Schön Aktiv Hüft-Endoprothese – Patienten

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Schön Aktiv Hüft-Endoprothese – Patienten
Impressum
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www.schoen-kliniken.de
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#21495 - 06/13 - 2.300
Herausgeber
Schön Klinik Verwaltung GmbH, Prien
Schön Aktiv Hüft-Endoprothese
–
Patienten-Information und
Übungsprogramm
Schön Klinik. Messbar. Spürbar. Besser.
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
– 3
– Liebe Patientin, lieber Patient,
die Entscheidung für ein künstliches Hüftgelenk ist gefallen.
Konservative Therapien und Medikamente helfen irgendwann nicht mehr, die Schmerzen nehmen zu, und man wird
immer unbeweglicher. Ein Hüftgelenkersatz bietet die Chance, wieder ein erfülltes und aktives Leben zu führen.
Sicher haben Sie eine Menge Fragen: Wie kann ich mich am
besten vorbereiten? Was passiert während meines statio­
nären Aufenthalts? Wie gehe ich mit der Hüft-Endoprothese
um?
Unserer Erfahrung nach gehen gut informierte Patienten
entspannter in die Klinik und arbeiten später bei der Nachbehandlung aktiver mit. Das ist für den Behandlungserfolg
mindestens genauso wichtig wie die Operation selbst. Unser
Haus bietet alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung: Ärzte, Pfleger und Therapeuten arbeiten in allen
Abteilungen eng mit Ihnen zusammen, um Sie so schnell
wie möglich wieder selbstständig und beweglicher zu machen.
Nach dem Lesen dieser Broschüre und dem Besuch unseres
Patienten-Seminars werden Sie besser vor­bereitet und informiert darüber sein, was Sie während der Zeit um die Operation herum erwarten wird. Falls Sie nach dem Lesen noch
weitere Fragen, Anregungen oder Wünsche haben, sprechen
Sie uns gerne an! Ihre persönlichen Ansprechpartner und
deren Kontaktdaten finden Sie am Ende dieser Broschüre.
Ihr Behandlungsteam
4 –
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
Eine gemeinsame
Entscheidung
–
Unser Hüftgelenk ist enormen Belastungen ausgesetzt: Auf einem
fünf Kilometer langen Spaziergang
wird das Hüftgelenk über 3.000 Mal
mit dem doppelten Körpergewicht
belastet.
Seit über 60 Jahren ist der Einsatz
einer Hüft-Endoprothese eine erfolgreiche Operation: Jedes Jahr
werden in Deutschland mehr als
200.000 Hüft-Endoprothesen implantiert.
Die Gelenke unseres Körpers können verschleißen: Belastungen, Unfälle, Fehlstellungen, Übergewicht, das Alter oder sonstige
Erkrankungen können dazu führen, dass
Hüftgelenke ihre Funktion verlieren. Zunächst schmerzt die Hüfte unter Belastung,
später auch im Ruhezustand. Anfangs
helfen Krankengymnastik, Elektrotherapie
und Medikamente gegen die Schmerzen und
die zunehmende Unbeweglichkeit. Doch
irgendwann sind diese Möglichkeiten
ausgeschöpft. Hüftpfanne und Hüftkopf
müssen dann durch ein künstliches Gelenk
ersetzt werden.
Vor jeder Operation werden Sie durch
unsere Ärzte sorgfältig über die Operation
und die verschiedenen Prothesensysteme
aufgeklärt. In den meisten Fällen kann die
Hüft-Endoprothese zementfrei verankert
werden. Der Knochen wächst dann auf der
Oberfläche des künstlichen Gelenkes an.
Es kann aber auch sein, dass die Prothese
einzementiert werden muss. Dies hängt von
Ihrer individuellen Knochenqualität ab.
In den ersten Tagen nach einer Operation ist
das Auftreten von Schmerzen üblich. Unser
gemeinsames Ziel ist es, diese Schmerzen für
Sie so erträglich wie möglich zu machen,
sodass Sie nach der Operation schnell wieder
selbstständig aktiv werden können. Sie
bekommen daher eine individuelle, optimale
Schmerztherapie und werden anhand eines
Instrumentes zur Schmerzmessung, der
sogenannten NRS (= Numerische Rating
Skala), auf einer Skala von 0-10 zu Ihren
Schmerzen befragt.
