Medienspiegel 03. März 2008
Transcription
Medienspiegel 03. März 2008
المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) Neues vom GIC الديد من الركز اللان للعلم 3.03.2008 Regionale Themen – Reaktionen auf Ahmadinejads Besuch im Irak – Der arabische Bürger in der Zwickmühle der Teuerung und Inflation – Proteste in der arabischen Welt gegen die israelische Offensive in Gaza Regionale Themen Reaktionen auf Ahmadinejads Besuch im Irak SHAW, JAZ und ARA.net heben in ihren heutigen Nachrichten die verschiedenen Reaktionen auf den Besuch des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad im Irak hervor. Während Ahmadinejad auf staatlicher Ebene einen warmen Willkommensempfang erhalte, ist die irakische Öffentlichkeit geteilter Meinung hinsichtlich des ersten Besuchs eines iranischen Präsidenten. Die SHAW-Redaktion stellt fest, dass die Iraker nicht auf die Straßen gegangen seien, um den iranischen Gast zu empfangen. Dies führt sie darauf zurück, dass ein großer Teil der irakischen Bevölkerung die Luftangriffe iranischer Kampfmaschinen während des irakischiranischen Krieges immer noch in Erinnerung habe. Die Zeitung verweist außerdem auf die Aussage von Jassem Al-Kazem, dem irakischen Vorsitzenden der unabhängigen nationalen Stammesversammlung. Dieser betont die Ablehnung des Besuchs einer Reihe von Stammesführern im Süden und in der Mitte des Irak. Im Besuch sehe man einen Teil eines Plans zur Einmischung in die irakischen Angelegenheiten. ARA.net hebt ebenfalls die Ablehnung des Besuchs durch die arabischen Iraker in Kirkuk hervor, weil der Iran, laut Generalsekretär der irakischen Kirkuk-Front Ahmad 1 Quellenangaben: HAY: Al HAYAT (TZ) SHAW: ASHARQ AL-AWSAT (TZ) JAZ: AlJAZEERA (TV) ARA: Al Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) Humaid Al-Ubaidi, die arabische Position im Irak, im Libanon und in Palästina in Gefahr bringe. In der heutigen JAZ-Sendung „Die irakische Szene“ (Al-Mashhad Al-Iraqi, 8.30 GMT) interviewt der Moderator den Vorsitzenden der irakischen Front für den nationalen Dialog Saleh Al-Muttlak und das Mitglied des irakischen islamischen obersten Rat Humaid Al-Muaallah. Al-Muttlak meint, Iran und Irak seien Nachbarn, zwischen denen grundsätzlich ein Dialog vorhanden sein sollte. Dem iranischen Besuch hätten allerdings, laut Al-Mutlak, gewisse Schritte voran gehen sollen, die auf den Besuch vorbereiten und den guten Willen des Iran gegenüber Irak beweisen. Al-Muttlak erinnert dabei an die noch ungeheilten Wunden der Iraker vom Iran. Es gebe heute noch eine Million irakische Witwen wegen der iranischen Armee. Der iranische Präsident sei in den Irak zu diesem Zeitpunkt eingereist, um den USA seinen starken Einfluss im Irak demonstrativ zu zeigen. Diese Meinung vertreten sowohl AlMuttlak als auch der Politikwissenschaftler und Kommentator Amr Hamzawy, der heute in der JAZ-Sendung „In Depth“ (Ma Waraa Al-Khabar, 4.30 GMT) den iranischen Besuch kommentierte. Mit dem Besuch in Irak schicke, so Al-Muttlak, Iran den USA die Botschaft, sie sollen nicht gegen Iran arbeiten, sondern mit ihm wirtschaftlich kooperieren, damit sie von seinem Einfluss in Irak profitieren. Al-Muttlak meint, die Iraker haben eine andere Botschaft sowohl an Iran als auch an die USA. Beide dürfen ihre Probleme nicht auf Kosten des Irak lösen. Die Iraker lehnen außerdem jede fremde Einmischung ab. Iran solle seine Probleme außerhalb des Irak lösen. Des Weiteren wirft Al-Muttlak dem Iran vor, die