesellschaft, sind keine
erstrebenswerte Alternativen. Die Datenschutzdebatten entspringen dem Dilemma des
normativ
vorgegebenen
Selbstoffenbarungszwangs
und
dem
Bestreben
Offenbarungswürdigens zu behalten.
Kurz: Über Tod, Mord und Totschlag, die VIP-Heirat, die Lebenshilfeserien, die
Politisierung des Privaten, die Psychologisierung der Alltagssprache, den
Empörungswettbewerb der Medien und über die mediale Selbstoffenbarung im privaten
Radio und Fernsehen und im Social Web eroberte das Private das Öffentliche. Dem
zunehmend verbitterten Kampf um den Rest der Hinterbühne dienen die
Datenschutzdebatten.
Literatur
Bonfadelli, Heinz/Hättenschwiler, Walter (1989), Das Lokalradio-Publikum. Ergebnisse der
Publikumsbefragung zu den lokalen Rundfunkversuchen in der Schweiz 1983-1988. Teilstudie 3
zum Schlussbericht der RVO-Begleitforschung am Seminar für Publizistikwissenschaft der
Universität Zürich. Zürich.
Burger, Harald(1991), Das Gespräch in den Massenmedien. Berlin.
Elias, Norbert (1973), Über den Prozess der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische
Untersuchungen. 2 Bd., Frankfurt a. M.
Furedi, Frank (1998), Bunte Bänder. Wenn Politiker Gefühl zeigen, kommt das gut an. Doch ob die
Emotionalisierung des Öffentlichen ein Fortschritt ist, darf bezweifelt werden, in: Die Zeit, Nr. 8,
12.2.1998:43.
Goffmann, Erving (1988), Wie alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag. München
Imhof, Kurt (1997), Zunehmend fragileres Sozialprestige. Die Medien, der Skandal und die Politik, in:
Neue Züricher Zeitung, 19.12.1997.
Jarren, Otfried (1988), Politik und Medien im Wandel: Autonomie, Interdependenz oder Symbiose?
Anmerkungen zur Theoriedebatte in der politischen Kommunikation, in: Publizistik 33.4:619-632.
Jarren, Otfried (1994), Mediengewinne und Institutionenverluste? – Zum Wandel des intermediären
Systems in der Mediengesellschaft. Theoretische Anmerkungen zum Bedeutungszuwachs
elektronischer Medien in der politischen Kommunikation, in: Otfried Jarren (Hrsg.): Politische
Kommunikation in Hörfunk und Fernsehen. Elektronische Medien in der Bundesrepublik
Deutschland. Opladen: 23-34.
Jarren, Otfried(1996), Auf dem Weg in die »Mediengesellschaft«? Medien als Akteure und
institutionalisierter Handlungskontext. Theoretische Anmerkungen zum Wandel des intermediären
Systems, in: Kurt Imhof/Peter Schulz (Hrsg.): Politisches Raisonnement in der
Informationsgesellschaft. Reihe: Mediensymposium Luzern Bd. 2. Zürich: 79-96.
Jung, Thomas / Müller-Doohm, Stefan (1998), Das Tabu, das Geheimnis und das Private – Vom
Verlust der Diskretion, in: Die Veröffentlichung des Privaten – die Privatisierung des
Öffentlichen, Reihe: Mediensymposium Luzern Bd. 4. Opladen: 138-149.
Keil, Erika (1991), Hörerbeteiligung am Radio. Vom sprachlosen ich zum eloquenten Du. Bern.
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