1
2
3
4
5
6
(0) – (1) – (2) – (3) – (4) – (5) – (6) – (7) – (8) – (9) – (10)
Keine
Schmerzen
Arthrose kann durch verschiedene
Ursachen entstehen:
•• Starke Belastung
•• (Angeborene) Fehlstellungen
•• Unfallverletzungen
•• Entzündungen
•• Übergewicht
•• Alter
•• Systemerkrankungen
(z.B. rheumatoide Arthritis, Erkrankungen
des Blutes, Gicht etc.)
•• etc.
Schmerzen nach der Operation
Coxarthrose links
Zustand nach Hüft-Endoprothese-OP links
Stärkste
vorstellbare
Schmerzen
Falls sich Ihre Schmerzen zwischenzeitlich verstärken sollten, informieren Sie uns bitte rechtzeitig (auch in
der Nacht)! Es ist in diesem Fall jederzeit möglich, zusätzliche Schmerzmedikamente zu erhalten.
– 5
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–
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
– 7
Vorbereitung zu Hause
So können Sie selbst zum Operations­
erfolg beitragen.
Seien Sie so aktiv wie möglich!
Falls es Ihre Schmerzen zulassen, sollten Sie
die Zeit bis zur Operation so aktiv wie möglich verbringen: Leichte Bewegungsübungen, Gehen und Schwimmen tragen mit dazu
bei, dass Sie sich nach der Operation schneller wieder erholen. Wir haben auf den nachfolgenden Seiten einige leichte Übungsbeispiele und weitere Tipps für die Zeit bis zu
Ihrer OP zusammengestellt. Sollten Sie noch
weitere Fragen haben, scheuen Sie sich
nicht, Ihren Operateur oder einen der anderen Ansprechpartner aus dem Behandlungsteam zu kontaktieren. Die entsprechenden Telefonnummern finden Sie am Ende der
Broschüre.
Hören Sie mit dem Rauchen auf!
Nikotin, Teer und andere Giftstoffe verzögern den Wundheilungsprozess und können
Komplikationen der Atemwege begünstigen.
Wir empfehlen, mindestens vier, besser acht
Wochen vor der OP mit dem Rauchen aufzuhören.
Ernähren Sie sich bewusst!
Übergewicht belastet Ihr ohnehin geschädigtes Gelenk. Ernähren Sie sich gesund!
Listen Sie Ihre Medikamente und
Allergien auf!
Bitte fragen Sie Ihren Arzt oder unser
Behandlungsteam, welche Medikamente Sie
vor der Operation absetzen sollten. Auch
Allergien sollten wir unbedingt kennen,
damit wir bei Ihrer Behandlung darauf
Rücksicht nehmen können.
können bei chronischen Infektionen (z.B.
Zahnentzündungen, bakterielle Absiedlungen auf Herzklappen etc.) Bakterien über
den Blutweg auf das neue Gelenk übergreifen. Achten Sie deswegen bitte besonders
darauf, dass Infekte zügig behandelt werden.
Voraussetzungen für Ihre Operation
Häufige Allergien
– Medikamente (z.B. Antibiotika (Penicillin,
­C ephalosporin etc.), Kontrastmittel, Lokalanästhetika etc.)
– L atex
– Nahrungsmittel (z.B. Eier, Milch, Soja,
­Nüsse, Weizen etc.)
– Insektengift (z.B. Bienen, Wespen etc.)
– Heuschnupfen, Pollen, Hausstaubmilben,
Tierhaare etc.
Bleiben Sie gesund!
Zahnabszesse, Blasenentzündungen,
Beingeschwüre, Erkältungen, Grippe – all
das sollte vor einer Operation ausgeheilt
sein, da sich ansonsten Bakterien während
der Operation über den Blutweg in Ihrem
Körper ausbreiten und das neue Gelenk
infizieren können. Informieren Sie den
operierenden Arzt umgehend, falls bei
Ihnen eine Infektion oder auch nur der
Verdacht darauf besteht. Aber auch Jahre
nach einer Gelenkprothesen-Operation
– F ieberfrei seit mindestens einer Woche
– Keine Erkältung, Infektion (z.B. Herpes), entzündeten Zähne, offenen Wunden
– A bsetzung bestimmter Medikamente nach
Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt
– Keine Antibiotika-Einnahme seit mindestens
10 Tagen
Planen Sie für die Zeit nach der
Operation!