Todeskommandos zu beherbergen und Milizien im Irak zu fördern. Irak wolle gute Beziehungen zu Iran errichten. Damit dies jedoch geschähe, solle Iran damit aufhören, Irak und die Iraker konfessionell und ethnisch aufzuspalten. Die JAZ-Sendung „In Depth“ interviewte vier Iraker, die nach ihrer Meinung zu Ahmadinejads Besuch befragt wurden. Drei der Befragten lehnten den Besuch ab, weil Iran verantwortlich für die innere Unruhe und die konfessionelle Spaltung in Irak sei. Ein Befragter meinte, Irak wünsche sich gute Beziehungen zu allen Ländern. Anders als die oben geschilderten Positionen zeigte sich Al-Muaallah erfreut über den Besuch von Ahmadinejad in Irak. Iran sei nicht der Grund für den Terror in Irak. Als Iraker lehne man die Milizen ab. Deswegen müsse man - anstatt Vorwürfe zu machen - einen Dialog 2 Quellenangaben: HAY: Al HAYAT (TZ) SHAW: ASHARQ AL-AWSAT (TZ) JAZ: AlJAZEERA (TV) ARA: Al Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) mit neuen Perspektiven unter einander und mit Iran führen. Iran reiche – im Gegensatz zu den arabischen Ländern – Irak seine Hand. Es sei auch Zeit, dass arabische Länder wie Ägypten und Saudi Arabien Irak ihre Hand reichen. Der arabische Bürger in der Zwickmühle der Teuerung und Inflation In seinem HAY-Arikel von heute schreibt Michael Morqos über die Folgen der Hypothekenkrise in den USA und den Wertverfall des US-Dollar auf die arabische Wirtschaft und die Dollar-abhängigen arabischen Währungen. Der Anstieg der Erdölpreise sei irreal, da der Dollar um 63% gesunken sei. Die hohen Brennstoffeinkünfte täuschen. Es handele sich eher um eine jährliche Inflation im Wert von 6.02 % . Die Dollar-abhängigen arabischen Währungen haben an Wert verloren. Die Preise aller Waren seien gestiegen. Dies habe seinerseits dazu geführt, dass die Löhne der Angestellten sich im selben Ausmaß wie das der Inflation verringerten. Als Gegenmaßnahme stabilisierten einige arabische Staaten, darunter die Gulf Cooperation Countries (GCC), den Wechselkurs gegenüber von einigen Hauptwährungen oder einem Währungskorb. Dies sei aber keine dauerhaft haltbare Lösung, da der Druck der Inflation dermaßen steige, dass die Notenbanken nicht mehr Schritt halten können. Ähnlich schrieb der Kolumnist und Fersehmoderator Turki Al-Dkheil am 02.03 in ARA.net, dass die Teuerung bekämpft werden müsse. Einerseits sollten die Zuständigen für den Konsumentenschutz ihre Preiskontrollen und -überprüfungen ausüben. Auf der anderen Seite solle das Konsumbewußtsein beim Individuum erhöht werden, so dass übertriebenes Konsumverhalten reduziert werde. Id Bin Massoud Al-Jouhni äußerte sich am 01.03 in HAY ebenfalls zur Thematik. AlJouhni stellte fest, dass gerade die Mittelschicht, die er für das Fundament jeder Gesellschaft halte, von der Teuerung und Inflation betroffen und gefährdet sei. Er warnte vor der Verarmung und der Möglichkeit des Verschwindes der Mittelschicht unter diesen wirtschaftlichen Bedingungen. Der Ausweg aus dieser Inflation und wirtschaftlichen Krise sieht Al-Jouhni darin, dass der Wert arabischer Währungen erhöht werde oder dass diese Währungen unabhängig vom US-Dollar gemacht würden. Stattdessen solle man die arabischen Währungen an Währungskörbe binden. 