Vielleicht brauchen Sie nach der Operation
für einige Zeit Hilfe bei der Heimfahrt, beim
Einkaufen etc. Besprechen Sie dies mit
Ihrer Familie, engen Freunden, Ihrem
behandelnden Arzt oder dem Krankenhauspersonal.
Kleine Vorbereitungen können Ihnen die
Rückkehr in Ihren Alltag erleichtern:
Entfernen Sie Stolperfallen wie z.B. lose
Fußmatten. Auch vorbereitete und tief­
gekühlte Speisen können Ihnen die ersten
Wochen zu Hause etwas erleichtern.
Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung oder
oft genutzte Gegenstände in Reichweite
und Griffhöhe abgelegt sind. So müssen Sie
sich zum Erreichen dieser Dinge nicht
bücken oder auf einen Hocker steigen.
Kofferpackliste für den Klinikaufenthalt
– S chlafanzug/Nachthemd
– Z ahnbürste, Seife, Pflegecreme etc.
– Trainingsanzug mit weitem Fußeinstieg
– F lache geschlossene Schuhe mit
rutschfesten Sohlen
– S chuhlöffel mit langem Stiel
– Eigene Gehstützen, falls Sie welche besitzen
– W ichtige Adressen und Telefonnummern
– Eigene Medikamente für die ersten Tage
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Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
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Übungsprogramm zur
Vorbereitung auf die OP
–
Um eine bessere und zügigere Rehabilitation zu erreichen, ist es sinnvoll, die Zeit bis
zu Ihrer Operation aktiv zu nutzen. Hierfür
haben wir Ihnen Tipps und Übungen für die
opti­male Vorbereitung zusammen­gestellt.
Teilweise können Sie die erlernten Übungen
nach der Operation in Absprache mit Ihrem
Therapeuten weiterführen.
Sie können selbst mit zum Opera­
tionserfolg beitragen. Seien Sie deshalb schon jetzt so aktiv wie möglich!
••Aktivitäten wie Gehen und Schwimmen
tragen dazu bei, dass Sie sich nach der
OP schneller wieder erholen.
••Übergewicht belastet Ihr ohnehin geschädigtes Gelenk. Ernähren Sie sich gesund!
••Durch angewöhnte Schonhaltungen
aufgrund des Schmerzes sind Muskeln
verkürzt. Das kann später zu einer Bewegungseinschränkung führen.
Bitte sehen Sie das vorgestellte Programm als
eine Art „Basisprogramm“. Je nach individuellem Trainings- und Leistungsstand Ihres
Körpers können Sie dieses selbstverständlich durch weitere Aktivitäten wie Schwimmen/Wassergymnastik, Spazierengehen und
Ähnliches ergänzen und erweitern.
Je besser der Zustand Ihrer Muskulatur vor der Operation ist, desto
positiver wird Ihre Rehabilitation
verlaufen!
1. Aufstehen/Hinsetzen
Ausgangsstellung: aufrechter Sitz, Füße gesamt auf dem Boden.
Übung: Oberkörper/Körpergewicht nach vorne verlagern und über die Beinkraft aufstehen,
dann wieder langsam, kontrolliert hinsetzen, ohne zu plumpsen/fallen.
Versuchen Sie, das Übungsprogramm in
Ihren Alltag zu integrieren. Eine feste Zeit
und Regelmäßigkeit erleichtern dieses.
Planen Sie bereits jetzt einen Zeitpunkt, an
dem Sie sich täglich ca. 20–30 Minuten mit
Ihren Übungen beschäftigen können.
Übungsbeispiele zur Kräftigung der
Muskeln
Beginnen Sie mit den gezeigten Übungen
ca. vier Wochen vor der OP mit täglich zehn
Wiederholungen. Steigern Sie die Anzahl
der Wiederholungen nach Möglichkeit jede
Woche bis auf je 20 Mal bis zur OP. Trainieren Sie bei einseitigen Übungen immer
beide Beine!
2. Bridging
Ausgangsstellung: flache Rückenlage, beide Beine sind angestellt.
Übung: Das Gesäß wird angehoben und kurz in der Luft gehalten (fünf bis zehn Sekunden),
ohne ein Hohlkreuz zu machen. Dann langsam wieder absinken lassen.
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Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
3. Spiel-/Standbein
Ausgangsstellung: aufrechter Stand, Stand auf einem Bein, evtl. mit Unterstützung/Festhalten am Stuhl.
Übung: Das nicht belastete Bein tippt mit der Ferse nach vorne, dann mit der Zehenspitze
nach hinten auf den Boden.
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese – 11
2. Dehnübung
Ausgangsstellung: flache Rückenlage, ein Bein liegt flach auf der Unterlage, das andere Bein
wird so weit wie möglich zum Körper hin in der Hüfte gebeugt und in der Kniekehle mit den
Händen oder einem Handtuch gehalten/fixiert.
Übung: den Fuß anziehen, dabei das Bein/Knie so weit wie möglich strecken, sodass die Ferse in
Richtung Decke bewegt wird.
(Die Dehnung sollte in der hinteren Oberschenkelmuskulatur zu spüren sein.)
Übungsbeispiele zur Dehnung
Führen Sie die folgenden Übungen im Anschluss an die Kräftigung mit je drei Wiederholungen pro Bein durch. Halten Sie die Dehnung für ca. 20–30 Sekunden.
1. Dehnübung
Ausgangsstellung: aufrechter Stand mit gespreizten Beinen, Füße zeigen nach vorne, das zu
dehnende Bein ist gestreckt, evtl. mit Unterstützung/Festhalten am Stuhl.
Übung: das andere Bein beugen, dabei das Gewicht hierhin verlagern, bis im gestreckten
Bein ein Zug an der Oberschenkelinnenseite zu spüren ist.
3. Dehnübung
Ausgangsstellung: aufrechter Sitz
Ein Bein strecken, Zehenspitzen hochziehen, Kniekehle durchdrücken.
Übung: Der gerade Oberkörper und das Becken wird so weit nach vorne geneigt, bis ein
Ziehen im hinteren Oberschenkelbereich/Kniekehle zu spüren ist.
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Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese – 13
Wie sieht Ihr Aufenthalt in
unserer Klinik aus?
–
Der Operationstag
Sie werden spätestens am Tag der OP morgens bei uns auf der Station aufgenommen.
Zunächst führen wir Sie auf Ihr Zimmer und
informieren Sie über Ihren Aufenthalt, die
Essenszeiten und die Menü-Auswahl. Sie
haben hier auch Gelegenheit, noch offene
Fragen zu klären. Ein Mitarbeiter aus dem
OP-Team wird am Operationstag eine kurze
Visite durchführen und mit Ihnen zusammen
die zu operierende Seite markieren.
Mit dem Anästhesie-Team entspannt und schmerzfrei durch die
Operation
In Ihrem Bett werden Sie zur OP-Schleuse
gefahren, wo Sie das OP-Team in Empfang
nimmt. Nach Umlagerung auf den OP-Tisch
werden Sie in den Vorbereitungsraum der
Anästhesie gefahren. Dabei ist die ganze
Zeit eine Pflegekraft bei Ihnen.
Die Operation
Hüft-Operationen werden in unserem Haus
meist in Spinalanästhesie (Rückenmarksanästhesie) durchgeführt. Diese ist unkom­
pliziert und wird wegen ihrer Vorteile auch
bei vielen anderen Operationsverfahren
(z.B. zur Schnittentbindung = „Kaiserschnitt“) angewendet: Sie sind dabei während der gesamten Operation schmerzfrei.
Eine künstliche Beatmung ist normalerweise
nicht notwendig. Trotzdem besteht auch
die Möglichkeit, dass Sie während der
Operation zum Schlafen ein leichtes Schlafmittel bekommen. Im Vergleich zur Allgemeinanästhesie („Vollnarkose“) kommen
unangenehme Begleiterscheinungen wie
beispielsweise die postoperative Übelkeit
und Erbrechen wesentlich seltener vor.
Nach der Operation werden Sie in Ihrem
eigenen Bett in den Aufwachraum gefahren.
Dort angekommen dürfen Sie, wenn es
Ihnen gut geht, eine erste kleine Mahlzeit zu
sich nehmen.