3 Quellenangaben: HAY: Al HAYAT (TZ) SHAW: ASHARQ AL-AWSAT (TZ) JAZ: AlJAZEERA (TV) ARA: Al Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) Proteste in der arabischen Welt gegen die israelische Offensive in Gaza Die Reaktionen in der arabischen Welt auf die israelische Offensive in Gaza sind heute wiederholt Thema in den ausgewerteten Medien. Die Nachrichten auf JAZ heute morgen (9:00 GMT) zeigten ausführlich Demonstrationen in der arabischen Welt, im Libanon, in Jordanien und Mauretanien. Im Libanon sollen im palästinensischen Flüchtlingslager „Ain Al-Hulwa“ Tausende auf die Straße gegangen sein und mit Schildern den palästinensischen Widerstandskampf unterstützt haben. Weitere Demonstrationen sollen in Beirut vor dem Sitz der Arabischen Liga stattgefunden haben, mit dem Ziel so der JAZ-Korrespondent, diese an die von ihr erwartete Rolle zu erinnern. Weiterhin hat es angeblich an der Grenze zu Israel von HisbollahMitgliedern Demonstrationen gegeben. In Jordanien wurden die Demonstrationen am zweiten Tag fortgesetzt und verbunden mit dem Aufruf zur Grenzöffnung und dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Israel und den USA. Die in Jordanien übliche Divergenz zwischen der öffentlichen Meinung und der offiziellen Politik des Landes sei laut JAZ-Korrespondent diesmal nicht gegeben, da sich an den Demonstrationen auch jordanische Parlamentsabgeordnete beteiligt haben sollen. Der Aufruf zum Abbruch diplomatischer Beziehungen mit Israel kam ebenso in Mauretanien im Rahmen von Demonstrationen an der Universität Nouakschott, die sich auch gegen die Passivität arabischer Regierungsoberhäupter gerichtet haben sollen. Den Völkerrechtler Mahmoud Al-Mubarak wundern heute in HAY die israelischen Offensiven in Gaza nicht mehr, da sie von einem „faschistischen und rassistischen Staat“, so der Verfasser, verübt werden. Das Vorgehen Israels gegen die zivile Bevölkerung in Gaza beruhe auf religiösen Rechtfertigungen jüdischer Rabbis, die in der Vergangenheit die Politik des ehemaligen Ministerpräsidenten Ariel Schaarons unterstützt hätten. Al-Mubarak wundert dagegen ein „ Faschismus“ auf palästinensischer Seite, der den palästinensischen Widerstandskampf für die israelischen Angriffe verantwortlich mache. Diejenigen hätten keine Ahnung vom Völkerrecht, das selbst Krieg als Rechtfertigung für einen Angriff auf die zivile Bevölkerung nicht dulde. Widerstand sei eine international anerkannte Form der Selbstverteidigung. Tarek Al-Homeid stellt heute in SHAW die Absichten des syrischen Außenministers Walid Al-Muallim in Frage. Al-Muallim hatte bekannt gegeben, dass das barbarische Vorgehen Israels auf der Tagesordnung des erwarteten arabischen Gipfeltreffens Ende März Priorität hätte. Der Verfasser stellt angesichts dessen die Frage, warum dann nicht bereits jetzt 4 Quellenangaben: HAY: Al HAYAT (TZ) SHAW: ASHARQ AL-AWSAT (TZ) JAZ: AlJAZEERA (TV) ARA: Al Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني المركز اللماني للعلم www.almania-info.diplo.de Deutschland-Zentrum (DZ) German Information Centre (GIC) ein außerordentliches Gipfeltreffen am Hauptsitz der Arabischen Liga in Kairo einberufen werde, bevor es weiterhin zahllose palästinensische Opfer geben werde. Verurteilungen des israelischen Vorgehens seien wirkungslos. Die Arabische Liga müsse sich endlich wirkungsvollere Strategien überlegen, bevor das palästinensische Volk ausgerottet werde. 5 Quellenangaben: HAY: Al HAYAT (TZ) SHAW: ASHARQ AL-AWSAT (TZ) JAZ: AlJAZEERA (TV) ARA: Al Arabiya (TV) شارع برلين ـ الزمالك القاهرة ـ جمهورية مصر العربية2 : 00202 27282000 : 00202 27282077 : الـعـنـوان تـلـيفـون فـاكــس [email protected] : بريد إلكتروني www.almania-info.diplo.de :الموقع اللكتروني