Das Anästhesie-Team begleitet Sie
während der gesamten Zeit im OPBereich und steht Ihnen auch später
noch bei Fragen zur Verfügung.
Die ersten Schritte zurück zu Ihrer
Selbstständigkeit
allerdings bitten, in den ersten 24 Stunden
(oder bis Ihnen der/die Physiotherapeut/in
dieses erlaubt) nicht alleine aufzustehen.
Uns ist es wichtig, dass Sie sich sicher
fühlen und Ihr Kreislauf stabil genug ist.
Nach Operationen kann in manchen Fällen
der Kreislauf in Mitleidenschaft gezogen
sein. In diesem Fall werden wir das gemeinsame Aufstehen später noch einmal mit
Ihnen versuchen. Es ist sehr wichtig, Ihren
Kreislauf zu aktivieren, um so Komplikationen wie Thrombosen zu verhindern. Daher
sollten Sie so früh wie möglich mit der
Kreislaufaktivierung beginnen. Übungen
hierzu zeigen Ihnen die Kollegen aus der
Physiotherapie. Beispiele finden Sie aber
auch in Ihrem Übungsprogramm.
Sobald Sie zurück in Ihrem Zimmer sind,
werden wir frühzeitig nach der Operation
das erste Mal mit Ihnen aufstehen: Mitarbeiter der Pflege und Physiotherapie helfen
Ihnen, sich Ihre private, bequeme Kleidung
und festes Schuhwerk anzuziehen. Dann
geht es los!
Das ganze Team unterstützt Sie nach allen
Kräften, so viel wie möglich selbst zu leisten. Schließlich wollen Sie schnellstmöglich
wieder selbstständig und aktiv sein!
Die Tage danach ...
Die meisten unserer Patienten gehen schon
am OP-Tag aus dem Zimmer bis auf den Flur
und wieder zurück. Wir möchten Sie
Obwohl die Streckung und Beugung Ihres
neuen Hüftgelenks in manchen Fällen aufgrund von Schwellungen und Blutergüssen
Ein Wundschmerz in der ersten Zeit nach
der Operation ist durchaus normal und wird
rasch abklingen. Gemeinsam werden Sie
nun von Tag zu Tag mit Ihrem Physiotherapeuten Ihr individuelles Trainingsprogramm
erarbeiten, um Ihre Muskulatur Schritt für
Schritt zu kräftigen und Ihr Bewegungsausmaß zu erweitern. Ebenso wird ein sicheres
Gangbild an Unterarmstützen auf der Ebene
und der Treppe mit Ihnen erarbeitet.
etwas unangenehm sein können, sind die
Übungen für die Beweglichkeit Ihres neuen
Gelenkes sehr wichtig. Die Kollegen der
Physiotherapie werden Ihnen hierzu Übungen und Hilfen zeigen, die Sie selbstständig
mehrfach am Tag durchführen sollten.
Jetzt geht es noch einen Schritt
weiter
Wir möchten, dass Sie eine optimale medizinische Behandlung erhalten. Deshalb
haben wir Kriterien erstellt, die Sie bei der
Entlassung nach Hause oder in die Reha
erreicht haben sollten. Bei den meisten
Kriterien handelt es sich um Aktivitäten
des täglichen Lebens wie z.B. selbstständiges Duschen, eine ausreichende Gehstrecke zurücklegen, Treppensteigen, selbstständiges An- und Auskleiden etc. Selbstverständlich gehören auch Kriterien wie
reizlose und trockene Wundverhältnisse
dazu. Die meisten unserer Patienten erreichen diese Entlassungskriterien bereits ca.
4 Tage nach der OP. Den für Sie optimalen
Zeitpunkt stimmen Ärzte, Therapeuten und
Pflegekräfte mit Ihnen ab.
Bei Ihrer Entlassung bekommen Sie
alle notwendigen Unterlagen mit:
•• Röntgenbilder
•• Entlassungsbrief
•• Pflegeüberleitung
•• Physiotherapiebericht
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Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
Sollten Sie nach Ihrer Entlassung
Probleme oder Fragen haben,
können Sie uns auch telefonisch
erreichen. Die Kontaktdaten der
Ansprechpartner finden Sie auf
der letzten Seite dieser Broschüre.
Nachuntersuchung
Um sicherzustellen, dass Ihr Heilungsprozess wie geplant abläuft, bieten wir unseren Patienten eine Nachuntersuchung
sechs Wochen nach der Operation an. Falls
Sie sich für eine unserer Rehabilitations­
kliniken entscheiden, wird die erste Nachuntersuchung im Rahmen Ihres Aufenthalts
bei uns durchgeführt werden. Termine für
die Nachuntersuchungen können Sie individuell mit unserer Orthopädie-Ambulanz
bzw. mit der zentralen Terminvergabe
ausmachen.
Rehabilitation und Rückkehr nach
Hause
Sie haben die Möglichkeit, eine Rehabilitationsmaßnahme in Anspruch zu nehmen.
Wenn Sie dies wünschen, stellen wir einen
entsprechenden Antrag und beginnen
bereits am Tag Ihrer OP mit der Organisation eines solchen Platzes. In den meisten
Fällen werden die Kosten hierfür von Ihrer
Krankenkasse oder Ihrer Rentenversicherung übernommen.
Ihre Rehabilitation kann in einer
stationären/ambulanten Einrichtung
oder durch niedergelassene Physiotherapeuten erfolgen.
Selbstverständlich können Sie diese auch
in einer Reha-Klinik der Schön Klinik durchführen. Dies hat für Sie als Patient viele
Vorteile. Hierzu gehören unter anderem:
•• Enger Kontakt zwischen Operateuren und
weiterbehandelnden Reha-Ärzten.
•• Therapeuten und Ärzte der Reha-Klinik
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese – 15
sind vollständig über die bisher erfolgten
Therapien, Aufbelastungsmaßnahmen und
bislang durchgeführten Übungen informiert
und kennen das Behandlungskonzept vor,
während und nach der Operation.
•• eine nahtlose Fortsetzung der begonnenen
Schön Aktiv-Nachbehandlung ist somit
optimal gewährleistet.
•• Wetterfeste Kleidung für Spaziergänge
außerhalb des Hauses
•• Feste Schuhe
Unabhängig, für welche Nachsorgen oder
welche unserer Kliniken Sie sich entscheiden: Mit dem Schön Aktiv-Programm werden Sie anderen immer einen Schritt voraus
sein.
Bei uns in der Rehabilitationsklinik angekommen, trainieren wir mit Ihnen intensiv weiter
und führen nahtlos das Ihnen aus dem
Akutbereich bekannte Behandlungskonzept
fort. Die bereits in der Akutklinik begonnenen Therapien werden weiter durch eine
individuelle Kombination aus Physiotherapie,
Physikalischen Therapien, Gesundheitsberatung und weiteren Bausteinen intensiviert.
Rückkehr nach Hause
So werden Sie optimal vorbereitet
und sind bald wieder fit genug für
Ihre Rückkehr in den Alltag oder
ins Berufsleben.
Herzlichen Glückwunsch!
Nun werden Sie bald wieder fit
genug für Ihren Alltag sein.
Was muss ich alles in die Reha­
klinik mitbringen?
Wir haben für Sie eine Checkliste mit den
wichtigsten Dingen für Ihren Aufenthalt in
der Reha-Klinik erstellt. Bitte denken Sie
daran, dass Ihr stationärer Aufenthalt in
unserem Haus bis zu drei Wochen betragen
kann, wobei in den meisten unserer RehaKliniken Waschmaschine und Trockner zur
Verfügung stehen.
Wertsachen sollten möglichst nicht mitgebracht werden bzw. an der Rezeption hinterlegt werden.
Dokumente:
•• Krankenversicherungskarte
•• Rentenversicherungsnummer (Deutsche
Rentenversicherung, Knappschaft Bahn
See etc.)
Medikamente:
•• Ein Muster aller Medikamente, die Sie
derzeit einnehmen müssen
Garderobe:
•• Bademantel, Badeanzug bzw. Badehose
•• Bequeme Kleidung für die Krankengymnastik
Alles für Ihren persönlichen Bedarf:
•• Hygiene-Artikel
•• Badehandtuch (kleine Handtücher sind auf
Station vorhanden)
Sie können entscheidend zum Behandlungserfolg beitragen, indem Sie frühzeitig eigene
Ziele für Ihre Rehabilitationsphase formulieren (siehe S. 21). Wir sprechen bei Aufnahme mit Ihnen darüber und helfen Ihnen, Ihre
Ziele realistisch einzuschätzen. Ihr Rehabilitations-Team hilft tatkräftig mit, um gemeinsam mit Ihnen diese Ziele zu erreichen.
Sie haben mit uns intensiv gelernt und geübt,
wie Sie Ihr Training eigenständig nach Ihrer
Entlassung aus der Rehabilitation fortführen
können. Nach unserem Behandlungskonzept
im Akut- und Rehabilitationsbereich sind nur
in den wenigsten Fällen weitere ambulante
Termine für Krankengymnastik und andere
Behandlungen notwendig.
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Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese – 17
„Denken Sie aus der Hüfte!“
Ihre Rückkehr in den Alltag.
–
Aus der Hüfte denken – Tipps und Tricks für Ihr Leben mit der Hüft-Endoprothese
(§ 315c StGB) dürfen Sie erst dann wieder Auto fahren, wenn Sie in
der Lage sind, „das Fahrzeug sicher zu führen“. Ein fester Zeitraum
kann hier nicht angegeben werden. Vielmehr werden wir den Zeitpunkt nach medizinischen Gesichtspunkten und anhand individueller
Faktoren gemeinsam mit Ihnen entscheiden. Sofern Sie am linken Bein
operiert wurden, können Sie ein Auto mit Automatikgetriebe wahrscheinlich frühzeitiger wieder fahren.
Sowohl zementfreie als auch zementierte Hüft-Endoprothesen werden während der Opera­
tion fest im Knochen verankert. Sie können sie also in der Regel sofort belasten. Die vernähten Weichteile lassen eine moderate Belastung und Beweglichkeit im Rahmen des normalen
Gehens zu und verheilen wieder vollständig in den ersten Wochen nach der Operation.
Insbesondere in der Anfangszeit sollten Sie jedoch noch ein wenig „nachsichtig“ mit Ihrer
Hüfte sein. Am besten denken Sie jede Bewegung „aus der Hüfte“.
1
Aufstehen nach einem Sturz
2
Bücken
3
Duschen und Baden
4
5
Radfahren
6
Gehen mit Hilfen/Stützen
7
Schuhe
8
Tragen von Lasten
Sind Sie auf den Rücken oder das Gesäß gefallen, drehen Sie sich
zuerst in die Bauchlage – wenn möglich, über die operierte Seite.
Versuchen Sie dann, sich auf alle Viere zu begeben. Gegebenenfalls
krabbeln sie zu einem Hocker und stützen sich an diesem hoch.
Bücken Sie sich nur soweit, wie Ihr Hüftgelenk es zulässt ohne Druck
und Gewalt. Dieses gilt auch für das Anziehen von Schuhen oder
Strümpfen. Neigen Sie sich nur soweit vor, wie es problemlos möglich
ist.
Sie sollten in der ersten Zeit besser duschen statt baden. Eine rutschfeste Unterlage hilft Ihnen dabei, das Gleichgewicht besser zu halten.
Stellen Sie zum Duschen zuerst das bevorzugte Bein in die Duschkabine. Die Stützen bleiben außerhalb in Reichweite. Treten Sie beim
Verlassen der Dusche zuerst mit dem bevorzugten Bein heraus.
Autofahren
Wir empfehlen das Autofahren erst wieder, wenn Sie sicher ohne
Unterarmstützen und ohne starke Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen gehen können. Nach den gesetzlichen Vorgaben
Generell sollten Sie sicher ohne Stützen gehen können, um bei einer
plötzlichen Behinderung oder gefährlichen Situation adäquat reagieren zu können. Falls Sie nach der Operation zunächst Schwierigkeiten
haben, auf ein Herrenrad aufzusteigen, empfehlen wir, auf ein Damenrad mit einem niedrigeren Einstieg auszuweichen.
Unmittelbar nach der Operation mobilisieren Sie zuerst mit einem
Gehwagen, bei ausreichender Sicherheit dann mit zwei Unterarmgehstützen. Für einen balancierten Gang benutzen Sie diese immer beide!
Wann Sie auf die Gehhilfen verzichten können, hängt von Ihrer Muskelkraft ab: Sie dürfen beim Gehen nicht mehr schaukeln oder hinken
und sollten sich auch auf Pflastersteinen und unebenen Böden sicher
fühlen.
Tragen Sie feste Schuhe ohne hohe Absätze, am besten mit dämpfender Sohle. In Pantoffeln stolpert man leicht oder knickt um. Verwenden Sie zum Schuhe-Anziehen möglichst einen Schuhlöffel.
Solange Sie Unterarmgehstützen brauchen, benutzen Sie am besten
einen Rucksack, später sollten Sie die Lasten gleichmäßig verteilen.
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–
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
Häufige Fragen
Welche Sportarten kann ich ausführen, welche sollte ich vermeiden?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Je extremer Sie sich bewegen, desto
mehr wird das neue Gelenk belastet. Ob und
ab wann sich das negativ auf das neue
Gelenk auswirkt, lässt sich leider heutzutage noch nicht sagen.
Wenn Sie vor der Operation regelmäßig eine
Sportart ausgeführt haben, liegt es in Ihrem
Ermessen, dies auch weiterhin in Maßen zu
betreiben. Mit dem Wissen, dass Ihr Körper
an die sportartspezifischen Bewegungsabläufe gewöhnt ist, das Gelenk dabei aber
damit auch verstärkt belastet wird.
Wir würden allerdings davon abraten,
Sportarten mit hohem Belastungspotenzial
neu zu beginnen.
Ratsam sind Sportarten mit gleichmäßigen,
fließenden Bewegungen, z.B. Schwimmen
mit Kraulschlag der Beine, Radfahren,
Wandern ohne Steigung bzw. Gefälle,
Skilanglauf und Gymnastik. Ungünstig sind
alle Sportarten mit abrupten Bewegungsabläufen, Stoßbelastungen, Erschütterungen
und Drehbewegungen.
Bin ich nach der Entlassung auf
Hilfe angewiesen?
Ziel des stationären Aufenthalts ist es, dass
Sie bei der Entlassung aus der Reha nach
Hause die Dinge des täglichen Lebens
selbstständig bewältigen können. Falls Sie
Hilfsmittel benötigen, zeigen wir Ihnen noch
während des Aufenthalts, wie Sie diese
benutzen.
In Form bleiben – was kann ich tun?
Bewegen Sie sich! Schon kurz nach der
Operation können Sie wieder Sport treiben,
wenn Ihre Muskelkraft das zulässt. So
tragen Sie aktiv zur Heilung bei, bleiben fit,
stärken Ihre Muskeln und beugen HerzKreislauf-Erkrankungen vor.
Seien Sie also motiviert, aber nicht
zu ehrgeizig!
Achten Sie bei aller Motivation darauf, dass
aktiven Phasen auch Ruhephasen folgen.
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese – 19
Wir wünschen Ihnen eine
gute Besserung und viel Spaß
bei Ihrem neuen Leben in
­Bewegung!
–
20 – Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
–
Hier ist Platz für meine Notizen
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese – 21
Meine Gehstrecke am:
2. stationären Tag:
3. stationären Tag:
4. stationären Tag:
Was habe ich erreicht?
5. stationären Tag:
OP-Tag:
Ich trage wieder meine eigene Kleidung
Das war mein persönliches Highlight:
Ich bin das erste Mal aufgestanden
Am 1. Tag:
Hier ist Platz für meine eigenen Erfahrungen am OP-Tag
Am 2. Tag:
Am 3. Tag:
Am 4. Tag:
Am 5. Tag:
So lang war meine erste Gehstrecke:
Meine persönlichen Ziele für die Anschlussheilbehandlung/Reha:
Ich habe es geschafft, mich alleine an der Bettkante sitzend zu waschen:
Ich habe es geschafft, mich im Bad zu waschen/das erste Mal selbst zu duschen:
Ich war endlich wieder zu Hause am:
Das habe ich alles selbst geschafft!
22 – Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese
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Jetzt werde ich selbst aktiv!
Schön Aktiv Mein Weg zur Hüft-Endoprothese – 23
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Wir sind für Sie da
Individuelles Übungsprogramm:
Weitere Informationen finden Sie unter
www.schoen-kliniken.de